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14 2016 2. JULI BIS 15. JULI Die Katholische Kirche lädt am Züri Fäscht zur musikalischen Weltreise ein. Der Synodalrat antwortet auf die Umfrage zum «Bistum Zürich». Züri Himmel 2016 Mit ruhiger Umsicht Freundliche Ritter Reportage Ausflug mit dem Malteser Hospitaldienst

Freundliche Ritter - Pfarrblatt

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Page 1: Freundliche Ritter - Pfarrblatt

14 20162. JULI BIS 15. JULI

Die Katholische Kirche lädt am Züri Fäscht zur musikalischen Weltreise ein.

Der Synodalrat antwortet auf die Umfrage zum «Bistum Zürich».

Züri Himmel 2016 Mit ruhiger Umsicht

Freundliche RitterReportage Ausflug mit dem Malteser Hospitaldienst

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Editorial

[email protected]

Alle reisen – aber niemand möchte Tourist sein.

Wir alle brauchen von Zeit zu Zeit Erholung. Körper und Geist verlangen nach Abwechslung. Manchmal genügen wenige Kilo-meter, um Abstand vom Alltag zu gewinnen, manchmal treibt uns das Fernweh weiter weg. Wohin uns die Reise auch führt, wir betreten den Lebensraum der Einheimischen. Bewusstes Reisen respektiert deshalb die Menschen und ihre Umwelt.

Das beginnt bei der Reiseplanung, wo aus unabhängigen Zeitungen, Filmen oder Publikationen einheimischer Schrift-stellerinnen und Schriftsteller oft mehr über die Wunsch- destination zu erfahren ist als aus Reiseführern.

Wenns dann ans Buchen geht, ist Geiz keineswegs geil. Die Konkurrenz unter den Reiseveranstaltern macht Reisen in südliche Länder immer billiger. Das Nachsehen haben dabei die Menschen im Ferienland. Sie erhalten weniger Geld für ihre Leistungen, und für Investitionen zu Gunsten der Umwelt bleiben kaum Mittel.

An der Feriendestination wird in einem Hotel, das einem Einheimischen gehört und im Landesstil geführt wird, das lokale Leben erst spürbar. Eine Entdeckungsreise in die einheimische Küche verspricht mehr kulinarischen Genuss, als unpersönliche internationale Hotelverpflegung, bei der die Devisen aus der Konsumation ohnehin wieder in die Industrieländer zurückfliessen.

Je mehr wir als Touristen bereit sind, uns mit der Lebens-situation der einheimischen Bevölkerung auseinander- zusetzen, desto eher kann eine Begegnung stattfinden. Kritische Fragen über die Auswirkungen der Reise treten automatisch auf: Werden Kinder von der Schule weggelockt, um Souvenirs zu verkaufen? Herrscht bei Einheimischen we-gen der Hotels Wassermangel? Wurden Menschen von ihrem Land vertrieben, um den Ferienanlagen Platz zu machen?

In Alfred Hitchcocks Film «Über den Dächern von Nizza» erklärt Cary Grant: «Es steht in jedem Reiseführer, dass man sich nicht wie ein Tourist benehmen soll.» – Und wenn, dann wenigstens wie ein bewusster.

Kopf

Zitat

«Es ist ein Widerspruch in sich, mit dem Verweis auf ein christliches Abendland Flüchtlinge von Europa fernzuhalten.»Heinrich Bedford-Strohm aufbruch, Nr. 10/2016

Herz

Gute Nachricht

Die 37 Veranstaltungen des Katholischen Frauenbundes Zürich waren so gut besucht, dass mehr Geld als erwartet in die Kasse floss. Deshalb konnte das Geschäftsjahr 2015 mit einem Überschuss abschliessen statt des bud-getierten Minus. Barbara Acklin, Leiterin der Ge-schäftsstelle, ist nach wie vor überzeugt, dass «das Anliegen des Frauenbundes, die Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft der Frau-en zu fördern, nach wie vor ein sehr aktuelles ist».

Hand

Tätige Kirche

Nach zwölf Jahren führte Albertina Kaufmann am 21. Juni ein letztes Mal als Präsidentin des kantonalen Seelsorgerates die Versamm-lung. Sie legte ihr Amt damit nach mehr als 9000 Stunden Freiwilligenarbeit nieder. Bei einem Stundenlohn von 25 Franken wäre ihr Einsatz wirtschaftlich gesehen etwa eine Viertelmillion wert. Dazu passt Albertina Kauf-manns Schlusswort: «Diako-nie muss einfach sein, das ist das tätige Handeln des Glaubens. Wir müssen nicht erst für alles Strukturen und eine Organisation auf-bauen, sondern mutig und christlich handeln.»

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Inhalt

forum im forum 7Mein Paradiesgarten

Kurz gefasst 8Aus den Pfarreien 9–24Glauben heute 25Ökumene Reformiertes Kloster in Zürich

Agenda 26Boutique 28–29Auf ein Wort Perspektivenwechsel

im züripiet dihei 31Bistum ZürichSynodalrat mahnt zur Umsicht

Schlusstakt 32HintersinnigesLangeweile? Länger verweilen!

Titelseite: Menschen mit und ohne Behinderung begegnen sich im Malteser Hospitaldienst.Foto: Christoph Wider

im züripiet dihei 4Züri Himmel 2016Gospel, Pop und Rock – Kinder, Jugendliche und Erwachsene: am Züri Fäscht gibt’s auch in diesem Jahr Musik aus Pfarreien und Missionen – von hier und aus aller Welt.

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Freundliche RitterAusflug mit dem Malteser Hospital-dienst, an dem nichts mehr an die Vergangenheit des Ritterordens zu Zeiten der Kreuzzüge erinnert.

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Stolpersteine

«Exkommunikation»Ein hartes Wort, das oft noch härter ausgelegt wird, als es klingt. Papst Franziskus wirbt jedoch für eine Kultur der Umarmung.

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Singschule Kloten

Die Singschule arbeitet im Musiknetz Kloten eng mit der Musikschule und den Kirchen zusammen. Etwa 60 Kin-der und Jugendliche sind altersspezi-fisch in folgende Gruppen unterteilt: Chindsgichor, Cantalino, Vocalino, Bel-canto, The Singing Crew. Die Singschu-le fördert stimmliche wie auch musika-lische Fähigkeiten und steht für Spass am Singen von verschiedenen Stilrich-tungen (von Klassik bis Pop). Die Kin-der führen am Züri Fäscht das Kinder-singspiel «Der Xaver und der Wastl» auf, der Chor der Jugendlichen zeigt das kurze, selbstgeschriebene Musik-The-aterstück «Love is in the Air».

Fr, 1. Juli, 17.00 Uhr www.musikschule-kloten.ch

mim chor & band AdliswilDie Musikgruppe mim chor & band wurde 1969 als Chor aus den Jugend-verbänden Blauring und Jungwacht ge-gründet. Seither sind sie aktiver Be-standteil der katholischen Pfarrei Adliswil. Neben der musikalischen Be-gleitung von Gottesdiensten, Hochzei-ten, Konzerten und der Zusammenar-

beit mit dem Statttheater (Adliswiler Adventskalender) trat mim chor & band auch schon mit Ivan Rebroff, John Brack und Kathy Kelly auf. Aktuell sind 67 Mitglieder im Alter von 17 bis 68 Jah-ren, inklusive Band mit Keyboard, Drums, Gitarre, Bass, Saxophon, Trom-pete und Posaune. Das Repertoire reicht von Balladen über Gospel/Spiri-tuals, Musicals bis Rock/Pop.

