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Hypnose lernen http://hypnose-institut-phoenix.de Friedbert Becker ERFOLGREICH HYPNOTISIEREN Ein Selbstlernkurs in 10 Lektionen © Copyright by Friedbert Becker Hypnose Institut Phoenix Rocha / Uruguay http://www.hypnose-institut-phoenix.de © by Friedbert Becker Rocha Uruguay 1

Friedbert Becker ERFOLGREICH ... - Hypnose … · Hypnose ist nichts, was man mit einer Messlatte messen kann und genau genommen sollte man eher von Phasen als von Stadien sprechen

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Friedbert Becker

ERFOLGREICH HYPNOTISIEREN

Ein Selbstlernkursin

10 Lektionen

© Copyright by Friedbert BeckerHypnose Institut Phoenix

Rocha / Uruguay

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Herzlich willkommen zu meinem kostenlosen Kurs „ERFOLGREICH HYPNOTISIEREN“

Mit diesem kleinen Kurs möchte ich Ihnen einen Einblick in die Weltder Hypnose ermöglichen. Wenn Sie Fragen haben, schreiben Sie

mir. Ich antworte in der Regel innerhalb von 24 Stunden. Und nun viel Spaß und Erfolg mit der ersten Lektion.

Herzliche Grüße - Friedbert Becker

Kontakt: mailto:[email protected]

Hypnose Lektion 1

Grundlagen für den Schnelleinstieg

Dieser Kurs befasst sich mit den Grundlagen der klassischen Hypnose. Er soll Ihnen einen schnellen Einstieg und Überblick zum Thema Hypnose ermöglichen. Im weiteren Verlauf Ihrer Ausbildung sollten Sie zahlreiche Hypnoseverfahren kennen und anwenden lernen. Verfahren der klassischen Hypnose, wie auch Verfahren der modernen Hypnose nach Erickson.Wenn Sie nur ein oder zwei Induktionsmethoden beherrschen, werden Sie bei manchen Menschen Erfolg haben, bei anderen nicht. Wenn Sie jedoch alle gängigen Induktionsmethoden beherrschen werden Sie Ihren optimalen individuellen Stil entwickeln und mit jedem Menschen erfolgreich arbeiten können.Für Ihre spätere therapeutische Trancearbeit benötigen Sie keinerlei Induktionsmethoden. Hierfür lernen Sie spezielle Techniken der Kommunikation die eine selbstregulierende Trance bei Ihren Klienten bewirkt.Trotz allem sollten Sie klassische als auch moderne Hypnosetechniken beherrschen.Diese Techniken sind nach wie vor notwendig zum Beispiel zur Schmerzkontrolle und für die Durchführung von Experimenten.

Hypnose Grundlagen

Es gibt zahlreiche verschiedene Modelle, die das Wesen der Hypnose zu erklären versuchen, aber auch, wenn diese Erklärungen in verschiedenen Punkten übereinstimmen, ist die Hypnose immer noch so geheimnisvoll wie vor zweihundert Jahren, als man begann, sie wissenschaftlich zu erforschen. Es mag wohl daran liegen, dass die Bedingungen der Hypnose überwiegend von den individuellen Gegebenheiten der Beteiligten abhängen. Hypnose ist eine sehr persönliche Angelegenheit zwischen Hypnotiseur und Klient. Eine der treffendsten Definitionen der Hypnose lautet:

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Hypnose ist ein vorübergehender Zustand veränderter Aufmerksamkeit.

Wenn wir diese Definition wörtlich nehmen, kommen wir unweigerlich zu dem Schluss, dass wir uns eigentlich ein Leben lang in Hypnose befinden! Wir wechseln ständig von einer Trance in die andere. Wenn Sie die Gesetzmäßigkeiten der Hypnose verstanden haben, werden Sie erkennen, dass unser ganzes Leben nach diesen Regeln abläuft. – Dies muss allerdings nicht bedeuten, dass wir diesen Abläufen hilflos ausgeliefert sind.Als Mensch haben wir die Möglichkeit, unsere Aufmerksamkeit bewusst zu steuern. Allerdings wird diese Möglichkeit von den meisten Menschen, wenn überhaupt, nur selten genutzt.Aufmerksamkeit ist eines der wichtigsten Dinge in unserem Leben. Worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, dorthin fließt unsere Energie. Dies auf unser Erleben bezogen, macht jeden zum Schöpfer seiner persönlichen Realität.Möge es Ihnen gelingen, Ihre Aufmerksamkeit zurückzuerobern und sich bewusst nur vonden erstrebenswerten Erscheinungen dieser Welt hypnotisieren zu lassen.

Der „Normale Wachzustand“

In dem Zustand, den wir „Normalen Wachzustand“ nennen, wird unsere Aufmerksamkeitvon verschiedenen äußeren und inneren Reizen gelenkt – man könnte auch sagen –angezogen.In welchem Ausmaß verschiedene Reize auf unsere Aufmerksamkeit wirken, ist abhängigvon:

• Der Reizeigentümlichkeit: Je ungewöhnlicher ein Reiz ist, um so mehr Aufmerksamkeit erregt er;

• der Reizintensität: die Stärke des Reizes wie laut/leise, hell/dunkel, heiß/kalt usw.;

• der Reizsituation: Geräusche zu unerwarteter Zeit wirken auf unsere Aufmerksamkeit stärker, als wenn wir sie erwarten;

• den Erfahrungswerten, die wir bezüglich bestimmter Reize gespeichert haben. Das Quietschen bremsender Autoreifen z.B. wirkt nach einem Unfallerlebnis intensiver, als ohne diese Unfallerfahrung.

Die verschiedenen Reize werden über die Sinnesorgane aufgenommen (Sehen, Hören, Fühlen, Riechen, Schmecken). Im Laufe des Lebens lernt der Mensch Ordnung in diesen nie endenden Fluss von Informationen zu bringen. Genauer gesagt bewältigt der Mensch den Großteil dieser Arbeit in seinen ersten Lebensjahren. Mit dem Erlernen unserer Sprache, lernen wir gleichzeitig die verschiedenen Reize oder Informationen zu etikettieren, einzuordnen und individuell auf sie zu reagieren.Man kann davon ausgehen, dass die grundlegende Motivation menschlicher Reaktionen das Überleben ist. Das Erfahren von Freude und Lust sowie die Vermeidung von

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Schmerz.Diese vereinfachte Darstellung unseres Reiz-Reaktions-Mechanismus soll vorerst genügen. Sie werden im Laufe Ihrer Hypnoseausbildung immer tiefere Einblicke in diesen Mechanismus erhalten.

Der hypnoide Zustand

Den Zustand, in dem sich ein Mensch während einer Hypnose befindet, nennt man den „hypnoiden Zustand“. Dies ist ein vollkommen natürlicher Zustand, den jeder Mensch schon mehr oder weniger bewusst erlebt hat.

Verschiedene Beispiele hypnoider Zustände:

Kurz vor dem Einschlafen:Sie liegen im Bett, sind nicht mehr ganz wach, aber schlafen auch noch nicht. Dieser Zustand zwischen wachen und schlafen ist ein typischer hypnoider Zustand.

Beim Fernsehen:Wenn Sie z. B. einen spannenden Film ansehen, einen Film, der Sie so sehr fesselt, dass Sie nicht wahrnehmen, wenn jemand den Raum betritt und Sie vielleicht sogar anspricht.

Beim Auto fahren:Es kommt häufig vor, dass man nach längerer Fahrt plötzlich bemerkt, dass die letzten zwanzig oder dreißig Kilometer gar nicht bewusst wahrgenommen wurden.

Diese verschiedenen Situationen haben alle eines gemeinsam:Die Aufmerksamkeit ist fixiert.

Bei einer Hypnosesitzung ist es der Hypnotiseur, der die Aufmerksamkeit lenkt und fixiert. In solch einem Zustand ist der Mensch besonders empfänglich für Suggestionen. So wie der hypnoide Zustand etwas durchaus alltägliches ist, sind es auch alle anderen Fragmente die eine Hypnose ausmachen. Immer wenn Sie versuchen jemanden von etwas zu überzeugen (ob bewusst oder unbewusst). Und wenn Ihnen dies gelingt, haben Sie erfolgreich Fragmente der Hypnoseangewendet. Wenn Sie hypnotisieren lernen, lernen Sie, Fähigkeiten, die Sie schon besitzen, auf eine bestimmte Art und Weise anzuwenden.

Stadien der Hypnose

Der Versuch Hypnose wissenschaftlich zu erklären hat zwar wesentlich dazu beigetragen das Phänomen Hypnose salonfähig zu machen aber gleichzeitig auch zu

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vielen Fehlannahmen geführt. Wenn zum Beispiel Wissenschaftler in einem Versuch bei 100 Personen eine hypnotische Trance induzieren wollen und jede einzelne Person mit dem gleichen Verfahren und Text konfrontieren und daraufhin nur 70% der Personen eine Trance erleben, ist wissenschaftlich bewiesen, dass 30% der Menschen nichthypnotisierbar sind.So oder ähnlich kann man es immer wieder in entsprechender Literatur lesen. Die richtige wissenschaftliche Schlussfolgerung müsste jedoch lauten:Wenn hundert Menschen mit der jeweiligen persönlichen Geschicht xx (und hier müsste die Individualität jeder einzelnen dieser 100 Personen zur Sprache kommen), von dem Versuchsleiter YY (auch hier wieder die Individualität etc.) in dem Stadium ZZ ihres Lebens (auch hier wieder individuell) mit dem Hypnoseverfahren PP konfrontiert werden, reagieren 70% mit einer Trance.Und selbst diese Schlussfolgerung wäre noch unvollständig. Man kann eine so individuelle Sache wie Hypnose in kein wissenschaftliches Raster pressen ohne unwissenschaftlich zu werden. Ebenso verhält es sich mit den sogenannten Stadien der Hypnose. Hypnose ist nichts, was man mit einer Messlatte messen kann und genau genommen sollte man eher von Phasen als von Stadien sprechen denn der Zustand den wir Hypnose nennen ist ein sehr dynamischer, individueller Prozess. Wir unterscheiden zwischen 3 Phasen:

1. Die leichte Hypnose – die lethargische Phase: Hier hat die Versuchsperson (VP) kein Interesse, aus eigenem Antrieb etwas zu tun. Alle Umweltgeräusche werden noch wahrgenommen, die VP kann sich anschließend an alles erinnern.

2. Die mittlere Hypnose – die kataleptische Phase: Hier tritt eine Muskelkatalepsie auf. Wird zum Beispiel ein Arm der VP angehoben und eine Weile gehalten, bleibt der Arm in dieser Stellung stehen.

3. Die tiefe Hypnose – die somnambule Phase: Hier kann die VP zwar wie eine wache Person handeln, hat aber nach dem Wecken in der Regel keine Erinnerung mehr an den Inhalt dieser Phase.

Phase.

Suggestion und „Ideomotisches Gesetz:

Bedeutet soviel, wie „eingeben“. In der Regel denkt man an Suggestion im Zusammenhang mit gesprochenen Worten – man gibt jemandem eine Idee durch das gesprochene Wort ein. Aber Suggestion ist mehr als nur gesprochene Worte. Unsere Kleidung, das Aussehen, die Gestik, Stimme usw. – all dies hat oft eine viel stärkere suggestive Wirkung als die Worte, die wir sprechen. (Nonverbale Suggestionen)Beim Suggerieren geht es darum, lebendiges inneres Erleben zu übermitteln oder zu übertragen. Ich benutze hier bewusst die Formulierung übermitteln/ übertragen, denn dies setzt voraus, dass ich selbst den zu übertragenden Zustand erleben kann.Es ist ein großer Unterschied, ob ich versuche, bei einer Person ein inneres Erleben zu erzeugen (was natürlich auch Wirkung zeigt), oder ob ich einem anderen Menschen inneres Erleben, dass ich selbst spüren, fühlen und empfinden kann, übertrage. Wenn

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Sie selbst die zu übertragende Suggestion erleben können, kommt es auch zu einer nonverbalen Übertragung. Dies ist eine Übertragung die direkt von Ihrem Unterbewusstsein auf das Unterbewusstsein des anderen übergeht. Die nonverbalen Signale die wir ausstrahlen haben eine sehr starke suggestive Wirkung. Eine Übermittlung, Übertragung ist immer glaubwürdiger als der Versuch einer Erzeugung innerer Zustände (überreden). Je lebendiger Sie eine Suggestion präsentieren, um so wirkungsvoller ist sie.

Die Wirksamkeit von Suggestionen beruht u.a. auf dem sogenannten

ideomotorischen Gesetz,

was eine Ableitung von Idee und Motorik ist. Das ideomotorische Gesetz besagt,

dass jedes innere Erleben, das uns erfüllt, das Bestreben hat, sich zu verwirklichen.

Wenn wir uns zum Beispiel eine ganz bestimmte Bewegung vorstellen, hat unser Körper das Bestreben, diese Bewegung auszuführen. Allein die Vorstellung vom Treppen emporsteigen z.B. führt dazu, dass Nerven und Muskeln unserer Beine reagieren.Das eigentliche Geheimnis des hypnotisierens besteht darin, das innere Erleben einer Person zu lenken. Die Möglichkeiten hierzu sind so vielfältig, wie die Menschen, mit denen wir arbeiten.Sie wissen nun, dass Sie das innere Erleben eines Menschen mittels Suggestion beeinflussen können. Wird diese Suggestion durch Worte vermittelt, nennt man dies eine

Verbalsuggestion.

Aber auch die äußere Erscheinung, Verhalten, Gestik, Stimmlage usw. haben starke Suggestivkraft; hier spricht man von

nonverbalen Suggestionen.

Ein guter Hypnotiseur sollte sich darin trainieren, seine verbalen und nonverbalen Suggestion immer im Einklang zu haben (kongruentes Verhalten). Als angehender Hypnotiseur sollten Sie sich angewöhnen, Ihre Botschaften immer mit dem entsprechenden Gefühl zu übermitteln. Wenn Sie das tun, wird auch Ihr Körper das ausdrücken, was Sie meinen. Beim Suggerieren unterscheidet man neben verbaler und nonverbaler Suggestion auch noch zwischen der

direkten Suggestionund derindirekten Suggestion.

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Bei der direkten Suggestion wird das innere Erleben, welches übermittelt werden soll, direkt angesprochen, zum Beispiel:

Direkte Suggestion:„Ihre Beine sind ganz schwer, werden immer schwerer und schwerer“.

Indirekte Suggestion:„Früher oder später können sich Ihre Beine viel schwerer anfühlen!“ oder„Vielleicht kennen Sie das Gefühl von Schwere in den Beinen, das man immerganz deutlich spüren kann, wenn man viele Treppen hinaufgestiegen ist!“

Bei der indirekten Suggestion gibt es keine absolute Aussage, keinen Zwang, hier bleibt alles offen, wobei beide Suggestionsarten ihre Vor- und Nachteile haben.

Eine direkte Suggestion z.B. reizt die VP meist zum Widerstand, denn wenn Sie Ihrer Versuchsperson suggerieren: „Ihre Beine werden ganz schwer!“, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie die Versuchsperson reagieren kann. Handelt es sich um eine sehr kritische Person, wird sie sofort mit Sicherheit zu der Überzeugung kommen, dass die Beine überhaupt nicht schwer sind und auch nicht schwer werden! Damit ist die Glaubwürdigkeit des Hypnotiseurs in Frage gestellt. Für einen Hypnoseanfänger ist es dann sehr schwierig, hier noch zu einem Erfolg zu kommen, denn alle weiteren Suggestionen werden von der Versuchsperson angezweifelt.Handelt es sich jedoch um eine aufgeschlossene, flexible Versuchsperson, sind die Erfolgsaussichten schon besser. Mit Sicherheit wird eine solche Person schon nach kurzer Zeit ein Schweregefühl wahrnehmen und auch für weiter Suggestionen offen sein.Eine sehr suggestible Versuchsperson mit somnambulem Charakter, spürt sofort die Schwere und setzt auch alle weiteren Suggestionen um.

Bei indirekten Suggestionen, die alles offen lassen, besteht quasi nie die Möglichkeit eines Widerstandes. Die Versuchsperson hat scheinbar die freie Wahl, etwas zu spüren oder nicht. Inneres Erleben kann sich so viel freier und intensiver entwickeln, denn der Impuls für ein inneres Erleben ist immer vorhanden, wenn entsprechend suggeriert wird.Damit ein Mensch Wahrnehmungen verstehen kann – ganz gleich, ob auditive, visuelle, kinästhetische usw. – ist er darauf angewiesen, diese mit seinen bisher gespeicherten Wahrnehmungen zu vergleichen.Das bedeutet, wenn wir etwas von Müdigkeit hören, erzeugen wir unwillkürlich auf unbewusster Ebene ein Gefühl von Müdigkeit bzw. das Gefühl, das wir unter dem Begriff Müdigkeit gespeichert haben. Wir erinnern uns also unbewusst an dieses Gefühl, damit wir verstehen können, was gemeint ist. Schließlich gibt es noch die

unterschwellige Suggestion.

Bei dieser Art Suggestion bleibt die Botschaft unterhalb der Bewusstseinsschwelle. Die Suggestion ist bewusst nicht wahrnehmbar, daher der Name unterschwellig.

