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ITALIEN 1 I TAL IEN NOTNUMMER 310 05/12/29. JAHRG. SATIRE /PROGRAMM/WERBUNG GAUCK VOR RÜCKTRITT? War er IM „Quasselbacke“?

GAUCK VOR RÜCKTRITT? War er IM „Quasselbacke“?italien.engelkunst.de/file_download/14/italien1205.pdf · italien 1 i talien notnummer 310 05/12/29.jahrg. satire/programm/werbung

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ITALIEN 1

I T A L I E NNOTNUMMER 310 05/12/29. JAHRG.SATIRE/PROGRAMM/WERBUNG

GAUCK VOR RÜCKTRITT?War er IM „Quasselbacke“?

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2 ITALIEN

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ITALIEN 3

jorg

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Fr i s ch e To m a t e n s u p p e , h m m . . . k ö n n t e i ch n o ch e i n e n k l e i n e n N a ch s ch l a g h a b e n ? ! D a n ke A u e r S ch u l e .

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Auer Schule E s s e n . Tr i n ke n . G u t e L a u n e .w w w. a u e r- s c h u l e . d e

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4 ITALIEN

ITALIEN - über 25 Jahre, das lustige Heft für Wuppertal, Remscheid, Solingen, Berlin, München, New York und anderswo

Kurt‘s Frau: „Unser Hund ist stutenbissig!“Kurt: „Aber auf: PLATZ!! hört er nicht!“

Herausgeber:Kulturkooperative Wuppertal e.V.(die börse, Jazz AGE, Haus der Jugend Barmen, Katzengold-Kulturbetriebe, Ottenbrucher Bahnhof)Friedrich-Engels-Allee 191 · 42285 Wuppertal

Reaktionsbüro & Anzeigeninquisition:Friedrich Engels Allee 191 · 42285 WuppertalE-Mail: [email protected] Internet: italien.wtal.deTel. 0202/8 48 06Day&Night 24 Std. rundum Nummertje: 0170/9648681

Redaktion: Uwe Becker (V.i.S.d.P.), Rolf-Rolf Gröbl, Harry vom Hombüchel, Horst Scharwick, Jorgo SchäferRedaktions-Sekretärin: Doris (102/63/96)

Autoren und Motoren:Otto Diederichs, Eugen Egner, Wim van Hoepen, Til Mette, Kriki, Stephen Oldvoodle, Ari Plikat, Jünger & Schlanker , Shoam, RME Streuf, Peter Thulke, Bernd Zeller, Rattelschneck, Kittihawk, Ernst Kahl, Hauck & Bauer, Dominik Mauer

Titel: Frontpagers

Layout: Glatten Hanf

Terminkalender: Fax: 0202/312670 E-Mail: [email protected]

Netz:http://engelkunst.de/italien

Druck:Druckhaus Humburg, Bremen

Vertrieb:kultur direct! [email protected]

Italien ist Mitglied im überregionalen Anzeigenverbund

media connect gmbh-advertisingVeilchenstr. 10, 30853 Langenhagen Tel.: 0511/18607, Fax: 0511/[email protected] www.citycombi.de

Unsere verbreitete Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle von „ITALIEN SelfControlLing“der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von ITALIEN. Druckauflage 05/12: 12.371 - 8.203 Stück

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ITALIEN 5

I r r e !

•••Die CDU fordert Elternzeit für Opa und Oma! Das fehlte uns noch, Schwan-gere Rentnerinnen am Rollator!

L e b e w e S e N D e S M o N a t S ( 1 )

•••Arjen Robben

w S V - N e w S ( 1 )

•••An dieser Stelle werden wir ab sofort Neuigkeiten vom… äh…Dings ver-öffentlichen.

