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158 Bericht: Spezielle analytische Methoden. Kolben gel6st, 0,3 g Ferrum reductum, 10 mg Kaliumjodid und 2 ml konz. Salz- s~uro zugegeben, mit bidestilliertem Wasser wird der Kolbenh~ls abgespritzt nnd auf 15 ml verdfinnt. Man leitet durch eine Capfllare einen starken Kohlendioxyd- strom ein, erw~rmt 30 rain auf dem Wasserbad, gibt, wenn noch nicht das gesamte Eisen gelSst ist, nochmals 0,5--1 ml konz. Sa]zs~ure hinzu und erw~rmt weiter bis zur vollst~ndigen Aufl6sung. Dann wird in Eis abgekiihlt, 0,1 ml einer l%igen StarkelSsung hinzugesetzt nnd mit 0,1 n Jodid-JodatlSsung titriert. Die Jodid- JodatlSsung wird erhalten durch AuflSsen yon 0,3567 g KJOz in 200 ml H~0, welches 1 g NaOH und 2--3 g KJ enth~lt, und Aufffillen zum Liter; 1 ml entspricht 0,5935 mg Sn. -- VonZinnlegierungen werden 1--5 mg in 1 ml konz. Salzs~ure unter Zusatz yon 1--2 Tropfen Perhydi'ol gel~ist und znn~tehst mit 0,3--0,4 g Fe-Pulver vorsetzt, um Antimon und Knpfer zu reduzioren. Naeh 2~-3 rain saugt m~n durch ein Filterstabchen in einen KJELDA~-K01ben und behandelt die LSsung~ wie oben besehrieben, weiter. -- ~f~hnlich ist die Bestimmung in Bleile~ierungen. Man 15st 1--3 mg in 2,5 ml konz. Salzs~ure und 2--3 Tropfen Perhydrol. Die Flfissigkeit mu8 gelblich sein, andernfalls wird noch 1 Tropfen Porhydrol zugegeben. Dann wird die LSsung in fiblicher Weise weiter verarbeitet. -- Die relativen Fehler der Bestim- mungen betragen moist weniger als 0,4%. G. DENK. Zur Kohlenstoffbestimmung in Metallen haben J. E. STILL, L. A. D~v~cEu und R. C. Cm~SIDE 1 die konduktometrische Methode yon K. GA~D~E~, W. J. ROWLAND und H. THomAs 2 verbessert. Man verbrennt die Probe im Sauerstoff- strom bei 1200 ~ C fiir Eisen und unlegierten Stah], bei 1250 ~ C ffir rostffeie St~hle, die Nickel, Chrom, Kobalt und Wolfram enthalten, bzw. bei 1300 ~ C ffir titanhaltige Legierungen. D~s entstandene Kohlendioxyd wird in 0,5%iger, mit Netzmittel (Lissapol N) vorsetzter ]~arytl~uge absorbiert.. Aus einem Vergleieh der Leitf~hig- keit dieser L6sung vor und nach der COz-Absorption kann ein Kohlenstoffgehalt von 0,03--3% C in etwa 1 g Probe in 25--40 rain mit einer Genauigkeit yon 0,5 bis 2% bestimmt werden. Dutch Variation der Einwaage yon 0,I--3 g l~l]t sich der Bestimmungsbereioh auf 8% bis herunter auf 0,01% Kohlenstoff ausdchnen. Bei extrem geringen Kohlenstoffgehalten verwendet man Natronlauge zur Ab- sorption (0,5%ige LSsung). Die Leitf~higkeitsmessung wird in einbm speziell fiir diesen Zweck aus Perspex (Plexiglas) konstruieICen Gef~B vorgenommen, das wi~hrend des Durchleitens des mit CO 2 be]adenen Sauerstoffstroms durch die LSsung eine einwandfreie Messung gestattet. Man ffihrt die Messung im Thermostaten durch und sorgt ffir kap~zitativen Abgleich. Normaler 50 Perioden-Weehselstrom wird vorwendet, als Nullinstrument client ein Vibrationsgalvanometer. K. ]~RODERSE~. Fiir die Bestimmung yon Stickstoff in Zirkoninm benutzen J. F. RoDG~s und G. J. ttA~TE~ 3 eine )r dot yon H. F. BEEG~u a ffir die Bestimmung yon Stickstoff in Stahl entwickelten Mothode. Das MetM1 wird in Salzs~ure unter Zusatz yon Flults~ure gelSst, nach Zugabe yon Natronlauge wird im Wasserdampf- strom destilliert und die F~rbung, die das Destillat mit NESSLE~S Reagens ergibt, mit einem Elektrophotometer gemesscn. -- Ausfi~hrung. 1,0 g Zirkonium wird in einem 100 ml-Destillierkolben unter Erw~rmen mit 25 ml Salzs~ure (1:1) und 1 Anal/st (London) 79, 4--17 (1954). General Elektric Co., Ltd., Wembley, Middles. (England). 2 Analyst (London) 75, 173 (1950); vgl. diese Z. 133, 235 (1951). 3 Analyt. Chemistry 26, 395--396 (1954). Westinghouse Electric. Corp., Pitts- burgh, Pa. (USA). Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 14, 137 (1942); vgl. aueh diese Z. 132, 156 (1951)