Fr, 1. Juli, 20.00 Uhr www.mimadliswil.ch

STAM St. Anton Maria Krönung, ZHJugendliche und Erwachsene singen in unterschiedlichen Zusammensetzun-gen drei- bis vierstimmige Lieder aus den Bereichen Gospel, Musical, Neues deutsches Kirchenlied, Pop- und Rock-musik. Alle zwei bis drei Jahre zeigt STAM ein abendfüllendes Programm mit Liedern, Theater und Choreogra-phien. Zurzeit bereitet die Gruppe das Musical «a midsummer night‘s dream» vor. Am Züri Fäscht wird das a cappel-la Konzert «It’s my life» aufgeführt.

Fr, 1. Juli, 19.00 Uhr www.maria-kroenung.ch

Züri Himmel 2016

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Gospel, Pop und Rock – Kinder, Jugendliche und Erwachsene: am Züri Fäscht gibt’s auch in diesem Jahr Musik aus Pfarreien und Missionen – von hier und aus aller Welt.

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roundabout Zürich und GlarusDas tänzerische Feuerwerk vor dem Feuerwerk, roundabout ZH/GL, nimmt mit über zehn ihrer 21 Gruppen beim diesjährigen Züri Fäscht teil. round- about ist ein nationales Streetdance-Netzwerk für Mädchen zwischen acht

und zwölf Jahren und jungen Frauen zwischen zwölf und 20 Jahren im Be-reich der Prävention und Gesundheits-förderung und wurde vom Blauen Kreuz initiiert, das zusammen mit den beiden Landeskirchen die Trägerschaft von roundabout Zürich und Glarus bil-det. Jede Woche trainieren im Kanton Zürich ca. 250 Teilnehmerinnen in den verschiedenen Tanzgruppen. Sie kön-nen sich bewegen, haben Spass, lernen ihren Körper schätzen und entdecken ihre Einzigartigkeit. Sie finden neue Freundinnen, teilen ihre Leidenschaft fürs Tanzen und freuen sich, ihr Er-lerntes vor Publikum zu zeigen.

Fr, 1. Juli, 21.00 Uhr www.roundabout-network.org

Gruppe VOA, portugiesische Mission Zürich

Die Jugendgruppe VOA (Viver, Orar e Amar – auf Deutsch: Leben, Beten und Lieben) von der katholischen Mission der Portugiesisch Sprechenden ist vor einem Jahr aus einer Gruppe begeister-ter Firmlinge entstanden. Die 25 Ju-gendlichen zwischen 17 und 20 Jahren bereichern die Gottesdienste der Mis-

sion mit ihrer Musik und haben auch schon Konzerte gegeben.

Die Jugendgruppe engagiert sich auch in Solidaritätsprojekten und wird als Nächstes zum Weltjugendtag in Krakau fahren. Sie singen portugiesi-sche Kirchenlieder wie auch Beatles, Pop und Spirituals.

Sa, 2. Juli, 15.00 Uhr www.zh.missaocatolica.ch

Jugendchor JC NewTon13 Jugendliche im Alter von 16 bis 30 Jahren haben ein gemeinsames Ziel: ihren Emotionen freien Lauf geben und die Zuhörer begeistern.

Grooviger Sound von Klassik über Kirchenmusik bis zu aktuellsten Hits:

JC NewTon Chor und Band singen und spielen seit 2006 und sind durch-schnittlich über 50 Mal pro Jahr ausge-bucht. Der Jugendchor von St. Josef Schlieren hat in der Zwischenzeit be-reits die dritte CD veröffentlicht, die in 248 Ländern auf Online-Portalen ver-trieben wurde. Auf der Bühne des Züri Himmels wird JC NewTon das Publikum verzaubern… begleitet von Schlagzeug, Bass, zwei Gitarren und Piano.

Sa, 2. Juli, 16.45 Uhr www.jcnewton.ch

Combo Dreikönigen, ZürichDie Musikformation Combo Dreiköni-gen besteht derzeit aus zehn Ins- trumentalisten aus der Pfarrei Dreikö-nigen (Flöte, Trompete, Saxophon, Vio-line, Keyboard, Kontrabass und Schlag-zeug). In unterschiedlicher Besetzung existiert die Combo schon seit den 1970er Jahren. Sie tritt etwa vier bis

fünf Mal jährlich auf, in erster Linie an Familiengottesdiensten, wo sie Jung und Alt ansprechen wollen. Das Reper-toire setzt sich deshalb vorwiegend aus Musicalmelodien, Jazz-Standards und Melodien von Popsongs zusammen. Die Instrumentalisten sind grösstenteils Laienmusiker aus der Pfarrei Dreikö-nigen im Alter von 20 bis 65 Jahren.

Sa, 2. Juli, 17.45 Uhr www.dreikoenigen.ch

Chor Mosaico, St. Mauritius RegensdorfMosaico wurde 1987 als Jugendchor der Pfarrei St. Mauritius gegründet. Aus ei-ner kleinen Gruppe wurde ein Chor, Anfang der 90er Jahre mit über 40 Ju-gendlichen. Heute singen Jugendliche, junge Erwachsene und Junggebliebene

zusammen. Der Name «Mosaico» be-zieht sich auf das Mosaik, welches aus vielen kleinen, unterschiedlichen Ein-zelteilen besteht, die zusammen ein grosses und buntes Bild ergeben. Das Chor-Repertoire beinhaltet Gospels, Spirituals und neue geistliche Lieder. Neben regelmässigen Auftritten im Gottesdienst findet alle zwei Jahre ein Konzert statt, an dem auch weltliche Lieder gesungen werden.

So, 3. Juli, 13.10 Uhr www.st-mauritius.ch

forum 13 | 2013 | 26Aus der Region

kirchenbauten besser nutzenerstmals in der Schweiz haben die Zürcher Stadtbehörden und die katholische und refor-mierte kirche die Stärken und Schwächen sämtlicher kirchengebäude analysiert.

Insgesamt sind 91 kirchliche Bauwerke der Stadt Zürich einem Expertencheck unterzo-gen worden. An einer Medienkonferenz Ende Mai in Zürich erläuterten die Verantwortli-chen die Analyse der katholischen und refor-mierten Kirchengebäude in Zürich. Die so- genannte «Interorganisationale Kommission Sakralbauten und Kirchliche Liegenschaf-ten», bestehend aus neun Experten der Stadt und der beiden Kirchen, hat seit 2011 alle Ge-bäude bezüglich kirchlichem Potenzialnut-zen, Städtebau und Architektur, Ökonomie, Quartiernutzen sowie Erschliessungsqualität untersucht und eine Fülle von Daten zusam-

mengetragen. Auf verschiedenen Dia-grammen sind die Gebäude grafisch positioniert worden. Dabei wird sicht-bar, welche Gebäude Defizite aufwei-sen und welche ihren Zweck erfüllen. «Vor allem die Kirchgemeindehäuser genügen generell dem kirchlichen Nutzen nicht», sagte Architekt und Kommissionspräsident Daniel Kün-dig. Die Studie der Kommission soll in erster Linie ein Werkzeug sein, das helfe, Schwächen zu erkennen und Szenarien für eine andere Nutzung zu entwickeln. «Wir sprechen aber bewusst von Nutzung, nicht Umnutzung», so Kündig. Die Kirchen sollen nicht in Aktivismus verfallen, sondern mit der Stadt eine gesamtheitliche Sicht entwickeln.

Zum Beispiel soll zuerst eine kirchliche Strategie auf der Basis der christlichen Vision

vorliegen, aus der man dann die Liegenschaftsstra-tegie ableite. Zudem sollte ein professionelles und zentrales Liegenschaftsma-nagement eingeführt wer-den, und gewisse Gebäude könnten sowohl von der Ka-tholischen wie von der re-formierten Kirche genutzt werden.

