25
21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 1/25 Grüner Caesar , frühes 1. Jahrhundert n. Chr., Antikensammlung Berlin Gaius Iulius Caesar aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Gaius Iulius Caesar [ˈgaːjʊs ˈjuːlijʊs ˈkae sar] (deutsch: Gaius Julius Cäsar [ˈt sɛːzaɐ ]; * 13. Juli [1] 100 v. Chr. in Rom; † 15. März 44 v. Chr. in Rom) war ein römischer Staatsmann, Feldherr und Autor, der maßgeblich zum Ende der Römischen Republik beitrug und dadurch an ihrer späteren Umwandlung in ein Kaiserreich beteiligt war. Der patrizischen Familie der Julier entstammend, absolvierte er die Ämterlaufbahn und gelangte durch ein Bündnis mit dem reichen Marcus Licinius Crassus und dem erfolgreichen Militär Gnaeus Pompeius Magnus im Jahr 59 v. Chr. zum Konsulat. In den folgenden Jahren ging Caesar als Prokonsul in die nördlichen Provinzen Illyrien und Gallia Cis und Transalpina, von wo aus er in den Jahren 58 bis 51 v. Chr. ganz Gallien bis zum Rhein eroberte. Im anschließenden Römischen Bürgerkrieg von 49 bis 45 v. Chr. setzte er sich gegen seinen ehemaligen Verbündeten Pompeius und dessen Anhänger durch und errang die Alleinherrschaft. Nach seiner Ernennung zum Diktator auf Lebenszeit fiel er einem Attentat zum Opfer. Sein Großneffe und Haupterbe Gaius Octavius (später Kaiser Augustus) setzte das Prinzipat als neue Staatsform des Römischen Reiches endgültig durch. Der Name Caesars wurde zum Bestandteil des Titels aller nachfolgenden Herrscher des römischen Kaiserreichs. In der römischen Spätantike und im Byzantinischen Reich bezeichnete der Titel „Caesar“ einen Mitherrscher oder Thronfolger. In den entlehnten Formen Kaiser und Zar wurde der Name später auch zum Titel der Herrscher des Heiligen Römischen, des Österreichischen, des Deutschen, des Bulgarischen, des Serbischen und des Russischen Reiches. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Herkunft

Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

Embed Size (px)

DESCRIPTION

HISTORY

Citation preview

Page 1: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 1/25

Grüner Caesar, frühes 1. Jahrhundertn. Chr., Antikensammlung Berlin

Gaius Iulius Caesaraus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Gaius Iulius Caesar [ˈgaːjʊs ˈjuːlijʊs ˈkaesar] (deutsch: Gaius Julius Cäsar [ˈtsɛːzaɐ]; * 13. Juli[1] 100 v. Chr.in Rom; † 15. März 44 v. Chr. in Rom) war ein römischer Staatsmann, Feldherr und Autor, der maßgeblich zumEnde der Römischen Republik beitrug und dadurch an ihrer späteren Umwandlung in ein Kaiserreich beteiligtwar.

Der patrizischen Familie der Julier entstammend, absolvierte er die Ämterlaufbahn und gelangte durch einBündnis mit dem reichen Marcus Licinius Crassus und dem erfolgreichen Militär Gnaeus Pompeius Magnus imJahr 59 v. Chr. zum Konsulat. In den folgenden Jahren ging Caesar als Prokonsul in die nördlichen ProvinzenIllyrien und Gallia Cis­ und Transalpina, von wo aus er in den Jahren 58 bis 51 v. Chr. ganz Gallien bis zumRhein eroberte. Im anschließenden Römischen Bürgerkrieg von 49 bis 45 v. Chr. setzte er sich gegen seinenehemaligen Verbündeten Pompeius und dessen Anhänger durch und errang die Alleinherrschaft. Nach seinerErnennung zum Diktator auf Lebenszeit fiel er einem Attentat zum Opfer. Sein Großneffe und Haupterbe GaiusOctavius (später Kaiser Augustus) setzte das Prinzipat als neue Staatsform des Römischen Reiches endgültigdurch.

Der Name Caesars wurde zum Bestandteil des Titels aller nachfolgenden Herrscher des römischen Kaiserreichs.In der römischen Spätantike und im Byzantinischen Reich bezeichnete der Titel „Caesar“ einen Mitherrscheroder Thronfolger. In den entlehnten Formen Kaiser und Zar wurde der Name später auch zum Titel der Herrscherdes Heiligen Römischen, des Österreichischen, des Deutschen, des Bulgarischen, des Serbischen und desRussischen Reiches.

Inhaltsverzeichnis

1 Leben

1.1 Herkunft

Page 2: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 2/25

1.2 Erste Schritte in die Politik

1.3 Caesars Aufstieg

1.3.1 Triumvir und Konsul

1.3.2 Prokonsul in Gallien

1.3.3 Bürgerkrieg

1.4 Diktatur

1.5 Tod

2 Maßnahmen nach Caesars Tod

2.1 Bestattung

2.2 Weitere Entwicklung

3 Caesar als Schriftsteller

4 Porträt

5 Der Name „Caesar“

6 Wirkung

6.1 Der Titel Caesar

6.2 Caesarchiffre

6.3 Kalenderreform

6.4 Caesar in den Künsten

6.5 Filme und Fernsehen

Page 3: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 3/25

7 Schriften

7.1 Vollständig erhaltene Werke

7.2 Fragmentarisch erhaltene Werke

8 Quellen

9 Literatur

10 Weblinks

11 Anmerkungen

Leben

Herkunft

Gaius Iulius Caesar entstammte dem angesehenen altrömischen Patriziergeschlecht der Julier (lateinisch gens Iulia), das seine Wurzeln auf Iulus, denSohn des trojanischen Adligen Aeneas, zurückführte, welcher der Sage nach Sohn der Göttin Venus war. Auf dem Gipfel seiner Macht, im Jahre 45 v.Chr., ließ Caesar zu Ehren der Venus einen Tempel errichten, um seine Verbindung zu dieser Göttin hervorzuheben.

Caesars Familie war, gemessen am Standard des römischen Adels, nicht reich. Nur wenige Mitglieder der Familie hatten sich politisch hervorgetan: Inder Frühzeit der römischen Republik im 5. Jahrhundert v. Chr. findet sich in den Konsularlisten, deren Authentizität in der Forschung umstritten ist,häufiger der Name „Iulius“. 451 v. Chr. war ein Gaius Iulius Iullus Mitglied der Decemviri, die den Staat grundlegend umgestalten sollten. Für diefolgenden Jahrhunderte sind nur zwei iulische Konsuln, für die Jahre 267 und 157 v. Chr., nachgewiesen. Caesars gleichnamiger Vater war 92 v. Chr.Prätor, doch verstarb er 85 v. Chr. Einige Verwandte waren Konsuln und Censoren. Caesars Herkunft und Verwandtschaftsverhältnisse warenvorbestimmend für seine Parteinahme in der Zeit der Bürgerkriege. So war Caesars Tante Iulia mit dem Feldherrn Gaius Marius verheiratet, der dieKimbern und Teutonen besiegte und als mehrmaliger Konsul die politische Gruppe der populares (Popularen) im römischen Senat anführte.

Caesars Mutter war Aurelia. Seine Schwestern Iulia maior und Iulia minor heirateten Senatoren, die jedoch politisch nicht in Erscheinung traten. IuliaMinor wurde die Großmutter von Gaius Octavius, des späteren Kaisers Augustus.

Page 4: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 4/25

Erste Schritte in die Politik

Caesar heiratete 84 v. Chr. Cornelia, die Tochter des Konsuls Lucius Cornelius Cinna, der ebenfalls zu der politischen Gruppe der populares gehörte.[2]Im selben Jahr wurde er auch zum flamen Dialis bestimmt, dem Oberpriester des Jupiter.

Die Familienverbindung zu Cinna und seine Verwandtschaft mit Marius brachten Caesar in Opposition zur Diktatur Sullas, der die konservative Gruppeder optimates vertrat. Sulla befahl Caesar die Scheidung von Cornelia, doch dieser widersetzte sich und verließ Rom. Auf die Bitte einflussreicherFreunde hin wurde er zwar bald begnadigt, kehrte aber nicht nach Rom zurück.

Stattdessen wurde er mit 19 Jahren Offizier im Stab des Marcus Minucius Thermus, der Proprätor und Statthalter der Provinz Asia war. Um dieBelagerung der Stadt Mytilene auf der Insel Lesbos zu beschleunigen, wurde Caesar an den Hof von König Nikomedes IV. von Bithynien entsandt, dener um eine Flotte bitten sollte. Später wurde Caesar nachgesagt, er habe eine homosexuelle Beziehung zu Nikomedes gehabt. Bei der anschließendenErstürmung Mytilenes wurde Caesar mit der Corona civica („Bürgerkrone“) ausgezeichnet, die demjenigen verliehen wurde, der einem römischenMitbürger in der Schlacht das Leben gerettet hatte.

Im Jahr 78 v. Chr. ging Caesar als Offizier in den Stab von Publius Servilius Vatia Isauricus, der als Prokonsul in Kilikien die Piraten bekämpfte. Dortblieb Caesar aber nicht lange, da Sullas Tod ihm die Rückkehr nach Rom ermöglichte, wo er seine politische Karriere weiterverfolgte. Er begann, wiedamals üblich, als öffentlicher Ankläger und Mitglied der vigintisexviri, der untergeordneten Magistratsbeamten der Republik. Als Ankläger erregteCaesar durch einen Prozess wegen Erpressung gegen Gnaeus Cornelius Dolabella, einen Anhänger Sullas, große Aufmerksamkeit und bewies damiterneut seine Opposition zum Lager der Sullaner. Trotz seiner Niederlage in diesem Fall war Caesars Ruf nicht geschädigt.

Um Anfeindungen der Sullaner aus dem Weg zu gehen, entschloss sich Caesar, Rom erneut zu verlassen. Ungewöhnlich war, dass er sich nicht zu einermilitärischen Mission meldete, um sich als Offizier einen Namen zu machen, sondern eine Studienreise nach Rhodos unternahm, wo er bei dem RhetorMolon seine Redekunst verbessern wollte. Auf dem Weg nach Rhodos geriet Caesar 75/74 v. Chr. bei der Insel Pharmakussa in die Gefangenschaft vonPiraten. Angeblich habe er sie aufgefordert, ein höheres Lösegeld für ihn zu fordern, da er weitaus mehr wert sei als der geforderte Preis.[3] Nach seinerFreilassung organisierte er aber eine private Seestreitmacht, fing die Piraten und ließ sie kreuzigen, wie er es ihnen angekündigt hatte, als er noch ihrGefangener war.

