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das unabhängige Jugendmagazin MORGEN DANN... KALIFORNIEN | FOTOGRAFIE | SIEBDRUCK MIKRONATIONEN | BEWERBUNGSTIPPS Null Euro | 2011 | Null-Drei

frischluft #03

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frischluft - das unabhängige Jugendmagazin aus Linz

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das unabhängige Jugendmagazin

MORGEN DANN... KALIFORNIEN | FOTOGRAFIE | SIEBDRUCK

MIKRONATIONEN | BEWERBUNGSTIPPS

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Medien- & Kulturplattform junQ.atMedien- & Kulturplattform junQ.at

* unabhängig Die Freiheit alles sagen zu dürfen.

*

Unabhängiges Onlinemagazin

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04 IN EIGENER SACHE 06 REISEN 08 MIKRONATIONEN 10 MORGEN DANN ... 15 5 DINGE 18 LESEFAUL 19 BILDUNG 20 FOTOGRAFIE 22 ZELDA 24 MODE 26 FENSTER ZUM HOF & KOMMT ZEIT KOMMT TAT 28 SIEBDRUCK 30 SATIRE

31 EVENTKALENDER

„Das mach ich später“, jeder und jede von uns hat sich das schon ein-mal gedacht ... und plötzlich war die Deadline da, was zu Stress und zu hektischer Betriebsamkeit führt. Diese Form von Aufschieben nennt man „Prokrastination“, was du darunter genau verstehen kannst er-fährst du in unserer Coverstory.

Auch in dieser Ausgabe haben wir ein breites Themenspektrum abge-deckt, von nützlichen Gadgets, über Reiseberichte, Fotostrecken bis hin zu einem Interview mit dem frischluft-Team bietet dir die aktuelle Ausgabe jede Menge an Lesestoff.

Für das frischluft-Team

P.S.

Vor gut eineinhalb Jahren habe ich begonnen frischluft in seiner der-zeitigen Form aufzubauen und die Vision eines Jugendmagazins von Jugendlichen für Jugendliche zu verwirklichen. Mittlerweile hat ein ak-tives Team von engagierten, jungen Leuten vier großartige Hefte her-ausgebracht und bewiesen, dass die Idee hinter frischluft funktioniert.

Für mich bedeutet das Abschied zu nehmen und das Projekt in die Hände der Jugendlichen zu geben, die dafür gesorgt haben, dass frischluft so gut funktioniert. Wenn die Unterstützung aus öffentlicher Hand auch nur ansatzweise dort hin geht, wo das Engagement der frischluft-Redaktion schon längst ist, dürft ihr euch auf viele weitere Ausgaben eures Lieblings-magazins frischluft freuen.

Abschiede dürfen auch immer genutzt werden um gute Ratschläge zu geben, diese Gelegenheit möchte ich nicht verpassen:

Liebes frischluft-Team, bleibt unkonventionell, bleibt selbstbewusst und bleibt mutig ihr habt bewiesen wozu ihr im Stande seid.

Ich durfte in den letzten 18 Monaten viele engagierte, junge Menschen kennenlernen und noch viel mehr lernen. Man soll aufhören wenn es am Schönsten ist, es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!

Daniel Friesenecker ChefredakteurDaniel

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Hand aufs Herz, wer von euch war bei der Gründung vor 3 Jahren felsenfest davon überzeugt, dass wir hier heute ste-hen und Zwischenbilanz über ein funktionierendes Projekt ziehen können?

DANIEL An das Überleben haben wir immer geglaubt, aber mit dem großen Erfolg konnten wir nicht unbedingt rechnen. Wir sind ja mit so gut wie keinem Geld gestartet, aber letztendlich haben wir es ausge-zeichnet gemeistert. Dass angenommen wird, was wir machen, zeigt auch die jüngste Auszeichnung mit dem kleinen Landespreis für initi-ative Kulturarbeit.

MICHAEL Was mich sehr freut: Wir bekommen weiter viele Mails von interessierten jungen Menschen, und sind sicher, dass wir es auch noch weitere drei Jahre packen werden. Das Team ändert sich dabei ständig.

Zu Geburtstagen gehören auch Bilanzen. Worauf seid ihr am meisten stolz in den ersten Jahren?

DANIEL Ich bin am meisten stolz auf das Frischluft-Magazin. Niemand hat daran geglaubt, dass wir ein Printprodukt herausgeben werden, vor allem aus Kostengründen. Wir haben jedes Jahr ein neues „Baby“ auf die Welt gebracht, Frischluft war dabei im dritten Jahr das Jüngste.

ERLI Die Zeitung hebt sich einfach sehr von Online-Portalen ab, von denen es zudem schon so viele gibt. Auch das Interesse am Printpro-dukt ist größer.

Das heißt, Print wird auch von den Jugendlichen angenom-men – hört man doch so oft, gerade bei dieser Zielgruppe wäre die Zeitung schon längst tot...

DANIEL In unserem Fall wissen wir, dass es sehr wohl gelesen wird, wir stehen ja zum Austeilen direkt vor den Schulen. Die Leute, die wir ansprechen wollen, bekommen das Heft dort direkt in die Hand gedrückt von uns. Das Feedback dort zeigt, dass sie es gerne lesen.

MICHAEL Also, ich hätte das „frischluft“ in der Schule sicher auch selbst gerne gelesen (lacht).

Ihr kämpft vom ersten Tag an mit der heimischen Förderland-schaft und der Raumsituation – kann man überspitzt fragen: Ist Oberösterreich oder Linz mit der Struktur einer unabhän-gigen Plattform wie der euren überfordert?

MICHAEL Natürlich war es für uns um einiges schwieriger, Förderun-gen zu bekommen, nicht nur weil unser Magazin neu war, sondern auch, weil wir unabhängig von den Parteien bleiben wollten und dies nach wie vor sind.

DANIEL Wir sind einfach in einem Thema unterwegs, das sonst von politischen Parteiorganisationen besetzt ist, dort lernt man schließ-lich auch die Medienarbeit. Dann sind wir mit unserem Medienpro-jekt aufgetaucht. In Sachen Förderung passiert jetzt schon mehr als in den Jahren zuvor, wir wissen das aktuelle Ergebnis aber erst im nächs-ten Mai, wenn der bewilligte Förderantrag da ist.

Was würde Linz und OÖ fehlen, wenn es Subtext, Frischluft und Co. nicht mehr gäbe?

ERLI Es würde ein unabhängiges Produkt fehlen, das Ereignisse und Künstler anspricht, die anderswo sicher keinen Platz finden würden.

MICHAEL Man darf nicht vergessen, dass wir auch die ganze freie Szene in Linz vernetzen, diese Verbindung durch unsere Medien wür-de sicher fehlen.

SABI Unverwechselbar machen uns vor allem die Themen. Es gibt vie-le Blogs und Zeitungen, diese sind aber meistens nicht auf die echte Lebenswelt der Jugend ausgerichtet und in den meisten Fällen poli-tisch noch parteisch.

Wie wichtig ist es eurer Meinung nach für eine Region, eine kritische mediale Jugendstimme zu haben?

DANIEL Wir bauen ja die kritische Jugend nicht auf, wir geben nur den Leuten, die etwas Kritisches zu sagen haben, die Möglichkeit, dass sie das bei uns loswerden können. Wir geben unseren Redakteu-ren sicher keine vorgefertigte junQ.at-Meinung mit, dazu sind auch die Leute viel zu unterschiedlich, die sich bei uns betätigen.

„WIR GEBEN UNSEREN REDAKTEURiNNEN SICHER

KEINE VORGEFERTIGTE MEINUNG MIT“

BEIM TALK AUF DER LINZER FRANZ JOSEF-AUSSICHTSWARTE ZOGEN DANIEL FRIESENECKER, ERLI GRÜNZ-WEIL, MICHAEL STRAUB UND SABRINA ROCKENSCHAUB BILANZ ÜBER DREI JAHRE JUNQ.AT. IM GESPRÄCH MIT JÜRGEN AFFENZELLER VERRATEN DIE VIER, WAS OBERÖSTERREICH OHNE DIESE KULTURPLATTFORM

FEHLEN WÜRDE UND WELCHE INTERVIEWPARTNER AUF EWIG IN ERINNERUNG BLEIBEN.

„WIR BAUEN DIE KRITISCHE JUGEND NICHT AUF, WIR BIETEN NUR DEN LEUTEN, DIE ETWAS KRITISCHES ZU SAGEN HABEN, DIE MÖGLICHKEIT, DASS SIE DAS BEI UNS LOSWERDEN KÖNNEN.“

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In eigener Sache

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Ein großer Schwerpunkt liegt in der Kultur. Wie würdet ihr den typischen Kulturmenschen in Linz und OÖ beschreiben? Ist unsere freie Szene gut vernetzt?

MICHAEL Das Problem in der freien Kulturszene ist, dass sich die ein-zelnen Vereine oftmals selbst genügen. Was wir dazu beitragen, ist, dass wir das hinaustragen, was andere über sich nicht erzählen wür-den – von Interviews bis hin zu Fotostrecken. Viele Gesprächspartner aus diesen Bereichen waren sogar ganz baff, dass sich jemand für ihr Engagement interessierte.

Welcher Interview-Partner wird euch ewig in Erinnerung bleiben?

DANIEL Das erste Interview mit einem „Großen“ – mit Alfred Dorfer, für einen Podcast. Da hat man es in der Stimme bei mir schon etwas zittern gehört. Das bleibt mir ewig in Erinnerung.

MICHAEL Mir wurde bei einem Gespräch mit „Bilderbuch“ im Rah-men ihrer CD-Release-Party im Winter bewusst, dass man Künstlern auch auf eine sehr freundschaftliche Ebene näherkommt. Viele sind mittlerweile sehr froh drüber, dass wir sie aufgreifen, immer mehr Bands fragen sogar schon wegen Interviews selbst bei uns an.

