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In Volksdorf wurden 28 Straßenbäume gefällt, davon an den Ohlendorffs Tannen sechs Bäume mit über zwei Metern Umfang Foto: Ilka Duge Baumfällsaison 2017/2018 Mehr Fällungen von Straßenbäumen als Nachpflanzungen Seite 6 | Heimat-ecHo 11. April 2018 | Nr. 15 Aktuelle Nachrichten: www.wuzonline.de © © m.Medienproduktion No. 115 A m 28. Februar endete die Fällsaison für Bäume in Hamburg. Der NABU Hamburg hat die Angaben zu den Fäl- lungen in den sieben Bezirken ausgewertet, in diesem Jahr mit einem besonderen Blick auf die Straßenbäume. In den letzten Jahren wurden pro Saison um die 1.000 Straßen- bäume gefällt, in diesem Jahr sind es mit 946 ähnlich viele. In den Bezirken Altona (224), Mitte (187) und Bergedorf (140) fielen die meisten Bäu- me der Säge zum Opfer. Erfreulich ist es, dass der Be- zirk Wandsbek mit 124 Bäu- men nicht mehr an der Spitze steht, 85 Bäume wurden nach- gepflanzt. Der NABU beklagt besonders, dass etwa zwei Drittel der Fäl- lungen ältere Straßenbäume betreffen (gezählt wurden Bäu- me mit einem Durchmesser des Baumstamms über 30 cm auf 130 cm Höhe). „Zwar sol- len 633 Bäume wieder nach- gepflanzt werden, also knapp zwei Drittel der gefällten Höl- zer, jedoch kann ein junger Baum einen alten mit großer Blätterkrone in seinen ökologi- schen Funktionen und in sei- ner Wirkung im Stadtbild nicht ansatzweise ersetzen“, weiß Alexander Porschke, Vorsitzen- der des NABU Hamburg. Junge Bäume weisen u.a. nicht die gleiche Robustheit gegenüber Krankheiten und Luftver- schmutzung auf wie alte, fest verwurzelte Bäume. Durch die ersatzlose Fällung von Stra- ßenbäumen fehlen wichtige ausgleichende Funktionen, die Bäume in der Stadt überneh- men wie zum Beispiel Lärm- schutz und Luftverbesserung. Ersatzpflanzungen an Straßen- zügen reichen nicht aus, um den Verlust 1:1 auszugleichen. Ein ausgewachsener Laubbaum mit einem Standraum von 100 m² bindet mehr Staub und re- generiert mehr Luft als 20.000 m² Wiesenfläche. Am Ende des Sommers sind zum Beispiel die klebrigen Blätter eines Linden- baums im verkehrsdichten Raum schwarz, da an ihnen der Schmutz aus der Luft haften bleibt. Ist das Blätterdach voll entfaltet, produziert ein großer Baum rund zehn Kilogramm Sauerstoff an einem Sommer- tag, in dem er das Kohlendioxid aus der Luft umwandelt. Darü- ber hinaus bietet er zahlreichen Arten einen Lebensraum, spen- det Schatten und sorgt insge- samt für ein besseres Klima in der Stadt. (du) WUZ-Info 2015/16 wurden 2.800 Straßen- und Parkbäumen gefällt, davon in Wandsbek 635 Bäume, 61 wurden nachgepflanzt. 2016/17 wurden in Wandsbek 509 Bäume gefällt (von ins- gesamt 2.500 Bäumen) und 81 nachgepflanzt. Was haben Nespresso, BP, VW oder H&M gemeinsam? Sie alle und unzählige andere Fir- men betreiben Greenwashing. Sie preisen ihre Produkte als nachhaltig, ökologisch oder so- zialverträglich an, obwohl sie es nicht sind. Die Explosion der Deepwater Horizon – gar nicht so schlimm? Kaffee in Alukap- seln: nachhaltig? Umwelt- freundliche Autos gibt es gar nicht und auch die Kleidung aus Plastikmüll aus dem Meer lässt den Müllteppich von der Größe Mitteleuropas nicht ver- schwinden. Viele Menschen, vor allem gebildete, wollen ak- tiv etwas gegen Umweltver- schmutzung tun. Sie glauben gern die grünen Lügen: Je schädlicher das Produkt ist und je absurder das daran geknüpf- te Öko-Versprechen, desto eher wird es geglaubt. Den Ver- brauchern wird suggeriert, dass sie mit umweltschonen- den Elektroautos oder nach- haltig produzierten Lebensmit- teln aus fairer Produktion die Welt retten können. Doch die Fakten sehen anders aus. Zwi- schen 1980 und 2010 hat sich der Verbrauch pflanzlicher, mi - neralischer und fossiler Roh- stoffe von 40 auf 80 Milliarden Tonnen verdoppelt. Dadurch geht die Artenvielfalt zurück, Wälder verschwinden, Böden erodieren und die Emissionen steigen immer weiter. In ihrem Buch klagt Autorin Ka- thrin Hartmann aber nicht nur die Unternehmen an, sie kriti- siert auch die Politik und einige Umweltschutzorganisationen, die sich zum Handlanger der Unternehmen machen. Sie un- terstützen Labels und Siegel, die nichts wert sind und ver- schaukeln den Verbraucher statt ihm Orientierung zu ge- ben. Statt strenger Vorgaben