292
Gustav-Adolf-Werk e.V. Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland GAW-Projektkatalog 2017 www.gustav-adolf-werk.de

GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

Gustav-Adolf-Werk e.V.Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland

GAW-Projektkatalog 2017

www.gustav-adolf-werk.de

Page 2: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

Der Projektkatalog des Gustav-Adolf-Werks erscheint seit 1843, abgesehen von kurzen Unterbrechungen in den Kriegs- und Nachkriegsjahren, regelmäßig jedes Jahr. Gustav-Adolf-Werk e.V. Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland (GAW) Anschrift: Franz-Rendtorff-Haus Pistorisstr. 6, 04229 Leipzig Postfach: 31 07 63, 04211 Leipzig Telefon: (03 41) 490 62-0 Fax: (03 41) 490 62-66 und 490 62-67 E-Mail: [email protected] Internet: www.gustav-adolf-werk.de Bankverbindungen: KD-Bank – Zweigniederlassung der IBAN: DE35 3506 0190 1609 8000 26

Bank für Kirche und Diakonie eG BIC: GENODED1DKD

Für Spenden bitte unter Verwendungszweck „Projektort“ und „Seitenzahl“

angeben!

Impressum: Textverantwortung: Pfarrer Enno Haaks, Generalsekretär des GAW Mitwirkende: Maaja Pauska Ingeborg Sürth Carmen Klimasch Länderkarten: Renate Bräuer Satz und Layout: Sittauer Mediendesign, Leipzig Druck: druckhaus köthen GmbH & Co. KG Redaktionsschluss: 20. September 2016 Spätere Änderungen konnten nicht mehr berücksichtigt werden.

Page 3: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

GAW-Projektkatalog 2017

Gustav-Adolf-Werk e.V.Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland

Der Projektkatalog des Gustav-Adolf-Werks erscheint seit 1843, abgesehen von kurzen Unterbrechungen in den Kriegs- und Nachkriegsjahren, regelmäßig jedes Jahr. Gustav-Adolf-Werk e.V. Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland (GAW) Anschrift: Franz-Rendtorff-Haus Pistorisstr. 6, 04229 Leipzig Postfach: 31 07 63, 04211 Leipzig Telefon: (03 41) 490 62-0 Fax: (03 41) 490 62-66 und 490 62-67 E-Mail: [email protected] Internet: www.gustav-adolf-werk.de Bankverbindungen: KD-Bank – Zweigniederlassung der IBAN: DE35 3506 0190 1609 8000 26

Bank für Kirche und Diakonie eG BIC: GENODED1DKD

Für Spenden bitte unter Verwendungszweck „Projektort“ und „Seitenzahl“

angeben!

Impressum: Textverantwortung: Pfarrer Enno Haaks, Generalsekretär des GAW Mitwirkende: Maaja Pauska Ingeborg Sürth Carmen Klimasch Länderkarten: Renate Bräuer Satz und Layout: Sittauer Mediendesign, Leipzig Druck: druckhaus köthen GmbH & Co. KG Redaktionsschluss: 20. September 2016 Spätere Änderungen konnten nicht mehr berücksichtigt werden.

Page 4: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir
Page 5: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

3

„Ihr seid das Salz der Erde“ (Matthäus 5,13)

VORWORT

Salz der Erde zu sein, das ist eine Berufung, die Jesus uns als Kirche auf den Weg mitgibt – eben auch und insbesondere Diasporakirchen. Martin Luther sagt sinn-gemäß: wahre Christenmenschen sind immer in der Diaspora - so christlich ein Land oder das Abendland auch sein mag. Diaspora zu sein heißt, den Ruf des HERRN der Kirche zu hören und ihn dann mit der guten Tat sichtbar zu machen. Egal ob wir Viele oder Wenige sind. Das Geheimnis des Salzwortes besagt, dass wir klar zu unserem evangelischen Glauben stehen und uns engagiert für unsere Nächsten einsetzen: Aus dem Glauben heraus Gutes tun an jedermann! Der argentinische Theologe René Krüger beschreibt es so: „Wir können Diaspora sein, weil wir eine Minderheit sind, die den Auftrag, die Möglichkeit und den Wil-len zum Mit-Teilen einer Botschaft und eines alternativen Lebensmodells hat… Menschen zu sein, die das Evangelium aussäen. Kirche in Diaspora zu sein, bedeu-tet, eine Minderheit mit einer Mission zu sein.“ Ihr seid das Salz der Erde! Jesu Worte ermutigen, Liebe zu üben und den Werken der Barmherzigkeit Raum geben: Fremde beheimaten, Hungrigen zu essen geben, Durstigen zu trinken geben, Gefangene besuchen, Obdachlosen ein Dach geben, Kranke besuchen. Mit Barmherzigkeit soll das Leben gewürzt werden! Das wollen wir als GAW mit diesem Projektkatalog erneut an unseren Partnern tun! Das ist unsere Mission: evangelischen Diasporakirchen helfen und sie bestärken, dass sie Salz der Erde in ihrem Kontext sein können. So erlebt es die Griechische Evangelische Kirche mit ihrem Moderator Meletios Meletiadis. Trotz der großen wirtschaftlichen Probleme im Land und den immen-sen Herausforderungen in der Flüchtlingskrise zieht sich die Kirche nicht zurück. Im Gegenteil: Sie öffnet ihre Türen, sie schafft Raum und Lebensmöglichkeiten für Fremde, die bei ihr leben. Das Projekt der griechischen Kirche in Serres will genau das schaffen: Lebensraum für Flüchtlinge in einem Pfarrhaus. Dazu setzt sich die Kirche weiterhin intensiv für die Roma-Minderheit ein. Diese dürfen nicht verges-sen werden! Ihre Integration in die Gesellschaften Europas muss unterstützt wer-den. An der Roma-Thematik zeigt sich durch zwei Projekte der Reformierten Kirche in Ungarn, dass dies eine europäische Aufgabe bleibt. Wahrscheinlich wird sie in Zukunft noch wichtiger. Salz der Erde sind solche Projekte wie die Förderung einer Theologischen Fakultät in Rabat/Marokko. Die Vereinigte Protestantische Kirche in Frankreich hat uns um Förderung gebeten. Hier wird wirklich gemeinsam protestantische Solidarität sichtbar: französische Professoren unterrichten dort regelmäßig, das GAW unter-stützt bei dem Erhalt der Fakultät und die französische Kirche koordiniert.

Page 6: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

4

Nach langer Zeit wird ein Projekt aus Usbekistan in den Projektkatalog aufgenom-men. Bischof Eichholz aus Kirgisistan koordiniert hier den Aufbau und die Stär-kung eines „verbleibenden Restes“, damit sie in ihrem Umfeld Salz der Erde sein können. Dafür braucht es die Sanierung der Kirche in Taschkent. Wieder spielen die Projekte für „Bedrängte und verfolgte Christen“ eine große Rolle bei der Arbeit des GAW. Mit zahlreichen Partnern, z.B. in Syrien, Griechen-land und Ägypten, werden die Projekte koordiniert. Insbesondere die Schulprojek-te in Syrien zeigen, wie wichtig diese Solidaritätsarbeit ist. Diese Projekte ermuti-gen Menschen, nicht auf die Flucht zu gehen, sondern zu bleiben. Wir haben als Salz der Erde – als Diaspora – eine Mission. Und die heißt: Lasst uns Gutes tun! Lasst uns unsere evangelischen Glaubensgeschwister nicht vergessen, an sie erinnern, sie besuchen, ihnen helfen! Lasst uns gemeinsam miteinander evangelische Kirche – und in dieser Weise Salz der Erde sein! Dafür brauchen wir einander! Dafür sammeln wir mit diesem Projektkatalog und helfen, dass wir alle miteinander Salz der Erde sein können.

Prälatin Gabriele Wulz Präsidentin des GAW

Page 7: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

5

INHALTSVERZEICHNIS I. Statistische Angaben über die Verteilung der Beihilfen des Gustav-Adolf-Werks im Jahre 2014 S. 6 II. Hinweise und Daten zum Projektkatalog 2017 S. 8 III. Projektbeschreibungen S. 13 Sondersammlungen S. 14 Europa/Zentral-Asien S. 30 Süd-/Mittel-Amerika S. 236

Page 8: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

6

I. Tabellarische Übersicht der 2014 vom Gustav-Adolf-Werk (GAW)

gewährten Beihilfen (Stand 18. April 2016)

Europa Belgien € 22 608,01 1,14% Bulgarien € 13 254,58 0,67% Deutschland € 110 820,90 5,59% Estland € 36 716,78 1,84% Frankreich € 62 765,53 3,17% Griechenland € 30 746,81 1,55% Italien € 110 806,08 5,59% Lettland € 45 780,84 2,31% Litauen € 41 015,51 2,07% Österreich € 102 161,00 5,14% Polen € 31 773,69 1,61% Portugal € 22 858,32 1,15% Rumänien € 152 826,69 7,70% Russland *1 € 281 376,72 14,19% Serbien € 27 582,49 1,39% Slowakei € 67 182,51 3,39% Slowenien € 13 750,00 0,69% Spanien € 18 554,85 0,94% Tschechien € 47 812,52 2,41% Ukraine € 51 432,75 2,59% Ungarn € 103 114,52 5,20% € 1 394 941,10

Süd-Amerika Argentinien € 69 111,42 3,49% Bolivien € 34 559,99 1,74% Brasilien € 247 841,39 12,46% Chile € 37 187,91 1,87% Kolumbien € 34 040,92 1,72% Kuba € 4 000,00 0,20% Paraguay € 24 443,00 1,24% Uruguay € 7 100,00 0,36% Venezuela € 9 500,00 0,48% € 467 784,63 Ägypten € 10 000,00 0,50% Syrien € 30 381,67 1,53% verschiedene Länder

€ 13 429,92 0,68% Stipendien € 67 351,63 3,40% 121 163,22 € 1 983 888,95 100,00% *1 In dieser Summe sind 100 275,00 € der HGR Sachsen als Direktgabe für Königsberg enthalten.

Page 9: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

7

Tabellarische Übersicht über die Verteilung der Beihilfen 2014

Neubau Kirchen, Gemeindezentren, Pfarrhäuser € 183 517

Neubau Heime, Schulen, Seminare € 575 337

Renovierungen, Erweiterungen € 585 440

Gebäudeeinrichtungen € 35 380

Gemeindeaufbau € 178 797

Schriftendienst € 40 826

Talare € 1 508

Stipendien € 111 895

Motorisierung € 37 555

Beihilfen und Sonstiges € 233 634 Gesamt € 1 983 889

Page 10: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

8

II. Hinweise und Daten zum Projektkatalog 2017 Aufbau und Zahlen Der Projektkatalog (PK) 2017 ist nach Vorarbeit des Ausschusses für Projektarbeit im Gustav-Adolf-Werk e.V. (GAW) und auf Empfehlung des Vorstandes von der Vertreterversammlung (VV) im September 2016 in der Lutherstadt Wittenberg beschlossen worden. Die Rahmensumme in Höhe von 1,6 Millionen € wurde von der VV 2015 festgelegt. Der PK wird an kirchliche Einrichtungen und Werke versandt, um zu einer zuverläs-sigen und möglichst weiten Vernetzung der kirchlichen Projektarbeit beizutragen. Der PK enthält die aktualisierten Daten von insgesamt 49 Partnerkirchen des GAW und deren Einrichtungen, davon gehören 39 zu Europa/Zentral-Asien und zehn zu Süd-/Mittel-Amerika. Die statistischen Angaben zu den Ländern stammen aus dem „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kirchen und Einrichtungen werden von den jeweiligen Partnern beigesteuert. Wir übernehmen dafür keine Gewähr. Die insgesamt 130 Projekte verteilen sich mit 13 auf die Sondersammlungen (grauer Katalogbereich), 90 auf Europa/Zentral-Asien (blauer Katalogbereich) und 27 auf Süd-/Mittel-Amerika (gelber Katalogbereich). Nicht in allen Partner-kirchen werden Projekte jährlich gefördert. Zu einer raschen geografischen und inhaltlichen Orientierung dienen die Landkar-ten mit Projektorten, die den Ländern jeweils vorangestellt sind, und kleine Pikto-gramme bei den einzelnen Projekten. Eine Legende zu den Piktogrammen befindet sich auf der Seite 12. Wie funktioniert der Katalog? Die Rahmensumme wird erfüllt, indem alle Haupt- und Frauengruppen ihre Anteile einbringen. Jede Haupt- und Frauengruppe sucht sich bis zu fünf Projekte aus, womit sie stellvertretend für den ganzen Projektkatalog wirbt. Bei Nichterfüllung des Gesamtkataloges wird jedes Projekt prozentual gefördert. Es besteht kein Anspruch auf Überweisung der vollen Fördersumme. Nahezu alle Projekte eignen sich in ihrer Form als Kopiervorlage für Gemeindebrie-fe, Kollektenabkündigungen und Werbung im Schaukasten. Weiteres Werbemate-rial kann in der Zentrale des GAW angefordert werden. Selbstverständlich empfiehlt sich der PK für alle Freunde und Unterstützer der Diasporaarbeit des GAW, egal ob Einzelspender oder Gemeinden. Sie können so-

Page 11: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

9

wohl zweckbestimmt für einzelne Projekte spenden als auch für die Erfüllung des gesamten PK. Spenden für überfinanzierte Projekte werden mit Ihrer vermuteten Zustimmung für andere Projekte eingesetzt. Die Spende sollte über Ihre zuständi-ge Haupt- oder Frauengruppe erfolgen. Im Ausnahmefall kann die Einzahlung auf ein Konto der Zentrale des GAW vorgenommen werden. Für die Spenden werden auf Wunsch Zuwendungsbescheinigungen ausgestellt. Aufgrund eines Verwaltungskostenzuschusses der EKD, der Beiträge der Haupt-gruppen und der AG der Frauenarbeit im GAW als Mitglieder im GAW als eingetra-gener Verein und durch vereinseigenes Aufkommen kann die Zentrale des GAW die Beihilfen des PK in voller Höhe an seine Partner überweisen. Die tabellarische Übersicht zu den Beihilfen, die im Jahr 2014 vom GAW mit allen Haupt- und Frauengruppen an unsere Partner in der Diaspora gegeben worden sind befindet sich hinter dem Inhaltsverzeichnis. Das GAW ist gern behilflich bei der Vobereitung von Besuchsreisen zu den Projek-ten, die im PK aufgeführt sind, sowie zu den Gemeinden und Einrichtungen unse-rer Partnerkirchen. Besonderheiten im PK 2017

- Ab diesem Katalog werden fortlaufende (jährlich widerkehrende) Projekte in-

nerhalb einer Partnerkirche auf einer Seite zusammengefasst. Die gleiche Ver-fahrensweise wurde bei gleichartigen Projekten angewandt. Im Inhaltsver-zeichnis erscheinen die einzelnen Projekte mit ihrer Fördersumme unter glei-cher Seitenzahl.

- Seit dem PK 2016 sind alle Partnerkirchen unter dem Motto „Gemeinsam Kirche sein“ aufgerufen, Projekte einzureichen, die das Zusammenleben mit „ande-ren“ (Bedürftige, Flüchtlinge, nationale Minderheiten, Roma und indigene Völker) fördern. Dieser Aufruf ist auf ein sehr gutes Echo gestoßen. Mit dem PK 2017 wollen wir drei Projekte in Griechenland, Marokko und Ungarn fördern.

- Das Projekt „Sanierung der Stadtkirche St. Marien“ in der Lutherstadt Witten-

berg, das im Blick auf das Reformationsjubiläum seit 2011 gefördert wird, ist im Projektkatalog 2017 letztmalig vertreten. Dieses Projekt wird vorwiegend von unseren Diasporapartnern unter dem Motto „Glaube verbindet weltweit“ unterstützt. Aufgrund der positiven Erfahrung mit dieser Solidaritätskollekte soll ab dem PK 2018 ein Projekt aus dem Fonds „Gemeinsam Kirche sein“ von den Diasporapartnern unterstützt werden.

Page 12: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

10

SONDERSAMMLUNGEN (Einzelprojekte ab S. 14) Fonds „Bedrängte und verfolgte Christen“ € 25 000 Projekt „Gemeinsam Kirche sein“ € 21 000 Jahresprojekt der Frauenarbeit € 95 000 Konfirmandengabe € 50 000 Diasporawissenschaft € 5 000 Studien- und Stipendienprogramm € 100 000 Schriftendienst € 20 000 Motorisierungsfonds € 40 000 Fonds „Sonderhilfe“ € 86 763 Fonds „Projektbegleitung“ € 20 000 € 462 763

EUROPA/ZENTRAL-ASIEN (Einzelprojekte ab S. 30)

Belgien € 18 000 Bulgarien € 16 000 Deutschland € 89 500 Estland € 25 000 Frankreich € 61 000 Georgien € 0 Griechenland € 18 000 Italien € 57 000 Kasachstan € 12 000 Kirgisistan € 12 000 Kroatien € 14 000 Lettland € 20 000 Litauen € 30 037 Österreich € 42 000 Polen € 37 000 Portugal € 12 000 Rumänien € 104 000 Russland € 43 000 Serbien € 40 000 Slowakei € 54 000 Slowenien € 14 000 Spanien € 15 000 Tschechien € 45 000 Ukraine € 30 000 Ungarn € 75 000 Usbekistan € 10 000 Weißrussland € 0 € 893 537

Page 13: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

11

SÜD-/MITTEL-AMERIKA (Einzelprojekte ab S. 236) Argentinien-Paraguay-Uruguay € 67 000 Bolivien € 20 000 Brasilien € 100 000 Chile € 26 000 Kolumbien € 16 000 Kuba € 5 000 Peru € 0 Venezuela € 9 700 € 243 700

GESAMTZUSAMMENSTELLUNG Sondersammlungen 13 Projekte € 462 763 Europa/Zentral-Asien 90 Projekte € 893 537 Süd-/Mittel-Amerika 27 Projekte € 243 700 130 Projekte € 1 600 000

Page 14: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

12

LEGENDE

Renovierung/Sanierung/Einrichtung/Neu-, Um- und Ausbau Kirche/Kapelle

Renovierung/Sanierung/Einrichtung/Neu-, Um- und Ausbau/Kauf Pfarr-, Gemeinde-, Missions-, Bethaus/Pfarrwohnung/Gemeindesaal

Renovierung/Sanierung/Einrichtung/Neu-, Um- und Ausbau/Kauf Tagungs- und Begegnungszentrum/Altenheim/Jugendzentrum/ Schule/Kindergarten/Ferienheim/Gästewohnung/Museum

Start- und Aufbauhilfe/Gemeindeaufbau/Missionsprojekt/Pfarrstelle

Kinder- und Jugendarbeit

Frauenarbeit

Altenpflege/Diakonie

Arbeit mit behinderten Menschen

Studien- und Stipendienhilfe/Beihilfe Fahrtkosten/Fernkurse/ Ausbildung

Bibliothek/Bücherkauf/Veröffentlichung/Schriftenmission

Motorisierungshilfe

1 11

Finanzierungshilfe/Rüstzeiten/Gehaltsausgleichsfonds

Vertrauensgabe

Chor, Musikgruppe, Musikinstrumente Anm.:

Symbole auf den Projektseiten: „schwarze“ = Projektmaßnahme,

„graue“ = besondere Gemeindeaktivitäten

Die auf den Landkarten unterstrichenen Orte sind die Projektorte.

Page 15: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

13

III.

PROJEKTBESCHREIBUNGEN

Page 16: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

14SO

ND

ERSA

MM

LUN

GEN

Fonds „Bedrängte und verfolgte Christen“

Syrien Unterstützung Evangelischer Schulen € 15 000 S. 15Ägypten Sanierung „Salam-Krankenhaus“ in € 10 000 S. 16

Qanatir Elkhaireya € 25 000

Projekt „Gemeinsam Kirche sein“

Griechenland Bildung für Romakinder € 5 000 S. 17Marokko Theologieausbildung in Rabat € 11 000 S. 18Ungarn Ausbildung Mitarbeitende in € 5 000 S. 19

Romagemeinden € 21 000

„Ich lebe und ihr sollt auch leben"KirgisistanTagesstätte für behinderte Kinder € 6 000 S. 21Altenheim „Haus der Barmherzigkeit“ € 15 000 S. 21Stärkung junger Frauen aus Kinderheimen € 8 000 S. 22Theologische Fortbildung für Frauen € 4 500 S. 22KasachstanDiakonische Familienhilfe € 8 000 S. 23Obdachlosenhilfe € 3 300 S. 23Theologische Fortbildung für Frauen € 14 000 S. 24

Koordination Frauenarbeit der ELKRAS € 10 800 S. 24€ 9 000 S. 25

Kleinprojekte € 16 400 S. 25€ 95 000

„Weißt du, wo der Himmel ist?"Bau Gemeindehaus in Cochabamba/Bolivien € 27 000 S. 26Hilfe für „bedrängte und verfolgte Christen“ € 23 000 S. 27

€ 50 000

€ 5 000 S. 28€ 100 000 S. 28€ 20 000 S. 28€ 40 000 S. 29€ 86 763 S. 29€ 20 000 S. 29

Anm.: * Projektförderung mehrjährig (2017 ff.)

Fonds „Projektbegleitung“ *

Studien- und Stipendienprogramm

Motorisierungsfonds *

Fonds „Sonderhilfe“ *

SONDERSAMMLUNGEN

Jahresprojekt der Arbeitsgemeinschaft der Frauenarbeit

Konfirmandengabe

Diasporawissenschaft *

Studien- und Stipendienprogramm *

Schriftendienst des GAW *

Page 17: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

15

SON

DER

SAM

MLU

NG

– FO

ND

S „B

EDRÄ

NGT

E U

ND

VER

FOLG

TE C

HRI

STEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SONDERSAMMLUNG

Fonds „Bedrängte und verfolgte Christen“

Unterstützung Evangelischer Schulen in Syrien

Antragsteller Fellowship of Middle East Evangelical Churches (FMEEC), Verantwortlich: Rosangela Jarjour, Generalsektretärin, Tel.: (00961 3) 71 30 09, Fax: (00961 4) 91 91 26; E- Mail: [email protected]

Seit März 2011 tobt in Syrien ein blutiger Bürgerkrieg. Das Land liegt in Schutt und Asche. Rund eine halbe Million Menschen haben bisher ihr Leben verloren, schät-zungsweise zwei Millionen wurden verletzt und rund 10 Millionen sind innerhalb oder außerhalb des Landes auf der Flucht. Das Leben der Menschen, die in Syrien geblieben sind, ist hart: jeder Tag ein Kampf ums Überleben, um das tägliche Brot, um Wasser, um Heizung in den kalten Wintern … Millionen von Menschen haben kein Zuhause mehr; Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn sind ums Leben gekommen. Die Lage der Menschen ist verzweifelt. Ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht. Das GAW unter-stützt über seinen „Fonds für verfolgte und bedrängte Christen“ regelmäßig evangeli-sche Gemeinden in Syrien. Diese Gemeinden engagieren sich für die Menschen vor Ort: Sie verteilen Lebensmittel und Wasser. Sie kämpfen darum, ihre Schulen und Kinder-gärten offen halten zu können, damit Kinder und Jugendliche sowie deren Familien Orientierung und Hoffnung haben. Eine Gemeinde betreibt eine kleine Poliklinik, in der die Menschen eine grundlegende medizinische Versorgung erhalten; andere un-terhalten Altersheime. Die Not ist groß und immer wieder erhält das GAW Hilferufe aus Syrien. Wie zum Beispiel von der evangelischen Gemeinde in Qamishly im Nordosten Syriens. Sie hat eine Schule, die im Moment von rund 300 Schülern vom Kindergarten bis zur 9. Klasse besucht wird. 25 Prozent der Schüler sind Christen, 75 Prozent Kurden und arabische Muslime. Schule als ein Ort, an dem junge Menschen nicht nur Lesen und Schreiben lernen, sondern auch über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg zusammenleben. „Wenn die Kinder und Jugendlichen zur Schule gehen, sind sie in der Regel nicht anfällig für extremistische Propaganda‘‘, erklärt Pfarrer Firas Farah einen der Beweggründe, warum die Gemeinde jeden Tag um das Überleben ihrer Schule kämpft. Für das Schulgeld und für Schulmaterial reicht es bei vielen Familien, die ums nackte Überleben kämpfen, in der Regel nicht mehr. Firas Farah sagt: „Dass es unsere Schule noch gibt, verdanken wir auch dem GAW!‘‘ Im Jahr 2015 hat das GAW Geld für Heizöl, für einen neuen Stromgenerator, für Stipendien und Schulmaterial sowie für Reparaturarbeiten am Schulgebäude zur Verfügung gestellt. Pfarrer Firas Farah: „Wir geben die Hoffnung nicht auf! Bildung ist wichtiger denn je. Wenn unsere Kinder jetzt nicht zur Schule gehen können, wächst eine verlorene Generation heran.‘‘ PROJEKTFÖRDERUNG € 15 000

Page 18: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

16SO

ND

ERSA

MM

LUN

G –

FON

DS

„BED

RÄN

GTE

UN

D V

ERFO

LGTE

CH

RIST

EN“

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SONDERSAMMLUNG

Fonds „Bedrängte und verfolgte Christen“

Sanierung des „Salam-Krankenhauses“ in El-Qanatir Elkhaireya, Ägypten

Antragsteller Presbyterianische Kirchengemeinde in El-Qanatir Elkhaireya. Verantwortlich: Dr. Freddy El-Baiady, Krankenhausdirektor, Noor Elsalam School St., P.O.Box 2, El-Qanatir El-Khaireya, ÄGYPTEN, Tel. (0020 2) 42 17 07 96, Fax: (0020 2) 42 18 48 37, E-Mail: [email protected], Internet: www.smcegypt.org Im Vergleich zu benachbarten Ländern ist die Lage in Ägypten gegenwärtig stabil. Die Mehrheit der Christen sind dafür dankbar – auch wenn sich das jederzeit ändern kann. Mit as-Sisi ist in Ägypten ein General an der Macht, der repressiv gegen seine Gegner vorgeht. Aber die Terrorgruppen in Libyen und die Muslimbrüder in Ägypten empfinden die Christen als eine stärkere Bedrohung. Zu frisch ist noch die Erinne-rung an den August 2013, als 63 Kirchen von Islamisten angegriffen, geplündert und in Brand gesetzt wurden. Im Oktober 2015 ist deshalb auch die Mehrheit der Chris-ten zur Wahl gegangen – damit nicht zu viele Islamisten im Parlament sitzen. Den-noch haben viele Christen auch das Land verlassen. Rund 10 % der Bevölkerung gehören der koptischen Minderheit an. Davon gehört 1 % zur Presbyterianischen Kirche, die sich im 19. Jh. im Land etablierte und 1958 selbständig wurde. Sie un-terhält Schulen und Krankenhäuser und pflegt intensive Kontakte nach Nordamerika und zum Evangelischen Missionswerk. Mit ihrem sozialen Engagement will sie ver-söhnend zwischen Muslime und Christen wirken.

Projektbeschreibung El-Qanatir liegt ca. 25 km nördlich von Kairo. Hier liegt das Salam Medical Center, das 1996 gegründet wurde und von einer kleinen reformierten Gemeinde getragen wird. 35 Ärzte, Moslems und Christen, arbeiten hier Seite an Seite ehrenamtlich mehrere Wochenstunden. Der Leiter des Krankenhauses ist Dr. Freddy El-Baiady, ein reformierter Christ und Mitglied des Rates Protestantischer Kirchen in Ägypten. 30.000 Patienten werden im Salam-Krankenhaus jährlich behandelt. Das GAW hat mit dem Projektkatalog 2014 die Sanierung des Gebäudes unterstützt. Das Kran-kenhaus benötigt eine Frauen- und Geburtsstation. Dafür muss ein gesonderter Bereich hergerichtet werden.

Die Sanierungskosten sind veranschlagt mit 35 500 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist das Evangelische Missionswerk. PROJEKTFÖRDERUNG € 10 000

Page 19: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

17

SON

DER

SAM

MLU

NG

– PR

OJE

KT „

GEM

EIN

SAM

KIR

CHE

SEIN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SONDERSAMMLUNG

Projekt „Gemeinsam Kirche sein“

Griechenland - Bildung für Romakinder in Thessaloniki

Antragsteller Griechisch-Evangelische Kirche. Verantwortlich: Pastor Dr. John Papadopoulos, M. Batsari 24, 117 41 Athen, GRIECHENLAND, Tel.: (0030 697) 751 01 54, Fax: (0030 2310) 28 62 82,E-Mail: [email protected]

„Die Roma haben mich verändert. Ich bin offener und spontaner geworden!“, erzählt John, Laienpastor der ersten anerkannten „Romagemeinde“ der Griechi-schen Evangelischen Kirche. John ist eigentlich Augenarzt und Mitglied der grie-chisch-evangelischen Gemeinde in Thessaloniki. An drei bis vier Tagen in der Wo-che begleitet er in seiner Freizeit ehrenamtlich die „Romagemeinde“. Sie befindet sich in der Nähe des Flughafens auf einem Müllabladeplatz. 70 Romafamilien le-ben dort. Das sind 500 bis 600 Menschen. Über 100 gehören inzwischen der evan-gelischen Gemeinde an. Und so wie sich John verändert hat, haben sich auch die zur Gemeinde gehörenden Roma geändert. Jedenfalls einige... - Einer von ihnen ist Panaioti, Mitte 20. Er hat von Diebstahl und Drogenhandel ganz gut gelebt. Inzwischen spielt er in der Kirchenband der Gemeinde Gitarre. Nichts mehr mit Diebstahl und Drogen. Er hat natürlich weniger Geld und seine Freunde haben ihn verlacht. Aber für ihn ist klar, dass er die Chance nutzen und sein Leben verändern möchte. Für ihn bedeutet das Evangelium Orientierung, Halt und Hoffnung. Seit vier Jahren arbeitet John mit seiner Frau in der Romagemeinde. Mit ganz einfa-chen Mitteln haben sie eine Kirche gebaut. Die Roma in Griechenland leben am äußersten Rand der Gesellschaft. Ihre genaue Zahl konnte bisher nicht ermittelt werden: Nach Schätzungen sind es zwischen 150.000 und 250.000. Menschenrechtsaktivisten sprechen von über 300.000. Zehn-tausende Roma leben in Slum-Siedlungen wie die am Flughafen von Thessaloniki.

Projektbeschreibung Neben der Kirche ist ein „Schulgebäude“ entstanden. Hier soll insbesondere Kindern aber auch Erwachsenen Lesen und Schreiben beigebracht werden. Um die Bildungs-arbeit im Roma-Camp zu verstärken, soll eine Lehrkraft angestellt werden.

Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 6 200 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Kirchenleitung.

Die Kirchenleitung der Griechisch-Evangelischen Kirche hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000

Page 20: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

18SO

ND

ERSA

MM

LUN

G –

PRO

JEKT

„GE

MEI

NSA

M K

IRCH

E SE

IN“

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SONDERSAMMLUNG

Projekt „Gemeinsam Kirche sein“ Marokko - Gemeinsame Theologieausbildung in Rabat

Antragsteller Institut „Al Mowafaqa“. Verantwortlich: Pfarrer Bernard Coyault, 24 avenue du Chellah, MA 10005 Rabat, MAROKKO, Tel.: (00212 537) 26 21 75, E-Mail: bernard. [email protected], Internet: www.almowafaqa.com

Marokko ist zu 98,7 % muslimisch. Offiziell sollen 30.000 Christen im Land leben. Für Ausländer gilt die Freiheit der Religionsausübung. Konversion für Marokkaner ist nicht denkbar und würde den „sozialen Selbstmord“ bedeuten. Die Evangelische Kirche in Marokko ist aus der Reformierten Kirche Frankreichs hervorgegangen. Sie ist die einzige staatlich zugelassene protestantische Kirche im Land. In den letzten Jahren ist sie immer mehr eine afrikanische Kirche gewor-den, die sehr schnell wächst. Diese kleine und arme Kirche müht sich, den Flücht-lingen aus dem Süden zu helfen – diakonisch und auch spirituell, denn viele sind Christen. Es ist eine große Besonderheit in Marokko, dass im Jahr 2012 in einer bemerkenswerten Zusammenarbeit zwischen dem marokkanischen Staat, den französischen Kirchen (evangelisch und katholisch!) und theologischen Fakultä-ten die ökumenische Ausbildungs- und Begegnungsstätte „Al Mowafaqa“ in der Hauptstadt Rabat entstanden ist. „Al Mowafaqa“ heißt übertragen: „aufeinander zugehen und dienen“. Seit drei Jahren werden Gemeindeleiter und Pfarrer ausge-bildet, Angebote im christlich-muslimischen Dialog – auch als Weiterbildung für europäische Theologen – entwickelt, wissenschaftliche Forschung betrieben und ökumenische Theologie gepflegt. „Al Mowafaqa“ möchte ein Begegnungsort für Theologen und (Gast-)Dozenten aus vielen Traditionen sein.

Projektbeschreibung Das Ökumenische Theologische Institut „Al Mowafaqa“ wird von den theologischen Fakultäten in Montpellier, Paris und Straßburg unterstützt. Gastprofessoren aus europäischen und afrikanischen Ländern unterrichten in Blockseminaren. Inzwi-schen sind über 100 Studierende eingeschrieben. Die Vereinigte Protestantische Kirche in Frankreich bittet um finanzielle Unterstützung für die Bibliothek, die Renovierung von Seminarräumen und die Neugestaltung der Fakultätskapelle.

Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 147 000 €.

Die Kirchenleitung der Vereinigten Protestantischen Kirche in Frankreich hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 11 000

Page 21: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

19

SON

DER

SAM

MLU

NG

– PR

OJE

KT „

GEM

EIN

SAM

KIR

CHE

SEIN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SONDERSAMMLUNG

Projekt „Gemeinsam Kirche sein“

Ungarn - Ausbildung von Mitarbeitenden in Romagemeinden

Antragsteller Missionsabteilung des Landeskirchenamtes der Reformierten Kirche in Ungarn. Verantwortlich: Pfarrerin Ágnes Nyeső, Landeskoordinatorin der Romamission, Abonyi utca 21, 1146 Budapest, UNGARN, Tel.: (0036 1) 460 07 00, Fax: (0036 1) 460 07 16, E-Mail: [email protected], Internet: http://ciganymisszio.reformatus.hu Beinahe zehn Prozent der Bevölkerung in Ungarn sind Roma, wahrscheinlich sogar mehr. Für die Reformierte Kirche in Ungarn spielt die sogenannte „Romamission“ eine sehr wichtige Rolle. Die Kirche will helfen, die Romabevölkerung in die Ge-sellschaft zu integrieren und sie dabei unterstützen, ihre Begabungen für sich selbst und für die gesamte Gesellschaft einzusetzen. Ein wichtiges Ziel ist, dass die Roma und Nichtroma lernen, in Frieden mit Gott in einer Gemeinde zu leben und gemeinsam zu dienen. Weiter gehören zur Romamission Begabtenförderung, Men-torenprogramm für Romakinder, praktische Lebenshilfe für Familien, Erziehung zum Umweltschutz und zur gesunden Lebensweise u.v.m. Projektbeschreibung Die Romamission der Reformierten Kirche in Ungarn plant an drei Orten im Land Ausbildungsveranstaltungen für jeweils ca. 20 Personen. Die Teilnehmenden kom-men aus örtlichen Romasiedlungen. Sie werden befähigt, selbstständig Andachten zu halten, Gemeindeentwicklungsprozesse einzuleiten sowie verschiedene Pro-gramme zu organisieren. Die Ausbildung besteht aus einem theoretischen und ei-nem praktischen Teil. Die Kurse werden an Orten stattfinden, an denen es schon eine reformierte Gemeinde gibt. Diese werden in die Ausbildung einbezogen. In den Gemeinden sollen sich kleine Unterstützergruppen bilden. Die Generalsynode der Reformierten Kirche in Ungarn hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000

Page 22: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

20SO

ND

ERSA

MM

LUN

G –

JAH

RESP

ROJE

KT D

ER F

RAU

ENA

RBEI

T

Projektkatalog 2017 - Gustav-Adolf-Werk e.V.

SONDERSAMMLUNG Jahresprojekt der Arbeitsgemeinschaft der Frauenarbeit im GAW „Ich lebe und ihr sollt auch leben“ (Joh 14,19) Es gibt Situationen im Leben, die Menschen vor große Herausforderungen stellen: Zum Beispiel wenn nach der Erkrankung eines Kindes klar wird, dass es auf zusätzliche Förderung angewiesen sein wird. Oder wenn ein junger Mensch, der in einem Kinderheim aufgewachsen ist, ein selbständiges Leben beginnt, aber nicht weiß, wovon er leben soll. Besonders Frauen werden in Kirgisistan in solchen unsicheren Lebenssituationen häufig Opfer von Menschenhandel. Wenn jemand seine Wohnung verliert, weil die Miete nicht mehr bezahlbar ist, wird die Erfüllung grundsätzlicher Bedürfnisse schwierig. Wer als älterer Mensch auf Hilfe im eigenen Zuhause angewiesen ist, aber keine Verwandten hat, die in der Nähe wohnen, kann kein selbstbestimmtes oder auch nur würdiges Leben mehr führen. In solchen Situationen wird das Leben brüchig und die Hoffnung schwindet. „Ich lebe und ihr sollt auch leben“ (Joh 14,19). Den Jüngern ist die Fülle des Lebens zugesagt. Jesus nimmt zwar Abschied von seinen Jüngern, aber es bleibt dabei: Durch Jesus Christus ist das ewige Leben in die Welt gekommen. Die Hoffnungslosigkeit soll nicht siegen. Jedem und Jeder von uns kann es passieren, schwach und auf Hilfe angewiesen zu sein. Diakonie ist Hilfe für die Schwachen – in dem Wissen, dass Gottes Liebe zuerst ihnen gilt. In den diakonischen Einrichtungen der lutherischen Kirchen in Kirgisistan und Kasachstan können Menschen an der Verheißung Jesu teilhaben. Dort erleben sie die Zusage: Ich bin an deiner Seite, ich verlasse dich nicht, du kannst hier bleiben, ich glaube an deine vielen Talente. Dann beginnt für Jeden und Jede von ihnen neues Leben.

I. Kirgisistan

Die Geschichte der Kirche begann, als im Jahr 1907 die ersten Lutheraner aus dem Gebiet um Saratow wegen des dortigen Landmangels ins Land kamen. Andere flohen vor der Hungersnot in Russland 1921/22 oder wurden in den 1940er Jahren von Stalin zwangsweise aus der Wolgagegend nach Sibirien und Zentralasien deportiert. Viele der nach Sibirien Deportierten zogen wiederum nach ihrer Befreiung aus den Arbeitslagern 1955 in klimatisch günstigere Gebiete im Süden der Sowjetunion. Nach einer Zeit der unerbittlichen Verfolgung wurden 1968/69 erste lutherische Gemeinden staatlich anerkannt.

Page 23: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

21

SON

DER

SAM

MLU

NG

– JA

HRE

SPRO

JEKT

DER

FRA

UEN

ARB

EIT

Nachdem viele Deutschstämmige in den 1990er Jahren das Land verlassen hatten, gewann die Kirche durch lebendige Kinder- und Jugendarbeit russisch- und in neuester Zeit auch kirgisisch-sprachige Gemeindeglieder hinzu. Die Gottesdienstsprache ist Russisch, seit einiger Zeit gibt es in Bischkek auch einen kirgisisch-sprachigen Gottesdienst. Die größten Gemeinden befinden sich in der Hauptstadt Bischkek und in Osch im Süden. Bischof Alfred Eichholz leitet die Kirche seit 2005. Die Kirche betreibt wichtige diakonische Einrichtungen, die Bedürftigen aller Glaubensrichtungen offen stehen. Die diakonische Arbeit der evangelischen Kirche stärkt wiederum ihre Stellung und ihr Ansehen in der Gesellschaft. Antragsteller für alle Projekte Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kirgisistan (ELKK). Verantwortlich: Maria Worobjewa, Projektleiterin, ul. Kubinskaja 19, 720080 Biškek (Bischkek), KIRGISISTAN, Tel.: (00996 312) 47 48 50, Fax: (00996 312) 34 93 58, E-Mail: [email protected] 1. Tagesstätte für behinderte Kinder Seit 2012 betreibt die ELKK eine Tagesstätte für Kinder mit zumeist körperlichen Beeinträchtigungen. Zurzeit kommen täglich 14 Kinder, um zu lernen und physiotherapeutische Behandlungen zu erhalten. Auch für ihren Transport von zu Hause ist gesorgt. Die meisten von ihnen leiden an den Folgen einer Kinderlähmung. Von Seiten des Staates existiert leider keine Förderung für behinderte Kinder, auch gehen viele Familien auf Grund der gesellschaftlichen Stigmatisierung nicht offen mit dem Thema Behinderung um. So bleiben die Kinder und Jugendlichen isoliert zu Hause, erhalten keine Schulbildung und können keinen Beruf ergreifen. Aus der staatlichen Schule kommen täglich drei Lehrer in die Tagesstätte, um zu unterrichten. Einige Kinder können dadurch inzwischen eine staatliche Schule besuchen. Die Tagesstätte ist auf Spendenmittel für die Verpflegung der Kinder und den Betrieb der Räume angewiesen. Die Frauenarbeit beteiligt sich mit € 6 000.

2. Altenheim „Haus der Barmherzigkeit“ in Winogradnoje Mit der Unabhängigkeit der Kirgisischen Republik im Jahre 1991 kam es zum Einbruch des in der Sowjetzeit etablierten Sozialsystems. Vom Wegfall der Unterstützungen waren besonders ältere Menschen betroffen. Bis heute ist ihre Situation nicht besser, sondern eher schlechter, denn auch die Pflegematerialien sind teurer geworden. Die Renten liegen nur bei 50 bis 100 Euro. In einem staatlichen Altersheim kommt es vor, dass sich bis zu 20 Personen ein Zimmer teilen müssen. Um älteren Menschen einen würdigeren Lebensabend zu ermöglichen, gründete die lutherische Gemeinde im Dorf Winogradnoje vor 13 Jahren das „Haus der Barmherzigkeit“. Hier werden heute sieben pflegebedürftige

Page 24: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

22SO

ND

ERSA

MM

LUN

G –

JAH

RESP

ROJE

KT D

ER F

RAU

ENA

RBEI

T

Menschen, die meisten von ihnen Frauen, von einer Leiterin, zwei Pflegerinnen, zwei Köchinnen und einer Putzfrau versorgt. Einmal in der Woche fahren Mitarbeiter der Einrichtung warmes Essen für ca. 40 arme Familien und Alleinerziehende in der Umgebung aus. Für die Lebensmittel, die Betriebs- und Personalkosten ist die Kirche auf Spenden angewiesen. Weitere Unterstützer des Hauses sind der Martin-Luther-Bund, die Brüdergemeinden in Deutschland und die Landeskirche Kurhessen-Waldeck. Die Frauenarbeit beteiligt sich an diesem Projekt mit € 15 000.

3. „Unsere Stimme“ – Stärkung für junge Frauen aus Kinderheimen In Kirgisistan gibt es ca. 100 Kinderheime mit rund 20.000 Kindern. 90 % von ihnen sind Sozialwaisen, deren Eltern noch leben, aber im Ausland arbeiten oder zu große finanzielle oder gesundheitliche Probleme haben, um sich um ihre Kinder zu kümmern. Im Alter von 16 bis 18 Jahren werden die jungen Menschen aus den Heimen entlassen und ohne Wohnraum sich selbst überlassen. Besonders prekär ist die Situation der Mädchen. Für sie ist die Gefahr groß, dass ihr weiterer Weg in die Prostitution führt. Die Lage der erwachsenen Waisenkinder beschreibt eine Studie der Kinderhilfsorganisation UNICEF so: „Die Kinder werden nicht gebraucht, sondern nur missbraucht“. Als eine Antwort auf das Problem gründete die lutherische Kirche 2012 in Bischkek die Stiftung „Unsere Stimme“. 10 Mädchen erhalten jedes Jahr in dem Sozialhaus der Stiftung Unterkunft und Unterstützung für ein selbständiges Leben: Sie lernen mit Geld umzugehen, einen Haushalt zu führen und ihre Rechte gegenüber dem Staat einzufordern. Die meisten Frauen aus dem ersten Jahrgang besuchen inzwischen eine Schule, eine Universität oder haben einen Beruf erlernt. Da die Mitarbeiter/innen von „Unsere Stimme“ nicht allen Waisenkindern helfen können, wirken sie auf den kirgisischen Staat ein, seine Verantwortung für die jungen Menschen zu erfüllen. Die Frauenarbeit beteiligt sich an diesem Projekt mit € 8 000. 4. Theologische Fortbildung für Frauen Die ELKK organisiert zum ersten Mal ein Seminar mit anschließender Fortbildung für Frauen von Predigern und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen in den Gemeinden. Die Fortbildung hat zum Ziel, die Frauen innerhalb der Kirche zu stärken. Themen sollen Fragen rund um Ehe und Familie, die Rolle der Frau in Gesellschaft und Kirche und die Rolle als Pfarrfrau sein. Die Frauenarbeit des GAW unterstützt die Fortbildung mit € 4 500.

Page 25: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

23

SON

DER

SAM

MLU

NG

– JA

HRE

SPRO

JEKT

DER

FRA

UEN

ARB

EIT

II. Kasachstan Die lutherische Tradition in Kasachstan begann schon früh, als sich dort im 18. Jahrhundert Deutsche niederließen, die im russischen Militärdienst standen. Als im Zweiten Weltkrieg Russlanddeutsche unter anderem nach Zentralasien deportiert wurden, erhöhte sich die Zahl der Lutheraner um ein Vielfaches. Allein im Jahr 1941 wurden rund eine Million Deutsche aus der Wolgaregion nach Kasachstan gebracht. Nach der brutalen Verfolgung in der Stalinzeit wurde die kasachische lutherische Kirche 1955 im heutigen Astana neu gegründet und 1996 offiziell anerkannt. Wie in Kirgisistan gilt auch in Kasachstan seit 2011 ein neues Religionsgesetz, das kleine Religionsgemeinschaften streng kontrolliert und den gemäßigten Islam der hanafitischen Rechtsschule und die russisch-orthodoxe Kirche bevorzugt. Die Kirchenleitung hat ihren Sitz in der Hauptstadt Astana. Weitere große Gemeinden befinden sich in Almaty (früher Alma-Ata), Kokschetau, Pawlodar und Kustanai. Antragsteller für alle Projekte Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kasachstan (ELKRK). Verantwortlich: Oksana Jakowlewa, Verwaltungsleiterin, ul. Bajan-Aul 101, 010005 Astana, KASACHSTAN, Tel.: (007 7172) 21 32 78, Fax: (007 7172) 21 05 33, E-Mail: [email protected] 1. Diakonische Familienhilfe in den Gemeinden „Jedes Kind soll eine

Familie haben“ Junge Frauen mit Kleinkindern, alleinerziehende Mütter oder Mütter mit Behinderung sind gesellschaftlich oft besonders benachteiligt. In den drei Städten Astana, Pawlodar und Kustanai erhalten jeweils vier bis fünf Familien materielle Unterstützung, damit sie ihre Kinder nicht aus wirtschaftlicher Not in ein Kinderheim geben müssen. Eine weitere diakonische Tätigkeit in der Gemeinde Astana richtet sich an Familien, die von der Alkoholsucht ihrer Väter und Ehemänner zerrüttet sind und die meist unter der Armutsgrenze leben. Die Frauen werden psychologisch betreut und erhalten bei Bedarf finanzielle Hilfe und juristische Unterstützung. Beide Projekte benötigen Unterstützung für den Einkauf von Lebensmitteln, Medikamenten und Kleidung für die Frauen. Die Frauenarbeit beteiligt sich an diesen Projekten mit € 8 000. 2. Warmes Essen für Obdachlose in Kökschetau Die Sozialstation in Kökschetau kümmert sich um auf der Straße lebende Frauen und Männer und versorgt sie mehrmals in der Woche mit warmem Essen. Der Leiter der Einrichtung, Pastor Ewald Krassowski, arbeitete früher als Lastwagenfahrer. Nach dem Unglück von Tschernobyl wurde er zu Aufräumarbeiten am Kraftwerk verpflichtet. Viele seiner damaligen Kollegen sind bereits gestorben, auch er

Page 26: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

24SO

ND

ERSA

MM

LUN

G –

JAH

RESP

ROJE

KT D

ER F

RAU

ENA

RBEI

T

leidet unter den gesundheitlichen Folgen. Diese Erfahrungen haben ihn dazu gebracht, Pastor zu werden und sich für die Ärmsten in der Gesellschaft einzusetzen. So richtete er in Kökschetau Anfang der 1990er Jahre eine Suppenküche für Wohnungslose ein. Drei Mal in der Woche bringt der Pastor warme Suppe und Brot an verschiedene Plätze der Stadt. Dort wird er erwartet – von Menschen, die nicht nur die leibliche Stärkung brauchen. Ebenso wertvoll sind den wohnungslosen Menschen, die aus dem sozialen Netz herausgefallen sind, die Kontakte und die Erfahrung, gekannt und geachtet zu werden. So ist dort „im Untergrund“ fast so etwas wie eine eigene kleine Gemeinde entstanden. Die Suppenküche lebt von Lebensmittelspenden aus der eigenen Gemeinde und aus den Gemeinden Nordkasachstans, die vor allem Kartoffeln spenden – selbst wenn die Ernte gering ausfällt. Der Helfer- und Spenderkreis Kasachstan der Nordkirche unterstützt das Projekt seit Jahren. Die Frauenarbeit beteiligt sich an dem Projekt mit € 3 300. 3. Fortbildungen für Predigerinnen und Diakoniemitarbeiterinnen Frauen spielen eine wichtige Rolle in der Kirche, denn sie waren in der Zeit des Verbots und der Unterdrückung eine wichtige Basis für das Gemeindeleben. Zurzeit sind die Mehrzahl derjenigen, die auf ehrenamtlicher Grundlage den Predigtdienst in den Gemeinden versehen, Frauen. Die Fortbildung soll die Predigerinnen theologisch stärken, damit sie auf der Grundlage der Schrift Antworten auf die Fragen der Menschen finden können. Zudem plant die Kirchenleitung eine Fortbildung für diakonische Mitarbeiter/innen. „Für die Kirche, die Teil der islamischen Welt ist, ist diakonische Arbeit eine Form der Evangeliumspredigt, die zum toleranten Verhalten der Muslime gegenüber den Christen beiträgt“, so die Verwaltungsleiterin der ELKRK, Oxana Jakowlewa. Die Frauenarbeit fördert die Fortbildungen mit € 14 000. III. Koordination der Frauenarbeit in der ELKRAS (2017–2019) Antragsteller Bund Evangelisch-Lutherischer Kirchen in Russland und anderen Staaten (Bund der ELKRAS). Verantwortlich: Erzbischof Dietrich Brauer, Petrikirche, Newskij Prospekt 22–24, 191186 St. Petersburg, RUSSLAND, Tel.: (007 812) 571 24 23 und 571 46 89, Fax: (007 812) 310 26 65, E-Mail: [email protected], Internet: www.elkras.ru Der weitere Aufbau der Frauenarbeit in der ELKRAS soll unterstützt werden. Dr. Elena Bondarenko, die Frauenbeauftrage der Kirche, pflegt und stärkt das gewachsene Frauennetz durch eine Reihe von Projekten, die sie in enger Zusammenarbeit mit Frauenkreisen plant. Dabei führen diese vor allem regionale und überregionale Seminare durch - zum Aufbau der Frauenarbeit, zur Weltge-betstagsvorbereitung, Bibelseminare und Rüstzeiten für Frauen. Die Seminare

Page 27: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

25

SON

DER

SAM

MLU

NG

– JA

HRE

SPRO

JEKT

DER

FRA

UEN

ARB

EIT

haben u.a. dazu geführt, dass sich in einigen Regionen Leiterinnen gefunden haben und weitergebildet wurden. Die Frauenarbeit der ELKRAS hat ebenfalls angefangen, sich mit sozialen Fragen der Frauen zu beschäftigen. Das Frauennetz der ELKRAS stärkt die ganze Kirche. Die Frauenarbeit beteiligt sich an diesem Projekt mit € 10 800. IV. Beteiligung am Studien- und Stipendienprogramm des GAW Die Frauenarbeit wird sich am Studien- und Stipendienprogramm des GAW für Studierende an der Theologischen Fakultät Leipzig beteiligen und die Ausbildung einer Theologiestudentin aus einer Partnerkirche mit einem Jahresstipendium fördern in Höhe von € 9 000. V. Kleinprojekte Für weitere diakonische Kleinprojekte, vornehmlich mit dem Schwerpunkt der Frauenförderung in den Partnerkirchen des Gustav-Adolf-Werkes, stellt die Arbeitsgemeinschaft der Frauenarbeit Mittel für Projektförderungen zur Verfügung in Höhe von € 16 400.