Man kann eure Beiträge von Webseiten über Facebook bis hin zu Podcasts beziehen. Wie wichtig ist euch der Einsatz aller neuen Medien?

ERLI Das war die Grundidee von Anfang an. Dass ein Printprodukt erst im dritten Jahr kommt, war immer nur eine Geldfrage, aber die 12-köpfige Gründungstruppe hatte das Bild sehr klar im Kopf. Nach zwei Jahren hatten wir alles aufgestellt, was wir wollten.

Gibt es Projekte und Visionen, die ihr künftig umsetzen wollt – sofern euch Mittel und Infrastruktur zur Verfügung stehen?

MICHAEL Es gibt das Ziel „Open Space“, wo sich medieninteres-sierte Menschen treffen sollen. Dazu werden wir noch zusätzli-chen Raum brauchen. Das zweite ist eine Vernetzungsplattform für junge Acts, Labels und Veranstaltungsorte, wo man sich gegensei-tig suchen und finden kann. Wir wissen um den großen Bedarf in diesem Bereich.

Und noch einmal Hand aufs Herz: Wolltet ihr nicht einmal in diesen drei Jahren mal so richtig den Hut draufhauen?

DANIEL Es ist natürlich viel Schweiß geflossen. Aber wir machen es gerne. Man stellt sich natürlich mitunter mal die Frage nach dem Wa-rum, es ist ja auch viel Arbeit gewesen, das Ganze aufzubauen. Aber wir bekommen ja auch viel zurück, dass alle Leute profitieren, die bei uns mitmachen. Ich selbst etwa habe meinen Job aufgrund des Engagements bei junQ.at bekommen – einer von vielen Beweisen, dass wir was für unsere Weiterentwicklung tun.

„DAS PROBLEM IN DER FREIEN KULTURSZENE IST,

DASS SICH DIE EINZELNEN VEREINE OFTMALS

SELBST GENÜGEN“

Linzer Journalist JÜRGEN A.

Interview mit FRISCHLUFT-TEAM05

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LOS ANGELES - WENN SICH 72 VORORTE AUF DIE SUCHE NACH EINER STADT MACHEN..

„For your safety, please remain seated or firmly grip the handrail at all times!“ So wurden wir im Big Blue Bus begrüßt, als wir uns das erste Mal auf den Weg nach Los Angeles machten, dort, wo unser fünfwöchiger Trip entlang

der Westküste der USA begann. Die „Stadt der Engel“ formt sich nicht lediglich aus den mächtigen Bürotürmen, die in Downtown L.A. wie Pilze aus dem Boden ragen und die Postkarten der Cornershops zieren. Los Angeles ist mehr,

das hat auch schon die amerikanische Dichterin Dorothy Parker so gesehen. „Los Angeles, das sind 72 Vororte auf der Suche nach einer Stadt“, so beschrieb sie ihren Heimatort und hat bereits damals die Karten auf den Tisch gelegt.

Kilometerlange Boulevards und Avenues, die Vorort für Vorort zu einer Großstadt verbinden. Immer wieder entdeckt man Orte, die man aus Filmen und TV-Serien kennt, was einem das eine oder andere Schmunzeln auf die Lippen zaubert. Die

Stadt hat etwas ganz Faszinierendes, alles scheint vertraut und ist doch so fremd. Vielleicht hat es uns auch deshalb immer wieder in die Umgebung von Los Angeles und gleichzeitig in ihren Bann gezogen.

Der morgendliche Nebel, der sich vormittags von Smog und Stadt loslöst und hinter den Hügeln der Großstadt verschwindet, ist ebenso Alltag wie der ewige Sommer, der die Goldküste wohl nie

verlassen wird. Jahreszeiten kennt man hier nur aus Büchern und Filmen, was die Gegend jedoch nicht weniger spannend macht. Schöne Strände, die zu Spaziergängen entlang der Piers einladen, sind

hier keine Seltenheit. Ein besonders schönes Fleckchen auf der Landkarte ist auch Venice. So düster und verlassen es nachts auch wirkt, Venice schläft nie. Ein Stadtteil von Los Angeles, wo Straßenkünstler

die Blicke der Touristen einfangen, während Graffitis die Gebäude zieren und die Menschen fasziniert durch die bunten Straßen flanieren und Skatern und Surfern ihre Aufmerksamkeit schenken.

STRASSEN MIT STEILWANDCHARAKTER, BRÜCKEN UND POISON OAK

Nach einer sechsstündigen Autofahrt den Highway 5 entlang in Richtung Norden, hieß es schlussendlich „Thanks for the ride, we’ll be back in about two weeks..“, womit wir uns von unserer Freundin aus L.A. verabschiedeten und gleichzeitig ein neues Abenteuer begann. So landeten wir also in der San Francisco Bay Area. Ohne zu wissen, wo wir die

Nacht verbringen werden, erkundeten wir die StudentInnenstadt Berkeley und wurden schließlich fündig. Die Nächte verbrachten wir auf einem Boot in Berkeley Marina, während wir tagsüber durch die Straßen von San Francisco flanierten. Neben Cable Cars, Straßen mit Steilwandcharakter, Regenbogenflaggen

und charmanten Häusern, die die Hügel der Stadt schmücken, stößt man vor allem auf tolle Restaurants und Cafés, alternative Menschen und alte Hippies, die in offenen Garagen ihre Pinsel schwingen und dabei Musik aus den 60ern hören. Ein besonderer Augenschmaus ist natürlich die Königin aller Brücken, die Golden Gate Bridge. Um einen Spaziergang über die Golden Gate jedoch

wirklich genießen zu können, gilt es die Touristenströme auszuschalten, die im 10-Minuten-Takt von Bussen zur Brücke gebracht und dort wieder abgeholt werden. Den Thrills auf der Spur ging es einige Tage später entlang der Küste wieder Richtung Süden, wo wir in Monterey für ein paar Tage Halt machten.

Holprige Busfahrten, irische Küsten, Waldspaziergänge und Poison Oak kreuzten unsere Wege und raubten uns den einen oder anderen Atemzug, bevor wir uns wieder auf den Weg zurück nach Los Angeles machten.

HINTER DER FASSADE„You’re pretty fucked without a car in L.A.“ waren einige der ersten Worte, die wir von unserem

Couchsurfing-Host Tom aus Brentwood zu hören bekamen. Dass er damit nicht ganz unrecht hatte, wurde uns bald bewusst, denn das öffentliche Verkehrsnetz in der Millionenmetropole ist

„ausbaufähig“, um es milde auszudrücken. Geldsorgen sollten jedoch in der Stadt der Schönen und Reichen keine Steine in den Weg legen. Die Frage, wo das Geld jedoch schließlich hinfließt, beantwortet

schon ein simpler Blick auf die eine oder andere nette ältere Dame mit verdächtig junggebliebenem Körper. Plastic Surgery ist in einer Stadt wie Los Angeles ganz groß geschrieben, nicht zu vergessen große und vor

allem durstige Autos, die sich ihren Weg durch die Straßen der Stadt bahnen. Genug Zeit für sich haben die AmerikanerInnen offensichtlich beim Autofahren, denn wagt man einen Blick von der Carpool Lane (die schon ab

zwei Personen pro Auto genutzt werden darf) auf den Rest des Highways, finden sich unzählige SUVs, die sich nach Off-Road-Action sehnen, jedoch lediglich mit ihren BesitzerInnen auf den holprigen Freeways im Stau enden. Große Treibstoffschlucker gehören wohl

leider zum „American Dream“, welcher früher oder später im „American Nightmare“ enden wird.

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Reisen

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PUNKROCK, GRIECHISCHES THEATER UND EIN BESUCH BEI DEN ELTERN DER AMERIKANISCHEN INDIE-SZENEWenn die Punkrockgemeinde aus dem Westen das alljährliche FYF Fest veranstaltet, verwandelt sich der Los Angeles State Historic Park für einige Stunden in ein Meer musikbegeisterter Menschen, die Hand in Hand vor den Bühnen stehen, während über ihren Köpfen der Himmel buchstäblich explodiert. Bunt gemischte Acts, von den „Cold War Kids“ über „The Weakerthans“, bis hin zu „Explosions in the Sky“ ließen zahlreiche Herzen höher schlagen. So manches Herz wurde jedoch auch im Greek Theatre (L.A.) gestohlen, wo Death Cab for Cutie und Frightened Rabbit das „Griechische Theater“ für

einen Abend ins hier und jetzt versetzten. Um die eine oder andere Berühmtheit kennen zu lernen, muss man sich jedoch nicht gezwungen in Hollywood aufhalten. So landeten wir eines Tages in Burbank in

einer alten Garage, wo wir zwischen Schallplatten und kleinen Kötern die Begründer des ersten amerikanischen Indie-Labels „Bomp Records!“ kennen lernen durften. Am Weg zurück nach L.A. ertappten wir uns an diesem Abend nicht nur mit jeder Menge neuer Musik, sondern mit einem noch größeren Lächeln im Gesicht.

VON COUCHSURFERN, BIENEN UND BOOTEN„Steht ihr da aufrecht auf Sofas fremder Leute?“, wollten die Eltern einer Französin, die wir auf unserer Reise kennen gelernt haben, wissen. „Nicht ganz, Mama..“ Couchsurfing.com ist eine Website, wo Menschen aus aller Welt anderen Weltenbummlern ihre Couch anbieten, um im Gegenzug dazu auch

selbst einmal auf der einen oder anderen Couch surfen zu dürfen. Das Wundervolle am Reisen liegt nämlich nicht ausschließlich an dem, was wir optisch wahrnehmen, sondern vielmehr an dem, was wir erleben, die

Menschen, die die Schönheit eines fremden Landes erst greifbar machen. Da kann es auch vorkommen, dass man sich plötzlich in weißen Imkeranzügen wiederfindet und dabei frischen Honig aus Bienenstöcken nascht, Nächte auf Booten

verbringt, mit den Beach Boys im Ohr und dem Surfbrett unterm Arm zum Strand fährt und seine erste Welle reitet oder einfach bei Tee und Kaffee am Morgen stundenlange Gespräche führt. Es sind die Menschen und deren Geschichten, die das Reisen zu etwas Besonderem machen, denn jeder und jede von uns hat eine Geschichte zu erzählen.

