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Statusbericht 2015 Das Projekt Frühe Hilfen – Frühe Chancen in der Region Hannover Frühe Hilfen – Frühe Chancen

Frühe Hilfen – Frühe Chancen · Frühe Chancen Team Jugendhilfeplanung und Fachberatung Kinderschutz 1.2.2 Finanzierungsrahmen ... Rahmenbedingungen und Ausstattung von Netzwerken

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Statusbericht 2015Das Projekt Frühe Hilfen – Frühe Chancen in der Region Hannover

Frühe Hilfen – Frühe Chancen

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Statusbericht 2015Das Projekt ‚Frühe Hilfen – Frühe Chancen’ der Region Hannover

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Einleitung.................................................................................................................................................4

1. Das Projekt Frühe Hilfen – Frühe Chancen.........................................................................................5

1.1 Ziele des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen.............................................................................5

1.2 Rahmenbedingungen des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen..................................................5

1.2.1 Projektstruktur ................................................................................................................................5

1.2.2 Finanzierungsrahmen.....................................................................................................................6

1.3 Regelleistungen, die durch Fachdienste angeboten werden.............................................................9

1.4 Meilensteine des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen ..............................................................11

1.5 Die strategische Umsetzung des Projekts.......................................................................................13

1.5.1 Die lokale Umsetzung in den kommunalen Netzwerken Früher Hilfen ........................................15

1.5.2 Bereitstellung von Ressourcen im Rahmen der lokalen Umsetzung............................................16

1.5.3 Die Regionale Planungsgruppe....................................................................................................17

3. Der aktuelle Sachstand: Die teilnehmenden Kommunen der Region Hannover...............................19

3. Die Bestandserhebung Früher Hilfen: Das FIS .................................................................................34

4. Die Bedarfsermittlung Früher Hilfen: Datenerhebung und Auswertung ............................................35

4.1 Modul 1 und 2: Quantitative Fragebogenerhebungen .....................................................................36

4.2 Qualitative Interviewerhebung .........................................................................................................37

5. Erste Ergebnisse der kommunalen und regionalen Bedarfsanalysen...............................................38

5.1 Gesamtauswertung der Elternbefragung für die Region Hannover auf Basis von fünf Kommunen40

5.2 Kurze wesentliche Ergebnisse ........................................................................................................64

6. Ausblick: Erste Handlungsempfehlungen für die Region Hannover..................................................66

Literatur .................................................................................................................................................69

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EinleitungDas Projekt Frühe Hilfen – Frühe Chancen der Region Hannover hat 2012 im Zuge des damals neuen Bundeskinderschutzgesetzes seine Arbeit aufgenommen. Seit 2013 wird es durch die Bundesinitiative Frühe Hilfen gefördert. Leitziel ist, eine bedarfsgerechte Versorgungsstruktur Früher Hilfen in der Region Hannover auf- bzw. auszubauen. Frühe Hilfen sollen dazu beitragen, die Entwicklungs-, Bildungs- und Teilhabechancen von Kindern zu erhöhen. Dieses Ziel wird auf zwei maßgeblichen Ebenen verfolgt: Auf lokaler Ebene der Städte und Gemeinden und im Bereich des Leistungsspektrums der Regionsfachdienste.

Demnach gilt es einerseits, im Rahmen kommunaler (lokaler) Netzwerke Früher Hilfen Kooperationsbündnisse aus interdisziplinären Trägern der Jugendhilfe, der Elternbildung, des Gesundheits- und Sozialwesens zu schließen, um mittel- und langfristig eine koordinierte Angebotsstruktur primär- und sekundärpräventiver Leistungen für (werdende) Eltern mit Kindern unter 6 Jahren vorzuhalten. Dafür ist es andererseits notwendig, das Leistungsspektrum der Regionsfachdienste dahingehend zu vernetzen und auszurichten, dass sich aus ihnen ein auf einander abgestimmtes Arbeitsfeld Früher Hilfen entwickelt, das seinen bedarfsorientierten Versorgungsbeitrag in den Kommunen der Region Hannover und damit für die Region insgesamt leistet.

2013 warb die Region Hannover bei den Kommunen im Zuständigkeitsbereich der Region als Jugendhilfeträger für die Teilnahme am Projekt. Mittlerweile beteiligen sich 10 der 16 Kommunen. In allen 10 gegründeten Netzwerken sind bereits sichtbare Erfolge zu verzeichnen. Nicht nur, dass Vernetzung im Sinne einer (neuen) kooperativen Zusammenarbeit funktioniert – darüber hinaus sind in einigen Kommunen bereits neue Angebote für Eltern und Kinder entwickelt und installiert worden. In der Zusammenarbeit zeigt sich insbesondere, dass unterschiedliche Kooperationsbündnisse aus Kommune, Region und freier/kirchlicher Träger sehr konstruktive und kreative Ergebnisse hervorbringen.

Vielfach wird vom Profit bzw. Nutzen gesprochen, der sich im Rahmen der Netzwerkarbeit für alle Beteiligten und letztendlich die Kinder und Eltern der Zielgruppe einstellen muss, damit Netzwerkarbeit kein Selbstzweck ist. Dieser Bericht zeigt, dass der Nutzen an vielen Stellen der Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Trägern, Fachkräften und Ehrenamtlichen schon nach kurzer Zeit sehr groß ist.

Die Arbeitsschwerpunkte in den Netzwerken der 10 beteiligten Kommunen sind vor allem, die lokalen Bestände Früher Hilfen zu erheben und erste Schritte einer jeweiligen, sozialraumorientierten Bedarfsermittlung einzuleiten. Die Bestandserhebungen sind vielerorts mittlerweile abgeschlossen. Nun werden die erhobenen Angebote und Leistungen Früher Hilfen in das Fach- und Familieninformationssystem Frühe Hilfen – einem Online-Portal für Eltern und Fachkräfte – eingespeist. So können Öffentlichkeit und Zielgruppen über das Internet von der Arbeit in den lokalen Netzwerken profitieren. Die Bedarfsermittlungen erfolgen insbesondere über Eltern- und Fachkräftebefragungen (Quantitative Fragebögen und qualitative Interviews), die aktuell oder in Kürze in allen 10 beteiligten Kommunen durchgeführt werden. (Der Elternfragebogen befindet sich in der Anlage dieses Berichts).

Mehr als 1600 Elternteile haben bereits an den Befragungen teilgenommen, was einen guten Erfolg darstellt. Die ersten Auswertungen der Elternbefragungen aus 5 Kommunen zeigen erkenntnisreiche Ergebnisse. In einer differenzierten Analyse wird für jede Kommune gezeigt, welche Themen für die befragten Eltern aus Bereichen der frühkindlichen Entwicklung, Erziehung und Familie Priorität haben und an welchen Orten (Institutionen) in ihrer Kommune Angebote zu den genannten Themen aus ihrer Sicht stattfinden sollten. Durch die Auswertung entstehen elterliche Meinungsbilder, die anschließend mit den Ergebnissen der Fachkräftebefragung abgeglichen werden und Bestandteil der kommunalen

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Bedarfsermittlungen und Versorgungsplanungen sind. Eine Gesamtanalyse (Auswertung aller Fragebögen der 5 Kommunen) für die Region ist im Anhang des Berichts zu finden. Es zeigt sich, dass Eltern die Kita bzw. das Familienzentrum als Angebotsort priorisieren. Thematisch sind es vor Allem Themen der Erziehung, der Kindesentwicklung und des Zeitmanagements in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die auf gesteigertes Interesse stoßen – was zu einer in der Forschung festgestellten breiten Verunsicherung von Eltern passt.

1. Das Projekt Frühe Hilfen – Frühe Chancen

1.1 Ziele des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen

Das Projekt hat unterschiedliche Ziele, die sich in Leit- und Teilziele differenzieren lassen. Die Leitziele sind in der Vorbereitungsphase zum Projekt im Vorfeld des Projektstarts erarbeitet worden. Einige der Teilziele wurden und werden im Projektverlauf entsprechend der Ausgestaltung von Umsetzungsschritten angepasst und sind hier nicht aufgeführt.

Entsprechend getroffener Zielvereinbarungen in der Regionsverwaltung sollen die Chancen für Kinder auf gesellschaftliche Teilhabe, auf Bildung und ein gesundes Aufwachsen erhöht werden. Dafür gilt es, dass Informationen und niedrigschwellige Angebote allgemein zugänglich sind und stetig vorgehalten werden, Förder- und Unterstützungsbedarfe frühzeitig erkannt werden und passgenaue Hilfen zeitnah vermittelt werden können. Im Vordergrund steht ein präventiver und ressourcenorientierter Ansatz, der die Lebenswelten der Familien berücksichtigt und sozialräumlich ausgerichtet ist. Folgende Leitziele wurden formuliert:

Leitziele

(Werdende) Eltern mit Kindern bis zum Schulalter (unter 6 J.) erhalten frühzeitige Unterstützung in unterschiedlichen Lebensbereichen. Dadurch haben sie verbesserte Bildungs-, Entwicklungs- und Teilhabechancen.

Regionale und lokale Netzwerkstrukturen Früher Hilfen sind aufgebaut und etabliert. Die Fachdienste der Region Hannover sind vernetzt und bieten bedarfsgerechte Leistungen

an. Vorhandene präventive Angebote mit Informations-, Beratungs- und Unterstützungscharakter

sind optimiert und ggf. ausgebaut. Den besonderen Erfordernissen unterschiedlicher Alters- und Zielgruppen wird durch

geeignete Ansätze und Maßnahmen Rechnung getragen. Es findet eine Angebotsvernetzung zwischen Trägern und Angeboten älterer

Zielgruppenkinder (über 6 J.) und ihrer Eltern statt. Das Projekt ‚Frühe Hilfen – Frühe Chancen’ wird mittels Evaluationsinstrumentarien

prozessual und zukunftsfähig weiterentwickelt und entspricht qualitativen Standards. Das Projekt ‚Frühe Hilfen – Frühe Chancen’ ist verstetigt.

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1.2 Rahmenbedingungen des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen

1.2.1 Projektstruktur

Das Projekt Frühe Hilfen – Frühe Chancen ist im Team Jugendhilfeplanung und Fachberatung Kinderschutz des Fachbereichs Jugend im Sozialdezernat der Regionsverwaltung verortet. Die Steuerung des Projekts erfolgt durch die Lenkungsgruppe mit folgenden Mitgliedern: Dezernent, Fachbereichsleitung, stellvertretende Fachbereichsleitung, Teamleitung, Sozialplaner. Das Projekt ist mit einer Vollzeitstelle für das Projektmanagement und die Koordination, einer 0,25 VK-Stelle für die Koordination und Administration des FIS (Fach- und Familieninformationssystem Frühe Hilfen) sowie derzeit einer Berufspraktikant/innenstelle ausgestattet. Mit einem geringen Stundenanteil werden Arbeiten der quantitativen und qualitativen Bedarfsermittlung durch (aktuell) drei wissenschaftliche Hilfskräfte auf Honorarbasis unterstützt. Das Projekt weist folgende Grundstruktur. auf:

Region Hannover

Sozialdezernat Region Hannover

Fachbereich Jugend Region Hannover

Fachdienste als Leistungsanbieter

Früher Hilfen

Lenkungsgruppe Frühe Hilfen – Frühe

Chancen

Projektleitung 1,0 VK Koordination FIS 0,25 VK

BerufspraktikantIn Soziale Arbeit 1,0 VK

Wissenschaftliche Hilfskräfte

Projekt Frühe Hilfen – Frühe Chancen

Team Jugendhilfeplanung und Fachberatung Kinderschutz

1.2.2 Finanzierungsrahmen

Das Projekt wird derzeit über Fördermittel des Bundes (Bundesinitiative Frühe Hilfen) und über eigene Haushalsmittel der Region finanziert. Die Bundesinitiative stellt eine Förderung bis Ende 2015, danach wird ein Fonds eingerichtet, der eine ähnliche Unterstützung vorsieht. Die Richtlinien für die Teilhabe am Fonds werden vom Bund bzw. Land derzeit erarbeitet. Folgendes Budget steht dem Projekt in 2015 zur Verfügung:

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1 Förderung durch die Bundesinitiative Frühe Hilfen 170.000 Euro / Jahr

2 Haushaltsmittel der Region Hannover 25.000 Euro / Jahr

Die Fördermittel der Bundesinitiative Frühe Hilfen sehen drei Förderschwerpunkte vor:

1. Auf- und Ausbau von Netzwerkstrukturen Früher Hilfen2. Koordinierter Einsatz von Familienhebammen3. Aufbau von Ehrenamtsstrukturen

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) umschreibt die Ziele, die den Bezugsrahmen der Förderschwerpunkte der Bundesinitiative bilden, in der Verwaltungsvereinbarung bzw. im Zwischenbericht 2014 wie folgt (vgl. NZFH, Bundesinitiative Frühe Hilfen, Zwischenbericht 2014, S.5):

„(1) Das Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG) ist Grundlage der Bundesinitiative. Ziel dieses Gesetzes ist es, das Wohl von Kindern und Jugendlichen zu schützen und ihre körperliche, geistige und seelische Entwicklung zu fördern. Dazu dient die Bundesinitiative mit den in § 3 KKG festgelegten Schwerpunkten.

(2) Die Bundesinitiative soll [...] übergreifende Erkenntnisse erbringen hinsichtlich

1. der strukturellen Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Ausstattung von Netzwerken mit Zuständigkeit für Frühe Hilfen und des systematischen Einbezugs des Gesundheitswesens

2. der Einsatzmöglichkeiten, der Anbindung und der Funktion von Familienhebammen und vergleichbaren Berufsgruppen aus dem Gesundheitsbereich in Netzwerken mit Zuständigkeit für Frühe Hilfen

3. der Möglichkeiten und Grenzen des Einbezugs ehrenamtlichen Engagements im Kontext der Frühen Hilfen zum Beispiel hinsichtlich der Übergänge von ehrenamtlichem Engagement und professionellem Handeln und der Qualitätsstandards für den Einsatz Ehrenamtlicher.

[Im Rahmen der Bundesinitiative] soll untersucht werden, ob und wie mit diesen Maßnahmen eine Verbesserung der Situation von belasteten Eltern und ihren Kindern im Sinne der Ziele des KKG erreicht werden kann.“

Um von der Förderung der Bundesinitiative zu partizipieren muss eine Kommune zunächst einen der ersten beiden Förderschwerpunkte als prioritär festlegen und die beantragten Mittel für diesen Schwerpunkt einsetzen. (Der dritte Förderschwerpunkt ist nachrangig zu betrachten). Die Region Hannover hat sich in den ersten drei Förderjahren (2013-2015) für den ersten Schwerpunkt entschieden – den Aufbau von Netzwerkstrukturen, da der Einsatz von Familienhebammen bereits seit einigen Jahren koordiniert wird und bereits ein ständiges Angebot Früher Hilfen darstellt.

Ebenso fließen jährliche Haushaltsmittel der Region in die Projektfinanzierung mit ein. Um neue Präventionsprojekte im Bereich Frühe Hilfen initiieren und bestehende fortführen zu können, knüpft die Projektstruktur an unterschiedliche Finanzierungsstrukturen bisheriger Förderungen und Regelleistungen an. Folgendes Bild ergibt sich hinsichtlich der aktuellen Angebotsförderung bzw. -finanzierung:

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Regelleistungen und Projekte Früher Hilfen

Angebote im Rahmen vonRegelleistungen nach SGB VIII

Finanzierung:Haushaltsetat Region Hannover

Finanzierung:Andere Bundes- oder Landesförderungen

Angebote im Rahmen derProjektförderung Früher Hilfen

Finanzierung:Landesrichtlinie Familienförderung

Finanzierung:Projektmittel über das ProjektFrühe Hilfen - Frühe Chancen

Finanzierung:Richtlinie für Familien unterstützendeMaßnahmen der Region Hannover

Finanzierung:Drittmittel über Stiftungen

1.3 Regelleistungen, die durch Fachdienste angeboten werden

In der Region sind eine Reihe von Leistungen ganz oder teilweise auf die Förderung und Unterstützung von Familien mit kleinen Kindern ausgerichtet. Dabei handelt es sich um:

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Team Sozialmedizin u. Behindertenberatung:z.B. Beratung von Eltern mit behinderten oder von Behinderung bedrohten Kindern, Unterstützung bei der Suche von Kindertageseinrichtungen

Team Jugendarbeit:

z.B. Ferienprogramme für Eltern mit kleinen Kindern, Elternbildung

Team Sozialpädiatrie und Jugendmedizin:

z.B. Schuleingangsuntersuchung, Entwicklungsdiagnostik in Krippen/Kitas, Offene Entwicklungs- und Gesundheitsberatung

Team Jugendzahnpflege:

z.B. Prophilaxemaßnahmen in Kindertageseinrichtungen

Teams Familien- und Erziehungsberatungsstellen:z.B. Frühe Beratung oder Erziehungsberatung

Team Pflegekinder und Adoption, Eingliederungshilfe (§35a):

z.B. Adoptionsvermittlung oder Vermittlung einer Pflegefamilie, Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Minderjährige

Team Wirtschaftliche Jugendhilfe:z.B. Kostenübernahme für Hilfen nach SGBVIII

Team Beistandschaften:

z.B. Beistandschaften oder Beratung in Unterhaltsfragen, Vormundschaften

Teams ASD / Jugendhilfestationen:z.B. Allgemeine Beratung oder Unterstützung nach §16 SGB VIII

Team Unterhaltsvorschuss:

z.B. Unterhaltsvorschuss für alleinerziehende Eltern

Team Fachdienste für Jugendhilfe:

z.B. Koordinierungsstelle Kindertagespflege, Fachberatung und Sprachförderung für und in Kindertagesstätten, Kita-Planung

Team Jugendhilfeplanung und Fachberatung Kinderschutz:

z.B. Projekt Frühe Hilfen - Frühe Chancen, Koordinierungsstelle Familienhebammen, Koordinierungszentrum Kinderschutz, § 8b Fachberatung zum Schutz von Kindern, Koordinierungsstelle Alleinerziehende, Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch

Team Fachaufsicht Sozialhilfe:

z.B. Fachberatung im Zusammenhang mit der Sozialhilfe für Frauen und Kinder in Frauenhäusern

Sozialpsychiatrischer Dienst:

z.B. Beratung von psychisch erkrankten oder von psychischer Erkrankung bedrohten Eltern mit kleinen Kindern

Team Besondere soziale Leistungen:z.B. Beratung und Bearbeitung des Bildungs- und Teilhabepakets

Fachbereich Soziales Fachbereich Jugend

DEZERNAT II – SOZIALE INFRASTRUKTUR

Gleichstellung

Team Gleichstellung:z.B. Frauenförderung, Gleichstellung von Frauen und Männern, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Koordinierungsstelle Integration, Teilhabe von Menschen mit Behinderungen

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Die im Schaubild dargestellten Fachdienste und Angebote Früher Hilfen besitzen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dennoch zeigt die Übersicht, dass die Region Hannover bereits zahlreiche Dienste und Leistungen anbietet, die im Rahmen des Projekts stärker aufeinander abgestimmt und niedrigschwellig für Familien mit kleinen Kindern und Fachkräften vor Ort verfügbar sein sollen.

Daher wird es bei der Verstetigung und Bedarfsplanung keineswegs nur darum gehen, welche Angebote fehlen, sondern insbesondere auch, wie eine Ausrichtung und Vernetzung bestehender Angebote im Sinne einer kommunalen Versorgungsplanung Früher Hilfen gelingen kann.