PROJEKTFÖRDERUNG € 95 000

Page 28: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

26SO

ND

ERSA

MM

LUN

G –

KON

FIRM

AN

DEN

GABE

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SONDERSAMMLUNG Konfirmandengabe des GAW – „Weißt du, wo der Himmel ist?“ Es gibt Orte, an denen Menschen sich besonders geborgen und angenommen füh-len, Orte, an denen sie sie selbst sein und sich entfalten können, Orte, die ein Stück Himmel in einem schwierigen Alltag sind. Die GAW-Konfirmandengabe 2017 unterstützt Projekte, die für junge Menschen im Bürgerkriegsland in Syrien und in Bolivien ein Stück Himmel bedeuten. Wir sammeln für den GAW-Fonds für verfolg-te und bedrängte Christen, mit dem evangelische Gemeinden in Syrien u.a. dabei unterstützt werden, ihre Schulen offen zu halten. Und wir sammeln für den Bau eines evangelischen Gemeindehauses in Cochabamba in Bolivien – für eine Ge-meinde, die ein neues Zuhause geworden ist für Menschen, die vor der Armut und Perspektivlosigkeit auf dem Lande geflohen und in einem harten Alltag in der Stadt angekommen sind. I. Bolivien

Bau eines Gemeindehauses in Cochabamba Antragsteller Bolivianische Evangelisch-Lutherische Kirche (IELB). Verantwortlich: Pastor Emi-lio Aslla Flores, Kirchenpräsident, Calle Rio Piraí N° 958, Zona El Tejar, La Paz, BOLIVIEN, Tel.: (00591 2) 238 34 42, Fax: (00591 2) 238 00 73, E-Mail: [email protected] und [email protected] Cochabamba, 220 km südlich von La Paz gelegen, ist die viertgrößte Stadt Bolivi-ens. Die Stadt wächst unaufhörlich, da viele Migranten aus ländlichen Regionen in die Metropole ziehen. Die Not treibt die Menschen auf der Suche nach besseren Lebensverhältnissen in die Städte. Doch wer in der Stadt ankommt, findet selten das erhoffte bessere Leben und neue Nöte kommen hinzu. Familien zerbrechen an der Entwurzelung und den neuen Herausforderungen. Es kommt zu Gewalt, Kinder und Jugendliche werden vernachlässigt. Vor genau zehn Jahren hat die Evange-lisch-Lutherische Kirche in Bolivien in Cochabamba eine Gemeinde gegründet. Hier finden Familien, die vom Land in die Stadt gekommen sind, eine neue Heimat in einer für sie oft lebensfeindlichen Umgebung. Kinder und Jugendliche erhalten täglich ein warmes Mittagessen sowie Hilfe bei den Hausaufgaben und beim Ler-nen. In der Gemeinde können sie sich treffen und in einer sicheren Umgebung spielen und zusammen sein. Alicia, eine Mutter: „Ich merke, dass die Gemeinde meinen Kindern und auch mir gut tut. Wir sind glücklich, dass wir diese Gemeinde gefunden haben.“ Zurzeit trifft sich die Gemeinde in einer Wohnung. Doch dort

Page 29: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

27

SON

DER

SAM

MLU

NG

– KO

NFI

RMA

ND

ENGA

BE

wird es zu eng und die Nachbarn beschweren sich über Kinderlärm. Mit Hilfe des GAW wurde bereits ein Grundstück gekauft, auf dem nun ein Gemeindehaus gebaut werden soll. Dieses Projekt soll gefördert werden mit € 27 000. II. Naher Osten

Hilfe für bedrängte und verfolgte Christen in Syrien In Syrien ist Krieg. Mehr als 11 Millionen Syrer sind auf der Flucht. 4 Millionen davon sind außer Landes geflohen – z. B. in Nachbarstaaten wie der Türkei, den Libanon oder nach Europa. Die meisten Syrer aber – rund 7 Millionen – sind inner-halb ihres Landes auf der Flucht. Das Leben in Syrien ist hart: jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben, um das tägliche Brot, um Wasser, um Heizung in den kalten Wintern. Millionen von Menschen haben kein Zuhause mehr; Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn sind ums Leben gekommen. Das GAW unterstützt über seinen Fonds für bedrängte und verfolgte Christen re-gelmäßig evangelische Gemeinden in Syrien. Diese Gemeinden verteilen Lebens-mittel und Wasser an Bedürftige und kämpfen darum, ihre Schulen offen halten zu können, um Kindern und Jugendlichen Orientierung und Hoffnung zu geben; eine Gemeinde betreibt eine kleine Poliklinik, in der Menschen eine grundlegende medizinische Versorgung erhalten, eine andere ein Altersheim. Der Fonds für bedrängte und verfolgte Christen ermöglicht eine kurzfristige Pro-jektunterstützung. Mit diesem Fonds kann das GAW schnell auf akute Notsituatio-nen und Hilferufe reagieren: wenn Geld für Lebensmittelpakete benötigt wird, Heizöl für die Schulen, eine neuer Stromgenerator oder Medikamente. Der Fonds für bedrängte und verfolgte Christen soll durch die Konfirmandengabe 2017 unterstützt werden mit € 23 000. PROJEKTFÖRDERUNG € 50 000

Page 30: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

28SO

ND

ERSA

MM

LUN

GEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SONDERSAMMLUNGEN

Förderung des „Vereins Evangelische Diaspora e.V.“

Der „Verein Evangelische Diaspora e.V.“ hat seinen Sitz an der Theologischen Fakultät Leipzig und ist Bindeglied zwischen Diasporaförderung und wissenschaft-licher Theologie. Neben der Durchführung diasporawissenschaftlicher Seminare und Workshops werden Publikationen und Exkursionen unterstützt. Inhaltlich bemüht sich der Verein um die Erforschung der Geschichte protestantischer Min-derheiten in Europa und Lateinamerika. Zudem sollen Diasporathemen stärker in die theologische und kirchliche Öffentlichkeit getragen werden unter dem Hinter-grund einer stärker werdenden protestantischen Minderheitensituation und der Auseinandersetzung mit der wachsenden Säkularisierung und Individualisierung.

PROJEKTFÖRDERUNG * € 5 000 Studien- und Stipendienprogramm

Jährlich werden neun Studierende aus den Partnerkirchen des GAW eingeladen, für ein Jahr in Leipzig Theologie zu studieren. Ein Stipendium wird für die Univer-sität Heidelberg vergeben. Ein Deutschkurs, zwei Studiensemester, Praktika in Kirchengemeinden und -einrichtungen und Besuche in den Haupt- und Frauen-gruppen des GAW gehören zu dem Programm. Die Studierenden wohnen im Evan-gelischen Studienhaus. Aufgabe des Programms ist die Förderung der Partnerkir-chen durch Ausbildungshilfe mit dem Ziel, die protestantischen Stimmen inner-kirchlich und weltweit in ökumenischer Ausrichtung zu stärken. Das Studienjahr kostet pro Person 9 000 €. Zudem wird ein 14-tägiger Studienaufenthalt von brasilianischen Deutschlehrerstu-dierenden des Instituto de Formação de Professores de Lingua Alemã (IFPLA) in Leipzig und Besuche in GAW-Hauptgruppen finanziert. Der Studien- und Stipendienfonds kann vielfältig unterstützt werden: durch Über-nahme eines Einzelstipendiums oder einzelner Leistungen und durch Patenschaf-ten für bestimmte Stipendiaten. PROJEKTFÖRDERUNG * € 100 000 Schriftendienst des GAW

Der Schriftendienst unterstützt die Bibliotheken Evangelischer Theologischer Fakultä-ten in der Diaspora, um die Qualität der Aus- und Weiterbildung zu stärken. Dafür braucht es theologische Fachliteratur. Diasporagemeinden erhalten zudem Losungen, Bibeln, Gesangbücher etc. Der Schriftendienst ist eine wichtige Unterstützung der pastoralen Arbeit in der Diaspora geworden. Damit stärkt das GAW den Bildungsan-spruch evangelischer Kirchen.

PROJEKTFÖRDERUNG * € 20 000

Page 31: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

29

SON

DER

SAM

MLU

NGE

N

Fonds „Motorisierungshilfe“

Ohne ausreichende Motorisierung ist man in der Diaspora verloren. Für eine ver-lässliche Arbeit in der Diaspora braucht es Mobilität, da Gemeindeglieder oft weit entfernt wohnen. Der Motorisierungsfonds leistet finanzielle Beihilfe für den An-kauf von einfachen und robusten Dienstfahrzeugen von Pfarrerinnen und Pfarrern. Für die Beihilfe können maximal 7 000 € je Fahrzeug beantragt werden kann. Der Vorstand des GAW entscheidet über die eingereichten Anträge.

PROJEKTFÖRDERUNG * € 40 000

Fonds „Sonderhilfe“

Die „Sonderhilfe“ soll dem GAW ermöglichen, den Partnerkirchen und partner-schaftlichen Einrichtungen in Sonderanfragen (z.B. Begegnungstreffen etc.) und Notfällen (besonderen Nöten wie Bränden, Erdbeben, Katastrophen und Krisensi-tuationen etc.) rasch helfen zu können. Der Fonds ist ein wichtiges solidarisches Instrument der Begleitung der Partnerkirchen und gibt Hoffnung durch solidari-schen Beistand in Notsituationen. Die Entscheidung über jeden Antrag wird im Vorstand des GAW getroffen. PROJEKTFÖRDERUNG * € 86 763 Fonds „Projektbegleitung“

Mit Hilfe dieses Fonds wird die Projektarbeit zwischen der Zentrale des GAW und den Partnerkirchen koordiniert. Dazu gehört die Erstellung des Projektkataloges mit allen zu fördernden Projekten und Informationen über die Partnerkirchen. Projektbesuche, Beratung und Kontrolle sind wichtige Instrumente der Projektbe-gleitung. Der Fonds „Projektbegleitung“ unterstützt in diesem Sinne eine transpa-rente Spendenverwaltung. PROJEKTFÖRDERUNG * € 20 000

Page 32: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

30EU

ROPA

/ ZE

NTR

AL-

ASI

EN

BELGIEN S. 38

Vereinigte Protestantische Kirche in Belgien

Liège Dachrenovierung Kirche € 7 000 S. 40Seraing-Centre Renovierung Kirche/Gemeinderäume € 11 000 S. 41

€ 18 000

BULGARIEN S. 43

Evangelisch-Methodistische Kirche in Bulgarien

Mizia Sanierung Gemeindehaus € 16 000 S. 45

DEUTSCHLAND S. 47

Gera Brandschutzmaßnahmen Ev. Schule € 20 000 S. 50Großdeuben Erweiterung christliches Gymnasium € 15 000 S. 51Leipzig Chrismon-Gemeindepreis € 10 000 S. 52Lutherstadt Wittenberg

Sanierung Stadtkirche € 10 000 S. 53

Merseburg Gestaltung Pausenhof € 10 000 S. 54Neustadt-Glewe Ausbau Sakristei Kirche € 4 000 S. 55Parchim Deutsch als Fremdsprache € 1 500 S. 56

Wismar Naturprojekt mit Flüchtlingen € 4 000 S. 57

Wismar Erweiterung Ev. Schule € 15 000 S. 58

€ 89 500

ESTLAND S. 60

Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche

Jämaja Teilsanierung Pfarrhaus € 5 000 S. 63Puhja Renovierung Pfarr-/Gemeindehaus € 5 000 S. 64Risti Teilsanierung Diakoniestation € 6 000 S. 65Tartu Dachsanierung Schulgebäude € 9 000 S. 66

€ 25 000

EUROPA/ZENTRAL-ASIEN

Page 33: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

31

EURO

PA /

ZEN

TRA

L-A

SIEN

FRANKREICH S. 68

I. Vereinigte Protestantische Kirche von Frankreich

Le Chambon- sur-Lignon

Sanierung/Umbau Gemeindehaus € 8 000 S. 73

Montpellier* Beihilfe Bibliothek € 3 000 S. 74Palaiseau Sanierung/Umbau Gemeindehaus € 6 000 S. 75Paris Jugendtreffen Le Grand KIFF € 12 000 S. 76Saint-Dié-des-Vosges

Sanierung/Umbau Gemeindehaus € 10 000 S. 77

II. Union Protestantischer Kirchen von Elsass und Lothringen

Erstein Umgestaltung Kirche € 8 000 S. 78Niederbronn- les-Bains

Sanierung Pfarr-/Gemeindehaus € 6 000 S. 79

Niederstinzel Renovierung Kirche € 8 000 S. 80€ 61 000

GEORGIEN S. 82

Evangelisch-Lutherische Kirche in Georgien

keine Projekte

GRIECHENLAND S. 85

Griechisch-Evangelische Kirche

Serres Sanierung Kirche € 18 000 S. 87

ITALIEN S. 89

Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien

Firenze Renovierung Gemeindewohnung € 17 000 S. 94

Evangelische Waldenserkirche

Torre Pellice Sanierung Casa Valdese € 40 000 S. 95

KASACHSTAN S. 97

Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kasachstan

Astana Förderung Ausbildungsprogramme € 7 000 S. 99Kökschetau Motorisierungshilfe € 5 000 S. 100

€ 12 000

Page 34: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

32EU

ROPA

/ ZE

NTR

AL-

ASI

EN

KIRGISISTAN S. 102

Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kirgisistan

Bischkek Neubau Pfarrhaus € 12 000 S. 104

KROATIEN S. 106

Reformierte Christliche Kirche in Kroatien

Hrastin Sanierung Pfarrhaus € 13 000 S. 108

Theologische Fakultät „Matthias Flacius Illyricus“

Zagreb * Bücherhilfe € 1 000 S. 109

LETTLAND S. 111

Evangelisch-Lutherische Kirche Lettlands

Daugavpils Sanierung Gemeindehaus € 20 000 S. 114

LITAUEN S. 116

Evangelisch-Lutherische Kirche in Litauen

Garliava Einrichtung Diakoniezentrum € 4 500 S. 118Rukai Heizungseinbau Gemeinde-/

Diakoniehaus€ 6 837 S. 118

Švėkšna Kirchenrenovierung € 6 700 S. 120€ 18 037

Evangelisch-Reformierte Kirche in Litauen

Biržai Erneuerung Internetauftritt € 6 000 S. 121Biržai Kirchensicherungen € 3 000 S. 122Vilnius Erweiterung Christlicher Kindergarten € 3 000 S. 123

€ 12 000

ÖSTERREICH S. 125

Evangelische Kirche A.B. und H.B. in Österreich

Kirchdorf Sanierung Kirche/Pfarrhaus € 35 000 S. 130Oberwart Gartenbauprojekt mit Flüchtlingen € 7 000 S. 131

€ 42 000

Page 35: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

33

EURO

PA /

ZEN

TRA

L-A

SIEN

POLEN S. 133

Evangelisch-Augsburgische Kirche in der Republik Polen

Wisła-Malinka Neubau Gemeindezentrum € 25 000 S. 138

Evangelisch-Reformierte Kirche in der Republik Polen

Józefów Sanierung Gemeindehaus € 12 000 S. 139

PORTUGAL S. 141

Evangelisch-Presbyterianische Kirche in Portugal

Figueira da Foz Sanierung Pfarrhaus € 12 000 S. 143

RUMÄNIEN S. 145

Reformierte Kirche in Rumänien, Westlicher Kirchendistrikt

Bozieş Sanierung Pfarrbüro € 5 000 S. 152Cheşereu Sanierung Pfarrhaus € 5 000 S. 152Cubulcut Renovierung Pfarrhaus € 5 000 S. 152Lazuri Einbau Heizsystem Gemeindehaus € 5 000 S. 153Petin Sanierung Pfarrhaus € 5 000 S. 152Pir Bau Gemeindesaal € 5 000 S. 154

€ 30 000

Reformierte Kirche in Rumänien, Siebenbürgischer Kirchendistrikt

Abud Renovierung Kirche € 3 000 S. 155Brâncoveneşti Renovierung Gemeindehaus € 7 750 S. 156Chiochiş Heizungserneuerung

Kirche/Gemeindehaus€ 4 750 S. 157

Dileu Nou Neubau Kirche € 10 000 S. 155Teleac Neubau Kirche € 9 500 S. 155

€ 35 000

Evangelische Kirche A. B. in Rumänien

Dedrad Sanierung Kirche € 6 000 S. 158Sibiu Restaurierung Bischofshaus € 12 000 S. 159

€ 18 000

Page 36: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

34EU

ROPA

/ ZE

NTR

AL-

ASI

EN

Evangelisch-Lutherische Kirche in Rumänien

Hălmeag Erweiterung Gemeindehaus € 5 000 S. 160Nădlac Aufzugseinbau Altenheim € 4 000 S. 161Satu Mare Dachsanierung Gemeindehaus € 5 000 S. 162Zizin Renovierung Pfarrhaus € 4 000 S. 163

€ 18 000

Gustav-Adolf-Werk-Rumänien e.V.

Oradea * Vertrauensgabe € 3 000 S. 164

RUSSLAND S. 166

Evangelisch-Lutherische Kirche Europäisches Russland

Kostroma Gemeindeaufbau € 3 000 S. 169Saratow Forts. Neubau Kirchenzentrum € 8 000 S. 170Togliatti * Kauf Gemeinde-/Diakoniehaus € 17 000 S. 171

€ 28 000

Evangelisch-Lutherische Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten

Omsk Gemeindeseminare € 5 000 S. 172Tschernogorsk Kauf Gemeinderäume € 10 000 S. 173

€ 15 000

SERBIEN S. 175

Slowakische Evangelische Kirche A. B. in Serbien

Novi Sad * Hilfsfonds kirchliche Angestellte € 4 000 S. 178Novi Sad Fenstersanierung Bischofsamt € 16 000 S. 179

€ 20 000

Reformierte Christliche Kirche in Serbien

Pačir Renovierung Kirche/Arbeit mit Kindern € 15 000 S. 180

Ökumenische Hilfsorganisation – EHO

Novi Sad Ökumenische Veranstaltungen € 5 000 S. 181

Page 37: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

35

EURO

PA /

ZEN

TRA

L-A

SIEN

SLOWAKEI S. 183

Evangelische Kirche A. B. in der Slowakei

Prešov Dachsanierung Diakoniehaus € 15 000 S. 189Sereď Neubau Kirche € 15 000 S. 190

€ 30 000

Reformierte Christliche Kirche in der Slowakei

Bánovce nad Ondavou

Anbau Gemeindezentrum € 6 000 S. 191

Košice Neubau Gemeindezentrum € 18 000 S. 192

€ 24 000

SLOWENIEN S. 194

Evangelische Kirche A. B. in Slowenien

Murska Sobota Reformationsveranstaltungen € 14 000 S. 197

SPANIEN S. 199

Spanische Evangelische Kirche

Barcelona Umbau Kirchen-/Gemeindezentrum € 15 000 S. 202

TSCHECHIEN S. 204

Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder

Roudnice nad Labem

Sanierung Kirchendach € 30 000 S. 209

Schlesische Evangelische Kirche A. B.

Bohumín Sanierung Kirche € 7 500 S. 210Třinec Umbau Pfarrhaus € 7 500 S. 211

€ 15 000

UKRAINE S. 214

Reformierte Kirche in Transkarpatien

Badalowo Sanierung Pfarrhaus € 8 000 S. 217Beregújfalu Errichtung Seniorentagesstätte € 7 000 S. 218Cholmez Neubau Gemeindehaus € 10 000 S. 217Nowe Klynowe Neubau Kirche € 5 000 S. 217

€ 30 000

Page 38: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

36EU

ROPA

/ ZE

NTR

AL-

ASI

EN

Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche in der Ukraine

keine Projekte

UNGARN S. 220

Reformierte Kirche in Ungarn

Budapest Förderung der Roma-Arbeit € 15 000 S. 226Nyíregyháza Neubau Kirche € 35 000 S. 227

€ 50 000

Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn

Budapest-Pestszentimre

Errichtung Gemeindezentrum € 8 400 S. 228

Nemeskér Renovierung Kirche € 8 300 S. 229Nyíregyháza Energetische Sanierung Gebetshaus € 8 300 S. 230

€ 25 000

USBEKISTAN S. 232

Evangelisch-Lutherische Kirche in Usbekistan

Taschkent Sanierung Kirchendach € 10 000 S. 233

WEISSRUSSLAND S. 235

Evangelisch-Lutherische Gemeinden

keine Projekte

Anm.: * Projektförderung mehrjährig (2017 ff.)

Page 39: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

BELGIEN

BELG

IEN

Page 40: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

38BE

LGIE

N

BELGIEN WEST-EUROPA

Königreich Belgien

Mitglied der Europäischen Union (EU)

32.545 km� 11.225.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Brussel (Bruxelles, Brüssel) mit ca. 1.175.173 Einwohnern. 59 % der Bevölkerung sind niederländischsprachige Flamen, 40 % französisch-sprachige Wallonen und 1 % Deutsche. 75 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch. Religiöse Minderheiten sind 8 % Muslime, 1 % Protestanten, Orthodoxe und Juden.

Partnerkirche des GAW der EKD ist die VEREINIGTE PROTESTANTISCHE KIRCHE IN BELGIEN (Verenigde Protestantse Kerk in België – VPKB /Église Protestante Unie de Belgique – EPUB) mit 45.000 Gemeindegliedern in 110 Gemeinden, davon 70 wallonische, 35 flämi-sche, drei deutsch- und zwei englischsprachige mit 85 Pfarrerinnen/Pfarrern. Präsident: Pastor Steven Fuite Brogniezstraat 44, 1070 Brussel, BELGIEN Tel.: (0032 2) 511 44 71, Fax: (0032 2) 511 28 90 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.vpkb.be (niederländisch) und www.epub.be (französisch) Arbeitsgruppe Simon Dablemont Projekte: E-Mail: [email protected] Die Vereinigte Protestantische Kirche in Belgien entstand 1978 durch einen Zu-sammenschluss der Protestantischen Kirche, der Reformierten Kirche und den Niederländischen Reformierten Gemeinden in Belgien. Heute gehören zur VPKB 110 Gemeinden, die mehrheitlich der reformierten Theologie folgen. Hinzu kom-men methodistische, baptistische und lutherische Gemeinden. Die VPKB ist die größte evangelische Kirche des Landes. Ein weiterer Teil des Pro-testantismus ist in viele kleine Freikirchen und Gemeinschaften zersplittert. Die Legislative der VPKB bildet die Synode mit 70 Vertretern der Gemeinden und aus besonderen kirchlichen Ämtern. Sie wählt die zehn Mitglieder des Sy-nodalrates. Die Kirche ist in sechs Distrikte geteilt. Die Vereinigte Protestantische Kirche hat in Belgien einen Bevölkerungsanteil von nur ca. 0,5 %, aber sie leistet vor allem auf regionaler Ebene einen wichtigen

Page 41: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

39

BELG

IEN

Beitrag zur Lösung sozialer Aufgaben. Aus der Verkündigung des Evangeliums heraus engagieren sich die Gemeinden für Armutsbekämpfung, Gefängnisseelsorge etc. In der Vergangenheit spielten protestantische Theologen eine wichtige Rolle bei der missionarischen Arbeit in den ehemaligen belgischen Kolonien (Republik Kon-go, Ruanda). Heute erfüllt die Kirche mit ihren diakonischen Projekten eine wich-tige Aufgabe bei der Integration von Emigranten und Flüchtlingen. Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. Ausbildungsstätte

PROTESTANTISCHE THEOLOGISCHE FAKULTÄT IN BRUSSEL (Faculteit voor Protestantse Godgeleerdheid te Brussel/ Faculté universitaire de Théologie protestante de Bruxelles) Bollandistenstraat 40, 1040 Brussel, BELGIEN Tel.: (0032 2) 735 67 46, Fax: (0032 2) 735 47 31 E-Mail: [email protected] Internet: www.protestafac.ac.be Erholungs- und Freizeitheime Centre Protestant de Nessonvaux Rue Gomélevay 62, 4870 Nessonvaux, BELGIEN Tel.: (0032) 87 26 83 83 Centre Protestant d’Amougies Rue Verte Voie 16, 7750 Amougies, BELGIEN Tel.: (0032) 69 76 86 45 Protestantisches Zentrum: Centre Social Protestant Rue Cans 12, 1050 Brussel, BELGIEN Tel.: (0032) 25 12 80 80

Page 42: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

40BE

LGIE

N

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

BELGIEN – West-Europa

Dachrenovierung der Kirche in Liège

Antragsteller Protestantische Kirchengemeinde Liège-Lambert-le-Bègue. Verantwortlich: Ferdi-nand Dehousse, Schatzmeister, Rue Lambert-le-Bègue, 8, 4000 Liège, BELGIEN, Tel.: (0032 87) 26 70 70, E-Mail: [email protected], Internet: www.lambert-le-begue.be, Facebook: Eglise Protestante Unie de Belgique / Liège Lambert le Bègue Im Jahr 1831 verkündet eine liberale Verfassung Religionsfreiheit in Belgien. Wenige Jahre später entstand in Liége (Lüttich) eine protestantische Gemeinde, die heute nach der anliegenden Straße Liège-Lambert-le-Bègue heißt. In der Stadt gibt es noch zwei weitere Gemeinden der Vereinigten Protestantischen Kir-che. Die Gemeinde Liège-Lambert-le-Bègue zählt 300 Glieder. Sie ist seit Jahren diakonisch aktiv. Im Rahmen „l’Entr’Aide Protestante Liègoise“ kümmert sie sich um rund 100 Menschen, die Essen, einen beheizten Raum, Kleidung oder An-sprechpartner brauchen. Der 1974 gegründete Soziale Dienst für Ausländer bietet zweimal wöchentlich soziale Unterstützung, auch im Kontakt zu Behörden, Alpha-betisierungskurse und spezielle Aktivitäten für die Integration von Frauen. Sehr gute ökumenische Beziehungen unterhält die Gemeinde zur Salesianergemeinde in Laveu. Gemeinsam werden ökumenische Gottesdienste gefeiert und Solidari-tätsaktionen veranstaltet. Die Kirche der Gemeinde wird seit Jahren auch von einer ukrainischen protestantischen Gemeinde mitbenutzt. Projektbeschreibung 1860 wurde die Kirche in der Straße Lambert-le-Bègue, 1862 der Anbau „Foyer“ fertig. 1965 wurde der Anbau komplett erneuert, mit Ausnahme des Dachs und des Rondells. Bei einer Inspektion wurde festgestellt, dass der Zustand des Dachs Besorgnis erregend ist. Die Gemeinde ist gezwungen, schnell zu handeln, bevor das Regenwasser Schäden anrichtet. Die Dachbedeckung soll komplett erneuert werden. Die Kosten sind veranschlagt mit 36 000 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Evangelische Kirche im Rheinland. Die Kirchenleitung der Vereinigten Protestantischen Kirche in Belgien hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 7 000

Page 43: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

41

BELG

IEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

BELGIEN – West-Europa

Renovierung der Kirche und Gemeinderäume in Seraing-Centre

Antragsteller Protestantische Kirchengemeinde Seraing-Centre. Verantwortlich: Philippe Gom-beer, Verwalter, Rue Ferrer 100, 4100 Seraing, BELGIEN, Tel.: (0032 4) 371 29 03, E-Mail: [email protected], Internet (Facebook): Protestants Seraing-centre Die Gemeinde Seraing-Centre ist eine der zwei Gemeinden der Vereinigten Protes-tantischen Kirche in dieser Industrie- und Bergbaustadt. Auf dem Gemeindegebiet wohnen inzwischen hauptsächlich Menschen ausländischer Herkunft. Viele sind arbeitslos oder illegal eingewandert. Sie können ihre Kinder beim Lernen nicht unterstützen. Deshalb findet in den Gemeinderäumen drei Mal wöchentlich Haus-aufgabenbetreuung statt. Die Gruppe „Form’anim“ beteiligt sich an der Integrati-on von Flüchtlingen. Auch die nationale Zusammensetzung der Gemeinde selbst ist bunt: Unter den 150 Gemeindegliedern gibt es Belgier, Kongolesen, Kamerun-er, Griechen, Italiener, Portugiesen, Iraner … Projektbeschreibung Die stattliche Kirche wurde mit Unterstützung des Gustav-Adolf-Vereins gebaut und 1871 eingeweiht. Ihre Fassade wurde in den vergangenen Jahren saniert und hinterlässt einen gepflegten Eindruck. Die Gemeinderäume im Tiefparterre bieten gute Möglichkeiten für die Entwicklung der Gemeinde. Leider sind sie sehr abge-nutzt. „Der Zustand des Gruppenraums für die Arbeit mit Kindern schreckt die Familien schon nach dem ersten Besuch ab“, bedauert der Verwalter Philippe Gombeer. Der plötzliche Tod des Gemeindepfarrers hatte dazu geführt, dass die Gemeinde eine Weile wie gelähmt war. Nachdem die Stelle wieder besetzt ist, hat die Gemeinde neuen Mut gefasst und möchte die Kirche und die Gemeinderäume möglichst schnell von innen renovieren. Die Malarbeiten werden Gemeindeglieder selbst ausführen. Nach der Renovierung ihrer Räume will sich die Gemeinde auch kulturell stärker für das Stadtviertel öffnen, Konzerte, Filmabende, interkonfessi-onelle Treffen, Ausstellungen, Singen im Kinderchor etc. anbieten. Die Kosten sind veranschlagt mit 33 000 €. Die Kirchenleitung der Vereinigten Protestantischen Kirche in Belgien hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 11 000

Page 44: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

BULGARIENBU

LGA

RIEN

Page 45: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

43

BULG

ARI

EN

BULGARIEN SÜDOST-EUROPA

Republik Bulgarien

Mitglied der Europäischen Union (EU) 110.994 km� 7.265.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Sofija (Sofia) mit 1.212.935 Einwohnern. 85 % der Bevölkerung sind Bulgaren, 9 % Türken, 5 % Roma, 2 % Russen, Armenier, Aromunen und Grie-chen. 76 % gehören zur Bulgarisch-Orthodoxen Kirche. 10 % sind Muslime. Religiöse Minderheiten sind 1 % Protestanten, Katholiken, armenisch-gregorianische Chris-ten und Juden. Das Religionsgesetz gewährt allein der orthodoxen Kirche als „traditioneller Kir-che“ die Privilegien einer religiösen Gemeinschaft. Alle anderen Kirchen müssen sich derzeit als juristische Personen registrieren lassen, wodurch sie privaten Un-ternehmen, jedoch nicht der orthodoxen Kirche gleichgestellt werden. Erst auf der Grundlage dieser Registrierung können sie z. B. Grundstücke erwerben und unter-halten.

Partnerkirche des GAW der EKD ist die EVANGELISCH-METHODISTISCHE KIRCHE IN BULGARIEN (EMKB) mit ca. 1.500 Gemeindegliedern in 33 Gemeinden, davon sechs Minderheitenge-meinden, bestehend aus Roma oder Türken, und 22 Pfarrerinnen und Pfarrern. Superintendent: Pastor Daniel Topalski ul. Opltschenska 2, 9001 Varna, BULGARIEN Tel.: (00359) 898 67 25 64 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.methodist.bg Die ersten methodistischen Missionare ließen sich im Jahr 1857 in den Städten Schumen, Veliko Tarnovo und Russe nieder. Unter Federführung von Missionaren Albert Long und Elias Riggs haben die Methodisten sich im Rahmen der Union Evangelischer Kirchen an der Bibelübersetzung in die bulgarische Sprache 1871 beteiligt. Durch die Wahl des Ostdialekts hat die Übersetzung die moderne bulgari-sche Sprache maßgeblich mitgeprägt. Während der kommunistischen Herrschaft zwischen 1947 und 1989 musste die methodistische Kirche genau wie andere christlichen Kirchen ums Überleben kämpfen. Zahlreiche Kirchen wurden geschlossen, Pfarrer verhaftet und als ameri-kanische Spione verurteilt. 1990 existierten nur noch drei der ursprünglich 16 Gemeinden.

Page 46: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

44BU

LGA

RIEN

Die EMKB konnte die früheren Gemeinden wieder beleben und neue gründen. Die Predigtsprachen sind neben dem Bulgarischen auch Armenisch, Türkisch sowie zwei Roma-Dialekte. Mit sozialdiakonischen Projekten wie Suppenküchen, Alpha-betisierungskurse und Gefängnisseelsorge leistet die Kirche einen wertvollen Bei-trag zur Linderung der Not in der Bevölkerung. Die EMKB ist Mitglied im Weltrat Methodistischer Kirchen und als Mitglied der Zent-ralkonferenz Zentral- und Südeuropa der Evangelisch-Methodistischen Kirche in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. Ökumene Eine interkonfessionelle ökumenische Zusammenarbeit ist bisher kaum möglich, da die Bulgarische Orthodoxe Kirche evangelische Gemeinden als Sektierer be-trachtet. Auf lokaler Ebene gibt es inoffiziell gelegentlich bessere Kontakte. Für evangelische Denominationen besteht als eine Institution der Zusammenarbeit die BULGARISCHE EVANGELISCHE ALLIANZ Erstmals hatten sich 1909 die protestantischen Denominationen unter dem Namen „Union der Evangelischen Kirchen“ zusammengeschlossen. 1948 wurden alle Füh-rer dieser Union von der kommunistischen Regierung für Jahre inhaftiert. Am 10. Mai 1993 wurde die Organisation unter der Bezeichnung „Bulgarische Evangelische Allianz“ neu gegründet. Zur Allianz gehören elf Mitgliedskirchen, darunter der Bund der evangelischen Pfingstgemeinden, der Bund der Baptisten, die Evangelisch-Methodistische Kirche, die Evangelisch-Kongregationalistische Kirche, die Evangelische Kirche „Gute Nachricht“ u.a. Der Vorsitz des Bundes wech-selt regelmäßig zwischen den Mitgliedskirchen.

Page 47: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

45

BULG

ARI

EN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

BULGARIEN – Südost-Europa

Sanierung des Gemeindehauses in Mizia

Antragsteller Evangelisch-methodistische Gemeinde Mizia. Verantwortlich: Pfarrer Vladimir Blajev, ul. Aleksander Jakimov 41, 3330 Mizia, Bezirk Vratza, BULGARIEN, Tel.: (00359) 888 49 45 95, E-Mail: [email protected] Mizia ist eine kleine Stadt nahe der Donau. Die Hauptstadt Sofia ist 180 Kilometer entfernt. Die methodistische Gemeinde wurde 1997 gegründet. Sie ist die einzige evangelische Gemeinde in der Stadt. Zweimal wöchentlich finden Gottesdienste statt, für Kinder und Jugendliche gibt es eine Sonntagsschule. Die Gemeinde zählt 35 Erwachsene, zumeist Frauen, und 18 Kinder. Die Gemeinde wird von Pfarrer Vladimir Blajev aus Pleven betreut. „Ein Großteil der jungen Gemeindeglieder sind Roma“, berichtet er. „Sie kommen aus armen Verhältnissen. Die methodistische Gemeinde ist für sie ein wichtiger Ort der sozialen Integration.“ Projektbeschreibung 1998 kaufte die Gemeinde sich ein kleines Grundstück mit einem Gebäude, das zum Gemeindehaus umgebaut wurde. Im Jahr 2014 wurde die Stadt Mizia jedoch von einer Flut getroffen. Eine zwei Meter hohe Welle aus dem benachbarten Stausee bahnte sich ihren Weg durch Mizia, beschädigte Häuser und Infrastrukturen. Zwei Menschen ertranken, 800 mussten evakuiert werden. Auch das Gemeindehaus war stark betroffen. „Das Haus stand eine Woche lang unter Wasser“, beschreibt Pfarrer Vladimir Blajev die Situation. „Danach zeigten sich Risse in den Wänden, Putz fiel ab, der Boden war nicht mehr zu reparieren. Wir mussten das Gebäude sehr lange trock-nen lassen. Jetzt möchte die Gemeinde ihr Haus sanieren.“ Die Kosten für die Sanierung sind veranschlagt mit 50 000 €. Weiterer Unterstützer des Projekts ist die Kirchenleitung.

Die Kirchenleitung der Evangelisch-Methodistischen Episkopalen Kirche in Bulga-rien hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 16 000

Page 48: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

DEUTSCHLANDD

EUTS

CHLA

ND

Page 49: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

47

DEUTSCHLAND MITTEL-EUROPA

Bundesrepublik Deutschland

Mitglied der Europäischen Union (EU) 357.121 km� 80.890.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Berlin mit 3.421.829 Einwohnern. Deutschland in seinen Gren-zen von 1990 weist nahezu ein konfessionelles Gleichgewicht zwischen Katholiken (29,9 %) und Protestanten (28,9 %) auf. Zu den religiösen Minderheiten zählen 2,6 % Muslime, 1,3 % Orthodoxe, Neuapostolische, Juden und Zeugen Jehovas. In den östlichen Bundesländern gehört nur rund ein Viertel der Bevölkerung einer christlichen Kirche an, im Westen Deutschlands rund 75 %.

EVANGELISCHE KIRCHE IN DEUTSCHLAND (EKD) mit rund 24 Millionen Gemeindegliedern in 20 Landeskirchen.

Kirchenamt: Herrenhäuser Str. 12 30419 Hannover Tel.: (05 11) 27 96-0 Fax: (05 11) 27 96-707 E-Mail: [email protected] Internet: www.ekd.de

Vorsitzender

des Rates der EKD: Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm

Die Evangelische Kirche in Deutschland ist der Zusammenschluss von 20 lutheri-schen, reformierten und unierten Landeskirchen in der Bundesrepublik Deutsch-land. Das Landeskirchentum hat seinen Ursprung im Zeitalter der Reformation, als die protestantischen Landesherren in ihren Territorien das kirchliche Leben neu ordneten und dabei das lutherische oder das reformierte Bekenntnis zugrunde legten. Die evangelisch-unierten Landeskirchen gehen zum Teil auf einen Zusam-menschluss von lutherischen und reformierten Gemeinden bzw. Gebieten unter der Führung Preußens seit 1817 zurück. Obwohl die organisatorische Verflechtung von Staat und Kirche 1918 entfiel, blieb das landeskirchliche Prinzip weiterhin für den deutschen Protestantismus bestimmend. Die ersten Schritte für einen gesamtkirchlichen Zusammenschluss führten 1922 zur Gründung des Deutschen Evangelischen Kirchenbundes. 1933 sollten die evangeli-schen Kirchen wie alle anderen Organisationen in einer zentralistischen Reichskir-che gleichgeschaltet werden, was aufgrund des energischen Widerstands aus den Landeskirchen von Württemberg, Bayern und Hannover sowie der Bekennenden Kirche letztlich nicht gelang.

DEU

TSCH

LAN

D

Page 50: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

48D

EUTS

CHLA

ND

Die Evangelische Kirche in Deutschland in ihrer jetzigen Gestalt wurde im Sommer 1945 gegründet. 1969 musste die Kirchenstruktur der politischen Entwicklung angepasst werden. Die EKD blieb auf Westdeutschland beschränkt; die Kirchen in der DDR schlossen sich zum Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR zusammen. Die Zweiteilung konnte mit der politischen Vereinigung 1991 beendet werden. Rechtlich und in der Gestaltung des kirchlichen Lebens sind die Landeskirchen nach wie vor selbstständig. Die EKD ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. Das Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland ist das GUSTAV-ADOLF-WERK E.V. (GAW) mit 21 Hauptgruppen und 19 Frauengruppen in den verschiedenen Bundesländern in Deutschland.

Präsidentin: Gabriele Wulz

Generalsekretär: Pfarrer Enno Haaks

Zentrale des GAW: „Franz-Rendtorff-Haus“ Pistorisstraße 6, 04229 Leipzig, DEUTSCHLAND Tel.: (03 41) 490 62-0, Fax: (03 41) 490 62-66/-67 E-Mail: [email protected] Internet: www.gustav-adolf-werk.de

Ein detailliertes Adressenverzeichnis der Vorstände der Haupt- und Frauengruppen des GAW erscheint jährlich im Jahrbuch „Die evangelische Diaspora“ und kann in der Zentrale abgefordert werden.

Kleiner werdende Landeskirchen und eine zunehmende Diasporasituation in Deutschland fordern die ganze Aufmerksamkeit für das Leben in den Gemeinden und Kirchen. Bereits 1998 beschloss die Abgeordnetenversammlung des GAW, mit der Wiederaufnahme der Innerdeutschen Diaspora eine geistliche und finanzielle Hilfe zur Verfügung zu stellen. Sie kann über die GAW-Hauptgruppen beantragt wer-den, die in den jeweiligen Landeskirchen eine basisnahe Beratung, Begleitung und Förderung der Antragsteller gewährleisten.

Vorwiegend werden Projekte unterstützt, die einen missionarischen Aspekt haben und geeignet sind, der zunehmenden Entchristlichung und Entkirchlichung entge-genzuwirken. Zurzeit sind es in erster Linie evangelische Schulen und Einrichtungen, die mit ihren protestantisch-christlichen Grundkonzepten Kinder und junge Men-schen sowie deren Väter und Mütter einladen, ein christlich geprägtes Menschenbild und Weltverständnis mitzuentwickeln und zu verwirklichen. Im kleineren Rahmen werden Gemeinden auch bei Baumaßnahmen und anderen Initiativen unterstützt.

Page 51: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

49

DEU

TSCH

LAN

D

Das GAW arbeitet projektbezogen mit unterschiedlichen Hilfs- und Missionswerken wie dem Martin-Luther-Bund zusammen sowie mit Ökumeneabteilungen der Lan-deskirchen. Kontakte gibt es auch mit dem katholischen Diasporawerk in Deutsch-land, dem Bonifatiuswerk. Ökumene Christliche Kirchen in Deutschland arbeiten zusammen in der ARBEITSGEMEINSCHAFT CHRISTLICHER KIRCHEN IN DEUTSCHLAND E.V. (ACK) Ökumenische Centrale: Ludolfusstraße 2-4, 60487 Frankfurt am Main DEUTSCHLAND Tel.: (069) 24 70 27-0, Fax: (069) 24 70 27-30 E-Mail: [email protected] Internet: www.oekumene-ack.de Geschäftsführerin: Dr. theol. Elisabeth Dieckmann Tel.: (069) 24 70 27-11 E-Mail: [email protected] Vorstandsvorsitzender: Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Bistum Speyer der Römisch-Katholischen Kirche) Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen e.V. (ACK) wurde am 10. März 1948 in Kassel, also noch vor der 1. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) 1948, gegründet. Zum ersten Vorsitzenden wurde Pastor Martin Niemöller gewählt. Gründungsmitglieder waren die EKD und fünf evangelische Freikirchen, darunter die Methodisten, Baptisten und Mennoniten sowie die Alt-Katholiken. Heute hat die ACK 17 Mitglieder, sechs Gastmitglieder und vier ständige Beobach-ter.