Caesars Aufstieg

Anfang des Jahres 73 v. Chr. wurde Caesar anstelle des verstorbenen Vetters seiner Mutter, Gaius Aurelius Cotta, in das Priesterkollegium der pontificesgewählt. 69 oder 68 v. Chr. bekleidete er schließlich die Quästur, die unterste Stufe der politisch bedeutenden Ämter der Römischen Republik. NachBekleidung dieses Amtes wurde er in den Senat aufgenommen. Als Quästor diente Caesar in Spanien unter dem Proprätor Antistius Vetus. Doch bevorer nach Spanien abreisen konnte, gab es zwei Todesfälle in seiner Familie. Seine Tante Iulia und seine Frau Cornelia verstarben in einem kurzenZeitraum nacheinander.

Page 5: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 5/25

Porträtkopf, wahrscheinlich MarcusLicinius Crassus, aus demLiciniergrab. Kopenhagen, NyCarlsberg Glyptotek

Nach seiner Rückkehr aus Spanien heiratete Caesar Pompeia, eine sehr wohlhabende Enkelin Sullas, derenReichtum er umgehend für seinen politischen Aufstieg nutzte: 65 v. Chr. war er kurulischer Ädil und errangdurch prachtvolle Spiele, durch die er sich hoch verschuldete, große Beliebtheit. 63 v. Chr. wurde Caesar in dasbedeutende Amt des Pontifex Maximus, des Oberpriesters, gewählt. Diese Wahl ist als erster außergewöhnlicherKarrieresprung Caesars anzusehen, da das Amt des Oberpriesters traditionell verdienten Consulares (ehemaligenKonsuln) vorbehalten war. Er wurde dabei wie schon bei seinen Spielen als Ädil von Marcus Licinius Crassus,der zu der Zeit als reichster Mann Roms galt, finanziell unterstützt, obwohl nicht klar ist, wie gut das VerhältnisCaesars zu Crassus zu diesem Zeitpunkt war.

Immer wieder gab es Gerüchte, Caesar wäre in die Catilinarische Verschwörung des Jahres 63 v. Chr. verwickeltgewesen. Obwohl er früher Kontakt zu Catilina gehabt hatte, konnte ihm keine Beteiligung an dessenVerschwörung nachgewiesen werden. In einer großen Rede vor dem Senat, die von Sallust in De coniurationeCatilinae wiedergegeben wird, sprach sich Caesar ganz in popularer Tradition gegen die Hinrichtung derverhafteten Verschwörer aus, die gegen das Provokationsrecht verstieß. Der Konsul Cicero und die Optimaten,vor allem Cato der Jüngere, setzten sich aber mit Hinweis auf das senatus consultum ultimum, denStaatsnotstand, der einige Wochen zuvor erklärt worden war, gegen ihn durch. Im Jahr 62 v. Chr. wurde Caesarzum Prätor gewählt. Im selben Jahr führte der „Bona­Dea­Skandal“ zur Scheidung von Pompeia.

Das erste wichtige Amt Caesars außerhalb Roms war die Statthalterschaft (Proprätur) in Spanien (HispaniaUlterior). Seine Gläubiger drohten, die Abreise zu verhindern; erst als Marcus Crassus mit 830 Talenten fürCaesar bürgte, konnte dieser seinen Auftrag wahrnehmen. Caesars aggressive Kriegsführung gegen die Iberer imNorden des heutigen Portugals festigte seinen Ruf als fähiger Stratege und diente ihm zur Sanierung seinerFinanzen. Damit besaß er die notwendige Voraussetzung für die Bewerbung um das höchste Staatsamt, dasKonsulat. Um rechtzeitig zu den Wahlen nach Rom zu gelangen, brach er kurz vor dem Ablauf seiner Amtszeit als Proprätor nach Rom auf. Mit demBetreten der Stadt legte er laut römischem Recht seine Amtsgewalt nieder und verzichtete somit auf einen prestigeträchtigen Triumphzug.

Triumvir und Konsul

Viele Senatoren widersetzten sich jedoch Caesars Ambitionen. Daher ging er mit Marcus Licinius Crassus und Gnaeus Pompeius Magnus einestrategische Partnerschaft ein. Alle drei wollten ihre jeweiligen Einflussmöglichkeiten koordinieren: Die von den römischen Geschichtsschreibern alserstes Triumvirat („Drei­Männer­Bündnis“), von dem Gelehrten Varro dagegen als „dreiköpfiges Monster“, von dem Historiker Titus Livius als„Verschwörung“ bezeichnete Allianz brachte Geld (Crassus galt als reichster Mann Roms), Militär (Pompeius galt als erfolgreichster Feldherr) undpolitischen Einfluss (Caesars politische Bekanntheit und Energie) zusammen. Zur Bekräftigung des Bündnisses heiratete Pompeius Caesars TochterIulia.

Page 6: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 6/25

Büste des Pompeius in der NyCarlsberg Glyptotek

Aufgrund widersprüchlicher Quellenaussagen und unklarer Chronologie ist umstritten, ob Caesar bereits alsgewählter Konsul das informelle Machtbündnis schuf, weil seine Feinde im Senat ihm eine unattraktiveprovincia zuweisen wollten,[4] oder ob ihm erst Crassus und Pompeius die Wahl zum Konsul für 59 v. Chr.ermöglichten, wie heute die meisten Forscher annehmen. Einem Brief Ciceros aus dem Jahr 60 ist zu entnehmen,dass ihn Caesar als vierten Mann für den damals noch nicht geschlossenen Bund gewinnen wollte, er dies aberabgelehnt habe.[5]

Caesar war beim Amtsantritt 40 Jahre alt, unterschritt das in Sullas Lex de magistratibus aus dem Jahr 81festgelegte Mindestalter für das Konsulat, 43 Jahre, also deutlich. Weil er auch bei Antritt seiner Prätur zu junggewesen war, hat der Althistoriker Theodor Mommsen vermutet, Caesar sei gar nicht im Jahr 100 geboren,sondern bereits 102: Dann hätte er beide Ämter jeweils suo anno erreicht.[6]

Caesars Amtsführung als Konsul war im Senat sehr umstritten, vor allem bei dem einflussreichen OptimatenCato, der Caesar als Feind der Freiheit betrachtete. Caesar brachte in seinem Jahr als Konsul einige Gesetze mitentscheidenden Neuregelungen durch: So ein Gesetz zur Landfrage, das die Ansiedlung von Pompeius’ Veteranen klärte; die Ratifizierung vonPompeius’ Verfügungen in den östlichen Provinzen und den Klientelkönigreichen, die Pompeius vor seiner Rückkehr aus dem Osten geschaffen hatte;die Lösung von Crassus’ Problem bezüglich der Nachlässe für Steuerpächter in Asia und die Reform der Gesetze, die eigentlich den erpresserischenUmtrieben der Statthalter in den Provinzen Einhalt gebieten sollten.

Es waren weniger diese Gesetze, die Caesars Gegner vor den Kopf stießen, als vielmehr ihr Zustandekommen: Weil Caesar sich wiederholt mit offenenRechtsbrüchen über Widerspruch und Obstruktionen eines großen Teils der Senatoren, insbesondere aber über das Veto seines Amtskollegen MarcusCalpurnius Bibulus hinweggesetzt hatte, musste er mit einer Anklage rechnen, sobald er wieder Privatmann wäre ­ und angesichts der Rechtslage auchmit einer Verurteilung. Dies verhinderte er vorerst durch die mit fünf Jahren ungewöhnlich lange Amtszeit als Prokonsul in Illyrien und in Gallien (Cis­und Transalpina), die er sich dank Pompeius und Crassus verschaffen konnte. Vor seinem Amtsantritt heiratete er Calpurnia. Kurz vor seiner Abreisenach Gallien versuchten mehrere hochrangige Senatoren, die Triumvirn mit den Optimaten zu versöhnen, indem alle widerrechtlich zustandegekommenen Gesetze aus Caesars Konsulat nun nachträglich legalisiert werden sollten. Caesar lehnte dies aber ab, da er fürchtete, in diesem Fall die sowichtige Unterstützung durch Pompeius und Crassus zu verlieren, die seiner dann nicht mehr bedurft hätten. Er wäre der Rache seiner Feinde dannschutzlos ausgeliefert gewesen.

Einiges spricht dafür, dass mit Caesars Konsulat 59 v. Chr. und seinen zahllosen Rechtsbrüchen (einmal ließen er und Pompeius die Gegner einfach vomVersammlungsplatz prügeln) bereits der Weg in den 10 Jahre später ausbrechenden Bürgerkrieg beschritten wurde: Seither wusste Caesar, dass dieOptimaten und auch viele andere Senatoren ihn um jeden Preis vor Gericht stellen und ruinieren wollten, um ihn für seine Verfassungsbrüche zubestrafen und so die res publica zu bewahren. Caesar hingegen wollte sich ebendiesem Schicksal um jeden Preis entziehen. Sein Versuch, in Gallien soviel militärischen Ruhm zu erlangen, dass der Senat gezwungen sein würde, ihm zu verzeihen, war aber letztlich zum Scheitern verurteilt.

Page 7: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 7/25

Caesars Feldzüge während des gallischen Krieges

Prokonsul in Gallien

→ Hauptartikel: Gallischer Krieg

Caesar hatte sich in der Erwartung, dort sei eher mit einem prestigeträchtigen Krieg zu rechnen,zunächst Illyrien als provincia übertragen lassen; die Statthalterschaft in Gallien kam erst dazu,als der hierfür ursprünglich vorgesehene Promagistrat starb. Das Prokonsulat in Gallienbedeutete zunächst einen wichtigen Machtgewinn für Caesar. Als Prokonsul konnte er legalTruppen aufstellen, die in dem System der Heeresclientel auf ihn persönlich eingeschworenwaren. Um seine Macht und seinen Reichtum auszubauen und seine Rechtsbrüche als Konsulvergessen zu machen, brauchte er einen großen Krieg außerhalb der Grenzen des Imperiums,den er nun bei den zerstrittenen Stämmen Galliens fand, unter denen es seit einigen Jahrengrößere Unruhen gab. Als die Helvetier, ein Stamm aus der heutigen Schweiz, die Nordgrenzedes Römischen Reichs gefährdeten, sah Caesar einen Anlass, militärisch einzuschreiten. Soforthob er weitere Legionen aus seinen Provinzen aus und schlug die Helvetier bei Bibracte zurück,wobei er die Überlebenden der Schlacht zurück in ihr voriges Heimatland sandte, um dort einePufferzone zu den eindringenden Germanen zu bilden. Danach zog er gegen die Germanen, dieschon seit einiger Zeit unter Ariovist in Gallien eingefallen waren, und schlug sie über denRhein zurück. Im zweiten Jahr konnte Caesar die Belger, die als das tapferste Volk unter denStämmen Galliens galten, im Norden Galliens erst nach heftigen Kämpfen unterwerfen.

