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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 1 1 Fragen und Antworten zur SAP-Kalkulation 1.1 Allgemeines zur Kalkulation Im Rahmen der Kalkulation geht es darum sehr schnell belastbare Kalkulationsergebnisse bezüglich der Herstell- und Selbstkosten zu erhalten. Im Zuge einer Angebotserstellung ist es manchmal nicht sinnvoll komplette Stammdaten aufwendig in SAP anzulegen, bevor es zum Auftrag kommt. In diesen Fällen ist die Einzelkalkulation und nicht die Erzeugniskalkulation angesagt. Bei der Erzeugniskalkulation werden die kalkulationsrelevanten Stammdaten (Materialstämme, Stücklisten und Arbeitspläne) in den SAP-Stammdaten angelegt und kalkuliert. Dazu müssen Kontenplan, Sachkonten, Kostenstellen, Kostenarten, Leistungsarten und Leistungstarife angelegt sein. Die Herstell- und Selbstkosten werden basierend auf der Kostenarten-/ Kostenstellenrechnung sowie den Mengengerüsten der Produktionsplanung (Stücklisten, Arbeitspläne) ermittelt. Die geplanten Kostensätze und die Preise aus der Materialbewegung werden genutzt um das Mengengerüst zu bewerten. Die Herstellkosten setzen sich zusammen aus Material- und Fertigungskosten und Gemeinkostenzuschlägen. Die Selbstkosten setzen sich zusammen aus Herstellkosten, Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten. 1.2 Was ist der Materialstammsatz? Der Materialstammsatz beinhaltet alle kalkulationsrelevanten Informationen der Artikel und Teile. Ein Materialstammsatz setzt sich aus den unterschiedlichsten Informationen der folgenden Bereiche zusammen. • Buchhaltung • Disposition • Einkauf • Konstruktion • Lagerung • Prognose • Vertrieb Der Materialstammsatz setzt sich aus werksspezifischen Datenanteilen zusammen. Zu einem Materialstammsatz gehören Daten mit einem beschreibenden sowie einem steuernden Charakter. Über die Kontenfindung wird jedes Material einem Sachkonto und somit auch einer primären Kostenart zugeordnet.

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1 Fragen und Antworten zur SAP-Kalkulation

1.1 Allgemeines zur Kalkulation

Im Rahmen der Kalkulation geht es darum sehr schnell belastbare Kalkulationsergebnisse bezüglich der Herstell- und Selbstkosten zu erhalten. Im Zuge einer Angebotserstellung ist es manchmal nicht sinnvoll komplette Stammdaten aufwendig in SAP anzulegen, bevor es zum Auftrag kommt. In diesen Fällen ist die Einzelkalkulation und nicht die Erzeugniskalkulation angesagt. Bei der Erzeugniskalkulation werden die kalkulationsrelevanten Stammdaten (Materialstämme, Stücklisten und Arbeitspläne) in den SAP-Stammdaten angelegt und kalkuliert. Dazu müssen Kontenplan, Sachkonten, Kostenstellen, Kostenarten, Leistungsarten und Leistungstarife angelegt sein.

Die Herstell- und Selbstkosten werden basierend auf der Kostenarten-/ Kostenstellenrechnung sowie den Mengengerüsten der Produktionsplanung (Stücklisten, Arbeitspläne) ermittelt. Die geplanten Kostensätze und die Preise aus der Materialbewegung werden genutzt um das Mengengerüst zu bewerten. Die Herstellkosten setzen sich zusammen aus Material- und Fertigungskosten und Gemeinkostenzuschlägen. Die Selbstkosten setzen sich zusammen aus Herstellkosten, Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten.

1.2 Was ist der Materialstammsatz?

Der Materialstammsatz beinhaltet alle kalkulationsrelevanten Informationen der Artikel und Teile. Ein Materialstammsatz setzt sich aus den unterschiedlichsten Informationen der folgenden Bereiche zusammen.

• Buchhaltung • Disposition • Einkauf • Konstruktion • Lagerung • Prognose • Vertrieb

Der Materialstammsatz setzt sich aus werksspezifischen Datenanteilen zusammen. Zu einem Materialstammsatz gehören Daten mit einem beschreibenden sowie einem steuernden Charakter. Über die Kontenfindung wird jedes Material einem Sachkonto und somit auch einer primären Kostenart zugeordnet.

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1.3 Was ist die Stückliste?

Bei der Stückliste handelt es sich grundsätzlich um ein Verzeichnis mit formalem Aufbau, das sämtliche Angaben zu einem Material, wie z.B. Menge, Bezeichnung, Mengeneinheit ausweist. Die jeweiligen Bestandteile werden als Position bezeichnet. In der Erzeugniskalkulation werden ausschließlich Materialstücklisten bearbeitet. Die Stücklistenpositionen sind standardmäßig als kalkulationsrelevant gekennzeichnet. Die Kalkulationsrelevanz kann pro Position ein- und ausgeschaltet werden.

1.4 Was ist der Arbeitsplan?

Ein Arbeitsplan beschreibt einen Fertigungsablauf. Ein Arbeitsplan kann aus X Vorgängen bestehen, die jeweils Angaben zum Arbeitsplatz, zu den Rüst- und Fertigungszeiten etc. beinhalten. Die Fertigungskosten werden anhand der in den verschiedenen Arbeitsplanvorgängen hinterlegten Arbeitsplätzen, an denen die Vorgänge durchgeführt werden, die Kostenstellen, sowie die jeweils relevanten Leistungsarten ermittelt. Die Arbeitsplanpositionen sind standardmäßig als kalkulationsrelevant gekennzeichnet. Die Kalkulationsrelevanz kann pro Position ein- und ausgeschaltet werden.

1.5 Was sind Arbeitsplätze, Leistungsarten, Tarife?

Die Arbeitsplätze müssen in den SAP-Stammdaten angelegt sein. Gleiches gilt für die Leistungsarten und Leistungstarife. Ein Arbeitsplatz ist ein räumlicher Bereich in dem ein bestimmter Arbeitsvorgang ausgeführt wird. Arbeitsplätze werden in Arbeitsplänen verwendet und sind immer einer Kostenstelle zugeordnet. Anhand der Arbeitsplatzart wird festgelegt welche Stammdatenanteile zu pflegen sind und welche Funktionen der Arbeitsplatz erfüllen soll (Einstellungen über Steuerschlüssel). Die verschiedenen Arten von Leistungen, die von einer Kostenstelle erbracht werden können, werden in Leistungsarten eingeteilt. Die Leistungsarten werden mit einem Verrechnungssatz (Tarif) bewertet, der sich aus einem fixen (arbeitsunabhängigen) und einem variablen (arbeitsabhängigen) Anteil zusammensetzt. Damit kann berechnet werden, mit welchen Kosten ein Produkt belastet wird, wenn es eine bestimmte Leistung der Kostenstelle in Anspruch nimmt. Jedem Vorgabewert kann im Arbeitsplatz eine Leistungsart als Vorschlagswert zugeordnet werden.

1.6 Was ist eine Kostenstelle?

Eine Kostenstelle ist die organisatorische Einheit, in der Kosten entstehen. Ein Arbeitsplatz verweist auf genau eine Kostenstelle.

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Pro Kostenstelle wird u.a. geplant:

• welche Leistungen von der Kostenstelle erbracht werden • mit welchen Kosten ein Produkt belastet wird, wenn es Leistungen der

Kostenstelle in Anspruch nimmt

Für die Vorlalkulation muss die zeitliche Gültigkeit der Kostenstelle mit dem Bewertungstermin der Kalkulation übereinstimmen.

1.7 Was sind Leistungsarten?

Die Leistung der Kostenstelle wird in Leistungsarten ausgedrückt. Sie geben im Arbeitsplatz an, welche Leistungsarten zur Fertigung des Produkts in Anspruch genommen werden. Die Zuordnung von Leistungsarten zu Kostenstellen erfolgt über die Leistungartenplanung in der Kostenstellenrechnung.

Leistungen werden durch Tarife bewertet, die Sie entweder politisch setzen, oder die aufgrund einer Kostenplanung im Rahmen einer iterativen Tarifermittlung vom System ermittelt werden. Dabei werden die den Leistungsarten zugeordneten Plankosten einer Kostenstelle durch die Planleistung (oder je nach Systemeinstellung auch durch die Kapazität) geteilt, um iterative Tarife zu erhalten.

1.7.1 Zusammenhang Kostenstelle, Leistungsarten, Ar beitsplatz und Arbeitsplan

Kostenstelle (Fertigung)

Leistungsarten / Tarife zur Kostenstelle

RUE 70,00 € PER 80,00 € MAS 90,00 € SON 50,00 €

Arbeitsplatz 1234 mit Leistungsarten RUE PER

Arbeitsplan Vorgang 001 mit Arbeitsplatz

1234 Der Kostenstelle Fertigung sind vier Leistungsarten zugeordnet. Jede Leistungsart ist mit einem Verrechnungssatz (Tarif) bewertet, z.B. kostet eine Rüststunde (Leistungsart RUE) 70,00 €. Durch die Zuordnung zur Kostenstelle können im Arbeitsplatz die für die Kostenstelle zugelassenen Leistungsarten den Vorgabewerten zugeordnet werden, hier z.B. die Leistungsarten RUE und PER den Vorgabewerten Rüsten und Personal im Arbeitsplatz 1234. Diese Leistungsarten werden im Arbeitsplan Vorgang 001 vorgeschlagen, wenn der Arbeitsplatz 1234 dem Vorgang 001 zugeordnet ist. Außerdem kann im Arbeitsplatz jedem Vorgabewert eine Formel für die Kalkulation zugeordnet werden. Mit den Formeln werden aus den allgemeinen Vorgangsdaten und den Vorgabewerten im Vorgang die Leistungen für die Vorgangsmenge berechnet. Über die Leistungsarten können die Kosten für diese Leistungen berechnet werden.

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1.8 Wie wird ein Material im Materialstamm angelegt ?

Für jede Materialnummer die in einer Stückliste vorkommt, muß ein Materialstamm angelegt werden. Wenn das gleiche Material mehrfach in einer oder mehreren Stücklisten vorkommt, wird dieses Material trotzdem nur einmal im Materialstamm angelegt.

1.9 Welche Daten werden für ein Material, bei der N euanlage aus einer Stückliste heraus, im Materialstamm automatisch ang elegt?

Kalkulations-Schlüssel Produktionswerk Materialnummer Bezeichnung Basis-Mengeneinheit

Alle weiteren für eine Kalkulation relevanten Daten müssen manuell nachgepflegt werden.

Das sind grundsätzlich: Materialart Sonderbeschaffungsschlüssel Preis (bei Fremdteilen) Preiseinheit Bewertungsklasse

Weitere kalkulationsrelevante Daten können manuell nachgepflegt werden.

1.10 Wird ein Material im Materialstamm wieder gelö scht, wenn es in keiner Stückliste mehr vorkommt?

Nein! Die Materialien bleiben im Materialstamm immer erhalten.

1.11 Wofür ist der Sonderbeschaffungsschlüssel notw endig?

Normalerweise steuert die Materialart (Beschaffungsart) ob ein Material als Eigenfertigung oder als Fremdbeschaffung anzusehen ist. Für jedes Eigenfertigungs-Material muss dann in der Regel eine Stückliste und ein Arbeitsplan angelegt sein.

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Wenn keine Stückliste und nur ein Arbeitsplan vorhanden ist, kann im Sonderbeschaffungsschlüssel ein E eingegeben werden. (Setzt Customizing des Schlüssels voraus). Durch dieses E wird dann nur der Arbeitsplan kalkuliert. Wenn nur eine Stückliste und kein Arbeitsplan vorhanden ist, kann das Material über den Sonderbeschaffungsschlüssel als Dummy-Baugruppe gekennzeichnet werden. Bei der Kalkulation werden dann alle Materialkomponenten der Stückliste (Baugruppe) bewertet und der kalkulierte Wert der Stückliste (Baugruppe) im Materialstamm unter der Materialnummer der Stückliste (Baugruppe) abgelegt. Wenn ein Material über die Materialart als Eigenfertigung definiert ist und man das Material als Fremdbeschaffung kalkulieren möchte, muss nur der Sonderbeschaffungsschlüssel im Materialstamm entsprechend geändert werden. Der Sonderbeschaffungsschlüssel übersteuert die Materialart.

1.12 Wofür dient die Preissteuerung?

Im SAP-Materialstamm (Buchhaltungsbild) können Materialien mit der Preissteuerung V (Gleitender Durchschnittspreis = GLD) oder S (Standardpreis) versehen werden. Diese Kennzeichnung wird für die Materialbewertung benötigt. Die beiden Arten der Preissteuerung unterscheiden sich durch die Bestandswertermittlung bei Wareneingang bzw. Rechnungseingang.

1.12.1 Bewertung zum Standardpreis

Eine Bewertung zum Standardpreis (S) bedeutet, dass alle wertmäßigen Bestandsbuchungen zu einem im Materialstammsatz festgelegten Preis durchgeführt werden. Neuer Bewertungspreis = Alter Bewertungspreis Neuer Bestandswert = Bewertungspreis x Neue Bestandsmenge Die Differenz aus dem Einstandspreis und dem Bewertungspreis wird als Aufwand oder Ertrag verbucht. Der GLD wird auch bei einer Bewertung zum Standardpreis mitgeführt um einen Überblick zu haben, wie stark der Einstandspreis-Durchschnitt vom Standardpreis abweicht.

1.12.2 Bewertung zum Gleitenden Durchschnittspreis

Eine Bewertung zum Gleitenden Durchschnittspreis (V) bedeutet, dass alle wertmäßigen Bestandsbuchungen zu dem zum Zeitpunkt der Buchung neu ermittelten GLD im Materialstammsatz durchgeführt werden. Der GLD wird zur Anpassung von Preisschwankungen beim Einstandspreis verwendet.

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Neuer Bewertungspreis = (Alter Bestandswert + Zugangsmenge x Einstandspreis) / (Alte Menge +

Zugangsmenge) Neuer Bestandswert = Neuer Bewertungspreis x Neue Bestandsmenge Beispiel

Zugang Bestand

Preissteuerung S Preissteuerung V

Menge: 100 Menge: 100

Bewertungspreis: 20,00 € Bewertungspreis: 20,00 €

Bestandswert: 2.000,00 € Bestandswert: 2.000,00 €

Menge: 20

Einstandspreis: 30,00 €

Menge: 120 Menge: 120

Bewertungspreis: 20,00 € Bewertungspreis: 21,67 €

Bestandswert: 2.400,00 € Bestandswert: 2.600,40 €

Aufwand: 200,00 €

1.12.3 Änderung der Preissteuerung im Buchhaltungsb ild

Änderung von S nach V

Dieses ist ohne Bedingungen möglich. Der GLD nimmt zum Start den Wert vom Standardpreis an.

Änderung von V nach S

Nur möglich wenn das Material nicht getrennt bewertet wird, also Teilbestände des Materials andere Bewertungen aufweisen.

Nicht möglich wenn der Standardpreis aus einer Kalkulation stammt und ungleich dem GLD ist.

1.13 Was ist die Automatische Sachkontenfindung?

Ziel der automatischen Sachkontenfindung ist das automatische Bebuchen von Konten der Finanzbuchhaltung und der Kostenrechnung entsprechend den jeweiligen Mengenbuchungen in der Materialwirtschaft.

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Nachdem man in der Kalkulation davon ausgeht, das ein Produkt gefertigt wird, handelt es sich bei den eingesetzten Materialien um Warenausgänge, die vom Lager für die Fertigung des Endprodukts abgezogen werden. Für die Vorgänge der Bestandsführung gibt es Vorgangsschlüssel. Für den Warenausgang den Vorgang BSX. Über die Bewegungsart 261 wird festgelegt, das es sich um einen Warenausgang für einen Fertigungsauftrag handelt.

Wenn ein Halbfabrikat-Material aus dem Lager abgezogen wird, um es für die Herstellung eines anderen Materials zu verwenden, dann verwendet das System die Bewegungsart 261. Dieser Bewegungsart ist im Customizing der Materialwirtschaft (MM) in der Materialkontenfindung die Kontomodifikationskonstante VBR zugeordnet. In Verbindung mit der in der im Materialstammsatz hinterlegten Bewertungsklasse 7900 findet das System das Konto 890000 "Verbrauch Halbfabrikate". Zu diesem Konto ist eine Primärkostenart angelegt. Diese Kostenart können Sie als Basis zur Berechnung der Herstellkosten eines Materials verwenden, zu dessen Herstellung das Material ABC verbraucht wird.

1.14 Von der Bewertungsklasse zur Kostenart

1.14.1 Bewertungsklasse

Mit der Bewertungsklasse haben Sie die Möglichkeit, die automatische Kontenfindung materialabhängig zu definieren. Die Bewertungsklasse legt fest auf welches (Bestands-) Konto eine Warenbewegung gebucht wird. Die Bewertungsklasse ermöglicht synchron zur mengenmäßigen Bestandsbuchung in der Materialwirtschaft auch die wertmäßige Verbuchung. Wenn ein Benutzer ein Material anlegt, so muss er in den Buchhaltungsdaten die Bewertungsklasse des Materials eingeben. Das R/3-System prüft aufgrund Ihrer Einstellungen, ob die Bewertungsklasse für die Materialart zulässig ist. Die Bewertungsklasse ist eine Gruppierung von Materialien, die eine gemeinsame Kontenfindung haben. Wenn ein Vorgang je nach Bewertungsklasse auf unterschiedliche Konten gebucht werden soll, so legen Sie im Arbeitsschritt Automatische Buchungen einstellen eine Kontenfindung für jede Bewertungsklasse an. Die zulässigen Bewertungsklassen sind von der Materialart abhängig. Für eine Materialart sind in der Regel mehrere Bewertungsklassen zulässig. Eine Bewertungsklasse kann aber auch für mehrere Materialarten zulässig sein. Die Verbindung zwischen den Bewertungsklassen und den Materialarten wird über die Kontoklassenreferenz hergestellt.

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1.14.2 Materialart

Die Materialart dient zur Gruppierung verschiedener Materialien die gleiche Eigenschaften aufweisen. Die Materialart ROH z.B. gruppiert Rohmaterialien. Rohmaterialien sind in der Regel fremdbeschafft und werden weiterverarbeitet.

1.14.3 Kontoklassenreferenz

Die Kontoklassenreferenz ist eine Zusammenstellung von Bewertungsklassen. Einer Materialart wird genau eine Kontoklassenreferenz zugeordnet.

1.14.4 Kostenart

Die Kostenart klassifiziert den betriebszweckbezogenen bewerteten Verbrauch von Produktionsfaktoren innerhalb eines Kostenrechnungskreises. Einer Kostenart entspricht eine kostenrelevante Kontenplanposition. Man unterscheidet zwischen primären Kosten- und Erlösarten sowie sekundären Kostenarten.

1.14.5 Primäre Kostenart

Eine primäre Kostenart bzw. Erlösart ist eine kosten- bzw. erlösrelevante Position des Kontenplans, für die im Finanzwesen ein entsprechendes Sachkonto vorhanden ist. Sie kann nur dann angelegt werden, wenn sie zuvor im Kontenplan als Sachkonto verzeichnet und im Finanzwesen als Konto angelegt wurde. Beim Anlegen prüft das SAP-R/3-System, ob ein entsprechendes Konto im Finanzwesen angelegt wurde.

Beispiele für primäre Kostenarten sind:

Materialkosten Personalkosten Energiekosten

1.14.6 Sekundäre Kostenart

Sekundäre Kostenarten lassen sich ausschließlich in der Kostenrechnung anlegen und verwalten. Sie dienen der Abbildung des innerbetrieblichen Werteflusses z.B. bei innerbetrieblichen Leistungsverrechnungen, Zuschlagsrechnungen und Abrechnungsvorgängen. Beim Anlegen von sekundären Kostenarten prüft das System, ob das Konto bereits im Finanzwesen vorhanden ist. Ist dies der Fall, so kann die sekundäre Kostenart in der Kostenrechnung nicht angelegt werden.

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Beispiele für sekundäre Kostenarten sind:

Kostenarten für die Umlage Kostenarten für die innerbetriebliche Leistungsverrechnung Kostenarten für die interne Auftragsabrechnung

1.14.7 Bewertungsstruktur

Daten eines Materials werden nach folgender Struktur bewertet:

Bewertungskreis Bewertungsklasse Bewertungstyp Bewertungsart Materialart Bewegungsart

1.14.8 Bewertungskreis

Organisationsebene, auf der die Bewertung von Materialien durchgeführt wird. Ein Bewertungskreis kann wie folgt festgelegt sein:

Bewertungskreis = Buchungskreis

Zu jedem Material werden alle Bestände, die in diesem Buchungskreis vorhanden sind, einheitlich bewertet.

Bewertungskreis = ein Werk

Zu jedem Material wird der Bestand, der in diesem Werk vorhanden ist, bewertet. Die Bestände anderer Werke werden in diesem Bewertungskreis nicht berücksichtigt. Über das Customizing ist festgelegt, auf welcher Ebene Sie die Bewertung durchführen.

1.15 Was ist die Kalkulationsvariante?

Eine Kalkulation wird immer mit Hilfe einer Kalkulationsvariante durchgeführt. In der Kalkulationsvariante sind sämtliche Steuerungsparameter zur Erlangung von Herstell- und Selbstkosten hinterlegt. Die Kalkulationsvariante enthält die Kriterien für die Kalkulation. Über die Kalkulationsvariante wird festgelegt, welche Preisfindungsstrategie das System für die Kalkulation verwendet und wie die Gemeinkostenzuschläge ermittelt werden.

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Die Höhe der Gemeinkostenzuschläge für die Plankosten werden über das Kalkulationsschema festgelegt. Das Kalkulationsschema wird im Einführungsleitfaden des Projektsystems definiert und der Kalkulationsvariante über die Bewertungsvariante zugeordnet.

Die Kalkulationsvariante besteht aus

• einer Kalkulationsart und

• einer Bewertungsvariante Die Kalkulationsart legt fest, für welches Objekt die Kalkulation erstellt wird. Die Bewertungsvariante enthält die Wertansätze für die Materialien und Leistungsarten, die in der Kalkulation aufgeführt werden In der Bewertungsvariante wird auch das Kalkulationsschema für die Gemeinkosten-Zuschlagsberechnung hinterlegt.

1.16 Wozu dient die Bewertungsvariante?

Die Bewertungsvariante gibt an,

• welcher Preis bei der Kalkulation für ein Material in der Stückliste aus dem Materialstammsatz übernommen wird

• welcher Plantarif für die Eigenleistungen verwendet wird

• welches Kalkulationsschema für die Ermittlung von Gemeinkosten verwendet wird

• ob und in welchem Umfang eine Stücklistenposition oder ein Vorgang des Arbeitsplanes kalkulationsrelevant ist

1.17 Was ist die Kostenschichtung?

Die Ergebnisse der Kalkulation werden in Form von Kostenelementen, einer sogenannten Kostenschichtung, fortgeschrieben. Die Kostenschichtung stellt die kalkulierten Kosten der Kalkulation über alle Fertigungsstufen hinweg gegliedert nach Kostenelementen dar. . Die Kostenelemente gliedern die Kosten eines Materials über die gesamte Fertigungsstruktur z.B. in die Bereiche Materialkosten, Fertigungskosten, Materialgemeinkosten, Fertigungsgemeinkosten und sonstige Kosten auf. Die Kosten für Eigenleistungen fließen i.d.R. unter sekundäre Kostenarten in die Kostenschichtung ein. Um die Primärkosten für Eigenleistungen darstellen zu können, kann eine alternative Gliederung der Kostenelemente in einer Primärkostenschichtung erfolgen.

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Mit der Kostenschichtung können Sie den Kostenursprung über mehrere Fertigungsstufen hinweg analysieren. Sie können die Wertschöpfung innerhalb einer mehrstufigen Fertigungsstruktur analysieren. Die Kosten der Hauptstufe bestehen aus den Eigenleistungen und den Gemeinkosten, die auf der betrachteten Stufe anfallen. Zu den Kosten der Vorstufe zählen die eingesetzten Materialien und Rohstoffe.

Die Summe der Kosten für die Hauptstufe und Vorstufe entspricht den Gesamtkosten für die betrachtete Produktionsstufe. Durch die Elementesicht legen Sie fest, welche Kostenbestandteile im Bericht angezeigt werden. So können Sie z.B. die Herstellkosten, die Selbstkosten oder die bestandsbewertungsrelevante Kosten anzeigen. Sie können dazu unterschiedliche Elementesichten per Customizing anlegen. Pro Kostenelement entscheiden Sie, welcher Anteil der darin enthaltenen Kosten (fix, variabel, gesamt) in welcher Elementesicht angezeigt werden soll. Bei der Kalkulation schreibt das System eine Kostenschichtung für jedes kalkulierte Material aus den diversen Stücklisten automatisch fort. Hierfür müssen Sie vorher per Customizing ein Elementeschema definiert haben.

1.18 Was ist ein Elementeschema?

Ein Elementeschema legt fest, welche Kosten die Kostenschichtung enthält. Sie legen in einem Elementeschema fest: • nach welchen Kostenelementen die kalkulierten Kosten gegliedert werden sollen • welche Kostenarten zu welchem Kostenelement zusammengefasst werden Das Elementeschema wird über die Organisationseinheiten Buchungskreis, Werk und Kalkulationsvariante selektiert. Wenn Sie mit einer bestimmten Kalkulationsvariante kalkulieren, ermittelt das System das Elementeschema zu dieser Kalkulationsvariante und bildet dementsprechend die Kostenschichtung für die Kalkulationsergebnisse.

1.19 Was ist ein Kostenelement?

Die Zusammenfassung von Kostenarten mit oder ohne Herkunftsgruppen. Die Kosten, die bei einer Kalkulation ermittelt werden, werden Kostenarten und Kostenelementen zugeordnet. Herkunftsgruppen können Sie in den Materialstammsätzen verwenden, um die Materialkosten innerhalb einer Kostenart zu unterteilen. Herkunftsgruppen und auch Kostenelemente werden im Customizing eingestellt.

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. Kostenelemente werden in einem Elementeschema gruppiert. Sie können maximal 40 Kostenelemente in einem Elementeschema gruppieren. Wenn die Kostenelemente sowohl fixe als auch variable Kosten enthalten, können Sie maximal 20 Kostenelemente in einem Elementeschema gruppieren.

1.20 Was ist die Kostenwälzung?

Zweck der Kostenwälzung ist, die Herstellkosten für alle Materialien in einer mehrstufigen Fertigungsstruktur in der Kalkulation des übergeordneten Materials zu berücksichtigen. Die Kostenwälzung erfolgt anhand der Kalkulationsstufen automatisch. Zuerst werden die Kosten für die Materialien in der untersten Kalkulationsstufe ermittelt und den Kostenelementen zugeordnet. Dann werden die Kosten für alle Materialien in der nächsthöheren Kalkulationsstufe ermittelt. Die Kosten für die zuerst kalkulierten Materialien werden nach oben gewälzt und bilden einen Teil der Herstellkosten in der nächst höheren Kalkulationsstufe. Dieser Prozess wiederholt sich, bis die Kalkulationsergebnisse des obersten Materials die Herstellkosten für jedes Material in der Fertigungsstruktur enthalten. Für die Kalkulation ordnen Sie im Customizing die Kosten verschiedenen Kostenelementen zu. Die Kostenelemente gliedern die Kosten eines Materials. Bei der Kostenwälzung werden die Daten für diese Kostenelemente in den Kalkulationsergebnissen zum übergeordneten Material weitergegeben. Es kann innerhalb einer mehrstufigen Fertigungsstruktur auch Kosten geben, die nicht nach oben gewälzt werden sollen. Im Customizing legen Sie pro Kostenelement fest, ob die zugeordneten Kalkulationsergebnisse gewälzt werden sollen. Materialien in einer Stückliste nennt man Stücklistenkomponenten. Dabei kann es sich um ein Material ohne eigene Stückliste (Einsatzmaterial, Kaufteil, Rohstoff) oder ein Material mit einer eigenen Stückliste (Baugruppe) handeln. Wenn das Erzeugnis eine mehrstufige Struktur hat, werden die Kosten für die Einsatzmaterialien ermittelt und bei der Kalkulation der nächsthöheren Baugruppe berücksichtigt. Die Struktur der Stückliste legt fest, in welcher Reihenfolge die Materialien kalkuliert werden. Das System löst die Stückliste von oben nach unten auf, vergibt Kalkulationsstufen und kalkuliert dann von unten nach oben. Die Stücklistenkomponenten mit der niedrigsten Kalkulationsstufe werden als erstes kalkuliert, dann die Stücklistenkomponenten (die Baugruppen) mit der nächsthöheren Kalkulationsstufe, usw. bis hin zum obersten Material. Die ermittelten Kosten werden dabei nach oben gewälzt.

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Für jede kalkulierte Stücklistenkomponente wird eine Kostenschichtung erzeugt, die die Kosten nach z.B. Materialkosten, Fertigungskosten, und Kosten für Fremdbezug unterscheidet. Das Kostenelement Materialkosten für die oberste Stückliste enthält somit alle Materialeinsatzkosten der untergeordneten Stücklistenkomponenten. Die Struktur dieser Kostenschichtung wird im Customizing über ein Elementeschema festgelegt. Die Kalkulation kann die Herstellkosten auch für Materialien ermitteln, die in einem anderen Werk gefertigt werden, solange die zwei Werke demselben Kostenrechnungskreis zugeordnet sind und die Buchungskreise der Werke dasselbe Elementeschema verwenden. In diesem Fall muss die Struktur der Kostenschichtung in beiden Werken gleich sein.