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840 Stunden Kalifornien

So könnte es gehen.

Text & Fotos Petra

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neuer Staat - neues Glueck?

einer Minute ergab er sich dann bedingungslos und suchte um eine Mrd. Dollar für den Wiederaufbau an. Das große Me-dienecho dieser Aktion sorgte schließlich dafür, dass die Kont-rollstelle aufgegeben wurde.

Noch heute erklären sich viele EinwohnerInnen von Key West der Conch Republic zugehörig. Die Republik unterhält Bot-schaften in Frankreich und Finnland und verkauft Pässe und diplomatische Titel an Interessierte. Beliebte Touristenattrak-tion sind die Feiern zum Unabhängigkeitstag am 23. April.

KLEIN ABER AKTIVMikronationen – so der Fachbegriff – leben von der Gemein-schaft. Im Gegensatz zu den älteren Staaten steht hier die ge-samte Bevölkerung hinter derselben Idee. Wer dagegen ist, muss ja nicht „einwandern“. Nicht alle dieser Staaten leben friedlich mit ihren großen Geschwistern zusammen. So seh-nen sich zum Beispiel einige deutsche Gruppierungen (Anhän-gerInnen der „Kommissionarischen Reichsregierung“) nach einem Deutschen Reich oder einer Monarchie. Sie erkennen die deutsche Republik nicht an, drucken Reichsmark und ver-teilen den „Reichspersonenausweis“. Das „Fürstentum Ger-mania“, gegründet in einem brandenburgischen Schloss, war aus dieser Bewegung entstanden. Es wurde wenig später von der deutschen Polizei aufgelöst – oder im Krieg zerschlagen, je nach Sichtweise.

Neben solchen territorialen Scheinstaaten gibt es aber auch zahlreiche virtuelle Mikronationen. Diese machen sich das In-ternet zu nutze, um ihre Botschaften zu verbreiten. Der Staat existiert nur als eine Website im großen World Wide Web, wo die Mitglieder beispielsweise eine Regierung samt aller wich-tigen VertreterInnen und Ämter simulieren. Der Übergang zwischen Onlinespielen, Fantasiestaaten und ernst gemeinten Vorhaben kann dabei leicht verfließen.

Wer hatte ihn noch nicht, den Traum vom eigenen Staat? Nicht immer muss es dabei bleiben. Denn so einen „Neustaat“ zu gründen, ist gar nicht so schwer, wie man vermuten würde.

T homas ist glücklich in Österreich, zufrieden ist er je-doch nicht. Grundsätzlich hat Thomas ein Problem mit der Politik, denn die großen Parteien arbeiten

nicht mehr wirklich für das Volk. Am Volk selbst stört es ihn, dass es sich von den Medien einlullen lässt, die weit davon entfernt sind, über Tatsachen zu berichten. Christine würde sich um ein funktionierendes politisches System bemühen, wo Worte auch in Taten umgesetzt werden und sinnvolle-re Gesetze gebildet werden. Außerdem sollen die finanziell Ärmeren berücksichtigt werden. Sandra würde Zugangsbe-grenzungen am Arbeitsplatz für Migrantinnen abschaffen. Außerdem sind ihr freies Bildungsangebot, ein Mindestge-halt, die Gleichstellung von Frau und Mann wichtig und dass niemand von öffentlichen Plätzen vertrieben wird. Nikolaus würde Korruption auf‘s Strengste verfolgen lassen. Lukas will eine Spiegelreflexkamera für jedeN und friedliches Zu-sammenleben verschiedener Kulturen, außerdem die Unab-hängigkeit des Staates und ein Verbot von Volksmusik.

Aber was können Einzelpersonen in einem Staat wie Öster-reich schon Großes bewegen? Bleibt nur, ganz von vorne anzufangen. Tatsächlich haben sich weltweit schon einige Menschen an einer solchen Neugründung versucht. Vie-le konnten auch Erfolge verzeichnen, wie das Beispiel der Conch Republic zeigt, die am 23. April 1982 auf der Insel Key West in Florida ausgerufen wurde.

DIE CONCH REPUBLICKurz zuvor war auf dem Highway Nr. 1, der einzigen Verbin-dung zum Festland, eine Kontrollstelle errichtet worden. Die Grenzkontrollbehörden suchten nach illegal Eingewander-ten, was zu langen Staus führte. Viele TouristInnen stornier-ten daraufhin ihren Urlaub auf Key West. Die Stadtregierung klagte beim Bundesgericht auf Entfernung des Checkpoints, blieb aber erfolglos. Am Tag darauf verkündete der Bürger-meister von Key West die Loslösung von den USA. Er rief die „Conch Republic“ aus und erklärte den USA den Krieg. Nach

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Politik/Welt retten

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UND SELBER?Wie mache ich das jetzt eigentlich mit dem eigenen Staat? Ein guter Anfang wäre ein ruhiger, etwas abgelegener Ort. Idea-lerweise einer, wo niemand außer dir Besitzansprüche stellt. Eine verlassene Bohrinsel in internationalen Gewässern zum Beispiel, wie „Sealand“. Oder ein Teil der Antarktis (gibt’s auch schon, „Antarcticland“). Noch unproblematischer, dafür aber schwer zu erreichen: Grundstücke auf dem Mond oder auf an-deren Planeten. Als nächstes die Regierung – ganz einfach, du selbst. Oder doch der Demokratie noch eine Chance geben? Ein klarer politischer Standpunkt macht auf jeden Fall Eindruck. So wie Thomas aus unserer Umfrage, der die Demokratie bewusst einschränken würde, damit das Parlament schneller reagie-ren kann und sich nicht immer um die Gunst der WählerInnen bemühen muss. Oder Sebastian, der sich lieber nicht durch Schulden von anderen Staaten abhängig machen will. Aller-dings nützt die beste Idee nichts, wenn sie nicht auch richtig beworben wird – am besten also der Regierung gleich Pres-sesprecherInnen zur Seite stellen. Sehr effektiv ist auch die Mundpropaganda, also das Weitersagen und Geschichten er-zählen. Je ausgefaller die Idee, desto öfter wid das passieren.

FAZITIn größeren Staaten kann nie auf alle Menschen Rücksicht genommen werden. Da hilft die Idee mit dem Neugründen schon, wenn man allein Aufmerksamkeit erregen will. Eine wirkliche Alternative zu anerkannten Staaten sind die Mikro-nationen aber nur in den seltensten Fällen. Die meisten beste-hen nicht lange oder verkommen später zu Touristenattrakti-onen. Dennoch ist es beachtlich, was einzelne Personen und Gruppen auf diese Art bisher erreichen konnten und vielleicht noch immer können.

Mikronation oder auch Scheinstaat ist der Überbegriff für Gebilde, die nach außen wie eigenständige und unabhängige Staa-

ten auftreten, vom Rest der Welt aber nicht anerkannt werden. Sie werden meist von Einzelpersonen oder kleinen Gruppen

gegründet, die auch die Regierung stellen. Einige dieser Staaten geben amtliche Dokumente wie Ausweise, Reisepässe und

Urkunden aus und führen eigene Währungen. Diese sind allerdings im internationalen Rechtsverkehr ungültig. Oft nehmen

sich die GründerInnen von Mikronationen selbst nicht ernst und verfolgen mit der Gründung einfach nur lokalpolitische oder

künstlerische Interessen.Mikronationen sind nicht mit Zwergstaaten wie Monaco oder Andorra zu verwechseln, die international anerkannt sind und

alle Vorraussetzungen für einen Staat nach Völkerrecht (Staatsgebiet, Volk und Regierung) erfüllen.

MIKRONATION

http://www.conchrepublic.dehttp://www.sealandgov.org

http://www.republik-kugelmugel.comhttp://www.principality-hutt-river.com

deutsche Website der Conch RepublicWebsite von Sealand

österreichische Mikronation im Wiener Praterdas „Fürstentum Hutt River“ in Australien

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Page 10: frischluft #03

Es gibt sie, diese Sprichwörter, mit denen man aufwachsen muss. „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.“ ist eines davon. Irgendwann

schlich sich bei mir aber dieser furchtbare Gegen-Satz „Morgen ist auch noch ein Tag.“

in meinen Kopf. Und brachte dabei mein ach so durchgeplantes Leben durcheinander.

Prokrastination scheint wohl einer der angesagtesten Trends heutzutage zu sein. Lernen? Morgen! Mal wieder etwas lesen? Morgen! Fernseher abschalten? Morgen!

Diesen Artikel schreiben? Mor... - Moment. Eigentlich hatte ich es ja auch vor, aber ich wollte mir ganz einfach diesen allzu ironischen Fauxpas ersparen.

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Coverstory

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»EIN AKUTER FALL VON AUFSCHIEBERITIS!«

Pro cras: für morgen. So erklärt es mir zumindest Wikipedia und das Stowasser Lateinwörterbuch würde wohl dasselbe Ergebnis liefern. Ich verabscheue dieses Wort. Einerseits ist es für mich ein kaum zu überwindender Zungenbrecher und zudem tauchen im Dunstkreis der Prokrastination auch diverse andere trendy Wörter auf, denen ich hier und heute jede Daseinsberechtigung entziehe. So wie z.B. „Reizüberflutung“, die man sich meiner Meinung nach in all den sozialen Netzwerken wie auch im richtigen Leben eigentlich grundsätzlich selbst aufbaut.

