51
seit 1888 G 2523 Zeitschrift des Eifelvereins Jahrgang 98 Heft 6, Nov./Dez. 2003 Eifelverein im Internet unter: www.eifelverein.de – E-Mail: [email protected] Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen Das ideale Weihnachtsgeschenk

Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

  • Upload
    others

  • View
    12

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

seit 1888

G 2523ZeitschriftdesEifelvereinsJahrgang 98Heft 6, Nov./Dez. 2003

Eifelverein im Internet unter: www.eifelverein.de – E-Mail: [email protected]

Frohe Weihnachtenund ein glückliches

neues Jahr

Frohe Weihnachtenund ein glückliches

neues Jahr

Soeben erschienen

Das idealeWeihnachtsgeschenk

Page 2: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

ZUM JAHRESWECHSEL 1

Zum Jahreswechsel

Liebe Eifelfreunde,

mit dem zu Ende gehenden Jahr bietet sich die Gelegenheit, Rück-schau auf unser Vereinsleben zu halten und all denjenigen zu dan-ken, die unseren Eifelverein auch im 116.J ahr seines Bestehensdurch attraktive Angebote als gemeinnützige Heimatorganisation festin unserer Gesellschaft verankert haben.

So richte ich heute meinen herzlichen Dank an die vielen Vorständler und Funktionsträger inunseren Orts- und Bezirksgruppen, aber auch an meine Kollegen im Hauptvorstand, die imJahre 2003 erneut in ungezählten Arbeitsstunden Großartiges für den Eifelverein und damitauch für unsere Eifelheimat geleistet haben.An dieser Stelle möchte ich beispielhaft aus derArbeit des Hauptvereins zwei für die Eifel bedeutsame Projekte in Erinnerung rufen, die unsauch in den nächsten Jahren stark beanspruchen werden.

Da ist zum einen der Deutsche Wandertag in der Eifel vom 12.–17.J uli 2006, welchen der Ei-felverein in Kooperation mit der Eifel Tourismus GmbH und unter Federführung des DeutschenWanderverbandes veranstalten wird.Erw artet werden rd.20. 000 Besucher und ein Umsatzplusvon rd.3 Mio.€ für die Region sowie nachhaltige positive Effekte für den Tourismus in der Eifelund unseren Eifelverein.

Das zweite Großprojekt ist vorrangig dem Naturschutz gewidmet: die Mitarbeit des Eifelvereinsan der Realisierung des Nationalparks Eifel.Hier sind wir alle gefordert, unsere Gedanken undVorschläge in abgestimmter Form in die Diskussion einzubringen und vor allem an der Wege-konzeption im Rahmen des noch aufzustellenden Nationalparkplanes konstruktiv mitzuwirken.Ich bin mir sicher, dass wir dank unserer Sachkompetenz und besonderen Ansehens bei denBehörden mit dazu beitragen werden, dass die Umsetzung des Nationalparks Eifel eine se-gensreiche Einrichtung für die heimische Natur und die ortsansässige Bevölkerung wird.

Damit wir möglichst überall präsent sind und unsere Meinung zu raumbedeutsamen Maßnah-men bei den Verwaltungen und der Politik weiterhin Gehör finden, müssen wir neue Ortsgrup-pen gründen.In diesem Jahr sind in der Stadt Würselen (BG Aachen), in Esch (BG Daun) undin Strauch (BG Monschauer Land) neue Ortsgruppen entstanden.Bit te unterstützen Sie meineAktivitäten zur Neugründung von Ortsgruppen, damit wir auch zukünftig in einem starken Ver-band die Interessen unserer Eifeler angemessen vertreten können.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine besinnliche Adventszeit, frohe Festtage und ein gutesJahr 2004.

Mit freundlichen Grüßen

(Dr.-Ing. Hans Klein)– Haupvorsitzender –

Titelbild: Schneemänner © Robert Willms, Stolberg-Werth

Page 3: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

DER TIERGARTENTUNNEL-WANDERWEG2

Der Tiergartentunnel-WanderwegAuf Schritt und Tritt in Einklang mit der Natur und Kultur

Von Dr. Klaus Grewe

Blankenheim. Die mittelalterliche Wasserleitungzur Burg Blankenheim bietet ein außergewöhnli-ches technikgeschichtliches Ensemble.Die amtli-che Bodendenkmalpflege und der selbstlose Ein-satz von Bürgern der Gemeinde Blankenheimhaben um den Tiergartentunnel herum einenDenkmalkomplex sichtbar gemacht, der in derKulturlandschaft einzigartig ist: Die Quellfassung,vor wenig mehr als einem Jahr noch im Erdreichverborgen, wurde ausgegraben, archäologischuntersucht und wiederaufgebaut.Der Verlauf derDruckleitung durch das Tal vor dem Tiergartenwurde geophysikalisch nachgewiesen.Der Tun-nel, als Herzstück dieses Technikbaus, wurde

streckenweise freigelegt; zwei seiner mittelalter-lichen Bauschächte und das südliche Mundlochwurden ausgeräumt und wiederhergestellt.DasWasserhäuschen am Ende des Tunnel wurde ge-reinigt und baulich gesichert.Alle unterirdischenBauwerksteile erhielten elektrische Beleuchtung.Schlussendlich wurden alle Bauwerksteile zu-gänglich gemacht und mit Informationstafeln be-schildert.

Natur- und KulturerlebnisseEs war deshalb an der Zeit, der interessierten Öf-fentlichkeit die Ergebnisse der 1998 begonnenenArbeiten als Ganzes vorzustellen.Da die einzel-nen Bauabschnitte ohnehin über die rund einenKilometer lange Trasse des Aquäduktes verteiltsind, bot es sich an, diesen mittelalterlichenZweckbau über einen thematischen Wanderwegzu erschließen (Stationen 3 bis 7 des Tiergarten-tunnel-Wanderweges).Bei der Betrachtung die-ses Bodendenkmals werden die engen Bezügeder Wasserleitungstrasse zu der von ihr durchfah-renen Landschaft sichtbar; es lag deshalb nahe,diese Landschaft in den geplanten Wanderwegeinzubeziehen.A uf diese Weise werden demWanderer nicht nur weitere Bodendenkmäler er-schlossen, sondern es werden ihm auch die Be-sonderheiten der Natur zugänglich gemacht.DieLandschaft um Blankenheim lässt auf diesemWege einen tiefen Einblick in die Schatzkammernder Archäologie und der Natur zu.Die Wanderungdurch diesen Teil der Nordeifel kann somit zueinem spannenden Erlebnis werden.Bei der Planung der Etappen einer Wanderungsollte man die wiederaufgebaute Quellfassung„Alte Quelle“ (Station 4) als besonderen Rastplatzeinplanen, da hier eine Sitzgruppe und einSchutzbau neben dem unterhalb der Quelle ange-legten Quellteich zum Picknick einladen.Über die technischen Elemente der spätmittelal-terlichen Wasserversorgung der Burg ist auch inden Publikationen des Eifelvereins bereits aus-führlich berichtet worden (siehe: DIE EIFEL 95,2000, 339–353 und Eifeljahrbuch 2003, 189–193),deshalb soll das Augenmerk des Wanderers hierauf die übrigen Bodendenkmäler am Rande desTiergartentunnel-Wanderweges gelenkt werden.

Blankenheim. Namengebend für eine wunderschöneneue Wanderstrecke in der nördlichen Eifel: Der Tier-gartentunnel von Blankenheim (Tiergartentunnel-Wan-derweg, Station 6). © K. Grewe

Page 4: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

DER TIERGARTENTUNNEL-WANDERWEG 3

FrühgeschichtlichesRömische und fränkische Besiedlung im RaumeBlankenheim sind archäologisch nachgewiesen,in diesem Zusammenhang aber nicht von größe-rem Interesse.Zur Bedeutung des Ortes hat abersicherlich beigetragen, dass die alte RömerstraßeKöln–Trier mit einem ihrer Straßenzweige nur we-nige Kilometer entfernt bei Blankenheimerdorfverlief.Diese Straße hatte auch im Mittelalterdurchaus noch Bedeutung und verschaffte demOrt Anbindung an die wichtigsten Orte des Rhein-landes.

In einer Urkunde taucht Blankenheim erstmals imJahre 1115 auf, womit Gerhard I.als Herr von

Blankenheim bestätigt wurde.Die Blankenheimerwaren eines der mächtigsten Grafengeschlechterder Eifel.Mit dem Tode Gerhards VII.starb die äl-teste Linie der Blankenheimer 1406 aus, da es imMannesstamme keine Nachfolger gab.GerhardsTochter Elisabeth, als Erbtochter, heiratete imJahre 1415 Wilhelm I.v on Loen, womit sich derBlankenheimer Einfluss wesentlich erweiterte.Beider Sohn, Gerhard VIII.(1438–1460), vergrö-ßert den Landbesitz der Blankenheimer durchmassive Zukäufe, und wegen seines Reichtumswerden ihm zahlreiche Neu- und Umbauten aufder Burg zugeschrieben.Schon mit dem Tode desNachfolgers Gerhards, Wilhelm II.(1460–1468),stirbt auch diese Linie der Blankenheimer Grafen-

Blankenheim. Laden einzur Rast: Schutzhütte und

Sitzgruppe nahe der jüngstausgegrabenen und

restaurierten Brunnenstube„Alte Quelle“ (Station 4).

© K. Grewe

Blankenheim. Die 2003archäologisch untersuchteRömerstraße im Olbrück-

wald zeigt eine Stein-stickung als solide Unter-konstruktion (Station 15).

© K. Grewe

Page 5: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

DER TIERGARTENTUNNEL-WANDERWEG4

geschlechter aus.Da aus der Ehe Wilhelms mitMaria von Croy, erst 1468 geschlossen, keineNachfolger hervorgegangen waren, fiel die Erb-schaft an Dietrich, den Junggrafen von Mander-scheid.

Dietrich III.v on Manderscheid-Blankenheim(1469–1498) war durch die Blankenheimer Erb-schaft ein sehr reicher Mann geworden, zumal ervordem schon ein großes Besitztum hatte.Er waraber nicht bloß reich, sondern auch angesehenbeim Papste, Kaiser und seinen Nachbarn.

Die Übergangszeit von der Herrschaft GerhardsVIII.auf Dietrich III., also die Jahre 1468/1469,sind für unsere Betrachtungen deshalb von gro-ßem Interesse, da die dendrochronologische Be-stimmung des ältesten Holzrohres aus der Fern-wasserleitung zur Burg genau in diese Zeit weist.In diese Zeit fallen auch zahlreiche andere Um-bauten an der mittelalterlichen Burg.Im 17./18.Jahrhundert wurden die barocken Gartenanlagengeschaffen.

Vor dem Einmarsch der französischen Revolu-tionstruppen in Blankenheim im September 1794floh die gräfliche Familie nach Böhmen.Danachdrohte die Burg zu verfallen, weshalb ab 1894 mitHilfe des Landes Preußen Sicherungsmaßnah-men durchgeführt wurden.1926 wurde die Burgvon der Deutschen Turnerschaft übernommen,seit 1936 ist sie Jugendherberge.1996 wurde dieJugendherberge nach sechsjähriger Schließungrenoviert und erweitert wiedereröffnet (Station 9).Im weiteren Verlauf führt der Tiergartentunnel-Wanderweg zu herrlichen Aussichten über die Ei-fellandschaft (Station 10) und an einem vorge-schichtlichen Hügelgrab (Station 11) vorbei.

Österreicher kämpften für die EifelAn zwei Stellen kann der Wanderer ein Typ Bo-dendenkmal kennenlernen, der erst vor seinempolitischen Hintergrund seine wahre Bedeutungerlangt.Es handelt sich dabei um zwei sog.Öster-reichische Schanzen (Stationen 12 und 14).Mitdem Vordringen der Franzosen in das Rheinland

Blankenheim. Die 19 km lange Rundwanderstrecke mit den Stationen 1–18 (s. S. 5)© K. Grewe, Landesvermessungsamt NRW (Genehmigung vom 8.12.1998, Nr. 98301)

Page 6: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

DER TIERGARTENTUNNEL-WANDERWEG 5

zum Ende des 18.J ahrhunderts kommt es zuschweren militärischen Auseinandersetzungenmit den verbündeten Österreichern und Preußen.Im Eifelraum waren es die Österreicher, die denFranzosen standhalten sollten, aber zurückge-drängt wurden.Im Rahmen dieser kriegerischenHandlungen ist auch der Raum um Blankenheimbetroffen.Reste der Kriegshandlungen sind heutenoch im Gelände zu sehen.Die Fernstraße zwi-

Die Stationen des Tiergartentunnel-Wanderweges1.Das Urfttal als Natur- und Kulturraum2.Das Naturschutzgebiet Haubachtal3.Der Stauteich in der „Rhenn“4.Die Brunnenstube „Alte Quelle“5.Die Druckleitungstrasse6.Der Tiergartentunnel7.Das Wasserhäuschen8.Der ehemalige Barockgarten9.Burg Blankenheim

10.Eif elpanorama11.Das Hügelgrab „Russengrab“12.Österreichische Schanzen (I)13.Die Hängebuche auf dem Hügelgrab14.Österreichische Schanzen (II)15.Die Römerstraße durch den Olbrückwald16.Der „Altenburger Kopf“ mit der Altenburg17.Die Trasse der oberen Ahrtalbahn18.Das Urfttal als Natur- und Kulturraum

schen Blankenheimerdorf und Schmidtheim –streckenweise ehemals Römerstraße und heuteB 51 – wurde von den österreichischen Truppenals Verteidigungslinie genutzt.In der sog.„T ran-chot-Karte“, der 1808/09 von den Franzosen ge-fertigten topographischen Karte des Rheinlandes,sind rechts und links der Straße in gestaffelter An-ordnung acht österreichische Geschützstellungeneingezeichnet und teilweise als „Batterie des Au-trichiens en l´année 1794“ beschrieben.Zw ei die-ser „Österreichischen Schanzen“ sind im Verlaufdes Tiergartentunnel-Wanderweges erschlossenworden.Sie sind als bogenförmig angelegte Wällemit vorgelagertem Gräben erkennbar.

Aus dem Bericht eines Zeitgenossen geht hervor,dass Einwohner von Blankenheim, Schmidtheim,Kronenburg und Baasem von den Österreichernzu Schanzarbeiten auf der Höhe zwischenSchmidtheim und Blankenheim gezwungen wor-den seien.Die Stellungen seien aber nie beschos-sen worden, da sie von den Österreichern, ausFurcht, von den Franzosen umgangen zu werden,vor möglichen Kampfhandlungen geräumt wordenseien.

Die vor uns liegende Erdwerke bestehen aushalbkreisförmigen Wällen mit vorgelagerten Grä-ben.Im Inneren sind jeweils drei Eintiefungen fürdie Geschütze erkennbar.Die letztere der beidenSchanzen am Tiergartentunnel-Wanderweg istvon der heutigen K 69 mittig durchschnitten.Dasdeutet darauf hin, dass sie diesen historischenStraßenverlauf ehemals abschneiden und damitsperren sollte.

Blankenheim.Die österreichische Schanze

wird heute von der K 69durchschnitten (Station 14).

© K. Grewe

Page 7: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

DER TIERGARTENTUNNEL-WANDERWEG6

Römerstraße und Hügelgrab

Nur unweit von dieser Stelle sind Reste der ehe-maligen Römerstraße zu sehen, die von Trierkommend den Olbrückwald querte und an Blan-kenheimerdorf und Nettersheim vorbei über Zül-pich nach Köln führte.Der römische Straßen-damm und Reste der bei einer archäologischenUntersuchung freigelegten Straße sind bei Station15 zu sehen.

Zwischen der ersten und der zweiten Schanze hatder Wanderer ein auffälliges Naturdenkmal pas-

Blankenheim. Die Hängebuche (fagus sylvatica, var.suentelensis) auf einem Hügelgrab (Station 13).

© K. Grewe

Blankenheim. Der „Altenburger Kopf“ bei Blankenheimerdorf mit Resten einer ehemaligenBurganlage (Station 16).© K. Grewe

siert: eine weithin sichtbare Hängebuche (Station13).Dabei handelt es sich um eine Mutation derRot-Buche, die nach ihrer Entdeckung im Süntel,einem kleinen Mittelgebirge südwestlich Hanno-ver, auch als Süntelbuche (Fagus sylvatica, Varie-tät suentelensis) bezeichnet wird.Der Hügel ent-spricht in seinen Dimensionen den vielenHügelgräbern, die in der Umgebung nachzuwei-sen sind.Es ist deshalb durchaus berechtigt anzu-nehmen, dass wir es auch an dieser Stelle miteinen vorgeschichtlichen Begräbnisplatz zu tunhaben.V ermutlich ist der als Naturdenkmal ge-schützte Baum vor rund 200 Jahren auf das Hü-gelgrab gepflanzt worden.Ein wenig entfernt vom Wanderweg, aber gut ein-zusehen, liegt von einem prächtigen Hochwaldbedeckt der Altenburger Kopf (Station 16).Hierstand ehemals die namengebende Alte Burg, dieals Vorgängerbau der Blankenheimer Burg ange-sehen wird.

Relikte der AhrtalbahnDen Abschluss in der Reihe der zu besichtigen-den archäologischen Denkmäler bilden die Resteeines recht jungen Technikbaus.Die Trasse derehemaligen oberen Ahrtalbahn ist an vielen Stel-len noch gut erhalten, sei es als Geländeein-schnitt oder als Bahndamm (Station 17).Durchseine teilweise aufwändigen Tunnel und Brückenwar der Bau dieser Bahnlinie ein großes techni-schen Unterfangen, wobei der strategische Hinter-

Page 8: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

DER TIERGARTENTUNNEL-WANDERWEG 7

grund dieses Projektes nicht außer Acht gelassenwerden sollte.

Es war ein Ereignis, das den „Eifeler Nachrichten“eine Sonderausgabe wert war: Die Eröffnung derBahnstrecke Ahrdorf – Blankenheim (Wald) am1.Mai 1913.Bei diesem 1913 eingeweihten Stre-ckenabschnitt handelte es sich um eine Querver-bindung zwischen den damals bereits vorhande-nen Strecken Remagen – Adenau (um 1885erbaut) und der Strecke Köln – Trier (1869).Mitden Arbeiten war am 1.Apr il 1910 begonnen wor-den, so dass auch im Nachhinein die recht kurzeBauzeit erwähnenswert ist.Neben dem Personen-verkehr war der Hauptzweck für den Bau dieserBahnlinie der Material- und Truppentransport imKriegsfalle.

Die Trassenführung war nicht unproblematisch,was sich schon in der Länge der ausgebautenStrecke ausdrückt.Schließlich war für die Bahneine Strecke von 24,9 km auszubauen gewesen,während die Landstraße für dieselbe Verbindungnur 18 km benötigte.Neben den Bahnhöfen Ahr-dorf und Blankenheim (Wald) befanden sich ander Strecke fünf weitere Bahnhöfe, nämlich Dol-lendorf, Freilingen, Mülheim, Blankenheim undBlankenheimerdorf.

Aufwändige Trassenführung

Größere Brückenbauwerke führten die Bahn überdie Ahr, über den Lampertsbach und über die Urft.Erhebliche Schwierigkeiten haben die drei Tunnelbereitet.Die Trasse des Tunnels bei Ahrdorf (399 m

lang) beschrieb in ihrem gesamten Verlauf eineKurve, was in damaliger Zeit noch als technischeBesonderheit beschrieben wurde.Der Tunneldurch den Finkenberg bei Blankenheim wurde314 m lang.Geologische Probleme schon wäh-rend der Bauzeit erforderten mehrfache Verstär-kungen des Gewölbes und den Einbau von eiser-nen Gurtbögen.Der dritte Tunnel (112 m lang) lagbeim Blankenheimer Bahnhof unter der Provinzi-alstraße nach Köln.Er war – wie die anderen auch– voll ausgemauert.Auch außerhalb der Tunnel waren große Erdarbei-ten erforderlich.Der Taleinschnitt beim BahnhofBlankenheim war 25 m tief, was für den Ausbauder Strecke die Anlage eines entsprechend be-messenen Dammes erforderte; geologische Pro-bleme verursachten dann an dieser Stelle die An-schüttung von zusätzlichen 100 000 m3 Erdreich.Andererseits mussten zur Absicherung eines30 m tiefen Trasseneinschnitts bei Mülheim 1000m3 Beton zusätzlich verbaut werden.Insgesamtwaren für den Bau der Bahnstrecke 1 600 000 m3

Bodenmassen zu bewegen sowie 42 000 m3 Mau-erwerk und 1 900 m3 Beton zu verbauen.A ußer-halb der Tunnel wurden 3 210 000 kg Zement,990 000 kg Traß und 38 000 m3 Bruchsteine ver-braucht.Das gesamte Bauvorhaben war in fünfBaulose eingeteilt, die von Privatfirmen ausge-führt wurden.

Viel Personal und hohe KostenAll diese Arbeiten waren nur durch den Einsatzvon zahllosen Arbeitskräften und auch Maschinen

Blankenheim. „Wildwest“in der Eifel. Bauarbeiten

der oberen Ahrtalbahn1910–1913 (Station 17).

© Archiv Eifelmuseum Blankenheim

Page 9: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

DER TIERGARTENTUNNEL-WANDERWEG8

möglich.Die Arbeiter wurden in der Umgebungangeheuert, so dass der Bahnbau für viele Män-ner aus den anliegenden Dörfern für eine gewisseZeit Arbeit bot und einen Zusatzverdienst ermög-lichte.Es wurden aber auch Gastarbeiter in großerZahl beschäftigt: Diese Männer kamen aus ganzDeutschland, aber auch vom Balkan, aus Holland,Frankreich und Italien.Die Angaben über die Zahlder eingesetzten Arbeiter schwanken zwischen1500 insgesamt und 5 000 fremden Arbeitern al-lein in der Bürgermeisterei Blankenheim.Die fürden Bahnbau eingesetzten Dampfhammer impo-nierten schon den Zeitgenossen: „... und es warenmehrere im Einsatz!“Die Finanzierung des Bahnbaus wurde durch Ge-setze von 1909 und 1912 gesichert, wodurch ein-mal 5 371 000 Mark und dann noch einmal2 400 000 Mark bereitgestellt wurden.Die höchs-ten Posten in der Bausumme waren die Erdarbei-ten (2 900 000 Mark), die Tunnel (940 000 Mark)und der Oberbau (920 000 Mark).

Die InbetriebnahmeNach der Eröffnung am 1.Mai 1913 diente dieBahn eine Zeitlang dem Personenverkehr: In bei-den Richtungen wurde die Strecke täglich von vierfahrplanmäßigen Zügen befahren.Im Ersten Welt-krieg wurde sie dann hauptsächlich für Material-und Truppentransporte genutzt.A uch im ZweitenWeltkrieg hatte die Bahn als NachschubstreckeBedeutung.Beim Näherrücken der Front dientendie Tunnel tagsüber als Versteck für Munitions-

und Treibstoffzüge.Nach Kriegsende wurden derBlankenheimer Tunnel und zahlreiche Brücken ge-sprengt, dann aber wiederhergestellt, so dass ab1951 der Güterverkehr zwischen Blankenheim(Wald) und Ahrdorf erneut aufgenommen werdenkonnte.Der ab 1954 zwischen Blankenheim(Wald) und Mülheim wieder aufgenommene Per-sonenverkehr wurde schon 1958 abermals einge-stellt.Am 3.März 1961 erfolgte die offiziell letzteGüterzugfahrt auf der Strecke Blankenheim(Wald) und Ahrdorf.Nicht ohne Grund sind Anfangs- und Endpunktdieses neuen thematischen Wanderweges an denDB-Bahnhof Blankenheim (Wald) gelegt worden.Auf diese Weise ist der Wanderweg mit öffent-lichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.Die Wan-derstrecke von rund 19 km wird damit zu einemErlebnis, zumal sie sich leicht als Tageswande-rung vom Rhein oder von der Mosel her organisie-ren lässt, wobei man das Auto allenfalls zum Er-reichen des nächsten Bahnhofs benutzen muss.