Die «Interorganisationale Kommission Sakralbauten und Kirchliche Liegenschaf-ten» bleibt weiterhin bestehen und unter-stützt den Dialog zwischen Kirchen und Stadt. Finanziert wurde die Studie durch die reformierten und katholischen Kirchen der Stadt Zürich, die Stadt brachte ihren Beitrag in Form von Dienstleistungen ein. kIPA

Es ist der letzte Dienstagabend im Mai. Im Saal des Pfarreizentrums St. Josef in Schlie-ren swingt und klingt es: Musiker und Chor-leiter Bruno Sonetto probt mit den Jugendli-chen des Chors JC NewTon. Am Klavier sitzt Nelly Araya, während Bruno Sonetto und Car-lo Palma auf der Gitarre mitbegleiten. Die jungen Sängerinnen und Sänger üben die Songs «I Have a Dream» der Gruppe Abba, «Corazón» von Santana, «Up in the Sky» der Schweizer Band 77 Bombay Street sowie «Al-perose» von Polo Hofer.

«Dieser Jugendchor ist etwas sehr Spezi-elles für mich», sagt der 41-jährige Sonetto nach der Probe: «Die jungen Leute sind sehr flexibel und passen sich den verschiedensten Anlässen an.» So trat der Jugendchor am diesjährigen Weissen Sonntag in der Schlie-remer St. Josefskirche auf. Und an der Fir-mung Ende Mai sangen sie in der Dietiker Stadtkirche St. Agatha.

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Im Jahre 2005 gründeten der Musiker Bruno Sonetto und der damalige Gemeindeleiter den Chor. «Mit dieser jugendlichen Singschar kreierten wir etwas Neues, das Ausstrahlung,

lie. Denn: «Die meisten von ihnen kenne ich, seit sie sechs Jahre alt sind und in unserem Kinderchor ‹Coro Voci Bianche› sangen. Ich bin sehr stolz, dass sie immer noch mit mir diese musikalische Zeit teilen.»

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Ob Pop, Rock, Klassik oder Kirchengesang: Für jede Veranstaltung gibt es ein passendes Repertoire. Dazu sagt der Chorleiter: «Der JC

Freude und Spass an der Musik bringen soll», sagt Sonetto. Mit dabei seien rund zwanzig Sängerinnen und Sänger: «Der Älteste ist ein 26-jähriger Architekt. Der Jüngste ist 15 Jahre alt und geht noch zur Schule.» Der multikulturelle JC NewTon sei unter anderem eine «Frucht des Limmattaler Seelsorge-raums», so Monica Cusinato, die in Dietikon aufgewachsene Jugendarbeiterin. Für Bruno Sonetto ist der JC NewTon eine grosse Fami-

Mit ihrer Musik bereichern die jun-gen Sängerinnen und Sänger Gottes-dienste, events und Open Airs.

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Jugendchor JC NewTon aus dem Limmattaler Seelsorgeraum

pop, rock und kirchenmusikSeit 2005 existiert im Seelsorgeraum Dietikon-Schlieren der Jugendchor Jc newton. Sein können zeigt er am Züri fäscht zum 50-Jahr-Jubiläum der Zürcher kirche.

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Musicalgruppe St. Franziskus, WollishofenDer 90-köpfige Kinder- und Jugend-chor von St. Franziskus realisiert mit der Zürcher Musikerin Manuela Crola aufwändige Musical-Produktionen. Der Chor übt wöchentlich und ist in drei Gruppen unterteilt: Die Jüngsten sind

vier Jahre jung, bei den Grossen singen und tanzen auch 15-Jährige mit. Der Chor führt auch Eigenproduktionen auf und studiert nicht nur neue Songs und Lieder, sondern unter der Leitung von Gregory Arcement auch kompli-zierte Choreografien ein. Während in-tensiver Probewochen in den Schul- ferien werden die Lieder, Tänze und Schauspiel zu einem Musical zusam-mengeführt. Am Züri Fäscht führen 55 Chormitglieder unter dem Motto «Best of Wollishofer Kids and Teens» mit Live-Band ihre Lieblingssongs und -choreografien auf.

So, 3. Juli, 14.00 Uhr www.st-franziskus.ch

Chilemüüsli St. Anton-Maria Krönung, ZürichHier singen Kinder des Seelsorge-raums St. Anton-Maria Krönung zwi-schen drei und zwölf Jahren. Sie führen alle zwei Jahre ein grosses Musikthea-

ter auf den Bühnen der beiden Pfarrei-en auf. Ihre Eltern unterstützen die Projekte tatkräftig und nähen Kostüme, bauen Bühnenbilder, schminken oder begleiten die Kinder im Orchester. Am Züri Fäscht entführen die «Chilemüüs-li» ihre Zuhörer in den Orient. Unter dem Motto «Wenn aus Fremden Freun-de werden» präsentieren sie Lieder aus dem Kindermusical «ROTASIA», in dem es um die Angst vor Fremden und deren Überwindung bis hin zur Freund-schaft geht.

So, 3. Juli, 14.45 Uhr www.maria-kroenung.ch

Tanz und Chor der Philippine Catholic Mission WinterthurZwölf Tänzerinnen, davon vier Mäd-chen, treten in der Volkstanzgruppe der Philippinischen Mission auf. Sie zeigen zwei Tänze, der eine heisst «Pandang-go sa Ilaw» (Tanz ins Licht), der ande-

re ist der nationale Folklore-Tanz na-mens «Tinikling». Dabei bewegen sich ein oder mehrere Akteure tanzend zwi-schen zwei Bambusstangen, die von zwei anderen, einem Rhythmus fol-gend, abwechselnd auf den Boden und aneinander geschlagen werden.

Die Frauen üben jeden Donnerstag, die Kinder jeweils am Sonntag. Die Gruppe singt auch als Chor, bereichert regelmässig die Gottesdienste der Phi-lippinischen Mission, tritt aber auch in anderen Pfarreien und an Festen auf.

So, 3. Juli, 17.45 Uhr www.philcatholiclaymission.com

Das ganze Programm:

www.zuerihimmel.ch

im züripiet dihei

Jahresberichte«Willkommen. Katholisch be-wegt» ist der Titel des anspre-chenden Jahresberichtes der Katholischen Kirche im Kanton Zürich. Man erfährt, was die zahlreichen kantonalen Seel- sorge- und Fachstellen tun, was Synodalrat und Generalvikar bewegt, wohin die kirchlichen Steuergelder und die Staats- beiträge fliessen.

Der Jahresbericht der Katho-lischen Kirche in Winterthur zeigt den Vielklang in der Kirche: mit seinen Chören, der Kirchenmusik, der neuen Orgel in der Seemer Pfarrei St. Urban. Aber auch mit seinem vielfältigen sozialen und freiwilligen Engagement.

www.zh.kath.ch/service/publikationenwww.kath-winterthur.ch

Zeit schenkenDas Pflegezentrum Embrach sucht Freiwillige, welche die Bewohnerinnen und Bewohner zum Gottesdienst, auf Spazier-gängen, Ausflügen oder zu Ter- minen begleiten, mit ihnen Zeit verbringen, zuhören, vorlesen, plaudern. Interessierte melden sich beim KZU Kompetenzzent-rum Pflege und Gesundheit, [email protected].

Hungerkrise 1816Der Sommer 2016 steht im Zürcher Oberland ganz im Zei-chen des Jahres 1816, das als Jahr ohne Sommer gilt. Eine Ausstellung sowie verschiedene Anlässe erinnern an die Hunger-krise in der Deutschschweiz vor 200 Jahren. Das in Vergessen- heit geratene folgenschwere Geschichtskapitel soll auch zum festen Schulstoff im Zürcher Oberland werden, findet der Verein «Projekt 1816». Der Synodalrat hat den Verein mit 5000 Franken unterstützt.