„Fehlende Notwendigkeit“. Wikipedia gibt mir das Stichwort, nachdem ich suche. Wir können ruhig etwas prokrastinieren, manchmal ist es notwendig und manchmal tut es auch einfach nur gut. Aber wir müssen dabei stets unterscheiden zwischen wichtigen To-Dos oder jenen, die zwar erledigt werden sollten, aber doch keinem strikten Zeitplan unterliegen. So mistet man seinen Terminkalender Tag für Tag aus, prokrastiniert und löst somit eine Kettenreaktion aus.

Aber was, wenn einem vollkommen die Lust fehlt? Wenn die Motivation am Ende ist? Vor allem Dinge, die einem Unmengen an Energie rauben und bei dem das Ergebnis viel zu lange auf sich warten lässt, lösen eine solche Motivationslosigkeit aus. Prüfungen sind so ein Beispiel. Sie rauben Freizeit, Energie, manchmal sogar ein kleines Stückchen Lebensfreude und am Ende ist es dann doch nur ein Sehr Genügend oder ein Nicht Gut im Zeugnis. Aber für solche Dinge muss man sich ganz einach motivieren. Wie das geht?

»DIE MACHT DER KLEINEN SCHRITTE«

Setze dir Ziele. Und sei dir im Klaren: Du kannst alles schaffen. Und wenn nicht, frag jemanden, der dir dabei hilft. Und - bleiben wir beim Prüfungsbeispiel - nehmen wir mal an, das Ziel ist eine gute Note: Dann brauchen wir noch Meilensteine, die du dir selber setzt. Bis Dienstag dieses Stoffgebiet, bis Donnerstag jenes? Durch diese kleine Zwischenziele stellt sich so rasch ein spürbarer Erfolg ein, und schön langsam hört man auch damit auf, unliebsame Dinge zu prokrastinieren ... weil man bemerkt, dass ein gewisser Zeitplan sicherlich nicht sinnlos ist.

Ich höre schon die mahnenden Worte: „Zeitplan? To-Dos? Will der etwa, dass ich mein Leben plane?“ Nein, liebe Leserinnen und Leser, das würde ich mir nicht erlauben. Bin doch ich selbst noch wunderbar planlos, lasse mich treiben und mache es mir am allerliebsten erst einmal gemütlich. Ich folge nämlich einer wundervollen Lebenseinstellung, die ich Schreiten genannt habe: statt durch die Welt zu hetzen, nehme ich mir manchmal Zeit, einfach mal Halt zu machen. Nehme mir die Zeit, um mich mit Musik in meinen Ohren auf eine Wiese zu legen, um Wolkentierchen in Gedanken zu formen, um mich auch einfach nur mal auf einen Randstein zu setzen. Man wird vielleicht hie und da etwas schief angesehen, aber das ist die Auszeit absolut wert.

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Page 12: frischluft #03

»SCHRITTEMPO, BITTE!«

So habe ich mich schon aus so manch stressiger Zeit gerettet. Prokrastinieren ist - zumindest anfangs - eine Kernaufgabe des „Schreitens“, weil für diese kurzen Momente der Entschleunigung einfach mal nur ich im Mittelpunkt stehe. Dann mache ich mich auf die Suche nach meiner inneren Ruhe, komme - wie man so schön sagt - wieder mal runter. Und bekomme so Zeit zum Beobachten, zum Pausieren und auch für meine Mitmenschen. Dass dabei so manche Verpflichtung möglicherweise etwas zu kurz kommt, bezeichne ich mal ganz vorsichtig als Kollateralschaden. Aber wenn man immer mehr beginnt, vor allem Dinge zu machen, die einem wirklich Spaß machen, die einen glücklich und zufrieden stimmen, dann werden auch die unguten Aufgaben plötzlich mit viel mehr Freude und Elan hinter sich gebracht.

Doch was ist jetzt die Moral der Geschichte? Dass Prokrastinieren schlecht, aber irgendwie doch notwendig ist? Das Planen wichtig wäre, aber planloses Leben auch seinen Reiz hat? Vielleicht machen wir es uns mit all dem etwas zu leicht. Jeder Mensch hat seine Pflichten, seine Aufgaben, die er zu seiner Zufriedenheit erledigen muss. Da wurden wir eben einfach so hineingeboren. Und - seien wir ehrlich - ein Leben, in welchem nichts von uns verlangt wird, würde uns vor lauter Langeweile rasch zerbersten lassen. Vor allem wachsen wir an unseren Aufgaben, an unseren Zielen, die wir erreicht haben. Sie lassen uns zu dem werden, was andere Menschen so an uns lieben. Aber bei all dem darf man eines nicht vergessen ...

»AB INS TRAUMLAND!«

Wir dürfen unsere Träume nicht aus den Augen verlieren, völlig egal, ob sie möglicherweise zum Teil viel zu utopisch sind: man sollte es zumindest einmal versucht haben. Ich möchte zum Beispiel ein Buch schreiben, scheiterte aber viel zu oft an meinem eigenen Perfektionismus, arbeite aber weiter daran, diesen Traum in die Wirklichkeit umzusetzen.

Ohne Träume würde uns die Zukunft als unbekanntes Terrain erscheinen, mit ihnen haben wir zumindest einen Anhaltspunkt, auf den wir zusteuern können.

Deshalb: Prokrastiniere fröhlich weiter. Sei dir deiner Aufgaben bewusst, erkenne Wege, die dir dabei helfen, Dinge rascher zu erledigen. Und genieße dabei stets dein Leben, blicke optimistisch in die Zukunft und verfolge deine Träume. Das ist die Quintessenz dieses kleinen Gedankenausfluges. Wir können alles schaffen und sollen nie aufhören, nach Höherem zu streben. Und manchmal ... ja, manchmal reicht es auch schon, sich „To-Do-Liste erstellen“ auf die To-Do-Liste zu schreiben.

BEGRIFFSERKLÄRUNGProkrastination (lateinisch procrastinatio

„Vertagung“, aus pro „für“ und cras „morgen“),

Erledigungsblockade, Aufschiebeverhalten

oder Handlungsaufschub ist das Verhalten,

notwendige aber unangenehme Arbeiten immer

wieder zu verschieben, statt sie zu erledigen. Drei

Kriterien müssen erfüllt sein, damit ein Verhalten

als Prokrastination eingestuft werden kann:

Kontraproduktion, mangelnde Notwendigkeit

und Verzögerung. (http://wikipedia.org)

Text DOMINIK

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Coverstory

Page 13: frischluft #03

Kathrin Passig und Sascha Lobo beschäftigen sich auf knapp 300 Seiten mit dem Thema Prokrastination (lat. pro = für, crastinus = morgen), also mit dem Aufschieben von Dingen bis zur absoluten Deadline (und darüber hinaus). Der Leser baut über das Buch hinweg eine Beziehung zum sogenannten LOBO (= Lifestyle Of Bad Organisation) auf und bekommt in zahlreichen, anschaulich geschilderten Beispielen aus den Leben der Autoren veranschaulicht, dass so eine Deadline eigentlich gar nicht viel Stress auslösen muss. Gleich im Vorwort wird klargestellt: „Wir wollen den vielen Menschen eine Stimme sein, die zwischen den verhärteten Fronten der überfleißigen Arbeitstiere und der alles ablehnenden Faulenzer leben. Wir möchten uns durchaus nützlich machen – aber zu unseren Bedingungen.“

AUFSCHIEBEN ALS STRATEGIE!

So kann es Sascha Lobo schon passieren, dass das Nicht-Öffnen von Strafmandaten über ein Jahr hinweg, zur Einstellung des Verfahrens führt und nicht zu einer Strafe.

Außerdem versichern die Autoren, dass das Aufschieben bis zur letzten Minute, ein hohes Maß an Kreativität bedarf. Schließlich erfordern Last-Minute-Panik-Lösungen, dass innerhalb kürzester Zeit ein gleich- oder höherwertiges Arbeitsergebnis herauskommt, als bei Menschen mit „ordentlicher“ Arbeitsweise.

Neben Sinn- und Unsinn von Zeitmanagement-Methoden, zeigt das Buch auch jede Menge Beispiele auf, warum Prokrastination durchaus eine Strategie für das tägliche Leben sein könnte. Das Buch ist für jene eine Empfehlung die Mühe haben ihre Aufgaben zu organisieren und gern mal etwas verpeilen. Ordnungsfreaks werden die Ideen von Passig und Lobo kopfschüttelnd als Schwachsinn abtun.

AUS DEM BUCH

„Verfrühtes Handeln kann nämlich ebenso

schädlich sein wie verspätetes. Hätte Romeo

seinen Selbstmord am Grab von Julia noch etwas

aufgeschoben, wären die beiden gemeinsam

alt geworden. Eingedenk dieses traurigen Falles

möchten wir diese Erkenntnis auf den Namen

„Romeo-Regel“ taufen. Fürs Vergiften ist später

immer noch Zeit.“

„Dinge geregelt kriegen ohne einen Funken Selbstdisziplin“ Kathrin Passig, Sascha Lobo rororo

ISBN: 978-3-499-62424-7 287 Seiten, € 9,20

Text DANIEL

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Page 14: frischluft #03

Jugend in Aktion Das EU-Förderprogramm für Jugendliche

Wie lebt es sich in Lettland? Was treiben junge Leute in Spanien den ganzen Tag so und wie träumt es sich eigentlich in dänischen Betten? - Du möchtest wissen, wie das Leben anderswo spielt? Was andere Jugendliche denken und wie ihr Alltag aussieht?

