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318 Bericht: Spezielle ana]ytische Methoden. sehlages mit dem G~IGE~-Mi~LLE~-Z~hler vor. Der Kaliumgehalt wird einer Eieh- kurve entnommen. -- JRestimmung im Blut. 1 ml Blur wird unter den fibliehen VorsichtsmaBnahmen entnommen und zentrifugiert. Auf 1 ml Serum fiigt man 9,0 ml dest. Wasser, %0 ml 2%ige Na-Wolframatl6sung und 2 ml 3%ige Kupfer- sulfa~lSsung zu, schfittelt bei jeder Zugabe und l~l~t 10 rain ruhen. Dann gibt man 1 ml 3%ige SilbernitratlSsung zu und filtriert. Im Wasserbad wird auf 2 ml eingeengt und mit dem gleiehen Volumen 96%igem Alkohol, 4m] 6~ 15sung (s. unten) und etwas nicht aktivem KobMtnitrit versetzt. Naeh 10minu- tiger Ruhe wird his ~ast zur Trockene eingeengt und 3--4real mit einer Misehung aus 96%igem Alkohol, ~ther und Wasser im Verhiiltnis 2:1:2, die auch mit nicht aktivem Reagens gesi~ttigt ist, ausgewaschen. Nach jedem Aus- waschen wird mit 2000 U/rain zentrifugiert und die Wasehflfissigkeit mit einer Pipette abgezogen. Die Flii~sigkeit mul~ schliel~lich farblos oder besser kobaltfrei sein. Danaeh wird mit einem Minimum an Flfissigkeit filtriert. Etwas trfib dureh- laufendes Filtrat mul~ noehmMs dnrchgegossen werden oder besser erhitzt, gekfihlg und dann gefiltert werden. Das Filter (Seh. & Seh., 589 l%otband oder 589 Blauband oder Whatman Mr. 44) wird in einem Metallzylinder mit Infrarot- strahlung getrocknet, mit einem Cellophanbl~ttchenbedeckt, das mit einem Metall- ring ~est an den Beh~lter angesehlossen wird. Dann erfolgt die Messung mit dem GEIo~R-M~LL~mZs Die Aufstellung der Eichkurve effolgt mit KMiuml6sungen yon bekanntem GehMt, die man zu Blur oder physiologisehen L6sungen zugibt. -- Die Fehler der Kaliumbestimmung betragen etwa ~= 1%. Es wird nut die y-Strah- lung gemessen. Liegen nut kleine Mengen an Kalium vor und soll die Genauigkeit gesteigert werden, so ist die Messung yon fi -und y-Strahlen mSglich. --Die Reagens- 16sung wird wie folgt bereitet: 25 g Natriumkobalt(III)-nitrit (aktiv) werden in 150 ml einer Natriumnitritl6sung gelgst, die 50 g NaN0~ enths Unter Umrfihren werden 5 ml einer SilbernitratlSsung, die 2,0 g enth~lt, zugefiigt. Man fiillt auf 200 m] auf. Danach gibt man 2 ml Eisessig zu, saugt 5 rain Luft hindurch, l~t 12 Stdruhen und filtriert. Die LSsung h~lt 15--20 Tage. I ~ G ~ D SC]tW]~ITzEn. Fill" die Caleiumbestimmung in biologlsehem ~Iaterial, das mit radioaktivem 45Ca markiert ist, entwieke]ten W. P. No~Is und BLA~C~ J. L~w~E~c~ ~ Bin ge- eignetes Bestimmungsverfahren, bei welehem die ehemisehe Mengenbestimmung und die Messung der Radioaktiviti~t nebeneinander durchgefiihrt werden. Die Fs erfolgt Ms Caleiumoxalat. Zur Filtration dient eine Modifikation der yon J. S~c~:s~ angegebenen Apparatur, in weleher der Niedersehlag in einer fiir die Messung der Aktivit~t im Endfensterz~hler geeigneten Form erhMten wird. -- Ausli~hrung, Knochen oder FaeeesmateriM werden bei 550~ verascht; Gewebe, Blut und Ham veraseht man nab mit rauchender Salpeters~ure unter Zusatz yon Per- hydrol. Bei Mengen zwisehen 20 #g und 120 mg ~~ schwankt die Ausbeute zwi- schen 98,5 und 99,5%. Die besten Werte ergeben sich zwisehen 2 und 4 mg Ca. Die ~Ca-Menge mul~ so bemessen sein, dal~ sie in dem verwendeten Z~hler gut erfal~t werden kann. Die L6sungen der Asehen in n SMzs~ure werden mit 1 Tr. Eisessig versetzt und dann in der Siedehitze mit ges~ttigter Ammoniumoxalat]Ssung ge- f~llt. Man bringt mit Ammoniak auf p~ 4,5--5,0 (Gelbgrfinf&rbung yon Brom- kresolgrfin), filtriert nach 1 Stcl in den Spezial- Gooc~-Tiegelund w~seht mit Alkohol, dermit Caleiumoxalat ges~ttigt ist. Der Gooc~-Tiegel kann nach dem Troeknen unmitte]bar in eine Ziihlkammer eingesetzt werden, deren Konstruktion aus der OriginMarbeit entnommen werden mul~. Die Arbeit enth~lt auch eine Kurve, aus weleher die Eigenabsorption der Strahlung fiir CMciummengen yon 0,1--100 mg entnommen werden kann. Bis 3 rag kann die Eigenabsorlotion praktisch vernach- Analyt. Chemistry 25, 956--960 (1953). Argonne Nation Lab., Lemont, Ill. Analyt. Chemistry 21, 876 (1949); vgl. diese Z. 180, 419 (1949/50).