werden freiwillige Verspre- chungen akzeptiert. Die wichtigste Aussage des Bu- ches ist aber, dass es nicht mehr so weitergehen kann wie bisher. Denn wenn wir immer mehr verbrauchen hilft es auch nicht, wenn diese Produkte „nachhaltig“ hergestellt wur- den. Rohstoffe wie Lithium in Autobatterien sind endlich, ihr Abbau ist oft umweltschädlich und die Menschen die dort ar- beiten werden krank: auf unse- re Kosten. Kathrin Hartmann setzt sich dafür ein, dass die Bürger selbst aktiv werden müssen und beispiels- weise neue Gesetze ein- fordern. „Ohne den hartnäckigen Wider- stand gegen die Atom- kraft gäbe es heute kei- ne Energiewende und statt 25 satte 80 Atom- kraftwerke“. Das Buch ist aus den Dreharbeiten zum Film „The Green Lie“ von Werner Boote entstanden. Der Film wurde bei der Berlinale 2018 uraufgeführt und ist seit dem 22. März im Kino. (du) Kathrin Hartmann: Die grüne Lüge - Weltrettung als profitab- les Geschäftsmodell. 240 Seiten, 15 Euro, Blessing Verlag (Randomhouse), München 2018 Auch zu empfehlen: Friedrich Schmidt-Bleek: Grüne Lügen - Nichts für die Umwelt, alles fürs Geschäft – wie Politik und Wirtschaft die Welt zugrunde richten. 304 Seiten, 19,99 Euro, Verlag Ludwig (Randomhouse), München 2014 Buchtipp „Die beste Ozeanjeans ist die, die gar nicht erst hergestellt wird“ Billigflughafen Hamburg Mehr Lärm – vor allem nach 22 Uhr 2017 war das lauteste Flugjahr seit über 15 Jahren, stellt der BUND in seinem neuen Flug- lärmreport fest. Der Lärmtep- pich - die Ausdehnung des von den Starts und Landungen ver- ursachten Lärms in den sechs verkehrsreichsten Monaten ei- nes Jahres – hat sich auf 14,7 Quadratkilometer ausgedehnt. Ähnlich hoch war er nur 2007 mit 13,9 Quadratkilometer aber bei fast 14.000 Flügen weniger. Zusätzlich zu der insgesamt gestiegenen Lärmbelastung weisen laut BUND auch die nächtlichen Flugbewegungen neue Maximalwerte auf: 2017 gab es 8.404 Starts und Lan- dungen nach 22 Uhr, davon 1.229 zwischen 23 Uhr und 6 Uhr und damit außerhalb der offiziellen Betriebszeiten. In den Monaten Juni, Juli, August und September wurde in gera- de mal drei Nächten das Be- triebszeitende von 23 Uhr ein- gehalten. Hauptverursacher dieser Entwicklung sind vor al- lem Billigflieger wie EasyJet und Eurowings. Sie produzie- ren laut BUND drei von vier verspäteten Flügen außerhalb der derzeit geltenden Betriebs- zeit. Das ist nicht nur für die Anlieger unzumutbar, auch die Fluggäste leiden unter den verspäteten Flügen. Am Ham- burger Flughafen sind 68 % der Starts und Landungen Frei- zeitflüge die mittlerweile zu 55 % von Billigfliegern durchge- führt werden. Dabei ist es inte- ressant, dass seit 2005 mit dem jeweiligen Senatssegen in Hamburg-Fuhlsbüttel gezielt um Billigflieger geworben wird und mittels Rabatt- und Wachs- tumsprogrammen entspre- chende monetäre Anreize ge- schaffen wurden. „Aufgrund der Ungleichverteilung der Regelverstöße zwischen den einzelnen Fluggesellschaften drängt sich der Verdacht auf, dass zum Teil vorsätzlich, also willentlich und wissentlich, ge- gen die Nachtflugbeschrän- kungen verstoßen wird“, heißt es im neuen BUND-Fluglärm- report. BUND-Landesge- schäftsführer Manfred Braasch fordert die Stadt Hamburg als Mehrheitseigner am Flughafen Hamburg daher auf, endlich ein konsequentes Nachtflug- verbot ab 22 Uhr umzusetzen wie in der Volkspetition vom letzten Jahr gefordert statt weiterer Vertröstungsaktio- nen. Mehr Infos: www.bund- hamburg.de/themen/umwelt- politik/flugverkehr (du) Ausbreitung des Fluglärmteppichs sowie Anzahl der Flugbewe- gungen am innerstädtisch gelegenen Hamburger Verkehrsflug- hafen „Helmut Schmidt“ 2003 bis 2017 Grafik: BUND-Fluglärmreport 2017 SONNE HOLZ GAS REGEN LUFT BERGSTEDTER MARKT 1 · 22395 HAMBURG · FON 040 604412-91 · FAX -92 WWW.BACKHAUSSOLARTECHNIK.DE Natürlich wirtschaftlich. KANZLEI F RAHMREDDER 20 Dr. Günther Engler Dr. Thomas Fraatz-Rosenfeld Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht und Mediator Marlies Horn Fachanwältin für Familienrecht und Mediatorin Thomas Röder RECHTSANWÄLTE –FACHANWÄLTE –MEDIATOREN KOMPETENZ UND ERFAHRUNG Telefon 0 40 - 6 000 000 Telefax 0 40 - 6 000 00 66 www.anwälte-alstertal.de Gartengestaltung Teichbau Naturspielplätze Baumpflege 040 - 601 06 80 www.biotop-hamburg.de

