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- Gemeindebrief - für Rosenau und Honigberg - Nr. 110 September - Oktober - 2017 Die gute Nachricht esus hatte gerade aufgehört zu sprechen, da lud ihn ein Pharisäer zum Essen ein. Jesus ging zu ihm ins Haus und setzte sich zu Tisch. Der Pharisäer war überrascht, als er sah, dass Jesus sich vor dem Essen die Hände nicht wusch. Da sagte der Herr zu ihm: »So seid ihr Pharisäer ! Ihr reinigt sogar noch das Äußere von Becher und Schüssel. Aber ihr selbst seid in eurem Innern voll von Raub und Schlechtigkeit. Was seid ihr doch unverständig ! Hat Gott, der das Äußere gemacht hat, nicht auch das Innere gemacht ? Gebt den Armen, was in den Schüsseln ist, und alles ist euch rein ! Weh euch Pharisäern ! Ihr gebt Gott den Zehnten Teil von allem, sogar noch von Gewürzen wie Minze und Raute und von jedem Gartenkraut. Aber ihr kümmert euch nicht um das Recht eurer Mitmenschen und die Liebe zu Gott. Dies solltet ihr tun, ohne das andere zu vernachlässigen ! Weh euch Pharisäern ! hr liebt die Ehrenplätze im Gottesdienst und lasst euch auf der Straße gern respektvoll grüßen. Weh euch ! Ihr seid wie unkenntlich gewordene Gräber, über die die Menschen nichts ahnend hinweggehen und dadurch unrein werden.« Einer der Gesetzeslehrer sagte: »Lehrer, damit beleidigst du auch uns !« Jesus antwortete: »Weh auch euch Gesetzeslehrern ! Ihr ladet den Menschen kaum Seite tragbare Lasten auf, macht aber selbst keinen Finger krumm, um sie zu tragen. Weh euch ! Ihr baut wunderschöne Grabmäler für die Propheten, die von euren Vorfahren umgebracht worden sind. Damit bezeugt ihr öffentlich, dass ihr mit den Taten eurer Vorfahren einverstanden seid ... So kommt es dahin, dass diese Generation zur Rechenschaft gezogen wird ... Weh euch, ihr Gesetzeslehrer! Ihr habt den Schlüssel weggenommen, der die Tür zur Erkenntnis öffnet ... « Lukas 11,37-48.52 Die gute Nachricht 1 … zum Nachdenken 2 Aus dem Gemeindeleben 3 Planung der Gottesdienste 4 Geistliche Lesungen und Lieder 5 Herzliche Einladung 6 Schnurren und Späße 7 Alba Carolina Karlsburg 2017 8 Martin Luther und der Krieg 11 Du sollst nicht begehren 13 Geburtstage 14 Kirchenzucht 14 Eine treue Seele 15 Herzliche Einladung 16 Info 16 J I

für Rosenau und Honigberg Nr. 110 - Siebenbuerger.de · wertvollsten Gut, seinem einzigen Sohn für dich trennte, nur um dir das ewige ... geboren am 11.10.2016 in Kronstadt, Eltern

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- Gemeindebrief - für Rosenau und Honigberg

- Nr. 110 September - Oktober - 2017

Die gute Nachricht esus hatte gerade aufgehört zu sprechen, da lud ihn ein Pharisäer zum Essen ein. Jesus ging zu ihm ins Haus und setzte sich zu Tisch. Der Pharisäer war

überrascht, als er sah, dass Jesus sich vor dem Essen die Hände nicht wusch. Da sagte der Herr zu ihm: »So seid ihr Pharisäer ! Ihr reinigt sogar noch das Äußere von Becher und Schüssel. Aber ihr selbst seid in eurem Innern voll von Raub und Schlechtigkeit. Was seid ihr doch unverständig ! Hat Gott, der das Äußere gemacht hat, nicht auch das Innere gemacht ? Gebt den Armen, was in den Schüsseln ist, und alles ist euch rein ! Weh euch Pharisäern ! Ihr gebt Gott den Zehnten Teil von allem, sogar noch von Gewürzen wie Minze und Raute und von jedem Gartenkraut. Aber ihr kümmert euch nicht um das Recht eurer Mitmenschen und die Liebe zu Gott. Dies solltet ihr tun, ohne das andere zu vernachlässigen ! Weh euch Pharisäern !

hr liebt die Ehrenplätze im Gottesdienst und lasst euch auf der Straße gern respektvoll grüßen. Weh euch ! Ihr seid wie unkenntlich gewordene Gräber,

über die die Menschen nichts ahnend hinweggehen und dadurch unrein werden.« Einer der Gesetzeslehrer sagte: »Lehrer, damit beleidigst du auch uns !« Jesus antwortete: »Weh auch euch Gesetzeslehrern ! Ihr ladet den Menschen kaum

Seite tragbare Lasten auf, macht aber selbst keinen Finger krumm, um sie zu tragen. Weh euch ! Ihr baut wunderschöne Grabmäler für die Propheten, die von euren Vorfahren umgebracht worden sind. Damit bezeugt ihr öffentlich, dass ihr mit den Taten eurer Vorfahren einverstanden seid ... So kommt es dahin, dass diese Generation zur Rechenschaft gezogen wird ... Weh euch, ihr Gesetzeslehrer! Ihr habt den Schlüssel weggenommen, der die Tür zur Erkenntnis öffnet ... «

Lukas 11,37-48.52

Die gute Nachricht 1

… zum Nachdenken 2

Aus dem Gemeindeleben 3

Planung der Gottesdienste 4

Geistliche Lesungen und Lieder 5

Herzliche Einladung 6

Schnurren und Späße 7

Alba Carolina – Karlsburg 2017 8

Martin Luther und der Krieg 11

Du sollst nicht begehren 13

Geburtstage 14

Kirchenzucht 14

Eine treue Seele 15

Herzliche Einladung 16

Info 16

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… zum Nachdenken itten im Sommer eine Liebesbotschaft, hat es noch gegeben. Als wir nämlich noch eine „starke Kirche“ waren, gab es im Sommer viele Trauungen und

viele Taufen. Wir freuten uns an den Verliebten jungen Menschen, an den lieben Kindern und an dem Eifer für die Gemeinschaft. Das war einmal und nostalgisch denken wir dem Ende zu. Doch eine Liebesbotshaft hört niemals auf.

olange es Menschen gibt, hat es immer auch Liebesgeschichten gegeben. In unserer Zeit sind Fernseher, Bücher und auch Zeischriften voll davon. Doch

oft enden große Liebesdramen in einem Desaster. Das beste Beispiel dafür sind Romeo und Julia. Aber es gibt auch wahre Liebesgeschichten. Eine davon hat sogar ein ewiges Happy End.

ott, der Herr, liebt uns, dich und mich, und dieses ohne Vorbehalt ! Wir sind nämlich in seinen Augen wertvoll und von ihm wertgeachtet. Er hat uns einen

Liebesbrief geschrieben, schwarz auf weiß, wie wir das in der Bibel lesen können. „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingebornen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat“ mit anderen Worten: „So sehr hat dich Gott geliebt, dass er sich von seinem wertvollsten Gut, seinem einzigen Sohn für dich trennte, nur um dir das ewige Leben zu schenken“ (siehe Johannes 3,16).

ie Menschen können Gott ignorieren,verspotten und bekämpfen. Sie können ihn ablehnen oder vergessen. Sie können von sich aus alles gegen Gott

unternehmen, aber sie können nicht verhindern, dass Gott sie trotzdem unendlich liebt. Diese Liebe begleitet die Menschen, wohin sie auch gehen. Diese Liebe verursacht keine Kosten, sie übt keinen Druck aus, und belastet auch nicht. Nur manche Menschen, die schwach im Glauben sind, empfinden diese göttliche Liebe als erdrückend. Sie darf aber allein in einer Weise akzeptiert werden, die den christlichen Normen entspricht. Da kenne ich viele Geschichten, worin sich Kinder von ihren Eltern bewusst entferten, aber dennoch geliebte Kinder blieben, so wie dies auch im Gleichnis vom verlorenen Sohn ersichtlich wird.

ott, der Herr, will in alle Ewigkeit mit seinen erwählten Kindern zusammen sein. Diese Erwählung in Liebe ist eine besondere Chance, die wir ja nicht

verpassen sollten. Wenn wir nun unser Vertrauen Gott, dem Herrn, schenken, so haben wir gewonnen. Jesus Christus ist doch dafür gestorben, dass dieses Vertrauen wieder unter den Menschen auflebt. Jesus Christus ist doch dafür gestorben, damit wir erlöst und gerettet werden. Sein Opfer hat etwas Großes zu bedeuten. Doch wir begreifen viel zuwenig davon, weil oft viel zu hohe Worte zu uns gesprochen werden. Diese erreichen unser Alltagsverständnis nicht mehr. Wir müssen deshalb den Leuten wieder „aufs Maul schauen“ (sagt Martin Luther) um das, was wir über Gott wissen, weiter zu geben. Wir müssen wieder einmal froh und freudig das Jugendlied der 70-ger Jahre singen: „Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da. 1. Streck dich ihr entgegen, nimm sie in dich auf. 2. Sie kann dich verändern, macht das Leben neu 4. Gib die Liebe weiter, auch an den, der dich nicht lieben will.“Beuerle / Ruppel 1972 (Mundorgel)

euer Pfarrer Kurt Boltres

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Darum verzagen wir nicht: Wenn auch unser äußerer Mensch verbraucht wird, so wird doch unser innerer Mensch Tag für Tag erneuert.

2. Korinther 4,16

durch die Taufe

hinzugekommen

in Rosenau 2

in Honigberg -

Rosenau - am 02.07.2017

Melania Evelin STEFAN

geboren am 11.10.2016 in Kronstadt,

Eltern - Gheorghe und Petra geb. Barf

Rosenau am 13.08.2017

Silviu STOICULET

geboren am 16.02.2017 in Krostadt,

Eltern - Raul der Nicoleta Stoiculet

Honigberg

Paulus schreibt: Ich bitte Gott, dass er euch aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit beschenkt und euch durch seinen Geist innerlich stark macht.

Epheser 3,16

in den Ehestand sind getreten

und erhielten Gottes Segen

in Honigberg

in Rosenau 1

in Rosenau

am 12.08.2017

Roland Alexandru BARTESCH und

Daniela Cosmina geb. Pintilie wohnhaft z.Z. in Deutschland

Seht zu, dass ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: IhreEngel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.

Matthäus 18,10

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Planung der Gottesdienste

Gottesdienst August 2017 Gottesdienst Oktober 2017

20. August 9,00 Uhr Honigberg O1.Oktober 10,00 Uhr Honigberg Reformation

11,30 Uhr Rosenau 10,00 Uhr Rosenau Reformation

27.August 9,00 Uhr Honigberg O8. Oktober 9,00 Uhr Honigberg

11,30 Uhr Rosenau 11,30 Uhr Rosenau

Gottesdienst September 2017 15. Oktober 9,00 Uhr Honigberg

Erntedank

03. September 9,00 Uhr 11,30 Uhr 11,30 Uhr Rosenau Erntedank

11,30 Uhr Rosenau 22. Oktober 9,00 Uhr Honigberg

10. September 9,00 Uhr Honigberg 11,30 Uhr Rosenau

11,30 Uhr Rosenau 29. Oktober 9,00 Uhr Honigberg

17. September 11,30 Uhr Rosenau Matthiasfest

11,30 Uhr Rosenau

24. September 9,00 Uhr Honigberg Gottesdienst November 2017

11,30 Uhr Rosenau 05. November 9,00 Uhr Honigberg

11,30 Uhr Rosenau

12. November 9,00 Uhr Honigberg

11,30 Uhr Rosenau

19. November 9,00 Uhr Honigberg

11,30 Uhr Rosenau

Die Gottesdienstzeiten sind ohne Gewähr

Seelenzahl der Kirchengemeinden

Rosenau 144 Gemeindeglieder Honigberg 128 Gemeindeglieder

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Lesungen und geistliche Lieder (- Trinitatiszeit -)

20. August Lukas 19,41-48 Röm. 9,1-16 2.Mose 19,1-6 EG.279 27. August Lk. 18.9-14 Eph. 2,4-10 Matth. 21,28-32 EG. 221 03. September Mk. 7,31-37 Apg. 9,1-9 Jesaja 29,17-24 EG. 243 10. September Lk. 10,25-37 1.Joh. 4,7-12 Markus 3,31-35 EG. 279 17. September Lk. 17,11-19 Röm. 8,12-17 Markus 1,40-45 EG. 232 24. September Mt. 6,25-34 1.Petr. 5,5c-11 Lukas 18,28-30 EG. 403 01. Oktober Joh. 11, 17-27 2.Tim.1,7-10 Jesaja 58,7-12 EG. 388 08. Oktober Mt. 15,21-28 Röm. 10,9-17 Markus 9,17-27 EG. 359 15. Oktober Mk. 12,28-34 Röm 14,17-19 Markus 10,17-27 EG. 370 22. Oktober Mk. 2,1-12 Eph. 4,4,22-32 Markus 1,32-39 EG. 174 29. Oktober Mk. 10,2-9 1.Thess. 4,1-8 1.Mose 8,18-22 EG. 257 05. November Matth. 22,15-22 Phil. 3,17-21 Matth. 10,34-39 EG. 233 12. November Lukas 17,20-24 Römer 14,7-9 Lukas 11,14-23 EG. 330

Not am Mann

ie Redewendung „Not am Mann“ stammt aus alten Zeiten, als es beim Militär weder weittragende Waffen

noch Zielfernrohre, geschweige denn Drohnen, also unbenannte Flugzeuge, gab. Bei einer persönlichen Konfrontation und im Krieg stand man damals dem Gegner noch von Angesicht zu Angesicht gegenüber und musste direkt gegen ihn antreten. Das heißt, wenn es ernst wurde, war die Not, also die Bedrohung, ganz direkt am Mann.

päter wurde diese ursprüngliche Bedeutung dann zunehmend zurückgedrängt, und heute kann in allen

denkbaren Lebensbereichen „Not am Mann“ sein, auch im übertragenen Sinne, wenn überhaupt keine kämpfenden Männer mehr in Sichtweite sind.

o haben wir in unserer Kirche in letzter Zeit immer öfter „Not am Mann“, wenn wir beispielsweise an die

kirchlichen Wahlen dieses Herbstes denken und hier die Verantwortung des Ehrenamtes betonen wollen, die ein Presbyterium zu tragen hat. aus Dr. Wort

Sonntag EVANGELIUM EPISTEL PREDIGT LIEDER

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Die drei Faulen

in König hatte drei Söhne, die waren ihm alle gleich lieb, und er wusste nicht, welchen er zum König nach seinem Tode bestimmen sollte. Als die Zeit kam,

dass er sterben wollte, rief er sie vor sein Bett und sprach: „Liebe Kinder, ich habe über etwas nachgedacht, was ich euch eröffnen will: Wer von euch der Faulste ist, der soll nach mir König werden.“ Da sprach der Älteste: „Vater, so gehört das Reich mir, denn ich bin so faul: Wenn ich liege und schlafen will, und es fällt mir ein Tropfen in die Augen, so mag ich sie nicht zu machen, damit ich einschlafe.“

er zweite sprach: „Vater, das Reich gehört mir, denn ich bin so faul: Wenn ich am Feuer sitze, um mich zu wärmen, so ließ ich mir eher die Fersen

verbrennen, ehe ich die Beine zurückziehe.“ Der dritte sprach: „Vater, das Reich ist mein, denn ich bin so faul: Sollt' ich aufgehängt werden und hätte den Strick schon um den Hals. Und einer gäbe mir ein scharfes Messer in die Hand, damit ich den Strick zerschneiden dürfe, so ließ ich mich eher hängen, ehe ich meine Hand erhebe zum Strick.“ Als der Vater das hörte, sprach er: „Du sollst der König sein.“

aus Kinder und Hausmärchen Jena 1912 - Brüder Grimm Monatsspruch September Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein.

Lukas 13,30

Herzliche Einladung !

Zur Frauenrunde in Rosenau jeden Donnerstag ab 15,00 Uhr

Zum Hausabendmahl – jeden ersten Mittwoch im Monat (bitte vorher anmelden)

Zu den Chorproben des Kirchenchores von Honigberg jeden Mittwoch 19,00 Uhr

Zum Matthiasfest in Rosenau am 17.September Zum Kirchentag in Kronstadt vom 29.September

bis 30. September (Anmeldung erforderlich) Zum Reformationsfest am 01. Oktober, 10 Uhr

in Rosenau und Honigberg Zum Erntedankfest am 15. Oktober Zu den kirchlichen Wahlen im November,

Briefwahl ist auch möglich, Info beim Pfarramt Zu allen gemeinsamen Veranstaltungen und

Themenrunden die angeboten werden

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Die Schönberger Hezelfläjer

on den Schönbergern erzählt man sich eine lustige Geschichte: Ein Mergler rief einen Schönberger zum Agnethler Jahrmarkt. Der

Schönberger aber sagte: „Ich komme vor dir hin, obwohl du früher ziehst.“ Er machte sich nämlich aus Maisstengel Flügel, ging auf den Schopfen und wollte von da nach Agnetheln fliegen; doch er fiel beim Fliegen in das Hezel (Reisig) herab. Daher heißen die Schönberger Hezelfläjer.

Die Mergler und der Agnethler

ines Morgens kamen zwei Mergler daher geritten und bemerkten, wie am Zaune ein Agnethler eine Mähre schund. „Warte, den soll ich mir einmal

verbrennen“, sagte der jüngere Mergler zu dem älteren. „Lass das bleiben“, warnte dieser, „er wird die garstig bescheiden, du kennst ja die Agnethler.“ Doch jenen ritt der Mutwillen, er hielt an und rief hinüber: „Guten Morgen, guter

Freund ! Habt ihr hier eure Fleischbank ?“ „Chia, chia, fuir des uorem Striusselotj!“ (Ja,ja, für die armen Straßenleute), antwortete der Agnethler und schund weiter. „Sagte ich dirs, er wird dich verbrennen“, sprach der alte Mergler. aus „Schnurren und Späße aus Siebenbürgen“

von Misch Orend

Monatsspruch Oktober Es wird Freude sein von den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.

Lukas 15,10

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Alba Carolina – Karlsburg 2017

ür uns Burzenländer, aber auch für die allgemeine rumänische Geschichte, ist Karlsburg (Alba Iulia), außer dem großen Moment der Wiedervereinigung der

Fürstentümer 1918, von geringer Bedeutung. Die großen völkischen Entscheidungen wurden immer in anderen Regionen getroffen. Dennoch wurde uns jetzt bei dieser Chorreise klar, dass hier in Karlsburg Wesentliches geschehen ist, das uns die Geschichtebücher von der früheren Zeit zum Teil verschwiegen haben.

uallererst wurde Karlsburg, als Castrum Apulensis, im Jahre 107

n.Chr. als das spätere Apulum erwähnt. Apulum hat für die Römer, als das Verwaltungszentrum für das Silber und Gold aus den Westkarpaten, erheblichen Reichtum erwirtschafte. Nach dem Rückzug der Römer 217 n.Chr. überfluteten dieses Gebiet die Ostgoten, Gepiden, Awaren, Ungarn, Slaven und andere Wandervölker; - bis es schließlich im 10. Jahrhundert zum Fehérvár erklärt wurde, in dem das Erzbistum Weißenburg seinen Sitz hatte. Es wurde 1009 gegründet. Mit diesem Weißenburger Bistum hatten unsere Siebenbürger Sachsen bis zur Reformation viele Rechtsstreitigkeiten auszustehen, davon zeugen viele Dokumente.

och erst nach der gedämmten Türkengefahr, dem entscheidenden Sieg 1683 vor Wien, gewann Karlsburg an Bedeutung, wo dann auf Befehl des Kaisers

Karl IV. eine Festung (1715-1735) als strategischer Verteidigungsort gegen die Türken, auf dem alten „castrum“ nach den Plänen von Giovani Morando Visconti, erbaut wurde. Es entstand in diesen Bau-Jahren eine 7-eckige Festung. Sie ist die größte ihresgleichen in Osteuropa und hat in den Basteien manchmal eine Mauerdicke von über 22 m vorzuweisen. Weil der Umfang dieser Festung rund 13 km zeigt, konnten wir nur einen Teil am 1. Juli besichtigen und waren von der Sächsischen Bastei, die früher nur von Sachsen verteidigt

werden musste, sehr eingenommen. Hier bestaunten wir die Räume und die Rittersäle, und staunten über die Anzeige der Waage, die unser Reiseleiter Pfr. Gerhard Wagner dabei hatte. Sie zeigte nämlich ein Gewicht von rund 3 kg für ein Ritterschwert an, wobei in der Reiseführung im Internet, dieselbe Waffe in der Schwere mit 5-8 kg immernoch „präsentiert“ wird. Wir haben nicht alle 13 km Umfang gehen können, weil ein Teil der Festung seit der kommunistischen Zeit in die neue Stadt übergeht. Doch ein Erlebnis war es trotzdem, dies Alba Carolina.

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Ritterschwert und Waage

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och besichtigen konnten wir hier am Platteau die St. Michaels Kathedrale, die im Inneren durch Konfessionswechsel sehr viele Veränderungen erleben

musste. Mal war sie katholisch, dann evangelisch, dann reformiert und zum Schluss wieder doch katholisch. So steht sie nun da, als leere Kirche, ohne Fresken, ohne Altäre und als wahres Museum (!). Manchmal an ungarischen Tagen kommt Leben auf diesen Platz. Doch etwas weiter, kurz vor dem großen Tor, und püktlich, findet am Paradetor täglich der Gardewechsel statt, mit Uniformen aus der Karolinerzeit; - eine

Parade pünktlich um 12,00 Uhr, die sehenswert ist. Wir haben dies erleben dürfen und waren hoch begeistert.

an muss bedenken, dass die Festung Karlsburg in der kommunistischen Zeit ein Sperrgebiet war, vom Militär zu 90 % besetzt, wo auch jetzt noch eine

Militäreinheit (10 %) räsidiert. Niemand durfte in der kommunistischen Zeit da hinein. Der veruntreute Teil wurde nach der Wende mit europäischen Mitteln über längere Jahre hindurch restauriert und ist für Touristen jetzt geöffnet worden. Wir haben diesmal nur einen geringen Teil dieser Festung sehen können, die große orthodoxe Kathedrale der Wiedervereinigung Rumäniens (1918) jedoch nicht, aber unter anderen Sehenswürdigkeiten auch die Zelle von dem Bauernführer Horia und das Schafott, an dem die Rebellen Horia, Closca und Crisan gerädert wurden (stimmt histrisch nicht ganz). Also zu Sehen und zu Erleben, natürlich auch zu sitzen bei Bier und Schmaus, ist Vieles in der Karlsburger Festung. Wir hatten jedoch nur einen halben Tag zur Verfügung, das war Schade.

ach der Parade der Karoliner Garde machten wir einen

Abstecher zu den Sozialprojekten, die Pfr. Gerhard Wagner, begleitet. In Rahmen des Diakonia-Vereines leitet er in Karlsburg eine Behinderten-werkstatt, ein Behindertenheim, ein Altenheim und andere soziale Projekte. Er führt diese Projekte mit mehr als 70 Angestellten und betreut damit über 100 Bedürftige. Solch eine soziale Verantwortung ist zu bewundern und immer nur zu unterstützen. Dieser christliche Dienst geschieht hier in Karlsburg ohne religiöse Diefferenzierung. Es kam leider nicht dazu die gesamte Einrichtung wahrzunehmen, doch so zwischendurch wurde in Fragen manche Neugierde der Gruppe geklärt. Versteckt hinterher gab es jedoch Wünsche zur weiteren Motivation, zum Erhalt der Diakoniearbeit und für Gottes Segen.

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N klangvoller Gesang in der Kirche

Wachewechsel

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och dies war nicht der ganze Samstag vom 1. Juli 2017, den wir auf der Liste unserer Chorreise vermerkt hatten. Es folgte die Vorbereitung zum

Kirchenkonzert um 19,00 Uhr in der Evangelischen Kirche von Karlsburg. Viele geistliche Lieder standen in unserem Repertoire und wurden in anderthalb Stunden zu Gehör gebracht. Die Geräte zur Aufnahme einer CD waren aufgestellt, die Stimmen wurde eingesungen und zum Konzert erschienen mehr als 80 Zuhörer, die mit großem Applaus unser Programm würdigten. Ich selber war von der besonderen Akkustik des Raumes begeistert, was auch die nachfolgenden Aufnahmen bestätigten. Diese CD ist jedoch nicht kommerziell zu erhalten, aber auf Honigberger-Info zu hören. Ein guter Grund dies zu tun. Hiermit einen Dank an unsere Chorleiterin Frau Diana Baldea-Dumitrascu für ihren besonderen Einsatz. Sie stammt übrigens aus Karlsburg und hat ihre ersten musikalischen Kenntnisse hier erworben.

it diesem Konzert und dem Gesang im Gottesdienst am Sonntag dem 2. Juli, der für

uns Burzenländer ein liturgisches Erlebnis wurde, hatte die Einladung nach Karlsburg ihr Ziel erreicht. Ein besonderer Dank geht hiermit an die Pfarrfamilie Wagner, die diesen Aufenthalt in Karlsburg ermöglichte und uns auch hochzufrieden bewirtet hatte. Wir danken auch auf diesem Wege für die zweite Einladung.

ie Zeit am Sonntag nach dem Gottesdienst war mit verlängerter Gemeinsamkeit und regen Gesprächen fortgeschritten,

sodass wir uns recht bald auf den Heimweg machen mussten, um noch rechtzeitig Großau zu besichtigen. Vielen von uns war Großau noch unbekannt. Die Burzenländer kennen doch nur das Burzenland, denn, so sagen sie, ab Tartlau sei die Welt „mit Brettern zugeschlagen“. Das Storchendorf Großau / Cristian de Sibiu (es hat mehr als 27 Storchennester, einige sogar monitorisiert) hat eine wunderschöne Kirchenburg am Zibinfluss, eine Pestkanzel, eine ausgebaute Pfarrscheune für Unterhaltungen, viele Gästezimmer im Pfarrhaus, einen spiralen einzigartigen Wehrturm und darin eine „Speck-Wurst-Verköstigung“ und ... und Vieles andere mehr zum Zeigen. Etliche Ideen haben wir von da für den Betrieb in Honigberg mitgenommen. Für die schöne Kirchenführung in Großau sei hiermit auch Frau Kurator Maria Maresescu zu danken.

üde, auch wegen der erhöhten Temperatur, war die Heimfahrt bis Honigberg. Sogar der Busfahrer hatte alle Mühe, die Augen offen zu halten.

Wir kamen jedoch alle wohlbehalten zuhause an und dürfen diese Chorreise als Erfolg in unserer Erinnerung ankreuzen. Einen lieben Dank dem Presbyterium von Honigberg, als stabile Finanzkraft für diese Chorreise. Unsere Mühe als kleiner Kirchenchor hat sich gelohnt. Möge der Zusammenhalt dieser Chorgemeinschaft noch lange anhalten. Dafür gebe Gott, der Herr, seinen Segen.

Pfr. Kurt Boltres

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Kirche Großau

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Martin Luther, war er für den Krieg ?

ereits 1501 brodelte es in Deutschland. Einzelne Bauernrevolten kamen auf, nachdem es eine bedeutende Missernte im Land gegeben hatte und der

Hunger die Bauern zu diesem aggressiven Bauernaufstand getrieben hatte. In den aufregenden Jahren gab es mehr als 70.000 Todesopfer. Martin Luther, auch wir heute sind dieser Meinung, war nicht einverstanden damit und wetterte dagegen: „Steche, schlage, würge hier, wer kann ! Wohl dir, wenn du dabei stirbst !“ Doch dieses Zitat ist aus einem Kontext herausgegriffen worden, um es gegen Luther als Kriegshetzer zu verwenden.

ie politische und soziale Situation der damaligen Zeit sah jedoch folgender

Maßen aus. Um das Jahr 1520 gab es im deutschen Reich rund 350 kleinstaatliche Teritorien, mit rund 15 Millionen Einwohnern. Der Grund und Boden gehörte jedoch den Adelsfamilien, Früsten, Grafen, Herzögen, Rittern, Bischöfen, Äbten, Ratsherren und reichen bürgerlichen Familien. Die ganze Wirtschaft funktionierte aufgrund von Lehen, Mieten, Natural-und Geldabgaben, Zoll-und Steuereinnahmen. Alles ging gut, sobald man keine Löhne auszahlen musste. Und rund 75% der Bevölkerung, die am Land lebte, musste in diesem System zufrieden sein. Darin gab es „Hörige“, die einem Gutsbesitzer oder Pächter auf Leib und Leben „ge-hörten“. Einige verschuldeten sich und wurden Leibeigene, andere waren bereits per Abstammung Hörige.

azu kam noch eine Missernte 1520/21, die eine Hungersnot verursachte und zur Revolte führte. Das Syndikat der Bauern, vereint als der „Bundschuh“,

wehrte sich und forderte Gerechtigkeit. Viele Grausamkeiten sind in diesem Beuernaufstand geschehen. Im Laufe der Zeit erhielt die Revolte aus Gedankengut von Martin Luther noch weitere Motivationen, und zwar für einen rechten evangelischen Glauben zu kämpfen, für ein reines Evangelium und gegen das korrupte Papsttum der damaligen Zeit anzutreten.

och das Morden und Plündern in Klöstern, Kirchen, Burgen, Städten und Dörfern hörte nicht auf. Mehr als 1.000 Burgen, Klöster und Kirchen wurden

damals zerstört, einige davon sind nicht mehr wieder aufgebaut worden. Überall machte sich Wut und Angst breit, wo bis zuletzte mehr als 70.000 Todesopfer zu beweinen waren. Die Lehre von den 2 Regimentern hat dieses wohl bewirkt, die Martin Luther auch in der Confesio Augustana (Augsburgisches Glaubensbekenntnis = ist im Gesangbuch nachzulesen) festgehalten hatte. Diese Lehre vom göttlichen und dem weltlichen Regiment hat viele Menschen der Neuzeit zum Denken angeregt. Sowohl Obrigkeit als auch Kirche sind uns übergeordnet, wir sind ihnen

verbunden bis das Kommen Christi, unseres Heilandes, eine weitere Weltordnung

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setzt. Doch diese Gedanken waren zu hoch und wurden verständlich mehr den Adligen und Grundbesitzern zugesprochen, als dem einfachen Bauern, der nur seine Ruhe, seinen Frieden und genug zum Essen haben wollte.

och Martin Luther mahnt in diesem Konflikt zwischen Fürsten und Bauern, indem er ins Gewissen redet: „Ihr wollt es nicht leiden, dass man euch

Schaden und Unrecht zufügt. Ihr wollt frei sein, nur Gutes und euer volles Recht haben. Aber Christus spricht, man soll dem Übel und Unrecht keinen Widerstand leisten. Wollt ihr euch nicht daran halten, dann sollt ihr auch nicht die Bezeichnung „christlich“ für euch beanspruchen. Es macht mir Sorgen, dass etliche Mordpropheten in eure Reihen geraten sind“.

eiter: „Was nütze es denn, wenn der Acker eines Bauern so viele Goldstücke tragen würde wie Halme und Körner, aber die Herrschaft immer

nur mehr abverlangt, um ihre Völlerei zu vermehren ! Der arme Mann kann und will das nicht länger ertragen ! Wo das Blutvergießen einmal anfängt, hört es so schnell nicht mehr auf. Es gibt dann nur ein Ende mit Schrecken“. Das Ende mit (oder ohne) Schrecken ist seither zur Redewendung geworden.

och dieser Friedensappell ist zu dünn, zu lauwarm und kommt auch zu spät bei der

Revolte an. Der Bauernaufstand war bereits in vollem Gang und wurde trotz Ermahnung Martin Luther nieder geschlagen. Der 15. Mai 1525 bei Frankenhausen/Thüringen war kein Krieg, sondern ein Masaker und ein Gemetzel an 8.000 Aufständischen. Der Apell zum Frieden, den Martin Luther in dieser aufgeheizten Zeit verfasste, erreichete die verbitterten Bauern nicht mehr und auch diejenigen nicht, die unter ihnen zu Verhandlungen bereit waren. Die Druckereien mussten nämlich dem Zuge der Ereignisse nachkommen. Die Vermahnung wurde umbetitelt und es wurde aus einer Ermahnung für den Frieden eine Schrift: „Wieder die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern“.

ch finde Martin Luther war deshalb kein Kriegsaufhetzer und hatte keine Bauern und Familien deshalb auf dem Gewissen. Er ist, so wie es allen Propheten

geschieht, in seiner Zeit im weltlichen Bereich missverstanden worden. Er hat allerding auf geistlicher Ebene das Höchste geleistet, was der Anlass zu der heurigen 500-Jahr-Feier gewesen ist. Das wollen wir auch feiern und Martin Luther, wie auch Johannes Honterus würdevoll ehren. K. Boltres Monatsspruch November 2017 Gott spricht: Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein.