1.4 Meilensteine des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen

Das Projekt Frühe Hilfen – Frühe Chancen ist 2012 gestartet. Die Projektlaufzeit ist aktuell bis Ende 2015 geplant. Derzeit werden die Bedingungen für eine Verstetigung des Projekts zu einem Koordinierungszentrum Frühe Hilfen – Frühe Chancen erörtert. Zum 01.08.12 nahm die Projektleitung ihre Arbeit auf. Folgende 15 Meilensteine sind mit ihren Teilschritten seither erreicht:

1 Einrichtung der Lenkungsgruppe und Vorbereitung des Projekts. 2012

2 Kooperation mit dem Bundesprogramm ‚Anschwung für frühe Chancen’ zur Prozessbegleitung lokaler Netzwerkprozesse.

2012

3 Teilnahme am Web-Portal FIS (Fach- und Familieninformationssystem Frühe Hilfen) des Landes Niedersachsen. Eröffnung des Portals in der Partnerkommune Ronnenberg.

2013

4 Förderung durch die Bundesinitiative Frühe Hilfen. 2013 bis 2015

5 Fachöffentliche Auftaktveranstaltung und Vorstellung in der Sozialdezernentenkonferenz und im Jugendhilfeausschuss der Region Hannover.

2013

6 Interessenbekundungsverfahren zur Teilnahme am Projekt zwischen Region Hannover und Kommunen (in Jugendhilfeträgerschaft der Region).

2013 bis 2015

7 Teilnahme von Kommunen am Projekt. Aktueller Stand: 10 Kommunen beteiligen sich am Projekt (Barsinghausen, Garbsen, Gehrden, Hemmingen, Ronnenberg, Seelze, Springe, Wedemark, Wennigsen, Uetze).

2013 bis 2015

8 Gründung lokaler interdisziplinärer Netzwerke Früher Hilfen in den teilnehmenden Kommunen mit Akteuren der lokalen öffentlichen Träger (Stadt/Gemeinde), des regionalen öffentlichen Trägers (Fachdienste der Region Hannover), der lokalen freien und kirchlichen Träger sowie mit Ehrenamtlichen.

2013 bis 2015

9 Vorstellung des Projekts in den kommunalen Sozialausschüssen von Barsinghausen, Garbsen, Gehrden, Hemmingen, Wennigsen, Uetze.

2013 bis 2015

10

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10 Einrichtung der Regionalen Planungsgruppe Frühe Hilfen. 2014

11 Auftakt eines fachspezifischen Curriculums Frühe Hilfen. 2014

12 (Mit-)Finanzierung neuer Angebote im Kontext Früher Hilfen in Partner-Kommunen:

SAFE-Kurs in Uetze SAFE-Kurs in Hemmingen SAFE-Kurs in Wennigsen [in Planung] Elternkurs ‚Verbinden’ in Seelze ‚Garbsener Elterntreff’ in Garbsen Familienhebammensprechstunde in Garbsen Familienhebammensprechstunde in Seelze Familienhebammensprechstunde in Springe [in Planung] Projekt ‚Familien Stärken’ in Ronnenberg ‚Umsonstladen’ in Ronnenberg Projekt ‚Kinderstube’ in Springe Projekt ‚Familienberatung’ in Springe

2014

13 Teilnahme der Region Hannover als Pilotkommune an der Kommunikationsplattform für Frühe Hilfen Inforo-Online des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen.

2014

14 Beginn der qualitativen und quantitativen lokalen Bedarfsermittlungen über Datenerhebungen (Eltern- und Fachkräftebefragungen).

2014 bis 2015

15 Erste Auswertungen der Datenerhebungen. 2015

Folgende Meilensteine sollen 2016 erreicht werden:

1 Weiterführung der qualitativen und quantitativen lokalen Bedarfsermittlungen über Datenerhebungen (Eltern- und Fachkräftebefragungen).

2015

2 Auswertungen der Datenerhebungen. 2015/16

3 Vollständige Angebotssammlung im FIS (Fach- und Familieninformationssystem Frühe Hilfen) des Landes Niedersachsen. Datenpflege des FIS.

2015/16

4 Nutzung des Internetportals Inforo-Online als Kommunikationsplattform einzelner Pilotkommunen der Region Hannover.

2015/16

5 Beginn neuer Partnerprozesse mit weiteren Kommunen der Region, um auch dort Netzwerke Früher Hilfen auf- oder auszubauen.

2015/16

6 Umsetzung eines stetigen Fach-Curriculums Frühe Hilfen. 2015/16

7 Weitere Einbindung der Fachdienste der Region Hannover in die lokalen 2015/16

11

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Netzwerke.

8 Restrukturierung des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen in der Verwaltungsstruktur der Region Hannover mit dem Ziel der Verstetigung. Aufbau von interdisziplinären Vernetzungsstrukturen zwischen den Fachdiensten der Region Hannover (Verbundstrukturen Früher Hilfen im Sozialdezernat.)

2015/16

9 Entwicklung eines Konzepts zum langfristigen Monitoring. 2015/16

10 Entwicklung eines Konzepts zur Qualitätsentwicklung Früher Hilfen in der Region Hannover.

2016

11 Erstellung eines Abschlussberichts des Projekts 2016

1.5 Die strategische Umsetzung des Projekts

Frühe Hilfen in einer Gebietskörperschaft von der Größe der Region Hannover zu planen und umzusetzen bedarf der genauen Überlegung, welche Planungsräume es bereits gibt und ob diese Planungsräume zur Umsetzung geeignet scheinen. Zu Beginn des Projekts wurde dementsprechend festgestellt, dass ein einziger Planungsraum Früher Hilfen für die gesamte Region Hannover aus unterschiedlichen Gründen keinen Sinn macht.

Daher bildete sich schnell das Umsetzungskonzept der kommunalen Teilräume heraus, das die Versorgung Früher Hilfen in der Region Hannover auf die Grundpfeiler der Kooperation von Region, Kommune und freien bzw. kirchlichen Trägern stellt. Der Begründungshorizont ist – neben den fachlichen Versorgungsaspekten – einerseits die Jugendhilfeträgerschaft mit Bezug auf das KKG des Bundeskinderschutzgesetzes und andererseits die kommunale Daseinsvorsorge. Prävention ist – anders als Intervention – als Ansatz der Risikovorsorge an die allgemeine Bevölkerung einer Kommune gerichtet.

Aus konzeptioneller Planungssicht bedeutet das, dass interkommunale Kooperation seinen Begründungshorizont auch in der allgemeinen Daseinsvorsorge findet. In der Netzwerkarbeit wurde sehr schnell deutlich, dass die involvierten Akteure der Netzwerke diesen Aspekt als sehr wichtig empfinden. Man möchte den präventiven Ansatz nicht nur gemeinsam umsetzen, weil es für die Kinder und Eltern einen Nutzen hat, wenn Institutionen und Fachkräfte zusammen arbeiten. Man möchte es auch, weil man sich in der gemeinsamen Pflicht einer Daseinsvorsorge im Rahmen des kooperativen Gemeinwesens sieht. Daraus ist eine motivierende Dynamik entstanden, die es aufrecht zu erhalten gilt. Demensprechend ist der lokale Bezug der Akteure auch aus Planungssicht weiterhin mitzudenken.

Als Planungsräume wurden somit die Kommunen festgelegt – schließlich war und ist es ein Anliegen, gemeinsam mit und in jeder Kommune (in Jugendhilfeträgerschaft der Region) eine Bestandsaufnahme und Bedarfsermittlung durchzuführen und tragfähige Netzwerke Früher Hilfen vor Ort zu etablieren. In der Übersicht zeigt sich die Versorgungsstruktur in der Region Hannover wie folgt:

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Ein zentraler Kern der Umsetzungsstrategie sind die Lokalen Netzwerke in den 16 Kommunen vor Ort, in denen die Akteure der öffentlichen, freien und kirchlichen Träger zusammen arbeiten. Es werden lokale Ziele abgesteckt

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Kooperation zwischen der Region Hannover

und der jeweiligen Partnerkommune

Fachkräfte und Ehrenamtliche der jeweiligen Kommune, der Region Hannover, der freien und kirchlichen Träger

Vertreter der Netzwerke Früher Hilfen in Kommunen mit eigenem Jugendamt

Regionale Planungsgruppe

Kommune A

Lokales Netzwerk Früher Hilfen

Kommune B

Lokales Netzwerk Früher Hilfen

Kommune C

Lokales Netzwerk Früher Hilfen

Page 14: Frühe Hilfen – Frühe Chancen · Frühe Chancen Team Jugendhilfeplanung und Fachberatung Kinderschutz 1.2.2 Finanzierungsrahmen ... Rahmenbedingungen und Ausstattung von Netzwerken

und Strategien zur Bestandserhebung, Bedarfsermittlung und Angebotsplanung entwickelt. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts nehmen mit Barsinghausen, Garbsen, Gehrden, Hemmingen, Ronnenberg, Seelze, Springe, Wedemark, Wennigsen und Uetze 10 der 16 Kommunen am Projekt teil.

Bei der langfristigen Versorgung mit Frühen Hilfen in der Region Hannover wird der Fokus nicht auf die Lokalen Netzwerke und ihre Angebote vor Ort beschränkt bleiben. Vielmehr gilt es aus Planungssicht – gerade für kleinere Kommunen – gemeinsame Teilräume in der Region zu bilden, in denen die Zielgruppeneltern und Kinder zweier oder mehrere Kommunen gemeinsam versorgt werden. Einerseits wäre vielfach die Zielgruppe in einer Ortschaft zu klein, andererseits orientiert sich eine lokal beschränkte Sichtweise nicht an den Lebensrealitäten der Menschen, die Angebote Früher Hilfen bewusst oder notwendiger Weise auch in Nachbarkommunen nachfragen.

Die Sozialplanung der Region Hannover entwickelt derzeit ein Regionalmodell, das unterschiedliche Planungs- und Versorgungsaspekte mit einander vereint. Das Modell könnte für die zukünftige Versorgungsplanung Früher Hilfen einen gewinnbringenden Orientierungsrahmen bieten.

1.5.1 Die lokale Umsetzung in den kommunalen Netzwerken Früher Hilfen

Folgende Umsetzungsschritte haben sich in der Arbeit in den Netzwerken aus der kooperativen Zusammenarbeit als logisch herausgestellt und werden mittlerweile auch von neu am Projekt beteiligten Kommunen in die jeweilige Umsetzungsplanung aufgenommen – stets angepasst an die örtlichen Bedingungen einer Kommune:

Zur Bildung eines Netzwerks ist es zunächst notwendig, in bilateralen Gesprächen zwischen der jeweiligen Kommune und der Region Hannover die grundsätzlichen Ideen auszutauschen und Möglichkeiten im Rahmen der Kooperation abzustecken. Häufig werden in dem ersten Gespräch bereits die ersten Schritte geplant. Dazu gehört zunächst zu überlegen, welche lokalen Netzwerkpartner bei einem ersten Auftakttermin beteiligt sein sollen und wo der Auftakttermin stattfindet.

Mit dem Auftakt beginnt auch die Arbeit einer unabhängigen Prozessbegleitung, die den Start eines Netzwerkprozesses für ein Jahr begleitet. Die Prozessbegleitung hat die Funktion, als externe Moderation die jeweiligen Perspektiven der Netzwerkpartner zu berücksichtigen und den Prozess ergebnisorientiert zu starten und in der Startphase zu flankieren. In den ersten zwei Jahren des Projekts Frühe – Hilfen Frühe Chancen wurde bezüglich der Prozessbegleitung eine Kooperation mit der Deutschen Kinder und Jugendstiftung (DKJS) eingegangen, die als Projektträger des vom Bund geförderten Programms ‚Anschwung für frühe Chancen’ jeweilige Prozessbegleitung für jeden startenden Netzwerkprozess in den Kommunen bereit stellte. Nach Auslaufen des Förderprogramms ‚Anschwung für frühe Chancen’ hat sich die Region Hannover entschieden, jeder neu startenden Kommune ebenfalls für ein Jahr eine externe Prozessbegleitung zur Seite zu stellen und diese zu finanzieren.

Die Umsetzungsschritte sind trotz lokaler Unterschiede in den beteiligten Kommunen bisher ähnlich:

1. Bilaterales Gespräch zwischen Kommune und Region: Festlegung lokaler und gemeinsamer Ziele. Dazu gehört auch, sich über den Versorgungsansatz auszutauschen. Weiterhin wird der Arbeitsmodus festgelegt – zeitlich wie auch funktional. Funktional steht die Entscheidung an, ob zunächst ein großes Netzwerk gebildet werden soll, aus dem sich in der Verstetigungsphase nach einem Jahr Netzwerkarbeit eine Lenkungsgruppe herausbildet. Oder, ob zunächst mit einer kleineren Lenkungsgruppe begonnen wird, die die ersten Umsetzungsschritte der Bedarfsermittlung und größere Netzwerktreffen des gesamten Lokalen Netzwerks plant.

2. Planung erster Schritte bis zum Auftakttermin und Einsetzen der Prozessbegleitung.

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3. Vorstellung des Vorhabens im lokalen Sozialausschuss.

4. Auftakttermin mit lokalen Netzwerkpartnern der Kommune, den freien und kirchlichen Trägern, den örtlichen Regionsfachdiensten und ggf. mit Ehrenamtlichen (z.B. des Stadtelternrats oder des örtlichen Präventionsrats). Es wird versucht, die unterschiedlichen Systeme aus der Jugendhilfe (Kinderbetreuung, Beratung, ASD), dem Gesundheitswesen (Beratung, Medizin, Geburtshilfe), dem Sozialwesen (Existenzsicherung), der Exekutive (Polizei), dem Vereinswesen (Sport, Musik, Kunst) und des Ehrenamts zu berücksichtigen.

5. Festlegung der Ziele des Netzwerks im Auftakttermin.

6. Planung der Bestandserhebung Früher Hilfen in der Kommune.

7. Einspeisung aller Angebote des Bestandes in das FiS (Fach- und Familieninformationssystem Frühe Hilfen).

8. Planung der Bedarfsermittlung (Eltern- und Fachkräftebefragung).

9. Planung von begleitenden Fachveranstaltungen oder Fortbildungen.

10. Begleitende Planung neuer Angebote.

11. Flankierende (außerhalb der Netzwerktreffen) Durchführung der Befragungen.

12. Auswertung der erhobenen Daten.

13. Planung der Datenpräsentation und der Handlungsempfehlungen.

14. Planung der Verstetigung des Netzwerks nach einem Jahr. In der Regel wird spätestens ab diesem Zeitpunkt der Lenkungsgruppenansatz eingeführt.

15. Fortführung des Netzwerkes nach dem Lenkungsgruppenansatz, der Planungstreffen der Lenkungsgruppe (8 bis 12 Personen) für alle 8 Wochen vorsieht. Die Lenkungsgruppe ist unter anderem dafür verantwortlich, 3 bis 4 Treffen des gesamten lokalen Netzwerks mit möglichst vielen Akteuren der örtlichen Institutionen zu planen.

16. Planung der bedarfsgerechten Versorgung einer Kommune auf Grundlage der Ergebnisse der Bedarfsermittlung.

17. Evaluation bestehender Angebot nach bedarfsbezogenen Kriterien.

18. Restrukturierung der bestehenden Angebotsstruktur und Installierung neuer Angebote Früher Hilfen.

1.5.2 Bereitstellung von Ressourcen im Rahmen der lokalen Umsetzung

Lokale Netzwerke Früher Hilfen aufzubauen stößt überwiegend auf eine weitreichende Bereitschaft und großes Engagement der örtlichen Fachkräfte und Ehrenamtlichen. Es werden gemeinsame Ziele und der Sinn der Kooperation gesehen. Die Aktivität der Akteure wird von dem fachlichen und persönlichen Interesse getragen, dass die gemeinsame Arbeit einen Nutzen für die Zielgruppen und auch für die eigene Praxis hat.

Häufig werden zunächst (Zeit-)Ressourcen freigemacht, deren Einsatz sich erst verzögert als Profit in den erreichten Zielen auszahlt. Das ist den meisten Akteuren bewusst. Folgende Arbeitspakete werden von den einzelnen Bündnispartnern der Kooperation u.a. bisher eingebracht (Projektzeitraum 2013 bis 2016):

Region Hannover:

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Bereitstellung der fachlichen und administrativen Begleitung durch die Projektmitarbeiter und entsprechende Zeitressourcen.

Kostenübernahme (ab 2016) für die Nutzung des Online-Portals FIS (Fach- und Familieninformationssystem Frühe Hilfen) (2014 und 2015 kostenfrei vom Land Niedersachsen zur Verfügung gestellt).

Bereitstellung (Kostenübernahme) der einjährigen Prozessbegleitung. Bereitstellung von Erhebungsmaterialien (Quantitative Fragebögen). Durchführung und Auswertung von qualitativen Interviews. Auswertung der quantitativen Daten und Datenaufbereitung (Monitoring). Organisation von lokalen Fachveranstaltungen (Fortbildungen und Tagungen) in den

Kommunen und Kostenübernahme der Referenten. Beratung über Fördermöglichkeiten neuer Angebote Früher Hilfen. (Teil-)Finanzierung neuer Angebote über Fördermittel des Präventionstopfes oder

Projektmittel. Prüfung der lokalen Versorgungslage bisheriger Leistungen (Früher Hilfen) der

Regionsfachdienste.

Kommune (Stadt oder Gemeinde):

Bereitstellung eines Ansprechpartners bzw. lokalen Koordinators (Personalressourcen) und entsprechende Zeitressourcen.

Durchführung administrativer Tätigkeiten (Projektbegleitung). Bereitstellung von Räumlichkeiten für die Durchführung von Netzwerktreffen und Sitzungen

der Lenkungsgruppe. Finanzmittel für Verpflegung während der Netzwerktreffen und Sitzungen der

Lenkungsgruppe. Finanzmittel für allgemeine Arbeitsplatzkosten (Kopierkosten etc.). Zeitressourcen für die Planung der Bedarfsermittlung (Planung der Fragebogenverteilung und

Organisation des Rücklaufs).

Lokale Institutionen (der Kommune):

Teilnahme an den Netzwerktreffen bzw. der Lenkungsgruppe mit entsprechenden Zeit- und Personalressourcen.

Beteiligung an der Bedarfsermittlung über die Ansprache der Eltern und Verteilung der Fragebögen in der Einrichtung. Organisation des Rücklaufs.

Beteiligung bei der Planung und ggf. Durchführung neuer Angebote.

1.5.3 Die Regionale Planungsgruppe

Die Regionale Planungsgruppe ist eine wichtige Instanz im Versorgungskonzept der Region Hannover und soll in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die grundsätzliche Funktion besteht darin, die lokalen Netzwerke Früher Hilfen miteinander auf Regionsebene zu vernetzen. Das Konzept sieht diesbezüglich vor, dass alle 21 Kommunen der Region Hannover Akteure – in der Regel lokale Koordinatoren – entsenden und die Planungsgruppe bilden.

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Langfristig soll sich die Regionale Planungsgruppe als ein institutionelles Fachgremium herausbilden, das Beratungs- und Planungscharakter besitzt. Das Gremium soll auf Grundlage der lokalen Praxisexpertisen der Beteiligten sinn- und entscheidungsstiftend wirken, indem es Diskussionsergebnisse in die lokalen Bezüge oder regionalen Gremien trägt. Dabei kann sich das Fachgremium zu einem Beirat entwickeln, der Handlungsoptionen im Rahmen der Versorgungslage Früher Hilfen prüft und Empfehlungen ableitet.