G r o ß e F r e m d h e i t v o n E u g e n E g n e r

Zur Beerdigung eines Jugendfreunds kehrte ich erstmals nach drei-ßig Jahren wieder in die Kleinstadt zurück, in der ich aufgewachsen war. Die Stadt hatte sich in der Zwischenzeit noch unvorteilhafter verändert als ich selbst, den Friedhof fand ich aber an der gewohnten Stelle. Der Trauergottesdienst war schon vorüber. Als ich bei strömendem Regen ankam, zog die nicht eben zahlreiche Trauergemeinde unter dem Wim-mern des Totenglöckchens von der Friedhofskapelle zum offenen Grab. Eilig schloß ich mich an und hielt im Gehen Ausschau nach bekannten Gesichtern unter den aufgespannten Schirmen. Damit fuhr ich fort, als das Ziel erreicht und der Überblick über sämtliche Anwesenden leichter war, doch sah ich ausschließlich Fremde vor mir. Naheliegenderweise fürchtete ich, an der falschen Beerdigung teilzunehmen. Es konnte durchaus vorkommen, daß ich etwas verwechselte; mir fiel wieder eine Veranstaltung ein, die ich nicht erlebt hatte, weil ich mir grundlos ein-gebildet hatte, die geographische Lage des Austragungsortes zu kennen. Möglichst diskret zog ich mein Notizbuch zu Rate: Ort und Zeit stimm-ten. Also blieb ich und wartete ab. Der Pfarrer hielt eine kurze unsin-nige Rede, in der wiederholt der Name meines Jugendfreundes vorkam, also hatte alles seine Richtigkeit. Anschließend wurde der Sarg von vier Trägern über dem Erdloch in Position gebracht, fiel klatschend in die wassergefüllte Grube und ging gurgelnd unter. Der Pfarrer begann, der Reihe nach allen die Hände zu schütteln, doch nach der fünften oder sechsten lief er plötzlich unartikuliert schreiend davon. Die Trauergäste blieben davon offenbar unbeeindruckt und begaben sich zum Leichen-schmaus in einer schäbigen Gaststätte gleich neben dem Friedhof.

Unter lauter fremden Leuten saß ich dort am Tisch und betrach-

tete traurig, was man uns zum Verzehr hinstellte. Die Frau neben mir fragte mich, in welcher Beziehung zu dem Verstorbenen ich denn wohl gestanden habe. Wahrheitsgemäß gab ich ihr zur Antwort, wir seien Kindheits- und Jugendfreunde gewesen. Mein Name sagte ihr so wenig wie mir ihrer. Bei dieser Gelegenheit gab ich dann auch meiner Ver-wunderung darüber Ausdruck, daß ich niemanden der Versammelten kannte. Ich nannte der Frau ein paar Namen von Menschen, die ich früher hier gekannt hatte, doch erwiderte sie jedesmal entweder „schon gestorben“ oder „wohnt nicht mehr hier“. Nur bei einem hieß es: „Ja, der lebt hier noch, aber er öffnet nicht die Tür, wenn es läutet, weil er glaubt, es seien die Leute von der Volkszählung.“

Wie es sich ergab, unterhielten wir uns ein wenig über unsere Kind-heit und Jugend in diesem Ort und stellten fest, daß wir gleichaltrig waren und weitgehend die gleichen Erinnerungen an alles hatten. In zartem Alter mußten wir eigentlich Spielgefährten gewesen sein, hatten aber keinerlei Erinnerung an einander. Anhand meiner Beschreibun-gen konnte sich die Frau immerhin ziemlich genau an meine Eltern erinnern, gleichwohl war sie vollkommen sicher, diese seien kinderlos gewesen.

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6 ITALIEN

Verdammt nah an der Gastronomie.

Wir sind bei Facebook: Gefällt mir!

Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 UhrEssen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr

täglich geöffnet: Ende offen!

13. MaiLuisenfe st !

„Uwe Becker ist sehr gutt!“

Sasa Soukup(Österreicherin)

Erhältlich über:ITALIEN-BüroFriedrich-Engels-Allee 191Donau... quatsch, Oder:Änderungsschneiderei Celik, Luisenstr. 94a

D I c h t k u N S t ( 2 2 )

Papa-a ?Ja, mein Kind ?

Wenn du dichtest im Bestreben,mir ein rechtes Luxuslebenzu bescher‘n voll Prunk und Glanz;

wenn du dichtest, bis die frühenWolken morgenrot erglühen,frag ich doch, du armer Hans:

Willst du, statt am Reim zu drechseln,nicht mal meine Windel wechseln?

KLatsch-klatsch!

Thomas Gsella (Papa-a? Ja, mein Kind -Die letzen Fragen der Menschheit, Fischer-Verlag)

k o S t e N L o S e k o r a N - V e r t e I L u N g I N w u p p e r t a L

•••Die radikalislamistischen Salafisten haben in Wuppertal und 29 anderen Städten in Deutschland im vergangenen Monat Gratis-Korane an Passanten verteilt. Ich habe mir auch einen schenken lassen. Obwohl ich nix unterschrie-ben habe, bete ich sicherheitshalber zu Gott, dass es am Ende nicht doch ein Drückerkolonne war und ich jetzt ein Jahr lang die „Brigitte“, „HÖRZU“ und „Frau im Spiegel“ am Arsch habe.Bernd Sommer

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lo

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ITALIEN 7

L M e L D u N g - e I L M e D L u N g - e I L M e L D u N g - e I L M e L D uF D p b e r ä t ü b e r V e r z I c h t b e I N r w - w a h L :

Schnick-Schnack...