IN KÜRZE

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forum im forum

Eric Kuster: «Vor zehn Jahren habe ich den Fami- liengarten meines Vaters auf der Anhöhe der Waid in Zürich übernommen. Zuvor hatte er ihn fast 30 Jahre lang betreut, anfänglich als reinen Nutz-garten. Als wir Kinder grösser und ausgeflogen wa-ren, wurde er immer mehr zum Mittelpunkt unserer Familie. Unter der Pergola im «Rebhöckli» trafen wir uns zum Grillieren und waren in lauschigen Abendstunden entrückt vom Lärm der Stadt für-einander da, bis die Nacht sich an den gegenüber-liegenden Uetlibergkamm legte. Jetzt, wo ich die Scholle selber beackere, wird mir klar, dass ich auf diesem Fleck Erde beheimatet bin.»

Maria Decasper: «Mein Garten ist für mich ein Ort der Erkenntnis, ein städtischer Rückzugsort, eine geöffnete Tür für den Dialog mit der Natur. Hier herrscht eine kraftvolle Dynamik der kleinen Schritte zu Verwandlung, Wachstum und Tod. Er ist weiter ein Ort für Experimente, Kontemplation und Begegnung. Er macht mich glücklich.»

Elisabeth Weber-Tschui: «Der Garten ist mir der Ort, wo ich mit den Händen arbeitend und mit den Gedanken spielend ein Wiedersehen mit unseren Tieren im Paradies erträume.»

Mein Paradiesgarten

Das Schweizer «Jahr des Gartens» steht unter dem Motto «Raum für Begeg- nungen». Eine Steilvorlage für die kirchliche Gemein-schaft. Wir werden das Thema deshalb bis in den Herbst hinein verfolgen.

Unter anderem haben wir in der Pfingstnummer unsere Leserinnen und Leser gebeten, ihren Paradiesgarten zu zeigen. In dieser Nummer dürfen wir nun einen Blick ins «Paradies» von zwei Leserinnen und einem Leser werfen.

Pflegen auch Sie eine grüne Oase? – Erleben Sie einen Garten als Begegnungs-raum? – Dann schicken Sie uns ein Foto dieses Para-diesgartens und ein kurzes Statement, was er Ihnen bedeutet. Eine Auswahl ver-öffentlichen wir im forum.

Redaktion forumStichwort «Paradiesgarten»Hirschengraben 728001 Zü[email protected]

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Weitere Nachrichten unter www.kath.ch

Nachrichten

8. JUNI 2016 Mit einem Büro in Mün-chen erweitert der Jesuitenorden sei- ne Online-Universität für Flüchtlinge. Dort sollen mehrere Kurse sowohl für Menschen in Flüchtlingslagern in Afrika und Asien als auch für Asyl- suchende in Deutschland konzipiert werden.

10. JUNI 2016 Wo es Touristen gibt, ste-hen auch Kirchen. Da liege eine Zu-sammenarbeit zwischen Kirche und Tourismus nahe, so Christian Cebulj, Professor an der Theologischen Hoch-schule Chur. Die Tagung «Gelebte Gast-freundschaft» gibt Inputs, wie Kirche und Tourismus ins Gespräch kommen könnten. Ziel ist unter anderem, Tou-risten einen Einblick in die Kirche zu schenken und das vielleicht negative Bild zu korrigieren.

10. JUNI 2016 Die Berner Kantonalkir-che wählt mit Claire Haltner erstmals eine Präsidentin des Synodalrats. Claire Haltner war bisher Vizepräsi-dentin und Vertreterin der Region Ber-ner Oberland.

11. JUNI 2016 Die italienische Tageszei-tung «Il Giornale» verbreitet Zehntau-sende Exemplare von Hitlers Buch «Mein Kampf» als kostenlose Beilage. Mit der Begründung: «Kennen, um zu verwerfen» wird ihre Samstagsausgabe landesweit mit einer kommentierten

Ausgabe des Werks von 1925 verkauft. Die jüdische Gemeinde in Italien ver-urteilt die Aktion als «unverschämt».

13. JUNI 2016 Der Vatikan und der Iran wollen gemeinsam für die Rechte von Frauen eintreten. Der Präsident des Päpstlichen Familienrats, Erzbischof Vincenzo Paglia, erörtert das Thema in der Hauptstadt Teheran mit der Vize-präsidentin für Familie und Frauen, Shahindokth Molaverdi. Hauptthema des «brüderlichen Dialogs» sei die För-derung von Familien und der Würde der Frau.

15. JUNI 2016 Die Kirchen der Philippinen wollen die Wiederaufnahme der Frie-densgespräche zwischen der künftigen Regierung von Präsident Rodrigo Du-terte und den kommunistischen Rebel-len unterstützen. Im Mittelpunkt der Verhandlungen müsse die Bekämp-fung der Armut stehen, sagt Caritas- Direktor Edu Gariguez im Namen der «Philippinischen Ökumenischen Frie-densplattform» (PEPP).

15. JUNI 2016 «Die Kirchen des 21. Jahr-hunderts werden weiterhin bestehen, wenn sie sich nicht nur ums eigene Überleben kümmern, sondern alles da-ran setzen, ein Segen für andere zu sein», das betont der anglikanische Bischof von London, Graham Tomlin, an den Studientagen «Re-imaging the

Church» in Freiburg. Rund 400 Teil-nehmer, unter ihnen 80 offizielle Ver-treter christlicher Kirchen aus ganz Europa, treffen auf den Studientagen zusammen, um gemeinsam Wege für die Zukunft der Kirche zu suchen.

18. JUNI 2016 Die Waadtländer Sektion des Schweizer Heimatschutzes lanciert eine Petition gegen das Vorhaben des Kantons Waadt, zwanzig Pfarrhäuser auf seinem Gebiet zu verkaufen. Mit dem Verkauf nehme der Regierungsrat ein aussergewöhnliches Gebilde aus-einander und lasse es unwiederbring-lich verarmen. Der Verkauf von ge- wissen leeren Pfarrhäusern sei zwar möglich, dennoch sei es wichtig, dass solche Gebäudeeinheiten in den Hän-den des Staates verblieben, heisst es in der Petition. Nur so könnten diese ih-ren Wert als Einheit sowie ihre histori-schen und symbolischen Besonderhei-ten bewahren.

18. JUNI 2016 Zweites Leben für Kir-chenruine im französischen Lyon: Das aufgegebene Gotteshaus Saint-Bernard in einem Wohngebiet soll zu einem Ge-schäftszentrum umgebaut werden.

Zusammenstellung: Luana Nava

DEUTSCHLAND, 19. JUNI 2016

Mehrere zehntausend Teilneh-merinnen und Teilnehmer reihen sich unter dem Motto «Hand in Hand gegen Rassismus» in deutschen Städten zu Menschen-ketten aneinander.

Im Blickfeld

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Glauben heute

Stolpersteine ➜ Exkommunikation

Michel Platini ist für vier Jahr gesperrt und darf im Zusammenhang mit Fuss-ball keinerlei offizielle Funktionen ausüben. «Seine» Europameisterschaft im eigenen Land findet damit ohne den Ex-Uefa-Präsidenten und Ex-Euro-Helden statt. Platini darf sich nicht ein-mal öffentlich über Fussball äussern. Selbst der Besuch im Stadion als Pri-vatmann wäre rechtlich heikel. Platini ist von der Fussball-Gemeinde ausge-schlossen.

In der Kirche spricht man in solchen Fällen von Exkommunikation. Exkom-munizierte dürfen keine kirchlichen Dienste übernehmen und sind vom Empfang der Sakramente ausgeschlos-sen. Am häufigsten fällt das harte Wort, wenn es um wieder verheiratete Ge-schiedene geht. Diese seien automa-tisch exkommuniziert, wird gemeinhin behauptet.

Papst Franziskus hat das allerdings an einer Generalaudienz im August des vergangenen Jahres mit deutlichen Worten verneint: «Diese Menschen sind nicht exkommuniziert. Und sie werden auch absolut nicht so behan-delt, sie gehören weiterhin zur Kirche.» Und tatsächlich findet man weder im Kirchenrecht noch im Katechismus eine entsprechende Bestimmung, dass wieder verheiratete Geschiedene vom Empfang der Sakramente automatisch ausgeschlossen wären.