Literatur• Grewe, K., Licht am Ende des Tunnels. Planung und

Trassierung im antiken Tunnelbau (Mainz 1998).• Grewe, K., Der Tiergartentunnel von Blankenheim. Ar-

chäologie im Rheinland 1998 (Köln 1999) 137–140.• Grewe, K., Der Tiergartentunnel von Burg Blanken-

heim.Rheinische Kunststätten 455 (Köln 2000).• Grewe, K.; Wippern, J.J.M., Wasser für Burg Blanken-

heim: vor dem Tunnel eine Druckrohrleitung.Archäolo-gie im Rheinland 2000 (Stuttgart 2001) 123–126.

• Grewe, K.Der Tiergartentunnel-Wanderweg.Rheini-sche Landschaften 50 (Köln 2002).

• Grewe, K., Historische Tunnelbauten im Rheinland.Materialien zur Bodendenkmalpflege im Rheinland 14(Köln 2002).

• Grewe, K., Zwischen Quellfassung und Tunnel – vonder Holzrohrleitung blieb nur das Eisen.Archäologie imRheinland 2002 (Köln 2003) 179–182.

Dr. Klaus Grewe, Landschaftsverband Rheinland,Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege,

Endenicher Str. 133, 53115 Bonn

Empfehlenswert ist der Wanderführer, der alshandliche Broschüre beim Rheinischen Verein fürDenkmalpflege und Landschaftsschutz in Kölnoder über jede Buchhandlung für nur 3,00 € zu be-ziehen ist: K. Grewe, Der Tiergartentunnel-Wan-derweg. Rheinische Landschaften 50 (Köln 2002).Weitere Infos: www.tiergartentunnel.de;www.klaus-grewe.de

Blankenheim. Dampfhammereinsatz („... und es warenmehrere im Einsatz“) beim Bau der oberen Ahrtalbahn1910–1913 (Station 17).

© Archiv Eifelmuseum Blankenheim

Page 10: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

HEIDEN – MOORE – WIESEN 9

Heiden – Moore – WiesenBausteine für ein Deutsch-Belgisches Biotopnetzwerk

Von Heidi Emmelmann und Alain Langer

Der Schutzgedanke

Durch die Beweidung mit Schafen und Rindernwar der überwiegende Teil der Eifel vor 150 bis180 Jahren waldfreies Gebiet.Zu den beweidetenFlächen gehörten auch Heiden, Moore, Feucht-wiesen und Borstgrasrasen.Diese kontinuierlicheund schonende Nutzung aus Beweidung und spä-ter auch Mahd führte je nach Standort zu einersehr hohen Artenvielfalt und wurde in dieserWeise noch bis Ende 1950 durchgeführt.In Ver-bindung mit den besonderen Standortverhältnis-sen (extremes Klima, nährstoffarme Böden undhohe Niederschlagsmengen) entwickelten sichdadurch Borstgrasrasen, Strauch- und Moorhei-den.Die Moore waren besonders auf der nieder-schlagsreichen Vennhochfläche konzentriert.

Die in der folgenden Zeit eingetretenen Verände-rungen des Landschaftsbildes und der Artenrück-gang sind auf höheren Einsatz mineralischer Dün-gemittel, Gülle- und Silagewirtschaft und diegrößere Viehzahl zurückzuführen.Insbesonderedurch die vermehrte Düngung wurden standort-spezifische Unterschiede aufgehoben.Durch denaufkommenden Maschineneinsatz fielen sehrfeuchte, aber auch ungünstig gelegene Flächenaus der Bewirtschaftung heraus und wurden zuBrachflächen.Diese Standorte verbuschten oderwurden mit nicht standortgerechten Baumartenwie der Fichte aufgeforstet.Die Folge war die Ver-drängung der typischen Pflanzen- und Tierarten.

Heute zeigen nur noch Restbestände die frühereVerbreitung.Um diese Biotope vor einem vollstän-digen Verlust zu bewahren, haben sich belgischeund deutsche Naturschutzorganisationen zusam-mengeschlossen und ein grenzüberschreitendes

Hochmoor im Venn bei Lammersdorf © Archiv Eifelverein (Traubenkraut)

Page 11: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

HEIDEN – MOORE – WIESEN10

Projekt zum Schutz von „Heiden, Mooren undWiesen“ ins Leben gerufen.

Das ProjektgebietTiere und Pflanzen kennen keine Landesgrenzen.Das Projektgebiet erstreckt sich deshalb über dasgesamte Deutsch-Belgische Grenzgebiet.Inner-halb dieser Region beschränkt sich die Arbeit je-doch auf spezifische Gebiete, die durch ihre geo-graphische Verteilung mit schon renaturiertenFlächen (Hohes Venn, Talsohlen etc.) ein gesam-tes Netzwerk darstellen.

Die Situation heute Im Deutsch-Belgischen Grenzraum gibt es nochzahlreiche z.T. verstreut liegende Restflächen vondiesen schützenswerten Lebensräumen, die teil-weise zwischen Gebüschen oder lichten Fichten-beständen liegen.Zw ar sind diese Restbeständemeist verhältnismäßig klein, doch stellen sie wich-tige Bausteine des ökologischen Biotopnetzwerksdar.Größere Zonen wie z.B.das Hohe Venn(4 000 ha) sind auf ihre vernetzende Rolle ange-wiesen, ansonsten wären sie wie Inseln von be-nachbarten Zonen abgetrennt.Ohne diese Korri-dore ist kein Austausch und keine Verbreitung vonArten mehr möglich, Restbestände verschiedenerTiere und Pflanzen sind auf sich selbst angewie-sen und somit bedroht (z.B. Inzucht oder Jahre mitungünstigen klimatischen Bedingungen könnenzum lokalen Aussterben bestimmter Arten füh-ren).Diese verbindende Funktion ist sowohl für imWasser lebende Tiere als auch für andere Artenwie Vögel oder Schmetterlinge wichtig.Land-

schaftselemente wie Flüsse und Auen, die wegenihrer linearen und fortlaufenden Struktur ebenfallseine Vernetzungsfunktion übernehmen können,sollen falls nötig integriert werden.Die meisten bisherigen Schutzbemühungenhaben sich bisher nur auf wenige Kernzonen wiedem Hohen Venn (B) oder dem Rohrvenn (D) kon-zentriert.Der innovative Charakter des Projektesliegt nun darin, dass kleine Gebiete, die jedocheine Schlüsselrolle im ökologischen Netzwerkspielen und diese Kernzonen verbinden, ge-schützt und entwickelt werden sollen.

Ziel des ProjektesDas Ziel ist eine grenzüberschreitende Biotopver-netzung, die einerseits den Lebensraum sichernund zudem einer genetischen Verarmung vorbeu-gen soll.Die Entwicklung und Sicherung der nochintakten Biotope dient dazu, ein Netz aus Baustei-nen für die Zu- und Abwanderung und damit dengenetischen Austausch bedrohter Arten zu schaf-fen.Im Rahmen des von der Europäischen Union ge-förderten INTERREG-Projektes werden daherländerübergreifend nachstehende Ziele verfolgt:• Erfassung und Bewertung noch vorhandener

Biotop-Restflächen.• Renaturierung dieser Biotope durch gezielte

Maßnahmen• Vernetzung der vorhandenen und renaturierten

Biotope• Öffentlichkeitsarbeit als wesentliches Element

des Projektes.

Sich auf einer abgeblühten Bärwurzpflanze paarendeBraune Waldvögel (Aphantus hyperanthus).

© Frank Wagener

Der Kleine Weinschwärmer (Peresa parcellus) ruht sichin einer brachen Feuchtwiese des Kylltales aus.

© Frank Wagener

Page 12: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

HEIDEN – MOORE – WIESEN 11

Das Projekt bietet die einmalige Chance, in dennächsten Jahren naturschutzwürdige Flächen ingroßem Umfang zu renaturieren und wichtige Im-pulse für die Zukunft zu geben.

Das europäische BiotopnetzwerkDie Biotoptypen Moore, Heiden und Borstgrasra-sen kennzeichnen sich alle durch eine großeArtenvielfalt sowie durch das Vorkommen von sel-tenen Tier-und Pflanzenarten.Wie die Fließge-wässer samt ihrer Auen stellen diese Lebensräu-me wichtige Bindeglieder des europäischenBiotopnetzwerks dar.

1. MooreMoore sind im Wesentlichen dadurch geprägt,dass Torfe in natürlicher Schichtung sowie eine ty-pische Vegetationsdecke vorkommen.Abgestorbe-ne Pflanzen werden unter Wasser nicht zersetztund bilden so den Torfkörper, der bei intakten Moo-ren immer weiter wächst und über den sich auchdie Vegetationsgeschichte zurückverfolgen lässt.Moore sind überwiegend natürliche oder naturna-he, baumarme oder mit Moorwäldern bestockteBiotope mit wassergetränkten Böden aus vertorf-ten Pflanzenresten (Moorböden).

Zu den Mooren gehören:

• Hochmoore oder Regenmoore, deren Wasser-und Nährstoffversorgung nur vom Niederschlagbestimmt wird (z.B. das Hohe Venn);

• Übergangsmoore (Zwischenmoore), die stand-örtlich Übergänge von Niedermooren zu Hoch-mooren bilden, sowie

• Niedermoore (Flachmoore), deren Böden lang-fristig von Grund-, Quell- oder Sickerwasserdurchtränkt werden (z.B. Quellgebiete).

In der Pflanzendecke unterscheiden sich Hoch-und Niedermoore durch folgende Ausprägungen:In Hochmooren dominieren Torfmoose und Erika-gewächse während in Niedermooren Sauergräserwie Seggen, Binsen und Wollgräser vorkommen.In trockenfallenden Hochmoorflächen herrscht dieBesenheide vor.Natür licherweise stocken inRandbereichen typische Moorwälder mit Kieferund Birke.Char akteristisch für Moore ist die Nähr-stoffarmut.Die dort lebenden Pflanzen haben sichauf diese extremen Bedingungen spezialisiert.Zum Beispiel deckt der Sonnentau seinen Stick-stoffbedarf aus dem Eiweiß kleiner Insekten, dieer mit Hilfe klebriger Drüsensekrete fangen undverdauen kann.

Im Wallonischen Venn © Archiv Eifelverein (Traubenkraut)

Page 13: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

Im Hohen Venn kommen überwiegend Über-gangsmoore vor die besonders durch Pfeifengras(Molinia coerulea) geprägt sind.Im Naturschutz-gebiet des Wallonischen Venns befindet sich eineintakte Hochmoorfläche von einigen hundert Qua-dratmetern mit Torfauflagen bis zu 8 m.Der Rückgang der Moorflächen ist vor allem aufEntwässerung, Aufforstung und Torfabbau zurück-zuführen.Mit den Mooren gehen auch natürlicheHochwasserrückhaltegebiete verloren.

2. Heiden und BorstgrasrasenHeiden und Borstgrasrasen sind extensiv nutzba-re Weiden und Wiesen auf mäßig trocken bisfeuchten Standorten, die durch Nährstoffarmutoder geringe Nährstoffverfügbarkeit gekennzeich-net sind; diese zwei Biotoptypen sind sich in ihrerVerbreitung und Artenzusammensetzung ähnlich.Ihr Hauptvorkommen liegt heute in den Hochlagender Mittelgebirge wie z.B. der Eifel. Zu den Heide-biotopen werden Borstgrasrasen, Zwergstrauch-und Ginsterheiden gerechnet.Die extensive Be-wirtschaftung dieser Biotope wurde oft mit Brandoder Plaggenhieb kombiniert.Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden sindlandwirtschaftliche Grenzertragsflächen, die heut-zutage nur noch im Rahmen des Kulturland-schaftsprogrammes rentabel bewirtschaftet wer-den können.Die dauerhafte extensive Nutzung istaber Grundvoraussetzung für die Erhaltung dieserartenreichen Biotope, die den Betrachter jedesJahr mit wunderschönen Blühaspekten erfreuen.

3. WiesenFeuchtwiesen sind bei extensiver Nutzung sehrartenreiche Lebensräume mit einer vielfältigenPflanzen- und Tierwelt.Bei Maßnahmen zur Er-haltung und Renaturierung dieser Biotope stehtder Schutz der Wiesenvögel z.B. des Braunkehl-chens (Saxicola rubetra) im Vordergrund.Sie sindmit ihrem Lebens-, Nahrungs- und Brutgeschäftan den historischen Bewirtschaftungsrhythmusder kleinbäuerlichen Landwirtschaft angepasst.Die Intensivierung der Landwirtschaft verdrängtedie meisten Wiesenbrüter.Herbeigeführ t durch dieVerkürzung der Heuernte, die Einführung des frü-hen Silageschnittes, die Anhebung des Dünge-niveaus und dem Auftrieb einer höheren Viehdich-te.Durch eine mit den Landwirten abgestimmteund entlohnte Extensivierung der Bewirtschaftung(späte Mahd oder Beweidung) sowie eine Verbes-serung der Wiesenlebensräume durch Entbu-

schungsmaßnahmen sollen die Bruterfolge derWiesenvögel wieder gesteigert und so deren Fort-bestand gesichert werden.

MaßnahmenEs gilt, diesen gesamten Lebensraumkomplexvon Mooren, Heiden und Borstgrasrasen mit sei-nen interaktiven, ökologischen Wechselbeziehun-gen und Verflechtungen ganzheitlich zu erfassen,zu sichern und zu regenerieren.Insbesondere diedauerhafte Erhaltung der Lebensräume durchdauerhafte regelmäßige Pflegemaßnahmen isteines der Ziele des Projektes.In Deutschland ist der Vertragsnaturschutz bereitsein festes Instrument für die Durchführung vonPflegearbeiten im Naturschutz.In Belgien bestehtaufgrund der positiven Erfahrungen in Deutsch-land ebenfalls großes Interesse, ein zweitesStandbein durch den Vertragsnaturschutz für dieLandwirte zu schaffen.Derz eit ist die Besteuerungfür derartige Arbeiten noch zu hoch, so dass diesenicht lukrativ sind.

HEIDEN – MOORE – WIESEN12

Das Schmalblättrige Wollgras (Eriopherum angustifo-lium) kennzeichnet Niedermoore und deren Übergängein die Sümpfe. © Frank Wagener

Page 14: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

HEIDEN – MOORE – WIESEN 13

Geographisches Informationssystem (GIS)Erst durch eine detaillierte Kartierung der Biotopekönnen konkrete Renaturierungsmaßnahmen ge-plant werden.Im Gelände erhobene Daten (Bio-toptypen, Pflanzen- und Tierarten usw.) werden ineiner Datenbank gesammelt und mit den digitalenKarten des Geografischen Informationssystemsverbunden und zentralisiert.Diese Informationenkönnen dann auf Karten dargestellt werden.Einsteter Überblick über das gesamte ökologischeNetzwerk der Projektregion wird so gewährleistet.Die Planung und Organisation der Maßnahmenwird erheblich erleichtert.

Hydrologische UntersuchungenWasseranalysen liefern Informationen über den Zu-stand der Gewässer.Dadurch können die Maßnah-men sehr gezielt in gefährdeten Bereichen durch-geführt werden.Untersuchungen an den Wasser-läufen, die das Projektgebiet durchlaufen oderderen Quelle sich dort befindet, stellen eine wert-volle Ergänzung der Analysen dar.A ußerdem stel-len sie eine interessante Informationsquelle für an-dere Arbeitsbereiche dar (z.B. Abwasserklärung).

Schutzmaßnahmen im GeländeKonkret soll unser Projekt die negativen Auswir-kungen von Entwässerungs- und Aufforstungs-maßnahmen in den zu schützenden Lebensräu-men aufheben.Die Maßnahmen finden sowohlauf öffentlichen und privaten, als auch auf Flächender asbl Réserves naturelles RNOB (BNVS – Bel-gische Natur- und Vogelschutzgebiete) statt:

Verschluss von Entwässerungsgräben und Wie-dervernässung: Moore bestehen aus wasserge-tränkten Böden; Borstgrasrasen liegen überwie-gend in Quellgebieten.Die Pflanzengesell-schaften, die dort vorkommen, sind auf diese nas-sen Böden angewiesen.Änder ungen im Wasser-haushalt wie durch Entwässerung führen zumVerlust der charakteristischen Pflanzenarten.Torf-moose reagieren zum Beispiel schon auf kurzfris-tige Wasserstandsschwankungen von mehr als 30Zentimeter sehr empfindlich.Um den natürlichenWasserstand wiederherzustellen, müssen die inder Vergangenheit künstlich angelegten Entwäs-serungsgräben geschlossen werden (Wiederver-nässung).Dabei muss die Durchgängigkeit dernatürlichen Fließgewässer gewährleistet sein, umÜberschwemmungen zu vermeiden.Entkusselung und Mulchen: Das regelmäßigeEntfernen von unerwünschtem Aufwuchs ist eineder wichtigsten Pflegemaßnahmen zum Erhaltvon Heiden und Borstgrasrasen.Die Entkusse-lung ist lebenswichtig für diese Biotope, die sonstschnell von Büschen und Ginster überwachsenwürden.Ein Mangel an Pflege führt auch zu arten-armen Wiesen, auf denen sich weit verbreiteteArten stark durchsetzen (z.B .Pf eifengras) undseltenere Arten verdrängt werden.Die Entfernungdieser dichten Rasenfilze durch Mulchen undMähen führt zu beachtlichen Erfolgen.Entfichtungen: Wie in den Talsohlen sind die Fich-ten auch in Mooren, Heiden und BorstgrasrasenUrsache für den Rückgang der natürlichen Floraund Fauna: sie verändern die physikalisch-chemi-

Moorgrubeim Hohen Venn

© Archiv Eifelverein(Traubenkraut)

Page 15: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

schen Faktoren des Bodens und des Wassers,reduzieren den Lichteinfall und geben somit dernaturnahen Ersatzvegetation keine Entfaltungs-möglichkeiten.Durch Entfernung der Fichten wirdder natürliche Lichteinfall wiederhergestellt unddie Bodenvegetation kann sich wieder ausbreiten.Der Eigentümer erhält aufgrund des frühen Ernte-zeitpunktes eine finanzielle Entschädigung alsAusgleich.T alsohlen, die wichtige Elemente zwi-schen den renaturierten Flächen darstellen undnoch Fichtenriegel aufweisen, werden in dieseBereiche integriert.Einzäunung: Offenlandbiotope wie Moore, Heidenund Borstgrasrasen müssen gepflegt werden, an-sonsten verbuschen sie oder werden zu Wald.Nach einer Erstpflege wie zum Beispiel der Entkus-selung müssen die Flächen gemäht oder extensivbeweidet werden.Daher werden diese Gebiete ein-gezäunt und so für eine nachhaltige Bewirtschaf-tung attraktiv gemacht.Diese Flächen können inbestehende Vertragsnaturschutzprogramme über-nommen werden, wodurch eine langfristige Pflegesichergestellt wird.Ein weiterer positiver Effektdabei ist die Förderung kleinbäuerlicher Betriebe.

Perspektiven

Die Fortsetzung des Projektes nach Abschlussder Förderphase wird durch die asbl Réserves na-turelles RNOB, den Naturpark, die Forstverwal-tungen und die Kreise im Rahmen ihrer hoheit-lichen Aufgabenwahrnehmung unter fachlichberatender Mitwirkung der Biologischen Stationengeleistet, und zwar durch:

• Ankauf dieser naturnahen Lebensräume

• Ausweisung von Naturschutzgebieten

• Vertragsnaturschutz

• Umsetzung des Landschaftsplanes

• Anwendung der Flora-Fauna-Habitat Richtlinie

Damit werden wichtige Grundsteine für eine posi-tive Entwicklung der bedrohten Lebensräume ge-legt und eine dauerhafte Erhaltung sichergestellt.

Heidi Emmelmann, Alain LangerNaturpark Hohes Venn – Eifel

Route de Botrange 131, B-4950 Waimes

SCHÜTZT DIE MOORE!14

Schützt die Moore!Vegetationskundliche Aspekte zum Hohen Venn

Von Stephan Miseré

Von Natur aus sind bzw.w ären nur dieechten Regenmoore (früher als Hoch-moore bezeichnet) und die Versump-fungsbereiche in den Palsenstrukturenwaldfrei.Die restliche Landschaft desHohen Venns würde vor allem von Bir-kenmoorwäldern und lichten Eichen-Birkenwälder dominiert werden.A ufGrund den anthropogenen Überfor-mungen des Venns durch die land- undforstwirtschaftliche Nutzung sowie denTorfabbau hat sich das Landschaftsbildstark verändert.Heute sind auf belgi-scher Seite noch weite offene undwaldfreie Vennflächen vorhanden.Diese Vennflächen werden meist vonPfeifengras (Molinea caerulea) domi- Wiedervernässter Palsen im Roten Venn © S. Miseré

Page 16: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

SCHÜTZT DIE MOORE! 15

niert und verwandeln das Hohe Venn im Herbst ineine goldgelbe Landschaft von herber Schönheit.Diese Flächen sind aus moorökologischer Sichtstark beeinträchtigt.Bedingt durch die Entwässe-rungsmaßnahmen der wirtschaftenden Menschentrockneten die Torfböden stark aus.Das Pfeifen-gras profitierte davon, breitete sich stark aus undverdrängte die konkurrenzschwachen Moorpflan-zen.In den Randbereichen der Regenmoore und imBereich der ehemaligen Bruch- und lichten Ei-chen-Birkenwälder bildeten sich nach der Entwal-dung durch die Beweidung (insbesondere mit Rin-dern und Schafen) und Mahdnutzung (herbstlicheStreunutzung) wertvolle Pflanzenersatzgesell-schaften heraus: Moorheiden und feuchte Borst-grasrasen.Diese sind heute aber durch das Aus-bleiben der historischen und naturverträglichen,extensiven landwirtschaftlichen Nutzung kaumnoch in guter floristischer Ausprägung zu finden.

Großflächige Moorareale gingen durch den Anbauder in der Eifel nicht heimischen Fichte (Piceaabies) und der damit verbundenen Entwässerungverloren.So wurden seit spätestens Mitte des 19.Jahrhunderts die mehr oder weniger ursprüng-lichen Moorflächen und die durch die extensive

Nutzung entstandenen Moorheiden durch Auffors-tung verdrängt.A uch der Torfabbau hat zu einerstarken Degradierung der Vennflächen beigetra-gen.Der mit der Torfgewinnung verbundene Bauvon Entwässerungssystemen ist zum Teil auchheute noch aktiv.Das Hohe Venn und seine Randgebiete zeichnetsich immer noch durch das Vorkommen einerFülle von Vegetationseinheiten mit seltenen undgefährdeten Pflanzenarten aus.A uch aus pflan-zengeographischer Sicht gesehen ist das HoheVenn höchst bemerkenswert.Neben borealen undatlantischen Arten kommen u.a. auch subalpineund kontinentale Arten vor.Einige kälteliebendeArten überstanden den gesamten Klimawechselals Eiszeitrelikte auf den Regenmooren.Als Bei-spiele sind Rauschbeere (Vaccinium uliginosum),Moosbeere (Vaccinium oxycoccus) und die Ros-marinheide (Andromeda polifolia) zu nennen.Heute sind nur noch Reste der naturschutzfach-lich wertvollen Vennvegetation vorhanden.