Für die Calciumbestimmung in biologischem Material

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Page 1: Für die Calciumbestimmung in biologischem Material

318 Bericht: Spezielle ana]ytische Methoden.

sehlages mit dem G~IGE~-Mi~LLE~-Z~hler vor. Der Kaliumgehalt wird einer Eieh- kurve entnommen. - - JRestimmung im Blut. 1 ml Blur wird unter den fibliehen VorsichtsmaBnahmen entnommen und zentrifugiert. Auf 1 ml Serum fiigt man 9,0 ml dest. Wasser, %0 ml 2%ige Na-Wolframatl6sung und 2 ml 3%ige Kupfer- sulfa~lSsung zu, schfittelt bei jeder Zugabe und l~l~t 10 rain ruhen. Dann gibt man 1 ml 3%ige SilbernitratlSsung zu und filtriert. Im Wasserbad wird auf 2 ml eingeengt und mit dem gleiehen Volumen 96%igem Alkohol, 4m] 6~ 15sung (s. unten) und etwas nicht aktivem KobMtnitrit versetzt. Naeh 10minu- tiger Ruhe wird his ~ast zur Trockene eingeengt und 3--4real mit einer Misehung aus 96%igem Alkohol, ~ther und Wasser im Verhiiltnis 2:1:2, die auch mit nicht aktivem Reagens gesi~ttigt ist, ausgewaschen. Nach jedem Aus- waschen wird mit 2000 U/rain zentrifugiert und die Wasehflfissigkeit mit einer Pipette abgezogen. Die Flii~sigkeit mul~ schliel~lich farblos oder besser kobaltfrei sein. Danaeh wird mit einem Minimum an Flfissigkeit filtriert. Etwas trfib dureh- laufendes Filtrat mul~ noehmMs dnrchgegossen werden oder besser erhitzt, gekfihlg und dann gefiltert werden. Das Filter (Seh. & Seh., 589 l%otband oder 589 Blauband oder Whatman Mr. 44) wird in einem Metallzylinder mit Infrarot- strahlung getrocknet, mit einem Cellophanbl~ttchen bedeckt, das mit einem Metall- ring ~est an den Beh~lter angesehlossen wird. Dann erfolgt die Messung mit dem GEIo~R-M~LL~mZs Die Aufstellung der Eichkurve effolgt mit KMiuml6sungen yon bekanntem GehMt, die man zu Blur oder physiologisehen L6sungen zugibt. - - Die Fehler der Kaliumbestimmung betragen etwa ~= 1%. Es wird nut die y-Strah- lung gemessen. Liegen nut kleine Mengen an Kalium vor und soll die Genauigkeit gesteigert werden, so ist die Messung yon fi -und y-Strahlen mSglich. - - D i e Reagens- 16sung wird wie folgt bereitet: 25 g Natriumkobalt(III)-nitrit (aktiv) werden in 150 ml einer Natriumnitritl6sung gelgst, die 50 g NaN0~ enths Unter Umrfihren werden 5 ml einer SilbernitratlSsung, die 2,0 g enth~lt, zugefiigt. Man fiillt auf 200 m] auf. Danach gibt man 2 ml Eisessig zu, saugt 5 rain Luft hindurch, l ~ t 12 Stdruhen und filtriert. Die LSsung h~lt 15--20 Tage. I ~ G ~ D SC]tW]~ITzEn.