Hesekiel 37,27

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Du sollst nicht begehren ?

ie Gier in uns Menschen hat eine besondere Taktik, das zu bekommen, was sie will. Sie erfasst uns ganz plötzlich, überraschend und unerwartet. Wenn

das gelungen ist, tritt sie in Aktion. iemand kann sich dem Begehren entziehen, denn es gehört vom Anfang des Lebens zum Menschen dazu. Bereits Kinder wissen genau, was sie wollen

oder nicht wollen und verfolgen, ihrer eigenen Neigung nach, die Ziele. Ob es ein Eis sein soll, oder eine Schokolade, oder ein Kuchenstück, oder ein Spielzeug aus der heutigen Werbung; - es spielt keine Rolle. Das Ziel ist gesichtet, die Tat folgt. Und diese Begierde sitzt tief. Sie ist ein innerer Trieb, ja angeboren kann man sagen, und das Kind ist ihr hoffnungslos erlegen. Das Verbotene fasziniert doch immer mehr. Wir ahnen und befürchten, dass wir immer mehr selber auch schwach werden könnten.

ie Begierde bedient sich, um ihre Ziele zu erreichen aller möglichen und unmöglichen

Methoden. Sie schleicht an der Grenze zwischen Erlaubtem und Unerlaubtem entlang, bis sie mit überwältigender List den Menschen dazu bringt, einen Fehler zu begehen. Ihre Stärke ist dabei nicht messbar, aber abhängig vom Glauben und Charakter des Einzelnen. Sie testet und entscheidet blitzschnell, um erfolgreich in den meisten Fällen zu werden. Sie ist ein Charakterzug, dem wir auf allen Ebenen begegnen, im sozialen Bericht, in der Wirtschaft und in der Politik.

anchmal, und dafür gibt es unzählige Beispiele in Lebenssituationen, führt die Begierde zu unüberlegtem Handeln. Sie führt zu Beleidigungen und

Kränkungen, die über Jahre hinweg getragen und ertragen werden. Es geht sogar so weit, dass ihre Helfer und Helfershelfer Mord und Totschlag werden.

och die Begierde bewegt sich nicht nur im negativen Lebensbereich. Das Gebot spricht nicht von einem unschuldigen Begehren, einem Wünschen und

Träumen. Ein gewisser Antrieb steckt in jedem Menschen. Deshalb kann die Begierde auch ein Antrieb für den Menschen sein, ihn zu bewegen, sich Ziele zu stecken und zu versuchen, diese zu erreichen. Denn wir selbst haben es doch in der Hand, unser Begehren zu kontrollieren und damit gewissenhaft umzugehen. Wir haben die Freiheit nämlich diesem Begehren nachzugehen. Doch wenn dabei auf Kosten des Anderen entschieden wird und dieser zu Schaden kommt, so ist das Begehren sofort zu unterdrücken. Und wenn das Begehren so stark wird, dass es jeden guten Willen zerstört, dann erzeugt es den Wahn, nur mit Gewalt und Unrecht zum Ziel zu kommen. Das ist jedoch der falsche Weg, zur Sünde.

enügend Antworten finden wir in der Bibel, wie wir diesen inneren Trieb mit Glauben überwinden können. Eine Antwort will ich nicht hier geben, als nur

diese „wer hören will ... der lese die Bibel“ ! K.Boltres

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Wir gratulieren

zu 70, 75, 80 und ab 80 Jahren - und wünschen Gottes Segen ! Jahre Vorname Name Datum Ort Straße

70 Elisabet THOISS 23.08 Rosenau Sprenggasse 47 75 Barbara ZERBES 23.10 Honigberg Tartlauer G. 336

Marianne RÖMER 26.10 Rosenau Sprenggasse 3 81 Ottilie KATTNER 06.10 Zur Zeit Deutschland 82 Hans RIEMESCH 26.09 Rosenau Sprenggasse 35

Katharina SUSNEA 14.10 Rosenau Centru Nord 10 85 Anna KLOOS 26.07 Rosenau Bl.Nord 6

Peter KASPER 12.09 Honigberg Löschgasse 318 89 Hans H. KRAFFT 15.09 Rosenau Sprenggasse 9

Rosi VELICAN 03.11 Honigberg Krötengasse 50 91 Agnetha MÜLLER 12.09 Honigberg Altenheim

Erna SODOLEAN 12.11 Rosenau Bl. B. 10 Martha COPONY 04.11 Rosenau Burggasse 10

Kirchenzucht

m Jahre 1672 trat Pfarrer Wolf sein Amt in Honigberg mit großer Begeisterung an, war aber bald enttäuscht über die Zuchtlosigkeit vieler seiner Kirchenkinder.