Zunächst ist vor allem geplant, sich über die Aktivitäten der lokalen Netzwerkprozesse auszutauschen – kurzum: einen Erfahrungs- und Wissenstransfer herzustellen. Weiterhin gilt es, erhobene Ergebnisse im Rahmen von Bedarfsermittlungen (z.B. Eltern- und Fachkräftebefragungen) vorzustellen und zu diskutieren. Zudem ist ein Ziel, gut evaluierte Programme (Angebote) Früher Hilfen vorzustellen und den Nutzen für die eigenen Sozialräume abzuschätzen. Dabei gilt es auch, den Realisierungsrahmen kennenzulernen und ggf. erste Weichen für eine kooperative Angebotsumsetzung zu stellen, die dann in den lokalen Verwaltungsgremien und der Lokalpolitik zur Diskussion gestellt werden.

Das Schaubild geht dementsprechend von dem gelben Feld aus. Wissen, Erfahrungen, Ergebnisse und Daten werden als Informationen in das Gremium der Regionalen Planungsgruppe eingegeben. Aus den Informationen werden Schlussfolgerungen abgeleitet und prioritäre Positionen und Ziele entwickelt. Im fachlichen Austausch, dem fachlichen Planungsprozess, werden die nächsten Schritte

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in Bezug auf die Schlussfolgerungen erarbeitet. So können Kommunikationswege einer erarbeiteten fachlichen Position, von Informationen zum Thema Frühe Hilfen oder konkrete kooperative Aktivitäten geplant werden. In der Phase der Umsetzung geht es darum, vorherige Planungen außerhalb der Planungsgruppe umzusetzen. Adressaten können die Zielgruppen, weitere Fachkräfte, die Verwaltungsgremien oder Politik und Öffentlichkeit sein.

Die Regionale Planungsgruppe hat in 2014 ihren Auftakt gehabt und bisher 4 Mal getagt. Es sind jährlich vier Sitzungen geplant.

3. Der aktuelle Sachstand: Die teilnehmenden Kommunen der Region HannoverSeit Projektstart vor zwei Jahren beteiligen sich sukzessive 10 der 16 Kommunen im Zuständigkeitsbereich der Region Hannover am Projekt Frühe Hilfen - Frühe Chancen. Das ist ein sehr guter Erfolg und spricht für die Bereitschaft der jeweiligen kommunalen Entscheidungsträger und Fachkräfte, sich für den präventiven Ansatz der Frühen Hilfen einzusetzen. Der folgende Aktivitätskreis und die nachfolgenden Hinweise geben eine Übersicht über die aktuelle Arbeit in den Kommunen (Stand 5/15):

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Der Aktivitätskreis zeigt, welche primären Arbeitspakete in den jeweiligen Kommunen bearbeitet werden. Er gibt Orientierung hinsichtlich der aktuellen und anstehenden Schritte. Jeweilige Schritte waren vor Beginn der jeweiligen Netzwerkstarts in den Kommunen nicht festgelegt. Vielmehr haben sie sich nach den ersten Erfahrungen als eine logische Abfolge des Erkenntnisinteresses der Kommunen und Fachkräfte ergeben.

Wie in den obigen Hinweisen zur lokalen Umsetzung bereits beschrieben, erfolgt der etwa 1 bis 1,5-jährige Netzwerkaufbau in einer Kommune nach ähnlichen und doch lokal angepassten Mustern.

01 Barsinghausen Stand März 2015

1 Netzwerkstart Das Barsinghäuser Netzwerk wurde im Sommer 2014 auf Initiative der Stadt und der Region Hannover gegründet. Zunächst wurde eine Lenkungsgruppe mit VertreterInnen der Stadt, der Region, des Stadtelternrats und der Politik gebildet. Im Oktober 2014 fand ein große Auftaktveranstaltung mit etwa 50 TeilnehmerInnen statt.

2 Arbeitsmodus des Netzwerks

Der Arbeitsmodus besteht aus regelmäßigen (6-8-wöchigen) Arbeitstreffen der Lenkungsgruppe (etwa 12 Personen) und 3-4 Großveranstaltungen für das gesamte Barsinghäuser Netzwerk. Bisher wurden zwei Großveranstaltungen (Netzwerktreffen) durchgeführt.

Alle Veranstaltungen werden durch eine externe Moderatorin bzw. Prozessbegleiterin für ein Jahr begleitet.

3 Akteure des Netzwerks

Neben den Mitgliedern der Lenkungsgruppe besteht das große Netzwerk aus interdisziplinären Fachkräften und Ehrenamtlichen der Jugendhilfe, der Kinderbetreuung, des Gesundheitswesens, der Eltern- und Familienbildung sowie des Sport- und Vereinswesens.

4 Aktive Fachdienste der Region

Aus den Regionsfachdiensten sind Fachkräfte des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen, der Familien- und Erziehungsberatung, der Koordination Familienhebammen, des ASD, der Sozialpädiatrie, des Kinder- und Jugendheims Waldhof und des Pflegekinderdienstes in das Netzwerk involviert (entweder als Lenkungsgruppenmitglieder oder bei den Großveranstaltungen).

5 Besonderheiten des Netzwerks

Hervorzuheben ist die Mitarbeit von zwei Elternvertretern des Stadtelternrats in der Lenkungsgruppe des Netzwerks. Dadurch ist eine sehr gute Kommunikationslinie zu einem Teil der Barsinghäuser Elternschaft entstanden. Die Zusammenarbeit wird allseits als äußerst konstruktiv empfunden und kann als ‚Good Practice’ sinnstiftend für andere Netzwerke sein.

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Weiterhin wird die Mitarbeit politischer Vertreter der Lokalpolitik als konstruktiv und sinnvoll empfunden.

6 Politische Verankerung

Das Projekt wurde bisher zweimal im Barsinghäuser Sozialausschuss vorgestellt.

7 Bestandserhebung Die Bestandserhebung ist in einer ersten Phase abgeschlossen. Eine Aktualisierung des Bestandes steht nach Listung im FIS aus.

8 FIS- Angebotslistung Die Listung der Angebote im FIS ist derzeit aktiv und wird Mitte des Jahres abgeschlossen sein.

9 Elternbefragung Die quantitative und qualitative Elternbefragung wird derzeit vorbereitet.

10 Fachkräftebefragung Die quantitative Fachkräftebefragung ist in einem ersten Turnus abgeschlossen und befindet sich derzeit in der Auswertung (115 Fachkräfte haben bisher teilgenommen).

11 Neue Angebote / Angebotsplanung

Aktuell werden keine konkreten neuen Angebote geplant.

12 Verstetigungsplanung Der bisherige Arbeitsmodus wird weitestgehend auch für die Verstetigung empfohlen. Die konkrete Verstetigungsplanung beginnt ab Herbst 2015.

13 Ausblick Das Netzwerk hat bereits nach kurzer Zeit einen sehr professionellen Arbeitsstandard erzielt, den es aufrecht zu erhalten gilt.

02 Garbsen Stand März 2015

1 Netzwerkstart Das Garbsener Netzwerk hat Ende 2013 auf Initiative der Stadt und der Region Hannover seine Arbeit aufgenommen. Zunächst wurde eine Lenkungsgruppe aus 4 Mitgliedern (+2 Vertretungen) gegründet. Vertreten sind die Stadt Garbsen (Familien-Servicebüro), ein Freier Kita-Träger (AWO) und die Region Hannover (Projekt Frühe Hilfen – Frühe Chancen und Jugendhilfestation Garbsen).

2 Arbeitsmodus des Netzwerks

Der Arbeitsmodus besteht aus regelmäßigen (6-8-wöchigen) Arbeitstreffen der Lenkungsgruppe und derzeit 4-6 jährlichen größeren Treffen mit etwa 15 Personen.

Alle Veranstaltungen werden durch einen externen Moderator bzw. Prozessbegleiter für ein Jahr begleitet.

3 Akteure des Netzwerks

Neben den Mitgliedern der Lenkungsgruppe besteht das größere Netzwerk aus 7 Garbsener Kita-Leitungen (AWO, DRK, Ev. Kirche, Kath. Kirche) und bisweilen weiteren VertreterInnen von

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Regionsfachdiensten.

4 Aktive Fachdienste der Region

Aus den Regionsfachdiensten sind Fachkräfte des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen, des ASD, z.T. der Sozialpädiatrie und der Koordination Familienhebammen involviert.

5 Besonderheiten des Netzwerks

Als Besonderheit ist hervorzuheben, dass in der Stadt Garbsen ein sozialraumorientiertes Umsetzungskonzept entwickelt wurde, das sich an den Standorten der beteiligten Kitas orientiert. In einem Kooperationsbündnis aus den Trägern der Kitas, der Stadt Garbsen und der Region Hannover werden 6 Kitas zu Familienzentren umgewandelt, die zukünftig eine Lotsenfunktion in den sozialräumlichen Netzwerken der Garbsener Stadtteile einnehmen sollen. Die Eröffnung der Familienzentren wurde im April 15 vorgenommen. Stadt und Region unterstützen den Prozess u.a. über eine Qualifizierung der Kita-Fachkräfte.

6 Politische Verankerung

Das Projekt wurde bisher einmal im Garbsener Sozialausschuss vorgestellt.

7 Bestandserhebung Eine Bestandserhebung wurde in Garbsen noch nicht durchgeführt und steht noch aus. Sie ist an die Listung der Angebote ins FIS gekoppelt.

8 FIS- Angebotslistung Die Listung der Angebote im FIS ist derzeit noch nicht aktiv.

9 Elternbefragung Die quantitative Elternbefragung ist in einer ersten Erhebungsstichprobe durchgeführt und ausgewertet. Die Ergebnisse liegen vor. Darüber hinaus sind bereits qualitative Interviews mit Eltern durchgeführt worden, die sich derzeit in der Auswertung befinden.

10 Fachkräftebefragung Die quantitative Fachkräftebefragung ist in einem ersten Turnus abgeschlossen und befindet sich derzeit in der Auswertung (76 Fachkräfte haben bisher teilgenommen).

11 Neue Angebote / Angebotsplanung

Im Rahmen der Kooperation der Stadt Garbsen und der Region Hannover wurde bei der Stadt eine von der Region finanzierte Stelle (0,5 VK) geschaffen, die zur Stärkung der neuen Familienzentren niedrigschwellige Beratungsangebote und Lotsenangebote in den Familienzentren anbietet. Weiterhin ist eine Familienhebammensprechstunde in Planung und ein Test des Programms ‚Elterntalk’ geplant.

12 Verstetigungsplanung Die Lenkungsgruppe wird ab Sommer 2015 um weitere Mitglieder aufgestockt. Aktuell wird die zukünftige Netzwerkstruktur ab Herbst 2015 geplant. Die sozialräumlichen Mikronetzwerke um die dann eröffneten Familienzentren sollen ihre Arbeit aufnehmen. Weiterhin steht an, eine große Netzwerkveranstaltung für Garbsen im Herbst zu planen, an dem zahlreiche Träger der unterschiedlichen Systeme

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Früher Hilfen eingeladen werden.

13 Ausblick Nach Eröffnung der Familienzentren im April gilt es, die dortigen Fachkräfte in ihrem neuen Selbstverständnis über ein begleitendes Fortbildungscurriculum zu stärken. Neue Impulse wird die erweiterte Lenkungsgruppe geben.

03 Gehrden Stand März 2015

1 Netzwerkstart Das Gehrdener Netzwerk hat im Frühsommer 2014 auf Initiative der Stadt und der Region Hannover seine Arbeit aufgenommen. Derzeit besteht es aus etwa 12-15 interdisziplinären Fachkräften und Ehrenamtlichen von Trägern der Stadt, der Region, der Kirche und des Vereinswesens, die gleichsam die Lenkungsgruppe bilden.

2 Arbeitsmodus des Netzwerks

Der Arbeitsmodus besteht aus regelmäßigen (6-8-wöchigen) Arbeitstreffen der genannten Lenkungsgruppe.

Alle Veranstaltungen werden durch eine externe Prozessbegleiterin für ein Jahr begleitet.

3 Akteure des Netzwerks

Das Netzwerk ist aktuell noch mit den Mitgliedern der Lenkungsgruppe identisch. Zukünftig soll der Akteurskreis über größere Netzwerktreffen erweitert werden.

4 Aktive Fachdienste der Region

Aus den Regionsfachdiensten sind Fachkräfte des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen, des ASD, der Familien- und Erziehungsberatung, der Familienhebammenkoordination und z.T. der Sozialpädiatrie involviert.

5 Besonderheiten des Netzwerks

Hervorzuheben ist, dass im Gehrdener Netzwerk mit einer Integrationslotsin und einem ehrenamtlich Mitkoordinator des Netzwerks das Ehrenamt sehr gut und sinnvoll eingebunden ist. Insbesondere das Thema ‚Willkommenskultur’ im Rahmen der (neuen) Zuwanderung/Aufnahme von Flüchtlingen soll auch im Netzwerk der Frühen Hilfen konstruktiv mit Inhalt gefüllt werden. Weiterhin ist innovativ und sinnvoll, dass ein Vertreter des Vereinssports frühzeitig für die Mitarbeit gewonnen werden konnte.

6 Politische Verankerung

Das Projekt wurde bisher einmal im Gehrdener Sozialausschuss vorgestellt.

7 Bestandserhebung Die Bestandserhebung in Gehrden ist vorerst abgeschlossen. Neben der Listung im FIS wird über eine Aktualisierung des Familienwegweisers (Infobroschüre) nachgedacht.

8 FIS- Angebotslistung Die Listung der Angebote im FIS ist derzeit aktiv. In Kürze werden alle Angebote Früher Hilfen aus Gehrden im FIS gelistet sein.

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9 Elternbefragung Die quantitative Elternbefragung ist in einer ersten Erhebungsstichprobe durchgeführt und ausgewertet. Die Ergebnisse liegen vor.

10 Fachkräftebefragung Die quantitative Fachkräftebefragung befindet sich derzeit in der Durchführung. Weiterhin sind qualitative Interviews für Sommer 15 vorgesehen.

11 Neue Angebote / Angebotsplanung

Eine Referentin der Landesstelle Jugendschutz war im Netzwerk und hat das Programm Elterntalk vorgestellt. Derzeit wird geprüft, ob ein diesbezügliches Pilotprojekt gestartet wird.

12 Verstetigungsplanung Die Verstetigungsplanung ist etwa für Herbst/Winter 2015 vorgesehen.

13 Ausblick Der sehr gute und konstruktiven Start mit einer sehr schnellen Bestandserhebung spricht für die konzentrierte Arbeit der Lenkungsgruppe. Nun sollte über die Veranstaltung eines ersten Großgruppennetzwerktreffens nachgedacht werden, das ggf. mit Nachbarkommunen (z.B. Wennigsen/Ronnenberg) geplant werden kann.

04 Hemmingen Stand März 2015

1 Netzwerkstart Das Hemminger Netzwerk hat sich bereits im Sommer 2013 auf Initiative der Stadt und der Region Hannover gegründet. Damit war Hemmingen die erste beteiligte Kommune am Projekt Frühe Hilfen – Frühe Chancen.

2 Arbeitsmodus des Netzwerks

Der Arbeitsmodus besteht aus regelmäßigen (6-8-wöchigen) Arbeitstreffen des Netzwerks, das sich bisher noch nicht als (institutionalisierte) Lenkungsgruppe bezeichnet. Für Sommer 15 ist ein großes Netzwerktreffen in Planung, das sogleich der Auftakt für den neuen Modus ‚Lenkungsgruppe<>Großgruppe’ darstellt.

Alle Veranstaltungen werden noch bis Sommer 15 durch eine externe Prozessbegleiterin moderiert.

3 Akteure des Netzwerks

Die Akteure des Netzwerks setzen sich aus unterschiedlichen Institutionen in öffentlicher und freier Trägerschaft zusammen. Neben Fachkräften der Stadt und der Region sind Fachkräfte aus Hemminger Kitas, aus dem therapeutischen Bereich, eine Hebamme oder auch eine Vertreterin des Präventionsrates vertreten. Das aktuelle Netzwerk besteht aus etwa 15 Personen.

4 Aktive Fachdienste der Region

Aus den Regionsfachdiensten sind Fachkräfte des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen, des ASD, der Familien- und Erziehungsberatung und der Koordination Familienhebammen

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involviert.

5 Besonderheiten des Netzwerks

Das Netzwerk der Stadt Hemmingen war das erste, das seine Arbeit aufgenommen hat. Dementsprechend konnte noch nicht aus den Erfahrungen anderer Netzwerke geschöpft werden. Das Netzwerk hat viel und äußerst engagierte Pioniersarbeit auch für andere Netzwerke geleistet. So wurde dort beispielsweise der Elternfragebogen entwickelt und in der Praxis erprobt, der nun in der ganzen Region Hannover zum Einsatz kommt. Als ‚Good Practice’ ist u.a. zu nennen, dass der Präventionsrat mit einer Vertreterin ständig vertreten ist.

6 Politische Verankerung

Das Projekt wurde bisher einmal im Hemminger Sozialausschuss vorgestellt.

7 Bestandserhebung Eine Bestandserhebung wurde in Hemmingen durchgeführt.

8 FIS- Angebotslistung Die Listung der Angebote im FIS ist derzeit noch aktiv und wird in Kürze abgeschlossen sein.

9 Elternbefragung Die quantitative Elternbefragung ist in einer ersten Erhebungsstichprobe durchgeführt und ausgewertet. Die Ergebnisse liegen vor. Darüber hinaus sind bereits qualitative Interviews mit Eltern durchgeführt worden, die sich derzeit in der Auswertung befinden.

10 Fachkräftebefragung Die quantitative Fachkräftebefragung ist in einem ersten Turnus abgeschlossen und befindet sich derzeit in der Auswertung (55 Fachkräfte haben bisher teilgenommen). Weiterhin sind in Hemmingen bereits qualitative Interviews mit Fachkräften geführt worden, die derzeit ausgewertet werden.

11 Neue Angebote / Angebotsplanung

Im Rahmen des Projektes Frühe Hilfen – Frühe Chancen wurde ein SAFE-Kurs zur sicheren Eltern-Kind-Bindung geplant und befindet sich derzeit in der 1,5jährigen Durchführung. Es nehmen 7 Eltern an dem Kurs teil. Weiterhin wird über ein niedrigschwelliges Beratungsangebot für Eltern nachgedacht.

12 Verstetigungsplanung Die Verstetigungsplanung ist derzeit aktiv. Ab Herbst 2015 wird eine Lenkungsgruppe eingerichtet, die die bisherige Arbeit in institutionalisierter Form weiterführt. Nach dem Auftakt mit der Großveranstaltung im Juni 2015 wird die Lenkungsgruppe dafür verantwortlich sein, dem großen Netzwerk Struktur zu geben.

13 Ausblick Als eine der ersten Kommunen, die die Konstituierungsphase des Netzwerkaufbaus abschließt, wird es Anfang 2016 in Hemmingen darum gehen, die Bedarfsermittlung abzuschließen und eine Angebotsbewertung bestehender Angebote vorzunehmen, um schließlich die bedarfsgerechte Versorgungsstruktur aufzubauen.