MooreDie offenen waldfreien Regenmoore des HohenVenns sind das wertvollste was das Hohe Vennaus ökologischer Sicht zu bieten hat.Echte bota-nische Raritäten sind Schwarze Krähenbeere(Empetrum nigrum) und die Wenigblütige Segge(Carex pauciflora).Daneben sind offene Moorflä-chen von Natur aus auch im Bereich von Quellenund in den Palsenstrukturen zu finden.Zusammenmit den Bruchwäldern kann man sie zu denZwischenmoorgesellschaften zählen, die zumeistdurch Quellen und Hangversumpfungen mit Was-ser gespeist werden.Sie werden daher moortypo-logisch auch als Quell- und Hangversumpfungs-moore bezeichnet.Ar ten wie Fieberklee(Menyanthes trifoliata) und Beinbrech (Narthe-cium ossifragum) sind hierzu bemerkenswert.Die vorhandenen Bruchwälder sind als torfmoos-reiche Erlenbruchwälder und als Birkenmoorwäl-der ausgebildet, wobei die Erlenbrücher auf dereigentlichen Vennhochfläche gegenüber den Bir-kenmoorwäldern zurück treten und mehr in derVennabdachung zu finden sind.Der Birkenmoor-wald ist eine natürliche Waldgesellschaft derMoorrandlagen und beginnt sich auch auf trocke-neren, also entwässerten Hochmoorböden undauf anmoorigen Böden einzustellen, sobald dielandwirtschaftliche Nutzung aussetzt.Im HohenVenn wird der Moorbirkenbruch aus den beidenUnterarten Betula pubescens ssp. pubescens

Holzsteg im Brackvenn © H. Emmelmann

Page 17: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

SCHÜTZT DIE MOORE!16

(Moorbirke) und ssp. carpatica (Karpatenbirke)gebildet.Die Flach- oder Niedermoore werden z.T.von Kleinseggenriedern der Braunen Segge(Carex nigra) eingenommen.Moorökologisch herausragend ist das Vorkommenund die Stellung der Torfmoose (Sphagnen) in denMooren, die hauptsächlich für das Wachstum undden Wasserhaushalt der Moore verantwortlichsind.Bemer kenswert sind z.B .Ar ten wie das zuden Torfmoosen zählende Sphagnum fimbriatum.

Heiden und WiesenDie Moorflächen des Hohen Venns sind heutemehr oder weniger von naturfernen Fichtenwäl-dern umgeben.Heideflächen und artenreicheWiesen und Weiden sind heute bis auf wenigeReste verschwunden.Neben den Calluna-Heiden sind vor allem vegeta-tionskundlich und floristisch interessante Mager-wiesen und -weiden als Grenzertragstandortedurch Nutzungsaufgabe und Intensivierung der

Landwirtschaft sehr stark zurückgegangen.Aberes gibt sie noch, wenn z.T. auch nur noch kleinflä-chig.Durch die fehlende intensive Bearbeitung(geringe oder fehlende Düngung, kaum Umbruch,keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmit-tel) haben diese Vegetationseinheiten ihren „ur-sprünglichen“ Reichtum an verschiedenen Pflan-zenarten erhalten.Neben narzissenreichen Bärwurzwiesen, Gold-haferwiesen und Flügelginsterweiden sind insbe-sondere die Borstgrasrasen zu nennen.Flor is-tische hervorzuheben sind dabei Arten wieBärwurz (Meum athamanticum), Gelber Narzisse(Narcissus pseudonarcissus), Heide-Wicke (Viciaorobus), Schwarze Teufelskralle (Phyteuma ni-grum), Flügelginster (Chamaespartium sagittale),Borstgras (Nardus stricta), Arnika (Arnica monta-na) und Orchideen wie die Kuckusblume (Platan-thera bifolia u. P. chlorantha).

Stephan MiseréBiologische Station im Kreis Aachen e. V.

Abgestorbene Kiefer im Hohen Venn © Gaby Fryns

Page 18: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

SCHÜTZENSWERTE TIERE UND PFLANZEN 17

Schützenswerte Tiere und PflanzenDie proklamierten Naturobjekte 2003

Von Peter Göbel (Ehrenmitglied)

Es wird immer wieder offensichtlich, dass eine ef-fektive Naturschutzarbeit nicht allein mit Gesetzenund Verordnungen gelöst werden kann.Allein dasstarke Zurückdrängen der ursprünglichen Naturanimiert die Fachleute zur alljährlichen Proklama-tion der vom Aussterben bedrohten Naturobjekte.Das Ziel dieser Proklamation mit einer Traditionseit 1971 ist es, dem Menschen Anregungen zugeben, ihn mit den Eigentümlichkeiten und Le-bensbedingungen von Pflanzen und Tieren ver-traut zu machen.Über das Nachdenken soll derLeser helfen Wege zu suchen, die Probleme unse-rer Zeit im Naturschutz positiv zu beeinflussen.ImBlickpunkt stehen 2003 folgende Naturobjekte:

Insekt des JahresDie Feldgrille (Gryllus campestris)Ihr Name steht für Heuschrecken und kommt ausdem Griechischen „gryllos“.Sie gehört zur Familieder Grillen und zur Ordnung der Springschrecken.Die bis zu 2 cm groß werdende dickköpfige,schwarze Feldgrille zählt also zu den Heuschre-

cken, kann aber nicht fliegen und ist durch ihr Zir-pen im Sommer bekannt.Die Männchen sind bisin die Nacht hinein unermüdliche „Musikanten“,wobei sie die Chitinleisten an den Beinen oderVorderflügeln gegeneinander reiben.Die Weib-chen singen auch, wenn sie paarungsbereit sind.Bis zu 10 m Entfernung kann das Weibchen, wel-ches man an den braunen Deckflügeln erkennenkann, seinen Partner orten.Die Feldgrille verbringtdie meiste Zeit ihres Lebens unterirdisch auf war-men, trockenen Wiesen, Feldern und Heiden inihren selbst gegrabenen 30 bis 40 cm tiefen Erd-gängen.Ihre Nahrung besteht überwiegend ausKleintieren und Pflanzen.Im Mai ist Paarungszeit,dann kommen sie an die Erdoberfläche, ziehensich aber bei Gefahr blitzschnell zurück.Nach derPaarung erfolgt eine zweistündige Nachbalz.DieWeibchen legen ihre etwa 20 bis 40, mit einem er-starrenden Schaum umgebenen Eier tief imBoden in der Wohnröhre ab.Im Frühjahr kannman die kleinen, anfangs gesellig unter Steinenlebenden Larven sehen, die völlig auf sich alleingestellt sind und von der Mutter nicht weiter ver-sorgt werden.Im Herbst graben sie sich zumÜberwintern ein.Bei ihrer Entwicklung häuten siesich noch bis zu zehnmal.Die letzte findet an son-nigen Apriltagen des Folgejahres statt.Der Le-bensraum der Feldgrille wird kleiner, wenn die Ver-buschung unserer Wiesen fortschreitet.

Vogel des Jahres

Der Mauersegler (Apus apus)

Der Mauersegler mit seinen sichelförmigen Flügelnund dem kurzen gegabelten Schwanz gehört zuden schnellsten und ausdauernsten Fliegern derVogelwelt.Er lebt gerne in unmittelbarer Nachbar-schaft des Menschen.Bei einer Größe von 18 bis21 cm erreicht der unterseits schwarze Vogel mitden kurzen Beinen etwa 90 km/h und kann eineEntfernung bis 900 km pro Tag bewältigen.DieserLangstreckensegler soll im Laufe eines Jahres190 000 Kilometer zurücklegen.Der gewandteVogel, der eine Spannweite von 40 cm hat, ist mitunseren kleineren heimischen Schwalben, denener ähnelt, nicht verwandt.Er und der Alpenseglergehören zur Familie der eigentlichen Segler.V onAnfang August bis Ende April besucht der Zugvogel

Die Feldgrille kann nur springen, nicht fliegen.© Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Braun-schweig

Page 19: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

SCHÜTZENSWERTE TIERE UND PFLANZEN18

das tropische und südliche Afrika.Un überhörbar istseine Anwesenheit, wenn er in Trupps fliegt undschreiend nach Kerbtieren sucht.Seine Nahrungbesteht vorwiegend aus fliegenden Käfern, Fliegen,Bienen, Wespen und Ameisen.Bei der Beutejagdsollen Höhen bis 3 000 m erreicht werden.ZumTrinken landet er nicht, sondern fliegt im Gleitflugüber das Wasser und trinkt dabei.Die Brutzeit beginnt etwa 14 Tage nach seinerRückkehr aus dem Süden und variiert zwischen 18bis 28 Tagen.Sein Nest, welches aus mit Speicheldes Seglers zusammengeklebten Halmen und Fe-dern gefertigt ist, findet man in Türmen, Dachge-bälk und Felsen mit starker Gesteinsverwitterung.Sein Gelege besteht aus 2 bis 3 weißen, ellipti-schen Eiern.Es gibt nur einen jährlichen Brutvor-

gang.Mit naturfreundlichem Bauen würde derVogel nicht so sehr unter zunehmender Woh-nungsnot, sprich geeigneten Nistplätzen, leiden.

Fisch des JahresDie Barbe (Barbus barbus)Sie ist ein Süßwasserfisch aus der artenreichenFamilie der Karpfen und erreicht eine Länge vonetwa 60 cm.A uffallend ist ihre kurze hohe Rücken-flosse.Sie ist oberseits graugrün gefärbt, die Sei-ten sind goldglänzend und mit Ausnahme derRückenflosse sind alle Flossenspitzen rötlich.Einweiteres Kennzeichen sind die vier langen Bartelnals sensible Tastorgane an ihrem Maul, die an derOberlippe und in der Maulspalte sitzen.A uch diedicken Lippen sind typisch.Die Barbe besitzteinen langgestreckten, walzenförmigen Körper,wobei der Bauch leicht abgeflacht wirkt.Schnell-fließendes, sauerstoffreiches Gewässer mit vielenNahrungsteilchen liebt sie besonders.Ihr Haupt-einstand tagsüber ist tief am Grunde, wo sie mitden vier Barteln die Beute am Boden aufspürt unddann mit dem stark unterständigen Maul auf-nimmt.Hier steht sie ruhig gegen den Strom.Nachts wird der gesellig lebende Grundfisch aktiv,geht dann auf Nahrungssuche, die aus Kerbtie-ren, Würmern, Krebsen, Laich, kleinen Fischenund Schnecken besteht.Zur Laichzeit von Mai bis Juli ziehen die Barben inSchwärmen flussaufwärts auf sandigen bzw.kiesi-gen Grund und scheiden im flachen Wasser ihrenklebrigen Laich, etwa bis 8 000 Eier, aus, die amGeröll haften bleiben.Viele überforderte Fischesterben hierbei.Nach ca.10 bis 15 Tagen schlüp-fen die Jungfische.Inf olge von Veränderungen imLebensraum, wie z.B. verschlammte Laichgebieteoder Reduzierung der Durchgängigkeit eines

Der Mauersegler verbringt fast sein ganzes Leben rast-los in der Luft. © NABU, Bonn

Die Barbe liebt schnell-fließende Gewässer mit vielen Nahrungsteilchen.© P. Göbel

Page 20: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

SCHÜTZENSWERTE TIERE UND PFLANZEN 19

Flusslaufes, wird der Fischbesatz bedroht.Heutestützt man das Vorkommen des einst verbreitetenBestandes durch das Einsetzen von Brut undSetzlingen.

Wildtier des JahresDer Wolf (Canis lupus)

Die Tierwelt der Eifel ist noch stärker als die Pflan-zenwelt durch menschliche Eingriffe in den Natur-haushalt beeinflusst worden.Dies begann bereitsim 9.und 11.Jh.durch weitflächige Rodungen.Mitden bewaldeten Flächen verschwand der Lebens-raum der Großtiere wie Auerochse und Wisent,welche in der Folge ausstarben.Etw a 500 Jahrespäter war auch für den Elch, der sich in Laub-und Sumpfwäldern wohlfühlte, das Ende seinesDaseins gekommen.Der letzte Eifelbär wurde, wieallgemein angenommen wird, im 17.Jh.zur Stre-cke gebracht.Dem Luchs, der um 1830 ausgerot-tet war, folgte etwa 20 Jahre später der letztebodenständige Grauwolf.Da dieser weite Wander-züge unternimmt, war es möglich, dass er, aller-dings nur vereinzelt, aus östlichen Ländern ein-wanderte.In wenigen Rudeln kehrt er derzeitwieder vom Osten her nach Sachsen zurück.Canis lupus liebt große Wälder, weite Ödländerund dünn besiedelte Landschaften.Von der Staturher gleicht der Wolf, ein Vorfahre unserer Haus-hunderassen, einem großen Schäferhund.SeineGesamtlänge beträgt etwa 150 cm bei einerSchulterhöhe von ca.80 cm.Er erreicht einHöchstalter von 15 bis 20 Jahren.Die Haarfarbeist oberseits gelblichgrau bis schwarz und unter-

seits heller gefärbt.Meistens im Mai werden nachneun Wochen Tragezeit etwa drei bis sieben zu-nächst blinde Junge geboren, die nach 1 bis 3Jahren geschlechtsreif sind.In der kalten Jahreszeit gehen die Wölfe, dienächtlichen Hetzjäger, in größeren Rudeln ge-meinsam jagen.Sie erbeuten Huf- und Nagetiere,fressen Obst sowie Abfälle und verschonen keineHaustiere.Dar unter hatten vor allem die ohnehinschwer bedrängten Bauern zu leiden.Es deutenheute noch Flurnamen auf die damaligen Wolfs-vorkommen hin.Mittelalter liche Notizen berichtenöfter über das Eindringen von Wölfen in die Städ-te.In der Not gab es gegen die Wolfsplage sogareine alljährliche Wolfsprozession, die von Trier St.Paulin durch das Sauertal nach Echternach führ-te.Ob unsere Bevölkerung heute den Wolf, dersich bevorzugt die leichteste Beute – wie kranke,schwache oder alte Tiere – aussucht, in unsererLandschaft akzeptiert, bleibt abzuwarten.

Blume des JahresDie Korn-Rade (Agrostemma githago)Die aufrechte Korn-Rade aus der Familie der Nel-kengewächse, eine einjährige Pflanze, zeigt einenauffallenden Kelch mit langen, grünen, bartigenZipfeln.Sie blüht auf Getreideäckern von April bisJuni.Ag rostemmas einzelne, leuchtende purpur-violette Kronblätter sind etwa 2 cm groß.Sie zähltzu unseren schönsten Feldblumen.Dieses Acker-wildkraut, welches wahrscheinlich aus dem öst-lichen Mittelmeergebiet zu uns gewandert ist, wirdheute nur noch selten gefunden.Ähnlich wie die

Der Wolf ist ein Verfol-gungsjäger, der seine

Beute im Rudel jagt.© SchutzgemeinschaftDeutsches Wild, Bonn

Page 21: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

SCHÜTZENSWERTE TIERE UND PFLANZEN20

Korn- und Mohnblu-men wurde auch dieKornrade durch neu-zeitliche Anbaumetho-den und gründlicheSaatgutreinigung vonder Allerweltspflanzezur Rote-Liste Art.Ihrebis 90 cm lang werden-de Hauptwurzel nährtden ebenso hoch wer-denden Stängel, derwenig Zweige undkaum Seitentriebe hat.Durch das Pflügenwerden vegetations-freie Stellen geschaf-fen, wo der Samen, derzur Reifezeit aus einerfünfzähnigen Kapselentlassen wird, gut keimen kann.Ihr Fruchtstandist länger als die Kelchröhre.Der schwarze, ziem-lich dicke, etwa 3 bis 4 mm große Samen enthälteinen schwach giftigen Inhaltsstoff, das Saponin.Weil es im Juni, während ihrer Blütezeit oft Gewit-ter gibt, ist die Kornrade, im Volksmund, auch alssagenumwobene Gewitterblume bekannt.

Orchidee des JahresDie Fliegenragwurz (Ophrys insectifera)

Diese farb- und form-schöne Wildblume be-vorzugt als Standortabsonnige Mesobro-meten, ist eine Mittel-meerpflanze und beiuns in der Eifel selten.Sie kann als eineKennart der Enzian-Halbtrockenrasen be-zeichnet werden.DieFliegenragwurz ver-langt ungenutzte undungedüngte Flächen.Im Boden besitzt siezwei rundliche Knollen

zwischen einem Büschel wurmförmiger Wurzeln.Ihr Blütenbau ist besonders an den Insektenbe-such angepasst.Sie unterscheidet sich in den Le-bensbedingungen von den anderen Ragwurzar-ten dadurch, dass sie die schattigen Gebietebevorzugt, in manchen Jahren nur selten auf Süd-hängen blüht und am Weitesten nach Norden (biszum Polarkreis) geht.A uf Kalktrockenrasen blühtdiese Orchidee mit kleinen, zahlreichen Blütenvon Mai bis Juni.Bei einer Pflanzengröße von 15bis 45 cm fällt die schlankwüchsige Fliegenrag-wurz wenig auf und ist daher, besonders in derblütenlosen Zeit, schwer zu finden.Ihre Blüten äh-neln in der Tracht einer Fliege.Sie haben drei äu-ßere und drei innere Hüllblätter, von denen dasnach unten gewendete die Gestalt einer Lippe be-sitzt.Diese ist der Anflugplatz der bestäubendenGrabwespen, die durch Sexuallockstoffe, welchedie Pflanze verströmt, angelockt werden.Die zueinem Säulchen verwachsene Narbe des Stem-pels ragt oberhalb der Lippe hervor.Die Pollenbilden eine keulige Masse, die durch Klebstoff be-reichert am Kopf des besuchenden Insektesangehaftet und so ganz zwangsläufig auf eine an-dere Blüte transportiert wird.Die Laubblätter um-fassen im Grunde den Stängel, sind mittellang,schmal und enden in einer Spitze.

Im Spätherbst erscheinen schon die Blätter undbeweisen, dass diese Mittelmeerpflanze sich nochnicht akklimatisiert hat.In der Erde sitzen zweinährstoffreiche Knollen, wovon die eine aufgebautwird und im kommenden Jahr die Pflanze zurBlüte bringt.V om Ausfall der staubfeinen Samen-körner bis zu den ersten Blüten vergehen 6 bis 8Jahre.Mehrere Schutzbestimmungen betreffendiese Orchidee, darunter das Washingtoner Ar-tenschutzabkommen.Der Lebensraum der Flie-genragwurz wird aber am wirksamsten durch denEinsatz von Wanderschafherden gesichert, dadiese die Verbuschung der Flächen reduzieren.

Baum des Jahres

Die Schwarzerle (Alnus glutinosa)

Die lichtbedürftige Schwarzerle wird auch Roterlegenannt.Ihre beiden Namensbezeichnungenstammen vermutlich von der im Alter schwarz-braun werdenden Tafelborke bzw.v on dem sichnach der Fällung vom hellen Gelb zum rotbraunfärbenden Holz.Sie liebt feuchten, mineralischkräftigen Boden, verlangt hohe Luftfeuchtigkeit,aber nur geringe Wärme.A uf Sand- und reinenKalkböden trauert sie.Aln us glutinosa ist frosthart,

Die Korn-Rade ist ein Acker-wildkraut und prägte vorihrer Verdrängung unsereKulturlandschaft. © P. Göbel

Die Fliegenragwurz „ver-führt“ die Grabwespe zurPseudobefruchtung undkann dadurch ihre eige-nen Pollen zur Bestäu-bung verbreiten.

© P. Göbel

Page 22: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

SCHÜTZENSWERTE TIERE UND PFLANZEN 21

leidet aber unter Trockenheit.Im Optimum kanndie zu den Birkengewächsen zählende Holzart bis25 m hoch werden und ein Alter von 120 Jahrenerreichen.Sie ist ein typischer Bewohner vonBachsäumen.Man findet sie aber auch in quelli-gen Schluchten, feuchten, kühlen Orten, in Ge-sellschaft mit Weide, Pappel, Esche und Buche.Sie befestigt mit ihren tief in die Erde hinabrei-chenden Wurzeln die Ufer, verhindert Erosion, be-einflusst positiv die Wassertemperatur, bietet un-zähligen Wassertieren Schutz und Lebensraum.

In den kleinen kugelförmigen Wurzelknöllchen lebtein „Strahlenpilz“, der Luftstickstoff zu binden ver-mag und diesen in Form von Nitrat dem Baum zu-führt.A ußerdem düngt sie den Boden.Im Wintererscheinen die Knospen groß, violett bereift, lang-gestielt und klebrig.Die folgenden Blätter sinddunkelgrün, verkehrt eiförmig und am Randeetwas gesägt.In der Blütezeit, Ende Februar bisMai, vor Laubausbruch, erscheinen die hängen-den, bräunlichen männlichen Kätzchen und dieaufrechten eiförmigen weiblichen Blüten am Endeder Seitentriebe.Das Holz der Schwarzerle istweich, ziemlich leicht, wenig trag- und druckfest,von geringer Dauer.Es lässt sich leicht bearbei-ten.Unter Wasser allerdings ist die Dauerhaftig-keit fast unbegrenzt.Halb Venedig wurde aufihrem Holz erbaut.F rüher nutzte man die aus ihrgewonnene Holzkohle zur Herstellung vonSchießpulver.Die Erle erfüllt viele Funktionen.Das durch sie vermittelte Naturerlebnis macht siefast unverzichtbar.Daher bangen Fachleute umdie Erlenbestände, denn ein 1993 entdeckter pilz-förmiger Schaderreger führt oft zum Absterbender Rinde am Stammfuß.Einer ihrer Lebensräu-me, die Bruchwälder, steht in der Roten Liste dergefährdeten Biotope.

Pilz des JahresDer Papageigrüne Saftling (Hygrocybe psittacina)In Symbiose mit Wiesenkräutern und -gräsernwächst dieser schwach giftige Wachsblätterpilzauf ungedüngten, wenig genutzten Wiesen undgrasigen Waldflächen von den Küsten bis in dieAlpen.Seine Vorkommensgebiete sind ökologischwertvolle Biotope.Wie schon 1770 beschrieben,erkennt man ihn an den gelben Lamellen, dem

Die Schwarzerle bietet Lebensraum für über 150 Insek-tenarten.

© Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Oberhausen

Der Papageigrüne Saftlingist ein exotisch anmutenderPilz, der bei uns nur auf un-

gestörten Wiesen wächst.© P. Göbel

Page 23: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

SCHÜTZENSWERTE TIERE UND PFLANZEN22

grünlich-orangenen Stiel und dem feucht glänzen-den grünen Hut, der bei Feuchtigkeit schleimig-schmierig ist.Dieser Saftling steht im Verdacht,Vergiftungserscheinungen zu bewirken und istdaher für den menschlichen Verzehr nicht geeig-net.Er bevorzugt Silikat- und Sandböden.Im Alterwird der bis 5 cm Durchmesser erreichende, meistgrüne Hut, oft glasig.Man findet ihn in der Zeit vonAugust bis Oktober, wo mit zunehmendem AlterFarbnuancen von gelb, orange und violett möglichsind.Die unterirdischen Zellfäden bilden als kuge-lige Anschwellungen den Fruchtkörper, der überden Boden erhoben wird.Von hier aus werden dieSporen durch den Wind verteilt.Pilz e sollte mannur dann sammeln, wenn man sie kennt.In derPilzflora dieser überaus reichen Lebensgemein-schaft wachsen oft Boviste, Rötlinge und verschie-dene Korallen- und Keulenpilze.Durch den Rück-gang des Lebensraumes und den Einsatz vonPestiziden ist der Papageigrüne Saftling, einer derschönsten Pilze, gefährdet.