Fill" die Caleiumbestimmung in biologlsehem ~Iaterial, das mit radioaktivem 45Ca markiert ist, entwieke]ten W. P. N o ~ I s und BLA~C~ J. L~w~E~c~ ~ Bin ge- eignetes Bestimmungsverfahren, bei welehem die ehemisehe Mengenbestimmung und die Messung der Radioaktiviti~t nebeneinander durchgefiihrt werden. Die Fs erfolgt Ms Caleiumoxalat. Zur Filtration dient eine Modifikation der yon J. S~c~:s ~ angegebenen Apparatur, in weleher der Niedersehlag in einer fiir die Messung der Aktivit~t im Endfensterz~hler geeigneten Form erhMten wird. - - Ausli~hrung, Knochen oder FaeeesmateriM werden bei 550~ verascht; Gewebe, Blut und Ham veraseht man nab mit rauchender Salpeters~ure unter Zusatz yon Per- hydrol. Bei Mengen zwisehen 20 #g und 120 mg ~~ schwankt die Ausbeute zwi- schen 98,5 und 99,5%. Die besten Werte ergeben sich zwisehen 2 und 4 mg Ca. Die ~Ca-Menge mul~ so bemessen sein, dal~ sie in dem verwendeten Z~hler gut erfal~t werden kann. Die L6sungen der Asehen in n SMzs~ure werden mit 1 Tr. Eisessig versetzt und dann in der Siedehitze mit ges~ttigter Ammoniumoxalat]Ssung ge- f~llt. Man bringt mit Ammoniak auf p~ 4,5--5,0 (Gelbgrfinf&rbung yon Brom- kresolgrfin), filtriert nach 1 Stcl in den Spezial- Gooc~-Tiegel und w~seht mit Alkohol, dermi t Caleiumoxalat ges~ttigt ist. Der Gooc~-Tiegel kann nach dem Troeknen unmitte]bar in eine Ziihlkammer eingesetzt werden, deren Konstruktion aus der OriginMarbeit entnommen werden mul~. Die Arbeit enth~lt auch eine Kurve, aus weleher die Eigenabsorption der Strahlung fiir CMciummengen yon 0,1--100 mg entnommen werden kann. Bis 3 rag kann die Eigenabsorlotion praktisch vernach-

Analyt. Chemistry 25, 956--960 (1953). Argonne Nation Lab., Lemont, Ill. Analyt. Chemistry 21, 876 (1949); vgl. diese Z. 180, 419 (1949/50).

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4. Auf Physiologie und Pathologie bezfig]iche. 319

l~ssigt werden. Naeh der ~essung der Radioaktivit~t wird der Niedersehlag in Perchlors~ure gelSst und die LSsung zur Bestimmung des Gesamtealeinms mi~ einer eingestellten L6sung yon I-Iexanitratoammoniumeerat unter Verwendung yon Setopalin C als Indicator, titriert. K. I-II~sBE~G.