Das Triumvirat erneuerte er während der Winterpause durch Verhandlungen mit Pompeius undCrassus in Ravenna und Luca. Die drei verabredeten ein gemeinsames Konsulat von Crassusund Pompeius für das Jahr 55 v. Chr. sowie die Verlängerung von Caesars Prokonsulat umweitere fünf Jahre. So konnte er insgesamt zehn Jahre (58–49 v. Chr.) in Gallien bleiben und dieEroberung des ganzen freien Keltenlandes bis zum Rhein abschließen. Viele Stämme riefen ihn sogar gegen andere Stämme zu Hilfe, wobei sie alsResultat häufig selbst vom ambitionierten Prokonsul erobert wurden.

Im Jahr 56 v. Chr. besiegte sein Offizier Decimus Iunius Brutus Albinus die aufständischen Veneter in der Bretagne, womit Caesar den größten TeilGalliens unter seine Kontrolle bringen konnte. Ein Feldzug gegen die Stämme der Menapier und Morini dagegen scheiterte, da sich diese ständig in dieWälder zurückzogen.

Im Jahre 55 v. Chr. fielen zwei germanische Stämme in Gallien ein, die Usipeter und die Tenkterer. Caesar begann Verhandlungen mit ihnen, um sie alsromfreundlichen Brückenkopf auf dem rechtsrheinischen Gebiet der Ubier anzusiedeln. Während eines Waffenstillstands kam es zu einem militärischenZwischenfall zwischen den Germanen und Caesars gallischen Hilfstruppen. Caesar nahm dies als Vorwand, die germanischen Häuptlinge, die mit derBitte um Entschuldigung in sein Lager gekommen waren, festzunehmen und die führerlosen Germanen größtenteils niedermetzeln zu lassen. Die Reste

Page 8: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 8/25

der Usipeter und Tenkterer wurden über den Rhein zurückgedrängt. Nach Cäsars eigenen Angaben kamen dabei 430.000 Menschen ums Leben, wobeidie Römer keinen einzigen Toten zu beklagen gehabt hätten.[7] Der Althistoriker Luciano Canfora bezeichnet dieses Massaker als „unmenschlichesVerbrechen“[8] in der modernen Genozid­Forschung wird es als frühes Beispiel eines Völkermordes gewertet.[9] Auch in Rom war man entsetzt: Catobeantragte im Senat, Caesar an die Germanen auszuliefern und konnte die Einsetzung einer Untersuchungskommission durchsetzen.[10]

Nach dem Ende der Usipeter und Tencterer sah sich Caesar genötigt, den Rhein nach Germanien zu überschreiten, um eine Strafexpedition gegen dieGermanen zu führen. Im selben Jahr brach er auch nach Britannien auf, wo er aber nicht lange blieb, da seine Flotte durch einen Sturm zerstört wurdeund der Winter begann. Im darauffolgenden Jahr führte Caesar einen weiteren Feldzug nach Britannien, in dem er bis an die Themse vordringen konnte,sich dann aber wieder zurückzog. Im Jahr 53 v. Chr. führte er eine weitere Rheinüberquerung nach Germanien durch. Diese Unternehmen sorgten inRom, vor allem im Senat, für Aufsehen: Als erster römischer Feldherr führte Caesar Militärexpeditionen in diese den Römern weitgehend unbekanntenRegionen durch, verzichtete jedoch auf eine dauerhafte Eroberung Germaniens und Britanniens.

Nach ersten Unruhen bei den linksrheinischen Eburonen unter ihrem König Ambiorix im Spätherbst 54 v. Chr. und der schweren Niederlage in derSchlacht von Aduatuca durch Caesars Legaten Quintus Titurius Sabinus wurde es Anfang des Jahres 53 v. Chr. in Gallien unruhig. Stämme wie dieTreverer und Nervier erhoben sich gegen Caesar, wobei sie anfangs einige Erfolge verbuchen konnten, schließlich aber endgültig niedergeworfenwurden. Im Jahr 52 v. Chr. erhob sich Vercingetorix, der Fürst der Arverner, gegen die römische Fremdherrschaft. In ihm erwuchs Caesar eingefährlicher und ihm militärisch ebenbürtiger Gegner. Seine Taktik der verbrannten Erde brachte Caesar in ernste Schwierigkeiten. Vercingetorix schnittdie Nachschubwege Caesars ab und konnte ihn erstmals bei Gergovia schlagen. Jeder siebte Centurio fiel. Nach seinem Sieg gab Vercingetorix seineerfolgreiche Defensivtaktik auf und griff die Truppen Caesars an, doch musste seine schlecht organisierte Reiterei eine Niederlage gegen jene Caesarshinnehmen, worauf er sich nach Alesia zurückzog. Caesar begann sofort, die Stadt mit einem etwa 35 km langen Wall zu belagern, doch war eingallisches Entsatzheer auf dem Weg, um Vercingetorix zu befreien. In der darauffolgenden Schlacht, in der Caesar den Ausbruchsversuch desVercingetorix abzuwehren und gleichzeitige Entlastungsangriffe zurückzuschlagen hatte, blieb Caesar gegen die zahlenmäßig weit überlegenengallischen Heerscharen siegreich. Der gallische Widerstand war endgültig gebrochen, und Caesar konnte mit diesem Sieg über die gallische Koalitiondie Herrschaft Roms über Gallien für Jahrhunderte sichern. Vercingetorix, der sich nach der verlorenen Schlacht Caesar vor den Mauern von Alesiaergeben hatte, wurde die erbetene Gnade nicht gewährt: Er wurde sechs Jahre später, nach Caesars Triumphzug 46 v. Chr., in Rom hingerichtet.

Noch im folgenden Jahr musste Caesar einige Aufstände in Gallien niederwerfen, wobei er mit großer Brutalität vorging, vor allem bei der Eroberungder Stadt Uxellodunum. Dort wurden allen Gefangenen die Hände abgeschnitten und damit eines der grausamsten Exempel des gesamten Kriegesstatuiert. Die gewaltige Kriegsbeute und die Tribute der Unterworfenen nutzte er zur Finanzierung seiner Armee und für den politischen Machtkampf inRom.

Plutarch gibt an, dass im Gallischen Krieg Caesars eine Million Gallier ihr Leben verloren und eine weitere Million Menschen versklavt wurden.[11]Caesar berichtete in den Commentarii de bello Gallico selbst über seine Zeit in Gallien. Die Schrift schildert viele Details aus dem besetzten Land,diente aber vor allem der Rechtfertigung seiner Feldzüge. Zudem stellte Caesar erstmals Gallier und Germanen als zwei verschiedene Völkerschaften

Page 9: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 9/25

heraus und charakterisierte sie einzeln, wobei er als Grenze zwischen beiden Völkerschaften im Wesentlichen den Rhein ansah. Zuvor galten dieGermanen noch als ein keltischer Teilstamm. Auch führt er die Stämme der Helvetier und der Bataver an, deren Namen in den späteren lateinischenGebietsbezeichnungen der Schweiz und der Niederlande fortleben.

Bürgerkrieg

→ Hauptartikel: Römische Bürgerkriege

Im Jahr 53 v. Chr. war Crassus auf einem Feldzug gegen die Parther ums Leben gekommen; mit ihm war auch der Großteil seines Heeres von über40.000 Mann untergegangen. Gleichzeitig hatte sich Pompeius dem Senat angenähert, da ihm sein einstiger Juniorpartner Caesar zu mächtig gewordenwar. Das erste Triumvirat existierte nicht mehr. Das Jahr 50 v. Chr. war von hektischer politischer Aktivität und Verhandlungen geprägt. Caesar war derAnsicht gewesen, man könne erst für 48 einen neuen Prokonsul nach Gallien schicken, um ihn abzulösen, und wollte sich vermittels seiner gewaltigenBeliebtheit im Volk rechtzeitig für 48 zum Konsul wählen lassen, um weiterhin gegen Anklagen immun zu sein. Die Optimaten im Senat wollten einzweites Konsulat Caesars hingegen unbedingt verhindern, um ihn, nunmehr ohne die Immunität eines Amtsträgers, endlich vor Gericht stellen zukönnen. Es gelang, Caesar durch politische Winkelzüge auszumanövrieren, so dass er das Kommando über die gallischen Legionen früher als geplantverlieren sollte. Nun forderte der Senat von Caesar, dass dieser seine insgesamt zehn Legionen auflösen solle. Caesar weigerte sich, dies zu tun, wennnicht gleichzeitig auch Pompeius sein Heer auflöse. Die Senatsmehrheit lehnte dies strikt ab, da Pompeius im Besitz eines rechtmäßigen Kommandossei, Caesar ab dem Januar 49 v. Chr. hingegen nicht mehr. Am Ende der langen Verhandlungen und seines Prokonsulats hatte Caesar keine politischeBasis in Rom mehr und musste fürchten, von seinen Feinden im Senat, die auf die militärischen Fähigkeiten des Pompeius setzten, nun für seine in denJahren zuvor begangenen Verfassungsbrüche zur Rechenschaft gezogen zu werden. Vor die Wahl gestellt, sich entweder einem Prozess zu stellen, derzweifellos seine politische Karriere beendet und ihn persönlich ruiniert hätte, oder sich gewaltsam gegen die Republik zu wenden, entschied sich Caesarfür den Bürgerkrieg.

Wie Caesar selbst angab, schritt er, allein um seine persönliche dignitas, seine Würde, zu wahren, zum Staatsstreich: Um nicht vor Gericht gestellt zuwerden, müsse er sich an seine Soldaten um Hilfe wenden. Trotz des Verbots, gegen den Willen des Senats Militär nach Italien zu bringen, überquerte erdaher am 10. Januar 49 v. Chr. mit der etwa 5.000 Mann starken dreizehnten Legion (Legio XIII Gemina) den Grenzfluss Rubikon, der Italien von derProvinz Gallia cisalpina trennte. Bei dieser Gelegenheit soll Caesar den berühmten Ausspruch alea iacta est („der Würfel ist geworfen“)[12] von sichgegeben haben (allerdings in griechischer Sprache). Pompeius, der erst vor kurzem vom Senat zum Verteidiger der Republik ausgerufen worden war,hatte sich gerühmt, dass er nur mit den Füßen auf den Boden zu stampfen brauche, und schon würden sich Truppen aus dem Boden erheben: Er bezogsich damit auf seine treuen Veteranen aus den Ostfeldzügen. Doch dies entsprach angesichts des schnellen und entschlossenen Handelns Caesarskeineswegs der Realität. Sehr schnell musste Pompeius einsehen, dass er in der Kürze der Zeit nicht genügend Truppen in Italien aufstellen konnte. Soentschloss er sich, Rom zu räumen und nach Griechenland auszuweichen, um dort den Krieg gegen Caesar zu organisieren. Dieses sachlich fraglosrichtige Vorhaben stieß bei einigen Senatoren, allen voran bei Cato, auf heftigen Widerstand. Doch auch Cato musste bald einsehen, dass die Lage

Page 10: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 10/25

aussichtslos war. Caesar dagegen brachte in Eilmärschen, ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen, die wichtigsten Städte Norditaliens unter seineKontrolle und erreichte Rom; Pompeius aber hatte Rom schon mit den meisten caesarfeindlichen Senatoren geräumt und war nach Brindisi geflohen.Bevor Caesar ihn erreichen konnte, setzte er nach Griechenland über.

Caesar beschloss, weil er keine Flotte besaß, um Pompeius zu folgen, zuerst die pompeianischen Legionen in Spanien zu besiegen, um sich danach demKampf gegen Pompeius widmen zu können. Über Südgallien, wo er die Stadt Massilia belagerte, fiel er in Spanien ein und schlug die sieben Legionendes Pompeius unter dessen Legaten Lucius Afranius, Marcus Petreius und Marcus Terentius Varro in kürzester Zeit.

Als Caesar aus Spanien zurückkehrte, erreichten ihn schlechte wie gute Nachrichten. Der größte Teil seiner Offiziere hatte in ihnen zugewiesenenAufgaben versagt. Nur Decimus Brutus konnte in der Adria einige Erfolge gegen die Flotte des Pompeius erringen. Pompeius und die Republikanerhatten die Zeit unterdessen genutzt, um eine große Armee aufzustellen.

Im Jahre 48 v. Chr. wurde Caesar erneut zum Konsul gewählt. Er überquerte mit etwa 15.000 Mann die Adria und zog gegen Pompeius, musste abereine Niederlage bei Dyrrhachium hinnehmen, woraufhin er sich nach Thessalien zurückzog. Auf dem Weg dorthin plünderte er einige Städte undverband sich mit dem Rest seines Heers, das mit Marcus Antonius über die Adria gekommen war. Pompeius wurde anschließend, trotz seiner angeblichdoppelt so starken Armee, am 9. August desselben Jahres in der Schlacht bei Pharsalos entscheidend geschlagen, nachdem er von den ihn begleitendenSenatoren zum Kampf gedrängt worden war; er selbst entkam nur mit knapper Not. Nach diesem entscheidenden Sieg kontrollierte Caesar den größtenTeil des östlichen Mittelmeers und war de facto Alleinherrscher im Römischen Reich. Viele der caesarfeindlichen Senatoren flohen in andere Teile derrömischen Welt, um dort den weiteren Aufstand gegen Caesar zu organisieren, andere wurden von Caesar begnadigt. Pompeius aber floh nach seinerNiederlage nach Ägypten, wo er auf Befehl der Ratgeber des Königs Ptolemaios XIII. ermordet wurde.

Caesar folgte Pompeius nach Alexandria, wo man ihm den Kopf seines Rivalen und ehemaligen Verbündeten überreichte. Caesar ließ jedoch, wieder alsZeichen seiner clementia, der Milde gegenüber dem Gegner, die sterblichen Überreste in allen Ehren überführen, was aber nicht zuletzt auch politischenZweckmäßigkeiten geschuldet war. In Alexandria wurde er in die dortigen politischen Streitigkeiten hineingezogen. So machte er die Bekanntschaft derjungen Königin Kleopatra, Ptolemaios’ Schwester und Mitregentin. Dies war der Beginn einer leidenschaftlichen Liebesbeziehung, die in der Folgezeitnoch für viel Unruhe sorgte. Mit Kleopatra hatte Caesar ein Kind mit dem Namen Ptolemaios Kaisarion. Caesar ergriff Partei für Kleopatra, die vonihrem Bruder aus Ägypten vertrieben worden war, und musste den sogenannten „Alexandrinischen Krieg“ (bellum Alexandrinum) gegen Ptolemaiosbzw. dessen General Achillas austragen. Caesar wurde in Alexandria eingeschlossen und in die Defensive gedrängt. Während der Belagerung soll auchdie berühmte Bibliothek von Alexandria abgebrannt sein. Nachdem Caesar sich mit dem durch Mithridates von Pergamon herangeführten Entsatzheerhatte vereinen können, wurden die Truppen des Achillas in die Flucht geschlagen. Ptolemaios ertrank während seiner Flucht im Nil. KleopatrasMachtposition wurde danach bestätigt.

Anschließend wandte sich Caesar gegen Pharnakes II. von Pontus, der die römischen Provinzen in Kleinasien plünderte. Nach einem nur fünftägigenFeldzug wurde Pharnakes geschlagen und aus Kleinasien vertrieben. Caesars berühmter Ausspruch: „Ich kam, ich sah, ich siegte“ („veni vidi vici“) warauf den kurzen Feldzug gegen Pharnakes gemünzt.

Page 11: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 11/25

Büste der Kleopatra im AltenMuseum (Berlin)

Caesar war der Erste, den man zuLebzeiten auf römischen Münzenabbildete.

Nach dem Sieg über Pharnakes II. zog Caesar in zwei Feldzügen gegen die restlichen Pompeianer: ImAfrikanischen Krieg schlug Caesar am 6. April 46 v. Chr. in der Schlacht bei Thapsus in der Provinz Africa dierepublikanischen Senatstruppen unter Metellus Scipio und Cato dem Jüngeren. Cato beging nach dermilitärischen Katastrophe in seiner Festung Utica Selbstmord, und Caesar löste das Königreich Numidien auf,das die Pompeianer unterstützt hatte. Nach einem kurzen Aufenthalt in Rom zog er nach Hispanien und schlugdort 45 v. Chr. in der Schlacht bei Munda die Söhne des Pompeius, von denen nur der jüngere Sextus Pompeiusentkam, der in den Augen Caesars jedoch keine Bedrohung mehr darstellte. Somit waren die letzten Pompeianerbzw. Republikaner ausgeschaltet und die Republik faktisch am Ende.

Diktatur

Bereits vor dem endgültigen Erlangen der Alleinherrschaft in Rom entfaltete Caesar eine umfangreicheGesetzestätigkeit (Leges Iuliae), um das römische Staatswesen grundlegend zu reformieren. Er plante eineKodifizierung und Überarbeitung der Gesetze, die Anlage einer umfangreichen Bibliothek, den Bau eines neuenSenatsgebäudes und große Bauvorhaben auf dem Campus Martius sowie die Trockenlegung der PontinischenSümpfe. Zudem führte er mit dem nach ihm benannten julianischen Kalender einen verbesserten Kalender einund hatte durch seine Kolonien die Städte Karthago und Korinth wiederbelebt, die ein Jahrhundert zuvor von denRömern zerstört worden waren.

Schon nach seiner Rückkehr aus Ägypten im Jahre 46 v. Chr. hatte Caesar sich zum Diktator auf zehn Jahreernennen lassen. Nach seinem letzten militärischen Erfolg in Spanien wurde er vom Senat schließlich Anfang 44zum dictator perpetuus (Diktator auf Lebenszeit) ernannt. Insbesondere dieser letzte, nicht verfassungskonformeTitel sowie der Auftritt als dictator perpetuus in der alten Königstracht am Lupercalienfest am 15. Februar 44erweckten den Verdacht, dass Caesar eine Monarchie errichten wolle. Verstärkt wurde dieser Eindruck durch dieArt, wie er sich über die „res publica“ äußerte und mit ihren Institutionen umsprang: Der Staat sei nichts als einblutloser Schatten, Sulla sei ein politischer Analphabet gewesen, weil er die Diktatur niedergelegt habe. DieLeute müssten allmählich erst nachdenken, wenn sie mit ihm redeten, und seine Worte als Gesetz betrachten.[13]

Die Frage, ob Caesar wirklich den Titel eines Königs anstrebte oder sich mit der Diktatur begnügen wollte,beschäftigt die Historiker bis heute (auch im Zusammenhang mit seiner Alexander­Imitatio). Ebenso ist esstrittig, ob dem „Staat Caesars“, der auf Personen, jedoch nicht auf Institutionen beruhte, überhaupt eineKonzeption zugrunde lag; vieles deutet eher darauf hin, dass dies nicht der Fall war. Christian Meier hat in seiner einflussreichen Caesar­Biografie daherauch pointiert behauptet, dass Caesar nur Macht innerhalb der Verhältnisse der res publica hatte, nicht aber über die Verhältnisse hinaus.[14] Sicher ist,dass Caesars Stellung königsgleich war, er aber keinen Weg fand, mit Zustimmung der Römer die Monarchie einzuführen. Wie um den toten Punkt zuüberwinden (und auch, um sich zusätzlich Legitimation zu verschaffen), mutet seine Entscheidung zu einem großen Feldzug nach Osten an, auf dem die

Page 12: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 12/25

Rekonstruktion des Theaters desPompeius, in dem Caesar erdolchtwurde.

Parther unterworfen werden sollten.[15] Inzwischen hatte sich im Senat unter den Anführern Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus heimlicheine recht große Gruppe gebildet, die entschlossen war, Caesar zu töten. Viele dieser Senatoren, auch Brutus, hatten in den Jahren zuvor zu denAnhängern und Günstlingen Caesars gezählt. Sie glaubten jedoch seit seiner Ernennung zum dictaor perpetuus nicht mehr daran, dass er, wie einstSulla, plante, die Republik lediglich umzugestalten: Da Caesar sich nun unbestreitbar als Tyrann entpuppt habe, müsse er sterben, um Rom die Freiheitzurückzugeben. Dass dies zugleich bedeutete, gegen römische Grundwerte wie pietas und amicitia zu verstoßen, nahmen die Attentäter, die vielfachpersönlich in Caesars Schuld standen, in Kauf.[16] Obwohl über 80 Senatoren in den Anschlagsplan eingeweiht waren, gab es keinen Verräter.

Tod

Caesar wurde am 15. März 44 v. Chr. von einer Gruppe Senatoren um die gerade genannten Marcus IuniusBrutus und Gaius Cassius Longinus während einer Senatssitzung im Theater des Pompeius mit 23 Dolchstichenermordet. An der Verschwörung waren ca. 60 Personen beteiligt.[17]

Noch am Morgen des Tages erwog Caesar, der Senatssitzung fernzubleiben, denn seine Frau Calpurnia ahnteaufgrund von Alpträumen die Katastrophe voraus. Ihre Furcht veranlasste ihn, den Augur Spurinna aufzusuchen,der nach Plutarch Zeichen unglücklicher Vorbedeutung sah und ihn warnte: Cave Idus Martias (dt. „Hüte dichvor den Iden des März“). Decimus Brutus wurde deshalb entsandt, um das Scheitern des lange geplantenVorhabens zu verhindern und den Diktator umzustimmen. Durch geschickten Spott über den vermeintlichenEinfluss von Aberglauben auf Caesars Handeln gelang dies auch.

Vor dem Senatsgebäude traf Caesar auf seinen Freund und Mitkonsul Marcus Antonius, der von Gaius Treboniusabgelenkt wurde. Auch eine unterwegs erhaltene Schriftrolle des griechischen Philosophielehrers Artemidoros,die Details zur Verschwörung enthielt, vermochte Caesar nicht zu warnen, denn er überreichte sie einem Mitglied des Stabs, um sie später zu lesen. Vordem Senatsgebäude stieß Caesar nochmals auf den Seher Spurinna und stellte laut Sueton abschätzig fest „Die Iden des März sind da!“, worauf dieserentgegnete: „Da sind sie, aber noch nicht vorbei.“[18]

Bei seiner Ermordung soll Caesar auf Griechisch seine berühmten letzten Worte an Marcus Brutus gerichtet haben, dem er trotz aller politischenUnterschiede eine Art väterlicher Freund gewesen war: καὶ σὺ τέκνον (kaì sy téknon, „Auch du, mein Sohn“). Vermutlich waren aber seineVerletzungen durch die zahlreichen Dolchstiche zu schwer, um noch ein Sprechen zu ermöglichen.[19] Marcus Tullius Cicero, politisch ein GegnerCaesars, aber an der Verschwörung nicht beteiligt, war Zeuge der Tat und schrieb später in einem Brief an seinen Freund Titus Pomponius Atticus, diessei das gerechte Ende eines Tyrannen gewesen.[20] Den Mord an Caesar bezeichnet man deshalb auch als Tyrannenmord.

Maßnahmen nach Caesars Tod

Page 13: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 13/25

Bestattung

Caesars Bestattung verlief am 20. März 44 v. Chr. unter tumultartigen Umständen. Marcus Antonius, der Konsul des Jahres 44 v. Chr., hatte durchverschiedene Maßnahmen die stadtrömische Plebs auf seine Seite gebracht: So berichtet Sueton, dass vor der Rednertribüne auf dem Forum Romanumein verkleinertes Modell des von Caesar errichteten Tempels der Venus Genetrix aufgestellt wurde, von der Caesar angeblich abstammte; darin wurdedie blutgetränkte Kleidung des Diktators gezeigt; die Errichtung des Scheiterhaufens auf dem Marsfeld habe mehrere Tage in Anspruch genommen, daallzu viele Menschen noch Totengaben darauf legen wollten; es wurden aufwendige Leichenspiele veranstaltet, die auch emotional aufrüttelndeInszenierungen von Tragödien umfassten; Antonius ließ Caesars Testament, wonach jeder Bürger 300 Sesterzen erhalten sollte, und zusätzlich einenSenatsbeschluss verlesen, der Caesar, wie Sueton schreibt, „alle göttlichen und menschlichen Ehren“ zuerkannte; die folgende Totenrede des Konsulstat ein übriges, die Atmosphäre aufzuheizen – Plutarch zufolge wurde die blutige Toga des Diktators erst hierbei dem Volk gezeigt. Zweihundert Jahrenach den Ereignissen wurde daraus schließlich die von Appian kolportierte Version, man habe dem Volk ein realistisches Wachsbild des Ermordeten aufeinem schwenkbaren Gerüst präsentiert.

Die Bevölkerung riss nun die aufgebahrte Leiche an sich, errichtete spontan einen neuen Scheiterhaufen aus Möbeln, Kleidern und den Waffen vonCaesars Soldaten und äscherte den geliebten Diktator auf dem Forum ein. Im Anschluss versuchte der Mob die Häuser der Caesarmörder zu stürmen,um sie zu lynchen. Der Volkstribun und neoterische Dichter Gaius Helvius Cinna wurde vom Pöbel auf offener Straße totgeschlagen, weil man ihnaufgrund seines Namens mit L. Cornelius Cinna verwechselte, der sich kurz zuvor abfällig über den Toten geäußert hatte. Brutus, Cassius und dieanderen Verschwörer, die eigentlich damit gerechnet hatten, als Befreier und Wiederhersteller der Republik gefeiert zu werden, zogen sich daher AnfangApril aus Rom zurück.

Weitere Entwicklung

Dem Tod Caesars folgten weitere innere Wirren und Bürgerkriege, die bis zum Jahr 30 v. Chr. dauern sollten. Marcus Antonius (Caesars Mitkonsul 44v. Chr.), Caesars Großneffe und (durch Testament) Adoptivsohn Octavian sowie Marcus Aemilius Lepidus bildeten das zweite Triumvirat, dessenProskriptionslisten viele republikanische Senatoren und Würdenträger, wie etwa Cicero, als Feinde Caesars zum Opfer fielen; ihr Vermögen wurdeeingezogen. In der Schlacht bei Philippi in Griechenland besiegten Antonius und Octavian die Verschwörer um Brutus und Cassius.

Anschließend schaltete Octavian seine Mitstreiter als Konkurrenten aus. Seinen ehemaligen Partner Marcus Antonius, der in Ägypten mit Kleopatra eineRomanze führte, konnte Octavian in der Schlacht von Actium besiegen. Er wurde ab 31 v. Chr. Alleinherrscher.[21]

Octavian vermied jeden Anschein, eine Monarchie errichten zu wollen, sprach sogar von der „Wiederherstellung der Republik“ und nannte sichbescheiden princeps, „erster Bürger“. Er folgte der politischen Konzeption des Pompeius (wie die Übertragung weitreichender Befugnisse durch denSenat) und bezeichnenderweise nicht der seines Adoptivvaters Caesar, behielt dabei aber alle wichtigen Schalthebel der Macht in seiner Hand. Unter

Page 14: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 14/25

Commentarii de Bello Gallico etCivili. Gemeinsame Ausgabe Caesarswichtigster Schriften von 1783.

dem Ehrennamen Augustus (der Erhabene), der ihm vom Senat verliehen wurde, begründete er das Römische Kaiserreich (Prinzipat) und trug dieRömische Republik endgültig zu Grabe. Unter seiner Regierung, die als Goldenes oder augusteisches Zeitalter bezeichnet wird, erlebte das römischeReich eine Blüte.

Bereits zu Beginn des zweiten Triumvirats wurde Caesar als Divus Iulius zum offiziellen Gott erhoben und die Triumvirn gelobten einen Tempel am Ortvon Caesars Ustrinum auf dem Forum zu errichten. Octavian bezeichnete sich seitdem als Divi filius („Sohn des Göttlichen“) und weihte am 18. August29 v. Chr. den Tempel des Divus Iulius auf dem Forum Romanum ein.

Caesar als Schriftsteller

Sueton gibt einen interessanten literaturhistorischen Abriss über Caesars schriftstellerisches Werk.[22] Caesarverfügte über eine umfangreiche literarische und rhetorische Schulung und zeichnete sich sowohl als großerRedner wie als Schriftsteller aus. In seiner Jugend wurde er von seiner hochgebildeten Mutter Aurelia undseinem Großonkel Gaius Iulius Caesar Strabo Vopiscus literarisch vorgeprägt. In dieser frühen Lebensphase warMarcus Antonius Gnipho sein Grammatiklehrer[23] Auf Rhodos empfing er später Unterricht zur Verbesserungseiner Redekunst beim Rhetor Molon, der den asianischen Stil ablehnte.[24]

Nahezu vollständig erhalten sind Caesars historische Abhandlungen über seine ab 58 v. Chr. geführten Kriege. Erverfasste über seinen Feldzug in Gallien in sieben Büchern die Commentarii de bello Gallico („Kommentare überden Gallischen Krieg“), denen die jährlich abgefassten Dienstberichte an den Senat zugrunde lagen. DieCommentarii sind bis heute wegen ihrer einfachen und klaren Sprache (der Wortschatz beschränkt sich auf etwa1300 Wörter) ein Standardwerk für die Anfangslektüre im schulischen Lateinunterricht. Caesar beschreibt in demWerk anschaulich die Schlachten und Intrigen während der ersten sieben der neun Jahre, in denen er diegallischen Stämme vernichtete, die Widerstand leisteten. Von Interesse sind zudem die zahlreichen Bemerkungenzu den Lebensverhältnissen der Gallier, Germanen und Britannier. Ein achtes Buch über die letzten beiden Kriegsjahre stammt nicht mehr von Caesar,sondern von seinem Offizier Aulus Hirtius.

In dem Werk Commentarii de bello Gallico beschreibt Caesar das Gallien seiner Zeit. Der berühmte erste Satz lautet:

„Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galliappellantur.“

„Gallien in seiner Gesamtheit zerfällt in drei Teile. Den einen bewohnen die Belgier, einen anderen die Aquitaner, und den dritten die, diesich selbst Kelten nennen, in unserer Sprache aber Gallier heißen.“[25]

Page 15: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 15/25

Die Commentarii, die wohl als einheitlich verfasstes Gesamtwerk nach Ende seiner Amtszeit in Gallien herausgegeben wurden, dienten vornehmlich derRechtfertigung von Caesars Feldzügen und damit der Verteidigung seiner Maßnahmen während seiner Amtszeit gegenüber seinen zahlreichen Kritikernim römischen Senat. Gaius Asinius Pollio, der selbst auf der Seite Caesars gekämpft hatte, übte denn auch in seinen (heute verlorenen, aber vonmehreren späteren Autoren benutzten) Historien teils scharfe Kritik an Caesars Darstellung.

Außerdem verfasste Caesar noch ein Werk über die erste Phase des Bürgerkrieges, die Commentarii de bello civili. Einige kleinere historische Schriften,die spätere Phasen des Bürgerkriegs behandeln und im Zusammenhang mit dem Bellum civile überliefert sind, stammen nicht von Caesar; die Verfasserdieser sogenannten „kleinen bella“ sind unbekannt.

Die übrigen Schriften Caesars sind lediglich fragmentarisch erhalten. In seiner Jugend verfasste er mehrere Gedichte, so ein Lob des Hercules (LaudesHerculis) und eine Tragödie Oedipus. Er stellte auch eine Sammlung von Apophthegmata zusammen. Alle diese Werke durften auf Anordnung vonCaesars Adoptivsohn und Nachfolger Octavian nicht publiziert werden, so dass sie heute gänzlich verloren sind. Während des Bürgerkrieges schriebCaesar Ende 46 v. Chr. das Gedicht Iter („Die Reise“) und schilderte darin seinen 24tägigen Marsch von Rom nach Spanien, wo er seine letzten Kämpfegegen die Pompeianer zu bestehen hatte.[26] Laut Plinius dem Jüngeren reimte Caesar auch Liebesgedichte.[27]

Entweder 55 oder 54 v. Chr., als Caesar von Norditalien aus die Alpen überschritt und zu seinem Heer nach Gallien zurückkehrte, schrieb er zwei Cicerogewidmete Bücher De analogia,[28] in denen er sich über die grammatische Sprachrichtigkeit als Basis der Rhetorik theoretisch äußerte. EinigeFragmente daraus, die etwa Angaben zur Rechtschreibung, Flexion oder der richtigen Wortwahl enthalten, haben Aulus Gellius und spätereGrammatiker bewahrt. Ein im Zuge der Kalenderreform (46 v. Chr.) entstandenes astronomisches Werk, das u. a. Eingang in das 18. Buch der Naturalishistoria des älteren Plinius fand, dürfte kaum von Caesar selbst stammen, sondern nur unter seinem Namen ediert worden sein; der eigentliche Autorwar wohl der alexandrinische Astronom Sosigenes.

Als Antwort auf Ciceros und Marcus Brutus’ Enkomien auf Cato, die nach dessen Selbstmord (April 46 v. Chr.) entstanden waren, verfasste Caesar 45v. Chr. etwa zur Zeit der Schlacht bei Munda zwei Bücher Anticatones, eine gegen seinen ehemaligen scharfen politischen Gegner gerichtete Invektive.[29] In einem deutlichen Understatement seiner Redekunst bat der Diktator darin, seine grobe, soldatische Ausdrucksweise nicht kritisch mit derbezaubernden Sprache eines begnadeten Redners zu vergleichen.[30]

Sueton kannte Schreiben Caesars an den Senat, ebenso Sammlungen privater (bisweilen verschlüsselter) Briefe Caesars an seine engeren Bekannten undan Cicero.[31] Sechs solcher Briefe sind in der Korrespondenz Ciceros mit dessen Freund Atticus erhalten.[32] Aus diesen ist ersichtlich, dass CaesarsBriefstil knapp und bündig war. Er betonte in ihnen auch seine Nachsicht mit politischen Opponenten und bemühte sich liebenswürdig, sich Cicerofreundschaftlich zu verbinden.

Page 16: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 16/25

Die 2007 gefundene umstrittene Büste

Um die Bewahrung eines Corpus seiner Reden kümmerte Caesar sich nicht und gab nur wenige von ihnen schriftlich ausgearbeitet selbst heraus. Cicerogab ein schmeichlerisches Lob über Caesars rhetorische Fähigkeiten ab.[33] Schon 77 v. Chr. war Caesar als Gerichtsredner durch seine Anklage vonSullas ehemaligem Parteigänger Gnaeus Cornelius Dolabella wegen Erpressung aufgefallen. In seiner 68 v. Chr. gehaltenen laudatio funebris auf seineverstorbene Tante Iulia, aus der Sueton ein größeres Bruchstück erhalten hat, strich Caesar die angeblich königliche und göttliche Abkunft seinesGeschlechts heraus.[34] Es zirkulierten auch unechte Reden Caesars; Augustus hielt etwa eine seinem Adoptivvater zugeschriebene Ansprache An dieSoldaten in Spanien für nicht authentisch.[35] Die Caesar von antiken Geschichtsschreibern in den Mund gelegte Worte sind freilich nicht echten Redenentnommen, geben aber doch mitunter inhaltlich seine Haltung richtig wieder.

Siehe auch: Abschnitt Schriften

Porträt

Das einzige inschriftlich gesicherte Porträt Caesars, das zu Lebzeiten entstand,[36] ist auf Münzen überliefert, diein seinem letzten Lebensjahr geprägt wurden.[37] Sie zeigen eine hagere Person mit hoher Stirn und langem,faltigem Hals. Auf der Grundlage der Münzabbildungen wurde ein in Tusculum gefundener, jetzt in Turinbefindlicher Kopf aus Kalkstein als zeitgenössisches Porträt Caesars identifiziert.[38] Postume Darstellungenfinden sich wiederum auf Münzen des Jahres 42 v. Chr., denen ein Kopf im Vatikan entspricht.[39] Das Porträt istdeutlich idealisierter als die zu Lebzeiten entstandenen. Die Idealisierung der Darstellung des divus Iulius setztesich in augusteischer Zeit fort.[40] Eigenständig ist ein wohl in Ägypten entstandener Porträtkopf ausGrünschiefer (Diabas) in der Antikensammlung Berlin.

Im Oktober 2007 wurde auf dem Grund der Rhone in der Nähe des 46 v. Chr. von Caesar gegründeten Arles eineBüste gefunden, die laut Meinung französischer Archäologen, die den Fund im Mai 2008 bekanntgaben, ein nochzu seinen Lebzeiten entstandenes Porträt Caesars sein soll.[41] Die Identifizierung wird von anderen Fachleutenbestritten.[42]

Sueton beschrieb Caesar als hochgewachsen, seine Hautfarbe war weiß, er hatte kräftige Glieder, ein etwas zuvolles Gesicht und schwarze, lebhafte Augen. Er bekam früh eine Glatze, Körperhaare ließ er ausrupfen.[43]

Außerdem litt Caesar an Epilepsie.[44] Caesars Kahlköpfigkeit war auch Thema von zeitgenössischen Spottliedern (vgl. Spottlieder während desTriumphzuges).

Page 17: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 17/25

Münze mit Elefanten

Der Name „Caesar“

Nach dem römischen Schriftsteller Plinius leitet sich der Name „Caesar“ vom Partizip Perfekt des lateinischenWortes caedere („ausschneiden“), caesus („geschnitten“), ab. Im Kontext des römischen Gesetzes lex regia oderlex caesarea, nach dem schwangeren Frauen, die während der Geburt verstarben, das Kind aus dem Leibgeschnitten werden sollte, wird der Name als „der aus dem Mutterleib Geschnittene“ interpretiert. Dies hatallerdings nichts mit einem heutigen Kaiserschnitt zu tun, denn dieser Eingriff hatte weniger das Ziel, das Kindzu retten, als vielmehr es getrennt von der Mutter begraben zu können. Es wäre dann anzunehmen, dass einfrüher Vorfahre Gaius Iulius Caesars mit einem solchen Eingriff in Verbindung stand und sich daraus der Nameableitet.

Eine andere These geht davon aus, dass der Name Caesar mit dem verlorengegangenen karthagischen Wort für Elefanten in Zusammenhang steht. Einervon Caesars Vorfahren hat sich demnach in den punischen Kriegen diesen Beinamen verdient. Dafür spricht, dass Caesars Wappentier der Elefant ist,der auch auf den Rückseiten der mit seinem Gesicht geprägten Münzen abgebildet ist.[45]

Das Suffix ­ar ist im lateinischen Namenskontext ansonsten völlig unbekannt. Es ist zudem möglich, dass das gesamte Cognomen „Caesar“ überhauptnicht lateinischen Ursprunges ist.

Das „C“ wurde im Lateinischen zu Caesars Zeit als unbehauchtes „K“ [ k ] ausgesprochen, das „ae“ als [ai], nicht als „ä“ [ɛː]. Daraus ergibt sich diefolgende lateinische Aussprache des Wortes Caesar: /'kaɪsar/ „Kaisar“. Erst durch Lautwandlungen in der Spätantike ergab sich die Aussprache /'tsɛːzar/„Zäsar“, die sich im deutschen Sprachgebrauch eingebürgert hat.

Zur Schreibung des Vornamens als Caius siehe den Artikel Gaius.

Wirkung

Der Titel Caesar

→ Hauptartikel: Caesar (Titel)

Der Titel Caesar war seit Augustus Teil des Namens und der Titulatur der römischen Herrscher. Seit der Zeit Kaiser Hadrians war Caesar der Titel desZweiten in der Hierarchie, des designierten Nachfolgers des „Augustus“ titulierten Kaisers.

Leicht variiert wurde er in vielen Sprachen ein Titel des Herrschers. Das deutsche Wort Kaiser und das slawische Zar sind von „Caesar“ abgeleitet.

Page 18: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 18/25

Caesars Tod von Carl Theodor von Piloty (1865)

Caesarchiffre

Die Caesarchiffre ist ein einfaches Text­Verschlüsselungsverfahren, welches von Caesar benutzt worden sein soll. Dabei werden Buchstaben aus demKlartext durch einen Buchstaben ersetzt, der eine bestimmte Anzahl, zum Beispiel 3, Stellen später im Alphabet steht.

Kalenderreform

→ Hauptartikel: Kalenderreform des Julius Caesar

Im Jahre 46 v. Chr. führte Caesar anstelle des alten römischen Mondkalenders den aus Ägypten stammenden Sonnenkalender ein. Dabei stützte er sichwahrscheinlich auf Berechnungen des Astronomen Sosigenes aus Alexandria.[46] Nach Caesars Tod wurde sein Geburtsmonat, der mensis Quintilis,ursprünglich fünfter Monat des römischen Jahres, in mensis Iulius, deutsch „Juli“, umbenannt. Der nach ihm benannte Julianische Kalender galt in denkatholischen Ländern bis ins 16. Jahrhundert, als er von dem genaueren Gregorianischen Kalender abgelöst wurde. Die meisten protestantischen Staatenbehielten den Julianischen Kalender bis ins 18. Jahrhundert bei, das orthodoxe Russland sogar bis 1918.

Caesar in den Künsten

Zahlreiche Künstler und Schriftsteller haben Caesar als Thema von Bildern, Dramen undRomanen gewählt.[47]

In Dante Alighieris Divina Commedia werden Brutus und Cassius, die beiden Verschwörergegen Caesar, den ersten gottgewollten Kaiser, neben Judas, dem Verräter an Jesus, iminnersten Kreis der Hölle gequält.

Am bekanntesten dürfte das Theaterstück William Shakespeares sein, siehe Julius Cäsar.

Georg Friedrich Händel komponierte eine Oper Giulio Cesare.

Caesar wird in ungezählten Dramen und historischen Romanen[48] sowie in der populärenKunst dargestellt:

Mirko Jelusich veröffentlichte 1929 den Roman Caesar, in dem die Titelgestalt als stark idealisierte Führergestalt beschrieben wird.Thornton Wilder verfasste mit The Ides of March (1948; deutsch: Die Iden des März) eine fiktive Quellensammlung, die Caesars Charakter undLeistung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.Bertolt Brecht schrieb einen Fragment gebliebenen Roman Die Geschäfte des Herrn Julius Caesar (veröffentlicht 1957), in dem er sehr lebendig,

Page 19: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 19/25

Der Tod des Caesar von Vincenzo Camuccini (1798)Beide Historiengemälde zeigen, wie sich Maler im 18.und 19. Jahrhundert die Ermordung Caesars vorstellten.

jedoch recht frei am Beispiel der Catilina­Affäre die politischen Intrigen der damaligenZeit beschreibt.In dem Fernsehspiel Die Verschwörung (1966) zeichnete Walter Jens ein interessantesBild des alten Caesar: In einer politischen Lage, aus der er keinen sinnvollen Auswegmehr erkennt, inszeniert er, um nicht ruhmlos abzutreten, selbst die Verschwörung, der erzum Opfer fallen soll.Caesar ist ein regelmäßig auftretender Charakter in den Asterix­Comics von AlbertUderzo und René Goscinny, die in der Zeit kurz nach dem Gallischen Krieg spielen.Colleen McCullough schrieb von 1990 bis 2007 die Romanreihe Masters of Rome überdie letzten hundert Jahre der römischen Republik. Caesars Leben wird – mit einigenAusschmückungen – in Günstlinge der Götter, Caesars Frauen, Rubikon und Das ErbeCaesars nacherzählt.

Filme und Fernsehen

Cleopatra, Regie: Cecil B. DeMille, 1934Caesar und Cleopatra, Regie: Gabriel Pascal, 1945Julius Caesar, Regie: Joseph L. Mankiewicz, 1953Cleopatra, Regie: Joseph L. Mankiewicz, 1963Cleopatra, Regie: Franc Roddam, 1999Julius Caesar, Regie: Uli Edel, 2002Rom, Fernsehserie, 2005

Schriften

Vollständig erhaltene Werke

Commentarii de bello Gallico. (Erinnerungen an den Gallischen Krieg).[49]

Commentarii de bello civili. (Erinnerungen an den Bürgerkrieg).[50]

Mit Caesars Commentarii zusammen sind mehrere Fortsetzungen überliefert (Corpus Caesarianum), die aber nicht von ihm stammen:

De bello AlexandrinoDe bello AfricoDe bello Hispaniensi

Page 20: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 20/25

Fragmentarisch erhaltene Werke

Reden:Orationes in Cn. Cornelium DolabellamSuasio Legis PlautiaeLaudatio Iuliae amitaeAd milites in AfricaApud milites de commodis eorumPro Bithynis

De analogia ad M. Tullium CiceronemAnticatonis Libri IICarmina et prolusionesEpistulae ad CiceronemEpistulae ad familiares

Quellen

Neben Caesars eigenen Schriften sind vor allem die Biographien Suetons und Plutarchs zu nennen. Cassius Dio berichtet in seiner RömischenGeschichte recht ausführlich über Caesar (ab Buch 37), ebenso wie Appian in seinem Werk über den Bürgerkrieg. Wertvolle Informationen bieten unteranderem auch die diversen Reden und Briefe Ciceros. Gaius Asinius Pollio behandelte die Zeit von 60 bis (wahrscheinlich) 42 v. Chr. in seinenHistorien, wovon jedoch nur wenige Fragmente erhalten sind. Der Bürgerkrieg wurde auch von Marcus Annaeus Lucanus in seinem Werk Pharsaliabehandelt.[51]

Sueton: Julius Caesar. Ausführliche antike Biographie aus der Sammlung der Kaiserbiographien von Caesar bis Domitian. Zahlreiche Ausgaben,beispielsweise mit deutscher Übersetzung in: Gaius Suetonius Tranquillus: Sämtliche erhaltene Werke. Magnus, Essen 2004, ISBN 3­88400­071­3, lateinischer Text (http://penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Suetonius/12Caesars/Julius*.html) und englische Übersetzung(http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Suetonius/12Caesars/Julius*.html) bei LacusCurtiusPlutarch: Alexander/Caesar. Übers. und hrsg. von Marion Giebel, Stuttgart 1996, ISBN 3­15­002495­1, englische Übersetzung(http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Plutarch/Lives/Caesar*.html)Cassius Dio: Römische Geschichte. Übers. von Otto Veh, Artemis & Winkler, Düsseldorf 2009, ISBN 978­3­538­03123­4.

Literatur

Ernst Baltrusch: Caesar und Pompeius. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004, ISBN 3­534­16490­3 (Einführung).Ernst Baltrusch (Hrsg.): Caesar. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007, ISBN 978­3­534­20111­2 (Reihe Neue Wege der

Page 21: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 21/25

Forschung).Luciano Canfora: Caesar. Der demokratische Diktator. Beck, München 2001, ISBN 3­406­46640­0.Karl Christ: Caesar. Annäherungen an einen Diktator. Beck, München 1994, ISBN 3­406­47288­5 (Darstellung des Caesar­Bildes seit der Antikein Wissenschaft und Kunst).[52]Karl Christ: Caesar. In: Manfred Clauss (Hrsg.): Die römischen Kaiser. 55 historische Portraits von Caesar bis Iustinian. 2. Auflage. Beck,München 2001, ISBN 3­406­42727­8, S. 13–25.Werner Dahlheim: Julius Caesar. Die Ehre des Kriegers und die Not des Staates. Schöningh, Paderborn 2005, ISBN 3­506­71981­5 (sehr gutlesbare Biografie, die ein sehr kritisches Caesarbild vermittelt).Stephan Elbern: Caesar. Staatsmann, Feldherr, Schriftsteller. Zabern, Mainz 2008, ISBN 978­3­8053­3826­4 (Reihe Zaberns Bildbände zurArchäologie).Matthias Gelzer: Caesar. Der Politiker und Staatsmann. Franz Steiner, Stuttgart 2008, ISBN 978­3­515­09112­1 (Neudruck der Ausgabe von1983; zuerst 1921; klassische, aufgrund der Nähe zu den Quellen noch heute wertvolle Darstellung).Helga Gesche: Caesar (= Erträge der Forschung. Band 51). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1976, ISBN 3­534­05333­8(ausführlicher Forschungsbericht, der rund 2000 Untersuchungen aus 50 Jahren verarbeitet).[53]Adrian Keith Goldsworthy: Caesar. The Life of a Colossus. Weidenfeld & Nicolson, London 2006, ISBN 0­297­84620­5 (vor allem in Hinblickauf Caesars Militäroperationen nützliche Darstellung).Ulrich Gotter: Der Diktator ist tot! Franz Steiner, Stuttgart 1996 (befasst sich mit der Zeit unmittelbar nach Caesars Ermordung und derEntwicklung, die zu dieser geführt hatte).Miriam Griffin (Hrsg.): A Companion to Julius Caesar. Blackwell, Oxford u. a. 2009 (enthält knappe, aber informative Beiträge zur Biographie,Geschichtsschreibung und Nachwirkung).Martin Jehne: Caesar. 4., aktualisierte Auflage. Beck, München 2008, ISBN 978­3­406­41044­4 (Einführung).Wolfgang Kofler: Caesar. In: Peter von Möllendorff, Annette Simonis, Linda Simonis (Hrsg.): Historische Gestalten der Antike. Rezeption inLiteratur, Kunst und Musik (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 8). Metzler, Stuttgart/Weimar 2013, ISBN 978­3­476­02468­8, Sp. 207–228.Christian Meier: Die Ohnmacht des allmächtigen Dictators Caesar. Drei biographische Skizzen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3­518­11038­1.Christian Meier: Caesar. 4. Auflage. dtv, München 1997, ISBN 3­423­30593­2 (zuerst Berlin 1982; einflussreiche und stilistisch hervorragendeDarstellung).Wolfgang Will: Julius Caesar. Eine Bilanz. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1992, ISBN 3­17­009978­7 (mit Schwerpunkt auf finanziellen Aspekten).[54]

Wolfgang Will: Veni, vidi, vici. Caesar und die Kunst der Selbstdarstellung (= Geschichte erzählt. Band 11). Primus, Darmstadt 2008, ISBN 978­3­89678­333­2.Wolfgang Will: Caesar. Primus, Darmstadt 2009, ISBN 978­3­89678­671­5 (Reihe Gestalten der Antike).[55]

Weblinks

Page 22: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 22/25

Wikiversity: Caesar: De bello Gallico (Lektürekurs) – Kursmaterialien, Forschungsprojekte und wissenschaftlicher Austausch Wikisource: Gaius Iulius Caesar – Quellen und Volltexte Wikisource: Gaius Iulius Caesar – Quellen und Volltexte (Latein) Commons: Gaius Iulius Caesar (https://commons.wikimedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar?uselang=de) – Album mit Bildern, Videos und

Audiodateien Wikiquote: Gaius Julius Caesar – Zitate

Literatur von und über Gaius Iulius Caesar (https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=118518275) im Katalog der DeutschenNationalbibliothekWerke von und über Gaius Iulius Caesar (https://www.deutsche­digitale­bibliothek.de/entity/118518275) in der Deutschen Digitalen BibliothekDruckschriften von und über Gaius Iulius Caesar (http://gso.gbv.de/DB=1.28/REL?PPN=004747615&RELTYPE=TT) im VD 17Daniel Nerlich: Caesar, Caius Iulius (http://www.hls­dhs­dss.ch/textes/d/D10301.php) im Historischen Lexikon der SchweizTexte Caesars in englischer Übersetzung, einschließlich der Fortsetzungen (http://etext.virginia.edu/toc/modeng/public/CaeComm.html)Jona Lendering: Gaius Julius Caesar (http://www.livius.org/articles/person/caesar/). In: Livius.org (englisch)Der Tod Caesars (PDF; 2,1 MB) (http://www.zum.de/geo/rom/caesars_tod.pdf)Citizendium: Etymologie und Bedeutung des Namens Gaius Iulius Caesar (http://en.citizendium.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar_%28name%29)(englisch)

Anmerkungen

1. Die offizielle Geburtstagsfeier Caesars wurde aufgrund der Kollision mit dem Hauptfeiertag der ludi Apollinares nach seiner Konsekration imrömischen Festkalender vom 13. auf den 12. Juli verschoben, da am Festtag des Apollo laut einem sibyllinischen Orakel keinem anderen Gottgehuldigt werden durfte (Cassius Dio, Römische Geschichte 47, 18, 6). Vgl. unter anderem Georg Wissowa: Religion und Kultus der Römer.1912/1971; Matthias Gelzer: Caesar. Der Politiker und Staatsmann. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1960; Stefan Weinstock: Divus Julius.1971/2004.

2. Vorher war er mit einer nicht weiter bekannten Cossutia entweder verlobt (Sueton, Caesar 1, 1) oder sogar verheiratet, wie Plutarch, Caesar 5, 7,impliziert.

3. So bei Plutarch, Caesar 2 (http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Plutarch/Lives/Caesar*.html#2), wonach Caesar die geforderteSumme von zwanzig Talenten Silber auf fünfzig Talente erhöht habe; Sueton, Divus Iulius 4(http://penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Suetonius/12Caesars/Julius*.html#4) berichtet hingegen, dass Caesar zur Zahlung dergeforderten fünfzig Talente bereit war.

4. So Sueton, Div. Iul. 19.5. Cic. ad Att. 2,3.6. Theodor Mommsen, Römisches Staatsrecht, Bd. 1, 2. Auflage. Verlag von S. Hirzel, Leipzig 1876, S. 551, Anm. 17. Caesar, de bello Gallico 4, 15.8. Luciano Canfora: Caesar. Der demokratische Diktator. Beck, München 2001, S. 116 f.

Page 23: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 23/25

9. Ben Kiernan: Blood and soil. A World History of Genocide and Extermination from Sparta to Darfur. Yale University Press 2007, S. 58; ähnlichMichael Grant: Julius Caesar. McGraw­Hill, Columbus 1969, S. 115.

10. Karl Christ: Krise und Untergang der römischen Republik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1979, S. 337.11. Plutarch, Caesar 15, 5 (http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Plutarch/Lives/Caesar*.html#15).12. Vgl. Sueton, Div. Iul. 32 (http://penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Suetonius/12Caesars/Julius*.html#32).13. Sueton, Divus Iulius 77 (http://penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Suetonius/12Caesars/Julius*.html#77); entsprechend sein

Umspringen mit den Volkstribunen und die Farce des 11­Stunden­Konsuls Gaius Caninius Rebilus. Vgl. Matthias Gelzer: Caesar. Der Politikerund Staatsmann. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1960, S. 286; 288; 295 f.

14. Vgl. Christian Meier: Caesar. München 2002, S. 30 f.15. Zum geplanten Partherkrieg siehe Jürgen Malitz: Caesars Partherkrieg (http://www.gnomon.ku­eichstaett.de/LAG/partherkrieg.html). In: Historia

33, 1984, S. 21–59.16. Zu Brutus und seinen Motiven siehe Ulrich Gotter: Marcus Iunius Brutus – oder: die Nemesis des Namens. In: Karl­Joachim Hölkeskamp, Elke

Stein­Hölkeskamp (Hrsg.): Von Romulus zu Augustus. Große Gestalten der römischen Republik. München 2000, S. 328–339.17. Wolfgang Will: Caesar. Darmstadt 2009, S. 179; Werner Dahlheim: Julius Caesar. Die Ehre des Kriegers und die Not des Staates. Paderborn

2005, S. 240 (über 60).18. Sueton, Divus Iulius 81 (http://penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Suetonius/12Caesars/Julius*.html#81): Spurinnamque irridens et ut

falsum arguens, quod sine ulla sua noxa Idus Martiae adessent: quamquam is venisse quidem eas diceret, sed non praeterisse.19. Vgl. Sueton, Divus Iulius 82 (http://penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Suetonius/12Caesars/Julius*.html#82), der letzteres für

wahrscheinlicher hält.20. Cicero, ad Atticum 14, 14, 4.21. Zur Entwicklung nach Caesars Tod bis zur Erringung der Alleinherrschaft durch Octavian siehe neuerdings Josiah Osgood: Caesar’s Legacy.

Civil War and the Emergence of the Roman Empire. Cambridge University Press, Cambridge 2006.22. Sueton, Divus Iulius 55 f.23. Sueton, De grammaticis 7.24. Plutarch, Caesar 3; Sueton, Divus Iulius 4, 1 (http://penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Suetonius/12Caesars/Julius*.html#4).25. Gaius Julius Caesar: Der Gallische Krieg. Übersetzt und erläutert von Curt Woyte. Nachwort von Karl Büchner. Philipp Reclam Jun., Stuttgart

1975, S. 3.26. Sueton, Divus Iulius 56, 5 ff.27. Plinius der Jüngere, Epistulae 5, 3, 5.28. Sueton, Divus Iulius 56, 5.29. Plutarch, Caesar 54; Sueton, Divus Iulius 56, 5; Appian, Bürgerkriege 2, 99; u. a.30. Plutarch, Caesar 3, 4.31. Sueton, Divus Iulius 56, 6.32. Cicero, Epistulae ad Atticum 9, 6a; 9, 7c; 9, 13a; 9, 14, 1; 9, 16; 10, 8b.33. Cicero, Brutus 261 f.; Sueton, Divus Iulius 55, 1; auch für Quintilian (Institutio oratoria 10, 1, 114) galt Caesar als bedeutender Redner.34. Sueton, Divus Iulius 6.35. Sueton, Divus Iulius 55, 4.

Page 24: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 24/25

36. Zum Caesarporträt siehe V. M. Strocka: Caesar, Pompeius, Sulla. In: Freiburger Universitätsblätter 163, 2004, S. 60–66 (PDF, 7,4 MB(http://www.freidok.uni­freiburg.de/volltexte/3358/)).

37. Virtuelles Antikenmuseum Göttingen: Späte Republik (http://viamus.uni­goettingen.de/fr/e_/uni/e/01/index_html). Vgl. Münzen mit DarstellungCaesars (http://www.coinarchives.com/a/results.php?results=100&search=caesar+dict) auf coinarchives.com.

38. Virtuelles Antikenmuseum Göttingen: Bildnis des Iulius Caesar (http://viamus.uni­goettingen.de/fr/mmdb/d/singleItemView?pos=0&Inventarnummer=A%201712).

39. V. M. Strocka: Caesar, Pompeius, Sulla. In: Freiburger Universitätsblätter 163, 2004, S. 57–58 mit Abb. 13 und 18–19.40. V. M. Strocka: Caesar, Pompeius, Sulla. In: Freiburger Universitätsblätter 163, 2004, S. 58 mit Abb. 17 und 20.41. Berthold Seewald: Büste gefunden – So sah Caesar wirklich aus (http://www.welt.de/kultur/article1999018/Bueste­gefunden­So­sah­Caesar­

wirklich­aus.html). In: Welt.de, vom 16. Mai 2008.42. Paul Zanker: Der Echte war energischer, distanzierter, ironischer (http://www.sueddeutsche.de/wissen/caesars­bueste­der­echte­war­energischer­

distanzierter­ironischer­1.207937). In: Süddeutsche Zeitung, 26. Mai 2008; Wolfgang Will: Die Büste aus der Rhône. Locken auf Caesars Glatze(http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/die­bueste­aus­der­rhone­locken­auf­caesars­glatze­1543710.html). In: faz.net, 27. Mai 2008; „Daskann nicht Caesar sein“. Der Archäologe Luca Giuliani über den Porträtfund von Arles, authentische Bilder und die Wünsche des Publikums(http://www.welt.de/welt_print/article2048969/Das_kann_nicht_Caesar_sein.html). In: welt.de, 30. Mai 2008; vgl. auch Mary Beard: The face ofJulius Caesar? Come off it! (http://timesonline.typepad.com/dons_life/2008/05/the­face­of­jul.html) In: timesonline.typepad.com, 14. Mai 2008.

43. Sueton, Divus Iulius 45 (http://penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Suetonius/12Caesars/Julius*.html#45).44. Sueton, Divus Iulius 45 (http://penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Suetonius/12Caesars/Julius*.html#45); Plutarch, Caesar 17

(http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Plutarch/Lives/Caesar*.html#17).45. Beide Etymologien sind umstritten, zu zwei weiteren Erklärungen vgl. Hans Georg Gundel: Caesar. In: Der Kleine Pauly. Band 1, München

1964, Sp. 996 f.46. Matthias Gelzer: Caesar. Der Politiker und Staatsmann. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1960, S. 268.47. Die älteren Beispiele sind gesammelt von Friedrich Gundolf: Caesar: Geschichte seines Ruhms. Bondi, Berlin 1924 (Nachdruck Wiss.

Buchgesellschaft, Darmstadt 1968).48. Historische Romane über Caesar (http://www.hist­rom.de/themen/caesar.html). In: hist­rom.de.49. Onlineausgaben: Lateinisch–Englisch (http://www.perseus.tufts.edu/cgi­bin/ptext?doc=Perseus%3Atext%3A1999.02.0001) auf perseus.tufts.edu,

Lateinisch–Deutsch bei Wikibooks.50. Onlineausgabe: Lateinisch–Englisch (http://www.perseus.tufts.edu/cgi­bin/ptext?doc=Perseus%3Atext%3A1999.02.0076) auf perseus.tufts.edu.51. Eine detaillierteren Überblick zu den wichtigsten Quellen bieten die einschlägigen Caesar­Biographien und die betreffenden Beiträge in Griffin,

Companion.52. Vgl. Martin Jehne: [Rezension zu] Karl Christ, Caesar. Annäherungen an einen Diktator. München, Beck 1994. In: Historische Zeitschrift 263,

1996, S. 444–446.53. Vgl. Hans Kloft: [Rezension zu] Helga Gesche, Caesar. (Erträge der Forschung, Bd. 51.) Darmstadt, Wiss. Buchgesellschaft 1976. In:

Historische Zeitschrift 230, 1980, S. 135–137.54. Vgl. Martin Jehne: [Rezension zu] Wolfgang Will, Julius Caesar. Eine Bilanz. Stuttgart/Berlin/Köln, Kohlhammer 1992. In: Historische Zeitschrift

260, 1995, S. 178 f.55. Vgl. Andreas Klingenberg: Rezension zu: Will, Wolfgang: Caesar. Darmstadt 2009 (http://hsozkult.geschichte.hu­berlin.de/rezensionen/2010­1­

Page 25: Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

21.12.2015 Gaius Iulius Caesar – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar 25/25

Diese Seite wurde zuletzt am 7. Dezember 2015 um 22:21 Uhr geändert.Abrufstatistik

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zu den Urhebern und zum Lizenzstatuseingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweiseunterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich mit den Nutzungsbedingungen undder Datenschutzrichtlinie einverstanden. Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.

038). In: H­Soz­u­Kult, 18. Januar 2010.

Normdaten (Person): GND: 118518275 | LCCN: n79021400 | NDL: 00435043 | VIAF: 286265178 |

Von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gaius_Iulius_Caesar&oldid=148849740“

Kategorien: Wikipedia:Lesenswert Konsul (Römische Republik) Römischer Diktator Pontifex Maximus Augur Julier Historiker der AntikeLiteratur (Latein) Politische Literatur Autor Gaius Iulius Caesar Geboren 100 v. Chr. Gestorben 44 v. Chr. Opfer eines Attentats MannNeun Gute Helden