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Gedichte, die das Leben schrieb.
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Freie Gedanken(1992 – 2009)
Catrin Weiß
Wie fasse ichin Worte,
was mein Herz diktiert?
Gefühle sind zart,und wollen doch nichtdurch die Enge meiner
Kugelschreibermine passen.
Aufschub
Kann nicht.Oder doch, vielleicht.
Mal sehen.Oder vielleicht doch bestimmt.
Ja genau.Unbedingt auf jeden Fall.
Aber erst morgen.
Zuversicht
Kann nicht.Oder doch, vielleicht.
Mal sehen.Oder vielleicht doch bestimmt.
Ja genau.Unbedingt auf jeden Fall.
Heute noch beginnen.
Seltsam
Oft sagte ich:„Ich liebe dich.“
Und wusste die Liebe nicht.
Nun weiß ich die Liebeund keine Silbe kommt
über meine Lippen.
Seltsam.
Liebe
Heute schenke ichdir meine Gefühle.
Wie dunkelblauer Samt sind sie.
Warm, weich und zartlege ich sie dir ans Herz.
Sie hüllen deine Seele einund verlangen keine Antwort.
Sie sind Antwort in sich.
Ohne Angst
Wünsche ich mein Leben.
Die Angst, dich verlieren zu können,möchte ich nicht spüren.
Kann ich verlieren, was ich nicht besitzen kann?
Was zusammengehört kann nichts trennen.
Unmöglich zu haltenden Wanderer.
So lebe ich.
In
Angst-Freiheit
Freiheitsliebe
Ich will frei sein.Ich will bleiben, weil ich will.
Nicht, weil ich muss.
Ich will den Wind der Freiheit auf meiner Haut spüren.
Nicht die feste Umklammerungdeiner liebevollen Umarmung.
Wenn ich gehen will, möchte ichgehen können, ohne mich erst
lösen zu müssen.
Ich möchte zu dir zurückkommen können.Nicht müssen.
Ich möchte dich lieben.Und von dir geliebt werden.
Nicht dich brauchen.Und von dir gebraucht werden.
Ich mag das Gefühl nicht,das es dir schlecht geht,wenn ich nicht bei dir bin.
Ich möchte nicht immer bei dir sein müssen.
Ich muss bei mir sein können.
Manchmal brauche ich die Einsamkeit.Allein.
Nie wieder möchte ich die Einsamkeitzu zweit erleben.
Ich suche
das Licht.
Wie werd ich es finden.
Vergeblich suchte ichaußen.
Der Weg muss innen sein.
Dunkel liegt er und wartetauf mich.
Wartet bis ich komme.
Warte!
Ich komme!
LIEBE
fragt nichtnach Resonanz.
Antwortet nicht.Sondern
IST
IMMER
richtig
und gut.
Wo ich suchte
fand ich nicht.
Wo ich fand
hatte ich nicht gesucht.
Die Antwort
auf mein Rufen liegt
in mir.
Warum nur,suche ich sie
immer
bei Anderen?
Komm zu mir
Ich gebe dir.Meine Liebe.
Ganz umsonst.
Du bist
der erste Gedanke am Morgen.
Der Ruhepol, zu dem meine Gedankenimmer und wieder zurückkehren.
Der letzte Gedanke am Abend,bevor der Schlaf mich umfängt.
Der Traum meiner Seele.
Bist du.
Müde
Die Glieder schwer und warm.
Die Augen fallen mir zu.
Langsam und genüsslichGleite ich in einen schönen Traum.
Vielleicht treffen wiruns ja heute darin.
Dann können wir unseren Traumgemeinsam beenden.
Das wäre schön.
Du liest
in meinem Gesicht mehr,als ich darin für Andere
spiegeln wollte.
Du liest in meinem Herzen,als ob es kein Buch
mit sieben Siegeln wäre.
Du liest in meiner Seele,als ob es deine eigene wäre.
Irgendwie bist du mir unheimlich.