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05 Ronnenberg Stand März 2015

1 Netzwerkstart Das Ronnenberger Netzwerk hat sich Anfang 2015 auf Initiative der Stadt und der Region Hannover durch die Bildung einer Lenkungsgruppe gegründet. Ein Großgruppentreffen hat bisher noch nicht stattgefunden.

2 Arbeitsmodus des Netzwerks

Der Arbeitsmodus besteht aus regelmäßigen (6-8-wöchigen) Arbeitstreffen der Lenkungsgruppe (etwa 10 Personen). Weiterhin sollen 3-4 Großveranstaltungen für das gesamte Ronnenberger Netzwerk geplant werden – ggf. in Kooperation mit Gehrden und Wennigsen.

Alle Veranstaltungen werden durch eine externe Prozessbegleiterin für ein Jahr begleitet.

3 Akteure des Netzwerks

Die Mitglieder der Lenkungsgruppe sind Fachkräfte der Stadt Ronnenberg, der Region Hannover und freier bzw. kirchlicher Träger aus den Bereichen Jugendhilfe, Kinderbetreuung und Elternbildung.

4 Aktive Fachdienste der Region

Aus den Regionsfachdiensten sind Fachkräfte des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen, der Familien- und Erziehungsberatung, der Koordination Familienhebammen und des ASD in der Lenkungsgruppe vertreten.

5 Besonderheiten des Netzwerks

Die Stadt Ronnenberg ist im Rahmen der Frühen Hilfen bereits seit April 2014 Kooperationspartner, da das FIS-Portal in einer Kita in Ronnenberg online geschaltet und damit offiziell in Niedersachsen eröffnet wurde. Dementsprechend sind viele Angebote bereits vor dem Netzwerkstart Anfang 15 im FIS gelistet gewesen.

6 Politische Verankerung

Das Projekt wurde bisher noch nicht im Ronnenberger Sozialausschuss vorgestellt.

7 Bestandserhebung Die Bestandserhebung wird trotz der bereits gelisteten Angebote im FIS derzeit im Rahmen der Lenkungsgruppenarbeit aktualisiert.

8 FIS- Angebotslistung Das FIS ist aktiv. Nun gilt es, eine Strategie zur breiteren Bekanntmachung in der Öffentlichkeit zu entwickeln.

9 Elternbefragung Die quantitative und qualitative Elternbefragung wird derzeit vorbereitet.

10 Fachkräftebefragung Die quantitative und qualitative Fachkräftebefragung wir derzeit vorbereitet.

11 Neue Angebote / Angebotsplanung

Aktuell werden noch keine konkreten neuen Angebote geplant.

12 Verstetigungsplanung Die Verstetigungsplanung beginnt ab Herbst 2015/Anfang 2016.

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13 Ausblick Die Lenkungsgruppe ist fachlich sehr professionell aufgestellt. Als nächstes wird über Zielstellungen ein trägerübergreifendes Selbstverständnis der Lenkungsgruppenarbeit erarbeitet.

06 Seelze Stand März 2015

1 Netzwerkstart Das Seelzer Netzwerk wurde im Herbst 2013 auf Initiative der Stadt und der Region Hannover mit einem großen Netzwerktreffen gegründet (etwa 30 TeilnehmerInnen).

2 Arbeitsmodus des Netzwerks

Der Arbeitsmodus besteht aus regelmäßigen (6-8-wöchigen) Arbeitstreffen, zudem alle TeilnehmerInnen des ersten Treffens eingeladen sind. Die derzeitige Gruppengröße hat Lenkungsgruppencharakter, allerdings muss sich die Gruppe noch offiziell als Lenkungsgruppe konstituieren.

Derzeit wird eine Großveranstaltung für Eltern geplant, bei der sich die teilnehmenden Einrichtungen und Akteure als kooperatives Netzwerk für Familien präsentieren.

Die Veranstaltungen wurden bis Anfang 2015 durch eine externe Prozessbegleiterin moderiert und werden nun kooperativ durch Stadt und Region geleitet.

3 Akteure des Netzwerks

Das Netzwerk besteht aus interdisziplinären Fachkräften der Jugendhilfe, der Kinderbetreuung, des Gesundheitswesens, der Eltern- und Familienbildung sowie des Vereinswesens. Auch die Polizei oder eine Musikschule sind in das Netzwerk involviert.

4 Aktive Fachdienste der Region

Aus den Regionsfachdiensten sind Fachkräfte des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen, der Familien- und Erziehungsberatung, der Koordination Familienhebammen und des ASD involviert.

5 Besonderheiten des Netzwerks

Das Seelzer Netzwerk war von Beginn an fachlich sehr interdisziplinär geprägt, was zu einem professionellen Austausch und fachlichen Diskussionen beiträgt. Aus dem Bestreben mehr Eltern zu erreichen und sich als kooperatives Netzwerk zu präsentieren ist bald das Ziel entstanden, eine gemeinsame Veranstaltung für Eltern zu planen, die gerade realisiert wird und im Juli 2015 stattfindet. Weiterhin ist es in der Kooperation zwischen Stadt und Region sehr gut gelungen, schnell und unkompliziert neue Angebote Früher Hilfen zu planen und umzusetzen.

6 Politische Verankerung

Das Projekt wurde bisher noch nicht im Seelzer Sozialausschuss vorgestellt.

7 Bestandserhebung Die Bestandserhebung ist in einer ersten Phase abgeschlossen. Eine Aktualisierung des Bestandes steht nach Listung im FIS aus.

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8 FIS- Angebotslistung Die Listung der Angebote im FIS ist derzeit aktiv und wird im Laufe des Jahres abgeschlossen sein.

9 Elternbefragung Die quantitative Elternbefragung befindet sich derzeit in der Auswertung. Qualitative Interviews sollen im Verlauf des Jahres geführt und ausgewertet werden.

10 Fachkräftebefragung Die quantitative Fachkräftebefragung befindet sich derzeit in der Vorbereitung.

11 Neue Angebote / Angebotsplanung

Im Verlauf des Projektes Frühe Hilfen – Frühe Chancen wurden bisher 3 neue kooperative Angebote entwickelt. Ein Familienlotsen-Angebot, eine Familienhebammensprechstunden und ein bindungsförderndes Eltern-Kind-Angebot (in Kooperation mit dem freien Träger FAB gGmbH).

12 Verstetigungsplanung Die Verstetigungsplanung beginnt aktuell. Als ein erster Schritt soll eine Lenkungsgruppe Frühe Hilfen eingerichtet werden. Weiterhin besteht in Seelze das Ziel zwei Netzwerke zum Thema Familie zu einem Netzwerk ‚Kindheit und Jugend’ zusammen zu führen und in den Netzwerktreffen thematische Schwerpunkte zu bilden.

13 Ausblick Das Netzwerk wird sich im Sommer auf dem gemeinsam organisierten Familienfest präsentieren. Daraus können weitere Ziele abgeleitet werden. Maßgeblich für weitere Schritte ist zudem die Fertigstellung der Bedarfsermittlung im Frühjahr 2016, die Grundlage für eine Angebotsprüfung und schließlich die Versorgungsplanung sein kann.

07 Springe Stand März 2015

1 Netzwerkstart Das Springer Netzwerk hat Ende 2014 auf Initiative der Stadt und der Region Hannover seine Arbeit aufgenommen und wurde durch den Bürgermeister offiziell eröffnet. Bisher fanden 4 Netzwerktreffen im Rahmen einer Lenkungsgruppe statt.

2 Arbeitsmodus des Netzwerks

Der Arbeitsmodus besteht aus regelmäßigen (6-8-wöchigen) Arbeitstreffen der Lenkungsgruppe (etwa 12-15 Personen). Aktuell kommen noch neue Mitglieder dazu, sodass sich erst in den nächsten Monaten die feste Lenkungsgruppe herausbilden wird.

Alle Veranstaltungen werden durch eine externe Prozessbegleiterin für ein Jahr begleitet.

3 Akteure des Netzwerks

Die Lenkungsgruppe besteht aus interdisziplinären Fachkräften der Jugendhilfe, der Kinderbetreuung, des Gesundheitswesens und der Eltern- und Familienbildung. Mit dem Kinderschutzbund ist ein starker Kooperationspartner von Stadt und Region dabei. Auch die Diakonie und freie Träger der Jugendhilfe, sowie die örtliche

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Familienhebamme sind in der Lenkungsgruppe vertreten.

4 Aktive Fachdienste der Region

Aus den Regionsfachdiensten sind Fachkräfte des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen, der Familien- und Erziehungsberatung, der Koordination Familienhebammen und des ASD involviert.

5 Besonderheiten des Netzwerks

Bei allen Beteiligten sind sprühendes Engagement, außerordentliche Tatkraft und klare Zielvorstellungen zu spüren. Die Bedingungen für den Netzwerkstart sind überaus gut. Besonders förderlich für den Netzwerkstart war der gute Kontakt zwischen der Jugendhilfestation der Region und der Stadt.

6 Politische Verankerung

Das Projekt wurde bisher noch nicht im Springer Sozialausschuss vorgestellt.

7 Bestandserhebung Die Bestandserhebung beginnt im Frühjahr und wird zum Sommer abgeschlossen sein.

8 FIS- Angebotslistung Die Listung der Angebote im FIS wird derzeit vorbereitet und im Herbst des Jahres abgeschlossen sein.

9 Elternbefragung Die quantitative und qualitative Elternbefragung wird derzeit vorbereitet. Durchführung und Auswertung finden noch dieses Jahr statt.

10 Fachkräftebefragung Die quantitative und qualitative Fachkräftebefragung wird aktuell vorbereitet. Durchführung und Auswertung finden noch dieses Jahr statt.

11 Neue Angebote / Angebotsplanung

Aktuell werden noch keine konkreten neuen Angebote geplant.

12 Verstetigungsplanung Die konkrete Verstetigungsplanung beginnt ab Frühjahr 2016.

13 Ausblick Das Netzwerk arbeitet äußerst engagiert. Diese positive Energie gilt es aufrecht zu erhalten. Die kommenden Arbeitsschritte sind der Abschluss der Bestandserhebung mit Listung des Bestandes im FIS und die Durchführung der Elternbefragung.

08 Uetze Stand März 2015

1 Netzwerkstart Das Netzwerk in Uetze hat sich bereits im Herbst 2013 auf Initiative der Stadt und der Region Hannover gegründet. Damit war Uetze die zweite beteiligte Kommune am Regionsprojekt Frühe Hilfen – Frühe Chancen.

Allerdings fand in Uetze weniger eine Neugründung des Netzwerkes statt, da dort bereits seit einigen Jahren das sogenannte U-3-Netzwerk aktiv war. Das neue Netzwerk Frühe Hilfen – Frühe

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Chancen knüpfte an der bisherigen Arbeit an.

2 Arbeitsmodus des Netzwerks

Der Arbeitsmodus besteht aus regelmäßigen (6-8-wöchigen) Arbeitstreffen des Netzwerks, das sich bisher noch nicht als (institutionalisierte) Lenkungsgruppe bezeichnet. Ab Sommer 2015 wird sich aus der bisherigen Netzwerkgruppe eine Lenkungsgruppe herausbilden, die jährlich 2-3 große Netzwerktreffen plant. Ein erstes großes Netzwerktreffen ist für Sommer 15 in Planung. Es stellt sogleich den Auftakt für den neuen Modus ‚Lenkungsgruppe<>Großgruppe’ dar.

Alle Veranstaltungen werden noch bis Sommer 15 durch eine externe Prozessbegleiterin moderiert.

3 Akteure des Netzwerks

Die Akteure des Netzwerks setzen sich aus unterschiedlichen Institutionen in öffentlicher und freier Trägerschaft zusammen. Neben Fachkräften der Stadt und der Region sind insbesondere Fachkräfte aus Uetzer Kitas und aus dem therapeutischen Bereich oder der Eltern- und Familienbildung im Netzwerk vertreten. Das aktuelle Netzwerk besteht aus etwa 15-20 Personen.

4 Aktive Fachdienste der Region

Aus den Regionsfachdiensten sind Fachkräfte des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen, der Familien- und Erziehungsberatung und der Koordination Familienhebammen involviert.

5 Besonderheiten des Netzwerks

Die TeilnehmerInnen des Netzwerks haben neben den geschilderten Arbeitsschritten stark daran gearbeitet, ein Leitbild für das Selbstverständnis des Netzwerkes zu entwickeln. Das fertig gestellte Leitbild wurde grafisch umgesetzt und dient als Grundlage des Selbstverständnisses der zukünftigen Arbeit. An dem Arbeitsprozess ist sehr deutlich geworden, wie konstruktiv und produktiv die Arbeit in einem interdisziplinären Netzwerk sein kann. Ein Gelingensfaktor der kooperativen Netzwerkarbeit ist das gemeinsame Ziel. Dieser Gelingensfaktor wurde hier in sehr guter Weise berücksichtigt und kann als ‚Good Practice’ für andere Netzwerke Vorbild sein.

Darüber hinaus ist es mit besonderem Einsatz gelungen, etwa 530 Eltern für die Teilnahme an der Elternbefragung zu gewinnen. Das ist für ähnliche Erhebungen im Bundesvergleich eine enorme Rücklaufquote.

Weiterhin ist die Fertigstellung des neuen Familienzentrums in Uetze die beste Voraussetzung für die Etablierung einer zukünftigen Versorgungsstruktur Früher Hilfen.

6 Politische Verankerung

Das Projekt wurde bisher einmal im Uetzer Sozialausschuss vorgestellt. Weiterhin werden im Frühsommer 2015 Ergebnisse der Eltern- und Fachkräftebefragung im Ausschuss vorgestellt.

7 Bestandserhebung Die Bestandserhebung wurde in Uetze durchgeführt und ist vorerst abgeschlossen.

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8 FIS- Angebotslistung Die Listung der Angebote im FIS ist derzeit noch aktiv und wird in Kürze abgeschlossen sein.

9 Elternbefragung Die quantitative Elternbefragung ist mit großer Beteiligung durchgeführt und ausgewertet (mehr als 500 Eltern haben teilgenommen). Die Ergebnisse liegen vor. Die qualitative Interviewbefragung steht noch aus und wird vorbereitet.

10 Fachkräftebefragung Die quantitative Fachkräftebefragung ist in einem ersten Turnus abgeschlossen und befindet sich derzeit in der Auswertung (41 Fachkräfte haben bisher teilgenommen). Weiterhin sind in Uetze bereits qualitative Interviews mit Fachkräften geführt worden, die derzeit ausgewertet werden.

11 Neue Angebote / Angebotsplanung

Im Rahmen des Projektes Frühe Hilfen – Frühe Chancen wurde ein SAFE-Kurs zur sicheren Eltern-Kind-Bindung geplant. Aufgrund geringer Anmeldungen kam der Kurs leider nicht zu Stande.

12 Verstetigungsplanung Die Verstetigungsplanung ist derzeit aktiv. Vornehmlich wird zunächst die Struktur des Arbeits-Modus verändert.

13 Ausblick Der zukünftige Arbeitsmodus wird über die Arbeit der Lenkungsgruppe neue Schwerpunkte für das Netzwerk setzen. Es wird darum gehen, die Bedarfsermittlung Anfang 2016 in eine Angebotsplanung münden zu lassen und zudem, die 2-3 großen jährlichen Netzwerktreffen zu planen. Weiterhin gilt es, Verknüpfungen zu anderen (themenverwandten) Netzwerken in Uetze herzustellen.

09 Wedemark Stand März 2015

1 Netzwerkstart Das Wedemarker Netzwerk hat im Frühjahr 2014 seine Arbeit aufgenommen. Zunächst wurde keine Lenkungsgruppe gebildet, sondern zahlreich eingeladen, sodass zum ersten Treffen etwa 30 Fachkräfte kamen.

2 Arbeitsmodus des Netzwerks

Der Arbeitsmodus besteht aus regelmäßigen (6-8-wöchigen) Arbeitstreffen, zu dem alle TeilnehmerInnen des ersten Treffens eingeladen sind. Die derzeitige Gruppengröße hat überwiegend Lenkungsgruppencharakter, allerdings ist sie noch nicht als Lenkungsgruppe deklariert.

Derzeit wird über die Zusammenlegung mit einem thematisch verwandten Netzwerk nachgedacht. Eine mögliche neue Lenkungsgruppe könnte sich aus VertreterInnen beider Netzwerke zusammensetzen und ggf. ab Sommer/Herbst 2015 ihre Arbeit aufnehmen.

Zum Arbeitsmodus gehören dann 3-4 größere Fachveranstaltungen

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pro Jahr, bei denen das Thema Frühe Hilfen ein Schwerpunkt ist.

Alle Veranstaltungen werden noch bis Sommer 15 durch eine externe Prozessbegleiterin moderiert.

3 Akteure des Netzwerks

Die Akteure des Netzwerks setzen sich aus unterschiedlichen Institutionen in öffentlicher und freier Trägerschaft zusammen. Neben Fachkräften der Gemeinde und der Region sind Fachkräfte aus dem therapeutischen Bereich, aus dem Kita-Bereich oder der Elternberatung vertreten. Das aktuelle Netzwerk besteht aus etwa 15 Personen.

4 Aktive Fachdienste der Region

Aus den Regionsfachdiensten sind Fachkräfte des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen, der Familien- und Erziehungsberatung und der Koordination Familienhebammen involviert.

5 Besonderheiten des Netzwerks

Das Netzwerk der Gemeinde Wedemark ist interdisziplinär geprägt, was unterschiedliche Perspektiven auf Themen der Frühe Hilfen zulässt. Bemerkenswert ist u.a., dass in großer Übereinstimmung eine markante Verunsicherung im Erziehungsverhalten bildungsnaher Eltern ausgemacht wird. In konstruktiver Weise werden Problemlagen im Erziehungskontext von Familien besser gestellter Sozialkreise diskutiert.

Weiterhin hat sich gezeigt, dass über die Arbeit im Netzwerk eine Verknüpfung zu einem anderen sehr relevanten Thema hergestellt werden kann – in diesem Fall zum Thema ‚Flüchtlinge’. Eine Akteurin des Netzwerks Frühe Hilfen ist gleichsam Vertreterin des Runden Tischs ‚Flüchtlinge’ und bekleidet damit eine nutzvolle Schnittstellenfunktion.

Ebenso wie in Uetze ist es auch in der Wedemark gelungen, mit 520 Eltern eine unglaublich hohe Anzahl an Eltern im Rahmen der Elternbefragung zu befragen. Daran zeigt sich gelingende Kooperation auf allen Ebenen.

6 Politische Verankerung

Das Projekt wurde bisher noch nicht im Wedemarker Sozialausschuss vorgestellt.

7 Bestandserhebung Eine Bestandserhebung wurde in der Wedemark durchgeführt.

8 FIS- Angebotslistung Die Listung der Angebote im FIS ist derzeit noch aktiv und wird in Kürze abgeschlossen sein.

9 Elternbefragung Die quantitative Elternbefragung ist durchgeführt und ausgewertet. Die Ergebnisse liegen vor. Mit einer Stichprobengröße von 520 Eltern wurden enorm viele Eltern erreicht. Darüber werden noch qualitative Interviews mit Eltern durchgeführt und geplant.

10 Fachkräftebefragung Die quantitative Fachkräftebefragung ist derzeit aktiv und wir bis zum Sommer abgeschlossen und ausgewertet sein. Weiterhin sind in der Wedemark bereits qualitative Interviews mit Fachkräften geführt

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worden, die derzeit ausgewertet werden.

11 Neue Angebote / Angebotsplanung

Neue Angebote sind derzeit nicht in konkreter Planung. Unterschiedliche Möglichkeiten für Pilotprojekte werden eruiert.

12 Verstetigungsplanung Die Verstetigungsplanung ist derzeit aktiv. Ab Sommer/Herbst 2015 soll eine Lenkungsgruppe eingerichtet werden, die die bisherige Arbeit in institutionalisierter Form weiterführt.

13 Ausblick In der Wedemark ist u.a. ein Curriculum für Fachkräfte (und/oder gemeinsam mit Eltern) zum Thema Frühe Hilfen geplant.

Als nächster Schritt werden im April die Ergebnisse der Elternbefragung bei den teilnehmenden Kitas vorgestellt.

Die geplante Fusion mit einem verwandten Netzwerk wird über die Einrichtung der Lenkungsgruppe die bisherige Struktur stärken.

10 Wennigsen Stand März 2015

1 Netzwerkstart Das Wennigser Netzwerk hat im Sommer 2014 auf Initiative der Gemeinde und der Region Hannover seine Arbeit aufgenommen.

2 Arbeitsmodus des Netzwerks

Der Arbeitsmodus besteht aus regelmäßigen (6-8-wöchigen) Arbeitstreffen des bisher gesamten Netzwerks (bisher etwa 15 Fachkräfte). Kürzlich wurde sich dazu entschieden, den Modus der Lenkungsgruppe einzuführen.

Alle Veranstaltungen werden durch eine externe Prozessbegleiterin für ein Jahr begleitet.

3 Akteure des Netzwerks

Das Netzwerk besteht aus interdisziplinären Fachkräften der Gemeinde Wennigsen, der Region Hannover und freier Träger. Sowohl die Jugendhilfe und die Kinderbetreuung, als auch der gesundheitliche Bereich und die Elternbildung sind im Netzwerk vertreten.

4 Aktive Fachdienste der Region

Aus den Regionsfachdiensten sind Fachkräfte des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen, des ASD, der Familien- und Erziehungsberatung, der Sozialpädiatrie, der Familienhebammenkoordination und des Kinderheims Waldhof involviert.

5 Besonderheiten des Netzwerks

Auffällig am Wennigser Netzwerk ist die sehr professionelle (interessierte und wissbegierige) Arbeitsgruppe. Die TeilnehmerInnen sind stets am fachlichen Austausch interessiert und diskutieren unterschiedliche Themen. Ein Netzwerktreffen wurde für einen Vortrag zum Thema „Erreichbarkeit von Elternzielgruppen“ genutzt.

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Als strukturelle Besonderheit ist das neue Familienzentrum zu nennen, an dem – konzeptionell sehr gut durchdacht – bereits die Koordination der lokalen Frühen Hilfen vor Ort angesiedelt ist.

6 Politische Verankerung

Das Projekt wurde bisher einmal im Wennigser Sozialausschuss vorgestellt.

7 Bestandserhebung Die Bestandserhebung in Wennigsen ist noch aktiv.

8 FIS- Angebotslistung Die Listung der Angebote im FIS ist derzeit aktiv. In Kürze werden alle Angebote Früher Hilfen aus Wennigsen im FIS gelistet sein.

9 Elternbefragung Die quantitative Elternbefragung ist durchgeführt und wird zeitnah ausgewertet. Darüber hinaus werden Interviews mit Wennigser Eltern geführt und ausgewertet werden.

10 Fachkräftebefragung Die quantitative Fachkräftebefragung befindet sich derzeit in der Durchführung und wird zeitnah ausgewertet. Weiterhin sind bereits qualitative Interviews geführt worden und weitere für Sommer 15 vorgesehen.

11 Neue Angebote / Angebotsplanung

Aktuell wird ein SAFE-Kurs zur sicheren Eltern-Kind-Bindung geplant. Da Wennigsen eine vergleichsweise kleine Kommune ist, soll das Angebot als Kooperationsangebot auch in umliegenden Kommunen beworben werden.

Weiterhin wird der Elternkurs ‚Starke Eltern – Starke Kinder’ im Rahmen des Projekts unterstützt.

12 Verstetigungsplanung Die Verstetigungsplanung ist etwa für Herbst/Winter 2015 vorgesehen.

13 Ausblick Wennigsen hat mit dem relativ neuen Familienzentrum hervorragende und zukunftsweisende Bedingungen. In der Forschung werden Familienzentren als äußerst bedeutsam für die gelingende Etablierung Früher Hilfen betrachtet. Die Einrichtung könnte dementsprechend zukünftig eine tragende Rolle für Wennigser Eltern und das Netzwerk einnehmen.

3. Die Bestandserhebung Früher Hilfen: Das FISEin erster Schritt in den lokalen Netzwerken ist die Erhebung des Bestandes. Dazu werden einerseits die Akteure des jeweiligen lokalen Netzwerks befragt, so dass eine Sammlung der bekannten Angebote entsteht, darüber hinaus wird auf bestehende Dokumentationen zurückgegriffen (z.B. Familienwegweiser).

Das Ziel der Bestandserhebung ist, eine Übersicht zu erhalten, welche Angebote es für Eltern mit

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Kindern unter 6 Jahren in einer Kommune gibt, um daraus Schlüsse abzuleiten, ob Angebote fehlen und ein Bedarf auf eine Versorgungslücke trifft, die es zu bewerten und ggf. zu schließen gilt. Sobald alle Angebote einer Kommune bekannt sind, werden sie im Fach- und Familieninformationssystem Frühe Hilfen (FIS) gelistet. Das FIS ist ein Online-Portal, das vom Land Niedersachsen initiiert den niedersächsischen Kommunen zur Unterstützung ihrer Arbeit im Bereich Frühe Hilfen derzeit kostenfrei (später entgeltlich) zur Verfügung gestellt wird. Es richtet sich an Eltern und Fachkräfte, die sich über Angebote Früher Hilfen informieren möchten oder konkret nach Unterstützung suchen. Das Portal wurde in einer Projektgruppe des Sozialministeriums unter Mitarbeit von Fachkräften niedersächsischer Kommunen und der Firma Gebit aus Münster inhaltlich entwickelt und durch die Gebit technisch realisiert. 2013 wurde das Portal Online geschaltet und ist seither für Eltern und Fachkräfte nutzbar. Die Region Hannover hat sich für die Nutzung des Portals entschieden. Nach und nach werden alle Angebote der lokalen Netzwerke in das System eingespeist und in Kooperation mit den beteiligten Kommunen und Institutionen gepflegt. Für die Koordination des FIS hat die Region Hannover eine 0,25 VK Stelle eingerichtet, die durch die Bundesinitiative Frühe Hilfen gefördert wird. Das Portal ist unter folgender Domain aufrufbar: www.fruehe-hilfen-niedersachsen.de

Im Verlauf der kommenden zwei Jahre wird das FIS in der Region Hannover als eine Datenbasis ausgebaut, die dazu dient, Aussagen über die Angebote Früher Hilfen in den lokalen Netzwerken der Kommunen zu treffen. Es ist geplant, die Daten in die weiteren lokalen Bedarfsermittlung mit einzubeziehen und sie in ein Monitoring der Frühen Hilfen zu integrieren. Möglicherweise können die Daten des Systems auch zu Planungszwecken verwandt werden.

Die erste Listung bzw. Einspeisung der lokalen Angebote gestaltet sich bisher langsamer als zunächst gedacht, da der Aufwand der Erfassung eines Angebots für die beteiligten Träger und Akteure bei der Ersteinspeisung relativ hoch ist.

In diesem Zwischenbericht kann daher noch nicht auf eine Datenlage zurückgegriffen werden, die schon exakte Aussagen über kommunale Bestände zuließe. Eine detaillierte Übersicht ist für den Statusbericht 2016 geplant.

4. Die Bedarfsermittlung Früher Hilfen: Datenerhebung und AuswertungIn den lokalen Netzwerken stellen sich unabhängig von unterschiedlichen Rahmenbedingungen der jeweiligen Kommunen relativ schnell zwei Fragen: Die erste richtet sich darauf, welche Angebote Früher Hilfen es in der Kommune gibt, die zweite, welcher Bedarf vor Ort besteht.

Zur Ermittlung des Bedarfes wurde in 2014 bereits in einigen Kommunen mit einer Bedarfsermittlung begonnen, die ihren Abschluss bisweilen noch dieses Jahr oder in 2016 findet. Eine Bedarfsermittlung besteht aus vier Modulen, die jeweils Erkenntnisse zu lokalen Bedarfen erbringen sollen und eine Aussage ermöglichen:

Modul 1: Quantitative Elternbefragung (Fragebögen) und qualitative Elternbefragung (Interviewführung) mit jeweiligen Auswertungen.

Modul 2: Quantitative Fachkräftebefragung (Fragebögen) und qualitative Fachkräftebefragung (Interviewführung) mit jeweiligen Auswertungen.

Modul 3: Sichtung der Sozialstrukturdaten und weiterer relevanter Datensätze (Sekundäranalyse).

Modul 4: Sichtung des aktuellen Forschungsstandes im Bereich Frühe Hilfen.

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Das Ziel ist, mit Hilfe der quantitativen und qualitativen Eltern- und Fachkräfteerhebungen ein jeweiliges Meinungsbild von Eltern und Fachkräften zu erhalten und mit einander in Kontrast zu setzen. Jeweilige Meinungsbilder werden mit lokalen Daten zur Sozialstruktur und anderen Daten abgeglichen und an die Bestände Früher Hilfen heran geführt. Weiterhin werden aktuelle Forschungsstände mit in die Überlegungen und Auswertungen einbezogen, so dass sich schließlich ein lokaler Bedarf in den Kommunen ablesen lässt und Prioritäten gesetzt werden können.

Bei der Datenerhebung der Elternbefragung handelt es sich um keine Studie, der eine Teilgesamtheit zu Grunde liegt, die stellvertretend für eine absolute Grundgesamtheit Auskunft gibt. Dementsprechend ist die Erhebung nicht repräsentativ angelegt. Probleme bei der Durchführung repräsentativer Studien und deren statistischer Auswertung allerdings auch nicht bezweckt ist. In der Forschung werden Konzepte von Zufallsstichproben bezüglich der Aussagekraft vielfach höher bewertet als Konzepte der selektiven Repräsentativität (Quotenauswahl), weil es sich bei einer Quotenauswahl streng genommen um keine Stichprobe handelt, sondern um den Versuch, eine (teure) Gesamterhebung zu simulieren. Aus statistischen Gesichtspunkten muss eine Stichprobe zwangsläufig eine Zufallsauswahl sein, um wahrscheinlichkeitstheoretische Methoden der der Schätz- und Testtheorie durchführen zu können (vgl. v.d.Lippe; Kladroba 2002:231 u. Häder 2010:172).

Da reine Zufallsstichproben mit – in diesem Projekt – nicht zu leistendem Aufwand verbunden sind, wurde das Erhebungsdesign an die sogenannte ‚Klumpenstichprobe’ (Cluster Sample) angelehnt, eine Zufallsstichprobe, wie sie in komplexerer Form bspw. auch im Rahmen der PISA-Studie angewandt wurde. Ein Klumpen besteht dabei aus Teilelementen einer Grundgesamtheit, die zwar hinsichtlich bestimmter Merkmale (z.B. Mutter, Vater oder Elternteil, Einrichtung für unter 3Jährige usw.) in die Stichprobe aufgenommen werden (geclustert), nicht aber nach Repräsentativitätskriterien in Bezug auf die Grundgesamtheit.

In den Elternbefragungen werden „Klumpen“ auf zwei Ebenen gebildet: Zunächst werden im Rahmen der Netzwerkarbeit geeignete Einrichtungen innerhalb einer Kommune ausgewählt, über die die Fragebögen verteilt werden sollen. (Der Klumpen ist demnach die Anzahl der beteiligten Einrichtungen aus der Gruppe aller existierenden Einrichtungen in einer Kommune bzw. der Region Hannover). Des Weiteren werden ein Teil der Eltern einer jeweiligen Einrichtung zur Teilnahme an der Befragung motiviert – sie bilden demnach weitere Klumpen und sind letztendlich die Stichprobe der Erhebung bezogen auf die Grundgesamtheit aller Eltern mit Kindern einer Kommune.

4.1 Modul 1 und 2: Quantitative Fragebogenerhebungen

Es werden sowohl mit Eltern als auch mit Fachkräften quantitative Erhebungen mittels Fragebögen durchgeführt. Die Fragebögen wurden in den beteiligten Kommunen getestet. Der Elternfragebogen wurden von TeilnehmerInnen einer lokalen Netzwerkgruppe (Hemmingen) und der Fachkräftefragebogen von den Mitarbeitenden im Projekt entwickelt. Bei den Elternfragebögen entstand seitens der Fachkräfte der Wunsch, den Fragebogen nicht zu lang zu gestalten, da es Eltern im Rahmen der Praxisarbeit schwer zu vermitteln ist, einen Fragebogen auszufüllen, der mehr als zwei Seiten umfasst. Dementsprechend ist der Elternfragebogen mit zwei Seiten kürzer als der Fachkräftefragebogen mit vier Seiten.

Der Elternfragebogen ist zur Erreichbarkeit von Eltern mit Zuwanderungsgeschichte in 10 Sprachen übersetzt worden und kommt dementsprechend mehrsprachig zum Einsatz. Der deutschsprachige Elternfragebogen befindet sich im Anhang. (Der Fachkräftefragebogen ist diesem Bericht nicht beigefügt, weil noch keine Auswertung der Fachkräftebefragung vorliegt.) Hier weitere Erläuterungen zur Erhebung:

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Der Elternfragebogen fragt neben soziografischen Daten insbesondere Interessengebiete von Eltern zur Kindesentwicklung, zu Erziehungs- und Familienthemen und zu Belastungsfaktoren ab. Weiterhin stellt er die Frage, an welchem Angebotsort ein Angebot Früher Hilfen stattfinden soll. Der Fachkräftefragebogen geht zusätzlich auf Kompetenz- und Ressourcenmerkmale der Elternzielgruppe ein und fragt, welche Angebote es in einer Kommune gibt und welcher Bedarf gesehen wird.

Die Verteilung der Elternfragebögen erfolgt über die lokalen Netzwerke mit den jeweiligen Akteuren und Institutionen. Dementsprechend richtet sich die Erhebung nicht an alle Eltern, sondern nur an die Eltern der beteiligten Institutionen. Die Anzahl der Institutionen (z.B. Kitas/Krippen) variiert in den jeweiligen Kommunen.

In einer Planungssitzung wird festgelegt, welche Eltern über welche Zugangswege Fragebögen erhalten sollen. Die Fragebögen werden nur an Eltern mit Kindern der Hauptzielgruppe von 0-6 Jahren verteilt. Die jeweilige Einrichtung oder Praxis organisiert in einem Zeitfenster von ca. 2 Wochen die Erhebungsphase und sorgt für den Rücklauf der ausgefüllten Bögen an die Kommune, die sie zur Auswertung an das Projektteam der Region Hannover weiterleitet.

Bezogen auf die bisher ausgewerteten Erhebungen haben bereits 1679 Eltern in 5 Kommunen (Garbsen, Gehrden, Hemmingen, Wedemark, Uetze) an der Befragung teilgenommen. In zwei Kommunen wurden mehr als 500 Eltern befragt, was sehr beachtenswert ist. Doch auch kleinere Erhebungen wiesen mit über 160 befragten Eltern eine Größe auf, die ein deutliches Meinungsbild zulässt.

Alle Elternfragebögen werden nach Rücklauf nummeriert und systematisch erfasst. Anschließend erfolgt die Computer gestützte Auswertung mit dem Programm ‚Wizard Statistics’.

Im Zuge der Auswertung werden Auswertungsbögen erstellt, die auf bestimmte Erhebungskategorien (Items) Bezug nehmen.

Eine differenzierte Auswertung bzw. Abfrage von weiteren Untersuchungsergebnissen kann während der Präsentation der Ergebnisse in einer Kommune mit Hilfe des Computerprogramms erfolgen. Die Ergebnispräsentation ist ein wichtiger Bestandteil der Auswertung. Nicht nur, weil sie die Meinungsbilder der Eltern und Fachkräfte wiedergibt und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt, sondern insbesondere auch, weil damit den teilnehmenden Eltern und Fachkräften der Nutzen transparent gemacht wird. Es wird gesehen, dass die Mühe nicht umsonst war, sondern tatsächlich zu einem Meinungsbild beigetragen hat.

Die Auswertung der Fachkräftefragebögen erfolgt ebenso wie die der Elternfragebögen. Die Erhebung ist allerdings anders. Sie ist bereits Computer gestützt und wird online im Internet in einem von der Firma HannIT erstellten Portal durchgeführt. Fachkräfte bekommen einen Link zugesandt und können den Fragebogen direkt am Arbeitsplatz bearbeiten.

4.2 Qualitative Interviewerhebung

Bei qualitativen Interviewerhebungen kommt es grundsätzlich nicht auf die Größe der Stichprobe an, weil es bei dieser Art der Erhebung von Meinungsbildern nicht um die Überprüfung einer Hypothese oder um Repräsentativität geht, sondern um die individuelle Meinung von einzelnen Menschen. Mittels Interviews werden tiefere Meinungsbilder von größerer inhaltlicher Qualität erhoben als über Fragenbögen. Sie dienen entweder zur Erstellung einer Hypothese oder zur Kontrastierung bzw. Unterstützung von quantitativen Fragebogenergebnissen. Man möchte wissen, was die Menschen genau bewegt und im Gespräch von realeren Druckpunkten erfahren.

Die qualitative Datenerhebung über Interviews kann für Bedarfsanalysen sehr wertvoll sein. Der Ansatz ist partizipativ und gibt Einblicke in die Lebenswelten, die sonst nur als Sozialräume beschrieben werden. Daher wurde entschieden, neben der Erhebung quantitativer Daten auch

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Interviews zu führen, obwohl die Auswertung noch aufwendiger ist, als bei Fragebögen.

In 6 Kommunen wurden bereits Interviews sowohl mit Eltern, als auch mit Fachkräften geführt. Geplant ist, in jeder Kommune etwa 6 bis 10 Interviews mit Eltern zu führen und etwa 3 bis 5 Interviews mit Fachkräften. Die Interviews werden aufgezeichnet und anonymisiert nach Transkriptionsregeln transkribiert. Die Auswertung erfolgt Computer gestützt mit dem Programm F4-Analyse nach den Kriterien der Qualitativen Inhaltanalyse nach P. Mayring. Bisher sind noch keine Interviews ausgewertet. Die Auswertungen fließen in den nächsten Statusbericht 2016 ein.

5. Erste Ergebnisse der kommunalen und regionalen BedarfsanalysenIm aktuellen Sachstand der teilnehmenden Kommunen wurde bereits dargelegt, an welcher Stelle sich die lokalen Bedarfsermittlungen befinden. Die Fülle der erhobenen Daten im Rahmen der Eltern- und Fachkräftebefragungen hat dazu geführt, dass bisher bei weitem nicht alle Daten ausgewertet werden konnten, die bereits vorliegen. Insbesondere die Datenauswertung der noch laufenden kommunalen Fachkräftebefragungen konnte nicht in diesen Bericht aufgenommen werden. Auch Datensätze der Elternbefragung befinden sich aus einigen Kommunen im Rücklauf und müssen erst noch ausgewertet werden.