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Unterschwellige Suggestionen entziehen sich so der Zensur des Bewusstseins. Somit kann kein bewusster Widerstand aufgebaut werden. Diese Art von Suggestion ist zwar sehr wirksam, allerdings nicht, wie fälschlicherweise oft behauptet wird, eine Garantie für erfolgreiches Suggerieren. Sie können die Wirksamkeit von unterschwelligen Suggestionen durch ein kleines Experiment testen:

Wenn Sie sich in Gesellschaft von einer oder mehreren Personen befinden, beginnen Sie damit, ganz leise die Melodie von einem sogenannten Ohrwurm zu summen oder pfeifen. Tun Sie dies aber so leise, dass Sie ganz sicher sein können, von den anderen nicht wirklich gehört zu werden. Früher oder später werden Sie feststellen, dass irgend einer der Anwesenden genau dieselbe Melodie anstimmt. Fragen Sie diese Person, warum sie gerade jetzt diese Melodie anstimmt, wird sie sicher antworten: „Ach, die ist mir gerade so eingefallen.“

Wird eine Suggestion einem anderen Menschen erteilt, spricht man von

Fremdsuggestion (Heterosuggestion);

suggeriert man sich selbst etwas, so spricht man von

Selbstsuggestion (Autosuggestion).

Und im praktischen Teil Ihrer Ausbildung werden Sie noch die sogenannte

Wachsuggestion

kennen lernen. Wachsuggestionen sind Suggestionen, bei denen die VP auch im Wachzustand hypnotisch reagiert. Wachsuggestionsexperimente eignen sich hervorragend, um die eigene Suggestionskraft zu trainieren.

Fassen wir kurz zusammen:

Hypnose ist ein vorübergehender Zustand veränderter Aufmerksamkeit.Den Zustand, in dem sich ein Mensch während einer Hypnose befindet, nennt man den „hypnoiden Zustand“.

Verschiedene Beispiele hypnoider Zustände:Kurz vorm Einschlafen, konzentrierte Tätigkeiten wie z.B. Fernsehen, längere Autofahrten.Hypnoide Zustände entstehen wenn die Aufmerksamkeit fixiert ist.

Wir unterscheiden drei verschiedene Hypnosetiefen:

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1. Die leichte Hypnose – die lethargische Phase:2. Die mittlere Hypnose – die kataleptische Phase:3. Die tiefe Hypnose – die somnambule Phase:

Beim Suggerieren geht es darum, lebendiges inneres Erleben zu übermitteln.Ideomotorisches Gesetz, eine Ableitung von Idee und Motorik.Jedes innere Erleben das uns erfüllt, hat das Bestreben sich zu verwirklichen.

Suggestionsarten:Autosuggestion (Selbstsuggestion) - Heterosuggestion (Fremdsuggestion)Verbale Suggestion - Nonverbale SuggestionDirekte Suggestion - Indirekte SuggestionUnterschwellige SuggestionWachsuggestion

Sicherheitshinweis:

Mittels Hypnose können Sie alle physischen und psychischen Vorgänge des Menschen beeinflussen. Mit kranken Menschen dürfen Sie nur arbeiten, wenn Sie über die nötigen medizinischen Kenntnisse verfügen, d. h. als Arzt oder Heilpraktiker zugelassen sind. Erkundigen Sie sich unbedingt vor jeder Hypnose nach dem Gesundheitszustand Ihrer Versuchsperson.Gerade am Anfang werden Sie sicherlich viele Experimente durchführen wollen. Hierbei ist es äußerst wichtig, dass Sie abschließend alle gegebenen Suggestionen wieder aufheben, zurücknehmen. – Damit Sie nichts vergessen, sollten Sie jede Hypnosesitzung vorher schriftlich planen.

Zum besseren Verständnis hier ein Beispiel:BewegungsblockadeWenn Sie Ihrer Versuchsperson suggerieren, dass sie ihren Arm nicht mehr beugen kann, muss auf jeden Fall vor Ende der Hypnose die Suggestion: „Ihr Arm ist nun wieder frei beweglich!“ folgen.

Auch dann wenn die Versuchsperson auf Ihre Suggestion nicht reagiert hat und den Arm beugen konnte, müssen Sie diese Suggestion wieder aufheben.

Diesen Vorgang nennt man Desuggestion bzw. desuggerieren.Es kann vorkommen, dass eine VP aus verschiedenen Gründen eine Suggestion nicht befolgt. Hier besteht die Gefahr, dass der Hypnotiseur glaubt, die Suggestion sei unwirksam – dem ist aber nicht so.

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Jedes Wort, das im Zustand der Hypnose aufgenommen wird, ist ein sogenanntes „latentes Programm“ und kann jederzeit – auch Jahre nach der Hypnose – reaktiviert werden.

Kehren wir noch einmal zurück zu unserem Reiz-Reaktions-Mechanismus. Über unsere Sinnesorgane nehmen wir verschiedene Informationen auf, vergleichen sie mit schon vorhandenem Material und reagieren entsprechend. Wir wissen:Sobald der Reiz einer Information eine bestimmte Schwelle überschreitet, wird er uns bewusst, und wir richten unsere Aufmerksamkeit darauf. Überschreitet der Reiz diese Schwelle nicht, wird er als unterschwelliger Reiz vom Unterbewusstsein aufgenommen.

Das Unterbewusstsein

können wir uns als ein aus verschiedenen Schichten aufgebautes Organ vorstellen. Entsprechend der menschlichen Entwicklungsgeschichte vom einfachsten Primitiv-Bewusstsein (Überlebensbewusstsein) bis hin zum intellektuellen Vorbewusstsein. Je mehr wir uns dem Wachbewusstsein nähern, um so logischer und verstandesmäßiger sind unsere geistigen Funktionen.Nähern wir uns dagegen unserem Primitiv-Bewusstsein, nehmen die Prozesse zwischen Reiz und Reaktion drastisch ab. In diesen Bereichen geht es ums nackte Überleben, hier sind schnelle kraftvolle Reaktionen angesagt.Unsere Aufmerksamkeit erstreckt sich über die gesamte Bandbreite, vom Primitiv-Bewusstsein bis zum Wachbewusstsein. Je mehr Aufmerksamkeit nun vom kritikfähigen Bewusstsein abgezogen ist, um so kritikloser werden Informationen aufgenommen. Diese Zustände reichen von der leichten Trance bis zur tiefsten Bewusstlosigkeit.Während im Wachbewusstseinszustand alle Informationen von intellektuellen Bewusstseinsteilen gesichtet, geordnet und bearbeitet werden, kommt es bei Bewusstlosigkeit zu ungeordneten Ablagerungen, sogenannten latenten Programmen.

Jeder Reiz oder jede Reizähnlichkeit, die bei der Aufnahme eines latenten Programms erfahren wurde, kann zur Aktivierung eines solchen Programm führen. Der Faktor Zeit spielt hier keine Rolle. In unserem Beispiel könnte es auch nach fünfzig Jahren noch zu einer Re- Stimulierung kommen, was im schlimmsten Fall zu einer Versteifung des betreffenden Armes führen würde. Als re-stimulierender Reiz genügt manchmal schon das zufällige Zusammentreffen ähnlicher Klang- und Geruchseindrücke, wie die, welche in der ursprünglichen Situation vorhanden waren. Viele unerklärliche Störungen, Ängste, Zwänge usw. haben ihre Ursache in latenten Programmen, die während

der Schwangerschaft, in Bewusstlosigkeit, Schockzuständen, Narkosen etc.

aufgenommen wurden. Gerade hier können Sie mit hypnotischen Verfahren große Hilfe leisten, in dem Sie latente Programme dem Bewusstsein zugänglich und somit unschädlich machen.

Eine weitere, sehr wichtige Sache ist die Ausdrucksweise beim Hypnotisieren. Achten

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Sie darauf, dass Sie immer klare und eindeutige Anweisungen geben. Viele Hypnotisierte nehmen alles wörtlich, sie tun genau das, was man ihnen sagt. Dies hat etwas mit dem Sprachverarbeitungsmechanismus des Menschen zu tun.Gestalten Sie Ihre Arbeit mit Hypnose prinzipiell so, dass Sie immer die Kontrolle über die Situation behalten. Sollte dennoch etwas Unvorhergesehenes geschehen, bewahren Sie immer die Ruhe! Ein Mensch im hypnoiden Zustand verfügt über eine sehr feine Wahrnehmung. Wenn Sie unsicher werden, spürt dies die VP sofort.Dass Sie als Laie keine Krankenbehandlungen durchführen dürfen, habe ich anfangs schon erwähnt. Beachten Sie bitte auch, dass Sie als Nichtmediziner keine Menschen hypnotisieren dürfen, die an Nerven- oder Geisteskrankheiten leiden, wie z.B. Epileptiker, Schizophrene etc.! Diese Menschen gehören in ärztliche Behandlung!Auch bei Menschen mit extrem niederen Blutdruck sollten Sie sehr vorsichtig sein und keine Schwere und Wärme der Extremitäten suggerieren. Durch Schwere- und Wärmesuggestionen erweitern sich die Blutgefäße. Dies kann bei zu niedrigem Blutdruck (Hypotonie) zum Kreislaufkollaps führen. Erkundigen Sie sich auf jedem Fall vor irgendwelchen Experimenten nach dem Gesundheitszustand Ihrer Versuchsperson und arbeiten Sie im Rahmen dieses kleinen Kurses nur mit gesunden Menschen.

In der nächsten Lektion erwarten Sie schon die ersten praktischen Experimente und die Vorbereitung Ihrer ersten Hypnose. Sie werden sehen, hypnotisieren ist ganz einfach.

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Hypnose Lektion 2

Wachsuggestionsexperimente

1. Pendeln

Alle hypnotischen Reaktionen können auch im Wachzustand hervorgerufen werden. Es ist nur eine Frage der konzentrierten Aufmerksamkeit. Das einfachste Wachsuggestions-Experiment, das bei allen Menschen gelingt, ist das Pendeln. Fertigen Sie sich hierfür einen Pendel: Nehmen Sie einen ca. 20 cm langen Faden und binden Sie an dessen einen Ende einen Ring oder einen anderen kleinen Gegenstand. Nun halten Sie das andere Ende des Fadens zwischen Daumen und Zeigefinger – am besten bei aufgestütztem Ellenbogen über einen Tisch, seien Sie ganz locker und entspannt, lassen Sie das Pendel ausschwingen und zur Ruhe kommen.Beobachten Sie nun das Pendel, und stellen Sie sich dabei ganz intensiv vor, wie es rechts herum im Kreis schwingt. Bleiben Sie nur bei dieser Vorstellung!Schon nach kurzer Zeit können Sie feststellen, wie das Pendel Ihrer Vorstellung folgt. Je lebhafter Sie das Schwingen innerlich erleben, um so heftiger ist der Pendelausschlag. Ändern Sie hingegen in Ihrer Vorstellung die Richtung, wird das Pendel sich der neuen Richtung anpassen. Hier haben wir es mit der sichtbaren Wirkung des ideomotorischen Gesetz zu tun. Sie erinnern sich: „Jede Vorstellung die uns erfüllt, hat das Bestreben sich zu verwirklichen.“

Führen Sie diese Übung nun zunächst für sich alleine durch, später dann mit einer VP. Wenn Sie diese Übung mit einer VP durchführen, können Sie das Schwingen noch intensivieren, in dem Sie entsprechende Suggestionen geben.

Hier ein kleines Beispiel dafür:

Nachdem Sie der VP das Pendel gegeben haben, geben Sie folgende Anweisungen:

„Halte nun das Pendel ganz ruhig, Dein Arm ist vollkommen passiv, nurDeine Finger halten das Pendel. – Nun stelle Dir einmal ganz intensivvor, dass das Pendel rechts herum im Kreis schwingt. Bleibe allein beidieser einen Vorstellung: Das Pendel schwingt rechts herum im Kreis!“

Sobald Sie erkennen, dass das Pendel sich bewegt, verstärken Sie diese Bewegung, mit folgenden Suggestionen:

„Ja, so ist es gut! Du siehst, das Pendel bewegt sich ganz von selbst,immer rechts herum. Und je intensiver Du Dir diese Bewegung vorstellst,um so stärker schwingt das Pendel, macht schöne große Kreise. Immer

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stärker schwingt das Pendel jetzt. So ist es gut!“

Lassen Sie nun Ihre VP eine Weile das schwingende Pendel beobachten. Fordern Sie dann die VP auf, sie soll ihre Vorstellung ändern, in dem sie nun ein Linksherum-Schwingen imaginiert (sich vorstellt). Etwa mit folgenden Worten:

„Löse Dich nun von dieser Vorstellung, und konzentriere Dich darauf, dass das Pendel links herum schwingt. Stelle Dir jetzt ganz intensiv vor, wie das Pendel links herum schwingen.“

Schon nach kurzer Zeit wird das Pendel tatsächlich links herum schwingen. Durch die intensive und anhaltende Vorstellung werden unbewusst winzige Muskelbewegungen ausgeführt, die das Pendel in der vorgestellten Richtung bewegen. – Dies ist eine Auswirkung des ideomotorischen Gesetzes.

Ihr Unterbewusstsein ist immer bestrebt, all das, woran Sie glauben, was Sie innerlich erleben, zu verwirklichen. Das ideomotorische Gesetz wirkt weit über die Körpermotorik hinaus. Wenn Sie wirklich überzeugt sind, z. B. erfolgreich zu sein, dann werden Sie Erfolg haben. Sind Sie hingegen überzeugt zu versagen, wird Ihr Unterbewusstsein auch dafür sorgen.Ganz gleich, woran Sie glauben, Sie werden immer Recht behalten.

2. Drehübung

Die nun folgende Übung wird Ihnen zeigen, was intensives inneres Erleben in nur einer Sekunde bewirken kann. Stellen Sie sich aufrecht hin und heben Sie Ihren rechten Arm seitlich um 90° in die Horizontale. Schließen Sie Ihr linkes Auge und peilen Sie mit dem rechten Auge entlang dem Arm und ausgestreckten Zeigefinger – so, als wollten Sie auf etwas zielen. Achten Sie darauf, dass Ihre Füße bis zum Übungsende in der Grundstellung stehen bleiben.Nun drehen Sie Ihren Oberkörper soweit Sie können nach rechts. Geben Sie sich die allergrößte Mühe dabei und merken Sie sich den äußersten Punkt, den Sie anvisieren konnten.Dann kommen Sie in die Ausgangsstellung zurück. Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich vor, wie Sie sich erneut nach rechts drehen mit Leichtigkeit und weit über den Punkt hinaus, den Sie bei Ihrem ersten Versuch erreicht haben. Diese Vorstellung brauchen Sie nur einmal innerlich zu erleben. – Danach wiederholen Sie die Übung.

Sie sehen, dieses kurze innere Erleben reicht, um sich wirklich ein ganzes Stück weiter nach rechts zu drehen. Dadurch, dass Sie auf mentaler Ebene Ihre Grenzen erweitert haben, ist es Ihnen möglich, auch auf physischer Ebene Ihre Grenzen zu erweitern. Diese Übung können Sie auf alle Situationen Ihres Lebens anwenden. Sie ist auch bestens geeignet, um einer VP zu demonstrieren, welche Macht und Möglichkeiten in

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unserem inneren Erleben ruhen.

Die nun folgenden Wachsuggestionsexperimente werden in der Literatur oft als Vorübung für die eigentliche Hypnosesitzung empfohlen. Ich würde eher davon abraten, dies zu tun, denn wenn ein Experiment misslingt, verringert sich auch das Vertrauen der VP in die Fähigkeiten des Hypnotiseurs oder schlimmer noch in die eigenen Fähigkeiten.. Allerdings sind diese Übungen sehr gut geeignet, um die Selbstsicherheit und Suggestionskraft des Hypnotiseurs zu steigern. Also üben Sie diese mit Freunden und Bekannten, soweit Interesse besteht.Für Ihre weitere Ausbildung ist es wichtig, dass Sie gerade am Anfang möglichst viele Erfolgserlebnisse verbuchen. Sie sollten die folgenden praktischen Übungen daher nicht voreilig durchführen. Sobald Sie das Gefühl haben irgendetwas funktioniert nicht, überspringen Sie dieses Kapitel und lassen Sie sich von einem erfahrenen Hypnotiseur zeigen wie es geht. Manche Menschen benötigen die praktische Anschauung um eine Sache nachzuvollziehen und das ist auch völlig in Ordnung so.In der praktischen Unterweisung werden Ihnen diese Experimente und noch weitaus mehr mit Leichtigkeit gelingen. Es verhält sich hier in etwa so, als wollte man das Radfahren aus einem Buch lernen. Das ist zwar möglich aber nicht für jeden Menschen.