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In Volksdorf wurden 28 Straßenbäume gefällt, davon an denOhlendorffs Tannen sechs Bäumemit über zwei Metern Umfang

Foto: Ilka Duge

Baumfällsaison 2017/2018

Mehr Fällungen von Straßenbäumen als Nachpflanzungen

Seite 6 | Heimat-ecHo 11. April 2018 | Nr. 15

Aktuelle Nachrichten:www.wuzonline.de

©

©m.Medienproduktion

No. 115

Am 28. Februar endete dieFällsaison für Bäume in

Hamburg. Der NABU Hamburghat die Angaben zu den Fäl-lungen in den sieben Bezirkenausgewertet, in diesem Jahrmit einem besonderen Blickauf die Straßenbäume. In denletzten Jahren wurden proSaison um die 1.000 Straßen-bäume gefällt, in diesem Jahrsind es mit 946 ähnlich viele.In den Bezirken Altona (224),Mitte (187) und Bergedorf(140) fielen die meisten Bäu-me der Säge zumOpfer.Erfreulich ist es, dass der Be-zirk Wandsbek mit 124 Bäu-men nicht mehr an der Spitzesteht, 85 Bäume wurden nach-gepflanzt.Der NABU beklagt besonders,dass etwa zwei Drittel der Fäl-

