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Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer St~ffe. 309 dann auf ein Volumen yon etwa 90 ml gebraeht. Die Messung erfolgt in einem Beekman-Spektrophotometer Mod. B bei 360 mtt, indem man die Spitze der mit 0,01 n Cer(IV)-sulfatlOsung geftillten 10 ml-Mikrobiirette in die L6sung tauehen lgl]t. Man setzt unter stgndigem Rtihren in kleinen Mengen Titrationsl6sung hinzu und ermittelt jedesmal die Absorption. Die ~'bersehreitung des Endpunktes macht sich (lurch seharfen Anstieg der Absorption bemerkbar. Den genauen ~quivalenzpunkt erh~lt man dureh graphisehe Darstellung, indem man die Absorption gegen die verbrauchten ml 1%eagens16sung auftrggt. Unter gewissen Bedingungen, die im Original ausftihrlieh erlgntert stied, gelingt aueh die Bestimmung yon Uran und Eisen nebeneinander. Es wurden Uranl6sungen mit 0,6--8 mg und Eisenl6sungen mit 0,3--3 mg mit einem maximalen Fehler yon ~ 0,04 mg bestimmt. ]3ei Ge- mischen mit gleiehen Utah- und Eisengehalten bzw. 25faehen Ubersehug yon Eisen lag der Fehler durehsehnittlieh nnter 0,6~o. H. Po~L. Fiir die polarographisehe Bestimmung yon Chlor-Ion ist naeh Untersuchungen yon A. A. VL~K 1 yon Bedeutung, dab die Chloridstufe in Gegenwart yon Gelatine gr613er und bedeutend besser ausgebfldet ist als ohne Gelatinezusatz. Die Stufe ist in einem weiten Bereieh yon der Konzentration der Chlorid-Ionen linear abh/tngig. Man arbeitet in einer L6sung mit 0,05% Gelatine und kann auf diese Art z. B. Chloridspuren in konz. Kaliumhydroxydi6sung bestimmen. H. KUI~TENACKEtr Die argentometrische Bestimmung yon Chlorid kann naeh F. SIE~a~t und J. I=IERN~NDI~Z-C=~aWtTE 2 unter Verwendung der merichinoiden Oxydationsprodukte der Basen o-I)ianisidin, o-Tolidin oder Benzidin als Adsorptionsindicatoren dureh- gefiihrt werden 3. Die S~urekonzentration der LSsungen darf gewisse N[aximalwerte nieht fibersehreiten. Bei dem System FeS+-o-Dianisidin sind 10% freie konz. Salpeters~iure (D 1,3) fiir 0,1 n C1--L6sungen und etwa 4 ml n Salpetersi~ure je 10 m] L6sung fiir 0,01 n C1--L6sungen zul/~ssig. Fiir Fea+-Benzidin sind die zu- ls S~urekonzentrationen gMch groin. Man kann aber mit diesem Indicator aueh 0,005 nnd 0,002 n C1--LSsungen titrieren, wobei 1 ml n Sa]peters/~ure fiir 10 ml L6sung zul~ssig ist. Mit Fe3+-Tolidin sind die h6ehst zul~ssigen S~urekon- zentrationen 5% konz. Salpeters/ture, 3 ml, 3 ml bzw. 1 ml n Sa]peters~ure (je 10 ml LSsung) fiir 0,1 n, 0,01 n, 0,005 n bzw. 0,002 n C1--L6sungen. Zur Durchffihrung der Titration verwendet man ftir 10 ml 0,1 n C1--L6sung 0,5 mi ~/oA~ Eisen- alaunl6sung and 5 Tr. der l%igen Basenl6sung 4, ffir 0,002 n C1--L6sung sind die entsprechenden Mengen 3 Tr. Alaun und 2 Tr. BasenlSsung. Titriert wird mit 0,1 n oder 0,01 n AgNO3-L6sung. Man beobachtet folgende Farb/~nderungen bei der Titra- tion yon 0,1 n Chloridl5sung. Der zun/~chst weige Niedersehlag f~rbt sich mit Fe 3+- o-Dianisidin als Indicator im Laufe der Titration immer starker blau, im ~_quivalenz- punkt entf~rbt er sich, w~hrend die fiberstehende Fliissigkeit rot wird. Mi~ Fe ~+- Tolidin oder -Benzidin fitrbt sich der Niedersehlag zunehmend vie]eft, er wird im ~quivalenzpunkt entf~rbt, die Fltissigkeit wird gelb. Die Titrationsfehler ]iegen innerhalb der zul~ssigen Grenzen. Man kalm mit den genannten Indieatoren viel kleinere Ch]oridkonzentrationen als mit anderen Indieatoren bestimmen. A. KURTENACKEI~. Die Titration yon NatrimncMorit mit Natrimnarsenit in Gegenwart yon ~Natriumhydrogencarbonat und 0smiumsiiure als Katalysator besehreibt E. G. 1 Collect. czeehoslov, chem. Commun. 19, 221--233 (1954); Chem. Listy 47, 1598 (1953). ~s. Akad. Wissensch., Prag. An. Real See. espafi. Fisica Quire. Ser. ]~. 47, 439~45 (1951). Inst. ,,Alonso Barba", Fae. Cieneias, Murcia (Spanien). a Vgl. u. a. diese Z. 135, 217 (1952); 138, 127 (1953); 143, 124 (1954). a Vgl. diese Z. 143, 125 (1954).