3. Der Körper als Pendel

Bitten Sie eine VP, sich mit eng geschlossenen Beinen und anliegenden Armen gerade hinzustellen. Der Kopf soll aufgerichtet sein, die Augen geschlossen. Dann suggerieren Sie sinngemäß wie folgt:

„Halte Deine Augen geschlossen und fühle in Deinen Körper hinein – entspanne Dich – sei ganz locker. Du kannst deutlich spüren, wo Deine Füße den Boden berühren. Und wenn Du ganz aufmerksam bist, kannst du auch spüren, dass Dein Körper immer ein wenig in Bewegung ist und Du ihn immer wieder aufs neue ins Gleichgewicht bringen musst. Je mehr Du Dich jetzt auf diese Bewegungen einlässt, um so intensiver kannst du diese Bewegungen wahrnehmen. Spüre einfach dieses Hin und Her, dieses Vor und Zurück und beobachte, wie Dein Körper schwankt. Und wenn Du Dir nun ganz intensiv vorstellst, wie Dein Körper rechts herum im Kreis schwankt, kannst Du Dich auch auf diese Bewegung einlassen.“

Hier können Sie weitere Suggestionen geben, wie beim Pendeln. Beachten Sie folgendes:

Die VP steht mit eng geschlossenen Beinen. Dies verringert die Standfestigkeit. Die Augen geschlossen, fördert eine Desorientierung und erhöht die Aufmerksamkeit.

„Du kannst deutlich spüren, wo Deine Füße den Boden berühren.“

Hier wird etwas bewusst gemacht, was die VP schon die ganze Zeit unbewusst

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wahrnimmt. Derartige Aussagen erhöhen die Bereitschaft, weitere Suggestionen anzunehmen. Es folgen indirekte Suggestionen, Körperbewegungen zu spüren, und sich auf diese einzulassen

(„... und wenn Du ganz aufmerksam bist, kannst Du spüren, dass Dein Körper immer in Bewegung ist ...“).

Schließlich werden Vorstellungen suggeriert, in denen der Körper rechts herum im Kreis schwingt. Beobachten Sie genau auch die kleinsten Bewegungen Ihrer VP. Lassen Sie Ihre Anweisungen mit der tatsächlichen Bewegung der VP übereinstimmen. Wenn Sie sehen, dass Ihre VP leicht nach vorne schwankt, wissen Sie, dass die folgende Bewegung nach hinten gehen wird, und Sie können sich einschalten mit den Worten:

„Nach hinten und wieder vor usw. ...!“.

Wenn Sie eine VP haben, die schon von Anfang an extrem stark reagiert, empfiehlt es sich, folgende Suggestion einzuflechten:

„Ganz gleich, wie stark Du auch schwankst, irgend etwas in Dir wird Dich immer wieder zurück ins Gleichgewicht bringen.“

Diese Suggestion, am Anfang gegeben, impliziert zudem, dass das Schwanken sehr stark sein wird. Trotz allem sollten Sie immer bereit sein, Ihre VP aufzufangen.

4. Rückwärtszug (I)

Fordern Sie die VP auf, sich wieder mit eng geschlossenen Beinen hinzustellen. Dann stellen Sie sich hinter die VP und fordern Sie auf, die Augen zu schließen und sich einfach nach hinten fallen zu lassen. Sinngemäß sagen Sie:

„Schließe jetzt Deine Augen, und lass Dich einfach nach hinten fallen, ich stehe hinter Dir und fange Dich auf.“

Die meisten VP werden Schwierigkeiten haben, sich fallen zu lassen, sie verkrampfen und machen Ausfallschritte nach hinten. Ermuntern Sie Ihre VP, sich wirklich vertrauensvoll fallen zu lassen; ermuntern Sie sie solange, bis sie sich wirklich über den kritischen Punkthinaus fallen lässt und Sie sie sicher auffangen.Sobald Ihre VP sich wirklich fallen lässt (was ein außerordentlicher Vertrauensbeweis ist!), gehen Sie zur eigentlichen Übung über:Die VP steht wieder mit geschlossenen Beinen, aber diesmal offenen Augen vor Ihnen. Sie stehen ganz dicht hinter ihr und beginnen mit folgender Anweisung:

„Ich werde gleich meine beiden Mittelfinger vor Deinen Augen zusammenführen, Du

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schaust genau auf die Fingerspitzen, dort, wo sie sich berühren. Wenn ich die Finger wieder voneinander löse, wirst Du einen starken Zug nach hinten verspüren, Du kannst diesem Zug nach hinten einfach nachgeben, ich fange Dich auf.“

Führen Sie nun Ihre Finger rechts und links am Kopf der VP vorbei, so dass sich die Spitzen Ihrer Mittelfinger ca. 10 cm vor den Augen der VP in Stirnhöhe berühren. Während Sie dies tun, sprechen Sie wie folgt:

„ Ich führe nun meine Fingerspitzen vor Deinen Augen zusammen, und Dufixierst jetzt einfach nur meine Finger dort, wo sie sich berühren, allesandere ist nun völlig gleichgültig.“

Geben Sie diese Anweisung sehr ruhig, aber bestimmt und eindringlich.

Weiter:

„Wenn ich nun gleich meine Finger voneinander löse, spürst Du diesen Zug nach hinten und lässt Dich einfach fallen, ich fange Dich auf.“

Nun lösen Sie Ihre Finger langsam voneinander und ziehen sie – ohne Unterbrechung – langsam in Richtung Ohren der VP zurück. Sie dürfen die VP dabei nicht berühren. Während Sie Ihre Finger zurückziehen, suggerieren Sie ganz eindringlich:

„Jetzt zieht es Dich nach hinten, es zieeeht, es ziiieeeeht ganz stark nachhinten, las Dich einfach fallen, ich fange Dich auf.“

Üben Sie diesen Vorgang zunächst mit einer imaginären VP. Üben Sie so lange, bis Sie den gesamten Ablauf und jeden Satz, den Sie sagen wollen, völlig sicher beherrschen. Achten Sie weiterhin auf eine starke, suggestive Betonung Ihrer Worte. Wenn Sie zum Beispiel sagen „es zieht“, sollte man das Ziehen schon aus der Betonung heraus spüren können!

5. Rückwärtszug (II)

Die VP steht vor Ihnen – wie in der vorigen Übung –, und Sie geben folgende Anweisung:

„Ich lege gleich meine Hände auf Deine Schulterblätter. Du stehst ganz locker und konzentrierst Dich auf meine Hände. Sobald ich meine Hände dann von Deinen Schultern löse, wirst Du einen starken Zug nach hinten spüren. Gib diesem Zug dann einfach nach, ich fange Dich auf.“

Nachdem Sie diese Anweisung gegeben haben, legen Sie Ihre Hände auf dieSchulterblätter der VP. Ihre Handflächen sollten ganz aufliegen. Während Sie dies tun,

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suggerieren Sie folgendes:

„Du spürst nun ganz deutlich, wo meine Hände Deine Schulterblätter berühren, konzentriere Dich ganz auf dieses Gefühl, das Du an dieser Stelle wahrnimmst.Wenn ich nun gleich meine Hände löse, gibst Du dem Zug nach hinten einfachnach, ich fange Dich auf.“

Nun lösen Sie Ihre Hände von den Schultern der VP und suggerieren ganz eindringlich:

„Es zieht Dich jetzt nach hinten, ganz stark ziiiieeeht es Dich nach hinten, las Dich einfach fallen, ich fange Dich auf.“

Stellen Sie sich bei allen Fallexperimenten immer so, dass Sie die VP sicher auffangen können!!!

Das Vorgespräch zur Ersthypnose

Sie sollten sich zum Ziel setzen, alle hier und die im weiteren vorgestellten Hypnose-Techniken zu beherrschen und auch später immer wieder neue Varianten zu entwickeln. Wenn Sie sich auf nur eine Technik festlegen, werden Sie nur geringe Erfolge erzielen. Es ist wichtig, dass Sie flexibel sind und sich auf den jeweiligen Menschen, mit dem Sie zu tun haben, einstellen können.Das Vorgespräch verschafft Ihnen einen ersten Überblick über die Struktur des Menschen, mit dem Sie arbeiten. Gleichzeitig werden schon hier die ersten Suggestionen erteilt, die entscheidender sein können als die eigentlichen Suggestionen im hypnoiden Zustand!

Suggestionen, die geschickt im Vorgespräch erteilt werden, erkennt die VPmeist nicht als solche (die Sitzung hat ja noch nicht begonnen) undentwickelt daher auch keine Widerstände.

Im Vorgespräch sollten u.a. folgende Fragen behandelt werden:

1. Worin liegt Ihre Motivation dafür, sich mit der Hypnose zu beschäftigen?2. Was wollen Sie damit erreichen, und warum glauben Sie, sei gerade die Hypnose

das geeignetste Verfahren?3. Haben Sie schon Erfahrungen mit Hypnose und wenn ja, welche?4. Wie stellen Sie sich den hypnoiden Zustand vor, und was glauben Sie, werden

Sie erleben?

Zu 1: Was motiviert Sie zur Hypnose?In der Regel werden Ihre Klienten Ihnen hier ihre Probleme schildern, und wenn Sie genau darauf achten, werden Sie feststellen, dass die meisten dies in einer äußerst negativen Weise tun. Die meisten Menschen werden Ihnen erzählen, was sie alles

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„nicht“ wollen, wovon sie sich lösen wollen. „Ich will nicht mehr rauchen – ich will nicht mehr soviel essen – ich möchte nicht mehr so nervös sein usw.“ Kaum einer wird Ihnen sagen „was“ er möchte, wie er „statt dessen“ sein möchte. Wenn Sie sich nun an das Ideomotorische Gesetz erinnern, wird Ihnen klar, in welchem Teufelskreis sich diese Menschen befinden. Denn:

„JEDE VORSTELLUNG, DIE UNS ERFÜLLT,HAT DAS BESTREBEN, SICH ZU VERWIRKLICHEN!“

Nach diesem Prinzip arbeitet das Unterbewusstsein. – Ein weiterer äußerst wichtiger Punkt kommt hier ins Spiel:

„Das Unterbewusstsein kann sich nur Fakten vorstellen.Worte wie NICHT oder KEINE etc. sind nicht vorstellbar.“

Zum besseren Verständnis hier ein kleiner Test: Wenn Sie den Satz hören:„Der Hund jagt die Katze nicht.“ Welches Bild entsteht dann vor Ihrem inneren Auge?Die meisten Menschen sehen dann sofort einen Hund, der einer Katze nachjagt. Gerade das Gegenteil unserer Aussage. Das Wort NICHT kann nicht in ein Bild umgesetzt werden und wird quasi übersprungen, ignoriert.

Wissen Sie wie der Eiffelturm in Paris aussieht? Falls Sie ihn noch nicht in Natur gesehen haben, kennen Sie den Eiffelturm bestimmt aus Filmen Fotos, Zeichnungen etc. Sicherlich haben Sie jetzt sogar eine innere Vorstellung vom Eiffelturm. Denken Sie jetzt um Gottes willen nicht an den Eiffelturm! Nur sehr wenige Menschen verfügen über die nötige Strategie, nun wirklich nicht an einen Eiffelturm zu denken.

Und solche Dinge laufen im praktischen Leben noch viel undurchschaubarer ab. Wenn Sie zum Beispiel jetzt während Sie diese Zeilen lesen das Wort <Sie>, in Ihrer Vorstellung mit dem Wort <Eiffelturm> verbinden, kann es durchaus passieren, dass Sie jedes mal wenn Sie im folgenden Text auf das Wort <Sie> stoßen, sich automatisch die Vorstellung vom Eiffelturm präsentiert oder Sie zumindest an den Eiffelturm denken.Und wenn <Sie> dann versuchen sich von dieser Vorstellung zu lösen, d.h. nicht mehr automatisch an den Eiffelturm zu denken, sobald Sie das Wort <Sie> lesen, wird sich dieser Eiffelturm um so hartnäckiger aufdrängen – passen Sie auf!

Wenn nun jemand ständig all die Dinge aufzählt oder an die Dinge denkt, die er nicht möchte, verstärkt er jedes mal, eben diese Vorstellung. So gelingt es diesen Menschen scheinbar nie, ihre Probleme aus eigener Kraft zu bewältigen. Es ist wichtig, dass <Sie> solche negativen Äußerungen sofort stoppen!Erklären Sie Ihrem Klienten, dass sein Unterbewusstsein konkrete Anweisungen benötigt, eine konkrete (positive) Vorstellung von dem Ziel, das erreicht werden soll. Wenn Sie nicht mehr ängstlich und unsicher sein wollen, brauchen Sie zunächst eine Vorstellung, wie Sie statt dessen sein möchten: in diesem Fall wahrscheinlich erfüllt von

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Zuversicht und Selbstsicherheit.Die tiefste Hypnose nutzt nun wenig, wenn Sie die Aufmerksamkeit in die falsche Richtung lenken. Oftmals sind es sehr eingefahrene, hartnäckige Gedankenmuster, die die Aufmerksamkeit der Menschen fixieren, daher müssen Sie hier energisch und kompromisslos handeln.

Zu 2: Warum glauben Sie, dass gerade Hypnose das geeignete Mittel für Sie sei?Viele Menschen sind der Meinung, Hypnose sei etwas zum Konsumieren, eine Technik quasi, durch die die „Dinge“ sich mit einem Minimum an eigenem Kraftaufwand verändern, so, als könne man mit ihr und durch sie die Gesundheit erkaufen – wie man in unserer Gesellschaft fast alles kaufen kann. Es handelt sich hier zweifellos um ein sehr kraftvollesWerkzeug, aber ohne konkretes Ziel, ohne festen Entschluss, dieses Ziel auch zu erreichen, kann auch die Hypnose keine Wunder bewirken.

Zu 3: Haben Sie schon Erfahrung mit Hypnose?Wenn Ihr Klient schon Erfahrung mit Hypnose hat, lassen Sie sich genau schildern, um welche Erfahrung es sich handelt. Wie wurde die Hypnose damals eingeleitet? War die Hypnose damals erfolgreich?Wenn ja, wenden Sie dieselbe Einleitungsmethode an. War sie nicht erfolgreich, versuchen Sie herauszufinden, was damals gestört hat, wo die Schwierigkeiten lagen. – So haben Sie die Möglichkeit, Ihre Einleitung individuell auf den Klienten zuzuschneiden. Hier bietet sich zudem die Möglichkeit eine Hypnose sehr schnell während dem Vorgespräch einzuleiten aber davon in einem späteren Lernmodul.

Zu 4. Wie stellen Sie sich den hypnoiden Zustand vor?Viele Menschen glauben, Hypnose sei ein Zustand von Willenlosigkeit, ausgeliefert sein, Bewusstlosigkeit usw.! Berichtigen Sie alle diese Vorstellungen, die Angst oder Widerstände erzeugen könnten. Ermuntern Sie Ihre Klienten zur Mitarbeit. Erklären Sie den hypnoiden Zustand mit Beispielen aus dem täglichen Leben, wie z. B. die fixierte Aufmerksamkeit beim Fernsehen. Demonstrieren Sie Ihrem Klienten das ideomotorische Gesetz mit Hilfe des Pendels.Ein sehr wichtiger Punkt im Vorgespräch ist der systematische Aufbau von Vertrauen. Sie müssen Ihrem Klienten sympathisch sein, er muss sich bei Ihnen gut aufgehoben, geborgen fühlen.

Mein Tipp für Sie!Führen Sie unmittelbar vor der Hypnose die „Fallübung nach hinten“ durch (so wie ich sie im Kapitel Wachsuggestionsexperimente beschrieben habe), hierdurch macht Ihr Klient die praktische Erfahrung, dass er sich auf Sie verlassen kann.

Fassen wir kurz zusammen:

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● Vor jeder Hypnose nach dem Gesundheitszustand erkundigen.● Als medizinischer Laie keine Krankenbehandlungen durchführen.● Nicht mit Menschen arbeiten die psychisch krank sind.● Menschen mit zu niedrigem Blutdruck keine Schweresuggestion erteilen.● Auf gründliches Desuggerieren achten (latente Programme!).● Auf klare und eindeutige Ausdrucksweise achten (Sprachverarbeitung)● Im Vorgespräch klären: Motivation zur Hypnose, Erfahrung mit Hypnose● Erwartungen an die Hypnose.● Auf den bevorzugten Wahrnehmungskanal achten (visuell, auditiv, kinästhetisch.

In der nächsten Lektion erwartet Sie schon Ihre erste Hypnose. Sie werden sehen, es ist ganz einfach.

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Hypnose Lektion 3

Ihre erste Hypnose

Im folgenden kommen wir nun zur ersten Hypnose, und Sie sollten sich gerade auf diese in besonderer Weise vorbereiten! Bitten Sie hierfür eine VP, bei der die Wachsuggestionen besonders gut gelungen sind. Sorgen Sie dafür, dass Sie während der Sitzung nicht gestört werden. Denken Sie auch an das Telefon und die Türklingel. Beide sollten vorsorglich abgestellt werden.Als akustischen Hintergrund lassen Sie eine beruhigende Meditationsmusik laufen. Der Raum kann evtl. etwas abgedunkelt werden. Lassen Sie Ihre VP noch einmal die Toilette aufsuchen, bevor Sie anfangen, um auch diese evtl. Störungsquelle auszuschalten.Wir beginnen nun mit der einfachsten Induktionsmethode, der sogenannten

Verbalsuggestionsmethode.