Schnuck!

D a S t e L e F o N k L I N g e L t . . .

•••„Guten Tag Herr Becker, ich möchte mich kurz vorstellen, mein Name ist Stäblein-Souvlakidis (Name von der Redaktion geändert), ich bin ihre neue Kundenberaterin der Stadtsparkasse Wuppertal. Ich würde mich gerne mal mit Ihnen unterhalten, auch dass wir uns ein bisschen besser kennenler-nen...!“Fast hätte ich geantwortet, „Dann trinken wir doch heute Abend mal ein Bier zusammen!?!“

ern

st k

ah

l

Grass: Die Schweden-Jahre

War der Jäger auf der PirschGibt es bei IKEA HirschWarn die Hirsche schnellerLiegen Köttbullar aum Teller

DoppelD

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8 ITALIEN

t e r M I N e F ü r I t a L I e N 6 / 2 0 1 2 b I S F r . 1 1 . 0 5 . ( ! ! ! ) , D I r e k t a N : S h o a M @ w e b . D e

p o L e N S p r e S S e F e I e r t u N S e r e N b u N D e S p r ä S I D e N t e Ng a u c k a L S V e r S ö h N e r

Ich knöpf‘ mir die Merkel mal vor!

Die Kanzlerin wurde von der Presse hier ja öfters mit Hitler verglichen...

a u S D e M a b r e I S S k a L e N D e r D e S h e r r N D o p p e L - D

•••Früher hatte man entweder Zeit oder Geld. Heute hat man beides. Oder beides nicht.

•••Jetzt weiß ich, warum Superman nicht mehr zu Hilfe kommt. Clark Kent fin-det keine Telefonzelle mehr zum Umziehen.

•••Obacht! Facebook will nach dem Liken nun auch das Katho-Liken einfüh-ren. Protestanten, verhindert das!

•••Früher habe ich bei „Willst du mit mir gehen?“ nicht Ja oder Nein ange-kreuzt, sondern „Gefällt mir“ geschrieben. Wahnsinn oder Vision?

ari

1 3 . M a i D i e P a R T e i w ä h l e n !

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ITALIEN 9

I T A L I E N T E R M I T E N 0 5 / 1 2a L L e t e r M I t e No h N e g e w e h r !

2 . M I„Watching with my ears“sounds on canvas and paperArbeiten vom Vision Festival 2000-2011• O r t/18-20 Uhr

3 . D oBeerbingo• Café ZweisteiN/20 UhrSuperclub• U-Club/22 UhrRapportFinisage mit Karla Spennrath• Café ADA/17.30 UhrWDR 2 Lachen Livemit Rene Steinberg und Maria Grund-Schröder• LCB/20 UhrWuppertaler WortpiratenWortex-Poetry-Slam• die börse/20 UhrPia Fridhill„My swedish songbook“• die börse/20 UhrJazzpensionBig Band Jazz• Kattwinkelsche Fabrik/20 UhrKaleidoskopSchulkonzert• Färberei/19 Uhr

4 . F rJule SteinbachEröffnung mit Putzmunter• Heine-Kunst-Kiosk/15 UhrSoundtrips 10Myhr & Ostendorf• O r t/20 UhrRockabendmit The Pretty Things, Savoy Brown und Special Offer• LCB/20 UhrHubert Burghardt„Weltverbesserer - politisches Kaba-rett zwischen Wahn und Sinn“• Bürgerbahnhof Vohwinkel/20 UhrFreistundeS-Club-Party ab 14 Jahren• die börse/18-22 UhrSinglepartyfür Menschen mit Behinderung• Färberei/18 Uhr

5 . S a„Watching with my ears“sounds on canvas and paperArbeiten vom Vision Festival 2000-2011• O r t/14-20 UhrBlockshock!Party für Freunde elektronischer Musik• AZ/23 UhrDirks Burger-Initiativeein Weichbrötchen macht Karriere• Simons/ab 18 UhrAnnamateur & Außensaiter„Screamshots“• Kattwinkelsche Fabrik/20 UhrSalon de Salsa• LCB/22 UhrFunky Townü30 Party• die börse/21 Uhr

6 . S oSonntagsfrühstück• Katzengold/10-13 UhrExpedition LUNAVernisage mit Gunnar Lippoldt• Café ADA/17.30 Uhr

9 . M I„Watching with my ears“sounds on canvas and paperArbeiten vom Vision Festival 2000-2011• O r t/18-20 UhrMark Sieczkarek„The Fool“• die börse/20 UhrBALI Filmclubzum Tag der Befreiung• Bürgerbahnhof Vohwinkel/20 UhrBlues im Bistromit Holger Brinkmann• Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr

1 0 . D oBeerbingo• Café ZweisteiN/20 UhrSuperclub• U-Club/22 UhrCarlos DiazArrenberg trifft Argentinien• Simons/20 UhrMark Sieczkarek„The Fool“• die börse/20 UhrZEITLUPE - die Dokumentarfilm-reihe„Kinder der Steine, Kinder der Mauer“• Bürgerbahnhof Vohwinkel/19.30 Uhr

1 1 . F rGlobal Beatsmit Radio Pueblo• Café ADA/23 UhrHäppchentrinken• Simons/ab 18 UhrThe real McCoy Big BandJazz Benefiz Konzert• LCB/19 UhrKonrad Beikircher und Band• LCB/20 UhrGötz FrittrangKabarett• Kattwinkelsche Fabrik/20 UhrEndstation SehnsuchtKonzert mit Alex Amsterdam und Fabrizio Cammarata• Bürgerbahnhof Vohwinkel/20.30 UhrB.75Improtheater• die börse/20 Uhr

1 2 . S a„Watching with my ears“sounds on canvas and paperArbeiten vom Vision Festival 2000-2011• O r t/14-20 Uhr...da geht noch was!40plus Party• die börse/21 UhrB.Lyrical JoelBilly Joel Tribute• Bürgerbahnhof Vohwinkel/20 UhrTobias Mann„Durch den Wind und wieder zurück“• LCB/20 UhrSchnipselkino„Lieselotte macht Urlaub“• die börse/16 UhrBasantiindisches Frühlingsfest• Färberei/19 Uhr

1 3 . S oSonntagsfrühstück auf dem Luisenfest• Katzengold„Choreografische Insel“Folkwang Universität der Künste• Café ADA/19 UhrSalsa in der City• LCB/16 Uhr

1 4 . M oJazzsessionmusic is an open sky• Café ADA/21 Uhr

1 5 . D IZU(g)HÖREN - Literaturcafémit Josef Schoenen• Bürgerbahnhof Vohwinkel/19.30 Uhr

1 6 . M I„Watching with my ears“sounds on canvas and paperArbeiten vom Vision Festival 2000-2011• O r t/18-20 UhrTeam Rhythmusgymnastik• U-Club/23 UhrRubber SoulBeatles-Cover• Kattwinkelsche Fabrik/20 UhrET 91 - Der gläserne Zug, Teil 2Historische Filme• Bürgerbahnhof Vohwinkel/19.30 Uhr

1 7 . D oBeerbingo• Café ZweisteiN/20 UhrSuperclub• U-Club/22 Uhr

1 8 . F rElectro Swing Clubmit Gästen aus Paris und Senegal• Café ADA/23 UhrJazzy Blackberry CelebrationSoul, Funk, Pop, Rock• die börse/21 UhrDie Barmer KüchenoperDörte aus Heckinghausen• LCB/20 Uhr

1 9 . S a„Watching with my ears“sounds on canvas and paperArbeiten vom Vision Festival 2000-2011• O r t/14-20 Uhr„Jung & Laut“mit Leave, Eyes Closed u.a.• die börse/19 Uhr

2 0 . S oDuo Oberg/ThewesFinisage• O r t/20 UhrSonntagsfrühstück• Katzengold/10-13 UhrArrenboule• Simons/ab 14 UhrWilly Astor„Nachladende Frohstoffe“• LCB/19 Uhr

2 1 . M oDie Barmer KüchenoperDörte aus Heckinghausen• LCB/20 Uhr

2 2 . D ISexteto MilongueroTango der Barrios• die börse/20.30 Uhr

t e r M I N e F ü r I t a L I e N 6 / 2 0 1 2 b I S F r . 1 1 . 0 5 . ( ! ! ! ) , D I r e k t a N : S h o a M @ w e b . D e

2 3 . M IThe Dayzwischen Pop und Folk• Simons/20 UhrTobias Schössler„Letters - Late“• die börse/20 UhrBALI Filmclub„Ich bin doch nicht Forrest Gump“• Bürgerbahnhof Vohwinkel/20 Uhr

2 4 . D oBeerbingo• Café ZweisteiN/20 UhrSuperclub• U-Club/22 UhrFlorian Schroeder„Offen für alles und nicht ganz dicht“• LCB/20 Uhr

2 5 . F rHang CaravanKlangraum Schalterhalle• Bürgerbahnhof Vohwinkel/21 UhrLayla Zoe & BandCanadas Darling of the Blues• LCB/20.30 Uhr