Dann ist „Jugend in Aktion“ genau das Richtige für dich: Das EU-Programm fördert den Austausch zwischen jungen Menschen. Insgesamt 885 Millionen Euro stehen bis zum Jahr 2013 bereit, von denen Jugendliche in 31 Ländern Europas profitieren. Wer ein Hip-Hop-Projekt zusammen mit ungarischen Jugendlichen organisiert, zur

Jugendbegegnung nach Portugal startet oder freiwillig in einem Jugendzentrum in Finnland arbeiten möchte, kann auf Förderung aus dem Jugendtopf hoffen.

„Ziel ist es, junge Leute zu motivieren selbst aktiv zu werden und an der Gestaltung eines gemeinsamen Europas mitzuwirken. Jugend in Aktion richtet sich vor allem an jene Jugendliche, die sonst wenige Chancen haben Auslandserfahrungen zu machen“, erklärt Gerhard Moßhammer, Leiter der Nationalagentur „Jugend in Aktion“, die Intention des Programms. Mitmachen können junge Menschen zwischen 13 und 30 Jahren. Die Qualifikationen, die sie dabei erwerben, werden künftig europaweit mit einem „Youthpass“ belegt.

Fünf Mal im Jahr haben Jugendliche die Chance ihre Pro-jektideen einzureichen: 1. Februar, 1. April, 1. Juni, 1. Sep-tember und 1. November. Mehr Infos unter www.jugendinaktion.at

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Wenns draußen schneit und ordentlich kalt ist, dann ist es auf der Couch unter einer warmen Decke natürlich am gemütlichs-ten. Doch will man dabei lesen braucht man die Hände frei. Mit der Ärmeldecke kein Problem. Einfach reinschlüpfen und am Sofa gemütlich machen. Die Decke gibt’s in verschiedenen Farben, Größen und Stoffen bei http://www.getdigital.de

Aus der HüfteHandy, Geldtasche, Schlüssel, mp3-Player, ... ein paar Dinge hat man eigentlich immer bei sich wenn man aus dem Haus geht. Doch manchmal will man einfach keinen Rucksack mit-nehmen und eine ausgebeulte Hose sieht auch nicht gut aus. Dafür gibt’s die praktischen hipHolster der Wiener Firma ur-bantool. Futuristisch vielseitig ... und es passt überraschend viel rein! http://www.urbantool.com

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Mit denen man anderen eine Freude machen kan

n.. oder sich selbst. ;)

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SUDOKU

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LEICHT

MITTELSCHWER

MITTEL

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Sudoku (jap. Sūdoku, kurz für Sūji wa dokushin ni kagiru, wörtlich so viel wie „Isolieren Sie die Zahlen“) ist ein Logi-krätsel und ähnelt lateinischen Quadraten. In der üblichen Version ist es das Ziel, ein 9×9-Gitter mit den Ziffern 1 bis 9 so zu füllen, dass jede Ziffer in jeder Spalte, in jeder Zeile und in jedem Block (3×3-Unterquadrat) genau einmal vorkommt. Ausgangspunkt ist ein Gitter, in dem bereits mehrere Ziffern vorgegeben sind. In einer weltweit stark zunehmenden Zahl an Zeitungen und Zeitschriften werden heute regelmäßig Su-dokurätsel veröffentlicht.

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Rätsel wurde von dem Amerikaner Howard Garns erfun-den. Erstmals 1979 unter dem Namen NumberPlace in einer Rätselzeitschrift veröffentlicht, wurde es erst ab 1986 in Japan populär, wo es auch seinen heutigen Namen Sudoku erhielt.

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Lesefaul

Page 19: frischluft #03

Bewerbungstipp von Landesrätin Doris Hummer:

Bist du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, dann vergiss nicht, dass vor allem der

erste Eindruck zählt. Kleide dich also dementsprechend und vergiss nicht auf einen festen

Händedruck.

Mit frischluft zum Ferialjob!

kurz aber prägnant

Verarbeite in deinem Bewerbungsschreiben die Motivation für deine Bewerbung, erkläre warum du glaubst ein idealer Kandidat zu sein und gib einen kurzen Überblick über deine bisherige Erfahrung. Auf keinen Fall darfst du Dinge verfälschen oder gar erfinden, kein Personalist verlangt eine ellenlange Referenzliste und Berufserfahrung von einem Schüler. Wenn du dich in deiner Freizeit in einem Verein engagierst oder außerschulische Aktivitäten vorzeigen kannst, dann erzähl das auch – schließlich macht dich das aus.

Halte dich möglichst kurz, aber nicht zu knapp. Dein zukünftiger Arbeitgeber möchte schnell ein realistisches Bild von dir haben. Schreib also keine bessere SMS, aber auch keinen Roman. Eine Länge von etwa einer ¾ A4 Seite reicht im Normalfall für deine Bewerbung, alle weiteren Informationen finden sich dann zusätzlich in deinem Lebenslauf.

ACHTUNG! so nett eine Phantasie-E-Mail-Adresse wie [email protected] oder [email protected] auch ist, für Bewerbungen solltest du dir etwas Seriöseres zulegen, idealerweise nach dem Schema [email protected]. Bei Diensten wie gmx, gmail und Co. findest du kostenlose Möglich-keiten dir eine neue Mail-Adresse zu checken.

Ferialjobs sind eine gute Möglichkeit die eigene Geldbörse ein bisschen aufzufüllen. Am Beginn jeder Jobsu-che steht die Bewerbung. Frischluft gibt ein paar Tipps zum gelungenen Einstieg in die Arbeitswelt.

Bevor du dich daran machst dein Bewerbungsschreiben aufzusetzen, informiere dich über das Unternehmen bei dem du dich bewerben möchtest. Wofür steht das Unternehmen? Warum glaubst du, dass du dort ins Team passt? Welche Aufgabe könnte dich interessieren? Denn neben der angenehmen Tatsache, dass du dir ein bisschen was verdienen kannst, hast du mit einem Ferialpraktikum die Chance in die Branche zu blicken, in der du später vielleicht einmal arbeiten möchtest.

Rechtschreibung checkenBevor du deine Bewerbung dann abschickst, stelle nochmal sicher, dass sich keine Rechtschreibfehler eingeschli-chen haben, möglicherweise kannst du nochmals jemanden Korrektur lesen lassen. Mittlerweile hat sich ein Ver-sand von Bewerbungsunterlagen per E-Mail als durchaus üblich erwiesen. Dein Bewerbungsschreiben fügst du als Mailtext ein, deinen Lebenslauf schickst du als Anhang mit.

Teste dich selbst:

JA NEIN

Du bist auf der Suche nach einem Ferialjob?Unter http://www.jugendservice.at finden sich ab Februar über 2.000 Ferial- und Nebenjobs

Text Daniel

19

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Page 20: frischluft #03

Landeshauptstadt Linz

Kostenlose Berufsmatura für Lehrlinge „Ab November 2011 bietet der Wissensturm für Lehrlinge die Möglichkeit die Matura neben der Lehrausbildung kostenlos zu absolvieren. Mit vier Teilprüfungen kann damit außerhalb des normalen Schulsystems eine vollwertige Matura erlangt werden.Nutzen Sie dieses Angebot, das Ihnen den Zugang zum Studium ermög-licht oder Ihnen neue berufliche Möglichkeiten im Berufsleben eröffnet!“

Kontakt für die Anmeldung oder Informationen zur AusbildungMag.a Dr.in Dagmar KrenmayrTel.: 0732/7070-4340WissensturmKärtnerstraße 264020 Linz

Mag.a Eva Schobesberger Bildungsstadträtin

Die Belichtungszeit

Damit ist die Zeit gemeint, die notwendig ist, um genügend Licht in die Kamera zu bekommen. Sie hängt von dem verfügbaren Umgebungslicht und deinem Motiv ab. Wenn sich dein Motiv sehr schnell bewegt, sollte die Belichtungszeit so kurz wie möglich sein, um ein scharfes Bild zu bekommen. Wenn du ein ruhig stehendes Objekt fotografierst, kannst du auch länger belichten. Das ist vor allem am Abend notwendig wenn nur mehr wenig Licht zur Verfügung steht. Die Belichtungszeit wird in Sekunden angegeben. Bei normalen Verhältnissen reicht meist 1/125 Sekunde aus um ein Bild zu schießen. Wenn du 1/50 Sekunde oder länger belichten willst, solltest du die Kamera irgendwo auflegen oder ein Stativ benutzen, um die Aufnahme nicht zu verwackelt.

Die Lichtempfindlichkeit

Die Empfindlichkeit gibt an, wie viel Licht die Kamera braucht um ein Bild machen zu können. Bei analogen Kameras konntest du selbst den Film wählen, wobei ISO 100 als Standardfilm für sonnige Außenaufnahmen galt. ISO 200 braucht dann nur mehr halb so viel Licht und ISO400-Filme sind für Innenaufnahmen geeignet. Digitale Kameras benutzen die selbe Bezeichnung, wobei die moderneren Sensoren bis ISO 6500 und weit darüber hinaus gehen können. Allerdings tritt bei höheren ISO-Werten das so genannte Bildrauschen auf, was bedeutet, dass die Fotos grobkörnig wirken.

Um ein gutes Foto zu machen, braucht man einen guten Blick fürs Motiv und manchmal auch eine Portion Glück. Doch wenn du die Technik deiner Kamera beherrschst, kommt viel eher auch das dabei raus, was du dir vorgestellt hast.

Das Foto

Beim Fotografieren geht’s hauptsächlich darum, eine gewisse Menge Licht einzufangen und auf einen Film/Sensor abzubilden. Dafür sind genau drei Faktoren besonders wichtig: Die Blende, die Belichtungszeit und die Lichtempfindlichkeit der Kamera. Zusätzlich gibt’s noch ein paar Begriffe und technische Details, welche sehr hilfreich sein können.