Hierbei liegt Ihre VP entspannt auf dem Rücken. Die Hände sollten rechts und links neben ihr liegen. Den entsprechenden Hypnosetext sollten Sie sinngemäß vollkommen auswendig beherrschen (abgelesene Texte wirken meist leer und leblos). Der Text setzt sich aus verschiedenen Suggestionen zusammen. Wie oft Sie die einzelnen Suggestionen wiederholen müssen, ist individuell verschieden.Sie müssen Ihre VP genau beobachten, um sehen zu können, wie tief ihre Entspannung ist, wie gut sie Ihre Suggestionen bisher umgesetzt hat; danach richtet sich Ihr weiteres Vorgehen.Hier ein Beispiel, wie eine Verbalsuggestionsmethode aufgebaut sein kann:

„Lege Dich nun so hin, dass Du in der nächsten Zeit völlig ruhig und bequem liegen kannst. Schließe Deine Augen, und versprich Dir selbst, dass Du Dich ab jetzt nicht mehr bewegen wirst.Achte nur noch auf meine Worte, alles andere um Dich herum ist nun völlig gleichgültig. Du achtest nur auf meine Worte und atmest ganz ruhig, tief und gleichmäßig. Gehe mit Deiner Aufmerksamkeit in Deine Beine, und lockere dort jeden einzelnen Muskel – Deine Beine sind vollkommen locker und gelöst. Ganz locker und gelöst, Du atmest ruhig und tief und Deine Beine sind vollkommen locker und gelöst.Du kannst deutlich das Gewicht Deiner Beine spüren und vielleicht spürst Du schon jetzt, dass Deine Beine immer schwerer werden je mehr Du Dich entspannst, immer schwerer und schwerer.Mit jedem Atemzug schwerer und schwerer – ganz schwer, und Du fühlst Dich sehr wohl dabei.Du kannst nun noch mehr loslassen – die Oberschenkel - jetzt vollkommen locker und

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gelöst.Auch Dein Becken lockert sich nun, mehr und mehr kannst Du spüren, wie schwer Dein Becken ist.Und mit jedem Atemzug kannst Du noch mehr loslassen jetzt – einfach loslassen, treiben lassen.Auch Dein Bauch kann jetzt vollkommen locker sein, und Du spürst deutlich das Heben und Senken Deines Bauches, und Du weißt, dass Du mit jedem Einatmen noch mehr Ruhe aufnehmen kannst und mit jedem Ausatmen alles loslassen kannst, was Du jetzt nicht mehr brauchst.Und weiter hinauf in Deine Brust – und auch hier wieder das Heben und Senken Deiner Atmung, und auch hier wieder mit jedem Einatmen mehr Ruhe aufnehmen, mit jedem Ausatmen loslassen.Auch Deine Brust jetzt vollkommen locker und gelöst, ganz locker und gelöst.Vielleicht spürst Du schon jetzt, wie sich dieses angenehme Gefühl von Ruhe und Gelöstheit in Deinem ganzen Körper ausbreitet.Gib Dich einfach diesem angenehmen Gefühl der Ruhe und Schwere hin.Auch Dein Rücken und Deine Schultern ganz locker und gelöst jetzt, ganz locker und gelöst.Du kannst das ganze Gewicht Deines Körpers jetzt der Unterlage anvertrauen, in die Unterlage einsinken lassen. Immer tiefer und tiefer in die Unterlage einsinken, jetzt oder in einer Weile.Deutlich spürst Du, wo Deine Arme die Unterlage berühren und auch hier vollkommene Gelöstheit. Dein ganzer Körper ist ruhig, gelöst und schwer.Und mit jedem Atemzug breitet sich dieses Gefühl weiter aus. Immer mehr und mehr Schwere und Müdigkeit breiten sich in Deinem Körper aus, und Du fühlst Dich sehr wohl dabei.Alles um Dich herum ist nun völlig gleichgültig – Du lässt Dich tiefer und tiefer sinken und genießt diese angenehme Ruhe und Schläfrigkeit.Nichts ist mehr wichtig jetzt, Du sinkst einfach nur tiefer und tiefer. Mit jedem Atemzug tiefer und tiefer sinken. Ganz ruhig, schwer und müde.Immer tiefer und tiefer jetzt – tiefer und tiefer sinken, alles andere ist vollkommen unwichtig.Deine Augen sind ganz fest geschlossen, und Du fühlst Dich wohl, sehr wohl, und wenn sich jetzt oder in einer Weile wieder dieses Gefühl von Müdigkeit und Schläfrigkeit hinter Deinen Augen ausbreitet, weißt Du, dass Du es zulassen kannst – und noch tiefer gehen - jetzt, einfach treiben lassen.Aber ganz gleich, wie tief Du auch sinkst, irgend etwas in Dir wird den Kontakt zu meiner Stimme halten, so dass Du alles spüren, fühlen und empfinden kannst, was ich Dir sage.Weit öffnet sich nun das Tor zu Deinem Unterbewusstsein und alles, was ich Dir sage, dringt ganz tief in Dich ein – und Du fühlst Dich sehr wohl dabei, und alles, was ich Dir jetzt sage, prägt sich ganz tief und fest in Dir ein, und ganz wie von selbst reagiert Dein Unterbewusstsein darauf.“

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HIER FOLGEN NUN DIE SPEZIALSUGGESTIONEN !!!

In unserem Fall folgende:

„Du spürst und fühlst wie angenehm dieser Zustand ist und mit jeder weiteren Sitzung erreichst Du diesen Zustand schneller, - mit jeder weiteren Sitzung kann sich dieser Zustand wie von selbst vertiefen, ganz wie von selbst, immer tiefer und tiefer, immer tiefer und tiefer.......„Langsam schließt sich nun wieder das Tor zu Deinem Unterbewusstsein, und Du bereitest Dich darauf vor, wieder zurückzukommen.Ich zähle nun von Eins bis Sieben, mit jeder Zahl wirst Du etwas wacher, bei der Zahl Sieben öffnest Du Deine Augen und bist vollkommen wach, Dein Kopf ist klar und frei, und Du fühlst Dich sehr wohl.EINS Du kommst nun langsam zurück.ZWEI Du atmest tief durch und fühlst Dich immer wacher und wacher.DREI Du fühlst Dich sehr wohl.VIER Du kommst weiter zurück.FÜNF Du bewegst Deine Arme und Beine.SECHS Gleich öffnest Du Deine Augen und bist hellwach.SIEBEN Augen auf – Du bist wach und fühlst Dich sehr wohl.“

Dieser Text ist sehr einfach gehalten, die Suggestionen sind teilweise sehr direkt. Sie können diesen Text mit Ihren eigenen Worten neu formulieren, allerdings sollte das Grundschema erhalten bleiben:

RUHE – ENTSPANNUNG – GELÖSTHEIT – SCHWERE –GLEICHGÜLTIGKEIT – WOHLBEFINDEN – SCHLÄFRIGKEIT –GEHEN LASSEN – TIEFER SINKEN – SYMBOLISCHE ÖFFNUNGDES UNTERBEWUSSTSEIN – SPEZIALSUGGESTIONEN –SCHLIESSEN DES UNTERBEWUSSTSEIN – WOHLBEFINDENSUGGERIEREN UND WECKEN.

Textübungen

Befassen Sie sich nun intensiv mit diesem Text:

• Hören Sie den Text Wort für Wort und lassen Sie die Worte auf sich wirken.• Versuchen Sie den Text zu verbessern.• Lassen Sie Ihren neuen Text wiederum Wort für Wort auf sich wirken.• Schreiben Sie immer wieder neue und bessere Texte.• Üben Sie Ihre Texte an einer imaginären VP; stellen Sie sich einfach vor, Sie

würden eine vor Ihnen liegende Person hypnotisieren.

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• Wenn möglich, nehmen Sie Ihre Versuche mit einem Aufnahmegerät auf und testen anschließend die Wirkung.

• Achten Sie auf Ihre Betonung! Wenn Sie von Ruhe sprechen, muss die Ruhe auch wirklich zu spüren sein. Sie müssen mit Ihren Worten all die Zustände ausdrücken, die Sie erzeugen wollen.

• Reduzieren Sie Ihre Sprechgeschwindigkeit um ein, zwei Takte.• Passen Sie Ihre Suggestionen dem tatsächlichen Verhalten Ihrer VP an. Das

heißt, suggerieren Sie keine Schläfrigkeit, wenn Sie sehen, dass die VP noch aufgeregt und verspannt ist.

Wenn Sie sich in dieser Weise mit dem Text beschäftigen, werden Sie sehr bald in der Lage sein, vollkommen frei aus dem Stegreif heraus immer die richtigen Formulierungen zu benutzen.

In der nächsten Lektion zeige ich Ihnen eine schnelle Hypnosemethode, die Sie jedoch erst anwenden sollten, wenn Sie die eben beschriebene Methode einigermaßen beherrschen.

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Hypnose Lektion 4

Die Dave Elman Methode

Die Elman Induktion gilt als sehr effektiv, weil sie bei vielen Menschen in relativ kurzer Zeit, relativ tiefe Trancezustände herbeiführt.Interessant kann diese Methode zum Beispiel für Zahnärzte sein, weil sie wenig Zeit in Anspruch nimmt. Auch für experimentelle Hypnosen ist sie gut geeignet, da sie den allgemein verbreiteten Vorstellungen von Hypnose sehr gerecht wird. Hier zunächst die Methode ganz generell, das Grundgerüst:(VP = Versuchsperson)

Die VP sollte am besten sitzen (es geht auch im Stehen), stell Dich seitlich neben die VP. Achte wie bei allen Induktionen darauf, dass die VP offen ist, d.h. Hände seitlich, Beine nicht übereinander geschlagen. Je selbstsicherer und zügiger Du vorgehst um so besser wird das Ergebnis sein.

Jeder Hangriff, jede Anweisung muss sitzen!

Anweisung:

„Du brauchst nun nur meinen Anweisungen folgen und alles genau so tunwie ich es Dir sage.Deine Augen sind noch offen und Du atmest nun lang und tief ein, unddann halte den Atem einige Sekunden lang an..........Und während Du nun wieder ausatmest, können sich deine Augenschließen...“

Hierbei streichst Du mit Deiner Hand in geringem Abstand, von der Stirnbis zur Brust der VP.

„und Du lässt alle Spannungen in Deinem Körper los.....jetzt. Lass einfachzu, dass dein Körper sich so gut wie möglich entspannt jetzt...Richte Deine ganze Aufmerksamkeit nun auf Deine Augenmuskulatur undentspanne die Muskeln um Deine Augen so sehr, dass die Augenliderunbeweglich sind.Und wenn Du so entspannt bist, dass sich die Augenlider nicht mehrbewegen können, kannst Du dieses Gefühl noch etwas mehr verstärken,sodass Du ganz sicher bist, die Augenlider bewegen sich nicht.....“Sollte die VP die Augen trotz allem öffnen erklärst Du folgendes:

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„Du siehst, Du kannst Deine Augen jederzeit öffnen wenn Du willst, auchwenn es etwas schwieriger geht wie gewöhnlich, und Du kannst jetzt dieErfahrung machen wie es sich anfühlt, wenn die Augen geschlossenbleiben...Die Entspannung die Du jetzt in Deinen Augen empfindest, das ist dieEntspannung die Du nun in Deinem ganzen Körper spüren sollst.... lassnun diese Entspannung sich ausbreiten, über deinen ganzen Körper bishinunter in die Zehenspitzen...

Es ist einfacher einen kleinen Bereich des Körpers zu entspannen unddiese Entspannung über den Rest auszubreiten.

Wir können die Entspannung noch viel tiefer werden lassen. Ich werdeDich nun gleich auffordern die Augen zu öffnen und zu schließen. DasSchließen der Augen ist Dein Zeichen dafür, dass Du das Gefühl derEntspannung noch verdoppeln und verdreifachen kannst... Du brauchstnichts weiter zu tun, einfach nur wollen, dass es geschieht, es ist ganzeinfach für Dich.....Gut, öffne nun deine Augen......und jetzt schließ Deine Augen.....

Hierbei wieder wie vorher über die Augen streichen.

... und spüre, wie sich die Entspannung über den ganzen Körper ausbreitetund Dich ganz sanft immer tiefer führt....stell es Dir einfach vor...stell Dirvor wie ein wohliges Gefühl von Entspannung Deinen ganzen Körpereinhüllt....

Nochmal wie vorher über die Augen streichen...(die VP spürt das!)

....und nun können wir die Entspannung noch viel tiefer werdenlassen...ich fordere Dich gleich auf die Augen zu öffnen und zu schließenund Deine augenblickliche Entspannung zu verdoppeln, lass sie doppelt sotief werden.........öffne nun Deine Augen... und schließ Deine Augen...und dieEntspannung verdoppeln....Beim schließen wieder wie vorher über die Augen streichen....sehr gut..entspanne jeden Muskel in Deinem Körper, so dass dein Körpervollkommen entspannt ist......Ich werde Dich jetzt gleich auffordern, Deine Augen noch einmal zuöffnen und dann wieder zu schließen. Wenn Du die Augen dann wiederschliesst, verdoppelst Du noch einmal die Entspannung, die Du nunerreicht hast.Lasse sie doppelt so tief werden. Öffne nun noch einmal die Augen…....und jetzt wieder die Augen schließen und die Entspannung verdoppeln...Total entspannt sein jetzt......

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Beim schließen wieder wie vorher über die Augen streichen.Dieses Vorgehen wird wiederholt bis die VP sichtlich total entspannt ist(geht recht schnell).

...ich werde gleich Deine Hand etwas anheben und sie dann einfach fallenlassen...wenn Du meine Anweisungen alle richtig befolgt hast, wird dieHand so entspannt und schlaff sein, dass sie einfach herunterfällt.....Du brauchst dazu nichts zu tun, einfach nur beobachten wie es geschieht..nicht versuchen mir zu helfen, ich hebe die Hand ganz alleine..und wennich sie dann loslasse, fällt sie einfach runter und Du kannst DieEntspannung nochmal verdoppeln....

Die Hand am Handgelenk anheben.

Deine Hand wird nun gleich zurückfallen und eine Welle tieferEntspannung durch Deinen ganzen Körper schicken....

Hier sollte es nicht zu einer Armkatalepsie kommen, sollte die Handkataleptisch reagieren, würdigst Du diese hypnotische Erscheinung etwamit den Worten:

„interessante Erfahrung..nicht wahr..aber nun lassen wir sie schwerentspannt zurückfallen..“

hebst die Hand etwas weiter an und lässt sie los.

......sehr gut.....dies ist nun vollkommene körperliche Entspannung....undnun zeige ich Dir wie du auch geistig vollkommen entspannen kannst.....ich werde Dich nun gleich bitten, langsam von 100 rückwärts zu zählen....und Du sprichst jede einzelne Zahl laut aus.. das ist leicht.... das kannstDu..... und bei jeder Zahl verdoppelst Du auch deine geistigeEntspannung.. lass bei jeder Zahl die Du aussprichst Deinen Geistdoppelt entspannen.....Er wird dann bei der Zahl 98 oder sogar früher, so entspannt sein, dass dieEntspannung alle Zahlen die nach 98 gekommen wären aus dem Geistentfernt... und alle anderen Zahlen sind dann verschwunden..... aber dasmusst Du selbst tun, ich kann es nicht für Dich tun.....die Zahlenverschwinden wenn du sie mit Deinem Willen vertreibst.... wenn Du jetztanfängst es Dir vorzustellen wie Du es erreichst, kannst Du sie ganz leichtaus deinem Geist verbannen... Du musst wollen, dass es passiert....willstDu, dass es passiert??.... lass es einfach geschehen jetzt und sprich dieerste Zahl aus, 100, und verdoppele Deine geistige Entspannung...und fangan die übrigen Zahlen verschwinden zu lassen...99.. noch tiefer entspannen, verdoppele Deine Entspannung...Du musst es

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nur wollen.... und lass die übrigen Zahlen verschwinden, lass sie völligverschwinden, Du kannst das....Du musst es wollen....98...und noch tieferentspannen... jetzt.... sind sie alle weg..sie sind weg Du bist total entspannt.“

Und hier das Ganze nochmal mit ein paar Erklärungen

Grundsätzlich kann/sollte die Methode den Gegebenheiten angepasstwerden. Als Einleitung kann man zum Beispiel voranstellen:

„Soll ich Dir zeigen wie Du eine schöne tiefe Trance erlebenkannst...möchtest Du eine tiefe Trance erleben?“

Anweisung:

„Du brauchst nun nur meinen Anweisungen folgen und alles genau soausführen wie ich es Dir sage...

Von Anfang an wird die VP darauf konditioniert den Anweisungen desHypnotiseurs zu folgen.

Deine Augen sind noch offen und Du atmest nun lang und tief ein, unddann halte den Atem einige Sekunden lang an.......... Und während Du nunwieder ausatmest, können sich deine Augen schließen...“

Hierbei streichst Du mit Deiner Hand in geringem Abstand, von der Stirnbis zur Brust der VP.

Wichtig ist, dass die VP von Anfang an exakt Deine Anweisungen befolgt,wenn es zu Abweichungen kommt, wiederholst Du die Anweisungen ganzeindringlich und stellst die Frage:

Hast Du genau verstanden was Du tun sollst..?