1.21 Was ist der Einzelnachweis?

Ein Bericht, der die kalkulierten Kosten gliedert und detaillierte Informationen über Kostenursprung und Zusammensetzung der Kosten enthält. Bei der Kalkulation wird für jede kalkulierte Stückliste ein Einzelnachweis aufgebaut. Diese Einzelnachweise werden gesichert und lassen sich jederzeit aufrufen und analysieren. Die Herkunftsgruppe gibt Detailinformationen zur Quelle der Materialkosten oder zur Herkunft der Gemeinkostenzuschläge. Bei Materialkosten wird die Herkunftsgruppe im Materialstammsatz eingetragen. Bei den Gemeinkosten wird die Herkunftsgruppe im Entlastungsschlüssel des Kalkulationsschemas eingetragen und bietet nähere Informationen über die Herkunft der Gemeinkostenzuschläge. Die Materialkosten, Fremdleistungen und Nichtlagermaterialien werden primären Kostenarten zugeordnet und in dieser Darstellung unter der vom System ermittelten Kostenart ausgewiesen. Die Kosten für Eigenleistungen werden unter der Verrechnungskostenart der Leistungsart ausgewiesen, die im Stammsatz der Leistungsart hinterlegt wurde. Gemeinkostenzuschläge werden ebenfalls unter sekundären Kostenarten ausgewiesen. Standardmäßig wird der Einzelnachweis mit Layout Positionstypen (gruppiert) angezeigt. Hier sind die Kalkulationspositionen nach Positionstypen gegliedert dargestellt. Die Positionstypen geben z.B. an, ob es sich um ein Material (M), eine Eigenleistung (E) oder Gemeinkostenzuschläge (G) handelt. Die Kalkulationsposition für ein Material (M) gibt das Werk, die relevante Materialnummer, den Text im Materialstammsatz, den Wert des Materials und die eingesetzte Menge an. Die Kalkulationsposition für eine Eigenleistung (E) gibt die Kostenstelle, den Arbeitsplatz, die Leistungsart, einen Text, den Wert der Leistung und die eingesetzte Menge an. Für Arbeitsvorgänge in den Arbeitsplänen, werden die Kosten mit Hilfe der Kostenstellenrechnung ermittelt. Gemeinkostenzuschläge werden prozentual auf Basis der Einzelkosten (Material oder Fertigung) oder der Herstellkosten ermittelt. Die Bedingungen für die Ermittlung dieser Zuschläge werden in einem Kalkulationsschema hinterlegt, das im Customizing definiert wird.

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1.22 Was sind Gemeinkosten

Gemeinkosten sind die Kosten, die dem Produkt nur indirekt zugerechnet werden können, wie z.B. Stromkosten oder allgemeine Lagerkosten. Diese Gemeinkosten können mit Hilfe von Gemeinkostenzuschlägen verrechnet werden. Bei der klassischen Zuschlagsberechnung werden die Gemeinkosten über prozentuale bzw. mengenbezogene Zuschläge auf das Bezugsobjekt verrechnet. Die Verrechnung erfolgt über Kalkulationsschemata. Folgende Schritte sind notwendig:

• im Customizing ein Kalkulationsschema anlegen • im Customizing das Kalkulationsschema der Bewertungsvariante zuordnen • im Einstiegsbild der Kalkulation eine Kalkulationsvariante eingeben, die auf

diese Bewertungsvariante verweist

Um besondere Zuschlagsbedingungen für bestimmte Bezugsobjekte festzulegen, müssen Sie zusätzlich

• eine Gemeinkostengruppe im Materialstammsatz eintragen • im Kalkulationsschema einen Zuschlagsschlüssel eintragen, der im Customizing der Kalkulation mit dieser Gemeinkostengruppe verknüpft ist.

Die Gemeinkostenzuschläge werden auf Basis der Informationen im Einzelnachweis zum kalkulierten Material ermittelt. Weil das System einen Einzelnachweis für jede Elementesicht fortschreibt, können Sie Gemeinkostenzuschläge für eine bestimmte Elementesicht ermitteln. Gemeinkosten werden nur auf eine Basis gerechnet, z.B. Herstell- oder Selbstkosten. In der Regel bilden die Herstellkosten die Basis für die Zuschlagsberechnung. Diese Zuordnung treffen Sie in der Kalkulationsart im Customizing. Das System fügt bei der Berechnung des Zuschlags eine Kalkulationsposition vom Typ G ein. Die Gemeinkostenzuschläge werden unter den Kostenarten fortgeschrieben, die Sie im Kalkulationsschema im Customizing der Produktkosten-Controlling festgelegt haben. In der Kalkulation werden die Zuschläge vom System automatisch ermittelt, wenn Sie die Kalkulation durchführen.

1.23 Was ist ein Kalkulationsschema?

Ein Kalkulationsschema verbindet alle Teile der Zuschlagsrechnung. Im Kalkulationsschema legen Sie fest:

• welche Einzelkosten bezuschlagt werden (Berechnungsbasis) • unter welchen Bedingungen ein Zuschlag berechnet wird (Abhängigkeit) • ob ein prozentualer oder ein mengenbezogener Zuschlag verrechnet wird • wie hoch der prozentuale Zuschlag ist bzw. welcher Betrag pro Mengeneinheit

erhoben wird (Zuschlag) • für welchen Zeitraum der Zuschlag gelten soll • welche Kostenstelle unter welcher Kostenart (bei Istbuchungen) entlastet wird

(Entlastungsschlüssel)

Das Kalkulationsschema enthält folgende Teile:

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1.23.1 Berechnungsbasis

Die Berechnungsbasis bezeichnet eine Gruppe von Kostenarten, die nach denselben Bedingungen (Konditionen) bezuschlagt werden sollen. Dies geschieht durch die Zuordnung einzelner Kostenarten oder Kostenartenintervalle pro Kostenrechnungskreis zu einer Berechnungsbasis.

Sie können die fixen und variablen Kostenanteile der gleichen Basiskostenart unterschiedlich bezuschlagen. Außerdem können Sie die Höhe der Gemeinkostenzuschläge nicht nur von den Einzelkosten abhängig machen, sondern auch vom Material selbst. Sie können materialspezifische Berechnungsbasen definieren, indem Sie in den Materialstammsatz Herkunftsgruppen eintragen und diese in den Berechnungsbasen angeben.

1.23.2 Zuschlagssätze

Über den Zuschlag legen Sie fest, ob es ein mengenabhängiger oder prozentualer Zuschlag auf die Berechnungsbasis sein soll. Sie legen außerdem die zeitliche Gültigkeit und die Bedingungen, unter denen der Zuschlag berechnet werden soll, fest. Das System errechnet den Zuschlagsbetrag aus einem Zuschlagsprozentsatz bzw. einer Zuschlagsmenge. Die Bedingungen, unter denen ein Zuschlag gerechnet wird, werden über Konditionstabellen festgelegt. Die Standardkonditionstabellen verweisen auf einen Kostenrechnungskreis, eine Zuschlagsart (Plan oder Ist) und ein weiteres Feld des Objektstammsatzes (z.B. Werk, Zuschlagsschlüssel). Die Bedingungen für die Zuschlagsrechnung können sich daher entweder auf alle Bezugsobjekte einer Organisationseinheit oder einen Zuschlagsschlüssel beziehen.

1.23.3 Entlastungsschlüssel

Die Zuschlagszeilen enthalten auch einen Entlastungsschlüssel. Die Entlastung legt fest, unter welcher (Gemein-)Kostenart der Zuschlag fortgeschrieben wird und welche Kostenstelle dabei entlastet wird. Sie können außerdem festlegen, welcher Anteil der Gemeinkosten als fixe Kosten ausgewiesen werden sollen.

1.23.4 Summenzeilen

Diese Zeilen dienen als Zwischensummen.

1.23.5 Zuschlagsschlüssel

Der Zuschlagsschlüssel legt fest, mit welchem Zuschlag ein Bezugsobjekt (z.B. Material) bezuschlagt wird, und stellt so die Verbindung her zwischen bestimmten Zuschlagskonditionen und einem bestimmten Materialstammsatz.

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16 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

Um einzelne Materialien mit bestimmten Zuschlagskonditionen zu verknüpfen, müssen Sie: • eine Gemeinkostengruppe in der Kalkulationssicht des Materialstammsatzes

eintragen • im Kalkulationsschema einen Zuschlagsschlüssel eintragen, der im Customizing der

Kalkulation Produktkosten-Controllings mit dieser Gemeinkostengruppe verknüpft ist Mit dem Zuschlagsschlüssel wird einem bestimmten Material über die Gemeinkostengruppe in der Kalkulationssicht des Materialstammsatzes die Höhe der Gemeinkosten zugeordnet. Gemeinkostengruppe und Zuschlagsschlüssel werden in der Kalkulation berücksichtigt

1.24 Was sind Kalkulationstermine?

Folgende Termine sind für die Kalkulation und den Kalkulationslauf von Bedeutung:

• Auflösungstermin • Bewertungstermin

Im Customizing der Kalkulation bestimmen Sie über die Terminsteuerung • welche Termine vorgeschlagen werden • ob der Anwender die vorgeschlagenen Termine ändern darf Die Terminsteuerung wird einer Kalkulationsvariante zugeordnet.

1.24.1 Auflösungstermin

Der Auflösungstermin bestimmt, wie das gültige Mengengerüst aus den SAP-Stammdaten selektiert wird. Auf Basis dieses Termins werden die entsprechenden Stücklisten und die entsprechenden Arbeitspläne selektiert und kalkuliert.

1.24.2 Bewertungstermin

Der Bewertungstermin bestimmt welche Tarife für Leistungsarten aus der Kostenstellenplanung genommen werden.

1.25 Infos zu Einkaufsstammdaten

Der Einkauf enthält Informationen für die Beschaffung eines Materials oder einer Dienstleistung bei einem bestimmten Lieferanten, z.B. die mit dem Lieferanten ausgehandelten Konditionen. Im Rahmen der Kalkulation können Sie auf diese Informationen zugreifen für die • Bewertung von Materialien

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 17

• Rohstoffkalkulation • Bewertung von lohnbearbeiteten Materialien • Bewertung von Fremdbearbeitung Um bei der Datenladung auf Preise aus dem Einkauf (Einkaufsinfosatz oder Bestellung) zugreifen zu können, müssen Sie im Customizing der Kalkulation • in der Bewertungsvariante − für die Materialbewertung die Strategie L (Preis aus Einkaufsinfosatz) hinterlegen − für die Bewertung der Lohnbearbeitung und Fremdbearbeitung eine Strategie hinterlegen • in der Kalkulationsvariante, die Sie für die Kalkulation verwenden wollen, diese Bewertungsvariante hinterlegen Im Einkauf wird die Verbindung zwischen Material/Leistung und Lieferant hergestellt. Der Einkauf verwaltet die Informationen über einen Lieferant und die Materialien und Leistungen, die von diesem Lieferanten bezogen werden, z.B. Angaben über Mengen, Preise, Preisänderungen und sonstige Kosten. Sie können auf folgende Preise zugreifen: • auf den Preis aus dem Arbeitsvorgang im Arbeitsplan • aus dem Einkaufsinfosatz (Angebot) auf den − Effektivpreis aus Angebot − Effektivpreis aus Angebot ohne Fixkosten − Nettoangebotspreis − Bruttoangebotspreis • aus der Bestellung auf den − Effektivpreis aus Bestellung − Effektivpreis aus Bestellung ohne Fixkosten − Nettobestellpreis − Bruttobestellpreis Sie legen im Customizing der Kalkulation fest, welcher Preis selektiert wird, indem Sie eine Bewertungsvariante definieren und diese der Kalkulationsvariante zuordnen. Die Bewertungsvariante enthält eine Suchfolge, die maximal drei Preise in Betracht ziehen kann. Sie definieren z.B. folgende Strategiefolge für die Bewertung der Fremdleistungen:

Nettoangebotspreis Nettobestellpreis Preis aus Vorgang

Wenn ein Nettoangebotspreis im Einkaufsinfosatz vorhanden ist, übernimmt das System diesen Preis. Wenn das System keinen Nettoangebotspreis findet, übernimmt das System den Nettobestellpreis aus der Bestellung. Wenn keine Bestellung für den Vorgang erfasst wurde, übernimmt das System den im fremdbearbeiteten Vorgang des Arbeitsplanes hinterlegten Preis

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18 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

1.26 Infos zu Arbeitsplätzen

Der Arbeitsplatz ist die organisatorische Einheit, an der ein Vorgang ausgeführt wird. Ein Arbeitsplatz verweist auf genau eine Kostenstelle und verschiedene Leistungsarten. In der Kalkulation wird der Arbeitsplatz über den Arbeitsplan berücksichtigt. Folgende Daten sind für die Kalkulation relevant:

1.26.1 Arbeitsplatzart

Die Arbeitsplatzart bestimmt, welche Daten Sie im Arbeitsplatz pflegen können und welche Werte vorgeschlagen werden. Sie definieren die Arbeitsplatzart im Customizing der Produktion.

1.26.2 Vorgabewertschlüssel

Dieser Schlüssel bestimmt, wie viele Vorgabewerte (maximal sechs) Sie pflegen können, und ordnet den Vorgabewerten eine Bedeutung (z.B. Rüstzeit, Maschinenzeit, Personalzeit) und eine Dimension (z.B. Minuten) zu. Vorgabewerte werden in Formeln zur Ermittlung der Durchführungszeit, des Kapazitätsbedarfes und der Fertigungskosten verwendet. Sie definieren den Vorgabewertschlüssel im Customizing der Produktion.

1.26.3 Zeitgradschlüssel

Der Zeitgrad ist das Verhältnis zwischen vorgegebener Sollzeit und erzielter Istzeit. In der Kalkulation können Sie die Vorgabewerte über den Zeitgradschlüssel korrigieren. Sie definieren den Zeitgradschlüssel im Customizing der Produktion. Beispiel: Der Zeitgrad ist 150% und die Vorgabezeit beträgt 120 Minuten für einen Vorgang. Der Tarif für die Leistungsart ist 60 €/h. Die Plankosten zum Vorgang werden auf folgende Weise ermittelt:

120min/150% x 100% = 80min (Planzeit) Die Plankosten für den Vorgang betragen 80 Euro. Im Arbeitsplatz können Sie Vorschlagswerte für den Arbeitsplan hinterlegen. Wenn Sie einen Vorgang im Arbeitsplan diesem Arbeitsplatz zuordnen, werden diese Vorschlagswerte in den Vorgang übernommen. Für die Kalkulation sind folgende Vorschlagswerte von Bedeutung:

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 19

1.26.4 Steuerschlüssel

Der Steuerschlüssel gibt an, ob − der Vorgang in der Kalkulation berücksichtigt wird − der Vorgang eigen- oder fremdbearbeitet wird − rückgemeldet wird und in welcher Form

1.26.5 Referenzkennzeichen

Wenn Sie dieses Kennzeichen setzen, verhindern Sie, dass der Steuerschlüssel im Arbeitsplan geändert wird.

1.27 Infos zu Kostenstellen und Leistungsarten

Die Kostenstellenrechnung ermittelt die in den einzelnen Kostenstellen entstandenen oder entstehenden Kosten nach Art und Höhe. Die Produkte werden in dem Maße mit diesen Kosten belastet, wie sie die Leistungen der Kostenstellen in Anspruch genommen haben. In der Kalkulation wird die Kostenstelle über den Arbeitsplatz berücksichtigt. Die Kostenstelle ist die organisatorische Einheit, in der Kosten entstehen. Der Arbeitsplatz verweist auf genau eine Kostenstelle. Pro Kostenstelle wird u.a. geplant:

• welche Leistungen von der Kostenstelle erbracht werden • mit welchen Kosten ein Produkt belastet wird, wenn es Leistungen der

Kostenstelle in Anspruch nimmt

Für die Kalkulation muss die zeitliche Gültigkeit der Kostenstelle mit dem Bewertungstermin übereinstimmen. Die Leistung der Kostenstelle wird in Leistungsarten ausgedrückt. Sie geben im Arbeitsplatz an, welche Leistungsarten zur Fertigung des Produkts in Anspruch genommen werden. Die Zuordnung von Leistungsarten zu Kostenstellen erfolgt über die Leistungsartenplanung in der Kostenstellenrechnung. Leistungen werden durch Tarife bewertet, die Sie entweder politisch setzen, oder die aufgrund einer Kostenplanung im Rahmen einer iterativen Tarifermittlung vom System ermittelt werden. Dabei werden die den Leistungsarten zugeordneten Plankosten einer Kostenstelle durch die Planleistung (oder je nach Systemeinstellung auch durch die Kapazität) geteilt, um iterative Tarife zu erhalten. Maßgebend für die Kalkulation sind:

• Leistungsartentyp Der Leistungsartentyp bestimmt, ob die Leistungsart bei der Kalkulation berücksichtigt werden soll.

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20 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

• Kostenart Die Leistungsart muss einer sekundären Kostenart zugeordnet sein, damit die Kosten für diese Leistungsart in die Kalkulation unter dieser Kostenart einfließen können. Diese Kostenart muss den Kostenartentyp 43 (innerbetriebliche Leistungsverrechnung) haben.

Die zeitliche Gültigkeit der Kostenart muss mit dem Bewertungstermin der Kalkulation übereinstimmen.

1.28 Bewertungen

1.28.1 Materialbewertung

Die Herstellkosten eines Produktes setzen sich zusammen aus Material-, Fertigungs- und Gemeinkosten. Die Materialkosten werden

• im Einzelnachweis als Positionen vom Typ M ausgewiesen • in der Kostenschichtung im Kostenelement Materialkosten ausgewiesen

Um die Materialkosten zu ermitteln, müssen die zur Fertigung benötigten Materialien ermittelt und mit einem Preis bewertet werden. Bei der Kalkulation werden Materialien automatisch über die Auflösungssteuerung ermittelt. Sie können zur Bewertung eines Materials auf den Preis im Materialstammsatz zugreifen.

1.28.2 Bewertung der Fertigungsleistungen

Die Herstellkosten eines Produktes setzen sich zusammen aus Material-, Fertigungs- und Gemeinkosten. Die Fertigungskosten werden im Einzelnachweis als Positionen vom Typ E (Eigenleistung) ausgewiesen und können in der Kostenschichtung z.B. dem Kostenelement Fertigungskosten zugeordnet werden. Um die Fertigungskosten zu ermitteln, müssen die zur Fertigung in Anspruch genommenen Leistungen mit einem Tarif bewertet werden. Sie legen im Customizing der Kalkulation fest, welcher Tarif selektiert wird, indem Sie eine Bewertungsvariante definieren und diese der Kalkulationsvariante zuordnen.

Die Kosten für die Eigenleistungen werden über folgende Einträge ermittelt:

• die Formel und den Zeitgradschlüssel im Arbeitsplatz • die Vorgabewerte zum Vorgang im Arbeitsplan • die Tarife für die Leistungsarten in der Kostenstellenrechnung

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 21

1.28.3 Bewertung von Lohnbearbeitung

Die Sonderbeschaffungsart im Materialstammsatz gibt an, dass eine Lohnbearbeitung für das Material durchgeführt werden soll. Sie legen im Customizing der Kalkulation fest, welcher Preis aus den SAP-Stammdaten für die Lohnbearbeitung ausgewählt wird, indem Sie eine Bewertungsvariante definieren und diese der Kalkulationsvariante zuordnen. Sie können auf folgende Preise zugreifen:

• aus dem Einkaufsinfosatz (Angebot) auf den

− Effektivpreis aus Angebot − Effektivpreis aus Angebot ohne Fixkosten − Nettoangebotspreis − Bruttoangebotspreis

• aus der Bestellung auf den

− Effektivpreis aus Bestellung − Effektivpreis aus Bestellung ohne Fixkosten − Nettobestellpreis − Bruttobestellpreis

1.29 Buchungskreisübergreifende Kalkulation

Ein Material kann aus Komponenten bestehen, die nicht aus demselben Werk wie das Fertigprodukt stammen, sondern aus einem anderen Werk, das evtl. sogar einem anderen Buchungskreis zugeordnet ist. In diesem Fall haben Sie die Möglichkeit, innerhalb eines Kostenrechnungskreises die Kalkulation buchungskreisübergreifend durchzuführen. Eine Kostenrechnungskreisübergreifende Kalkulation wird jedoch nicht unterstützt. Voraussetzungen: Sie aktivieren die buchungskreisübergreifende Kalkulation im Customizing der Kalkulation. Mit der buchungskreisübergreifenden Kalkulation können Sie auf Herstellkostenschichtungen in mehreren Buchungskreisen eines Kostenrechnungskreises zugreifen und diese übernehmen.

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22 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

1.30 Kalkulation von Ausschuss

Ausschuss ist der Anteil des Materials, der den Qualitätsanforderungen nicht entspricht und nicht nachgearbeitet wird. Ausschuss, der bei der Fertigung erwartet wird, können Sie in den Stammdaten planen. Der Materialbedarf kann gemäß dem Ausschuss entsprechend erhöht bzw. reduziert werden. Die geplante Ausschussmenge wird bei der Kalkulation berücksichtigt. Sie können verschiedene Arten von Ausschuss planen:

• Baugruppenausschuss im Materialstammsatz • Komponentenausschuss im Materialstammsatz oder in der

Stückliste • Vorgangsausschuss in der Stückliste oder im Arbeitsplan

Die verschiedenen Ausschussarten in den verschiedenen Stammdaten haben unterschiedliche Wirkung:

• Ausschuss in Materialstamm bzw. Stückliste erhöht den Bedarf einer Komponente oder aller Komponenten einer Baugruppe und damit die Materialkosten.

• Ausschuss im Vorgang des Arbeitsplanes verringert die Vorgangsmenge nachfolgender Vorgänge und damit die Fertigungskosten.

Die Kalkulation berücksichtigt die Kosten für geplanten Ausschuss, indem sie das Mengengerüst (Arbeitsplan und Stückliste) anhand der Einträge zu Ausschuss in den Stammdaten aufbaut. Der Mengen- und Leistungsverbrauch wird anhand dieses Mengengerüsts kalkuliert. Wenn Sie den Preis für ein Material über die Kalkulation ermitteln, dann enthält dieser Preis somit auch die Kosten für den geplanten Ausschuss.

1.30.1 Baugruppenausschuss

Ausschuss, der während der Fertigung eines Materials voraussichtlich immer anfällt, wenn das Material als Baugruppe verwendet wird. Eine Baugruppe ist ein Material mit einer Stückliste, d.h. eine fertigungstechnisch zusammengehörende Menge von Komponenten eines Erzeugnisses. Die Baugruppe kann selbst wieder als Komponente in einer anderen Baugruppe enthalten sein. Wenn bei der Herstellung einer Baugruppe immer eine bestimmter Anteil an Ausschuss anfällt, muss der Mengen- und Leistungsverbrauch vom System erhöht werden, damit trotzdem die gewünschte Losgröße gefertigt werden kann. Um die Losgröße der Baugruppe zu erhöhen, können Sie im ID-Materialstammsatz einen pauschalen Baugruppenausschuss (in %) hinterlegen. Dieser Baugruppenausschuss wird auf alle untergeordneten Komponenten übertragen.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 23

Das System erhöht die zu fertigende Menge um die berechnete Ausschussmenge. Dabei wird sowohl der Mengen- als auch der Leistungsverbrauch erhöht. Beispiel: Sie fertigen 100 Platinen. Es fällt bei der Fertigung immer 10% Ausschuss an, den Sie im ID-Materialstamm der fertigen Platine als Baugruppenausschuss hinterlegt haben. Wenn Sie die Platine herstellen, wird der Mengen- und Leistungsverbrauch vom System erhöht, damit die gewünschte Losgröße von 100 Stück kalkuliert bzw. gefertigt werden kann. Wenn Sie die Platinen fertigen, erhöht die Bedarfsplanung den Bedarf für die Platine auf 110 Stück. Dadurch wird auch der Bedarf für die eingehenden Komponenten erhöht. D.h., der Mengen- und Leistungsverbrauch für die untergeordneten Komponenten wird so erhöht, als würde man 110 Platinen kalkulieren bzw. herstellen. Das System kalkuliert die 100 Platinen auf Basis von 110 Stück und errechnet eine Ausschussmenge von 10 Stück für die drei untergeordneten Komponenten. Auch der Leistungsverbrauch an den beiden Vorgängen wird um 10% auf 110 Stunden erhöht.

1.30.2 Baugruppen- und Vorgangsausschuss

Sie können den Baugruppenausschuss auch vom System über den Vorgangsausschuss ermitteln lassen. Das System errechnet dann den Baugruppenausschuss aus den Vorgängen im Arbeitsplan. Beispiel: Sie fertigen 100 Platinen. Im ID-Materialstamm der fertigen Platine haben Sie einen Baugruppenausschuss von 10% hinterlegt, im ID-Materialstamm des Prozessors einen Komponentenausschuss von 5%. Das System kalkuliert die 100 Platinen auf Basis von 110 Stück und errechnet eine Ausschussmenge von 10 Stück für die untergeordneten Komponenten. Das System ermittelt aufgrund des Komponentenausschusses für den Prozessor eine Ausschussmenge von insgesamt16 Stück, der sich aus 10 Stück Baugruppenausschuss und 6 Stück Komponentenausschuss zusammensetzt. Der Leistungsverbrauch wird ebenfalls entsprechend erhöht. Beispiel: Sie haben im Materialstamm der fertigen Platine sowohl Baugruppen- als auch Komponentenausschuss hinterlegt (10% bzw. 5%). Welcher der beiden Ausschussangaben vom System berücksichtigt wird, hängt davon ab, ob die fertige Platine als Baugruppe oder als Komponente verwendet wird. Wenn die Platine als Komponente verwendet wird, berücksichtigt das System den Komponentenausschuss.

1.30.3 Komponentenausschuss

Ausschuss, der beim Einsatz eines Materials in der Fertigung voraussichtlich immer anfällt, wenn das Material eine Komponente ist. Der Komponentenausschuss wird in der Materialdisposition zur Ermittlung der Einsatzmengen der Komponenten verwendet. Wenn Sie eine Baugruppe mit dieser Komponente herstellen, muss die Komponenteneinsatzmenge vom System erhöht werden, damit Sie die gewünschte Losgröße herstellen können. Sie können dazu

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einen Komponentenausschuss in der Stücklistenposition oder im Materialstamm hinterlegen. Bei der Stücklistenauflösung erhöht das System die Einsatzmengen der Komponenten um die berechnete Ausschussmenge. Für Komponenten in einer Baugruppe mit Baugruppenausschuss gilt:

• Das System errechnet zuerst den Baugruppenausschuss, danach den Komponentenausschuss. Die errechneten Ausschussmengen werden addiert und die Einsatzmenge wird entsprechend erhöht.

Sie haben folgende Möglichkeiten, den Komponentenausschuss zu pflegen: • in der Stücklistenposition

In diesem Fall ist der Komponentenausschuss nur für diese einzelne Stückliste maßgebend.

• im Materialstammsatz In diesem Fall ist der Komponentenausschuss für alle Stücklisten maßgebend, in denen das Material erscheint.

Ist in der Stückliste ein Komponentenausschuss eingetragen, gilt der dort angegebene Wert. Anderenfalls gilt der im Materialstammsatz angegebene Wert. Wenn Sie Komponentenausschuss in der Stücklistenposition und im Materialstammsatz pflegen, hat die Angabe in der Stückliste eine höhere Priorität. Komponentenausschuss hat keinen Einfluss auf die Fertigungszeiten. Beispiel: Für die Komponente Rohstoff C des Halbfabrikates H ist ein Komponentenausschuss von 10% im ID-Materialstamm hinterlegt. Das System kalkuliert 100 St des Fertigprodukts deshalb nicht mit 250 g von Rohstoff C, sondern mit 275 g (250 + 10%). Der Komponentenausschuss beträgt 25 g. Für die Komponente Rohstoff X des Fertigfabrikats ist ein Komponentenausschuss von 10% im ID-Materialstamm hinterlegt. Das System kalkuliert mit 110 Stück von Rohstoff X (100 St + 10%). Der Komponentenausschuss beträgt 10 Stück.

1.30.4 Vorgangsausschuss

Ausschuss, der bei einem Vorgang während der Fertigung voraussichtlich immer anfällt Vorgangsausschuss wird z.B. bei hochwertigen Materialien verwendet, um die geplanten Einsatzmengen in Folgearbeitsgängen zu verringern und den genauen Baugruppenausschuss zu ermitteln. Sie können Vorgangsausschuss (in %) im Arbeitsplan und in der Stückliste hinterlegen. Der im Arbeitsplan eingetragene Arbeitsvorgangsausschuss bezieht sich auf die eingesetzte Leistungsmenge. Der in der Stückliste eingetragene Arbeitsvorgangsausschuss auf die eingesetzte Materialmenge. Das Nettokennzeichen muss in diesem Fall gesetzt sein.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 25

• im Vorgang im Arbeitsplan Wenn Sie nur im Arbeitsplan des kalkulierten Materials (und nicht in der Stückliste) Vorgangsausschuss hinterlegen, dann wird die Kalkulationslosgröße um diesen Prozentsatz reduziert. • in der Stücklistenposition Wenn der Vorgangsausschuss in der Stückliste gepflegt ist, dann wird die geplante Einsatzmenge (nicht die Outputmenge) entsprechend erhöht und eventuell hinterlegter Baugruppenausschuss relativiert. Wenn kein Vorgangsausschuss in der Stückliste gepflegt ist, verwendet das System den Baugruppenausschuss aus dem Materialstammsatz. Wenn in der Stückliste ein Vorgangsausschuss gepflegt ist, dann wird der Baugruppenausschuss vom System ignoriert. d.h. Wenn ein Material in einer Baugruppe erscheint, in der ein Baugruppenausschuss gepflegt ist, wird dieser Baugruppenausschuss ignoriert und der Vorgangsausschuss aus der Stückliste verwendet. Der Vorgangsausschuss in der Stückliste übersteuert den Baugruppenausschuss im Materialstamm. Beispiel: Wirkung verschiedener Ausschussdaten Zur Herstellung von 100 Platinen werden laut Stückliste 100 unbestückte Platinen, 100 Prozessoren und 100 BIOS-Baugruppen benötigt. Der Arbeitsplan zur Herstellung der fertigen Platine enthält 2 Vorgänge, an denen Fertigungsleistungen in Anspruch genommen werden. Unbestückte Platinen und Prozessoren werden am Vorgang 1 eingebaut, die BIOS-Baugruppen werden erst am Vorgang 2 eingebaut. Zur Herstellung von 100 Platinen werden tatsächlich 104 BIOS-Baugruppen benötigt. Deshalb ist für die BIOS-Baugruppe in der Stückliste oder im Materialstamm ein Komponentenausschuss von 4% hinterlegt. Wenn dieser Ausschuss im ID-Materialstamm eingetragen ist, gilt er für alle Materialien, in die die BIOS-Baugruppe als Komponente eingeht. Wenn dieser Ausschuss in der Stückliste eingetragen ist, gilt er nur für diese Stückliste. Es wurde nun festgestellt, dass bei der Fertigung am Vorgang 1 immer Vorgangsausschuss von 10% anfällt, am Vorgang 2 sogar 20%. Dies wollen Sie bei der Kalkulation der Herstellkosten berücksichtigen, deshalb hinterlegen Sie im Arbeitsplan zum jeweiligen Vorgang den entsprechenden Ausschuss. Damit erreichen Sie, dass die Menge der benötigten Fertigungsleistungen an die tatsächlich zu bearbeitende Komponentenmenge angepasst, d.h. verringert wird. Ziel ist es nun, 100 Stück fehlerfreie Platinen herzustellen, nicht nur 72. Im Arbeitsplan hinterlegter Vorgangsausschuss verringert die eingesetzte Menge nachfolgender Vorgänge. Um trotz dieser Ausschüsse 100 Platinen zu erhalten, muss von einer höheren Anfangsmenge ausgegangen werden. Es muss also noch ein Baugruppenausschuss für die Platine im Materialstamm hinterlegt werden, der die Mengen der eingesetzten Komponenten so erhöht, dass trotz des Vorgangsausschusses 100 Platinen gefertigt werden (38, 89%).