Page 52: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

50D

EUTS

CHLA

ND

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

DEUTSCHLAND – Mittel-Europa

Brandschutzmaßnahmen in der christlichen Schule in Gera

Antragsteller Förderverein Christliche Schule Gera e.V. Verantwortlich: Thomas Hartmann, Vor-standsvorsitzender, Nicolaiberg 5, 07545 Gera, DEUTSCHLAND, Tel.: (03 66 06) 15 98 00, Fax: (032 12) 141 37 53, E-Mail: [email protected], Internet: www. christliche-schule-gera.de Gera ist die drittgrößte Stadt in Thüringen. Im Schuljahr 2014/15 startete hier die Christliche Gemeinschaftsschule Gera mit einer ersten Klasse. „Das besondere an unserem Schulprojekt ist das Wagnis, im säkular geprägten Umfeld der Stadt Gera eine christliche Schule zu installieren, die durch ihr besonderes pädagogisches Konzept – MGML-Methodology (Lernen mit Lernleitern) –, darüber hinaus aber vor allem durch ihre Ausrichtung an christlichen Werten als Lern- und Lebensgemein-schaft wahrgenommen werden und wirken soll“, beschreibt Stephan Mühlbach, Mitglied des Fördervereins, das Schulkonzept. Die MGML-Methodology will eine Lernatmosphäre schaffen, in der jedes Kind seiner eigenen Lernbewegung folgen kann. Projektbeschreibung Die Gemeinschaftsschule begann ihr erstes Schuljahr zunächst unter dem Dach der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde. Künftig sollen bis zu 600 Schülerinnen und Schüler an der christlichen Schule lernen. Deshalb wurde für den weiteren Aufbau ein neuer Standort gesucht und im Gebäude der ehemaligen Berufsschule für Tech-nik gefunden. Das Schulhaus stammt aus den 1950er Jahren und liegt zentral in der Stadt, in der Nähe des Bahnhofs. In mehreren Bauschritten soll auf dem Grundstück eine moderne Campusanlage entstehen. Zuerst wird das historische Bestandsgebäu-de saniert und den Brandschutzvorschriften angepasst. Das GAW wird um Unterstüt-zung beim Errichten eines Fluchttreppenturms gebeten. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 82 000 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind der Kirchenkreis Gera, Spendenaktion auf betterplace.de, NAK karitativ und Wertestarter. Der Vorstand des Gustav-Adolf-Werks Mitteldeutschland hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 20 000

Page 53: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

51

DEU

TSCH

LAN

D

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

DEUTSCHLAND – Mittel-Europa

Erweiterung des Gymnasiums in Großdeuben

Antragsteller Schulverein Lernwelten e.V. Verantwortlich: Martin Landgraf, An der Kirche 50, 04463 Großpösna, DEUTSCHLAND, Tel.: (01 76) 34 98 90 01, E-Mail: kmlandgraf @gmx.de und [email protected], Internet: www.lernwelten-schule.de Großdeuben ist ein Ortsteil der Stadt Böhlen am Südrand von Leipzig. Der Schul-verein wurde von Eltern gegründet, die sich wünschten, dass ihre Kinder nach dem Besuch einer christlichen Grundschule ihre Schullaufbahn mit ähnlichen Konzep-ten und in ähnlicher geistiger und sozialer Umgebung fortsetzen können. Der Stadtrat von Böhlen hat mit dem Trägerverein einen Mietkaufvertrag über die ehemalige Grundschule in Großdeuben abgeschlossen. Im Herbst 2014 nahm das Gymnasium ihre Arbeit auf. Die Schülerinnen und Schüler kommen nicht nur aus christlichen Familien. Rund zwei Drittel von ihnen sind nicht getauft. Von den Kindern und Eltern wird jedoch eine grundsätzliche Offenheit gegenüber dem evangelischen Glauben erwartet. Projektbeschreibung Der Unterricht fand in den ersten zwei Jahren nur im Erdgeschoss des Schulgebäu-des statt. Inzwischen lernen jedoch 60 Kinder in vier Klassen am Gymnasium und der Raum wird knapp. Deshalb soll das 1. Obergeschoss ausgebaut werden. Einen Schü-lermangel hat das Gymnasium nicht zu erwarten, denn der Bedarf an Gymnasium-plätzen im Raum Leipzig ist sehr hoch, die vorhandenen Kapazitäten sind ausge-schöpft. Für seine weitere Entwicklung braucht das Lernwelten-Gymnasium dringend einen multifunktionalen naturwissenschaftlichen Experimentalraum. Daneben sol-len zwei Klassenräume, Räume für Kurse, Aktivitäten und Material entstehen. Eine wichtige Voraussetzung für die Erweiterung ist zudem der Einbau von Brandschutz-decken. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 65 138 €. Der Vorstand des Gustav-Adolf-Werks Sachsen hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 15 000

Page 54: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

52D

EUTS

CHLA

ND

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

DEUTSCHLAND – Mittel-Europa

„chrismon-Gemeindepreis“

Antragsteller Gustav-Adolf-Werk e. V. Verantwortlich: Pfarrer Enno Haaks, Generalsekretär, Pistorisstraße 6, 04229 Leipzig, DEUTSCHLAND, Tel.: (0341) 490 62-28, Fax: (0341) 490 62-67, E-Mail: [email protected], Internet: www.gustav-adolf-werk.de Das evangelische Monatsmagazin chrismon sucht alle zwei Jahre mit dem „chrismon-Gemeindepreis“ spannende und kreative Projekte von Kirchengemein-den. Die Preisvergabe ist eine Mischung aus Jurywettbewerb und Publikumsab-stimmung. Im Jahr 2015 haben 125 Gemeinden ihre Projekte eingereicht. Wäh-rend der einmonatigen Abstimmungszeit wurde die Gemeindepreis-Seite von 138.000 Besuchern 368.000 Mal aufgesucht. Die ersten 30 Gemeinden der Publi-kumsabstimmung wurden anschließend von einer Jury bewertet und prämiert. Alle Beteiligten waren von der Vielfalt der Projekte, dem großen Einsatz aller Teilneh-menden und der atemberaubenden Resonanz auf den Wettbewerb überwältigt. An der Vielfalt der eingereichten Projekte zeigt sich das große kreative Potenzial in evangelischen Gemeinden in Deutschland. Gemeinsam mit chrismon und der KD-Bank will das GAW Gemeinden in Deutschland bei ihrem missionarischen Engage-ment und dem Gemeindeaufbau unterstützen. Projektbeschreibung Ob eine Kirchenrenovierung in Eigenregie, die Gemeinde- und Sozialarbeit für Jung und Alt, die Unterstützung von Flüchtlingen, regionale Kulturprojekte oder auch ausgefallene Themenwochen: Die Projekte, die die Gemeinden für den chrismon-Wettbewerb einreichen, sind zumeist ähnlich, wie die Projekte, die das GAW in der innerdeutschen Diaspora seit dem Jahr 2000 fördert. Der Gewinner des chrismon-Gemeindepreises 2015, die Philippusgemeinde in Leipzig, war im selben Jahr auch mit einem Teilprojekt im Projektkatalog des GAW vertreten. Durch die Zusammenarbeit mit chrismon will das GAW herausragende Gemeindeprojekte in Deutschland fördern und damit auch auf die weltweite Verbindung evangelischer Gemeinden hinweisen. Der Vorstand des Gustav-Adolf-Werks e.V. hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 10 000

Page 55: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

53

DEU

TSCH

LAN

D

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

DEUTSCHLAND – Mittel-Europa Sanierung der Stadtkirche St. Marien in Lutherstadt Wittenberg

Antragsteller Evangelische Stadtkirchengemeinde Wittenberg. Verantwortlich: Dr. Ullrich Querfurth, Jüdenstraße 36, 06886 Lutherstadt Wittenberg, DEUTSCHLAND, Tel.: (034 91) 62 83-0, Fax: (034 91) 62 83-11, E-Mail: stadtkirche@ kirche-wittenberg.de, Internet: www.stadtkirchengemeinde-wittenberg.de Die Stadt- und Pfarrkirche St. Marien der Lutherstadt Wittenberg ist Teil des UNESCO-Welterbes. Sie gilt als das älteste Gebäude der Stadt. Im Zusammenhang mit dem nahenden Reformationsjubiläum rückt die Stadtkirche auf besondere Weise in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit. Weil Martin Luther hier regelmäßig predigte, gilt sie als „Mutterkirche der Reformation“. Für Christen in aller Welt ist sie ein „evangeli-scher Pilgerort“. Zahlreiche Kunstschätze wie den von Lucas Cranach d.Ä. gestalte-ten Altar finden sich in der Kirche. Im Chorraum erinnert eine Bodenplatte an die Aufbahrung des Leichnams von Gustav II. Adolf. Die Evangelische Stadtkirchenge-meinde in Wittenberg und Umgebung zählt rund 4.000 Glieder. Die Stadt- und Pfarr-kirche St. Marien ist ihre Hauptkirche. Projektbeschreibung In der DDR-Zeit vernachlässigt, hatte sich in der Stadtkirche über Jahrzehnte hinweg ein erheblicher Sanierungsbedarf entwickelt. Bis zum Reformationsjubilä-um 2017 soll das Gotteshaus saniert werden. Die Kirchengemeinde kann die benö-tigten 7,5 Millionen Euro nicht allein tragen. Das GAW will zur Sanierung jährlich 10 000 €, bis 2017 insgesamt 70 000 € beitragen. Offiziell wurde die Kirche nach der Innensanierung am 1. Advent 2014 wieder eingeweiht. „Die Stadtkirche wird in Dienst genommen, doch die Generalsanierung ist noch nicht beendet. Deshalb ist es wunderbar, dass das GAW die ‚Mutterkirche der Reformation‘ weiterhin un-terstützen will. Das ist ein tolles evangelisches Weltkirchengefühl“, schreibt Stadtpfarrer Johannes Block. Nicht zuletzt die beiden Türme müssen noch saniert werden.

Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 7 500 000 €.

Weitere Förderer des Projekts sind die Kirchenleitung, die Bundesregierung, das Land Sachsen-Anhalt und private Sponsoren.

Der Vorstand des Gustav-Adolf-Werks hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 10 000

Page 56: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

54D

EUTS

CHLA

ND

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

DEUTSCHLAND – Mittel-Europa

Gestaltung des Pausenhofs der Johannes-Schule in Merseburg

Antragsteller Evangelische Johannes-Schule Merseburg. Verantwortlich: Peggy Grünke, stellver-tretende Schulleiterin, Lessingstr. 5, 06217 Merseburg, DEUTSCHLAND, Tel.: (034 61) 30 58 56, Fax: (034 61) 30 58 57, E-Mail: [email protected], Internet: www.johannes-schule-merseburg.de Die Region Merseburg ist wie die meisten Gebiete Sachsen-Anhalts sehr entkirch-licht. Trotz der geringen Zahl evangelischer Christen ist der Zuspruch gegenüber der im Jahr 2003 gegründeten evangelischen Johannes-Schule ununterbrochen. Die Hälfte der Kinder kommt aus konfessionslosen Familien, die anfangs oft sehr kirchenfremd sind. Angesprochen werden sie vom pädagogischen Grundkonzept. Über die Einbindung der Familien in kirchliche Feste, Gottesdienste und Traditio-nen werden Berührungsängste abgebaut. Wie „nebenbei“ erfolgt so eine Annähe-rung sonst nicht erreichbarer Bevölkerungsgruppen an die Kirche. „Wir führen regelmäßig Taufen durch, bei denen die ganze Schulgemeinschaft dieses Ereignis gemeinsam feiert – seien es Taufen von Mitarbeitern, Schulkindern oder deren Familienangehörigen“, freut sich die stellvertretende Schulleiterin Peggy Grünke. Projektbeschreibung Die Johannes-Schule benutzte bisher die Räumlichkeiten einer kommunalen Grund-schule mit. Da die beiden Schulen in den letzten Jahren gewachsen sind, reichte der Platz nicht mehr aus. Schließlich konnte die Evangelische Schulstiftung ein im Jahr 1890 erbautes Gebäude erwerben und sanieren. Bei der Instandsetzung des Hortes haben die Eltern die Schule tatkräftig unterstützt und alle Malerarbeiten selbst ausgeführt. Die rund 150 Schulkinder haben jetzt ideale Lernbedingungen. Nur der Pausenhof ist noch leer und trist. Schaukel, Wippen, eine Kletterplatte und andere Spielgeräte sollen dort künftig den Kindern viele Bewegungsmöglichkeiten bieten. Die Gesamtkosten für den Umzug sind veranschlagt mit 182 000 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Evangelische Kirche in Mitteldeutsch-land, der Landkreis Saalekreis und die Evangelische Schulstiftung. Der Vorstand des Gustav-Adolf-Werks Mitteldeutschland hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 10 000

Page 57: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

55

DEU

TSCH

LAN

D

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

DEUTSCHLAND – Mittel-Europa

Ausbau der Sakristei in Neustadt-Glewe

Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Neustadt-Glewe. Verantwortlich: Pasto-rin Silke Draeger, Kirchplatz 2, 19306 Neustadt-Glewe, DEUTSCHLAND, Tel. und Fax: (03 87 57) 2 25 57, E-Mail: [email protected], Internet: www.kirche-neustadt-glewe.de Zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde zählen in der mecklenburgischen Kleinstadt Neustadt-Glewe rund 850 Menschen. Das konfessionslose Umfeld ist für die Arbeit der Kirchengemeinde prägend. Die Kirche in Neustadt-Glewe ist eine der vier Kirchen der verbundenen Kirchgemeinde Brenz/Neustadt-Glewe, die alle von Pastorin Silke Draeger betreut werden. Deshalb müssen viele Aufgaben von Ehren-amtlichen übernommen werden. Es gibt in Neustadt-Glewe zwei Küstergruppen, den Orgeldienst, den Dienst für die offene Kirche, die Kindergottesdienstvorberei-tung, den Besuchsdienst, zwei Seniorenkreise. Neu ist ein Deutschkurs für Frauen, währenddessen auch Kinderbetreuung angeboten wird. Projektbeschreibung In den vergangenen Jahren musste die Kirchengemeinde wegen des Schwammbe-falls das Kirchendach sanieren. Dafür musste die Gemeinde hohe Eigenmittel auf-bringen. Unterstützt wurde sie durch den Förderverein, der Konzerte und Veranstal-tungen organisierte, sowie durch Gemeindeglieder, die bei Arbeitseinsätzen anpack-ten. Auf der Südseite der Kirche befindet sich eine kleine angebaute Sakristei. Die Gemeinde möchte diesen Raum für Gottesdienstvorbereitung nutzen und dort zu-gleich Lagermöglichkeiten schaffen. Deshalb sind Um- und Ausbauten nötig: eine Treppe für den Innenraum, ein Deckenfenster, ein Außenzugang etc. „Wir tun mit unseren Kräften, was wir können, freuen uns aber über jede Unterstützung“, betont Pastorin Silke Draeger. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 12 000 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind der Förderverein der Stadtkirche und die Stiftung Kirchliches Bauen in Mecklenburg (angefragt). Der Vorstand des Gustav-Adolf-Werks Nordkirche hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 4 000

Page 58: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

56D

EUTS

CHLA

ND

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

DEUTSCHLAND – Mittel-Europa

Deutsch als Fremdsprache in Parchim

Antragsteller Schulstiftung der Nordkirche. Verantwortlich: Svea Finck, Leiterin der Evangeli-schen Grundschule „Paulo Freire“, Ziegeleiweg 24, 19370 Parchim, DEUTSCHLAND, Tel.: (038 71) 26 46 94, Fax: (038 71) 26 46 96, E-Mail: [email protected], Internet: www.ev-schule-parchim.de Die Evangelische Grundschule „Paulo Freire“ ist eine staatlich anerkannte Ersatz-schule. Die Schule ist Teil der Kirchengemeinde St. Marien in Parchim. Gemeinde-pädagogen aus der St. Marien- und St. Georgengemeinde unterstützen die Schule bei der Gestaltung der monatlichen Andachten, von Einschulungs- und Verab-schiedungsgottesdiensten und bei der Durchführung des Kurses „Kirchenmäuse“. Die Schülerinnen und Schüler gestalten ihrerseits einige Gottesdienste in den Kirchen mit, beteiligen sich an Gemeindefesten und treten mit ihrem Chor auf. Projektbeschreibung In der Schule lernen mehrere Kinder aus Flüchtlingsfamilien: z.B. aus Tibet und Ägypten. Diesen Kindern möchte die Schule gern ergänzenden Unterricht im Fach Deutsch als Fremdsprache ermöglichen. Leider bekommt die Schule dafür keine entsprechenden staatlichen Mittel. Um trotzdem zwei zusätzliche Förderstunden anbieten zu können, bittet die Schule um Unterstützung. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 3 000 €. Der Vorstand des Gustav-Adolf-Werks Nordkirche hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 1 500

Page 59: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

57

DEU

TSCH

LAN

D

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

DEUTSCHLAND – Mittel-Europa

Naturprojekt mit Flüchtlingen in Wismar

Antragsteller Evangelische Schule Robert Lansemann. Verantwortlich: Katrin Cipra, Schulleite-rin, Lenensruher Weg 28, 23970 Wismar, DEUTSCHLAND, Tel.: (038 41) 22 51 48, Fax: (038 41) 225 08 40, E-Mail: [email protected], Internet: www.robert-lansemann-schule.de Die Evangelische Schule Robert Lansemann ist als eine Schule in kirchlicher Trä-gerschaft eine wichtige Bereicherung und Ergänzung für die Bildungslandschaft in der Hansestadt Wismar. Seit dem Schuljahr 2006/07 wird an der Grundschule entsprechend einer Änderung im Schulgesetz Mecklenburg-Vorpommerns das längere gemeinsame Lernen für Kinder in der Orientierungsstufe (Klassen 5 und 6) ermöglicht. Projektbeschreibung „Um eine erfolgreiche Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten, ist es wichtig, dass sie die deutsche Sprache erlernen, gleichzeitig aber auch in Kontakt zu den Wismarer Schülern treten und mit ihnen interagieren“, unterstreicht Schulleiterin Katrin Cipra. Mit dem Schulprojekt „Der Natur auf der Spur – gemeinsam mit Flüchtlingen“ sollen die Kinder mit ihrer neuen Umgebung vertraut gemacht werden. „Dazu planen wir ein Vogelprojekt und ein Bienenpro-jekt“, berichtet Katrin Cipra. Es geht in den Projekten zugleich auch um den Umwelt-schutz. Um eine sichere An- und Abreise der Geflüchteten sicherzustellen, wird an den jeweiligen Tagen ein Hol- und Bringdienst organisiert. Die Schulleiterin ergänzt, dass auch die Eltern der Kinder sich im Rahmen des Projektes kennenlernen sollen, z.B. bei gemeinsamen Kochabenden. Der Vorstand des Gustav-Adolf-Werks Nordkirche hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 4 000

Page 60: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

58D

EUTS

CHLA

ND

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

DEUTSCHLAND – Mittel-Europa

Erweiterung der evangelischen Schule in Wismar

Antragsteller Schulstiftung der Nordkirche. Verantwortlich: Matthias Fischer, kaufmännischer Vorstand, Münzstr. 8-10, 19055 Schwerin, DEUTSCHLAND, Tel.: (03 85) 55 57 06-22, Fax: (03 85) 55 57 06-70, E-Mail: [email protected], Internet: www.ev-schulstiftung-nordkirche.de Die Schulstiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland ist Träger von 16 evangelischen Schulen sowie zehn angegliederten Horten. Fast alle diese Einrichtungen befinden sich im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, wo der Anteil der Kirchenmitglieder unter 20 % der Bevölkerung liegt. Die Evangeli-sche Schule Robert Lansemann in Wismar entstand im Jahr 2001 als Grundschule. Im Jahr 2006 kam die zweijährige Orientierungsstufe dazu. Die Kirchengemeinden in Wismar sowie im Umland arbeiten über ihre Pastorinnen und Pastoren eng mit der Schule zusammen. Projektbeschreibung Die evangelische Robert-Lansemann-Schule war ursprünglich als eine einzügige Schule für 84 Grundschülerinnen und Grundschüler konzipiert. Inzwischen besu-chen 235 Kinder die Schule. Das bringt Probleme mit sich. Die Orientierungsstufe ist ausgelagert, die Grundschule teilt sich alle Räume mit dem Hort. Zugleich gibt es so viele Bewerber, dass die Schule sogar dreizügig geführt werden könnte, ohne dass alle Interessenten aufgenommen werden können. Alle Verantwortlichen sehen ein gutes Entwicklungspotenzial für die Schule in Wismar. Deshalb wurde ein Grundstück gegenüber dem bisherigen Schulgebäude erworben. Dort soll ein schlichter, moderner Bau entstehen, der an die besondere Pädagogik der Schule angepasst ist. Der Hort würde in den bisherigen Räumen verbleiben. Der Baube-ginn soll 2017 sein. Die Gesamtkosten für den Bau sind veranschlagt mit 3 400 000 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist der Europäische Fonds für Regionale Entwick-lung. Der Vorstand des Gustav-Adolf-Werks Mitteldeutschland hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 15 000

Page 61: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

ESTLAND

ESTL

AN

D

Page 62: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

60ES

TLA

ND

ESTLAND NORDOST-EUROPA

Republik Estland Mitglied der Europäischen Union (EU) 45.227 km� 1.314.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Tallinn (Reval) mit 413.782 Einwohnern. 70 % der Bevölkerung sind Esten, 25 % Russen, 5 % andere Nationalitäten. Nur 16 % der Bevölkerung bekennen sich zum orthodoxen und 10 % zum lutherischen Glauben. Religiöse Minderheiten sind Katholiken, Juden und Muslime. Partnerkirche des GAW der EKD ist die

ESTNISCHE EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE (Eesti Evangeelne Luterlik Kirik – EELK) mit 159.816 getauften Lutheranern (davon 29.022 Gemeindeglieder) in zwölf Propsteien, 167 Gemeinden mit 43 Pfarrerinnen und 173 Pfarrern in Estland sowie mit fünf Propsteien und 35 Gemeinden im Auslandsbistum (seit 2010).

Erzbischof: Urmas Viilma

Konsistorium: Kiriku plats 3 10130 Tallinn (Reval), ESTLAND Tel.: (00372) 627 73 50 Fax: (00372) 627 73 52 E-Mail: [email protected] Internet: www.eelk.ee Internationale Kadri Eliisabet Põder Beziehungen: Tel.: (00372) 627 73 56 E-Mail: [email protected] Internationale Eva-Liisa Luhamets

Öffentlichkeitsarbeit: Tel.: (00372) 627 73 59 E-Mail: [email protected] Eine organisierte Kirche entstand auf dem Gebiet des heutigen Estlands im 13. Jahrhundert im Zuge der Eroberung durch Dänen und Deutsche. Die Reformati-on erreichte das Land nach 1521. Unter der schwedischen Herrschaft im 17. Jahr-hundert wurde Estland fast vollständig lutherisch. Starke Einflüsse auf die Fröm-migkeit in Estland übten im 18. und 19. Jahrhundert Gemeinden der Herrnhuter Brüdergemeine aus. Die EELK ist 1917 aus der bis dahin nach schwedischen und russischen Kirchenge-setzen organisierten Landeskirche entstanden. Der Kirche gehörten damals 127 Gemeinden mit 920.000 Gliedern an.

Page 63: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

61

ESTL

AN

D

Von der Gliederzahl her ist die EELK während der sowjetischen Annexion eine Min-derheitskirche geworden. 2010 vereinte sich die EELK mit der Estnischen Evangeli-schen Kirche Lutherischen Bekenntnisses. Diese Auslandskirche, die in der End-phase des Zweiten Weltkrieges als Flüchtlingskirche entstanden war, wurde als Auslandsbistum in die EELK integriert. Die Kirche ist Mitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen, des Lutherischen Weltbundes, der Konferenz Europäischer Kirchen, der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa und der Porvooer Gemeinschaft. In Tallinn besteht eine deutschsprachige lutherische Gemeinde – mit Gemeinde-gruppen in Tartu, Haapsalu und Viljandi –, die in die EELK integriert ist. Kontakt: Deutsche Erlösergemeinde Pfarrer Matthias Burghardt Vana-Kalamaja 31, 10415 Tallinn, ESTLAND Mobil: (00372) 53 40 59 48 E-Mail: [email protected] Internet: www.eelk.ee/saksa.lunastaja Ausbildungsstätten

THEOLOGISCHES INSTITUT DER EELK Rektor: Assessor Dr. Ove Sander Pühavaimu 6, 10123 Tallinn (Reval), ESTLAND Tel.: (00372) 611 74 00, Fax: (00372) 611 74 02 E-Mail: [email protected], Internet: www.eelk.ee/ui THEOLOGISCHE FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT TARTU (DORPAT) Leiter: Prof. Dr. Tõnu Lehtsaar Ülikooli 18-310, 50090 Tartu, ESTLAND Tel.: (00372) 737 53 00 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.us.ut.ee

Ökumene RAT CHRISTLICHER KIRCHEN ESTLANDS Präsident: Erzbischof i.R. Andres Põder Tehnika 115, 10139 Tallinn (Reval), ESTLAND Tel.: (00372) 646 10 28 E-Mail: [email protected], Internet: www.ekn.ee

Page 64: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

62ES

TLA

ND

Mitgliedskirchen: • Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche (EELK) • Römisch-Katholische Kirche Estlands • Verband der Gemeinden der Evangeliumschristen und Baptisten • Methodistische Kirche Estlands • Christliche Pfingstkirche Estlands • Armenische Apostolische Kirche • Siebentags-Adventisten • Estnische Apostolische Orthodoxe Kirche • Estnische Orthodoxe Kirche des Patriarchats Moskau • Karismatische Episkopale Kirche Estlands Der Rat Christlicher Kirchen gibt jährlich eine Broschüre mit Kurzvorstellungen von Kirchen Estlands heraus. Neben Adressen, Öffnungszeiten und Kurzinformationen zu den Kirchengebäuden gibt die Broschüre Auskunft über das sommerliche Kulturpro-gramm und Übernachtungsmöglichkeiten in den Gemeinden. Die Informationen sind unter www.teelistekirikud.ekn.ee im Internet abrufbar. Erholungs- und Freizeitheime (Auswahl)

Gasthaus „Lõuna“ (Hostel „Lõuna“) Lõuna 2, 80010 Pärnu, ESTLAND Tel.: (00372) 443 09 43 E-Mail: [email protected], Internet: www.hostellouna.eu

Gästehaus des Theologischen Instituts der EELK Pühavaimu 6, 10123 Tallinn, ESTLAND Tel.: (00372) 611 74 00, Fax: (00372) 611 74 02 E-Mail: [email protected] Gasthaus „Laurits“ (Külalistemaja „Laurits“) Kauba tn 5, 93812 Kuressaare, Saaremaa, ESTLAND Tel.: (00372) 527 56 60, E-Mail: [email protected]

Põltsamaa Gemeindehaus (Põltsamaa kogudusemaja) Allika 1, 48105 Põltsamaa, ESTLAND Mobil: (00372) 522 33 68, E-Mail: [email protected] Campingzentrum „Talu“ der EELK (EELK Laagrikeskus „Talu“) Mihkli tee 6, Rahula küla, Saku vald, ESTLAND Mobil: (00372) 509 19 12 E-Mail: [email protected], Internet: www.talu.ee

Page 65: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

63

ESTL

AN

D

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

ESTLAND – Nordost-Europa

Teilsanierung des Pfarrhauses in Jämaja

Antragsteller Evangelisch-lutherische Gemeinde in Jämaja, Propstei Saarte. Verantwortlich: Pfarre-rin Anu Konks, Jämaja küla, 93101 Torgu vald, Saare maakond, ESTLAND, Tel.: (00372) 56 35 95 20, E-Mail: [email protected] Das Dorf Jämaja liegt auf der größten estnischen Insel Saaremaa. Die meisten der 135 Gemeindeglieder sind Menschen mittleren Alters oder Rentner. Im Sommer ändert sich das Dorfbild. Viele Kinder verbringen einen Teil ihrer drei Monate wäh-renden Sommerferien bei ihren Großeltern an der Ostsee. Deshalb bietet die Kir-chengemeinde in Zusammenarbeit mit CVJM vom Juni bis zum August viele Aktivi-täten an: einen Kinderkreis, einen Chor für Frauen und Kinder, Freizeiten, Ausstel-lungen und einen Kurs zur Konfirmationsvorbereitung. Alle diese Angebote finden im Pfarrhaus statt. Im Winter darf die Gemeinde den Saal jedoch nicht benutzen, weil die alten Öfen brandgefährlich sind. Auch die Kirche ist nicht beheizbar, so-dass es im Winterhalbjahr schwierig ist, Platz für Gemeindeaktivitäten zu finden. Projektbeschreibung Mit Unterstützung des GAW (Projektkatalog 2005) hat die Gemeinde das Pfarr-hausdach erneuert und das Gebäude mit einer neuen Holzverkleidung versehen. Vor wenigen Jahren hat sie mit eigenen Kräften ein Zimmer und die Küche im Haus renoviert. Jetzt soll im Saal des Pfarrhauses ein neuer Ofen gebaut und der Raum zusammen mit einigen anderen Zimmern saniert werden. Der Saal soll künftig auch als Winterkirche genutzt werden. Besonders in den schneereichen Wintern ist es günstig: Das Pfarrhaus liegt direkt an der Straße, während bis zur Kirche 300 Meter Weg erst vom Schnee befreit werden müssten. Die Kosten des Projektes sind veranschlagt mit 15 000 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kommune und CVJM. Die Kirchenleitung der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000

Page 66: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

64ES

TLA

ND

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

ESTLAND – Nordost-Europa

Renovierung des Pfarr- und Gemeindehauses in Puhja

Antragsteller Evangelisch-Lutherische Gemeinde Puhja. Verantwortlich: Diakon Tiit Kuusemaa, Elva tee 6, 61301 Puhja, ESTLAND, Tel.: (00372) 745 15 61, E-Mail: tiit.kuusemaa @eelk.ee, Internet: www.eelk.ee/puhja Die Kommune Puhja liegt 25 Kilometer westlich von der Stadt Tartu. Die lutheri-sche Gemeinde ist mit 48 Vollmitgliedern relativ klein, zählt aber 38 Ehrenamtli-che. Der Chor der Gemeinde ist mehrfach ausgezeichnet worden. Seit Jahren sa-niert die Gemeinde ihre wertvolle historische Kirche: Der Fußboden wurde erneu-ert, der Dachstuhl repariert und das Dach ausgebessert. Seit der Rekonstruktion der Orgel finden jährlich rund 20 Konzerte in der Kirche statt. Viele Veranstaltun-gen werden in guter Zusammenarbeit mit örtlichen Kultureinrichtungen und Ver-einen organisiert. Einmal in der Woche findet im Gemeindehaus der Verkauf von gebrauchten Kleidern statt. Die Bevölkerung des Ortes nimmt dies rege in An-spruch. Arme Familien erhalten die Kleider kostenlos und werden zusätzlich mit Lebensmitteln, Schulsachen und Medikamenten unterstützt. Projektbeschreibung Im Pfarr- und Gemeindehaus befinden sich die Pfarrwohnung, der Gemeindesaal, die Küche und das Pfarrbüro. Das Gebäude ist in einem schlechten Zustand, da es einige Jahre leer stand und geplündert wurde. Von den 18 Räumen ist gegenwär-tig nur die Hälfte benutzbar. Deshalb müssen sich verschiedene Kinder- und Mu-sikgruppen im kommunalen Klubhaus versammeln. Um das Gemeindehaus zu renovieren, wird aktuell ein Bauplan erstellt. Als Erstes müssen die Elektroinstal-lationen komplett erneuert werden. Die Kosten des Projektes sind veranschlagt mit 15 000 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind zwei Kommunen und Sponsoren. Die Kirchenleitung der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000

Page 67: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

65

ESTL

AN

D

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

ESTLAND – Nordost-Europa

Teilsanierung der Diakoniestation in Risti

Antragsteller Evangelisch-lutherische Gemeinde Risti. Verantwortlich: Pfarrerin Annika Laats, 76002 Harju-Risti, Harjumaa, ESTLAND, Tel.: (00372) 55 64 92 56, E-Mail: [email protected], Internet: www.ristikirik.ee Die Gemeinde Risti in Nordestland erstreckt sich über 18 Dörfer, von denen Harju-Risti das größte ist. Die Gemeinde wächst, was für estnische Landgemeinden recht untypisch ist. Die Zahl der wahlberechtigten Gemeindeglieder hat sich seit 2003 auf rund 300 verdreifacht. Mit ihrer Kinder- und Jugendarbeit sowie mit kreativen, niederschwelligen Angeboten wie die „Pfefferkuchennacht“ in der Adventszeit geht die Gemeinde auch auf kirchenferne Familien zu. Ehrenamtlich Mitarbeitende werden gestärkt durch jährliche Motivationsseminare sowie durch Besuchsreisen zu anderen Kirchengemeinden in Estland. In den letzten Jahren ist die Rolle der Diakonie in der Gemeinde zunehmend wichtiger geworden, denn in ländlichen Gebieten Estlands haben die Hilfsbedürftigen wenig Zugang zu sozialen Dienst-leistungen. Projektbeschreibung 2014 kaufte die Gemeinde ein ehemaliges Schulhaus, das schon seit Jahren leer gestand. Gleich im selben Jahr wurde ein „Zimmer des Freundes“ eröffnet, wo gegen Spenden gebrauchte Möbel und Kleider erhältlich sind. Daneben ist ein Tageszentrum für ältere Menschen entstanden. Das Gebäude wird Schritt für Schritt zu einem Diakoniezentrum ausgebaut. Es sollen noch Unterkünfte für Fami-lien in Schwierigkeiten, zwei Wohnungen für Flüchtlingsfamilien und ein „Winter-asyl“ für ältere Menschen aus einsamen Gehöften entstehen. Die Gemeinde bittet um Unterstützung für die Erneuerung der Heizung im „Zimmer des Freundes“, beim Bau von Sanitärräumen und bei der Einrichtung einer Notunterkunft. Die Kosten des Projektes sind veranschlagt mit 19 983 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kommune und Partnergemeinden aus Finnland, Deutschland und Dänemark. Die Kirchenleitung der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 6 000

Page 68: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

66ES

TLA

ND

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

ESTLAND – Nordost-Europa

Dachsanierung des Schulgebäudes in Tartu

Antragsteller Evangelisch-lutherische Peetri-Gemeinde in Tartu. Verantwortlich: Pfarrer Ants Tooming, Narva mnt 104, 50303 Tartu, ESTLAND, Tel.: (00372) 53 94 57 71, E-Mail: [email protected], Internet: http://www.eelk.ee/tartu.peetri/ Tartu (Dorpat) ist die zweitgrößte Stadt Estlands und Sitz der von Gustav II. Adolf 1632 gegründeten Universität. Die Peetri-Gemeinde entstand im 19. Jahr-hundert. Zu Beginn der sowjetischen Okkupation 1940 zählte die Gemeinde 29.000 Glieder – rund die Hälfte der damaligen Stadtbevölkerung. 1985 waren es nur noch 483. Im Jahr 2015 betrug die Zahl der wahlberechtigten Gemeindeglie-der 750. 89 Taufen, 91 Konfirmationen und 102 Trauungen im selben Jahr zeugen von einer lebendigen und aktiven Gemeinde, die in der Stadt wahrgenommen wird. Projektbeschreibung 1997 erhielt die Gemeinde ihr ehemaliges Schulgebäude zurück, allerdings in einem schlechten baulichen Zustand. Seit 2011 arbeitet eine Initiativgruppe an der Wiedereröffnung der Peetri-Schule. Die eigene Schule und der dazugehörige Kindergarten gelten zugleich als wichtige Missionsprojekte. Im Herbst 2013 nahm die „Tartuer Lutherische Peetri-Schule“ ihre Arbeit mit einer ersten Klasse in pro-visorischen Räumen auf. Die Sanierung des alten Schulgebäudes ist gegenwärtig das größte Bauvorhaben der Gemeinde. Mit dem Projektkatalog 2014 hat das GAW bei der Erstellung des Bauprojektes geholfen. Die Dachsanierung ist die erste dringliche Maßnahme, um das historische Gebäude vor dem Verfall zu retten. Die Kosten des Projektes sind veranschlagt mit 78 000 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kommune und die Schulstiftung. Die Kirchenleitung der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 9 000

Page 69: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

FRANKREICH

FRA

NKR

EICH

Page 70: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

68FR

AN

KREI

CH

FRANKREICH WEST-EUROPA

Französische Republik

Mitglied der Europäischen Union (EU) 543 965 km� 66.201.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Paris mit 2.240.621 Einwohnern. 64 % der Bevölkerung gehören zur Römisch-Katholischen Kirche. Religiöse Minderheiten sind 4,3 % Muslime, 1,9 % Protestanten, Buddhisten und Juden.

1905 wurde in Frankreich das Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat verab-schiedet und das Kirchenvermögen verstaatlicht. Dieses Gesetz garantiert die Ge-wissens- und Religionsfreiheit, die freie Organisation der Kirchen, ihre rechtliche Gleichstellung durch das Fehlen der offiziellen Anerkennung von Religionen, das Recht auf eine Kultstätte, die Neutralität der Institutionen gegenüber den Konfes-sionen, insbesondere der Schulen, sowie die Unterrichtsfreiheit. Der Laizismus äußert sich unter anderem darin, dass kirchliche Organisationen keine staatlichen Zuschüsse erhalten. Eine Ausnahme bilden die Gebiete Elsass und Mosel, die zum Zeitpunkt des Gesetzes von 1905 nicht zu Frankreich gehörten.

Partnerkirchen des GAW der EKD sind die

VEREINIGTE PROTESTANTISCHE KIRCHE VON FRANKREICH (Eglise Protestante Unie de France – EPUdF) mit 270.000 Gemeindegliedern in 443 Gemeinden mit 123 Pfarrerinnen und 336 Pfarrern, die unter die kontinentalen Gebiete (Korsika eingeschlossen) verteilt sind (Elsass und Moselle ausgenommen).

Präsident: Pastor Laurent Schlumberger 47, rue de Clichy, 75311 Paris Cedex 09, FRANKREICH

Tel.: (0033 1) 48 74 90 92, Fax: (0033 1) 42 81 52 40 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.eglise-protestante-unie.fr

Generalsekretär: Pastor Didier Crouzet

Ansprechpartner Thierry Besançon GAW-Projekte: 47, rue de Clichy, 75009 Paris, FRANKREICH Tel.: (0033 1) 48 74 90 02, Fax: (0033 1) 42 81 52 40 E-Mail: [email protected]

Am 18. Mai 2012 haben sich die Evangelisch-Lutherische Kirche (Eglise Evangélique Luthérienne de France – EELF) und die Reformierte Kirche (Eglise Réformée de France – ERF) zur Vereinigten Protestantischen Kirche von Frankreich (Eglise Protestan-te Unie de France – EPUdF) zusammengeschlossen. Die Union gründet auf dem theolo-

Page 71: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

69

FRA

NKR

EICH

gischen lehrmäßigen Einvernehmen der Leuenberger Konkordie. Vom 9.–12. Mai 2013 fand in Lyon die erste konstituierende Synode der neuen vereinigten Kirche statt. Die protestantischen Kirchen der französischen Übersee-Territorien sind unabhän-gig organisiert. Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa und der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen.

UNION PROTESTANTISCHER KIRCHEN VON ELSASS UND LOTHRINGEN (Union des Eglises Protestantes d’Alsace et de Lorraine – UEPAL) bestehend aus:

- Evangelische Kirche A.B. von Elsass und Lothringen (Eglise Protestante de la Confession d’Augsbourg d’Alsace et de Lorraine – EPCAAL) mit 200.000 Gemeindegliedern in 235 Gemeinden mit 65 Pfarrerinnen und 195 Pfarrern

- Evangelisch-Reformierte Kirche von Elsass und Lothringen (Eglise Protestante Réformée d’Alsace et de Lorraine - EPRAL) mit 33.000 Gemeindegliedern in 52 Gemeinden mit acht Pfarrerinnen und 43 Pfarrern

Präsident: Christian Albecker

Direktorium: 1 b, quai Saint-Thomas 67081 Strasbourg Cedex, FRANKREICH

Tel.: (0033) 388 25 90 05 Fax: (0033) 388 25 90 99

E-Mail: [email protected], Internet: www.uepal.fr

Ansprechpartnerin Florence Amate GAW-Projekte: E-Mail: [email protected]

Die Evangelische Kirche A.B. und die Evangelisch-Reformierte Kirche von Elsass und Lothringen haben sich am 7. Mai 2006 zur Union protestantischer Kirchen von Elsass und Lothringen (Union des Eglises Protestantes d’Alsace et de Lorraine – UEPAL) zusammengeschlossen. Ihre gegenwärtigen institutionellen Strukturen bleiben erhalten.

Partnerorganisation des GAW der EKD ist das

PROTESTANTISCHE HILFSWERK FÜR DIE DIASPORA IN ELSASS UND LOTHRINGEN (Sociéte de secours pour les protestants disséminés)

Präsident: Christian Albecker 1a quai Saint-Thomas, 67081 Strasbourg Cedex, FRANKREICH Tel.: (0033) 388 25 90 58 E-Mail: [email protected]

Page 72: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

70FR

AN

KREI

CH

Seit mehr als 150 Jahren wirkt die Société de Secours pour les Protestants Disséminés (Hilfsverein für Protestanten in der Zerstreuung) zugunsten der Diasporagemeinden in Elsass und Lothringen.

Ausbildungsstätten

PROTESTANTISCHE THEOLOGISCHE FAKULTÄT IN STRASSBURG (Faculté de Théologie Protestante de Strasbourg)

Dekan: Christian Grappe

Sekretariat: Palais Universitaire, 9 place de l’Université B.P. 90020, 67084 Strasbourg Cedex, FRANKREICH Tel.: (0033) 368 85 68 35, Fax: (0033) 388 14 01 37 E-Mail: [email protected]

PROTESTANTISCHES THEOLOGISCHES INSTITUT (Institut Protestant de Théologie)

• Faculté libre de Théologie Protestante de Paris

Dekanin: Corinne Lanoir 83, boulevard Arago, 75014 Paris, FRANKREICH Tel.: (0033) 143 31 61 64, Fax: (0033) 143 31 62 67

E-Mail: [email protected] Internet: www.iptheologie.fr

• Faculté Libre de Théologie Protestante de Montpellier

Dekan: Dany Nocquet 13, rue Louis-Perrier 34000 Montpellier, FRANKREICH Tel.: (0033) 467 06 45 71, Fax: (0033) 467 06 45 91 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.iptheologie.fr

FACULTE LIBRE DE THEOLOGIE REFORMEE D’AIX-EN-PROVENCE

Dekan: Paul Wells 33, avenue Jules-Ferry 13100 Aix-en-Provence, FRANKREICH Tel.: (0033) 442 26 13 55, Fax: (0033) 442 93 22 63 E-Mail: [email protected]

Page 73: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

71

FRA

NKR

EICH

FACULTE LIBRE DE THEOLOGIE EVANGELIQUE DE VAUX-SUR-SEINE

Dekan: Jacques Buchhold 85, avenue de Cherbourg 78740 Vaux-sur-Seine, FRANKREICH Tel.: (0033) 134 92 87 17, Fax: (0033) 134 92 87 18 E-Mail: [email protected], Internet: flte.free.fr

INSTITUT BIBLIQUE DE NOGENT

Direktor: Jaques E. Blocher 39, Grande Rue, 94130 Nogent-sur-Marne, FRANKREICH Tel.: (0033) 145 14 23 70, Fax: (0033) 148 73 79 93 E-Mail: [email protected], Internet: www.ibnogent.org

Ökumene

PROTESTANTISCHER BUND VON FRANKREICH (Fédération Protestante de France – FPF)

Präsident: Pastor François Clavairoly E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.protestants.org

Die FPF wurde 1905 gegründet, einen Monat bevor das Gesetz der Trennung von Kirche und Staat in Kraft trat. Zur FPF gehören die meisten evangelischen Kirchen im Land, zurzeit 26 Kirchen und Kirchenverbände sowie 80 Institutionen, Werke, Bewegungen und Vereine, die vom Protestantismus entscheidend geprägt sind. Die Kirchen gehören der lutherischen, reformierten, baptistischen und adventisti-schen Tradition an, weitere bekennen sich zur Pfingstbewegung oder charismati-schen Bewegungen. Die größte Mitgliedskirche ist die Vereinigte Protestantische Kirche von Frankreich (EPUdF). Zweitgrößte Mitgliedskirche ist die Union Protes-tantischer Kirchen von Elsass und Lothringen (UEPAL). Die Gemeinden mit eher evangelikaler Ausrichtung stellen einen bedeutenden Teil des französischen Protestantismus dar, der zahlenmäßig schwer festzulegen ist. Die bedeutendste Vereinigung pfingstlerischer Ausrichtung ist die evangelische Mission unter den „Sinti und Roma“ (METF) mit ca. 100.000 bekennenden Christen. Sie hat etwa 100 Gottesdienststätten und ungefähr 1.250 Pfarrer oder Prediger. Eine Besonderheit der FPF ist, dass zu den Mitgliedern des Rates auch Vertreter von Vereinen, Werken und Bewegungen gehören, die denen der Kirchen gleichberechtigt sind. Die Institutionen, Werke und Vereine arbeiten in verschiedenen Bereichen, u. a. Mission und internationale Solidarität, Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit, Gesund-heits- und Sozialwesen sowie Kommunikation. So vertritt die FPF die gesamte Breite der Nuancen und die wesentlichen gesellschaftlichen Kräfte des Protestantismus: 900.000 Menschen – etwa 75 % aller erfassten evangelischen Christen in Frankreich.

Page 74: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

72FR

AN

KREI

CH

Unter den Vereinen und Werken ist vor allem die CIMADE zu erwähnen, ein Hilfsverein für Flüchtlinge und Inhaftierte, der bereits kurz vor dem Zweiten Weltkrieg in Inter-nierungslagern gegründet wurde, der Protestantische Dienst für Mission (Service protestant de Mission – DEFAP), der 1971 die französische Missionsgesellschaft ab-löste und mit 47 meist frankophonen Kirchen eine Missionsgesellschaft (Cevaa) gründete, die Evangelischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen (Eclaireurs et Eclaireu-ses Unionistes de France) wie auch die Evangelische Sozialhilfe mit ihren etwa 350 Vereinen, die im sozialen und medizinischen Bereich tätig sind. Dazu kommen zahlreiche Vereinigungen von Studierenden, Lehrenden, Frauengruppen und Diakonissengemeinschaften (z. B. in Reuilly, Strasbourg und Pomeyrol). Die FPF war bis 2014 Ansprechpartner für die Projektarbeit des Gustav-Adolf-Werks.

Erholungs- und Freizeitheime (Auswahl)

Centre Azur 149, avenue du Nid, BP 75, 83110 Sanary-sur-Mer, FRANKREICH Tel.: (0033) 494 74 18 87, Fax: (0033) 494 34 79 10 E-Mail: [email protected], Internet: www.ymca-sanary.org

Centre Animation Rencontre Tourisme (le Cart) 31, rue Emilien Dumas, BP 41028, 30251 Sommières Cedex 1, FRANKREICH Tel.: (0033) 466 80 03 02, Fax: (0033) 466 80 31 89 E-Mail: [email protected], Internet: www.lecart.net

Centre Européen de Rencontre des Eglises protestantes, Tagungshaus „Le Pont“ 86, rue de Gergovie, 75014 Paris, FRANKREICH Tel.: (0033) 145 42 51 21, Fax: (0033) 145 42 96 34 E-Mail: [email protected]

Centre Familial du Lazaret La Corniche, rue Pasteur Benoît, 34200 Sète, FRANKREICH Tel.: (0033) 467 53 22 47, Fax: (0033) 467 53 36 13 E-Mail: [email protected], Internet: www.lazaret-sete.com

Centre International „Le Rocheton“ 1, rue de la Forêt, 77000 La Rochette, FRANKREICH Tel.: (0033) 164 37 12 32, Fax: (0033) 164 37 15 12 E-Mail: [email protected], Internet: www.rocheton.asso.fr

Centre International Ciarus 7, rue Finkmatt, 67000 Strasbourg, FRANKREICH Tel.: (0033) 388 15 27 88, Fax: (0033) 388 15 27 89 E-Mail: [email protected], Internet: www.ciarus.com

Le Liebfrauenberg B.P. 9, 67360 Goersdorf, FRANKREICH Tel.: (0033) 388 09 31 21, Fax: (0033) 388 09 46 49 E-Mail: [email protected], Internet: www.liebfrauenberg.com

Page 75: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

73

FRA

NKR

EICH

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

FRANKREICH – West-Europa Sanierung und Umbau des Gemeindehauses in Le Chambon-sur-Lignon Antragsteller Vereinigte protestantische Gemeinde in Le Chambon-sur-Lignon. Verantwortlich: Andreas Braun, Gemeindepräsident, 4, rue Grande Fontaine, B.P. 9, 43400 Le Chambon-sur-Lignon, FRANKREICH, Tel.: (0033) 471 49 73 15, E-Mail: andreas.braun @neuf.fr Le Chambon-sur-Lignon ist eine kleine hugenottische Stadt in den Cevennen. Be-kannt geworden sind die Stadt und ihre Umgebung durch die gemeinschaftliche Fluchthilfe für Juden im Zweiten Weltkrieg. Nach unterschiedlichen Angaben wurden so 3 000 bis 5 000 Personen vor dem Tod in den Lagern gerettet. Die protestantische Gemeinde zählt rund 400 Familien aus der Stadt sowie weitere 90 Familien, die den Sommer in Chambon verbringen. An den Sommergottesdiensten nehmen bis zu 300 Menschen teil, im Winter 70 bis 80. Seit drei Jahren werden die Wintergottesdienste im Gemeindehaus „Bastianou“ gefeiert. Dort finden neben Gemeindeveranstaltun-gen auch verschiedene Sitzungen, Weiterbildungen etc. statt. Jugendliche und ihre Familien treffen sich im Gemeindehaus gern für ein gemeinsames Essen, einen Film-abend oder kleinere Veranstaltungen. Projektbeschreibung Das Gemeindehaus „Bastianou“ wurde 1965 direkt neben der Kirche errichtet. Es ist ein schlichtes, eingeschossiges Steingebäude und wird von der Gemeinde in-tensiv und gern benutzt. Zudem befinden sich im Haus die einzigen Sanitäranla-gen des gesamten Kirchenkomplexes. Für eine bessere Nutzung von „Bastianou“ sind eine Sanierung und einige Umbauten notwendig, z.B. die Verlegung der Kü-che. Wichtig für den Gemeindehaushalt ist die energetische Sanierung, die den Austausch der Fenster und der alten Heizung beinhaltet. „Wir sind zuversichtlich, dass wir durch diese Sanierung die Heizkosten um 30 % senken und damit jährlich 1 000 € einsparen können“, erläutert Gemeindepräsident Andreas Braun. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 109 000 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchenleitung, die Kommune und das Land.