Die Art wie Du die Anweisungen gibst müssen große Wichtigkeitimplizieren, so dass die VP mit absoluter Konzentration darauf achtetkeine Fehler zu machen.

..und Du lässt alle Spannungen in Deinem Körper los....jetzt. Lass einfachzu, dass dein Körper sich so gut wie möglich entspannt... jetzt...Richte Deine ganze Aufmerksamkeit nun auf Deine Augenmuskulatur undentspanne die Muskeln um Deine Augen so sehr, dass die Augenliderunbeweglich sind.Und wenn Du so entspannt bist, dass sich die Augenlider nicht mehrbewegen können, kannst Du dieses Gefühl noch etwas mehr verstärken,

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sodass Du ganz sicher bist, die Augenlider bewegen sich nicht.....“

Sollte die VP die Augen trotz allem öffnen erklärst Du folgendes:

„Du siehst, Du kannst Deine Augen jederzeit öffnen wenn Du willst, auchwenn es etwas schwieriger geht wie gewöhnlich, und Du kannst jetzt dieErfahrung machen wie es sich anfühlt, wenn die Augen geschlossenbleiben...

Hier empfiehlt es sich eine scheinbare körperliche Veränderung miteinzubauen. Das kann alles Mögliche sein.Zum Beispiel:Den Kopf der VP minimal zur Seite neigen oder die Stellung der Händeoder Füße leicht verändern, es kann auch eine gezielte (geheimnisvolle)Berührung an einer beliebigen Stelle des Körpers sein. Sinn der Sache istes die Aufmerksamkeit in Spannung zu halten, die Erwartungshaltung zuerhöhen und unbewusste Suchprozesse auszulösen. Es wird der Eindruckerweckt, dass alles was bisher lief genau so beabsichtigt war und jetztdurch diese Aktion etwas besonderes passieren wird.

Wiederhole nun den Vorgang des Augen schließen lassen. Bleiben dieAugen geschlossen geht es so weiter:

...die Entspannung die Du jetzt in Deinen Augen empfindest, das ist dieEntspannung die Du nun in Deinem ganzen Körper spüren sollst.... lassnun diese Entspannung sich ausbreiten, über deinen ganzen Körper bishinunter in die Zehenspitzen.......wir können die Entspannung noch viel tiefer werden lassen. Ich werdeDich nun gleich auffordern die Augen zu öffnen und zu schließen. DasSchließen der Augen ist Dein Zeichen dafür, dass Du das Gefühl derEntspannung noch verdoppeln und verdreifachen kannst... Du brauchstnichts weiter zu tun, einfach nur wollen, dass es geschieht, es ist ganzeinfach für Dich.....

Immer wieder Wert auf die bewusste Mitarbeit legen!(Willensgleichschaltung)

Gut, öffne nun Deine Augen......und jetzt schließ Deine Augen.....

Hierbei wieder wie vorher über die Augen streichen.

... und spüre, wie sich die Entspannung über den ganzen Körper ausbreitetund Dich ganz sanft immer tiefer führt....stell es Dir einfach vor...stell Dirvor wie ein wohliges Gefühl von Entspannung Deinen ganzen Körpereinhüllt....

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Nochmal wie vorher über die Augen streichen...(die VP spürt das!)

....und nun können wir die Entspannung noch viel tiefer werdenlassen...ich fordere Dich gleich auf die Augen zu öffnen und zu schließenund Deine augenblickliche Entspannung zu verdoppeln, lass sie doppelt sotief werden.....

Jede Anweisung wird zunächst angekündigt und erst dann gegeben!

....öffne nun Deine Augen... und schließ deine Augen...und dieEntspannung verdoppeln....

Beim schließen wieder wie vorher über die Augen streichen.

...sehr gut..entspanne jeden Muskel in Deinem Körper, so dass dein Körpervollkommen entspannt ist......

Immer wieder Bestätigungen (Lob) einbauen, das gibt Sicherheit undmotiviert noch besser mitzuarbeiten.

Ich werde Dich jetzt gleich auffordern, Deine Augen noch einmal zuöffnen und dann wieder zu schließen. Wenn Du die Augen dann wiederschließt, verdoppelst Du noch einmal die Entspannung, die Du nun erreichthast. Lasse sie doppelt so tief werden. Öffne nun noch einmal dieAugen…....und jetzt wieder die Augen schließen und die Entspannungverdoppeln... Total entspannt sein jetzt......

Beim schließen wieder wie vorher über die Augen streichen.Dieses Vorgehen wird wiederholt bis die VP sichtlich total entspannt ist(geht recht schnell).Das wiederholte Öffnen der Augen kommt einer fraktionierten Methodegleich, die ja bekanntlich eine starke trancevertiefenden Wirkung hat.

...ich werde gleich Deine Hand etwas anheben und sie dann einfach fallenlassen...wenn Du meine Anweisungen alle richtig befolgt hast wird dieHand so entspannt und schlaff sein, dass sie einfach herunterfällt......wenn Du meine Anweisungen alle richtig befolgt hastdie Verantwortung für Gelingen oder Misslingen wird der VP übertragen,sprich gutgeschrieben oder angelastet.

..Du brauchst dazu nichts zu tun, einfach nur beobachten wie esgeschieht...nicht versuchen mir zu helfen, ich hebe die Hand ganzalleine..und wenn ich sie dann loslasse, fällt sie einfach runter und Dukannst Die Entspannung nochmal verdoppeln....

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Wie schon beim Augen schließen lassen, werden körperliche Aktionen miteiner automatischen Trancevertiefung verknüpft. Die Hand amHandgelenk anheben

Deine Hand wird nun gleich zurückfallen und eine Welle tieferEntspannung durch Deinen ganzen Körper schicken....

Hier sollte es nicht zu einer Armkatalepsie kommen, sollte die Handkataleptisch reagieren, würdigst Du diese hypnotische Erscheinung etwamit den Worten:..

..interessante Erfahrung....nicht wahr....aber nun lassen wir sie schwerentspannt zurückfallen..

hebst die Hand etwas weiter an und lässt sie los. Achte darauf, dass dieHand durchgängig fällt, das heißt nicht kurz vor dem Aufschlagabgebremst wird. Sollte die VP die Hand abbremsen, arbeite nochetwas weiter an der körperlichen Entspannung. Meist genügt es, wenn mandie Hand dann noch 2 - 3 mal anhebt und fallen lässt immer verbunden mitder Anweisung zur weiteren Entspannung.

......sehr gut.....dies ist nun vollkommene körperliche Entspannung....undnun zeige ich Dir wie du auch geistig vollkommen entspannenkannst.....ich werde Dich nun gleich bitten, langsam von 100 rückwärts zuzählen.... und Du sprichst jede einzelne Zahl laut aus....das ist leicht....daskannst Du.....und bei jeder Zahl verdoppelst Du auch Deine geistigeEntspannung....lass bei jeder Zahl die Du aussprichst Deinen Geistdoppelt entspannen.....Er wird dann bei der Zahl 98 oder sogar früher, soentspannt sein, dass die Entspannung alle Zahlen die nach 98 gekommenwären, aus dem Geist entfernt...und alle anderen Zahlen sind dannverschwunden......

Hier wird die erfolgreiche Konditionierung die auf der körperlichen Ebeneaufgebaut wurde, auf die psychische Ebene übertragen.

.....aber das musst Du selbst tun, ich kann es nicht für Dich tun.....dieZahlen verschwinden wenn Du sie mit Deinem Willen vertreibst...

Verantwortung übertragen / Willen gleichschalten.

....wenn Du jetzt anfängst es Dir vorzustellen wie Du es erreichst, kannstDu sie ganz leicht aus Deinem Geist verbannen... Du musst wollen, dass espassiert....willstDu, dass es passiert??....lass es einfach geschehen... jetzt... und sprich dieerste Zahl aus, 100, und verdoppele Deine geistige Entspannung...und fang

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an die übrigen Zahlen verschwinden zu lassen...99..noch tiefer entspannen, verdoppele Deine Entspannung...Du musst esnur wollen....und lass die übrigen Zahlen verschwinden, lass sie völligverschwinden, Du kannst das....Du musst es wollen....98...und noch tieferentspannen jetzt sind sie alle weg..sie sind weg... Du bist total entspanntSollte die VP bei der Zahl 98 noch nicht so weit sein, lässt Du sie einfachweiter zurück zählen. Wichtig ist:

· Absolute Sicherheit..(am besten üben, üben, üben...)· Flexibel sein, das jeweilige Verhalten der VP mit einbauen.· Keine Pausen einlegen, die VP muss ständig eine Aufgabe haben, beschäftigt sein.· Alle Anweisungen eindringlich geben.· Den Willen gleichschalten.· Die Verantwortung für das Gelingen der VP übertragen.

Die Elman Methode eignet sich hervorragend für experimentelle Hypnose. Sie geht schnell und erzeugt bei den meisten Menschen schon bei der ersten Anwendung überdurchschnittlich tiefe Hypnosen.

Welche Möglichkeiten die Hypnose Ihnen bietet, darum geht es in der nächsten Lektion, Sie werden staunen, was alles möglich ist.

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Hypnose Lektion 5

Experimente

Im folgenden möchte ich Ihnen ein paar Anregungen für verschiedene Experimente geben. Für diese Versuche sollten Sie Ihre VP sorgfältig auswählen. Je besser Ihnen diese Experimente gelingen, um so stärker wird Ihre Selbstsicherheit und somit Ihre hypnotische Ausstrahlung werden. Gerade am Anfang ist es wichtig, dass Sie viele Erfolgserlebnisse sammeln. Wenn Ihnen ein Experiment nicht so gelingt, wie Sie es erwartet haben, sollte dies kein Grund zur Frustration sein, sondern eine Herausforderung, die Situation zu analysieren und die Strategie zu verbessern. Nicht alle Experimente funktionieren bei allen Menschen, auch wenn manche Hypnosebücher diesen Anschein erwecken.Diese Experimente sollen keinesfalls einen Showhypnotiseur aus Ihnen machen, sie dienen lediglich dazu, Ihnen zu zeigen, welche Möglichkeiten die Hypnose Ihnen bietet. Ganz gleich, ob Sie als Coach, Mentaltrainer oder Therapeut arbeiten (möchten), die Prinzipien der Hypnose einmal verstanden, lassen sich überall dort anwenden, wo Sie mit Menschen zu tun haben. Und mit keiner anderen Methode können Sie stärkeren Einfluss ausüben wie mit der Hypnose (vorausgesetzt, Sie verstehen Ihr Handwerk).B

1. Automatische Bewegungen

Nach der Einleitung geben Sie folgende Suggestion: „Ich werde nun gleichDeine Hände an den Handgelenken berühren und Deine Hände anheben.“

Nehmen Sie die Hände der VP und beginnen Sie, die Hände der VP mit folgenden Suggestionen umeinander zu drehen:

„Ich drehe nun Deine Hände umeinander in schönen, großen Kreisen, und Duspürst, wie gut sich dies anfühlt. Deine Hände drehen sich umeinander immerweiter und weiter, und wenn ich Deine Hände gleich loslasse, drehen sie sichganz von alleine weiter, immer weiter und weiter, und mit jeder Umdrehungsinkst Du tiefer und tiefer, immer tiefer und tiefer, tiefer und tiefer und DeineHände drehen sich ganz alleine weiter, immer weiter und weiter ...“HinweisJede Berührung der VP muss vorher angekündigt werden.Sie führen die Hände der VP im Kreis umeinander und lockern vorsichtig Ihren Griff, nachdem Sie angekündigt haben, dass die Hände sich von selbst weiter drehen. Erst wenn Sie spüren, dass die VP von allein weiterdreht,

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dürfen Sie Ihre Hände ganz lösen.Nachdem Sie Ihre Hände weggenommen haben, müssen Sie weiter suggerieren,dass die Hände sich selbständig drehen.Lassen Sie die VP eine Weile drehen, während Sie suggerieren, dass sich dieHypnose mit jeder Umdrehung weiter vertieft. Wenn Sie sehen, dass die VPwirklich von allein weiter dreht, kommen Sie zum nächsten Schritt.Suggerieren Sie wie folgt:

„Deine Hände drehen sich vollkommen selbständig weiter, ganz wie von selbst drehen sich Deine Hände weiter, und wenn Du gleichversuchen wirst, die Hände zu stoppen, drehen sie sich um so mehr, versuch nun einmal die Hände anzuhalten, Du siehst, sie drehen sich immer weiter und weiter, je mehr Du versuchst die Hände anzuhalten um so stärker drehen sie sich weiter und weiter und mit jeder Umdrehung sinkst Du tiefer und tiefer in diesen angenehmen Zustand der Ruhe und Du fühlst Dich angenehm wohl dabei.“

Nachdem die VP vergeblich versucht hat Ihre Hände anzuhalten, geben Siefolgende Suggestion:

„So, jetzt kannst Du Deine Hände wieder anhalten, jetzt funktionieren DeineHände wieder völlig normal und Du sinkst tiefer und tiefer und fühlst Dich sehrwohl..“

Wenn Sie Ihre VP dazu auffordern, zu versuchen, die Hände anzuhalten, dürfen Sie nicht suggerieren: „Halte Deine Hände nun an,“ denn dies ist ja ein klarer Befehl dies zu tun. Richtig ist: „Versuch nun die Hände anzuhalten, Du siehst, es geht nicht.“

Weiterhin ist es angebracht, von dem Moment an, da die Hände sich automatischbewegen sollen, zu sagen: Die Hände statt Deine Hände. Damit wird die VP von Ihren Händen dissoziiert.

2. Muskelblockade

Heben Sie den linken oder rechten Arm der VP hoch (die Berührung vorheransagen!) und geben Sie die Suggestion:

„Dein Arm ist nun ganz steif und fest, ganz steif und fest ist Dein Arm, und wenn Du gleich versuchst, Den Arm zu beugen, wird er noch steifer und fester. Versuch nun ruhig, Den Arm zu beugen – Du siehst es geht nicht und je mehr Du es versuchst umso fester wird der Arm.“

Lassen Sie die VP ein wenig testen, dann de-suggerieren Sie:

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„Jetzt ist Dein Arm wieder frei beweglich, Du kannst Deinen Arm nunwieder frei bewegen und Du sinkst noch etwas tiefer jetzt, immer tiefer und tiefer und Du fühlst Dich sehr wohl dabei.“

Auch hier wieder auf die feinen (sprachlichen) Unterschiede achten:

Dein Arm wird zu den/der Arm.

„Versuch nun ruhig, Den Arm zu beugen – Du siehst es geht nicht“ statt: „Beuge jetzt Deinen Arm“. (Letztere wäre eine klare Anweisung den Arm zu bewegen.)

3. Halluzinationen

Hier können wir positive von negativen Halluzinationen unterscheiden. Bei denpositiven Halluzinationen werden Dinge wahrgenommen, die nicht vorhandensind. Bei negativen Halluzinationen werden vorhandene Dinge nicht mehrwahrgenommen.Diese Experimente funktionieren nach den Regeln der klassischen Hypnose nurbei Menschen in tiefer Hypnose (somnambule Phase). Die Suggestionen für einenegative Sinnestäuschung lauten:

„Wenn Du gleich Deine Augen öffnest, bermerkst Du, dass X (Gegenstand oderPerson) verschwunden ist.“

Negative Sinnestäuschungen zeigen ganz deutlich, dass die hypnotisierte Personauf unbewusster Ebene den betreffenden Gegenstand oder die betreffende Personsehr wohl wahrnimmt.Lässt der Versuchsleiter beispielsweise einen Tisch per Suggestionverschwinden, der sich zwischen ihm und seiner VP befindet und fordert die VPauf zu ihm zu kommen, wird die VP einen Bogen um den Tisch machen oder dieSuggestion nicht ausführen.Auf keinen Fall wird die VP so gegen den Tisch laufen, dass sie sich verletzt(Schutzfunktion des Unbewussten).Verweigert die VP die Suggestion oder macht sie einen Bogen um das Hindernis,wird sie dafür scheinbar ganz plausible Gründe nennen können.

Für eine positive Sinnestäuschung suggerieren Sie zum Beispiel:

„Wenn Du gleich Deine Augen öffnest, kannst Du das Pferd sehen das hiermitten im Raum steht.“

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Positive Halluzinationen können bei manchen VP eine so starke Wirkungentfalten, dass zum Beispiel Brandblasen entstehen, wenn man einen glühendenGegenstand auf der Haut suggeriert.Derartige Experimente sollte man allerdings nur mit Menschen durchführen, dievon sich aus ein starkes Interesse an diesem Thema haben und sich ausdrücklichdafür bereit erklären.

4. Posthypnose

Posthypnotische Suggestionen sind Suggestionen, die sich erst nach der Hypnose entweder selbständig oder auf ein bestimmtes Signal (Auslöser) hin realisieren sollen. So ist im Grunde genommen auch jede Heilsuggestion eine posthypnotische Suggestion. Mittels posthypnotischer Suggestionen kann man sehr schön verdeutlichen, wie wir Menschen uns im Alltag verhalten. Hier ein Experiment, das ich in unseren Seminaren häufig durchführe.