lungen ältere Straßenbäumebetreffen (gezählt wurden Bäu-me mit einem Durchmesserdes Baumstamms über 30 cmauf 130 cm Höhe). „Zwar sol-len 633 Bäume wieder nach-gepflanzt werden, also knappzwei Drittel der gefällten Höl-zer, jedoch kann ein jungerBaum einen alten mit großerBlätterkrone in seinen ökologi-schen Funktionen und in sei-ner Wirkung im Stadtbild nichtansatzweise ersetzen“, weißAlexander Porschke, Vorsitzen-der des NABU Hamburg. JungeBäume weisen u.a. nicht diegleiche Robustheit gegenüberKrankheiten und Luftver-schmutzung auf wie alte, festverwurzelte Bäume. Durch dieersatzlose Fällung von Stra-ßenbäumen fehlen wichtige

ausgleichende Funktionen, dieBäume in der Stadt überneh-men wie zum Beispiel Lärm-schutz und Luftverbesserung.Ersatzpflanzungen an Straßen-zügen reichen nicht aus, umden Verlust 1:1 auszugleichen.Ein ausgewachsener Laubbaummit einem Standraum von 100m² bindet mehr Staub und re-generiert mehr Luft als 20.000m² Wiesenfläche. Am Ende desSommers sind zum Beispiel dieklebrigen Blätter eines Linden-

baums im verkehrsdichtenRaum schwarz, da an ihnen derSchmutz aus der Luft haftenbleibt. Ist das Blätterdach vollentfaltet, produziert ein großerBaum rund zehn KilogrammSauerstoff an einem Sommer-tag, in dem er das Kohlendioxidaus der Luft umwandelt. Darü-ber hinaus bietet er zahlreichenArten einen Lebensraum, spen-det Schatten und sorgt insge-samt für ein besseres Klima inder Stadt. (du)

WUZ-Info2015/16 wurden 2.800 Straßen- und Parkbäumen gefällt,davon in Wandsbek 635 Bäume, 61 wurden nachgepflanzt.2016/17 wurden in Wandsbek 509 Bäume gefällt (von ins-gesamt 2.500 Bäumen) und 81 nachgepflanzt.

Was haben Nespresso, BP, VWoder H&M gemeinsam? Siealle und unzählige andere Fir-men betreiben Greenwashing.Sie preisen ihre Produkte alsnachhaltig, ökologisch oder so-zialverträglich an, obwohl siees nicht sind.Die ExplosionderDeepwater Horizon – gar nichtso schlimm? Kaffee in Alukap-seln: nachhaltig? Umwelt-

freundliche Autos gibt es garnicht und auch die Kleidungaus Plastikmüll aus dem Meerlässt den Müllteppich von derGröße Mitteleuropas nicht ver-schwinden. Viele Menschen,vor allem gebildete, wollen ak-tiv etwas gegen Umweltver-schmutzung tun. Sie glaubengern die grünen Lügen: JeschädlicherdasProdukt ist und

je absurder dasdarangeknüpf-te Öko-Versprechen, destoeherwirdesgeglaubt.DenVer-brauchern wird suggeriert,dass sie mit umweltschonen-den Elektroautos oder nach-haltig produzierten Lebensmit-teln aus fairer Produktion dieWelt retten können. Doch dieFakten sehen anders aus. Zwi-schen 1980 und 2010 hat sichder Verbrauch pflanzlicher, mi-neralischer und fossiler Roh-stoffe von 40 auf 80MilliardenTonnen verdoppelt. Dadurchgeht die Artenvielfalt zurück,Wälder verschwinden, Bödenerodieren und die Emissionensteigen immer weiter.In ihremBuch klagt Autorin Ka-thrin Hartmann aber nicht nurdie Unternehmen an, sie kriti-siert auchdiePolitik undeinigeUmweltschutzorganisationen,