Für die Bestimmung von Stickstoff in Zirkonium

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158 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

Kolben gel6st, 0,3 g Ferrum reductum, 10 mg Kaliumjodid und 2 ml konz. Salz- s~uro zugegeben, mit bidestilliertem Wasser wird der Kolbenh~ls abgespritzt nnd auf 15 ml verdfinnt. Man leitet durch eine Capfllare einen starken Kohlendioxyd- strom ein, erw~rmt 30 rain auf dem Wasserbad, gibt, wenn noch nicht das gesamte Eisen gelSst ist, nochmals 0,5--1 ml konz. Sa]zs~ure hinzu und erw~rmt weiter bis zur vollst~ndigen Aufl6sung. Dann wird in Eis abgekiihlt, 0,1 ml einer l%igen StarkelSsung hinzugesetzt nnd mit 0,1 n Jodid-JodatlSsung titriert. Die Jodid- JodatlSsung wird erhalten durch AuflSsen yon 0,3567 g KJOz in 200 ml H~0, welches 1 g NaOH und 2--3 g K J enth~lt, und Aufffillen zum Liter; 1 ml entspricht 0,5935 mg Sn. - - VonZinnlegierungen werden 1--5 mg in 1 ml konz. Salzs~ure unter Zusatz yon 1--2 Tropfen Perhydi'ol gel~ist und znn~tehst mit 0,3--0,4 g Fe-Pulver vorsetzt, um Antimon und Knpfer zu reduzioren. Naeh 2~-3 rain saugt m~n durch ein Filterstabchen in einen KJELDA~-K01ben und behandelt die LSsung~ wie oben besehrieben, weiter. - - ~f~hnlich ist die Bestimmung in Bleile~ierungen. Man 15st 1--3 mg in 2,5 ml konz. Salzs~ure und 2--3 Tropfen Perhydrol. Die Flfissigkeit mu8 gelblich sein, andernfalls wird noch 1 Tropfen Porhydrol zugegeben. Dann wird die LSsung in fiblicher Weise weiter verarbeitet. - - Die relativen Fehler der Bestim- mungen betragen moist weniger als 0,4%. G. DENK.