Suggestion:

„Wenn Du nachher wieder wach bist und ich die Musik einschalte, wirst Duaufstehen und die Tür öffnen. Sollte Dich jemand fragen, warum Du das tust,antwortest Du: Um die Musik hinaus zu lassen!“

Ist die VP in tiefer Hypnose (somnambule Phase), wird sie diese Anweisungexakt befolgen, und zwar auf eine Art, die für sie vollkommen normal undlogisch ist. Auf evtl. Gelächter der übrigen Seminarteilnehmer reagiert die VPmit völligem Unverständnis, da sie glaubt, vollkommen normal und logisch zuhandeln.

Genau diese Situation durchleben wir täglich. Wir reagieren ständig aufbestimmte Signale – in dem Glauben an den freien Willen, doch in Wirklichkeitunterliegen wir den Verhaltensmustern, die wir durch unsere Eltern, Erzieher,Staat, die Kirche und nicht zuletzt der Werbung angenommen haben.Im Extremfall können solche Programmierungen so lebensfeindlich sein, dasswir krank werden.

Wichtig:

Posthypnotische Aufträge müssen immer klar und eindeutig sein. Sollte es sich um ein Experiment handeln, müssen die Suggestionen anschließend wieder aufgehoben werden (was bei Heilsuggestionen ja nur bedingt der Fall ist).

Ein sehr interessantes Experiment ist die sogenannte Wachhypnose.

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5. Wachhypnose

Suggestion:

„Du wirst auch noch im Wachzustand alles spüren, fühlen undempfinden können, was ich Dir sage.“

Durch diese Suggestion wird die VP auch im Wachzustand hypnotisch reagieren,vorausgesetzt, sie spricht auf posthypnotische Suggestionen an. Posthypnotische Suggestionen funktionieren in der Regel immer dann, wenn die VP so tief in Hypnose ist, dass sie sich anschließend nicht mehr an die gegebenen Suggestionen erinnert. Hierzu müssen Sie wissen, dass eine Hypnose nie gleichmäßig verläuft, sondern in unterschiedlichen Phasen. Es gibt einen ständigen Wechsel zwischen tiefer Hypnose und einem fast wachen Zustand.Suggestionen, die in den tiefsten Hypnosephasen ins Unterbewusstsein eintreten,entwickeln mehr Dynamik. Sollte sich die VP nach der Hypnose an dieSuggestionen erinnern, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie Widerstandbietet oder die Suggestionen anzweifelt. Dennoch ist es oft so, dass die VP, trotzErinnerung posthypnotische Suggestionen ausführen – oftmals sogar gegen einengewissen inneren Widerstand.Diese VP wissen um die posthypnotische Suggestion und reagieren mitzunehmender Unruhe, die erst aufhört, wenn sie den posthypnotischen Befehlausgeführt haben.

Um auch mit Menschen posthypnotisch zu arbeiten, die nicht so tief in Hypnosekommen, gibt es einen kleinen Trick, den ich Ihnen nicht vorenthalten will.

Nachdem Sie Ihren posthypnotischen Befehl erteilt haben, lassen Sie die VPnoch irgend etwas erleben, eine kleine Fantasiereise o.ä.; anschließend weckenSie die VP, und sofort nach dem Augen öffnen stellen Sie eine Frage, die nichtsmit der Hypnose zu tun hat, z.B.:

„Hast Du heute gleich einen Parkplatz gefunden?“

Verwickeln Sie die VP in ein kleines Gespräch. Dies wird dazu führen, dass die VP einen Großteil oder sogar den gesamten Inhalt der Sitzung vergisst. Dies ist ähnlich wie mit einem Traum. Man erwacht morgens und kann sich noch gut an einen Traum erinnern, dann unternimmt man irgend etwas – und schon ist der Trauminhalt vergessen.

Diese Technik kann bei allen Hypnosen angewendet werden, sie wird denErfolge erheblich steigern, da die Suggestionen ungestört im Unbewusstenarbeiten können.Wenn Sie die nötige Sicherheit ausstrahlen, können Sie eine Wachhypnose auch

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ohne posthypnotische Suggestionen durchführen, allerdings müssen Sie die VPdann vollkommen in Ihren Bann bringen. Sie selbst dürfen nicht die geringstenZweifel am Gelingen haben. (Nonverbale Suggestionen)

6. Empfindungskörperexperiment

Ein sehr interessantes Experiment, das viele Fragen aufwirft ist folgendes:

Den Empfindungskörper einer VP in ein Glas Wasser transferieren (dazu müssenSie ein Glas Wasser bereitstellen). Hypnotisieren Sie Ihre VP, dann legen SieIhren Finger auf das sogenannte dritte Auge der VP und suggerieren:

„Du spürst nun, wie sich alles Empfinden Deiner Füße, Deiner Beinezusammenzieht und nach oben strömt, gerade so, als würde DeinEmpfindungskörper von meinem Finger angezogen.Dein gesamter Empfindungskörper zieht sich jetzt zusammen und sammelt sichhier an diesem Punkt (dabei das dritte Auge leicht massieren).Du spürst deutlich, wie sich alles hier oben zusammenzieht, Dein ganzerEmpfindungskörper zieht hier hoch zu diesem Punkt, und Du spürst nun deutlich,wie Dein Empfindungskörper hier in meinen Finger einströmt, immer mehrströmt Dein Empfindungskörper in meinen Finger ein.Ich löse gleich meinen Finger von Deiner Stirn, auch Dein Empfindungskörperwird sich von Dir lösen, und es ist ein sehr angenehmes Gefühl.Du fühlst Dich sehr wohl dabei. Jetzt löse ich meinen Finger und tauche ihn inein Glas Wasser.Dein gesamter Empfindungskörper breitet sich nun hier in dem Wasser aus, Du lässt Dir Zeit, und Du fühlst Dich sehr wohl dabei.Du breitest Dich immer mehr und mehr in dem Wasser aus, und alles, was mitdem Wasser geschieht, kannst Du spüren, fühlen und empfinden.Du kannst mit mir sprechen, ohne dass sich Dein Zustand ändert.Nimm Dir jetzt alle Zeit die Du brauchst, um Dich hier im Wasser auszubreiten.---------- Jetzt kannst Du alles hier aus dem Wasser heraus wahrnehmen,---------wie fühlst Du dich?

Nun können Sie das Wasser verschieden behandeln und die VP erzählen lassen,was sie spürt, z.B. kann man das Wasser mit einem Löffel drehen. Wenn die VPdann sagt, dass sich alles dreht, kann man sie fragen, wie herum es sich dreht(Kontrolle).Achten Sie insbesondere darauf, wie die VP reagiert, sobald Sie irgendeinenGegenstand in das Wasser eintauchen.Im Anschluss holt man den Empfindungskörper wieder zurück in seinen Finger,indem man seinen Finger in das Wasser eintaucht und suggeriert:

„Dein Empfinden sammelt sich nun wieder hier in meinem Finger, Dein

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gesamter Empfindungskörper sammelt sich in meinem Finger.“

Dann legen Sie ihren Finger wieder auf das dritte Auge der VP, mit derSuggestion:„Dein Empfindungskörper strömt jetzt wieder zurück, Du bist wieder vollständigin Deinem Körper und fühlst Dich wohl.“

Führen Sie solche Experimente nur mit Menschen durch, die Sie vorher überIhr Vorhaben informiert haben und die damit einverstanden sind.

7. Fotografisches Gedächtnis

Geben Sie Ihrer VP ein bedrucktes Blatt aus einem Buch oder einer Zeitung und lassen sie den Text vorlesen. Anschließend lassen Sie die Augen wiederschließen, tauschen nun das Blatt gegen ein leeres Blatt Papier mit derSuggestion:

„Hier hast Du noch einmal das Blatt, lies mir den Text noch einmal vor.“

Sie können sich noch viele weitere Experiment ausdenken, zu Trainings.- undForschungszwecken sind sie sehr gut geeignet. Allerdings sollten Sie eine echteHypnose nicht mit Bühnenzauber verwechseln, bei dem die VP zum Beispielbarfuß in Glasscherben läuft. Hierzu bedarf es keiner Hypnose; jeder Menschkann barfuß in Glasscherben laufen, ohne sich zu verletzen. Aber nur die wenigsten Menschen wissen das, aus diesem Grund lassen sich solche Tricks so gut verkaufen.

“Hypnose, Ihr effektivstes Werkzeug in Therapie und Coaching.“

So lautet das Thema der nächsten Lektion. Bis dahin viel Spaß und Erfolg mit Ihren Hypnose-Experimenten.

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Hypnose Lektion 6

“Hypnose, Ihr effektivstes Werkzeug in Therapie und Coaching.“

In dieser Lektion erfahren Sie, wie Sie Hypnose zu Ihrem effektivsten Werkzeug Ihrer Arbeit machen. Zunächst jedoch ein paar ernüchternde Tatsachen und Fehler, die Sie vermeiden sollten. Falls Sie schon als Therapeut oder Coach tätig sind und „es nicht so läuft wie Sie es gerne hätten,“ haben Sie jetzt die Chance ein paar kleine Veränderungen vorzunehmen, wodurch Ihre Arbeit um ein vielfaches erfolgreicher wird.

Falls Sie ganz neu in das Gebiet einsteigen, können Sie diese Fehler von Anfang an vermeiden.

Die 3 häufigsten Fehler:

1. Der Glaube, man brauche jemanden nur zu hypnotisieren und könne ihm dann das neue Verhalten einfach ein-suggerieren.

2. Die Suche nach einem “Rezeptbuch für Suggestionen.“3. Turbo-Techniken und supertiefe Trancen als Garantie für den Erfolg.

Zu 1.

Die Seele lässt sich nicht (ungestraft) vergewaltigen. Jedes Verhaltensmuster verfolgt einen bestimmten Zweck und hat eine bestimmte Ursache. Wenn Sie diese Ursachen missachten kann dies verschiedene Folgen haben.

• Es geschieht nichts, alles bleibt wie es ist, Ihr Klient wird enttäuscht sein von Ihrer Arbeit (und Sie selbst wahrscheinlich auch).

• Es kommt zu einer Veränderung allerdings ist diese nur von kurzer Dauer.• Es kommt zu einer dauerhaften Veränderung aber der Klient entwickelt

andere unangenehme Symptome (Symptom-Verschiebung).• Sie haben Glück und es kommt zu einer dauerhaften Veränderung ohne

Symptom-Verschiebung. Die Selbstheilungskräfte des Klienten haben regulierend eingegriffen.

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Zu 2

Eine Suggestion wirkt nur dauerhaft wenn...

• ...sie den Werten und Glaubensmustern des Klienten nicht widerspricht.• ...keine stärkeren Programmierungen sie blockieren.• ...sie lebhaftes “INNERES ERLEBEN“ beim Klienten auslöst und die

Aufmerksamkeit fixiert.

Zu 3

Schnelle Hypnose-Induktionen und tiefe Hypnose sind keine Garantie für erfolgreiche Veränderungsarbeit, haben aber durchaus Vorteile bei...

• ...der Schmerzkontrolle (zum Beispiel Zahnbehandlungen).• ...der experimentellen Hypnose und Hypnose-Training.• ...zur Verankerung von Suggestionen NACH entsprechender Vorbereitung

(zum Beispiel Aufarbeitung ungelöster seelischer Konflikte, Trauma etc.).• ...zum Spaß und Unterhaltung.

Wichtiger als schnelle und tiefe Hypnose ist die Frage: Was kommt dann, wie nutze ich diesen Zustand um meinen Klienten zum Ziel zu führen?

Im Folgenden finden Sie ein paar wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Hypnose-Sitzungen erfolgreicher gestalten.

Probleme sind immer nur so kompliziert, wie die Menschen die mit ihnen zu tun haben.

Das Ziel vereinbaren

Nachdem Ihr Klient sein Problem geschildert hat, fragen Sie nach seinem Ziel. Was möchte er statt dessen (dem Problem) erleben und woran genau wird er erkennen, dass er sein Ziel erreicht hat?Diese Fragen sind eigentlich selbstverständlich und dennoch machen viele Hypnotiseure den Fehler, sie nicht zu stellen. Beide, Hypnotiseur und Klient bleiben somit problemorientiert und nicht lösungsorientiert.Durch die Frage nach dem Ziel und den Kriterien woran der Zielzustand zu erkennen ist, wird die Aufmerksamkeit auf die Lösung ausgerichtet. Dies hat eine besonders starke Wirkung auf das unbewusste Geschehen des Klienten und aktiviert unbewusste,

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lösungsorientierte Suchprozesse. Darüber hinaus hat es einen stark suggestiven Charakter, da der Klient sich in den Zielzustand begibt und auch entsprechend intensive Gefühle hierzu entwickelt (Freude, Begeisterung, Motivation, etc.).

Hören Sie gut zu und schauen Sie genau hin

Während Ihr Klient sein Problem schildert sollten Sie genau zuhören wie er das tut.

Achten Sie insbesondere darauf welches Repräsentationssystem er bevorzugt und stellen Sie sich darauf ein. Sie erkennen dies daran, welche Sinnes-spezifische Worte er bevorzugt verwendet.

Hinterfragen Sie Tilgungen, Generalisierungen und Verzerrungen (ganz wichtig!).

Achten Sie auf Mikrobewegungen (nonverbale Signale). Wenn Ihnen zum Beispiel ein Raucher nonverbal signalisiert, dass er nicht aufhören will zu rauchen, brauchen Sie in dieser Richtung gar nicht erst weiter zu arbeiten. Hier müssen Sie den Wunsch “das Rauchen einzustellen“ zunächst ausbreiten.

Erzeugen Sie keine zusätzlichen Konflikte.

Wenn das Problem Ihres Klienten auf negativen Programmierungen beruht, lösen Sie diese Programme auf bevor Sie neue Suggestionen setzen. Vergleichen Sie es ruhig mit der Festplatte Ihres PC, je mehr Datenmüll sich darauf befindet umso langsamer wird Ihr PC. Wenn Ihr PC von einem gefährlichen Virus befallen ist, kann dieser das ganze System zerstören. Ähnlich verhält es sich mit manchen latenten Programmen im Unbewussten (dazu erfahren Sie mehr in den kommenden Lektionen).

Gestalten Sie Ihre Suggestionen glaubwürdig

Vorgefertigten Suggestionen sind wie Kleider von der Stange, nur mit ganz viel Glück passen sie wie maßgeschneidert.

Das A und O einer jeden Suggestion sind die damit verbundenen Gefühle. Damit die erwünschten Gefühle entstehen können, muss die Suggestion glaubwürdig sein.

Beispiel:Ihr Klient möchte schlank und sportlich sein. Lautet die Suggestion nun:

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„Du bist schlank und sportlich,“

ist das Ergebnis reine Glückssache. Gelingt es Ihrem Klienten sich entsprechend zu fühlen, wird die Suggestion greifen.Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Teile von ihm rebellieren, weil diese Suggestion nicht seinem Selbstbild entspricht. Die Folgen können von Zweifel, Frustration bis zu noch mehr Gewicht reichen.

Sie können diesen inneren Konflikt vermeiden indem Sie der Suggestion ein „wie wäre es, wenn...“ voranstellen.

● „Wie wäre es wenn Du schlank und sportlich wärst?“● „Wie würdest Du Dich fühlen, wenn Du schlank und sportlich wärst?“● „Wäre es nicht schön, schlank und sportlich zu sein?“

Dies ist die ideale Art mit Suggestionen zu arbeiten, äußerst effektiv und entspannend. Denn...

● auf diese Weise erzeugen Sie keine Konflikte,● setzen Ihren Klienten nicht unter Druck und● lassen ihn positive Gefühle erleben die echt sind.

Ziel ist es Ihren Klienten eine positive Gefühlsschwingung erleben zu lassen und diese möglichst dauerhaft zu verankern (so als ob er/sie sein Ziel bereits erreicht hätte).

Sie ahnen vielleicht bereits, dass es bei weitem nicht reicht ein paar Hypnose-Techniken zu können, um dauerhaft erfolgreich damit zu arbeiten. Wichtiger als schnelle und tiefe Hypnose, ist die Frage:

„Wie kann ich den veränderten Bewusstseinszustand meines Klienten optimal nutzen?“

Dafür gibt es ein paar weitere sehr wirksame Strategien, mehr dazu in den letzten Lektionen.

In der nächsten Lektion geht es um “ seelische Tretminen,“ die jeder Mensch mit sich herumträgt - ...und darum, wie man sie entdeckt und entschärft, bevor sie größeren Schaden anrichten.

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Hypnose Lektion 7

Grundlagen für den Schnelleinstieg

Rückführungstechniken / Reinkarnation / Regression

Dieses Lektion befasst sich mit den Grundlagen der Reinkarnation.- und Regressionstherapie und soll Ihnen gleichzeitig einen schnellen Einstieg in diese Verfahren ermöglichen. Ob Sie die Sachen nun Reinkarnationstherapie oder Regressionstherapie nennen ist vollkommen egal. Einige Fachleute bestehen darauf, dass ein zurückkehren bis zur Geburt als Regression bezeichnet wird und nur das zurück führen in ein früheres Leben mit Reinkarnationstherapie bezeichnet werden darf. Dem hilfesuchenden Klienten wird das ziemlich egal sein.