die sich zum Handlanger derUnternehmen machen. Sie un-terstützen Labels und Siegel,die nichts wert sind und ver-schaukeln den Verbraucherstatt ihm Orientierung zu ge-ben. Statt strenger Vorgabenwerden freiwillige Verspre-chungen akzeptiert.DiewichtigsteAussagedesBu-ches ist aber, dass es nichtmehr so weitergehen kannwiebisher. Denn wenn wir immermehr verbrauchenhilft es auchnicht, wenn diese Produkte„nachhaltig“ hergestellt wur-den. Rohstoffe wie Lithium inAutobatterien sind endlich, ihrAbbau ist oft umweltschädlichund die Menschen die dort ar-beitenwerden krank: auf unse-re Kosten. Kathrin Hartmannsetzt sich dafür ein, dass dieBürger selbst aktiv werden

müssen und beispiels-weiseneueGesetzeein-fordern. „Ohne denhartnäckigen Wider-stand gegen die Atom-kraft gäbe es heute kei-ne Energiewende undstatt 25 satte80Atom-kraftwerke“.Das Buch ist aus denDreharbeiten zumFilm „The Green Lie“von Werner Booteentstanden. Der Filmwurde bei der Berlinale 2018uraufgeführt und ist seit dem22. März im Kino. (du)

Kathrin Hartmann: Die grüneLüge -Weltrettung als profitab-les Geschäftsmodell.240 Seiten, 15 Euro,BlessingVerlag (Randomhouse),München 2018

Auch zu empfehlen:Friedrich Schmidt-Bleek: GrüneLügen - Nichts für die Umwelt,alles fürs Geschäft – wie PolitikundWirtschaft dieWeltzugrunde richten. 304 Seiten,19,99 Euro, Verlag Ludwig(Randomhouse), München 2014

Buchtipp

„Die beste Ozeanjeans ist die, die gar nicht erst hergestellt wird“

Billigflughafen Hamburg

Mehr Lärm – vor allem nach 22 Uhr2017 war das lauteste Flugjahrseit über 15 Jahren, stellt derBUND in seinem neuen Flug-lärmreport fest. Der Lärmtep-pich - die Ausdehnung des vonden Starts und Landungen ver-ursachten Lärms in den sechsverkehrsreichsten Monaten ei-nes Jahres – hat sich auf 14,7Quadratkilometer ausgedehnt.Ähnlich hoch war er nur 2007mit 13,9 Quadratkilometeraber bei fast 14.000 Flügenweniger.Zusätzlich zu der insgesamtgestiegenen Lärmbelastungweisen laut BUND auch dienächtlichen Flugbewegungenneue Maximalwerte auf: 2017gab es 8.404 Starts und Lan-dungen nach 22 Uhr, davon1.229 zwischen 23 Uhr und 6Uhr und damit außerhalb deroffiziellen Betriebszeiten. Inden Monaten Juni, Juli, Augustund September wurde in gera-de mal drei Nächten das Be-triebszeitende von 23 Uhr ein-gehalten. Hauptverursacher

dieser Entwicklung sind vor al-lem Billigflieger wie EasyJetund Eurowings. Sie produzie-ren laut BUND drei von vierverspäteten Flügen außerhalbder derzeit geltenden Betriebs-zeit. Das ist nicht nur für dieAnlieger unzumutbar, auch die

Fluggäste leiden unter denverspäteten Flügen. Am Ham-burger Flughafen sind 68 %der Starts und Landungen Frei-zeitflüge diemittlerweile zu 55% von Billigfliegern durchge-führt werden. Dabei ist es inte-ressant, dass seit 2005 mit

dem jeweiligen Senatssegen inHamburg-Fuhlsbüttel gezieltum Billigflieger geworben wirdundmittels Rabatt- undWachs-tumsprogrammen entspre-chende monetäre Anreize ge-schaffen wurden. „Aufgrundder Ungleichverteilung derRegelverstöße zwischen deneinzelnen Fluggesellschaftendrängt sich der Verdacht auf,dass zum Teil vorsätzlich, alsowillentlich undwissentlich, ge-gen die Nachtflugbeschrän-kungen verstoßen wird“, heißtes im neuen BUND-Fluglärm-report. BUND-Landesge-schäftsführer Manfred Braaschfordert die Stadt Hamburg alsMehrheitseigner am FlughafenHamburg daher auf, endlichein konsequentes Nachtflug-verbot ab 22 Uhr umzusetzenwie in der Volkspetition vomletzten Jahr gefordert stattweiterer Vertröstungsaktio-nen. Mehr Infos: www.bund-hamburg.de/themen/umwelt-politik/flugverkehr (du)