Woher kommt dann aber diese rigide Auslegung? – Von einer extremen Eng-führung im Verständnis der Sakramen-te. In dieser muss man für den Empfang der Sakramente vor allem besonders würdig und nicht besonders bedürftig sein. Wer als Sünder gilt, darf in dieser Enge nicht zur Kommunion.

Franziskus hat ganz offensichtlich ein ganz anderes Sakramentenver-ständnis. Er betont unablässig unsere Bedürftigkeit. «In den schwierigen Si-tuationen, welche die am meisten Be-dürftigen erleben, muss die Kirche be-sonders achtsam sein, um zu verstehen, zu trösten, einzubeziehen, und sie muss vermeiden, diesen Menschen eine Rei-he von Vorschriften aufzuerlegen, als seien sie felsenstark.» schreibt er in «Amoris laetitia».

Papst Franziskus verkörpert eine Kirche der Umarmung und Zärtlichkeit und nicht eine der Separation und Aus-schliesslichkeit. Deshalb ist ihm Barm-herzigkeit ein so zentrales Anliegen. Nicht als herablassendes Mitleid, son-dern als geschwisterliches Zeichen der Liebe, wo der Sünder den Sünder um-armt.

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Ökumene

Reformiertes KlosterMitten im Zürcher Kreis 4 leben und beten zwei Frauen im reformierten Quartierkloster «Philadelphia».

Fünf Leute sitzen in der schlichten Kapelle an der Tellstrasse in Zürich. Tulpen auf dem Altar, Kerzen am siebenarmigen Leuchter, eine gros-se Bibel bilden den Hintergrund des Tagzeitengebets, das wöchentlich am Dienstag, Mittwoch und Don-nerstag um 12 Uhr sowie am Diens-tag um 18 Uhr allen offensteht, die Ruhe und neue Kraft suchen.

Beim anschliessenden Tee er-zählt die quirlige Schwester Marian-ne Bernhard von der evangelischen Gemeinschaft Saronsbund, warum sie hier ist: «Als dieses Gründungs-haus der Brüder und Schwestern des Schweizerischen Diakoniever-eins Nidelbad frei wurde, fragte man, ob jemand vom Saronsbund hier das gemeinschaftliche Leben weiterführen wolle.» Sie habe sofort Feuer gefangen, hier mitten in Zü-rich als stille Präsenz Gottes Liebe zu bezeugen. Dies tut sie nun zu-sammen mit einer Frau, die – ohne Schwester zu sein – ein gemein-schaftliches Leben gesucht hat.

«Die Ökumene war uns von An-fang an wichtig», betont Sr. Marian-ne. «Wir sind Teil des Quartiers, man kennt uns auf der Strasse. Wir wur-den auch schon von Prostituierten gebeten, für ihre Familien zu beten.»

Das Quartierkloster ist vernetzt mit der offenen Citykirche St. Jakob, dem Zentrum für Christliche Spiri-tualität, der franziskanischen Wegge- meinschaft, der reformierten Kirch-gemeinde und engagieren sich mit dem Seelsorger und Koordinator des Quartierklosters Roland Luzi im nahe gelegenen Pflegezentrum, wo sie regelmässig Gottesdienste feiern.

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Tagzeitgebete Di, Mi, Do 12 Uhr; Di 18 Uhr: Tellstrasse 2,Zürich. [email protected]

EXKOMMUNIKATION

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GOTTESDIENSTE

Kantaten-Gottesdienst im GrossmünsterSo,3.7., 10.00: J.S. Bach, www.kantorat.ch

Wort-Gottes-Feier im FlughafenSo, 10.7., 11.30Andachtsraum, Check-in 1, Galerie

HochschulgottesdienstJe So, 20.00: Liebfrauenkirche, Zürich

SEELSORGE-GESPRÄCHE

BahnhofkircheMo – Fr, 7.00 – 19.00, Sa /So,10.00 – 16.00

PredigerkircheMo – Fr, 14.00–18.00

Sihlcity-Kirche Mo – Sa, 9.00 – 20.00

jenseits im Viadukt Di – Mi, 11.00 – 18.00, Do/Fr, 11.00 – 23.00, Sa, 14.00 – 18.00

GEBETE / MEDITATION /KONZERTE

Taizéabend und FriedensgebetMi, 6. 7., 19.00, Krypta Bruder Klaus

Zentrum christliche SpiritualitätDo, 7./14. 7., 19.00: Stilles Da-Sein. www.zentrum-spiritualitaet.ch

SamstagsVesper im GrossmünsterSa, 9. 7., 16.00

Wegworte in der BahnhofkircheMo – Fr, 7.00, 7.30, 8.00, 8.30

Mittagsgebet in der PredigerkircheMo – Fr, 12.15 – 12.35

Eucharistische Anbetung LiebfrauenMo – Fr, 9.00 – 17.20, Krypta,Di, 19.00–21.00, Kirche

Morgengebet in der WasserkircheDi, 7.30, Wasserkirche Zürich

Mittagsgebet im FlughafenMi, 12.00, Check-in 1, Andachtsraum

Mittwochs-Gebet in St. Peter und PaulMi, 18.00, im Chor der Kirche

Haltestille BahnhofstrasseDo, 12.15 – 12.35, Augustinerkirche

Taizé-Lieder im GrossmünsterFr, 19.15, Krypta, Eingang Limmatseite

VERNETZT

Telebibel044 252 22 22, www.telebibel.ch

Jugendseelsorgewww.jugendseelsorge.ch

Spitalseelsorgewww.zh.kath.ch/spitalseelsorge

Anderssprachige Gottesdienste www.zh.kath.ch/migrantenseelsorge

KURSE UND VERANSTALTUNGEN

Kloster KappelKräuterapothekeSa, 20. 8., 9.30 Uhr – So, 21. 8., 16.30 Uhr, Kloster Kappel: Kennenlernen und Anwenden einheimischer Heilpflanzen, rituelle Begegnung mit Natur und Pflanzenwelt. www.kursekappel.ch

Spiritual Care Uni ZürichHerztöne und HolzfasernSa, 2. 7., 14.45 Uhr, Kirchgasse 9, Zürich: Vom hörenden und schauenden Beten. Mit Dipl.-Physik-Ing. Martin Schleske, Geigenbaumeister und geistlicher Schriftsteller. www.schleske.de

Terra Sancta ToursHeilige OrteDi, 27. 12.16– Mi, 4. 1. 17: Von Beersheba über Jerusalem zum Heiligtum der Kra-niche. Informativ – meditativ. Anmelden bis 31. 10. www.terra-sancta-tours.ch

AGENDA 2. JULI BIS 15. JULI 2016 ➜ http://zh.kath.ch/service/bildungsangebote

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Rund um den Kirchturm ➜ Nacht der Spiritualität Winterthur

Raum für Meditation, Tanz, Gebet

Spiritualität boomt. Doch was ist Spiri-tualität eigentlich? Die ökumenische «Nacht der Spiritualität» in Winterthur zeigt Grenzen und Möglichkeiten spiri-tueller Erfahrung, bietet Raum für Me-ditation, Tanz und Gebet.

Dazu gibt es Referate mit Diskussi-onen über «Gottesbilder in der thera-peutischen Erfahrung» von Tilmann Moser (Autor und Psychotherapeut), «Formen und Inhalte religiöser Erfah-rungen. Ein Vergleich zwischen Mystik und Nahtoderfahrungen» von Regine Kather (Universität Freiburg i. B.) oder «Was ist spirituelles Heilen?» mit Hei-lungsmeditation und Heilungssegen von Roman Grüter (Heiler und katholi-scher Priester).