2 6 . S a1 Night Bandeine Band, ein Konzert, ein Abend• die börse/20.30 UhrVegetarischer Abend• Simons/ab 18 UhrPagans meets Piratesmit Rabenschrey, Punch‘N‘Judy und Vroudenspil• LCB/20 Uhr

2 7 . S o6. Needful Things Designmarktauf allen Etagen• Café ADA/14-21 Uhr

2 8 . M oPfingstsonntagsfrühstück• Katzengold/10-13 Uhr6. Needful Things Designmarktauf allen Etagen• Café ADA/11-19 UhrEndstation SehnsuchtKonzert mit Leonard London und Max Rafferty• Bürgerbahnhof Vohwinkel/20 Uhr

3 0 . M Ijunges börsenensemble„100% Katastrophe - Der Rest muss dann wohl Liebe sein“• die börse/19.30 Uhr

3 1 . D oBeerbingo• Café ZweisteiN/20 UhrSuperclub• U-Club/22 UhrUwe Sandfort BandFunky Bones• Simons/20 Uhrjunges börsenensemble„100% Katastrophe - Der Rest muss dann wohl Liebe sein“• die börse/19.30 Uhr

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10 ITALIEN

DIEDERICHS „THE BERLIN NOT-BOOK“

Wa l ! Wa l ! D a b l ä s t e r ! …

Mal wieder so n Austrinkabend. Niemand erwartet mehr Großes. Alles ist dumpf und schön. Bis Regina J. die Bühne betritt. Regina J. ist Großküchenchefin der Europa-Kita in der Hauptstadt. Da liegt Märchen erzählen natürlich nahe. Aus irgendeinem Grund, den kei-ner mehr weiß, schwadroniert sie plötzlich über Angeln. Das muss man sich nur mal vorstellen: Ein Mädchen mittleren Alters, das vorwiegend Fischstäbchen warm macht, erhebt sich zur Petri-Jüngerin.

Natürlich fangen solche Geschichten in Berlin immer auf Addys Boot an. Derweil steht der Kaptain am Tresen und ist in andere Ge-schichten verstrickt. Zu seiner Ehrenrettung muss man aber sagen, dass er vormals in einer stillen Stunde und in ähnlicher Situation schon mal überführt wurde. Hierzu nun muss man wissen, dass der Hauptstadt-korrespondent von ITALIEN, dem Fachmagazin für Anglerlatein, in ei-ner längst verschollenen Fischzucht im schönen Wuppertaler Gelpetal aufgewachsen ist und Papa und seine Kumpels zudem auch noch begeis-terte Angler waren. Ergo hat sich unser Bengel schon im Windelalter dieselben an Bächen, Flüssen und Weihern platt gesessen und konnte den Wurm so kunstvoll auf den Haken wickeln wie keiner vor und nach ihm. Er wurde also quasi von Forellen gesäugt.

Käptn Addy hat dies seinerzeit widerwillig eingesehen und klein-laut bekannt, dass er außer vom Blinkern (der Amateurdisziplin des individuellen Fischfangs) und von gesetzeswidriger Fischwilderei kei-ne Ahnung von dem hat, was da unter seinem Bug wimmelt. Regina J. ist nicht so klug. Und da Sabine S. aus Lichterfelde sich zu diesem Zeitpunkt bereits in ihren Zonenrandbezirk zurückgezogen hat, legt sie richtig los: Eine Freundin nämlich (deren Namen wir hier huldvoll ver-schweigen wollen) hat doch tatsächlich irgendwann des Letztens bei ei-ner Tour auf Käptn Ahabs, ääh, Addys, Boot einen oberarmstarken Aal aus brandenburgischen Gewässern gezogen – und das binnen knapp! Uli W. ist beeindruckt, zumal besagte Freundin außer in frühestem Alter beim Magnetfischen aus dem Pappkarton noch nie eine Rute in der Hand hatte. Da muss der Aal (Anguila anguila) – schon in jungen Jahren ein echter Kämpfer – aber von der Maiden Schönheit extrem geblendet gewesen sein oder ohnehin schon Todessehnsucht gehabt ha-ben. Ein anderer von Reginas Kumpeln hinwiederum hat einen Hecht geblinkert (siehe oben), der war sooooo groß (an dieser Stelle muss Regi-na J. zur Demonstration sogar extra aufstehen), dass er dem glücklichen Fänger fast die Hand abgebissen hat, als der den Esox lucius vor dem unweigerlichen Kopp-ab noch von seinem hakenbewehrten Täuschfisch befreien wollte. „Ab jetzt“, hat die Küchenmamsell der Crew daraufhin gesagt, „nehme ich das alles nur noch küchenfertig entgegen“, sagtse. Diesem Diktat fiel dann natürlich sofort der Käptn zum Opfer. „Sitzt der doch hier draußen“ (an Land, im fußläufigen anglerlateinischen Alkoholunterschlupf) „und einen sooonen Barsch (Perca fluviatilis). Allein der Kopf“. (Gläser wackeln). „Den schuppst Du aber jetzt in der Hasenheide“. Allein der Weg hin und zurück in diese Grünanlage lässt den Fisch noch weiter riechen. (Nach diesem schwer verständlichen Absatz legte sich der Hauptstadtredakteur erstmal erschöpft aufs Ohr, um dann wie folgt fortzufahren... die Redaktion)

