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20.+21.09.2010 Lehrgang Bewegtes Lernen – Gesundheitsförderung Modul 1 – Grundlagen Fun and Gym Tipps und Tricks für ein gefahrloses Geräteturnen Christian Dufek kümmert sich um das Turnen an mit auf den Geräten. Er gibt viele nützliche Tipps, die das Erlernen der verschieden Turnelemente enimativ erleichtern. Dass er das kann, liegt zum Einen an seiner jahrelangen Tätigkeit als Turntrainer der Union Wien. Zum Anderen an seiner Lehrtätigkeit am Sportgymnasium Parhamerplatz, sowie an der Bundesanstalt für Leibeserziehung- BAFL. An der BAFL ist Christian Dufek sowohl in der Sportlehrerausbildung, als auch in der Trainer- und Lehrwarteausbildung turnerisch tätig. Seit zwei Jahren turnt er auch für das „Institut für Bewegtes Lernen“ -IBL- und konnte schon viele VolksschullehrerInnen für das Gerätturnen begeistern. Gerätturnen in der Volksschule ...keine Kunst Als Grundsportart bietet Gerätturnen viel Möglichkeiten die körperliche und psychosoziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen positiv zu unterstützen, wie zum Beispiel: Kräftigung der Rumpf-, Arm- und Beinmuskulatur bietet Schutz vor Halteschwächen bzw. Haltungsschäden, vor allem im Wirbelsäulenbereich. Verbesserung der Beweglichkeit Schutz vor Muskelverkürzungen und deren negativen Auswirkungen. Verbesserung der Koordination und Geschicklichkeit Schutz vor Unfällen (Abrollen bei Stürzen...) Steigerung des Selbstbewusstseins durch das Erlernen von kleinen Kunststücken und das Lösen von Bewegungsaufgaben. Lernen von sozialem Verhalten durch gegenseitiges Helfen und Sichern. Bei diesen vielen positiven Aspekten fragt man sich, warum Gerätturnen nicht als Hauptsportart in den Volksschulen gilt. Doch auch hier gilt, wie in anderen Bereichen oft auch, wo viel Licht, gibt’s scheinbar auch viel Schatten. Doch erstens neigen Vergleiche zu hinken, und zweitens lässt sich vom Schatten einiges vermeiden. Einige der am häufigsten angerührten „Schatten“ sind: Verletzungsgefahr Überlastung der Wirbelsäule zu geringe Intensität- „die Kinder warten mehr, als sie sich bewegen“- und „beim Warten bewegen sie sich zuviel“ hoher Organisationsaufwand- Aufbau/ Abbau der Geräte hoher Vorbereitungsaufwand- Planung der Stunde In dieser kleinen Übungssammlung möchte ich einige nützliche Tipps un Tricks verraten, wie manche dieser Schwierigkeiten verhindert oder verringert werden können. Durch geschickte Auswahl der Übungen und geeignete Organisationsformen sind Gerätturnstunden auch in der Volksschule verwirklichbar. Viel Spass in den Turnstunden wünscht Dipl. Tr. Christian Dufek Einige allgemeinen Bemerkungen...

Fun and Gym - bewegtes-lernen-wien.at · VolksschullehrerInnen für das Gerätturnen begeistern. Gerätturnen in der Volksschule ... Es ist nicht in der Theorie zu erlernen. Der Helfer

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20.+21.09.2010 Lehrgang Bewegtes Lernen – Gesundheitsförderung Modul 1 – Grundlagen