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26 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

Diesen Baugruppenausschuss können Sie ermitteln, wenn Sie den Baugruppenausschuss in den Materialstamm übernehmen. Um zu erreichen, dass auch die benötigten Komponentenmengen angepasst werden, hinterlegen Sie auch in der Stückliste Vorgangsausschuss. Der im Arbeitsplan hinterlegte Ausschuss beeinflusst nur die Menge der Fertigungsleistungen, nicht die Mengen der eingesetzten Komponenten. Um nun zu erreichen, dass am Vorgang 2 nur die tatsächlich benötigte Menge an BIOS-Baugruppen entnommen wird, hinterlegen Sie in der Stückliste noch einen Vorgangsausschuss von 20 %: Ohne Komponentenausschuss für die BIOS-Baugruppe würden am Vorgang 2 nur 120 Stück benötigt:

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2 Glossar Nachfolgende Begriffe kommen aus den SAP-Modulen Controlling und Produktkosten-Controlling, die beide eng mit der Erzeugniskalkulation verbunden sind und bei Nachfragen, Diskussionen und Aufgabenstellungen sehr hilfreich sein können.

2.1 Abgrenzungsart

Schlüssel, der den Fortschritt bestimmt • eines Auftrages • eines Produktionskostensammlers • einer Vertriebsbelegsposition • eines Projektes

Dazu wird Ware in Arbeit bzw. das bereits vorhandene Ergebnis ermittelt.

2.2 Abgrenzungsauftrag

Element zur Überwachung der periodenbezogenen Abgrenzung zwischen den in der Finanzbuchhaltung gebuchten Aufwendungen und den in der Kostenrechnung belasteten kalkulatorischen Kosten. Die in der Finanzbuchhaltung erfassten Aufwendungen können so als kalkulatorische Kosten auf mehrere Perioden verteilt werden. Die Abgrenzungskostenart ist mit dem Kostenartentyp

Abgrenzungskostenart/Zuschlag oder Abgrenzungskostenart/Soll=Ist anzulegen.

Beispiel: Urlaubsentgeld und Weihnachtsgeld, die in der Kostenstellenrechnung ermittelt werden. Sie werden auf der entsprechenden Kostenstelle belastet und auf einen Abgrenzungsauftrag entlastet.

2.3 Abgrenzungsdaten

Daten, die ermittelt werden durch die Ergebnisermittlung im Rahmen des Kundenauftrags−Controllings, im Projektsystem und für Innenaufträge. Die Ermittlung von Ware in Arbeit für Fertigungsaufträge, Prozessaufträge und Produktkostensammler Für die ermittelte Ware in Arbeit und für die Rückstellungen können durch die Abrechnung Buchungen in der Finanzbuchhaltung (FI) vorgenommen werden. Manche Abgrenzungsdaten, die im Rahmen der Ergebnisermittlung ermittelt werden können, können auch die Ergebnis− und Marktsegmentrechnung (CO−PA) abgerechnet werden. Dies sind:

• errechnete Kosten des Umsatzes • errechneter Erlös • Rückstellungen für drohenden Verlust

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2.4 Abgrenzungskategorie

Element, über das Kosten definiert werden können; ob eine Gruppe von Kosten aktivierungspflichtig oder nicht aktivierungsfähig ist.

2.5 Abgrenzungskostenart, technische

Kostenart, die zu internen Zwecken angelegt wurde � für die Ermittlung von Ware in Arbeit � für die Ergebnisermittlung

2.6 Abgrenzungsschlüssel

Schlüssel, der festlegt, dass das Objekt bei der Ergebnisermittlung bzw. der Ermittlung von Ware in Arbeit berücksichtigt werden soll. Verschiedene Steuerungsparameter für die Bewertung sind mit diesem Schlüssel verknüpft.

2.7 Abgrenzungsversion

Mit Hilfe von Abgrenzungsversionen werden im Rahmen der Ergebnisermittlung und der Ermittlung von Ware in Arbeit mehrere Bewertungen desselben Objektes (zum Beispiel einer Kundenauftragsposition) ermöglicht. Beispiel: Für bilanzielle Zwecke wird das Objekt auf Basis einer Methode bewertet, die den Wert der unfertigen Erzeugnisse auf Basis der bisher entstandenen Istkosten ermittelt. Auf Basis der ermittelten Werte werden Buchungen in der Finanzbuchhaltung vorgenommen. Für interne Analysezwecke wird der Wert der unfertigen Erzeugnisse mit einer Methode ermittelt, die die noch nicht realisierten Gewinne berücksichtigt.

2.8 Abrechnung

Vollständige oder teilweise Weiterverrechnung der ermittelten Kosten eines Objekts an ein anderes Objekt. Folgende Objekte können Abrechnungssender sein:

• Innenauftrag • Instandhaltungsauftrag • CO−Fertigungsauftrag • Fertigungsauftrag • Prozessauftrag • Serviceauftrag • Kostenträger−allgemein • Kundenauftragsposition • Netzplan • Projekt

Folgende Objekte können Abrechnungsempfänger sein: � Anlage � Innenauftrag � Ergebnisobjekt � Kostenstelle � Kundenauftragsposition � Material � Netzplan

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� Projekt � Sachkonto

2.9 Abrechnungsanteil

Angabe der Prozentzahl oder Äquivalenzziffer, zu der die Kosten der Senderobjekte an den jeweiligen Abrechnungsempfänger abgerechnet werden. Beispiel: Die Kosten auf einem Senderobjekt werden in einem Fall zu 40% und in einem anderen Fall zu fünf Teilen (Äquivalenzziffer 5) abgerechnet. Der Abrechnungsanteil

• bei der prozentualen Abrechnung beträgt 40 % • bei der proportionalen Abrechnung beträgt fünf Teile der Gesamtkosten

2.10 Abrechnungsart

Im R/3−System sind folgende Abrechnungsarten definiert:

• Periodische Abrechnung (PER): Periodengerechte Abrechnung von Kosten. Es werden nur die Kosten einer Abrechnungsperiode berücksichtigt.

• Gesamtabrechnung (GES): Abrechnung aller Kosten, die bis zur Buchungsperiode der Abrechnung auf einem Senderobjekt angefallen sind.

• Aktivierung auf Anlage−im−Bau (AIB): Periodische Abrechnung von Investitonsmaßnahmen an Anlagen−im−Bau. Diese Abrechnungsart wird vom R/3−System automatisch generiert.

• Vorabrechnung (VOR): Auf Investitonsmaßnahmen gebuchte Belastungen können vor der periodischen Abrechnung auf eine Anlage−im−Bau auf CO−Empfänger abgerechnet werden.

• Einzelpostenabrechnung Anlage−im−Bau (EPA): Einzelpostenabrechnung von einzelpostengeführten Anlagen−im−Bau. Diese Abrechnungsart wird vom R/3−System automatisch gesetzt (nicht für Investitionsmaßnahmen).

2.11 Abrechnungsbeleg

Eigene Belegart, die für die Abrechnungen und für die Stornierung von Abrechnungen benötigt wird.

2.12 Abrechnungsempfänger

Kontierungsobjekt, auf das die Kosten eines Senderobjekts abgerechnet werden.

2.13 Abrechnungsform

Abrechnungsparameter einer Auftrags− bzw. Projektposition. Diese Position legt fest, wie die abzurechnenden Kosten bestimmt werden:

• aus den Kostensegmenten (Summenabrechnung)

• aus den Einzelposten (Einzelpostenabrechnung)

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30 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

2.14 Abrechnungskostenart

Kostenart, unter der die Kosten auf einem Objekt an ein anderes Objekt abgerechnet werden.

2.15 Abrechnungsparameter

Steuerungsdaten, die für die Auftragsabrechnung erforderlich sind. Abrechnungsparameter bestehen aus:

• Abrechnungskreis

• Abrechnungskostenart

• Abrechnungsempfänger

2.16 Abrechnungsprofil

Voraussetzung für das Erfassen einer Abrechnungsvorschrift. Folgende Parameter der Abrechnung werden darin festgelegt:

• erlaubte Empfänger (z.B. Kostenstelle, Anlage)

• Vorschlagswerte für Abrechnungsschema und Ergebnisschema

• Bezugsgrößen für die Festlegung der Abrechnungsanteile (Prozent und/oder Äquivalenzziffern)

• maximale Anzahl der Aufteilungsregeln

• Residenzzeit der Abrechnungsbelege

• Belegart für buchhaltungs− bzw. bilanzrelevante Abrechnungen

• Festlegungen für die Abrechnung von Istkosten bzw. Kosten des Umsatzes

2.17 Abrechnungsschema

Dient dazu, die auf einem Sender angefallenen Kosten je nach Kostenart bzw. Kostenartengruppe an unterschiedliche Empfänger abzurechnen. Die Abrechnungszuordnung definiert die Zuordnung der Kostenartengruppe zu einer Abrechnungskostenart. In einem Abrechnungsschema werden mehrere solcher Abrechnungszuordnungen zusammengefasst. Ein Abrechnungsschema muss folgenden Kriterien genügen:

• Vollständigkeit: Damit eine Abrechnung ordnungsgemäß erfolgen kann, müssen alle Kostenarten, unter denen Kosten anfallen, in einem Abrechnungsschema repräsentiert sein.

• Einmaligkeit: Eine Kostenart darf nur einmal in einem Abrechnungsschema vorhanden sein.

2.18 Abrechnungsvorschrift

Vorschrift, die festlegt, welche Anteile der Kosten auf einem Sender an welche(n) Empfänger abgerechnet werden sollen. Jedem Abrechnungssender wird hierzu eine oder mehrere Aufteilungsregel(n) zugeordnet. Pro Empfänger gibt es normalerweise eine Aufteilungsregel.

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2.19 Abrechnungszuordnung

Werkzeug, das die Zuordnung der Kostenart bzw. Kostenartengruppe, unter der Kosten auf einem Objekt anfallen, zu einer Abrechnungskostenart definiert. Die Abrechnungszuordnung ist Bestandteil des Abrechnungsschemas.

2.20 Abstimmbuchung

Buchung, mit der die folgenden Buchungen automatisch an die Finanzbuchhaltung weitergeleitet werden:

• buchungskreisübergreifende Buchungen

• geschäftsbereichsübergreifende Buchungen

• funktionsbereichsübergreifende Buchungen Diese Buchung ist deshalb nötig, da sich die genannten übergreifenden Buchungen bei der Aktivierung von Kosten auf die Gewinn− und Verlustrechnung auswirken können.

2.21 Abstimmledger

Buch zur verdichteten Darstellung von Werten, die in detaillierter Form in den Verkehrszahlen dargestellt sind. Das Abstimmledger hat folgende Aufgaben:

• Es dient dazu, das CO mit der Finanzbuchhaltung abzustimmen.

• Es stellt Berichte zur Verfügung, um die Abstimmung des CO mit der Finanzbuchhaltung kontenweise zu überwachen.

• Ein Wertefluss der im CO über die Grenzen von Buchungskreisen, Funktionsbereichen oder Geschäftsbereichen gebucht wurde, kann ermittelt und ausgewiesen werden.

Dieser Wertefluss kann in der Finanzbuchhaltung als Basis für summarische Ausgleichsbuchungen genutzt werden. Ausgleichsbuchungen vollziehen Werteflüsse innerhalb des CO nach, die Auswirkungen auf die gesetzlichen Abschlüsse (Bilanz, Gewinn− und Verlustrechnung) eines Unternehmens haben. Ausgleichsbuchungen können entweder anhand der ermittelten Werte eingegeben oder vom R3−System automatisch durchgeführt werden.

• Es bietet einen Überblick über alle angefallenen Kosten. Die Berichte zum Abstimmledger bieten einen Überblick über die Kosten und sind daher ein geeigneter Einstieg zu deren Analyse. Beispielsweise kann eine Position der Gewinn− und Verlustrechnung, die im Financial Information System (FIS) angezeigt wird, in Berichten des Abstimmledgers hinsichtlich der zugeordneten Kosten untersucht werden. Zur detaillierteren Analyse können aus den Berichten des Abstimmledgers Berichte aus anderen Komponenten des CO aufgerufen werden.

2.22 Abschlussperiode

Periode, die den Lebenszyklus eines Abgrenzungsobjekts in offene und abgeschlossene Perioden unterteilt. Die Abgrenzungsdaten zwischen dem Abgrenzungsbeginn und dem Ende der Abschlussperiode bleiben eingefroren. Abgrenzungsdaten für Perioden nach der Abschlussperiode können neu ermittelt werden.

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32 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

2.23 Abweichung

Differenz, die sich aus der Gegenüberstellung von Sollkosten und zu kontrollierenden Kosten ergibt und die es in der Kostenrechnung zu analysieren gilt. Die Sollkosten können sich beispielsweise auf der Basis von Standardkosten oder von Plankosten berechnen. Die zu kontrollierenden Kosten können beispielsweise den Istkosten entsprechen.

2.24 Abweichungsermittlung

Verfahren, das im Rahmen des Periodenabschlusses dazu dient, die Abweichungen auszuweisen auf

• Kostenstellen

• Produktkostensammlern

• Fertigungsaufträgen

• Prozessaufträgen

• Kostenträgerhierarchien Dadurch können beispielsweise die Auswirkungen folgender Faktoren ermittelt werden:

• die eingesetzte Menge der verbrauchten Materialien hat sich verändert

• der Preis der verbrauchten Materialien hat sich verändert

• Änderungen zur Beschäftigung der Kostenstelle

2.25 Abweichungskategorie

Einteilung von Abweichungen nach ihren Ursachen. Folgende Abweichungskategorien können auf der Einsatzseite ermittelt werden:

• Ausschussabweichung (nur im Produktkosten−Controlling (CO−PC))

• Einsatzpreisabweichung

• Strukturabweichung

• Einsatzmengenabweichung

• Einsatzrestabweichung Folgende Abweichungskategorien können auf der Verrechnungsseite ermittelt werden:

• Fixkostenabweichung (nur im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM))

• Mischpreisabweichung (nur im CO−PC)

• Verrechnungspreisabweichung

• Verrechnungsmengenabweichung (nur im CO−OM)

• Losgrößenabweichung (nur im CO−PC)

• Restabweichungen

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 33

2.26 Abweichungsschlüssel

Schlüssel, der festlegt, dass das Objekt bei der Abweichungsermittlung berücksichtigt werden soll. Ferner bestimmt dieser Schlüssel, ob die Ausschussabweichungen separat ausgewiesen werden sollen.

2.27 Abweichungsvariante

Die Abweichungsvariante bestimmt, welche Abweichungskategorien ermittelt werden.

2.28 additive Kalkulation

Materialkalkulation, in der Sie Kosten in Form einer Einzelkalkulation (manuell) eingeben können, um eine (automatische) Kalkulation mit Mengengerüst zu ergänzen.

2.29 additive Version

Istversion, die beim Führen von parallelen Bewertungen zusätzlich zur operativen Version eine weitere Bewertung enthält.

2.30 Ad−hoc Kalkulation

Kalkulation mit dem Easy Cost Planning, für die Sie kein zu beplanendes Objekt (mit Stammdaten) im System anlegen müssen.

2.31 aktivierungsfähige Kosten

Kosten, für die das Aktivierungswahlrecht gilt. Dies sind die Kostenanteile, die nach Handelsrecht oder Steuerrecht aktiviert werden können, aber nicht aktiviert werden müssen. Hinsichtlich der Ermittlung von Ware in Arbeit und der Ergebnisermittlung kann festgelegt werden, dass für bestimmte Werte ein Aktivierungswahlrecht besteht.

2.32 aktivierungspflichtige Kosten

Kosten, für die die Aktivierungspflicht gilt. Dies sind Kostenanteile, die nach Handelsrecht oder Steuerrecht aktiviert werden müssen. Hinsichtlich der Ermittlung von Ware in Arbeit und der Ergebnisermittlung wird festgelegt, in welcher Höhe Kosten aktivierungspflichtig sind.

2.33 aktuelle Kalkulation

Kalkulation, die Sie jederzeit durchführen können, um das aktuelle Mengengerüst mit den aktuellen Preisen zu bewerten. Die Ergebnisse der aktuellen Kalkulation können Sie mit den Ergebnissen der Plankalkulation vergleichen, um

• Entscheidungen im Bereich der Fertigung zu unterstützen.

• in den Materialstammsatz übernehmen und als Basis für die Bewertung des Lagerzugangs bei Materialien mit V−Preis−Steuerung (Gleitender Durchschnittspreis) heranziehen.

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34 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

2.34 Anderskosten

Kosten, die sich aus betrieblichem Aufwand ableiten. Anderskosten werden in der Kostenrechnung anders bewertet oder zeitlich anders auf die Perioden verteilt als in der Finanzbuchhaltung. Beispiel:

• In der Kostenrechnung wird die Abschreibung in anderer Höhe gebucht als in der Finanzbuchhaltung (kalkulatorische Abschreibung).

• Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld werden in der Kostenrechnung gleichmäßig auf die Geschäftsjahresperioden verteilt.

2.35 anonymer Bestand

Materialien, die im anonymen Lager geführt werden.

2.36 anonymes Lager

Ort, an dem die Materialien geführt werden, die nicht mit Bezug zu einem Kundenauftrag oder zu einem Projekt hergestellt wurden.

2.37 Äquivalenzziffer

Information über den Anteil an den Gesamtkosten des Kuppelproduktionsprozesses, der auf ein einzelnes Kuppelprodukt entfällt Äquivalenzziffern werden im Aufteilungsschema im Materialstamm des führenden Kuppelproduktes hinterlegt.

2.38 Auflösung Musterkalkulation

Funktion in der Einzelkalkulation, mit der Positionen, die auf eine Musterkalkulation verweisen, durch deren Kalkulationspositionen ersetzt werden.

2.39 Auflösungssteuerung

Automatisches Verfahren in der Materialkalkulation, nach dem das Mengengerüst (z.B. Stückliste und Arbeitsplan) ermittelt wird.

2.40 Auflösungsstufe

Ebene in einer hierarchischen Struktur, bis zu der Daten vom System angezeigt werden. Die Auflösungsstufe können Sie beispielsweise bei der Auflösung von Musterkalkulationen festlegen.

2.41 Auflösungstermin

Termin, an dem für ein Erzeugnis eine Stückliste und ein Arbeitsplan ermittelt werden.

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2.42 Aufteilungsmethode

Aufteilung der Gesamtkosten des Kuppelproduktionsprozesses auf die Hauptprodukte. Der Kostenanteil kann pro Hauptprodukt unterschiedlich sein. Die Aufteilung der Kosten erfolgt anhand eines Aufteilungsschemas.

2.43 Aufteilungsregel

Bestandteil der Abrechnungsvorschrift. Für einen Abrechnungssender legt die Aufteilungsregel folgendes fest:

• Abrechnungsempfänger

• Abrechnungsanteil (prozentual oder proportional)

• Abrechnungsart (periodisch oder gesamt)

• Gültigkeitsdauer der Aufteilungsregel

2.44 Aufteilungsschema

Schema, das die Aufteilung der Gesamtkosten für ein Material auf die einzelnen Kuppelprodukte festlegt.

2.45 Auftrag

Element, das eine einfache Maßnahme innerhalb eines Kostenrechnungskreises beschreibt. Durch die Verwendung von Aufträgen können Kosten aktionsorientiert geplant, überwacht und verrechnet werden.

2.46 Auftrag mit Erlösen

Element, das für folgende Zwecke eingesetzt werden kann :

• Wenn der Vertrieb (SD) nicht im Einsatz ist, können Aufträge mit Erlösen die kostenrechnerischen Teile der SD−Kundenaufträge ersetzen.

• Wenn nicht automatisch fakturiert wird, können Aufträge mit Erlösen für eine Erlös/Kosten−Gegenüberstellung verwendet werden. Dies wird häufig bei den sonstigen Erlösen der Fall sein, also bei solchen, die nicht das Kerngeschäft des Unternehmens betreffen.

Aufträge mit Erlösen sind spätestens am Ende der Periode an ein Ergebnisobjekt abzurechnen.

2.47 Auftrag, statistischer

Auftrag, der nicht kostenwirksam belastet wird. Ein statistischer Auftrag kann nicht abgerechnet werden. Jeder Auftrag in der Kostenrechnung kann als statistischer Auftrag geführt werden.

2.48 Auftragsgruppe

Gruppierung von Aufträgen Die Auftragsgruppe kann überall dort genutzt werden, wo mehrere Aufträge gleichzeitig bearbeitet werden. Beispiele:

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36 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

• Auftragsplanung

• Auftragsberichte

2.49 Auftragshierarchie

Hierarchie, die dazu dient, die Werte in den Aufträgen stufenweise zu verdichten. Die einzelnen Stufen der Hierarchie werden über Merkmale (z.B. Kostenrechnungskreis, Werk, Geschäftsbereich) aufgebaut. Für jeden Merkmalswert (z.B. Werk 1000, Werk 1100, Werk 1200) werden Summen gebildet. Summiert werden folgende Daten:

• Plankosten

• Istkosten

• Sollkosten

• Ware in Arbeit

• Abweichungen

• Obligos

2.50 Auftragsphase

Systemtechnisches Instrument zur Steuerung der Auftragsstammdaten. Phasen unterteilen den Lebenszyklus eines Auftrags in mehrere Abschnitte und bestimmen, welche Aktivitäten auf dem Auftrag im jeweiligen Abschnitt erlaubt sind. Ein Auftrag kann folgende Phasen durchlaufen:

• eröffnet

• freigegeben

• fertiggestellt

• abgeschlossen

2.51 Auftragsbezogenes Produkt−Controlling

Diese Komponente ermöglicht ein Produkt−Controlling auf Auftragsebene. Dabei können Fertigungsaufträge oder Prozessaufträge als Kostenträger genutzt werden. In der Regel werden die Kosten der Produktionsaufträge kumuliert betrachtet.

2.52 Auftragsplanmenge

Menge des zu produzierenden Materials, die mit einem bestimmten Auftrag zu produzieren geplant ist.

2.53 Auftragsstatus

Instrument zur Steuerung der Planbarkeit und Bebuchbarkeit von Aufträgen. Der Auftragsstatus kennzeichnet den organisatorischen Realisierungsgrad eines Auftrages und bestimmt

• ob Einzelposten bei der Kostenartenplanung geschrieben werden

• die betriebswirtschaftlichen Vorgänge, wie Planung, Istkostenbuchungen, etc., die im jeweiligen Status erlaubt sind

• wann der Auftrag zum Löschen vorgemerkt werden kann

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 37

2.54 Auftragsstücklistenkalkulation

Kalkulation einer zur Kundenauftragsposition hinterlegten Stücklistenstruktur, die außerhalb des Kundenauftrags durchgeführt wird. Die Auftragsstücklistenstruktur kann zu allen einzelbedarfsgesteuerten Materialien der Stücklistenstruktur durchgeführt werden.

2.55 Auftragsverdichtung

Methode der Datenverdichtung, die Aufträge zu Hierarchien zusammenfasst, damit die Auftragskosten auf höherer Ebene analysiert werden können.

2.56 Auftragsvorkalkulation

Kalkulation zu einem Auftrag, die auf dem Mengengerüst des Auftrages basiert. Die Auftragsvorkalkulation kann zur Berechnung von dispositionsbedingten Abweichungen und von Produktionsabweichungen herangezogen werden.

2.57 Ausgleichskonto

Gewinn− und Verlustkonto, das die Abstimmbuchungen zwischen den Komponenten Controlling (CO) und Finanzwesen (FI) im Rahmen des Abstimmledgers sammelt. Diese Konten können beliebig detailliert angelegt werden, um die buchungskreisübergreifenden bzw. geschäftsbereichübergreifenden Buchungen im CO in Finanzbuchhaltung auszuweisen nach

• Soll/Haben

• Controllingvorgang

• Controllingbereich

2.58 Ausschussabweichung

Die Ausschussabweichung entspricht dem Wert der ungeplanten Ausschussmengen. Zur Ermittlung dieses Wertes werden die ungeplanten Ausschussmengen mit den um die geplanten Ausschusskosten bereinigten Sollkosten bewertet. Die ungeplante Ausschussmenge entspricht der Differenz aus IstAusschussmenge und SollAusschussmenge eines Vorgangs.

2.59 Ausschussmenge, relevante

Ausschussmenge, die für die Berechnung der Ware in Arbeit relevant ist. Durch die Rückmeldungen von Ausschuss an Folgezählpunkten können zu einem Zählpunkt rückgemeldete Gutmengen zu relevantem Ausschuss werden.

2.60 Basiskonditionsart

Schlüssel, der die Einzelkosten differenziert, auf die ein Zuschlag erhoben wird, z.B. Materialkosten, Lohnkosten, usw.

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38 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

2.61 Basiszeile

Enthält den Betrag oder die Menge, auf die ein Zuschlag erhoben wird.

2.62 Bauteil

Bezugsobjekt der Einzelkalkulation, die als Baustein in einer Kalkulation und als Vorlage bei der Planung von anderen Objekte im CO−System verwendet werden kann.

2.63 Bauteilauflösung

Funktion in der Einzelkalkulation, mit der Positionen, die auf eine Bauteilkalkulation verweisen, durch deren Kalkulationspositionen ersetzt werden.

2.64 Bauteilkalkulation

Werkzeug zur Kostenplanung und Preisbildung, bei dem Sie Positionen in Form einer Einzelkalkulation manuell eingeben. Diese Kalkulation kann als Baustein in einer Kalkulation und als Vorlage bei der Planung von anderen Objekten im R/3−System verwendet werden.

2.65 Beleg

Nachweis einer kostenrechnungsrelevanten Buchung. Diese Buchung kann sowohl innerhalb (z.B. Verteilung) als auch außerhalb (Primärbuchung im Finanzwesen (FI)) des CO erfolgen.

2.66 Belegdatum

Datum, an dem der Originalbeleg (z.B. bei der Planung von Primärkosten auf einer Kostenstelle) erstellt wurde.

2.67 Berechnungsbasis

Gruppe von Kostenarten, die gemeinsam bezuschlagt werden sollen. Im Customizing ordnen Sie den Berechnungsbasen einzelne Kostenarten oder Kostenartenintervalle bzw.

2.68 Berechnungsmotiv

Kriterium, nach dem im Rahmen der Serviceabwicklung Kosten und Erlöse differenziert werden können. Neben der Unterscheidung nach Kostenarten dient das Berechnungsmotiv als zusätzliches Unterscheidungskriterium. Damit können anfallende Kosten und erzielte Erlöse beispielsweise nach Umsatz, Garantie oder Kulanz ausgewiesen werden.

2.69 bereinigte Istkosten

Istkosten, bereinigt um den Wert von Ausschuss und Ware in Arbeit. Bereinigte Istkosten dienen bei der Berechnung von Produktionsabweichungen und der Gesamtabweichungen als Vergleichsgröße gegenüber den Sollkosten.

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2.70 bereinigte Sollkosten

Bereinigte Sollkosten werden im Rahmen der Abweichungsermittlung im Periodischen und im Auftragsbezogenen Controlling ermittelt. Es gilt

• im Periodischen Produkt−Controlling: Bereinigte Sollkosten = Sollkosten − Ware in Arbeit zu Sollkosten − Ausschussabweichung

• im Auftragsbezogenen Produkt−Controlling: Bereinigte Sollkosten = Sollkosten − Ausschussabweichung Bereinigte Sollkosten können in allen Sollversionen ermittelt werden, die Sollkosten und Istkosten miteinander vergleichen. Dies sind in der Standardauslieferung die Sollversionen 0, 1 und 3.

2.71 Berichtsvariante

Kriterium, das das Aussehen eines Kostenberichtes festlegt. Über die Berichtsvariante wird gesteuert, was beim Einstieg in einen Kostenbericht angezeigt wird:

• welche Zeilen

• welche Zeilentexte

• welche Spalten (Listvarianten) etc.

2.72 Berichtswesen

Gesamtheit aller Ausarbeitungen einer Organisation inklusive der Regelung zu ihrer Erstellung und Verteilung.

2.73 Beschäftigung

Die in einer Periode geplante bzw. realisierte Leistung einer Kostenstelle. Die Beschäftigung bildet die Ausbringung und wird u.a. gemessen durch

• Ausbringungsmengen

• Fertigungszeiten

• Maschinenstunden

2.74 Beschäftigungsgrad

In Prozent ausgedrücktes Verhältnis von Istleistung zu Planleistung. Der Beschäftigungsgrad gibt den tatsächlichen Auslastungsgrad einer Leistungsart auf einer Kostenstelle an.

2.75 Beschaffungsalternative

Eine Beschaffungsalternative stellt die verschiedenen Möglichkeiten der Beschaffung dar. Sie können den Detaillierungsgrad wählen, auf dem Beschaffungsalternativen gebildet werden, indem Sie die Controlling−Ebene festlegen. Es werden je nach Prozesstyp einstufige und mehrstufige Beschaffungsalternativen unterschieden, beispielsweise ist "Bestellung" eine einstufige und "Fertigung" eine mehrstufige Beschaffung.

