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378 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden. Kationaktive Substanzen vom Typ der quatern~ren Ammoniumsalze geben er- wartungsgem~g keine Farbreaktion. Der Nachweis kann zur Erkennung yon Alkylpyridiniumhalogeniden auf Textilien benutzt werden, r. N~v3~x~. Fiir die Bestimraung yon Kautsehuk-Kohlenwasserstoff in rohem, verun- reinigtem Naturkautsehuk empfehlen W. J. GowA~s und F. E. Cr.A~K1 eine Modi- fikation des Bromierungsverfahrens yon C. O. WILLITS, M. L. SwAI~ und C.L. OGG2. GOWANSund CLARK fanden, daI3 durch Zusatz yon Chloroform zu der ben- zolisehen Kautsehukl6sung Substitutionsreaktionen verhindert werden. Die Kon- zentration der LSsung an Kautschuk ist ein wichtiges KrRerium fiir den Verlauf der Bromierung. Zugabe yon Trichloressigs~ure zur Erleichterung des L6sungs- vorganges hat auf die Ergebnisse keinen EinfluB. Gegenwart yon Jod besehleunigt die Bromierung, ebenso Lieht. -- Arbeitsvorschri/t. BromierungslSsung: 2 g Jod werden in 100 ml Tetraehlorkohlenstoff gel6st. Man filtriert und fiigt 5 ml Brom zu. Ausfiihrung: Man zieht 5--10 g des rohen Kautsehuks in einem enggestellten kalten Walzwerk dfinn aus nnd w~gt etwa 0,5 g davon in ein 70 ml-Zentrifugenglas ein. M~n fiigt 45 ml Benzol und 5 ml 10%ige Triehloressigs~ure in Benzol zu, l/~13t48 Std bei gelegentliehem Rfihren stehen und erw~rmt dann durch Einstellen in heil3es Wasser. Man zentrifugiert 20 min bei 2000 Umdrehungen/min, dekantiert die benzo- lisehe KautschuklSsung in einen 250 ml-Me~kolben, wiiseht den Riiekstand mehr- reals mit Benzol, zentrifugiert immer wieder ~b und setzt die Wasehflfissigkeit der St~mmlSsung zu; dann wird auf Volumen gebraeht. -- Bestimmung des unlSsliehen Anteils. Der im Zentrffugenglas befindliche Rest wird 2real mit J~thylalkohol naeh- gewasehen, in einen Gooc~-Tiegel filtriert, mit ~thylalkohol gewaschen und naeh lstiindigem Troeknen bei 100~ gewogen. -- Bromierung. Die benzolisehe Kaut- schuk]6sung im Megkolben wird mit Benzol im Wasserbad bei 25~ auf Volumen gebraeht. Man entnimmt 25 ml, die dann etwa 30--50 mg Kautsehukkohlenw~sser- stoff enthalten, fiberffihrt in ein 250 ml-Becherglas und setzt 9 ml Chloroform und 2,5 ml Bromierungsl6sung zu. Der Becher wird in ein Wasserbad yon 25~ ein- gestellt und ffir 100 G= 5 min bei AussehluB yon direktem Sonnenlieht der Ruhe fiberlassen. Hierauf fiigt man etwa 200 ml 95%igen J~thylalkohol zu, ]~gt 2 Std absitzen, filtriert in einen GoocmTiegel und w~scht griindlieh mit 95%igem ~thylalkoho]. Man troeknet sehliel31ich im Vacuum bei 65~ bis zur Gewiehtskon- stanz. Der Umreehnungsfaktor in Kautsehukohlenwasserstoff betr~gt ffir Hevea smoked sheet 0,299, was mit dem theoretischen Wert gut fibereinstimmt [0,2988 ffir (CsHsBr2)n]. Fiir Guayulekautschuk wurde der Faktor 0,301 festgestellt. H. E. FRet. Isocyanat in Bindemltteln fiir Gumml mit Metallen oder Textilien bestimmt A. G. WI~LIA~SO~ 8 mittels der bekannten Umsetzung yon Isocyanaten mit Aminen (am besten Dfisobutylamin) zu den entspreehenden Harnstoffderivaten und Rfiek- titration des fiberschfissigen Amins mit Salzs~ure. Da das Ende der Titration bei den meist dunkel gef~rbten Isoeyanaten mit Farbindieatoren unseharf zu erkermen ist, benutzt der Veffasser die potentiometrische Titration mit hochohmiger Glaselek- trode und RShrenversti~rker. Aueh hierbei ist der ~quivalenzpunkt nur bei Gegen- wart einer gewissen Wassermenge einwandfrei feststellbar. Deshalb versetzt man die sonst aussehlieglieh org~nisehen L6sungsmittel kurz vor der Titration mit 10 Vol.-% Wasser. Wegen geringer Hydrolyse des entstehenden Alkylammoninm- i Analyt. Chemistry 24, 529 (1952). U. S. Natural Rubber Res. Station, Salinas, Calif. (USA). 2 Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 18, 439 (1946). 3 Analyst (London), 77, 372 (1952). British Rubber Manufacturers, Croydon, Surrey (England).