Ausbreitung des Fluglärmteppichs sowie Anzahl der Flugbewe-gungen am innerstädtisch gelegenen Hamburger Verkehrsflug-hafen „Helmut Schmidt“ 2003 bis 2017

Grafik: BUND-Fluglärmreport 2017

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BERGSTEDTER MARKT 1 · 22395 HAMBURG · FON 040 604412-91 · FAX -92WWW.BACKHAUSSOLARTECHNIK.DE

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KANZLEI FRAHMREDDER 20Dr. Günther EnglerDr. Thomas Fraatz-RosenfeldFachanwalt für Verwaltungsrecht,Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht und MediatorMarlies HornFachanwältin für Familienrecht und MediatorinThomas Röder

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Bereits 2013 haben sich inBergstedt Menschen zu-

sammen gefunden, um sich inder Flüchtlingsarbeit zu enga-gierenund tatkräftigmit anzu-packen. Damals plante die So-zialbehörde eine Unterkunftam Volksdorfer Grenzweg für170 Flüchtlinge und Woh-nungslose. 100 Interessiertewaren zu einem ersten Infor-mationsabend ins Senator-Neumann-Heimgekommen.

Das Pavillondorf am Grenzwegwurde im Frühjahr 2015 eröff-net, ein zweites an der Roden-beker Straße für 360 Men-schen kam Ende 2015 hinzu.Im Freundeskreis Asyl & Woh-nen in Bergstedt haben sichschnell verschiedene Arbeits-gruppen entwickelt, die sichum einzelne Schwerpunkt-Themen kümmern. Die AG Be-

grüßung für erste Kontakteund Informationen für Flücht-linge, die AG Teestube, dasCafé International, die AG Nä-hen und Stricken für Frauen,die AG Bildung und Betreuungvon Kindern und Jugendli-chen, die AG Konkrete Ange-bote u.a. mit Deutschunter-

richt für Erwachsene,mit Lotsenund Paten, eine Fahrrad- undComputergruppe, die AG GuteNachbarschaft und die AGSpenden. All diese Gruppenwaren ehemals mit mehrerenEngagierten besetzt. Doch lei-der hat sich die Zahl der Hel-fer mit dem Anstieg der

Flüchtlingszahlen in Bergstedtnicht erhöht, sondern ist kon-tinuierlich zurückgegangen.Menschen sind aus Hamburgweggezogen, andere könnendie Zeit nicht mehr aufbringenoder sie haben sich zurückge-zogen aus der Arbeit in derersten Reihe.Trotzdem ist der Freundes-kreis in beiden Wohnunter-künften und im Stadtteil einenicht mehr wegzudenkendeInstitution und wird von denFlüchtlingen mit Dankbarkeitangenommen. Auch f&w alsBetreuungseinrichtung schätztdie Arbeit des Freundeskrei-ses. Gegenüber der Anfangs-zeit hat sich allerdings einigesgeändert. Die Hilfesystemelaufen routinierter und dieFlüchtlinge sind in der Regelin ihren Sprachgruppen raschuntereinander gut vernetzt.

Von der notwendigen Unter-stützung auf einem für alleunbekannten Terrain zu Be-ginn, verlagert sich die Hilfezunehmend auf die Beglei-tung bei der Integration derFlüchtlinge. Die Helfer habeninzwischen den Alltag derFlüchtlinge gut kennen ge-lernt, sie haben mit den Hän-den geredet, auf Ämtern ge-sessen und in Praxen gerade-brecht. Sie haben sich durchFormulare gekämpft und Men-schen kennen gelernt, die ihraltes Leben mitgebracht ha-ben und sich mal leichter undmal schwerer damit tun, ihrneues anzunehmen.Bei der letzten Mitgliederver-sammlung zog man daher Bi-lanz und erkannte, dass derFreundeskreis sich nicht nurum die Geflüchteten küm-mern muss, sondern auch um