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2.76 Beschaffungs-Prozess

Ein Beschaffungs-Prozess wird im Produktkosten−Controlling verwendet, um die Kosten der Beschaffung von Materialien zu ermitteln und darzustellen. Beschaffungsprozesse kennzeichnen den Vorgang der Beschaffung, evt. für mehrere Materialien. Aus einem Prozess können mehrere Materialien hervorgehen, z.B. bei Kuppelproduktion, während die Beschaffungsalternative die Beschaffung für genau ein Material darstellt. Je nach Prozesstyp gibt es einstufige und mehrstufige Beschaffungsprozesse, beispielsweise ist "Bestellung" eine einstufige und "Fertigung" eine mehrstufige Beschaffung. Der Detaillierungsgrad eines Beschaffungsprozesses kann durch die Wahl der Controlling−Ebene bestimmt werden.

2.77 Bestand Fertigerzeugnisse

Bestand an eigengefertigten fertigen Erzeugnissen.

2.78 Bestand, einzelgefertigter

Bestand, der im Rahmen der Kundenauftragsfertigung oder der Projektfertigung hergestellt wurde.

2.79 Bestandsdeltakonto

Bei der Abschlussbuchung zur Kumulation wird die Differenz der Endbestandsbewertung aus der periodischen Istkalkulation und der Kumulation auf ein Bestandsdeltakonto im FI gebucht. Die Gegenbuchung erfolgt auf ein Umbewertungskonto.

2.80 betriebswirtschaftlicher Vorgang

Beispiele für betriebswirtschaftliche Vorgänge sind

• Kostenplanung

• Rechnungsbuchung

• Zuschlagsrechnung

2.81 bewertete Strukturstückliste

Hierarchische Übersicht der Werte zu allen Positionen eines kalkulierten Materials gemäß seinem kalkulierten Mengengerüst (Stückliste und Arbeitsplan). Es werden die Einzelnachweise zu diesem kalkulierten Mengengerüst dargestellt.

2.82 bewerteter Kundenauftragsbestand

Bestand an Materialien zur Ausführung eines Kundenauftrages, dessen Wertdurch die Bewertung der Materialbewegungen in Echtzeit errechnet wird.

2.83 Bewertungsstrategie

Strategie für die Bewertung von Materialien, Eigenleistungen und Fremdleistungen in der Kalkulation. Sie hängt von der Kalkulationsvariante und der Bewertungsvariante ab.

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2.84 Bewertungstermin

Datum, mit dem die Materialien, Eigenleistungen und Fremdleistungen in der Kalkulation bewertet werden.

2.85 Bewertungsvariante

Produktkostenplanung Schlüssel, der festlegt, welche Preise selektiert werden, um das Mengengerüst der Materialkalkulation oder des Auftrags bzw. die Kalkulationspositionen der Einzelkalkulation zu bewerten. Die Bewertungsvariante bestimmt die Wertansätze für die Materialien und Leistungen, die in der Kalkulation aufgeführt werden. Die Bewertungsvariante gibt an,

• welcher Preis bei der Kalkulation für ein Material in der Stückliste aus dem Materialstammsatz (z.B. Standardpreis) bzw. Einkaufsinfosatz (z.B. Nettobestellpreis) übernommen wird

• welcher Plantarif oder Isttarif für die Eigenleistungen verwendet wird

• welche Version aus der Kostenstellenrechnung bei der Bewertung von Eigenleistungen verwendet wird

• welches Kalkulationsschema für die Ermittlung von Gemeinkosten verwendet wird

• ob und in welchem Umfang eine Stücklistenposition oder ein Vorgang des Arbeitsplanes kalkulationsrelevant ist

Die einzelnen Wertansätze für Materialien, Eigenleistungen, Fremdbearbeitung und Lohnbearbeitung werden als Strategiefolgen hinterlegt. Eine globale Bewertungsvariante gilt für alle Werke. Eine lokale Bewertungsvariante gilt für ein bestimmtes Werk. Bewertungsvarianten definieren Sie im Customizing des Produktkosten−Controllings. Kostenträgerrechnung In der Kostenträgerrechnung gibt es eine Bewertungsvariante, die für die Bewertung von Ware in Arbeit zu Sollkosten und von Ausschussabweichungen herangezogen werden kann. In dieser Bewertungsvariante für Ware in Arbeit und Ausschuss definieren Sie, welche Kalkulation zur Sollkostenermittlung herangezogen wird

2.86 Bewertungssicht

Beschreibt die unterschiedlichen Blickwinkel auf die Geschäftsvorfälle aus Sicht des Einzelunternehmens, des Konzerns und des Profit Centers. Im Rahmen der Parallelen Wertansätze/Transferpreise ist es möglich folgende Sichten zu definieren:

• Legale Bewertungssicht

• Konzern−Bewertungssicht

• Profit−Center−Bewertungssicht In Kombination mit einem Währungstypen und einer Währung bildet die Bewertungssicht einen sogenannten Wertansatz.

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2.87 Bezugsbasis

Anwenderdefinierter Schlüssel zur Ermittlung der Kostenzurechnung und Mengenzurechnung bei periodischen Verrechnungen.

2.88 Bezugsgröße

Messgröße für die Kostenverursachung. Über Bezugsgrößen werden die im R/3−System erbrachten betrieblichen Leistungen gemessen, erfasst und verrechnet.

2.89 Bezugsnebenkostenschema

Bietet die Möglichkeit, Bezugsnebenkosten (wie Fracht) auf Konten zu buchen, die die Bewertung des Materialbestands nicht beeinflussen.

2.90 Bezugswert

Kriteritum, dass bei der Abrechnung von Senderobjekten festlegt, ob die Belastungen prozentual oder proportional (nach Äquivalenzziffern) an den jeweiligen Abrechnungsempfänger abgerechnet werden.

2.91 Buchungskreisverrechnungskonto

Konto zur Verrechnung von Abstimmbuchungen zwischen dem CO und dem Finanzwesen (FI), die aufgrund buchungskreisübergreifender Verrechnungen erfolgt sind.

2.92 Buchungsregel

Regel die festlegt, welche Abgrenzungsdaten wie beispielsweise Ware in Arbeit auf welches Sachkonto mit der Abrechnung an die Finanzbuchhaltung weitergeleitet werden.

2.93 Budget

Vorgegebener Kostenrahmen für eine Maßnahme oder ein Projekt innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Die Budgetierung unterscheidet sich von der Kostenplanung durch ihre Verbindlichkeit: Während in der Planungsphase die Kosten möglichst genau geschätzt werden müssen, werden in der Genehmigungsphase die Mittel in Form des Budgets vorgegeben..

2.94 CO−Interface

Programm zur Steuerung der Kommunikation zwischen verschiedenen Anwendungskomponenten, insbesondere mit den Komponenten des Rechnungswesens. Die Programme, mit denen vom Benutzer Daten erfasst werden, bieten zu definierten Zeitpunkten (z.B. wenn Kontierungen zu einer Belegzeile eingegeben sind) konsistente Datenbestände zur Verprobung oder Verarbeitung an andere Programme an.

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Das CO−Interface dient dabei als Vermittler. Es ermittelt alle Programme, die zu diesem Zeitpunkt angesprungen werden müssen. Mittels der Programmsteuertabellen des CO−Interfaces können Sie einstellen, welche R/3−Anwendungskomponenten oder kundeneigenen Schnittstellen zu einem Zeitpunkt angesprungen werden.

2.95 Controlling

Führungsinstrument für unternehmerische Entscheidungsprozesse. Die Controlling−Phasen

• planen

• kontrollieren

• berichten

• beraten

• informieren sind für die einzelnen Controlling−Funktionen wie

• Finanz−Controlling

• Investitions−Controlling

• Kosten− und Erfolgs−Controlling aller betrieblichen Sachfunktionen (Beschaffung, Produktion, Absatz, etc.) in Form eines Regelkreises als integrierte Softwarelösung unternehmensweit durchzuführen.

2.96 Controlling−Objekt

Organisationseinheit in der Komponente Controlling (CO):

• Kostenrechnungskreis

• Kostenart

• Erlösart

• Profit Center

• Investment Center

• Kostenstelle

• Leistungsart

• Auftrag

• Projekt

• Vorgang

• Projektstrukturplan−Element (PSP−Element)

• Kostenträger

• Geschäfts-Prozess

• Ergebnisbereich

• Ergebnisobjekt

• Objektklasse

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2.97 Controlling für immaterielle Güter und Dienstl eistungen

Kostenträgerrechnung (CO−PC−OBJ) zu immateriellen Gütern und Dienstleistungen, die auf der Ebene von allgemeinen Kostenträgern periodisch oder kumuliert durchgeführt wird.

2.98 Controlling−Ebene

Durch die Controlling−Ebene können Sie im Produktkosten−Controlling festlegen, auf welcher Ebene Sie zu einem Material

• Planwerte ermitteln können

• Istwerte sammeln können

• Sollwerte ermitteln können

• Kosten analysieren können Zu einem Material existiert je Werk und Prozesstyp genau eine Controlling−Ebene, die über unterschiedliche Merkmale den Detaillierungsgrad der angelegten Beschaffungsalternativen bestimmt. Die Standardeinstellung der Controlling−Ebene ist durch die Merkmale "Material/Werk" festgelegt. Die Controlling−Ebene kann beispielsweise beim Prozesstyp "Fertigung" durch das zusätzliche Merkmal "Fertigungsversion" detaillierter dargestellt werden.

2.99 Darstellung, prozesskonforme

Liste der Kalkulationsergebnisse der Erzeugniskalkulation− und der Nachkalkulation. In dieser Liste sind die Kalkulationsergebnisse nach den Arbeitsvorgängen sortiert.

2.100 Dateibeschreibung

Definiert die Zuordnung zwischen Zellen einer Microsoft−Excel−Datei und R/3−Objekten, damit beim Import eine Excel−Datei korrekt in das R/3−System eingelesen wird. Die Dateibeschreibung enthält Informationen darüber, welchen Inhalt einzelne Zellen einer Excel−Datei haben, und wie dieser Inhalt mit Objekten des R/3−Systems zusammenhängt. Beispiel Zelle B:3 −> Kostenstelle Spalte A, Zeile 6 bis 20 −> Kostenarten

2.101 Defaultregel

Instrument, das festlegt, wie die für eine Abrechnung im Controlling (CO) vorgegebene Aufteilungsregel aufgebaut ist. Die Defaultregeln sind von SAP vordefiniert und Sie können vom Anwender nicht verändert werden.

2.102 Deltabuchung

Die Deltabuchung bildet die Differenz zwischen der Endbestandsbewertung aus der periodischen Istkalkulation und der Kumulation. Die Deltabuchung erfolgt auf ein Deltakonto zum Bestandskonto des Materials, die Gegenbuchung erfolgt auf ein Umbewertungskonto.

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2.103 Direct Partner

Partner, der seine Lieferung oder Leistung unmittelbar an einen anderen Partner abgibt. Für jeden Partner wird im Rahmen der Konzernkalkulation eine Kostenschichtung erzeugt, die alle Wertschöpfungsanteile transparent darstellt. Sollen die Wertschöpfungsanteile, die der Direct−Partner selbst von anderen bezogen hat, bei der Weitergabe an den empfangenden Partner nicht transparent angezeigt werden,

2.104 Dispositionsabweichung

Abweichung, die bereits in der Disposition entsteht.

2.105 Easy Cost Planning

Kalkulationsmethode zur Durchführung einer einfachen und schnellen Kostenplanung, die verwendet werden kann bei der Kostenplanung für z.B.

• Innenaufträge

• PSP−Elemente

• Interne Serviceanfragen

• Maßnahmenanforderungen Das Prinzip dieser Kalkulationsmethode beruht auf der Bereitstellung von Kalkulationsmodellen, mit deren Hilfe die einfache Kostenplanung durch den Planenden ermöglicht wird.

2.106 Einsatzmaterial

Material ohne eine eigene Stückliste. In der Produktkostenplanung gibt es eine Unterscheidung zwischen Baugruppen (Materialien mit eigenen Stücklisten) und Einsatzmaterialien (Materialien ohne eigene Stücklisten). Weil diese Unterscheidung in der Produktionsplanung nicht notwendig ist, werden beide Arten von Materialien als Materialkomponenten bezeichnet.

2.107 Einsatzmengenabweichung

Differenz aus Sollkosten und Istkosten, die auf Unterschiede zwischen den geplanten und tatsächlichen Verbrauchsmengen der Verbrauchsgüter zurückzuführen ist. Beispiel: Mehr Rohstoffe werden für einen Fertigungsauftrag vom Lager entnommen als geplant oder weniger Leistungen werden auf einer Kostenstelle benutzt als geplant.

2.108 Einsatzpreisabweichung

Differenz aus Sollkosten und Istkosten, die auf Unterschiede zwischen den geplanten Preisen und den tatsächlichen Preisen der Verbrauchsgüter bzw. zwischen den geplanten Tarifen und den Isttarifen der Leistungen zurückzuführen ist. Die Einsatzpreisabweichung wird in der Regel durch Multiplikation der Differenz zwischen Planwert und Istwert mit der tatsächlich in Anspruch genommenen Menge ermittelt.

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2.109 Einsatzrestabweichung

Abweichung der Einsatzseite, die keiner der folgenden Abweichungskategorien zugeordnet werden kann:

• Einsatzpreisabweichung

• Einsatzmengenabweichung

• Strukturabweichung

• Ausschuss

2.110 Einsatzseite

Stellt im Rahmen der Abweichungsermittlung die Belastungen dar

• der Kostenstelle

• des Geschäftsprozesses

• des Auftrags

• der Kostenträgerhierarchie Abweichungen auf der Einsatzseite entstehen aufgrund von Istbuchungen aus

• Finanzwesen (FI)

• Materialwirtschaft (MM)

• Controlling (CO)

• Produktionsplanung und −steuerung (PP). Beispiel:

• Ausschussabweichung (nur im Produktkosten−Controlling (CO−PC))

• Einsatzpreisabweichung

• Einsatzmengenabweichung

• Strukturabweichung

• Einsatzrestabweichung

2.111 einzelbedarfsgesteuerter Bestand

Bestand, der im Rahmen der Kundenauftragsfertigung oder der Projektfertigung hergestellt werden soll oder hergestellt wurde. Ein einzelbedarfsgesteuertes Material wird für den Kundenauftragsbestand oder den Projektbestand gefertigt. Das einzelbedarfsgesteuerte Material wird nicht an das anonyme Lager gelegt. Im Gegensatz zum einzelbedarfsgesteuerten Material werden sammelbedarfsgesteuerte Materialien im anonymen Lager geführt. Ob ein Material einzelbedarfsgesteuert oder sammelbedarfsgesteuert ist, wird im Materialstammsatz definiert.

2.112 Einzelbestandssegment

Bestandssegment, in dem die bewertungsrelevanten Daten einzelgefertigter Materialien fortgeschrieben werden. Einzelgefertigte Materialien werden im Rahmen der Projektfertigung oder der Kundenauftragsfertigung produziert. Voraussetzung für die Fortschreibung von Daten im Einzelbestandssegment ist, dass Sie mit dem bewerteten Kundenauftragsbestand oder mit dem bewerteten Projektbestand arbeiten.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 47

Beispiel: Im Einzelbestandssegment eines kundenauftragsgefertigten Materials werden unter anderem folgende Daten fortgeschrieben:

• Materialnummer

• Vertriebsbeleg

• Vertriebsbelegposition

• Preissteuerung

• V−Preis

• Standardpreis

• Gesamtbestand (Menge)

• Gesamtwert

2.113 Einzelfertigung

Produktionstyp, bei dem ein Produkt speziell für einen bestimmten Kunden gefertigt wird. Die Einzelfertigung umfasst die Kundenauftragsfertigung und die Projektfertigung.

2.114 Einzelkalkulation

Kalkulationsinstrument ohne Rückgriff auf Stücklisten und Arbeitspläne. Die Einzelkalkulation wird dazu eingesetzt, Musterkalkulationen anzulegen oder die Detailplanung von Objekten zu unterstützen z.B. von

• Materialkalkulationen ohne Mengengerüst

• Additiven Kosten

• Aufträgen

• Kostenträgern

• Projekten

• Vertriebsbelegpositionen

2.115 Einzelkosten

Kosten, die einem Bezugsobjekt unmittelbar und vollständig gemäß dem Verursachungsprinzip zuordnet werden können. Da sich der Einzelkostencharakter oft in Abhängigkeit des Zuordnungsobjektes (z.B. Kostenträger) oder Zeitraumes (z.B. Monat) ergibt, spricht man häufig auch von relativen Einzelkosten.

2.116 Einzelnachweis

Detaillierte Daten über eine Kalkulationsposition. Beispiele: Für ein Material werden die folgenden Daten hier abgespeichert:

• Material und Text

• Werk

• eingesetzte Menge

• Preis des Materials

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48 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

Für eine Eigenleistung werden die folgenden Daten hier abgespeichert:

• Kostenstelle und Text

• eingesetze Menge

• Leistungsart

• Tarif

2.117 Einzelposten

Vorgangsorientierte und belegnummernorientierte Darstellung von Buchungen.

2.118 Einzelpostenbericht

Liste der gebuchten Einzelposten, z.B. für eine vom Anwender auszuwählende Kostenstellen− oder Kostenartengruppe

2.119 Elementegruppe

Zusammenfassung von Kostenelementen, die der komprimierten Darstellung von Kostenelementen im Infosystem dient. Sie wird im Customizing definiert. Die Elementegruppe ist nicht identisch mit der Kostenelementegruppe für Report−Writer−Berichte.

2.120 Elementeschema

Steuert, wie die Ergebnisse der Tarifermittlung oder der Materialkalkulation gespeichert werden. Das Elementeschema fasst Kostenarten zu Kostenelementen zusammen, um folgendes transparent zu machen:

• die Tarife einer Leistungsart

• die Kosten eines Prozesses

• die Plankosten eines Produkts Im Produktkosten−Controlling (CO−PC) legt das Elementeschema Attribute für die Übernahme folgender Kosten fest:

• Materialkosten, die als Standardpreis oder Inventurpreis in die Materialbewertung übernommen werden

• Herstellkosten, die in die Ergebnisrechnung übernommen werden

2.121 Elementesicht

Gliederung der Ergebnisse der Materialkalkulation nach den Anforderungen anderer Bereiche des R/3−Systems. Sie legt pro Kostenelement fest, welcher Anteil der darin enthaltenen Kosten in der Elementesicht angezeigt wird. Beispiel:

• Herstellkosten

• Selbstkosten

• Vertriebskosten− und Verwaltungskosten

• Inventur (handelsrechtlich)

• Inventur (steuerrechtlich)

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 49

• Bestandsbewertung

2.122 Endabgrenzung

Kennzeichen, das angibt, wie die restlichen Abgrenzungsdaten bei einem bestimmten Systemstatus auszuwerten sind.

2.123 Endkostenstelle

Kostenstelle ohne untergeordnete Kostenstellen.

2.124 Erfassungsvariante

Legt fest, welche Eingabefelder angezeigt werden, wenn folgende Istbuchungen durchgeführt werden:

• Manuelle Umbuchung Kosten

• Manuelle Umbuchung Erlöse

• Direkte Leistungsverrechnung

• Statistische Kennzahlen

• Manuelle Kostenverrechnung

2.125 Ergebnisermittlung

Periodische Bewertung langfristiger Aufträge und Projekte. Die Ergebnisermittlung bewertet das Verhältnis von Kosten und einer Maßgröße für den Auftragsfortschritt, wie beispielsweise Erlös oder produzierte Menge. Beispiel: Wird der Auftragsfortschritt über den Isterlös festgestellt, werden die Kosten des Umsatzes ermittelt, die diesem Erlös gegenübergestellt werden können. Der Erlös, die Kosten des Umsatzes und ggf. Rückstellungen für drohenden Verlust stellen das Ergebnis des Auftrags für die Periode dar und werden an die Ergebnisrechnung abgerechnet. Die errechneten Kosten des Umsatzes werden den Istkosten gegenübergestellt und Ware in Arbeit bzw. Rückstellungen für fehlende Kosten in Höhe der Differenz gebildet. Buchungen für diese Werte werden in der Finanzbuchhaltung vorgenommen.

2.126 Ergebnisermittlungsmethode

Methode, die angibt, wie bei der Ergebnisermittlung die Abgrenzungsdaten, wie z.B. Kostenanteil im Bestand oder Kosten des Umsatzes errechnet werden. Die Ergebnisermittlungsmethode ergibt sich aus der Kombination von Abgrenzungsart und Gewinnkennzeichen.

2.127 Ergebnis− und Marktsegmentrechnung

In der Ergebnis− und Marktsegmentrechnung (CO−PA) werden folgende Formen der Ergebnisrechung unterstützt:

• kalkulatorische Ergebnisrechnung

• buchhalterische Ergebnisrechnung

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50 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

Die Ergebnisrechnung im CO−PA erfolgt nach dem Umsatzkostenverfahren.

2.128 Ergebnisschema

Vorschrift zur Zuordung von Kosten und Erlösen zu den Mengen− und Wertfeldern der Ergebnis− und Marktsegmentrechnung (CO−PA). Das Ergebnisschema wird bei der Auftragsabrechnung, bei der Direktbuchung auf ein Ergebnisobjekt im FI oder MM und bei der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung im CO verwendet. Ein Ergebnisschema besteht aus beliebig vielen Ergebniszuordnungen. Eine Ergebniszuordnung beschreibt die Zuordnung für konkrete Kosten− oder Erlösarten zu den gewünschten Wert− bzw. Mengenfeldern. Dabei werden die Kosten−/Erlösarten durch Kosten−/Erlösartenartengruppen oder Abweichungskategorien bestimmt. Ein Ergebnisschema muss folgenden Kriterien genügen:

• Vollständigkeit Damit eine Zuordnung ordnungsgemäß erfolgen kann, müssen alle Kosten−/Erlösarten, unter denen Kosten/Erlöse anfallen, in einem Ergebnisschema repräsentiert sein.

• Einmaligkeit Eine Kosten−/Erlösart darf nur einmal in einem Ergebnisschema vorhanden sein.

2.129 Erlös

Die zu Marktpreisen bewertete betriebliche Leistungseinheit, ausgedrückt in der jeweiligen Währung und Absatzmengeneinheit (Menge x Erlös = Umsatz).

2.130 Erlös, errechneter

Wert, der den auf einem Auftrag angefallenen Istkosten entspricht und durch die Ergebnisermittlung errechnet wird. Er errechnet sich aus den Istkosten multipliziert mit dem Verhältnis aus Planerlösen und Plankosten.

2.131 Erlösart

Erlösarten klassifizieren den bewerteten Absatz betriebszweckbezogener Leistungen innerhalb eines Kostenrechnungskreises. Einer Erlösart entspricht eine erlösrelevante Kontenplanposition.

2.132 Erlöse

Die Umsatzerlöse fließen direkt in die GuV ein. Hier bestehen also keine Unterschiede zwischen Gesamtkosten− und Umsatzkostenverfahren.

2.133 erlösfähiger Bestand

Noch zu erwartender Erlös für bereits realisierte Kosten. Die Ergebnisermittlung errechnet den erlösfähigen Bestand für Gewinnaufträge.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 51

Der erlösfähige Bestand entspricht der Differenz aus errechnetem Erlös und Isterlös, wenn der errechnete Erlös den Isterlös überschreitet. Er wird ermittelt durch die POC−Methode der Ergebnisermittlung. Der erlösfähige Bestand teilt sich auf in

• Kostenanteil im Bestand und

• Gewinnanteil im Bestand

2.134 Erlösplan

Planung von Erlösen auf erlöstragenden Objekten, wie z.B. Kundenauftrag, Projekt.

2.135 Erlösüberschuß

Differenz, die sich aus dem auf den Auftrag gebuchten Erlös und dem aufgrund des Fertigstellungsgrades errechneten Erlös ergibt. Der Erlösüberschuß wird bei Anwendung der Percentage−of−Completion−Methode (POC−Methode) ermittelt und entspricht einer Rückstellung.

2.136 errechnete Kosten

Kosten, die im Kundenauftrags−Controlling im Verhältnis zu einer Maßgröße für den Auftragsfortschritt durch die Ergebnisermittlung errechnet werden. Wenn diese Maßgröße beispielsweise der Erlös ist, dann sind die errechneten Kosten gleich dem Isterlös multipliziert mit dem Verhältnis aus Planerlös und Plankosten. Wenn die Maßgröße für den Auftragsfortschritt die produzierte Menge ist, dann sind die errechneten Kosten die mit der Istmenge multiplizierten Plankosten je Mengeneinheit. Die oben beschriebenen Methoden zur Ermittlung der errechneten Kosten führen zu Gewinnrealisierung bei Aufträgen, deren Planerlöse die Plankosten übersteigen. Werden die errechneten Kosten ohne Gewinnrealisierung ermittelt, dann sind sie immer gleich dem Isterlös, da ohne Gewinnrealisierung das Verhältnis Planerlös zu Plankosten gleich eins angenommen wird. Die Ergebnisermittlung stellt die errechneten Kosten den Istkosten gegenüber und bildet entweder

• einen erlösfähigen Bestand (Istkosten > errechnete Kosten)

• Rückstellungen für fehlende Kosten (Istkosten < errechnete Kosten).

2.137 Erzeugnis

Zu kalkulierendes Produkt, das der obersten Baugruppe entspricht.

2.138 Erzeugniskalkulation

Werkzeug zur Kostenplanung und Preisbildung. Die Erzeugniskalkulation dient dazu, die Herstell− und Selbstkosten pro Erzeugniseinheit zu ermitteln. Sie erfolgt automatisch auf Basis der Daten aus der Produktionsplanung (Stückliste und Arbeitsplan oder Planungsrezept).

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2.139 Execution Service

FolgeProzess einer Kostenplanung mit dem Easy Cost Planning. Für Innenaufträge, PSP−Elemente und interne Serviceanfragen können Sie direkt nach der Planung auf Basis der Kalkulationsdaten folgende Prozesse auslösen:

• Bestellanforderung

• Bestellung

• Reservierung

• Warenausgang

• Interne Leistungsverrechnung mit und ohne Workflow

2.140 Exception−Regel

Vorschrift mit einem Schwellwert.

2.141 Extrakt

Datei, die die benötigten Berichtsdaten enthält. Wenn Sie Berichte in einem Extrakt sichern, können Sie die in diesem Extrakt abgelegten Berichtsdaten jederzeit aufrufen, ohne Daten aus der Datenbank neu auswählen zu müssen.

2.142 Fakturierungselement

PSP−Element, auf das fakturiert werden kann. Auf einem Fakturierungselement können Erlöse geplant und gebucht werden.

2.143 Feld, zeitabhängiges

Feld, das steuert, ob für den jeweiligen Stammsatz − bei Änderungen eines dieser Felder in einem bestimmten Zeitraum (Buchungsperiode, Geschäftsjahr) − ein weiterer Datensatz erzeugt wird oder nicht.

2.144 Fertigungsart

Verfahren der Fertigung, beispielsweise Werkstattfertigung oder Serienfertigung.

2.145 Fertigungsgemeinkosten

Kosten, die im Bereich der Fertigung anfallen, und die dem einzelnen Kostenträger nicht direkt zugerechnet werden (können).

2.146 Fertigungsauftrag im CO

Innenauftrag, der einen Fertigungsauftrag aus Sicht der Kostenrechnung abbildet.

2.147 Fertigungseinzelkosten

Die am Periodenende auf den noch nicht abgeschlossenen Fertigungsaufträgen stehenden Bestände werden auf ein Konto 'Ware in Arbeit' (nicht wie beim Gesamtkostenverfahren auf ein Konto 'Bestandsänderungen') gebucht. Für die

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abgeschlossenen Aufträge wird geprüft, ob dort, z.B. durch Nachkontierungen Beträge stehen, die dann als Abweichungen gebucht werden. Wird ein Fertigungsauftrag an Lager abgerechnet, werden ggf. die am Ende der Vorperioden erfolgten Buchungen der Ware in Arbeit (siehe oben) zurückgenommen. Anschließend wird das Material mit gleitendem Durchschnittspreis (GLD−Preis) bewertet. Der Bestand wird mit den aufgelaufenen Istkosten erhöht. Ist das zu belastende Material standard−preisgesteuert, wird der Bestand entsprechend dem Standardpreis erhöht. Die Differenz zu den aufgelaufenen Istkosten wird auf ein Konto Auftragsabweichung gebucht. Die Gegenbuchung erfolgt auf das Bestandskonto für Fertigerzeugnisse.

2.148 Fertigungsgemeinkosten

Kosten, die im Bereich der Fertigung anfallen, und die dem einzelnen Kostenträger nicht direkt zugerechnet werden (können).

2.149 Fertigungshilfsmittel

Nichtstationäres Betriebsmittel, das in der Fertigung oder Instandhaltung eingesetzt wird.

2.150 Fertigungskosten

Anteil der Herstellkosten, der aus den folgenden Kosten besteht:

• Fertigungseinzelkosten (Fertigungslöhne)

• Fertigungsgemeinkosten

• Sondereinzelkosten der Fertigung

2.151 FertigungsProzess

Der FertigungsProzess ist ein BeschaffungsProzess vom Prozesstyp "Fertigung".

2.152 Fertigungsversion

Die Fertigungsversion bestimmt die verschiedenen Fertigungstechniken, nach denen ein Material gefertigt werden kann; sie legt folgendes fest:

• die Stücklistenalternative für Stücklistenauflösung

• den Plantyp, die Plangruppe und den Plangruppenzähler für die Zuordnung zu Plänen

• Losgrößenrestriktionen und Gültigkeitsbereich

2.153 Fertigungszyklus

Fertigungsverfahren, bei dem der Output der letzten Fertigungsstufe gleichzeitig als Input niedrigerer Fertigungsstufen des gleichen Prozesses dient. Beispiel: Ein Teil des hergestellten Papiers wird aufgelöst und als Rohstoff im selben Prozess verwendet.

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54 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

2.154 Festpreiskuppelprodukt

Kuppelprodukt (Hauptprodukt), das mit einem fixen Preis an der Kalkulation teilnimmt. Die Kosten für ein Kuppelprodukt werden (ähnlich wie bei Nebenprodukten) mit Hilfe der Restwertmethode von den gesamten Kuppel-Prozesskosten subtrahiert.

2.155 fixe Kosten

Anteil der Gesamtkosten, der unabhängig vom Beschäftigungsgrad und der Losgröße gleich bleibt. Beispiel: Rüstkosten sind in der Regel fixe Kosten. Sie fallen bei unterschiedlichen Losgrößen in gleicher Höhe an.