In jedem Fall geht es darum, die Aufmerksamkeit des Klienten in die Vergangenheit zurück zu führen, um dort

• die Ursache von Krankheiten, Störungen und negativen Glaubensmustern zu finden und

• etwas zu erledigen, was wichtig gewesen wäre und versäumt wurde. • Oder zu ganz bestimmten Erkenntnissen zu gelangen, die für ein harmonisches

Leben notwendig sind.• Oder zur spirituellen Entwicklung, zum Beispiel zur Klärung der Frage, was ist

meine Aufgabe/Mission in diesem Leben.• Oder, was zur Zeit sehr populär zu sein scheint, ganz einfach die Frage: “Wer

war ich in meinen früheren Leben?“

Die Grunderkenntnis der Reinkarnationstherapie ist, dass der Mensch selbst Verursacher seiner jeweiligen Lebensumstände ist. Der Mensch verursacht sein Schicksal selbst. Er kann sein Schicksal bewusst ändern, indem er die Verursachung findet, sich diese bewusst macht und durch Einsicht und Verantwortung sein altes Verhalten ändert.In dieser Weise passt sich das gegenwärtige Leben dem neuen Erkenntnis- und Bewusstseinszustand unmittelbar an.

In diesem Sinne gibt es weder Opfer noch Täter und somit auch keine Schuldzuweisungen. Jeder Mensch ist zu 100% verantwortlich für sich selbst und für das was er erlebt und wie er es erlebt.

Alles deutet darauf hin, dass Ziel und Zweck jeglicher bewussten Existenz, eine

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Bewusstseinserweiterung, eine Bewusstseinsvermehrung ist.Wir unterscheiden für unsere Zwecke zwei grundlegende Motivationen, die einen Menschen zur Rückführung bewegen.

1. Medizinische und/ oder psychologische Gründe.2. Spirituelle Gründe.

Medizinische und/ oder psychologische Gründe.Bei medizinisch/psychologischen Rückführungen geht es in erster Linie darum, traumatische Erlebnisse, negative Programmierungen und ungelöste seelische Konflikte aufzuarbeiten. In der Regel finden sich die Ursachen derselben in der frühen Kindheit und in der vorgeburtlichen Phase.

Fachleute sprechen hier von einer Regressionstherapie.Allerdings kann man immer eine Beziehung zu einem früheren Leben herstellen und in manchen Fällen ist dies sogar sehr angebracht (z.B. Missbrauch).

Spirituelle Gründe.Bei spirituell motivierten Rückführungen geht es in erster Linie um Sinnzusammenhänge.Was ist meine Aufgabe in diesem Leben? Warum ziehe ich immer wieder dieselben Probleme/Menschen an? Warum habe ich dieses und jenes Leiden? Und nicht zuletzt, die Frage der „alten Bekannten“ aus früheren Leben.

Bei einer Reinkarnationstherapie lernt der Mensch, die Verantwortung für sich und seine Handlungen zu übernehmen und zwar mit einer solchen Absolutheit, wie es bei keinem anderen Verfahren der Fall ist.Grundsätzlich spielt es bei der Reinkarnationstherapie keine Rolle, ob der Betreffende an eine frühere Inkarnation glaubt oder nicht, da dieser Glaube nur in den obersten Seelenschichten (Rationalität, Verstandesebene) besteht.Erwähnenswert ist, dass selbst große Skeptiker im Rückführungsprozess mit früheren Leben konfrontiert werden.

Für Therapiezwecke und Veränderungsarbeit ist allein die subjektive Realität desKlienten ausschlaggebend.

Das heißt, uns als Therapeut oder Coach sollte es egal sein ob der Klient sich in einem früheren Leben sieht und ob wir selbst daran glauben oder nicht. Ausschlaggebend ist die subjektive Realität des Klienten. Denn die subjektive Realität ist es , die letztendlich sein Verhalten und Befinden beeinflusst.

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Definitionen

Reinkarnationist die Lehre von der ständigen Wiederverkörperung der Seele mit dem Ziel, zum Ursprung zurück zu finden zur Erkenntnis, dass es kein Getrennt sein vom Göttlichen gibt, dass alles EINS ist.

KarmaDie Lehre von Ursache und Wirkung im Wieder-Verkörperungsprozess.

Das Höhere selbstWird als Teil des Göttlichen betrachtet, der "Funke Gottes" in uns.

Das Höhere IchDie Summe des Wissens und der Erfahrungen unserer gesamten Existenz.

HypnoseEin vorübergehender Zustand veränderter Aufmerksamkeit.

SuggestionJegliche Art von Beeinflussung.

WiderstandInneres Erleben, das gegen Suggestionen arbeitet.

RückführungDas Führen der Aufmerksamkeit im Rückführungsprozess.

ProgrammEin Verhaltensmuster, das durch einen bestimmten Auslöser aktiviert wird.

Latentes ProgrammEine potentielle ruhende Programmierung, die jederzeit aktiviert werden kann.

OrganspracheDas Bestreben der Seele, empfundene Disharmonie körperlich auszudrücken. ☺

Das VorgesprächBevor Sie mit der eigentlichen Rückführung beginnen, sollten sie ebenso wie bei der Hypnose, in einem Vorgespräch, soviel Informationen wie möglich von Ihrem Klienten sammeln.

Dieses Vorgespräch sollte folgende Punkte umfassen:

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• Abklären der allgemeinen augenblicklichen Lebenssituation.• Liegen besondere Probleme vor?• Fragen nach der Kindheit, Eltern, Geschwister usw.• Fragen nach Krankheiten, Operationen, Unfällen, evtl. Zeiten von

Bewusstlosigkeit.• Wie verlief die Schwangerschaft und Geburt? Gab es Komplikationen?• Auf Standardsätze achten, wie z. B.: "Ich schaffe es einfach nicht, man darf

niemandem trauen usw...."!• 7. Auf die Ausdrucksweise achten:• Ist der Klient eher visuell, auditiv oder kinästhetisch veranlagt?

Jeder Mensch bevorzugt in der Regel einen ganz bestimmten Wahrnehmungskanal.Wenn es uns gelingt, uns auf diesen Kanal einzustimmen, (den gleichen Kanal benutzen) können wir mit dem betreffenden Menschen um ein Vielfaches besser kommunizieren. Welchen Kanal ein Mensch bevorzugt, können wir aus seinen Äußerungen heraushören. Bemerkungen wie

"das hört sich gut an" oder "das klingt gut" etc. weisen auf den auditiven Kanal hin.

"Das kann ich mir gut vorstellen, da ist eine schnelle Lösung abzusehen"sind typisch visuelle Bemerkungen.

"Die Sache hat Hand und Fuß; ich habe ein gutes Gefühl dabei"sind Äußerungen von kinästhetischen Typen.

Je mehr Informationen man bereits im Vorgespräch bekommt, um so besser kann man in der späteren Rückführung die Zusammenhänge erkennen. ☺

Die ideale ReinkarnationstherapieDie ideale Reinkarnationstherapie beginnt im "Jetzt".Es werden von der Gegenwart aus in Richtung Vergangenheit alle Erlebnisse aufgearbeitet, in denen das Bewusstsein künstlich ausgeschaltet bzw. stark eingeschränkt war.Hierzu gehören Operationen, Unfälle, Schockzustände sowie alle traumatischen Erfahrungen auch Vergiftungen/Rauschzustände.Das Geburtserlebnis ist in der Regel immer emotional stark beladen.Die gesamte Schwangerschaft sollte gründlich durchleuchtet werden.Von hier aus ist der Weg dann frei zurück ins frühere Leben.So würde eine ideale Therapie verlaufen.In der Praxis sieht es in der Regel allerdings so aus, dass man die Ursachen für ganz bestimmte Beschwerden, bzw. die Antworten auf ganz bestimmte Fragen sucht.

Leidet ein Klient zum Beispiel unter unerklärlichen Ängsten in bestimmten Situationen,

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versuchen wir den Zeitpunkt und die Situation zu finden, in der diese Ängste zum ersten Mal auftraten.Hier handelt es sich in der Regel dann meist um die Auslösesituation einer früher erfahrenen Programmierung/Prägung.Diese Programmierungen fanden, zumindest nach meinen praktischen Erfahrungen, überwiegend in der Schwangerschaft und den ersten Lebensjahren statt.

Der Rest findet seine Ursache meist in allen möglichen Situationen des Lebens, in denen das Bewusstsein eingeschränkt war (Bewusstlosigkeit, Schock, Narkosen usw.).Symptome, deren Ursache direkt auf ein früheres Leben zurückzuführen sind, haben eher Seltenheitswert. Allerdings gibt es indirekt immer einen Bezug zu früheren Leben.

Hier zur Erinnerung nochmal in Kürze der Reiz-Reaktionsmechanismus desMenschen, wie Sie Ihn schon in Lektion 1 kennengelernt haben.Der Mensch nimmt mit seinen Sinnesorganen verschiedene Reize (Informationen) seiner Umwelt auf (sehen, riechen, hören, schmecken, fühlen).Im Laufe seines Lebens lernt er die verschiedenen Reize oder Informationen zu etikettieren, einzuordnen, und individuell auf sie zu reagieren.Die grundlegende Motivation dieser Reaktionen ist das Erleben von Freude und Lust sowie die Vermeidung von Schmerz.Sobald ein Reiz eine bestimmte Schwelle überschreitet, wird er uns bewusst.Diese Schwelle wird bestimmt durch:1. Die Reizeigentümlichkeit:je ungewöhnlicher ein Reiz ist, um so mehr Aufmerksamkeit erregt er,2. Die Reizintensität:die Stärke des Reizes wie laut/leise, hell/dunkel, heiß/kalt usw.,3. Die Reizsituation:Geräusche zu unerwarteter Zeit wirken auf uns stärker, als wenn wir sie erwarten,4. Den Erfahrungswert:den wir bezüglich bestimmter Reize gespeichert haben.Überschreitet ein Reiz diese Schwelle (Bewusstseinsschwelle) nicht, wird er als unterschwelliger Reiz vom Unterbewusstsein aufgenommen. Das Unterbewusstsein können wir uns als ein aus verschiedenen Schichten aufgebautes Organ vorstellen – entsprechend der menschlichen Entwicklungsgeschichte vom einfachsten Primitivbewusstsein (Überlebensbewusstsein) bis hin zum intellektuellen Vorbewusstsein.Je mehr wir uns dem Wachbewusstsein nähern, um so logischer und verstandesmäßiger sind unsere geistigen Funktionen. Nähern wir uns dagegen dem Primitivbewusstsein, nehmen die Prozesse zwischen Reiz und Reaktion drastisch ab. In diesen Bereichen geht es ums Überleben. Hier sind schnelle, kraftvolle (unwillkürliche) Reaktionen angesagt. Unsere Aufmerksamkeit erstreckt sich über die gesamte Bandbreite, vom Primitivbewusstsein bis zum Wachbewusstsein.

Je mehr Aufmerksamkeit nun vom kritikfähigen Bewusstsein abgezogen ist, um so kritikloser werden Informationen aufgenommen. Diese Zustände reichen von der

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leichten Trance bis zur tiefsten Bewusstlosigkeit.

Während im Wachbewusstseinszustand alle Informationen von intellektuellen Bewusstseinsteilen gesichtet, geordnet und bearbeitet werden, kommt es bei Bewusstlosigkeit zu ungeordneten Ablagerungen, sogenannten

latenten Programmen.

JEDER REIZ ODER JEDE REIZÄHNLICHKEIT,DIE BEI DER AUFNAHME EINES LATENTEN PROGRAMMES ERFAHRENWURDE, KANN ZUR AKTIVIERUNG EINES SOLCHEN PROGRAMMES FÜHREN!

Der Faktor Zeit spielt hier keine Rolle. Es ist also unerheblich, wann und wie lange dieser Reiz bestand. Indem wir nun die Aufmerksamkeit des Klienten zu solchen Zeiten der Bewusstlosigkeit zurückführen, geben wir seinen intellektuellen Bewusstseinsanteilen die Möglichkeit, ungeordnete Informationsablagerungen nachträglich zu sichten, zu ordnen und zu bearbeiten.

Je wacher und klarer der Klient bei solchen Rückführungen ist, um soerfolgreicher wird die Therapie sein.

Dies ist das Prinzip der Reinkarnation/Regressionstherapie. Dies erklärt auch, warum die klassische Hypnose bei dieser Therapie eher hinderlich wirkt. Eine Trance ist nur für den Einstieg, für das Finden des jeweiligen Ereignisses wichtig, danach kommt es darauf an, den Klienten bewusst durch die verschiedenen Situationen zu führen. Nur so können Sinnzusammenhänge entstehen, die sich nachhaltig auf die subjektive Realität des Klienten auswirken.

Im laufe der Jahr hat sich ein Verfahren heraus kristallisiert, das ich “Die Technik der direkten Kommunikation“ nenne. Dafür benötigen Sie keine Hypnoseinduktionen, keine Entspannungstechniken und auch keine Fantasiereisen. Das Unterbewusstsein des Klienten wird bei vollem Wachbewusstsein angesprochen und antwortet. Ich selbst setze diese Technik nicht nur in der Therapie ein, sondern auch mit großem Erfolg im Mentaltraining.Das Unbewusste des Klienten verfügt über alles Wissen und über alle Fähigkeiten, die der betreffende Mensch benötigt um ein gesundes und glückliches Leben zu führen. Aus diesem Grund sollte es (das Unbewusste) der wichtigste Partner, nicht nur des Klienten, sondern auch des Therapeuten/Coach sein.

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Die Grundlagen der „Direkten Kommunikation“ werden in dem Buch Befreite Aufmerksamkeit

beschrieben. Eine kostenlose Version dieses Buches bekommen Sie in wenigen Tagen zugesand.

Objektive und subjektive Realität.Das unsere objektive Welt, so wie sie uns erscheint, bei weitem nicht so objektiv ist, wie wir glauben, beweist allein die Tatsache, dass wir aufgrund unseres Nervensystems nur einen Bruchteil von dem wahrnehmen was tatsächlich existiert, der größte Teil von Informationen wird getilgt. Selbst das was noch verbleibt durchläuft nochmals einen kulturellen und sozialen Filter.Genau genommen leben wir alle in unserer ganz speziellen subjektiven Realität und objektive Realität entsteht nur vorübergehend in dem Moment, da wir mit anderen Menschen interagieren und uns auf etwas scheinbar objektives einigen.

Entstehung und Inhalt von Programmen.Der Inhalt von Programmen kann sehr unterschiedlich sein. Jedes gesprochene Wort, das eine bewusstlose Person aufnimmt, kann posthypnotischen Charakter entwickeln.

Beispiel Bei einer Frühgeburt äußert die Geburtshelferin folgende Worte:

„Die Arme ist ja so klein und schwach; sie wird die nächsten Tage wohl kaum überleben!“

Zweiundzwanzig Jahre ruhten diese Worte als latentes Programm. Als die inzwischen selbst erwachsene Frau ihr erstes Kind zur Welt brachte, wurde dieses Programm durch die Ähnlichkeiten des Geburtserlebnisses aktiviert.Plötzlich fühlte sie sich dem Leben nicht mehr gewachsen und wurde von Todesängsten gepeinigt. Jahrelanges psychotherapeutisches herum experimentieren und viel Chemie sorgten dafür, dass diese Symptome zum festen Bestandteil ihres Lebens wurden.In einer dreieinhalb stündigen Rückführung konnte diese junge Frau zum ersten mal nach 29 Jahren wieder die Worte der Geburtshelferin hören.Insgesamt sechsmal durchlief sie ihre eigene Geburt und die unmittelbare Zeit danach, bis sie in der Lage war, jedes Wort und jedes damit verbundene Gefühl richtig zuzuordnen. Dies genügte, um sie restlos von ihren Ängsten zu befreien.

Wir alle stecken voll solcher latenten Programmen; die meisten bleiben ein Leben lang inaktiv, können aber durchaus auch nach mehreren Jahren oder Jahrzehnten noch aktiviert werden.

Sämtliche Krankheiten, die unter der Rubrik „psychosomatisch“ eingestuft werden und

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weitere darüber hinaus, können Ihre Ursache in latenten Programmen haben.

Diese Frau aus unserem Beispiel hätte allerdings auch völlig andere Symptome entwickeln können. Wäre sie eine mehr kämpferische Natur gewesen, hätte sie wahrscheinlich mit hyperaktiven Reaktionen ihre Umwelt davon überzeugen wollen, dass sie sehr wohl zum Überleben fähig ist. Man kann verschiedene Reaktionen vermuten, aber nie mit Bestimmtheit voraussagen.

Hier ein weiteres Beispiel von einem latenten Programmen und seinen Auswirkungen.

Beispiel Situation: Heftiger Streit der Eltern während der Schwangerschaft.Worte der Mutter:

"Verschwinde, lass mich in Ruhe, ich will Dich nicht mehr hier sehen."

Reaktion: Der Klient kam in der Rückführung bis unmittelbar vor diesen Streit, dann ging es plötzlich nicht mehr weiter. Er sah nichts mehr und hörte auch nichts mehr.