Die Finanzarbeitsgruppe der zwei vereinigten Protestantischen Kirchen von Frank-reich (EPUdF und UEPAL) hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 8 000

Page 76: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

74FR

AN

KREI

CH

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

FRANKREICH – West-Europa Beihilfe zur Aktualisierung der Bibliothek des Instituts für Evangelische

Theologie in Montpellier

Antragsteller Theologische Fakultät (Faculté Libre de Théologie Protestante) in Montpellier. Verant-wortlich: Prof. Dr. Gilles Vidal, Vizedekan, 13, rue Louis-Perrier, 34000 Montpellier, FRANKREICH, Tel.: (0033) 467 06 45 71, Fax: (0033) 467 06 45 91, E-Mail: [email protected] und [email protected], Internet: www.iptheologie.fr

Die 1596 in Montpellier gegründete Fakultät ist eine Schwesterfakultät der kirchli-chen Hochschule in Paris (Institut Protestante de Théologie) und steht im Dienst der Vereinigten Protestantischen Kirche von Frankreich (EPUdF). Sie bildet Pfarre-rinnen und Pfarrer aus und ist zugleich ein Zentrum für die Laienausbildung. Seit 2006 können auch Studierende anderer Fächer Seminare und Vorlesungen der protestantisch-theologischen Fakultät als Studienleistung anerkennen lassen. Seit 2013 beteiligt sich die Fakultät am Erasmus-Programm. Die Bibliothek in Montpellier umfasst etwa 120.000 Titel. Als protestantische Bibliothek garantiert sie einen wissenschaftlichen Mindeststandard, indem sie ihren Bestand an protes-tantischen Autoren der Geschichte und Gegenwart ständig erweitert. Projektbeschreibung Die Theologische Fakultät ist auf fundierte deutsch- und englischsprachige Nach-schlage- und Standardwerke sowie Fachzeitschriften angewiesen. Übersetzungen ins Französische erscheinen, wenn überhaupt, mit einem großen zeitlichen Ab-stand. Großprojekte wie die „Theologische Realenzyklopädie“ sind für den franzö-sischen Sprachraum nicht realisierbar. Die Bibliothek der Theologischen Fakultät in Montpellier hat aktuell einen Etat von 27 100 € für die Neuanschaffung von Büchern. Für die Anschaffung von Büchern in deutscher und englischer Sprache, die den neuesten Stand der Forschung widerspiegeln, erbittet die Bibliothek eine Unterstützung vom Gustav-Adolf-Werk. Die Finanzarbeitsgruppe der zwei vereinigten Protestantischen Kirchen von Frank-reich (EPUdF und UEPAL) hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG * € 3 000

Page 77: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

75

FRA

NKR

EICH

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

FRANKREICH – West-Europa Sanierung und Umbau des Gemeindehauses in Palaiseau

Antragsteller Vereinigte protestantische Gemeinde Vallée de Chevreuse. Verantwortlich: Marie-Françoise Debreuille, Gemeinderatsvorsitzende, 33 avenue du Président Wilson, 91120 Palaiseau, FRANKREICH, Tel.: (0033) 783 61 84 26, E-Mail: [email protected], Internet: http://epuvc.free.fr Das Einzugsgebiet der protestantischen Gemeinde Vallée de Chevreuse liegt im Sü-den des Großraums Paris und umfasst 30 Städte mit vielen berühmten universitären Einrichtungen und Forschungszentren. Zur Gemeinde gehören 350 Familien, von denen 180 sie aktiv finanziell unterstützen. Zur Kirchengemeinde gehören zwei Vereine: der karitative Verein AGAPE und der Jugendverein AJVC. Rund 60 Ehrenamt-liche wirken in der Gemeinde und diesen Vereinen mit, um die Gemeinde auch für Außenstehende attraktiv zu machen. Besonders vielfältig ist die Arbeit der AJVC mit Jugendlichen: Es gibt eine Theatergruppe, ein Kulturcafé, Pfadfinder-, Wander- und Griechischgruppen sowie kirchliche Veranstaltungen für junge Menschen unter dem Motto „Gemeinsam den Sonntag verbringen“. Projektbeschreibung Die protestantische Kirche in Palaiseau ist ein Gebäudekomplex, zu dem auch das Pfarrhaus und die Gemeinderäume gehören. Die Sanierung des Gebäudes umfasst die Umgestaltung des Eingangbereichs und des Kellergeschosses. Dort sollen die Wände isoliert und die Fenster vergrößert werden. Von der veränderten Raumauf-teilung soll auch die aktive Jugendarbeit der Gemeinde profitieren. Im Eingangs-bereich wird ein Personenaufzug eingebaut. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 440 000 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchenleitung, die Stadt und die Association Jeunesse.

Die Finanzarbeitsgruppe der zwei vereinigten Protestantischen Kirchen von Frank-reich (EPUdF und UEPAL) hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 6 000

Page 78: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

76FR

AN

KREI

CH

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

FRANKREICH – West-Europa Jugendtreffen Le Grand KIFF

Antragsteller Jugendarbeit der Vereinigten Protestantischen Kirche von Frankreich. Verantwort-lich: Pastor Marc Schaefer, 47, reu de Clichy, 75311 Paris Codex 09, FRANKREICH, Tel.: (0033) 148 74 90 92, E-Mail: [email protected], Internet: www.eglise-protestante-unie.fr/saint-die-pA0614/fiche/le-grand-kiff-2016-4277 Die Idee zu einem landesweiten Jugendtreffen entstand 2005 bei einer Jugendkon-ferenz der Reformierten Kirche von Frankreich. „Warum gibt es kein großes Fest, wo Jugendliche aus allen Regionen sich treffen können?“, fragten die Teilnehmer. Das erste Treffen 2009 war eigentlich als ein Einzelereignis gedacht, doch es wurde ein großer Erfolg. Im Anschluss forderten alle regionalen Synoden eine Neuauflage. Als im Jahr 2013 das zweite nationale Jungendtreffen Grand KIFF abgehalten wurde, war das die erste gemeinsame nationale Veranstaltung der lutherischen und refor-mierten Kirche in Frankreich, die sich zur Vereinigten Protestantischen Kirche von Frankreich zusammengeschlossen hatten. Projektbeschreibung Am Grand Kiff 2016 haben 1.200 Jugendliche im Alter von 15 bis 20 und rund 200 im Alter bis 30 teilgenommen. Das Treffen fand vom 24.-28. Juli 2016 in der Ha-fenstadt Saint-Malo in der Bretagne statt. Ausländische Gäste kamen aus Deutsch-land, aus den USA, aus Madagaskar, Neukaledonien, Togo, Italien, Brasilien und weiteren Staaten. Ein wichtiges Anliegen des Treffens war die Arbeit an den Thesen der Vereinigten Protestantischen Kirche von Frankreich für das Jahr 2017, damit darin auch die Stimme der Jugend zum Ausdruck kommt. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 450 000 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind verschiedene Fonds aus dem In- und Aus-land, darunter Fundation Eugène Besier.

Die Finanzarbeitsgruppe der zwei vereinigten Protestantischen Kirchen von Frank-reich (Epd und UEPAL) hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 12 000

Page 79: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

77

FRA

NKR

EICH

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

FRANKREICH – West-Europa Sanierung und Umbau des Gemeindehauses in Saint-Dié-des-Vosges

Antragsteller Vereinigte protestantische Gemeinde Saint-Dié-des-Vosges. Verantwortlich: Jean-Jacques Fuchs, Vizepräsident, 16, rue du Maréchal Foch, 88100 Saint-Dié-des-Vosges, FRANKREICH, Tel.: (0033) 329 51 76 38, E-Mail: [email protected] Die Stadt Saint-Dié-des-Vosges (Sankt Didel) liegt am Rande des Naturparks Ballons des Vosges. Die protestantische Gemeinde zählt 180 Familien, die weit verstreut über den Großraum Saint-Dié leben. Sie teilt sich eine Pfarrstelle mit einer Nachbar-gemeinde, doch die Stelle war mehrere Jahre vakant. Gottesdienste und Andachten wurden in dieser Zeit von einem Besucherteam sowie drei Laienprediger gehalten. „Die Stärken unserer Kirchengemeinde liegen in ihrer anerkannten Stellung in der Stadt und in den allseits beliebten Feiern und Veranstaltungen, die von uns organi-siert werden“, berichtet der Vizepräsident der Gemeinde, Jean-Jacques Fuchs. „Die Schwächen sind die bescheidene Beteiligung der Mitglieder am religiösen Leben, der Mangel an jungen Menschen und neuen Projekten.“ Die Gemeinde hofft, dass der neue Pfarrer diese Situation bald ändern kann. Projektbeschreibung Das Gemeindehaus („Foyer“) in Saint-Dié-des-Vosges wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1953 wieder aufgebaut. Das Gebäude mit einem geräumigen Saal wird gern sowohl von der eigenen Gemeinde als auch von anderen Organisationen ge-nutzt. Das Rote Kreuz und der französische Caritasverband veranstalten hier ihre Wohltätigkeitsbasare, die kommunale Sozialhilfe ihre Kleiderbasare etc. In den vergangenen Jahren sind schon die Elektrik, das Dach und die Fassade saniert wor-den. Die jetzt geplanten Baumaßnahmen sollen die Heizkosten verringern. Deshalb wird der Dachboden gedämmt und die Fenster mit Doppelverglasung ersetzt. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 48 500 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchenleitung, die Kommune und das Departement.

Die Finanzarbeitsgruppe der zwei vereinigten Protestantischen Kirchen von Frank-reich (EPUdF und UEPAL) hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 10 000

Page 80: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

78FR

AN

KREI

CH

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

FRANKREICH – West-Europa Umgestaltung der Kirche in Erstein

Antragsteller Protestantische Gemeinde d’Erstein, Fegersheim und Umgebung. Verantwortlich: Pfarrer Guy Moser, 24, rue du Général de Gaulle, 67150 Erstein, FRANKREICH, Tel.: (0033) 388 98 05 90, E-Mail: [email protected], Internet: http://paroisseerstein. wordpress.com Erstein ist eine Stadt in Nordelsass, 20 Kilometer von Straßburg entfernt. Die protes-tantische Gemeinde umfasst auch die Bevölkerung aus den 13 Kommunen rund um Erstein. Mit den klassischen Angeboten einer Pfarrgemeinde werden rund 500 Fami-lien erreicht. Seit Jahrzehnten engagiert sich die Gemeinde für sozial benachteiligte Menschen. Mit dem Projektkatalog 2007 hat das GAW der Gemeinde geholfen, für diese Arbeit ein Begegnungszentrum mit Notunterkunft zu errichten. In der Stadt besteht eine interreligiöse Gruppe, der Vertreter moslemischer, jüdischer, katholi-scher, protestantischer und baptistischer Glaubensgemeinschaften sowie der Kom-mune angehören und gemeinsam an einem besseren Miteinander in Erstein arbei-ten. Projektbeschreibung Die evangelische Kirche in Erstein wurde 1883 im neugotischen Stil errichtet. Jetzt möchte die Gemeinde ihre Kirche unter dem Stichwort „Zusammensein“ umgestal-ten. „Wir möchten ‚Module‘ schaffen“, erläutert Pfarrer Guy Moser. Dafür soll ein Teil der Bänke durch Stühle ersetzt werden. Die Belange der Familien mit Kindern wer-den mit einem Raum für Kindergottesdienste und einer Spielecke stärker berücksich-tigt. Der Raum für Begegnungen vor und nach den Gottesdiensten und Konzerten wird besser gestaltet. Wichtig ist es auch, die Kirche den neuen Sicherheitsnormen anzupassen. So ist die Gemeinde beispielsweise verpflichtet, einen Zugang für Per-sonen mit eingeschränkter Mobilität zu schaffen. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 365 000 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchenleitung, die Fundation du Patrimoine, sowie verschiedene Kommunen und Gemeinden. Die Finanzarbeitsgruppe der zwei vereinigten Protestantischen Kirchen von Frank-reich (EPUdF und UEPAL) hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 8 000

Page 81: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

79

FRA

NKR

EICH

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

FRANKREICH – West-Europa Sanierung des Pfarr- und Gemeindehauses in Niederbronn-les-Bains

Antragsteller Protestantische Gemeinde Saint Jean. Verantwortlich: Jean-Jacques Ertzinger, Projektleiter, 22, rue du Maréchal Leclerc, 67110 Niederbronn-les-Bains, FRANKREICH, Tel.: (0033) 388 80 30 73, E-Mail: [email protected] Niederbronn-les-Bains (Bad Niederbronn) ist eine Kommune in der Region Elsass und Teil des Naturparks Nordvogesen. Schon in der Römerzeit wurden hier um eine Mineralquelle mehrere Bäder erbaut. Die protestantische Gemeinde hat rund 700 Familien als Mitglieder. Mit Unterstützung des Missionsprojektes „Opération DAVID“ hat die Gemeinde in den letzten Jahren versucht, ihre Aktivitäten zu stärken und Menschen am Rande der Gemeinde und Nichtmitglieder zu erreichen. Gute Kontakte bestehen zur katholischen Gemeinde; der ökumenische Chor von Niederbronn-les-Bains hat 40 Mitglieder. Projektbeschreibung Angesichts der positiven Entwicklung der Gemeinde ist es für den Kirchenvorstand sehr wichtig, dass ein Pfarrer vor Ort wohnt. Das Pfarrhaus sollte ein offenes Haus mit einladendem Charakter sein. Das zweistöckige Gebäude aus dem Jahr 1777 liegt an einer Straße, die oft von Touristen und Kurgästen benutzt wird. Im Garten sind noch Mauerreste aus der Römerzeit sichtbar. Innenräume des Pfarrhauses konnten in den Jahren 2006-08 renoviert werden. Mit der folgenden Außenrenovierung sollte auch die Wärmeisolation des Gebäudes verbessert werden. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 81 115 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchenleitung, die Stadt, der Staat und Sponsoren. Die Finanzarbeitsgruppe der zwei vereinigten Protestantischen Kirchen von Frank-reich (EPUdF und UEPAL) hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 6 000

Page 82: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

80FR

AN

KREI

CH

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

FRANKREICH – West-Europa Renovierung der Kirche in Niederstinzel

Antragsteller Protestantische Gemeinde in Niederstinzel. Verantwortlich: Norbert Lamy, Schatz-meister, 30, rue Principale, 57930 Niederstinzel, FRANKREICH, Tel.: (0033) 387 07 61 07, E-Mail: [email protected] Das Dorf Niederstinzel liegt in der Region Lothringen am linken Ufer der Saar. Im Norden grenzt das Dorf an die Region Elsass. Aus dem Jahr 1756 sind noch einige Grenzsteine an der früheren Grenze zwischen dem Herzogtum Lothringen und Nas-sau-Saarbrücken erhalten. Von der Wasserburg Geroldseck, die hier im 13. Jahrhun-dert die Furt absichern sollte, ist nur noch eine malerische Ruine übrig. Das Dorf verfügt über eine evangelische und eine katholische Kirche. Die katholische Kirche war ursprünglich ein lutherischer Bau, musste aber 1685 den Katholiken abgegeben werden. Zur evangelischen Gemeinde zählen heute rund 30 Familien. Projektbeschreibung Anfang des 20. Jahrhunderts startete die lutherische Gemeinde von Niederstinzel den Versuch, eine neue Kirche zu errichten. Die Pläne konnten erst 1934 realisiert werden. Die Kirche steht im Herzen des Dorfes auf einem Hügel und ist von einem kleinen Garten umgeben. Das Dorf bemüht sich, grüner und für Touristen attraktiver zu werden. Es wurden verfallene Gebäude im Dorfzentrum abgerissen und verschie-dene Landschaftsbaumaßnahmen ausgeführt. Der Rückgang der Dorfbevölkerung konnte gestoppt werden. Die evangelische Kirche ist jedoch in die Jahre gekommen. Die Gemeinde muss nun das Dach renovieren und den Außenputz erneuern. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 227 971 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchenleitung, die Fundation du Patrimoine, die Kommune und das Departement Lothringen. Die Finanzarbeitsgruppe der zwei vereinigten Protestantischen Kirchen von Frank-reich (EPUdF und UEPAL) hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 8 000

Page 83: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

GEORGIEN

GEO

RGIE

N

Page 84: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

82GE

ORG

IEN

GEORGIEN VORDER-ASIEN 69.700 km2 4.504.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Tbilissi (Tiflis) mit 1.140.600 Einwohnern. Die Bevölkerung Georgiens setzt sich zusammen aus 84 % Georgiern, 7 % Aserbaidschanern, 6 % Armeniern, 1,5 % Russen und anderen. 84 % gehören zur Georgischen Orthodoxen Kirche. Religiöse Minderheiten sind 10 % Muslime, Katholiken, Juden und Protestanten. Mit dem Staatsvertrag vom 14. Oktober 2002 wurde in Georgien die Orthodoxie fak-tisch zur Staatsreligion erklärt. 2011 verabschiedete das georgische Parlament ein Gesetz zur rechtlichen Absicherung der nichtorthodoxen Religionsgemeinschaften. Kirchen, die eine historische Beziehung zu Georgien haben oder in zumindest einem Mitgliedsland des Europarats gesetzlich anerkannt sind, können seitdem auf Antrag den Status einer juristischen Person öffentlichen Rechts erhalten. Partnerkirche des GAW der EKD ist die EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IN GEORGIEN mit ca. 700 Gemeindegliedern in sieben Gemeinden mit drei Pastorinnen, drei Pas-toren und zwei Lektoren. Geistlicher Leiter: Bischof Hans-Joachim Kiderlen Tel.: (00995 32) 294 01 77 E-Mail: [email protected] Kanzlei: Terenti-Graneli Kucha 15, 0102 Tbilissi, GEORGIEN Tel.: (00995 32) 294 31 29, Fax: (00995 32) 294 31 38 E-Mail: [email protected] Internet: www.ev-luth-kirche-georgien.de und www.elkg.org Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Georgien und im südlichen Kaukasus (ELKG) wurde am 3. Juli 1999 offiziell gegründet. Die größte Gemeinde ist die Versöhnungs-gemeinde in Tbilissi (ca. 300 Glieder), die zweitgrößte die Erlösergemeinde in Baku (Aserbaidschan; ca. 100 Glieder). Die Gemeinden in Baku und in Suchumi (Abchasien) sind nach örtlichem Recht anerkannt. Eine weitere Gemeindegruppe besteht in Jere-wan in Armenien. Die ELKG ist Mitglied im Bund der Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Russland und anderen Staaten (Bund der ELKRAS). Eine Partnerschaft besteht zur Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Page 85: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

83

GEO

RGIE

N

Das Evangelisch-Lutherische Diakonische Werk in Georgien ist mit zwei Diakoniesta-tionen, mit Armenküche und medizinischer Betreuung, einem kleinen Altenheim und ihrem Diakonischen Dienst häuslicher Pflege vornehmlich in Tbilissi tätig. Die ELKG unterhält das „Martin-Luther-Haus“, vor allem für Kinder- und Jugendlager im Sommer und für Frauen-, Männer- und Familienfreizeiten, in Kachetien im Osten Georgiens. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Georgien ist im Projektkatalog 2017 mit keinem Projekt vertreten.

Page 86: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

GRIECHENLANDGR

IECH

ENLA

ND

Page 87: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

85

GRIE

CHEN

LAN

D

GRIECHENLAND SÜDOST-EUROPA

Hellenische Republik

Mitglied der Europäischen Union (EU) 131.957 km� 10.958.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Athína (Athen) mit 3.168.036 Einwohnern (rund vier Millionen im Großraum Athen/Piräus). 95 % der Bevölkerung Griechenlands gehören zur Grie-chisch-Orthodoxen Kirche, die seit 1833 den Status einer Staatskirche mit weitrei-chender staatlicher Finanzierung genießt. Zu den religiösen Minderheiten zählen Muslime, Katholiken, Protestanten und Juden.

Partnerkirchen des GAW der EKD ist die

GRIECHISCH-EVANGELISCHE KIRCHE mit ca. 5.000 Gemeindegliedern in 32 Gemeinden mit 17 Pfarrern.

Exekutive der

Generalversammlung: 24, Markou Botsari, 117 41 Athen, GRIECHENLAND Tel. und Fax: (0030 210) 922 26 84 Internet: www.gec.gr

Generalsekretär: Pfarrer Dimitrios Boukis E-Mail: [email protected]

Moderator: Pfarrer Meletios Meletiadis Greek Evangelical Church of Volos T. Oikonomaki 55, 38 221 Volos, GRIECHENLAND Tel.: (0030 24210) 392 94 E-Mail: [email protected] Internet: www.eeevol.gec.gr

Außenabteilung: Maria Papathanasioú E-Mail: [email protected]

Die Gründung evangelischer Gemeinden in Griechenland geht auf griechisch- stämmige Missionare zurück, die Anfang des 19. Jahrhunderts von Studienau-fenthalten aus den Vereinigten Staaten zurückkehrten. Sie machten den evangeli-schen Glauben unter der griechischsprachigen Bevölkerung des damaligen Osma-nischen Reichs bekannt. Die Gemeinden auf dem Gebiet der heutigen Türkei verlie-ßen diese Gebiete in den 1920er Jahren als politische Flüchtlinge und bildeten im Jahr 1924 gemeinsam mit Gemeinden in Griechenland die Griechisch-Evangelische Kirche. Die 32 Gemeinden der Kirche sind heute über das gesamte Land und einige Inseln verstreut und werden von 17 Pfarrern betreut. Im Raum von Athen, Thessa-loniki und Alexandroupolis bestehen Zentren dieser Kirche mit größeren Gemein-degruppen.

Page 88: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

86GR

IECH

ENLA

ND

45 km südwestlich von Thessaloniki, in Katerini, befindet sich die größte Gemeinde der Griechisch-Evangelischen Kirche mit etwa 2.000 Gemeindegliedern. Zudem bestehen Auslandsgemeinden, u. a. in Deutschland und den USA, die von griechi-schen Auswanderern gegründet worden sind. Zahlreiche Gemeinden der Griechisch-Evangelischen Kirche leisten seit Jahren eine umfangreiche sozialdiakonische Arbeit mit Suppenküchen, Kleiderkammern und Waschgelegenheiten. Mehrere Gemeinden engagieren sich in Roma-Siedlungen, u.a. für Bildungsmöglichkeiten und für Gesundheitsvorsorge. Vor allem in Athen und im Norden Griechenlands nahe der Grenze kümmern sich die Gemeinden inten-siv um Flüchtlinge, die Griechenland passieren. Diese werden mit Essen und Klei-dung versorgt und in Notfällen vorübergehend untergebracht. Die Griechisch-Evangelische Kirche ist Mitglied der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, des Ökumenischen Rates der Kirchen und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Page 89: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

87

GRIE

CHEN

LAN

D

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

GRIECHENLAND – Südost-Europa

Sanierung der Kirche in Serres

Antragsteller Griechisch-Evangelische Kirche in Serres. Verantwortlich: Pfarrer Meletios Meletiadis, Moderator, Akropoleos 24, 621 22 Serres, GRIECHENLAND, Tel. und Fax: (0030 232) 105 84 48, E-Mail: [email protected], Internet: www.eeeserrou.gr Die Stadt Serres mit ca. 60.000 Einwohnern liegt in der griechischen Region Zentralmakedonien, nicht weit von der bulgarischen Grenze entfernt. So war es für die kleine evangelische Gemeinde, in der durchschnittlich 40 Besucher im sonn-täglichen Gottesdienst anwesend sind, aufgrund dieser Lage Ausdruck christlicher Nächstenliebe, sich für die vielen Flüchtlinge einzusetzen. Seit September 2015 organisierte diese Gemeinde, wie zahlreiche andere auch, regelmäßig Hilfsaktio-nen in Idomeni und den später entstandenen Flüchtlingszentren im Norden Grie-chenlands. Nahrung, Kleidung, Schuhe, Brennholz wurden den Flüchtlingen über-geben. Dazu errichteten Gemeindeglieder in dem „wilden“ Camp eine Lautspre-cheranlage für Informationen durch das UNHCR und eine WIFI-Anlage. Die Ge-meinde selbst ist nach dem griechisch-türkischen Krieg durch die Umsiedlung griechischer Flüchtlinge aus der heutigen Türkei entstanden. „Die Erinnerung an die eigene Flucht und die Verpflichtung aus dem christlichen Glauben drängt, den Notleidenden zu helfen“, schreibt Moderator Melitiadis. Die Gemeinde in Serres konnte ihr Kirchengebäude im Jahr 1929 erbauen. Inzwi-schen ging der Pfarrer in den Ruhestand. Seine Wohnung befand sich in diesem Kirchengebäude. In den Räumlichkeiten werden Kleider- und Nahrungsmit-telspenden für notleidende Flüchtlinge gesammelt und die Vergabe koordiniert. Projektbeschreibung Die Gemeinde muss das Kirchengebäude mit den Gemeinderäumen sanieren, nachdem die Pfarrwohnung frei geworden ist. Es sollen u. a. Räume zur Unterbrin-gung von Flüchtlingen hergerichtet werden. Sollte sich diese Situation ändern, dann können die Räume später als Gästehaus vermietet werden. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 54 000 €. Die Kirchenleitung der Griechisch-Evangelischen Kirche hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 18 000

Page 90: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

ITALIENIT

ALI

EN

Page 91: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

89

ITA

LIEN

ITALIEN SÜD-EUROPA

Italienische Republik

Mitglied der Europäischen Union (EU) 301.336 km� 61.336.000 Einwohner (mit den Inseln Sizilien, Sardinien und Elba) Die Hauptstadt ist Roma (Rom) mit 2.872.021 Einwohnern. 89 % der Bevölkerung Italiens gehören zur Römisch-Katholischen Kirche. Religiöse Minderheiten sind 2 % Muslime, 2 % Orthodoxe, 1 % Protestanten und Juden.

Partnerkirchen des GAW der EKD sind die

EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IN ITALIEN (ELKI) (Chiesa Evangelica Luterana in Italia – CELI) mit ca. 7.000 Gemeindegliedern in 15 Gemeinden und weiteren Gemeindegruppen mit 17 Pfarrern.

Dekanat: Via Aurelia Antica 391, 00165 Roma, ITALIEN Tel.: (0039 06) 66 03 01 04, Fax: (0039 06) 66 01 79 93 E-Mail: [email protected] Internet: www.chiesaluterana.it

Dekan: Pfarrer Heiner Abbas Bludau Via Torricelli 66 10129 Torino (Turin), ITALIEN Tel.: (0039 011) 434 16 09 E-Mail: [email protected]

Synodalpräsident: Karl Georg Schedereit

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien ist jünger als die meisten ihrer Ge-meinden. Die älteste von ihnen, Venedig, kann ihre Geschichte lückenlos bis zur Reformation zurückverfolgen, andere (z. B. Triest, gegründet 1778, und Bozen) haben eine habsburgische Vergangenheit. Im Schutz preußischer Gesandtschaften entstanden Gemeinden in Rom (1819) und Neapel (1826). Es waren die Erfahrungen des Zusammenbruchs in zwei Weltkriegen, die den Wunsch nach einem Neuanfang und nach Integration in das italienische Umfeld und damit 1948 den Zusammenschluss fast aller deutschsprachigen Auslandsge-meinden zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien bewirkten. 1957 schlossen sich drei Gemeinden am Golf von Neapel der ELKI an. Eine neue Gemeinde ist 1996 auf Sizilien entstanden. Im Jahr 2008 wurden die Gemeinden Meran und Verona-Gardone, 2009 die Gemeinde Turin in die ELKI aufgenommen. Seit 1993 ist die ELKI als lutherische Kirche in Italien vom Staat anerkannt.

Page 92: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

90IT

ALI

EN

Im Jahre 1999 hat die ELKI in Italien zum ersten Mal aus den Otto-Per-Mille-Kultursteuern (OPM) einen anteiligen Betrag erhalten. Seitdem konnte die ELKI auch Projekte von Partnerorganisationen wie dem Gustav-Adolf-Werk unterstützen. Die Kir-che ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. EVANGELISCHE WALDENSERKIRCHE (Chiesa Evangelica Valdese/Unione delle Chiese Valdesi e Metodiste in Italia) mit ca. 19.800 Gemeindegliedern in 137 Gemeinden mit 103 Pfarrerinnen und Pfarrern. Tavola Valdese Via Beckwith 2

(Kirchenleitung): 10066 Torre Pellice, ITALIEN Tel.: (0039 0121) 912 96 und 95 00 35 Fax: (0039 0121) 916 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.chiesavaldese.org Moderator: Pfarrer Eugenio Bernardini Via Firenze 38, 00184 Roma, ITALIEN Tel.: (0039 06) 474 55 37, Fax: (0039 06) 47 88 53 08 E-Mail: [email protected] (Kontaktperson auch für die Chiesa Metodista)

Synodalpräsidentin: Danielle Jouvenal OPM-Büro: Susanna Pietra E-Mail: [email protected] Etwa um 1170 begann in Lyon der Kaufmann Petrus Waldes öffentlich in der Volks-sprache zu predigen. Zusammen mit anderen Ketzergruppen wurden seine Anhän-ger durch Papst Lucius III. aus der katholischen Kirche ausgeschlossen. Nach ihrer Vertreibung aus Lyon gewannen die im Untergrund predigenden Waldenser vor allem in Südfrankreich und Oberitalien neue Anhänger. 1532 schlossen sich die Waldenser der schweizerischen Reformation an und wurden zugleich eine Ziel-scheibe der immer stärker werdenden Gegenreformation. Pfarrer Henri Arnaud aus Angrognatal organisierte erbitterten Widerstand, bis die Waldenser in 13 Brigaden in die Schweiz ziehen durften. 1689 gelang ihnen unter verlustreichen Kämpfen die Rückeroberung der Täler, die „glorreiche Rückkehr“. 1698 wurden die Waldenser allerdings erneut vertrieben. Erst 1848 wurde den italienischen Waldensern in einem Patent von Karl Albert I., dem König von Piemont-Sardinien, die Glaubensfreiheit sowie die bürgerliche Gleichberechtigung zugestanden. Seitdem sind zahlreiche neue Gemeinden in allen größeren Städten Italiens und zahlreiche soziale Einrichtungen entstanden. Das geografische Zentrum der Waldenser bilden jedoch weiterhin die sogenannten

Page 93: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

91

ITA

LIEN

Waldensertäler in den Cottischen Alpen westlich von Turin. Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. Die METHODISTISCHE KIRCHE IN ITALIEN wurde 1946 offiziell gegründet. Ihre Anfänge legten die aus New York 1861 nach Italien entsandten methodistischen Missionare. Bis 1962 wurde die Methodistische Kirche von London aus geleitet. 1978 beschlossen die Synoden der Waldenser und der Methodisten den Zusam-menschluss beider Kirchen. Seitdem entsenden die Methodisten zwei Vertreter ihrer Kirche in die Tavola Valdese. Die erste gemeinsame Synode der vereinigten Kirche fand 1979 statt. Am 1. November 1990 fand die erste Tagung der Synode der Waldenser und Metho-disten mit der Generalversammlung der Baptisten statt. Kleine Gemeinden können seitdem durch eine Pfarrerin oder einen Pfarrer aus einer dieser drei Kirchen be-treut werden. Gemeinsame Tagungen finden regelmäßig alle fünf Jahre statt. Auch die Evangelische Waldenserkirche erhält einen Anteil aus OPM-Mitteln, ver-wendet diese jedoch nach Synodenbeschluss ausschließlich für sozial-diakonische Projekte und nicht für Gehälter sowie Verwaltungsausgaben. Zwischen der Tavola Valdese und dem Gustav-Adolf-Werk besteht eine Vereinbarung über eine gemein-same finanzielle Beteiligung an Diasporaprojekten weltweit. Ausbildungsstätte

THEOLOGISCHE FAKULTÄT DER WALDENSER (Facoltá Valdese di Teologia)

Dekan: Professor Dr. Fulvio Ferrario

Sekretariat: Via Pietro Cossa 44, 00193 Roma, ITALIEN Tel.: (0039 06) 320 70 55, Fax: (0039 06) 320 10 40 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.facoltavaldese.org

Bibliothek: Tel.: (0039 06) 320 47 68, Fax: (0039 06) 32 01 04 04 E-Mail: [email protected] Ökumene

EVANGELISCHER KIRCHENBUND IN ITALIEN (Federazione delle chiese evangeliche in Italia – FCEI)

Sekretariat: Via Firenze 38, 00184 Roma, ITALIEN Tel.: (0039 06) 482 51 20, Fax: (0039 06) 482 87 28 E-Mail: [email protected], Internet: www.fcei.it

Vorsitzender: Pastor Luca Maria Negro

Page 94: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

92IT

ALI

EN

Der Evangelische Kirchenbund in Italien wurde am 5. November 1967 in Mailand gegründet. Folgende Kirchen (ca. 65.000 Gläubige) sind Mitglied des FCEI: Die Waldenserkirche, die Methodistische Kirche, die Baptistische Union, die Lutheri-sche Kirche, die Heilsarmee, der Bund der Freikirchen, die Italienische Apostoli-sche Kirche, die Pfingstkirche „Fiumi di vita“ von Neapel und die Kirche Helveti-schen Bekenntnisses von Triest. Die Presseagentur „NEV – notizie evangeliche“ versorgt die nationalen Presseagen-turen, die wichtigsten Tageszeitungen, das nationale Radio und Fernsehen mit Nachrichten aus der Welt des Protestantismus und der Ökumene.

Erholungs- und Freizeitheime (Auswahl) der Evangelischen Waldenserkirche und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien

Ökumenisches Zentrum Agape 10060 Prali, ITALIEN Tel.: (0039 0121) 80 75 14, Fax: (0039 0121) 80 76 90 E-Mail: [email protected]

Foresteria Valdese Via Arnaud 24, 10066 Torre Pellice, ITALIEN Tel.: (0039 0121) 918 01, Fax: (0039 0121) 95 00 49 E-Mail: [email protected] Casa Balneare Valdese Corso Italia 110, 17027 Pietra Ligure, ITALIEN Tel.: (0039 019) 61 19 07, Fax: (0039 019) 61 01 91 E-Mail: [email protected]

Casa Valdese di Vallecrosia v. colonnello Aprosio 255, 18019 Vallecrosia, ITALIEN Tel.: (0039 0184) 29 55 51, Fax: (0039 0184) 29 04 02 E-Mail: [email protected]

Casa Valdese Via Alessandro Farnese 18, 00192 Roma, ITALIEN Tel.: (0039 06) 321 53 62, Fax: (0039 06) 321 18 43 E-Mail: [email protected] Servizio Cristiano Via Monte degli Ulivi 6, 93016 Riesi, ITALIEN Tel.: (0039 0934) 92 81 23, Fax: (0039 0934) 92 29 06 E-Mail: [email protected]

Foresteria „La Noce“ Via Giovanni Evangelista di Blasi 8, 90135 Palermo, ITALIEN Tel.: (0039 091) 681 79 41, Fax: (0039 091) 682 01 18 E-Mail: [email protected]

Page 95: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

93

ITA

LIEN

Foresteria valdese di Venezia Palazzo Cavagnis, Castello 5170, 30122 Venezia, ITALIEN Tel.: (0039 041) 528 67 97, Fax: (0039 041) 24 16 38 E-Mail: [email protected]

Foresteria valdese di Firenze-Gould Via dei serragli 49, 50124 Firenze, ITALIEN Tel.: (0039 055) 21 25 76, Fax: (0039 055) 28 02 74 E-Mail: [email protected]

Casa Cares Via Pietrapiana 56, 50066 Reggello (FI), ITALIEN Tel.: (0039 055) 865 20 01, Fax: (0039 055) 865 29 00 E-Mail: [email protected]

Jugend- und Begegnungszentrum Bethel 88055 Taverna, ITALIEN Tel.: (0039 0961) 92 20 59

Evangelisches Jugendzentrum Adelfia 97010 Scoglitti, ITALIEN Tel. und Fax: (0039 0923) 98 01 32

Page 96: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

94IT

ALI

EN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

ITALIEN – Süd-Europa

Renovierung einer Gemeindewohnung in Firenze

Antragsteller Evangelisch-lutherische Gemeinde in Firenze. Verantwortlich: Pfarrerin Franziska Müller, Via dei Bardi, 20, 50125 Firenze, ITALIEN, Tel.: (0039 06) 234 27 75, E-Mail: [email protected], Internet: www.chiesaluterana-firenze.it Die Anfänge der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Firenze (Florenz) reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Sie umfasst aktuell die Toskana, die Emilia-Romagna und den nördlichen Teil der Marche (Marken) und ist von der Fläche damit her größer als die Schweiz. Es gibt 75 zahlende Mitglieder. Mit Gottesdiens-ten und anderen Veranstaltungen werden jedoch wesentlich mehr Menschen er-reicht. Im Chor beispielsweise singen 25 Deutsche und Italiener, darunter viele Katholiken. Häufig werden die Gottesdienste zweisprachig gefeiert, es liegen dann Übersetzungen ins Italienische oder ins Deutsche aus. Ökumenisch ist die Gemein-de gut eingebunden und plant zum Reformationsjubiläum mit anderen protestan-tischen Kirchen sowie mit Katholiken gemeinsame Veranstaltungen. Projektbeschreibung Das „Marienheim“ wurde im 19. Jahrhundert gegründet, um alleinstehenden jungen Angestellten, die als Deutsche in Florenz arbeiteten, ein sicheres Obdach zu bieten. Heute befinden sich in diesem Gebäude Wohnungen, die zur Hälfte günstig an sozial schwache Menschen und zur Hälfte (zur Deckung der Unterhaltskosten des Gebäu-des) zu marktüblichen Preisen vermietet werden. Zwei kleinere Nebengebäude des „Marienheimes“ stehen allerdings seit Jahren leer und drohen zu verfallen. Nun möchte die Gemeinde wenigstens eines dieser Nebengebäude sanieren und mit einer kleinen Wohnung ausstatten. Diese soll zunächst als Alterssitz für die langjährige Mesnerin der Gemeinde dienen. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 114 000 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist das „Marienheim“.

Das Konsistorium der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 17 000

Page 97: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

95

ITA

LIEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

ITALIEN – Süd-Europa

Sanierung der Casa Valdese in Torre Pellice

Antragsteller Evangelische Waldenserkirche (Tavola Valdese). Verantwortlich: Pfarrer Eugenio Bernardini, Moderator, Via Beckwith 2, 10066 Torre Pellice, ITALIEN, Tel.: (0039 0121) 912 96, Fax: (0039 0121) 916 04, E-Mail: [email protected], Internet: www.chiesavaldese.org Die Casa Valdese in Torre Pellice ist für die Waldenser- und Methodistenkirchen in Italien mehr als nur ein Gebäude. In diesem Haus hat die Tavola Valdese ihren offiziellen Sitz, und seit über hundert Jahren tagt hier jährlich die Synode dieser Kirchen, das wichtigste Gremium für alle Entscheidungen. Bei der Einweihung des Hauses 1889 war auch ein Vertreter des Königs Umberto I. anwesend. Der König hatte sich sogar am Bau des Gebäudes beteiligt – ein kleiner Beitrag mit hohem symbolischem Wert, wenn man an die Jahrhunderte der Verfolgung der Waldenser denkt. Ursprünglich waren im Haus neben dem Synodensaal und den Büros auch die Bibliothek, das Waldensermuseum und das Archiv untergebracht. Inzwischen sind die beiden letzten Einrichtungen umgezogen. Projektbeschreibung Das dreistöckige Gebäude der Casa Valdese benötigt dringend einige Baumaßnah-men zum Erhalt der Bausubstanz und für bessere Arbeitsbedingungen. Die Fassade wurde zuletzt vor 40 Jahren gestrichen. Den größten finanziellen Aufwand bedeutet der Austausch der Fenster, die mit Isolierglas und Dichtungen versehen werden, um Wärmeverlust zu reduzieren. Das Denkmalamt hat für Büroräume den Einbau von neuen Fenstern erlaubt, die jedoch den bisherigen gleichen müssen. Die Fenster der selten benutzten Räume wie der Synodensaal sind von größerer historischer Bedeu-tung. Sie müssen restauriert werden, genauso wie die Schiebesonnenblenden. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 208 500 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchenleitung und mehrere Partner in Deutschland und der Schweiz.

Die Kirchenleitung der Evangelischen Waldenserkirche hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 40 000

Page 98: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

KASACHSTANKA

SACH

STA

N

Page 99: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

97

KASA

CHST

AN

KASACHSTAN OST-EUROPA/ZENTRAL-ASIEN

Republik Kasachstan 2.724.900 km2 17.289.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Astana mit 852.985 Einwohnern. Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus 63,1 % Kasachen, 23,7 % Russen, 2,8 % Usbeken, 2,1 % Ukrainer und anderen. 65 % sind Muslime. Religiöse Minderheiten sind Russisch-Orthodoxe, Katholiken, Protestanten und Juden. Im September 2011 billigte das Parlament ein neues Religionsgesetz. Damit folgte es dem Präsidenten Nursultan Nasarbajew, der eine größere Sicherheit vor religiö-sem Extremismus gefordert hatte. Das Gesetz unterwirft die Religionsgemein-schaften einer strengeren Kontrolle, u.a. einer Registrierungspflicht. Es verzichtet auf die 1992 formulierte weltanschauliche Neutralität des Staates, bevorzugt stattdessen die vorherrschende hanafitische Rechtsschule des Islam und die rus-sisch-orthodoxe Kirche.

Partnerkirche des GAW der EKD ist die

EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IN DER REPUBLIK KASACHSTAN (ELKRK) mit 2.500 Gemeindegliedern in 52 Gemeinden mit neun Pastoren, 25 Predigern und Predigerinnen, 27 Katecheten und Katechetinnen, neun Diakoniemitarbeiten-den.

Geistlicher Leiter: Bischof Juri Nowgorodow E-Mail: [email protected]

Kirchliche Oksana Jakowlewa Verwaltung: ul. Bajan-Aul 101 010005 Astana, KASACHSTAN Tel.: (007 7172) 21 32 78, Fax: (007 7172) 21 05 33 E-Mail: [email protected] Die Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kasachstan wurde 1993 als Eparchie Kasachstan registriert. Seit 1996 ist sie eine selbstständige Kirche. Sie ist Mitglied im Bund der Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Russland und anderen Staaten (Bund der ELKRAS).

Page 100: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

98KA

SACH

STA

N

Die ELKRK gliedert sich in die Bezirke Nordkasachstan, Pawlodar, Ostkasachstan, Akmola, Kustanaj, Südkasachstan und Almaty. Nur 20 Gemeinden und Gemeinde-gruppen verfügen über ein eigenes Bethaus. In der ELKRK gibt es ca. 30 Jugendgruppen. Zum Aufgabenbereich der Kirche ge-hört auch die Arbeit mit sozial schwachen, kranken und alten Menschen sowie Kon-takte mit Kinderheimen und Gefängnissen. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland und die Evangelische Kirche von Westfalen sind Partnerkirchen der Lutherischen Kirche in Kasachstan. Die seit 40 Jahren bestehende mecklenburgische Partnerschaft ist in die neu ge-gründete Nordkirche übernommen worden.

Page 101: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

99

KASA

CHST

AN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

KASACHSTAN – Ost-Europa/Zentral-Asien

Aus- und Weiterbildung für Mitarbeitende

Antragsteller Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kasachstan (ELKRK). Verantwort-lich: Oksana Jakowlewa, Verwaltungsleiterin, ul. Bajan-Aul 101, 010005 Astana, KASACHSTAN, Tel.: (007 7172) 21 32 78, Fax: (007 7172) 21 05 33, E-Mail: [email protected] In der Evangelisch-Lutherischen Kirche betreuen neun Pastoren, 25 Predi-ger/Predigerinnen und 27 Katecheten/Katechetinnen die 52 Gemeinden, die über ein Gebiet siebeneinhalb Mal so groß wie Deutschland verteilt sind. Nach der poli-tischen Wende und Auflösung der Sowjetunion begann die ELKRK mit dem Aufbau ihrer eigenen theologischen Ausbildungsstätte. Dort lernten die Theologiestudie-renden zusätzlich noch einen zweiten Beruf, weil die damalige Kirchenleitung erkannt hatte, dass die Gemeinden eigene Vollzeitpfarrer nicht finanzieren kön-nen. Vor einigen Jahren musste die Ausbildungsstätte aufgrund von Studenten-mangel und Finanzierungsschwierigkeiten aufgegeben werden. Projektbeschreibung Nur wenige Mitarbeitende der Evangelisch-Lutherischen Kirche haben ihre Ausbil-dung an einer theologischen Hochschule erhalten. Die Kirche braucht jedoch kom-petente Fachleute für die Diakonie, Seelsorge und Gottesdienste. Eine besondere Rolle spielen Mitarbeitende im Kinder- und Jugendbereich, denn ohne eigenen Nachwuchs ist der Fortbestand der Gemeinden gefährdet. Um die Lücken in der theo-logischen Ausbildung ihrer Mitarbeitenden zu schließen, hat die ELKRK ein langfris-tiges Ausbildungsprogramm mit verschiedenen Seminaren erarbeitet. Das Programm berücksichtigt auch das unterschiedliche Ausbildungsniveau der Teilnehmenden. Die Ausgaben für die Reisekosten, Büromaterial u.a. sind hoch. Deshalb bittet die Kirche um Unterstützung für ihre Ausbildungsprogramme. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 15 739 €.

Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Kasachstan hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 7 000

Page 102: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

100KA

SACH

STA

N

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

KASACHSTAN – Ost-Europa/Zentral-Asien

Fahrzeug für die Gemeindediakonie in Kökschetau

Antragsteller Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kasachstan (ELKRK). Verantwort-lich: Oksana Jakowlewa, Verwaltungsleiterin, ul. Bajan-Aul 101, 010005 Astana, KASACHSTAN, Tel.: (007 7172) 21 32 78, Fax: (007 7172) 21 05 33, E-Mail: [email protected] In vielen Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche gibt es eine sehr aktive diakonische Arbeit. Sie sammeln Kleider, Schuhe sowie Medikamente, kaufen Lebensmittel und verteilen diese Spenden an Bedürftige. Auch in Kökschetau besteht eine Diakoniestation. Kökschetau ist die Hauptstadt des Gebiets Akmola. Sie liegt im Norden des Landes, ca. 300 km nordnordwestlich der Hauptstadt Asta-na. Projektbeschreibung Auf der Basis der lutherischen Gemeinde in Kökschetau besteht im Gebiet Akmola seit zehn Jahren eine Suppenküche für sozial schwache Menschen, vor allem Ob-dachlose. Drei Mal in der Woche kocht ein Mitarbeiter der Diakonie das Essen. In den ersten Jahren konnten die Obdachlosen zum Essen in die dafür eingerichteten Räu-me kommen. Inzwischen sind aber die Sanitärauflagen für die Suppenküche zu streng geworden. „So fahren jetzt der Pfarrer und ein Mitarbeiter der Diakoniestati-on an die Orte, wo die Obdachlosen sich versammeln. Zumeist sind es Plätze an den Müllcontainern“, erläutert Oksana Jakowlewa aus der Kirchenleitung. „Das Auto, das zurzeit benutzt wird, ist sehr alt. Es ist aber eine wichtige Voraussetzung, dass die Suppenküche weiter bestehen kann. Deshalb benötigt die Diakoniestation dringend ein neues Fahrzeug.“ Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 15 000 €.

Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Kasachstan hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000

Page 103: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

KIRGISISTAN

KIRG

ISIS

TAN

Page 104: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

102KI

RGIS

ISTA

N

KIRGISISTAN ZENTRAL-ASIEN

Kirgisische Republik 199.900 km2 5.834.000 Einwohner Seit 1991 ist Kirgisistan Präsidialrepublik. Die Hauptstadt ist Biškek (Bischkek) mit 923.300 Einwohnern. Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus 70 % Kirgisen, 15 % Usbeken, 8,4 % Russen und anderen. 75 % sind Muslime (v.a. Sunniten), 20 % Russisch-Orthodoxe. Religiöse Minder-heiten sind Protestanten, Juden, Buddhisten und Katholiken. Partnerkirche des GAW der EKD ist die EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IN DER REPUBLIK KIRGISISTAN mit ca. 1.000 Gemeindegliedern in 16 Gemeinden mit sechs Pastoren und sechs Predigern.

Geistlicher Leiter: Bischof Alfred Eichholz Kanzlei: Arsamasskaja ul. 98 720080 Bischkek, KIRGISISTAN Tel.: (00996 312) 34 93 58 Mobil: (00996 772) 32 86 31 E-Mail: [email protected] Die Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kirgisistan ist seit 2001 offizi-ell als eigenständige Kirche registriert. Sie ist Mitglied im Bund der Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Russland und anderen Staaten (Bund der ELKRAS). Ihre Geschichte geht bis in das Jahr 1907 zurück, als Deutsche (auch Lutheraner) wegen Landmangel freiwillig aus dem Gebiet Saratow nach Kirgisistan kamen. In den 1930er Jahren wurden zahlreiche Deutsche nach Kirgisistan zwangsumgesiedelt. Weitere folgten, als die Sonderkommandantur für Deutsche 1956 abgeschafft wurde, diese jedoch nicht in ihre ursprünglichen Herkunftsgebiete zurückkehren durften. 1968/69 wurden erste Bethäuser gebaut und die ersten Gemeinden staatlich regis-triert. Heute gibt es in jeder Gemeinde Gemeindeleiter und -leiterinnen sowie Mitarbeiten-de für die Sonntagsschule. Über eine intensive Kinder- und Jugendarbeit war ein Zuwachs aus der russischsprachigen Bevölkerung zu verzeichnen, der die starke Abwanderung deutschstämmiger Gemeindeglieder in den 1990er Jahren teilweise ausgeglichen hat.

Page 105: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

103

KIRG

ISIS

TAN

In Bischkek steht der Kirche ein geräumiges Seminargebäude mit Gästehaus zur Verfügung, in dem jährlich die Synode stattfindet. Schulungen und Seminare für Prediger und Predigerinnen sowie für Mitarbeitende in den Sonntagsschulen und in der Diakonie werden hier ebenfalls durchgeführt. Die Kirche ist bemüht, sich den verschiedenen in Kirgisistan lebenden Volksgruppen zu öffnen und ihnen mutter-sprachliche Gottesdienste anzubieten. Seit 1995 besteht eine Kirchenpartnerschaft zur Evangelischen Kirche von Kurhes-sen-Waldeck, die auch Bischof Eichholz entsandt hat. Im Jahr 2012 wurden vom kirgisischen Parlament neue Leitlinien zum bestehen-den Religionsgesetz festgelegt, die die Zukunft der Evangelischen Kirche in Kirgi-sistan gefährden. Sie sehen eine „Umregistrierung“ vor, die das Ende der Evange-lisch-Lutherischen Kirche in Kirgisistan als zentrale Religionsgemeinschaft bedeu-ten könnte. Jede örtliche Gemeinde mit weniger als 200 Mitgliedern soll für illegal erklärt und ihre Versammlungen unter Strafe gestellt werden. Hintergrund dieser Entwicklung ist das Interesse der Regierung, den Einfluss wahabitischer und sa-lafistischer Gruppen zu behindern.