Die Bestimmungsmethoden fiir Milehsiiure werden yon F. KVBOWlTZ 1 einer ein- gehenden 13espreehung unterzogen. Naeh der Methode yon H. J. Fvc~s 2 erhMt man eine Ausbeute yon 96~o. Zum Enteiweigen wird eine Quecksilberace~atl6sung unter Zusatz yon Sodal6sung vorgesehlagen. Die Ausbeuten an Milehs/ture bleiben, yon 30 rain nach Zusatz der I~MnO4-LSsung an gereehnet, konstant. Die manometrische Methode nach t3. F. Av~l~Y und A. ]3. tIaSTIl~eS a wird durch sehr viele organische Substanzen gest6rt. Sie ist aueh nur branchbar, wenn die Ablesungen sehr lange fortgesetzt werden und zum SehluB auf die geit 0 extrapoliert werden. Far die colorimetrische Methode nach ]3. MEnDeL, W. EI~G~L und I. GOLDSC~mD~I~4 wird die FarblSsung genauer analysiert. Es ergeben sieh aber naeh wie vor Schwierig- keiten beziiglich der Reinheir und Verwendungsf~higkeit der Sehwefels~ure. Die Methode yon Z. DlSCJZE and D. LASZLO 5 ist weniger geeignet, da sie zu empfindlieh ist. Von dem Verf. wird eine eigene Modifikation der Mv,>ID~,L-E~GEL-GOl~- sctt~II)~l~-Methode vorgesehlagen, bei welcher der Schwefels~ure eine bestimmte Menge FeC13 zugesetzt wird. Dadureh wird die Empfindliehkeit wesentlieh ge- steigert und die LSsung zeigt ein ausgeslorochenes Absorptionsmaximum bei 467,5 m#, Der Reaktionsverlauf wird eingehend untersucht und folgende Arbeits- vorschrift gegeben: Man versetzt 1,00 ml Serum (bzw. Plasma + Heparin) mi* 5,10 ml Wasser, 0,40 ml QuecksilberaeetatlTsung, 0,50 ml SodalSsung nnd zentri- fugiert naeh 10 min. Zu 5 ml der wasserklaren LSsung fiigt man 0,1 ml 10 n Sehwe- fels~ure, 1 ml halbges~ttigr CuSOa-L6sung und 2 ml CaO/Ca(OH)2-Suspension. Die L6sung muB alkaliseh reagieren. Sie wird mehrmals umgerfihrt, nach 30 rain zentrifugiert. Von der fiberstehenden Fliissigkeit werden 0,60 ml unter Kiihlen in Eiswasser und Schtitteln tropfenweise mit 3 ml konz. Schwefels/iure versetzL die etwas Eisen(III)-chlorid enttl/~lr Hierauf ffigt man 0,1 ml 0,125~ alkoholische Veratroll6sung zu, 1/~Bt 30 min bei Zimmertemperatnr s~ehen und miBt dann die griine Farbe bei 467,5 m~ gegen Wasser. Zur Aufstellung der Eiehkurve verwende* man 5,00 Wasser + 0,10 ml LithiumlaetatlSsung, die 150--200/~g Milehsgure aquivalent ist. Die LSsungen werden genaa so behandelt wie die eigentliehe Probe. - - IJ~ber die Empfindlichkeit und Genauigkeit der 13estimmung sowie fiber stSrende Sub- stanzen ist im Original nachzulesen. K. I-II~S~EI~G.

Beieiner Nachpriifung der LEII'ERTschen Hypobromitmethode zur Reststick- stofibestimmung ~ komm* RE~AT~ S~V~t'~F 7 zn dem Ergebnis, dab die Werte nieh~ unter allen Umst~nden mi~ der K~]~LI)a~L-Methode fibereinstimmen. Einesteils ist die Reaktion sehr empfind]ieh, andernteils reagiert der Stickstoff der ttarns/iure nur zu 20%, der der Aminos~urer/zu 50--80~ Nine weitere Fehlerquelle is~ die Insta- bilit~Lt der Reagenzien, besonders des ttypobromitreagenses. Es wird die Beobaehtung

Z. ges. inn. Med. Grelizgebiete 7, 865--882 (1952). 13ioehem. Lab., I. Med. Univ.-Kiln. d. Charit6, Berlin.

Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 222, 271 (1932). J. biol. Chemistry 94, 273 (1931). Biochem. Z. 161, 163 (1925); vgl. diese Z. 23, 253 (1928). Bioehem. Z. 187, 344 (1927); 196, 301 (1928); vgl. diese Z. 94, 57 (1933).

6 I~EIPERT, T.; Mikroehem. verein. Mikroehim. Aeta (Wien) 34, 276 (1949); vgl. diese Z. 131, 235 (1950).

Mikroebem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 40, 193--197 (1953). Allgem. Krankenhaus Langenhorn in Hamburg-Langenhorn.