1
Fußballstadion Allianz Arena, München Mit Ihrer außergewöhnlichen Fassade ist die Allianz Arena ein neues Wahrzeichen im Münchener Norden. Hinter der einheitlichen Hülle aus rautenförmigen Membran- kissen verbergen sich komplexe Tragsysteme für die Überdachung und die Tribünen- ränge. Erst diese Systeme ermöglichen eine Architektur, deren Formensprache die Emotionalität in einem modernen Stadion unterstreicht. Die Hauptkonstruktion der Stadionschüssel besteht aus im Abstand von etwa acht Me- tern radial angeordneten Stahlbetonrahmen. Die Decken der acht Ebenen mit einer Nutzfläche von ca. 160.000 m² sind als Flach- bzw. Elementdecken konzipiert und span- nen zwischen den Rahmenriegeln. Für die Sitzstufen wurden 4.000 Fertigteile verbaut, die auf den Tribünenträgern aufliegen. Das Stadion in Form einer Schüssel bietet auf allen drei Rängen optimale Sichtbedingungen. Die Dachfläche aus 2.874 Kissen wird von 48 Stahlfachwerken mit einer Höhe von maxi- mal zwölf Metern aufgespannt, die bis zu 62 m auskragen. Extrem gleitfähige Lager lei- ten Kräfte von bis zu 5.000 kN in den Massivbau. In dem Stadion wurden 8.700 t Stahl, ca.120.000 m³ Beton und 20.000 t Betonstahl verbaut. Durch Tragsysteme, die Temperaturausdehnungen bereits im Einzelelement kompensie- ren, kommt die gesamte Fassade ohne erkennbare Dehnfugen aus. Die Beleuchtung un- terstreicht die Attraktivität des Stadions und bietet dem Besucher einen spektakulären Anblick. ALLIANZ ARENA FOOTBALL STADIUM, MUNICH With its unique facade, the Allianz Arena is a new landmark in northern Munich. Hidden behind the rhombic-shaped foil air panels is a complex structural system for the roof and the rows of spectator stands. This system made it possible to create an architecture with stylistic elements that underscore the emotionality of a modern stadium. INGENIEURLEISTUNGEN Tragwerksplanung Stahldach: Sailer Stepan & Partner GmbH Projektleitung: Dr. Rudolf Findeiß, Prof. Johann Pravida Tragwerksplanung Massivbau: Arup Deutschland, Berlin Projektleitung: Florian Schenk Planung Stadionrund: Arup Sport, Manchester, Projektleitung: J. Parrish Prüfstatik Massivbau: Dr. Diethelm Linse, München Prüfstatik Stahlbau: Univ.-Prof. Gerd Albrecht, München ZUSAMMENARBEIT Generalplaner: HVB Immobilien AG Projektleitung: Dieter Koppe, Bert Kühnöhl Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Fassadenplanung: R. & R. Fuchs, München TGA Planung: Kulle und Hofstetter TGA Consulting, München Landschaftsarchitektur: Vogt Landschaftsarchitekten Brandschutz: HHP Berlin Akustik und Bauphysik: Ebert Ingenieure, München Windgutachter: Wacker Ingenieure, Birkenfeld BAUAUSFÜHRUNG Generalübernehmer: Alpine Bau Deutschland GmbH Ausführung Stahlbau: Max Bögl GmbH & Co. KG Membrankissen: Covertex GmbH Obing BAUHERR Allianz Arena München Stadion GmbH BAUJAHR 2002–2005

Fußballstadion Allianz Arena, Münchenbingk.de/wp-content/uploads/2015/02/7_FussballstadionAl... · 2015-02-10 · Das Stadion in Form einer Schüssel bietet auf allen drei Rängen

  • Upload
    others

  • View
    9

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Fußballstadion Allianz Arena, Münchenbingk.de/wp-content/uploads/2015/02/7_FussballstadionAl... · 2015-02-10 · Das Stadion in Form einer Schüssel bietet auf allen drei Rängen

Fußballstadion Allianz Arena, MünchenMit Ihrer außergewöhnlichen Fassade ist die Allianz Arena ein neues Wahrzeichen

im Münchener Norden. Hinter der einheitlichen Hülle aus rautenförmigen Membran-

kissen verbergen sich komplexe Tragsysteme für die Überdachung und die Tribünen-

ränge. Erst diese Systeme ermöglichen eine Architektur, deren Formensprache die

Emotionalität in einem modernen Stadion unterstreicht.

Die Hauptkonstruktion der Stadionschüssel besteht aus im Abstand von etwa acht Me-

tern radial angeordneten Stahlbetonrahmen. Die Decken der acht Ebenen mit einer

Nutzfläche von ca. 160.000 m² sind als Flach- bzw. Elementdecken konzipiert und span-

nen zwischen den Rahmenriegeln. Für die Sitzstufen wurden 4.000 Fertigteile verbaut,

die auf den Tribünenträgern aufliegen. Das Stadion in Form einer Schüssel bietet auf

allen drei Rängen optimale Sichtbedingungen.

Die Dachfläche aus 2.874 Kissen wird von 48 Stahlfachwerken mit einer Höhe von maxi-

mal zwölf Metern aufgespannt, die bis zu 62 m auskragen. Extrem gleitfähige Lager lei-

ten Kräfte von bis zu 5.000 kN in den Massivbau. In dem Stadion wurden 8.700 t Stahl,

ca.120.000 m³ Beton und 20.000 t Betonstahl verbaut.

Durch Tragsysteme, die Temperaturausdehnungen bereits im Einzelelement kompensie-

ren, kommt die gesamte Fassade ohne erkennbare Dehnfugen aus. Die Beleuchtung un-

terstreicht die Attraktivität des Stadions und bietet dem Besucher einen spektakulären

Anblick.

allianz arena Football Stadium, munich

With its unique facade, the Allianz Arena is a new landmark in northern Munich.

Hidden behind the rhombic-shaped foil air panels is a complex structural system for

the roof and the rows of spectator stands. This system made it possible to create

an architecture with stylistic elements that underscore the emotionality of a modern

stadium.

INGENIEURLEISTUNGEN

Tragwerksplanung Stahldach:

Sailer Stepan & Partner GmbH

Projektleitung: Dr. Rudolf Findeiß,

Prof. Johann Pravida

Tragwerksplanung Massivbau:

Arup Deutschland, Berlin

Projektleitung: Florian Schenk

Planung Stadionrund:

Arup Sport, Manchester,

Projektleitung: J. Parrish

Prüfstatik Massivbau:

Dr. Diethelm Linse, München

Prüfstatik Stahlbau:

Univ.-Prof. Gerd Albrecht, München

ZUSAMMENARBEIT

Generalplaner:

HVB Immobilien AG

Projektleitung: Dieter Koppe, Bert Kühnöhl

Architektur:

Herzog & de Meuron, Basel

Fassadenplanung:

R. & R. Fuchs, München

TGA Planung:

Kulle und Hofstetter TGA

Consulting, München

Landschaftsarchitektur:

Vogt Landschaftsarchitekten

Brandschutz:

HHP Berlin

Akustik und Bauphysik:

Ebert Ingenieure, München

Windgutachter:

Wacker Ingenieure, Birkenfeld

BAUAUSFÜHRUNG

Generalübernehmer:

Alpine Bau Deutschland GmbH

Ausführung Stahlbau:

Max Bögl GmbH & Co. KG

Membrankissen:

Covertex GmbH Obing

BAUHERR

Allianz Arena München Stadion GmbH

BAUJAHR

2002–2005