Genug davon. Lassen wir ihre Krebse (Crustacea) und Wollhand-krabben (Eriocheir sinensis) einfach wohlwollend außen vor, denn Re-gina ist inzwischen gegangen.

Wenden wir uns also anderen Fängen zu. Hinten in der dunklen Ecke des Glasbierfachgeschäftes hat Uli W. ein einsames Mädchen ent-deckt. „Kannsu die nich ma an unnsen Tisch holn“, bedrängt er den ITALIEN-Mann. Petri Heil. Kein Problem. Ratzfatz ist sie geködert. Bei Licht besehen fällt dem Herrn dann aber plötzlich ein, dass er seinem Annehmling ja noch eine Thunfischpizza versprochen hatte. Und Zack – weg isser. Petri Dank!

Interessantes Nachtangeln. Und nicht mal gestippt. Alles mit Grundblei.

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ITALIEN 11

S p D - F r a u e N F o r D e r N V o r S I t z e N D e N z u r b a b y p a u S e a u F - g a b r I e L L e h N t a b .

Ist doch schön, mit so einem kleinen Scheißerlein daheim...

Ich bin lieber bei den großen im Büro!

ratt

elsc

hn

eck

V e r a N S t a L t u N g S h I N w e I S ! „ w I r h a u e N p h I L I p p r ö S L e r e I N F a c h M a L w a S a u F D I e F r e S S e “

•••An dieser Stelle möchten wir auf eine außergewöhnliche Veranstaltung hinweisen. Wir finden, FDP-Chef Philipp Rösler sollte mal was auf die Fresse bekommen. Die Veranstaltung findet überregional überall statt, wo man ihn trifft. Es gibt hierfür keine besondere Begründung. Einfach eine Ohrfeige und gut ist. Es muss ja nicht für alles immer ein Grund vorliegen. Wer aber für eine Tätlichkeit gegen den FDP-Chef unbedingt einen Grund haben muss, damit er sich besser fühlt, dem legen wir einfach ein Zitat Röslers ans Herz: „Jetzt gilt es für die Beschäftigten - mehr als 10.000 vornehmlich Frauen, einzelne Mütter und ältere Frauen - schnellstmöglich eine Anschlussverwendung sel-ber zu finden.”Es könnte jetzt natürlich passieren, dass einige, die vorher gar nicht bei die-ser Aktion mitmachen wollten, nun eher gerne zwei- oder dreimal zuhauen möchten. Hierfür lehnen wir von ITALIEN natürlich jede Verantwortung ab.Uwe Becker

„ g o t t S c h a L k L I V e “ N I c h t M e h r L I V e !

•••Thomas Gottschalks abendliche Talkshow soll nicht mehr Live ausgestrahlt werden.“Die Live-Ausstrahlung war einfach zu stressig!“, so ein Mitarbeiter der Redaktion. Ob die Sendung nun „Gottschalk-Aufzeichnung“ heißen wird, steht noch nicht fest. Da eine Aufzeichnung allerdings auch sehr stressig ist, scheint auch eine Absetzung nicht mehr unmöglich, zumal die Quoten nicht besonders gut sind. Den frei werdenden Programmplatz könnte man sinn-voll nutzen, in dem man Live oder als Aufzeichnung sendet, wie FDP-Politiker links und rechts ein paar um die Löffeln bekommen.

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12 ITALIEN

In unserem Garten für`s Bier,

dürft auch ihr Gäste sitzen.In unserem Garten für`s Bier,

dürft auch ihr Gäste sitzen.

b e t t I N a w u L F F S e r I N N e r u N g e N

•••Bettina Wulff, Gattin des Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff, plant ein Buch über ihre 598 Tage im Schloss Bellevue.Der Titel des Buches steht noch nicht fest. Ein Sprecher des Verlages favo-risierte allerdings den Titelvorschlag „Zwei Maden im Speck“. Spannender, so der Verlagssprecher, wäre aber ein Büchlein über Bettinas Zeit weit vor Schloss Bellevue, als Bettina Körner, heute Wulff, noch unter dem Namen „Vic-toria“ im Etablissement „Chateau“ in Osnabrück gearbeitet hat.