Die Blende

Damit ist die Größe jener Öffnung gemeint, durch die das Licht auf den Film/Sensor fallen kann. Je größer das Loch, desto weniger lange dauert es, bis genügend Licht in die Kamera gelangt. Allerdings wirkt sich das auch auf die schärfe des Bildes aus. Je kleiner das Loch, umso schärfer wird das Bild. Die Blende wird übrigens mit dem Buchstaben f angegeben, gefolgt von einer Zahl. Je kleiner die Zahl, desto größer ist das Loch. Also bedeutet f2.8 dass die Blende ganz offen ist und f16 dass die Öffnung minimal ist.

--- Wie man ein Foto macht. Wie man ein Foto macht.?How to!?How to!#4

verschiedene Blendenöffnunge

n und ihre Wirkung

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Medien

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Landeshauptstadt Linz

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Das Objektiv

Egal ob Handykamera, kleine Digitalkamera oder große Spiegelreflex-Kamera, jede Kamera braucht eine Linse um das Licht scharf und gebündelt einfangen zu können. Vom Schliff, der Größe und der Anzahl der Linsen hängt es auch ab, wie gut du dein Motiv abbilden kannst. Die Brennweite (angegeben in mm) gibt an wie viel du auf ein Foto hinauf bringst. Je größer die Zahl, umso größer ist auch der Zoom-Faktor. Mit 200 mm Brennweite kannst du ein entfernteres Gebäude noch gut fotografieren, allerdings kannst du damit kein Gruppenfoto machen. Dazu brauchst du eher ein Objektiv mit 18mm Brennweite. Kleinere Digitalkameras decken meist einen Standardbereich ab, bei Spiegelreflexkameras kann man das Objektiv wechseln um das gewünschte Bild machen zu können.

Der Weißabgleich

Digitale Kameras machen im Automatik-Modus meist ziemlich gute Fotos. Allerdings muss man der Kamera erst mal beibringen die Farben richtig zu erkennen. Denn was das Auge automatisch macht, kann die Kamera nicht immer so präzise und gut. Die Kamera erkennt die weißen Bereiche nicht immer perfekt. Das natürliche Licht verändert sich über den Tag, auch jede Lampe hat eine etwas andere Farbtemperaturen, auch wenn wir es selbst nicht immer bemerken. Manchmal haben die Leute am Bild dann plötzlich eine eher grüneliche Hautfarbe oder die Farben wirken etwas blass. Da kann ein manueller Weißabgleich abhelfen, dazu brauchst du nur den entsprechenden Menüpunkt zu wählen und ein Blatt Papier oder eine weiße Wand zu fotografieren und schon sollten die Farben wieder besser passen.

untersch. Brennweiten auf Fo

to

Wirkung von Weitwinkelobjektiv

Teleobjektiv

AUTO

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ANDREAS

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Med

ien

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Triforce of Facts

Mit dem im

November erscheinedem

neusten Abenteuer der

Zelda-Reihe gibt es mittlerweile schon 16

Hauptspiele.

Weiters gibt es

schon 24 Varianten bzw.

Portierungen auf andere Systeme der

16 Hauptspiele.

Vor 25 Jahren, als die meisten unserer Leser vermutlich noch nicht auf der Welt waren, begann die Erfolgsgeschichte um einen kleinen, grüngekleideten Jungen, der sich auf machte die Prinzessin und, wie sollte es auch in einem Videospiel anders sein, die Welt zu retten. Die Story war dabei in den meisten Teilen zumindest im Ansatz gleich: Man musste, als Link, der Held des Spiels, das Land „Hyrule“ retten, meistens, wie oben schon erwähnt, auch noch die namensgebende Prinzessin Zelda und Schuld daran war oftmals der Bösewicht Ganondorf, der sich das Triforce, ein göttliches Relikt unter den Nagel reißen wollte, um noch stärker zu werden.

Alles fing damals vor 25 Jahren, zwar schon in Farbe, aber immer noch stark pixelig mit einer Ansicht von oben, an. Mit seinem kleinen Helden erkundete man die Welt, bekämpfte Monster, sammelte Diamanten und Herzkanister, wurde stärker und besser ausgerüstet, aber auch mit immer schwereren Gegner konfrontiert. Damals war noch alles in eine Art einzelne Räume aufgeteilt und Gegner lauerten nur in diesen. Wem es also zu viele Gegner waren, der flüchtete sich, falls möglich, in den nächsten Raum, in der Hoffnung dort auf weniger angriffslustige Feinde zu stoßen.

Nach dem ersten Zelda, folgten noch zwei weiter

für den NES und eines für den Gameboy, alle mit der

bewehrten Top-Ansicht. Doch dann sollte das erste Zelda in

dreidimensionaler Grafik kommen für den N64 und alle Zelda-

begeisterten fragten sich natürlich, ob das überhaupt ginge. Es kam ein

Rollenspiel heraus, das nicht nur maßgebend war, sondern für viele bis heute, selbst von der

Zelda-Reihe, nicht übertroffen wurde.

„The Legend of Zelda: Ocarina of Times“ erfand damals schon Rollenspielelemente, die es dabei so gut meisterte, dass aktuelle Titel sich gerne noch an diesem Spiel orientieren. So ist das anvisieren von Gegnern, zum Beispiel in dem vor kurzem erst erschienenen Spiel „Alice:Madness Returns“ genau gleich wieder zu finden. Aber nicht nur die Rollenspielelemente waren faszinierend. Was Zelda-Fans auf der ganzen Welt bis jetzt noch

fasziniert und sie dazu veranlasst sich immer wieder in neue Abenteuer zu stürzen, obwohl

doch die grundlegende Geschichte gleich zu sein scheint, sind die tollen Rätsel und die

super gestalteten (Boss-) Kämpfe. Man muss nicht einfach draufhauen, oft entscheidet

Timing, die richtige Waffe und das Finden des Schwachpunktes des Gegners.

Und wenn man gerade nicht kämpft, erkundet man die fantastische

Welt, spricht mit spannenden Charakteren der einzigartigen

Völker oder geht Zelda-typisch in einer Nebenmission auf

Hühnerjagd, die aber zumindest beim letzten

Huhn, dem Spieler ordentlich Geduld

abverlangt.

22

Medien

Page 23: frischluft #03

Die mit Liebe gestaltete Welt fasziniert die Fans einfach schon seit 25 Jahren und hat auch dieses Jahr wieder Hunderte dazu gebracht sich über 4 Stunden bei der gamescom in Köln anzustellen um das neue Legend of Zelda mit dem Namen „The Legend of Zelda: Skysword“, der Nachfolger des durch seinen Stil beeindruckendem „Twilight Princess“, anzuspielen.

Aber nicht nur „frischluft“ feiert den Geburtstag der Zelda-Reihe, natürlich hat sich auch Nintendo einiges einfallen lassen. So gab es auf der gamescom dieses Jahr ein Zelda-Quiz bei dem der Gewinner mit einer Statue aus echtem Gold nach Hause gehen durfte. Für Nintendo 3DS Besitzer gibt es das Zelda-Spiel „The Legend of Zelda: Four Swords“ kostenlos zum Herunterladen. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten ist eine Konzertreihe auf der ganzen Welt. Hier präsentiert ein Orchester vom Zelda-Komponisten Koji Kondo, ausgewählte Stücke, da Zelda neben oben genannten Punkten auch für ihre gute musikalische Untermalung bekannt ist. Leider findet im europäischen Raum nur ein Konzert, am 25. Oktober, in London statt.

Wir von frischluft wünschen dem kleinen grünen Helden und seiner Prinzessin natürlich auch alles Gute und freuen uns schon auf weitere Abenteuer in Hyrule.

Text

VAL

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N

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Med

ien

Page 24: frischluft #03

DRUMMERMODE

Meistens sitzen sie ganz hinten und sind kaum zu sehen hinter all den Trommeln, doch wir haben sie nach vorne geholt. Die Drummer.

Dave/David The Beth Edges

Hemd Zara

Hose Diesel

Jacke Cheap Monday

Schuhe H&M

Underwear H&M (Batman)

Socken Wellness

Brille Ray-Ban

The Beth Edges sind eine Indie-Pop Band

aus Wien, die 2007 gegründet würde. Ihr

erstes Album What’s In It For Me? wurde

2009 veröffentlicht. Derzeit arbeiten die

vier Burschen an einem zweiten Album,

welches im Frühjahr 2012 erscheinen soll.

http://thebethedges.com

Fotos & Text Pia & Hanna / It‘s Not All Roses

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Mode

Page 25: frischluft #03

Mischa/Clemens I Eat Pancakes

Shirt Kverlertak (Band-Merch)

Hose Cheap Monday

Schuhe Gravis

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Fa/Fabian Atomic Stereo

Shirt Converge (Band-Merch)

Zip Hoodie Fear Before The March Of Flames

Hose Carhartt

Schuhe Adidas

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I Eat Pancakes wurden 2007 gegründet. Schon im

darauffolgenden Jahr erschien die erste EP Just A

Fraction und wieder ein Jahr danach folgte schon der

zweite Streich mit dem Titel Put Him In The Backseat.

2010 holten sich die vier Kremstaler noch einen

Saxophonisten dazu und arbeiten derzeit an neuem

Material, das voraussichtlich 2012 erscheinen wird. Mit

einer neuen Single kann man sogar vielleicht schon noch

Ende 2011/Anfang 2012 rechnen.

http://www.facebook.com/ieatpancakesmusic

Atomic Stereo ist eine 2010 formierte

Noise-Rock Band aus Kirchdorf/Krems.

Aktuelle EP: The Weather Is Here ... Wish You

Were Beautiful (VÖ 2010). Zur Zeit arbeitet die

Band an neuem Material, welches

voraussichtlich 2012 erscheinen wird.