Zur Kohlenstoffbestimmung in Metallen haben J. E. STILL, L. A. D~v~cEu und R. C. Cm~SIDE 1 die konduktometrische Methode yon K. GA~D~E~, W. J. ROWLAND und H. THomAs 2 verbessert. Man verbrennt die Probe im Sauerstoff- strom bei 1200 ~ C fiir Eisen und unlegierten Stah], bei 1250 ~ C ffir rostffeie St~hle, die Nickel, Chrom, Kobalt und Wolfram enthalten, bzw. bei 1300 ~ C ffir titanhaltige Legierungen. D~s entstandene Kohlendioxyd wird in 0,5%iger, mit Netzmittel (Lissapol N) vorsetzter ]~arytl~uge absorbiert.. Aus einem Vergleieh der Leitf~hig- keit dieser L6sung vor und nach der COz-Absorption kann ein Kohlenstoffgehalt von 0,03--3% C in etwa 1 g Probe in 25--40 rain mit einer Genauigkeit yon 0,5 bis 2% bestimmt werden. Dutch Variation der Einwaage yon 0 , I - -3 g l~l]t sich der Bestimmungsbereioh auf 8% bis herunter auf 0,01% Kohlenstoff ausdchnen. Bei extrem geringen Kohlenstoffgehalten verwendet man Natronlauge zur Ab- sorption (0,5%ige LSsung). Die Leitf~higkeitsmessung wird in einbm speziell fiir diesen Zweck aus Perspex (Plexiglas) konstruieICen Gef~B vorgenommen, das wi~hrend des Durchleitens des mit CO 2 be]adenen Sauerstoffstroms durch die LSsung eine einwandfreie Messung gestattet. Man ffihrt die Messung im Thermostaten durch und sorgt ffir kap~zitativen Abgleich. Normaler 50 Perioden-Weehselstrom wird vorwendet, als Nullinstrument client ein Vibrationsgalvanometer.

K. ]~RODERSE~.

Fiir die Best immung yon Stickstoff in Zirkoninm benutzen J. F. R o D G ~ s und G. J . ttA~TE~ 3 eine )r dot yon H. F. BEEG~u a ffir die Bestimmung yon Stickstoff in Stahl entwickelten Mothode. Das MetM1 wird in Salzs~ure unter Zusatz yon Flults~ure gelSst, nach Zugabe yon Natronlauge wird im Wasserdampf- strom destilliert und die F~rbung, die das Destillat mit NESSLE~S Reagens ergibt, mit einem Elektrophotometer gemesscn. - - Ausfi~hrung. 1,0 g Zirkonium wird in einem 100 ml-Destillierkolben unter Erw~rmen mit 25 ml Salzs~ure (1:1) und

1 Anal /s t (London) 79, 4--17 (1954). General Elektric Co., L td . , Wembley, Middles. (England).

2 Analyst (London) 75, 173 (1950); vgl. diese Z. 133, 235 (1951). 3 Analyt. Chemistry 26, 395--396 (1954). Westinghouse Electric. Corp., Pitts-

burgh, Pa. (USA). Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 14, 137 (1942); vgl. aueh diese Z. 132, 156 (1951)

2. Anf Handel, Industrie nnd Landwirtschaft bezfigliche. 159

15 Tropfen 4 8 t i g e r Flui]saure gel6st. Man leitet so lange N-freien Wasserdampf dutch die LSsung, bis das Destillat mit N~ssL~s Reagens keine Fs mehr ergibt, ffigt dann vorsichtig, so dab sich die 2 Schichten nicht vermischen, 15--20 ml 60%ige Hatronlauge hinzn, destilliert 6 rain, gibt znm Desti~at 1 ml Nv.ssT,w~s Reagens, verdfinnt anf 50 ml und mil~t die Absorption (z. B. mit einem Fisher- Elektrophotometer mit Filter 425 B). Die Eiehkurve wird ebenso mit bekannten Mengen Stickstoff aufgeste]lt. - - Um H-fl'eies Wasser zn erhalten, gibt man dest. Wasser dutch einen Ionenaustauscher, der aus 2 Volumteilen Amberlite IRA-400 und 1 Volumteil Amberlite IR-120-H besteht. G. D~,~rK.