Spinne des JahresDie große Zitterspinne (Pholcus phalangiodes)Die Zitterspinne, die 3 Jahre alt werden kann undderen Name von ihrem Verhalten herkommt,spannt ihr Netz vorwiegend an Keller- und Zim-merdecken.Sie ist oberseits gelb und braun ge-färbt.Das nützliche Tier fertigt ein großes Gewebeund wartet bewegungslos auf Beute.Bei starken,von ihr verursachten, heftigen, zitternden Schwin-gungen im umfangreichen, feingliederigen Netz,wird die mit langen Beinen und kleinem grauemHinterleib gebaute Spinne fast unsichtbar.So ver-schwinden ihre Umrisse und die Gefahr von Räu-bern erbeutet zu werden, wird vermindert.Das

von ihr gefertigte ungewöhnlich leichte Netz, wel-ches von ihren sechs Spinndrüsen am Hinterleiberzeugt wird, zeigt Seidenfäden von gleicherDicke und großer Reißfestigkeit, welche an derLuft schnell erhärten.Ihr Netz gehört zu den tro-ckenen, ohne die bei anderen Gespinnsten vor-kommenden kleinen Leimtröpfchen.Es zeichnetsich durch besondere Schraubfäden aus, die fürdie Beute fesselnd wirken können.Mit dem kunst-vollen Gewebe umhüllt sie auch die Eipakete.Siemacht sich nützlich, indem sie besonders Fliegenund Mücken fängt.Bei ausgewachsenen Spinnen-tieren mit acht bis zu 5 cm langen Beinen kannman die Weibchen gut erkennen.Diese fallen kurzvor der Eiablage durch den prall gefüllten Hinter-leib auf.Dem Menschen kann keine der einheimi-schen Spinnen gefährlich werden, während dieBeute im Netz durch den Biss, mittels Einspritzeneines giftigen Sekrets durch den Oberkiefer getö-tet wird.Durch Verdauungssäfte werden danachdie Weichteile des Opfers zum Nahrungsbrei ver-flüssigt und dann aufgesogen.

Proklamiert wurden die Naturobjekte von:• Kuratorium „Insekt des Jahres• NABU (vormals Bund für Vogelschutz)• Verband Deutscher Sportfischer• Stiftung Naturschutz Hamburg• Arbeitskreis heimischer Orchideen• Kuratorium Baum des Jahres• Deutsche Gesellschaft für Mykologie• Arachnologische Gesellschaft Mainz.

Peter Göbel,Bitburger Str. 14, 54668 Echternacherbrück

Die Große Zitterspinne ist heute in fast jedem Haus – in Kellern und ruhi-gen Ecken – zu finden.© P. Göbel

Page 24: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

EINBLICK IN DIE VIELFALT DER BÖDEN 23

Einblick in die Vielfalt der BödenIn Raffelsbrand entstand der erste Bodenlehrpfad in NRW

Von Bruno Linzenich

Hürtgenwald. Der Boden ist Lebensgrundlageund geschütztes Umweltgut wie Wasser und Luft.Böden sind in Jahrtausenden natürlich entstan-den; sie können empfindlich und schnell aufEinwirkungen des Menschen oder auf Klimaver-änderungen reagieren.Der erste BodenlehrpfadNordrhein-Westfalens, der am 13.J uni von NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn und ProfessorJosef Klostermann, Direktor des GeologischenDienstes NRW, im Beisein vom Landrat des Krei-ses Düren, Wolfgang Spelthahn, dem Schatz-meister des Eifelvereins, Josef Hüttemann undeiner Vielzahl von Gästen in Hürtgenwald-Raffels-brand (Todtenbruch) eröffnet wurde, vermittelt dieBedeutung des Bodens als Lebensraum undPflanzenstandort und lädt zu einem informativenWaldspaziergang ein.Es werden Führungen undeine Broschüre angeboten.

Der Bodenlehrpfad in H’-RaffelsbrandIm Jahre 1999 erfasste das Geologische Landes-amt NRW – heute Geologischer Dienst NRW – dieBodenverhältnisse im Wasserschutzgebiet derWehebachtalsperre.Das Staatliche ForstamtHürtgenwald und das ihm angeschlossene Ju-gendwaldheim am Peterberg sowie die Biologi-schen Stationen Aachen und Düren entwickeltenreges Interesse an diesen bodenkundlichen Ar-

beiten.Es entstand im Todtenbruch in Hürtgen-wald-Raffelsbrand (Nähe B 399) ein Bodenlehr-pfad mit sechs durch Bodenkundler sorgfältig aus-gewählte, für das untersuchte Gebietrepräsentative Böden, die durch Aufgrabungenaufgeschlossen und anschaulich gemacht wur-den.So bekommen die interessierte Öffentlichkeitund die jugen Besucher des Jugendwaldheimeseinen guten Einblick in die Vielfalt der Böden imHohen Venn und zeigt ihnen, wie der Boden alsWaldstandort genutzt wird und ob z.B. die richti-gen (standortgerechten) Bäume auf ihm wachsenoder wie man ihn besser nutzen könnte.Der Lehrpfad berührt auch die ökologisch be-sonders wertvollen Moorgebiete des Todten-bruchs.Der 4,5 km lange Bodenlehrpfad führtunter anderem auf einem 700 Meter langen Boh-lensteg direkt über die sensiblen Böden sowiedurch den Quellbereich der Weißen Wehe.Zieldes Lehrpfades ist, den Besuchern die Eigenartendes Bodens, seine unterschiedlichen Formensowie seine Empfindlichkeit und Schutzbedürftig-keit näher zu bringen.Für einen Besuch des Lehr-pfades bietet sich jede Jahreszeit gleichermaßenan, da das Hochmoor und auch die umgebendeLandschaft jedes Mal ein anderes interessantesGesicht zeigt.Die Moore in diesem ca.40 Hektar großen Gebietsind aus geologischer Sicht relativ jung.Ihre Ent-wicklung begann vor etwa 3 000 Jahren.Moore

Hürtgenwald. NRW-Um-weltministerin Bärbel Höhninformierte sich ausführlichüber den neuen Bodenlehr-

pfad in Hürtgenwald-Raffelsbrand (Todtenbruch).

© B. Linzenich

Page 25: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

EINBLICK IN DIE VIELFALT DER BÖDEN24

wurden seit jeher mit Misstrauen, wenn nicht garmit Angst betrachtet.Sie brachten keinen Nutzen,konnten nicht bearbeitet werden und sorgten fürlästige Insektenschwärme.Die Lösung hieß ent-wässern und kultivieren.Erst mit dem wachsen-den Umweltbewusstsein lernte der Mensch dieBereicherung der Natur durch die Moore und ihrebemerkenswerte Lebensgemeinschaften schät-zen und schützt sie heute.Erstaunlicherw eisewurde uns die wichtige Rolle der Moore im Was-serhaushalt der Landschaft, ihr Klimaeinfluss undihre Bedeutung für den Stoffkreislauf erst be-wusst, als zahlreiche Feucht- und Moorgebieteschon unwiederbringlich zerstört waren.Aus diesem Grunde ist es sehr zu begrüßen, dassim Rahmen eines nach Belgien länderübergrei-fenden Naturschutzprogrammes der Europäi-schen Union (Interreg III) durch Wiedervernäs-sung Hochmoore renaturiert werden, die durchfrühere Entwässerungsmaßnahmen geschädigtworden sind.Man kann den Initiatoren und denEntscheidungsträgern dankbar sein, dass die Re-naturierung des Todtenbruchs in dieses Natur-schutzprogramm mit aufgenommen wurde undeine zeitnahe Umsetzung erfolgte.

GeschichteDer Todtenbruch ist der nordöstlichste Ausläuferdes Hohen Venns.Es handelte sich hierbei umalte Waldflächen, die – zusammen mit den umlie-genden Flächen – um 1830 mit Nadelholz be-pflanzt worden sind.Dabei wurden Entwässe-

rungsgräben gezogen, um der Fichte geeigneteLebensbedingungen zu schaffen.Nach dem Zwei-ten Weltkrieg wurden Teile des Gebietes gerodetund in Landwirtschaftliche Flächen umgewandelt.Das Kerngebiet des Todtenbruchs wurde mitSitka-Fichten und Rotfichten wieder aufgeforstet.

MaßnahmenDie erste Phase der Renaturierung ist mittlerweileabgeschlossen.Die Projektleitung vor Ort hattender örtliche Revierleiter Dirk Lüder vom Staat-lichen Forstamt Hürtgenwald und Matthias Beck-mann von der Biologischen Station Aachen.Imersten Arbeitsschritt wurden im Jahre 2002 diestandortfremden Fichten gefällt und beseitigt.Trotz maschineller Ausführung wurden diese Ar-beiten so bodenschonend wie nur eben möglichausgeführt, bestätigte der Revierleiter.Alle Laub-bäume wie Birken, Erlen und Buchen blieben er-halten.Nach dem Abschluss dieser Maßnahmeund der Abfuhr des Holzes wurden die Entwässe-rungsgräben, welche in Verbindung mit demhohen Wasserverbrauch der Fichten eine Tro-ckenlegung des Bodens vor 170 Jahren bewirkthatten, wieder vollständig geschlossen.So wirdsich der Wasserstand im Boden in den kommen-den Jahren wieder deutlich erhöhen.Typische Moorpflanzen können sich wieder aus-breiten und der Wuchs des Torfmooses wird da-durch deutlich gefördert.Der Biologe MatthiasBeckmann betont, dass der Wasseranstau keineAuswirkungen auf angrenzende landwirtschaftli-che Privatflächen haben wird und die Vorgehens-

Hürtgenwald. Ein 700 m langer Holzsteg führt über diesensiblen Böden des Hochmoores im Todtenbruch.

© B. Linzenich

Hürtgenwald. Baumgeister links und rechts des Stegeswachen im Hochmoor. © Gemeinde Hürtgendwald

Page 26: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

EINBLICK IN DIE VIELFALT DER BÖDEN 25

weise mit dem örtlichen Dränverband sowie denanliegenden landwirtschaftlichen Betrieben abge-stimmt wurde.

So konnte unter anderem auch ein „Pingo“ mit tat-kräftiger Unterstützung der Ortsgruppe Vossenackfreigelegt werden, der einen Durchmesser vonfast 50 Metern hat.

Nach dem Abschluss aller Maßnahmen wird dieforstliche Nutzung eingestellt und die Flächenwerden der Natur überlassen.Jedoch wird man inZukunft darauf achten, dass als vordringliche Pfle-gemaßnahme die Entfernung der Fichtensämlin-ge regelmäßig durchgeführt wird.

Bedeutung des MooresHochmoore sind hochsensible Biotope, die sichunter ganz speziellen Bedingungen bilden können.Nur wenn sich im Boden eine Wasserundurchlässige Tonschicht befindet und die Nieder-schlagsmengen ausreichen, kann die zur Entste-hung eines Moores wichtigste Pflanzenart, dasTorfmoos, wachsen.Diese Pflanzen sind derHaupterbauer des Torfes.Hierbei handelt es sichum die abgestorbenen, sich unter ständigem Luft-abschluss nur unvollständig zersetzenden Teile desTorfmooses.Dieser Torf hat ein enormes Wasser-aufnahmevermögen und wirkt somit hochwasserre-gulierend, da er große Regenmengen speichernkann und das Wasser später gleichmäßig an dieBäche abgibt.Im Bereich des Todtenbruchs befin-den sich mehrere Bachquellen, unter anderem die

Quelle der Weißen Wehe, die die Wehe-bachtalsperre speist.Im Hochmoor sind Pflanzen-arten zu finden, die sich an die extrem saure undnasse Umgebung angepasst haben und die denmeisten anderen Pflanzen ein Überleben unmög-lich machen.Insbesonders so seltene Arten wie derfleischfressende Sonnentau, das weiße flauschigeWollgras, die rosa blühende Glockenheide oderverschiedene Orchideen werden die Flora am Tod-tenbruch in Zukunft sicherlich wieder bereichern.

Informationen und FührungenDas Staatliche Forstamt Hürtgenwald und die Bio-logischen Stationen bieten informative Exkursio-nen an.Anmeldungen sind unter der Telefon-Nr.0 24 29/94 00-0 (Forstamt) möglich.Der Geologi-sche Dienst NRW hat u.a. eine 37-seitige, den Bo-denlehrpfad begleitende Broschüre erarbeitet, inder die Böden farbig abgebildet und leicht ver-ständlich beschrieben sind.Diese Sonderveröf-fentlichung ist gegen eine Schutzgebühr von 1,– €im Jugendwaldheim Raffelsbrand oder beimStaatlichen Forstamt Hürtgenwald zu erhalten.Unter anderem ist sie auch im Buchhandel unterder ISBN Nr.3-86029-980-8 zu beziehen.

LiteraturBroschüre „Bodenlehrpfade in NRW – Hürtgenwald-Raf-felsbrand“ von Wilfried Steffens und Dr.Malthe Warstat

Bruno Linzenich,Im Oberdorf 71, 52393 Hürtgenwald-Vossenack

Hürtgenwald. Der Verlauf des Bodenlehrpfades. © Geologischer Dienst NRW

Page 27: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

MIT JUNGEN FAMILIEN UNTERWEGS26

DWJ-Förderverein gegründetNordeifel. Ein „Verein zur Förderung der Deut-schen Wanderjugend, Landesverband NRW“ –kurz „DWJ-Förderverein“ – wurde jetzt am Sitz derGeschäftsstelle in Wuppertal aus der Taufe geho-ben.Tatkräftig beteiligt waren Mitglieder aus den Ei-felvereinen der Bezirksgruppe Monschauer Land.

Mitglieder willkommenDer Landesverband der Deutschen Wanderju-gend DWJ vertritt rund 11.000 jugendliche Mit-glieder aus den Mitgliedsvereinen Eifelverein,Eggegebirgsverein und Sauerländischer Gebirgs-verein.In Zeiten ausbleibender Zuschüsse wegenimmer knapper werdender öffentlicher Mittel wirddie Kinder- und Jugendarbeit zunehmend schwie-riger, aber angesichts der drohenden Überalte-rung der Wandervereine auch immer wichtiger.Deshalb hat sich vor einiger Zeit ein Initiativkreisum den ehemaligen DWJ-LandesvorsitzendenHeinz Erler (Konzen) zur Gründung eines Förder-vereins gebildet.Angesprochen werden sollen vorallem ehemalige DWJ-ler, die nicht nur als Bei-tragszahler, sondern auch als Werber um Spenderund Sponsoren wertvolle Dienste leisten können.Aber auch die Ortsgruppen der Mitgliedsvereineoder Firmen sind als Mitglieder willkommen.Interes-senten für eine Mitgliedschaft mögen sich bitte wen-den an: Heinz Erler, Cohmgasse 2, 52156 Mon-schau, Tel. 0 24 72/16 30, Mail: [email protected]

AufgabenDer DWJ-Förderverein führt in seiner Satzung dreiSchwerpunkte auf.Unterstützt werden soll dieGruppenarbeit vor Ort, zum Beispiel durch Start-hilfe für neue Kinder- und Jugendgruppen in denMitgliedsvereinen.Gef ördert werden soll die Bil-dungsarbeit unter anderem durch die Aus- undWeiterbildung von ehrenamtlichen Gruppenleiter-innen und die Entwicklung zukunftsweisender Initiativen und Projekte in der Kinder- und Jugend-arbeit.Nicht zuletzt sollen auch Zuschüsse für An-schaffungen fließen, für die keine oder nur unzu-reichende öffentliche Mittel zur Verfügung stehen.Einen weiteren Aspekt hob DWJ-GeschäftsführerSiegfried Meereis hervor: Auch der Zusammen-halt unter den Ehemaligen soll durch geselligeVeranstaltungen gestärkt werden.

VorstandZur Gründungsversammlung in Wuppertal konnteHeinz Erler eine „Altersriege“ mit junger Verstär-kung begrüßen, darunter den derzeitigen DWJ-

Landesvorsitzenden Jürgen Falinski und der ehe-malige Bundesverbandsvorsitzende Oliver Priss,beide vom Eggegebirgsverein.Zum Vorsitzendendes DWJ-Fördervereins wurde einstimmig HeinzErler gewählt, sein Stellvertreter ist Oliver Priss.Dirk Meinhard hat das Amt des Schriftführersübernommen, zum Verwalter der hoffentlich üppigfließenden Beiträge und Spenden wurde Jan-UweVölkel bestimmt.Beide kommen aus den Reihendes Sauerländischen Gebirgsvereins.Beisitz erwurden Theo Nellessen (Konzen) und Helga Gie-sen (OG Roetgen) sowie Bernhard Hagelüken(Eggegebirgsverein).Zu den Gründungsmitglie-dern aus den Reihen des Eifelvereins gehörtenaußerdem Hauptjugendwartin Brigtte Palm (Kon-zen) sowie Peter und Margot Tümmler (Dahlem).

Helga Giesen

Drillinge an BordOG Jülich. Vor kurzem gab es bei der OrtsgruppeJülich ein besonderes Ereignis: Die JugendwartinSusanne Lehmann konnte gleich drei neue Mit-glieder begrüßen, die Drillinge Charlotte, Leanderund Elias.Ihr großer Bruder Jona hatte stets be-geistert von den Unternehmungen der Gruppe be-richtet, und so wollten auch sie endlich dabei sein.Mit ihnen traten nun auch ihre Eltern dem Eifelver-ein bei. Susanne Lehmann

PiratenüberfallOG Kalterherberg. Zum dritten Male hatte dieOG Kalterherberg für einen Tag die „Patenschaft“bei den Ferienspielen übernommen (die alljährlichfür eine Woche von engagierten Frauen der Pfarr-gemeinde St.Lamber tus durchgeführt werden).

OG Jülich. Das jüngste „Jülicher Dreigestirn“: Charlotte,Leander und Elias. © OG Jülich

Page 28: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

RUND UMS WANDERN 27

Die Ferienspiele standen in diesem Jahr unterdem Motto: „Piraten“.Die Tageslosung für den Ei-felvereinstag hieß: die Piraten sind gestrandet.–56 kleine Piraten mit Kopftüchern und selbstge-bastelten Kurzschwertern brachen bei gutem Wet-ter über den Treffpunkt „Haustock“ herein.Nachder Begrüßung zog die wilde Horde zum nahegelegenen Wald, wo das Abenteuer stattfand.Schnell hatten sich Gruppen gebildet, die ausdem Unterholz und kleinen Stämmen sieben Hüt-ten bauten.Die Kreativität der kleinen Baumeisterwar erstaunlich, zumal die Erwachsenen nurwenig in das Geschehen eingriffen.Nach etwaeiner Stunde waren die Rohbauten fertig und dieAbdichtungen mit Zweigen und Auskleidung permitgebrachten Strohballen machte alles komplett.Dem erwachsenen Betrachter bot sich ein Bildvielfältiger Kalterherberger „archaischer“ Bau-kunst.Erst das zwischenzeitlich auf einer Lichtung auf-gebaute Brötchenbuffet mit reichlich Erfrischungs-getränken und Eis am Stiel lockte die Kinder ausdem Wald.

Die anschließenden Spiele, wie Torwandschie-ßen, Ringewerfen und Sackhüpfen, konnten auchin diesem Jahr die Kinder überzeugen.Höhepunktdabei war das Seilziehen, bei dem die Mädchenüber die Jungen als eindeutige Sieger hervor gin-gen, was mit ohrenbetäubenden Freudenschreiengefeiert wurde.Überhaupt hätte die Stimmungnicht besser sein können.Zum Abschluss der sechsstündigen Veranstaltungerhielten alle Kinder eine tolle Kappe und einenKugelschreiber. Karl Herff

RUND UMS WANDERN

50. Ruhebank stehtOG Bleialf. Der Eifelverein Bleialf-Schneifel hatkürzlich die 50.Ruhebank in der Landschaft umBleialf mit den Nachbargemarkungen installiert.Die aus Eichenholz hergestellten Bänke stammenaus der Produktion verschiedener Mitglieder undwurden vom Verein finanziert.Das 50.Ex emplarstellten die Mitglieder Toni Fuchs und Herbert Leif-gen bei Buchet auf mit Blick auf Bleialf.Zur Er-leichterung der weiteren Pflege hat Toni Fuchsalle Bänke nummeriert und in eine Wanderkarteeingezeichnet.Gleichz eitig wurden alle in der Ver-gangenenheit bei den Ruhebänken aufgestelltenMüllbehälter entfernt, da man hier die gute Erfah-rung gemacht hat, dass Wanderer und Spazier-gänger ihre Abfälle zur Entsorgung mit nachHause nehmen. Peter Berens

OG Kalterherberg. Blick in eine der sieben selbst ge-bauten Piratenhütten. © K. Herff

OG Bleialf. Es ist geschafft! Toni Fuchs (li.) und HerbertLeifgen freuen sich über „ihre“ 50. Bank. © Peter Berens

Page 29: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

RUND UMS WANDERN28

120 km auf dem RothaarsteigOG Eschweiler. Mit einer Bahnfahrt nach Winter-berg begann die Wanderwoche des EifelvereinsEschweiler.Gleich nachdem in Winterberg dasReisegepäck zum Landgasthof Gilsbach verladenwar, führte uns die erste Wanderung zum Stand-ort für die Woche nach Langewiese.Quer über dieBerge ging es am nächsten Tag ins Lennetal undnach Nordenau, wo ein Schieferstollen besuchtwurde.Zur ück führte der Weg über den HohenKnochen.Zur Ausstellung über die „Bruchhause-ner Steine“ transportierte uns ein Bus.V or dortaus nahmen wir den Rothaarsteig in Angriff.A ufdieser Strecke verläuft der Weg über den Langen-berg mit 843 m die höchste Erhebung in Nord-rhein-Westfalen.Nach ca.17 km war der Ort Küs-telberg erreicht.Linienb usse brachten uns zurückzum Landgasthof.Mit einer Stadtführung in Brilon,dem Ausgangspunkt des Rothaarsteigs, beganndie nächste Wanderung.Das Endziel dieser Stre-cke waren die Bruchhausener Steine.Unterwegs pausierten wir an der Möhne-Quelle.Von Küstelberg wanderten wir zur Ruhr-Quelle undnach Winterberg.Nach einer Stärkung gings zurSprungschanze, nächstes Ziel „Kahler Asten“841 m, weiter auf dem Rothaarsteig nach Lange-wiese vorbei an der Lenne-Quelle.V om Gasthofaus weiter nach Bad Berleburg.Mitten im Wald tra-fen wir auf hohe, schwere Skulpturen „Kein leichtesSpiel“ aus Stahl, Holz und Stein und eine Seilbrü-cke.Der letzte Wandertag begann in GrafschaftSchmallenberg.A uf Zugangswegen erreichten wirden Rothaarsteig und wanderten zurück zum Land-gasthof.Am Abreisetag erkundeten wir nochmalsWinterberg.So endete eine erlebnisreiche Wochefür 18 Wanderer, gut vorbereitet und geführt vonMechthild und Klaus Schmidt-Kärst. H.W.K.

Viel Spaß in SüdtirolOG Kreuzau. An der diesjährigen Wanderwochenach Natz in Südtirol nahmen 49 Wanderfreundeteil.In Natz wurde im empfehlenswerten „HotelSun“ (Familie Hilpolt) Quartier bezogen.Die Wanderungen wurden in zwei Gruppen durch-geführt, wobei der Wanderführer vor Ort, Meinrad,die 1.Gr uppe jeden Tag auf die Gipfel und Berg-hütten führte.Das schöne Wetter, die Wärme unddas Bergaufwandern brachten alle ins Schwitzen,egal ob man zu den Seefeldseen, zum Schlern, imAhrntal in Richtung Birnbachhütte oder auf derRodenecker Alm über die Rastner Hütte zum Ast-joch wanderte.

Unsere Wanderführerin Marianne führte die zwei-te Gruppe ins Altfasstal zur Großberg- und zurWiesenhütte, auf die Seiseralm, ins Ahrntal zurJägerhütte sowie von der Rodenecker Alm bis zurRastner Hütte.Unvergessen bleiben auch die Ausflüge zum Gar-dasee, der Einkaufsbummel in Brixen sowie weite-re Besichtigungen und auch der sog.„T örggele-Nachmittag“ in Feldthurn-Schnauders, wo alleTeilnehmer bei deftigem Essen und gutem Rot-wein sehr viel Spaß hatten.Besonderer Dank gilt seitens der OG Kreuzaudem Reiseleiter, Hans Kremers und seiner FrauMargot, dem Busfahrer Klaus Heck sowie den bei-den Wanderführern vor Ort, Marianne und Mein-rad, für diese wunderschöne und erlebnisreicheWoche in Natz/Südtirol. Karl-Heinz Meyer

Deutscher Wandertag 2003OG Neuss. Der 103.Deutsche Wandertag inSchwarzenberg im Erzgebirge stand unter demMotto „Mit Glückauf“ durchs Erzgebirge.Schonvor einem Jahr erkundeten die Wanderführer Ma-rianne und Willi Füsgen von der OrtsgruppeNeuss die Gegend von Schwarzenberg.In Pöhlamachten sie Quartier im Landgasthof „Vugelbeer-schänk“ mit Zimmer für 18 Personen.In letzter Minute entschlossen sich weitere 46 Per-sonen, ein Busangebot anzunehmen, sie kamenin Oberwiesenthal im Panoramahotel unter.JedeGruppe hatte ihr eigenes Programm.Von Pöhla aus wurden Wanderungen in die nähe-re Umgebung unternommen.V ergnügliche Stun-den gab es in der neu erbauten Wanderhütte mitMusik und Grillspezialitäten.Ein Bummel durch die Holzschnitzerstadt Seiffenlockte zum Einkauf.Eine Fahrt nach Karlsbad mitden heißen Quellen und imposanten Häusernsowie das Konzert in der größten Zinnkammer Eu-ropas im Stollen von Pöhla rundeten die wahrhaftheißen Tage ab. Marianne Füsgen

Radeln mit dem KönigOG Obermaubach. Anlässlich der 850-Jahrfeierdes Kreuzauer Gemeindeteils Obermaubach am10.A ugust 2003 organisierte der Eifelverein Ober-maubach eine Historische Wanderung im DreieckObermaubach-Nideggen-Bergstein sowie eineRadwanderung entlang der Rur.Es kamen über90 Wanderer und Radfahrer aus den OrtsgruppenHeimbach, Schmidt, Nideggen, Winden, Kreuzau,

Page 30: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

RUND UMS WANDERN 37

Lendersdorf, Weilerswist und natürlich aus Ober-maubach, um an den ausgeschriebenen Wande-rungen teilzunehmen. Sie führten über historischeStrecken durch den schattigen Wald der Maus-auel.Bei den Radfahrern war sogar unser Bezirksvor-sitzender Josef Hüttemann und ein König, nämlichder „Hahnenkönig Willi von Obermaubach“, dabei.Begleitet wurden die Wanderer von den „Malte-sern“ und unseren kundigen Wanderführern, dienicht nur die Wege ihrer Heimat kennen, sondernauch über ihre Ortsgeschichte Bescheid wissen,welches sie gekonnt und humorvoll vermittelten.Alle kamen wohlbehalten und ohne Probleme insFestzelt zurück, wo die Vereinigten Vereine mitden Helfern des Eifelvereins für ein gemütlichesFest mit Essen und Trinken vorgesorgt hatten. DerMandolinenclub tat sein Übriges zu dem gutenAnklang und Gelingen. Es wurde kräftig mitgesun-gen, auch Gäste, die sich ohne „wandern“ dazu-gesellten, waren willkommen.Da Eifelvereine meist im Stillen wirken, konntensich unsere Wanderer, Radfahrer und Helfer denanderen Vereinen des Ortes und den Gästen alslebendige Gruppe präsentieren. Allen sei gedankt.

Anni Hannot

Den Überblick gewinnenOG Steffeln. Wem ist es nicht schon einmal so er-gangen: Da ist man auf einen Berg hinaufgestie-gen, genießt den tollen Ausblick und fragt sich,welche Dörfer und Städte, Berge und Burgensehe ich denn nun in der Ferne vor mir?

Wie von kaum einem anderen Ort in der Westeifelbietet sich von zwei Aussichtspunkten bei Steffelnein grandioser Panoramablick auf die Landschaftder Vulkaneifel: Wanderer und Pilger kennen dieAnhöhe Wahlhausen mit der kleinen Votivkapelle.In Sichtweite rund zwei Kilometer Luftlinie davonentfernt erhebt sich das Plateau des Steffelnkop-fes, unmittelbar oberhalb des bereits von Tausen-den besuchten Vulkangartens Steffeln. BeideStandorte liegen etwa 560 m über dem Meeres-spiegel.In einem weiten Halbrund erfasst der Blick in öst-licher und südlicher Richtung gut zwei DutzendDörfer und Städtchen. Kundige sehen bei klaremWetter in der Ferne sogar das helle Start-/Zielge-bäude am Nürburgring, ebenso die Nürburg, denAremberg und die Hohe Acht, immerhin 34 kmLuftlinie entfernt.Für die vielen Besucher, die nicht jeden Berg undjeden Ort erkennen, hat das Rätselraten nun einEnde. Der Steffeler Eifelverein hat auf den beidenAussichtspunkten massive Messingtafeln anbrin-gen lassen, auf denen Richtungspfeile zeigen,welche Orte und Berge der Betrachter in derFerne erblickt. So ist eine einfache Orientierungmöglich. Höchste Präzision beim Ausrichten derRichtungspfeile und beim anschließenden Eingra-vieren auf den blanken Tafeln waren gefordert. Derrichtige Mann für diese Präzisionsarbeit war Eifel-vereinsmitglied Fritz Lüttgenhorst, ein pensionier-ter Ingenieur. Zunächst hat er die Karte maßstäb-lich im Computer gezeichnet und anschließendauf die Messingplatte übertragen. Vor der endgül-tigen Befestigung auf Lavaschlacken aus demSteffelberg mussten die Tafeln dann noch mit demKompass eingenordet werden.

OG Obermaubach. Bezirksvorsitzender Josef Hütte-mann (Mitte) holt sich die letzten Instruktionen vor derRadtour durchs Rurtal. © A. Hannot

OG Steffeln. Fritz Lüttgenhorst (re.) und Albert Kellerbei der Montage der Tafel. © W. Grasediek

Page 31: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

KULTURPFLEGE38

Nachdem man im vorigen Jahr großformatigeWandertafeln in Auel und Steffeln aufgestellt hat,leistete der Steffelner Eifelverein mit dieser Maß-nahme, die sicher nicht nur Touristen zu schätzenwissen, eine weitere wichtige Pionierarbeit zurVerbesserung der touristischen Infrastruktur, dieEinheimischen wie Besuchern die Schönheit derEifellandschaft erschließen hilft. Übrigens: Sämtli-che Kosten trägt der Eifelverein Steffeln.

Werner Grasediek

KULTURPFLEGE

Hochkreuz auf Boxhardt renoviertOG Altenahr. Im Jahre 1994 hatte der EifelvereinAltenahr damit begonnen, fünf der insgesamt sie-ben Kreuzwegstationen zur Boxhardt-Höhe, dieim Laufe der Jahre aufgrund ihrer abgelegenenLage teils mutwillig zerstört wurden, im unwegsa-men Gelände zu demontieren und unter großemArbeitsaufwand an neuen Stellen entlang desheutigen Prozessionswegs über das Weiße Kreuzund die Eifelhütte zur Boxhardt zu positionieren. Indiesem Zusammenhang wurden auch die Reliefs

und die Gitterstäbe vor den Nischen bei Übernah-me der Kosten durch die OG erneuert.Da zwischenzeitlich auch das abschließendeHochkreuz auf Boxhardt an den Witterungsein-flüssen nicht verschont geblieben ist, war dringen-der Handlungsbedarf erforderlich, zumal die altenverrosteten Eisenklammern den Basalt an ver-schieden Stellen zu sprengen drohten. Somitnahm sich der Eifelverein dieser notwendigen An-gelegenheit an. Für die aufwändigen und teilsschwierigen Arbeiten war man auf die Hilfe dererangewiesen, die das fachliche Können, aber auchüber das notwendige Spezialgerät verfügten. Miteinem Kranfahrzeug wurde das Kreuz in seineeinzelnen Elemente zerlegt, die alten Klammernentfernt und nach diversen Schleif-, Bohr-, undInstandsetzungsarbeiten, durch Verbinden mitneuen rostfreien Stahlbolzen wieder aufgerichtet.Beschädigtes Steingut wurde fachmännisch bei-gearbeitet. Die Spezialarbeiten sind übrigensdurch die Fachkräfte Guido Görtz und Udo Lahrunentgeltlich und während ihrer Freizeit durchge-führt worden.Für dieses große Engagement im Rahmen derDenkmalpflege ist der Eifelverein den beiden zugroßem Dank verpflichtet. Nun darf man froh sein,den kompletten Kreuzweg aus dem Jahre 1728 inseiner Eigenschaft wieder in einem relativ gutemZustand vorzufinden. Franz Josef Reuter

Kulturreise nach MasurenOG Jünkerath. 44 erwartungsvolle Teilnehmerstarteten zur einer Fahrt in eine für die meistenTeilnehmer unbekannte Region. Wir erreichten amersten Tag Stettin und nutzten den Abend zueinem Stadtbummel. Weiter ging es über Brom-berg nach Thorn, mit Zwischenstopp in Stargand.Mit ca. 900 Baudenkmälern ist Thorn eine derschönsten Städte Polens.Am nächsten Morgen hatten wir eine Stadtfüh-rung durch die Geburtsstadt von Nikolaus Koper-nikus. Danach ging es weiter nach Sensburg insschöne Hotel Mrongovia. Wir besuchten von hieraus den Wallfahrtsort „Heiligen Linde“, fuhrennach Nikolaiken, dem „masurischen Venedig“ undunternahmen nachmittags eine Dampferfahrt aufdem Nikolaiker See. Danach besichtigten wir dasKloster in Eckertsdorf. Weiter besuchten wir in derNähe von Sensburg ein liebevoll eingerichtetesBauernmuseum. Die Führung in ostpreußischemDialekt war ein Erlebnis. Mit einer Planwagenfahrtund Besuch einer „Polnischen Bauernhochzeit“

OG Altenahr. Viel Fingerspitzengefühl mussten die Alte-nahrer Kulturfreunde bei der Renovierung des Hoch-kreuzes auf Boxhardt beweisen. © privat

Page 32: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

KULTURPFLEGE 39

bei folkloristischen Tänzen und Gesängen sowieverwegenen Reiterspielen am Lagerfeuer beiSchmalzbrot und Glühwein endete unser Aufent-halt in Sensburg. Weiter ging es nach Danzig.Unterwegs hatten wir Gelegenheit zu einer Schiff-fahrt auf dem Oberländer Kanal.Danzig war der Ausgangspunkt für weitere Unter-nehmungen. So fuhren wir zur Marienburg, demgrößten Backsteinbau der Welt. Im Jahre 1270wurde mit dem Bau begonnen. Die Burg wurdezum Hochmeistersitz des Deutschen Ordens undbelegt eindrucksvoll die deutsch-polnische Ge-schichte über sieben Jahrhunderte. Weiter ging esnach Frauenburg, wo Nikolaus Kopernikus wirkteund besichtigten hier die Burganlage mit demFoucault’schen Pendel. An der Küste des Kuri-schen Haffs entlang gings zurück nach Danzig. InDanzig führte uns unser Mitreisender GünterMasa, selbst in Danzig geboren, bei einem Rund-gang durch die Altstadt. Ein ganz besonderes Er-lebnis war die Straßenbahnfahrt zur Olivia-Kathe-drale, wo wir einem Orgelkonzert beiwohnten.Danach traten wir die Rückreise an, fuhren durchdie „kaschubische Schweiz“ zur Zwischenüber-nachtung in Stettin und landeten am nächsten Tagwohlbehalten wieder in Jünkerath.Unserem Reiseleiter Hubert Schirmel gilt imNamen aller Teilnehmer für die exzellente Vorbe-reitung und professionelle Durchführung diesergelungenen Kulturreise großer Dank.

Horst Hupertz

Historischer FestzugOG Kalterherberg. Anlass für ein buntes Spekta-kel mit schätzungsweise tausend Teilnehmern wardie 650-Jahrfeier der Ersterwähnung von Mon-schau. Ein herrlicheres Spätsommerwetter hättesich der Veranstalter nicht wünschen können. Gut-gelaunte Fußtruppen, historische Fahrzeuge derLandwirtschaft, alte Feuerwehren und zahlreicheMusikkapellen aus Stadt und Umkreis, boten dendichtgedrängten Zuschauern ein stimmungsvollesBild.Für diesen Festzug hatte sich der Eifelverein Kal-terherberg etwas besonderes ausgedacht: 28 „stil-echt“ gekleidete Nonnen und Mönche zogen mitund wurden von vielen Zuschauern begeistert be-klatscht. Die Gruppe wollte damit an die noch älte-re Tradition von Kloster Reichenstein erinnern.Das an der Straße von Kalterherberg nach Mütze-nich gelegene heutige Gut Reichenstein geht auf

die Zeit Karls des Großen zurück und war in sei-ner wechselvollen Geschichte sowohl Nonnen- alsauch Mönchskloster (aber nie beides zusammen)was im Zug zu mancher Spöttelei Anlass gab.Die Akteure des Eifelvereins hatten ihren Spaßund konnten den Eindruck mitnehmen, ein kleinesStück zum „Wir“-Gefühl im Monschauer Land bei-getragen zu haben. Karl Herff

Neues „Friedenskreuz“ an alterStelle

OG Kreuzau. Am 1. 7. 2003 wurde auf dem „Loh-berg“ im Beisein von Bürgermeister Walter Ramm,Ortsvorsteher Heinz Schäfer u.a. Personen desöffentlichen Lebens sowie auch zahlreichen Mit-gliedern des Kreuzauer Eifelvereins und weiterenFreunden und Gönnern an alter Stätte ein neues„Friedenskreuz“ errichtet und offiziell eingeweiht.Pfarrer i.R. Dörenkamp nahm die Einsegnung andiesem „Mahnmal für den Frieden“ vor.Anlass hierfür war der Tatbestand, dass vor ca. 20Jahren das Mitglied des Eifelvereins Kreuzau,Hans Pfafferott, mit Hilfe seiner Ortsgruppe aufdem „Lohberg“ ein Kreuz als Gebetsstätte zumFrieden aufstellte. Der Zahn der Zeit mit Wetter-

OG Kreuzau. Pfarrer Dörenkamp weiht das neue Frie-denskreuz ein. © E. Graßmann

Page 33: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

KULTURPFLEGE40

und Umwelteinflüssen ließ es aber in den letztenJahren verkommen, so dass eine Erneuerung un-bedingt erforderlich wurde. Daher errichteten Mit-glieder der Ortsgruppe Kreuzau jetzt ein neuesKreuz. Hierzu mussten sie zum Teil sogar Bäumebeschneiden, damit das neue Mahnmal in seinerganzen Größte sichtbar wird.„Das Kreuz hat nichts von seiner Bedeutung verlo-ren und soll ein Zeichen setzen für den Frieden“,betonte OG-Vorsitzender Karl-Heinz Meyer in sei-ner kurzen Ansprache im Rahmen dieser Feier-stunde. Interessant ist hierbei auch zu erwähnen,dass Pfarrer Dörenkamp bereits vor 20 Jahrendas erste bzw. alte Kreuz eingesegnet hatte.

Erich Graßmann

Eine Stimme für stumme ZeugenOG Mettendorf. Wer auf Schusters Rappen dieSüdeifel, das Enztal und das Mettendorfer Landerkundet, dem begegnen in Wald und Flur zahlrei-che Kreuze am Wegesrand, stumme Zeugeneiner teils bewegten Vergangenheit.Teilweise sind sie aus Menhiren entstanden,wovon das bekannteste Beispiel, das Fraubillen-kreuz auf dem Ferschweiler Plateau zeugt. Sie

wurden zu einem Symbol des Sieges des Chris-tentums über das Heidentum.Den Geschichten um die Kreuze ist der Metten-dorfer Kulturwart im Eifelverein Norbert Meyer mitgroßer Akribie nachgegangen und hat sie ineinem umfassenden und repräsentativen Werk„Wegekreuze in und um Mettendorf“ veröffentlicht.Positiver Nebeneffekt bei seinen Recherchen war,dass das ein oder andere schon fast verscholleneKreuz instand gesetzt, restauriert und für dieNachwelt gerettet wurde. Die Kreuze künden vontiefer Frömmigkeit, von besonderen Schicksalen,von Pestzeiten, von Krieg und großen Katastro-phen.Die ganze Dorfgemeinschaft war versammelt, alsder allseits beliebte Mettendorfer Historiker Nor-bert Meyer, der sich in seiner Gemeinde und imEifelverein auch sonst noch vielfältig engagiert,humorvoll, bescheiden, aber auch mit einemSchuss Deftigkeit über die Entstehung seinesErstlingswerkes berichtete und unterhaltsam dieGeschiche einzelner Wegekreuze beleuchtete.Für die Laudatio und die Buchvorstellung hattesich der ehemalige Lehrer und heutige Freunddes Autors, Paul Lentes, bestens vorbereitet.Grußworte sprachen Verbandsbürgermeister Nor-bert Schneider und der Hauptwanderwart desEifelvereins Willi Hermes. Walter Klein, der Met-tendorfer Ortsbürgermeister, beglückwünschteNorbert Meyer, seinen direkten Nachbarn, zu demgelungenen Werk und dankte im Namen der Dorf-gemeinschaft, die es sich nicht nehmen ließ mitdem Musikverein (Vorsitzender Theo Ackels) unddem Kirchenchor unter der Leitung von JakobSchneider zu gratulieren.Mettendorf und der Eifelverein besitzen nun dankNorbert Meyer ein ausgezeichnetes Vermächtnis,in dem die stummen Zeugen der Vergangenheitwieder lebendig werden. Sie haben im Enztal eineneue Stimme bekommen. Das Buch ist in Metten-dorfer Geschäften und im Buchhandel zum Preisvon 7,50 € erhältlich. Willi Hermes

Gedenktafel und BuchvorstellungOG Speicher. Anlässlich des 130. Geburts- und60. Todesjahres unseres ehemaligen jüdischenMitbürgers Simon Salomon alias Siegbert Salteraus Speicher ließ der Eifelverein Speicher an sei-nem Geburtshaus, der heutigen Schwanenapo-theke, eine Gedenktafel anfertigen, die am 5. Ok-tober feierlich enthüllt wurde. Ansprachen desOG-Vorsitzenden Klaus Thiel, des Ortsbürger-

OG Mettendorf. Das Lehmkaulskreuz auf der Gemar-kung Mettendorf.

Page 34: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

KULTURPFLEGE 41

meisters Erhard Hirschberg sowie des evangeli-schen Pfarrers Jochen Debus würdigten die Ver-dienste Simon Salomons als Journalist, Verlegerund Schriftsteller, der 1943 im KZ Theresienstadtvon den Nationalsozialisten umgebracht wurde.

Anschließend fand im Rathaussaal die Vorstellungeines Buches statt, welches der „Arbeitskreis fürHeimatgeschichte und Literatur“ über das Lebenund Wirken Simon Salomons verfasst hat. Die voneinem Barocktrio musikalisch umrahmte Feier-stunde eröffnete Klaus Thiel mit einer Begrü-ßungsansprache. Danach folgte ein Vortrag desVerbandsbürgermeisters Rudolf Becker über dieProblematik der Judenverfolgung im Dritten Reich.Nach einem zweiten Musikstück stellte der Leiterdes Arbeitskreises, Matthias Thömmes, das Buchvor. Unter dem Titel „Simon Salomon alias Sieg-bert Salter – Ein Begriff aus Speicher“, wird darinFamilie, Leben und Schaffen dieses bedeutendenMannes dargestellt, dessen hauptsächliches Wir-ken auf dem literarischen Sektor lag. Als Beispielseines literarischen Schaffens ist dem Buch dasWerk „Im Lande der Quellen“ angefügt, in demSimon Salomon in 13 Balladen die Schönheit derEifel vorstellt. Nach dieser Veröffentlichung erfolg-te eine Kostprobe aus dem Buch, das bekannte„Speicherer Töpferlied“, welches von Peter Dro-ckenmüller vertont und dessen drei erste Stro-phen von Ludwina Pick gesungen wurden. DasBuch ist für 9,80 € in allen Buchhandlungen er-hältlich. Matthias Thömmes

Vor 50 Jahren:Willibrordus-Basilikain Echternach erstand wieder ausTrümmern

Echternach. Mit feierlichem Glockengeläut, einerakademischen Festsitzung und einer Ausstellungüber die Geschichte der Basilika gedachte Echter-nach am 20. September 2003 der Einsegnung dernach den Kriegszerstörungen wieder aufgebautenGrabeskirche des Heiligen Willibrordus vor fünfzigJahren. Pierre Kauthen, Präsident des Willibror-dus-Bauvereins, und Bürgermeister Jos Scheuererinnerten an den großen Einsatz der Bevölke-rung für den Wiederaufbau des EchternacherWahrzeichens.

Am 26. Dezember 1944 hatte ein SS-Stoßtruppden Westteil der Echternacher Basilika mit den bei-den Türmen in die Luft gesprengt, die Basilika lag inTrümmern. Die Echternacher und mit ihnen ganzLuxemburg bekundeten schon kurz nach der Be-freiung bei der eindrucksvollen Springprozession

1945 den festen Willen, den Wiederaufbau zu meis-tern. Schon einmal, im Jahr 1862, hatten die Ech-ternacher die vom Verfall bedrohte Abteikirche ge-rettet. Mit der Gründung des Willibrordus-Bauvereins war es damals zum ersten Mal möglich,durch Sammlung von Geldspenden die Kirchewiederherzurichten. Dies gelang erneut nach denZerstörungen des Zweiten Weltkrieges. Schonzwölf Tage nach ihrer Rückkehr aus dem Exil be-suchte die damalige Großherzogin Charlotte am26. April 1945 die Ruinen Echternachs. Die Wieder-aufbau-Planung des Staatsarchitekten HubertSchumacher, die er Heiligabend 1947 dem Willi-brordus-Bauverein vorlegte, fand allgemeine Zu-stimmung. Am 29. Mai 1949 fand die Grundsteinle-gung statt, zur Springprozession 1952 stand dieBasilika erstmals wieder für Gottesdienste zur Ver-fügung. Endgültig seine Bestimmung als Gottes-haus erhielt das Bauwerk dann mit der Einsegnungam 20. September 1953. Ihren Höhepunkt fand diejüngste Geschichte der wieder aufgebauten Basili-ka am 16. Mai 1985 mit dem Besuch Papst Johan-nes Paul II. am Grabe des Heiligen Willibrord, des

Echternach. Die Willibrordus-Basilika.

Page 35: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

AUS DEM VEREINSLEBEN42

irischen Mönches und Missionars der Friesen, der698 die Benediktinerabtei gründete, die bis zur Ver-treibung der Mönche durch Französische Revolu-tionshorden im Jahr 1794 bestanden hatte.Auf dem Hofplatz vor der Basilika beginnt amPfingstdiensttag die Springprozession, an der all-jährlich viele Ortsgruppen des Eifelvereins aus derNachbarschaft teilnehmen. Und die Basilika bietetauch alljährlich im Mai und Juni einen festlichenRahmen für Konzerte des Echternacher Musikfes-tivals mit bekannten Künstlern aus ganz Europa(Informationen unter www.echternachfestival.luoder Tel. 72 83 47).

Bernhard Wimmer (Hauptkulturwart)

AUS DEM VEREINSLEBEN

Pflaumen- und Obstwiesenfest OG Einruhr/Erkensruhr. Das trationelle Einruh-rer Pflaumenfest (3. Sonntag im September)wurde in diesem Jahr ergänzt um das 4. AachenerObstwiesenfest. Letzteres findet alle zwei Jahre inder Stadt Aachen bzw. im Landkreis Aachen statt.Die Eröffnung des Festes erfolgte mit einem Got-tesdienst auf der Festwiese. Pastor Stoffels fand inseiner Predigt eindrucksvolle Worte über den Um-gang mit unserer Schöpfung. Auf der Festwiesewaren zahlreiche Stände aufgebaut mit Bezug aufdie Obstwiesen. So wurden u.a. frisch gepressterApfelsaft, viele Apfelsorten, Obstwein, Marmela-den, Honig, Kompotte etc. angeboten. Ebenfalls

waren die auf einer Obstwiese anzutreffendenTiere, wie Schafe, Hühner, Kaninchen und Rinderzu sehen.

Auch der Eifelverein Einruhr/Erkensruhr hat sichmit einem eindrucksvollem Stand an diesem Obst-wiesenfest beteiligt. Es wurde anhand eines altenKüchenherdes das Trocknen von Pflaumen, Äp-feln und Birnen vorgeführt. Um fertige Trocken-früchte zur Kostprobe anbieten zu können, hattenMitglieder der Ortsgruppe bereits eine Woche vor-her mit dem Trocknen begonnen. Der in Betriebgenommene Herd fand reges Interesse und dieausgelegten Rezepte zum Trocknen der Früchtewurden gerne mitgenommen.

Weiterhin war die Ortsgruppe aktiv mit einemLichtbildervortrag „ Alte Landschaften – Obstwie-sen vor dem Bau der Talsperre“ (Klaus Hüpgen)sowie mit einem Besuch auf einer Obstwiese. Hierzeigte Herbert Wolgarten die verschiedenstenPflanzen, die auf einer Obstwiese (teilweise ge-mäht bzw. naturbelassen) wachsen. Auch aufGrund des schönen Wetters war Einruhr überfülltund es mangelte an Parkplätzen. Leider wurdedurch den Umbau der Bundesstraße zahlreicheParkplätze vernichtet. Mit Blick auf den „National-park Eifel“ ist hier dringend Abhilfe geboten.

Siegbert Heup

„Laufen und denken Sie sich jung!“

OG Eschweiler. Am 15. September 1903 trafensich Eschweiler Bürger im Hotel Schützenhalleund gründeten die Ortsgruppe Eschweiler des Ei-felvereins. Fast auf den Tag genau 100 Jahre spä-ter hatte der Eifelverein Eschweiler seine Mitglie-der und Freunde eingeladen, dieses Jubiläum zufeiern. Begonnen hatte der Tag mit einem Dank-gottesdienst in der Pfarrkirche St. Peter und Paul,der gemeinsam mit den gerade zurückgekehrtenKevelaer-Pilgern gefeiert wurde. DomkapitularPeter Müllenborn verstand es in seiner Predigttrefflich, das Wandern und das Pilgern als zweiFormen des „Unterwegsseins“ zu Gott und in sei-ner Schöpfung darzustellen.

Anschließend konnte der Vorsitzende, Dr. PaulPütz, in der Aula viele Mitglieder und Gäste nacheinem Sektempfang begrüßen. Die Landtagsab-geordnete Hildegard Nießen hatte es sich nichtnehmen lassen, zu kommen, ebenso wie der Bür-germeister der Stadt Eschweiler, Rudi Bertram,der stellvertretende Landrat des Kreises Aachen,Erwin Künkeler und die Regierungsvizepräsiden-

OG Einruhr/Erkensruhr. Mit viel Eifer bei der Sache:Siegbert Heup, Margrit Heup und Anna Hüpgen (v.l.n.r.).

© Sarah Schmidt

Page 36: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

AUS DEM VEREINSLEBEN 43

tin, Ulrike Schwarz. Auch der Hauptvereinsvorsit-zende Dr. Hans Klein richtete ein Grußwort an dieVersammlung. In Form einer Matinee wollte derVerein diesen Tag feiern.Mit „Matinee bedeutet künstlerische Veranstaltungam Vormittag“ machte Dr. Pütz die Versammlungauf das Programm neugierig. The Trinity GospelCompany eröffnete die Darbietung mit schwung-voll vorgetragenen Gospel-Songs. Peter Baillyführte die Zuhörer durch 100 Jahre EifelvereinEschweiler und beleuchtete die Höhen und Tiefen,die der Verein durchschritten hat. Viel hat der Ver-ein hier seinen jeweiligen Vorsitzenden zu verdan-ken, die immer über lange Jahre an seiner Spitzestanden. Nicht zu vergessen sei hier Prof. Dr.Heinz Thielen, der als Ehrenvorsitzender mitten inden Vorbereitungen zum Jubiläumsjahr seine letz-te Wanderung antreten musste.Musikalisch glänzte Gunhild Starosta an derQuerflöte, begleitet am Klavier von ihrer TochterAnna und Gerhard Behrens, dem Kantor derevangelischen Kirchengemeinde, mit klassischenStücken wie auch das Schulorchester des Städti-

schen Gymnasiums Eschweiler unter der Leitungvon Horst Berretz. Prof. Dr. Carl-Johannes Schus-ter, Chefarzt der Medizinischen Klinik des St. An-toniushospitals Eschweiler verstand es, in seinemlaunigen Festvortrag „Natur und Gesundheit“ alleAnwesenden aufzufordern „laufen und denken Siesich jung!“. Das dabei aber auch der gelegentlicheGenuss eines Gläschens Rotweins nicht schadenkann, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu.

Als Regierungsvizepräsidentin Ulrike Schwarzzum Ende der Veranstaltung die Eichendorff-Pla-kette im Auftrag des Bundespräsidenten über-reichte, stellte sie in Bezug auf den von Peter Bail-ly gehaltenen Rückblick fest, dass die Ortsgruppediese Auszeichnung wohl zurecht verdient habe.

Arno Kaminski

Auf Burg Rheineck

OG Köln. Endlich war es soweit: Nach mehr als28 Jahren konnten einige Mitglieder der KölnerOrtsgruppe wieder einmal von der Burg Rheineckaus einen Blick auf das Vereinsheim „KölnerHaus“, meist „Hütte“ genannt, werfen. Der Be-such des Burgverwalters auf dem Kölner Haushatte zu einer Verabredung geführt. Pünktlich um10.00 Uhr öffnete sich das große, eiserne Gittertoram Eingang und die kleine Gruppe, bei der aucheinige Kinder waren, konnte die gepflegten Gar-tenanlagen der Burg bewundern. Höhepunkt derBesichtigungstour war allerdings die Besteigungdes Bergfrieds: Den erstaunten Blicken bot sichein grandioser Blick auf das Rheintal, den Wester-wald und auf der anderen Seite – der ferne Blickauf das Kölner Haus. Wie ein Schwalbennest klebtdie Hütte in dem begrünten Hang über Bad Brei-sig. „So habe ich die Hütte noch nie gesehen“,staunte einer der jüngeren Besucher. Ältere Mit-glieder dagegen erinnern sich noch: Früher, dafuhr sogar ein Sessellift auf die Burg. Es gab einAusflugsrestaurant und man konnte die gesamteBurg inklusive Folterkammer besichtigen.

Doch dies ist lange vorbei. Viele Jahre beherberg-te die Burg Rheineck ein Tagungszentrum. Seit2000 ist sie im Besitz des Computervisionärs KaiKrause, einem Pionier der neuen Medien, derlange in den USA gelebt hat. Er nennt sein neuesZuhause „Byteburg“, weil er nun von hier aus mitseinen Mitarbeitern arbeitet. So war es eine wirk-lich einmalige Gelegenheit – dieser Besuch beimNachbarn. Stefan Oerder

OG Eschweiler. Vorsitzender Dr. Paul Pütz nimmt fürseinen Eifelverein die Eichendorff-Plakette aus der Handvon Regierungsvizepräsidentin Ulrike Schwarz entge-gen. © A. Kaminski

Page 37: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

AUS DEM VEREINSLEBEN44

Eichendorff-Plakette erhaltenOG Mönchengladbach. Der Eifelverein Mön-chengladbach feierte sein 110-jähriges Jubiläumim Pfarrheim zu Mönchengladbach-Hardt. Gleich-zeitig fand auch der Wandertag der BezirksgruppeNiederrhein mit Strecken von 12, 10 und 6 kmdurch den abwechslungsreichen sonnendurch-schienenen Hardter Wald statt. Fast alle siebenOrtsgruppen der BG Niederrhein wie Düsseldorf,Ratingen, Grevenbroich, Viersen, Mönchenglad-bach und Neuss sowie Ortsgruppen aus der Eifelwie Gemünd und Ulmen waren zur Stelle – mit ca.200 Wanderfreunden.

Der Vorsitzende der OG Mönchengladbach, Al-fons Mertzbach, hatte viele Gäste der Stadt Mön-chengladbach eingeladen wie Bürgermeister Mi-chael Schroeren, Bürgermeister Klaus Schäfer,Ratsherr Fred Hendriks, Ratsfrau Marga Schildund Bezirksvorsteherin Manuela Luhnen, außer-dem den Hauptvorsitzenden des Eifelvereins,Herrn Dr. Hans Klein, und den Bezirksvorsitzen-den Karlheinz Steinbeck.

Der Höhepunkt war die feierliche Aushändigungder Eichendorff-Plakette und Urkunde, vom frühe-ren Bundespräsidenten Karl Carstens verliehen,nun durch Frau Luhnen überreicht. Warum hatKarl Carstens gerade den Namen Eichendorffs fürdie Plakette gewählt? Eine Gemeinsamkeit istfestzustellen. Eichendorffs Liebe galt der Natur,galt dem Wandern und galt den Liedern.

Die Damen der OG Mönchengladbachhatten die Tische herbstlich geschmückt,eine leckere Erbsensuppe gekocht undbelegte Brötchen und Kuchen vorbereitet.Das Akkordeon-Orchester Mönchenglad-bach 1978 unter der Leitung von AdolfBrinkmann erfreute die Besucher aus nahund fern ebenso der Gesangverein Bon-nenbroich-Geneiken unter der Chorleite-rin Juliane Kamphausen.Herrn Mertzbach und seinen Freundengalt der Dank: sie hatten sich große Mühegegeben, mit viel Liebe den besonderenTag schön zu gestalten. Sigrid Steinbeck

„Eifler“ auf RheintourOG Rech. Nach wie vor erfreut sich dertraditionelle Jahresausflug des Eifelver-eins Rech großer Beliebtheit. So hattenauch dieses Mal wieder 38 junge und äl-tere Mitglieder mit Familien und Freundenihre Wanderkluft mit luftigem Zivil ver-

tauscht und sich am frühen Sonntagmorgen ander Ahrbrücke versammelt. Im Bus nach Koblenzstimmte zunächst Vorsitzender „Sheriff“ PaulSchreiner die Reisegesellschaft auf das Tageser-eignis ein, bevor man sich am „Deutschen Eck“ inbester Stimmung an Bord des Fahrgastschiffes„MS Rheingold“ begab, das man fast ganz für sichhatte.Rheinaufwärts ging bei „Kaiserwetter“ die Fahrtbis zum Tagesziel Rüdesheim. Nach dem Land-gang mit Aufenthalt in dem idyllischen Städtchenbegab man sich dann wieder aufs Schiff zur Rück-fahrt.Natürlich waren die beiden Passagen des Loreley-felsens Höhepunkte des Ausfluges. Jedoch beein-druckte und erschütterte teilweise die Wander-freunde ganz besonders auch das völligungewohnte Bild von einem Vater Rhein in seinemarg geschrumpften Bett. Bei normalem Wasser-stand nicht sichtbare Felsformationen im Fluss-bett, große Sandbänke und kilometerlange, teil-weise von Neugierigen und Erholungssuchenden(?) stark frequentierte „neue“ Badestrände botenganz unerwartete Perspektiven.Die letzte Etappe von Koblenz zurück in den Hei-matort wurde wieder im Bus zurückgelegt. In Rechklang dann im „Alten Pfarrhaus“ der wunderschö-ne Tag aus. Besonderen Dank gebührt dem rühri-gen Organisator, „Schatzmeister“ Josef Niethen.

Hubert Göb

OG Mönchengladbach. Jetzt ist sie endlich da: die Eichendorff-Plakette! Mit dem OG-Vorsitzenden Adolf Mertzbach (li.) freuensich BG-Vorsitzender Karlheinz Steinbeck und BezirksvorsteherinManuela Luhnen. © BG Niederrhein

Page 38: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

INTERNATIONALES 45

Versteinerte Meerestiere

OG Rurberg-Woffelsbach. Am 21. Juni 2003 ver-anstalteten wir eine Familienfahrt unter demThema: „Wir suchen versteinerte Meerestiere –Jung und Alt machen mit.“ Unter der sachkundi-gen Leitung von Herrn Prof. Walter und seinerFrau konnten wir viele interessante Dinge überdas Leben in der Vorzeit erfahren.

Zwei Steinbrüche in der Nähe von Berndorf beiHillesheim wurden angefahren, der SteinbruchRauhecke unmittelbar östlich von Berndorf undder so genannte „Marmorbruch“ auf dem Wein-berg bei Kerpen. In beiden Steinbrüchen wurdenbis in die sechziger Jahre Kalksteine abgebaut.Heute sind sie stillgelegt, und geologische Erläu-terungstafeln geben den Besuchern Auskunftüber ihre Entstehung. Die zutage tretenden Kalk-steine stellen die Reste eines ehemaligen unter-meerischen Riffes dar, das hier im Flachmeer derDevonzeit (vor 320 Millionen Jahren) entstand.Ganz ähnlich wie das heutige „Große Barriere-Riff“ vor der Ostküste Australiens wurde es da-mals von den Kalkskeletten von Korallen und vie-len anderen Meerestier-Arten aufgebaut. Dort wodie Kalksteine schon etwas angewittert waren,konnte man im Gestein auch gut die einzelnenSchalen und Schalenbruchstücke der früherenRiffbewohner erkennen. Außer den Kelchen vonEinzelkorallen und Stielgliedern von Seelilien fan-den sich vor allem Schalen von muschelähnlichaufgebauten altertümlichen „Armkiemern“ (Bra-chiopoden). Vorherrschend waren aber große ku-gelförmige Gebilde, die im Querschnitt eine feineSchichtung zeigten und die die kalkigen Wohn-bauten von kolonieartig lebenden Schwamm-ähn-lichen Polypen darstellen. Diese so genannten„Stromatoporen“ waren in der Devon-Zeit die ammeisten verbreiteten Riffbauer.

Ein dritter Halt galt dem Ahrensberg südlich Ker-pen. Ein Tunnel ermöglicht den Zugang zu einemBasaltsteinbruch, der hier inmitten eines ehemali-gen Vulkanschlotes angelegt worden war. Die Ge-steinsschmelze, aus denen die Basaltgesteine er-starrten, bahnte sich vor etwa 26 Millionen Jahrenihren Weg durch das umgebende Kalkgestein andie Erdoberfläche. Beim allmählichen Erkaltenentstanden Schrumpfrisse, die das Gestein heutein sehr regelmäßigen sechseckigen Säulen er-scheinen lassen. Bei ihrem Aufstieg hatte dieSchmelze auch zahlreiche Kalkbrocken aus ihrerUmgebung mit nach oben gerissen und sie in derHitze in ganz neue Gesteine umgewandelt. Als

weiße Einschlüsse sind sie heute im schwarzenBasalt noch sehr gut zu erkennen. Wegen der beider Umwandlung neu gebildeten z.T. sehr selte-nen Mineralien sind sie heute bei allen Mineral-sammlern berühmt.Das neuerworbene Wissen machte uns so vielFreude, dass sich nicht nur die Kinder in allen dreiSteinbrüchen eifrig auf die Suche machten, aus-gerüstet mit Hammer und Schutzbrille. Alle Teil-nehmer freuten sich über die Vielzahl der Fund-stücke, die sie mit nach Hause nehmen konnten.

Christma Thomas

INTERNATIONALES

Die Bärenthaler Tage

OG Neuss. Es ist schon eine lange Tradition beimNeusser Eifelverein, sich mit den Naturfreundenaus der Partnerstadt nicht nur in Châlons und inNeuss, sondern auch auf „halber Strecke“ zu tref-fen. Diesmal waren die AMIS DE LA NATURE ander Reihe, sie hatten einen schönen Ort im Bit-cher Ländchen ausgesucht: das Jugendzentrumin Bärenthal.Die Stadt Sarreguemines war das erste Ziel: derBesuch des städtischen Wintergarten-Museumsvon Paul de Geiger. Ella Blum führte die Deut-schen mit Chame und viel Sachkenntnis durch dieSteingut-Sammlung. Nach einem Picknick im Rui-nengarten besuchten die 44 „Châloneusser“ dasThemenmuseum für Steingut-Technik an derBliesmühle.Weiter ging’s im Bus an die deutsch-französischeGrenze nach Reinheim, dort konnte man das1954 entdeckte Grab einer keltischen Fürstin mitkostbaren Beigaben bewundern. Außerdem wur-den noch die gallo-römischen Thermen von Blies-heim besucht.Am Sonntag kamen die Wanderer auf ihre Kosten:sie erkundeten am Morgen die Wälder im nahe lie-genden Gebirge mit den bizarren Felsen, die an-dere Gruppe entdeckte den Badeort Niederbronn-les-Bains. Am Nachmittag konnte die Citadellevon Bitche besucht werden; für die zweite Gruppegab es eine Fahrt mit dem Besucherzüglein durchdie Stadt.Die abendlichen Stunden wurden zu einer herzer-frischenden Gemeinsamkeit. Mit Gitarren- undMundharmonikabegleitung wurden kräftig deut-sche und französische Wanderlieder gesungen.

Page 39: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

INTERNATIONALES 46

Am letzten Tag fuhren alle mit den Pkw’s zum„Simserhof“ und lernten die Maginot-Linie kennen.

Dank an das Team Jacques, Monique und Fran-çoise, für uns alle wurden es vier erinnerungswür-dige Tage – au revoir, Freunde, im nächsten Jahr!

Sigrid Steinbeck

Treffen auf halbem Wege

OG Rheinbach. Vier Jahre besteht bereits diePartnerschaft zwischen dem Eifel- und Heimatver-ein Rheinbach und dem französischen Wander-verein ADFA (Association Détente Familiale An-gloise) aus Les Angles/Villeneuve-les-Avignon,der Partnerstadt Rheinbachs. Im Frühherbst gabes ein fröhliches Wiedersehen in Burgund. Insge-samt 50 Wanderfreunde aus beiden Vereinen tra-fen sich „auf halbem Wege“ in der alten Römer-stadt Autun; die Rheinbacher Gruppe unterLeitung von Rita und Helmut Klaes, der zugleichdas Amt des Dolmetschers innehatte; die Franzo-sen unter der von Christian Martin, seit kurzemfranzösischer Präsident der Partnerschaftsvereini-gung Villeneuve-les-Avignon/Rheinbach.

Die Franzosen hatten ein umfangreiches Wander-und Besichtigungsprogramm zusammengestellt,galt es doch, den deutschen Freunden sowohl dielandschaftlichen Schönheiten als auch die kultu-rellen Schätze des uralten Kulturlandes Burgundzu zeigen. Dass dabei der Wein der Côte d’Ornicht fehlen durfte, versteht sich von selbst. Waswar der Höhepunkt? Wenn man den Berichtenvon Friedrich-Wilhelm Ehmann und Karl-GeorgWagner, die sie für die Chronik des Eifel- und Hei-matvereins Rheinbach und die der Wander-Part-nerschaft geschrieben haben, so gab es denHöhepunkt nicht. Vielmehr hatte jeder Tag wenigs-tens ein Highlight. Ob das Renaissanceschlossvon Cormatin, die alte Dorfkirche von La Chapai-ze, ob Beaune mit seinem Hospiz, Tournus mit derWallfahrtskirche St. Philibert oder Autun mit sei-nen Zeugen römischer Zeit und der Kathedrale,ob die dichten Wälder des Morvan oder der Blickvon den hohen und steilen Kalkfelsen der Côted’Or auf die Weinberge unten – jede Teilnehmerinund jeder Teilnehmer war voll des Lobes über dasreichhaltige Programm. Dass Heinz Kessel, derVorsitzende des Eifel- und Heimatvereins Rhein-bach, die französischen Wanderfreunde zu einemGegenbesuch in Deutschland einlud, war da nurselbstverständlich und wurde von allen mit großerZustimmung begrüßt. Hermann Austermann

AUS DEM HAUPTVEREIN

Unser Eifeltag in DüsseldorfOG Düsseldorf. Bei strahlendem Sonnenscheinfanden sich am 20. 9. über 500 Wanderer aus derweitverzweigten Eifelvereinsfamilie in der Düssel-dorfer Altstadt ein, um hier an der längsten ThekeEuropas den diesjährigen Eifeltag zu feiern. DerVorstand der OG Düsseldorf unter Leitung ihresrührigen Vorsitzenden Dietrich Sänger hat wederMühen noch Kosten gescheut, den Gästen ausder Eifel anlässlich des 95-jährigen Bestehensihrer Ortsgruppe ein abwechslungsreiches Pro-gramm anzubieten. Die Fuß- und Radtouren zurKaiserpfalz Barbarossa in Kaiserswerth, in dieDüsseldorfer Altstadt sowie die Rhein-Schifffahrtmit Besichtigung des Medienhafens waren gut be-legt und vermittelten den Eifelvereinlern Einblickein das rege Leben einer Großstadt sowie diedamit verbundenen speziellen Anforderungen dergroßstädtischen Bevölkerung an eine Wander-und Heimatorganisation, wie es der EifelvereinDüsseldorf darstellt. Dank bester Organisation

OG Düsseldorf. Eintreffen der Wimpelbaumträger vordem Alten Schloßturm. © Stefanie Siegel

Page 40: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

AUS DEM HAUPTVEREIN 47

kehrten alle Wandergruppen pünktlich gegen Mit-tag zum Alten Schlossturm am Rhein zurück undstärkten sich im nahe gelegenen Restaurant, woMario Tranti die Wartezeit auf das Mittagessen mitDüsseldorfer Verzällches op Platt verkürzte.

Zuerst die Arbeit...