Dazu gibt es eine Heilmeditation, ein «Raum der Stille», Workshops zu Qi-gong oder «Klang und Stimme» – die Angebote sind so vielfältig, wie Spiritu-alität facettenreich ist. Und auch ein Bistro zur Stärkung fehlt nicht.

Die Programmteile können auch einzeln besucht werden. Ein Infopoint vor dem «Anhaltspunkt Neuhegi» zeigt, wo welches Angebot stattfindet. Den Abschluss bildet um 23 Uhr eine Litur-gische Feier nach Taizé: «Gott ist die Mitte» in der Halle 710. Eintritt frei; kei-ne Anmeldung notwendig. pd

Fr, 1. Juli 2016, 19 Uhr bis ca. 24 Uhr Neuhegi: am Eulachpark, Halle 710, Anhaltspunkt und Giesserei.

www.anhaltspunkt-neuhegi.ch/angebote

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Züri global

TAG DER NACHBARNZusammen mit der Nachbarschafts- hilfe Wipkingen organisierte die Pfarrei Guthirt am 27. Mai ein Fest für über 200 Leute aus dem Quartier. Der erit-reische Pfarreichor sang, die Kinder bastelten und die Pfarrhaushälterin zauberte mit Helferinnen einen Apéro.

www.guthirt.ch

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Vier Männer und Frauen im Rollstuhl, zwei Män-ner mit Behinderung zu Fuss und rund dreimal so viele, meist junge Betreuerinnen und Betreu-er, ziehen über den Sechseläutenplatz. Das ist die Gruppe Cerebral der Zürcher Sektion des Malteser Hospitaldienstes auf ihrem monatli-chen Montagabend-Ausflug.

Susanne steuert ihren Rollstuhl und spricht mit Begleiterin Angela. Susanne macht seit 20 Jahren mit. Sie komme, wenn es ihr gut gehe, sagt sie. Angela ist seit sechs Jahren dabei. Sie ist über ihre Geschwister zum Hospitaldienst ge-stossen, hat erst das Maltacamp – ein Lager von Jugendlichen mit und ohne Behinderung – be-sucht und ist so zur Gruppe Cerebral gestossen. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni-versität Zürich findet es schön, mit Menschen zusammen zu sein, die sie sonst kaum kennen lernen würde. «Über die Jahre entwickeln sich Freundschaften», sagt sie. Hier liessen sich christliche Werte umsetzen.

Im Bauschänzli angekommen, stellen sich einige vor die Menütafel. Susanne hat bald ent-schieden. Länger geht es bei André. Der junge Mann im Rollstuhl kann nicht sprechen. Pierre, sein Begleiter, liest ihm vor und schaut, wie er reagiert. Beim Essen unter freiem Himmel

reicht er ihm geduldig Löffel für Löffel. Später verständigt sich eine Begleiterin mit André mit Hilfe eines Übersetzungsbuchs. Eine andere tanzt mit dem Mann mit Gleichgewichtsproble-men zur Livemusik.

«Es gefällt mir, für andere da zu sein», sagt die Leiterin der Zürcher Sektion des Malteser Hos-pitaldienstes, Verena Vorwerk. Die Hotelfach-frau ist seit 13 Jahren für den Hospitaldienst ak-tiv und Mitglied des Malteserordens. «Unser Motto ist: Einstehen für den Glauben und für Bedürftige», sagt sie. Die anwesenden Behin-derten seien «Stammgäste», manche schon mit den Maltesern nach Lourdes gepilgert.

Die Zürcher Sektion unterstützt seit 40 Jah-ren Multiple-Sklerose-Betroffene, Muskel- und Demenzkranke und Mitglieder der Vereinigung Cerebral. Ihr neustes Projekt – mit der Johanni-ter Hilfsgemeinschaft – ist eine Tischlein-deck-dich-Abgabestelle in Heilig Kreuz Altstetten.

Der Malteser Hospitaldienst Schweiz ist mit rund 1000 Mitgliedern, Freiwilligen und Sympa-thisanten ein Werk des Malteserordens. Dieser kirchlich anerkannte Laienorden hat eine neun-hundertjährige pflegerische und militärisch-rit-terliche Tradition. Regula Pfeifer

Der Ritter, dein Freund und HelferMenschen mit und ohne Behinderung finden bei einem Ausflug des Zürcher Malteser Hospitaldienstes zusammen.

Ein fröhliches Tänzchen nach dem Essen be-schliesst den Ausflug der «Gruppe Cerebral» des Malteser Hospital-dienstes.

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www.shoms.ch

Malteser Hospitaldienst:

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Boutique

Podestplätze

Bildband ➜ Der neue ferment-Bildband sucht nach dem Glück: Glück meint, mein eigenes Leben und kein anderes wollen, mich an eine Aufgabe hingeben, mich wohl fühlen in meiner Haut und für Momente ganz vergessen können. Glück meint Rückenwind und Sauerstoff, bel-ebt und beatmet, schiebt an und lässt anpacken. Glück ist viel, aber nicht alles. Glück ist schön, aber nicht das Schön-ste. Und Glück ist Leben, das im Kleinen und Konkreten eine neue Welt entwirft, in der es keine Glücklosen und keine Unglücklichen mehr gibt. Ein fröhlich nachdenklicher Sommermix. pd

ferment-Bildband «Vom Glück»Fr. 16.– (plus Versand). Bestellung: Pallottiner Verlag, Postfach, 9201 Gossau. Tel. 071 388 53 30, [email protected], www.ferment.ch

Buch ➜ Kurze Texte, die immer von per-sönlichen Begegnungen oder Lebenssitu-ationen ausgehen, nehmen menschliche Grundfragen auf: Warum bin ich so, wie ich bin? Wie gehe ich mit mir selber um? Welches Ziel schwebt mir vor – verzweif-lungswürdig weit weg oder in mir selber angelegt? Wenn Beziehungen oder Hoff-nungen zerbrechen, Krisen sich einstel-len, wer ist schuld? Behutsam und klar, wie in einem Gespräch, geht Spitalseel-sorger Ludwig Hesse diesen Fragen auf den Grund und zeigt, welche Gottesbilder dahinterstehen. Der Wille Gottes ist keine Regieanweisung von weit ausserhalb oder oberhalb, sondern zeigt sich im Hin-einhorchen in die eigene Seele. bl

«Bin ich schuld? Glaube in Krisenzeiten. 25 Texte»Ludwig Hesse, Edition NZN bei TVZ, Zürich 2016, 160 Seiten, Fr. 24.80, ISBN 978-3-290-20133-3

Zeitschrift ➜ Die Zeitschrift «Bibel heute» befasst sich mit den namenlosen Frauen in den Evangelien. Vier namen-lose Frauen sind exemplarisch aus-gewählt und werden in jeweils eigenen Beiträgen genauer betrachtet: die nicht jüdische Frau, von der Jesus etwas lernt; die Mutter von Johannes und Jakobus, die sich für ihre Söhne einsetzt; die Frau, die Jesus mit Öl salbte, und die Frau mit dem Blutfluss. Ein weiterer Blick gilt den Frauen, von denen Jesus in seinen Gleichnissen erzählt. pd

«Wer seid ihr? – Frauen ohne Namen»Bibel heute 206, Fr. 11.– (plus Versand). Bestellung: Bibelpastorale Arbeitsstelle SKB, Bederstrasse 76, 8002 Zürich. Tel. 044 205 99 60, www.bibelwerk.ch

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In Serie ➜ «Fernsehen»

«Call the Midwife»Man nehme die 1950er-Jahre, junge Heb-ammen, ein Frauenkloster sowie ein Arbeiterviertel und mache daraus eine erfolgreiche Serie. Genau das ist der BBC mit «Call the Midwife» gelungen.