Jegliche Auswertungsstände werden als Präsentationen in die Lokalen Netzwerke fließen und in Sozialausschüssen vorgestellt werden und abschließend im Statusbericht 2016 enthalten sein. Trotz der noch laufenden Erhebungen und Auswertungen konnten für einige Kommunen Auswertungen vorgenommen werden. In einigen Kommunen können Einzelauswertungen pro Einrichtungen durchgeführt werden, die jedoch in diesem Gesamtbericht der Region nicht aufgeführt werden.

Die folgende Auswertung zeigt eine Zusammenfassung der 5 bereits ausgewerteten Kommunen. Für jede Kommune liegen Einzelauswertungen vor, die diesem Bericht jedoch nicht beigefügt sind. Die Auswertungen und Erfahrungen lassen bereits einige Handlungsempfehlungen zu (s. Abschnitt 6), die schon jetzt in Planungs- und Entscheidungsgremien zur Diskussion gestellt werden können.

Die Übersicht zeigt, für welche Kommunen bereits Auswertungen vorliegen und wie hoch die Anzahl der befragten Eltern in den Kommunen war:

Kommune

Grundgesamtheit(errechneter Schätzwert auf Grundlage der Bevölkerunsdaten des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik):

Eltern mit Kindern

Anzahl befragter Eltern (Stichprobe) /Quote der Stichprobe

Anzahl erreichter Kinder (errechnet nach durchschnittlicher Kinderzahl/Doppelnennungen möglich)

Kinder U10 der gesamten Nennungen

Quote U10-Kinder innerhalb der Stichprobe

Kinder U6 der gesamten Nennungen

Quote U6-Kinder innerhalb der Stichprobe

Kinder U3 der gesamten Nennungen

Quote U3-Kinder innerhalb der Stichprobe

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U18

Hemmingen

N = 1746 Eltern

n = 171 / 9,8%

314 267 85% 204 64% 81 26%

GarbsenN = 4826 Eltern

n = 288 / 6 %

597 454 76% 305 51% 120 20%

GehrdenN = 1372 Eltern

n =167 / 12,2%

302 256 85% 215 71% 86 28%

UetzeN = 1955 Eltern

533 / 27,3%

1008 814 81% 605 60% 211 21%

Wedemark

N = 2863 Eltern

n = 520 / 18,2%

930 819 88% 667 71% 219 24%

5 Kommunen gesamt

N = 12.762 Eltern

1.679 / 13,2%

3.151 2.610 83% 1.996 63% 717 23%

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5.1 Gesamtauswertung der Elternbefragung für die Region Hannover auf Basis von fünf Kommunen

Ergebnisse der Elternbefragung Region gesamt (5 Kommunen):

Befragte Eltern: N=1680 [Mütter: N=1123 | Väter: N=555]

Elternteile in %: Elternteile nominal:

01 E

ltern

teile

79%67%

88%

64% 57%

21%33%

12%

36% 43%

Garbsen Gehrden Hemmingen Uetze Wedemark0%

10%20%30%40%50%60%70%80%90%

100%

MutterVater

02 A

lter d

er

Elte

rn

Alter der Eltern gesamt

9987 87 878674 74 74 66 6457 56 5348 39 39383028 28 1713 12109 8 765 54 43 21 1 1 1 110 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69

Estimated mean = 36,766 ± 0,304

36,462 37,07

Distribution of Alter der Eltern

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Age

35

40

Berufstätigkeit: Eltern gesamt in %

Berufstätigkeit: Mütter in %

Durchschnittliche Kinderanzahl je Volumen Berufstätigkeit

03 B

eruf

stät

igke

it

Berufstätigkeit: Väter in % TOP-5-Merkmale:

1. Mehr als die Hälfte der Mütter arbeiten teilzeit (59% der Mütter gegenüber 5% der Väter).

2. 20,8% der Mütter sind nicht berufstätig (2,9% der Väter). Die Väter arbeiten überwiegend vollzeit – 88,1% gegenüber 15,9% der Mütter.

3. Die durchschnittliche Anzahl der Kinder sinkt mit dem Stundenumfang (Volumen) der Arbeitsstelle (von 2,3 Kindern bei nicht berufstätigen Eltern bis 1,8 Kindern bei Voll- und Teilzeit beschäftigten).

4. In Hemmingen sind mit knapp 20% deutlich weniger der befragten Eltern Vollzeit berufstätig und gleichsam mehr Teilzeit (57,9%) berufstätig, was vermutlich mit der geringen Anzahl befragter Väter in dieser Kommune zusammenhängt.

5. Die Wedemark weist mit 8,1% die mit Abstand geringste Quote an Nicht-Berufstätigen auf.

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29,9% 42,5%

19,9%

42,9% 47,7%

38,2%

40,7%

57,9%

37,6%41,2%

25,0%12,0% 18,7% 15,9% 8,1%

Garbsen Gehrden Hemmingen Uetze Wedemark0%

10%20%30%40%50%60%70%80%90%

100%

Keine AngabeVollzeitTeilzeitNicht berufstätig

Familienstand: Eltern gesamt in %

04 F

amili

enst

and

Familienstand: Mütter in %

Durchschnittliche Kinderanzahl je Familienstand

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Familienstand: Väter in % TOP-5-Merkmale:

1. Mehr als ¾ der Eltern sind verheiratet. Die Quote der verheirateten Väter ist mit 81,3% höher als die der verheirateten Mütter (74,2%).

2. Allein erziehend sind mit 8,7% fast ausschließlich Mütter (gegenüber 0,5% der Väter).

3. Die durchschnittliche Kinderanzahl ist bei den verheirateten Eltern mit 1,95 Kindern am höchsten. In Partnerschaft lebenden Eltern haben im Schnitt 1,63 Kinder, Alleinerziehende 1,61 Kinder.

4. Die Quote an Alleinerziehenden Elternteilen ist in Garbsen mit knapp 11% deutlich höher als in den anderen Kommunen. Die geringste Quote hat die Wedemark mit 3,1%.

5. Analog zu der vergleichsweise hohen Quote Alleinerziehender in Garbsen ist die dortige Quote verheirateter Paare mit 68,8% am geringsten und in der Wedemark mit 82,3% am höchsten. In Gehrden, Hemmingen und Uetze sind jeweils ¾ der befragten Elternteile verheiratet.

68,8% 75,4% 75,4% 75,7% 82,3%

12,2% 12,0% 14,6% 12,4% 10,6%10,8% 7,2% 5,3% 6,4% 3,1%

Garbsen Gehrden Hemmingen Uetze Wedemark0%

10%20%30%40%50%60%70%80%90%

100%

Keine AngabeVerheiratetIn PartnerschaftAllein erziehend

05 A

nzah

l der

Kin

der Anzahl der Kinder: Eltern gesamt in % Durchschnittliche Kinderanzahl: Eltern gesamt

708

508

193

48 2721

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0 3,2 3,4 3,6 3,8 4,0 4,2 4,4 4,6 4,8 5,0 5,2 5,4 5,6 5,8

Estimated mean = 1,873 ± 0,042

1,831 1,916

Distribution of Anzahl der Kinder

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Anzahl der Kinder: Mütter in % Durchschnittliche Kinderanzahl: Je Mütter und Väter

Anzahl der Kinder: Väter in % TOP-5-Merkmale:

1. Die befragten Eltern haben durchschnittlich etwa 1,9 Kinder – Mütter nur geringfügig weniger als Väter (1,872 gegenüber 1,902 Kinder).

2. Insgesamt 4,7% der Eltern haben 4 oder mehr Kinder.3. Die Quote der Väter mit mehr als 4 Kindern ist mit 2,2%

etwas höher als die der Mütter mit 4 Kindern (1,5%).4. Die meisten der befragten Elternteile haben 2 Kinder.

In Hemmingen liegt die Quote mit 54,4% bis zu 10% höher als in den anderen Kommunen.

5. Die befragten Eltern in Garbsen haben tendeziell mehr Kinder als die Eltern in den anderen 4 Kommunen.

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05 A

nzah

l der

Kin

der

2,1%

26,7%

46,9%

15,6%

5,6%

3,1%

3,0%

36,5%

44,3%

10,2%

4,8%

1,2%

2,9%

28,1%

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1,2%

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Keine Angabe

1 Kind

2 Kinder

3 Kinder

4 Kinder

Mehr als 4 Kinder

WedemarkUetzeHemmingenGehrdenGarbsen

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Häufigkeiten und Merkmale der Items:Legende:Items mit farblicher Markierung sind prioritär genannt

Höchste Priorität bei Eltern(>50% der Eltern treffen Aussage)

Hohe Priorität bei Eltern(>30% der Eltern treffen Aussage)

07 It

ems

Them

en

Welche Themen haben Eltern hinsichtlich ihrer aktuellen Interessenlage in welcher Häufigkeit als bedeutsam genannt?

X % der Eltern markieren das jeweilige Item als bedeutsam:Leicht gesteigerte Priorität bei Eltern(>10% der Eltern treffen Aussage)

Entwicklungsphasen des Kindes (z.B. Babyalter, Trotz...)Entwicklungsphasen des Kindes

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37,2 %62,8 %

TOP-6-Merkmale: 1055 Personen

1. Höchste Nennquote aller Themen. Mütter zeigen mit 67,4% noch sichtlich größeres Interesse als Väter (53,7%).

2. Mit zunehmender Kinderzahl fällt die Interessenquote der Eltern tendenziell (von 70% bei 1 Kind auf 47,1% bei 4 Kindern).

3. Nicht berufsttätige Eltern haben mit 69,2% ein höheres Interesse an dem Thema als Eltern in Vollzeittätigkeit (57,5%).

4. Ausnahmslos in allen 5 Kommunen das Thema mit der höchsten Nennquote.

5. Die befragten Eltern aus Hemmingen zeigen mit 67,8% das vergleichsweise größte Interesse an dem Thema, in Uetze mit 61% das vergleichsweise geringste. Die höchste Nennquote weisen die Hemminger Mütter (70,5%), die Gehrdener Mütter (69,6%) und die Wedemarker Mütter (69,4%) auf. Die vergleichsweise geringste Nennquote hingegen die Garbsener Väter (50%), Hemminger Väter (52,4%) und Uetzer Väter (52,8%).

6. Darüber hinaus höchste Nennquoten bei Gehrdener Alleinerziehenden (83,3%) und Gehrdener Eltern in Parnerschaft (75%). Geringere Nennquoten bei Alleinerziehenden aus Hemmingen (44,4%), Wedemark (50%) und Uetze (52,9%).

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61,1% 65,3% 67,8%61,0% 63,1%

Garbsen Gehrden Hemmingen Uetze Wedemark0%

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Erziehung und Förderung des KindesErziehung und Förderung des Kindes

neinja

40,8 %59,2 %

TOP-6-Merkmale: 994 Personen

1. Durchschnittlich zweithöchste Nennquote aller Themen. Väter zeigen in ihrer Gruppe mit 55,5% etwas weniger Interesse als die Mütter (61,1%).

2. Die höchste Zustimmung äußern Eltern mit 1 Kind (70,3%). Eltern mit 2 Kindern interessieren sich zu 58,5%, mit 3 Kindern zu 55,4%, mit 4 Kindern zu 15,8% und mit mehr als 4 Kindern zu 23,1% an dem Thema.

3. Das Thema interessiert Eltern mit ein oder zwei Kindern besonders in den ersten acht Lebensjahren (>50%) und nimmt mit dem Kindesalter sowie der Kinderanzahl ab.

4. In Gehrden ist die Nennquote mit 64,7% am höchsten (etwa 10% höher als in Hemmingen). Die geringste Nennquote haben mit 46,7% die Garbsener Väter, die höchste die Gehrdener Mütter (67,9%).

5. Separiert betrachtet hat dieses Thema für die befragten Eltern aus Hemmingen ‚nur’ die dritthöchste Priorität, nicht die die zweithöchste. Für die befragten Eltern aus Hemmingen hat das Thema ‚Zeitmanagement’ die zweithöchste Priorität (55%).

6. Darüber hinaus höchste Nennquoten bei verheirateten Eltern aus Gehrden (67,5%), Alleinerziehenden aus Gehrden (66,7%) und in Partnerschaft lebenden Eltern aus Hemmingen (68%), Garbsen (65,7%) und der Wedemark (65,5%). Geringere Nennquote bei Garbsener Alleinerziehenden (41,9%).

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56,3%64,7%

54,4% 59,9% 59,9%

Garbsen Gehrden Hemmingen Uetze Wedemark0%

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Zeitmanagement, Vereinbarkeit v. Familie u. BerufZeitmanagement, Vereinbarkeit v. Familie u. Beruf

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48,2 %51,8 %

TOP-6-Merkmale: 870 Personen

1. Für etwas mehr als die Häfte (51,8%) der Eltern ist das Thema ‚Zeitmanagement, Vereinbarkeit v. Familie und Beruf’ bedeutsam (52,2% der Mütter und 51% der Väter).

2. Das größte Interesse zeigen Eltern in Partnerschaft (58,7%), gefolgt von Verheirateten (51,9%) und Alleinerziehenden (51%).

3. Mit zunehmender Kinderzahl (55,2% bei einem Kind) sinkt das Interesse an diesem Thema (27,5% bei vier Kindern).

4. Im Quotenvergleich hat die Wedemark (55,8%) die meisten Nennungen, Garbsen mit 48,6% die wenigsten – aber dennoch eine hohe Quote.

5. Die höchsten Nennquoten haben mit jeweils 57,1% die Hemminger Väter und die Wedemarker Mütter. Mit der geringsten Nennquote von 41,7% interessieren sich die Garbsener Väter vergleichsweise weniger für das Thema.

6. Darüber hinaus höchste Nennquoten bei befragten Eltern, die in Partnerschaft leben aus der Wedemark (69,1%) und Gehrden (60%). Geringere Nennquote bei Alleinerziehenden aus der Wedemark (37,5%).

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48,6% 50,9% 55,0%48,9%

55,8%

Garbsen Gehrden Hemmingen Uetze Wedemark0%

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Gesundheit und ErnährungGesundheit und Ernährung

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53,7 %46,3 %

TOP-6-Merkmale: 778 Personen

1. Für 46,3% der befragten Eltern ist das Thema ‚Gesundheit und Ernährung’ wichtig. Mit 48,5% überwiegt das Interesse der Mütter dem der Väter (41,6%).

2. Die nicht berufstätigen Eltern priorisieren das Thema mehr (53,6% gegenüber 47,8% der teilzeit Beschäftigten und 42,1% der vollzeit Arbeitenden).

3. Eltern ohne Schulabschluss zeigen deutlich weniger Interesse an dem Thema (34,7%) als Eltern mit Schulabschluss (41,7% bei Hauptschulabschlus, 60,5% bei Realschulabschluss, 45,9% bei Abitur). [Der Bildungsgrad wurde bisher lediglich in der Wedemark u. Gehrden Kommunen erhoben].

4. In allen 5 Kommunen ist das Thema ‚Gesundheit und Ernährung’ an dritter Stelle des Prioritätenrankings.

5. Die höchsten Nennquoten haben Wedemarker Mütter (53,1%), Uetzer Mütter (48,4%) und Garbsener Mütter (48%), die niedrigsten weisen Gehrdener Väter (40%), Wedemarker Väter (41,2%) und Garbsener Väter (41,7%) auf.

6. Darüber hinaus höchste Nennquoten bei Alleinerziehenden aus Uetze (50%) und Gehrden (50%). Weniger bedeutsam für befragte allein erziehende Eltern aus der Wedemark (31,2%).

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4)

46,9% 44,3% 42,7% 46,3% 47,9%

Garbsen Gehrden Hemmingen Uetze Wedemark0%

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Umgang mit MedienUmgang mit Medien

neinja

61 %39 %

TOP-6-Merkmale: 655 Personen

1. ‚Umgang mit Medien’ wird von Vätern mit 42,2% höher priorisiert als von Müttern (37,5%).

2. Eltern mit einem Kind haben weniger Interesse an dem Thema (35,2%) als Eltern mit mehreren Kindern (41,1% bei 2 Kindern, 45,5% bei 3 Kindern, 41,2% bei 4 Kindern).

3. Verheiratete Eltern zeigen mit 42,3% deutlich mehr Interesse als in Partnerschaft lebende Eltern (30,3%) und Alleinerziehende (22,5%).

4. Nicht in allen Kommunen ist das Thema ‚Medien’ an 5. Stelle des Prioritätenrankings: Sowohl in Garbsen, als auch in Gehrden ist das Thema ‚Kinderbetreuungsmöglichkeiten’ vor dem Thema ‚Medien’ auf Platz 5. Für die befragten Eltern aus der Wedemark hat es gegenüber den anderen Kommunen die höchste Priorität (42,7%) und für die Gehrdener Eltern mit 34,7% die vergleichsweise geringste.

5. Die höchste Nennquote weisen mit 47,6% die Hemminger Väter auf, die geringsten mit 30% die Garbsener Väter und 30,4% die Gehrdener Mütter.

6. Darüber hinaus höchste Nennquoten bei verheirateten Eltern aus der Wedemark (44,9%), Uetze (42,1%) und Garbsen (39,4%). Geringer Nennquoten bei Alleinerziehenden aus Gehrden (8,3%) und der Wedemark (12,5%).

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35,4% 34,7% 36,8% 39,3% 42,7%

Garbsen Gehrden Hemmingen Uetze Wedemark0%

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Infos über KinderbetreuungsmöglichkeitenInfos über Kinderbetreuungsmöglichkeiten

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63,5 %36,5 %

TOP-6-Merkmale: 613 Personen

1. Etwas mehr als ein drittel der Eltern nennt ‚Infos über Kinderbetreuungsmöglichkeiten’ als ein wichtiges Thema. Zwischen Müttern und Vätern unterscheiden sich die Angaben nur leicht (37% Mütter <> 35,3% Väter).

2. Tendenziell priorisieren vollzeit Beschäftigte (39,5%) das Thema mehr als teilzeit Beschäftigte (35,3%) oder nicht Berufstätige (32,4%).

3. Allein erziehende Eltern haben mit 46,1% ein höheres Interesse als in Partnerschaft lebende Eltern (43,8%) und verheiratete Eltern (34,8%).

4. Rang 6 des durchschnittlichen Prioritätenrankings. Die befragten Eltern aus Gehrden interessieren sich mit 44,9% am meisten für das Thema ‚Kinderbetreuungsmöglichkeiten’ – in Uetze (32,6%) und Hemmingen (30,4%) ist die Quote mehr als 10% geringer.

5. Die niedrigste Nennquote weisen mit 23,8% die Väter aus Hemmingen auf, die höchsten Quoten die Gehrdener Mütter mit 45,5% und die Gehrdener Väter mit 43,6%).

6. Darüber hinaus höchste Nennquoten bei Gehrdener Alleinerziehenden (66,7%) und Garbsener Eltern, die in Partnerschaft leben (54,3%). Geringere Nennquoten hingegen bei Garbsener Verheirateten (29,8%) und Hemminger Eltern (verheiratet 31% bzw. in Partnerschaft 20%).

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36,1%44,9%

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Garbsen Gehrden Hemmingen Uetze Wedemark0%

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Beziehung, Kommunikation und PartnerschaftBeziehung, Kommunikation und Partnerschaft

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67,6 %32,4 %

TOP-6-Merkmale: 545 Personen

1. Die Nennquote dieses Themas beträgt bei Müttern 33,7%. Väter nannten das Thema hingegen zu 30,1%.

2. Eine maßgebliche Korrelation zum Familienstand besteht nicht (Verheiratete Eltern 33,2%, in Partnerschaft lebende 31,3% und Alleinerziehende 33,3%).