Analyse: Der Klient befolgt die Worte der Mutter. Er verschwindet aus der Situation, er lässt sie in Ruhe und vermeidet, die Situation erneut aufzusuchen (typische posthypnotische Reaktionen).

Bei solchen Programmen nutzen auch die tiefsten Hypnosezustände nichts, hier kommt es auf die richtige Fragetechnik an.

Latente Programme können nicht nur krank machen, Sie können das Leben eines Menschen auf allen Ebenen vollkommen ruinieren.Hier können Sie als Therapeut oder Coach hervorragende Hilfe leisten. Schauen Sie doch mal hier: Professionell arbeiten

In der nächsten Lektion erwartet Sie wieder ein wenig Praxis

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Hypnose Lektion 8

Grundlagen für den Schnelleinstieg

Rückführungstechniken / Reinkarnation / Regression

Als erstes sollten Sie nach dem ausführlichen Vorgespräch Ihren Klienten in den sogenannten Alphazustand führen. Je nachdem, wie geübt Ihr Klient in Entspannungsmethoden ist, wird dies mehr oder weniger Zeit in Anspruch nehmen. Mit der Methode der direkten Kommunikation können Sie eine Rückführung auch aus einem normalen Gespräch heraus durchführen aber hier wollen wir uns nun zunächst der formalen Rückführung zuwenden.Rückführungen sollten Sie grundsätzlich immer in Bodennähe durchführen also keinesfalls auf einer Behandlungsliege, da es oft vorkommt, dass der Klient starke körperliche Aktionen entwickelt, sich dreht, um sich schlägt etc..

Eine Rückführung in frühere Leben unterscheidet sich im Prinzip nicht wesentlich von einer Rückführung zum Beispiel ins Kindesalter. Im Unterbewusstsein sind alle Erfahrungen des Menschen gespeichert oder besser gesagt über das Unterbewusstsein sind alle Erfahrungen der Seele abrufbar. Zeit spielt hier, wenn überhaupt eine andere Rolle.Ich persönlich gehe davon aus, dass jede Information aus unserem Unterbewusstsein sofort abrufbar ist. Der einzige Grund, warum diese Informationen nicht bewusst verfügbar sind, ist die Zensur, die in verschiedenen intellektuellen Teilen unseres Gesamtbewusstseins vorgenommen wird. Viele Therapeuten beginnen eine Rückführung mit einer Hypnoseinduktion oder vergleichbaren Entspannungsmethoden. Danach wird meist in Form einer Fantasiereise versucht ein früheres Leben anzusteuern. Wie schon erwähnt ist es wichtig dass der Klient alles was geschieht bei vollem Bewusstsein erlebt, da sonst der therapeutische (auch der spirituelle) Effekt nur gering ist. Das heißt, wenn schon Hypnose dann nur eine leichte Trance. Ausnahmen sind hier die rein experimentellen Rückführungen, wenn es darum geht objektive Fakten zu erfragen. Zum Beispiel exakte Daten, Namen, genaue Adressen, Orte usw.. Bei solchen Rückführungen gilt, je tiefer die Trance umso genauer sind die Daten.Eine weitere Möglichkeit für den Einstieg ist, wie schon erwähnt, die „direkte Kommunikation“. Hierbei wird das Unbewusste ohne Umwege direkt angesprochen und die Zielsituationen angesteuert.

Diese Methode hat verschiedene Vorteile.

1. Der Klient erwartet nichts besonderes, es bestehen also keinefalschen Erwartungshaltungen.

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2. Es kommen keine Kontrollverlustängste auf.3. Es wird keine Entspannung gefordert (ganz wichtig bei vielen Problemfällen).

Eine Trance entsteht von selbst und reguliert sich von selbst.4. Das Unbewusste kann nach Lösungen gefragt werden.5. Der Klient wird nicht beeinflusst.

Nachdem der Klient optimal vorbereitet wurde kann man beginnen ihn in ein früheres Leben zurück zu schicken. Es empfiehlt sich zunächst ein paar angenehme Kindheitssituationen aufzurufen. Zum Beispiel: „Finde einen schönen Tag in Deiner Kindheit.“Hier lässt man sich dann mit möglichst vielen Einzelheiten beschreiben was gerade erlebt wird. Nachdem der Klient einiges geschildert hat und sich sichtlich wohl fühlt, führt man ihn weiter: „Löse Dich nun aus dieser Situation und geh weiter zurück, Du wirst immer jünger und fühlst Dich sehr wohl. Geh zurück in den Bauch Deiner Mutter und finde auch hier einen Tag der sehr schön war.“Auch hier lässt man den Klienten viele Einzelheiten schildern. Man achte immer darauf dass nur angenehme, schöne Situationen angesteuert werden. Dann geht es weiter:„Löse Dich nun aus dieser Situation und geh weiter zurück, gehe nun dorthin zurück, wo Du warst, bevor Du in den Bauch deiner Mutter kamst!.“Viele Menschen befinden sich auf diese Suggestion hin in einem Licht, das so gut wie jeder Verstorbene wahrnimmt. In diesem Licht hat der Zurückgeführte oftmals einen Einblick in seine gesamte Existenz, und sein Höheres Selbst scheint hier die Entscheidungen für das zukünftige Leben zu treffen. Man kann davon ausgehen, dass die Erkenntnisse, die wir im Licht erfahren, uns befähigen, unser Schicksal nachhaltig zu beeinflussen. Wenn wir zum Beispiel im Licht erfahren, was unsere hauptsächlichen Aufgaben im zukünftigen Leben sind, können wir beginnen, uns mit diesen Aufgaben mental auseinander zu setzen. Wenn wir dies aufrichtig und von Herzen tun, durchlaufen wir einen Lernprozess, der uns viele negative Erfahrungen ersparen kann. Gerade im Hinblick auf die spirituelle Entwicklung ist das Licht eine der wichtigsten Erfahrungen, die wir in der Rückführung bis ins kleinste Detail erkunden sollten. Es ist möglich dass der Klient direkt ins Licht geht oder direkt von einem früheren Leben erzählt. Sollte er sich im Lichterlebnis befinden und Sie ihn weiter zurückführen geben Sie die Anweisung: „Löse Dich nun aus dieser Situation und geh weiter zurück, geh dorthin zurück, wo Du warst bevor Du ins Licht gekommen bist.“

Ein weiteres wichtiges Erlebnis im früheren Leben ist der Tod. Im Moment des Sterbens programmieren wir uns oftmals selbst, und je nachdem, wie wir gelebt haben und unter welchen Umständen wir gestorben sind, fallen diese Programme entsprechend aus.Ein sehr interessantes Thema ist das der alten Bekannten aus früheren Leben. Es scheint so zu sein, dass sich ein bestimmter Personenkreis (Seelenkreis) häufig wieder zusammenfindet. Dabei werden alte Probleme wieder und wieder in neuer Verpackung serviert, bis wir unsere Lektion endlich gelernt haben.

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Was Sie auf keinen Fall tun dürfen!Grundsätzlich können Sie jeden Menschen zurückführen, wenn Ihnen jedoch bekannt ist, dass Ihr Klient z.B. Asthmatiker ist, dürfen Sie Ihn auf keinen Fall in eine Anfall auslösende Situation führen. Ebenso wenig sollten Sie sich bis ins Detail schildern lassen, wie sich die letzte Herzattacke Ihres Klienten angefühlt hat. Menschen mit schweren Depressionen bedürfen ebenfalls einer besonderen Behandlung.

Wie Sie gesehen haben ist das Prinzip sehr einfach. Der nächste Schritt besteht nun darin die Feinheiten zu beachten. Was ich damit meine ist die Bedeutung der Worte die man benutzt. Man kann durch ein falsches Wort in der Formulierung eine Sitzung unnötig blockieren. Über dieses Hindernis stolpern sehr viele Therapeuten.

Die richtige Fragestellung ist das A und O einer Rückführung. Hier können wir unterscheiden zwischenWahrnehmungsfragen, Orientierungsfragen und Emotionsfragen.

Wahrnehmungsfragen:

Stellen Sie Fragen, die alle fünf Sinne der Person ansprechen.

● Welche Kleidung hast Du an?● Welche Farbe hat X?● Ist es warm oder kalt?● Wie fühlt sich der Boden unter Deinen Füßen an?● Was ist lauter zu hören, die Stimme der Person oder die übrigen● Umweltgeräusche?● Wie fühlt sich der Gegenstand in Deiner Hand an?● Wie schmeckt das?● Wie riecht das?● Wer ist denn bei Dir?

Die Orientierungsfragen helfen dem Klienten sich in der Situation zuorientieren.

Orientierungsfragen:

Stellen Sie Fragen mit denen Sie der Person helfen sich zu orientieren.

● Wer steht links von Dir?● Wer steht rechts von Dir?● Was befindet sich vor Dir?● Schau auf Deine Füße und von Deinen Füßen geradeaus langsam hoch, was

siehst Du dort?

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Die Emotionsfragen können als Treibstoff dienen.

Emotionsfragen:

Stellen Sie Fragen die Emotionen auslösen, das bringt Bewegung in den Prozess.

● Wie fühlst Du Dich jetzt?● Wo genau sitzt das Gefühl?● Wie fühlt es sich an?● Wie kannst Du das Gefühl mehr zulassen?● Was muss geschehen, dass Du es jetzt ganz intensiv fühlst?“

Die Metafrage zur Emotionskontrolle:„Wie fühlst Du Dich wenn Du das fühlst?“Auch hier wieder beachten:„Wie fühlt es sich an?“, „Wie hört es sich an?“ „Was ist links von Dir?“usw.!

Nicht etwa fragen:„Fühlst Du etwas?“, „Hörst Du etwas?“ „Kannst Du links von Dir etwassehen?“Durch diese Art der Fragestellung erreichen Sie, dass die Person immer mehr Aufmerksamkeit zurückschicken muss, um Ihnen die Fragen zu beantworten. Diese Fragen führen Ihren Klienten in Trance und regulieren die Trance. Wenn es einigermaßen reibungslos funktioniert, gehen Sie zum nächsten Schritt über:

„Löse Dich nun von der Situation und gehe in der Zeit weiter zurück, Duwirst kleiner und jünger, und je kleiner und jünger Du wirst, um so wohlerfühlst Du Dich. Geh nun zurück zu dem Tag, an dem Du zum ersten Malganz alleine gelaufen bist (ca. 10 Sekunden Pause).Bist Du allein? Wer ist bei Dir? Hält er/sie Dich an der Hand?Wie fühlen sich die Hände an?Was für ein Gefühl hast Du in deinen Beinen?“

Hier sollten auch wieder alle Sinneseindrücke abgefragt werden.Auch hier wieder an die richtige Fragestellung denken!!!Nachdem auch diese Situation intensiv und deutlich erlebt werden kann,beginnen Sie mit der eigentlichen Therapie oder gehen weiter zurück. Jenachdem was der Grund für die Rückführung ist.

Sie interessieren sich für eine qualifizierte Ausbildung?Dann schauen Sie mal hier was Sie erwartet.

http://www.hypnose-institut-phoenix.de/referenzen.pdf

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Was tun, wenn der Klient nicht reden will, wenn das Thema ihm peinlich ist?Auch dafür gibt es eine sehr wirksame Methode.

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Hypnose Lektion 9

Wie Sie Hypnose zu Ihrem effektivsten Werkzeug machenZunächst sollten Sie Hypnose perfekt beherrschen. Ich kenne viele Hypnotiseure, die ihren Kopf zu einer wahren “Enzyklopädie der Hypnose“ ausgebaut haben, in der Praxis jedoch nicht voran kommen. Andere wiederum sammeln Suggestionen wie Kochrezepte, jagen von einem Seminar zum nächsten, immer auf der Suche nach der Zauberformel – vergebens. Blitzhypnose, somnambul in 10 Sekunden, lautet die aktuellste Formel aber auch hier wird nur mit Wasser gekocht.Hypnose richtig beherrschen heißt, Hypnose verstehen. Und das können Sie nur, indem Sie sich von dem Mythos Hypnose befreien und Hypnose als das erkennen, was sie ist. Eine besondere Form der Kommunikation. Und diese besondere Form der Kommunikation besteht zu 90% aus nonverbaler Kommunikation. Wenn ich hier 90% schreibe, will ich lediglich damit ausdrücken, dass die gesprochenen Worte nur einen geringen Bruchteil der Wirksamkeit unserer Kommunikation ausmachen. Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Hypnose sind die nonverbalen Signale die der Hypnotiseur aussendet. Im Klartext heißt das, Sie müssen von dem was Sie sagen überzeugt sein. Diese Überzeugung kann man nicht auswendig lernen, man kann sie auch nicht erkaufen oder aus Büchern anlesen. Diese Überzeugung muss man sich erarbeiten. Die einzige sinnvolle Unterstützung sind gute praktische Anleitungen. Bestimmte Hypnose-Techniken zu lernen dient lediglich dem Einstieg. Der nächste Schritt sollte sein, diese Techniken kontinuierlich zu verkürzen. Und richtig gut sind Sie, wenn Sie auf jegliche Technik verzichten können. Wenn Sie die Prinzipien der Hypnose richtig verstanden und trainiert haben, benötigen Sie keine Hypnose-Techniken mehr. Ganz gleich ob Sie als Therapeut, Berater oder wo auch immer arbeiten, Ihre Worte werden von unterstützenden nonverbalen Signalen begleitet und von dem Empfänger akzeptiert (sofern Sie Ihm nicht schaden wollen).

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Diese nonverbalen Signale senden Sie vollkommen unbewusst aus. Dies tun Sie auch jetzt, allerdings mit dem Unterschied, dass Ihre nonverbalen Signale nach entsprechendem Training stimmig sind. Diese Signale werden direkt vom Unbewussten Ihrer Gesprächspartner empfangen, daher die enorme Wirksamkeit.

Sie interessieren sich für eine qualifizierte Ausbildung? Schreiben Sie mir.

Ein Einstieg ist bei uns jederzeit möglich, die Gebühren sind äußerst günstig.

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Hypnose Lektion 10Willkommen zur 10. Lektion.Sie erinnern sich , in der letzten Lektion ging es speziell um nonverbale Signale. Ein Thema das in der Hypnose-Ausbildung oft viel zu sehr vernachlässigt wird. Es ist fast unmöglich, die nonverbalen Signale direkt zubeeinflussen, da sie Ausdruck unserer Gesamtpersönlichkeit sind. Aufnonverbaler Ebene geben wir uns so, wie wir wirklich sind, hier könnenwir niemand täuschen. Durch unsere Mimik, Gestik, Stimmqualität und viele andere „KLEINIGKEITEN“ teilen wir unserem Gegenüber mit, was wir wirklich denken und fühlen.Im Gegenzug empfangen wir die vielen nonverbalen Mitteilungenunserer Mitmenschen und reagieren darauf. Auf diese Weise können wirzeitgleich auf verschiedenen Ebenen kommunizieren.

Menschen die auf allen Ebenen die gleiche Botschaft kommunizieren,erscheinen uns als sehr glaubwürdig. Dies sind Menschen mit einer ganzbesonderen Ausstrahlung, Menschen mit Charisma.

Menschen die sich selbst widersprechen empfinden wir dagegen alsunglaubwürdig. Solche Menschen versetzen uns in Alarmbereitschaft,machen uns misstrauisch.

Nun ist es jedoch nicht so, dass alle Menschen die widersprüchlichkommunizieren, bewusst die Unwahrheit sagen und Lügner sind. Wir allekennen Situationen in denen wir zum Beispiel nur schwer eineEntscheidung fällen können. Da gibt es einen Teil der NEIN sagtwährend ein anderer Teil JA sagt. Und so besteht jeder Mensch ausvielen verschiedenen Teilen mit unterschiedlichen Absichten, Wünschenund Ängsten. Arbeiten diese Anteile harmonisch zusammen, ist derMensch glücklich und erfolgreich. Arbeiten diese Teile gegeneinander,haben wir einen Menschen der sich selbst sabotiert. Dies kann imExtremfall zu den verschiedensten Krankheiten führen.Aus diesem Grund ist es gerade für Sie als Berater und/oder Therapeutäußerst wichtig, dass Sie authentisch sind, dass sie selbst in einemoptimalen Zustand der Harmonie leben. Nur so sind Sie glaubwürdig undkönnen Ihre Klienten/Patienten überzeugen.

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Darüber hinaus sollten Sie sich darin schulen auf nonverbale SignaleIhrer Klienten zu achten, um eventuelle Konflikte zu erkennen undentsprechend darauf zu reagieren. Der größte Fehler den ein Hypnose-Anwender begehen kann ist, unliebsame Persönlichkeitsanteile einfachunterdrücken (weg suggerieren) zu wollen. Dadurch werden unnötigneue Konflikte geschaffen.

Das Thema nonverbale Signale zieht sich durch alle unsere Lernmodule.Speziell in Modul 4 und Modul 10 finden Sie Methoden und Strategienmit denen Sie Ihre eigene Harmonie auf einen optimalen Level heben.Ganz gleich wie Ihr jetziger Zustand auch sein mag, Menschen sindgrenzenlose Wesen.

Herzliche Grüße Friedbert Becker

Kontakt: mailto:[email protected]

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