2.156 Fixkostenabweichung

Differenz zwischen fixen Plankosten und fixen verrechneten Istkosten. Fixkostenabweichungen ergeben sich daraus, dass ein Teil der fixen Plankosten nicht durch die Entlastungen gedeckt werden. Fixkostenabweichungen können nur im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM) ermittelt werden. Beispiel: Zinsen, Mieten und Abschreibungen bleiben für ein Fabrikgebäude gleich, unabhängig davon, ob produziert wird oder nicht.

2.157 Fixkostenvorverteilung

Aufteilung der fixen Plankosten pro Leistungsart als Istwerte auf die Kostenstellen bzw. Geschäftsprozesse, die die Leistungsaufnahmen geplant haben. Die Aufteilung erfolgt proportional zu den geplanten Leistungsaufnahmemengen. Die Fixkostenvorverteilung berücksichtigt somit, dass im Rahmen eines abgestimmten Leistungsplans Senderkostenstellen bzw. Sendergeschäftsprozesse

• Leistungen bereitstellen, weil deren Aufnahme von anderen Kostenstellen bzw. Geschäftsprozessen geplant wurde

• dass die leistende Kostenstelle bzw. der leistende Geschäfts-Prozess die Fixkosten für die Bereitstellung der Leistung nicht verursacht hat

2.158 Funktion

Funktionen erlauben es, dass Templates auf Daten zugreifen können. Es sind Auswertungsverfahren, mit denen Sie Werte eines Feldes oder Ergebnisse eines Funktionsbausteins abrufen können. Funktionen sind durch Umgebung, Namensraum und logischen Funktionsnamen eindeutig zu identifizieren. Sie werden bei der Definition von Methoden und Formeln für Templates benutzt, um z.B. Objekte, Mengen oder Aktivierungsbedingungen dynamisch ermitteln zu können. Sie sind immer Umgebungen oder Subumgebungen zugeordnet und können in Funktionsbäumen gegliedert werden.

2.159 Freigabe

Organisatorische Maßnahme in der Materialkalkulation.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 55

Wenn Sie eine Plankalkulation zu einem Material freigeben, werden die Ergebnisse dieser Kalkulation als laufender Planpreis und als laufender Standardpreis in den Materialstammsatz fortgeschrieben. Voraussetzung für die Freigabe der Plankalkulation ist die Vormerkung.

2.160 Gemeinkosten

Kosten, die sich keiner bestimmten Bezugsgröße (z.B. einem Produkt) exakt zurechnen lassen. Dazu zählen auch Kosten, die theoretisch zwar direkt als Einzelkosten auf die Kostenträger oder Kostenstellen zugerechnet werden könnten (z.B. Schrauben), aber aus Wirtschaftlichkeitsgründen mit Hilfe von Schlüsseln verrechnet werden.

2.161 Gemeinkosten−Controlling

Komponente, die die Koordination, Überwachung und Optimierung indirekter Kosten unterstüzt. Durch die Analyse von Verantwortungsbereichen (Kostenstellen) sowie einzelner Aufträge und Projekte dient das Gemeinkosten−Controlling der Aufbereitung betriebswirtschaftlicher Informationen für strategische Unternehmensentscheidungen.

2.162 Gemeinkostengruppe

Schlüssel, der die Materialien für eine gleichartige Auswertung bei der Gemeinkostenbezuschlagung gruppiert.

2.163 Gemeinkostenzuschlag

Pauschaler, prozentualer oder betragsmäßiger Aufschlag auf Einzelkosten, der eine verursachungsgerechte Zurechnung der Gemeinkosten auf Kostenrechnungsobjekte ermöglicht. Gemeinkostenzuschläge werden beispielsweise auf Kosten der Materialkostenstellen erhoben, indem sie entsprechend der Materialentnahmen für einen Auftrag diesem als Zuschlag belastet und den Materialkostenstellen gutgeschrieben werden. Weitere gebräuchliche Zuschläge sind Verwaltungsgemeinkostenzuschläge und Vertriebsgemeinkostenzuschläge.

2.164 Gemeinkostenzuschlagssatz

Prozentualer oder mengenbezogener Aufschlag auf Einzelkosten, der eine verursachungsgerechte Zurechnung der Gemeinkosten auf Kostenrechnungsobjekte ermöglicht.

2.165 generischer Dateiname

Bildet beim Einlesen einer PC−Datei die Verbindung zwischen der PC−Datei und einer Dateibeschreibung. Die Verbindung wird folgendermaßen hergestellt: Einer Dateibeschreibung wird ein generischer Dateiname (z.B. NAME*.TXT) zugeordnet. Der PC−Datei muss dann ein Name gegeben werden, der dem generischen Dateinamen entspricht (z.B. NAME1.TXT).

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56 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

2.166 Gesamtabrechnung

Abrechnungsart, die dazu dient, alle bestehenden Kosten eines Auftrags oder Projekts abzurechnen.

2.167 Gesamtkostenverfahren

Verfahren, um die Kosten einer Periode auszuweisen. Im Gegensatz dazu werden beim Umsatzkostenverfahren dem Erlös die dazu gehörigen Kosten zugeordnet.

2.168 Grenzkosten

Die leistungsabhängigen Fertigungskosten. Die variablen Kosten sind die Materialeinzelkosten und Fertigungslohnkosten sowie den variablen Anteil der Gemeinkosten.

2.169 Grundliste

Liste, die unter anderem angibt

• wie viele Objekte in einem Verarbeitungsschritt bearbeitet wurden

• nach welchen Kriterien die Objekte selektiert wurden

• wie erfolgreich die Verarbeitung der Objekte war

2.170 Hauptkostenstelle

Kostenstelle, die ihre Kosten weiterverrechnet, ohne weiterverrechnete Kosten von anderen Kostenstellen zu bekommen.

2.171 Hauptprodukt, führendes

Outputmaterial, das im Rahmen der Kuppelproduktion gewünscht ist (Hauptausbeute) und zu dem folgendes angelegt wurde:

• Stückliste

• Materialliste

• Arbeitsplan bzw. Rezept

2.172 Herkunft

Detailinformationen zur Quelle der Kosten, die einer Kostenart zugeordnet sind. Beispiel:

• Materialnummern bei Materialkosten

• Kostenstellen und Leistungsarten bei Eigenleistungen

2.173 Herkunftsgruppe

Detailinformationen zur Quelle der Materialkosten oder zur Herkunft der Gemeinkostenzuschläge, die neben der Kostenart im Informationssystem angezeigt werden. Bei Materialkosten wird die Herkunftsgruppe im Materialstammsatz eingetragen und kann verwendet werden bei der Definition von:

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 57

• Berechnungsbasen für die Gemeinkostenzuschläge

• Kostenelementen für die Materialkalkulation

• Aktivierungsregeln für die Ermittlung der Ware in Arbeit Bei den Gemeinkosten wird die Herkunftsgruppe im Entlastungsschlüssel des Kalkulationsschemas eingetragen und bietet Ihnen nähere Informationen über die Herkunft der Gemeinkostenzuschläge an.

2.174 Herstellkosten

Summe der Materialkosten und der Fertigungskosten eines produzierten Materials.

2.175 Herstellkosten, geplante

Summe aus Materialkosten und Fertigungskosten eines Materials, die in der Materialkalkulation ermittelt werden.

2.176 Herstellkostenschichtung

Struktur, die die Kosten eines Materials nach Kostenelementen gliedert. Im Gegensatz zu einer Primärkostenschichtung fließen die Eigenleistungen unter sekundären Kostenarten in die Struktur ein. Die Herstellkostenschichtung kann über eine (Plan−)Kalkulation angelegt werden, um einen Standardpreis für das Material zu bilden und Herstell− oder Selbstkosten für die Ergebnisrechnung bereitzustellen.

2.177 Hierarchie

Hierarchische Struktur beliebiger Objekte (z.B. Kostenstellen, Aufträge, Gruppen, PSP−Elemente etc.) Hierarchien (z.B. Kostenstellenhierarchien) weisen folgende Besonderheiten auf: Bei allen Knoten, die keine Endknoten sind, handelt es sich um reine Verdichtungsbegriffe. Die eigentlich zu strukturierenden Größen (z.B. Kostenstellen) heißen Einzelwerte und dürfen nur den Endknoten in der Hierarchie zugeordnet werden.

2.178 Hierarchieknoten

Knoten einer Kostenträgerhierarchie. Es handelt sich entweder um einen Kostenträgerknoten oder um ein der Kostenträgerhierarchie zugeordnetes Einzelobjekt (z.B. Material). Beispiel: Wird im Ist schneller gefertigt als im Plan, ändert sich der Kostenansatz für die Leistungsart entsprechend. Diese Änderung führt zu einer Intensitätsabweichung auf der Kostenstelle oder dem Auftrag

2.179 Hilfskostenstelle

Kostenstelle, die andere Kostenstellen bei der Ausführung ihrer Tätigkeiten unterstützt.

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2.180 indirekte Leistungsverrechnung

Periodisches Verrechnungsverfahren, um aus Sicht der Leistungsempfänger die Inanspruchnahme von indirekt verrechenbaren Leistungen des Senders (Kostenstelle/Leistungsart) über Bezugsbasen zu ermitteln. Wenn die Planung bzw. Erfassung des Leistungsbezuges zu aufwendig bzw. unmöglich ist, können Sie dieses Verfahren verwenden, um die Gesamtleistungsmenge vom Sender auf die Empfänger zu verteilen

2.181 Innenauftrag

Instrument, das dazu dient, Teile der Kosten und unter Umständen der Erlöse des Unternehmens zu überwachen. Sie können einen Innenauftrag anlegen zur

• Überwachung der Kosten einer zeitlich begrenzten Maßnahme

• Überwachung der Kosten und ggf. der Erlöse für die Erbringung einer Leistung

• dauernden Überwachung von Kosten Es gibt folgende Arten von Innenaufträgen:

• Gemeinkostenauftrag Ein Gemeinkostenauftrag dient zur zeitlich begrenzten Überwachung von Gemeinkosten, die bei der Durchführung eine Maßnahme anfallen, oder zur dauernden Überwachung von Teilen der Gemeinkosten. Gemeinkostenaufträge können unabhängig von der Kostenstellenstruktur und den Prozessen des Unternehmens die anfallenden Plankosten und Istkosten sammeln, wodurch es möglich wird, die Kosten fortlaufend zu kontrollieren.

• Investitionsauftrag Ein Investitionsauftrag dient zur Überwachung aktivierungsfähiger Investitionskosten, die ins Anlagevermögen abgerechnet werden können.

• Abgrenzungsauftrag Ein Abgrenzungsauftrag dient zur Überwachung der periodenbezogenen Abgrenzung zwischen den in der Finanzbuchhaltung gebuchten Aufwendungen und den in der Kostenrechnung belasteten kalkulatorischen Kosten.

• Auftrag mit Erlösen Ein Auftrag mit Erlösen dient zur Überwachung von Kosten und Erlösen, die für Leistungen für Partner außerhalb des Unternehmens anfallen oder für Leistungen des Unternehmens, die nicht das Kerngeschäft des Unternehmens umfassen.

2.182 innerbetriebliche Leistungsverrechnung

Innerbetriebliches Kostenverrechnungsverfahren, bei dem bewertete Leistungen (Bezugsgrößen) von Kostenstellen verursachungsgerecht auf die Kostenempfänger weiterverrechnet werden können. Die Leistungen bzw. Bezugsgrößen stellen den mengenmäßigen Output einer Kostenstelle dar (z.B. Fertigungsstunden, Maschinenstunden). Im SAP−System werden sie durch Leistungsarten repräsentiert. Die Bewertung der Leistungsarten erfolgt durch Tarife. Tarife können vom Anwender (politisch) gesetzt werden, oder aufgrund einer Kostenplanung durch das SAP−System im Rahmen einer iterativen Tarifermittlung bestimmt werden. Bei der iterativen Tarifermittlung werden die den Leistungsarten zugeordneten Plankosten einer Kostenstelle durch die Planleistung (oder je nach Systemeinstellung auch durch die Kapazität) geteilt.

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Bei der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung wird die erbrachte Leistung der Kostenstelle mit dem geplanten Tarif der Leistungsart multipliziert. Das Ergebnis sind die zu verrechnenden Kosten. Die Senderstelle wird um diesen Betrag entlastet, das Empfängerobjekt belastet.

2.183 Input−Material

Material, das über eine einstufige Beschaffungsalternative oder über einen mehrstufigen Beschaffungs-Prozess verbraucht wird.

2.184 Intensitätsabweichung

Abweichung, die auftritt, wenn die realisierte Intensität sich gegenüber der geplanten Intensität ändert.

2.185 Inventurkalkulation

Kalkulationsverfahren, nach dem die Materialien im Bestand für die Bilanzerstellung bewertet werden.

2.186 Investitionsauftrag

Investitionsaufträge dienen dazu, innerbetriebliche Maßnahmen, die in das Anlagevermögen abgerechnet werden sollen, zu kontrollieren. Investitionsaufträge können vorkalkuliert, durch Buchungen belastet und an Anlage−im−Bau abgerechnet werden. Bei Fertigstellung der Maßnahme wird an eine oder mehrere Anlagen abgerechnet.

2.187 Investment Center

Durch den Ausweis des gebundenen Vermögens kann ein Profit Center zu einem Investment Center erweitert werden. Investment Center werden deshalb im SAP−System nicht als eigenständige Entität abgebildet, sondern als Profit Center mit entsprechender Kennzeichnung. Abhängig von dieser Kennzeichnung können unterschiedliche Positionen des Anlage− oder Umlaufvermögens zugeordnet werden.

2.188 IstAusschussmenge

Tatsächlich angefallene Ausschussmenge in einem Vorgang.

2.189 Istbelastung

Die Istbelastung entspricht dem Wert, mit dem ein Objekt tatsächlich belastet ist. In der Kostenträgerrechnung kann eine Istbelastung beispielsweise durch Materialentnahmen, Leistungsverrechnungen und Gemeinkostenzuschläge entstehen.

2.190 Isteinsatzmenge

Menge an Materialien und Leistungen, die zur Fertigung der produzierten Menge eines Materials inklusive Ware in Arbeit und Ausschuss verbraucht wurde.

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2.191 Istentlastung

Tatsächliche Entlastung einer Kostenstelle, eines Geschäftsprozesses oder eines Auftrags. Die Istentlastung wird folgendermaßen berechnet:

• Im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM) berechnet sich die Istentlastung aus der Istleistung multipliziert mit dem Verrechnungstarif.

• In der Kostenträgerrechhnung (CO−PC−OBJ) entspricht die Istentlastung der Entlastung eines Auftrags durch Wareneingangsbuchungen.

• Bei Preissteuerungskennzeichen "S" im Materialstamm entspricht die Istentlastung der Sollentlastung (Sollentlastung = abgelieferte Menge x Standardpreis), sofern der Standardpreis nicht verändert wurde.

• Bei Preissteuerungskennzeichen "V" im Materialstamm entspricht die Istentlastung der Istleistungsmenge multipliziert mit dem in der Bewertungsvariante festgelegten Preis (z.B. gleitender Durchschnittspreis).

• Die Differenz zwischen Sollentlastung und Istentlastung ergibt die Verrechnungspreisabweichung. Die Istentlastung beinhaltet in der Abweichungsermittlung nicht Entlastungen aufgrund von Abrechnungen.

2.192 Istergebnisermittlung

Abgrenzung von Istdaten.

2.193 Isterlös

Der Isterlös entspricht dem tatsächlich angefallenen Erlös. In der Kostenträgerrechnung kann der Isterlös auf Kundenauftragspositionen und auf erlösführenden Innenaufträgen fortgeschrieben werden. Dadurch kann das System beispielsweise das Ergebnis je Kostenträger ermitteln.

2.194 Istgewinn

Der Istgewinn ist der tatsächlich angefallene Gewinn. Er ergibt sich aus der Gegenüberstellung von Isterlösen und Istkosten.

2.195 Istkalkulation

Alternative zur Standardkostenrechnung, in der Sie die angefallenen Kosten der Periode den Materialien direkt zuordnen können. Die Istkalkulation im R/3−System bezieht sich auf Materialien, die zu einem vorläufigen Standardpreis bewertet werden und mit der Preisdifferenz der Istkosten nachbewertet werden. Bei jedem bewertungsrelevanten Vorgang (z.B. Wareneingang, Rechnungseingang, Abrechnung eines Fertigungsauftrags) werden der vorläufige Standardpreis und Abweichungen zu diesem Preis (z.B. Preisdifferenzen, Kursdifferenzen) systemintern gesammelt. Am Ende einer Periode können Sie diese Abweichungen den Materialbeständen und Verbräuchen der vergangenen Periode zurechnen. Dies geschieht über mehrere Fertigungsstufen hinweg. Somit erreichen Sie eine Materialbewertung, die auf zeitbezogenen Istwerten basiert.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 61

2.196 Istkalkulation, mehrstufige

Verfahren, nach dem Differenzen zum vorläufigen Bewertungspreis eines Materials weitestgehend dem Materialbestand und dem Verbrauch zugerechnet werden. Dies wird mit den Funktionen der einstufigen und mehrstufigen Materialabrechnung realisiert.

2.197 Istkosten

Die Istkosten entsprechen den tatsächlich angefallenen Kosten.

2.198 Istversion

Ermöglicht das parallele Führen unterschiedlicher Istdaten für dasselbe Objekt.

2.199 Istmengengerüst

Das Istmengengerüst wird aus Warenbewegungen und den damit verbundenen Mengenflüssen im Ist aufgebaut und bildet sich über die Beschaffungsalternativen und Beschaffungsprozesse. Es wird für die mehrstufige Materialpreisermittlung in der Istkalkulation benötigt.

2.200 Input−Material

Material, das über eine einstufige Beschaffungsalternative oder über einen mehrstufigen BeschaffungsProzess verbraucht wird.

2.201 Intensitätsabweichung

Abweichung, die auftritt, wenn die realisierte Intensität sich gegenüber der geplanten Intensität ändert. Beispiel: Wird im Ist schneller gefertigt als im Plan, ändert sich der Kostenansatz für die Leistungsart entsprechend. Diese Änderung führt zu einer Intensitätsabweichung auf der Kostenstelle oder dem Auftrag.

2.202 Iterationsschritt

Einzelne Aktion in einem Verfahren oder einer Formel, die zur Ermittlung von Tarifen oder Mengen als Teil der indirekten Leistungsverrechnung verwendet wird.

2.203 Jahresabrechnung

Die Abrechnungsart "Jahresabrechnung" dient dazu, Investitionsaufträge, die am Jahresende noch nicht abgeschlossen sind, an Anlagen im Bau abzurechnen.

2.204 Kalkulation

Aufstellung von Kosten zu einem Kostenkalkulationsobjekt. Verfahren, mit dem die Herstellkosten bzw. Selbstkosten eines Produktes oder eines Kostenträgers ermittelt werden. Die Kalkulation dient als Basis zur Ermittlung

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62 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

• der Sollkosten

• der Abweichungen der produzierten Materialien

• eines Deckungsbeitrags für die abgesetzten Materialien Die Kalkulation erfolgt auf Basis der Auftragsmenge oder der im Materialstammsatz festgelegten Kalkulationslosgröße.

2.205 Kalkulation mit Mengengerüst

Funktion zur Kostenplanung und Preisbildung für Materialien auf Basis ihrer Daten aus der Produktionsplanung. Diese Daten (das Mengengerüst) werden automatisch vom System ermittelt. Das Mengengerüst kann folgendes sein:

• Stückliste und Arbeitsplan (Losfertigung)

• Stückliste und Linienplan (Serienfertigung)

• Planungsrezept (Prozessfertigung)

2.206 Kalkulation ohne Mengengerüst

Funktion zur Kostenplanung und Preisbildung für Materialien ohne Bezug auf Daten der Produktionsplanung und −steuerung (PP). Positionen wie Materialien und Leistungen können Sie dann in Form einer Einzelkalkulation eingeben.

2.207 Kalkulationsart

bestimmt die technischen Eigenschaften einer Kalkulation, z.B.

• für eine Materialkalkulation wie eine Kalkulation verwendet wird bzw. in welches Feld des Materialstammsatzes die Ergebnisse der Materialkalkulation übernommen werden können, z.B. Standardpreis, handelsrechtlicher oder steuerrechtlicher Preis

• welche Kosten als Basis für die Zuschlagsberechnung verwendet werden sollen

• welche Bewertungssicht kalkuliert wird (legale Sicht, Konzernsicht oder Profit−Center−Sicht)

• für eine Musterkalkulation welche Bewertungssicht kalkuliert wird

2.208 Kalkulationslauf

Möglichkeit, mehrere Materialien auf einmal zu kalkulieren. In der Komponente Produktkostenplanung handelt es sich um eine Kalkulation auf Basis von Plandaten. Dieser Kalkulationslauf setzt sich aus einem benutzerdefinierten Namen und einem Datum zusammen. In der Komponente Istkalkulation/Material−Ledger handelt es sich um eine Kalkulation auf Basis von Istdaten. Dieser Kalkulationslauf setzt sich aus einem Kalkulationslaufprofil und einer Periode zusammen.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 63

2.209 Kalkulationslaufprofil

Vorlage für den Kalkulationslauf der Istkalkulation, in der Sie die Organisationseinheiten für die mehrstufige Materialabrechnung definieren können.

2.210 Kalkulationsmethode

Verfahren, mit dem abhängig von den im System zur Verfügung stehenden Daten und dem Einsatzzweck die Kalkulation durchgeführt wird. Sie können folgende Kalkulationsmethoden verwenden:

• Erzeugniskalkulation (automatische Kalkulation)

• Einzelkalkulation (manuelle Kalkulation)

• Mehrstufige Einzelkalkulation

• Easy Cost Planning Bei der Kalkulation von Vertriebsbelegpositionen können Sie zwischen den beiden ersten Kalkulationsmethoden auswählen.

2.211 Kalkulationsmodell

Planungsvorlage für eine einfache Kostenplanung. Im Kalkulationsmodell werden Planungen vorgedacht angelegt, die in ähnlicher Weise immer wieder durchgeführt werden. Dabei werden die realen Kostenverursacher (Merkmale) in die Einzelkalkulation übersetzt. Dies geschieht dadurch, dass die Kalkulationspositionen der Einzelkalkulation aus den Merkmalen abgeleitet werden. Die Merkmale prägt der Planungsverantwortliche aus, wenn er das Kalkulationsmodell nutzt. Die Ausprägungen der Merkmale können vordefiniert werden. Zu jedem Merkmal werden Regeln für die Zuordnung zu Daten im SAP System definiert. Beispiel Merkmale: Anzahl der Mitarbeiter, Art der Anreise, Ausstattung Ausprägung: 4, PKW (vordefiniert), Laptop (vordefiniert)

2.212 Kalkulationsobjekt

Bezugsobjekt einer Kalkulation. Bezugsobjekte, die kalkuliert werden können, sind z.B.:

• Materialien

• Kostenträger−Identnummer

• Fertigungsaufträge

• Verkaufsbelegpositionen (Anfrage, Angebot, Kundenauftrag)

• Projekte (Projektstrukturplan−Elemente (PSP−Element))

• Innenaufträge

• Primärkostenarten

2.213 Kalkulationsposition

Zeile in einer Kalkulation. Die Daten, die diese Zeile enthält, sind vom Positionstyp abhängig. Beispiel: Die Kalkulationsposition für ein Material enthält:

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64 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

• das Material

• das Werk

• die Menge

• die Mengeneinheit

• den Wert Die Kalkulationsposition für eine Eigenleistung enthält:

• die Kostenstelle

• die Leistungsart

• die Menge

• den Wert

2.214 Kalkulationsrelevanz

Bestimmung, ob ein Vorgang bzw. Untervorgang in einem Arbeitsplan und ob eine Stücklistenposition kalkuliert wird. Festlegung des Anteils der fixen und variablen Kosten, der kalkuliert wird.

2.215 Kalkulationsstufe

Ebene der Kalkulation, die die Reihenfolge steuert, in der die Materialien kalkuliert werden, um die Kostenwälzung über mehrere Stufen zu ermöglichen.

2.216 Kalkulationsvariante

fasst sämtliche Steuerungsdaten für eine Kalkulation zusammen, z.B. wie eine Kalkulation durchgeführt und mit welchen Preisen bzw. Tarifen die Kalkulationspositionen bewertet werden In der Materialkalkulation (Kalkulation mit und ohne Mengengerüst) bestimmt die Kalkulationsvariante u.a.

• für welchen Zweck die Kalkulation verwendet wird (Kalkulationsart)

• welche Preise ausgewählt werden, um das Mengengerüst zu bewerten und wie die Gemeinkosten ermittelt werden (Bewertungsvariante)

• welche Termine für die Kalkulation selbst und für die Auflösung und Bewertung des Mengengerüsts gelten (Terminsteuerung)

• wie die Stücklisten und Arbeitspläne zum Aufbau des Mengengerüsts ausgewählt werden (Auflösungssteuerung, nur relevant für die Kalkulation mit Mengengerüst)

• wie die Kalkulation nach bereits vorhandenen Kalkulationen suchen soll, um bestehende Kalkulationsdaten in andere Kalkulationen zu übernehmen (Übernahmesteuerung)

In der Einzelkalkulation (Musterkalkulation und Einzelkalkulation zu Aufträgen) bestimmt die Kalkulationsvariante:

• für welchen Zweck die Kalkulation verwendet wird (Kalkulationsart)

• welche Preise ausgewählt werden, um die einzelnen Kalkulationspositionen zu bewerten (Bewertungsvariante)

• ob die einzelnen Kalkulationspositionen Kostenarten zugeordnet werden. Im Easy Cost Planning bestimmt die Kalkulationsvariante:

• für welchen Zweck die Kalkulation verwendet wird (Kalkulationsart)

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 65

• welche Preise ausgewählt werden, um die einzelnen Kalkulationspositionen zu bewerten (Bewertungsvariante)

für Innenaufträge, PSP−Elemente und Ad−hoc−Kalkulationen:

• welche Termine für die Kalkulation gelten (Terminsteuerung). Bei PSP−Elementen können die Termine durch die Termine des PSP−Elementes übersteuert werden.

Kalkulationsvarianten definieren Sie im Customizing der jeweiligen Anwendungskomponente.

2.217 Kalkulationsvariantentyp

Kennzeichen, das angibt, auf Basis welcher Kalkulation die Sollkosten ermittelt werden.

2.218 Kalkulationsversion

Methode zur Unterscheidung von Kalkulationen zum gleichen Material, mit deren Hilfe Sie mehrere Kalkulationen zum gleichen Material mit der gleichen Kalkulationsvariante durchführen und auf der Datenbank sichern können

• In diesem Fall verwenden Sie die Kalkulationsversion ohne weitere Customizing−Einstellungen.

Andere Steuerungsparameter (Transferpreisvariante, Kurstyp zur Währungsumrechnung bzw. Mengengerüsttyp für die Mischkalkulation) für die Kalkulation verwenden können, ohne dafür eine neue Kalkulationsvariante verwenden zu müssen In diesem Fall hinterlegen Sie im Customizing diese Steuerungsparameter in der Kalkulationsversion.

2.219 Kalkulationsmodell

Planungsvorlage für eine einfache Kostenplanung. Im Kalkulationsmodell werden Planungen vorgedacht angelegt, die in ähnlicher Weise immer wieder durchgeführt werden. Dabei werden die realen Kostenverursacher (Merkmale) in die Einzelkalkulation übersetzt. Dies geschieht dadurch, dass die Kalkulationspositionen der Einzelkalkulation aus den Merkmalen abgeleitet werden. Die Merkmale prägt der Planungsverantwortliche aus, wenn er das Kalkulationsmodell nutzt. Die Ausprägungen der Merkmale können vordefiniert werden. Zu jedem Merkmal werden Regeln für die Zuordnung zu Daten im SAP System definiert. Beispiel Merkmale: Anzahl der Mitarbeiter, Art der Anreise, Ausstattung Ausprägung: 4, PKW (vordefiniert), Laptop (vordefiniert)

2.220 Kalkulationsschema

Legt die Regeln für die Berechnung der zu buchenden Werte fest. Ein Kalkulationsschema besteht aus jeweils einer oder mehreren der folgenden Zeilen:

• Basiszeile enthält den Betrag, auf den ein Zuschlag erhoben wird

• Rechenzeile

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66 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

enthält den Prozentsatz, der auf die Basiszeile zugeschlagen wird

• Summenzeile enthält die Summe von Basisbetrag und Zuschlagsbetrag Kalkulationsschemata werden verwendet

• in der Komponente Ergebnis− und Marktsegmentrechnung (CO−PA) für die Bewertung kalkulatorischer Werte

• in der Komponente Gemeinkosten−Controlling (CO−OM) für die Ressourcenpreisfindung

Im Kalkulationsschema für die Ressourcenplanung ist festgelegt, welche Konditionssätze in welcher Reihenfolge bei der Preisfindung berücksichtigt werden.

2.221 kalkulatorische Kosten

Kosten, die keinen betrieblichen Aufwand darstellen (Zusatzkosten), oder die in der Kostenrechnung anders bewertet bzw. zeitlich anders auf die Perioden verteilt werden als in der Finanzbuchhaltung (Anderskosten).

2.222 Kapazität

Gibt die technisch mögliche Ausbringung einer Kostenstelle und Leistungsart für eine bestimmte Periode an.

2.223 Kategorie

Einteilung der Material−Ledger−Daten in:

• Anfangsbestand

• Zugänge

• Kumulierter Bestand

• Verbrauch Endbestand

2.224 komplexe Kundeneinzelfertigung

Einzelfertigung, bei der für einen Kunden ein bestimmtes Produkt auf einmalige Weise hergestellt wird. Das Produkt, das nur einmal in genau dieser Form hergestellt wird, wird durch die Auftragsstückliste der Kundenauftragsposition abgebildet. Bei komplexer Kundeneinzelfertigung werden Sie in der Regel ein Kundenauftrags−Controlling durchführen. Dabei dient die Kundenauftragsposition als Kostenträger.

2.225 Konditionsart

In der Zuschlagsrechnung unterscheidet man

• Basiskonditionsarten, die definieren, worauf ein Zuschlag gerechnet wird

• Zuschlagskonditionsarten, die definieren, wie hoch der Zuschlagsprozentsatz ist

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 67

In der Ressourcenplanung legt die Konditionsart fest, welche Arten von Ressourcenpreisen im System abgelegt sind. Dies können z.B. absolute oder prozentuale Werte sein.