Darum entschloss er sich, die Zucht der guten alten Sitte wieder herzustellen. Er verhängte strenge Kirchenstrafen über Alt und Jung, und kümmerte sich nicht um das Ansehen der Leute, die gesündigt hatten.

esonders viel sündigten die Leute gegen das 2. Gebot mit rohem Schimpfen und Fluchen. Nichts war ihnen heilig, und sie lästerten sogar Gott mit ihrem

wüsten Gefluche. Unter diesen Rohlingen tat sich einer hervor, der nicht nur im angetrunkenen Zustande, sondern sogar nüchtern Gott lästerte. Als dieser Trunkenbold plötztlich starb und seine Leiche dem Gebrauch nach in das Gotteshaus getragen werden sollte, verbot dies der Pfarrer. Die Verwandten waren darüber gekränkt und beschwerten sich anstatt bei dem Dechanten, bei dem Kronstädter Stadtrat. Der Magistrat lebte damals mit der Geistlichkeit nicht in Frieden und benützte diese

Gelegenheit, gegen den Pfarrer zu hetzen und zu schüren. Erst dem Bischof und der Synode, der höchsten Versammlung der Evangelischen Kirche, gelang es mit Mühe und mit Anwendung des Bannes, die Zügellosen zum Gehorsam und zur alten Zucht zu bringen.

aus Burzenländer Sagen und Ortsgeschichten / Fr. Reimesch 1933

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Eine treue Seele

ir werden in unserem Alltag immer wieder mit Abschieden konfrontiert. Sie kommen oft unerwartet. Ein misslungenes Projekt, ein Beruf, ein Vorhaben,

eine Reise, eine Auswanderung, ein Freund ... der Tod. Man ist dann in den meisten Fällen traurig, wenn die Zeit davor eine gute war und beiden Seiten von großem Nutzen gewesen ist. Zufrieden stellend und in ehrlicher Verantwortung getan, war auch die Zeit unserer Emmitante (Emma Truetsch) in Rosenau als Friedhofbesorgerin. Volle 38 Jahre hat sie den Friedhof verantwortlich verwaltet, bis sie sich dann 79-jährig endlich entschlossen hatte, diesen treuen Dienst aufzugeben. Alleine geblieben und seit Dezember 2011 Witwe, konnte sie diese Aufgabe nicht mehr recht bewältigen, so dass sich die Kirchengemeinde entschied eine andere Person für diesen Dienst einzustellen.

ankbar blickt nun die Kirchengemeinde an die Zeit

zurück, wo die Sorge um den Friedhof in ihren Händen lag. Unsere Emmitante kannte am Friedhof jedes Grab und auch jede Gruft. Sie wusste alles und gab Bescheid. Die Wege und Stege waren in guten Händen, und notwendige Reparaturen wurden rechtzeitig gemeldet und gelöst. Ihr praktisches Denken für den Friedhof und alle Aktivität rund um diesen Ort hat sie immer wieder bewiesen. Mit der Auswanderung wurde die Verantwortung jedoch

immer größer und unsere Emmitante nahm nun auch zusätzliche Gruften oder Gräber in Pflege. Das hat sie aber nicht davon abgehalten die Friedhofsordnung und die Öffnungszeiten streng zu überwachen. Doch in ihrer besonderen Güte hat sie auch zusätzliche Stunden am Friedhof verbracht und wenn zufällig außerhalb des Programmes jemand seine Verstorbenen ehren und ihre Gräber sehen wollte, so ist sie oft

mitgegangen und hat den Friedhof geöffnet. Jede Information über Beerdigungsablauf und Ordnung innerhalb des Friedhofes war präzise und allen von Nutzen.

o ist sie oft den Betroffenen bei einem Sterbefall zur Seite gestanden, hat ihnen Trostworte zugesprochen und geholfen, wie sie es eben konnte. Wir

können sagen, dass unsere Emmitante in diesen Situationen effektive Trauerarbeit an Gemeindegliedern geleistet hat, für die unsere Kirchengemeinde sehr dankbar ist.

och diese Worte sollen nicht als ein Abschied für immer von der Emmitante verstanden werden. Sie hat lediglich eine Verantwortung, die sie treu erfüllt

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Danke mit Blumen

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hatte, abgegeben. Auch wenn dieser Dienst ihr Leben bedeutet hatte und sie darin voll verbunden war, so trifft man sie auch heute sehr oft am Friedhof an, im hilfreichen Gespräch mit diesem und jenem aus der Gemeinde. Ihr letzter Wunsch war es ein Friedhofbuch anzulegen, nicht eine Friedhofmatrikel, die gibt es bereits, sondern eine Chronik mit Berichten und Fotos. Die ersten Schritte dafür sind getan, das Nächste folgt.

omit danken wir unserer Emmitante für ihren langjährigen Einsatz, volle 38 Jahre, und für den treuen Dienst, den sie in voller Verantwortung

wahrgenommen hat. Die Kirchengemeinde wünscht ihr Gesundheit und Gottes Segen. Pfr.K. Boltres

Herzliche Einladung Wir laden von Herzen zum Matthiasfest nach Rosenau ein, welches am 17. September 2017, stattfindet. Das Matthiasfest ist ein Kirchweihfest und wird im Anschluss an den Festgottesdienst, am Pfarrhof von Rosenau nach folgendem Programm gestaltet:

Programm:

11,30 Uhr – Festgottesdienst

13,00 Uhr – Festessen am Pfarrhof

14,30 Uhr – Gesang mit dem

Honigberger Kirchenchor

15,30 Uhr – Kaffee und Kuchen

17,00 Uhr – Prämien für aktives

Mitmachen

18,00 Uhr – freie Unterhaltung / Tanz

Info ... Infos und ... Anmeldungen und ... beim Pfarramt - zu erreichen unter: Pfarrer Kurt Boltres - 0268-546980 oder - 0722 - 947749 Frau Kurator Erika Popescu – Honigberg - 0728 - 446525 Herr Kurator Nelu Stoiculet – Rosenau - 0742 – 631337

weitere Infos – auf www.honigberger.com

IMPRESSUM: Ein-Blick Gemeindebrief - Herausgeber -

Evangelisches Pfarramt A.B. Rosenau - Honigberg

[email protected] Redaktion und Gestaltung: Pfr. Kurt Boltres

Fotos und Druck: Christian Chelu - www.honigberger.com.

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