Kleiner Vorabdruck aus Bettina Wulffs Buch „Die mit dem Wullf tanzt“:> ...ich nahm Christian in den Arm und drückte ihn fest an mich.

Er ist schon ein Mann von Welt, dachte ich, obwohl Großmutter an-fänglich gegen diese Ehe war: „Gepflegte Knie sind nicht alles, Bettin-chen“ flüsterte sie mir einmal zu, doch Weihnachten 2010 steckte sie mir einen Umschlag mit Geld zu und wünschte uns einen schönen Ur-laub. Ja, er sah traurig aus heute. Ich legte meinen Arm auf seinen und hatte das Gefühl, den Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland be-drücke etwas. „Ist es wegen des Telefonats?“ forschte ich vorsichtig. Er schwieg und starrte mit leerem Blick auf einen weit entfernten Punkt, ganz so wie eine Katze beim Kacken auf dem Katzenklo...“<

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ITALIEN 13

In eigener Sache

In unserem Archiv fehlen leider folgende Exemplare. Wer alle oder eins davon hat, möge sich bitte melden. Es winken Finderlöhne.1984: Mai, Juni und Dezember. 1985: Februar, Mai, Juli/August. 1986: April, Mai, September, Oktober, Dezember. 1987: März, April, Mai, Juli/August, September, November. 1988: März. 1991: Januar. 2009: Januar, September, November

g r a S S w I r D k o N k r e t e r !Israel

kann man doch echt in der Pfeife rauchen!

Grass: Die Wuppertal-Jahre

Als ein Barmann aus BarmenDrohte zu verarmenTrug er das restliche GeldNach Elberfeld

Was der Barmann nicht wussteUnd keiner sagte dem ArmenWas hier gar nicht gingWar ein Pub namens Bar Men

DoppelD

1 3 . M a i D i e P a R T e i w ä h l e n !

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14 ITALIEN

WattLöppt in NYC von Stephen Oldvoodel

K n o e d l e r , R o t h k o , P o l l o c k & C o m p a n y Als Michael Knoedler 1846 die erste Kunstgalerie in New York City

eröffnete, konnte ihr spektakuläres Ende noch niemand voraussehen. Knoedler war kurz zuvor aus Paris in die neue Welt immigriert und aus der alten hatte er Erfahrungen im Kunsthandel, ganz viel Ehrgeiz und den Plan mitgebracht, den in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch ziemlich neureichen Amerikanern europäische Kunstakademie-Produkte an die Wände zu hängen. Paris war sozusagen en vogue.

Sieben Generationen später war die Galerie in der Stadtvilla 19 East 70th Street heimisch geworden, gleich um die Ecke der Fifth Ave-nue und somit im einkommensstärksten Postzustellbezirk der gesam-ten USA. Die neue Adresse war ebenso renovierungsbedürftig wie die Handwerkerpreise jenseits von Gut und Böse und ohne die Hilfe des Finanziers und Kunstsammlers Armand Hammer hätte die älteste Ga-lerie des Landes bereits 1970 das Zeitliche gesegnet. Hammer galt als resolut, sein Engagement sollte auf gar keinen Fall als philantropisch missverstanden werden und der Schwerpunkt des Kunsthandelns ver-schob sich ruckartig von den europäischen „Klassikern“ hin zu ameri-kanischer Nachkriegskunst. New York war nach dem Zweiten Weltkrieg en vogue geworden, oder „in“, wie man hier sagt. Der Name Knoedler galt als „gut eingeführt“ und blieb darum als vertrauenerweckend erhal-ten. In Deutschland wäre es mit dem Vertrauen vermutlich schwerer ge-wesen, bezeichnet er doch jemanden, der in Art des Kunstgesangs aber jedoch „falsch“ singt, also knödelt bzw. knoedelt. Dazu später mehr.