2.226 Kontenfindung

Verfahren, mit dem Sie manuell oder automatisch mit der Substitution Ausgleichskonten für die Abstimmbuchungen zwischen CO und Finanzwesen (FI) ermitteln können.

2.227 Kontierungsgruppe

Zusammenfassung von Belastungskostenarten, die unter der gleichen Abrechnungskostenart abgerechnet werden.

2.228 Kontierungsobjekt

Objekt, auf das im Controlling Kosten oder Mengen gebucht werden. Kontierungsobjekte sind z.B. Kostenstellen, Innenaufträge, Projekte oder Geschäftsprozesse.

2.229 Kontierungstyp

Kennzeichen, das Abrechnungsempfänger spezifiziert. Beispiel

• Anlage

• Kostenstelle

• Kostenträger

• Sachkonto

2.230 Kontrolleinsatzmenge

Menge an Materialien und Leistungen, die in der Abweichungsermittlung mit der Solleinsatzmenge verglichen wird. Die Kontrolleinsatzmenge kann sein:

• die um die Einsatzmengen für Ware in Arbeit und Ausschuss bereinigte Isteinsatzmenge

• die auf Basis einer Vorkalkulation zum Auftrag ermittelte Einsatzmenge. Wie sich die Kontrolleinsatzmenge errechnet, ist abhängig von der Sollversion.

2.231 Kontrollkosten

Kosten, die in der Abweichungsermittlung den Sollkosten gegenübergestellt werden. Im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM) entsprechen die zu kontrollierenden Kosten immer den Istkosten. In der Kostenträgerrechnung (CO−PC−OBJ) entsprechen die zu kontrollierenden Kosten in Abhängigkeit von der Sollversion den um Ware in Arbeit und Ausschuss bereinigten Istkosten oder den Kosten aus der Vorkalkulation zum Auftrag.

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68 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

2.232 Kontrollmenge

Menge, die in der Abweichungsermittlung der Sollmenge gegenübergestellt wird.

• Im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM) entspricht die Kontrollmenge der Istleistung.

• In der Kostenträgerrechnung (CO−PC−OBJ) kann die Kontrollmenge in Abhängigkeit von der Sollversion beispielsweise gleich der um die Isteinsatzmengen für Ware in Arbeit und Ausschuss bereinigte Isteinsatzmenge sein. Die Kontrollmenge kann in der Kostenträgerrechnung auch der Gutstückmenge entsprechen.

2.233 Kontrollverrechnungsmenge

Menge, die bei der Abweichungsermittlung der Sollverrechnungsmenge (d.h. der Menge, die an das Lager hätte geliefert werden sollen) gegenübergestellt werden kann. Die Kontrollverrechnungsmenge ergibt sich in Abhängigkeit von der Sollversion. Sie kann beispielsweise der an das Lager gelieferten Gutstückmenge entsprechen.

2.234 Konzernkalkulation

Buchungskreisübergreifende Kalkulation über Unternehmensgrenzen hinweg, die die Wertschöpfung über mehrere Profitcenter in mehreren Buchungskreisen sichtbar macht. Hierzu wird für jeden Partner (Buchungskreis, Werk, Profitcenter, Geschäftsbereich) eine Kostenschichtung erzeugt. Die Kostenschichtung enthält

• die Herstellkosten eines Materials

• die zusätzlichen Kosten für Fracht, Versicherung usw.

• den internen Gewinn In einer parallelen Sichtweise kann der feste Transferpreis angezeigt werden, der zwischen den Partnern vereinbart wurde.

2.235 Kosten, additive

Materialbezogene Kosten, die Sie in Form einer Einzelkalkulation (manuell) eingeben können, um eine (automatische) Kalkulation mit Mengengerüst zu ergänzen.

2.236 Kosten, nicht aktivierungsfähige

Kosten, für die das Aktivierungsverbot gilt. Dies sind die Kostenanteile, die nach Handelsrecht oder Steuerrecht nicht aktiviert werden dürfen. Hinsichtlich der Ermittlung von Ware in Arbeit und der Ergebnisermittlung kann festgelegt werden, dass für bestimmte Werte ein Aktivierungsverbot besteht.

2.237 Kostenanteil im Bestand

Differenz aus Istkosten und den errechneten Kosten eines Auftrags, die durch die Ergebnisermittlung errechnet wird. Ein Kostenanteil im Bestand wird ermittelt, wenn die Istkosten die errechneten Kosten überschreiten. Bei Verlustaufträgen vermindert sich der so errechnete Wert um den realisierten Verlust.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 69

2.238 Kostenart

Klassifiziert den betriebszweckbezogenen bewerteten Verbrauch von Produktionsfaktoren innerhalb eines Kostenrechnungskreises. Einer Kostenart entspricht eine kostenrelevante Kontenplanposition.

2.239 Kostenartengruppe

Organisatorische Einheit zur Zusammenfassung gleichartiger Kostenarten. Eine Kostenartengruppe kann beispielsweise beim Aufbau von Berichten oder zur Bearbeitung mehrerer Kostenarten in einem Vorgang genutzt werden.

2.240 Kostenartennachweis

Bericht, der die einzelnen Kalkulationspositionen nach Kostenarten (z.B. Materialkosten, Personalkosten) gliedert. Ist im Materialstammsatz eine Herkunftsgruppe eingetragen, dann können Sie die Kosten pro Materialkostenart zusätzlich nach Herkunftsgruppen auseinandersteuern.

2.241 Kostenartenplanung

Planung primärer und sekundärer Kosten auf

• einer Kostenstelle

• einem Innenauftrag

• einem Projekt. Bei der Primärkostenplanung werden die Kosten erfasst, die durch den Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen entstanden sind und dem Unternehmen von außen zugeführt werden. Primärkosten können wertmäßig und mengenmäßig geplant werden.

• Bei der mengenmäßigen Primärkostenplanung werden die geplanten Verbräuche erfasst und mit den Plankosten je Verbrauchseinheit bewertet.

• Bei der wertmäßigen Primärkostenplanung werden nur die geplanten Kosten je Kostenart erfasst.

Die Planung sekundärer Kosten resultiert aus der Tatsache, dass Kostenstellen Leistungen von anderen Kostenstellen aufnehmen, um selbst Leistungen erbringen zu können. Sekundäre Kosten können über die Planumlage mengenmäßig und über die Leistungsaufnahme wertmäßig geplant werden.

2.242 Kostenartenrechnung

Teil der Kostenrechnung, in dem mit Hilfe des Abstimmledgers Buchungen, die innerhalb des CO ausgeführt wurden, gesammelt und verdichtet werden. Buchungskreisübergreifende und geschäftsbereichsübergreifende Buchungen werden an die Finanzbuchhaltung weitergeleitet. Darüber hinaus können CO−applikationsweise Kostenanalysen erstellt werden.

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70 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

2.243 Kostenartenschema

Schema, das den Zeilenaufbau des Berichts nach Kostenarten festlegt.

2.244 Kostenartentyp

Klassifikation der Kostenarten nach ihrer Verwendung oder Herkunft. Beispiel:

• Materialkostenarten

• Auftragsabrechnungskostenarten Kostenarten für interne Leistungsverrechnungen

2.245 Kostenbezugsgröße

Menge, auf der die angezeigten Kosten basieren.

2.246 Kosten des Umsatzes

Herstellkosten der abgesetzten Produkte, die den Umsatzerlösen gegenübergestellt werden. Die Kosten des Umsatzes beinhalten nicht die Kosten für Bestände fertiger und unfertiger Erzeugnisse. Die Kosten des Umsatzes werden in der Regel zum Zeitpunkt des Warenausganges ermittelt. Die Buchung erfolgt hier nicht wie beim Gesamtkostenverfahren gegen "Bestandsänderungen", sondern gegen ein Konto "Kosten des Umsatzes". Dies kann durch entsprechendes Customizing der Kontenfindung beim Warenausgang eingestellt werden.

2.247 Kostenelement

Zusammenfassung von Kostenarten, die dazu dient,

• Kosten eines Materials, einer Leistungsart oder eines Prozesses transparent zu machen

• die Kosten eines Materials nach den Anforderungen der Materialbewertung oder der Ergebnisrechnung zu gliedern

2.248 Kostenelementegruppe

Zusammenfassung aller Kostenelemente, die in einem Report−Writer−Bericht angezeigt werden sollen. Die Kostenelementegruppe ist eine Abschrift des Elementeschemas. Sie kann bis zu 40 Kostenelemente enthalten. Die Kostenelementegruppe ist nicht identisch mit der Elementegruppe.

2.249 Kostenplanung

Instrument, mit dessen Hilfe die Kosten, die für die Durchführung eines Vorhabens voraussichtlich anfallen, erfasst werden. Ein Vorhaben kann abgewickelt werden im Rahmen

• eines Auftrags

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 71

• einer Kostenstelle

• eines Projektes Man unterscheidet folgende Planungsformen:

• Grobplanung oder auch strukturorientierte Planung Die Kosten werden für den Auftrag oder für ein Element eines Projektstrukturplans (PSP−Element) geschätzt.

• Kostenartenplanung

• Einzelkalkulation

2.250 Kostenrechnungsbeleg

Nachweis über wertmäßige und mengenmäßige Veränderungen innerhalb eines Kostenrechnungskreises aufgrund eines Geschäftsvorfalls. Der Kostenrechnungsbeleg kann einen oder mehrere Einzelposten umfassen, welche die Veränderungen ausweisen.

2.251 Kostenrechnungskreis

Organisatorische Einheit innerhalb eines Unternehmens, für die eine vollständige, in sich geschlossene Kostenrechnung durchgeführt werden kann. Ein Kostenrechnungskreis kann einen oder mehrere, ggf. unterschiedliche Währungen führende Buchungskreise umfassen. Die zugehörigen Buchungskreise müssen alle denselben operationalen Kontenplan nutzen. Alle innerbetrieblichen Verrechnungen beziehen sich nur auf Objekte desselben Kostenrechnungskreises.

2.252 Kostenrechnungskreiswährung

Währung, in der die Kostenrechnung durchgeführt wird. Die Kostenrechnungskreiswährung wird als Vorschlagswährung in den Kostenrechnungsobjekten (z.B. den Kostenstellen) angezeigt, kann dort jedoch jederzeit überschrieben werden.

2.253 Kostenschichtung

Einteilung der Kosten in betriebswirtschaftlich aussagekräftige Einheiten, die sog. Kostenelemente. Sie können die Kosten eines Materials, eines Prozesses oder einer Leistungsart schichten. Beispiele für Kostenelemente einer Kostenschichtung

• Im Produktkosten−Controlling (CO−PC) und in der Ergebnis− u. Marktsegmentrechnung (CO−PA):

• Material

• Eigenleistungen

• Fremdleistungen

• Gemeinkosten

• Sonstige

• Im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM):

• Energie

• Personal

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72 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

• Rohstoffe

• Sonstige Es gibt zwei Arten von Kostenschichtungen:

• Herstellkostenschichtung (nicht im CO−OM)

• Primärkostenschichtung Durch die Zusammenfassung mehrerer Kostenarten zu einem Kostenelement erleichtern Sie die Analyse der Kosten für z.B. folgende Fragestellungen:

• Im CO−PC und CO−PA: Sind die gestiegenen Herstellkosten hauptsächlich auf die Erhöhung der Kosten für Material oder auf erhöhte Personalkosten zurückzuführen?

• Im CO−OM: Wie hoch ist der Anteil der Materialkosten am Tarif einer Leistungsart?

• Im CO−PC und CO−PA kann die Kostenschichtung zur Kostenwälzung genutzt werden. Dadurch wird die erbrachte Wertschöpfung für jede Fertigungsstufe darstellbar.

• Im CO−PC (und fürs CO−PA) wird eine separate Kostenschichtung (die Partnerschichtung) für jeden Partner erzeugt, der eine Ressource für das Produkt bereitgestellt hat. Mögliche Partner sind:

• Buchungskreis

• Werk

• Profit Center

• Geschäftsbereich Im CO−OM können Sie bei der Leistungsverrechnung zur Tarifermittlung mit Hilfe eines Switchschemas die Kosten beim Empfänger in andere Kostenelemente einfließen lassen als beim Sender.

2.254 Kostenstelle

Organisatorische Einheit innerhalb eines Kostenrechnungskreises, die einen eindeutig abgegrenzten Ort der Kostenentstehung darstellt. Die Abgrenzung kann nach folgenden Aspekten vorgenommen werden:

• funktional

• abrechnungstechnisch

• räumlich

• Kostenverantwortung

2.255 Kostenstellenart

Bestimmt die Art einer Kostenstelle. Beispiel:

• F = Fertigungskostenstelle

• H = Hilfskostenstelle

2.256 Kostenstellengruppe

Organisatorische Einheit zur Zusammenfassung mehrerer Kostenstellen nach bestimmten Kriterien.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 73

2.257 Kostenstellenhierarchie

Hierarchische Struktur, in der mehrerer Kostenstellen nach bestimmten Kriterien zusammengefasst sind.

2.258 Kostenstellenwährung

Währung, in der die Kosten einer Kostenstelle berichtet werden.

2.259 Kostenträger

Kostenträger sind die Leistungseinheiten des Wertschöpfungsprozesses, denen entsprechend ihrer Verursachung Kosten periodengerecht zugerechnet werden. Kostenträger können entweder eigenständige Entitäten (sog. Kostenträger−Identnummern) sein oder andere Entitäten, wie Aufträge, Projekte, o.ä. darstellen. Für jeden Kostenträger kann eine Vorkalkulation, eine mitlaufende Kalkulation und eine Nachkalkulation durchgeführt werden. Im SAP−System können unter anderem folgende Kostenträger verwendet werden:

• Produktkostensammler

• Fertigungsaufträge

• Prozessaufträge

• Kostenträger−Identnummern

• Kundenauftragspositionen

2.260 kosten− und erlösführende Kundenauftragsposit ion

Kundenauftragsposition, die als Kostenträger verwendet wird. Wenn Sie eine Kundenauftragsposition als Kostenträger verwenden, dann führen Sie ein Kundenauftrags−Controlling durch.

2.261 Kostenträger allgemein

Frei verwendbarer, eigenständiger Kostenträger zur Planung, Erfassung und Abrechnung von Kosten.

2.262 Kostenträgerart

Unterscheidung von Kostenträger−Identnummern im Hinblick auf ihren Verwendungszweck. Beispiel

• im Periodischen Produkt−Controlling als Kostenträgerknoten einer Kostenträgerhierarchie

• im Controlling (CO) für immaterielle Güter und Dienstleistungen als Kostenträger−allgemein

• im Informationssystem des Produktkosten−Controllings als Produktgruppe CO

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2.263 Kostenträgerhierarchie

Menge von Kostenträgerknoten, die einander hierarchisch zugeordnet sind. Wenn Kosten nicht direkt auf der Ebene von Aufträgen oder Materialien zugeordnet werden können, dann können Sie eine Kostenträgerhierarchie nutzen für eine Analyse von

• Sollkosten

• Istkosten

• Abweichungen Den Kostenträgerknoten können Sie folgendes zuordnen:

• Material / Werk

• Material / Werk / FertigungsProzess Über diese Zuordnung können die Produktkostensammler und Produktionsaufträge selektiert werden, die zu diesem Kostenträgerknoten gehören. Auf der Ebene der Kostenträgerhierarchie können Preisdifferenzen an den Bestand in der Finanzbuchhaltung und in die Ergebnisrechnung abgerechnet werden. Alternativ dazu können die Kosten auch auf die zugeordneten Aufträge verteilt werden und von dort aus abgerechnet werden.

2.264 Kostenträger−Identnummer

Objekt der Kostenrechnung, dem Kosten entsprechend ihrer Verursachung zugerechnet werden können. Beispiele

• Im Controlling(CO) für immaterielle Güter und Dienstleistungen wird die Kostenträger−Identnummer verwendet, um beispielsweise ein immaterielles Gut abzubilden. Man nennte die Kostenträger−Identnummer dort Kostenträger−allgemein.

• Im Controlling für immaterielle Güter und Dienstleistungen heißt sie Kostenträger−allgemein.

• Im Periodischen Produkt−Controlling werden Kostenträger−Identnummern verwendet, um Kostenträgerhierarchien aufzubauen. Man nennt die Kostenträger−Identnummer dort Kostenträgerknoten.

• Im Informationssystem des Periodischen Produkt−Controllings und des Auftragsbezogenen Produkt−Controllings können Sie Kostenträger−Identnummern verwenden, um Produktgruppen−CO anzulegen. Produktgruppen−CO können Sie zu Berichtszwecken im Informationssystem anlegen.

• Bei statistischem Einsatz der Prozesskostenrechnung (CO−OM−ABC) wird die Kostenträger−Identnummer verwendet, um die Kostenträger darzustellen, an denen die Prozesskosten verrechnet werden.

2.265 Kostenträgerknoten

Kostenträger, der fester Bestandteil einer Kostenträgerhierarchie ist.

2.266 Kostenträgerprofil

Zusammenfassung von Vorschlagswerten für die Produktkostenrechnung. Folgende Werte werden beispielsweise auf Basis des Kostenträgerprofils in den Stammsatz der Kostenträger−Identnummer vorgeschlagen:

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• Kalkulationsschema

• Zuschlagsschlüssel

• Abrechnungsprofil

2.267 Kostenträgerrechnung

Teilbereich der Kostenrechnung, der dazu dient, die im Unternehmen angefallenen Kosten den Leistungseinheiten des Betriebes zuzuordnen. Auf der Grundlage dieser Informationen können beispielsweise

• die Istkosten mit den Plankosten verglichen werden

• Soll−/Ist−Vergleiche durchgeführt werden

• die Bestandswerte von fertigen und unfertigen Erzeugnissen ermittelt werden Die Kostenträgerrechnung im SAP−System stellt zudem unter anderem Daten bereit für

• die Istkalkulation/Material−Ledger

• die Finanzbuchhaltung

• die Profit−Center−Rechnung

• die Ergebnis− und Marktsegmentrechnung

2.268 Kostenträgertyp

Werkzeug, das die technischen Eigenschaften einer Kostenträger−Identnummer festlegt. Der Kostenträgertyp gibt an, welcher Anwendungskomponente eine Kostenträger−Identnummer zugeordnet ist und steuert, welche Funktionen durchführbar sind. Zu jedem Kostenträgertyp kann es mehrere Kostenträgerarten geben. Eine Kostenträgerart muss einem Kostenträgertyp zugeordnet sein.

2.269 Kostenwälzung

Verfahren der Materialkalkulation. Die Kosten untergeordneter Fertigungsstufen werden auf die oberste Stufe übernommen. Die Kosten werden pro Kostenelement gewälzt. D.h. dass Kosten, die z.B. in der Vormontage für Eigenleistungen entstehen, auch in den Herstellkosten des Endproduktes als Eigenleistungskosten ausgewiesen werden können und nicht als Kosten für Einsatzmaterialien (in diesem Fall für Halbfabrikate). Kosten in Kostenelementen, die nicht gewälzt werden, werden bei der Kalkulation höherer Kalkulationsstufen nicht berücksichtigt.

2.270 kumulierte Verrechnung

Verrechnungsmethode, die es ermöglicht, Schwankungen der Bezugsbasen oder der zu verrechnenden Senderbeträge auszugleichen. Dadurch ist eine verursachungsgerechte Zuordnung der verrechneten Kosten möglich. Die kumulierte Verrechnung glättet die Verrechnung über die Perioden. Eine kumulierte Verrechnung können Sie durchführen für

• Umlagen

• Verteilungen

• periodische Umbuchungen

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2.271 Kundenauftragsbestand, unbewerteter

Bestand an Materialien zur Ausführung eines Kundenauftrages, dessen Wert durch die Ergebnisermittlung am PeriodenAbschluss errechnet wird.

2.272 kundenauftragsbezogene Massenfertigung

Einzelfertigung, bei der kundeneinzelgefertigte Produkte mehrmals hergestellt werden. In der Regel handelt es sich bei kundenauftragsbezogener Massenfertigung um Variantenfertigung ohne zusätzliche Modifikation. Bei kundenauftragsbezogener Massenfertigung muss kein Kundenauftrags−Controlling durchgeführt werden.

2.273 Kundenauftrags−Controlling

Komponente, die ein kundenauftragsspezifisches Controlling ermöglicht. Dabei dient die Vertriebsbelegsposition (Position einer Anfrage, eines Angebotes oder eines Kundenauftrages) als Kostenträger, für den Kosten und Erlöse im Plan und im Ist ermittelt werden können. Das Kundenauftrags−Controlling ist bei komplexer Kundeneinzelfertigung sinnvoll.

2.274 Kundenauftragsfertigung

Produktionstyp, bei dem ein Produkt speziell für einen bestimmten Kunden gefertigt wird. Grundsätzlich kann bei Kundenauftragsfertigung zwischen kundenauftragsbezogener Massenfertigung und komplexer Kundeneinzelfertigung unterschieden werden. Als Kundenauftragsfertiger können Sie mit dem bewerteten Kundenauftragsbestand oder mit dem unbewerteten Kundenauftragsbestand arbeiten.

• Bei Einsatz des unbewerteten Kundenauftragsbestandes wird der Wert des Bestands am Periodenende mit der Ergebnisermittlung ermittelt.

Sie haben als Kundenauftragsfertiger in Abhängigkeit von der betriebswirtschaftlichen Abwicklung die Möglichkeit

• ein Kundenauftrags−Controlling auf der Ebene von Vertriebsbelegspositionen durchzuführen

• ein Produkt−Controlling durchzuführen

2.275 Kundenauftragskalkulation

Kalkulation einer Kundenauftragsposition, die im Kundenauftrag angestoßen wird. Mit der Kundenauftragskalkulation können auch Positionen von Anfragen und von Angeboten kalkuliert werden.

2.276 Kuppelproduktauftrag

Produktionsauftrag, mit dem Kuppelprodukte hergestellt werden.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 77

2.277 Leerkostenabweichung

Summe von Beschäftigungsabweichung und dem fixen Anteil der Verrechnungspreisabweichung. Dazu müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

• Für die Leistung wurden periodische Tarife auf Basis der Kapazität ermittelt.

• Es findet keine Nachbewertung im Ist statt. Die Leerkostenabweichung wird im R/3−System nicht direkt ermittelt.

2.278 Leistung, disponierte

Menge einer bestimmten Leistung, die zur Aufnahme auf den Empfänger geplant ist.

2.279 Leistungsart

Einheit innerhalb eines Kostenrechnungskreises, der die Leistungen einer Kostenstelle klassifiziert. Beispiel: Leistungsarten von Kostenstellen im Bereich der Fertigung sind Maschinenstunden oder gefertigte Einheiten.

2.280 Leistungsartengruppe

Organisatorische Einheit zur Zusammenfassung mehrerer Leistungsarten.

2.281 Leistungsartentyp

Kennzeichen, das bestimmt, wie eine Leistungsart verrechnet wird. Eine Leistungsart kann auf folgende Arten verrechnet werden:

• direkt

• über Fixkostenvorverteilung

• indirekt (Wertdeckung)

• gar nicht Anstelle der Verrechnung erfolgt nur die Erfassung geleisteter Mengen auf den Sendern.

2.282 Leistungsaufnahme Vorgang zur mengenmäßigen Planung sekundärer Kosten einer Empfängerstelle, die von einer Senderstelle Leistung beansprucht.

2.283 Leistungsaufnahmenplanung

Werkzeug, mit dem für ein Empfängerobjekt die Aufnahme von Leistungen geplant wird, z.B. für

• eine Kostenstelle

• einen Auftrag

• einen Geschäfts-Prozess

• ein Projektstrukturplan−Element (PSP−Element)

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78 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

2.284 Leistungserbringung

Erzeugung eines Planentlastungssatzes unter einer Verrechnungskostenart auf den Senderkostenstellen. Dies geschieht im Rahmen der Tarifplanung einer Leistungsart.

2.285 Losgrößenabweichung

Differenz zwischen fixen Plankosten und fixen verrechneten Istkosten. Losgrößenabweichungen entstehen, weil ein Teil der Gesamtkosten für einen Auftrag oder eine Kostenträgerhierarchie sich bei der Änderung der Herstellmenge nicht verändert. Beispiel: Die Fixkosten eines Vorganges (z.B. Rüstkosten) bleiben gleich, unabhängig davon wie oft der Vorgang wiederholt wird.

2.286 manuell gesetzter Tarif

Preis einer Leistung oder eines Geschäftsprozesses, der manuell gesetzt und nicht iterativ berechnet wird.

2.287 Materialauflösung

Funktion in der Einzelkalkulation, mit der Positionen, die auf Materialien verweisen, durch deren Stücklistenpositionen ersetzt werden.

2.288 Materialfortschreibungsschema

Instrument, das bestimmt, wie die Werte aus bewertungsrelevanten Vorgängen im Material−Ledger gesammelt werden, um die Ermittlung von neuen Bewertungspreisen und die Abschlussbuchungen bei der einstufigen und mehrstufigen Materialpreisermittlung zu beeinflussen.

2.289 Materialgemeinkosten

Kosten, die den einzelnen Materialien nicht direkt zugerechnet werden. Beispiel:

• Beschaffungskosten

• Lagerkosten für ein Lager, in dem mehrere Materialien gelagert sind

2.290 Materialkalkulation

Werkzeug zur Kostenplanung und Preisbildung für Materialien. Die Materialkalkulation dient dazu, die Herstellkosten und Selbstkosten pro Erzeugniseinheit zu ermitteln und bildet die Basis der Materialbewertung zu Standardpreisen über sämtliche Anwendungsbereiche hinweg. Die Materialkalkulation erfolgt entweder automatisch auf Basis der Daten der Produktionsplanung und −steuerung (PP) (Kalkulation mit Mengengerüst) oder auf Basis manueller Eingaben im Controlling (CO)(Kalkulation ohne Mengengerüst).

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 79

2.291 Materialkalkulation, alternative

Kalkulation, die nicht die Plankalkulation zur Ermittlung des Standardpreises eines Materials ist. Alternative Materialkalkulationen sind die Sollkalkulation und die aktuelle Kalkulation.

2.292 Material−Ledger

Werkzeug, das Bewegungsdaten für Materialien sammelt, deren Stammdaten im Materialstamm abgelegt sind. Auf Basis dieser Daten errechnet das Material−Ledger Preise für die Bewertung dieser Materialien. Das Material−Ledger bildet die Grundlage für die Istkalkulation und ermöglicht die Bestandsbewertung in mehreren Währungen anhand verschiedener Bewertungansätze.

2.293 Material−Ledger−Abrechnung

Verfahren im Rahmen der Materialbewertung mit dem Material−Ledger, in dem das System

• Materialbestände in mehreren Währungen bzw. Bewertungen bewertet

• neue Bewertungspreise in mehreren Währungen bzw. Bewertungen errechnet

• Differenzen, die durch Vorgänge entstehen, weitgehend auf Materialbestandskonten bucht und im Falle der mehrstufigen Materialabrechnung auch dem Verbrauch zurechnet

2.294 Material−Ledger−Fortschreibung

Automatisches Sammeln von Daten aus bewertungsrelevanten Vorgängen zu einem Material, z.B.

• Wareneingang

• Rechnungseingang

• Abrechnung eines Fertigungsauftrages Die Daten werden gemäß eines Materialfortschreibungsschemas im Material−Ledger gesammelt und bei der Materialpreisermittlung bearbeitet.

2.295 Material−Ledger−Stammdaten

Buch, das die Mengenflüsse und Werteflüsse zu einem Material mit einer bestimmten Bewertungsart periodengerecht in mehreren Währungen führt.

2.296 Material−Ledger−Typ

Zusammenfassung von mehreren Währungen oder Bewertungen, die für einen bestimmten Bewertungskreis im Material−Ledger geführt werden.

2.297 Materialpreisermittlung

Verfahren im Rahmen der Materialbewertung mit dem Material−Ledger, in dem das System

• Materialbestände in mehreren Währungen bzw. Bewertungen bewertet

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80 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

• neue Bewertungspreise in mehreren Währungen bzw. Bewertungen errechnet

• Differenzen, die durch Vorgänge entstehen, weitgehend auf Materialbestandskonten bucht und im Falle der mehrstufigen Materialpreisermittlung auch dem Verbrauch zurechnet

2.298 Mehrkosten

Istkosten, die die Plankosten übersteigen.

2.299 Mengengerüst

Grundlage für die Ermittlung von Kosten in der Materialkalkulation. Das Mengengerüst besteht in der Regel aus Stückliste und Arbeitsplan. In der Prozessfertigung wird statt einer Stückliste ein Planungsrezept verwendet. In der Serienfertigung wird statt eines Arbeitsplans ein Linienplan verwendet. Wenn Sie mit der Istkalkulation arbeiten, wird das Mengengerüst aus den Istdaten im System aufgebaut.

2.300 Mengengerüstermittlung

Prozess zur Ermittlung eines gültigen Mengengerüsts für die Kalkulation, für den verschiedene Funktionen zur Verfügung stehen, z.B. die Mengengerüstermittlung über

• die Einstellungen in der Auflösungssteuerung

• Vorschlagswerte im Materialstammsatz

2.301 Mengengerüstverwalter

Mit dem Mengengerüstverwalter können Sie im Produktkosten−Controlling Mengen und Werte mit Bezug zu unterschiedlichen Beschaffungsmöglichkeiten oder Herstellmöglichkeiten desselben Materials fortschreiben. Der Mengengerüstverwalter verwendet zur Fortschreibung von Mengen und Werten

• Beschaffungsprozesse

• Beschaffungsalternativen

• Verbrauchsalternativen

2.302 Merkmal

Kriterium, nach dem Daten ausgewählt werden, z.B.

• Kostenstelle

• Kostenart

• Leistungsart etc.

2.303 Mischkalkulation

Kalkulationsmethode, die einen Mischpreis durch Gewichtung mehrerer Kalkulationen über Verhältniszahlen bildet. Durch das Normieren auf eine einheitliche Kalkulationslosgröße erhalten Sie eine Mischkalkulation, die Sie als Basis für die Standardpreisfortschreibung heranziehen können.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 81

2.304 Mischpreisabweichung

Abweichungskategorie der Verrechnungsseite, die die Abweichung zwischen einem durch Mischkalkulation mehrerer Beschaffungsalternativen (Beschaffungsversionen) gebildeten Standardpreis und der Kalkulation einer Beschaffungsalternative abbildet.