Fun and Gym Tipps und Tricks für ein gefahrloses Geräteturnen

Christian Dufek kümmert sich um das Turnen an mit auf den Geräten. Er gibt viele nützliche Tipps, die das Erlernen der verschieden Turnelemente enimativ erleichtern. Dass er das kann, liegt zum Einen an seiner jahrelangen Tätigkeit als Turntrainer der Union Wien. Zum Anderen an seiner Lehrtätigkeit am Sportgymnasium Parhamerplatz, sowie an der Bundesanstalt für Leibeserziehung- BAFL. An der BAFL ist Christian Dufek sowohl in der Sportlehrerausbildung, als auch in der Trainer- und Lehrwarteausbildung turnerisch tätig. Seit zwei Jahren turnt er auch für das „Institut für Bewegtes Lernen“ -IBL- und konnte schon viele VolksschullehrerInnen für das Gerätturnen begeistern. Gerätturnen in der Volksschule ...keine Kunst Als Grundsportart bietet Gerätturnen viel Möglichkeiten die körperliche und psychosoziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen positiv zu unterstützen, wie zum Beispiel: Kräftigung der Rumpf-, Arm- und Beinmuskulatur bietet Schutz vor Halteschwächen bzw. Haltungsschäden, vor allem im Wirbelsäulenbereich. Verbesserung der Beweglichkeit Schutz vor Muskelverkürzungen und deren negativen Auswirkungen. Verbesserung der Koordination und Geschicklichkeit Schutz vor Unfällen (Abrollen bei Stürzen...) Steigerung des Selbstbewusstseins durch das Erlernen von kleinen Kunststücken und das Lösen von Bewegungsaufgaben. Lernen von sozialem Verhalten durch gegenseitiges Helfen und Sichern. Bei diesen vielen positiven Aspekten fragt man sich, warum Gerätturnen nicht als Hauptsportart in den Volksschulen gilt. Doch auch hier gilt, wie in anderen Bereichen oft auch, wo viel Licht, gibt’s scheinbar auch viel Schatten. Doch erstens neigen Vergleiche zu hinken, und zweitens lässt sich vom Schatten einiges vermeiden. Einige der am häufigsten angerührten „Schatten“ sind: Verletzungsgefahr Überlastung der Wirbelsäule zu geringe Intensität- „die Kinder warten mehr, als sie sich bewegen“- und „beim Warten bewegen sie sich zuviel“ hoher Organisationsaufwand- Aufbau/ Abbau der Geräte hoher Vorbereitungsaufwand- Planung der Stunde In dieser kleinen Übungssammlung möchte ich einige nützliche Tipps un Tricks verraten, wie manche dieser Schwierigkeiten verhindert oder verringert werden können. Durch geschickte Auswahl der Übungen und geeignete Organisationsformen sind Gerätturnstunden auch in der Volksschule verwirklichbar. Viel Spass in den Turnstunden wünscht Dipl. Tr. Christian Dufek Einige allgemeinen Bemerkungen...

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5.1. ...zur Organisationsform und Übungsauswahl Diese sind abhängig von der Anzahl der Schüler von der Disziplin der Schüler vom Könnensstand der Schüler/ des Lehrers von der Turnsaalaustattung Einige Beispiele zur Orginasitionsform Gerätebahn Minizirkel gleichzeitiges Üben

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Übersicht o - + Intensität o - + Abwechslung + - o Aufwand für Geräteorganistion

hoch sehr hoch gering

Diese Punkte sind einleuchtend und scheinen keiner Erwähnung Wert, doch passieren in der Praxis gerade hier oft Fehler. Einige Beispiele: Zu große Gruppen lange Wartezeit- Unruhe, Unaufmerksamkeit Zu schwere Übungen keine Motivation- Aufgabe Zu wenige bzw. zu leichte Übungen keine Abwechslung- Langeweile