Basierend auf den Lebenserinne-rungen der Krankenschwester Jennifer Worth, dreht sich die gesamte Serie um Geburtshilfe. Allerdings nicht in putzi-ger Familienidylle, sondern in der sozi-alen Not des Arbeiterviertels Poplar im verarmten Londoner West End.

Die von der Kirche angestellten und bei Ordensschwestern lebenden Kran-kenschwestern sind deshalb nicht nur für medizinische Belange zuständig, sie sind fast genauso sehr Sozialarbeiterin-

nen. Rassismus, Sucht, Missbrauch, Emigration, Abtreibung – diese und andere brisante Themen und Fragen werden von «Call the Midwife» nicht ausgeklammert oder pittoresk ver-harmlost.

Im Mittelpunkt der Serie steht die junge Jenny Lee, die sich unter «Non-natus House» eine traditionelle Klinik

vorgestellt hat und nun unvermutet in einem Konvent landet, in dem Nonnen gemeinsam mit Krankenschwestern le-ben und arbeiten.

«Call the Midwife» gelingt es, eine heute noch brisante Sozialstudie mit menschlicher Wärme zu verbinden, so dass die Serie in gut englischer Traditi-on bei aller Härte auch gute Unterhal-tung bietet. Seit 2012 sind bislang 39 Episoden in fünf Staffeln produziert worden – die sechste Staffel ist in Vor-bereitung. bit

«Call the Midwife» BBC One. Die Staffeln 1–3 sind auf DVD und bei Netflix erhältlich (in deutscher und englischer Fassung).

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Filmtipp ➜ «Le Miracle de Tekir» Auf Sendung

Pilgern für die GleichberechtigungSieben Frauen haben sich von St. Gallen aus auf den Weg nach Rom gemacht, um sich für die Gleichberechtigung der Frauen in der römisch-kath. Kirche einzusetzen. Sonntag, 3. Juli – 8.30 – SRF 2 Kultur

Musik für einen Gast. Eugen Drewermann«Jesus hat diese Kirche nicht gewollt», sag-te Eugen Drewermann einst, was zur Folge hatte, dass die Kirche ihn nicht mehr wollte. Sonntag, 3. Juli – 12.40 – SRF 2 Kultur

Ulrich Knellwolf – Viel gepredigt und viele Geschichten gesammelt

In seinem neuen Buch beschäftigt Knellwolf sich mit der Frage, ob Gott vertrauenswürdig ist.Sonntag, 10. Juli – 8.30 – SRF2 Kultur

Sternstunde Religion. Flüchtlingen zu helfen, ist Christenpflicht

Für Peter Balleis, den Direktor des inter-nationalen Flüchtlingsdienstes der Jesuiten, ist es eine christliche Pflicht, Migranten zu helfen.Sonntag, 10. Juli – 10.00 – SRF 1

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In einem Dorf am Donau-Delta lebt die unverheiratete Mara. Sie ist auf rätsel-hafte Weise schwanger geworden. Die lokalen Fischer machen die Schwange-re dafür verantwortlich und wollen sie letztlich gar umbringen, was von Pries-ter Andrei gerade noch verhindert wird. Mara flüchtet in ein nahegelegenes Lu-xus-Hotel, wo unfruchtbare Frauen be-handelt werden.

In ruhigen stimmigen Bildern und einer subtilen und doch spannenden Erzählweise prallen zwei Welten aufei-nander: die eine geprägt von Tradition, Mysterien und Glauben – unsichtbar

und unzugänglich; die andere geprägt von Moderne, Wissenschaft und Zwei-fel – materialistisch und kontrollierbar. Der thematisch vielschichtige Film be-tont, dass Leben und Schöpfung Myste-rien sind und bleiben.

Thomas Schüpbach, medientipp

«Le Miracle de Tekir» Rumänien/Schweiz 2015. Regie: Ruxandra Zenide. Besetzung: Dorotheea Petre, Elina Löwensohn, Bogdan Dumitrache … Dienstag, 12. Juli, 12.15 Uhr im LunchKino Special in Anwesenheit der Regisseurin. www.arthouse.ch

Auf ein Wort ➜ Perspektivenwechsel

Der Edel-Alternative Aristipp galt schon zu seiner Zeit, im 4. Jahrhundert v. Chr., als ein schillerndes Chamäleon: Jeder Situation habe er sich «harmonisch» anzupassen gewusst. Anders als sein Meister Diogenes, der schamlos «kyni-sche», das heisst «hündische» Philo-soph in der Tonne, verkehrte er am ver-wöhnten Tyrannenhof des Dionysios von Syrakus. Ein Zeitgenosse rühmte ihn, im Update: «Dir allein ist es gege-ben, im Dinner-Jacket so gute Figur zu machen wie in stone washed Jeans.» Ein Kyniker de Luxe, der gern die Pers-pektiven wechselte, etwa so: «Einmal liess sich Aristipp ein Rebhuhn für stol-ze fünfzig Drachmen kaufen. Als einer ihm das vorwarf, fragte er: ‹Dir wäre das delikate Stück wohl nicht einmal einen Obolos wert gewesen?› Und als der nickte, erklärte er: ‹Siehst du: Genauso wenig sind mir die fünfzig Drachmen wert.›» Oder so herum: «Als ein Freund

ihn wegen seines aufwendigen, so ganz und gar nicht kynischen Tafelluxus ta-delte und sagte, er selbst würde für der-lei teure Delikatessen doch keine drei Obolen ausgeben wollen, folgerte er: ‹Also: dann bin nicht ich genusssüchtig, sondern du habsüchtig.›» Wie hier zwi-schen Geld und Genuss, so wechselt die Perspektive in dem folgenden Wort-

wechsel mit dem Tyrannen selbst zwi-schen Geld und Geist: «Auf die Frage des Dionysios, warum die Intellektuel-len denn immer an die Türen der Rei-chen klopften, die Reichen aber nie an die Türen der Intellektuellen, erwiderte Aristipp: ‹Weil die einen wissen, was ih-nen fehlt, die anderen nicht.›» Klaus Bartels, Altphilologe und Publizist

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Perspektiven- wechsel

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In Zürich ab Herbst 2016:

Glaubenskurs « Bibel verstehen »Tageskurs Mittwoch / Tageskurs Samstag

Glaubenskurs « Gott und Welt verstehen »Abendkurs Mittwoch / Tageskurs Samstag

Studiengang Theologie SThMontagabend: « Jesus Christus » / Donnerstagabend: « Die Anfänge der Kirche »

Bewusst leben macht glücklich: wwf.ch/gluecks-experiment

Wie viel Schwein brauchen Sie, um glücklich zu sein?

Page 15: Freundliche Ritter - Pfarrblatt

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Der Synodalrat der Römisch-katholi-schen Körperschaft hat mit einem Schrei-ben an Diözesanbischof Vitus Huonder auf dessen Umfrage bezüglich Bistum Zürich reagiert. Das forum dokumentiert an dieser Stelle auszugweise den Brief des Synodalrats:

Zunächst nimmt der Synodalrat «mit grosser Befriedigung zur Kenntnis», dass sich Bischof Huonder den Grün-den, welche für die Gründung eines Bistums Zürich sprechen, anschliesst.

Es «stellt sich jedoch die Frage, ob die Einsetzung einer kleinen Kommis-sion, die sich mit den vorgebrachten Ar-gumenten pro und contra vertieft aus-einandersetzt und das Projekt ‹Bistum Zürich› weiter prüft, zum jetzigen Zeit-punkt angezeigt ist.

Wie in jedem Projekt, so ist auch im vorliegenden der Projektvorbereitung grösste Beachtung zu schenken. In die-ser Phase geht es darum, zu klären, ob ein Projekt überhaupt gestartet werden soll. Mit anderen Worten geht es also darum, die Voraussetzungen, welche für einen erfolgreichen Projektab-schluss unabdingbar sind, zu schaffen.