2.305 Mischungsabweichung

Abweichung, die entsteht, wenn das Mischungsverhältnis im Ist sich vom Mischungsverhältnis im Plan unterscheidet. Ein Produkt kann über verschiedene Fertigungsverfahren hergestellt werden, wobei jedes Verfahren unter Umständen einen anderen Preis ergeben kann. Wenn das Mischungsverhältnis der Fertigungsverfahren im Ist sich vom Plan unterscheidet, dann ändert sich der Preis des Produktes insgesamt.

2.306 Mischverhältnis

Verhältnis der Beschaffungsalternativen, die an einer Mischkalkulation beteiligt sind, das mit Hilfe von Verhältniszahlen festgelegt wird.

2.307 mitlaufende Kalkulation

Verfahren, bei dem alle zu einem Kostenträger angefallenen Istkosten auf dem Kostenträger fortgeschrieben werden.

2.308 Mittelübersicht

Anzeige der folgenden Daten für ein Projekt bzw. für eine Projektposition

• Istdaten

• Obligodaten

• Auftragsdaten

• noch verfügbare Mittel

2.309 Musterauftrag

Instrument, das Vorschlagswerte als Vorlage beim Anlegen eines Auftrages enthält, jedoch selbst nicht bebuchbar ist

2.310 Muster− und Simulationskalkulation

Werkzeug zur Kostenplanung und Preisbildung, bei dem Sie Positionen in Form einer Einzelkalkulation manuell eingeben. Diese Kalkulation können Sie als Baustein in einer anderen Kalkulation und als Vorlage bei der Planung von anderen Objekten im R/3−System verwenden.

2.311 Musterkalkulation

Werkzeug zur Kostenplanung und Preisbildung, bei dem Sie Positionen in Form einer Einzelkalkulation manuell eingeben. Diese Kalkulation kann als Baustein in einer Kalkulation und als Vorlage bei der Planung von anderen Objekten im R/3−System verwendet werden, z.B. bei

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82 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

Materialkalkulationen ohne Mengengerüst, Fertigungsaufträgen (CO) und PSP−Elementen.

2.312 Nacharbeit

Arbeit, die durch die Beseitigung von Fehlern an Erzeugnissen des Betriebes entsteht. Nacharbeit fällt nach Abschluss des eigentlichen Fertigungsprozesses an. Die Kosten der Nacharbeit werden als Abweichungen ausgewiesen.

2.313 Nachkalkulation

Eine auf eine Leistungseinheit (den Kostenträger) bezogene Kalkulation, der die für die Leistungserhebung tatsächlich angefallenen Kosten zugrunde liegen. Die Nachkalkulation dient der Kostenermittlung und der Kostenkontrolle. Sie beinhaltet auch die Gegenüberstellung von Soll− und Istkosten.

2.314 Nachlaufkosten

Kosten, die nach Abschluss des eigentlichen Fertigungsprozesses entstehen. Beispiel:

• Kosten der Nacharbeit

• Kosten für Gewährleistungen.

2.315 Namensregel

Regel, die festlegt, welche Merkmale (z.B. Stückliste/Arbeitsplan oder Fertigungsversion) ein Mengengerüst bestimmen.

2.316 Namensschema

Wird für die Fortschreibung von Istdaten und die Ermittlung des Mengengerüsts im Ist im Rahmen der folgenden Funktionen verwendet:

• Mischkalkulation in der Komponente Produktkostenplanung

• Produktkostensammler in der Komponente Kostenträgerrechnung

• Istkalkulation in der Komponente Istkalkulation/Material−Ledger Über das Namensschema wird die Zuordnung der Namensgruppe zu den folgenden Parametern festgelegt:

• Prozesstyp (z.B. Fertigung, Bestellung, Lohnbearbeitung)

• Regel (z.B. Stückliste/Arbeitsplan oder Fertigungsversion bei Fertigung, Einkaufsorganisation/Lieferant bei Bestellungen, Stückliste/Lieferant bei Lohnberarbeitung)

2.317 Nutzungsgrad

Gibt die prozentuale Auslastung der Kapazitäten als Verhältnis von Ausbringung zu Kapazität an. Mit dem Nutzungsgrad läßt sich das Fixkostenvolumen in den genutzten Fixkostenanteil (Nutzkosten) und den ungenutzten Fixkostenanteil (Leerkosten) aufteilen.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 83

2.318 Objektart

Art eines Kontierungsobjekts. Beispiel:

• Kostenstellen

• Geschäftsprozesse

• Innenaufträge

• Projektstrukturplan−Elemente (PSP−Elemente)

• Ergebnisobjekte

2.319 Objektklasse

Die Objektklasse dient zur betriebswirtschaftlichen Einordnung von Controlling−Objekten sowie zum Ausweis von Kostenflüssen innerhalb des Controllings nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Es werden folgende Objektklassen unterschieden:

• Gemeinkosten

• Fertigung

• Investition

• Ergebnis und Vertrieb Während manche Objekttypen generell einer Klasse zugeordnet sind (z.B. Kostenstellen den Gemeinkosten), erfolgt für andere Objekte (z.B. CO−Innenauftrag, PSP−Element) die Zuordnung im jeweiligen Stammsatz. Neben dem Funktionsbereich ist die Objektklasse notwendig, um bestimmte Werte des externen Rechnungswesens zu ermitteln bzw. zu erklären. So entspricht z.B. der Saldo aller Objekte der Klasse Produktionskosten− Controlling dem "Work in Progress (WIP)".

2.320 Objektliste

Liste der Objekte, die in einem Verarbeitungsschritt mit der Sammelverarbeitung bearbeitet wurden. Zu den einzelnen Objekten werden in der Regel auch Werte ausgegeben,die im Verarbeitungsschritt ermittelt wurden.

2.321 Objektplanung

Instrument der Ergebnisrechnung, mit dem Werte für mehrere Ergebnisobjekte erfasst werden. Dabei werden Wertfelder (ggf. mit Zeitraumangaben) in den Spalten und die Ergebnisobjekte in den Zeilen des Planungsbildes angezeigt.

2.322 Objektwährung

Währung, die im Stammsatz eines CO−Objektes (Kostenstelle, Innenauftrag etc.) definiert ist. Beim Anlegen eines CO−Objektes wird die Kostenrechnungskreiswährung als Objektwährung vorgeschlagen. Sie können diesen Vorschlag im Einzelfall überschreiben.

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84 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

2.323 Obligo

Vertragliche bzw. dispositive Verpflichtung, die buchhalterisch nicht erfasst wird, die jedoch durch verschiedene Geschäftsvorfälle zu Istkosten führt. Das frühzeitige Erfassen und Analysieren der Verpflichtungen hinsichtlich ihrer kosten− und finanzbezogenen Auswirkungen, wie z.B. für Bestellungen leistet die Obligoverwaltung. Das Obligo wird auf folgenden Objekten verwaltet:

• CO−Fertigungsauftrag

• Fertigungsauftrag

• Innenauftrag

• Instandhaltungsauftrag

• Kundenauftrag

• Kostenstelle

• Netzplan

• Netzplan−Vorgang

• Projekt (PSP−Element)

2.324 Obligo Aufträge

Summe aller Obligos, die auf Aufträgen gebucht wurden und die in der Mittelübersicht der Projekte angezeigt werden. Die Aufträge müssen in der Auftragsposition einem Projekt zugeordnet sein.

2.325 operative Version

Istversion, die beim Führen von parallelen Bewertungen die Controllingphilosophie und damit die führende Bewertung im CO widerspiegelt. Es können zusätzlich bis zu zwei weitere additive Versionen geführt werden.

2.326 Ordnungsnummer

Werkzeug, das die Reihenfolge der Anwenderstatus in einem Statusschema festlegt. Status werden in der Regel aufsteigend nach Ordnungsnummer gesetzt. Für ein Objekt (Auftrag, Projekt, etc.) können gleichzeitig mehrere Status gesetzt sein, von denen jedoch nur einer eine Ordnungsnummer besitzen darf. Wird ein anderer Status mit Ordnungsnummer gesetzt, wird der alte Status mit Ordnungsnummer deaktiviert. Eine Deaktivierung ist jedoch nur in bestimmten Grenzen erlaubt.

2.327 Output−Material

Material, das über eine Beschaffungsalternative beschafft wird.

2.328 Partner

Geschäftseinheit, die am Wertschöpfungs-Prozess beteiligt ist. Ein Partner kann mehrdimensional aus den folgenden organisatorischen Einheiten definiert werden:

• Werk

• Buchungskreis

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 85

• Profitcenter

• Geschäftsbereich

2.329 Partnerschichtung

Kostenschichtung nach Kostenelementegruppen, mit der Sie den Anteil der verschiedenen Organisationseinheiten (Partner) am Wertschöpfungs-Prozess transparent darstellen können

2.330 Partnerversion

Schlüssel, der eine Kombination Partner/ Direct Partner eindeutig definiert.

2.331 PeriodenAbschluss

Durchführung periodenbezogener betriebswirtschaftliche Vorgänge in der Kostenstellenrechnung (CO−OM−CCA) wie

• periodische Umbuchung

• Verteilung

• Umlage

• Abgrenzung Die genannten Vorgänge werden nach dem Periodenende durchgeführt, nachdem die primären Buchungen der entsprechenden Periode abgeschlossen sind. Im Rahmen des Periodenabschlusses in der Kostenträgerrechnung (CO−PC−OBJ) werden u.a. folgende betriebswirtschaftliche Vorgänge durchgeführt:

• Zuschlagsermittlung

• Work−in−Process−Ermittlung (WIP)

• Abweichungsermittlung

• Abrechnung

2.332 Periodenstatus

Status für Material−Ledger−Stammdaten während einer Buchungsperiode:

• Neu angelegt

• Periode eröffnet

• Preisänderung erfolgt

• Werte erfasst

• Mengen und Werte erfasst

• Preis einstufig ermittelt

• Preis mehrstufig ermittelt

• Abschlussbuchung erfolgt Abschlussbuchung storniert

2.333 periodischer Verrechnungspreis

Preis, der sich aufgrund von Warenbewegungen und Rechnungserfassungen periodisch verändert.

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86 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

Der periodische Verrechnungspreis berechnet sich aus Materialwert dividiert durch Materialbestand und bezieht sich auf die Basismengeneinheit und Preiseinheit im Materialstammsatz. Der Preis wird neu berechnet, wenn Sie eine einstufige bzw. mehrstufige Materialpreisermittlung für das Material durchführen. Der Preis wird bei den Abschlussbuchungen der einstufigen bzw. mehrstufigen Materialpreisermittlung für die Materialbewertung der abgeschlossenen Periode verwendet. Die Bewertung der laufenden Periode erfolgt weiterhin mit dem Standardpreis des Materials. Sie können den periodischen Verrechnungspreis in bis zu drei Währungen bzw. Bewertungen führen.

2.334 periodenbezogene Verrechnung

Verrechnungsmethode, bei der die Kosten, die während einer Geschäftsperiode auf einer Kostenstelle gesammelt wurden, nach vom Anwender definierten Schlüsseln und nicht nach dem Leistungsaustausch zwischen Kostenstellen weiterverrechnet werden.

2.335 Period−End Partner

Werkzeug für die Durchführung und Kontrolle von Arbeiten, die im Rahmen des Periodenabschlusses anfallen.

2.336 periodische Umbuchung

Buchungshilfe, mit der Sie Korrekturen auf Kostenstellen vornehmen können. Die periodische Umbuchung ist eine Verrechnungsmethode, bei der Regeln in Form von Zyklen zur Entlastung von Verrechnungskostenstellen festgelegt werden. Die Verrechnungskostenstellen dienen dabei zur Sammlung der kostenrechnungsrelevanten Buchungen.

2.337 Planabstimmung

Werkzeug, mit dessen Hilfe der Leistungsaustausch zwischen den Kostenstellen geprüft und abgestimmt werden kann. Diese Maßnahme ist erforderlich, um sicherzustellen, dass auf den Empfängerkostenstellen nicht mehr Leistungen in Anspruch genommen werden als auf den Senderkostenstellen geplant sind.

2.338 Planbelastung

Die Planbelastung entspricht dem Wert, mit dem ein Objekt zu belasten geplant ist. In der Kostenträgerrechnung können zu allen Kostenträgern Planbelastungen ermittelt werden. Die Planbelastung wird im Rahmen der Vorkalkulation zum Kostenträger ermittelt. Das System ermittelt die Planbelastung, indem es die geplanten Materialeinsatzmengen, die geplanten Leistungs− und Prozessmengen etc. bewertet.

2.339 Planbeleg

Einzelposten zum Dokumentieren von Planungsänderungen.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 87

2.340 Planentlastung

Die Planentlastung entspricht dem Wert, mit dem ein Objekt zu entlasten geplant ist. In der Kostenträgerrechnung entspricht die Planentlastung dem in der Vorkalkulation eines Auftrages ermittelten Wert, zu dem der Auftrag voraussichtlich entlastet wird. Das System ermittelt die Planentlastung, indem es die Auftragsplanmenge mit dem Wert multipliziert, der laut Preissteuerung zur Entlastung herangezogen werden soll.

2.341 Planerprofil

Hierarchisch strukturierte Zusammenfassung von Planungslayouts, differenziert nach Planungsgebieten. Pro Planungsgebiet ist festgelegt, welches Planungslayout verwendet wird. Sie können einem Planungsgebiet mehrere Planungslayouts zuordnen.

2.342 Plankosten

Für ein bestimmtes Vorhaben (z.B. Auftrag) geplante Kosten.

2.343 Planleistungsmenge

Bedarfsabhängige, unter wirtschaftlichen Aspekten erforderliche Planmenge einer Kostenstelle und Leistungsart. Die Planleistungsmenge wird in der jeweiligen physikalischen bzw. technischen Einheit angegeben.

2.344 Planperiode

Zeitperiode, auf die sich die Plankalkulation bezieht.

2.345 Planprofil

Instrument, das die Steuerungsparameter für die Planung bzw. Budgetierung zusammenfasst.

2.346 Plansimulation

Werkzeug, mit dessen Hilfe Sie den Output (d.h. die Planleistung) der Kostenstellen erhöhen oder senken und die Auswirkungen auf die Kosten ermitteln können.

2.347 Plantarifermittlung

Eine Methode zur Berechung der fixen und variablen internen Tarife für Leistungen auf Kostenstellen. Dieser Prozess berücksichtigt den internen Austausch von Leistungen.

2.348 Planungselement

Projektstrukturplan−Element (PSP−Element), auf dem eine Kostenplanung durchgeführt werden kann.

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2.349 Planungslayout

Formular, das den Aufbau eines Planungsbildschirmes definiert. Dabei sind folgende Bestandteile zu unterscheiden:

• Kopfbereich Der Kopfbereich wird durch die allgemeinen Selektionen definiert. Darin werden die zu planenden Objekte, der Planungszeitraum sowie die Version festgelegt.

• Schlüsselspalte(n) Die Schlüsselspalten enthalten die Objekte, die geplant werden sollen.

• Wertspalten Die Wertspalten enthalten die zu planenden Kennzahlen, d.h. die Planwerte.

2.350 Planungsschlüssel

Schlüssel, nach dem Sie bei der Kostenplanung für Kostenrechnungsprojekte die Planwerte splitten können:

• Eigenleistung <−> Fremdleistung

• Investition <−> Betriebsausgaben

2.351 Planversion

Ermöglicht das parallele Führen unterschiedlicher Daten für dasselbe Objekt. Merkmale für die Nutzung können sein

• die Art der zugrundeliegenden Annahmen (optimistisch/pessimistisch)

• der Erstellungszeitpunkt (Ursprungsplan/Forecast)

• die Verbindlichkeit des Planes

2.352 Preisdifferenzkonto

Dient zur Erfassung von Preisabweichungen des Materialbereiches bei Standardpreisführung, bzw. abweichenden Rechnungswerten gegenüber den Preiskonditionen der Bestellungen.

2.353 Preiseinheit

Angabe, auf welche Einheit sich der Bewertungspreis im Materialstammsatz bezieht.

2.354 Preismengeneinheit

Alternativmengeneinheit, die bei der Mittelreservierung Anwendung finden kann. Die Preismengeneinheit ermöglicht es, den Preis auf eine Mengeneinheit zu beziehen, die von der Mengeneinheit der zu reservierenden Menge abweicht. Beispiel: Reserviert: 100 t; Preis: 24,20 DM pro 10 kg Die Mengeneinheit ist t, die Preismengeneinheit ist kg.

2.355 Preistabelle

Tabelle, in der der Aufbau von Konditionssätzen über Feldkombinationen festgelegt wird. Eine Preistabelle ist eine spezielle Konditionstabelle in der Ressourcenplanung.

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2.356 Primärkosten

Kosten, die durch den Verbrauch von Gütern und Leistungen, die dem Betrieb von außen (vom Beschaffungsmarkt) zugeflossen sind, entstehen.

2.357 Primärkostenart

Kostenarten, deren Kosten ihren Ursprung außerhalb der Kostenrechnung haben, sowie kalkulatorische Kosten, die ausschließlich kostenrechnerische Größen sind.

2.358 Primärkostenschichtung

Struktur, die die Kosten einer Leistungsart, eines Prozesses oder eines Materials nach Kostenelementen gliedert. Im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM) liefert die Primärkostenschichtung Informationen zur Zusammensetzung des Tarifs für die Leistungsart. Im Produktkosten−Controlling (CO−PC) dient die Primärkostenschichtung (Release 4.0) als alternative Gliederung der Herstellkosten, die die Primärkosten für die Eigenleistungen darstellt.

2.359 Produktkosten−Controlling

Komponente des Controllings(CO), die folgende Komponenten umfasst:

• Produktkostenplanung aufgeteilt in:

• Kalkulation mit Mengengerüst

• Kalkulation ohne Mengengerüst

• Muster− und Simulationskalkulation

• Kostenträgerrechnung(CO−PC−OBJ) aufgeteilt in:

• Periodisches Produkt−Controlling

• Auftragsbezogenes Produkt−Controlling

• Kundenauftrags−Controlling

• Controlling für immaterielle Güter und Dienstleistungen

• Istkalkulation/Material−Ledger

• Informationssystem Produktkosten−Controlling

2.360 Profit Center

Organisatorische Einheit des Rechnungswesens, die das Unternehmen managementorientiert d.h. zum Zwecke der internen Steuerung gliedert. Für ein Profit Center können Ergebnisse ausgewiesen werden, die nach dem Umsatz− und/oder nach dem Gesamtkostenverfahren ermittelt werden. Durch den Ausweis des gebundenen Vermögens kann das Profit Center zum Investment Center erweitert werden.

2.361 Projekt

Eine komplexe Struktur von Aufgaben innerhalb eines Kostenrechnungskreises. Diese Struktur wird zur Steuerung und Überwachung des Ablaufs, der Ressourcen, Kapazitäten, Kosten, Erlöse und der verfügbaren Mittel verwendet.

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2.362 Prozesskosten

Kosten, die für Geschäftsprozesse angefallen sind. Die Prozesskosten sind die mit der Menge bewerteten Tarife der Geschäftsprozesse.

2.363 Prozesskostenverrechnung

Dient der Verrechnung von Prozesskosten auf Objekte, bspw. auf Kostenträger.

2.364 realisierter Verlust

Inanspruchnahme der Rückstellungen für drohenden Verlust durch die Ergebnisermittlung. Der Verlust kann bei Istkostenanfall bzw. Erlöseingang realisiert werden. Die Ergebnisermittlung kann den Verlust folgendermaßen realisieren

• als Differenz aus errechneten Kosten und Isterlös

• als Differenz aus Istkosten und errechnetem Erlös.

2.365 Referenzauftrag

Im System vorhandener (bebuchbarer) Auftrag oder (nicht bebuchbarer) Musterauftrag, der als Vorlage beim Anlegen eines Auftrags herangezogen werden soll.

2.366 Restabweichung

Differenz aus Sollkosten und zu kontrollierenden Kosten, die nicht einzelnen Abweichungskategorien zugeordnet werden können, z.B. weil in der Abweichungsvariante keine Abweichungskategorien angegeben wurden.

2.367 retrograde Leistungsverrechnung

Periodisches Verrechnungsverfahren, das die Leistungsabgabe des Senders nachträglich über die tatsächliche Inanspruchnahme der Leistungsempfänger berechnet

2.368 Referenzkalkulation

Methode, mit deren Hilfe bei einer Kalkulation auf eine vorhandene Kalkulation zugegriffen werden kann Dabei kann im Customizing über eine Referenzvariante festgelegt werden, ob die Kalkulationspositionen übernommen oder einzelne bzw. alle Kalkulationspositionen neu bewertet werden sollen.

2.369 Referenzmenge

Referenzmenge zur Berechnung der Ware in Arbeit zu Sollkosten: Es gilt: Rückgemeldete Gutstückmenge des Vorgangs − relevante Ausschussmenge des Vorgangs − Wareneingangsmenge

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 91

= Referenzmenge

2.370 Referenzvariante

steuert, welche Kalkulationspositionen übernommen bzw. neu bewertet werden, wenn bei einer Kalkulation auf eine vorhandene Kalkulation referenziert wird

2.371 Reklamationsauftrag

Abgrenzungsobjekt, das die Kosten für Reklamationen sammelt. Für die erwarteten Reklamationskosten werden Rückstellungen durch die Ergebnisermittlung gebildet und gegen einlaufende Kosten in Anspruch genommen.

2.372 Ressource

Objekt, das zusammen mit dem Positionstyp in einer Kalkulation definiert, was die Position darstellt. Beispiel:

• Materialien

• Leistungsarten

• Einkaufsinfosätze

• Gemeinkostenzuschläge

2.373 Restwertmethode

Verfahren, das bei der Kuppelproduktion benutzt wird, um die Kosten des Hauptproduktes (Hauptausbeute) zu ermitteln. Nach diesem Verfahren errechnen sich die Herstellkosten des Hauptproduktes aus der Differenz zwischen den gesamten Kosten des FertigungsProzesses und den Kosten der Nebenprodukte.

2.374 Rohstoffkalkulation

Kalkulation zu einem Rohstoff bzw. Einsatzmaterial inkl.

• Verwendung eines Preises aus den Einkaufsdaten (Einkaufsinfosatz oder Bestellung)

• Berücksichtigung von Bezugsnebenkosten (z.B. Frachtkosten)

• Ermittlung von Zuschlägen und Prozesskosten

• Berücksichtigung von additiven Kosten

2.375 rückgemeldete Ausschussmenge

Menge eines Materials, die als Ausschuss rückgemeldet wurde.

2.376 Rückstellungen für drohenden Verlust

Rückstellungen, die von der Ergebnisermittlung in Höhe des geplanten Verluste gebildet werden können. Gebildete Rückstellungen für drohenden Verlust werden durch realisierte Verluste vermindert.

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92 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

2.377 Rückstellungen für fehlende Kosten

Rückstellungen die in der Kostenträgerrechnung(CO−PC−OBJ) gebildet werden können

• im Zuge der Ergebnisermittlung Wenn die Kosten des Umsatzes höher sind als die Istkosten, entsprechen die Rückstellungen für fehlende Kosten der Differenz aus den Kosten des Umsatzes und den Istkosten.

• im Zuge der Ermittlung von Ware in Arbeit zu Istkosten Wenn die Entlastungen aufgrund von Wareneingängen die Istkosten übersteigen, entsprechen die Rückstellungen für fehlende Kosten der Differenz aus Istkosten und Entlastungen aufgrund von Wareneingängen.

2.378 Rückstellungen für Reklamationskosten

Kosten, die in der Ergebnisermittlung gebildet werden für

• Reklamationen

• Gewährleistungen

• Erlösschmälerungen Die Rückstellungen werden in der Höhe der geplanten Kosten gebildet, die bei Istkostenanfall in Anspruch genommen werden. Für diese Kosten darf die Ergebnisermittlung keine Bestände bilden.

2.379 Rundungszahl

Anzahl der Dezimalstellen, um welche die Abgrenzungsdaten gerundet werden.

2.380 sammelbedarfsgesteuerter Bestand

Bestand, der im Rahmen der anonymen Lagerfertigung hergestellt werden soll oder hergestellt wurde. Das sammelbedarfsgesteuerte Material wird an das anonyme Lager gelegt. Im Gegensatz zum sammelbedarfsgesteuerten Material werden einzelbedarfsgesteuerte Materialien im Kundenauftragsbestand oder im Projektbestand geführt. Ob ein Material einzelbedarfsgesteuert oder sammelbedarfsgesteuert ist, wird im Materialstammsatz definiert.

2.381 Sekundärkosten

Kostenarten, die im Rahmen des innerbetrieblichen Leistungsflusses die entsprechenden selbsterzeugten Leistungen und Leistungsanteile wertseitig abbilden.

2.382 Sekundärkostenart

Kostenart, die zur Verrechnung von Kosten im Rahmen der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung dient. Diese Kostenarten haben keine Entsprechung in der Finanzbuchhaltung, d.h. sie werden ausschließlich in der Kostenrechnung verwendet und dürfen in der Finanzbuchhaltung nicht als Konto vorhanden sein.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 93

2.383 Selektionsvariante

Dient zur Auswahl der Stammdaten der folgenden Objekte:

• Kostenarten

• Kostenstellen

• Leistungsarten

• Geschäftsprozesse

• Aufträge

• PSP−Elemente Die Selektion erfolgt über eines oder mehrere Stammdatenattribute. Die Selektionskriterien müssen Sie nur einmal eingeben. Über die Selektionsvariante können Sie die Stammdaten der ausgewählten Objekte aufrufen

2.384 senderfixe Kosten

Istkosten, die nach Sollkosten bzw. Sollmengen gesplittet sind. Diese Kosten sind bereits beim Sender fix und bleiben daher Fixkosten.

2.385 Simulationskalkulation

Bei neuen oder weiterentwickelten Produkten dient diese Kalkulation dazu, eine geänderte, ein− oder mehrstufige Baugruppe innerhalb einer Erzeugnisstruktur zu kalkulieren.

2.386 Soll=Ist−Leistungsverrechnung

Verrechnungsverfahren, bei dem die zu verrechnenden Istleistungen nicht direkt erfasst, sondern vom R/3−System aus den geplanten Leistungsaufnahmen der Empfänger ermittelt werden. Dies geschieht unter Berücksichtigung der jeweiligen Beschäftigungssgrade der empfangenden Kostenstellen und Leistungsarten.

2.387 Sollentlastung

Erwartete Entlastung einer Kostenstelle, eines Geschäftsprozesses oder eines Auftrages. Im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM) berechnet sich die Sollentlastung aus der Istleistung multipliziert mit dem Plantarif. In der Kostenträgerrechnung (CO−PC−OBJ) berechnet sich die Sollentlastung aus der an das Lager abgelieferten Gutstückmenge multipliziert mit dem Standardpreis.

2.388 Sollversion

Version, die die Basis für die Ermittlung der Sollkosten bestimmt. Sollkosten werden als Bezugsbasis verwendet, um

• die auf einer Kostenstelle gebuchten Istkosten auf die Leistungsarten zu splitten

• die auf einer Kostenträgerhierarchie gebuchten Istkosten auf die Produkte zu splitten

• die Abweichungen einer Kostenstelle, eines Auftrages oder einer Kostenträgerhierarchie zu ermitteln

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94 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

2.389 Standard−Planungslayout

Von SAP nach Planungsgebieten differenziertes vorgegebenes Planungslayout.

2.390 Statistische Kennzahl

Zahlen zur Charakterisierung von

• Kostenstellen

• Aufträgen

• Geschäftsprozessen

• Profit Centern Statistische Kennzahlen können in zwei Ausprägungen definiert werden

• als Festwert Festwerte werden von der aktuellen Buchungsperiode an in alle folgenden Buchungsperioden vorgetragen.

• als Summenwert Summenwerte werden ausschließlich in der aktuellen Buchungsperiode gebucht.

2.391 Statistische Kennzahlengruppe

Organisatorische Einheit zur Zusammenfassung mehrerer statistischer Kennzahlen, die in einem Vorgang bearbeitet werden sollen

2.392 Strukturabweichung

Differenz aus Sollkosten und Istkosten, die auf unterschiedliche Verwendung von Verbrauchsgütern im Plan und im Ist zurückzuführen ist. Beispiel: Das im Ist eingesetzte Rohmaterial unterscheidet sich vom im Plan eingesetzten Rohmaterial.

2.393 Strukturbaum

Baum zum Einstieg in das Informationssystem des Produktkosten−Controlling.

2.394 Subumgebung

Mitgelieferte Gruppe von Funktionen, die Umgebungen zu− und untergeordnet ist. Sie wird nach inhaltlichen Gesichtspunkten gebildet. Eine Subumgebung kann verschiedenen Umgebungen zugeordnet sein. Legen Sie eine Funktion in einer Subumgebung an, so ist sie automatisch auch in allen Umgebungen vertreten, die die Subumgebung enthalten. Bei der Definition eines Templates kann jedoch keine Subumgebung angegeben werden, sondern nur eine Umgebung.

2.395 Summensatz

Kumulierte Darstellung aller gebuchten Einzelposten aller Perioden eines Geschäftsjahres

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 95

2.396 Schwellwert

Wert, der zusammen mit einer Vorschrift eine Exception−Regel bildet.

2.397 Selbstkosten

Summe aller durch den betrieblichen LeistungsProzess entstandenen Kosten. Die Selbstkosten setzen sich zusammen aus

• den Herstellkosten

• den Vertriebsgemeinkosten

• den Sondereinzelkosten des Vertriebs

• den Verwaltungsgemeinkosten

2.398 Sollausschussmenge

Plan-Ausschussmenge je Vorgang, umgerechnet auf die bisher rückgemeldeten Gutmengen je Vorgang.

2.399 Solleinsatzmenge

Menge an Materialien und Leistungen, die zur Fertigung der produzierten Menge eines Materials hätte verbraucht werden sollen.

2.400 Solleistung

Fertigungsleistung, die laut Arbeitsplan oder Planungsrezept erbracht werden soll, um die Istherstellmenge des Produktes zu erzeugen. Diese Leistung wird anhand der Planleistung und des Quotienten von Planmenge und Istherstellmenge errechnet.