Page 106: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

104KI

RGIS

ISTA

N

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

KIRGISISTAN – Zentral-Asien

Neubau des Pfarrhauses in Bischkek

Antragsteller Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kirgisistan. Verantwortlich: Bischof Alfred Eichholz, Arsamasskaja Str. 98, 720080 Bischkek, KIRGISISTAN, Tel.: (00996 312) 34 93 58, Mobil: (00996 772) 32 68 31, E-Mail: [email protected] Der Pfarrer der evangelisch-lutherischen Gemeinde in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek ist Nikolaj Baranow. Zugleich leitet er zwei Gemeinden in der Stadt Kant mit rund 30 Gemeindegliedern und die Gemeinde in Winogradnoje mit 100 Mitgliedern. Die Gemeinde in Winogradnoje betreut zwei diakonische Projekte: das Altenheim „Haus der Barmherzigkeit“ und eine Tagesstätte für Kinder mit Behinderung im Dorf Wassiljewka. Pfarrer Baranow ist zugleich der Stellvertreter des Bischofs. Projektbeschreibung „Der Zustand des Pfarrhauses in der Ilmenskaja-Straße ist viel schlechter als schlecht“, betont Bischof Alfred Eichholz. „Die Pfarrfamilie muss ständig mit dem Schimmel kämpfen. Das ist sehr gesundheitsschädigend, besonders für die Kinder.“ Das Gebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet und verfügt über kein ordentliches Fundament. Durch die ständige Feuchtigkeit sind die Fußböden kaputt und die Wände verschimmelt. Geplant ist, das Haus abzureißen und an selber Stelle neu aufzubauen. Der Neubau soll der siebenköpfigen Familie genügend Platz bieten. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 36 000 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Brüdergemeinde aus Neustadt an der Weinstraße.

Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Kirgisistan hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 12 000

Page 107: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

KROATIEN

KROA

TIEN

Page 108: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

106KR

OATI

EN

KROATIEN SÜDOST-EUROPA

Republik Kroatien Mitglied der Europäischen Union (EU) 56.542 km� 4.236.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Zagreb mit 688.163 Einwohnern. Kroatiens Bevölkerung setzt sich zusammen aus 90,4 % Kroaten, 4,4 % Serben und 5,2 % anderen Nationalitä-ten. Rund drei Millionen Kroaten leben im Ausland, die größte Gruppe in Deutsch-land (ca. 330.000) und Österreich. 86,3 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch. Religiöse Minderheiten sind 4,4 % Orthodoxe, 1,5 % Muslime, Protestanten und Juden. In der Republik Kroatien sind die Protestanten verschiedener Denominationen gesetzlich als religiöse Minderheiten anerkannt. Sie erhalten für die Pfarrgehälter Unterstützung vom kroatischen Staat. Partnerkirchen des GAW der EKD sind die REFORMIERTE CHRISTLICHE (CALVINISTISCHE) KIRCHE IN KROATIEN (Reformirana kršćanska (kalvinska) Crkva u Hrvatskoj/Horvátországi Református Keresztyén (Kálvini) Egyház) mit ca. 4.000 Gemeindegliedern in 23 Gemeinden (hauptsächlich in Slawonien und der Baranja) mit acht Pfarrern, vier Pfarrerinnen und zwei Pfarrern im Ruhestand. Leitung: Bischof Lajos Csáti-Szabó

Bischofskanzlei: Crkvena 4, 31328 Laskó (Lug), KROATIEN Tel. und Fax: (00385 31) 75 40 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.reformator.hr

Synodalsekretär: Pastor Branimir Bučanović Tel. und Fax: (00385 1) 481 06 96 E-Mail: [email protected] Im 16. Jahrhundert existierte in Kroatien eine starke protestantische Bewegung. Schon 1562-63 wurde das Neue Testament ins Kroatische übersetzt und in Bad Urach gedruckt. In der folgenden Gegenreformation wurden diese Anfänge zer-schlagen. Bis zur Unabhängigkeit Kroatiens 1991 war die Reformierte Kirche in Kroatien Teil der 1931 gegründeten Reformierten Christlichen Kirche in Jugoslawien. Diese Kirche vereinte die nach dem Ersten Weltkrieg zum Königreich Jugoslawien zäh-lenden ungarischsprachigen reformierten Gemeinden. 1992 erfolgte die Neubil-dung der Reformierten Kirche in Kroatien. Dieser Prozess wurde von innerkirchli-

Page 109: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

107

KROA

TIEN

chen Spannungen begleitet und hatte zwei Abspaltungen zur Folge. 2011 wählte die Synode eine neue Kirchenleitung und machte damit einen Neuanfang möglich. Die Reformierte Christliche Kirche in Kroatien ist Mitglied der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, im Öku-menischen Rat der Kirchen, der Konferenz Europäischer Kirchen sowie der Ökume-nischen Arbeitsgemeinschaft der Kirchen in Kroatien. EVANGELISCHE KIRCHE IN DER REPUBLIK KROATIEN (EKRK) (Evangelička Crkva u Republici Hrvatskoj) mit ca. 3.300 Gemeindegliedern in 11 Gemeinden und einer Anzahl von Filialge-meinden.

Seit der staatlichen Unabhängigkeit Kroatiens ist die Geschichte der EKRK von Streitigkeiten und Zerwürfnissen geprägt. Unter Federführung des Lutherischen Weltbundes wurde Ende 2007 ein Interimsausschuss eingesetzt, der von Bischöfen aus Slowenien und Serbien geleitet wurde und unter Einhaltung der Satzung der EKRK eine gemeinsame Synode der verschiedenen Parteien der EKRK vorbereiten sollte. Die vereinbarten Schritte sind bis heute nicht erfolgt. Das GAW unterstützt alle Bemühungen, den Versöhnungsprozess innerhalb der Kirche unter Anerken-nung und Beachtung der Satzung voranzubringen. Aufgrund innerkirchlicher Konflikte ist die Partnerschaft des GAW mit der

EKRK eingefroren. Es werden vorläufig keine Projekte unterstützt. Ausbildungsstätte THEOLOGISCHE FAKULTÄT „MATTHIAS FLACIUS ILLYRICUS“ (Teološki Fakultet „Matija Vlačić Ilirik“) Dekan: Prof. Dr. sc. Vitomir Belaj Ivana Lucica 5-6, 10000 Zagreb, KROATIEN Tel.: (00385 1) 482 89 15, Fax: (00385 1) 482 89 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.tfmvi.hr Neben der Fakultät in Zagreb bestehen für die kleinen evangelischen Denominati-onen in Kroatien noch ein Seminar in Osijek, ein Biblisches Institut in Zagreb (rechts-evangelikal), ein von MacArthur geführtes fundamentalistisches Seminar in Krapina sowie ein Seminar der Adventisten.

Page 110: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

108KR

OATI

EN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

KROATIEN – Südost-Europa

Sanierung des Pfarrhauses in Hrastin

Antragsteller Reformierte Kirchengemeinde in Hrastin. Verantwortlich: Pfarrer Péter Szenn, Šandora Petefija 21, 31216 Antunovac - Hrastin, KROATIEN, Tel.: (00385 91) 586 10 16, E-Mail: [email protected], Internet: www.reformator.hr Das Dorf Hrastin (Haraszti) liegt in der Gespanschaft Osijek-Baranja im Osten Kroa-tiens. Die örtliche reformierte Kirchengemeinde besteht schon seit 400 Jahren. Sie zählt heute 165 Gemeindeglieder, davon 38 Kinder. Im Zentrum des Gemeindele-bens stehen zwei Sonntagsgottesdienste, die fleißig besucht werden. Den Kindern, die am Religionsunterricht teilnehmen, ermöglicht die Gemeinde jeden Sommer eine Teilnahme an einer kirchlichen Freizeit in Ungarn. Der Chor singt sowohl Kirchenlie-der als auch Volkslieder aus Slawonien. Die Gemeinde ist gern Gastgeberin von Pfar-rertreffen sowie Frauen- und Presbytertagungen der Reformierten Christlichen Kir-che in Kroatien. „Das Leben der Menschen hier ist mit der Gemeinde eng verbun-den“, betont Pfarrer Péter Szenn. „Einen Teil unseres Einkommens macht das Pacht-geld der kirchlichen Felder aus. Aber die freiwillige Arbeitsleistung der Gemeinde-glieder bei der Kirchenrenovierung und beim bisherigen Pfarrhausumbau wäre eben-falls eine hohe Summe wert.“ Projektbeschreibung Die Gebäude der Kirchengemeinde in Hrastin wurden während des Balkankrieges mehrfach durch Brandbomben getroffen und stark beschädigt. Die Kirche ist inzwi-schen völlig saniert. Das Pfarrhaus bereitet aber größere Probleme als gedacht. „Wir haben lange nicht gewusst, dass das Kriegsgeschehen, die Panzer und die Bomben die Statik des Pfarrhauses geschädigt haben“, schreibt das Pfarrehepaar, das mit ihren fünf Kindern in dem Gebäude wohnt, in dem sich auch der Gemeindesaal und das Pfarrbüro befinden. Die Giebelmauer hat sich verschoben und die Dachkonstruk-tionen in Mitleidenschaft gezogen. Weitere Verschiebungen sind laut einer stati-schen Untersuchung nicht mehr zu befürchten. Deshalb möchte die Gemeinde jetzt die Schäden am Haus beseitigen und das Dach rekonstruieren. Die Kosten sind veranschlagt mit 41 645 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Kirchenleitung. Die Kirchenleitung der Reformierten Christlichen Kirche in Kroatien hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 13 000

Page 111: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

109

KROA

TIEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

KROATIEN – Südost-Europa

Ankauf theologischer Literatur für die Bibliothek der theologischen

Fakultät „Matthias Flacius Illyricus“ in Zagreb

Antragsteller Theologische Fakultät „Matthias Flacius Illyricus“ in Zagreb. Verantwortlich: Dr. Lidija Matošević, Ivana Lucica 5-6, 10000 Zagreb, KROATIEN, Tel.: (00385 1) 482 89 15, Fax: (00385 1) 482 89 16, E-Mail: [email protected], Internet: www.tfmvi.hr Die Theologische Fakultät „Matthias Flacius Illyricus“ (kroatisch: „Matija Vlačić Ilirik“) wurde 1976 durch die lutherische und baptistische Kirche gegründet. Mit ihrem Namen erinnert sie an den reformatorischen Theologen aus Istrien und Schüler Martin Luthers. Nach einer Zeit der Stagnation befindet sich die Fakultät inzwischen in einem intensiven Aufbau. Nach Übernahme des Bologna-Statuts bietet die Fakultät einen dreijährigen Studiengang mit Abschluss des Bachelors in Theologie und einen fünfjährigen mit Abschluss des Magisters an. Die Dozenten der Fakultät haben nahezu alle promoviert, vornehmlich an deutschen Fakultäten. Um einen international vergleichbaren Ausbildungsstandard zu garantieren, hält die Fakultät Kontakte zu ausländischen Fakultäten, wie z.B. nach Straßburg. „Seit November 2013 bekommen wir als Theologische Fakultät finanzielle Hilfe vom Staat“, berichtet die Prodekanin Lydia Matošević stolz. „Der Staat möchte in Zag-reb ein Zentrum für protestantische Theologie etablieren.“ 2014 gab es 70 einge-schriebene Studenten. Das ist eine beachtliche Zahl für ein Land, in dem die evan-gelischen Christen nur eine kleine Minderheit bilden, und zeugt davon, dass die Profilierung der Fakultät als eine Alternative zur beherrschenden nationalkonser-vativen katholischen Theologie erfolgreich ist. Projektbeschreibung Nachdem die Bibliothek der Fakultät, die Bibliotheca Flaciana, jahrelang kaum er-gänzt worden war, muss sie dringend modernisiert werden, um die Ansprüche des Studienbetriebs unterstützen zu können. Der Bestand der vornehmlich deutschspra-chigen Titel muss durch englisch- und kroatischsprachige Literatur besonders für die Fachbereiche Bibelstudien, Kirchengeschichte und Systematische Theologie erwei-tert werden. Das Gustav-Adolf-Werk stellt der Bibliothek der Matthias-Flacius-Illyricus-Fakultät seit 2008 eine jährliche Beihilfe zur Verfügung. PROJEKTFÖRDERUNG * € 1 000

Page 112: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

LETTLANDLE

TTLA

ND

Page 113: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

111

LETT

LAN

D

LETTLAND NORDOST-EUROPA

Republik Lettland Mitglied der Europäischen Union (EU) 64.589 km� 1.990.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Rīga (Riga) mit 641.007 Einwohnern, von denen nur 42 % Let-ten sind. Im gesamten Land sind 62,1 % der Bevölkerung Letten, 26,9 % Russen, 3,3 % Weißrussen, 2,2 % Ukrainer, 2,2 % Polen, 1,2 % Litauer und 2,1 % Sonstige. 23 % der Bevölkerung sind Katholiken, 20 % Lutheraner und 15 % Orthodoxe. Religiöse Minderheiten sind Juden und Muslime. Partnerkirche des GAW der EKD ist die EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE LETTLANDS (ELKL) (Latvijas Evaņģēliski Luteriskā Baznīca) mit 38.656 Gemeindegliedern in 288 staatlich eingetragenen Gemeinden in 16 Propsteien und drei Diözesen mit 135 Geistlichen, die eine oder mehrere Gemein-den betreuen, 27 ehrenamtlichen Evangelisten/Evangelistinnen, davon 14 Frauen. Erzbischof: Jānis Vanags D. D.

Oberkirchenrat: Maza Pils ielā 4 1050 Rīga, LETTLAND Tel.: (00371) 67 22 54 06 Fax: (00371) 67 82 00 41 E-Mail: [email protected] Internet: www.lelb.lv Internationale Dāvis Brūvers Beziehungen: Tel.: (00371) 67 50 79 79, Mobil: (00371) 26 35 09 50 E-Mail: [email protected] 1521 begann die lutherische Reformation in Riga. Ab 1832 gehörten die Luthera-ner zur Evangelisch-lutherischen Kirche in Russland, die auch die Ostseeprovinzen umfasste. Die ELKL wurde 1917 gegründet. Unter der sowjetischen Besatzung bis 1991 wurde ein Großteil kirchlichen Besitzes enteignet und jegliche kirchliche Arbeit außer-halb des Gottesdienstes verboten. Nach der politischen Wende begann der mühe-volle Wiederaufbau kirchlicher Strukturen und Gebäude. Die diakonische Arbeit wurde 1993 wieder aufgenommen und wird inzwischen von dem Diakoniezentrum in Riga koordiniert, das mit Suppenküchen, Kleiderkammern, medizinischer Ver-sorgung, Straßenkinderarbeit, Krankenhausseelsorge u.a. bedeutende Arbeit

Page 114: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

112LE

TTLA

ND

leistet und Mitarbeitende in den regionalen Diakoniezentren sowie in ehrenamtli-chen Diakoniegruppen weiterbildet (www.diakonija.lv). Wichtige Partner bei dem Wiederaufbau der ELKL waren die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens und die Schwedische Kirche, aber auch die Lutherische Kirche – Missouri-Synode (Lutheran Church – Missouri Synod/LCMS). Die ELKL ist Mitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen, des Lutherischen Welt-bundes, der Konferenz Europäischer Kirchen und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. Am 3. Juni 2016 beschloss die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lett-lands (ELKL) eine Verfassungsänderung, wodurch die Frauenordination untersagt wird. Daraufhin haben das GAW und andere Partner in Deutschland die Zusammen-arbeit mit der Kirchenleitung ausgesetzt. Das GAW fördert 2017 nochmals ein Projekt, das von der Kirchenleitung der ELKL eingereicht worden ist. Künftig wer-den Projekte von einem Gremium eingereicht, in dem neben ELKL auch der Propst-bezirk Lettland der Lettischen Evangelisch-Lutherischen Kirche im Ausland sowie die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche in Lettland vertreten sind. EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE LETTLANDS IM AUSLAND (Latvijas Evanģēliski Luteriskā Baznīca Ārpus Latvijas)

Erzbischöfin: Lauma Zušēvica Milwaukee Latvian Evangelical Lutheran Holy Trinity Church 1853 North 75th Street, Milwaukee, WI 53213, USA Tel.: (00 1 414) 421 39 34 E-Mail: [email protected] Internet: www.lelbal.org

Diese Kirche ist aus verschiedenen Emigrationswellen hervorgegangen und hat u. a. in Schweden, Deutschland, Großbritannien, den USA, Kanada und Venezuela Gemeinden. Sie vertritt theologisch liberalere Positionen als die ELKL. Am 31. Mai 2016 hat die Kirche eine Propstei in Lettland gegründet. Geleitet wird diese Propstei mit fünf Gemeinden und zehn Pfarrerinnen und Pfarrern von Propst Kārlis Žols. DEUTSCHE EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IN LETTLAND (Vācu Evaņģeliski-Luteriskā Baznīca Latvijas)

Pastor: Markus Schoch Rūpniecības ielā 7-11a, 1010 Rīga, LETTLAND E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.kirche.lv

Page 115: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

113

LETT

LAN

D

Die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche in Lettland ist eine selbständige Kirche, die einen Partnerschaftsvertrag mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands abgeschlossen hat. Zur Kirche gehören lettische Staatsbürger deutscher Abstammung sowie Russland-deutsche und zeitweilig in Lettland lebende Bundesdeutsche. Die fünf Gemeinden werden von einem Pastor aus Riga im Rahmen eines Auslandspfarramtes der EKD betreut.

Ausbildungsstätten

THEOLOGISCHE FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT LETTLANDS (Latvijas Universitātes Teoloģijas Fakultāte)

Dekanin: Dr. Dace Balode Raiņa bulvaris 19, 1586 Rīga, LETTLAND Tel.: (00371) 67 03 44 41 E-Mail: [email protected] Internet: www.tf.lu.lv LUTHERAKADEMIE DER EVANGELISCH-LUTHERISCHEN KIRCHE LETTLANDS

Rektor: Erzbischof Jānis Vanags D. D. Alksnāja iela 3, 1050 Rīga, LETTLAND Tel.: (00371) 67 22 24 61, Mobil: (00371) 29 13 65 38 Fax: (00371) 67 21 15 22 E-Mail: [email protected] Internet: www.lutaka.lv

Seit 2012 ist die Lutherakademie eine staatlich akkreditierte Hochschule.

Page 116: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

114LE

TTLA

ND

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

LETTLAND – Nordost-Europa

Sanierung des Gemeindehauses in Daugavpils

Antragsteller Evangelisch-lutherische Martin-Luther-Gemeinde in Daugavpils. Verantwortlich: Andrejs Rudāns, Gemeindevorstandsvorsitzender, Mazā Dārza iela 1-2, 5404 Daugavpils, LETTLAND, Tel.: (00371) 29 49 25 88, E-Mail: [email protected] Daugavpils (deutsch: Dünaburg) ist die zweitgrößte Stadt Lettlands. Sie liegt im Südosten des Landes am Fluss Daugava (deutsch: Düna). Vier eng beieinander ste-hende Kirchen unterschiedlicher Konfessionen weisen auf die historische Vielfalt in der Stadt hin. Heute sind die Hälfte der Bewohner Russen und nur knapp 20 % Let-ten. Die Martin-Luther-Kirche stammt aus dem Jahr 1893. Nach der schrittweisen Enteignung 1966-1975 erhielt die Gemeinde ihre Kirche erst 1993 zurück. Seitdem wird sie entsprechend der Möglichkeiten renoviert. Das GAW hat den Wiederaufbau mit drei Projektkatalogen gefördert. Die Gemeinde besteht aus 190 registrierten Mitgliedern. Die Kirche ist zugleich der Bischofssitz der Diözese Daugavpils. Projektbeschreibung Das Gemeindehaus, ein einstöckiges Gebäude aus rotem Ziegel, steht neben der Kirche. 1944-1993 durfte die Gemeinde das Haus nicht nutzen. Gegenwärtig ist es ebenfalls nicht möglich, weil sich das Gebäude in einem zu schlechten Zustand be-findet. Nach der Sanierung hat die Gemeinde viele Pläne mit ihrem Gemeindehaus. Pfarrer Andis Lenšs erläutert: „Der Gemeinderat plant einen Gemeindesaal, eine Sonntagsschule, eine Verkaufsstelle der Diakonie für karitative Zwecke und eine Kleiderkammer, ein Büro jeweils für den Pfarrer und den Bischof sowie Übernach-tungsmöglichkeiten.“ Der Schwerpunkt der ersten Sanierungsphase liegt auf der Dacherneuerung. Aufgrund von Änderungen in der Finanzierung benötigt die Ge-meinde dafür weitere Unterstützung. Die Kosten für die erste Sanierungsphase sind veranschlagt mit 157 694 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchenleitung, die Stadtverwaltung, die staatliche Kulturkapitalstiftung, der Strukturfonds der Europäischen Union sowie Partnergemeinden aus Deutschland, Finnland und Dänemark.

Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 20 000

Page 117: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

LITAUEN

LITA

UEN

Page 118: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

116LI

TAU

EN

LITAUEN NORDOST-EUROPA

Republik Litauen

Mitglied der Europäischen Union (EU)

65.301 km� 2.929.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Vilnius (Wilna) mit 532.910 Einwohnern. 84,2 % der der Bevöl-kerung sind Litauer. Im Lande leben außerdem 6,6 % Polen, 5,8 % Russen, 1,2 % Weißrussen und Ukrainer und andere. 77 % der Bevölkerung gehören zur Römisch-Katholischen Kirche. Religiöse Minderheiten sind 4 % Russisch-Orthodoxe, 1,1 % Lutheraner und Reformierte, Muslime, und Juden. Partnerkirchen des GAW der EKD sind die EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IN LITAUEN (ELKL) (Lietuvos Evangelikų Liuteronų Bažnyčia – LELB) mit 19.637 Gemeindegliedern in 54 Gemeinden mit 19 Pfarrern und zwei Diakonen.

Bischof: Mindaugas Sabutis Vokiečių g. 20, 01130 Vilnius, LITAUEN Tel.: (00370 5) 262 67 45, Mobil: (00370) 68 79 54 17 Fax: (00370 5) 212 37 92 E-Mail: [email protected] und [email protected] Konsistorium: J.Tumo Vaižganto 50, 72263 Tauragė, LITAUEN Tel. und Fax: (00370) 44 66 11 45 E-Mail: [email protected] Internet: www.liuteronai.lt Lutherische Gemeinden gab es in Litauen bereits in der Reformationszeit und zwar sowohl im zu Preußen gehörigen „Kleinlitauen“ (Memelland) als auch im staatlich mit Polen verbundenen und später zum Russischen Reich gehörigen „Großlitauen“. Die heutige Evangelisch-Lutherische Kirche in Litauen entstand im Anschluss an die Unabhängigkeit der Republik Litauen 1918. Mit der Angliederung an die Sowjetunion 1944 begann für die Kirche eine Zeit großer Einschränkungen. Von den heute 54 Gemeinden der ELKL in Litauen muss-ten ca. 30 nach der Auflösung der Sowjetunion neu gegründet werden, darunter alle Großstadtgemeinden. Neu belebt wurde auch der schon 1904 gegründete Diakonieverein „Sandora“. Diakoniezentren in Gemeinden leisten wichtige Arbeit mit benachteiligten Kindern, Drogenprävention etc. Das Rehabilitationszentrum für Suchtkranke „Gabrielius“ hat Beispielcharakter für das ganze Land. 2008 wurde die Vereinigung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Litauens mit der Litauischen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Diaspora ratifiziert. Die Aus-landskirche war von litauischen Flüchtlingen gegründet worden, die in Folge der

Page 119: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

117

LITA

UEN

sowjetischen Besetzung des Baltikums ihr Heimatland verlassen mussten. Die ELKL ist Mitglied des Lutherischen Weltbundes, der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, der Konferenz Europäischer Kirchen und hat die Porvoo-Deklaration unterzeichnet. Partnerschaftsabkommen bestehen mit der Lutherischen Klasse der Lippischen Landeskirche, eine weitere Partnerschaft hat sich mit der Nordkirche entwickelt. Zugleich unterhält die ELKL enge Beziehungen zur Lutherischen Kirche – Missouri-Synode aus den USA.

EVANGELISCH-REFORMIERTE KIRCHE IN LITAUEN (Lietuvos Evangelikų Reformatų Bažnyčia) mit ca. 7.000 Gemeindegliedern in 11 Gemeinden mit vier Pfarrern (davon zwei hauptamtliche) und einer Pfarrerin.

Synodalkonsistorium: Präsident Nerijus Krikščikas

Generalsuperintendent: Tomas Šernas (leitender Geistlicher) Pylimo g. 20-13, 01118 Vilnius, LITAUEN Tel.: (00370 686) 360 01, Mobil: (00370 655) 436 78

Auslandskontakte: Rimas Mikalauskas Reformatų g. 3A, 41175 Biržai, LITAUEN Tel.: (00370 450) 351 00, Fax: (00370 450) 314 86 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.ref.lt Die konstituierende Reformierte Synode kam 1557 in Vilnius zusammen. Die Kirche erhielt den Namen „Unitas Lithuaniae“ (Einheit Litauens) und war von Anfang an aus verschiedenen Nationalitäten zusammengesetzt, da neben litauischen und polnischen Christen auch Emigranten und Glaubensflüchtlinge aus Schottland, Deutschland, Tschechien und Frankreich zu ihr gehörten. Während der Sowjetzeit durften keine Theologen ausgebildet werden. Nachdem der letzte reformierte Geistliche Litauens im Jahr 1982 verstarb, wurden die Gottesdienste bis 1992 von einem lutherischen Pfarrer gehalten. Das erste Jahrzehnt nach der politischen Wende war geprägt vom mühsamen Wiederaufbau der Gemeinden. Im Sommer 2003 wurden in der Kirche erstmals zwei Frauen ordiniert. Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa und der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen. Ausbildungsstätte Das 1992 gegründete „Zentrum für evangelische Theologie“ an der Universität Klaipeda (Klaipėdos Universitetas Teologijos Katedra) war die Ausbildungsstätte beider evangelischer Kirchen in Litauen. Aktuell besteht es lediglich als „For-schungsstätte für evangelische Theologie“. Verantwortlich ist Dr. Arūnas Baublys.

Page 120: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

118LI

TAU

EN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

LITAUEN – Nordost-Europa

Einrichtung des Diakoniezentrums in Garliava

Antragsteller Landesverband der Lutherischen Diakonie in Litauen. Verantwortlich: Pfarrer Mindaugas Kairys, Leiter des Landesverbandes, Vokiečių g. 20, 01130 Vilnius, LITAUEN, Tel.: (00370) 68 25 09 82, E-Mail: [email protected], Internet: www.diakonija.lt Seit der Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit hat Litauen eine beacht-liche wirtschaftliche Entwicklung geschafft – die jedoch wie in vielen Transforma-tionsländern auch große soziale und psychologische Probleme mit sich brachte. Zugleich fehlen im Land vielfach Einrichtungen, in denen z.B. suchtkranke Men-schen und ihre Familien Hilfe suchen könnten. Die litauische Diakonie „Sandora“ leistet in diesem Bereich mit ihren Diakoniestationen sowie dem Rehabilitations-zentrum für Suchtkranke „Gabrielius“ eine beispielhafte Arbeit. Projektbeschreibung Die Kleinstadt Garliava (deutsch: Goddlau) liegt nur wenige Kilometer südlich von Litauens zweitgrößter Stadt Kaunas. 2015 begann hier der Bau eines Diakoniezent-rums mit einer Kapelle für Gemeindegottesdienste. „Den Ort haben wir wegen der sehr komplexen sozialen Situation in der Region Kaunas gewählt“, berichtet der Diakoniepfarrer Mindaugas Kairys. „In einem Teil des Hauses werden Suchtkranke während der Endphase ihrer Rehabilitation und der Wiedereingliederung wohnen. Der andere Teil ist für die Arbeit mit Kindern aus Risikofamilien vorgesehen mit Platz zum Schulaufgaben machen und zum Spielen.“ Die Küche des Diakoniezentrums soll sowohl der Gemeinde als auch den verschiedenen Gruppen dienen, die in dem Ge-bäude betreut werden. Die Diakonie bittet um Hilfe bei der Ausstattung der Küche. Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Litauen hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 4 500

Page 121: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

119

LITA

UEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

LITAUEN – Nordost-Europa

Heizung für das Gemeinde- und Diakoniehaus in Rukai

Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Rukai. Verantwortlich: Pfarrer Gedi-minas Kleinas, Nemuno g. 2, Rukų k., Stoniškių seniūnija, 99302 Pagėgių sav., LITAUEN, Mobil: (00370) 68 15 40 53, E-Mail: [email protected], Internet: www.rukai.lelb.eu Die lutherische Gemeinde von Rukai wurde 1869 gegründet. Vor 1945 zählte sie 4.000 Glieder. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde enteignet. Um das Umfunktionieren der Kirche in eine Lagerhalle zu vermeiden, haben die katholi-schen Neusiedler begonnen, darin ihre Gottesdienste zu feiern. Nach der Wieder-erlangung der Unabhängigkeit gab der litauische Staat die Kirche und das Pfarr-haus der lutherischen Gemeinde zurück. Heute besteht zwischen der katholischen und der lutherischen Gemeinde ein Vertrag. Die Katholiken tragen Sorge für die Kirche, die Lutheraner dürfen sie aber mitbenutzen. Diese Entscheidung wurde getroffen, weil die kleine Gemeinde mit nur 40 Gliedern die Kirche nach einem Brand nicht allein renovieren konnte und die Kirche realistisch gesehen nicht erhalten kann. Projektbeschreibung Das ehemalige lutherische Pfarrhaus von Rukai wurde in der sowjetischen Zeit eben-falls verstaatlicht und zum Mehrfamilienhaus umgebaut. Als das Gebäude der Ge-meinde zurückerstattet wurde, durften die Menschen dort weiter wohnen bleiben. 2011 hat die Gemeinde in dem ehemaligen Pfarrhaus einen Gemeindesaal eingerich-tet, weil die Kirche im Winter nicht beheizt wird. Neben dem Gemeindesaal blieb noch genug Platz für einige kleine Wohnungen für bedürftige und alte Menschen. Der Landkreis, das Bürgermeisteramt, die Diakonie „Sandora“, Landeskirchen aus Deutschland und das GAW haben geholfen, verschiedene Arbeiten am Haus durchzu-führen und es an das Trinkwassernetz anzuschließen. Jetzt bittet die kleine Gemein-de um Unterstützung beim Einbau einer neuen Heizung. Die Kosten sind veranschlagt mit 8 037 €. Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Litauen hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 6 837

Page 122: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

120LI

TAU

EN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

LITAUEN – Nordost-Europa

Kirchenrenovierung in Švėkšna

Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Švėkšna. Verantwortlich: Pfarrer Valdas Miliauskas, Vilkėno g. 16, Švėkšna, 5745 Šilutės raj., LITAUEN, Tel.: (00370) 67 47 42 20, E-Mail: [email protected] Švėkšna ist eine Siedlung im Westen Litauens mit rund 1.600 Einwohnern. Eine lutherische Gemeinde entstand, als gegen Ende des 17. Jahrhunderts die Zahl deutscher Handwerker aus Preußen und litauischer Zuzügler zunahm, die ihren lutherischen Glauben mitbrachten. Heute zählt die Gemeinde rund 140 Glieder. Seit 2016 hat sie einen neuen Pfarrer, Valdas Miliauskas. Er ist zudem Pfarrer in Rusnė, Žemaičių Naumiestyje, Katyčiai und Vyžiai sowie im Rehabilitationsprojekt „Gabrielius“. Projektbeschreibung Erst 1819 konnte dank der Unterstützung des Grafen Jurgis Pliateris in Švėkšna die erste lutherische Kirche gebaut werden. Diese Kirche brannte allerdings nieder. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1867. Das Gebäude wurde 2005 durch den Orkan Erwin schwer in Mitleidenschaft gezogen. Der Wind zerstörte das Dach und der eindringende Regen beschädigte die Wände und den Altar. Das Dach ist repa-riert, doch die kleine Gemeinde hat bisher nicht die Kraft aufgebracht, die Kirche von innen zu renovieren. Pfarrer Valdas Miliauskas schreibt: „Ich bin neu in der Gemeinde, aber ich sehe, dass die Gemeindeglieder motiviert sind, sich in ihrer Kirche zu versammeln, um gemeinsam zu beten und Sakramente zu empfangen. Deshalb möchten wir die Kirche jetzt renovieren, die Wände und die Decke strei-chen.“ Die Kosten sind veranschlagt mit 9 500 €. Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Litauen hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 6 700

Page 123: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

121

LITA

UEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

LITAUEN – Nordost-Europa

Erneuerung des Internetauftritts der reformierten Kirche

Antragsteller Konsistorium der Evangelisch-Reformierten Kirche in Litauen. Verantwortlich: Holger Lahayne, Kurator, Reformatų 3A, 41175 Biržai, LITAUEN, Tel.: (00370 686) 606 84, E-Mail: [email protected], Internet: www.ref.lt Die reformierte Kirche Litauens hat eine über 450-jährige Geschichte. Am Ende des 16. Jahrhunderts war fast jeder zweite Litauer evangelisch-reformiert. Heute bil-den die Reformierten mit rund 7.000 Gemeindegliedern jedoch nur eine kleine Minderheit im Land. Unter der kommunistischen Herrschaft wurde das theologi-sche und geistliche Erbe verschüttet und das kirchliche Leben beinahe zum Erlie-gen gebracht. 1982 verstarb der letzte reformierte Pfarrer und es durften keine neuen ausgebildet werden. Nach der politischen Wende erfolgte in dem nun unab-hängigen Litauen ein mühsamer Aufbau der kirchlichen Strukturen. Projektbeschreibung Die erste Internetseite der Evangelisch-Reformierten Kirche Litauens ging 2004 online. Die Betreuung der Seite erfolgte durch verschiedene Personen und immer ehrenamtlich, was eine große Belastung für diese Verantwortlichen bedeutete. Die Internetseiten sind zudem in den vergangenen Jahren mehrfach von Hackern ange-griffen worden. Die Reparatur der Daten beanspruchte immer wieder Zeit und Geld. Die Kirche möchte deshalb die Seiten erneuern, ihre Sicherheit erhöhen und die Pflege und die Aktualisierung der Informationen professionalisieren. Die Kosten sind veranschlagt mit 18 000 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchenleitung und die Stadtverwal-tung Biržai. Das Synodalkollegium der Evangelisch-Reformierten Kirche in Litauen hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 6 000

1 11

Page 124: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

122LI

TAU

EN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

LITAUEN – Nordost-Europa

Blitzableiter für drei Kirchen

Antragsteller Konsistorium der Evangelisch-Reformierten Kirche in Litauen. Verantwortlich: Pfarrer Rimas Mikalauskas, Vizepräsident des Konsistoriums, Reformatų 3A, 41175 Biržai, LITAUEN, Tel.: (00370 686) 663 83, E-Mail: [email protected], Internet: www.ref.lt Die Kirchgebäude in den ländlichen Gebieten in Litauen waren traditionell von hohen Bäumen umgeben. Diese schützten die Kirchen auf natürliche Weise wei-testgehend vor Blitzeinschlägen. Diese Bäume sind inzwischen jedoch alt gewor-den und müssen gefällt werden, damit sie keine Gefahr für Gebäude und Gottes-dienstbesucher darstellen. Auch die örtlichen Feuerwehren achten immer strenger darauf, dass die Kirchen die Brandschutzauflagen erfüllen. Projektbeschreibung In drei Kirchen ist aktuell die Installation von Blitzableitern dringend notwendig: in Papilys, in Švobiškis und in Salamiestis. Für die kleinen Landgemeinden sind die dafür erforderliche Summen zwischen 1 500 und 4 500 € sehr hoch. Sie können maximal 500 bis 1 000 € dafür aufbringen. Einen Teil der Kosten kann die große Gemeinde Biržai für die kleineren Gemeinden in der Region übernehmen. Für die restliche Summe benötigen die Gemeinden eine Unterstützung. Die Arbeiten soll eine Firma ausführen, die schon früher Blitzableiter an Kirchen installiert hat und dafür die notwendige Erfahrung und Ausrüstung besitzt. Die Kosten sind veranschlagt mit 9 000 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchenleitung und die Evangelisch-Reformierte Kirche in den USA.

Das Synodalkollegium der Evangelisch-Reformierten Kirche in Litauen hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 3 000

Page 125: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

123

LITA

UEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

LITAUEN – Nordost-Europa

Bauliche Anpassung des Christlichen Kindergartens in Vilnius

Antragsteller Christlicher Kindergarten in Vilnius. Verantwortlich: Džiuljeta Stankevičienė, Direktorin, Vydūno g. 20-43, 06205 Vilnius, LITAUEN, Tel.: (00370) 61 46 77 32, E-Mail: [email protected], Internet: www.krikscioniskasdarzelis.lt Der Christliche Kindergarten in Vilnius nahm seine Arbeit im Januar 2015 auf. Die Einrichtung ist bisher in dieser Art die einzige der Evangelisch-Reformierten Kir-che in Litauen. Der Kindergarten befindet sich in einem Neubaublock. Insgesamt sechs Mitarbeiterinnen kümmern sich um 20 Kinder im Alter ab drei Jahren. Ent-sprechend dem christlichen Profil des Kindergartens werden die Kinder nach dem Programm „Der gute Hirte“ unterrichtet. Projektbeschreibung Die Räume, in denen sich der Kindergarten befindet, sind ursprünglich nicht für eine Kindereinrichtung gebaut worden. Dem Kindergarten fehlt ein gesonderter Ein-gangsbereich, der während der kalten Jahreszeit dringend notwendig wäre. Beim Öffnen der Tür strömt die kalte Luft ungehindert in die Ruhe- und Schlafräume. Des-halb möchte der Kindergarten eine kleine Eingangshalle errichten, in der unter anderem auch genügend Platz für die Aufbewahrung von Spielsachen wie Fahrräder vorhanden ist. Die Kosten sind veranschlagt mit 9 050 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchenleitung, die Ökumenekirche Schweden und die Stadtverwaltung.

Das Synodalkollegium der Evangelisch-Reformierten Kirche in Litauen hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 3 000

Page 126: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

ÖSTERREICHÖ

STER

REIC

H

Page 127: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

125

ÖST

ERRE

ICH

ÖSTERREICH MITTEL-EUROPA

Republik Österreich

Mitglied der Europäischen Union (EU) 83.879 km� 8.534.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Wien mit 1.797.337 Einwohnern. 69 % der Bevölkerung Öster-reichs gehören zur Römisch-Katholischen Kirche. Zu den religiösen Minderheiten gehören 3,6 % Protestanten, Muslime und Juden. Partnerkirche des GAW der EKD ist die EVANGELISCHE KIRCHE AUGSBURGISCHEN UND HELVETISCHEN

BEKENNTNISSES IN ÖSTERREICH EVANGELISCHE KIRCHE A.B. IN ÖSTERREICH mit 299.699 Gemeindegliedern in 209 Gemeinden mit 205 Pfar-rern und 75 Pfarrerinnen. Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Evangelischer Oberkirchenrat A.B.

Bischof: Hon.-Prof. Dr. Michael Bünker Severin-Schreiber-Gasse 3, 1180 Wien, ÖSTERREICH Tel.: (0043 1) 479 15 23-100 Fax: (0043 1) 479 15 23-110 E-Mail: [email protected], Internet: www.evang.at und www.evangelisch-sein.at EVANGELISCHE KIRCHE H.B. IN ÖSTERREICH mit 13.653 Gemeindegliedern in neun Gemeinden und 11 Pfarrstellen. Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Evangelischer Oberkirchenrat H.B.

Landessuperintendent: Mag. Thomas Hennefeld Dorotheergasse 16, 1010 Wien, ÖSTERREICH Tel.: (0043 1) 513 65 64, Fax: (0043 1) 512 44 90 E-Mail: [email protected] Internet: www.evang.at und www.reformiertekirche.at Geografisch unterschiedlich haben Reformation und Gegenreformation das Gebiet des heutigen Österreichs erfasst. Heute finden sich die Protestanten in den meist ländlichen Toleranzgemeinden, die auf das Toleranzedikt Kaiser Joseph II. von 1781 zurückgehen. Grundsätzlich in volkskirchliche Strukturen eingebettet, wei-

Page 128: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

126Ö

STER

REIC

H

sen die im ganzen Land verstreuten Gemeinden große Unterschiede im geistlichen Leben auf. Die Kirchengemeinden genießen den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts und können Beiträge erheben. Diese reichen wohl für die Erhaltung des kirchlichen Betriebes, nicht aber für die der Gebäude. Partnerorganisation des GAW der EKD ist der GUSTAV-ADOLF-VEREIN IN ÖSTERREICH

Obmann: Hofrat DDr. Erwin Schranz Mittelfeldstraße 29 7421 Bad Tatzmannsdorf, ÖSTERREICH Tel. und Fax: (0043) 33 53 82 62 Mobil: (0043 664) 223 09 49 E-Mail: [email protected]

Geschäftsführer: Senior Mag. Michael Guttner Kirchenplatz 8, 9544 Feld am See, ÖSTERREICH Tel.: (0043 4246) 23 40, Fax: (0043 4246) 23 40-4 Mobil: (0043 699) 13 64 00 90 E-Mail: [email protected] Internet: www.evang.at/gav

Die Arbeit des Gustav-Adolf-Vereins konnte 1861 nach dem Erlass des Protes-tantenpatents aufgenommen werden. Sie konzentriert sich im Wesentlichen auf die Sammlungen für die Errichtung und Erhaltung kirchlicher Gebäude und schafft damit eine Grundlage dafür, dass Gemeindearbeit wie Verkündigung, Seelsorge, Mission etc. geschehen kann. Die Jahresfeste der Zweigvereine des Gustav-Adolf-Vereins finden jährlich am katholischen Feiertag „Fronleichnam“ statt und sind zugleich kleine diözesane Kirchentage. 2007 feierten die Zweiggruppen Burgen-land, Niederösterreich, Steiermark und Wien ihr Gustav-Adolf-Fest gemeinsam als den ersten Evangelischen Kirchentag in Österreich.

Ausbildungsstätten

EVANGELISCH-THEOLOGISCHE FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT WIEN

Dekan: Martin Rothgangel Universitätsring 1, Stiege 6, 2. Stock 1010 Wien, ÖSTERREICH Tel.: (0043 1) 427 73 29 04, Fax: (0043 1) 42 77 83 29 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.univie.ac.at/etf

Page 129: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

127

ÖST

ERRE

ICH

Die Evangelisch-Theologische Fakultät ist die kleinste der acht Fakultäten an der Universität Wien und besteht aus sechs Instituten. Gegründet wurde sie als Protes-tantisch-Theologische Lehranstalt im Jahre 1821. KIRCHLICHE PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE WIEN/ KREMS Rektor: Mag. Dr. Christoph Berger

Campus Gersthof, Severin-Schreiber-Gasse 1-3 1180 Wien, ÖSTERREICH Tel.: (0043 6) 446 10 13 01 E-Mail: [email protected]

Internet: www.kphvie.ac.at Die Evangelische Kirche A.B. unterhält außerdem ein PREDIGERSEMINAR DER EVANGELISCHEN KIRCHE A.B. IN ÖSTERREICH Rektorin: Mag. Johanna Uljas-Lutz Severin-Schreiber-Gasse 1, 1180 Wien, ÖSTERREICH Tel.: (0043 1) 479 15 23-960, Mobil: (0699) 18 87 70 60 Fax: (0043 1) 479 15 23-560 E-Mail: [email protected]

Ökumene ÖKUMENISCHER RAT DER KIRCHEN IN ÖSTERREICH (ÖRKÖ) Vorsitzender: Superintendent Lothar Pöll Severin-Schreiber-Gasse 3, 1180 Wien, ÖSTERREICH Tel.: (0043 1) 479 15 23-300 Fax: (0043 1) 479 15 23-330 E-Mail: [email protected] Internet: www.oekumene.at Seit 1958 arbeiten die in Österreich vertretenen christlichen Kirchen strukturiert im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich zusammen und nehmen auch zu aktuellen Ereignissen Stellung. Dem Rat gehören derzeit 16 Kirchen an: Vollmit-glieder sind die Altkatholische Kirche, Anglikanische Kirche, Armenisch-apostolische Kirche, Bulgarisch-Orthodoxe Kirche, Evangelische Kirche A.B., Evan-gelische Kirche H.B., Evangelisch-Methodistische Kirche, Griechisch-Orthodoxe Kirche, Koptisch-Orthodoxe Kirche, Römisch-Katholische Kirche, Rumänisch-Orthodoxe Kirche, Russisch-Orthodoxe Kirche, Serbisch-Orthodoxe Kirche und Syrisch-Orthodoxe Kirche. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche und der Bund der Baptistengemeinden sind Mitglieder mit beratender Stimme. Eine Reihe weiterer Institutionen bzw. Organisationen besitzen Beobachterstatus.

Page 130: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

128Ö

STER

REIC

H

Erholungs- und Freizeitheime (Auswahl) Jugend- und Familiengästehaus Lassinggrotte 37, 3222 Annaberg, ÖSTERREICH Tel. und Fax: (0043 2728) 204 06 und (0043 699) 11 17 24 54 Kur- & Ferien Hotel Helenenburg 5640 Bad Gastein, ÖSTERREICH Tel.: (0043 6434) 37 27-0, Fax: (0043 6434) 37 27-88 E-Mail: [email protected] „Luise-Wehrenfennig-Haus“ 4822 Bad Goisern, ÖSTERREICH Tel.: (0043 6135) 84 33, Fax: (0043 6135) 84 33-4 E-Mail: [email protected], Internet: www.lwfh.at Ev. Kinder- und Jugendfreizeitheim „Burg Finstergrün“ 5591 Ramingstein, ÖSTERREICH Tel. und Fax: (0043 6475) 228 E-Mail: [email protected], Internet: www.burg-finstergruen.at Ferien & Seminar Gästehaus Waldheimat 4210 Gallneukirchen, ÖSTERREICH Tel.: (0043 7235) 632 51-370 und 649 51-0, Fax: (0043 7235) 649 51-33 E-Mail: [email protected] „Haus der Begegnung“ 4824 Gosau am Dachstein 438, ÖSTERREICH Tel.: (0043 6136) 82 42, Fax: (0043 6136) 82 42-4 E-Mail: [email protected], Internet: www.hausderbegegnung.at

Freizeitheim 4656 Kirchham bei Vorchdorf, ÖSTERREICH Tel.: (0043 662) 64 59 01 Internet: www.freizeitheim-kampesberg.info Jugendfreizeitheim/Erwachsenenbildungshaus „Schloss Klaus“ 4564 Klaus, ÖSTERREICH Tel.: (0043 7585) 441, Fax: (0043 7585) 441-28 E-Mail: [email protected], Internet: www.schlossklaus.at Jugend- und Freizeitheim Hütersteig 8, 3400 Klosterneuburg/Maria Gugging, ÖSTERREICH Tel.: (0043 2243) 835 01

Page 131: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

129

ÖST

ERRE

ICH

Kurhotel Salzerbad 3171 Kleinzell bei Hainfeld, ÖSTERREICH Tel.: (0043 2766) 371, Fax: (0043 2766) 371-11 E-Mail: [email protected], Internet: www.salzerbad.at

„Haus Landskron“ Süduferstr. 30, 9523 Landskron/Villach, ÖSTERREICH Tel.: (0043 4242) 420 21 E-Mail: [email protected], Internet: www.hauslandskron.at

CVJM-YMCA Camp Sibley Jugendcamp und Jugendherberge Oberdambach 11, 4461 Laussa, ÖSTERREICH Tel.: (0043 732) 73 99 09 E-Mail: [email protected], Internet: www.dascamp.at

Gästehaus für Jugend und Freizeit 7471 Rechnitz, ÖSTERREICH Tel.: (0043 3363) 792 45, Fax: (0043 3363) 792 45-12 E-Mail: [email protected] Internet: www.jugendgaestehaus.net

Jugend- und Freizeitheim „Tauernhof“ Coburgstr. 50, 8970 Schladming, ÖSTERREICH Tel.: (0043 3687) 222 94, Fax: (0043 3687) 235 10-27 E-Mail: [email protected], Internet: www.fackeltraeger.at

„Villa Friedheim“ Seeallee 12, 9871 Seeboden, ÖSTERREICH Tel.: (0043 4762) 811 31, Fax: (0043 4762) 811 31-4 E-Mail: [email protected]

Waldhaus Ortenfels 9521 Treffen, ÖSTERREICH Tel.: (0043 4248) 28 16 E-Mail: [email protected]

Evangelisches Jugendheim „Schloss Stibichhofen“ Rebenburggasse 2, 8793 Trofaiach, ÖSTERREICH Tel. und Fax: (0043 3847) 302 50 E-Mail: [email protected]

Bildungs- und Gästehaus „Haus Philippus“ Martin-Luther-Str. 13, 9560 Feldkirchen, ÖSTERREICH Tel.: (0043 4276) 22 01-510, Fax: (0043 4276) 22 01-520 E-Mail: [email protected] und [email protected]

Page 132: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

130Ö

STER

REIC

H

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

ÖSTERREICH – Mittel-Europa

Sanierung der Kirche und des Pfarrhauses in Kirchdorf a.d. Krems

Antragsteller Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Kirchdorf a.d. Krems. Verantwortlich: Dr. Wolfgang Baaske, Kurator, Steiermärker Str. 26, 4560 Kirchdorf a.d. Krems, ÖSTERREICH, Tel.: (0043 699) 18 87 84 30, E-Mail: [email protected], Internet: www.evang-kirchdorf.at Kirchdorf a.d. Krems ist eine Kleinstadt mit etwas mehr als 4.000 Einwohnern. Die Geschichte der evangelischen Gemeinde beginnt, als dank internationaler und interkonfessioneller Hilfe das „Nachkriegs-Kirchlein“ gebaut werden konnte. Viele Flüchtlinge fanden dadurch neue Heimat, später auch andere zugezogene Evange-lische aus dem In- und Ausland. Heute zählt die Gemeinde 740 Mitglieder. Die Gemeinde hat eine gute Kinder- und Jugendarbeit. Mit Angeboten wie Suppen-sonntag, Männerfrühstück und Familienwanderungen gelingt es, Menschen ver-schiedenen Alters aktiv ins Gemeindeleben einzubinden. Im Obergeschoss des Gemeindehauses befindet sich eine Bibliothek, die für alle in der Stadt offen ist und Romane, Zeitschriften und Kinderbücher sowie eine Fülle von Sachbüchern, Hörbüchern und ausgewählten DVDs in verschiedenen Sprachen anbietet. Projektbeschreibung Nach der Pensionierung des alten Gemeindepfarrers konnte die Stelle nicht gleich besetzt werden. Da von vornherein feststand, dass das Pfarrhaus renoviert werden muss, hat die Gemeinde beschlossen, das ganze inzwischen über 50 Jahre alte Kirchenzentrum zu renovieren. Vor allem die Dächer mussten erneuert und die Heizkosten durch Dämmung und neue Fenster gesenkt werden. Die Arbeiten haben schon begonnen: Anstelle des alten Dachreiters, der die Glocken beherbergte, wurde eine Turmwand aufgestellt. Die Kirche ist jetzt höher, fällt mehr auf und bietet dank einer neuen Empore mehr Platz. Im Pfarrhaus wartet jedoch noch viel Arbeit. Die Gesamtkosten für die Sanierung sind veranschlagt mit 597 000 €. Weitere Unterstützer sind das Land Oberösterreich, die Sparkassenstiftung und der Gustav-Adolf-Verein Wien.