Die Organe der Römisch-katholi-schen Körperschaft des Kantons Zürich haben in allen jüngeren Be-schlüssen, welche sie zu diesem Thema gefasst haben, zwei derartige Voraus-setzungen genannt:

Erstens: Ohne die Zustimmung der übrigen Bistumskantone kann eine He-rauslösung des Kantons Zürich aus dem Bistum Chur nicht vollzogen werden.

Zweitens: Die Synode 72 forderte für alle Diözesen eine rechtlich festge-legte Mitwirkung ortskirchlicher Gre-mien bei der Wahl der Bischöfe. Diese Mitwirkung muss bestehenden Mitent-scheidungsformen mindestens gleich-wertig sein.»

Im Hinblick auf diese Voraussetzungen gibt der Synodalrat zu bedenken, dass für die erste als bekannt gelte, dass «die Kantone Uri (ohne Urserental), Ob- und Nidwalden, Glarus und Zürich dem Bistum Chur lediglich administrativ zu-geordnet sind.

Unabhängig davon haben sich die staatskirchenrechtlichen Organe der ‹Bistumskantone› in der sogenannten ‹Biberbrugger Konferenz› zusammen-geschlossen.

In einem ersten vorbereitenden Schritt ist deshalb in diesem Gremium auszuloten, unter welchen Vorausset-zungen der Bildung eines Bistums Zü-rich zugestimmt werden könnte.

Bei allem Willen, auf ein Bistum Zürich hinzuarbeiten, suchen die Organe der Römisch-katholischen Körperschaft des Kantons Zürich den Konsens, ohne den die Atmosphäre in der katholi-

schen Landschaft der Ostschweiz auf lange Zeit vergiftet würde.

Eine derartige Entwicklung ist auf jeden Fall zu vermeiden. Der Synodal-rat spricht sich deshalb dafür aus, dass sich die Biberbrugger Konferenz mit dieser Thematik befasst und vor Beginn des ‹Projekts Bistum Zürich› die Eck-werte des zukünftigen Verhältnisses des Bistums Zürich zum Bistum Chur skizziert.»

Hinsichtlich der zweiten Vorausset-zung hält der Synodalrat fest, dass die Mitwirkung bei der Bischofswahl ein Anliegen sei, «das beim Abschluss der gesamtschweizerischen Synode 72 breiteste Zustimmung fand, unter anderem auch von der Schweizer Bi-schofskonferenz.»

Abschliessend bedankt sich der Syno-dalrat bei Bischof Huonder für die Ge-legenheit, sich mit seinen Vorschlägen zu befassen. «Wir sind dankbar für Ihre Initiative – und genau deshalb auch da-ran interessiert, den Prozess mit aller Sorgfalt und mit Bedacht zu einem gu-ten Ende zu bringen. Dies vor allem auch in Ihrem Sinne und in Ihrer Er-kenntnis, dass die Errichtung eines Bis-tums Zürich aus pastoraler Sicht gebo-ten ist.» pd / bit

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Mit ruhiger UmsichtDer Synodalrat begrüsst die Konkretisierung der Diskussion um

ein Bistum Zürich, mahnt aber gleichzeitig zu Sorgfalt und Bedacht.

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SchlusstaktImpressum

Gültig für die Sonntage vom 3. und 10. Juli

HerausgeberinStiftung forum – Pfarrblatt der katholischen Kirche im Kanton Zürich

RedaktionsadresseHirschengraben 72, 8001 Zürich 044 266 12 72, [email protected], www.forum-pfarrblatt.ch Sekretariat: Mo/Di/Do 8.30–11.30 Uhr, Di/Do 13.30–16.30 UhrStiftungsratspräsident: Pfr. Andreas RellstabGeschäftsführung: Anita KochRedaktionssekretariat: Rita GrobChefredaktion: Thomas Binotto (bit)Redaktion: Pia Stadler (ps), Beatrix Ledergerber (bl)Fotografie: Christoph WiderGrafik: Nadja Hoffmann

Abo-Service und AdressmutationenStadt Zürich: 043 322 18 18, [email protected]ürich-Land: Direkt beim Pfarramt Ihres Wohnortes (Adresse auf Pfarreiseiten ersichtlich)Stadt Winterthur: 052 224 03 84, [email protected] Abos: 044 266 12 72, [email protected]: Jahresabo Inland Fr. 37.–, Ausland Fr. 75.–

Anzeigenverkauf creative media gmbh, Zürcherstrasse 135 8910 Affoltern a. A., 043 322 60 30, Fax 043 322 60 31 [email protected], www.c-media.ch

Druck AVD Goldach AG, 9403 Goldach, www.avd.chLayout Pfarreiseiten: Text und Gestaltung jeweiliges Pfarramt

60. Jahrgang, erscheint 14-täglich, ISSN 1420-2212

PFARRBLATT DER KATHOLISCHEN KIRCHE IM KANTON ZÜRICH

«Einfach keine Zeit haben» klingt wichtig. Bin ich «im Stress», so bin ich gefragt und darf mich mit der übervollen Agenda brüs-ten. Langeweile dagegen ist für Verlierer. Wer sich langweilt, hat entweder keine Freunde, keine Hobbys oder keinen Job.

Bin ich am Morgen für einmal zu früh an der Bushaltestelle, nehme ich wie auf Befehl mein Handy hervor – es könnte ja jemand geschrieben haben. Ist dies nicht der Fall, so schreibe ich vielleicht selber. Klar ist: Zwei Minuten sind viel zu lange, um sie einfach ver-streichen zu lassen.

Das Warten und Weilen wird gemie-den, wo es nur geht. Dem Zugabteil geht’s wie der Couch: Sie allein reichen nicht aus, damit wir uns gut fühlen. Da muss schon zusätzlich etwas flimmern, glänzen oder klingeln. Ständig gieren wir nach Ablenkung und tun uns schwer, wenn es keine gibt.

Die Folgen sieht man an den Partys, bei denen die Gäste kurz vorbeischau-en, und sich aus dem Staub machen, so-bald die Stimmung nicht mehr ganz so toll ist. Und an den Vielen, welche im Bus im Gespräch sind; mit einem Ohr beim Gegenüber, mit dem anderen beim Kopfhörer. Sie zeigen: Die Multi-tasking-Gesellschaft fürchtet sich of-fenbar panisch vor jedem noch so klei-nen Augenblick der Monotonie. Den Blick schweifen lassen, atmen, sich um-sehen und einfach mal sein – das kann sie äusserst schlecht. Jede Minute soll «etwas laufen».

Ich möchte wieder mehr lesen. Ich möchte mir nicht mehr mein Gehirn und meine Abende mit Dingen zukleis-tern, welche mich wenig bis gar nicht interessieren. Ich möchte der Leere eine Chance geben, damit etwas Neues aus ihr entstehen kann – und seien es nur ein wenig Kreativität oder Gesprä-che mit dem, der neben mir weilt und wartet.

Deshalb meine persönliche Chal-lenge ab sofort: Unter der Woche gilt striktes Facebook- und YouTube-Ver-bot, vorerst einmal für diesen Monat. Das mag nach wenig klingen, doch der Schein trügt!

Ziel ist es, früher dagewesenen Lei-denschaften – Lesen und Schreiben in meinem Fall — neuen Raum zu geben und meine Zeit vor Zeitfressern zu be-schützen. Das Leben ist nicht immer ultraspannend. Das Leben ist manch-mal langweilig. Doch gelingt es mir, mich ein Stückchen mit der Langewei-le anzufreunden, dann wird das Leben authentischer und erfüllter. Davon bin ich überzeugt.

Ich bin gespannt darauf: Einmal verharren, die Gedanken fliegen lassen und etwas länger weilen.

Luana Nava, Praktikantin forum

HINTERSINNIGES

Langeweile?Länger verweilen!

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