Unheimlich nah.
Die Tür
öffnet sich, und ich trete ein,
in das Land der Phantasie.
Nach Stunden des Wandernstrete ich wieder hinausund schließe mit einemLächeln langsam den
Buchdeckel.
Manchmal
will sie mich ankriechen.
Die Eifersucht.
Doch dann dreh´ich mich rasch
im Kreis, und finde schnellden Mittelpunkt.
Die Liebe.
Weite Wege
Gehen meine Füßein diesem Leben.
Doch ist es einKatzensprungim Vergleich
mit den Wegen
meiner Gedanken.
Du
lehrtest michGeduld.
Du lehrtest michZärtlichkeit.
Du lehrtest michVertrauen.
Du lehrtest michLachen.
Du lehrtest michLiebe.
Mein Sohn.
Nun, da ich all diesin mir trage,
schenke ich es dir.
Mein Sohn.
An meinen Sohn
Ich rief dich, und du kamst zu mir.Ich empfing dich mit Liebe.
Lange lauschten wir gemeinsam demgleichmäßigen Klang unseres Herzens.
Mit Schmerz entließ ich dichaus meinem Selbst.
Ich half dir, die Schönheit dieser Weltdurch die Augen der Liebe zu erfahren.
Ich hoffe für die Zukunft,ich kann immer für dich da sein,
wenn du meinen Trost, meinen Rat,meine Hilfe, meine Nähe und meine Liebe brauchst.
Ich hoffe für die Zukunft,ich darf immer mit dir an deinen Freuden,
deinem Lachen, deinen Hoffnungen, deinen Ängsten,deinen Tränen und auch deinen Erfolgen teilnehmen.
Ich hoffe, du findest deinen Weg.Wie wir alle unseren Weg finden müssen.
Allein und doch nie allein.
Kaum zu glauben
ich meinte stark zu sein.Gefühle zu zeigen sei schwach.
Nun stelle ich fest,die Stärke liegt im Zeigen
von Gefühlen der Schwäche.
In
Einer Lebenskrisefindest duzwischen
lauter „guten Freunden“,die plötzlich Bekannte
werden,einen treuen Freund –
in dir selbst.
Dann freu dich.Es ist der Beste,
den du finden konntest.
Wenn
meine Fingerspitzen
mit viel Gefühldeine Haut berühren,
brauch ich Fingerspitzengefühl,
um dich nicht mit zu viel Gefühl zu verstören.
Schlaf ein
Versinke im weichen, warmen Traum.
Wenn du erwachst,ist alles vergangen,
und du erinnerst dichkaum,
an die Hälfte des Lebens.
Schlaf ein.
Freunde
Begleiten mein Leben.Mal von nah,mal von fern.
Aber immer Freunde.
Geliebte
Begleiten mein Leben.Ganz nah,
und doch so fern.Meist nur ein kurzes Stück
Meines Weges.
Könnte man beides verbinden?Ein geliebter Freund,
mein freundlicher GeliebterBegleiter auf allenmeinen Wegen.
Traum oder Realität?
Jeden Tag
Bilden sich Gedanken,die unbedingt in ein Gedichtpassen wollen.
Aber manchmalSind sie zu eckig
und sprengen den runden Rahmendes Gedichtes.
Sollte man die Worte zurecht schleifen?
Oder einfach
Allein.
In den Raum stellen?
Gedichte
Brauchen kein Versmaß.Gedichte brauchen kein Korsett.
Gedichte sind
Inneres nachAußen gekehrt.
Meine Gedichte
sind die Spiegel meiner Seele.
Schau hinein in den Spiegelmeiner Seele.
Und entdecke
dich selbst.
Unbeschreibliche Gefühle
In deinen ArmenDie UnendlichkeitDer ZärtlichkeitDes Vertrauens
Der EinheitDer Liebe.
Angst
Vor dem Versagen. –Jede Beziehung
beginnt himmelhochjauchzend.Mündet im Mittelmaß.Und endet in Bitterkeit.