sich selbst. Eine Präsentationder Arbeit und Erfahrungen al-ler AGs, Gruppen und Einzel-kämpfer sollte zusammenge-stellt werden, damit sich alleüber die Arbeit der ganzenGruppe informieren können.Nebenbei wünschen sich dieAktiven jedoch auch, dassneue Unterstützer gefundenwerden, die sich in der einenoder anderen AG engagieren.Auch Paten für Familien wer-den gesucht. Die Präsentationist zurzeit jeden Sonntag von15 bis 17 Uhr im Gemeinde-haus der Bergstedter Kirchezu sehen. Während dieser Zeitfindet im Gemeindesaal dasCafé International statt, sodass erste Kontakte sowohl zuMitgliedern des Freundeskrei-ses als auch zu Geflüchtetengeknüpft werden können. (du)

Wichtige Bestäuber vor allem im kalten Frühjahr

Hummeln fliegen schon bei zwei Grad CelsiusUnter den Wildbienen sind dieHummeln am unempfindlichs-ten gegen Kälte. Eine Königinkann bereits bei zwei Grad Cel-sius ausfliegen und Blüten be-suchen, eine Arbeiterin brauchtauch nur sechs Grad. Selbst beiSchnee oder Hagel machensich die Hummeln auf denWeg.In Jahren mit ungünstiger Wit-terung sind es daher die Hum-meln, die einen völligen Ernte-ausfall z.B. bei der Apfelernteverhindern, denn Bienen brau-chen es deutlich wärmer. Hum-

mel-Königinnen sind daher oftschon im Februar unterwegs -auf der Suche nach ersten Blü-ten und einer geeigneten Nist-höhle.Dabei werden Totholzhaufen,Steinspalten, Mäuselöcher,manchmal auch Vogelnesteroder gar Hausisolierungen ins-piziert. Die Königin baut ihreerste Wabe, legt sechs bis achtEier und versorgt die LarvenmitBlütenpollen. Nach etwa vierWochen übernehmen diese Ar-beiterinnen nach und nach dieweiteren Pflichten wie Nestbauund Brutpflege. Im Sommer legt

die Königin unbefruchteteEier, die zu Männchen

(Drohnen) werden. BefruchteteEier entwickeln sich zu beson-ders großen und begattungs-fähigen Weibchen – den neu-en Königinnen. Sie verpaarensich und suchen dann ein Win-terquartier, oft in lockerer Erdeoder tiefen Moosschichten. DasVolk stirbt, inklusive der Männ-chen und der alten Königin zwi-schen August und Oktober unddas Nest zerfällt.2005 wurde die Steinhummel(Bombus lapidarius) zum Insektdes Jahres 2005 gekürt. DieWahl fiel auf den Hautflügler,weil er für rund 30 einheimi-sche und geschützte Hummel-arten steht, die eine enormeArbeit beim Bestäuben vonWild- und Nutzpflanzen leisten.Die Ackerhummel, die dunkleErdhummel, die helle Erdhum-mel, die Gartenhummel, dieSteinhummel und die Wiesen-hummel kommen am häufigs-ten vor. Außerdem gibt es auchsogenannte Schmarotzerhum-

meln die keine eigenen Völkerbilden und ihre Eier in beste-hende Hummelvölker legen.In der sich zunehmend verän-dernden Umwelt haben esselbst die robusten Hummelnimmer schwerer. Abgesehenvon natürlichen Feinden undKrankheiten finden Hummelnhäufig kein ausreichendesBlüten- und Nistplatzangebotmehr. Viele Hummelarten ste-hen auf der Roten Liste. Vor al-lem die moderne Landwirt-schaft macht den Hummeln dasLeben schwer: Das Abmähenblühender Flächen, Insekti-zideinsatz und Monokulturenhaben zu einem dramatischenArtensterben geführt. Hum-meln sind daher - wie alle Bie-nen - besonders streng nachBundesartenschutzverordnungund Bundesnaturschutzgesetzgeschützt. Die Tiere dürfennicht gefangen oder getötetund die Nester nicht zerstörtwerden. (du)

