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TEXT 1: GASTARBEITERGanz unten in Dubai Sie haben wenige Rechte, hausen in Baracken und müssen auch noch bei 40 Grad Hitze sechs Tage die Woche ran: Arbeiter in Dubai werden von ihren Chefs ausgebeutet und häufig auch um ihren Lohn gebracht. Das Leben der Gastarbeiter in der Wüstenwunderstadt. Freizeit kennt Khaled nicht. Die Wochenenden sind für den Pakistani ein normaler Arbeitstag. Und auch tagsüber sind Ruhepausen dünn gesät, obwohl er sich bereits um sechs Uhr früh auf der Baustelle meldet und bis zehn Uhr abends malochen muss. Khaled arbeitet zwar in Dubai, einem Ort der Superreichen und der milliardenschweren Investmentprojekte, aber er werde wie ein Sklave gehalten, sagt er. Der maximalen Arbeitszeit stehe ein minimaler Monatslohn gegenüber. Überstunden inklusive erhält er umgerechnet knapp 200 Euro. Das ist wenig – „aber“, sagt er, „es ist immer noch doppelt so viel, wie ich in meiner Heimat erhalten würde“. So er denn überhaupt einen Job hätte. Auf ein kleines Inserat „Arbeit in Dubai“ würden sich in Pakistan mehrere Hundert Arbeitslose melden, sagt er und meint: „Diese Not nützen die Emirati brutal aus.“ Khaleds Situation steht exemplarisch für die Behandlung der ausländischen Arbeiter in Dubai. Text 2: Dubai (Emirat) Wirtschaft Mineralölwirtschaft Die Erdölvorkommen haben den Boom Dubais begründet und die gewaltigen Infrastruktur- Investitionen der letzten Jahrzehnte trotz niedriger Steuern ermöglicht. Doch die Ölvorkommen des Emirats sind begrenzt; man schätzt, dass sie zwischen 2015 und 2030 erschöpft sein werden. Daher versucht Dubai bereits seit längerem, vom Erdöl unabhängig zu werden und stattdessen in den Bereichen Handel, Finanzen und Tourismus zu wachsen. Nur noch etwa 5 % des Bruttoinlandsproduktes stammen aus der Erdölindustrie. Tourismus Da der Emir von Dubai erkannt hat, dass die Erdölreserven des Emirats in absehbarer Zeit erschöpft sein werden, wurde der Tourismus in den letzten Jahren sehr verstärkt. Ausgangspunkt dafür war der Bau von des Luxusresorts und –hotels z. B. das Hotel Burj al Arab. Dubai hatte 2008 eine Kapazität von rund 28.000 Hotelzimmern. Der Tourismus bringt Dubai Dubai (Emirat)zurzeit ca. 26,2 % seiner Gesamteinnahmen ein. Handel Dubai gilt als eines der größten Handelszentren Asiens. Dazu trägt die günstige geografische Lage entlang des See- und Luftweges von Asien nach Europa, die großzügigen und modernen Hafenanlagen, der große und moderne Internationale Flughafen Dubai und das Internationale Finanzzentrum Dubai bei. Zurzeit plant Dubai den weltgrößten Flughafen zu bauen. Um den Flughafen herum auf einer Gesamtfläche von 240 Quadratkilometern soll eine Handels- und Wohnstadt entstehen. Der erste Teil, die Logistikstadt Dubai, soll im Jahr 2008 fertiggestellt sein und das erste Modul der Flughafenstadt bilden.

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TEXT 1:

GASTARBEITER Ganz unten in Dubai

Sie haben wenige Rechte, hausen in Baracken und müssen auch noch bei 40 Grad Hitze sechs Tage die Woche ran: Arbeiter in Dubai werden von ihren Chefs ausgebeutet und häufig auch um ihren Lohn gebracht. Das Leben der Gastarbeiter in der Wüstenwunderstadt.

Freizeit kennt Khaled nicht. Die Wochenenden sind für den Pakistani ein normaler Arbeitstag. Und auch tagsüber sind Ruhepausen dünn gesät, obwohl er sich bereits um sechs Uhr früh auf der Baustelle meldet und bis zehn Uhr abends malochen muss.

Khaled arbeitet zwar in Dubai, einem Ort der Superreichen und der milliardenschweren Investmentprojekte, aber er werde wie ein Sklave gehalten, sagt er. Der maximalen Arbeitszeit stehe ein minimaler Monatslohn gegenüber. Überstunden inklusive erhält er umgerechnet knapp 200 Euro. Das ist wenig – „aber“, sagt er, „es ist immer noch doppelt so viel, wie ich in meiner Heimat erhalten würde“. So er denn überhaupt einen Job hätte. Auf ein kleines Inserat „Arbeit in Dubai“ würden sich in Pakistan mehrere Hundert Arbeitslose melden, sagt er und meint: „Diese Not nützen die Emirati brutal aus.“

Khaleds Situation steht exemplarisch für die Behandlung der ausländischen Arbeiter in Dubai.

Text 2:

Dubai (Emirat) Wirtschaft

Mineralölwirtschaft Die Erdölvorkommen haben den Boom Dubais begründet und die gewaltigen Infrastruktur-Investitionen der letzten Jahrzehnte trotz niedriger Steuern ermöglicht. Doch die Ölvorkommen des Emirats sind begrenzt; man schätzt, dass sie zwischen 2015 und 2030 erschöpft sein werden. Daher versucht Dubai bereits seit längerem, vom Erdöl unabhängig zu werden und stattdessen in den Bereichen Handel, Finanzen und Tourismus zu wachsen. Nur noch etwa 5 % des Bruttoinlandsproduktes stammen aus der Erdölindustrie. Tourismus Da der Emir von Dubai erkannt hat, dass die Erdölreserven des Emirats in absehbarer Zeit erschöpft sein werden, wurde der Tourismus in den letzten Jahren sehr verstärkt. Ausgangspunkt dafür war der Bau von des Luxusresorts und –hotels z. B. das Hotel Burj al Arab. Dubai hatte 2008 eine Kapazität von rund 28.000 Hotelzimmern. Der Tourismus bringt Dubai Dubai (Emirat)zurzeit ca. 26,2 % seiner Gesamteinnahmen ein. Handel Dubai gilt als eines der größten Handelszentren Asiens. Dazu trägt die günstige geografische Lage entlang des See- und Luftweges von Asien nach Europa, die großzügigen und modernen Hafenanlagen, der große und moderne Internationale Flughafen Dubai und das Internationale Finanzzentrum Dubai bei. Zurzeit plant Dubai den weltgrößten Flughafen zu bauen. Um den Flughafen herum auf einer Gesamtfläche von 240 Quadratkilometern soll eine Handels- und Wohnstadt entstehen. Der erste Teil, die Logistikstadt Dubai, soll im Jahr 2008 fertiggestellt sein und das erste Modul der Flughafenstadt bilden.