Eine Single gibt es noch in diesem Jahr.

http://www.facebook.com/AtomicStereo

Fotos & Text Pia & Hanna / It‘s Not All Roses

25

Mod

e

Page 26: frischluft #03

HALLI HALLO ONCE AGAIN!

Die Sommerpause war wie immer lang und zum bereits dritten Mal wurde die neue Herbstsaison durch das „Yes We Jam!“ Festival eingeleitet. Diesmal wieder mit mehr Oberösterreichbezug: Texta, Kayo, Hinterland, Die AU und 3 Minuten Ei rockten den Alten Schl8hof in Wels gehörig. Die bisherigen oberösterreichischen Releases in diesem Jahr konnten sich ja schon mehr als sehen lassen und auch die Gegenwart bzw. Zukunft bringt uns einen Reigen neuer Tonträger. Bum Bum Biggalo (den meisten unter Bum Bum Kunst ein Begriff) etwa droppte kürzlich sein Album „Gaunz oder goaned“, welches unter den vielen Releases des

Wahllinzers aus Alkoven mit Sicherheit den qualitativ besten Tonträger darstellen sollte (zumindest was meinen Geschmack betrifft). Das Snippet gewährt schon mal einen interessanten Einblick in das Werk: samplebasierte, simpel und soulig produzierte Beats - klassisch und einfach gestrickte Drums, die stark an Wu-Tang und Mobb Deep Sachen erinnern – und das kann nur von Vorteil sein! Real HipHop…Selbstlaut wird im Oktober sein neues Album „Lilacs Out of the Dead Ground“ auf dem Linzer Label „Tonträger Records“ releasen. Wird sicher ein interessantes Teil, da der junge Linzer einer der wenigen englischsprachigen Rapper im Dschungel der deutschrappenden Ösis ist. Das Gerappte kommt dazu noch authentisch rüber, da Selbstlaut einen familiären Bezug zu San Francisco hat. Flip und Average haben über den Sommer an ihren „Tuesday Classics“ gebastelt und geschraubt. Die Jungs trafen sich jeden Dienstag im Kerkerstudio, um einen US-HipHop Klassiker neu zu interpretieren. Wie mir zu Ohren kam, wurden die Texte kurzer Hand und sinngemäß ins Deutsche übersetzt und Flip produzierte in ebenso kurzer Zeit jeden Classic, in Anlehnung an das Original, neu und schwups wurde Dienstag um Dienstag ein neuer Track aus dem Boden gestampft. Das neu erarbeitete Material konnte man jeden Donnerstag auf FM4-Tribe Vibes bestaunen. Extrem sympathische und beachtliche Geschichte, die zum freien Download angeboten, aber auch in limitierter Vinyl-Auflage erscheinen wird. Eben gelobter Average wird mit DJ Url und Staummtisch DJ/Produzent Concept eine EP auf die Menschheit loslassen. Das Ganze sollte Anfang nächsten >>

WENN NEBEN DEM BANDNAMEN EIN Ö STEHTAls Sänger und Gitarrist der Gruppe ‚The Beth Edges’ bin ich den letzten Jahren viel herumgekommen. Ich hab viel gesehen, viel erlebt, viele Leute kennengelernt, viel geredet und diskutiert, gehört und wieder vergessen. Vieles war gut, anderes weniger.

Und ja, ich kann somit bestätigen: Österreich ist verdammt noch mal ein hartes Pflaster für Künstler, deren Output nicht ins Programm der Mächtigsten in diesem Land passt. The thing is, ich will keinesfalls jemanden verurteilen, oder gar für etwas verantwortlich machen, denn dafür hab ich wohl viel zu wenig Ahnung. Wahrscheinlich ist es oft sogar Menschen mit Fachkenntnis und besserem Einblick ein Rätsel, was genau in diesem Land verpasst wurde, um die Dinge so weit - oder eben nicht so weit - kommen zu lassen.

Aber, bitte, keine Angst. Ich verzichte bewusst darauf, die traurigen Fakten ans Licht zu bringen, welche den meisten wohl ohnehin bekannt sein dürften. Zu oft fällt es einem schwer, all das Schlechte zu ignorieren und nicht zu beachten, aber ich habe meine Scheuklappen schweren Mutes abgelegt, um endlich auch positiver Entwicklung Aufmerksamkeit schenken zu können.

Nur warme Luft?Wie oft habe ich mich selbst dabei ertappt, österreichische Bands vorzeitig als uninteressant und minder abzustempeln, ohne auch nur einen Ton von ihnen gehört zu haben, und da war ich bei Gott kein Einzelfall. Wie gemein, als hätte man es in die Wiege gelegt bekommen, dass man hiesige Kunst in eine Schublade steckt, welche man hie und da versehentlich öffnet. Ein großer Fehler, wie ich schon vor längerem feststellte. Nicht zuletzt als ich >>

26

Kultur

Page 27: frischluft #03

(Außerdem haben wir eine Mords-Gaudi dabei.)

Die Freien Radios und Fernsehprojekte reißen sich den Arsch auf für Meinungsfreiheit, Demokratie und Zivilgesellschaft.

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>> plötzlich frischen Wind spürte, woher auch immer er kam, aber ich konnte ihn wahrnehmen. Dieses und vergangenes Jahr scheinen neuen Mut hervorgebracht zu haben. Neue Bands, gute Musik und schmackhafte Konzertangebote im Venues, deren Besitzer sich bemühen, mit neuen, freundlichen Konzepten die lokale Szene anzukurbeln. Endlich ergriffen Leute wieder Initiative, besuchten Konzerte heimischer Bands und unterstützten sie. Für kurze Zeit

dachte ich, dass ich mich täusche und alles nur so zuversichtlich wahrnehme, weil ich mich einfach näher mit der Angelegenheit beschäftigt hatte – doch ich kam letzten Endes zum erfreulichen Schluss: Den Leuten wird endlich wieder Qualität geboten. Somit ist quasi der Grundstein gelegt, das Haus aber noch lange nicht fertig.

Ich versende hiermit weiteren Mut und Kraft an alle kreativen und schaffenden Menschen hierzulande - nicht aufgeben!

Vielleicht wird ja aus dem Wind mal ein kleiner Sturm, der die scheinbare Ruhe unterbricht und den Menschen mal ordentlich die Hüte von den Köpfen bläst.

Toby.

>> Jahres spruchreif werden. Aus nächster Nähe habe ich auch erfahren, dass „Da Staummtisch“ in neuer Frische am zweiten Album hackelt. Mein musikalisches Projekt Andi&Alex ist ebenso fast fertig. Das Album wird den Namen „Wir & Ihr“ tragen und auf Tonträger Records erscheinen. Das Video zur ersten Single ist auch bereits im Kasten. All jene, die sich Punchlines und Battleraps von mir erwarten, muss ich leider enttäuschen. Jene, die etwas atypischere Inhalte und Beats feiern, werde ich hoffentlich zufrieden stellen können. Wahrscheinlicher Release: Jänner 2012. Und am 31.03. wird das Ganze beim junQ-Qlash in der STWST/Linz präsentiert.

PEACE Antrue

27

Kultu

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Page 28: frischluft #03

SIEBDRUCK

DREIZWEIEINS

SIEBENACHT

NEUN

Ganz am Anfang ist noch nichts auf Stoff, deshalb wird zuerst einmal das gewünschte Motiv über den PC empfan-gen. Das Motiv, Logo, etc. wird dann, falls dies noch nicht der Fall ist, mit Grafikpro-grammen bearbeitet und vektorisiert. So-bald diese Vorgänge abgeschlossen sind, wird das Motiv auf einem speziellen Film in schwarz-weißer Farbe ausgedruckt.

Nachdem nun das Motiv auf Film be-steht, wird es als zweiter Schritt auf dem passenden Sieb fixiert. Dabei ist zu beachten, dass solche Siebe extrem empfindlich sind und deswegen auch sehr schnell kaputt gehen können. Die praktische Seite dabei ist aber, dass die Siebe immer wieder verwendet werden können, da man sie nach dem gesamten Druckprozess einfach nur entschichten braucht – und schon können sie wieder neu beschichtet werden.

Aufgrund des ausgerichteten Motives wird nun im siebten Schritt die Druck-platte (=Sieb) danach ausgerichtet. Das Sieb wird dabei auf dem oberen Arm des Karussells befestigt. Außerdem wird auch noch der Rand der Druckplatte und rund um das Motiv abgeklebt. Ein weiterer wichtiger Vorgang ist na-türlich auch das Mischen der jeweiligen Farben, welches ziemlich knifflig ist und gelernt sein sollte. Das frischluft T-Shirt wurde mit wasserbasierten Plastisol Far-ben bedruckt.

Nachdem nun die passende Farbe ge-

mischt wurde, kann der Vorgang des Be-

druckens beginnen.

Die Farbe wird zuallererst einmal nur auf

einer kleinen Fläche des Siebes aufgetra-

gen. Wobei man sich das Sieb nicht als

eine grob poröse Fläche vorstellen darf,

sondern als eine Fläche, die aus verschie-

denen synthetischen Geweben besteht

und die „Löcher“ kaum bzw. gar nicht

sichtbar sind. Natürlich hängt das auch

davon ab, wie grob bzw. fein ein solches

ist.

Nachdem die Farbe auf dem Sieb ist, wird nun mit einem bestimmten Werk-zeug, welches Rakel genannt wird, die Farbe auf das T-Shirt aufgetragen, also verstrichen. Dabei ist es wichtig, dass der Bedrucker nicht zu viel oder zu we-nig Kraft dafür aufwendet, denn sonst könnte kein optimales Ergebnis erreicht werden. Es braucht also schon eine gro-ße Portion Übung, damit so ein Druck-vorgang reibungslos ablaufen kann.