3. Eine sehr hohe statistische Korrelation besteht zu den Eltern, die gleichzeitig das Thema ‚Familienrollen’ als prioritär nannten (69,8% Übereinstimmung).

4. Die befragten Eltern aus Uetze weisen mit 34,5% die höchste Nennquote auf. Sie nannten das Thema noch häufiger als das vorherige (Kinderbetreuungsmöglichkeiten).

5. Die vergleichsweise geringsten Nennquoten haben haben Garbsener und Gehrdener Väter mit 25% bzw. 25,5%. Die höchsten Nennquoten verzeichnen Uetzer und Gehrdener Mütter mit jeweils 37,5%.

6. Darüber hinaus höchste Nennquoten bei Alleinerziehenden aus Hemmingen (66,7%) und Gehrden (41,7%). Geringere Nennquote hingegen bei Garbsener Eltern, die in Partnerschaft leben (14,3%) oder allein erziehend sind (19,4%).

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27,8% 33,5% 29,8% 34,5% 33,5%

Garbsen Gehrden Hemmingen Uetze Wedemark0%

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Hilfe b. Problemen (Lern-, Verhaltensschwierigkeiten)Hilfe b. Problemen (Lern-, Verhaltensschwierigkeiten)

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75,9 %24,1 %

TOP-6-Merkmale: 405 Personen

1. Etwas weniger als ein viertel der befragten Eltern interressieren sich für Hilfe bei Problemen, wie Lern- und Verhaltensschwierigkeiten der Kinder (25,8% Mütter und 20,8% Väter).

2. Eltern mit 3 (32,4%) oder mehr Kindern (27,5%) haben tendenziell ein höheres Interesse an dem Thema als Eltern mit weniger Kindern (24,6% bei 2 Kindern, 20% bei einem Kind).

3. Eine auffallende Korrelation zum Familienstand und zur Berufstätigkeit besteht nicht.

4. Durchschnittlich auf Rang 8 des Prioritätenrankings. Bei den befragten Eltern der Wedemark ist die Nennquote im Kommunenvergleich mit 19,5% deutlich geringer als bei den anderen Kommunen. Die Gehrdener Eltern interessieren sich mit 28,1% vergleichsweise stark für das Thema.

5. Die geringsten Nennquoten haben Hemminger Väter (14,3%), Garbsener Väter (16,7%) und Wedemarker Väter (17,8%). Das größte Interesse zeigen Garbsener Mütter (29,5%), Gehrdener Mütter (29,5%) und Uetzer Mütter (27%).

6. Darüber hinaus hohe Nennquoten bei verheirateten Eltern aus Gehrden (28,6%) und Garbsen (28,3%), sowie Uetzer Eltern, die in Partnerschaft leben (28,8%). Geringe Nennquote bei Alleinerziehenden aus der Wedemark (12,5%).

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26,7% 28,1%23,4% 26,2%

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Garbsen Gehrden Hemmingen Uetze Wedemark0%5%

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Rechtliche/finanzielle Fragen/ExistenzsicherungRechtliche/finanzielle Fragen/Existenzsicherung

neinja

82,1 %17,9 %

TOP-6-Merkmale: 301 Personen

1. Etwas weniger als ein fünftel der Eltern priorisieren u.a. dieses Thema. Bei Vätern ist die Nennquote dabei etwas höher als bei Müttern (19,1% zu 17,4%).

2. Für Alleinerziehende ist das Thema mit 36,3% Zustimmung wichtiger als für verheiratete (15,6%) oder in Partnerschaft lebende Eltern (25,9%).

3. Eltern mit 4 (27,5%) oder mehr Kindern (27,6%) haben deutlich mehr Interesse an diesem Thema als Eltern mit 3 oder weniger Kindern.

4. Mit 20,8% Nennquote ist dieses Thema bei den befragten Eltern aus Uetze im Kommunalvergleich am wichtigsten. Auch Gehrdener (19,2%) und Garbsener Eltern (18,1%) weisen hohe Nennquoten auf. Für die befragten Eltern aus Hemmingen ist das Thema mit 12,9% Nennquote geringer eingestuft.

5. Die höchsten Nennquoten haben Gehrdener Väter (23,6%) und Uetzer Mütter (22%), die vergleichsweise geringsten hingegen Garbsener Väter (11,7%), Hemminger Mütter (12,1%) und Wedemarker Mütter (12,9%).

6. Darüber hinaus höchste Nennquoten bei alleinerziehenden Eltern aus Gehrden (58,3%) und Uetze (50%). Geringste Nennquote bei verheirateten Eltern aus Hemmingen (9,3%).

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18,1% 19,2%12,9%

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Garbsen Gehrden Hemmingen Uetze Wedemark0%5%

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Fragen zu Familienrollen (Mutter-/Vaterrolle, Großeltern...)Fragen zu Familienrollen (Mutter-/Vaterrolle etc.)

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84,8 %15,2 %

TOP-6-Merkmale: 255 Personen

1. Die Zustimmungsquoten in der jeweiligen Mütter- und Vätergruppe variieren bei diesem Thema nur leicht. 14,3% der Mütter und 16,9% der Väter stimmen zu.

2. Während es bei der Berufstätigkeit keine Korrelationen gibt, verändert sich das Interresse beim Familienstand: 14,8% der verheirateten Eltern stimmen dem Thema zu, 14,9% der in Partnerschaft lebenden und 21,6% der Alleinerziehenden.

3. 32,7% der befragten Eltern, die ‚Beziehung, Kommunikation und Partnerschaft’ priorisieren, nennen auch dieses Thema.

4. Platz 10 im durchschnittlichen Prioritätenranking. In der Wedemark ist die Nennquote bei dem Thema ‚Familienrollen’ mit 17,1% noch höher als bei dem vorherigen Thema und im kommunalen Vergleich am höchsten. In Gehrden interessieren sich mit 10,8% vergleichsweise am wenigsten für das Thema.

5. Mit 38,1% ist die Nennquote bei den Hemminger Vätern mit Abstand am höchsten. Neben den Gehrdener Müttern (10,7%) und den Gehrdener Vätern (10,9%) ist die Quote bei den Hemminger Müttern mit 11,4% vergelichsweise gering.

6. Darüber hinaus vergleichsweise höchste Nennquoten allein erziehender Eltern aus Uetze (26,5%), Gehrden (25%) und Garbsen (22,6%). Geringe Nennquote bei verheirateten Eltern aus Garbsen (12,1%).

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13,9% 10,8% 14,6% 15,5% 17,1%

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Schwangerschaft und GeburtSchwangerschaft und Geburt

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89,6 %10,4 %

TOP-6-Merkmale: 175 Personen

1. Die Nennquote dieses Themas beträgt bei Müttern 11,1%. Väter nannten das Thema hingegen zu 9%.

2. Nicht berufstätigen Eltern priorisieren dieses Thema mit 14.9% tendenziell mehr als Eltern in Voll- oder Teilzeit (9,3%<> 9,8%).

3. 24,7% der Eltern, die gleichzeitig das Thema ‚Spezielle Angebote für Familien mit Migrationshintergrund’ als prioritär nannten, nennen auch dieses Thema.

4. Das Thema ‚Schwangerschaft und Geburt’ ist mit einer Nennquote von 15,2% insbeondere für die befragten Eltern aus Hemmingen bedeutsam. In Uetze (8,1%) und der Wedemark (9%) liegen die Nennquoten hingegen unter 10% und weisen damit (der Definition nach) keine markanten Prioritäten auf.

5. Die höchsten Nennquoten haben Hemminger Väter (28,6%), Gehrdener Mütter (18,8%) und Garbsener Väter (16,7%). Die niedrigsten Quoten weisen hingegen Gehrdener Väter (5,5%), Uetzer und Wedemarker Väter mit 7,3% bzw. 7,5% sowie Uetzer Mütter (8,5%) auf.

6. Darüber hinaus höchste Nennquote bei verheirateten Eltern aus Hemmingen (16,3%) und geringste Priorität bei den allein erziehenden Eltern aus der Wedemark (0%), Uetze (0%) und Garbsen (3,2%).

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12,2% 14,4% 15,2%8,1% 9,0%

Garbsen Gehrden Hemmingen Uetze Wedemark0%5%

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Sexualerziehung

Sexualerziehung

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91,6 %8,4 %

Umgang m. Kindern bei Trennung u. Scheidung

Umgang m. Kindern bei Trennung u. Scheidung

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92,7 %7,3 %

Familienformen (Stieffamilie, Alleinerziehende, Patchwork...)

Fragen zu Familienformen (Alleinerziehende etc.)

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93,2 %6,8 %

Spez. Angebote f. Familien m. Migrationshintergrund

Spez. Angebote f. Familien m. Migrationshintergrund

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95,4 %4,6 %

Anderes

Anderes

neinja

95,4 %4,6 %

Spez. Angebote f. Eltern o. Kinder m. Behinderungen

Spez. Angebote f. Eltern o. Kinder m. Behinderungen

neinja

95,8 %4,2 %

Gewalt in der Familie

Gewalt in der Familie

neinja

96,7 %3,3 %

Hilfe bei Sucht

Hilfe bei Sucht

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97,3 %2,7 %

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Adoptivkinder und -eltern

Adoptivkinder und -eltern

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98,7 %1,3 %

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Häufigkeiten und Merkmale der Items:Legende:Items mit farblicher Markierung sind prioritär genannt

Höchste Priorität bei Eltern(>50% der Eltern treffen Aussage)

Hohe Priorität bei Eltern(>30% der Eltern treffen Aussage)

08 It

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Welche Angebotsorte haben Eltern hinsichtlich ihrer aktuellen Interessenlage in welcher Häufigkeit als bedeutsam genannt?

X % der Eltern markieren das jeweilige Item als bedeutsam: (Leicht) gesteigerte Priorität bei Eltern

(>10% der Eltern treffen Aussage)

Angebotsort Kita oder Familienzentrum TOP-6-Merkmale: 1359 Personen

1. Mit 80,9 % befürworten die mit Abstand meisten Eltern die Kita/das Familienzentrum als Angebotsort. Mütter stimmen dem Ort mit 82,8% noch deutlicher zu als Väter (77,1%).

2. Allein erziehende Eltern (85,3%) tendieren noch etwas stärker zu diesem Angebotsort als Verheiratete (80,9% der oder in Partnerschaft lebende Eltern (82,6%). Die teilzeit beschäftigten und zugleich allein erziehenden Eltern priorisieren die Kita mit 91,3% am stärksten.

3. Sinkende Präferenz zur Kita mit steigender Anzahl an Kindern: Eltern mit 1 Kind (85,9%), mit 2 Kindern (79,9%), mit 3 Kindern (74,1%), mit 4 Kindern (68,6%). Mit mehr als 4 Kindern wieder ansteigend (86,2%), allerdings geringe Anzahl in der Stichprobe dieser Elterngruppe (29 Personen).

4. Die Kita/das Familienzentrum ist in allen 5 Kommunen mit Abstand der beliebteste Angebotsort. Die höchste Nennquote weisen mit 84,8% die befragten Eltern aus Uetze auf, die geringste (aber dennoch sehr hohe) Quote mit 75,6% die Eltern aus der Wedemark.

5. Die höchsten Nennquoten weisen Uetzer Mütter (88%) und Hemminger Väter (85,7%) auf. Die vergleichsweise niedrigste haben Wedemarker Väter (72,6%).

6. Darüber hinaus höchste Nennquoten bei in Partnerschaft lebenden Eltern in Uetze (92,4%) und Garbsen (91,4%). Geringere Nennquote bei in Partnerschaft lebenden Eltern in der Wedemark (67,3%).

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Angebotsort Sportverein TOP-6-Merkmale: 599 Personen

1. Mehr als ein drittel der befragten Eltern nennen den Sportverein als Angebotsort (35,7%). Mütter und Väter nennen den Ort mit 35,6% bzw. 35,9% zu gleichen Teilen.

2. Verheiratete (36,5%) und in Partnerschaft lebende Eltern (36,8%) tendieren stärker zu dem Angebotsort, als Alleinerziehende (24,5%). Die höchsten Nennquoten haben die in Partnerschaft lebenden Eltern mit 2 Kindern (47,7%).

3. Eltern, die sich für das Thema ‚Hilfe bei Sucht’ interessieren, nennen zu 41,3% den Sportverein als priorisierten Angebotsort. Eine weitere überdurchschnittliche Übereinstimmung gibt es Mit Eltern, die sich für ‚Spezielle Angebote für Familien mit Migrationshintergrund’ interessieren (39%).

4. Der Sportverein ist im kommunalen Durchschnitt auf Rang 2 der priorisierten Angebotsorte, obwohl in der Wedemark (mit 38,1%), in Hemmingen (42,1%) und Garbsen (29,5%) die Kirche der zweitbeliebteste Angebotsort ist. Die höchste Nennquote beim Angebotsort Sportverein haben die befragten Eltern aus Uetze mit 38,4%, die vergleichsweise geringste die Garbsener Eltern (27,8%).

5. Die höchsten Nennquoten haben Uetzer Väter (39,9%) und Wedemarker Mütter (39,5%). Geringere Quoten weisen die Garbsener Väter (30%) und Garbsener Mütter (27,3%) auf.

6. Darüber hinaus hohe Nennquote bei Alleinerziehenden in Gehrden (41,7%), hingegen geringe Nennquote bei Alleinerziehenden in Garbsen (16,1%).

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2)

27,8%

32,9%

36,8%

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Angebotsort Kirche TOP-6-Merkmale: 546 Personen

1. Etwa ein drittel der befragten Eltern nennen die Kirche als Angebotsort (32,5%). Die Mütter nennen den Ort mit 34,3%, die Väter mit 29%.

2. Verheiratete (32,7%), in Partnerschaft lebende Eltern (32,8%) und Alleinerziehende (31,4%) nennen den Ort zu gleichen Teilen. Die höchsten Nennquoten alleinerziehende Eltern mit 1 Kind (43,6%).

3. Das Thema ‚Hilfe bei Sucht’ wurde in Bezug auf den Angebotsort Kirche mit 41,3% am häufigsten genannt. Am wenigsten in Bezug auf den Angebotsort Kirche wurde ‚Spezielle Angebote für Familien mit Migrationshintergrund (20.8%) genannt.

4. Der Angebotsort Kirche wird vergleichsweise unterschiedlich priorisiert. Während die befragten Eltern aus Hemmingen (42,1%) und der Wedemark (38,1%) sehr hohe Nennquoten aufweisen, nannten in Gehrden mit 24% verhältnismäßig weniger Eltern die Kirche.

5. Die höchsten Nennquoten haben Hemminger Mütter (44,3%) und Wedemarker Mütter (42,2%), die geringsten Gehrdener Väter (20%).

6. Darüber hinaus höchste Nennquoten bei allein erziehenden Eltern in der Wedemark (43,8%), in Partnerschaft lebenden Eltern aus Garbsen (42,9%) oder verheirateten Eltern aus Hemmingen (41,1%). Geringere Nennquoten bei Alleinerziehenden aus Uetze (23,5%).

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3)

29,5%

24,0%

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Angebotsort Kommune/Bürgerhaus TOP-6-Merkmale: 459 Personen

1. Mit 27,3% Nennquote hat der Angebotsort Kommune/Bürgerhaus einen gesteigerten Stellenwert. Die Nennungen in der Mütter-Kohorte sind mit 26,1% etwas geringer als in der Väter-Kohorte (29,7%).

2. Bei den nicht berufstätigen Eltern ist die Zustimmungsquote mit 15,2% deutlich geringer als bei den teilzeit (29,5%) und vollzeit (30,8%) Beschäftigten. Mit zunehmender Kinderzahl nimmt die Befürwortung deutlich ab (33,1% bei 1 Kind > 6,9% bei mehr als 4 Kindern).

3. Das Thema ‚Spezielle Angebote für Familien mit Migrationshntergrund’ wurde in Bezug auf den Angebotsort Kommune/Bürgerhaus mit 14,3% am seltensten genannt. Die anderen Themen korrelieren überwiegen mit Werten zwischen 23% und 34%.

4. Die Kommune oder ein Bürgerhaus der Kommune als Angebotsort ist insbesondere in der Wedemark (37%) und in Gehrden (31,7%) beliebt bzw. priorisiert. In Gehrden liegt die Nennquote der Kommune noch vor dem Angebotsort Kirche auf Rang 3. Garbsener Eltern weisen mit 16,7% hingegen eine deutlich geringere Nennquote auf.

5. Die höchste Nennquote haben Wedemarker Väter (38,1%), die geringste Garbsener Mütter mit 15,4%.

6. Darüber hinaus höchste Nennquote bei alleinerziehenden Eltern aus der Wedemark (56,2%). Geringe Quote hingegen bei Garbsener Alleinerziehenden (16,1%).

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16,7%

31,7%

26,3%

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Angebotsort VHS TOP-6-Merkmale: 382 Personen

1. 22,8% der Eltern nennen die VHS als Angebotsort. Mit 26,1% ist die Zustimmungsquote bei Müttern merklich höher als bei Vätern mit 16,6%.

2. Vollzeit Beschäftigte präferieren zu 18,5% diesen Angebotsort, Teilzeit Beschäftigte zu 28,2% und Eltern onhe Berufstätigkeit zu 23,3%.

3. Sexualerziehung (kumuliert 32,9%) stehen ebenso überdurchschnittlich im Zusammenhang mit der VHS wie ‚Zeitmanagement’ und ‚Lern- und Verhaltensschwierigkeiten’ (kumuliert 26,2%).

4. Die Volkshochschule nimmt Rang 5 im durchschnittlichen Prioritätsranking ein. Hemmingen weist nicht nur die höchste Nennquote auf – die befragten Eltern nennen die VHS häufiger als die Kommune als Angebotsort (35,6% gegenüber 26,2%). Die vergleichsweise geringsten Nennquoten verzeichnen Garbsen (19,4%) und die Wedemark (19,8%).

5. Insbesondere Hemminger Mütter (36,1%) und die Gehrdener und Uetzer Mütter (26,1% u. 25,9%) priorisieren die VHS. Geringere Nennquoten haben Garbsener und Wedemarker Väter (15% u. 15,9%).

6. Darüber hinaus höchste Nennquote bei allein erziehenden Eltern aus Garbsen (35,5%) und verheirateten Eltern aus Hemmingen (36,6%). Niedrigste Nennquote bei Alleinerziehenden aus der Wedemark und Hemmingen (jeweils 0% Nennungen).

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19,4%

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Angebotsort Zuhause TOP-6-Merkmale: 247 Personen

1. Angebote im häuslichen Rahmen priorisieren 14,7% der Eltern. Die Zustimmungsquote ist bei Vätern mit 17,8% tendenziell höher als bei Müttern mit 13,2%.

2. Eine überdurchschnittliche Zustimmungsquote ist bei Familien mit 4 (19,6%) und mehr als 4 Kindern (34,5%) zu verzeichnen. Weiterhin besteht eine leicht steigende Tendenz der Zustimmung bei Vollzeit Beschäftigten (17,2%).

3. Überdurchschnittlich häufig (30%) nannten Eltern den Angebotsort Zuhause, die Interesse an ‚Speziellen Angeboten für Eltern oder Kinder mit Behinderungen’ haben.