Die inhaltliche Neuausrichtung brachte neue Namen mit sich, Na-men wie Mark Rothko, Milton Avery, Frank Stella oder Jackson Pollock und vor allem eines: Abstraktion. In der Abstraktion entzieht sich dem ungeschulten Auge rasch das sichere Gefühl dafür, ob es nun auf ein Original schaut oder auf eine Fälschung, denn gefälschte Abstraktionen können hinsichtlich ihrer Abstraktion ihre originalen Vorlagen noch weit überragen. Solche Zweifel auszuräumen, zählt zu den wesentlichen Aufgabe von Zertifikaten, also Urkunden, die die Provenienz – auf gut deutsch Herkunft – eines Werkes bezeugen. Zertifikate kommen im Kunstmarkt in der Regel von Inhabern geschulter Augen: Kurato-ren aus Kunstmuseen, gelegentlich Verwandte der in Frage stehenden Künstler oder eben auch Kunsthändler bzw. Galeristen. Zum Beispiel Jackson Pollock: Ohne Zertifikat ist ein Pollock kein Pollock, da kann das Bild noch so schön aussehen. Unter Kunsthistorikern ist es aller-dings ein nachgerade offenes Geheimnis, dass Pollock erstens dem Al-kohol über Gebühr zusprach, zweitens in seiner Scheune auf Long Is-land oft am Rande der Besinnungslosigkeit besoffen seine als Tanz bzw. Torkel ausgeführten Drip-Painting-Origien vollführte und drittens zwei verspielte Kätzchen besaß, von denen eines auf den Namen „Jackson“ hörte und das andere auf den Namen „Pollock“. Künstler sollen angeb-lich eitel sein, doch hatte die Namensgebung auch einen offensichtlich ökonomischen Grund. Was immer sich in der Scheune abspielte, ob also Kätzchen mit Farbe spielten, während der Künstler seinen Rausch ausschlief, oder aber der Künstler noch wach und agil die Farben ver-tropfte, die Werke blieben technisch gesehen Originale, ihre Schöpfer so oder so Jackson Pollock. (Vitaly Komar und Alex Melamid haben das bereits vor zig Jahren kapiert gehabt. Seither pinseln in Thailand verrentete Lastelefanten munter drauf los und die großflächigen Bilder werden an Touristen verkauft.)

Knoedler, so der Vorwurf im vergangenen November, solle ge-fälschte Pollocks verkauft haben. Genau genommen soll die Geschäfts-leitung der Galerie per Zertifikat behauptet haben, dass originalen Pollocks durchaus sehr ähnlich sehende Arbeiten entweder von ihm selber oder zumindestens von seinen beiden Kätzchen stammten. Weil es dabei oft um Millionenbeträge in Dollar geht, hebt bei Knoedler seit vergangenem November keiner mehr das Telefon ab und die Galerie gilt seit Dezember nach 165 Geschäftsjahren als offiziell geschlossen. Seit nunmehr fünf Monaten sind nun dank Knoedler deutlich mehr Zertifikate mit anderen, weniger abstrakten Augen angesehen worden als in den vielen Jahren seit Durchbruch der abstrakten Kunst. Seit letz-ter Märzwoche ist nun beim Amtsgericht in Manhattan die Klage einer Familie aus South Carolina gegen Knoedler & Company anhängig. Der Kläger hatte unlängst 25 Millionen Dollar für ein schönes und eher abstraktes Gemälde ausgegeben, von dem ein Knoedler-Zertifikat be-glaubigt, es handele sich um ein Original von Mark Rothko. Rothko ist bereits 1970 verstorben, kann also nicht mehr befragt werden. Katzen soll er nicht besessen haben. Nach einem verlässlichen Kriterium für die Originalität eines Rothkos befragt, gab der legendäre Kunsthistori-ker und MoMA-Kurator Kirk Varnedoe einmal zu Protokoll: „A Roth-ko sings.“ Die Beweisaufnahme des Verfahrens wurde auf drei Wochen angesetzt, nur wenig Zeit, wenn man bedenkt, welch wichtige Frage es zu erörtern gilt: Hängt in South Carolina ein echter Rothko oder nur ein verknoedelter?

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ITALIEN 15

H v H

? F r a g e N a N I t a L I e N ? ! a N t w o r t e N V o N I t a L I e N !

? Den „Kurt sein Hund und seine Frau“ auf Seite 4 im Impressum versteh ich dies mal nicht, könnt ihr mir da weiterhelfen ?! ...aber, aber, nun hör‘n s‘e mal, „Stuten“! „Platz“! da muss es doch dämmern !Na gut... ITALIEN!

a N g S t•••Der in Berlin lebende Schauspieler Daniel Brühl will sich keinen Ferrari kau-fen, weil er Angst vor Brandstiftern hat. Ich persönlich verzichte auf dieses Teil, weil ich Angst vor den monatlichen Raten habe.Horst Scharwick

1 3 . M a i D i e P a R T e i w ä h l e n !

u M F r a g e : p I r a t e N ü b e r h o L e N g r ü N e ,r o t h N a c h D e N k L I c h :

Vielleicht brauchen wir auch so eine Sexismusdebatte...

Quatsch nicht, hol‘ mir lieber einen Kaffee!

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