2.401 Sollkalkulation

Kalkulationsart, die die Herstellkosten eines Produktes während einer Planperiode ermittelt. Die Sollkalkulation unterscheidet sich von der Plankalkulation, weil sie das im Laufe der Planperiode geänderte Mengengerüst als Basis für die Kostenermittlung benutzt.

2.402 Sollkosten

Kosten, die zur Fertigung einer bestimmten Menge erwartet wurden. In der Kostenträgerrechnung(CO−PC−OBJ) werden die Sollkosten auf Basis von Planwerten einer Leistungseinheit (z.B. Plankosten eines Fertigungsauftrages) und Kontrollmengen (z.B. an das Lager gelieferte Gutstückmenge) ermittelt. Sollkosten können z.B. verwendet werden

• um Abweichungen zu ermitteln

• um Ware in Arbeit zu bewerten

• um ungeplanten Ausschuss zu bewerten

2.403 Sperrjahr

Jahr, in das die Sperrperiode fällt. Das Sperrjahr ist das letzte Geschäftsjahr, für das Abgrenzungsdaten ermittelt werden sollen.

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96 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

2.404 Sperrmonat

Monat, in den die Sperrperiode fällt. Der Sperrmonat ist der letzte Monat, für den Abgrenzungsdaten ermittelt werden sollen.

2.405 Sperrperiode

Periode, die den Lebenszyklus eines Abgrenzungsobjektes in offene und gesperrte Perioden unterteilt. Die Abgrenzungsdaten sind in dem Zeitraum zwischen dem Abgrenzungsbeginn und dem Ende der Sperrperiode eingefroren. Bereits gebuchte Daten sind dadurch vor Überschreiben geschützt. Abgrenzungsdaten für Perioden nach der Sperrperiode können neu ermittelt werden.

2.406 Standardkalkulation

Materialkalkulation, aus der der Standardpreis im Materialstammsatz ermittelt wurde. Dazu muss die Kalkulation mit einer Kalkulationsvariante durchgeführt worden sein, die die Fortschreibung in den Materialstamm ermöglicht und die Kalkulation muss freigegeben sein.

2.407 Standardkosten

Auf eine Leistungseinheit bezogene, für einen längeren Zeitraum fest vorgegebene Kosten. Die Standardkosten für ein Material können beispielsweise für den Zeitraum eines Jahres festgelegt werden. Dabei stellen die Standardkosten in der Regel eine Zielgröße dar, die nicht überschritten werden soll.

2.408 Stellvertreterposition

Vertriebsbelegsposition, auf der − stellvertretend für alle Positionen des Vertriebsbeleges − positionsübergreifend eine Ergebnisermittlung durchgeführt wird.

2.409 Strukturbaum

Baum zum Einstieg in das Informationssystem des Produktkosten−Controlling.

2.410 Tarif

Verrechnungspreis für Leistungsverrechnungen von Kostenstellen und Geschäftsprozessen.

2.411 Tarifermittlung

Verfahren zum iterativen Errechnen der Tarife der geplanten Leistungsarten je Kostenstelle und Leistungsart bzw. der Tarife von Geschäftsprozessen unter Berücksichtigung aller Leistungsbeziehungen zwischen Kostenstellen und Geschäftsprozessen. Die Tarifermittlung kann im Plan und im Ist durchgeführt werden.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 97

2.412 Template

Dynamisches Verrechnungswerkzeug, das mittels Funktionen und Formeln numerische Werte berechnet und Ergebnisse Bool´scher Ausdrücke (wahr oder falsch) ermittelt. Es wird u.a. für Sender−Empfänger−Verrechnungen und als Hilfsmittel der Formelplanung eingesetzt. Dabei arbeitet das Template nicht mit fest zugeordneten Verrechnungsdaten, sondern mit einer generischen Beschreibung für beliebige Daten (z.B. Senderobjekt, Mengen, Kosten). Diese Daten sind bei der Template−Definition noch nicht bekannt und werden zum Zeitpunkt der Berechnung dynamisch ermittelt.

2.413 Template−Verrechnung

Methode zur mengenbasierten Kostenverrechnung unter Benutzung von Templates. Hierbei müssen Sender, Mengen, Kosten, etc. nicht fest eingegeben werden, sondern können zum Zeitpunkt der Berechnung mit Hilfe eines Templates dynamisch ermittelt werden. Sender der Template−Verrechnung können Geschäftsprozesse oder Kostenstellen/Leistungsarten sein. Mögliche Empfängerobjekte sind

• Kostenträger

• Ergebnisobjekte der Ergebnis− und Marktsegmentrechnung (CO−PA)

• Geschäftsprozesse

• Kostenstellen

• Kostenstellen/Leistungsarten.

2.414 Terminsteuerung

Schlüssel, der die Termine der Kalkulation steuert. Mit der Terminsteuerung können Sie z.B. bei der Kalkulation mit Mengengerüst festlegen, mit welchem Tag das Mengengerüst ermittelt wird.

2.415 Transaktionswährung

Währung, in der die jeweiligen Belege gebucht werden. Die Transaktionswährung kann von der Kostenrechnungskreiswährung und der Objektwährung abweichen. Das R/3−System kann aufgrund des vordefinierten Mittelkurses automatische Umrechnungen vornehmen.

2.416 Transferkosten

Zu kontrollierende Kosten und nach oben verdichtete Restabweichungen in der Kostenträgerhierarchie. Die Transferkosten werden bei der Abweichungsermittlung dynamisch von untergeordneten Hierarchieknoten auf den obersten Hierarchieknoten einer Kostenträgerhierarchie weitergeleitet, auf dem eines der folgenden Objekte gebucht ist:

• Kostenart

• Kostenart bzw. Herkunftsgruppe

• Kostenart bzw. Herkunft

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98 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

2.417 Transferpreis

Preis, mit dem eine Lieferung zwischen zwei Geschäftseinheiten (Buchungskreise oder Profitcenter) innerhalb eines Konzerns weitergegeben und verrechnet wird.

2.418 Transferschema

Schema, das die Überführung von Kosten aus Kostenelementen einer Kostenschichtung in die Kostenelemente einer anderen Kostenschichtung steuert. Falls das Elementeschema der Primärkostenschichtung für die Kostenstellentarife von dem Elementeschema der Primärkostenschichtung für die Erzeugnisse abweicht, können Sie mittels des Transferschemas eingeben, wie bei einer Materialkalkulation die Kostenschichtung einer Eigenleistung oder eines Prozesses in die Kostenschichtungen des kalkulierten Materials übertragen wird. Im Gegensatz zum Switchschema der Kostenstellenrechnung, in dem Kostenelemente innerhalb eines Elementeschemas neu zugeordnet werden, handelt es sich beim Transferschema um eine Zuordnung zwischen den Kostenelementen zweier verschiedener Elementeschemata.

2.419 Umbuchung

Buchungshilfe, bei der primäre Kosten unter Beibehaltung der Originalkostenart (Kostenart des Senderobjektes) auf ein Empfängerobjekt gebucht werden, um Fehlbuchungen zu korrigieren. Dazu stehen die folgenden Verfahren zur Verfügung:

• Die vorgangsbezogene Umbuchung: Jede Umbuchung wird realtime, d.h. während der laufenden Periode durchgeführt.

• Die periodische Umbuchung: Sie liefert das gleiche Ergebnis wie die vorgangsbezogene Umbuchung. Hierbei werden die umzubuchenden Kosten auf einer Verrechnungskostenstelle gesammelt und in einem Schritt am Periodenende nach vom Anwender festzulegenden Schlüsseln umgebucht.

2.420 Umgebung

Gruppe von Umgebungsfunktionen, die die kostentreiberrelevanten Informationen des SAP−Umfeldes und eventuell externer Systeme für den Einsatz von Templates liefert. Ein Template wird immer zu einer bestimmten Umgebung angelegt und kann dann auf alle Funktionen zugreifen, die zu dieser Umgebung und deren Subumgebungen gehören. Im wesentlichen werden in einer Umgebung die Funktionen bereitgestellt, deren Verwendung in dem jeweiligen Kontext sinnvoll ist. Beispiel Es werden z.B. Umgebungen für die Verrechnung von Prozesskosten mittels Template auf Fertigungsaufträge und Kundenaufträge ausgeliefert.

2.421 Umkehrbuchung

Umkehrung bereits auf ein Kontierungsobjekt gebuchter Beträge, indem gleich hohe Beträge mit umgekehrtem Vorzeichen erneut auf dasselbe Kontierungsobjekt gebucht werden.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 99

2.422 Umlage

Innerbetriebliches Kostenverrechnungsverfahren, bei dem auf der Basis der vom Anwender definierten Schlüssel, Kosten einer Senderkostenstelle auf Empfängerobjekte (Kostenstellen, Aufträge) mit Hilfe einer Umlagekostenart verrechnet (umgelegt) werden.

2.423 Umlagekostenart

Sekundäre Kostenart für die Umlage von primären und sekundären Kosten.

2.424 Umsatzkostenverfahren

Form der Ergebnisrechnung, die dazu dient, die Entscheidungsfindung in den Bereichen Vertriebscontrolling und Marketing zu unterstützen. Dabei werden die Erlöse für die abgesetzten Einheiten aus dem Vertrieb (SD) bzw. aus einem externen Fakturierungssystem an die Ergebnis− und Marktsegmentrechnung (CO−PA) übergeben. Die entsprechenden Erlösschmälerungen und Stückherstellkosten werden dem Verkaufsvorgang zugeordnet.

2.425 Umwertung

Vorgang zur Erstellung alternativer Wertkonstellationen auf bestimmten Kostenstellen durch Bewertung der gebuchten Beträge mit Prozentsätzen, die vom Anwender individuell festzulegen sind.

2.426 Unternehmen

Betriebswirtschaftliches System (wirtschaftliche Einheit), dessen Zweck die Gewinnung, Erstellung oder Verteilung von Gütern oder Dienstleistungen ist. Das Unternehmen hat vielfältige interne Strukturen, je nach den Erfordernissen

• des Rechnungswesens

• der Logistik

• der Personalwirtschaft Ein Unternehmen kann in seiner Außenwirkung als eine rechtlich selbständige Gesellschaft oder als ein Konzern, bestehend aus mehreren rechtlich selbständigen Gesellschaften, auftreten.

2.427 Ursprungsschema

In einem Ursprungsschema können Sie Belastungskostenarten zusammenfassen, die bei der Abrechnung nach den gleichen Aufteilungsregeln abgerechnet werden. Dadurch können Sie beispielsweise in der Kuppelproduktion verschiedene Einsatzmaterialien nach unterschiedlichen Äquivalenzen auf die Ausbringungsmaterialien verteilen.

2.428 Übernahmesteuerung

Schlüssel, der festlegt, nach welchem Vorgehen das System nach vorhandenen Kalkulationen suchen soll, um bestehende Kalkulationen für bestimmte Materialien in eine andere Kalkulation zu übernehmen.

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100 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

2.429 variable Kosten

Anteil der Gesamtkosten, der vom Beschäftigungsgrad und der Losgröße abhängig ist.

2.430 Verantwortungsbereich

Organisationseinheit, über deren Kosten im Informationssystem berichtet wird.

2.431 Verantwortungsbereichs−Controlling

Instrument zur Analyse der Produktkosten eines Verantwortungsbereiches. Im Verantwortungsbereichs−Controlling können die Kosten eines Auftrags für die jeweilige verursachende Kostenstelle, den sogenannten Verantwortungsbereich, separat analysiert werden.

2.432 Verantwortungshierarchie

Struktur, die die interaktive Auswertung der Produktkosten für die einzelnen Verantwortungsbereiche ermöglicht, z.B.

• Werk

• Kostenstellenbereich

• Kostenstelle

• Arbeitsplatz

2.433 Verarbeitungskategorie

Die Verarbeitungskategorie gruppiert die in einem Verarbeitungsschritt bearbeiteten Objekte. Dabei wird beispielsweise unterschieden nach

• Objekten, zu denen ein Verarbeitungsschritt (zum Beispiel die Abrechnung) durchgeführt wurde

• Objekten, zu denen keine Veränderungen aufgetreten sind

• Objekten mit Fehlern

• etc.

2.434 Verbrauchsalternative

Die Verbrauchsalternative stellt die unterschiedlichen Möglichkeiten für den Verbrauch eines Materials dar, z.B.

• Fertigung (mehrstufig)

• Lohnbearbeitung (mehrstufig)

• Umlagerung (mehrstufig)

• Kostenstelle (einstufig)

• Anlage (einstufig) Bei mehrstufigen Prozessen fallen die Verbrauchsalternative und der Beschaffungs-Prozess zusammen.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 101

2.435 Verbrauchskostenart

Kostenart, unter der ein Kostenträger (z.B. Fertigungsauftrag) entlastet wird. Die Verbrauchskostenart ist die Kostenart, die dem Bestandsveränderungskonto in der Gewinnrechnung und Verlustrechnung entspricht.

2.436 Verbrauchsnachbewertung

Bei der Verbrauchsnachbewertung werden die einstufigen Verbräuche mit Istpreisen nachbelastet.

2.437 Verbrauchsabweichung

Kostenseitige Abweichung zwischen Plan und Ist aufgrund eines mengenbedingten Mehrverbrauches an Material, Zeiten etc.

2.438 Verdichtung

Methode der Datenverdichtung, die Kontierungsobjekte zusammenfasst, damit die Kosten auf höherer Ebene analysiert werden können.

2.439 Verdichtungsauftrag

Werkzeug, mit dessen Hilfe Aufträge nach frei definierbaren Kriterien mehrstufig verdichtet werden. Auf jedem Knoten der so entstehenden Verdichtungshierarchie wird ein physischer Verdichtungsauftrag erzeugt.

2.440 Verdichtungshierarchie

Struktur, die mit Hilfe von Verdichtungsschlüsseln, die wie Projekte hierarchisch aufgebaut sind, projektübergreifende, alternative Hierarchien aufbaut.

2.441 Verdichtungsobjekt

Objekt, das Daten enthält, die über eine der folgenden Verdichtungen ermittelt wurden:

• Auftragsverdichtung

• Projektverdichtung

• Verdichtung einer Kostenträgerhierarchie Beispiel: Ein Verdichtungsobjekt kann die Kosten enthalten, die für alle Aufträge einer bestimmten Auftragsart und einer bestimmten verantwortlichen Kostenstelle angefallen sind.

2.442 Verdichtungszeitraum

Perioden, die bei der Auftragsverdichtung bzw. bei der Projektverdichtung berücksichtigt werden. Periodenwerte innerhalb des Verdichtungszeitraums, die in einem früheren Verdichtungslauf ermittelt wurden, werden auf dem Verdichtungsobjekt zurückgesetzt und jeweils neu ermittelt.

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102 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

Periodenwerte außerhalb des Verdichtungszeitraums, die in einem früheren Verdichtungslauf ermittelt wurden, bleiben auf dem Verdichtungsobjekt erhalten. Voraussetzung hierfür ist, dass Sie die Option "Ohne Zurücksetzen" in der Ablaufsteuerung ausgewählt haben.

2.443 Verhältniszahl

Angabe, mit welchem Anteil eine Beschaffungsalternative an der Mischkalkulation teilnimmt

2.444 Verlustauftrag

Auftrag, dessen Plankosten die Planerlöse übersteigen. Die Ergebnisermittlung errechnet für derartige Aufträge Rückstellungen für drohenden Verlust.

2.445 Verlustbildung

Wert, der bei Ergebnisermittlung aufgrund der bisherigen Plandaten gebildet wurde. Die Verlustbildung erfolgt im Rahmen der Ergebnisermittlung bei Verwendung der Percentage−of−Completion−Methode (POC−Methode)

2.446 Verlustrealisierung

Bei der Ergebnisermittlung errechneter Wert, der den Verlust anzeigt, der aufgrund der Plandaten für das Objekt bis dato realisiert worden ist. Dieser Wert kann bei Verwendung der Percentage−of−Completion−Methode (POC−Methode) entstehen.

2.447 Verlustrücknahme

Bei der Ergebnisermittlung errechneter Wert, der den Verlust anzeigt, der in einer früheren Periode realisiert wurde, aber später aufgrund veränderter Plandaten zurückgenommen wird. Eine Verlustrücknahme kann bei Verwendung der Percentage−of− Completion−Methode (POC−Methode) entstehen.

2.448 verrechnete Istkosten

Entlastung

• von Kostenstellen und Geschäftsprozessen aufgrund von Leistungsverrechnungen

• von Aufträgen aufgrund von Wareneingängen (Istentlastung) und Abrechnungen

2.449 Verrechnungskostenart

Kostenart, die zur wertmäßigen Darstellung der Leistungsverrechnung herangezogen wird.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 103

2.450 Verrechnungsmengenabweichung

Differenz der Istentlastung und der Sollentlastung, die auf Unterschiede zwischen den verrechneten und den manuell gebuchten Istmengen zurückzuführen ist.

2.451 Verrechnungspreisabweichung

Differenz aus Istentlastung und Sollentlastung. Eine Verrechnungspreisabweichung entsteht

• im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM), wenn ein vom monatlichen iterativen Tarif auf Basis der Planleistung abweichender Tarif, z.B. politischer Tarif verwendet wird

• in der Kostenträgerrechnung (CO−PC−OBJ), wenn das gefertigte Material zu einem anderen Preis (z.B. gleitenden Durchschnittspreis) als dem Standardpreis an das Lager abgeliefert wird

2.452 Verrechnungsschema

Dient dazu, die auf einem Sender angefallenen Kosten je nach Kostenart bzw. Kostenartengruppe zu verrechnen. Das Verrechnungsschema wird für die Abrechnung und für die Umlage eingesetzt. Eine Zuordnung ordnet eine Kostenart(engruppe) zu einer Abrechnungs− oder Umlagekostenart zu. In einem Verrechnungsschema werden mehrere solcher Zuordnungen zusammengefasst. Ein Verrechnungsschema muss folgenden Kriterien genügen:

• Vollständigkeit: Damit eine Abrechnung oder Umlage ordnungsgemäß erfolgen kann, müssen alle Kostenarten, unter denen Kosten anfallen, in einem Verrechnungsschema repräsentiert sein.

• Einmaligkeit: Eine Kostenart darf nur einmal in einem Verrechnungsschema vorhanden sein.

2.453 Verrechnungsseite

Betrachtungsweise der Abweichungsermittlung, die die Entlastungen darstellt

• der Kostenstelle

• des Geschäftsprozesses

• des Auftrags

• der Kostenträgerhierarchie Abweichungen auf der Verrechnungsseite entstehen aufgrund von Istverrechnungen. Im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM) sind Istverrechnungen die innerbetrieblichen Leistungsverrechnungen an andere Objekte.

• Im Produktkosten−Controlling (CO−PC) beinhalten die Abweichungen der Verrechnungsseite die Losgrößenabweichungen und die Verrechnungspreisabweichungen.

Beispiel:

• Losgrößenabweichung (nur im CO−PC)

• Fixkostenabweichung (nur im CO−OM)

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104 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

• Mischpreisabweichung (nur im CO−PC)

• Verrechnungsmengenabweichung (CO−OM)

• Verrechnungspreisabweichung

• Restabweichung

2.454 Version

Kostenrechnungskreisbezogene Zusammenfassung von jahresabhängigen Kennzeichen für Plandaten und Istdaten wie

• Version sperren

• Plandatenintegration/Einzelpostenfortschreibung

• Kopieren erlaubt

• Kurstyp

• Wertstellung

• Planintegration von Aufträgen mit der Stellenrechnung

• Rein iterativer Tarif

• Verfahren für Plantarifermittlung

• Verfahren für die Isttarifermittlung

• Nachbewertungskennzeichen (zur Bewertung nachträglichen Bewertung der Istleistungen zu Isttarifen)

• Elementeschema für die Komponentenschichtung

• Bewertungsvariante für CO−Ressourcenplanung Die Version erlaubt, parallele Plandaten für dasselbe Objekt zu führen. So können z.B. optimistische und pessimistische Planungen abgebildet werden.

2.455 versionsgenaue Kalkulation

Kalkulation zu einer bestimmten Fertigungsversion, die pro Produktkostensammler durchgeführt wird. Dem Produktkostensammler muss ein Fertigungs-Prozess mit der CO−Ebene "Fertigung: Fertigungsversion" zugeordnet sein. Die versionsgenaue Kalkulation wird auf Basis der Stückliste und des Arbeitsplans der Fertigungsversion durchgeführt.

2.456 Verteilung

Betriebswirtschaftlicher Vorgang zur Verrechnung primärer Kosten, wobei

• die Originalkostenart auf der Empfängerkostenstelle erhalten bleibt

• Senderinformation und Empfängerinformation im Kostenrechnungsbeleg dokumentiert wird

2.457 Verteilungsschlüssel

Wird innerhalb der Planung verwendet, um die Jahresplanwerte nach bestimmten Regeln über die Planperioden zu verteilen.

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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation 105

2.458 Vertriebsbelegposition

Position eines Vertriebsbeleges, wobei der Vertriebsbeleg eine Anfrage, ein Angebot oder ein Kundenauftrag sein kann. Ist die Vertriebsbelegposition kostenführend und erlösführend, so ist sie als Kostenträger im Kundenauftrags−Controlling verwendbar.

2.459 Vertriebs− und Verwaltungskosten

Kosten, die im Vertriebsbereich und in der Unternehmensverwaltung entstehen. Diese Kosten werden in der Regel in der Kostenstellenrechnung (CO−OM−CCA) erfasst und können

• durch Gemeinkostenzuschläge an die Produkte weitergeleitet werden

• durch die Umlage in die Ergebnisrechnung übernommen werden Beispiel:

• Verpackungskosten

• Frachtkosten

• Verwaltungspersonalkosten

2.460 Vollkostenrechnung

Kalkulationsansatz, bei dem nicht zwischen fixen und variablen Kosten unterschieden wird. Die Kosten werden auf Kostenträger verrechnet, ohne als fixe oder variable Kosten kategorisiert zu werden.

2.461 vorgangsbezogene Verrechnung

Verrechnungsmethode, bei der die Kosten pro Geschäftsvorgang aus den bewerteten internen Leistungen ermittelt und in Echtzeit auf den Senderkostenstellen und Empfängerkostenstellen bzw. Empfängeraufträgen gebucht werden. Dazu gehören

• die vorgangsbezogene Umbuchung

• die direkte innerbetriebliche Leistungsverrechnung Im R/3−System stehen folgende Verrechnungsarten zur Verfügung:

• direkte innerbetriebliche Leistungsverrechnung

• Verteilung

• Umlage

• Wertdeckung

• Gemeinkostenzuschläge auf Aufträge, Kostenstellen, Geschäftsprozesse

2.462 Vorgangsgruppe

Auswahl aus den Vorgängen, die im System vorhanden sind. Die Vorgangsgruppe kann sowohl zur Definition der erlaubten als auch der verbotenen Vorgänge (Sperrgruppe) verwendet werden. .

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106 4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation

2.463 Vorkalkulation

Verfahren, mit dem die Plankosten eines Objektes, z.B. eines Auftrages, ermittelt werden.

2.464 Vormerkung

Organisatorische Maßnahme in der Materialkalkulation. Wenn Sie eine Plankalkulation zu einem Material vormerken, werden die Ergebnisse dieser Kalkulation als zukünftiger Planpreis in den Materialstammsatz fortgeschrieben. Die Vormerkung ist Voraussetzung für die Freigabe der Plankalkulation.

2.465 Vorschrift

Werkzeug, das zusammen mit einem Schwellwert eine Exception−Regel bildet.

2.466 Ware auf Baustelle

Ware, die bereits an einen Kunden geliefert wurde und sich auf dessen Baustelle befindet. Beispielsweise werden in der Projektfertigung häufig Waren an Kunden geliefert, die sich nach der Lieferung noch im Eigentum der liefernden Firma befinden. Dies bedeutet, dass Ware, die physisch nicht mehr im liefernden Unternahmen vorhanden ist, noch in der Bilanz des liefernden Unternehmens ausgewiesen werden muss. Der Wert der Ware auf Baustelle kann im Rahmen einer Ergebnisermittlung ermittelt und anschließend in der Bilanz aktiviert werden.

2.467 Ware in Arbeit

Unfertige Erzeugnisse, deren Kosten folgendermaßen ermittelt werden können:

• aus der Differenz aus Istkostenbelastung und Entlastung eines Auftrages durch die Bewertung der bis dato je Arbeitsvorgang rückgemeldeten, um relevanten Ausschuss

• bereinigten, Gutmenge

2.468 Ware in Transport

Ware, die bereits an einen Kunden ausgeliefert wurde. Werden Waren an einen Kunden geliefert, so geht das Eigentum meist nicht direkt auf den Kunden über. Bis die gelieferte Ware in das Eigentum des Kunden übergeht, muss die Ware noch in der Bilanz des liefernden Unternehmen ausgewiesen werden, obwohl sie dort physisch nicht mehr vorhanden ist. Der Wert der Ware in Transport kann im Rahmen einer Ergebnisermittlung ermittelt und anschließend in der Bilanz aktiviert werden.

2.469 Wechselkursabweichung

Abweichung, die entsteht, wenn sich der Preis einer Ressource im Vergleichsobjekt wegen Wechselkursschwankungen ändert. Beispiel: Der Preis eines Rohmaterials hat sich gegenüber dem Plan erhöht, weil sich der Wechselkurs für die Währung geändert hat, in der das Material geführt wird.

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2.470 Werkstattfertigung

Produktionstyp, bei dem die fertigten Materialien anonym an das Lager geliefert werden. Die Auftragskosten werden auf Fertigungsaufträgen gesammelt und an den Bestand abgerechnet. Die Kostenträgerrechnung (CO−PC−OBJ) erfolgt i.d.R. mit Bezug auf die Auftragslosgröße.

2.471 Werttyp

Kennzeichen zur Unterscheidung zwischen verschiedenen Wertkategorien, z.B.

• Istkosten

• Plankosten

• Sollkosten usw.

2.472 WIP−Ermittlung

Verfahren, das dazu dient, im Rahmen des Periodenabschlusses die Ware in Arbeit auszuweisen für

• Fertigungsaufträge

• Prozessaufträge Mit der Abrechnung werden Buchungen in der Finanzbuchhaltung für die ermittelte Ware in Arbeit erzeugt.

2.473 WIP−Menge

Menge, auf der im Periodischen Produkt−Controlling die Ermittlung des Wertes der unfertigen Erzeugnisse (WIP) basiert.

2.474 Zentralplanung

Möglichkeit bestimmte Kostenarten, die zuvor auf den Kostenstellen definiert wurden, von einer (zentralen) Stelle zu planen. Beispiel: Die Kosten für die Berufsgenossenschaft werden von einer Verwaltungsstelle zentral für das gesamte Unternehmen geplant

2.475 Zugriffsfolge

Zugriffsfolgen werden zur Berechnung von prozentualen Gemeinkostenzuschlägen verwendet, die bei der Berechnung von kalkulatorischen Kosten berücksichtigt werden. Die Gemeinkostenzuschläge werden nach der Kostenstellen− oder Kostenrechnungskreisart unterschieden.

2.476 Zuordnungssteuerung

Methode zur Abbildung des Verhältnisses von Kostenrechnungskreis und Buchungskreis zueinander. Die Zuordnungssteuerung erfolgt über das Kennzeichen (BuKr−>KoKr), das die Werte 1 und 2 annehmen kann:

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• Wert = 1 Dem Buchungskreis ist genau ein Kostenrechnungskreis zugeordnet. In diesem Fall müssen der Schlüssel von Buchungskreis und Kostenrechnungskreis, die Währung, der Kontenplan und die Anzahl der Buchungsperioden übereinstimmen.

• Wert = 2 Das Controlling wird buchungskreisübergreifend realisiert. In diesem Fall können Sie mehrere Buchungskreise einem Kostenrechnungskreis zuordnen, und der Schlüssel des Kostenrechnungskreises ist frei wählbar. Der Kontenplan und die Anzahl der Buchungsperioden müssen im Kostenrechnungskreis und den zugeordneten Buchungskreisen übereinstimmen. Die Währung darf abweichen, wenn das Kennzeichen "abweichende Buchungskreiswährung" aktiv ist.

2.477 Zusatzkosten

Kosten, die keinen betrieblichen Aufwand darstellen und die daher in der Finanzbuchhaltung nicht angesetzt werden dürfen. Beispiel:

• kalkulatorischer Unternehmerlohn

• kalkulatorische Mieten

2.478 Zuschlagskalkulation

Am weitesten verbreitetes Verfahren der Kalkulation von Kostenträgern im Rahmen der Kostenträgerrechnung (CO−PC−OBJ). In diesem Kalkulationsverfahren werden die Einzelkosten aus der Kostenartenrechnung (CO−OM−CEL) den Kostenträgern zugeordnet. Danach werden anteilige Gemeinkosten prozentual auf der Basis von Einzelkosten mit einem Zuschlagssatz zugeschlagen.

2.479 Zyklus

Zusammenfassung der Regeln für die Verrechnung. Innerhalb eines Zyklus können mehrere Segmente definiert werden. In einem Segment sind die folgenden Informationen zusammengefasst:

• Senderobjekte, deren zu verrechnende Werte nach den gleichen Regeln ermittelt werden.

• Empfängerobjekte, deren Bezugsbasen nach den gleichen Regeln ermittelt werden.

Das SAP−System verarbeitet iterativ alle Senderbeziehungen und Empfängerbeziehungen, die in einem Zyklus definiert wurden. Wollen Sie eine hierarchische Verarbeitung durchführen, müssen Sie für jede Hierarchiestufe einen Zyklus anlegen und die Zyklen dann nacheinander verarbeiten. Zyklen gelten nur in dem Umfeld, in dem Sie sie definiert haben (z.B. Zyklus für die Planumlage). Beim Anlegen eines Zyklus können Sie sich auf einen Zyklus aus einem anderen Umfeld, z.B. auf einen Ist−Umlagezyklus beziehen. Für die Definition von Zyklen verwenden Sie

• Kostenstellengruppen

• Kostenartengruppen

• Auftragsgruppen

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• Kostenträgergruppen

• Projektstrukturplan−Elementgruppe (PSP−Elementgruppen)

• GeschäftsProzessgruppen

2.480 Zyklusablaufgruppe

Gruppe, der Sie Zyklen zuordnen können. Um Zyklen einer Verrechnungsart parallel ausführen zu können, müssen diese verschiedenen Zyklusablaufgruppen zugeordnet sein.