Für die polarographische Bestimmung von Chlor-Ion

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Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer St~ffe. 309

dann auf ein Volumen yon etwa 90 ml gebraeht. Die Messung erfolgt in einem Beekman-Spektrophotometer Mod. B bei 360 mtt, indem man die Spitze der mit 0,01 n Cer(IV)-sulfatlOsung geftillten 10 ml-Mikrobiirette in die L6sung tauehen lgl]t. Man setzt unter stgndigem Rtihren in kleinen Mengen Titrationsl6sung hinzu und ermittelt jedesmal die Absorption. Die ~'bersehreitung des Endpunktes macht sich (lurch seharfen Anstieg der Absorption bemerkbar. Den genauen ~quivalenzpunkt erh~lt man dureh graphisehe Darstellung, indem man die Absorption gegen die verbrauchten ml 1%eagens16sung auftrggt. Unter gewissen Bedingungen, die im Original ausftihrlieh erlgntert stied, gelingt aueh die Bestimmung yon Uran und Eisen nebeneinander. Es wurden Uranl6sungen mit 0,6--8 mg und Eisenl6sungen mit 0,3--3 mg mit einem maximalen Fehler yon ~ 0,04 mg bestimmt. ]3ei Ge- mischen mit gleiehen Utah- und Eisengehalten bzw. 25faehen Ubersehug yon Eisen lag der Fehler durehsehnittlieh nnter 0,6~o. H. Po~L.

Fiir die polarographisehe Bes t immung yon Chlor-Ion ist naeh Untersuchungen yon A. A. VL~K 1 yon Bedeutung, dab die Chloridstufe in Gegenwart yon Gelatine gr613er und bedeutend besser ausgebfldet ist als ohne Gelatinezusatz. Die Stufe ist in einem weiten Bereieh yon der Konzentration der Chlorid-Ionen linear abh/tngig. Man arbeitet in einer L6sung mit 0,05% Gelatine und kann auf diese Art z. B. Chloridspuren in konz. Kaliumhydroxydi6sung bestimmen. H. KUI~TENACKEtr

Die argentometrische Bestimmung yon Chlorid kann naeh F. SIE~a~t und J. I=IERN~NDI~Z-C=~aWtTE 2 unter Verwendung der merichinoiden Oxydationsprodukte der Basen o-I)ianisidin, o-Tolidin oder Benzidin als Adsorptionsindicatoren dureh- gefiihrt werden 3. Die S~urekonzentration der LSsungen darf gewisse N[aximalwerte nieht fibersehreiten. Bei dem System FeS+-o-Dianisidin sind 10% freie konz. Salpeters~iure (D 1,3) fiir 0,1 n C1--L6sungen und etwa 4 ml n Salpetersi~ure je 10 m] L6sung fiir 0,01 n C1--L6sungen zul/~ssig. Fiir Fea+-Benzidin sind die zu- ls S~urekonzentrationen gMch groin. Man kann aber mit diesem Indicator aueh 0,005 nnd 0,002 n C1--LSsungen titrieren, wobei 1 ml n Sa]peters/~ure fiir 10 ml L6sung zul~ssig ist. Mit Fe3+-Tolidin sind die h6ehst zul~ssigen S~urekon- zentrationen 5% konz. Salpeters/ture, 3 ml, 3 ml bzw. 1 ml n Sa]peters~ure (je 10 ml LSsung) fiir 0,1 n, 0,01 n, 0,005 n bzw. 0,002 n C1--L6sungen. Zur Durchffihrung der Titration verwendet man ftir 10 ml 0,1 n C1--L6sung 0,5 mi ~/oA~ Eisen- alaunl6sung and 5 Tr. der l%igen Basenl6sung 4, ffir 0,002 n C1--L6sung sind die entsprechenden Mengen 3 Tr. Alaun und 2 Tr. BasenlSsung. Titriert wird mit 0,1 n oder 0,01 n AgNO3-L6sung. Man beobachtet folgende Farb/~nderungen bei der Titra- tion yon 0,1 n Chloridl5sung. Der zun/~chst weige Niedersehlag f~rbt sich mit Fe 3+- o-Dianisidin als Indicator im Laufe der Titration immer starker blau, im ~_quivalenz- punkt entf~rbt er sich, w~hrend die fiberstehende Fliissigkeit rot wird. Mi~ Fe ~+- Tolidin oder -Benzidin fitrbt sich der Niedersehlag zunehmend vie]eft, er wird im ~quivalenzpunkt entf~rbt, die Fltissigkeit wird gelb. Die Titrationsfehler ]iegen innerhalb der zul~ssigen Grenzen. Man kalm mit den genannten Indieatoren viel kleinere Ch]oridkonzentrationen als mit anderen Indieatoren bestimmen.

A. KURTENACKEI~.

Die Titration yon NatrimncMorit mit Natrimnarsenit in Gegenwart yon ~Natriumhydrogencarbonat und 0smiumsiiure als Katalysator besehreibt E. G.

1 Collect. czeehoslov, chem. Commun. 19, 221--233 (1954); Chem. Listy 47, 1598 (1953). ~s. Akad. Wissensch., Prag.

An. Real See. espafi. Fisica Quire. Ser. ]~. 47, 4 3 9 ~ 4 5 (1951). Inst. ,,Alonso Barba", Fae. Cieneias, Murcia (Spanien).

a Vgl. u. a. diese Z. 135, 217 (1952); 138, 127 (1953); 143, 124 (1954). a Vgl. diese Z. 143, 125 (1954).