5.2. Die wichtigsten Grundsätze zum Sichern und Helfen: möglichst nahe beim Schüler stehen möglichst mit „ganzem Körper“ sichern möglichst nahe am Körperschwerpunkt sichern (Handstand- am Oberschenkel) bei Übungen im Stütz (Sprunghocke, Reck, Barren) mit beiden Händen am Oberarm (Klammergriff) sichern- nicht über das ellenbogengelenk fest so früh wie möglich hingreifen- lieber ein „blauer Fleck“ durch das Sichern als von einem Sturz Der Lehrer muss sich selber sicher sein, den Schüler sichern zu können Die wichtigsten Grundsätze zum Helfen: Nahe am Körperschwerpunkt helfen (Bessere Hebelverhältnisse) Möglichst nur dort helfen, wo keine Geländehilfe verfügbar ist. Der Übende soll turnen und nicht geturnt werden. Helfen, wenn dadurch ein Erfolgserlebnis vermittelt werden kann. Helfen, um das richtige Bewegungsgefühl zu vermitteln. Wo es möglich und sinnvoll ist, sollen Kinder selbst zum Helfen eingesetzt werden (vorher mit Partnerübungen trainieren). ...zur praktischen Durchführung Da der Geräteaufwand und damit auch der Zeitaufwand zum Aufstellen und Abbauen der Geräte einigermaßen hoch ist, sollten die Turnstunden ökonomisch organisiert werden. Dazu einige Tipps: Mit den Kollegen absprechen, sodass die Geräte mehrere Stunden hintereinander aufgestellt bleiben können. Fang- und ballspiele lassen sich durchaus auch bei aufgebauten Geräten durchführen (Gewandtheits- und Geschicklichkeitsschulung) ...zu den folgenden Übungen und Übungsprogrammen Ich habe eine kleine Sammlung von Übungsprogrammen zusammengestellt, die sich zum Teil genauso umsetzen lassen. Die Organisationsform ist zumeist nicht vorgegeben, da die Voraussetzungen (Geräte, Eigenkönnen,...) in den verschiedenen Klassen sehr unterschiedlich ist. Sehr oft sind jedoch Minizirkel (3-4 Stationen) eine gute Wahl. Letzlich möchte ich alle ermutigen, neue Übungsformen zu finden und auszuprobieren. Durch die Erfahrung kommt

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auch die Selbstsicherheit. Und ausserdem macht es dann noch mehr Spass- Lehrern und Kindern! ...zur körperlichen Belastung Das Ziel einer Turnstunde sollte eine möglichst hohe „Nettobewegungszeit“ sein. Was mit Fang- und Ballspielen eher leicht gelingt, wird im Gerätturnen etwas mehr Aufwand benötigen. die Belastung sollte über den Umfang(Anzahl der Wiederholungen, Übungen) und nicht über die Intensität (hohe Einzelbelastung, Schwierigkeit einer Übung) gesteuert werden. Einige Beispiele: lieber leichte Übungen öfters hintereinander wiederholen, als eine schwere öfters erfolglos probieren. mehrmals hintereinander Aufhocken und/ oder Aufgrätschen über Turn bänke, als ein Mal Aufhocken über Sprungkasten. mehrmals am Tiefreck Überdrehen von Hang vl. in Hang rl., als ein Mal Aufscwung mit viel Hilfe.

...zum Helfen und Sichern Soweit wie möglich sollten Geländehilfen zur Unterstützung und Sicherung der Schüler verwendet werden. Das bedeutet zwar mehr Geräte- und Organisationsaufwand, verringt aber die körperliche Belastung für die Lehrer beträchtlich. Ob persönliches Helfen und Sichern nötig ist, hängt mehr vom Können des Schülers, als von der Übung ab. das helfen und Sichern muss geübt werden um es zu beherrschen. Es ist nicht in der Theorie zu erlernen. Der Helfer muss den Bewegungsablauf einer Übung gut kennen, um „vorausschauen zu können“. Um richtig zu reagieren, muss er auch über die möglichen Fehler Bescheid wissen. Die Schüler müssen auf die Sicherheit des Helfers vertrauen können. Die erste und wichtigste Sicherungsmaßnahme ist jedoch die gute Organisation einer Turnstunde. Dazu zählt sowohl die Planung der Inhalte als auch das Absichern der Sturzräume mit Matten. Auch auf das richtige Aufstellen der Geräte muss geachtet werden. Sind die Kästen fixiert (Räder eingeklappt) sind die Ringe eingehängt und gesichert- hier passieren häufig Fehler Bei Schwebebalken, Barren die Höhenverstellung kontrollieren

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5.3. Übungsprogramme, Gerätebahnen

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