Die Evangelischen Oberkirchenräte A.B. und H.B. haben das Projekt genehmigt. Der Gustav-Adolf-Verein hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 35 000

Page 133: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

131

ÖST

ERRE

ICH

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

ÖSTERREICH – Mittel-Europa

Gartenbauprojekt mit Flüchtlingen in Oberwart

Antragsteller Diakonie Burgenland. Verantwortlich: Pfarrerin Mag. Sieglinde Pfänder, Geschäftsfüh-rerin, Ev. Kirchengasse 6, 7400 Oberwart, ÖSTERREICH, Tel.: (0043 699) 18 87 71 23, Fax: (0043 3352) 32 28 34, E-Mail: [email protected], Internet: www.diakoniebgld.at Oberwart ist eine burgenländische Bezirkshauptstadt nahe der ungarischen Gren-ze. Im Juni 2015 öffnete hier das „Diakonie Forum Oberwart“ seine Tore. Das Fo-rum wird von der Diakonie Burgenland und dem Diakonie Flüchtlingsdienst ge-meinsam betrieben und versteht sich als Begegnungsstätte für die schon länger ansässige und die kürzlich zugewanderte Bevölkerung. „Integration muss auch auf der lokalen Ebene stattfinden, und dazu braucht es Räume und Möglichkeiten der Begegnung“, hält die Leiterin der mobilen Flüchtlingsbetreuung Burgenland, Tine Steiner, fest. Das Forum bietet kostenlosen Internetzugang, Frauen- und Nachbar-schaftscafé, Integrations- und Bildungsangebote etc. Solche Orte gibt es im Südburgenland noch wenige. Der Arbeitsmarkt und der Zugang zu Bildung und Wohnen sind für Flüchtlinge oft versperrt. Projektbeschreibung Auf einem Grundstück, das die evangelische Muttergemeinde A.B. Oberwart zur Verfügung gestellt hat, möchte die Diakonie einen Acker anlegen und Ställe für Hühner und Enten bauen. Diese sollen von Flüchtlingen bewirtschaftet werden. Der Anbau von biologisch hochwertigem Gemüse und die Kleintierzucht können die Lebensgrundlage der Menschen verbessern und ihnen helfen, in einem fremden Land anzukommen. Die Überschüsse sollen von den Diakoniezentren erworben oder auf dem Wochenmarkt verkauft werden. Wenn das Projekt gut anläuft, gibt es schon Überlegungen für seine Erweiterung und für ein „Soft-Food-Restaurant“ in Oberwart. Die Gesamtkosten für das Projekt sind veranschlagt mit 18 500 €.

Die Evangelischen Oberkirchenräte A.B. und H.B. haben das Projekt genehmigt. Der Gustav-Adolf-Verein hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 7 000

Page 134: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

POLENPOLE

N

Page 135: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

133

POLE

N

POLEN MITTEL-EUROPA

Republik Polen

Mitglied der Europäischen Union (EU) 312.685 km� 37.996.000 Einwohner

Die Hauptstadt ist Warszawa (Warschau) mit 1.735.442 Einwohnern. 87 % der Bevölkerung Polens gehören zur Römisch-Katholischen Kirche. Religiöse Minder-heiten sind Orthodoxe, Protestanten, Muslime und Juden. Partnerkirchen des GAW der EKD sind die

EVANGELISCH-AUGSBURGISCHE KIRCHE IN DER REPUBLIK POLEN (Kościół Ewangelicko-Augsburski w Rzeczypospolitej Polskiej) mit 71.000 Gemeindegliedern in 133 Gemeinden mit 167 Pfarrern und Diako-nen/Diakoninnen.

Leitender Bischof: Jerzy Samiec ul. Miodowa 21, 00-246 Warszawa, POLEN Tel.: (0048 22) 887 02 00 Fax: (0048 22) 887 02 18 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.luteranie.pl

Direktorin Ewa Śliwka der Kirchenkanzlei: Tel.: (0048 22) 887 02 04 E-Mail: [email protected]

Die Evangelisch-Augsburgische Kirche in der Republik Polen ist in sechs Diözesen aufgeteilt, die jeweils von einem Bischof geleitet werden: - Diecezja Cieszyńska (Teschener Diözese), Bischof Adrian Korczago - Diecezja Katowicka (Kattowitzer Diözese), Bischof Dr. Marian Niemiec - Diecezja Mazurska (Masurische Diözese), Bischof Rudolf Bażanowski - Diecezja Pomorsko-Wielkopolska (Pommersch-Großpolnische Diözese),

Bischof Prof. Marcin Hintz - Diecezja Warszawska (Warschauer Diözese), Bischof Jan Cieślar - Diecezja Wrocławska (Breslauer Diözese), Bischof Waldemar Pytel

Schon 1518 wurden die Ideen der Reformation durch Kaufleute und Studenten nach Polen gebracht. 1557 wurde in Krakow die älteste lutherische Gemeinde in Polen gegründet. Mit dem Warschauer Konföderationsakt von 1573 wurde in Polen die Religionsfreiheit eingeführt. Kurz danach gewann die Gegenreformation die Oberhand. Erst im 18. Jahrhundert unter den König Stanisław August Poniatowski haben Protestanten wieder die gleichen Rechte wie Katholiken bekommen.

Page 136: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

134PO

LEN

Im 19. Jahrhundert sind viele evangelische Handwerker und Bauern in Polen ein-gewandert. Das Wachstum der lutherischen Kirche wurde durch den Zweiten Welt-krieg unterbrochen. In Konzentrationslagern und Gefängnissen sind etwa 25 % lutherische Geistliche ums Leben gekommen, u. a. Bischof Juliusz Bursche. Wegen des Krieges und der anschließenden Umsiedlungen dezimierte sich die Zahl der Kirchenglieder, die 1939 noch 800.000 betragen hatte. Die lutherische Kirche ist die größte protestantische Kirche Polens. Die Hälfte aller Kirchenglieder wohnt in der Teschener Diözese im Süden Polens. Vom aktiven Wir-ken der lutherischen Kirche in der polnischen Gesellschaft zeugen das Zentrum für Mission und Evangelisation in Dzięgielów, gegründet 1997, und die Diakonie. Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, des Lu-therischen Weltbundes und der Konferenz Europäischer Kirchen. Partnerorganisation des GAW der EKD in der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in der Republik Polen ist die

GUSTAV-ADOLF-BRUDERHILFE (Bratnia Pomoc Imienia Gustawa Adolfa)

Präsident: Pfarrer Daniel Ferek ul. Minorytow 10, 44-300 Wodzisław Śląski, POLEN Tel. und Fax: (0048 32) 455 45 04 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.bpga.luteranie.pl Die Gustav-Adolf-Bruderhilfe wurde bereits 1863 gegründet. Sie sammelt in den Gemeinden an den Sonntagen zwischen Ostern und Pfingsten Kollekten zur Unter-stützung von kleinen lutherischen Gemeinden für Sanierung und Neubau von Kir-chen, Gemeinde- und Pfarrhäusern. Das Jahresfest der Gustav-Adolf-Bruderhilfe findet alljährlich an Fronleichnam statt.

Diakonie der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen DIAKONIA KOSCIOLA

Generaldirektorin: Wanda Falk ul. Miodowa 21, 00-246 Warszawa, POLEN Tel. (0048 22) 887 02 06, Fax: (0048 22) 887 02 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.diakonia.org.pl

Die Diakonie wurde im Jahr 1999 gegründet.

Page 137: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

135

POLE

N

EVANGELISCH-REFORMIERTE KIRCHE IN DER REPUBLIK POLEN (Kościół Ewangelicko-Reformowany w Rzeczypospolitej Polskiej) mit ca. 2.500 Gemeindegliedern in acht Gemeinden und fünf Predigtstellen mit sechs Pfarrern und zwei emeritierten Pfarrern.

Bischof: Marek Izdebski Al. Solidarności 76a 00-145 Warszawa, POLEN Tel.: (0048 22) 831 45 22 Fax: (0048 22) 831 08 27 E-Mail: [email protected] Internet: www.reformowani.pl

Der Ursprung der Reformierten Kirche in Polen liegt um ca. 1540. Eine wesentliche Rolle spielte dabei der Reformator Johannes a Lasco (poln. Jan Łaski), der die Basis der jungen Kirche stärkte. 1570 beteiligte sich die Reformierte Kirche an der Consensus von Sandomir, womit die Protestanten die Rechtmäßigkeit ihrer jeweili-gen Konfessionen anerkannten und Zusammenarbeit vereinbarten. Für einige Jahrzehnte wirkte die Reformierte Kirche im nationalen Geschehen in Polen mit als bedeutender gesellschaftlicher Faktor. Die mit der Gegenreformation eingeleitete Unterdrückung konnte die Basis der Reformierten Kirche nicht beseitigen. 1768 wurde sie mit dem neuen Minderheitenrecht wieder offiziell zugelassen. Heute wird die Reformierte Kirche in Polen getragen von Menschen aus drei ver-schiedenen Erfahrungs- und Kulturkreisen: reformierte Christen polnischen Ur-sprungs, Einwanderer aus Westeuropa und Protestanten aus der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder, die im 18. Jahrhundert mit dem Hintergrund reli-giöser Verfolgungen in Böhmen nach Polen kamen. Die Evangelisch-Reformierte Kirche in der Republik Polen ist Mitglied der Weltge-meinschaft Reformierter Kirchen und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Ausbildungsstätte CHRISTLICH-THEOLOGISCHE AKADEMIE WARSCHAU (Chrześcijańska Akademia Teologiczna) Rektor: Pfarrer Prof. Dr. habil. Bogusław Milerski ul. Miodowa 21c, 00-246 Warszawa, POLEN Tel.: (0048 22) 831 95 97, Fax: (0048 22) 635 95 44 E-Mail: [email protected] Internet: www.chat.edu.pl Die Christlich-Theologische Akademie in Warschau ist eine ökumenische Ausbil-dungsstätte mit staatlicher Anerkennung und kirchlicher Beaufsichtigung. Es wer-den Theologen ausgebildet in drei theologischen Sektionen:

Page 138: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

136PO

LEN

orthodoxe, altkatholische und evangelische Sektion (Lutheraner, Reformierte, Baptisten, Methodisten, Pfingstler und Adventisten). Ökumene

POLNISCHER ÖKUMENISCHER RAT (gegründet 1946) Präsident: Bischof Jerzy Samiec Direktor: Pfarrer Dr. Grzegorz Giemza ul. Willowa 1, 00-790 Warszawa, POLEN Tel.: (0048 22) 849 96 79, Fax: (0048 22) 849 65 01 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.ekumenia.pl Mitgliedskirchen: • Evangelisch-Augsburgische Kirche • Polnisch-Katholische Kirche • Altkatholische Kirche der Mariaviten • Evangelisch-Methodistische Kirche • Evangelisch-Reformierte Kirche • Polnische Kirche der Baptisten • Polnische Autokephale Orthodoxe Kirche Erholungs- und Freizeitheime der Evangelisch-Augsburgischen Kirche (Auswahl) Haus „Księżówka“ ul. Górnośląska 1, 43-460 Wisła, POLEN Tel.: (0048 33) 855 23 34, E-Mail: [email protected] Haus „Betania“ ul. Mietowa 70, 43-382 Bielsko-Biała Wapienica, POLEN Tel.: (0048 33) 818 32 73 Haus „Arka“ plac Kościelny 5, 11-730 Mikołajki, POLEN Tel.: (0048 87) 421 62 93, Fax: (0048 87) 421 66 64 E-Mail: [email protected], Internet: www.mikolajki.luteranie.pl Gästehaus in Wisła-Jawornik ul. Jodłowa 8a, 43-460 Wisła, POLEN Tel.: (0048 33) 855 34 16, Fax: (0048 33) 855 17 15 E-Mail: [email protected]

Page 139: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

137

POLE

N

Gästehaus in Szczyrk ul. Wiślańska 62, 43-370 Szczyrk-Salmopol, POLEN Tel. und Fax: (0048 33) 817 86 84 E-Mail: [email protected], Internet: www.szczyrk.luteranie.pl Gästehaus in Istebna 43-470 Istebna 1023, POLEN Tel. und Fax: (0048 33) 855 60 28, E-Mail: [email protected] Missionshaus „Szarotka“ ul. 11 Listopada 6, 58-580 Szklarska Poreba (Srednia), POLEN Tel.: (0048 75) 642 20 38 E-Mail: [email protected] Erholungs- und Bildungszentrum WANG ul. Spokojna 1, 58-540 Karpacz, POLEN Tel. und Fax: (0048 75) 761 92 71 E-Mail: [email protected], Internet: www.karpacz.ig.pl/wang Internationales Dietrich Bonhoeffer Studien- und Begegnungszentrum ul. Piotra Skargi 32, 70-656 Szczecin, POLEN Tel.: (0048 91) 462 41 43, Fax: (0048 91) 462 44 22 E-Mail: [email protected], Internet: www.luteranie.pl/szczecin Gästehaus in Koszalin ul. Połczyńska 1, 75-802 Koszalin, POLEN Tel.: (0048 94) 345 46 70, Mobil: (0048) 505 03 14 44 E-Mail: [email protected], Internet: www.koszalin.luteranie.pl Erholungs- und Freizeitheim der Evangelisch-Reformierten Kirche „Kalwinka“ Pstrążna 25, 57-350 Kudowa-Zdrój, POLEN Tel. und Fax: (0048 74) 866 60 65 E-Mail: [email protected], Internet: www.kalwinka.reformowani.pl

Page 140: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

138PO

LEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

POLEN – Mittel-Europa

Neubau eines Gemeindezentrums in Wisła-Malinka

Antragsteller Evangelisch-lutherische Gemeinde A.B. in Wisła-Malinka. Verantwortlich: Pfarrer Leszek Czyż, u. Cieńkowska, 43-460 Wisła, POLEN, Tel.: (0048 33) 855 36 29, E-Mail: [email protected], Internet: www.malinka.org.pl Wisła-Malinka ist ein Tal in den Schlesischen Beskiden. In dieser Gegend befindet sich auch die Quelle von Wisła (Weichsel). Die Reformation hat die Bergregion um 1545 erreicht. Eine eigenständige lutherische Gemeinde besteht seit 1995, eine Kirche wurde jedoch schon 1956 errichtet. Die Gemeinde zählt 1.050 Glieder, erreicht aber durch die Übertragung von Gottesdiensten im Internet regelmäßig rund 2.000 Personen. Die Übertragungen, die ursprünglich für Alte und Kranke gedacht waren, sind inzwischen auch unter polnischen Bürgern im Ausland beliebt. Die Gemeinde unterstützt sozial schwache Familien und Brandopfer unab-hängig von ihrer Konfession, lädt benachteiligte Kinder in English Camps, zu Frei-zeiten und Ausflügen in die Masuren ein. An der Sonntagsschule nehmen durch-schnittlich 110 Kinder teil. Mit Musikfestivals, Konzerten sowie christlichen Film-reihen werden auch Menschen außerhalb der Gemeinde und Touristen erreicht. Projektbeschreibung Bei den Sicherheitskontrollen durch die Feuerwehr stellte sich heraus, dass das gegenwärtige Kirchengebäude keinerlei Sicherheitsvorschriften erfüllt. Die einzi-ge Treppe zu den Gemeinderäumen ist eng und besteht zudem aus Holz. Der Kirchsaal ist für die gewachsene Gemeinde zu klein, die vorhandenen 330 Sitzplät-ze reichen oft nicht aus. Nicht zuletzt zeigen sich zunehmend Risse in den Mauern. Aufgrund dieser Probleme möchte die Gemeinde ein neues Gemeindezentrum errichten, das die Durchführung von Gottesdiensten für bis zu 500 Personen, von Treffen, Vorträgen, Schulungen, Konzerten und Feierlichkeiten ermöglicht. Die Bautätigkeit auf dem Gemeindegrundstück diagonal gegenüber der Kirche hat im Frühjahr 2016 begonnen. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 1 666 667 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Kirchenleitung.

Die Kirchenleitung der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in der Republik Polen und der Vorstand der Gustav-Adolf-Bruderhilfe haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 25 000

Page 141: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

139

POLE

N

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

POLEN – Mittel-Europa

Sanierung des Gemeindehauses in Józefów

Antragsteller Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde in Warszawa. Verantwortlich: Pfarrer Michał Jabłoński, al. Solidarności 76 A, 00-145 Warszawa, POLEN, Tel.: (0048 22) 831 23 83, Fax: (0048 22) 636 99 45, E-Mail: [email protected], Internet: www.reformowani.org.pl Die evangelisch-reformierte Gemeinde in Warszawa (Warschau) ist 240 Jahre alt. Vor dem Zweiten Weltkrieg unterhielt sie eine Grundschule sowie ein Alten- und Behindertenheim. Die Gemeinde zählt heute 425 Glieder. Es gibt viele Aktivitäten für Kinder und Jugendliche. Eine Diakoniegruppe besucht ältere Menschen und unterstützt Kranke beim Kauf von Medikamenten. Seit 1991 besteht in der Ge-meinde ein ökumenischer Kammerchor, der mit Konzerten auf hohem Niveau auch im Ausland auftritt. Projektbeschreibung Die Stadt Józefów liegt an der Südwestgrenze von Warschau. Ursprünglich war es ein Sommerurlaubsort für Warschauer mit Erholungshäusern und Pensionen. Vier-zig Jahre lang betrieb die evangelisch-reformierte Gemeinde von Warschau in Józefów in einer alten Villa das Pflegeheim „Betania“. 2011 musste das Haus ge-schlossen werden, weil eine Anpassung des Gebäudes entsprechend der neuen europäischen Richtlinien nicht möglich war. Derzeit sucht die Gemeinde eine neue Verwendung für die Villa, die aus der Zeit des polnischen Modernismus stammt und dank ihrer Lage eine gute Zukunftsperspektive hat. Um den Verfall zu stoppen, soll sie von außen saniert werden. Vorgesehen sind die Isolierung der Fundamente und die Dacherneuerung. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 38 108 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Kirchenleitung.

Das Konsistorium der Evangelisch-Reformierten Kirche in der Republik Polen hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 12 000

Page 142: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

PORTUGALPO

RTU

GAL

Page 143: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

141

PORT

UGA

L

PORTUGAL SÜDWEST-EUROPA

Portugiesische Republik

Mitglied der Europäischen Union (EU)

92.345 km� 10.397.000 Einwohner (einschließlich der Azoren und Madeira) Die Hauptstadt ist Lisboa (Lissabon) mit 552.700 Einwohnern. 81 % der Bevölke-rung gehören zur Römisch-Katholischen Kirche. Religiöse Minderheiten sind 1,2 % Protestanten, Muslime, Orthodoxe und Juden. Die Minderheitskirchen und Glaubensgemeinschaften sind seit dem Gesetz zur Religionsfreiheit vom 27. April 2001 der Römisch-Katholischen Kirche rechtlich gleichgestellt. Das 1940 geschlossene Konkordat zwischen Portugal und dem Vatikan ist von dem neuen Gesetz nicht betroffen. Partnerkirche des GAW der EKD ist die EVANGELISCH-PRESBYTERIANISCHE (REFORMIERTE) KIRCHE IN PORTUGAL (Igreja Evangélica Presbiteriana de Portugal – IEPP) mit 2.000 Gemeindegliedern in 20 Gemeinden mit 12 Pastoren/Pastorinnen. Rua Eduardo Augusto Pedroso, 12-1°

1495-047 Algés, PORTUGAL Tel. und Fax: (00351 21) 411 30 48 E-Mail: [email protected]

Kirchenpräsidentin: Silvina Queiroz E-Mail: [email protected] Generalsekretärin: Dr. Dulce Cabete E-Mail: [email protected] und [email protected] Die Anfänge der Evangelisch-Presbyterianischen Kirche liegen in der zweiten Hälf-te des 19. Jahrhunderts. Die Kirche ist in vier Regionen aufgeteilt: Lissabon und Südportugal, Mittelportugal, Madeira und Azoren. Die Kirche ist Mitglied der Ge-meinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, des Ökumenischen Rates der Kirchen, der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, der Konferenz Europäischer Kirchen und CEPPLA (Conferencia de Iglesias Protestantes de los Países Latinos de Euro-pa). Das ehemalige Theologische Seminar in Lissabon soll durch Fernstudienkurse im Zusammenwirken mit dem SEUT in El Escorial, Spanien, seine Arbeit wieder auf-nehmen.

Page 144: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

142PO

RTU

GAL

Mit der Methodistischen Kirche in Portugal befindet sich die IEPP in einem Vereini-gungsprozess. Wichtige theologische Fragen wurden auf einer Synode im Jahr 2011 geklärt. Der Name der Kirche, Verfassungsmodalitäten sowie der konkrete Vereinigungstermin sind jedoch offen. PORTUGIESISCHE METHODISTISCHE KIRCHE (Igreja Evangélica Metodista Portuguesa – IEMP) Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Bischof: Sifredo Teixeira Praça Coronel Pacheco, 23, 4050 Porto, PORTUGAL Tel.: (00351 22) 200 74 10, Fax: (00351 22) 22 08 69 61 E-Mail: [email protected] Internet: www.igreja-metodista.pt Kontakte gibt es zur: DEUTSCHEN EVANGELISCHEN KIRCHE IN LISSABON (Igreja Evangélica Alemã de Lisboa)

Pfarrer: Nora Steen-Mennrich und Leif Mennrich Avenida Columbano Bordalo Pinheiro, 48 1070-064 Lisboa, PORTUGAL Tel.: (00351 21) 726 09 76, Fax: (00351 21) 727 48 39 E-Mail: [email protected] Internet: www.dekl.org

Ökumene

PORTUGIESISCHER RAT CHRISTLICHER KIRCHEN (Conselho Português de Igrejas Cristãs – COPIC)

Präsident: Bischof Sifredo Teixeira Praça do Coronel Pacheco, 23 4050-453 Porto, PORTUGAL Tel.: (00351 22) 200 74 10, Mobil: (00351) 969 29 26 87 E-Mail: [email protected] Internet: www.copic.pt

Page 145: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

143

PORT

UGA

L

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

PORTUGAL – Südwest-Europa Sanierung des Pfarrhauses in Figueira da Foz

Antragsteller Evangelisch-Presbyterianische Kirche in Portugal (IEPP). Verantwortlich: Pastorin Sandra Reis, Rua do Hospital, n° 20, 3080-707 Figueira da Foz, PORTUGAL, Tel.: (00351 233) 43 11 34, E-Mail: [email protected], Internet: www.iepp.org Pastorin Sandra Reis betreut die presbyterianische Gemeinde in Figueira da Foz, einer Stadt, der es wirtschaftlich nicht gut geht. Viele jüngere Menschen haben die Stadt verlassen. Sie ist auch zuständig für das Diakoniezentrum Cova Gala – 3 km von der Stadt entfernt, in dem es einen großen Kindergarten und einen Kirchraum gibt. Der Kindergarten wird von Kindern unterschiedlichster Nationen besucht. Das ist ein buntes und lebendiges Bild in dieser Stadt mit ihren vielen sozialen Herausforderungen. Das Diakoniezentrum Cova Gala (CSCG) begann seine Arbeit in den 1960er Jahren auf Grund der Not vieler armer Familien. Es hat sich ein Sozial-zentrum entwickelt, das neben der Kindergartenarbeit auch Familien und Senioren auf vielfältige Weise zur Seite steht. Dabei geht es um Arbeitsvermittlung, Ausbil-dungsangebote und verschiedene Beratungen. Zudem bietet das Zentrum einen häuslichen Pflegedienst mit Lebensmittel- und Hygienehilfe und Seelsorge für die älteren Menschen an. Im Zentrum wird außerdem täglich für 25 bedürftige Fami-lien gekocht. Wichtig ist die Vernetzung mit anderen sozialen Organisationen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Projektbeschreibung In Figueira da Foz gibt es ein altes Pfarrhaus, das so gut wie nicht mehr genutzt werden kann. Ziel ist, das erste Stockwerk zukünftig wieder als Pfarrwohnung zu nutzen. Im Erdgeschoss sollen Räume eingerichtet werden, in denen Schulkinder Hausaufgabenhilfe bekommen und an Workshops teilnehmen können. Das Dach muss erneuert, Türen und Fenster ersetzt werden. In das Haus sollen eine kleine Küche und ein Sanitärbereich eingebaut werden. Ebenso erfolgt ein neuer Anstrich, sowohl innen als auch außen. Für diese anstehenden Arbeiten wird das GAW um Unterstützung gebeten.

Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 59 270 €.

Die Kirchenleitung der Evangelisch-Presbyterianischen Kirche in Portugal hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 12 000

Page 146: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

RUMÄNIENRU

NIE

N

Page 147: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

145

RUM

ÄN

IEN

RUMÄNIEN SÜDOST-EUROPA

Mitglied der Europäischen Union (EU) 238.391 km� 19.911.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Bucureşti (Bukarest) mit 1.883.425 Einwohnern. Im Vielvölkerstaat Rumänien, in dem Rumänen, Ungarn, Sinti und Roma, Ukrainer, Türken, Serben, Tataren, Slowaken, Russen und Deutsche leben, gehören ca. 86,5 % der Einwohner der Rumänisch-Orthodoxen Kirche an. Religiöse Minderhei-ten bilden 5,1 % Protestanten, 4,6 % Römisch-Katholische, Baptisten, Muslime und Juden. Partnerkirchen des GAW der EKD sind die REFORMIERTE KIRCHE IN RUMÄNIEN (Romániai Református Egyház) mit ca. 470.000 Gemeindegliedern. Die Geschichte der Reformierten Kirche in Transsilvanien (Siebenbürgen) ist eng verbunden mit der Kirchengeschichte der Reformierten Kirche in Ungarn. Bereits zwischen 1540 und 1550 verbreitete sich – von Ungarn kommend – die calvinis-tisch geprägte Reformation auch unter den ungarischsprachigen Menschen in Siebenbürgen. Ca. 90 % der Ungarn gehören zum reformierten Protestantismus. Gemeinsam mit den reformierten Christen in Ungarn bildete sich 1559 eine eigen-ständige Reformierte Kirche, die 1577 das Zweite Helvetische Bekenntnis und den Heidelberger Katechismus annahm. 1604 verteidigte der reformierte Fürst István Bocskai den reformierten Glauben gegen die beginnende Gegenreformation. Auch im 17. Jahrhundert konnte die Reformierte Kirche in Transsilvanien ihren Glauben frei ausüben. Die Gemeinden im Nordwesten jedoch hatten unter der Gegenrefor-mation zu leiden. Nachdem im 18. Jahrhundert Transsilvanien Teil des habsburgischen Empire wur-de, blieb die Glaubensfreiheit weitgehend unangetastet. 1897 kam Transsilvanien zum ungarischen Königreich. 1895 konnte die Theologische Fakultät in Kolozsvár (Klausenburg) ihre Arbeit beginnen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Transsilvanien laut Friedensdiktat von Trianon Teil des neu gebildeten Staates Rumänien. Außerdem wurden, wie schon im Nor-den und Osten Ungarns, Teile Südungarns vom ungarischen Staat getrennt. Letzte-re bildeten dann einen zweiten ungarischsprachigen reformierten Kirchendistrikt (Westlicher Kirchendistrikt) im Staatengebilde Rumäniens. Als Folge der systema-tischen Umsiedlungspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg bekam die bis dahin in den ungarischen Siedlungsgebieten als Mehrheitskirche geltende Reformierte Kirche den Status einer Minderheit. In den 1950er Jahren wurden viele Pfarrer inhaftiert. Nach dem Fall des Kommunismus gab es mehr Freiheit, die Minderheitenrechte wurden jedoch bei Weitem nicht vollständig eingeführt. Erst ab 1999 begann ein

Page 148: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

146RU

NIE

N

Prozess der langsam voranschreitenden rechtlichen Gleichstellung, wenn auch mit ständig neuen Rückschlägen.

Heute sind von den ca. 1,45 Millionen Ungarn in Rumänien etwa 50 % Reformierte. Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Die Kirche selbst gliedert sich in zwei Distrikte:

I. WESTLICHER KIRCHENDISTRIKT (ungarischsprachig) (Királyhágómelléki Református Egyházkerület)

mit 160.000 Gemeindegliedern in 220 Kirchengemeinden mit 225 Pfarrerinnen und Pfarrern.

Bischof: István Csüry Sulyok István Strada 9 410210 Oradea (Nagyvárad/Großwardein) jud. Bihor, RUMÄNIEN Tel.: (0040 259) 43 17 10 Fax: (0040 259) 43 28 37 E-Mail: [email protected] Internet: www.kiralyhagomellek.ro

Auslandsreferent: János Antal Mobil: (0040 722) 68 68 24 E-Mail: [email protected]

II. SIEBENBÜRGISCHER KIRCHENDISTRIKT (ungarischsprachig) (Erdélyi Református Egyházkerület)

mit 310.070 Gemeindegliedern in 508 Kirchengemeinden mit 553 Pfarrerinnen und Pfarrern. Bischof: Béla Kató Strada I. C. Brătianu 51 400079 Cluj-Napoca (Kolozsvár/Klausenburg) RUMÄNIEN Tel.: (0040 264) 59 74 72 (Zentrale) und 59 74 72 (Bischofsbüro) Fax: (0040 264) 59 51 04 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.reformatus.ro

Auslandskontakte: Pfarrer Zoltán Ballai E-Mail: [email protected]

Page 149: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

147

RUM

ÄN

IEN

Ausbildungsstätten

PROTESTANTISCH-THEOLOGISCHES INSTITUT (Institutul Teologic Protestant din Cluj-Napoca/Kolozsvári Protestáns Teológiai Intézet) Piaţa Avram Iancu 13, 400124 Cluj- Napoca, RUMÄNIEN Tel. und Fax: (0040 264) 59 13 68 E-Mail: [email protected], Internet: www.proteo.hu Rektor: Dr. Dezső Kállay E-Mail: [email protected] Dekan: Dr. Csaba Balogh E-Mail: [email protected] Das Theologische Institut bildet Pfarrerinnen und Pfarrer verschiedener ungarisch-sprachiger protestantischer Kirchen aus: Reformierte Kirche in Rumänien, Evange-lisch-Lutherische Kirche in Rumänien und Unitarische Kirche. Das Protestantisch-Theologische Institut und die Evangelisch-Theologische Fakultät der Evangeli-schen Kirche A.B. gelten nach Vertrag als verbundene theologische Ausbildung. RELIGIONSPÄDAGOGISCHE FAKULTÄT der staatlichen Babeş-Bolyai-Universität Dekan: Prof. Dr. János Molnár Str. Horea nr. 7, II. e./ 224 400174 Cluj-Napoca, RUMÄNIEN Tel.:(0040 264) 59 07 23 E-Mail: [email protected] Internet: http://rt.ubbcluj.ro/ Die Religionspädagogische Fakultät ist für Studenten aller christlichen Kirchen offen. Die Ausbildungsabschlüsse entsprechen dem europäischen Standard und sind damit an allen europäischen Universitäten anerkannt. THEOLOGISCHER LEHRSTUHL DER CHRISTLICHEN UNIVERSITÄT PARTIUM (Universitatea Creştină Partium/Partiumi Keresztény Egyetem) str. Primăriei, nr. 36 410209 Oradea, RUMÄNIEN Internet: http://teologia.partium.ro

Page 150: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

148RU

NIE

N

EVANGELISCHE KIRCHE A.B. IN RUMÄNIEN (Biserica Evanghelica C.A. din Romania) (überwiegend deutschsprachig) mit 12.355 Gemeindegliedern in 239 Gemeinden (darunter auch Kleinstgemeinden und Betreuungspunkte) mit 34 Pfarrerinnen und Pfarrern. Bischof: Reinhart Guib E-Mail: [email protected] Hauptanwalt: Friedrich Gunesch Landeskonsistorium: Strada General Magheru 4 550185 Sibiu (Hermannstadt), RUMÄNIEN Tel.: (0040 269) 21 78 64 und 23 02 02 (Bischofsamt) Fax: (0040 269) 20 68 64 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.evang.ro Die Siebenbürger Sachsen siedelten im Karpatenbogen seit etwa 1150. Lange Zeit bildeten sie zusammen mit den Ungarn den überwiegenden Bevölkerungsteil in Siebenbürgen. Mit der Reformation wurden sie zu fast 100 % Lutheraner. Als Re-formator der Siebenbürger Sachsen gilt der Humanist und Universalgelehrte Jo-hannes Honterus (ca. 1498 – 1549). Den Sachsen gelang es, in den folgenden Jahrhunderten eine eigenständige Kultur mit deutscher Sprache zu erhalten. Eine Besonderheit bilden die einmaligen Kirchenburgen aus dem 13.–15. Jahrhundert, von denen einige zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören. Nach der politischen Wende von 1989 verringerte sich der Anteil der deutschspra-chigen Bevölkerung in Siebenbürgen infolge der Auswanderung nach Deutschland erheblich. Die Zahl der Gemeindeglieder der Evangelischen Kirche A.B. sank inner-halb von 15 Jahren von ca. 100.000 auf 14.000. Die Betreuung alter Gemeinde-glieder, deren Familien zumeist ausgewandert sind, und der Erhalt der Kirchen-burgen bilden heute eine besondere Aufgabe. Seit einigen Jahren tritt die Arbeit mit Jugendlichen wieder in den Mittelpunkt. Eine besondere Herausforderung bildet die starke Nachfrage seitens der rumä-nisch- und ungarischsprachigen Bevölkerung, ihre Kinder an den deutschsprachi-gen Schulen unterrichten zu lassen. Auch das Interesse am evangelischen Religi-onsunterricht in den staatlichen Schulen wächst. Durch den gemeinsamen Unterricht von deutschen, rumänischen, ungarischen und Sinti- und Roma-Kindern könnte für die Zukunft ein verständnisvollerer Umgang mit der jeweils anderen Kultur erwachsen. Die kleine Evangelische Kirche A.B. betreibt umfangreiche diakonische Arbeit, die sich angesichts der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Situation nicht auf die eigenen Gemeindeglieder beschränkt. Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Page 151: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

149

RUM

ÄN

IEN

Ausbildungsstätte

LUCIAN-BLAGA-UNIVERSITÄT ABTEILUNG FÜR GESCHICHTE, KULTURERBE UND PROTESTANTISCHE THEOLOGIE (Departamentul de Istorie, Patrimoniu şi Teologie Protestantă) Dekan: Stefan Tobler Bulevardul Victoriei 40 550024 Sibiu (Hermannstadt), RUMÄNIEN Tel. und Fax: (0040 269) 21 53 58 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.ev-theol.ro Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Machtübernahme der Kommunisten war es den evangelischen Pfarrern nicht mehr möglich, wie bisher im Ausland zu studie-ren. Deshalb gründete die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien 1949 zusammen mit den drei ungarischsprachigen historischen protestantischen Kirchen (Refor-mierte, Lutheraner und Unitarier) das Vereinte Theologische Institut. 1949–1955 befand sich die deutschsprachige Fakultät zusammen mit den anderen in Cluj (Klausenburg). Nachdem das enteignete Bischofshaus in Sibiu der Kirche wieder zurückgegeben worden war, erfolgte 1955 der Umzug nach Sibiu. Die Ver-bindung zum Protestantisch-Theologischen Institut in Cluj blieb erhalten. 2006 wurden der Lehrbetrieb und alle administrativen Bereiche in die staatliche Universität „Lucian Blaga“ eingegliedert, seit 2011 innerhalb der Fakultät für Sozial- und Geisteswissenschaften. EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IN RUMÄNIEN (Romániai Evangélikus-Lutheránus Egyház / Biserica Evanghelică-Lutherană din România) (ungarisch-, slowakisch-, deutschsprachig) mit 32.000 Gemeindegliedern in 37 Gemeinden und 116 Diasporagemeinden mit 44 Pfarrerinnen und Pfarrern.

Bischof: Dezsö Zoltán Adorjáni Bulevardul 21 Decembrie 1989 Nr. 1 400105 Cluj (Kolozsvár/Klausenburg) RUMÄNIEN Tel.: (0040 264) 59 66 14 Fax: (0040 264) 59 38 97 E-Mail: [email protected]

Die ungarischen Christen der Evangelisch-Lutherischen Kirche betonen ihre „dop-pelte Minderheit“ – sowohl bzgl. ihrer lutherischen Konfession als auch ihrer nati-onalen Identität als ungarischsprachige Minderheit. Zur Kirche gehören noch slo-wakisch-, deutsch- und (in Bukarest) rumänischsprachige Gemeindeglieder, die den Gottesdienst in ihrer eigenen Muttersprache feiern.

Page 152: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

150RU

NIE

N

Die Gemeindeglieder leiden ebenso wie andere unter der schlechten wirtschaftli-chen Lage in Rumänien. Die Kirche unterstützt besonders aktiv den Religionsunter-richt (Schulen, Kindergärten), diakonische Projekte (Altenheime, Suppenküchen) und andere Einrichtungen für benachteiligte Gemeindeglieder. Partnerkirche ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland. Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Partnerorganisation für das GAW der EKD ist das

GUSTAV-ADOLF-WERK-RUMÄNIEN E.V. (GAW-RO)

Präsident: Dekan Jószef Ötvös Piaţa Bernárdi 3, 540067 Târgu Mureş, RUMÄNIEN Tel. und Fax: (0040 265) 21 65 14 Mobil: (0040 744) 56 23 70 E-Mail: [email protected]

Geschäftsführer: Pfarrer Attila Mátyás Strada Tudor Vladimirescu 26-28, 410203 Oradea (Großwardein/Nagyvárad), jud. Bihor, RUMÄNIEN Tel.: (0040 359) 40 15 30, Fax: (0040 259) 43 61 53 Mobil: (0040 729) 08 25 46 E-Mail: [email protected] Das Zentralbüro des GAW-RO ist seit 1. Januar 2003 tätig und wurde Anfang 2010 offiziell als eigenständige juristische Person registriert. Das Büro koordiniert die Hilfsaktionen seiner Mitgliedskirchen und ihre gemeinsame Diasporasammlung. Darüber hinaus berät es die Gemeinden bei der Aufbereitung der Projekte für den Projektkatalog des GAW und vermittelt zwischen der GAW-Zentrale in Leipzig und den Projektverantwortlichen. Mitgliedskirchen: • Reformierte Kirche – Siebenbürgischer Distrikt • Reformierte Kirche – Westlicher Distrikt • Evangelische Kirche A.B. • Evangelisch-Lutherische Kirche Ökumene ÖKUMENISCHE VEREINIGUNG VON KIRCHEN – AIDROM (Asociaţia Ecumenică a Bisericilor din România – AIDRom) Str. Halmeu no. 12, Sector 2, 021118 Bucureşti, RUMÄNIEN Tel.: (0040 21) 210 46 87, Fax: (0040 21) 210 72 55 E-Mail: [email protected] Internet: www.aidrom.ro

Page 153: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

151

RUM

ÄN

IEN

AIDRom wurde 1991 als eine Kooperation zwischen der orthodoxen, der reformier-ten und der lutherischen Kirche gegründet. Später traten auch die evangelisch-presbyterianische und armenisch-orthodoxe Kirche der Initiative bei. AIDRom unterstützt vor allem sozialdiakonische Projekte und Bildung und leistet Nothilfe, bietet aber zugleich auch ein Podium für ökumenische Gespräche. Erholungs- und Freizeitheime (Auswahl) Reformierte Kirche Diakonisches Zentrum Strada Ponorului 1, 400075 Cluj, RUMÄNIEN Tel.: (0040 264) 54 14 56, Fax: (0040 264) 41 44 28 E-Mail: [email protected] Evangelische Kirche A.B. Erholungsheim Elim 555301 Cisnádioara 282, RUMÄNIEN Tel.: (0040 269) 56 34 99 Erholungsheim Strada Uzinei 104, 336200 Vulcan, RUMÄNIEN Tel.: (0040 268) 25 28 00-233 ÜBERNACHTUNGSMÖGLICHKEIT beim GAW-RO in Oradea Strada Tudor Vladimirescu 26-28, 410203 Oradea, jud. Bihor, RUMÄNIEN Tel. und Fax: (0040 259) 43 61 53, Mobil: (0040 729) 08 25 46 E-Mail: [email protected]

Page 154: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

152RU

NIE

N

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUMÄNIEN – Südost-Europa

Sanierung von Pfarrhäusern

Antragsteller Westlicher Kirchendistrikt der Reformierten Kirche in Rumänien. Verantwortlich: Bischof István Csüry, Strada Jean Calvin 1, 410210 Oradea, RUMÄNIEN, Tel.: (0040 259) 43 17 10, Fax: (0040 259) 43 28 37, E-Mail: [email protected], Internet: www.kiralyhagomellek.ro

Die Dörfer im Westen Rumäniens leiden vielfach darunter, dass es dort keine Arbeit gibt und die jüngere Generation gezwungen ist, entweder in die kleineren und grö-ßeren Städte in der Nachbarschaft zu pendeln oder abzuwandern. Das Einkommen aus der Landwirtschaft reicht nicht für ein normales Leben. Jugendliche, die ein Gymnasium besuchen wollen, müssen in die Internate, was für ihre Familien finanzi-ell eine große Belastung bedeutet. Die geringen Einnahmen der Gemeindeglieder schränken auch den finanziellen Spielraum der Kirchengemeinden ein.

Projektbeschreibung Cheşereu (Érkeserű): Die reformierte Gemeinde erneuert seit 2008 ihr altes Pfarr-haus. Die eine Hälfte mit der Pfarrwohnung ist fertig. Bis 2018 soll die andere Hälfte mit zwei weiteren Räumen, einem Büro und einer Bücherstube saniert werden. Die Kosten dieser Baustufe sind veranschlagt mit 15 000 €.

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000

Cubulcut (Érköbölkút): Die Gemeinde möchte ihr Pfarrhaus renovieren und die Stromleitungen austauschen, damit die neue Pfarrfamilie ein sauberes, warmes und sicheres Zuhause bekommt. Die Kosten sind veranschlagt mit 15 000 €.

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000

Petin (Pettyén): Das Pfarrhaus ist in zwei Etappen gebaut worden. Der spätere Anbau bereitet jetzt große Probleme, weil die fünf Meter hohe Feuerwand einzu-stürzen droht. Die Gemeinde möchte die Wand stabilisieren und anschließend das Gebäude auch energetisch sanieren. Die Kosten sind veranschlagt mit 13 200 €.

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000

Bozieș (Szilágyborzás): Die reformierte Gemeinde benötigt 15 000 € für die Sa-nierung des Pfarrbüros. PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000

Das Bischofsamt des Westlichen Kirchendistrikts der Reformierten Kirche in Rumänien und das Gustav-Adolf-Werk-Rumänien haben die Anträge befürwortet.

Page 155: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

153

RUM

ÄN

IEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUMÄNIEN – Südost-Europa

Heizsystem für das Gemeindehaus in Lazuri

Antragsteller Reformierte Kirchengemeinde in Lazuri. Verantwortlich: Pfarrer Gyula Jenő Képiró, 447170 Lazuri, jud. Satu Mare, RUMÄNIEN, Tel.: (0040 745) 90 68 78, E-Mail: [email protected] Das Dorf Lazuri (Lázári) liegt im Länderdreieck Rumänien-Ungarn-Ukraine an einem Nebenfluss der Theiß. Das älteste Gebäude im Dorf ist die reformierte Kir-che, die ursprünglich katholisch war. Die reformierte Gemeinde besteht bereits seit 1582 und zählt gegenwärtig 468 Glieder. Eine schöne Ergänzung zur „übli-chen“ Kinder- und Jugendarbeit in einer Gemeinde sind die beiden Schauspiel-gruppen: die christliche Jugendtheatergruppe und die Puppenspielgruppe der Kinder. Das Zusammenleben verschiedener Konfessionen im Dorf – römisch- und griechisch-katholische sowie orthodoxe Christen, Baptisten und Zeugen Jehovas – ist geprägt vom gegenseitigen Respekt und gemeinsamen Aktionen. „Ökumene ist in unserem Dorf kein leeres Modewort“, berichtet Pfarrer Gyula Jenő Képiró. „Auch die sommerliche Evangelisationswoche für Kinder wird ökumenisch organisiert.“ Projektbeschreibung Die vielfältigen Aktivitäten der Kirchengemeinde bedürfen auch entsprechender Räumlichkeiten. Das alte Pfarrhaus war nicht ausbaufähig. Deshalb wurde 2010 der Grundstein für ein neues Gemeindezentrum mit Pfarrwohnung gelegt. Das GAW hat den Bau mit dem Projektkatalog 2012 unterstützt. Inzwischen können die Räume im Untergeschoss schon teilweise benutzt werden. Was noch fehlt, ist die Heizung. Das Heizsystem ist so geplant, dass auch die benachbarte Kirche mitgeheizt werden kann. „Wir möchten eine ökologische, umweltfreundliche und saubere Heizung“, betont der Pfarrer. Die Gemeinde will einen Heizkessel einbauen, der mit Pellets arbeitet. Die Kosten für die Heizung sind veranschlagt mit 15 000 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchenleitung und andere Gemeinden des Dekanats. Das Bischofsamt des Westlichen Kirchendistrikts der Reformierten Kirche in Rumänien und das Gustav-Adolf-Werk-Rumänien haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000

Page 156: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

154RU

NIE

N

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUMÄNIEN – Südost-Europa

Bau eines Gemeindesaals in Pir

Antragsteller Reformierte Kirchengemeinde in Pir. Verantwortlich: Pfarrer Sándor Szabó, 447245 Pir, nr 212, jud. Satu Mare, RUMÄNIEN, Tel.: (0040 261) 82 17 08, E-Mail: [email protected] Das Dorf Pir (Szilágypér) im Nordwesten Rumäniens ist stolz auf seinen großen Sohn Ézsaiás Budai (1766-1841), einen bedeutenden reformierten Theologen, Bischof, Pädagogen, Altphilologen und Historiker. „Leider ist unsere Gegenwart nicht ganz so glanzvoll“, berichtet Pfarrer Sándor Szabó. „Unser Dorf liegt weit weg von den größeren Städten, deshalb ist die Arbeitslosigkeit hier ein sehr ernstes Problem.“ Von den 1.670 Dorfbewohnern sind 663 reformierte Christen. „In unserer Gemeinde leben viele arme Familien und auch die Anzahl älterer Witwer und Witwen ist groß“, erzählt der Pfarrer. „Trotzdem gibt es unter den Gemeindegliedern viele, die für die Gemeinde spenden oder ehrenamtlich arbeiten.“ Projektbeschreibung In der Vergangenheit hat der rumänische Staat verschiedene Gebäude der reformier-ten Schule verstaatlicht, sie anderweitig benutzt bzw. abgerissen. Zurückerhalten hat die Gemeinde bisher nichts. So stehen für die Veranstaltungen nur zwei Räume zur Verfügung: die Kirche, die jedoch nicht beheizt werden kann, und ein 12 m� großes Zimmer im Pfarrhaus. Die Gemeinde wollte ein Nebengebäude zum Gemein-desaal umbauen, doch die Bausubstanz war dafür nicht mehr gut genug. So begann 2014 der Bau eines neuen Gemeindesaals mit Küche und Sanitärräumen. Die Arbei-ten sind seitdem gut vorangeschritten. „Dieses Gebäude werden wir sowohl für kirchliche als auch kulturelle Veranstaltungen nutzen. Es wird für alle in unserem Dorf ein großer Gewinn sein“, ist Pfarrer Sándor Szabó überzeugt. Die Kosten für das Projekt sind veranschlagt mit 24 300 €. Das Bischofsamt des Westlichen Kirchendistrikts der Reformierten Kirche in Rumänien und das Gustav-Adolf-Werk-Rumänien haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000

Page 157: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

155

RUM

ÄN

IEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUMÄNIEN – Südost-Europa

Neubau und Renovierung von Kirchen

Antragsteller Siebenbürgischer Kirchendistrikt der Reformierten Kirche in Rumänien. Verant-wortlich: Bischof Béla Kató, Strada I. C. Brătianu 51, 400079 Cluj-Napoca, RUMÄNIEN, Tel.: (0040 264) 59 74 72, Fax: (0040 264) 59 51 04, E-Mail: [email protected], Internet: www.reformatus.ro Projektbeschreibung Abud (Székelyabod): Die reformierte Kirchengemeinde hat darunter gelitten, dass es dort 30 Jahre lang keinen Pfarrer gab. Seit 2009 ist es dem neuen Pfarrer Tamás Szilágyi gelungen, den Verfall zu stoppen. Es gibt wieder regelmäßige Gottes-dienste und Bibelstunden, die Gebäude werden renoviert. Die Gemeinde möchte nun ihre 1880 errichtete Kirche renovieren, damit diese wieder ein einladender Ort wird. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 9 000 €.