Während des Vormittages trat der Hauptvorstanddes Eifelvereins zusammen, um die Weichen fürdie Modernisierung der Eifelbibliothek in derMayener Genovevaburg zu stellen, das Projekt „Ei-felverein im Internet“ voranzutreiben und über diebisherigen Aktionen zum „Jahr 2003 der Jugend imEifelverein“ zu diskutieren. Über Zuschüsse desHauptvereins dürfen sich freuen die OG Bad Neu-enahr für die Herausgabe des Buches „Die Straßenvon Neuenahr“, die OG Vossenack für die Errich-tung einer Info-Tafel am Historischen Wanderwegim Kalltal sowie die OG Brohltal für die Sanierungihres Lydiaturms. Bei letzterem handelt es sich umeinen erhaltenswerten Aussichtsturm nahe desLaacher Sees, zu dessen Renovierung auch alleEifelfreunde aufgerufen sind. Angesichts leererKassen bei Bund, Land und Gemeinde sei es einebesondere Aufgabe des Eifelvereins, so der Haupt-vorsitzende Dr. Hans Klein während der Sitzung,bei der Rettung des Lydiaturms entscheidend mit-zuwirken. Man hofft auf eine rege Spendentätigkeitunserer Mitglieder, die ihren Obolus bitte auf fol-gendes Konto der OG Brohltal überweisen mögen:

Kreissparkasse Ahrweiler(BLZ: 577 513 10); Kto.-Nr. 18 18

Weiterhin beschloss der Hauptvorstand, eine Re-solution zum Lückenschluss der Autobahn A 1

zwischen Blankenheim und Daun auf Initiative vonHauptkulturwart Bernhard Wimmer zu formulie-ren, einen Koordinator des Hauptvereins für denNationalpark Eifel zu bestellen sowie den Eifeltag2004 gemeinsam mit dem Eifel-Ardennen-Kon-gress am 8./9. Okt. 2004 in Trier stattfinden zu las-sen.In der anschließenden Sitzung des ErweitertenHauptvorstandes informierte HauptvorsitzenderDr. Hans Klein insbesondere über die ersten Vor-bereitungen zum Deutschen Wandertag vom12.–17.Juli 2006 mit Prüm als zentraler Veranstal-tungsort. Angelaufen sei die Ausschreibung umdie Bewerbung der Kommunen als Hauptveran-staltungsorte in den Regionen Südeifel, Vulkanei-fel und Nordeifel sowie erste Überlegungen zurGestaltung der Wandertagsplakette. Weiterhin istman bemüht, die Schirmherrschaft vom rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck einzu-holen, und der Eifelverein wird in den Publikatio-nen der Eifel Tourismus GmbH Anzeigen zumDeutschen Wandertag 2006 schalten. Insgesamtsei die Zusammenarbeit zwischen Eifelverein unddem Kooperationsparter Eifel Tourismus GmbH,so Dr. Klein, als sehr fruchtbar zu bezeichnen.

...dann das VergnügenNur wenige hundert Meter entfernt vom Wande-rertreff „Alter Schlossturm“ fand nachmittags dietraditionelle Festversammlung statt. Der Robert-Schuman-Saal im imposanten Museum Kunst Pa-last bot ein feierliches Ambiente mit edler Ausstat-tung und großzügigem Platzangebot. Nachgekonnten Musikstücken des Harmonie-Orches-ters Henkel unter Leitung von Dr. Guido Brink er-

OG Düsseldorf. So behältman den Überblick. Die

Hinweistafeln der OG Düsseldorf leiten jeden Teil-

nehmer zum Startpunkt„seiner“ Wanderung.

© Stefanie Siegel

Page 41: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

öffnete unser Hauptvorsitzender Dr. Hans Kleingegen 14.00 Uhr die Versammlung und begrüßteweit über 400 Mitglieder und Gäste. Es folgtenGrußworte von Abteilungsleiter Thomas Neiss(nordrhein-westfälisches Umweltministerium),Bürgermeister Heinz Winterwerber (Stadt Düssel-dorf), Verbandsnaturschutzwart Dr. Hermann-Josef Roth (Deutscher Wanderverband), Bezirks-vorsitzender Karlheinz Steinbeck (BGNiederrhein) und Ortsgruppenvorsitzender Diet-rich Sänger (OG Düsseldorf).

Die Ehrungen für außergewöhnliche Leistungenmittels der Verleihung der Grünen, Silbernen undGoldenen Verdienstnadel wurden umrahmt vonniveauvollen Darbietungen des Düsseldorfer Frau-enchors mit professioneller Klavierbegleitung

durch Wolfgang Thiel. Nach diesem Ohren-schmaus ließ es sich „Hauptsangeswart“ JosefHüttemann nicht nehmen, selbst in die Klaviertas-ten zu greifen und mit der Versammlung gemein-sam einige herbstliche Wanderlieder zu singen.Während dessen baute die Theatergruppe des Ju-gendheims St. Raphael, zu der die OG Düsseldorffreundschaftliche Kontakte unterhält, ihre Musikin-strumente auf und führte das moderne Stück „Pi-ratinnenglück“ auf. Zu guter Letzt trumpfte noch-mals das Harmonie-Orchester Henkel auf undanimierte die gutbesetzte Festversammlung zumfröhlichen Mitsingen. Mit der Ausgabe der Wim-pelbänder endete ein beeindruckender Eifeltag inder Landeshauptstadt Düsseldorf.

Manfred Rippinger, Geschäftsführer

AUS DEM HAUPTVEREIN48

OG Düsseldorf. Edelmetallfür verdiente Mitglieder.Von links nach rechts:Hauptvorsitzender Dr. HansKlein, Anton Reintjes(Silber, OG Mönchenglad-bach), Udo van Meeteren(Gold, OG Düsseldorf),Dietrich Sänger (Gold, OGDüsseldorf), KarlheinzSteinbeck (Vors. der BGNiederrhein).© Stefanie Siegel

OG Düsseldorf. Alles festin Frauenhand. Die Theater-gruppe St. Raphael wäh-rend der Aufführung desStückes „Piratinnenglück“.© Stefanie Siegel

Page 42: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

AUS DEM HAUPTVEREIN 49

Eifelverein unterstützt Geschenk-bandaktion

Heimbach. Am 24. Oktober trafen sich über 20Vorsitzende der Ortsgruppen sowie Wegewarte desEifelvereins mit Vertretern des Fördervereins Natio-nalpark Eifel in Heimbach. Dr. Britta Stolberg-Schloemer, Sprecherin des Arbeitskreises Nutzer/Touristik im Förderverein, hatte mit Unterstützungder Hauptgeschäftsstelle des Eifelvereins zu die-sem Treffen eingeladen.Die Eifelwanderer erfuhren, wann und wiedas Band verlegt werden soll: Während der feier-lichen Eröffnungsfeier zum Nationalpark Eifel am 11. Januar 2004 in Schleiden-Gemünd, soll dasGeschenkband um den gesamten künftigen Na-tionalpark (rd. 100 km) gelegt werden. Eine promi-nente Persönlichkeit wird dieses Band zum Finaleschließlich zur Schleife binden und den National-park so symbolisch als Geschenk verpacken.

Alice Gempfer, Förderverein Nationalpark Eifel

Wanderführerlehrgänge 2004

Für Ihre Vorplanungen gebe ich bereits jetzt dieTermine für die Wanderführerlehrgänge im Jahr2004 bekannt.1. Müllenborn 12.–14. März 20042. Ferschweiler 26.–28. März 20043. Müllenborn 1.–3. Oktober 20044. Müllenborn 19.–21. November 2004Die Lehrgangsgebühr wird ab 2004 64,– € proPerson und Lehrgang betragen! Wir bitten um Be-achtung.

Besonderer Hinweis:„Das Wandern zwischen den Feiertagen“ findet indiesem Jahr vom 27.–30. Dezember 2003 inSchönecken statt.

Willi Hermes (Hauptwanderwart)

Eifelmuseum in neuem Glanz

Mayen. Am 13. 9. 2003 wurde nach dreijährigerBauzeit im Mayener Eifelmuseum das „DeutscheSchieferbergwerk“ durch den rheinland-pfälzischenMinisterpräsidenten Kurt Beck im Beisein des May-ener Oberbürgermeisters Günter Laux und zahlrei-cher Ehrengäste, darunter auch der Hauptvorsit-zende des Eifelvereins Dr. Hans Klein, eröffnet.

Tief unter den Gemäuern der über 700 Jahre altenGenovevaburg ist in dem 350 m langen Stollensys-tem des ehemaligen Luftschutzbunkers eine Erleb-niswelt des Schiefers entstanden. Angefangen voneinfachen Steinbrüchen in der römischen Zeit bishin zu modernen Bergwerken der Gegenwart wirddem Besucher die Entwicklung des Schieferberg-baues anschaulich vor Augen geführt. Wie einBergmann fährt der Besucher von der Genoveva-burg mit dem Aufzug 13 m tief in den Stollen einund wird dort mit Helm und wetterfester Jacke aus-gerüstet, um sich im „Bergwerk“ vor Kopfstößenund Nässe zu schützen. Die Entdeckungsreisedurch den Schieferberg wird durch bunte Leucht-röhren unterstützt, die immer wieder zum Aus-gangspunkt, dem Zentralraum, zurückführen.

Anschaulich erfährt der Besucher, wie der Schie-fer entstanden ist, unter welchen Bedingungen erabgebaut wurde und welche Verwendungsmög-

Heimbach. Sie verfolgtenaufmerksam die geplante

Streckenführung desGeschenkbandes: Haupt-

vorsitzender Dr. Hans Klein,Beisitzerin im Hauptvor-

stand Regina Scholl,der Beauftragte für den

Nationalpark Eifel,Manfred Knauff und Vorsit-zender der OG Schleiden,

Heinrich Vaßen (v.l.n.r.).© A. Gempfer

Page 43: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

lichkeiten der Schiefer bietet. Viele Exponate wiedie historischen Bergwerksutensilien wurden vonder Mayener Schieferfirma Rathscheck zur Verfü-gung gestellt, die den Bau des Schieferbergwer-kes auch finanziell unterstützt hat. Schautafeln er-läutern die Abläufe in einem Stollen und zeigendie Technik, wie heute im nahen Stollen Katzen-berg aufgefahren wird.

Auch die Vergangenheit des Luftschutzbunkers imKrieg wird berücksichtigt durch Darstellungen ausder Zeit des Zweiten Weltkrieges wie das Modelleiner Bombe, die Einrichtung eines Sanitätsdiens-

tes oder den Nachbau der Befehlsstelle. Mit dieserGestaltung wird auf die Erinnerungen vieler Maye-ner Bürger eingegangen, die diesem Bunkersys-tem ihr Leben verdanken.

Das Museum ist ganzjährig dienstags bis sonn-tags von 10.00–17.00 Uhr geöffnet; montags ge-schlossen. Erwachsene zahlen 6,00 €, Kinder undJugendliche 3,50 €. Für Familien, Gruppen, Stu-denten und Behinderte gibt es Ermäßigungen.Kontakte: Tel. 0 26 51/49 85 08; Fax. 0 26 51/90 35 57, Mail: [email protected], Internet:www.deutsches-schieferbergwerk.de

AUS DEM HAUPTVEREIN50

Mayen. Die kolossaleInfo-Säule lädt zu einerZeitreise in die Erdgeschichte ein.© Stadt Mayen

Mayen. Im Bergwerk tiefunter der Genovevaburg:Info-Tafeln geben Auskunftüber den Schieferhandel.© Stadt Mayen

Page 44: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

VERANSTALTUNGEN IN 2004 51

Veranstaltungen des Eifelvereins 2004Überregional08.05. Frühjahrstagung in Traben-Trarbach16.-20.09. 104. Deutscher Wandertag in Kühlungsborn (Nordt. Wanderbund Mecklenburg-Vorp.)08./09.10. Eifeltag und Eifel-Ardennen-Kongress in Trier

Hauptverein1

06.03. Jugendwartetagung der DWJ im Eifelverein in Neuerburg unter Leitung von Hauptjugendwartin Brigitte Palm

12.-14.03 159. Wanderführer-Lehrgang in Müllenborn unter Leitung von Hauptwanderwart Willi Hermes26.-28.03. 160. Wanderführer-Lehrgang in Ferschweiler unter Leitung von Hauptwanderwart Willi Hermes23.-25.04. Tagung der Kulturwarte in Eupen unter Leitung von Hauptkulturwart Bernhard Wimmer07.-09.05. Eifeler Kinder-, Jugend- und Familientreffen anlässlich der Frühjahrstagung des Hauptvereins

in Traben-Trarbach05.06. Tagung der Naturschutzwarte in Niederehe unter Leitung von Hauptnaturschutzwart (S) Klaus Frommer25.09. Tagung der Naturschutzwarte in Heimbach unter Leitung von Hauptnaturschutzwart (N) Robert Jansen01.-03.10. 161. Wanderführer-Lehrgang in Müllenborn unter Leitung von Hauptwanderwart Willi Hermes09.10. Multiplikatorentagung der DWJ im Eifelverein in Zingsheim unter Leitung von Hauptjugendwartin

Brigitte Palm19.-21.11. 162. Wanderführer-Lehrgang in Müllenborn unter Leitung von Hauptwanderwart Willi Hermes

Bezirksgruppen25.04. Bezirkswandertag der BG Köln-Mittelrhein in Bornheim16.05. Bezirkswandertag der BG Düren-Jülich in Brachelen16.05. Bezirkswandertag der BG Mayen-Koblenz in Mayen22.05. Bezirkswandertag der BG Daun in Jünkerath11.07. Bezirkswandertag der BG Euskirchen in Schmidtheim01.08. Bezirkswandertag der BG Niederrhein in Neuss12.09. Bezirkswandertag der BG Bitburg-Prüm

Ortsgruppen (nur Angebote, die im Rundschreiben Nr. 32/2003 vom 12.9.2003 nicht enthalten waren)25.01. 25. Eifeler Winterwandertag der OG Adenau20.05. 24. Waldfest der OG Rheinbach auf dem Beulskopf11.07. 28. Volkswandertag der OG Kempenich22.08. 3. Rheinbacher Wandertag27.-30.12. Zum 28. Mal: Wandern zwischen den Feiertagen; diesmal mit der OG Speicher27.-31.12. 22. Winterwandertage der OG Lammersdorf

Ferienwanderungen24.04.-01.05. Radeln an Mosel, Saar, Sauer und Kyll; OG Trier, Erika Dülmer, Am Bildstock 11, 54294 Trier,

Tel. 06 51/3 36 8902.-08.05. Vogelkundliche Wanderwoche; OG Antweiler, Siegfried Verdonk, Hauptstr. 3 a, 53520 Winnerath/Adenau11.-25.05. Zur Ionischen Insel Lefkas; OG Schlich, Peter Frauenrath, Grabenstr. 5, 52379 Langerwehe,

Tel. 0 24 23/27 1805.-11.06. Mit dem Rad auf dem Weg der Lachse an Rur und Maas; OG Schlich, Dieter Steimel, Martinusstr. 19,

52379 Langerwehe, Tel. 0 24 23/78 4807.-21.07. Höhenwege im Oberengadin; OG Berlin, Harald Schmidt, Flurende 57, 13589 Berlin, Tel. 030/3748 912124.07.-01.08. 18. Gemündener Wanderwoche; OG Gemünd, Josefine Knipper, Tränkelbachstr. 29, 53937 Gemünd,

Tel. 0 24 44/21 7130.08.-04.09. Das Zauberland Vulkaneifel erleben; OG Manderscheid, Christa Eis, Friedrichstr. 14,

54531 Manderscheid, Tel. 0 65 72/23 28

1 Die Tagung der Medienwarte unter Leitung von Hauptmedienwartin Helga Giesen wird voraussichtlich erst im Herbst 2004 statt-finden, sofern im Anschluss an die in 2004 geplanten vier Präsentationstermine „Internet für Ortsgruppen“ noch Tagungsbedarfbesteht. Wir bitten um Beachtung!

Page 45: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

ORTSGRUPPEN 55

Die unweit vom Hotel zu erreichenden Täler vonEhr-, Bay- und Lützbach mit ihren zu Einkehrenumfunktionierten Mühlen waren ideale Wander-ziele. Diese Gegebenheiten wurden nach einerVortour von Wanderführer Georg R. und Karl Sch.genutzt und danach die Wanderpläne vorbereitet.

Die tief im Felsen eingeschnittenen und bewalde-ten Täler waren beim warmen Wetter willkommeneSchattenspender. Von den in Prospekt erwähntenklammartigen Passagen war die Wandergruppeüberrascht, aber nicht überfordert. Die gegenseiti-ge Hilfe steigerte noch das Erfolgserlebnis und dieFreude bei der Einkehr. Die Schmausemühle imBaybachtal mit dem wohlklingenden Namen, aberauch mit ihrem vorzüglichen Ambiente, wird beider Gruppe noch lange in Erinnerung bleiben.

Angenehm verlief auch die letzte Wanderung vomHotel ausgehend nach Bad Salzig. Nachdem dieFleckershöhe überwunden war, ging es bergabauf Zickzackpfaden mit herrlichen Ausblicken aufden Rhein.

Zum Abschluss der Wanderwoche einigte man sichauf eine Fahrt mit der Hunsrückhöhenbahn nachBoppard am Rhein. Erwähnen möchte ich noch den

Besuch der Intarsienwerkstatt in Mermuth mit Aus-stellungshalle, wo es wunderschöne Holzeinlegear-beiten zu bewundern gab. Karl Schaffrath

Im Naturpark FichtelgebirgeOG Andernach. Das Fichtelgebirge war diesesJahr Ziel der siebentägigen Herstwanderung desEifelvereins Andernach. AbwechslungsreicheWanderungen standen auf dem Programm, dasvon den Wanderführern Gerhard Kircher undAnna-Maria Färber bestens ausgearbeitet war.Standquartier der Wandergruppe war das HotelBerghof in Bischofsgrün am Fuße des quellrei-chen Ochsenkopfes. Ziel des ersten Wandertageswar der 1024 m hohe Ochsenkopf. Gewandertwurde vom Hotel aus durch das Weißmaintal zurWeißmainquelle. Weiter zur Fichtennaabquelleund hoch hinauf zum Ochsenkopf. Die wunder-schöne Aussicht vom 147 m hohen Aussichtsturmließ alle Anstrengungen vergessen.Die zweite Tageswanderung führte vom Silber-haus nach Weißenstadt. Auf dieser Wanderungbegeisterten immer wieder die fantastischen Fels-formationen wie der „Nußhardt“, die „Schwestern-

Page 46: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

ORTSGRUPPEN56

steine“, die „Drei Brüder“ und als Höhepunkt derRudolfstein (866 m).Danach ging es abwärts nach Weißenstadt. Einschönes Städtchen, an dessen Rand sich der 50 hagroße Weißenstädter See anschmiegt. Am näch-sten Tag stand eine Fahrt nach Bayreuth auf demProgramm. Nach Besichtigung der Innenstadt undder alten Oper brachte der Bus die Gruppe zur Ere-mitage, eine historische Parkanlage vor den Torender Stadt. Sie beherbergt das alte Schloss mit inne-rer Grotte sowie das neue Schloss mit Sonnentem-pel und Wasserspielen. Am Nachmittag wurdedann noch das Brauerei- und Büttnerei-Museumder Brauerei Maisel’s besichtigt.In den nächsten Tagen standen Wanderungendurch das Felsenlabyrinth zur Luisenburg, zurWallfahrtskirche Kappel und als Abschluss eineFührung in der Klosterbibliothek Waldsassen an.

Maria Stein

Der Berg ruft

OG Bergheim. Vom 13. bis 20. 9. 2003 war der Ei-felverein mit einer Wandergruppe im „Hinterstei-ner Tal“ bei Hindelang. Am Sonntag machten wireine „Einlauftour“ durch das Tal; am Montag ginges dann aber auf die Berge. Wir wanderten in zweiGruppen. Die erste Gruppe ging den „Hinterstei-ner Jubiläumsweg“ Teil 1 (ca. 1200 m Höhenunter-schied), die zweite Gruppe wanderte zur „Willers-alm“ (ca. 600 m Höhenunterschied).Dienstag und Mittwoch erkundeten wir die nähereUmgebung von Hindelang mit dem Hintersteiner Talals Naturschutzgebiet. Der Donnerstag war als Ru-hetag sehr willkommen und wurde von allen zumKennenlernen der weiteren Umgebung genutzt(Oberstdorf, Kleinwalsertal, Breitachklamm usw.)Der Freitag war nochmal dem Bergwandern vorbe-halten. Die erste Gruppe ging den JubiläumswegTeil 3 zum Prinz-Luitpold-Haus (ca. 1 000 m Höhen-unterschied), der Rest marschierte zur Schwarzen-berg Alm (ca. 400 m Höhenunterschied).Nach einem gemütlichen Abschiedsabend war amSamstag der Tag der Heimreise. Diese wurde vonvielen zu einem Besuch in Rothenburg ob der Tau-ber genutzt. Ein herzlicher Dank gilt unserem Kul-turwart, der diese Wanderwoche hervorragend or-ganisiert hatte. Heinrich Bust

Im Pfälzer Wald

OG Düren. Am 24. 9. erreichten 43 Mitglieder derOG Düren nach mehrstündiger Busfahrt den Ort

Ludwigswinkel, der sich im Pfälzer Wasgau in derNähe zur französischen Grenze befindet.Der 25. 9. bildete den Auftakt zu mehreren schö-nen Tagen. Die Wanderung durch die Weinbergeüber Schweigen und Dörrenbach nach Bad Berg-zabern empfanden alle als ein großartiges Erleb-nis. Unseren Augen bot sich dabei ein unvergess-licher Blick auf eine weite Ebene, die am Horizontvon den Vogesen begrenzt wird. In Bad Bergza-bern empfing uns das gepflegte Ambiente einesbekannten Kurortes.Der nächste Urlaubstag begann mit einer Busfahrtbis in die Nähe von Annnweiler. Eine herrlicheWanderung führte uns zu dem malerischen Wein-ort St. Martin. Dort erreichte die Stimmung bei Fe-derweißem, Zwiebelkuchen und Gesang ihren ab-soluten Höhepunkt.Die beiden folgenden Tage waren geprägt vonschönen Wanderungen; über den Großen Eybergnach Dahn und Burg Altdahn, am nächsten Tagdurch den Wald zur Berghütte „Hohe List“.Am Montag, dem 29. 9. – unserem Kulturtag – be-suchten wir das Hambacher Schloss. Ein qualifi-zierter Führer erläuterte uns die Bedeutung desSchlosses für die Entwicklung der Demokratie inDeutschland. Es folgte ein zweistündiger interes-santer Aufenthalt in Bad Dürkheim. Eine mitBegeisterung aufgenommene Darbietung einerFolkloregruppe rundete am Abend das Kulturpro-gramm dieses Tages ab.Auch unser letzter Tag in Ludwigswinkel verwöhn-te uns mit bestem Wetter. Der Spaziermarsch aufbesonders schönen Waldwegen nach Eppen-brunn stellte einen gelungenen Abschluss unsererGruppenreise dar.Zu erwähnen bleibt noch, dass Magdalene undWerner Hüsken sowie Karin und Elmar Bovingdiese Reise organisiert und geleitet haben.