4. Das eigene Zuhause als Angebotsort wird mit einer Nennquote von 18% am häufigsten von Gehrdener Eltern priorisiert. Die geringste Nennquote weisen hier die befragten Eltern aus Hemmingen auf (8,8%).

5. Die höchste Nennquote haben Gehrdener Väter (23,6%) und Hemminger Väter (19%). Geringere Nennquoten sind bei Hemminger Müttern (7,4%) und Garbsener Müttern (11%) zu verzeichnen.

6. Darüber hinaus höchste Nennquoten bei allein erziehenden Eltern aus Uetze (20,6%) und in Partnerschaft lebenden aus Gehrden (20%) oder Verheirateten aus Gehrden (18,3%). Niedrige Nennquoten hingegen bei Alleinerziehenden aus Hemmingen, Gehrden und Wedemark.

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12,2%

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Angebotsort Arzt TOP-6-Merkmale: 219 Personen

1. Angebote beim Arzt priorisieren 13,1% der Eltern (14,5% Mütter; 10,5% Väter).

2. Eine leicht überdurchschnittliche Zustimmungsquote ist bei den allein erziehenden Eltern zu verzeichnen (18,6% gegenüber 16,6% bei in Partnerschaft lebenden Eltern und 11.9% bei den Verheirateten). Weiterhin besteht eine leicht steigend Tendenz der Zustimmung bei zunehmender Kinderzahl (von 11,8% bei 1 Kind auf 16% bei 4 Kindern).

3. Überdurchschnittlich häufig (23,7%) wurde der Angebotsort Arzt von Eltern genannt, die ‚Sexualerziehung’ priorisieren. In diesem Zusammenhang bevorzugen die Mütter mit 27,1% diesen Ort, Väter hingegen nur mit 12,1%.

4. Der Arzt hat als Angebotsort mit Ausnahme von der Wedemark relativ ähnliche Nennquoten (zw. 13,5-15,3%). In Hemmingen liegt die Quote über dem Angebotsort ‚Zuhause’ (13,5% gegenüber 8,8%). Lediglich in der Wedemark hat der Arzt mit 8,3% keine markante Priorität. Die Nennquote ist in Garbsen mit 15,3% am höchsten.

5. Die höchste Nennquote haben mit 23,8% Hemminger Väter, die niedrigste mit 6,7% Wedemarker Väter.

6. Darüber hinaus höchste Nennquoten bei Alleinerziehenden aus Gehrden (25%), Hemmingen (22,2%) und Uetze (20,6%). Geringere Nennquoten bei verheirateten Eltern aus der Wedemark (9,4%) und Hemmingen (11,6%).

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Angebotsort Café Angebotsort ArbeitgeberK

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Angebotsort Jugendamt Angebotsort Gesundheitsamt

5.2 Kurze wesentliche Ergebnisse

a. Der Anteil an befragten Vätern ist mit 1/3 aller befragten Eltern im statistischen Relevanzbereich, dadurch haben die Aussagen der Väter gemessen an der Stichprobe eine große Aussagekraft.

b. Die durchschnittliche Kinderzahl der befragten Eltern ist mit 1,9 Kindern bei Müttern und Vätern vergleichsweise hoch. Das durchschnittliche Alter der befragten Mütter liegt bei 35,4 Jahren, bei Vätern bei 39,6 Jahren.

c. Als höchste thematische Prioritäten nannten die befragten Eltern die ‚Entwicklungsphasen des Kindes’ und die ‚Erziehung und Förderung des Kindes’. Hier lagen die Zustimmungsquoten bei etwa 60%.

d. Weiterhin haben die Themen ‚Zeitmanagement, Vereinbarkeit von Familie und Beruf’, ‚Gesundheit und Ernährung’ und der ‚Umgang mit Medien’ eine große Bedeutung für die Mütter und Väter. Hier liegen die Nennquoten zwischen 52% und 39%.

e. Hohe Priorität haben darüber hinaus mit etwa 1/3 der befragten Eltern die Themen ‚Beziehung, Kommunikation und Partnerschaft’, sowie ‚Infos über Kinderbetreuungsmöglichkeiten’.

f. ¼ der befragten Eltern nennen ‚Hilfe bei Problemen, wie Lern- und Verhaltensschwierigkeiten’ als wichtiges Thema, für das sie Interesse zeigen und 1/5 interessieren sich für Fragen zur Existenzsicherung. Leicht gesteigerte Priorität hat zudem das Thema ‚Familienrollen’ mit 15%.

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g. Als maßgeblicher Wunsch hinsichtlich des Angebotsortes wurde zu 80,9% (1359 Personen) die Kita bzw. das Familienzentrum genannt.

h. Darüber hinaus werden Sportvereine und Kirchen häufig als bevorzugte Angebotsorte genannt. Diese Institutionen werden im Netzwerk Früher Hilfen von Bedeutung sein.

i. Gesteigerte Prioritäten haben weiterhin die Kommune (Bürgerhaus), die VHS, das eigene Zuhause oder die Arztpraxis. Das Cafe als Angebotsort wurde noch von 157 Personen (9,3%) genannt und kann in Planungs- und Kooperationsüberlegungen mit einbezogen werden.

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6. Ausblick: Erste Handlungsempfehlungen für die Region HannoverDas Projekt Frühe Hilfen – Frühe Chancen der Region Hannover hat gemeinsam mit den kommunalen Kooperationspartnern in öffentlicher, freier und kirchlicher Trägerschaft erste Strukturen aufgebaut, die zukünftig weiterentwickelt werden müssen. Dafür gilt es einerseits, die lokalen Strukturen funktionaler zu gestalten – das bedeutet, doppelte Strukturen paralleler Netzwerke zum Thema Familie zu prüfen und zu vereinheitlichen – und andererseits, die Organisationsstruktur der Regionsverwaltung zu modifizieren.

Der Beginn des Projekts Frühe Hilfen – Frühe Chancen war von Zielentwicklungen, der Umsetzungsplanung zum Aufbau von Strukturen und der interkommunalen Kooperation geprägt. Diese Schritte müssen weiter verfolgt werden. Darüber hinaus hat das Projekt eine Größe erreicht, die es notwendig macht, nächste Planungsschritte einzuleiten: Der Aufbauphase sollte zeitnah der Eintritt in die Verstetigungsphase folgen. Ohne eine Modifizierung grundsätzlicher Strukturen ist die bisherige Dynamik des Projekts nicht aufrechtzuerhalten. Soll der präventive Ansatz verstetigt werden, muss er noch stärker in die Planungs- und Vernetzungsstrukturen der Jugendhilfe- und Sozialplanung integriert werden, was strukturelle Veränderungen voraussetzt. Der zunehmende Umfang des Projekts generiert Aufgabenfelder, die mit bisherigen Personalressourcen nicht mehr dauerhaft zu bewerkstelligen sind.

Folgende 2 Ziele können im Sinne der vorbereitenden Verstetigung des Projekts für die nächsten Monate handlungsleitend sein:

1) Planung und Aufbau von vernetzten Regelstrukturen eines interdisziplinären Arbeitsfeldes der Frühe Hilfen – Frühe Chancen.

2) Weitere Kooperationsstärkung zwischen der Region und den bisherigen und zukünftigen Partnerkommunen: Fortführung der lokalen Bedarfsermittlungen.

Bei den 2 Zielen handelt es sich um Oberziele, die zahlreiche Teil- und Handlungsziele auf regionaler und lokaler Ebene beinhalten. Der Aufbau von Regelstrukturen in der Regionsverwaltung bedarf der Formulierung von handlungsleitenden Zielen, die der zukünftigen Struktur einen Orientierungs- und Prüfrahmen geben. Die weitere Kooperationsstärkung muss mit Überlegungen einhergehen, die den zukünftigen Handlungsrahmen mit den jeweiligen Ebenen und Rollen im Kooperationsgefüge von Region und Kommunen beschreiben. Der jetzige Stand der Bedarfsermittlung hat nach einer ersten Auswertungsrunde bereits gezeigt, wie lohnenswert ein genauerer Blick in das Praxisfeld und das Erheben von Meinungsbildern sein kann. Kooperationsstärkung wird diesbezüglich auch bedeuten, lokale Prioritäten abzustimmen, die es umzusetzen und mit Ressourcen zu hinterlegen gilt. Damit sind nicht automatisch Finanzmittel gemeint. Vielmehr zeigt die Neuausrichtung der FEB-Leistungen in der Region Hannover beispielhaft, dass der vermeintlichen Bedarfsdeckung eine Bedarfsanalyse zuvorkommen muss, damit vorhandene Ressourcen optimiert werden können. Ein schlichtes ‚Mehr’ an Leistungen ist selten wirksam und verfehlt häufig das Ziel. Die genaue Abstimmung ist notwendig.

Folgende Hinweise basieren auf den bisherigen Erkenntnissen der gesamten Projektarbeit (Netzwerkarbeit, Bedarfsermittlung, Sichtung des Forschungsstandes) und stellen neutrale Empfehlungen dar, die nicht institutionell, kommunal oder regional adressiert sind sondern als Diskussions- bzw. Planungsgrundlage für weitere Kooperationsplanungen dienen sollen:

1. Es wird empfohlen, in allen lokalen Netzwerken den Arbeitsmodus in das Arbeitsformat ‚Lenkungsgruppe<>Großgruppe’ überzuleiten und zu verstetigen. Die Lenkungsgruppe ist auf lokaler Ebene das kommunale Fachgremium, das u.a. jährlich 3-4 große Netzwerktreffen

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(Großgruppentreffen) plant und durchführt. In diesem Zuge gilt es zu prüfen, ob es andere – themenverwandte – Netzwerke gibt, die ggf. gekoppelt werden können.

2. Nach Abschluss der lokalen Bedarfsermittlungen 2016 werden lokale interdisziplinäre Kooperation-Konferenzen (bzw. Zukunftswerkstätten) empfohlen, die das Ziel haben, Frühe Hilfen vor Ort zu operationalisieren. Dazu gehört auch, Aspekte neuer Kooperationen (z.B. mit Sportvereinen) bei der Angebotsgestaltung und Vernetzung zu bedenken. Ziel der Kooperationskonferenz ist die Implementierung einer datenbasierten und bedarfsgerechten Angebotsstruktur, in der lokalen und regionalen Trägern (öffentlich wie frei u. kirchlich) Angebots-, Administrations oder Kommunikationsfunktionen in der Versorgung des Sozialraums mit Frühen Hilfen zukommen.

Auf Seiten der Regionsverwaltung ist diesbezüglich eine Vernetzung der Fachdienste notwendig, da sie bedeutende Funktionen in der Ausgestaltung der operationalisierten Kooperationsstrukturen vor Ort einnehmen.

3. Es wird empfohlen das FIS (Fach- und Familieninformationssystem Frühe Hilfen) zu nutzen und intensiv zu bewerben. Weiterhin sollten seine Daten zukünftig in ein Monitoring Frühe Hilfen – Frühe Chancen einfließen.

4. Es wird empfohlen, den Bestand Früher Hilfen dahingehend zu prüfen,

a. ob es im Kontrast zu zentralen Angebots- und Beratungsorten mit Komm-Struktur ausreichend Angebote mit Gehstruktur gibt. Falls nein, stellt sich die Frage: Wie und mit welchen Kooperationspartnern könnte ein aufsuchendes Angebot in der Kommune eingerichtet werden? Folgendes Programm wird als geeignet erachtet:

PAT - Mit Eltern lernen

Aufsuchende und niedrigschwellige Angebote erreichen insbesondere belastete Familien und Familien mit Migrationshintergrund. Dem universell-bedarfsindizierten Zielgruppenansatz der Region Hannover folgend ist ein Ziel, neben der universellen präventiven Versorgung von allen Kindern und Eltern mit Frühen Hilfen, insbesondere auch belastete und benachteiligte Familien zu erreichen. Das PAT-Programm erscheint derzeit als das am besten geeignete, gut evaluierte und qualitativ hochwertigste Programm, das diesem Ziel nachkommen kann. PAT richtet sich vor allem an Eltern mit Kindern von 0-3 und ist eine sehr gute Ergänzung zu der Arbeit von Familienhebammen. Angesichts der geringen Kapazitäten im Bereich der Versorgung mit Familienhebammenleistungen ist PAT dafür geeignet sozialpädagogische Versorgungslücken im Bereich Sekundärprävention über den Einsatz von PAT-Fachkräften zu kompensieren. PAT eignet sich als vorgelagertes Programm von Hippy, das sich an die Zielgruppe der 3-6jährigen richtet.

Es wird eine Qualifizierung von Fachkräften zu MultiplikatorInnen für das PAT-Konzept empfohlen. Ggf. sollte eine Zusammenarbeit mit freien Trägern gesucht werden.

b. Es wird empfohlen, den Bestand Früher Hilfen dahingehend zu prüfen, ob es ausreichen Angebote der partizipativen Elternarbeit gibt. Falls nein: Wie und mit welchen Partnern könnte ein partizipatives Angebot in welcher Pilotkommune eingerichtet werden?

5. Es wird empfohlen, ‚flächendeckend’ in der Region Hannover Angebote zur Stärkung einer sicheren Eltern-Kind-Bindung anzubieten (z.B. SAFE). Die sichere Eltern-Kind-Bindung ist elementar für die Entwicklung des Kindes, seine soziale Teilhabe und Bildungschancen. Nach

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der Planung und laufenden Durchführung eines ersten SAFE-Kurses (SAFE - Sichere Ausbildung für Eltern) wird eine Ausweitung von Angeboten zu dem Thema empfohlen. Es gilt, weitere SAFE-Kurse (wie aktuell in Wennigsen) zu planen oder auch andere, thematisch verwandte Angebote (wie 'Verbinden' in Seelze) zu planen und durchzuführen. Die Qualifikation von Fachkräften zum Thema 'Sichere Bindung' befindet sich in der Umsetzungsplanung.

6. In der Fachwelt, der Öffentlichkeit und auch in den lokalen Netzwerken Früher Hilfen wird stetig berichtet, in welchem Ausmaß heutigen Eltern die Sicherheit einer natürlichen Elternrolle im Erziehungsdschungel abhanden gekommen ist. Ebenso fehlt es pädagogischen Fachkräften vielfach an Handlungskompetenz, die dazu befähigt, das Konzept der Wertschätzung und Gewaltfreiheit Kindern gegenüber konsequent umzusetzen. Ein systemisches Konzept von Haim Omer und Arist von Schlippe setzt bei der Fragestellung an, wie es gelingen kann, Eltern in ihrer Elternrolle und auch Fachkräfte in ihrer Arbeit zu stärken und ihnen eine natürliche Autorität bzw. Elterliche (oder pädagogische) Präsenz zurückzugeben. Das Programm und Konzept von "Autorität ohne Gewalt" scheint dafür geeignet zu sein, diesem grundlegenden Problem heutiger Erziehungswirklichkeiten in Familien und pädagogischen Kontexten zu begegnen. Dazu folgende Hinweise (vgl. Mußmann, 2013):

„Das Konzept der „Elterlichen Präsenz“ beruht auf der Präsenz und Gewaltlosigkeit der Eltern in der Familie bzw. der pädagogischen Fachkräfte im pädagogischen Kontext. Damit ist die Gestaltung der Anwesenheit gemeint, die aus einer Haltung heraus entsteht und mithilfe dieser eine Kooperation zwischen Menschen möglich macht. Der Fokus dieses Konzepts zielt darauf, dass aus einer Position der elterlichen bzw. pädagogischen Selbstkontrolle die Autonomie des Kindes gewahrt wird. Die Eltern und ihre Handlungen stehen im Mittelpunkt dieser Betrachtung. Es geht nicht um die Kontrolle über das Verhalten der Kinder, sondern darum, die eigene (positive) Haltung gegenüber dem Verhalten des Kindes zu bewahren und zu vertreten. Ziel des Ansatzes von H. Omer und A. v. Schlippe ist der Aufbau oder die Wiederherstellung einer entwicklungsfördernden, guten Beziehung zwischen Kindern und Eltern im Familienalltag oder Kindern und Pädagogen (bspw.) im Kita-Alltag. Die natürliche gewaltlose Autorität (Präsenz) basiert nicht auf Macht und Überlegenheit, sondern darauf, entschlossen für die Kinder „da“ bzw. präsent zu sein. Eine der Grundhaltungen der gewaltlosen Präsenz besteht in der ausdrücklichen Trennung von Person und Verhalten. [...]“

Eine Qualifizierung von Fachkräften zu MultiplikatorInnen für das Konzept wird empfohlen. Weiterhin wird die Einführung eines Elternkurses zu dem Thema ‚Elterliche Präsenz’ in einer Pilotkommune empfohlen.

7. Um die Weiterentwicklung der Frühen Hilfen in der Region Hannover und den Partnerkommunen zu gewährleisten wird darüber hinaus empfohlen, die Stellenanteile im bisherigen Projekt ab Oktober 2015 von 1,25 VK auf 2,75 VK zu erhöhen.

Die mögliche Einführung eines Regionalmodells für die Region Hannover im Rahmen der Sozialplanung ist bei den Überlegungen nicht unwesentlich. Das Fachzentrum Frühe Hilfen sollte sich an den Planungsräumen des Regionalmodells orientieren.

Hannover, April 2015

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Literatur

Gapski, Jörg: Sozialbericht Region Hannover, 2011

Heckman, James J.; Stixrud, Jora; Urzua, Sergio: The Effects Of Cognitive and Noncognitive Abilities On Labor Market Outcomes and Social Behavior, Journal of Labor Economics, 2006

Jung, Hans-Ulrich; Cordes, Alexander; Heinecke, Nina: NIW Integrationsmonitoring Region Hannover, 2012

Karoly, Lynn A.; Kilburn, Rebecca M.; Cannon, Jill S.: Proven Benefits of Early Childhood Interventions, 2005

Lutz, Peter; Sandner, Malte: Zur Effizienz Früher Hilfen: Forschungsdesign und erste Ergebnisse eines randomisierten kontrollierten Experiments, in: Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung, Bd. 79.2010, 3, 2010

Meier-Gräwe, Uta; Wagenknecht, Inga: Kosten und Nutzen früher Hilfen - Eine Kosten-Nutzen-Analyse im Projekt "Guter Start ins Kinderleben". In: Nationales Zentrum frühe Hilfen (Hrsg.), Materialien zu frühen Hilfen, Köln 2011

Mühling, Tanja; Smolka, Adelheid: Wie informieren sich bayerische Eltern über erziehungs- und familienbezogene Themen? Ergebnisse der ifb-Elternbefragung zur Familienbildung 2006. ifb-Materialien, 5. Bamberg 2007

Mußmann, Christina: Handlungsansätze positiver Beziehungsgestaltung für Eltern mit gewalttätigen Kindern. Hildesheim 2013

Nationales Zentrum Frühe Hilfen (Hrsg.): Bundesinitiative Frühe Hilfen, Zwischenbericht 2014

Region Hannover, Landeshauptstadt Hannover (Hrsg.): Bevölkerungsprognose 2012 bis 2020/2025 für die Region Hannover, die Landeshauptstadt Hannover und die Gemeinden des Umlands. Schriften zur Stadtentwicklung, Heft 112, 2012

http://www.fruehehilfen.de/fruehe-hilfen/was-sind-fruehe-hilfen/

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Kontakt:Region Hannover

Dr. H. NiebergFachbereich Jugend

Team [email protected]

Mitarbeit:Tabea Böttger

Jan FehringAnnemarie Knocke

Isabelle Kreysler

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