Jede?
Ist es Versagen?Oder lerne ich für das
große Finale?
Dufte
Vergessen wollte ich dich.
Doch wenn ich dirzu nah kam,
spielte mir meine Naseeinen Streich.
Und der Geruchdeines Körpers ließ mich
all meine Vorsätze über Bord werfen.
Der Geist ist willig,aber meine Nase macht mich
schwach.
Schmerzlich
ist er mir,dein Anblick.
Und ängstlich meide ich es,dich zu treffen.
Doch hab ich dabei nicht bedacht,das ich dich immer in mir trage.
Und jedes Mal,wenn ich so gar nicht
damit rechne.Dann steigt dein Bild in mir empor.
Und mit ihm die Erinnerungan bittersüße Stunden.
Und niemand hört mein stummes Weinen.
Leise Gefühle
Wie Fußspuren im Sand.
Wellen überspülen dengegangenen Wegund verwischendie Konturen.
Was bleibt...?
Zeit
Aus den Tiefen der Vergangenheit
stieg die Erinnerung empor.Dein Bild,
es sagt, dass ich dich nie verlor.
Fremd ist mir dein Name heute.Doch meine Seele
kennt die Deine schonseit Jahr und Tag.Ich seh´ dich so,
wie es kein Auge je vermag.
Zukunft, Vergangenheit und Gegenwartin deinem Arm
zu einem Augenblickdes Glücks verschmelzen.
Zeitlos.
Kur-Licht
Auf die Fragen, die du stelltest,wollte ich mir Antwort geben.
Erinnerung.
An Angst, an Wut und Leid.Einsamkeit.
Nie vergeben. Nie vergessen.Nur vom Lauf der Zeit vergraben.
Der Antwort, gut versteckt,und vor mir selbst im Schatten
der Erinnerung verborgen,halfst du ans Licht.
Überwachsener, eingeschlossener Schmerz.Nun eine offene Wunde,
die vom Splitter „Schuld“ befreit,verheilen kann.
Und Frieden für mein Herz.
Auf die Fragen, die du stelltest,hab ich Antwort mir gegeben.
Vielen Dank für die Fragen.
Realität gewordener Traum
von längst vergangenen Tagen.Erleb ich Zärtlichkeiten,die sich selbst genügen.
Gefühle,vor Jahren schon vergessen
und vom Alltagstrott begraben.
Doch wehmütig erkenn ich offnen Auges,sie muss ein Traum mir bleiben.
Vergangenheit,die mir als Zukunft schon erschien.
Trennt uns das Alter nicht,so sind es die gelebten Jahre.
So leb denn Jugend deine Weise.Ich lass dich los
und träum von dir.
Jetzt mit geschlossenen Augen.
Lauter Fragen
und viele Antwortenvon noch mehr Leuten.
Eine Frage und eine Antwortvon mir selbst.
Liebe ist.
Lebe
Lass dich fallenin dein Leben.
Lass dich fallenund vertraue.
Lebe.
Manche
sehr unwichtige Unterhaltungist sehr wichtig für mich.
So reihen sich unwichtige,wichtige Unterhaltungen
aneinanderund werden -
mein Leben.
Für mich
schreibe ich Gedichte.
Für mich.
Vielleicht auch für dich?
Für dich.
Vorsätze
Sprechen – alle Gedanken –ohne Scheu.
Gefühle beschreiben,ohne Angst,
verletzt zu werden.
Schreiben,was mein Inneres berührt.
Das sind die Vorsätzefür den Rest
dieses Lebens.
Tiefe
Ein Blickin deine Augen.
Ich sehe dich.
Du siehst mich.
Meine Haut unter deiner Hand.
Heimat.
Ineinander versunkenversinken unsere Augen
in sich.
SELBST
Bewegter Klang
Es bewegt mich,dich vom Klang bewegt
zu sehen.
Seh´dich.Fühl´dich.Bin dich.
Bin Klang.
Durch dich.