Wolfgang Plumm

Radtour an Main und Tauber

OG Eicherscheid. Mit guter Laune im Gepäck undbestem Wanderwetter starteten 15 Wanderfreundedes Eifelvereins Eicherscheid in Richtung Wertheiman der Tauber. Am Vorabend wurden die Fahrräderbereits in einen Kleintransporter verladen. Die fast400 km Hinfahrt verlief ohne Probleme.Nachdem das Gepäck im gemütlichen Hotel ver-staut war, führte uns die erste Radtour in die ro-mantische vom Odenwald und Spessart umgebe-

Page 47: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

ORTSGRUPPEN 57

ne Stadt Wertheim. Am Main entlang, vorbei analten Mühlen erreichten wir nach etlichen Stundenunseren Zielort. Gefahren wurden 50 km durchden Spessart.Am 2. Tag brachte uns die Eisenbahn nach Wei-kersheim an der Tauber zu unserem Ausgangs-punkt für die nächste Tour. Die Route führtedurchs liebliche Taubertal, durch Bad Mergent-heim, Tauberbischofsheim und vorbei am KlosterBronnbach. Nach 70 km erreichten wir Wertheimmit vielen neuen Eindrücken. Am Abend bot dasWeinfest auf der Burg Wertheim die richtige Stim-mung zum Tagesausklang.Die letzte Tour begann nach einer kurzen Auto-fahrt in den Odenwald zum mittelalterlichen Städt-chen Miltenberg. Die Städtchen Amorbach undWalldürn luden zu einer Pause ein. Wir überquer-ten den Limes und folgten dem Kaltenbach undder Erft bis nach Miltenberg. An diesem Tage leg-ten wir 50 km zurück. Mit vielen neuen, schönenEindrücken starteten wir anschließend RichtungEifelheimat.Gut organisiert wurde auch diese Tour von unse-rem Wanderwart Herbert Franzen und seiner FrauAnita. Für den Radtransport stellte Reiner Offer-mann seine Kleinlaster zur Verfügung. Hierfürsagen die Teilnehmer und der Vorstand vielenDank. M. Schreiber

Im Tal der OurOG Gerolstein. Die zweite Seniorenfahrt des Ge-rolsteiner Eifelvereins in diesem Jahr führte unterder bewährten Führung des EhrenvorsitzendenKarl Thormann in das Tal der Our von Burg Reu-land bis Roth/Vianden.Nach einer Kaffeepause ging es weiter mit demBus auf der schmalen Talstraße nach dem Blu-mendorf Ouren im südlichsten Zipfel der belgi-schen Ostkantone und dem Dreiländereck mit demEuropa-Denkmal mit seinen Felsblöcken aus denvier Gründerstaaten. Im Mai 2002 feierte die Euro-päische Vereinigung für Eifel und Ardennen das25-jährige Jubiläum des Denkmals. In der Nähedes Denkmals überquert die grenzüberschreiten-de „Georges-Wagner-Brücke“ die Our. Weiter gingdie Fahrt Ourtal abwärts nach Dasburg, daswegen seiner Eulenspiegeleien in Eifel und Arden-nen weit bekannt ist. Die Burg Dasburg war eineLehnsburg der Herren von Vianden und währendder napoleonischen Zeit zur Ruine wurde.Vorbei an den Kavernen des Pumpspeicherwer-kes Vianden erreichte der Bus Bivels, wo von hal-

Alte Ansichtenvom Rhein,

von Bonnund von der Eifel

Hochwertige Bildbände mit altenGrußkarten aus der Sammlung

des Autors, Herbert Weffer!

je Buch 29,–E inkl. MwSt.im Verlag oder im Buchhandel

GRUSS VOM RHEIN

GRUSS AUS DER EIFEL

Druck Center MeckenheimEichelnkampstraße 2 · 53340 Meckenheim

Tel.: 02225/8893-550 · Fax: 02225/8893-558E-Mail: [email protected]

2402

BONN – ALS DIE ZEIT ANFINGSTEHENZUBLEIBEN

Im Jahr der Rheinromantik

Page 48: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

ORTSGRUPPEN58

ber Höhe des steilen Abhangs die Burg Falken-stein grüßte. Vianden und seine Burg gehören zuden bekanntesten Orten des Großherzogtums Lu-xemburg. In Vianden besuchten die Senioren die1248 erbaute Trinitarierkirche. Über Wallendorf,wo die Our in die Sauer mündet, erreichte die Se-niorengruppe Bollendorf, wo im Hotel „Ritschlay“zu Abend gegessen wurde, bevor der Bus wiederin Gerolstein eintraf. Erwin Schöning

Auf der Saarburg

OG Jülich. In der letzten Augustwoche erkundeten36 Wanderfreunde des Jülicher Eifelvereins unterLeitung ihres Wanderwartes Werner Becker dasSaarburger Land. Vergangenheit und Gegenwarthätten kaum deutlicher kontrastieren können alsdurch den Besuch der mittelalterlichen WehranlageHamm oberhalb des Bitburger Stausees und dieanschließende Vorstellung der computergesteuer-ten Bierproduktion in der Bitburger Brauerei.

Die Cloef, am nächsten Tag auf dem sog. Kaiser-weg erreicht, bot die erwartete herrliche Aussichtauf die bekannte Saarschleife. Zwischen Bunt-sandstein- und Quarzithängen ging es hinunterzur Saar und dann hinauf zur Schutzburg Mont-clair. In Mettlach bestand nach dem Stadtbummelmit Besichtigung der St. Lutwinus-Kirche noch Ge-legenheit zum Besuch der Ausstellung im Kera-mikmuseum der Fa. Villeroy & Boch. Ein weiteresWanderziel war die im Mittelalter zum Schutz derGrenze und zur Beherrschung der HeerstraßeTrier-Metz erbaute Feste „Freyding“ in Freuden-burg. Noch heute vermittelt die Burgruine dank derRelikte ihrer Säle und Fensterstürze mit feinemgotischen Maßwerk aus Buntsandstein einennachhaltigen Eindruck. Auf solidem Wege gelang-ten die Wanderer durch die ihrer anmutigenGesteinsformationen aus Buntsandstein und Mu-schelkalk als „Kollesleukener Schweiz“ bezeich-nete Wald- und Flusslandschaft sicher zurück zumStandquartier in Trassem; denn der beschrittene„Maria-Croon-Weg“ ist keineswegs nach einemBranntwein, sondern nach der als Heimatdichterinbekannten Lehrerin Maria Croon (1891–1983)aus Meurich benannt worden.

Von den Sehenswürdigkeiten der tausendjährigenSaarweinmetropole Saarburg – Zielort der Don-nerstagwanderung – erweckten neben der Dop-pelturm gekrönten St. Laurentius-Kirche besonde-res Interesse das auf Eichenpfählen ruhende„Klein Venedig“ sowie das imposante Schauspieldes Wasserfalls am Markt. Die bis hier ruhig flie-

ßende Leuk stürzt seit Umleitung im 12. Jh. 20Meter über Felskaskaden in die Tiefe, um dortwasserwirtschaftlich genutzt zu werden. Vorbei anbizzaren Felsgebilden führte die Abschlusswan-derung zur Klause bei Kastel-Staadt.Von der hochüber dem Talboden gelegenen Aussichtsplattformunterhalb des Mahnmals für den Frieden unterden Völkern schweifte der Blick noch einmal weitüber die Naturschönheiten des Unteren Saartals.Sie werden wohl noch lange in den Köpfen undHerzen der Teilnehmer nachwirken. Bernd Flecke

Wandern mit dem WDR

OG Kornelimünster. Am Samstag dem 13. Sep-tember um 10.00 Uhr war es soweit. Mehr als 350Wanderer trafen sich am alten Bahnhof in Korneli-münster, der heutigen Gaststätte „Bahnhofs-vision“. Nach einem Willkommensgruß durch denVorsitzenden des Heimat- und Eifelvereins Korne-limünster Hermann Wilms und durch die WDR-Moderatorin Bettina Staubitz gab der Bezirksvor-steher Eberhard Büschel den Startschuss für eine12 km lange Wanderung bei herrlich sonnigemHerbstwetter um und durch das historische Städt-chen Kornelimünster.

Das erste Wanderziel war die Benediktinerabtei.Weiter gings am ältesten Kalkofen der Region vor-bei zum Klauser Kapellchen. Hier gab es Erklä-rungen und, was alle erfreute, einige Wanderlie-der zum Mitsingen, begleitet mit dem Akkordeonvon Hubert Güntner.

Über urige Wege entlang der Inde erreichten dieWanderer den Pausenplatz, die neugestaltetePromenade. Dort warteten kühle Getränke. Dieblumengeschmückten historischen Häuser amKorneliusmarkt und in den umliegenden Gäss-chen muss man gesehen haben. Nach der Be-sichtigung der Bergkirche St. Stephan, die wirüber 123 Treppenstufen erreichten, und der gallo-römischen Kultstätte Varnenum waren wir fastpünktlich um 13.30 Uhr wieder an der Bahnhofsvi-sion, wo die Jugendband Nütheim-Schleckheimund ein leckeres Gulasch auf uns warteten. Einschöner Tag in Kornelimünster. Gertrud Buller

Wandertage im Odenwald

OG Langerwehe. Unter dem Motto „Wo wandernFreude macht“ war der Odenwald Ziel der 3. Wan-derwoche 2003 der OG Langerwehe. Der Kneipp-kurort Grasellenbach war Standort und Ausgangs-punkt unserer Wanderungen und Exkursionen. Mit

Page 49: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

ORTSGRUPPEN 59

der Hotelpension „Ferienglück“ hatten wir einegute Wahl getroffen, das Haus wird seinen Namenvoll gerecht. Vom Hotel aus führten uns an siebenWandertagen unsere Wanderungen durch die gro-ßen Waldgebiete rund um Grasellenbach, Ham-melbach, Beerfelden, Waldmichelbach und Olfen.Am Montag stand eine große Odenwaldrundfahrtmit dem Bus auf dem Plan. Hotelbesitzer Herr Mi-chels stellte sich uns als „Reiseleiter“ zur Verfü-gung. Der Katzenbuckel, mit 626 m höchste Erhe-bung im Odenwald, war uns einen beschwerlichenAufstieg wert, ein herrlicher Rundblick über denOdenwald war Lohn unserer Mühe. Nächste Sta-tionen waren die Orte Ebersbach, Buchen undKorbach mit ihren mittelalterlichen Stadtkernen.Am Donnerstag fuhren wir mit dem Bus nach Hei-delberg. Eine Stadtführung machte uns mit denSehenswürdigkeiten der Universitätsstadt be-kannt. Der Aufstieg zum Schloss wurde mit einemüberwältigenden Rundblick über die Stadt, denNeckar und die Odenwaldberge belohnt. Die an-schließende Bootsfahrt auf dem Neckar ab Hei-delberg bis Neckarsteinach war der Abschlusseines erlebnisreichen Wandertages.Dass diese Wanderwoche wieder zu einemaußergewöhnlichen Erlebnis wurde, war den zweibewährten Organisatoren und WanderführernGertrud und Dieter Breuer zu verdanken; ein Er-innerungsgeschenk wurde den beiden als Danke-schön überreicht.Der Familie Michels wünschen wir alles Gute, undauch hier ein herzliches Dankeschön für die liebe-volle Betreuung in ihrem Hause. H. Weinberger

Gut besuchte Wanderwoche

OG Manderscheid. Im Anschluss an das Burgen-fest auf der Niederburg startete die OG Mander-scheid zum 18. Mal die schon zur Tradition gewor-dene Wanderwoche. Die Beteiligung war indiesem Jahre wieder groß. So konnten die Wan-derführer durchschnittlich 22 Wanderfreunde jeWanderung begrüßen. Viele davon haben bisheran allen Wanderwochen teilgenommen, was diegroße Beliebtheit dieser Veranstaltung beweist.Die Veranstaltung begann mit einer Försterwande-rung durch den Stadtwald. Am nächsten Tag führteeine Wanderung in die „Grafschaft“ und überSpann, Fahlbach, Laufelder-Hütte zum Burgwei-her. Eine geologisch interessante Wanderung zumWasserfall an der kleinen Kyll und weiter zur Wolfs-schlucht, zum Mosenberg und Windsborn, dem

einzigen Bergkratersee nördlich der Alpen, demHinkelsmaar und Landesblick fand großen Zu-spruch, wie auch die Wanderung zur Trommbach-quelle, Bleckhausen und Rossbach. Eine weitereWanderung führte über Wallscheid und Sammet-bach zum Holzmaar und weiter zum „Dürre Maar“und „Hitsches-Maar“, dem kleinsten TrockenmaarDeutschlands. Von der Lieser ins Kylltal, über Lim-merborn und Karl-Kaufmann-Weg war eine weite-re Tageswanderung im Programm. Den Abschlussder Wanderwoche bildete ein Besuch beim Sän-gerfest in der Nachbargemeinde Pantenburg, demeine kleine Wanderung voraus ging.

Das Programm der Wanderwoche wurde ergänztdurch eine geologische Exkursion zur Mosenberg-Vulkangruppe des Maarmuseums Manderscheidund eine Gästewanderung der Kurverwaltung.

Otto Hohns

Im Naturschutzzentrum

OG Monschau. Ein eindrucksvolles Erlebnis warfür die Monschauer Eifelvereinler die diesjährigeJahresausfahrt am 3. Oktober, die Naturschutz-wart Hans Röseler organisiert hatte. Ziel war dasNaturschutzzentrum Nettersheim mit seinen vie-len Wandermöglichkeiten. Höhepunkt war der Vor-trag mit Führung von Frau Dr. Zschake. Sie hateine Art, ihre Gäste zu begeistern, die auf alleübergriff.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Jugend-gästehaus verteilte man sich auf zwei Gruppen.Die einen fuhren mit der Bahn nach Urft und wan-derten nach Nettersheim zurück, die anderen er-wanderten das reizvolle Schmetterlingstal imprächtigen Sonnenschein.

Die „Romfreunde“ besuchten die Brunnenstube„Grüner Pütz“, von wo aus Köln zur Römerzeit mitEifelwasser beliefert wurde; aber der Großteilunternahm eine Wanderung auf dem Erlebnis-pfad. Auf dem Rückweg besuchte der Eifelvereindas Kloster Steinfeld und kehrte abschließendzum gemütlichen Ausklang in der Klosterschenkeein. Pejo Weiß

Wahre Nächstenliebe

OG Neuss. Der Neusser Eifelverein führt auf demKinderbauernhof schon seit sechs Jahren ein Tref-fen mit der M.S. Krankengruppe Neuss und Um-gebung durch. Es ist immer ein fröhliches Beisam-mensein in der Scheune mit Kaffeetrinken,Singen, Vorträgen und vielem mehr.

Page 50: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

ORTSGRUPPEN60

Grete Adernacker von der M.S. KrankengruppeDüsseldorf hat als Dankeschön das nachfolgendeGedicht für den Neusser Eifelverein und alle Hel-fer geschrieben:Liebe Familie Steinbeck!

Der Eifelverein gab uns just wieder die Ehre,lud zum Kindernbauernhof ein.Die Kranken, ich weiß es, sich immer wieder auf die Stunden mit Ihnen freu’n.Schon der mit Rosen festlich geschmückteTisch: Eine Augenweide, führwahr.Der duftende Kaffee, eine Kuchenauswahl,selbst gebacken und frisch, einfach wunderbar.

Jeder von uns Gästen ließ es sich schmecken.Ist von dieser Idee immer wieder aufs Neue entzückt.Zumal die Umgebung zum Spaziergang auch einlädt.Die Natur, die Sonne, die Herzen beglückt.

Auch an Unterhaltung fehlte es nicht.Ein Vortrag auf „Nüsser Platt“ oder ein Gedicht.Auch Wanderlieder, instrumental begleitet,erinnern an vergangene Zeiten.Sie leben wieder auf, werden gepflegt.Zum Mitsingen wird jeder angeregt.Das Planen und Vorbereiten, überhaupt die „Idee“,ist einfach lobend, ich es gesteh.Unsere liebe Frau Karrenberg sieht es auch so.Sie ist ebenso dankbar und froh!Frau Karrenberg, sie war ja gleichzeitig stellvertrendauch für Frau Landen hier.Sie ist unersetzlich, glauben Sie’s mir.

Ich spreche im Namen der Kranken den Dank aus.Ihnen, liebe Familie Steinbeck, gehört der Applaus,sowohl Ihren Helfern, die Sie unterstützenmit samt Ihren Mitgliedern, ob Damen, ob Herren.Für alle einen Strauß guter Wünsche und viele Ideen,auch nötige Mittel, ohne die wird’s nicht gehen.

Ihr Handeln verändert den grauen Alltag in Freudehinterlässt Ihre Spuren, weil man oft noch von spricht.Für Stunden vergessen die Kranken ihr Leid.Aber nicht so schnell, das Heute, die frohe Zeit.

Ihnen ein herzliches „Vergelts Gott“

Grete Adernacker

2 x im Großen WalsertalOG Trier. Unter der bewährten Führung von Her-bert Zienterra verbrachten zwei Gruppen nachein-ander je eine Woche im Großen Walsertal, seit demJahr 2000 von der UNESCO als Biospärenparkausgewiesen, letzte Idylle eines weitgehend unbe-rührten Tales. Ausgangspunkt war der kleine OrtSonntag-Buchboden in ca. 900 m Höhe am Ende

des Tals, mit dem ausgezeichneten Hotel Kreuz,das man Gruppen besonders empfehlen kann.

Bei meist herrlichem Sonnenschein unternahmenwir großartige Wanderungen zwischen 1 200 und2 000 m Höhe, die immer wieder neue Ausblicke insGroße Walsertal boten. Unser höchster Gipfel wardas Zafernhorn (2 170 m), zu dem wir von der Hu-bertuskapelle aus hochstiegen nach einem Panora-maweg von Faschina aus, der einen ständigenBlick auf Damüls bot. Die andere Gruppe nutzte dieGelegenheit, die alte Kirche in Damüls mit ihrenFresken aus dem 14. Jh. zu besichtigen. An besse-re Zeiten erinnert das alte Gasthaus Rotenbrun-nen, das auf Grund seiner Mineralquelle seit dem17. Jh. ein berühmtes Badehaus im Besitz des Stif-tes Weingarten war. Hier beginnt das Gadental, dieKernzone des Biospärenparks, ein ausgewiesenesNaturschutzgebiet. Ein Serpentinenweg führt etwa700 m hoch zur Madona-Alm (1670 m), wo manauf grünen Matten herrlich rasten konnte.

Ein Höhepunkt war der große Panorama-Rundwegvon der Bergstation Stein aus über die Steris-Almnach Oberpartnom und zurück, der eine Aussichtins gesamte Tal bot. Einige Teilnehmer bestiegenvon diesem Weg aus sogar den steilen Gladmar(1 996 m). Kulturell besonders interessant war derWalserweg von Thüringerberg nach Sonntag, derüber das Kloster St.Gerold führt, das vor ca. 1 000Jahren von Benediktinern aus dem Kloster Einsie-deln gegründet wurde. Reich an Eindrücken kehrtenbeide Gruppen nach Trier zurück. Therese Zilligen

Auf dem „Mount Everest“ der Lüneburger Heide

OG Wesseling. Im August hatten wir mit 41 Mit-gliedern in Niederhaverbeck, inmitten des Natur-schutzgebietes „Lüneburger Heide“, für eineWoche Quartier bezogen. Gleich am 1. Tag standdie „Erklimmung“ des Wilseder Berges, mit 169 mdie höchste Erhebung der norddeutschen Tiefebe-ne, auf dem Programm. Mit einem Blick über denTotengrund ging es bei tropischen Temperaturenmit unserer Wanderung weiter durch das Heidetalzum Dorf Wilsede.

Auf dem Weg nach Tütsberg begegneten wir am2. Tag auf unserer Wanderung eine der noch ver-bliebenen fünf Heidschnucken-Herden. Auffallendwar, dass der Schäfer seine Heidschnucken unddie fünf Hunde fest im Griff hatte und diese auchaufs Wort parierten. Hiervon kann ein Wanderfüh-rer, der mit seinen Wanderern unterwegs ist, nurträumen.

Page 51: Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · 2018-10-29 · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Soeben erschienen

ORTSGRUPPEN 61

Der 3.Tag führte uns zu einer Stadtbesichtigung indie Hansestadt Lüneburg. Beeindruckend warendie Backsteinfassaden der Bürgerhäuser und dasalte Rathaus.Der 4. und der 5. Tag standen wieder im Zeichender Heidewanderungen. Hier fanden wir die nochursprünglich erhalten gebliebene Heidelandschaftmit ihren Sandwegen, Wacholder, Birken, der be-kannten Besenheide und den Heidschnucken. DerVormittag des 6. Tages war dem Militärmuseum inMunster gewidmet; anschließend ging es bei derletzten Wanderung zum Hermann-Löns-Denkmalbei Münden.Das I-Tüpfelchen war aber am 7. Tag der Besuchder Fachwerkstadt Celle mit ihrem bedeutendenRenaissanceschloss und den auffallenden breitenGassen. Heinz Lübbert

In der OberlausitzOG Wittlich. 51 Mitglieder und Gäste erlebtenvom 24. bis 31. 8. 2003 herrliche Tage in der Ober-lausitz. Unsere Unterkunft hatten wir im OybinerHof, einem guten Haus am Fuße des Zittauer Ge-birge. Die erste Wanderung führte uns von Wal-tersdorf hinauf auf die höchste Erhebung des Zit-tauer-Gebirge, den 792 m hohen Lausche. Hieroben hatten wir einen sehr schönen Rundblick aufdas Gebirge, welches in den nächsten Tagenunser Wandergebiet sein sollte.Den nächsten Tag verbrachten wir in Bad Muskaumit seinem sehenswerten Landschaftspark desHermann Fürst von Pückler. Deutschlands größteRhododendren-Anlagen sowie die bizarre Rakotz-brücke bestaunten wir in Kromlau. In Schleife be-suchten wir sorbische Frauen, welche uns vonihrer Kultur erzählten. Gewandert sind wir in dennächsten Tagen zum 570 m hohen Scharfenstein(das Matterhorn der Lausitz). Am Töpfer 582 m er-kannten wir Felsformationen wie die „brütendeHenne, den Papagei, die Schildkröte oder das Fel-sentor“ Nachdem wir den 583 m hohen Kottmar-gipfel erreicht hatten, besuchten wir eine der dreiSpreequellen. Auch durch das herrliche Neiße-Talführte uns eine Wanderung. In Bautzen und Gör-litz brachten uns nette Stadtführer ihre Heimatnäher. Besonders von Görlitz war die Reisegruppebegeistert. Zur 420 m Hohen Landeskrone, demHausberg von Görlitz, brachte uns der Landeskro-nen-Express. Einen Rundgang machten wir durchZittau, wo wir das berühmte Fastentuch erklärtbekamen. Sehr gefallen haben uns in der Ober-lausitz die einmaligen alten Umgebindehäuser,welche für diese Gegend typisch sind. In der herr-

Zeitschrift „DIE EIFEL“ISSN 0176-8255Herausgeber und Verlag: Eifelverein, Stürtzstraße 2-6,52349 Düren, Telefon 0 24 21/1 31 21, Telefax 0 24 21/1 37 64, E-Mail: [email protected]; Internet: www.eifel-verein.deRedaktion: Manfred Rippinger, Hauptgeschäftsführer Ei-felvereinAnzeigenverwaltung: Medien Marketing Meckenheim(MMM), Sigrid Busse, Eichelnkampstraße 2, 53340 Me-ckenheim, Tel. 0 22 25/88 93-9 91, Fax 0 22 25/88 93-9 90, E-Mail: [email protected]

Die Januar/Februar-Ausgabe (Heft 1/2004)erscheint Ende Januar 2004

Redaktions- und Anzeigenschluss:5. 12. 2003

Diese Publikation wurde gefördert mit freundlicherUnterstützung des Landschaftsverbandes Rheinland.

lichen Teich- und Heidelandschaft der Lausitzmachten wir unsere letzte Wanderung und be-suchten dort eine Fischerei-Wirtschaft.Am Tage unserer Abreise waren alle Teilnehmerbeeindruckt und begeistert von dieser schönenLandschaft. Geplant, organisiert und durchgeführthat diese sehr informative Reise unser 2. Vorsit-zender und Wanderwart Heinz Mertes mit seinerEhefrau Käthe. Den Beiden hiermit ein herzlichesDankeschön für ihre Mühe und die viele Arbeit.Auch vielen Dank für die Gastfreundschaft dernetten Menschen in Sachsen. Es lohnt auf jedenFall ein Wiederkommen. Maria Marx

Die Rhön ist schönOG Zissen. Die Zissener Eifelfreunde starteten imSommer mit 40 Teilnehmern zu einem Wander-ausflug von fünf Tagen in die Rhön. In Fulda be-sichtigten wir u.a. das Stadtschloss, den Dom unddie Michaelskirche. Alle waren von der Heimat-stadt unseres Mitglieds Irmgard begeistert.Nach Quartierbezug in Langenlieber fuhren wir amnächsten Tag nach Birse, um über den alten Grenz-streifen der ehem. DDR durch das Schwarze Moorzur Rother Kuppe zu wandern. In den folgendenTagen erwanderten wir in herrlicher Landschaft dieWasserkuppe, Berg der Flieger und Milseburg. Aufder Rückfahrt machten wir Halt in dem Vogelsberg-städtchen Schlitz und in Limburg. Der Vorstand