Die Erdhummel ist leichtan ihremweißenHinterleibzu erkennen. DieSteinhummel hatdagegen einen rot-orangenen PopoFoto: pixabay

11. April 2018 | Nr. 15 Heimat-ecHo | Seite 7

Redaktion: 040-644 24 [email protected]

©

©m.Medienproduktion

No. 115

Freundeskreis braucht Unterstützung

Ausstellung im Gemeindehaus Bergstedt

Im Café International im Gemeindehaus der Bergstedter Kircheist eine Ausstellung über die Arbeit des Freundeskreises für AsylundWohnen zu sehen Foto: Ilka Duge

Deutlich mehr Schüler an Hamburger Schulen

Meiendorf: Gymnasium beliebter als StadtteilschuleFür das kommende Schuljahr2018/19 ist die Zahl der An-meldungen für die Klasse 5der staatlichen weiterführen-den Schulen wieder gestie-gen. Bereits 2017 waren 486Schüler mehr in Jahrgang 5aufgenommen worden als2016. Das liegt vor allem dar-an, dass Hamburg seit Jahreneinen Bevölkerungszuwachserlebt.Für die fünften Klassen der 61Gymnasien meldeten sich7.545 Schüler an (+104), anden 58 Stadtteilschulen 6.667(+546) und an den vier sechs-jährigen Grundschulen 182Schüler (+13).„Ich freue mich, dass deutlichmehr Eltern die Stadtteilschu-le als den richtigen Bildungs-gang für ihre Kinder ausge-wählt haben“, sagt Schulsena-

tor Ties Rabe, „dort könnenalle Schulabschlüsse erreichtwerden, bis zum Abitur nachneun Jahren. Allein im letztenSchuljahr mussten rund 900Sechstklässler das Gymnasi-um verlassen, weil sie den ho-hen Anforderungen auf demWeg zum Abitur nach acht Jah-ren (noch) nicht entsprachen.“Im Norden des Bezirks Wands-beks ist das anders. Hier sinddie Gymnasien Meiendorf undGrootmoor die beliebtestenSchulen. Das Gymnasium Mei-endorf gehört auch zu denSchulen mit den höchsten An-meldezahlen und den höchs-ten Zuwächsen für Fünftkläss-ler in ganz Hamburg. Dagegenhat die Stadtteilschule Meien-dorf, die erst 2012 mit 52Schülern gegründet wurde,ihre Anmeldezahl fast halbiert

und nur noch 39 Anmeldun-gen für die 5. Klasse. Trotz derseit Jahren geringen Schüler-zahlen an der StadtteilschuleMeiendorf wurde im JanuarRichtfest für einen dreige-schossigen Neubau mit Klas-sen- und Fachräumen, Lehrer-

zimmer, Büros und Nebenräu-men sowie einer integrierten405 Quadratmeter große Ein-feldsporthalle gefeiert. Insge-samt werden am StandortDeepenhorn rund 5,29 Millio-nen Euro investiert. (du)

Anmeldungen für die 5. Klassenim Norden Wandsbeks

2015 2016 2017 2018Carl-von-Ossietzky Gym. 105 105 123 140Gymnasium Buckhorn 192 143 144 115Gymnasium Farmsen 89 113 108 121Gymnasium Grootmoor 178 158 156 159Gymnasium Hummelsbüttel 87 107 81 111Gymnasium Meiendorf 129 104 120 165Gymnasium Oberalster 122 118 120 113Gymnasium Ohlstedt 80 65 72 111Heinrich-Heine-Gymnasium 137 107 100 102Walddörfer-Gymnasium 108 120 160 140Erich Kästner Schule168 135 139 137Irena-Sendler-Schule 97 88 99 117Stadtteilschule Bergstedt 119 122 129 130Stadtteilschule Meiendorf 73 50 66 39Stadtteilschule Poppenbüttel 56 59 80 73Stadtteilschule Walddörfer 134 137 172 157

Gesamt 1874 1731 1869 1930Quelle: Kleine Anfrage DRS 21/12258 v. 13.3.18

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