Das frischluft-Logo ist auf einem be-

schichteten Sieb platziert, nun wird das

Motiv belichtet. Dabei wird das Sieb mit

dem Film darauf in eine Belichtungsma-

schine gelegt. Der Deckel des Einlagefa-

ches wird geschlossen und beim Pressen

des Startknopfes entsteht im Einlagefach

ein Vakuum, und die Metallhalogenid-

lampe erzeugt sehr helles Licht. Durch

das Licht wird bis auf das schwarze Motiv,

die Beschichtung gehärtet. Das Belichten

kann auch durch die Sonne geschehen, da

diese ebenfalls UV-Strahlen produziert.

zeigt wie´s geht.

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Basteln

Page 29: frischluft #03

SECHSFÜNFVIER

ZEHNELF

AUS

Das T-Shirt ist grundsätzlich fertig be-druckt, was jedoch noch fehlt, ist der Tro-ckenvorgang, der im nächsten Schritt be-schrieben wird. Natürlich braucht es nicht bei jedem T-Shirt-Siebdruck nur eine nor-mal große Platte mit einem Muster und nur einer Farbe. Nein, bei mehrfarbigen Drucken muss z. B. mit mehreren Druck-platten gearbeitet werden, die mit einem Zwischentrockner bearbeitet werden.

Der letzte Schritt des eher komplexen

Prozesses des Druckens ist der des Trock-

nens: Die Farbe auf den T-Shirts wird bei

160 °C im Trockenkanal fixiert.

Nachdem nun ein gesamter Druckpro-

zess erklärt wurde und frischluft nun

eigene T-Shirts hat, bleibt uns nur mehr,

uns bei trash shirts für die Kooperation

zu bedanken – Thank you!

Und? Was es noch zu trashshirts zu sagen gibt:

Elli und Gerhard betreiben die Firma Trash Shirts bereits seit 2008. In ihrer Druckerei bedrucken sie nicht nur T-Shirts sondern viele verschiedene Kleidungs-stücke, aber auch Papier. Die beiden sind auch offen gegenüber Aufträge der be-sonderen Art und wollen nicht, dass ihr Unternehmen Massenware produziert, sondern trotz allem noch Kunst darstellt.

Der Belichtungsprozess ist abgeschlos-sen. Dadurch, dass sich beim Belich-tungsvorgang alles gehärtet hat und nur das Schwarz des Motives resistent geblie-ben ist, wird nun als weiterer Schritt der Film vom Sieb entfernt und das Schwarz herausgewaschen. Dieser Vorgang pas-siert in der eigens dafür vorgesehenen Waschkammer. Der Wasserstrahl, der das Schwarz herauswäscht, ist sehr in-tensiv, was beim Abwaschen bewirkt, dass großer Lärm entsteht.

Nun wird das Sieb in der Waschkam-mer kurz aufgehängt und untersucht, denn es ist sehr wichtig, dass das Sieb keine Löcher hat und der Belichtungs-vorgang fehlerlos funktioniert hat. Denn würde nur ein winziger Fleck auch mit dem Schwarz des Motives in Berührung kommen, so könnte man diesem nach dem Bedrucken auch am T-Shirt sehen.

Als sechster Schritt wird der Film mit

dem Motiv nochmals kurz auf dem T-

Shirt platziert, um ein perfekt und nach

den Wünschen des Kunden ausgerich-

tetes Ergebnis zu erreichen. Das T-Shirt

wurde dabei vorher schon am sogenann-

ten Textil/Druck-Karussell befestigt.

FRISCHLUFT STATTETE TRASH SHIRTS EINEN BESUCH AB UND BEGLEITETE GERHARD BEIM DRUCKPROZESS VON FRISCHLUFT T-SHIRTS.

Autorin KATHI29

Bast

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Page 30: frischluft #03

Himmlische Ruh

Was sagst du eigentlich zu dieser Welt? Nicht einmal Arnold Schwarzenegger ist mehr unser Held. Und wer soll uns dann zu Silvester retten, wo doch die Mayaanhänger schon jetzt über den Ablauf des Weltuntergangs wetten. Mal im Ernst, was soll es sein „das große Grauen“? - Nach Tornado, Taifun, Erdbeben und Vulkan kann uns doch hoffentlich nichts mehr umhauen.

Liebes Christkind,Korruption und Co. sind lang noch nicht vergessen, aber ist es wirklich vermessen, wenn du uns ein bisschen mehr Ruhe gönnst und uns nicht nur den erzwungen friedlichen Heilig Abend verschönst? Aber lieber Engel lass dir ruhig Zeit, bis Jahresende ist es ja ohnehin nicht mehr weit.

Licht ins Dunkel

Gespart wird in diesen Tagen doch sehr viel und entschuldigung, dass ich jetzt noch nach Japan schiel. Aber gespart wird auch dort, wo es nur geht, nur blöd, wenn dann die Strahlung auch nach Europa weht. Von einem Leben im Überdruss zeugt die Gier und nicht der Spendenfluß. Überschwemmungen oder Hungersnot ändern nichts am Eurotod. Gott sei Dank kann der Österreicher ja immer Licht ins Dunkel bringen und ansonsten wie Nadine Beiler über Liebe und Hoffnung singen. Sollte das allerdings niemand bemerken, gibt es noch Rupert Murdoch. Er kann bestimmt die Mitschnitte mit einem tollen Bass verstärken.

Liebes Christkind, soll ich dir etwas erzählen, du wirst diese Neuigkeiten bestimmt nicht verschmähen. Es hat sich viel getan seit deinem letzten Besuch, die Welt ist nicht mehr, wie der Diktator sie schuf. Die Kämpfe im Arabische Frühling kamen und gingen, bis auch Berlin und London Feuer fingen. Aber liebes Christkind mach dir keine Sorgen, am 24. sitzen wir wieder alle friedlich zusammen und denken nicht an ein Morgen. Und der Österreicher liegt sowieso brav in seinem Liegeloch, er soll ja bald entscheiden Bundesheer- ja, nein, vielleicht – oder doch? Faul waren die Schnitzelländer dennoch nicht, denn bei den Skandalen herrschte Wechselschicht. Auch über das Nachbarland haben wir viel gehört, über die Kuh Yvonne, genau wie Gadaffi, lief sie davon.

Liebes Christkind,du gutes, unschuldiges Ding,ich hoffe es stört dich nicht, wenn ich dir Nachrichten von der Erde bring´.Du lieber Engel, beleuchtest mit großen, blauen Augen unsere Welt,kannst lachen und faulenzen, einfach tun, was dir gefällt. Ein bisschen neidisch werd ich da schon, denn bei uns gibt es dafür nicht mal einen Hungerlohn.

Liebes Christkind, deine Fixtermine sind doch eigentlich ziemlich rar. Nur einmal im Jahr schwirrst du aus und bringst Geschenke von Haus zu Haus. Für das lieben dich alle Leut´, ob groß, ob klein sie feiern dich mit großer Freud´.Bereits im September kann man schon die ersten Weihnachtsplätzchen kaufen. Und warum? Damit die Bettler schon Monate vor Weihnachten ihren Frust wegsaufen, weil sie nicht so viel zu Geld zu geben haben, was ein Mensch erst einmal ertragen muss, wo es doch nur mehr um Geschenke, um Materielles geht: Grasser und Töchterle betteln, ja sogar der Grieche fleht. Denn alle Menschen brauchen Geld in diesen schweren Tagen und der Papst meint bloß, „Du sollst keine Kondome tragen“.

Ein Brief ans Christkind

Alle Jahre wieder....

Text Sophie-Kristin

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Satire

Page 31: frischluft #03

Licht ins Dunkel

EventkalenderFeines Event? Häkchen setzen und hingehen.

November09. | Kapu | Linz BACK TO RAP´S GOLDEN ERA HIPHOP PARTY Elzhi und Flip & Average

11. | Kapu | Linz ZEHN JAHRE INTERSTELLAR RECORDS Peach Pit und First Fatal Kiss

19. | Hafenstern | Linz AGAINST ELECTROSTATIC CD Release Party mit The Helmut Bergers und Parasol Caravan

19. | Linz LINZER WEIHNACHTS- MÄRKTE ÖFFNEN

23. | Alter Schl8hof | Wels CLARA LUZIA + Wunschkinder

25. | Ann & Pat | Linz INDIE NIGHT The Nintendos, Atomic Stereo, Viech

30. | Posthof | Linz STERMANN UND GRISSEMANN

Dezember02. | Posthof | Linz PORTUGAL. THE MAN

06. | Posthof | Linz YELLOWCARD + Saves The Day, The Wonder Years

07. | Posthof | Linz NOIZE! FESTIVAL mit Parov Stelar, Len Faki, Karotte, Aka Aka u.a.

08. | kv röda | Steyr ALKBOTTLE + Guideline

14. | Posthof | Linz SHANTEL & BUCOVINA CLUB ORKESTAR

20. | Stadthalle | Wien DIE FANTASTISCHEN VIER

31. | Stadtwerkstatt| Linz SILVESTERBALL DER ALERNATIVLOSIGKEIT junQ.at und STWST feiern eine Silves-terparty im großen Ausmaß! Sei dabei!

Jänner07. | Mezzanine | St. Peter a. Wimberg MONO UND NIKITAMAN

17. | Stadtsaal| Wien ALFRED DORFER Bühnenprogramm bis 31.1.2012

24. - 28. | Linz INDIEN Schwerpunkt im OK, Moviemento und Gelben Krokodil

31. - 12.2 | Museumsquartier | Wien STOMP

27.| Ann & Pat | Linz HIP HOP NIGHT Die Au, Average & DJ Url, Mirac

Jeden Freitagab 19:00 | Baumbachstraße 15 | Linz JUNQ.AT MEETING Infos auf http://junQ.at und jedeR ist immer herzlich Willkommen!

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