PROJEKTFÖRDERUNG € 3 000 € Dileu Nou (Magyardellő): Die reformierte Gemeinde hat seit der Gegenreformation keine Kirche mehr. 1977 hat die Gemeinde für ihre Gottesdienste ein Haus gekauft, das inzwischen zu klein geworden ist, weil die Gemeinde wächst. Deshalb soll nun eine richtige Kirche errichtet werden. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 222 235 €. Weitere Unterstützer sind die Kirchenleitung, die Kommunen und das Kultusministerium. PROJEKTFÖRDERUNG € 10 000 € Teleac (Telekfalva): Die reformierte Gemeinde hat ein Riesenproblem mit ihrer zweiten Kirche im Ortsteil Sándorfalva: Diese rutscht gemeinsam mit dem Hügel, auf dem sie errichtet worden ist, talwärts. Die Behörden haben inzwischen wegen der Lebensge-fahr den Abriss verordnet. Die Gemeinde möchte auf einem anderen Grundstück eine neue kleine Kirche mit 40 Plätzen errichten. Der freistehende Glockenstuhl der alten Kirche wurde schon dorthin umgesetzt. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 77 708 €. Weitere Unterstützer sind das Kultusministerium und die Kommune.

PROJEKTFÖRDERUNG € 9 500 € Das Bischofsamt des Siebenbürgischen Kirchendistrikts der Reformierten Kirche in Rumänien und das Gustav-Adolf-Werk-Rumänien haben den Antrag befürwortet.

Page 158: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

156RU

NIE

N

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUMÄNIEN – Südost-Europa Renovierung des Gemeindehauses in Brâncoveneşti Antragsteller Reformierte Kirchengemeinde in Brâncoveneşti. Verantwortlich: Pfarrer Mihaly Benkő, 547130 Brâncoveneşti, jud. Mureş, RUMÄNIEN, Tel.: (0040 265) 55 00 19, E-Mail: [email protected] Das Dorf Brâncoveneşti (Marosvésch, Wetsch) liegt in Siebenbürgen, zehn Kilometer von der Stadt Reghin (Sächsisch-Regen) entfernt. Die Mehrheit der 900 Gemeindeglieder sind Ungarn, es gibt aber auch rund 200 Roma. „Wir Leben seit Generationen in einem beispielhaften Miteinander“, betont Pfarrer Mihaly Benkő. Der wichtigste Arbeitgeber vor Ort ist ein staatliches Rehabilitationszentrum für behinderte Menschen. Am Religionsunterricht nehmen 80 Kinder teil. Dieser wird sogar dreisprachig erteilt: Ungarisch, Roma und Rumänisch. „Wir wollen nicht, dass Sprachhindernisse Kinder davon abhalten“, begründet der Pfarrer das Vorgehen. Kinderbibelwoche, Blockflötenunterricht und Mutter-Kind-Nachmittage zeugen davon, wie intensiv sich die Gemeinde um die Jüngsten kümmert. Aber nicht nur: „Eine der Motoren unseres Gemeindelebens ist die Frauenarbeit mit ihren Bibelstunden, Vorträgen, Diakonie und Basaren.“ Projektbeschreibung 1975 hat die Gemeinde ein Gemeindezentrum errichtet. Nachdem ein Gewitter 2010 die Dachkonstruktion beschädigte, wurde dies zum Anlass genommen, das Obergeschoss des Gebäudes auszubauen. Dort entstand ein Gemeindesaal, der gern von verschiedenen Gemeindegruppen und von der Jungen Gemeinde genutzt wird. Auch der Weltgebetstag der Frauen und die Agape-Mahle werden hier gefeiert. Das Gemeindehaus selbst ist jedoch 50 Jahre alt und benötigt dringend eine Renovierung. Der alte Heizkessel reicht für das größer gewordene Haus nicht mehr aus. Eine verbesserte Isolation soll ebenfalls für behaglichere Temperaturen sorgen. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 24 096 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Kommune. Das Bischofsamt des Siebenbürgischen Kirchendistrikts der Reformierten Kirche in Rumänien und das Gustav-Adolf-Werk-Rumänien haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 7 750

Page 159: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

157

RUM

ÄN

IEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUMÄNIEN – Südost-Europa

Neue Heizung für die Kirche und das Gemeindehaus in Chiochiş

Antragsteller Reformierte Kirchengemeinde in Chiochiş. Verantwortlich: Pfarrer Károly Gáspár, Strada Principala 39, 427045 com. Chiochiş, jud. Bistriţa-Năsăud, RUMÄNIEN, Tel.: (0040) 75 04 17 63, E-Mail: [email protected]

Die Kommune Chiochiş (Kékes) war früher ein landwirtschaftliches Zentrum. Davon zeugen heute vor allem Ruinen. Im Sommer ist die Region sehr trocken und das Fehlen eines Wasserleitungssystems verursacht Probleme. Das Dorf liegt 70 Kilo-meter nördlich von Cluj-Napoca. Von den 280 Einwohnern gehören 120 zur refor-mierten Kirchengemeinde. Über 70 % der Gemeindeglieder sind älter als 70 Jahre. Die Jugendlichen gehen, sobald sie arbeiten können, weg. Trotz ihrer beschränkten finanziellen Möglichkeiten hält die Gemeinde zusammen und schafft es immer wieder, ihr Gemeindehaus und ihre Kirche weiter zu renovieren.

Projektbeschreibung „Für die Gemeinde in Chiochiş bedeutet der Winter - Gottesdienste im Kalten und Kopfschmerzen wegen der alten Heizungsanlage", berichtet Pfarrer Károly Gáspár. „Dabei haben die Menschen gerade im Winter Zeit für Gemeindeleben, weil kaum Landarbeiten anfallen." Vor 15 Jahren erhielt die Gemeinde eine gebrauchte Heizanlage. Inzwischen streikt sie sehr oft. Die einzige nachhaltige Lösung ist die Installation einer neuen Anlage. Károly Gáspár war vor mehr als zehn Jahren Stipendiat des GAW in Leipzig. „Ich bin jedes Jahr stolz, wenn wir am GAW-Sonntag die Kollekte sammeln und die Arbeit in der Diaspora weltweit unterstützen." Jetzt benötigt seine kleine Gemeinde selbst Hilfe für die Heizung. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 12 580 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Kirchenleitung. Das Bischofsamt des Siebenbürgischen Kirchendistrikts der Reformierten Kirche in Rumänien und das Gustav-Adolf-Werk-Rumänien haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 4 750

Page 160: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

158RU

NIE

N

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUMÄNIEN – Südost-Europa

Sanierung der Kirche in Dedrad

Antragsteller Evangelischer Gemeindeverband Reener Ländchen. Verantwortlich: Pfarrer Johann Zey, Strada Călărașilor 1, 545300 Reghin, jud. Mureş, RUMÄNIEN, Tel. und Fax: (0040 265) 51 10 25, E-Mail: [email protected], Internet (Facebook): Evan-gelische Kirchengemeinde A.B. Sächsisch Regen Das Dorf Dedrad (Deutsch-Zepling) liegt in Nord-Siebenbürgen im „Reener Länd-chen“. Von den einst 2.000 evangelischen Gemeindegliedern sind heute nur noch 53 übrig. Damit sind die Evangelischen die kleinste christliche Gemeinschaft im Dorf. „Wir werden dennoch von allen anderen Konfessionen geachtet und ge-schätzt“, unterstreicht Pfarrer Johann Zey. Da auch in den Nachbarorten Gemein-den klein geworden sind, wurde 2014 der Evangelische Gemeindeverband Reener Ländchen gegründet, der acht Gemeinden umfasst. In Dedrad gibt es im 14-tägigen Rhythmus deutschsprachige Gottesdienste, es finden Gemeindefeste so-wie ökumenische Gottesdienste statt. Die ambulante Pflegestation des Gemeinde-verbandes sorgt dafür, dass die medizinische Betreuung der alten und kranken Gemeindeglieder gewährleistet wird. Projektbeschreibung Die 1884 eingeweihte neugotische Kirche ist die größte evangelische Kirche in der Region. Gemeinsam mit dem Pfarrhaus, dem Kulturhaus und der Schule befindet sie sich im Mittelpunkt des Dorfes und prägt das gesamte Dorfbild. Die evangelische Gemeinde hat in den letzten Jahren viele der durch den Kommunismus enteigneten Güter zurückerhalten. Diese wurden teilweise verkauft, um das Dach der Kirche zu erneuern und neue Fenster einzusetzen. Durch diese Aktion entstand in der Gemein-de ein Optimismus, weitere Schritte gegen den Verfall der Kirche zu tun und das Gotteshaus von außen sanieren zu können. „Es wäre eine großartige Ermutigung und Stärkung für die Gemeindeglieder, dieses Renovierungsprojekt mithilfe des GAW abschließen zu können“, ist Pfarrer Zey überzeugt. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 37 860 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Heimatsortsgemeinschaft Deutsch-Zepling und der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Das Landeskonsistorium der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien und das Gustav-Adolf-Werk-Rumänien haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 6 000

Page 161: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

159

RUM

ÄN

IEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUMÄNIEN – Südost-Europa

Restaurierung des Bischofshauses in Sibiu

Antragsteller Evangelische Kirche A.B. in Rumänien. Verantwortlich: Hauptanwalt Friedrich Gunesch, Strada General Magheru 4, 550185 Sibiu, RUMÄNIEN, Tel.: (0040 269) 21 78 64, Fax: (0040 269) 20 68 64, E-Mail: [email protected], Internet: www.evang.ro Das historische Bischofshaus in Sibiu (Hermannstadt) ist nicht allein der Sitz des Bischofs der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, sondern der gesamten Kir-chenleitung mit insgesamt 78 Mitarbeitenden. Die Juristin der Kirche und die Baufachleute sind wichtige Ansprechpartner für Pfarrer und Gemeinden, die bei Rückgabeverfahren von Grundstücken und Gebäuden sowie bei deren Instandhal-tung und Bewirtschaftung Rat und Hilfe brauchen. Öffentlichkeitsarbeit und Wirt-schaftsverwaltung sind hier ebenso untergebracht wie das Diakonische Werk. Zudem beherbergt das Gebäude noch drei Dienstwohnungen sowie sechs Gäste-zimmer und einige weitere Räume, deren Vermietung Einnahmen bringt. Projektbeschreibung Das Bischofshaus ist eines der beiden sogenannten Palais im Stadtzentrum von Sibiu und hat architektonisch ein Gegenstück im Gebäude des Brukenthalpalais. Die Evan-gelische Kirche kaufte das Haus im 19. Jahrhundert, als der Bischofssitz von Biertan (Birthälm) nach Sibiu verlegt wurde. 2007 war Sibiu Europäische Kulturhauptstadt und der Gastgeber der 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung. Damals wurden das Dach und die Fassaden des Bischofshauses einer Generalreparatur unterzogen. Die Arbeiten an Säulen am Toreingang und am Sockel sind jedoch unterblieben. In den vergangenen zehn Jahren hat sich deren baulicher Zustand jedoch soweit ver-schlechtert, dass zur Schadensbegrenzung auch die Restaurierung dieser Bauteile notwendig geworden ist. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 30 000 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist der Kreisrat Sibiu. Das Landeskonsistorium der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien und das Gustav-Adolf-Werk-Rumänien haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 12 000

Page 162: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

160RU

NIE

N

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUMÄNIEN – Südost-Europa

Erweiterung des Gemeindehauses in Hălmeag

Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Hălmeag. Verantwortlich: Vikarin Zsusanna Márta Bandi, Strada Principala 251, 507196 Hălmeag, jud. Braşov, RUMÄNIEN, Tel.: (0040 735) 32 25 75, E-Mail: [email protected], Internet (Facebook): Halmágyi Evangélikus-Luteránus Egyházközség Das Dorf Hălmeag (Halmágy) liegt in der Nähe von Făgăraș. Etwa die Hälfte der 500 Einwohner sind Ungarn. In der Kirchengemeinde macht sich das Fehlen der mittleren Generation bemerkbar, die entweder in den Städten lebt und arbeitet, oder im Ausland. Nach einer Vakanzzeit an der Pfarrstelle ist ein junges Vikaren-ehepaar ins Dorf gezogen und versucht nun, den Zusammenhalt der verschiedenen Generationen zu stärken. So wurde zum ersten Mal der Weltgebetstag der Frauen gefeiert, ein Benefizball und ein Maskenball mit großer Teilnehmerzahl organi-siert, eine kirchliche Theatergruppe eingeladen. „Wir erfuhren in den letzten Mo-naten, dass die Menschen hier gern anpacken und etwas für die Gemeinschaft, die Gemeinde und für die Kinder tun wollen“, berichten Zsusanna Márta Bandi und Attila Bandi von ihren bisherigen Erfahrungen. Projektbeschreibung Die Gemeinde besitzt eine Kirche, ein großes Pfarrhaus und ein Gemeindehaus. Das Pfarrhaus ist in einem guten Zustand, die 800 Jahre alte Kirche wird Schritt für Schritt über eine Stiftung saniert. Auch im Gemeindehaus wurde in den vergangenen Jahren viel renoviert. Bei den Veranstaltungen im Haus fällt jedoch immer wieder störend auf, dass zu wenige Toiletten da sind. Auch die beiden Gästezimmer können kaum benutzt werden, weil ein Bad fehlt. Im Gemeindehaus selbst gibt es für einen neuen Sanitärbereich keinen Platz. Deshalb soll ein kleiner Anbau entstehen. Die ersten Voraussetzungen wurden schon geschaffen: Die Gemeinde ließ 2016 einen eigenen Brunnen bohren, der die Kirche, das Pfarrhaus und das Gemeindehaus mit Wasser versorgt. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 12 000 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Kommune. Das Bischofsamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Rumänien und das Gustav-Adolf-Werk-Rumänien haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000

Page 163: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

161

RUM

ÄN

IEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUMÄNIEN – Südost-Europa

Aufzugseinbau in das Altenheim der Diakonie in Nădlac

Antragsteller Evangelischer Diakonieverein in Nădlac. Verantwortlich: Dechant Gheorghe Pavel Balint, Piaţa Unirii 9, 315500 Nădlac, jud. Arad, RUMÄNIEN, Tel.: (0040 727) 74 90 24, Fax: (0040 257) 47 44 85, E-Mail: [email protected], Internet: www.seniorat-nadlac.ro Der Verein „Evangelische Diakonie Nădlac“ wurde 1991 gegründet. Der Vorsitzen-de des Diakonievereins ist qua Amt der evangelische Bezirkspfarrer von Nădlac, aktuell Pfarrer Gheorghe Pavel Balint. Das Gebäude, in dem die Diakonie arbeitet, gehört der slowakischen evangelischen Gemeinde in Nădlac. 1998 gründete der Verein ein kleines Altenheim. Dieses wurde 2008 erweitert, um mehr Personen aufnehmen zu können. Seit über zehn Jahren versorgt die Küche des Altenheims neben den Bewohnern täglich noch weitere 50 Personen, die ein geringes Ein-kommen haben und in prekärer Situation leben. Um die Kosten für diese Essens-ausgabe zu decken, vermietet die Diakonie ihre Räumlichkeiten für familiäre Feier-lichkeiten. Projektbeschreibung Der Diakonieverein hat aktuell zwei Modernisierungsaufgaben vor sich. Beide Maß-nahmen sind bedingt durch die neuen und strengeren Normen. Zurzeit wird für die Zubereitung von Mahlzeiten im Altenheim noch eine alte Kücheneinrichtung be-nutzt, die ersetzt werden soll. Noch größer ist jedoch das Problem, dass die obere Etage im Altenheim nur über Treppen zu erreichen ist. „Ohne einen Aufzug darf das Haus bald nicht mehr betrieben werden“, erläutert Pfarrer Balint. „Wir wollen zwi-schen dem Altenheim und der Küche ein Verbindungsteil errichten, in dem dann der Aufzug eingebaut werden kann.“ Dafür erbittet der Verein Unterstützung vom GAW. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 17 727 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist das slowakische evangelische Pfarramt in Nădlac. Das Bischofsamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Rumänien und das Gustav-Adolf-Werk-Rumänien haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 4 000

Page 164: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

162RU

NIE

N

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUMÄNIEN – Südost-Europa

Dachsanierung des Gemeindehauses in Satu Mare

Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Satu Mare. Verantwortlich: Pfarrer Sándor Illyés, Strada Wolffenbüttel 36, 440058 Satu Mare, jud. Satu Mare, RUMÄNIEN, Tel.: (0040 744) 86 32 20, E-Mail: [email protected] Die Stadt Satu Mare (Szatmárnémeti) liegt im Norden Rumäniens, unweit von der ungarischen und der ukrainischen Grenze. Die Lutheraner bilden nur eine kleine Minderheit, die Gemeinde zählt 60 Glieder. Der neue Pfarrer, der 2015 in die Ge-meinde kam, ist dabei, mit neuen Aktivitäten das Gemeindeleben zu stärken. Zum Mutter-Kind-Kreis kommen inzwischen bis zu zehn Mütter mit etwa so vielen Kin-dern. Im Bibelkreis am Mittwoch werden neue Lieder gelernt, Filme geschaut oder interessante Gäste eingeladen. „Wir sind nicht viele, aber voller Optimismus, guter Laune, und schauen getrost in die Zukunft“, beschreibt Pfarrer Sándor Illyés seine Gemeinde. Projektbeschreibung Die lutherische Gemeinde in Satu Mare war nie so groß und finanzstark, dass sie sich eine Kirche hätte bauen können. 1930 konnte sie aber ein Gebäude kaufen, in dem sich der Kirchsaal und andere Gemeinderäume befinden ebenso wie die Pfarrwoh-nung. Das Dach ist vor etwa 15 Jahren erneuert worden – jedoch nur auf der Stra-ßenseite. Als es im vergangenen Jahr viele Niederschläge gab, stellte sich heraus, dass es auf der Hofseite durchregnet. Das eindringende Regenwasser hat sogar die Decke im Gemeinderaum und im Pfarrbüro beschädigt. „Jetzt müssen wir dringend die andere Dachhälfte sanieren. Neben den beschädigten Ziegeln müssen auch eini-ge Balken und Latten ersetzt werden“, fasst der Pfarrer die anstehenden Arbeiten zusammen. „Und neue Regenrinnen braucht das Gemeindehaus ebenfalls.“ Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 14 100 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchenleitung und die Kommune. Das Bischofsamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Rumänien und das Gustav-Adolf-Werk-Rumänien haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000

Page 165: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

163

RUM

ÄN

IEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUMÄNIEN – Südost-Europa

Renovierung des Pfarrhauses in Zizin

Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Zizin. Verantwortlich: Pfarrer Jenő Domokos, Strada Filimon Sarbu 142, 507223 Com. Tărlungeni, Sat Zizin, jud. Braşov, RUMÄNIEN, Tel.: (0040 748) 88 07 34, E-Mail: [email protected] Das Dorf Zizin (Zajzon) liegt in der Nähe von Braşov (Kronstadt) und gehört zu den sieben sogenannten Tschango-Dörfern in diesem Gebiet. Tschangos sind unga-rischsprachige Menschen im Südosten Siebenbürgens, die sich von den Szeklern durch den Dialekt und Traditionen unterscheiden. Die lutherische Gemeinde zählt rund 600 Glieder. Sie kann eine 200 Jahre alte Kirche, eine Friedhofskapelle, ein Gemeindehaus – das ehemalige Kulturhaus – und ein Pfarrhaus für ihre Gemeinde-aktivitäten benutzen. Neben Weitergabe des christlichen Glaubens in Gottesdiens-ten, Religionsunterricht, Bibelstunden, Religionsstunden für Kinder und Jugend-liche sieht die Gemeinde ihre Aufgabe auch in Bewahrung der Traditionen der kleinen ungarischen Volksgruppe. Deshalb gibt es seit zwei Jahren auch eine Tanzgruppe, die ungarische Tänze lernt. Projektbeschreibung Die Sanierung des Gemeindehauses begann 2010 mit Unterstützung vom GAW (PK 2007, 2009). Damals wurden zwei Zimmer renoviert. 2013 wurde ein großes Zimmer in ein kleineres und in ein Büro geteilt. 2015 wurde die Küche saniert. Damit sind alle Räume in Ordnung. Nun stehen die Sanierung des Eingangsbereichs und die Erneuerung der Heizung an. „Für das Dach und für die Außensanierung müssen wir noch Geld sammeln“, erzählt Pfarrer Domokos. „Wir hoffen, dass wir unser Projekt 2020 zu Ende bringen können.“ Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 12 000 €. Das Bischofsamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Rumänien und das Gustav-Adolf-Werk-Rumänien haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 4 000

Page 166: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

164RU

NIE

N

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUMÄNIEN – Südost-Europa

Vertrauensgabe für das Gustav-Adolf-Werk-Rumänien in Oradea

Antragsteller Gustav-Adolf-Werk-Rumänien (GAW-RO). Verantwortlich: Pfarrer Attila Mátyás, Generalsekretär, Strada Tudor Vladimirescu 28, 410203 Oradea, RUMÄNIEN, Tel.: (0040 359) 40 15 30, Fax: (0040 259) 43 61 53, E-Mail: [email protected] Das GAW-RO ist eine Arbeitsgemeinschaft von vier protestantischen Kirchen des Landes und dient der diakonischen Zusammenarbeit sowie der Förderung der Ökumene zwischen diesen Kirchen. Präsident des GAW-RO ist Dekan József Ötvös aus Târgu Mureş, Siebenbürgischer Kirchendistrikt der Reformierten Kirche. Das rumänische Geschwisterwerk des Gustav-Adolf-Werkes (GAW) wurde 2002 gegründet. Seit 2003 koordiniert das Zentralbüro des GAW-RO in Oradea die Zu-sammenarbeit von Gemeinden und Kirchenleitungen und vermittelt Informatio-nen. 2009 wurde es offiziell als Asociaţa Gustav Adolf (Gustav-Adolf-Egyesület) registriert und ist seit Januar 2010 eine juristische Person. Der Verein koordiniert die Projektarbeit des GAW in Rumänien, informiert die Gemeinden über die För-dermöglichkeiten und hilft ihnen bei der Vorbereitung der Anträge und der Doku-mentation. Darüber hinaus sieht das GAW-RO seine Aufgabe darin, protestantische Interessen in der Gesellschaft zu vertreten. Jährlich sammeln alle beteiligten Kirchen eine gemeinsame Kollekte, die einem Projekt in diesen Kirchen zugute-kommt. 2016 war die Sammlung für die Renovierung des Pfarrhauses in Miercurea Ciuc gewidmet. Damit sollen die protestantische Zusammenarbeit und die Ge-schwisterlichkeit verstärkt werden. Projektbeschreibung Für die Zentrale des GAW in Deutschland ist das Büro in Oradea ein wichtiger An-sprechpartner. Es ist an der Auswahl der Projekte beteiligt, informiert über deren Verlauf, liefert Zwischen- und Abschlussberichte. Die Vertrauensgabe ist ein wichtiger Baustein für die Tätigkeit des GAW-RO, denn sie ermöglicht die Fortführung der Geschäftsstelle und die Kontakte zu den Gus-tav-Adolf-Werken und Diasporawerken der verschiedenen evangelischen Kirchen in Europa.

PROJEKTFÖRDERUNG * € 3 000

Page 167: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

RUSSLAND

RUSS

LAN

D

Page 168: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

166RU

SSLA

ND

RUSSLAND OST-EUROPA/ASIEN

Russische Föderation 17.075.400 km2 143.820.000 Einwohner (einschließlich der Exklave Kaliningrad) (941.873 Einwohner) Die Hauptstadt ist Moskwa (Moskau) mit 11.971.664 Einwohnern. Die Russische Föderation mit bundesstaatlichem Charakter ist in acht föderale Bezirke aufgeteilt, die 21 autonome Republiken sowie eine Vielzahl von administ-rativen Gebieten und kleinen autonomen Gebieten umfassen. In dieser Föderation leben mehr als 100 Nationalitäten und Völker. Die höchsten Anteile an der Bevöl-kerung haben die Russen mit 80 %, 4 % Tataren, 2 % Ukrainer, 1,2 % Baschkiren und 1,1 % Tschuwaschen. 70 % gehören zur Russisch-Orthodoxen Kirche, 14 % sind Muslime. Religiöse Min-derheiten sind 1,4 % Protestanten, Katholiken, Buddhisten und Juden. 50 Millio-nen sind religionslos.

Partnerkirchen des GAW der EKD sind die

EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE EUROPÄISCHES RUSSLAND (ELKER) mit ca. 15.000 Gemeindegliedern in 170 registrierten und nichtregistrierten Gemeinden und Gemeindegruppen, zusammengefasst in 11 Propsteien

Geistlicher Leiter: Bischof Dietrich Brauer E-Mail: [email protected]

Kanzlei: Viktor Weber Starosadskij per. 7/10, Gebäude 8 101000 Moskwa, RUSSLAND Tel. und Fax: (007 495) 628 53 36 E-Mail: [email protected] Internet: www.lutherancathedral.ru Auslandskontakte/ Dr. Elena Bondarenko Frauenbeauftragte: E-Mail: [email protected]

Die massenhafte Auswanderung von Russlanddeutschen in den letzten 20 Jahren hat einen schmerzlichen Aderlass für die ELKER bedeutet. Während in ländlichen Gegenden Gemeinden mit brüdergemeindlicher Tradition noch an der deutschen Sprache festhalten, gibt es in den Stadtgemeinden immer mehr Zuwachs an Rus-sischsprachigen. Dennoch weiß sich die ELKER den Russlanddeutschen lutheri-scher Herkunft verpflichtet, unabhängig davon, ob sie schon den Weg zu ihrer Kirche gefunden haben oder nicht. Theologische Fortbildung der Hauptamtlichen, Zurüstung der Laien, Verbesserung der Kommunikation über große Entfernungen hinweg, Schaffung von geeigneten Versammlungsräumen für die Gemeinden, Sanierung von zurückerhaltenen histo-rischen Kirchen und Gebäuden, Suche nach einer stabilen finanziellen Basis – dies

Page 169: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

167

RUSS

LAN

D

sind immer noch die wesentlichen Sorgen der ELKER und ihrer Gemeinden. Zur ELKER zählt sich auch die lutherische Gemeinde in Grodno, Weißrussland. Es bestehen regionale Partnerschaften mit Landeskirchen und Gemeinden in Deutschland, auch zu Synoden und Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika. EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE URAL, SIBIRIEN UND FERNER OSTEN

(ELKUSFO) mit ca. 4.000 Gemeindegliedern in 138 Gemeinden in vier Propsteien mit 13 Pfar-rern.

Geistlicher Leiter: N. N. Kanzlei: Tatjana Muramzewa Christuskirchenzentrum Roshdestwenskogo 2/1, 644020 Omsk, RUSSLAND Tel.: (007 3812) 41 77 90 und 40 37 53 Fax: (007 3812) 40 25 90 E-Mail: [email protected] Internet: www.elkusfo.ru

Die ELKUSFO ist flächenmäßig die größte lutherische Kirche der Welt. Erste Ge-meinden gab es bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Die Gemeinden sind fast alle durch Deutsche gegründet. Zurzeit vollzieht sich ein sprachlicher Wandel weg vom Deutschen zum Russischen. Die ländlichen Gemeinden sind durch Wegzug und Auswanderung in ihrer Existenz bedroht (im Zeitraum 2000–2005 haben knapp 60 Gemeinden und Gruppen aufgehört zu existieren). Dagegen bilden sich in den Zentren und Städten neue Gemeinden, die von theologischer Vielfalt geprägt sind. Hauptaufgabe ist die Sammlung der Evangelischen, die Gründung von Gemeinden, die Zurüstung der Gemeindeleiter und -leiterinnen und Ausbildung von Mitarbei-tern und Mitarbeiterinnen. Es besteht ein Partnerschaftsvertrag zur Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.

Übergeordnetes Organ der ELKER und der ELKUSFO ist die

EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE RUSSLANDS (ELKR)

Die Evangelisch-Lutherische Kirche Russlands (ELKR) bietet den Rahmen für die Zusammenarbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) und der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten (ELKUSFO). Sie vertritt die beiden eigenständigen Kirchen gegenüber dem Staat und im ökumenischen Gespräch.

Erzbischof: Dietrich Brauer (Adresse s. ELKER)

Page 170: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

168RU

SSLA

ND

Ein Forum für die Zusammenarbeit der Lutheraner in verschiedenen Nachfolge-staaten der Sowjetunion ist der

BUND EVANGELISCH-LUTHERISCHER KIRCHEN IN RUSSLAND UND ANDEREN STAATEN (Bund der ELKRAS)

Lutherische Kirchen in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion, die den Bund der ELKRAS bilden, koordinieren ihre Arbeit über regelmäßige Bischofskonsultationen, verfügen jedoch über keine gemeinsamen Organe wie Generalsynoden mehr. Der Bund der ELKRAS ist Mitglied im Lutherischen Weltbund, der Konferenz der Europäischen Kirchen und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Geistlicher Leiter: Erzbischof Dietrich Brauer

Vorsitzender des Bischofsrates: Bischof Juri Nowgorodow

Kanzlei: Marina Chudenko Petrikirche, Newskij Prospekt 22-24 191186 St. Petersburg, RUSSLAND Tel.: (007 812) 571 24 23, 571 94 17 und

571 46 89, Fax: (007 812) 310 26 65 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.elkras.ru

Mitglieder

• Evangelisch-Lutherische Kirche Russlands • Evangelisch-Lutherische Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten • Evangelisch-Lutherische Kirche in Georgien • Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kasachstan • Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kirgisistan • Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche in der Ukraine • Evangelisch-Lutherische Kirche in Usbekistan

Ausbildungsstätte

THEOLOGISCHES SEMINAR DER EVANGELISCH-LUTHERISCHEN KIRCHE

Rektor: Dr. Anton Tichomirow Leningradskaja oblast, Wsewoloschski Rajon Nowosaratowka, 140, 193149 St. Petersburg, RUSSLAND Tel.: (007 812) 441 09 07, Fax: (007 812) 441 18 89

E-Mail: seminaria@novosaratovka. Internet: www.novosaratovka.org

Page 171: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

169

RUSS

LAN

D

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUSSLAND – Ost-Europa/Asien

Gemeindeaufbau in Kostroma

Antragsteller Evangelisch-Lutherische Kirche Europäisches Russland. Verantwortlich: Pröpstin Elena Bondarenko, Starosadskij per. 7/10, 101000 Moskwa, RUSSLAND, Tel. und Fax: (007 495) 628 53 36, E-Mail: [email protected], Internet: www.lutherancathedral.ru Kostroma ist eine Stadt mit 276.000 Einwohnern. Sie liegt 300 km nordöstlich von Moskau und 80 km östlich von Jaroslawl. Sie ist eine alte und reizvolle Stadt mit vielen gut erhaltenen historischen Gebäudekomplexen. Die lutherische St. Alexan-derkirche wurde vom Prinzen von Oldenburg gestiftet und in den 1880er Jahren im neugotischen Stil errichtet. Während des stalinistischen Terrors wurde die Gemeinde enteignet. Der Kirchturm wurde abgetragen und die Kirche selbst zum Sportsaal umgebaut. Nach einem erneuten Umbau 1962 erinnert an dem Gebäude nichts mehr an die einstige Kirche. Die evangelisch-lutherische Gemeinde in Kostroma versam-melte sich erst im deutschen Kulturzentrum, seit 2016 in einem angemieteten Büro. Projektbeschreibung Im Februar 2016 segnete die Zentrale Propstei Artis Petersons als Prediger ein. Seine Aufgabe ist es, verschiedene Gemeinden der Propstei zu betreuen, beson-ders aber die in Kostroma. Unterstützt wird er von einem GAW-Volontär im Rahmen des Freiwilligenprogramms. Vor dem Gottesdienst wird in Kostroma Deutschunter-richt angeboten. Auch das hilft, Interesse an der Gemeinde zu wecken oder zu verstärken. Die kleine Gemeinde kann derzeit nur einen Teil ihrer Kosten selbst tragen. Die meisten Gemeindeglieder sind im Ruhestand und können die Gemeinde finanziell nur wenig unterstützen. Deshalb benötigt die Zentrale Propstei Hilfe für den weiteren Gemeindeaufbau. „Die Gemeinde in Kostroma ist stabil“, ist Pröpstin Elena Bondarenko zuversichtlich. „In den neuen schönen Räumen im Stadtzentrum hoffen wir, dass wir auch mit Kinderarbeit beginnen können. In den alten Räumen im Industriegebiet war das nicht möglich.“ Die Kosten für das Projekt sind veranschlagt mit 9 000 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist der Martin-Luther-Bund. Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 3 000

Page 172: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

170RU

SSLA

ND

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUSSLAND – Ost-Europa/Asien

Fortsetzung des Neubaus vom Kirchenzentrum St. Marien in Saratow

Antragsteller Evangelisch-Lutherische Kirche Europäisches Russland. Verantwortlich: Pröpstin Elena Bondarenko, Starosadskij per. 7/10, 101000 Moskwa, RUSSLAND, Tel. und Fax: (007 495) 628 53 36, E-Mail: kirche.moskau@ gmail.com, Internet: www.lutherancathedral.ru Saratow hat ca. 840.000 Einwohner und liegt an der mittleren Wolga. Bis zur De-portation lebten hier viele Wolgadeutsche. Mitten im Zentrum gab es eine große lutherische Kirche, die in der Breschnew-Zeit gesprengt wurde. Die lutherische Kirchengemeinde in Saratow hat sich neu gegründet, ist stabil und sehr aktiv. Mittlerweile ist sie international geworden, denn zahlreiche evangelische Studie-rende aus Namibia haben in der Gemeinde ihre geistige Heimat gefunden. Gegen-wärtig zählt die Gemeinde 150 Glieder. Projektbeschreibung 2006 fand die Grundsteinlegung der neuen lutherischen Kirche nahe am Wolga-Ufer statt. Zu Weihnachten 2015 feierte die Gemeinde zum ersten Mal den Gottes-dienst im künftigen Kirchsaal. „Noch nie hatte ein Gottesdienst oder eine andere Veranstaltung im Hauptsaal stattgefunden. Bis kurz vor Weihnachten zweifelten viele unserer Geschwister am Gelingen dieses Plans. Aber am 24. Dezember um 18 Uhr übertraf das, was sie vorfanden, alle ihre Vorstellungen. Die Orgel und auch der Gesang des Chores klangen schöner als sonst. Auch wenn der Kirchsaal noch nicht verputzt ist und auf dem Boden keine Fliesen liegen, war es warm im Saal und das Licht der Herzen strahlte“, beschrieb Alexander Scheiermann, Propst der Propstei Saratow, die Stimmung der Gemeinde. Der nächste Bauabschnitt ist der Innenausbau. Auch das Gelände der Kirche soll gestaltet werden. Die Kosten für die Baustufe sind veranschlagt mit 24 000 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Kirchenleitung. Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 8 000

Page 173: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

171

RUSS

LAN

D

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUSSLAND – Ost-Europa/Asien

Kauf eines Gemeinde- und Diakoniehauses in Togliatti

Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Togliatti. Verantwortlich: Pfarrerin Tatjana Zhivoderova (auch: Schiwodjorowa), Jubilenaja 31E, Raum 19a, 445026 Togliatti, RUSSLAND, Tel.: (007 960) 841 97 06, E-Mail: [email protected] Togliatti (auch: Toljatti) ist eine Großstadt an der Wolga mit rund 700.000 Einwoh-nern. Wirtschaftlich ist die Stadt von der Automobilherstellung – Lada-Werke – ab-hängig. Die lutherische Kirchengemeinde besteht schon seit der politischen Wende, wurde aber erst 2013 offiziell registriert. Aktuell zählt sie 75 Gemeindeglieder. Eine Besonderheit der Gemeinde ist ihre wegweisende sozialdiakonische Arbeit, die sich vor allem an Kinder mit Behinderung und an ihre Familien richtet. Anfangs führte die Pfarrerin Zhivoderova mit Kindern Tanzrehabilitationen durch. Inzwischen wer-den die Fähigkeiten der Kinder auch durch Kunstkurse, eine Theatergruppe sowie weitere Angebote gefördert. Dieses diakonische Engagement hilft zugleich, in dem orthodoxen Land Vorurteile gegenüber den Lutheranern abzubauen und trägt zur Stabilisierung und zum Wachstum der Gemeinde bei. Projektbeschreibung Mit Hilfe des GAW und weiterer Partner konnte die Gemeinde im Jahr 2011 zwei Zimmer als Gemeinderäume erwerben. Inzwischen sind die Räumlichkeiten zu klein, vor allem für die Arbeit mit Behinderten. Die Gemeinde hat die Chance, ein fertiges Gebäude mit einem großen Grundstück zu kaufen. Für die Weiterentwicklung einer Gemeinde ist es in Russland wichtig, ein Kirchengebäude zu besitzen. Dann wird sie nicht mehr als eine „Sekte“ wahrgenommen. Auch angesichts der neuen Gesetzge-bung, die Gottesdienste in Büroräumen und Privatwohnungen untersagt, ist dieser Schritt wichtig. In ihrem neuen Haus möchte die Gemeinde zudem ihre diakonischen Angebote weiter ausbauen und durch einfache Berufsausbildung und durch Werk-stätten für Behinderte ergänzen. Das GAW wird um eine zweijährige Unterstützung gebeten. (2017/17 000 €; 2018/17 000 €). Die Kosten für den Kauf sind veranschlagt mit 126 700 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind der Martin-Luther-Bund, der Lutherische Weltbund, die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens u.a.

Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG * € 17 000

Page 174: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

172RU

SSLA

ND

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUSSLAND – Ost-Europa/Asien

Gemeindeseminar für kirchliche Mitarbeitende in Omsk

Antragsteller Evangelisch-Lutherische Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten. Verantwortlich: Tatjana Muramzewa, Kanzleileiterin, Roshdestwenskogo 2/1, 644020 Omsk, RUSSLAND, Tel.: (007 3812) 41 77 90, Fax: (007 3812) 40 25 90, E-Mail: [email protected], Internet: www.elkusfo.ru Die Evangelisch-Lutherische Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten (ELKUSFO) ist flächenmäßig die größte Kirche im Bund der Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Russland und anderen Staaten. Gegenwärtig gibt es in der Kirche 14 Pastoren und Pastorinnen, dazu kommen noch 50 Laienprediger. Die Entfernungen zwischen den 138 Gemeinden betragen zwischen 30 bis 3.000 km. Manche Gemeinden kön-nen nur einmal im Jahr von einem Pfarrer oder dem Bischof besucht werden. Be-sonders solche Gemeinden sind auf die Aus- und Weiterbildung eigener Mitarbei-tenden angewiesen. Sehr stark unterscheiden sich die Gemeinden in ihrer theolo-gischen Prägung. Einige sind in brüdergemeindlicher Tradition verwurzelt, andere sind neu und weniger konservativ. „Die Kirche hat hier die Aufgabe, das Neben-einander von verschiedenen Traditionen in einer Kirche zu ermöglichen und zu-gleich für eine klare geistliche Entwicklung der Gemeinden zu sorgen“, betont die Leiterin der Kirchenkanzlei, Tatjana Muramzewa. Projektbeschreibung Jedes Jahr bietet die ELKUSFO im Oktober für Mitarbeitende ein Ausbildungssemi-nar an. 25 Personen aus allen Regionen der Kirche können sich in praktischen und theologischen Fragen weiterbilden und zugleich ihre Gemeinschaft vertiefen. Da viele der aktiven Mitarbeitenden ihre Gemeinden auf der Synode vertreten, findet das Seminar im Anschluss an die Synode statt. Das hilft, die Fahrtkosten zu spa-ren, die bei den Entfernungen in Sibirien oft beträchtlich sind. Die Menschen kön-nen ihre Fahrtkosten nicht selber tragen. Von ihnen werden jedoch Teilnahmebei-träge in Höhe von rund 1 500 Rubel erwartet. Im Jahr 2017 wird das Reformations-jubiläum einen inhaltlichen Schwerpunkt bei dem Seminar bilden. Die Kosten für die Konferenz sind veranschlagt mit 5 800 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Kirchenleitung.

Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000

Page 175: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

173

RUSS

LAN

D

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

RUSSLAND – Ost-Europa/Asien

Kauf von Gemeinderäumen in Tschernogorsk

Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Tschernogorsk. Verantwortlich: Pastor Dimitrij Schweiz, Kosmonawtow 35-305, 655150 Tschernogorsk, RUSSLAND, Tel.: (007 3812) 41 77 90, Fax: (007 3812) 40 25 90, E-Mail: [email protected] Tschernogorsk liegt in der russischen Teilrepublik Chakassien in Südsibirien. Die Stadt entstand 1936 durch Vereinigung mehrerer Siedlungen, die nach 1904 zum Steinkohleabbau errichtet worden waren. Es ist eine überschaubare Arbeiterstadt mit rund 72.000 Einwohnern und besteht hauptsächlich aus grauen Plattenbauten. Seit 2002 gibt es in der Stadt eine kleine lutherische Gemeinde. Ihren Ursprung hat sie in der deutschen Kulturarbeit. Durch die Arbeit von Hermannsburger Missionaren hat sich die Gemeinde bewusst vom deutschen Hintergrund gelöst, um für alle Men-schen in der Stadt offen zu sein. Die Gottesdienstsprache ist heute Russisch. Die meisten Gemeindeglieder haben keine deutschen Wurzeln mehr. Dank ihrer kreati-ven Kinderprogramme und des Jugendchores ist die Gemeinde für junge Menschen interessant, die von der lutherischen Kirche nicht viel wissen. Die Gemeinde will eine Alternative für Menschen anbieten, die als Christen bewusst ihren Glauben in Frei-heit leben wollen. Projektbeschreibung In der lutherischen Gemeinde in Tschernogorsk wird es bei Veranstaltungen oft sehr eng. Predigerin Soja Heinze beschreibt die Situation in dem Raum, den die Gemeinde aktuell mietet: „Dass in unserem 24 Quadratmeter kleinen Raum wirklich alles zu-sammengequetscht ist, macht kein gutes Gefühl: Garderobe, Schränke oder Tische; auch der Kopierer, der Wasserkocher, die Kartons mit Materialien – alles muss da stehen. Uns fehlt ein wirklich sakraler Raum, wo wir uns ungestört zum Beten ver-sammeln können“. Die Miete steigt zudem kontinuierlich und belastet den Gemein-dehaushalt sehr. Deswegen möchte die Gemeinde eigene Räume erwerben, am bes-ten eine Wohnung mit mindestens 70 m� (2016/5 000 €; 2017/10 000 €). Die Kosten für den Kauf sind veranschlagt mit 46 116 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchenleitung, der Martin-Luther-Bund und das Evangelisch Lutherische Missionswerk in Hermannsburg.

Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 10 000

Page 176: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

SERBIENSE

RBIE

N

Page 177: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

175

SERB

IEN

SERBIEN SÜDOST-EUROPA

Republik Serbien

77.474 km2 7.129.000 Einwohner Die Hauptstadt von Serbien ist Beograd (Belgrad) mit 1.166.763 Einwohnern. 85 % der Bevölkerung gehören zur Serbisch-Orthodoxen Kirche. Religiöse Minderhei-ten sind 5 % Katholiken, 3 % Muslime, 1 % Protestanten und Juden. Serbien ist seit dem 5. Juni 2006 Nachfolgestaat von Serbien und Montenegro. Laut Verfassung der Republik Serbien hat die Region Vojvodina den Status einer autonomen Provinz.

Am 5. Mai 2006 wurde in Serbien das neue Religionsgesetz rechtskräftig, das u. a. sieben historische Religionsgemeinschaften staatlich anerkennt. Zu diesen zählen auch die beiden Partnerkirchen des Gustav-Adolf-Werks. Dem Religionsgesetz folgte im Juni 2006 ein weiteres Gesetz, das die Rückgabe des enteigneten kirchli-chen Besitzes regelt.

Partnerkirchen des GAW der EKD sind die

SLOWAKISCHE EVANGELISCHE KIRCHE A.B. IN SERBIEN (Slovačka evangelička a.v. crkva u Srbiji/Slovenská evanjelická a. v. cirkev v Srbsku) mit 49.000 Gemeindegliedern in 27 Gemeinden mit 14 Filialen und 17 Pfarrern und fünf Pfarrerinnen.

Bischof: Mag. Samuel Vrbovský

Bischofsamt: Vuka Karadžića 2 21000 Novi Sad, SERBIEN Tel.: (00381 21) 661 18 82 Fax: (00381 21) 52 54 43 E-Mail: [email protected] Internet: www.ecavyu.com

Sekretärin: Evka Hlavati Die Slowakische Evangelische Kirche A.B. ist die größte lutherische Kirche im ehemaligen Jugoslawien. Sie entstand 1921 als Gründung slowakischer Chris-ten, die zuvor zur Evangelischen Kirche Ungarns gehörten und deren Siedlungs-gebiet nach dem Ersten Weltkrieg dem neugegründeten jugoslawischen Staat zugesprochen wurde. 1967 schlossen sich ihr auch ungarischsprachige Luthera-ner aus der Evangelischen Kirche in Serbien an. Die Ausbildung der Pastoren der Slowakischen Evangelischen Kirche A.B. findet an der Lutherischen Theologischen Fakultät in Bratislava statt.

Page 178: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

176SE

RBIE

N

Die Gemeinden zeigen eine traditionelle Lebendigkeit. Sie leiden derzeit aber noch unter den wirtschaftlichen Problemen des Landes. Viele jüngere Gemeindeglieder sehen sich zur Abwanderung gezwungen.

REFORMIERTE CHRISTLICHE KIRCHE IN SERBIEN (Reformatska Hriscanskva Crkva u Srbiji/Szerbiai Református Keresztyén Egyház) mit 15.000 Gemeindegliedern in 15 Gemeinden mit 43 Filialen und vier Pfarrerin-nen und neun Pfarrern. Bischof: Belá Halász Trg. Vojvodjanskih brigada 2 26000 Pancevo-Vojlovica, SERBIEN Tel.: (00381 13) 34 27 19 E-Mail: [email protected] Internet: www.szrke.com Landeskuratorin: Dr. Margit Dautermann Dušana Petrovića 11, 24000 Subotica, SERBIEN Tel.: (00381 24) 52 14 55 E-Mail: [email protected] Sekretärin: Erzsébet Csányi Trg. M. Tita 6, 24342 Pacsér, SERBIEN Tel. und Fax: (00381 24) 474 40 15 E-Mail: [email protected] Im 16. Jahrhundert führte Mihály Sztáray, einer der ersten ungarischen Reforma-toren, die Reformation in Baranja ein. Als nach dem Ersten Weltkrieg Teile des südlichen österreichisch-ungarischen Kaiserreichs im Jahr 1920 an das jugoslawi-sche Königreich gingen, bildete sich eine eigenständige Reformierte Kirche in Jugoslawien. Sie wurde 1933 staatlich anerkannt. In ihr waren auch einige deutschsprachige Gemeinden integriert. Nach dem Zwei-ten Weltkrieg musste die deutschsprachige Bevölkerung Jugoslawien verlassen. Auch die ungarischsprachigen Reformierten waren unter dem kommunistischen Regime vielen Repressionen ausgesetzt. Zahlreiche Gemeindeglieder wanderten aus, vor allem nach Ungarn. Ungarisch ist die Muttersprache der meisten Gemeindeglieder. Es gibt jedoch auch eine kroatisch- und zwei tschechischsprachige Gemeinden. Die Bürgerkriege im auseinanderfallenden Staatenbund Jugoslawien brachten auch für die Kirche eine neue Situation. Die massive Einwanderung von serbischen Flüchtlingen in die Vojvodina veränderte die Situation der ungarischsprachigen Bevölkerung, die zunehmend zu einer kleinen Minderheit wurde. Diese Entwick-lung verstärkte nochmals den Trend zur Abwanderung von Gemeindegliedern.