Zur genauen Best immung yon Verunreinigungen in Germanium und Silicium eignen sich nach C. L. LuKE und M. E. CAMPBELL 1 photometrisehe Methoden, mit denen noeh 0 , i - -1 T1. je Million (p.p.m.) As, Sb, P und Cu in Germanium und GeO~ und 1--10 p.p.m. As in Silieinm ermittelt werden k6nnen. - - Arsen. Das fein gepulverte Ge oder GeO~ wird mit OxalsaurelSsung und Perhydrol gel6st. Nachdem das iiberschtissige Wasserstoffperoxyd durch Erhitzen zerstSrt ist, ffigt man 20% ige KJ-L6sung und frisch bereitete 5%ige Ha-MetabisulfitlSsnng zur verd. LSsung bei 50 ~ C zur Reduktion hinzu, schiittelt nach 15 rain bei 35 ~ C mit einer 0 , l%igen L6sung yon Diathylammonium-diathyldithiocarbaminat in Chloroform aus und anschlieBend noch mit Chloroform. Die vereinigten organischen Phasen werden mit Perchlorsaure, Salpeter- und Salzsaure eingeengt (175 ~ C), bis Dampfe yon HCIO 4 entweichen, dann mit konz. Ammoniak gegen Methylrot neutralisiert, wieder mit einer geringen Menge iiberschfissiger Salzsaure versetzt und mit 0,3% iger KMium- bromatl6sung bls zur Entfarbung gesehiittelt. Nach Zugabe einer LSsnng yon Ammoniummolybdat und HydrazinsUlfat bleibt die L6sung 5 rain in kochendem Wasser und wird dann m i t ~ ~ 840 m# photometrisch gemessen. - - Um in Silicium das Arsen zu bestimmen, wird das pulverisierte Material in Natron]auge gelSst, anschlieBend Salzsaure, K J - nnd Metabisulfit-LSsung zugegeben und dann welter verarbeitet, wie oben besehrieben. - - Phosphor. Unter Zusatz yon HC1, HHOa und HC104 wird das gesamte Germanium als GeC1 a abdestflliert. Dann wird mit HBr ein- gedampft, wobei sich As, Sb und Se verflfichtigen. Dutch Blei wird das Kupfer aus- gesehieden, durchNatrinmfluoroborat u.U. vorhandenes Zirkonphosphat gel6st. Hach Neutralisation gegen Methylrot wird welter verfahren wie bei der As-Bestimmung.-- Antimon. Ge wird wieder als GeC]~ verflfichtigt, dann Sb mit Cer(IV)-sulfatl6sung oxydiel% eine 0,1%ige LSsung yon Rhodamin B zugegeben und mit ~ ~ 565 m# photometriert. T1, Au und Fe st6ren. Von T1 harm Antimon in dreiwertiger F o r m dureh Extraktion mit Kupferron und Chloroform getrennt werden, Au kann mit St als Sammler zu Metall reduziert werden. - - Kup/er. Nach dem Abdestillieren yon GeC14 wird Hydroxylammoninmchlorid und Natrinmcitrat zugegeben und die L5sung mit Ammoniak gegen Kongopapier (p~ ~ 4) neutralisiert. Man versetzt mit einer 0,1% igen LSsung yon Heo-Cuproin, schfittelt mit Chloroform aus und mil~t die Chloroformsehieht mit 2 --~ 457 m#. - - Ffir alle Bestimmungen miissen Eichkurven mit bekannten Mengen aufgestellt werden. Einzelheiten der sehr ausffihrlich be- schriebenen Methoden mSgen im Original naehgelesen werden. G. DEreK.

Die Best immung yon Silber in Blei kann nach G. M ~ L L I 2 auf volu- metrisehem Wege dureh Titration mit Kaliumjodid in Ammoniumacetatl6snng unter Verwendung yon Bromphenolblau als Adsorptionsindicator 3 erfolgen. In

1 Analyt. Chemistry 25, 1588--1593 (1953). Bell Telephone Lab., Inc., Murray Hill. N. J. (USA).

2 Anal. china. Acta (Amsterdam) 9, 232--234 (1953). Univ. Florenz (Italien). 3 Vgl. K O L ~ O ~ , I. M. : diese Z. 71, 235 (1927). ~: