Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.2 Februar

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  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.2 Februar

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    BERLINM FEBRUAR 1937

    NR 27. J A H R G A N G

    ZEITSCHRIFT FR D S GES M T E GEBIET DES G S UND LUFTSCHUTZES DER ZIV ILB EVLKERUNG

    M I T T E IL U N G S B L AT T A M T L I C H E R N A C H R I C H T E N

    n smtlichen ufstzen handelt es sich um die persnlichen n sichten der Verfasser und nicht um Anschauungendienstlicher Stellen

    Der LuftschutzsanittstruppDr. med. G e 0 r g G r u b e r erlin

    Bei zahlreichen Luftschutzbungen unu p l a n spielen konnte immer wieder die Erfahrung g e maeht werden, da nicht nur die Ausbildung derLaientrger 1 ) und Sanittstruppfhrer durehaus u n einheitlich ist, sondern da aueh groe U n t e r~schiede in der Auffassung ber den taktischenEinsatz der Luftschutzsanittstrupps bzw b t c i lungen be s tehen . Diese unterschiedlichen n sehauungen findet man nicht nur bei Offizierender chutzpolizei , die als Luftschutzreviervor .steher nach eigenem Ermessen ihren L u f t s c h u t z sanittstrupp einsetzen, sondern sehr hufig auchbei Luftschutzrzten. die als Fachfiihrer ihrenKommandeuren den Einsatz von L u f t s c h u t 7sanittsa bteilungen vorschlagen.

    E erscheint somit zweckmig, R i ch t l in i e nfr Ausbildung und Einsatz der Lai e n t r g e raufzustellen. Die folgenden Zeilen sol1en einigeAnregungen hierfr geben:

    Bindende Vorschriften, besonders ber den Ein .satz der Luftschutzsanittstrupps, knnen bei dendurehau verschiedenen rtlichen Verhtiltnisseninnerhalb des einzelnen Luftschutzortcs und inder Gesamtheit der Luftschutzorte selber selbst .verstndlich nicht gemacht werden . Wohl aber istes m. E . mglich, etwa nach Art der Kranken .trgerordnung (KtO.) der Wehrmacht , die Haupt .~ u n k t efr die dringend wnschenswerte einheit .hche Ausbildung und, darber hinaus, einigegrundlegende Gedanken ber den Einsatz fest .zulegen .

    In vielen A u s bi I d u n g s I e h r g n g e nnimmt die Lehre vom Bau des menschlichen Kr .pers , von der Funktion seiner Organe einen vielZu breiten Raum ein . Allgemeiner K r p e r b a u- in der KtO. auf etwas ber zwei Seiten be .s:hrieben - . Atmung und Kreislauf sind t o f f g e biete , die tier Laientrger beherrschen mu. Alle sanderc ist Ba llast. Wir drfen nicht vergessen.da wir ltere, der Schulbank lngst entwhnteMnner vor un haben . meist Arbeiter - diei.ibrigen Revlkel'ungskreise holten sich noch i m

    mer auff :.dlcnu zurck - , Jenen wir an theo ,retisehem Wissen nur das unbedingt Notwendigebeibringen sollen. Noch krzer als dieser ersteAbschnitt kann die Lehre von den V e r l e tz u n .g e n einschlielich Knochenbrchen usw. , O h n macht, Hitzschlag gehalten werden. Auch ist es beider Ve r b a n d I e h r e wirklich nicht e r f o r d e r Lich, die kompliziertesten Kopf . und S c h u l t e r v c r bnde (z . B den Desaultschen Verband) machenzu lassen. Ich habe es im Felde nie erlebt, dadiese Verbnde bei der Ersten Hilfe gebrauchtwurden. Unbedingt sich'er dagegen mu derLaientrger die Abbindungsstellen und die ver .schiedencn Mglichkeiten der Stillung einerSchlagader blutung beherrschen. Er mu e i n w a n d frei Schienenverbnde anlegen knnen, wobeiaber das Hauptaugenmerk auf das Anlegen b ehe l s m i g e r Schienenverbnde zu richtenist. Auch hier kann nur dringend empfohlen w e r

    den , den einschlgigen Abschnitt der KtO. al s( Tnterlage fr den Unt e rricht zu verwenden.Zweckmill ist es, im nchsten. vierten, b

    'chnitt G:I u n d K a m p f s t 0 f f s c h d igun g e n zu behandeln. Nach kurzer W i e d e r holung des Atmungsvorgangs werden u. a. auchdie Folgen von Sauerstoffmangel im allgemeinenerlutert und Illeichzeitig auf die Erste Hilfe beiden einzelnen Unfllen, -wie Ertrinken, Erhngen.Kohlenox y dvergiftung , eingegangen. Bei der B e prechung der knstlichen Atmung ist es allen

    ausbildenden rzten zur Pflicht zu machen, ihrepersnlichen Ansichten ber den Wert der e i n

    zeInen Beatmungsmethoden zurckzu tellen undnicht danach die Auswahl der zu lehrenden e ~thoden zu treffen. Es werden nur die bei der W e h r macht blichen und in der KtO. beschriebenenVerfahren, nmlich 2 . Arm . Verfahren in derRckenlage, l ~ r m V e r f a h r e nin Seit enlage und

    J G c m ii Abschnitt 8 d e r Vorlufi g en Orls a nw c isung (N . ub ea rb e i lun A IQ36 is l di e amtli che Bez e ichnun g lr Laientr gc r nunm ehr.. L u 11 c h u I z s a n i I t m a n n . L e tz l e re B e ze ichnun g ist Om il d ur ch ~ n ~ ~ nu e h :n di eser Arb eit lr L a icnl r ge r zu se tz e n .

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    Rippenverfahren. gelehrt, diese aber so grndlich.da jeder Laientrger sie richtig ausfhren kann.

    Was soeben ber die Vielheit der Ansichtenbei der knstlichen Atmung gesagt wurde, gilt inbeinahe noch hherem Ma e fr den Unterrichtber die e h e m i s e h e n K a m pf s t o f f e. Wennman z. B bei bungen zu hren bekommt, daGrnkreuzkranke zur Beruhigung fest eingebun.den werden sollen, so geht das Voranstellendieser rein persnlichen Ansicht weit ber daserlaubte Ma der Lehrfreiheit hinaus. Wennirgendwo, so zeigt sich auf diesem Gebiet in derBeschrnkung der Meister. Auch hier gibt eseine ausgezeichnete und vllig ausreichendeGrundlage fr den Unterricht , und zwar das vonOberfeldarzt Privatdozent Dr. M u n t s eh ver .fate und vom Deutschen Roten Kreuz heraus .gegebene Heftehen ber Giftgaserkrankunl1enund Gasschutz 2 ) .

    Einen breiteren Raum kann in diesem Zusam .menhang die Lehre von Wirkunl1 , Gebrauch undPflege der A t e m s e h u t z g e r t e , insonderheitder Gasmaske und des Filtereinsatzcs, einnehmen.Hierbei ist aber gesteigerter Wert auf praktischebungen zu legen. ber die noch zu sprechen seinwird.

    Es folgt anschlieend ein kurzer Abri ber diesonstige A u s r s t u n g der Laientrger. DerLaientr ger mu mit dem Inhalt der Sanitts .tasche, der Gastasche und des Luftschutzverband .kastens genau vertraut gemacht werden. Er mubei Dunkelheit jedes Stck in diesen Behlternfinden knnen . Er mu wissen, wann und wiedie einzelnen Arzneimittel, Verbandstoffe usw. ge .braucht werden. Er ist aber auch darbcr zu be .lehren, da er rechtzeitif, bei seinem Truppfhrer

    den Ersatz verbrauchten Materials anfordern mu.Den Schlu dieses Teiles des Unterrichtes solldie Belehrung ber die allgemeine und die rt.liehe 0 r g a n i s a t i o n d e s z i v i I e n L u f t s c h u t z es bilden. I-Jierbei mu unbedingt er .reicht werden, da der ' einzelne Laientrger sichin seinem voraussichtlichen Einsatzbereich enauauskennt. .

    Um nun die acht Laientrger des Trupps mitihrem Fhrer zu einer E i n h e i t eben dem Luft.schutzsanittstrupp, zusammenzuschweien, sindo r d n u n g s b u n g e n unerllich. Eine guteAnleitung dazu geben der 1 und 2. Teil der vomDeutschen Roten Kreuz herausgegebenen Vor .s chrift fr den Ordnungsdienst der Sanittskolon .nen des Deutschen Roten Kreuzes 3 ). Selbstver .'itndlich kann dem Unterricht auch der e n t s n r e eh ende Abschnitt in der KtO. zugrunde gelegtwerden. An diese Ordnungsbungen schliet sichzweckmig der Unterricht ber K r an k e n t r a n s p 0 r t an. Wenn auch als Material fr dieichin jedem Benzinbehlter und bei jeder T emperatur einex p l o s i o n s g e f h r I i c h e s Gemisch bilden kannund sogar stel1enweise bilden m u wenn l abgezapftwird und dann F r i s c h i u f t in den Behlter einstrmt.Dieses Dampf-Luft -Gemiseh bleibt dann auch so langcexplosi, ", bis sich die Luft wieder mit mehr als 3,5Benzindmpfen gemischt hat, und dies kenn unter Umstnden liingere Zeit dauern. Je grer der Luftraumim Tank ist, um so heftiger kann auch eine Explosionlind dercn Fernwirkung sein, und wenn solche Flle erfrculicherweise bis August 1934 ausgeblieben waren odersich nur als Verpuffungen mit geringer Tankbeschdii ung ausgewirkt hatten, so ist dies eben dem Umstande)llIzusehreiben, da Benzindmpfe mit Luft nur dannexplodieren, wenn in 100 Litern Luft 1.5 bis 3 5 LiterBenzindiimpfe vorhanden sind . In der Literatur findetman oft als untere Grenze 2,6% und als obere 7%.j ach eingehenden Ver uchen von Professor H a I e rHamburg, sind diese Zahlen viel zu hoch fLir Benzinmit den blichen Siedegrenzen. wie sie im technischenGebrauch blich sind.

    Sind weniger als 1 5 Liter in 100 Litern Luft, so ist

    ") Vgl. s z c z e p a n s k i Schw :mmendc Tankd ec ken fr Mincr.ll- r o t . n k . n l . ~ c n .In " Gasschutz und Luftschut z" , 6. Jg .. S. 94 ff. , 1936 .

    ") S. ..Gasschutz und Luftschutz , 6. l ~.. s. 121, 1936 .) S ..Gasschutz und Luftschutz , 5. J ~ . S. 285, 1935 .

    11 Vgl. .. Feuerpolizei , Mrzheft 1935.

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    das Gemisch nicht entzndbar, und bei mehr al s 3,5 %verbrennt es entweder verpuffend oder ohne jede Explosionserscheinung. Der Explosi onsbereich beg innt zwarschon bei geringen Damptmengen, erstreckt sich abernur ber :Y J aller Benzindampf -Luft -Gcmische, whrender bei Leuchtgas beispielsweise zwischen 8 % und 25 %liegt, also sich auf 25 - 8 = 17 % erstreckt. Demnachbesteht bei Leu.:htgas mehr als die achtfache Mglichkeit der Bildung eines explosiven Gemisches wie beimBenzindampf.

    Im allgemeinen sind wohl in Benzintanken DampfLuft -Gemische vorhanden, die oberhalb 3.5 % liegen. diealso nicht explosiv sind; die Sicherheitsbehrden sindaber verpflichtet, den u n g n s t g s t e n Fall zu bercksichtigen, der mglicherweise eintreten kann. undhiernach ihre Vorschritten zu bemessen.

    Da im brigen in Gebuden entstandene Benzindampf -Explosionen hnliche Zerstrungen anrichtenknnen wie z. B. Leuchtgas -Explosionen. ist aus ve rschiedenen Fllen der letzten Jahre bekannt. bei denenstarke Massivwnde und Decken zerrissen und schwereMauerteile weit fortgeschleudert wurden.

    Auch in einem noch lteren Aufsatz 7 ) hatte ichnach kurzer Beschreibung der Tankbrnde vonBlexen und Rummelsburg gesagt: Man darf nunkeineswegs aus dem Verlauf dieser Brnde denSchlu ziehen, da solche Tankbrnde stets soverhltnismig harmlos verlaufen mssen. M a yhat brigens unter 3., Brand in Rummelsburg (Be .rieht des Oberingenieurs Soltkahn), den sehr be.merkenswerten Satz ausgelassen, da die in derNacht wcit hrbare 0 e t o n a t i 0 n am 29. 11.,frh 1 Y Uhr, an den 50 m von dem Tank en t .fernt liegenden Betriebs. und Lagergebuden ab .solut k e i n e n Schaden anrichtete .

    Diese Tatsache wie auch die, da bei den Tank.explosionen in Blexen und in Rummelsburg nur

    die Tank d e c k e n , nicht aber deren Wandungen

    beschdigt sind, beweisen am besten, da dabeinur verhltnismid schwache Druckwirkungenaufgetreten sind, da also nur schwach explosive,besser gesagt verpuffende Dampf . Luft:Gel lischein den Tanken vorhanden gewesen sem konnen .Da aber Tankexplosionen auch anders verlaufenknnen, hat die Explosions. und r a n d k a t ~ s t r o o h ebewiesen die August/September 1934 die StadtC a m p a' n a (Argentinien) heimgesucht hat, wobei

    Bild 1. Lageplan der Tankanlage Campana am Parana, Argentlnien.

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    Bild 2. Durch Lultsog hera usgerissene Rollialousien in Campana.

    innerhalb von fnf Tagen rund 170 Minerall .tanke vernichtet und durch E x p l o s i o n s d r u c k zahlreiche Gebude der Stadt und dieFensterscheiben bis zu 5 km Entfernung zerstrtwurden (Bild 1). Die Ursache der ersten Explo .sion. die einen Benzintank von 12 Millionen LiternInhalt zerstrte, konnte nicht festgestellt werden;die wenigen in der N he des Tanks zugegen ge.wesenen Zeugen sind dabei zu Tode gekommen.Diese erste Exdosion hat schnell noch mehrerein der Nhe stehende ebenso groe Benzintankezur Explosion gebracht und im Laufe des erstenTages noch 50 andere oberirdische Tanke in Brandgesetzt. Aus den brennenden Tanken strmendesMinerall hat sich dann auch brennend auf demParanaflu verbreitet und die hlzernen Kai.anlagen und Ladebrcken in groer Lnge zer.strt. Mit zahlreichen starken Wasserstrahlen ausMotorlschbooten gelang es aber, das brennende l vom Ufer wegzutreiben und dann die hlzer.nen Uferbollwerke abzulschen.

    Die Zerstrungen durch den Luftdruck sindselbst in grerer Entfernung so auerordentlichstark gewesen, da Sachverstndige zunchst be.zweifelt haben. dies knne durch eim;elne Benzin.tanke verursacht sein. Die angestellten Unter.suchungen haben jedoch einen einwandfreien Be.weis dafr geliefert. Bei den zerstrten GebudenzeiQte sich, wie brigens auch bei anderen Exnlo.sionskatastrophen, da der dem ersten Luftstofolgende Sog He grten Verheerungen angerich.tet hat (Bild 2).

    'Wenn bei frheren Tankbrnden die einlei:tende Explosion oder V e r p u f f u n ~nur die Tank.decke ganz oder teilweise abgerissen oder aufge.rissen hat, so hat es sich nicht um so brisanteDampf.Luft.Gemisehe wie in Camnana gehandelt.nach lngerer uerer Erhitzung der Tanke sogarmeist nur um erhhten inneren Dampfdruck. Nachden Erfahrunden von Campana mu aber bei Ent.zndung i n ~explosiven a s ~ L u f t e m i s c h e sineinem Tank auch damit gerechnet werden. danicht nur die Decke abgeris

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    gebenden Stellen keineswegs bestritten oder auchnur angezweifelt. Im Gegenteil hat eine groe An.zahl von Tankbrnden bewiesen, da die vorhan.denen Entgasungsffnungen nicht gengt haben,um die durch strahlende Hitze verursachtenDmpfe aus dem Tank abzufhren, da dann viel.mehr die Decke durch den inneren berdruck zer.rissen und das Feuer auch auf diesen Tank ber.tragen wurde. Es ist also einmal ntig, die Ent.

    gasungsffnungen der Mineralltanke so gro zumachen, da a lle Dmpfe entweichen knnen ,selbst wenn der Tank von einem Flammenmeerumgeben ist, wie dies nach Ausflieen brennen.den Ols aus benachbarten Tanken der Fall seinkann, und ferner mssen Reibahnen a ls Sicher.heitsventile gegen im Tank stattfindende Ver.puffungen und Exolosionen vorhanden sein, umdie Wnde mglichst davor zu schtzen, da siezerrissen werden.

    Da ersteres mglich ist, haben eingehende, derWirklichkeit angenate Versuche an einem 9000Liter fassenden Tank ergeben, in welchem zu.nchst ]500 kg Schmierl. Flammpunkt 220 0 C,

    nach 3Xstndigem Heizen bis zur Crack-Tempe .ratur (etwa 400 0 C) erhit 'd wurden. Die D a m p f .e n t w i e k u n g des Ols war selbst bei dieserhohen Temperatur keineswegs strmisch, so dabei dem Versuchstank von 200 cm Durchmessereine 10 cm weite Entgasungsffnung vollkommengengte, um einen nennenswerten berdruck imTank zu verhindern. Hieraus kann der Schlu ge.zogen werden. da mit Schwerlen gefllte Gro.~ n k ebei uerer Flammenwirkung nicht durchInner en Dampfdruck zerrissen werden, wenn inder Tankdecke gengend groe Entgasungsffnun.pen vorhanden sind, und zwar wird bei einemran k von 20 m Durchmesser wahrscheinlich eineGesamtffnung von 0 5 bis 1 m 2 gengen.Der gleiche Versuch ist dann auch mit 3000 kgBenzin, das hierbei bis 100 0 C erhitzt wurde, wie .d,erholt worden. Die Temperatur im Luftraum des1 anks betrug zeitweilig bis zu 200 0 C und derstatische Druck im Tank bis zu 1100 mm Wasser.sule. Auch dieser Versuch hat bewiesen, da dieEXPlosion eines durch uere Flammen erhitztenBenzintanks vermieden werden kann, wenn durchhinrei chend groe Sieherheitsklanpen der Innen.druck ein bestimmtes Ma nicht berschreitenkann. Die gew hnlich en Entgasungsleitungen und

    die berdruck. Vakuum. Ventile allein gengenhierfr aber nicht, es ist dazu vielmehr eine Ge.samtffnung von etwa 1 / 10 der ganzen Decken .flche erforderlich.

    Wie diese S i e h e r h e i t s v e n t i I e ohne kost.spieligen Umbau der Tanke zweckmid zu desta).ten .sind, soll hier nicht errtert werden; ~ s seiaber nochmals betont, da diese berdruekklap.pen nur ein Zerreien der Tankdecke oder einer

    Reinaht durch in n e r e n D am p f d r u c k ver.hindern sollen, wenn der Tank uerlich erhitztwird. Sie knnen dies aber nicht verhindern, wennim Tankhohlraum ein explosibles Oldampf.Luft.Gemisch entzndet wird.

    Was ich im Maiheft dieser Zeitschrift berdie sehr beschrnkte Wirkung von F eu e r .sc h u t z s c h i n g e l n gegen die Ausbreitungvon Minerallen auf Wasserflchen gesagt habe,trifft leider in vollem Umfange zu. Die zustn.digen Behrden sind inzwischen auf die hierberin Fachzeitschriften verffentlichten Aufstze vonmageblicher Seite hingewiesen worden.

    Ob die in Amerika seit einigen Jahren benutz .

    ten s e h w i m m e n d e n T a n k d c h e r durchwelche jeder Leerraum im Tank vermieden wird,bei unseren klimatischen Verhltnissen berhauptverwendet werden knnen, wird von vielen Fach.leuten bezweifelt.

    Da die Minerallverluste durch Ve r d u n .s t u n g auch bei 'unserem Klima bis zu 1 v. H.im Monat betragen, ist allein schon vom wirt.schaftlichen Standpunkt aus sehr zu bedauern .Da aber die Atmungsverluste durch irgendwelcheGasometer. oder Gasausgleiehsbehltcr geringergeworden sind, konnte in Hamburg nicht festge.stellt werden. Der praktische Wert solcher An.lagen ist also noch nicht nachgewiesen.

    Der Vorschlag von M a y im Kriegsfalle alleGrotanke bis an die uerste Grenze zu fllen,um mglichst keinen Gasraum mehr zu haben ,ist erstens nicht durchfhrbar, weil unter derTankdecke stets ein Hohlraum bleibt und derAusdehnung wegen auch bleiben mu, und zwei.tens sehr beenklich , weil die Umwallung derTankgruppen im allgemeinen nur 50 bis 60 v. H.des ganzen Tankinhalts aufnehmen kann.

    Die beste Sicherung der Grotanke bleibt un .bedingt die vollstndige oder wenigstens teilweis eVersenkung im Erd boden .

    Erfahrungen in Schutzrumen1 Dipl.-Ing. K E. Ku n z e. VDI., Berlin

    Vergleicht man die zum Teil in der ZeitschriftGasschutz und Luftschutz , zum Teil an anderenStellen verffentlichten Ergebnisse von Schutz.r ~ u m u n t e r s u e h u n g e nrechnerisch und durch er.ganzende Nachuntersuchungen, so treten teilweisestark voneinander abweichende Werte, aber auchUngenauigkeiten zutage.

    Es ist allerdings zu b eachhm, da stets geringeAbweich un gen bei der Betrachtung dieser Pro.

    bleme in Kauf genommen werden mssen, da beiden gesamten Berechnungen der unbestimmteFaktor Mensch in Rechnung zu stellen ist. Will

    man jedoch Entwicklungsunterlagen schaffen, soist zu fordern, da die theoretischen Werte inEinklang mit den gemessenen Werten gebrachtwerden, da also die Ausgangsstellung - um die.sen Ausdruck zu gebrauchen - genau umrissenwird. Wenn daher nachstehend einige Beispiele

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    aus der unter obigem Tite l in Gasschutz undLuftsc h utz verffentlich t en Ar b eiP) angefhrtund Forder u ngen aufges t ell t wer d en, so so ll diesnicht a ls Kr iti k des bcreits Geschaffenen gelten,sondern als Beitrag zur K lrung des Pr o b lems undals Unte rl age fr weitcre Untersuc h ungen dienen.

    1. Als durchschnittliche Kohlensureausschei.dung des Menschen wurden bisher allgemein0.29 Liter je Minute genannt . Hiervon ausgehend,wird zur Ein h altu n g c ines Hc h s tk oh lensure.gehaltes von 2% eine M i n d e s t I u f t m e n g eyon 13 Litcr je Minutc und Person errechnet 2 .

    Prft man jedoch die Za h l von 13 Li t er je Mi .b

    nute an Hand der Forme l c - J nac h , so ergibt

    sich:

    I b 0,29 ] - L . M= = 00? = 4 J Itcr Je lIlute.c , _c = Koh lensurekonzentration,b = Kohlensureabgabe in Liter jc Minute,I = Luftmenge je Person.