Für die Bestimmung von Kautschuk-Kohlenwasserstoff

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Page 1: Für die Bestimmung von Kautschuk-Kohlenwasserstoff

378 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden.

Kationaktive Substanzen vom Typ der quatern~ren Ammoniumsalze geben er- wartungsgem~g keine Farbreaktion. Der Nachweis kann zur Erkennung yon Alkylpyridiniumhalogeniden auf Textilien benutzt werden, r . N~v3~x~.

Fiir die Bestimraung yon Kautsehuk-Kohlenwasserstoff in rohem, verun- reinigtem Naturkautsehuk empfehlen W. J. GowA~s und F. E. Cr.A~K 1 eine Modi- fikation des Bromierungsverfahrens yon C. O. WILLITS, M. L. SwAI~ und C.L. OGG 2. GOWANS und CLARK fanden, daI3 durch Zusatz yon Chloroform zu der ben- zolisehen Kautsehukl6sung Substitutionsreaktionen verhindert werden. Die Kon- zentration der LSsung an Kautschuk ist ein wichtiges KrRerium fiir den Verlauf der Bromierung. Zugabe yon Trichloressigs~ure zur Erleichterung des L6sungs- vorganges hat auf die Ergebnisse keinen EinfluB. Gegenwart yon Jod besehleunigt die Bromierung, ebenso Lieht. - - Arbeitsvorschri/t. BromierungslSsung: 2 g Jod werden in 100 ml Tetraehlorkohlenstoff gel6st. Man filtriert und fiigt 5 ml Brom zu. Ausfiihrung: Man zieht 5--10 g des rohen Kautsehuks in einem enggestellten kalten Walzwerk dfinn aus nnd w~gt etwa 0,5 g davon in ein 70 ml-Zentrifugenglas ein. M~n fiigt 45 ml Benzol und 5 ml 10%ige Triehloressigs~ure in Benzol zu, l/~13t 48 Std bei gelegentliehem Rfihren stehen und erw~rmt dann durch Einstellen in heil3es Wasser. Man zentrifugiert 20 min bei 2000 Umdrehungen/min, dekantiert die benzo- lisehe KautschuklSsung in einen 250 ml-Me~kolben, wiiseht den Riiekstand mehr- reals mit Benzol, zentrifugiert immer wieder ~b und setzt die Wasehflfissigkeit der St~mmlSsung zu; dann wird auf Volumen gebraeht. - - Bestimmung des unlSsliehen Anteils. Der im Zentrffugenglas befindliche Rest wird 2real mit J~thylalkohol naeh- gewasehen, in einen Gooc~-Tiegel filtriert, mit ~thylalkohol gewaschen und naeh lsti indigem Troeknen bei 100~ gewogen. - - Bromierung. Die benzolisehe Kaut- schuk]6sung im Megkolben wird mit Benzol im Wasserbad bei 25~ auf Volumen gebraeht. Man entnimmt 25 ml, die dann etwa 30--50 mg Kautsehukkohlenw~sser- stoff enthalten, fiberffihrt in ein 250 ml-Becherglas und setzt 9 ml Chloroform und 2,5 ml Bromierungsl6sung zu. Der Becher wird in ein Wasserbad yon 25~ ein- gestellt und ffir 100 G= 5 min bei AussehluB yon direktem Sonnenlieht der Ruhe fiberlassen. Hierauf fiigt man etwa 200 ml 95%igen J~thylalkohol zu, ]~gt 2 Std absitzen, filtriert in einen GoocmTiegel und w~scht griindlieh mit 95%igem ~thylalkoho]. Man troeknet sehliel31ich im Vacuum bei 65~ bis zur Gewiehtskon- stanz. Der Umreehnungsfaktor in Kautsehukohlenwasserstoff betr~gt ffir Hevea smoked sheet 0,299, was mit dem theoretischen Wert gut fibereinstimmt [0,2988 ffir (CsHsBr2)n]. Fiir Guayulekautschuk wurde der Faktor 0,301 festgestellt.

H. E. FRe t .

Isocyanat in Bindemltteln fiir Gumml mit Metallen oder Textilien best immt A. G. WI~LIA~SO~ 8 mittels der bekannten Umsetzung yon Isocyanaten mit Aminen (am besten Dfisobutylamin) zu den entspreehenden Harnstoffderivaten und Rfiek- titration des fiberschfissigen Amins mit Salzs~ure. Da das Ende der Titration bei den meist dunkel gef~rbten Isoeyanaten mit Farbindieatoren unseharf zu erkermen ist, benutzt der Veffasser die potentiometrische Titration mit hochohmiger Glaselek- trode und RShrenversti~rker. Aueh hierbei ist der ~quivalenzpunkt nur bei Gegen- wart einer gewissen Wassermenge einwandfrei feststellbar. Deshalb versetzt man die sonst aussehlieglieh org~nisehen L6sungsmittel kurz vor der Titration mit 10 Vol.-% Wasser. Wegen geringer Hydrolyse des entstehenden Alkylammoninm-

i Analyt. Chemistry 24, 529 (1952). U. S. Natural Rubber Res. Station, Salinas, Calif. (USA).

2 Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 18, 439 (1946). 3 Analyst (London), 77, 372 (1952). British Rubber Manufacturers, Croydon,

Surrey (England).