    Es sind also nicht mindestens 13, sondern minde.tens 14,5 Liter je Minute fr die Lufterne u erung

    erforder li ch.2. Wird die graphische Darstellung zur Erlute.

    rung der Beziehungen zwischen Luftmenge undKohlensuregehalt fr R u h e" und A r b c i rgewh lt, so gengen diese unbestimmten Angabenallein nicht. Es fehlen meist nhere Angaben berdas, was als Ruhe und als Arbeit gelten soll.Von der Art der Ttigkeit der Rauminsasscnhngt der Kohlensuregehalt und damit der V e r ~lauf der Kurve in sehr starkem Mae ab. So gehtzum Beispie l aus den in Bild 13 ) gezeigten Kurvenhervor, da die Koh lensureabgabekurve fr

    Ruhe sich auf 0,29 Liter Kohlensure je Minute

    und fr Arbcit " auf 0,6 Liter je Minute bezieht.Es kommen jedoch zum Beispiel fr Sc h laf einbedeutend kleinerer Wert - im Mittel 0,18 Literje Minute - und fr Arbeit je nach Art derTtigkeit bedeutend hhere Werte fr die K o h ~lensureabgabe in Betracht. A ls Ruhe gilt hieranscheinend Sitzen , Lesen " , Singen , als Ar.beit Umhergehen und Bettigung des Lftersdurch eine Person " . Eine genaue Unterteilung unddamit mehrere Kurven mit e i n d e u t i ~ e nAngaben,fr welche Ttigkeit sie zutreffen, wren er-wnscht.

    3. Aus Bild 2 mit einer Darstellung von Unter .s uchungen an Schutzrumen mit verschiedenerLftung') - darunter au ch einem unbelftetenRaum - wurden nachstehende Werte abgelesenbz w . errechnet:

    Raum mS / PersonLftung o h e n s u r e ~

    je Person maximum

    I 1,29 16 Liter / Min. 1,7 % C+)JJ 1,33 40 0,8 %

    1,33 80 0,4 %IV 1,3 3,3 %Benutzt man diese Werte, so kommt man an Hand

    der von S t e l z n e raufges te ll ten Formeln5

    ) zuinteressanten Ergebnissen. In den Forme ln sind:c = Kohlensuregehalt in m 3 je m 3 Raum,b = je Minute abgegebene Koh lensuremengc jc

    Person,v = dcr spezifische Luftraum in Liter je Person ,

    = die spezifische Lftung in Liter je Minute undPe r son,

    z die Zeit in Minuten seit Belftung des Raumes,e die Basis der natrlichen Logarit hmen = 2,7 1828.

    4

    Die vier von S t e l z n e r a bgelei t eten und frdie genaue Erfass ung der ei n zelnen L ftun gswertewe r tvo ll en Formeln sind:

    I

    (1) c = ~ I- e - -;- . Z)Koh lensure in m j m \ Raum . .Danach ist a lso der Ko h lensureanstieg logarith.misch, d . h . anfangs verh ltnism ig schnell, dann.sehr verflachend. T h eore t isch drf t e sich - wie ausvors

    t ehender Fo r

    m elhervorgeh

    t - k e inkonstan;

    ter Wert fr den Ko hl ensuregeha lt erge b cn. DieKurve f r e verflacht jedoch b erei ts f r Zeitenb er 180 M in uten so stark, da ma n p ra kt i sch denWe rt z = co setzen un d die Gleic h un g

    b(2) e = /

    die sich daraus ergibt, als Faustforme l benutzenkann. Der genaue Wert wird zwar im allgemeinenetwas unter der nach 2 berechneten Zahl liegen,gengt jedoch zur berschlglichen Berechn un g,zumal sich bei lngeren Zeiten auch schon n g e na u igkeiten aus der schwan k enden Kohlensiiure.abga b e de r Sc h ut zr a um insassen erge b e n.

    Ferner errechnen s ich die K oh lensurea b gabe jeMinute und Person zu .

    (3) b =cJ

    und die Zeit, na c h der ein b e . z

    v- e

    stimmter Kohlcnsurcgc h alt erreicht wird, zu

    (4) - 2,3 . v I 1 c ')z = - g - bWerden die in der vorhergehenden Tabe lle zusam