Page 179: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

177

SERB

IEN

Ökumene

ÖKUMENISCHE HILFSORGANISATION (Ekumenska Humanitarna Organizacija – EHO)

Direktorin: Pfarrerin Tilda Gyenge Szlifka Ćirila i Metodija 21 21000 Novi Sad (Újvidék), SERBIEN Tel. und Fax: (00381 21) 46 96 16 und 46 65 88 E-Mail: [email protected] Internet: www.ehons.org

Das im Jahr 1993 gegründete „Ökumenische Hilfswerk“ musste 1997 seine Arbeit beenden, da die Serbisch-Orthodoxe Kirche ihre Mitarbeit aufgekündigt hatte. Die drei protestantischen Gründerkirchen haben die Fortsetzung der Arbeit in neuer Form beschlossen. Die Ökumenische Hilfsorganisation wurde am 28. April 1998 registriert.

Mitgliedskirchen: • Slowakische Evangelische Kirche A.B. in Serbien • Reformierte Christliche Kirche in Serbien • Evangelisch-Methodistische Kirche in Serbien • Apostolisches Exarchat für Griechischkatholiken in Serbien und Montenegro • Evangelisch-Christliche Kirche A.B. in Serbien

Während der Jugoslawienkriege hat die EHO sich um serbische Flüchtlinge aus Kroatien, Bosnien und dem Kosovo gekümmert und sie mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikeln, Gemüsesamen und Integrationshilfen versorgt. Inzwischen kann die EHO auf ein dichtes Freiwilligen-Netz zurückgreifen. 2006 bezog die EHO ihr neues Zentrum, in dem alle Abteilungen unter einem Dach ver-eint sind. 2009 wurde ein zweiter Gebäudeteil eingeweiht, das Sozialdiakonische Zentrum „Béres Karoly“, benannt nach dem ersten Direktor von EHO. In diesem Zentrum befinden sich Tagesstätten für alte Menschen und eine für Behinderte sowie Gästezimmer.

Erholungs- und Freizeitheim der Reformierten Christlichen Kirche in Serbien Bildungs- und Freizeitheim – Zentralheim (ehemals „Haus Leuenberg“) Leiterin: Pfarrerin Tilda Gyenge Szlifka Bratstva i Jedinstva 29-31, 24323 Feketić (Feketics), SERBIEN Tel. und Fax: (00381 24) 73 89 99 E-Mail: [email protected]

Page 180: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

178SE

RBIE

N

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SERBIEN – Südost-Europa

Hilfsfonds für Familien kirchlicher Angestellter der Slowakischen

Evangelischen Kirche A.B.

Antragsteller Slowakische Evangelische Kirche A.B. in Serbien. Verantwortlich: Bischof Samuel Vrbovský, Vuka Karadžića 2, 21000 Novi Sad, SERBIEN, Tel.: (00381 21) 661 18 82, Fax: (00381 21) 52 54 43, E-Mail: [email protected], Internet: www.ecavyu.com Im Jahr 2006 hat die Slowakische Evangelische Kirche A.B. in Serbien einen Ren-tenversicherungsfonds für Pfarrerinnen und Pfarrer eingerichtet. Inzwischen gibt es in der Kirche zunehmend jüngere Geistliche, die Familie haben. Wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage in Serbien ist ihre finanzielle Situation schwie-rig. Viele Waren des täglichen Bedarfs sind teurer als in den EU-Staaten, während die Gehälter bis zu zehnmal niedriger sind. Viele junge Menschen verdienen knapp 200 € monatlich. Trotz einer gesetzlichen Krankenversicherung werden bei Kran-kenhausaufenthalten, Zahnarztbesuchen und vielen anderen Behandlungen hohe Eigenbeteiligungen fällig. Die Ausbildung ist sehr kostspielig: An den Hochschu-len betragen allein die Semestergebühren zwischen 700 und 1 200 €. Projektbeschreibung Die Gemeinden der Slowakischen Evangelischen Kirche A.B. in Serbien sind vorwie-gend Dorfgemeinden und finanzieren sich aus Mitgliedsbeiträgen sowie Spenden und Kollekten. Eine Hilfe vom Staat ist nicht zu erwarten. Aufgrund der finanziellen Notlage der Familien hat die Pfarrkonferenz 2007 beschlossen, den Rentenversiche-rungsfonds in einen Hilfsfonds für Familien kirchlicher Angestellter, damit auch für Pfarrerinnen und Pfarrer, umzuwandeln. Aus diesem Fonds können die kirchlichen Angestellten in Notfällen Einmalzahlungen beantragen. Selbstverständlich leisten sie dafür auch eigene Beitragszahlungen, die jedoch nur ein Drittel der benötigten Summe decken. Der Fonds vergibt auch Beihilfen für besonders arme Gemeinden, die ohne eine Unterstützung die gesetzlichen Renten- und Krankenversicherungsbeiträ-ge ihrer Geistlichen nicht entrichten können. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 12 000 €. Der Wirtschaftsausschuss der Slowakischen Evangelischen Kirche A.B. in Serbien hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG * € 4 000

1 11

Page 181: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

179

SERB

IEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SERBIEN – Südost-Europa

Sanierung der Fenster im Bischofsamt in Novi Sad

Antragsteller Slowakische Evangelische Kirche A.B. in Serbien. Verantwortlich: Bischof Samuel Vrbovský, Vuka Karadžića 2, 21000 Novi Sad, SERBIEN, Tel.: (00381 21) 661 18 82, Fax: (00381 21) 52 54 43, E-Mail: [email protected], Internet: www.ecavyu.com Das Bischofsamt der Slowakischen Evangelischen Kirche A.B. in Serbien wurde 1964 eingeweiht. In dem Gebäude befinden sich das Büro des Bischofs, das Sekre-tariat und Pfarramt sowie ein Konferenzraum und ein Festsaal. Zudem sind dort drei Wohnungen untergebracht: für den Bischof, den Gemeindepfarrer und den Sekretär des Bischofs. Projektbeschreibung Seit der Fertigstellung des Bischofsamtes wurden an dem Gebäude nur die dring-lichsten Reparaturen ausgeführt. Inzwischen sind die Fenster marode und müssen saniert bzw. ausgetauscht werden. Die Kirchenleitung hat die vorhandenen finanzi-ellen Mittel immer zuerst den Gemeinden für ihre Bedürfnisse zur Verfügung ge-stellt, sodass für das Bischofsamt nichts übrig blieb. Inzwischen haben viele Ge-meinden ihren nach dem Zweiten Weltkrieg enteigneten Besitz, darunter Länderei-en, zurückerhalten. Durch Verpachten dieser Ländereien können sie ihre Projekte besser finanzieren. Das Bischofsamt hat jedoch keine eigenen Einnahmen und ist bei den Reparaturen an seinem Gebäude auf die Hilfe angewiesen. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 18 992 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Kirchenleitung. Der Wirtschaftsausschuss der Slowakischen Evangelischen Kirche A.B. in Serbien hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 16 000

Page 182: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

180SE

RBIE

N

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SERBIEN – Südost-Europa

Renovierung der Kirche und Arbeit mit Kindern in Pačir

Antragsteller Reformierte Kirchengemeinde in Pačir. Verantwortlich: Pfarrerin Erzsébet Csányi, Trg. M. Tita 6, 24342 Pačir, SERBIEN, Tel. und Fax: (00381 24) 474 40 15, E-Mail: [email protected] Auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen haben sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts 200 ungarische Familien im Dorf Pačir (Pacsér) in der Vojvodina niedergelassen. Von den 3.000 Einwohnern sind heute rund 1.000 Glieder der reformierten Gemeinde. Durch seine Lage im Norden Vojvodinas gibt es in Pačir nur wenige Arbeitsmöglichkeiten. Die jüngeren Menschen ziehen auf der Suche nach Arbeit immer öfter ins Ausland. Das Gemeindeleben ist dennoch sehr aktiv. Neben den Gottesdiensten und Bibelkreisen gibt es geeignete Angebote für alle Altersgruppen. Die Gemeinde betreibt seit 15 Jahren einen zweisprachigen Kin-dergarten, der als einziger im Dorf auch Kinder zwischen zwei und fünf Jahren aufnimmt. Die sommerliche Bibelwoche für 100-110 Kinder und Jugendliche fin-det 2017 zum 20. Mal statt. Projektbeschreibung Die Kirchengemeinde in der wirtschaftlich schwachen Region benötigt Unterstüt-zung, um ihre gut laufenden Projekte wie die Bibelwoche durchzuführen. Auch die Kirchenrenovierung kann nur schrittweise erfolgen. Mit Hilfe des GAW konnte die Gemeinde 2013 das Kirchendach sanieren. Jetzt müssen die Kirchenmauern, die vor zwei Jahren in der Höhe von 1,5 Meter freigelegt wurden und getrocknet sind, erneut verputzt werden. Zudem bittet die Pfarrerin Erzsébet Csányi um Beihilfe für den Kindergarten: „Unser Kindergarten ist eine große Hilfe für junge Familien. Leider bekommen wir vom Staat kein Geld dafür. So müssen wir ständig Projekte schreiben und hoffen, dass es klappt. Das ist nicht einfach, aber wir lernen, dass der Kindergarten durch Gottes Gnade doch weiterarbeiten kann.“ Die Kosten sind veranschlagt mit 45 000 €. Weitere Unterstützer der Projekte sind die Kirchenleitung, Partner aus den Nieder-landen, der ungarische Staat und das Religionsministerium von Serbien.

Der Synodalrat der Reformierten Christlichen Kirche in Serbien hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 15 000

Page 183: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

181

SERB

IEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SERBIEN – Südost-Europa

Ökumenische Veranstaltungen zum Reformationsjahr 2017

Antragsteller Ökumenische Hilfsorganisation (Ekumenska humanitarna organizacija - EHO). Verantwortlich: Anamaria Farago, Projektleiterin, Ćirila i Metodija 21, 21000 Novi Sad, SERBIEN, Tel.: (00381 21) 46 96 16, Fax: (00381 21) 46 65 88, E-Mail: [email protected], Internet: www.ehons.org

Die EHO wurde 1993 von fünf Minderheitskirchen in Serbien gegründet. Mehrere Hilfsprojekte konnten seitdem erfolgreich durchgeführt werden: eine Suppen-küche, humanitäre Hilfe, Einsatz mobiler Ärzteteams, ein HIV/AIDS-Hilfetelefon und Unterstützung für behinderte Menschen. Große Erfahrungen hat die EHO in der Arbeit mit Flüchtlingen der Balkankriege und den Roma. Während der Flücht-lingskrise 2015 engagierte sich die EHO in der Nothilfe. Die Gründerkirchen sind allesamt Minderheitskirchen in Serbien und vorwiegend auf dem Gebiet der Vojvodina tätig. Ihre Mitglieder gehören als Slowaken, Ungarn, Mazedonier oder Roma meist außerdem einer nationalen Minderheit an. Mit ihren 37 Festangestell-ten und über 500 Freiwilligen zählt die EHO heute zu den größten Nichtregie-rungsorganisationen in der Vojvodina.

Projektbeschreibung Als eine ökumenisch aufgestellte Organisation sieht die EHO die Notwendigkeit, Menschen in den unterschiedlichen Gemeinden sowie der säkularen Gesellschaft besser mit dem Wesen und der Bedeutung der Reformation bekannt zu machen. Geplant sind beispielsweise Diskussionen am Runden Tisch und Foren mit Vorträgen und Werkstätten über Kirchen, Friedensbewegung, Bürgerrechte etc. Zudem sollen junge Menschen bei thematischen Treffen vor Ort in den Kirchengemeinden mehr über die Reformation erfahren. Auch öffentliche Medienübertragungen von Refor-mationsfeierlichkeiten in Deutschland mit der Simultanübersetzung ins Serbische sowie eigene Feiern sind angedacht.

Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 15 000 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika und das Diakonische Werk Württemberg. Der Wirtschaftsausschuss der Slowakischen Evangelischen Kirche A.B. in Serbien hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000

Page 184: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

SLOWAKEISL

OW

AKE

I

Page 185: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

183

SLO

WA

KEI

SLOWAKEI MITTEL-EUROPA

Slowakische Republik

Mitglied der Europäischen Union (EU) 49.034 km� 5.419.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Bratislava (Pressburg) mit 419.678 Einwohnern. 80,7 % der Bevölkerung sind Slowaken, 8,5 % Ungarn, 2 % Roma, 0,6 % Tschechen und 0,4 % Ruthenen. Ein geringer Prozentsatz ist ukrainischer, polnischer und deutscher Herkunft. 62 % gehören zur Römisch-Katholischen, 3,8 % zur Griechisch-Katholischen Kirche, 5,9 % sind Lutheraner. Religiöse Minderheiten sind 1,8 % Reformierte, Orthodoxe, Juden und Muslime . Insgesamt gibt es in der Slowakei 18 staatlich anerkannte Kirchen und Religionsgemeinschaften.

Partnerkirchen des GAW der EKD sind die EVANGELISCHE KIRCHE A.B. IN DER SLOWAKEI (Evanjelická cirkev a.v. na Slovensku) mit 316.250 Gemeindegliedern in 320 Gemeinden mit 159 Pfarrerinnen und 207 Pfarrern. Generalbischof: Dr. Miloš Klátik, PhD. Generalbischofsamt: Palisády 46 811 06 Bratislava, SLOWAKEI P.O. Box 289 810 00 Bratislava 1, SLOWAKEI Tel.: (00421 2) 59 20 12 20 Tel. und Fax: (00421 2) 54 43 05 00 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.ecav.sk und www.evangelische.sk Auslandsreferat: Mgr. Samuel Miško Mobil: (00421) 918 82 80 12 E-Mail: [email protected] Die Evangelische Kirche A.B. in der Slowakei besteht aus 14 Senioraten in zwei Distrikten: Ostdistrikt (Východný dištrikt), Bischof Mgr. Slavomír Sabol, und West-distrikt (Západný dištrikt), Bischof Mgr. Milan Krivda. Nach der politischen Wende in Europa entwickelte die Evangelische Kirche A.B. in der Slowakei wieder Aktivitäten der Frauen- und Jugendarbeit. Aktuell betreibt sie acht Kindergärten, sechs Grundschulen und sechs Gymnasien, von denen fünf

Page 186: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

184SL

OW

AKE

I

bilingual sind. Diakonische Einrichtungen sind: Tagungs- und Schulungszentrum Agapé in Svätý Jur, Altenheime in Horné Saliby, Košeca, Kšinná und Trnava, ein Kinderheim mit sechs Pflegefamilien, ein Resozialisierungsheim für vernachlässig-te junge Menschen und die evangelische Schule für taubblinde Kinder in Červenica. 1996 wurde unter Leitung der Pfarrerin Daniela Horinková die Gemeinschaft der evangelischen Frauen neu aufgebaut. Die Gemeinschaft der evangelischen Jugend organisiert Camps und Festivals und kümmert sich um die Erziehung der Jugendli-chen in den Kirchengemeinden. Die Evangelische Kirche A.B. in der Slowakei ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa und im Lutherischen Weltbund.

Partnerorganisation des GAW der EKD in der Evangelischen Kirche A.B. in der Slowakei ist die

GENERALUNTERSTÜTZUNG DER EVANGELISCHEN KIRCHE A.B.

IN DER SLOWAKEI (Generálna podporoveň Evanjelickej cirkvi a.v. na Slovensku)

Vorsitzende: Mgr. Ľubomír Turčan Ing. Anna Bočkayová

Tranoscius-Verlag, A.S. 031 80 Liptovský Mikuláš, SLOWAKEI Tel. und Fax: (00421 44) 552 30 70 und 552 22 06 E-Mail: [email protected] Ausbildungsstätte

EVANGELISCH-THEOLOGISCHE FAKULTÄT DER COMENIUS-UNIVERSITÄT (Evanjelická bohoslovecká fakulta Univerzity Komenského v Bratislave)

Dekan: Mgr. Ľubomir Batka, PhD. Bartókova 8, 811 02 Bratislava, SLOWAKEI Tel.: (00421 2) 67 28 80 20, Fax: (00421 2) 62 80 39 51 E-Mail: [email protected] Internet: www.fevth.uniba.sk REFORMIERTE CHRISTLICHE KIRCHE IN DER SLOWAKEI (Reformovaná Kresťanská cirkev na Slovensku / Szlovákiai Református Keresztyén Egyház) mit 98.797 Gemeindegliedern in 316 Gemeinden und etwa 380 Predigtstellen, davon 37 slowakischsprachig, mit 224 Pfarrerin-nen und Pfarrern, davon 14 Vikarinnen und Vikare.

Page 187: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

185

SLO

WA

KEI

Bischof: Mgr. László Fazekas Mobil: (00421) 917 33 12 14 E-Mail: [email protected]

Bischofsamt: Jókaiho 34 945 01 Komárno (Komárom), SLOWAKEI Tel.: (00421 35) 770 18 26 Internet: www.reformata.sk

Synodalkanzlei: Pfarrer-Oberkirchenrat Sándor Molnár Hlavné námestie 23 979 01 Rimavská Sobota (Rimaszombat), SLOWAKEI Tel. und Fax: (00421 47) 562 19 36 E-Mail: [email protected]

GAW-Projekte: Pfarrer-Kirchenrat Dr. Loránt Rákos Mobil: (00421) 908 41 18 00 E-Mail: [email protected] Bis zum Ersten Weltkrieg war die Reformierte Christliche Kirche in der Slowakei wie auch die Reformierte Kirche in Transkarpatien (Ukraine) Teil der Reformierten Kirche in Ungarn. Sie geht somit ebenfalls auf die reformatorische Bewegung um 1520 zurück. Die Gemeindeveranstaltungen und Gottesdienste werden auf Unga-risch gehalten, außer in den 55 slowakischsprachigen Gemeinden, die in der Ost-slowakei die zwei Seniorate Michalovský und Ondavsko-Hornádský bilden. In Folge der politischen Wende konnte sich die Kirche wieder deutlich stärker in der Gesellschaft engagieren. Die Kirche ist Träger von zwei reformierten Gymnasien und fünf Schulen. Eine starke Kinder- und Jugendarbeit wird seit 1992 durch FIRESZ (Fiatal Reformátusok Szövetsége – Bund Junger Reformierter) geleistet. Die diakonische Organisation „Diakonia Reformata n. o.“ wurde 2007 registriert. Das Diakonische Zentrum Chanava wurde 2004 geöffnet und dient als Altenpflege-heim, Tagungs- und Konferenzzentrum der Kirche. Zurzeit wird in Komárno das Diakonische Zentrum „Timotheus“ aufgebaut. Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa und der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen.

Partnerorganisation des GAW der EKD in der Reformierten Christlichen Kirche in der Slowakei ist der

ALLGEMEINE FONDS DER REFORMIERTEN CHRISTLICHEN KIRCHE IN DER SLOWAKEI (Verejný Fond Reformovanej Kresťanskej cirkvi na Slovensku) Der Fonds wurde 2009 ins Leben gerufen und wird von einem Kuratorium und vom Rat der Synode verwaltet.

Page 188: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

186SL

OW

AKE

I

Ausbildungsstätte THEOLOGISCHE FAKULTÄT DER JÁNOS-SELYE-UNIVERSITÄT (Selye János Egyetem – Református Teológiai Kar) Dekan: Dr. Attila Lévai Bratislavská cesta 3322 945 01 Komárno (Komárom), SLOWAKEI Tel.: (00421 35) 326 06 56 Tel. und Fax: (00421 35) 770 18 28 E-Mail: [email protected] Internet: http://rtf.ujs.sk Nach der Trennung von Tschechien hat die Reformierte Christliche Kirche 1994 in Komárno die Theologische Akademie „Johannes Calvin“ eröffnet. Als 2004 in Komárno schließlich eine Universität mit Unterrichtssprache Ungarisch gegründet werden durfte, wurde die Akademie als eine der drei Fakultäten dort integriert. Seit diesem Zeitpunkt ist die Theologische Akademie der Reformierten Christlichen Kirche in der Slowakei staatlich anerkannt und finanziert.

Ökumene ÖKUMENISCHER RAT DER KIRCHEN Vorsitzender: Dr. Miloš Klátik, PhD. Palisády 48, 811 06 Bratislava, SLOWAKEI Tel.: (00421 2) 54 43 32 38 Fax: (00421 2) 54 43 32 35 E-Mail: [email protected] Internet: www.ekumena.sk

Mitgliedskirchen: • Evangelische Kirche A.B. • Reformierte Christliche Kirche • Orthodoxe Kirche • Hussitische Kirche • Evangelisch-Methodistische Kirche • Brüderunität der Baptisten • Brüderkirche Beobachterstatus: • Katholische Bischofskonferenz der Slowakei • Apostolische Kirche • Kirche der Siebentags-Adventisten • Altkatholische Kirche

Page 189: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

187

SLO

WA

KEI

Erholungs- und Freizeitheime (Auswahl) der Evangelischen Kirche A.B. Zentrum der Evangelischen Diakonie AGAPÉ Leiterin: Anna Filová, Prostredná 37, 900 21 Svätý Jur, SLOWAKEI Tel.: (00421 2) 44 97 14 75 und 44 97 13 38 Internationales evangelisches Jugendzentrum ICHTHYS Leiter: Mgr. Ing. Michal Findra Kpt. Morávka 301, 059 91 Vel’ký Slavkov, SLOWAKEI Tel.: (00421) 527 88 51 21, Mobil: (00421) 918 82 85 19 Gemeindehaus der Gnade in Batizovce (Zborový dom Milosti v Batizovciach) Pfarramt: Stúrova 53, 059 35 Batizovce, SLOWAKEI Tel.: (00421 52) 788 64 92, Mobil: (00421) 918 82 83 50 Gemeindehaus der Einheit in Gerlachov (Zborový dom Svornosti v Gerlachove) Pfarramt: Štúrova 53, 059 35 Batizovce, SLOWAKEI Tel.: (00421 52) 788 64 92, Mobil: (00421) 918 82 83 50 Gemeindehaus Alfa und Omega in Svit (Zborový dom Alfa a Omega vo Svite) Pfarramt: Nábrežie Jána Pavla II., 059 21 Svit, SLOWAKEI Tel.: (00421 52) 775 51 26, Mobil: (00421) 905 10 56 75 Gemeindehaus in Poprad-Veľká (Zborový dom v Poprade-Veľkej) Pfarramt: Fraňa Kráľa 39, 058 01 Poprad-Veľká, SLOWAKEI Tel.: (00421 52) 776 85 46, Mobil: (00421) 918 82 83 42 Gemeindehaus in Liptovský Trnovec (Zborový dom v Liptovskom Trnovci) Pfarramt: 031 01 Liptovský Trnovec 142, SLOWAKEI Tel.: (00421 44) 559 83 16 Gemeindehaus in Dovalovo (Zborový dom v Dovalove) Pfarramt: 033 01 Liptovský-Hrádok-Dovalovo 144, SLOWAKEI Tel.: (00421 44) 522 29 21, Mobil: (00421) 918 82 83 29 Gemeindehaus in Nový Smokovec (Zborový dom v Novom Smokovci)

Page 190: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

188SL

OW

AKE

I

Pfarramt: 062 01 Nový Smokovec 19 227, Vysoké Tatry, SLOWAKEI Tel.: (00421 52) 442 21 52, Mobil: (00421) 918 82 83 20 Missionszentrum Hoffnung in Vydrná (Misijné stredisko Nádej vo Vydrnej) Pfarramt: 020 52 Záriečie 52, SLOWAKEI Tel.: (00421 42) 469 21 12, Mobil: (00421) 918 82 83 15

Erholungs- und Freizeitheime (Auswahl) der Reformierten Christlichen Kirche Missionarisches Zentrum Bethlehem Jamova 613, 925 23 Jelka (Jóka), SLOWAKEI Tel.: (00421 31) 787 61 35, Fax: (00421 31) 787 61 38 Gästehaus der Gemeinde in Veľký Meder (Nagymegyer) Reformovaný farský úrad, Stará 640/13, 932 01 Veľký Meder, SLOWAKEI Tel.: (00421 31) 555 22 85, E-Mail: [email protected] Internet: www.nagymegyer.reformatus.sk/vendeghaz Diakonisches Zentrum Chanava Kontakt: Pfr. Ákos Nagy, Hlavná 155, 980 44 Chanava, SLOWAKEI Tel.: (00421 47) 559 42 62 Internat des Reformierten Gymnasiums Mihály Tompa Daxnerová 35-37, 979 01 Rimavská. Sobota, SLOWAKEI Tel. und Fax: (00421 47) 563 35 78, E-Mail: [email protected] Kann nur während der Sommerferien (jährlich vom 1. Juli bis 31. August) und am Wochenende genutzt werden. Erholungszentrum 076 74 Drahňov, 216, SLOWAKEI Tel. und Fax: (00421 56) 639 53 96

Page 191: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

189

SLO

WA

KEI

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SLOWAKEI – Mittel-Europa Dachsanierung des Diakoniehauses in Prešov Antragsteller Ostdistrikt der Evangelischen Kirche A.B. in der Slowakei. Verantwortlich: Bischof Mgr. Slavomír Sabol, Hlavná 137, 080 01 Prešov, SLOWAKEI, Tel.: (00421) 918 82 83 01, Fax: (00421 51) 772 25 15, E-Mail: [email protected]

Prešov ist mit 91.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt der Slowakei und traditio-nell ein wichtiges protestantisches Zentrum. 1548 fand in Prešov die Synode statt, auf der slowakische Protestanten das Augsburger Bekenntnis annahmen. 1850–1918 bestand in der Stadt das Prešover Kollegium – eine bedeutende Bildungsstät-te, die ein Gymnasium mit einem Lehrerinstitut und einer rechtswissenschaftlichen sowie einer theologischen Fakultät verband. 1948 wurden die Gebäude dieser Einrichtungen verstaatlicht. Nach der politischen Wende erhielt die Kirche die Häuser zurück. In dem Alten Kollegium befinden sich heute das Bischofsamt des Ostdistrikts der Evangelischen Kirche A.B. und weitere kirchliche Einrichtungen. Das neue Kollegium beherbergt heute die evangelische Gemeinschaftsschule und einen Kindergarten. Projektbeschreibung 2005 erhielt die evangelische Kirche das Gebäude zurück, das sie einst für Studenten des Evangelischen Kollegiums errichtet hatte. Vier Jahre später entschied der Kon-vent des Ostdistrikts, dieses künftig als Diakoniehaus zu nutzen. Allerdings wurde die Renovierung immer wieder verschoben, weil es ständig wichtigere Projekte gab. Der Zustand des Gebäudes, das in staatlicher Hand heruntergewirtschaftet worden war, wurde immer bedrohlicher. Inzwischen droht das Dach einzubrechen. Mit der Dachsanierung will die Kirche das Haus retten. Im Anschluss soll im Erdgeschoss eine Tagesstätte entstehen. Für die übrigen Etagen gibt es verschiedene Ideen, z.B. Woh-nungen für Senioren einzurichten, ebenso für taubblinde Jugendliche, die wegen ihres Alters ihre Schule verlassen müssen. Die Kosten sind veranschlagt mit 92 970 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Stadt Prešov. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche A.B. in der Slowakei hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 15 000

Page 192: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

190SL

OW

AKE

I

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SLOWAKEI – Mittel-Europa Neubau einer Kirche in Sereď Antragsteller Evangelische Gemeinde A.B. in Trnava. Verantwortlich: Pfarrer Mgr. Rastislav Hargaš, Nám. SNP č. 7, 917 01 Trnava, SLOWAKEI, Tel.: (00421) 903 79 49 26, E-Mail: [email protected]

Sereď ist eine kleine Stadt im Westen der Slowakei. Historisch war sie ein wichtiger Knotenpunkt auf dem Handelsweg „Böhmische Straße“. Diese Bedeutung hat sie jedoch längst verloren. Lutheraner gab es in Sereď schon im 17. Jahrhundert. Nach dem Zweiten Weltkrieg scheiterten die Bemühungen, in der Stadt eine evangeli-sche Kirche zu errichten, am Widerstand der Kommunisten. Die rund 120 Luthera-ner der Stadt bilden heute eine Tochtergemeinde der Gemeinde Trnava. Ihre Got-tesdienste feiern sie im Kulturhaus. „Wir arbeiten viel mit Kindern und Jugendli-chen. Die Zahl der Gemeindeglieder steigt“, berichtet Pfarrer Rastislav Hargaš. „Für die Gemeindearbeit sind die Bedingungen im Kulturhaus jedoch nicht so gut. Deshalb wollen wir in Sereď eine eigene Kirche bauen.“ Sereď hat im Land keinen guten Ruf, weil es dort viele jugendliche Drogenabhängige gibt. Die Stadt sieht die Kirchengemeinde als einen wichtigen Partner und als einen Anbieter von Jugend-aktivitäten an. Deshalb unterstützt auch sie die Neubaupläne. Projektbeschreibung Der Bau der Kirche für die Filialgemeinde in Sereď begann im Juni 2016. Das Gebäu-de hat eine Grundfläche von 128 m� und eine flexible Raumaufteilung. Bei Bedarf können dort bis zu 120 Personen Platz finden. Die Kirche ist so geplant, dass sie jederzeit erweitert werden kann. „Wir wollen sichtbar sein“, betont Pfarrer Hargaš. „Und wir glauben, dass die Gemeinde wachsen wird.“ Die Kosten sind veranschlagt mit 223 745 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchengemeinde Trnava, die Stadt Sereď und verschiedene Sponsoren. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche A.B. in der Slowakei hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 15 000

Page 193: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

191

SLO

WA

KEI

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SLOWAKEI – Mittel-Europa

Anbau eines Gemeindezentrums an die Kirche in Bánovce nad Ondavou

Antragsteller Slowakische reformierte Kirchengemeinde in Bánovce nad Ondavou. Verantwort-lich: Pfarrerin Erika Dékányová, 072 04 Bánovce nad Ondavou 148, SLOWAKEI, Tel.: (00421 56) 648 51 32, E-Mail: [email protected], Internet: http://www.rkcbanovcenadondavou.estranky.sk/ Bánovce nad Ondavou ist ein Dorf im Osten der Slowakei. Dank der Adligen Anna Oroszy konnte hier 1606 eine reformierte Gemeinde gegründet und im selben Jahr eine Steinkirche errichtet werden. 1870 wurde die neue und größere Kirche ein-geweiht. Aktuell zählt die Gemeinde 211 Glieder. Trotz ihrer relativ geringen Grö-ße ist die Gemeinde im 20. Jahrhundert ein wichtiges Zentrum des reformierten Lebens im Gebiet Zemplín gewesen, auch dank der Pfarrer und Senioren, die hier jahrzehntelang wirkten. Projektbeschreibung In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde viel Arbeit in die Pflege ihrer Kirche gesteckt. „2008 wurden die Fenster und Türen ausgetauscht, 2009 kleine Dächer über die beiden Eingangstüren gebaut, 2010 das Dach, die Kuppel und der Turm saniert, 2013 die Glocken und 2014 die Orgel restauriert“, berichtet die Pfarrerin Erika Dékányová. Die Gemeinde benötigt jedoch dringend Platz für ihre Aktivitä-ten: Tagungen, Bibelstunden, Kinder- und Jugendkreise, Chorproben. Dafür soll direkt an der Kirche ein kleiner Anbau entstehen. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 34 000 €. Die Kirchenleitung der Reformierten Christlichen Kirche in der Slowakei hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 6 000

Page 194: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

192SL

OW

AKE

I

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SLOWAKEI – Mittel-Europa

Neubau eines Gemeindezentrums in Košice

Antragsteller Slowakische reformierte Kirchengemeinde in Košice. Verantwortlich: Pfarrer Ja-roslav Széles, Kováčska 69, 040 01 Košice, SLOWAKEI, Tel.: (00421 55) 625 06 32, E-Mail: [email protected], Internet: http://refzbor.eu/zbor_kosice Košice (Kassa, Kaschau) liegt in der Ostslowakei, nahe der Grenze zu Ungarn. Mit rund 240.000 Einwohnern ist sie die zweitgrößte Stadt der Slowakei. 2002 trennte sich der slowakischsprachige Teil der reformierten Gemeinde von der ungarisch-sprachigen und bildete eine eigenständige Gemeinde. Heute zählt sie 445 Glieder. Als Filialgemeinden gehören zudem Prešov und Hrašovík zu Košice. 2014 wurde die Tabita-Diakonie gegründet, die in die Not geratene Familien finanziell und mit humanitäre Hilfe unterstützt. Der Gemeindechor trägt den Namen des Reformators Johannes Calvin. Es gibt zwei Konfirmandengruppen, Religionsunterricht an drei Grundschulen, Bibelstunden für Jugendliche und Erwachsene. Projektbeschreibung Die Gemeinde benutzt eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus als Treffpunkt. In den Gemeinderaum passen nur etwa 20 Menschen hinein, was bei manchen Konfir-mandengruppen oder Bibelstunden schon zu wenig ist. Abgesehen davon stört der Publikumsverkehr die Bewohner des Hauses. 2016 hat im Neubaugebiet Teras, wo die meisten Gemeindeglieder wohnen, die Errichtung des neuen Gemeindezentrums begonnen. In der ersten Bauphase entstehen ein Gemeindesaal mit 100 Plätzen, das Gemeindebüro, verschiedene andere Räume sowie Wohnungen für Pfarrer und für Gäste. Später soll ein Kirchsaal dazu kommen. Das Projekt ist so angelegt, dass der erste Gebäudeteil unabhängig von dem zweiten benutzt werden kann. Zu der ersten Baustufe zählen auch Spielplätze für Kinder und Jugendliche auf dem Gelände. Das GAW hat die Bauvorbereitung schon mit dem Projektkatalog 2013 unterstützt. Die Gesamtkosten für die Baustufe sind veranschlagt mit 65 000 €. Die Kirchenleitung der Reformierten Christlichen Kirche in der Slowakei hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 18 000

Page 195: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

SLOWENIEN

SLO

WEN

IEN

Page 196: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

194SL

OW

ENIE

N

SLOWENIEN MITTEL-EUROPA

Republik Slowenien Mitglied der Europäischen Union (EU) 20.253 km� 2.062.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Ljubljana (Laibach) mit 278.789 Einwohnern. 83,1 % der Bevölke-rung sind Slowenen, 2 % Serben, 1,8 % Kroaten und 1,1 % Bosniaken, 0,3 % Ungarn, 0,3 % Albaner und andere. 57,8 % gehören zur Katholischen Kirche. Religiöse Minderheiten sind 2,4 % Muslime, 2,3 % Orthodoxe, 1,4 % Protestanten und Juden. Partnerkirche des GAW der EKD ist die EVANGELISCHE KIRCHE A.B. IN SLOWENIEN (Evangeličanska cerkev A.V. v Republiki Sloveniji) mit 20.000 Gemeindegliedern in 13 Gemeinden mit fünf Pfarrerinnen und neun Pfarrern. Bischof: Geza Filo Gosposvetska cesta 9, 1000 Ljubljana, SLOWENIEN Tel.: (00386 1) 252 72 80 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.evang-cerkev.si

Kurator: Johan Laco Bereits im 16. Jahrhundert schlossen sich einige slowenische Gemeinden dem refor-mierten Glauben an. Primož Trubar (deutsch: Primus Truber, 1508-1586) ist der be-kannteste slowenische Reformator. Seine Bücher sowie die Übersetzung des Neuen Testaments und der Psalmen haben die Entstehung der slowenischen Schriftsprache maßgeblich beeinflusst. Während der Gegenreformation gelang es nur zwei sloweni-schen Gemeinden unter ungarischer Verwaltung den evangelischen Glauben zu be-wahren. Später erlaubte das österreichisch-ungarische Toleranzedikt das Wiederauf-leben protestantischer Gemeinden im Osten Sloweniens. Die kleine Evangelische Kirche A.B., an deren Spitze seit 2001 ein Bischof (vorher Senior) steht, zeigt ein reges Gemeindeleben. Gottesdienste, Unterricht, Diakonie, Jugend- und Pressearbeit weisen einen volkskirchlichen Charakter auf. Der räumli-che Schwerpunkt der Gemeinden liegt traditionell im östlichen Prekmurje (Über-murgebiet). Der Reformationstag ist Staatsfeiertag. Die Kirche ist Mitglied des Lutherischen Weltbundes und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Page 197: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

195

SLO

WEN

IEN

Partnerorganisation des GAW der EKD ist die EVANGELISCHE HUMANITÄRE ORGANISATION „PODPORNICA“ (EHO) Vorsitzender: Pfarrer Peter Andrejčak Slovenska ulica 17, 9000 Murska Sobota, SLOWENIEN Tel.: (00386) 591 68 610 E-Mail: [email protected] „Podpornica“ („Unterstützung“) wirkte seit 1968 als Werk der Evangelischen Kir-che A.B. in Slowenien zur Unterstützung der eigenen Diasporagemeinden. 1997 wurde die EHO „Podpornica“ staatlich anerkannt und registriert. Die neue Organi-sationsform verbindet Diakonie und Diaspora. Die Hilfe gilt nicht nur Gemeinde-gliedern, sondern hat alle hilfsbedürftigen Menschen im Blick. Mit diesem gesellschaftlich relevanten Einsatz gewinnt die kleine evangelische Kirche in Slowenien besondere Beachtung und Bedeutung. Über viele Jahre galt ein großer Teil der Hilfsaktivitäten den Flüchtlingen aus Bosnien und dem Kosovo, im Jahr 2015 auch den Flüchtlingen auf der sogenannten „Balkanroute“. Weitere Schwerpunkte der Arbeit der EHO sind die ambulante Betreuung von Kran-ken und Behinderten und die geistliche Betreuung von Menschen in Krankenhäu-sern und Altenheimen. Eine mobile Diakonie sichert die häusliche Versorgung und die Pflege älterer, kranker und behinderter Menschen. In Slowenien existiert außerdem eine kleine REFORMIERTE CHRISTLICHE KIRCHE IN SLOWENIEN (Reformatorska krščanska cerkev Slovenije/ Szlovéniai Református Keresztyén Egyház) mit 200 Gemeindegliedern in einer Gemeinde (vier Dörfer) mit einem Pfarrer. Kurator: Géza Kócán Motvarjevci 46A, 9207 Prosenjakovci, SLOWENIEN Tel. und Fax: (00386 70) 87 04 74 E-Mail: [email protected] Internet: www.ecclesia-reformata.si Pfarrer: Tamás Bódis Bis zum Ersten Weltkrieg war die Reformierte Kirche in Slowenien Teil der Refor-mierten Kirche in Ungarn. Mit der Teilung Ungarns 1921 wurden die slowenischen Gemeinden Teil der neu gegründeten Reformierten Kirche in Jugoslawien. Im Jahr 1993 wurde die Reformierte Christliche Kirche in Slowenien gegründet und staat-lich anerkannt. Im Jahr 2008 erhielt die Kirche dank der Unterstützung der Refor-mierten Kirche in Ungarn nach 60 Jahren Pause wieder einen eigenen Pfarrer.

Page 198: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

196SL

OW

ENIE

N

Ökumene RAT CHRISTLICHER KIRCHEN IN SLOWENIEN Seit 1994 besteht in Slowenien der Rat Christlicher Kirchen. Seine Mitglieder sind die Katholische, die Serbisch-Orthodoxe Kirche und die Evangelische Kirche A.B. Die Pfingstkirche ist im Beobachterstatus. Der Vorsitz wechselt alle zwei Jahre turnusmäßig von einer Mitgliedskirche zur nächsten. Die lutherische Kirche hat in dem Rat drei Vertreter.

Page 199: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

197

SLO

WEN

IEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SLOWENIEN – Mittel-Europa

Reformationsveranstaltungen Antragsteller Evangelische Kirche A.B. in Slowenien. Verantwortlich: Bischof Geza Filo, Slovenska ulica 17, 9000 Murska Sobota, SLOWENIEN, Tel.: (00386 1) 252 72 80, E-Mail: [email protected], Internet: www.evang-cerkev.si Der slowenische Staat hat das Jahr 2017 zum Reformationsjahr erklärt. „Das ist für unsere Kirche von großer Bedeutung und eine große Ehre“, freut sich der Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Slowenien, Geza Filo. Die Kirche wird in diesem Zusammenhang viele Möglichkeiten erhalten, sich auch in säkularen Medien zu präsentieren und zu relevanten Fragen Stellung zu beziehen. Zugleich werden eigene kirchliche Veranstaltungen geplant. Projektbeschreibung Im Jahr 2017 werden anlässlich des Reformationsjubiläums zahlreiche kirchliche Aktivitäten stattfinden. Den Pfarrerinnen und Pfarrern sowie anderen Mitarbeiten-den in Kirchengemeinden bietet die Evangelische Kirche A.B. als Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum ein dreitägiges Ausbildungsseminar an. Es werden Pros-pekte und Broschüren sowie eine Lutherbriefmarke herausgegeben. Geplant sind Gottesdienste mit Gästen aus Ökumene, Politik, Kultur und Wissenschaft etc. Zwei Orte, Ljubljana und Puconci, beteiligen sich an der Initiative Reformationsstädte Europas. Auch der Stationenweg der Reformation wird durch Slowenien führen. Zwei Höhepunkte bereitet das im Jahr 2014 gegründete Institut „Primus Truber“ vor. Das „Bless Fest“ (Festival des Segens) in Murska Sobota richtet sich an junge Men-schen und bietet christliche Musik sowie Workshops. Das Bühnenstück „Der Allmäch-tige“ soll an verschiedenen Orten in Slowenien aufgeführt werden und so über 5.000 Menschen erreichen. Die Kosten für die verschiedenen Veranstaltungen sind veranschlagt mit 35 500 €. Weiterer Unterstützer ist der Martin-Luther-Bund. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche A.B. in Slowenien hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 14 000

Page 200: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

SPANIENSP

AN

IEN

Page 201: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

199

SPA

NIE

N

SPANIEN SÜDWEST-EUROPA

Königreich Spanien

Mitglied der Europäischen Union (EU)

504.645 km� 46.405.000 Einwohner (mit den Balearen und den Kanarischen Inseln)

Die Hauptstadt ist Madrid mit 3.207.247 Einwohnern. 90 % der Bevölkerung gehö-ren zur Römisch-Katholischen Kirche. Religiöse Minderheiten sind Muslime, Pro-testanten, Juden und andere.

Die Minderheitskirchen werden in Spanien nicht gleichwertig mit der katholischen Kirche behandelt, sondern durch besondere Abkommen bedacht. 2004 wurde vom Ministerrat des spanischen Staates die staatliche öffentliche Stiftung „Stiftung Vielfalt und Miteinander“ („Fundación Pluralismo y Convivencia – FPyC“) gegrün-det. Ihre Satzung beschreibt als Hauptzweck die „Förderung der Religionsfreiheit in Spanien“. Unterstützt werden diejenigen Minderheitsreligionen, die im Jahr 1992 die Kooperationsverträge mit dem Staat unterzeichnet haben: die Föderation der Evangelischen Kirchen und Einrichtungen (FEREDE), die Föderation israeliti-scher Gemeinden (FCJE) und die Spanische Islamische Kommission (CIE).

Partnerkirche des GAW der EKD ist die

SPANISCHE EVANGELISCHE KIRCHE (Iglesia Evangélica Española – IEE) mit 2.500 Gemeindegliedern in 35 Gemeinden in den Regionen Norte, Cataluña, Madrid-Extremadura, Mallorca, Menorca, Levante und Andalusia-Extremadura mit 4 Pfarrerinnen und 16 Pfarrern.

Kirchenpräsident: Joel Cortès i Casals c/ Elisenda 28 08172 Sant Cugat del Vallés/Barcelona, SPANIEN Tel.: (0034 93) 589 60 21, Fax: (0034 93) 736 80 09 E-Mail: [email protected] und [email protected] Generalsekretär: Pfarrer D. Alfredo Abad Calle Noviciado 5, 28015 Madrid, SPANIEN Tel.: (0034 91) 531 39 47 Fax: (0034 91) 523 41 37 E-Mail: [email protected] Internet: www.iee-es.org

Als Spanien in den Jahren 1868–1874 vorübergehend Republik geworden war, schlossen sich die kurz vorher entstandenen kleinen evangelischen Gemeinden 1869 zusammen. Das geschah in der Zeit der „Zweiten Reformation“ des 19. Jahr-hunderts. Im Unterschied zu anderen heutigen evangelischen Glaubensgemein-

Page 202: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

200SP

AN

IEN

schaften versteht sich die IEE bewusst als Erbe der ersten reformatorischen Bewe-gung des 16. Jahrhunderts in Spanien. Während des Bürgerkriegs (1936–1939) und der anschließenden Diktatur des Franco-Regimes hatten die Protestanten in Spanien eine schwere Zeit zu überste-hen. In Sevilla und Granada wurden die evangelischen Pfarrer erschossen. Die Erklärung des Katholizismus zum einzigen religiösen Bekenntnis der spanischen Nation hatte die Schließung aller evangelischen Kirchen und Kapellen zur Folge. Einzige Ausnahme war Madrid. Erst nach dem Tod Francos im Jahr 1975 ließ die schwere Bedrängung der Protestanten allmählich nach. Seit der Verfassung von 1978 gilt das Prinzip der Religionsfreiheit auch für nicht römisch-katholische Ge-meinschaften. Die IEE ist Mitgliedskirche im Ökumenischen Rat der Kirchen, in der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, im Weltrat der Methodisten und in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Ausbildungsstätte

VEREINIGTES EVANGELISCHES SEMINAR DER THEOLOGIE (Seminario Evangélico Unido de Teologia – SEUT)

Dekan: Pedro Zamora Bravo Murillo, 85, 28003 Madrid, SPANIEN Tel.: (0034) 910 60 97 86 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.facultadseut.org/es

Ökumene

FEDERACIÓN DE ENTIDADES RELIGIOSAS EVANGÉLICAS DE ESPAÑA (FEREDE) ist der Zusammenschluss der Kirchen und Einrichtungen evangelischer Religionen in Spanien. Die FEREDE besteht seit 1986. Die Vorgängerorganisation, der Comi-sión de Defensa Evangélica, war 1956 gegründet worden.

Exekutivsekretär: Mariano Blazquez Burgo Pablo Serrano 9 posterior, 28043 Madrid, SPANIEN Tel.: (0034 91) 381 04 02, Fax: (0034 91) 381 41 89 E-Mail: [email protected] Internet: www.ferede.org

COMITÉ ESPAÑOL DE COOPERACIÓN ENTRE LAS IGLESIÁS (CECI) ist verantwortlich für die Zusammenarbeit zwischen der Spanischen Evangelischen Kirche und der Spanischen Reformierten Bischöflichen Kirche.

c/ Noviciado 5, 28015 Madrid, SPANIEN Tel.: (0034 91) 531 39 47, Fax: (0034 91) 523 41 37

Page 203: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

201

SPA

NIE

N

Erholungs- und Freizeitheim der Spanisch-Evangelischen Kirche Centro Ecuménico Los Rubios Camino Viejo de Velez, 26, 29738 Torre de Benagalbon (Málaga), SPANIEN Tel. und Fax: (0034 952) 40 11 99, E-Mail: [email protected] Internet: www.centrolosrubios.es

Page 204: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

202SP

AN

IEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

SPANIEN – Südwest-Europa Umbau des Kirchen- und Gemeindezentrums in Barcelona Antragsteller Presbyterium von Katalonien der Spanischen Evangelischen Kirche (IEE). Verantwortlich: Pfarrer José Burguillo, Calle Tallers 26, 08001 Barcelona, SPANIEN, Tel.: (0034 93) 318 97 98, E-Mail: [email protected], Internet: www.esglesiatallers.org

Mit 160 Gemeindegliedern gehört die evangelische Gemeinde im Zentrum Barcelonas zu den größten Gemeinden der Evangelischen Kirche in Spanien. Das Kirchenzentrum liegt mitten in der belebten Altstadt. In den 1950er Jahren wurde das Gebäude, eine ehemalige Kofferfabrik, unter dem Namen eines Privatmanns gekauft. Anders war es in der Zeit der Franco-Diktatur nicht möglich, evangeli-sches Kircheneigentum zu erwerben. Aufgrund der zentralen Lage der belebten Hauptstadt Kataloniens hat die Gemeinde vor einigen Jahren im Eingangsbereich einen „Eine-Welt-Laden“ eröffnet. Er bietet die Chance, solidarisch zu handeln, sich als Gemeinde zu zeigen und Passanten über die evangelische Kirche und ihr gesellschaftliches Engagement zu informieren. Der Kirchraum bietet Platz für ca. 150 Personen. Er befindet sich im Innenhof des Zentrums. 40-80 Gottesdienstbe-sucher kommen sonntäglich zum Gottesdienst. Im ersten Stock des Zentrums be-finden sich die Sonntagsschule sowie ein Gemeindesaal, der für verschiedene Aktivitäten genutzt wird. Im zweiten Stock – ursprünglich die Pfarrwohnung – befinden sich die Bibliothek und das Archiv zur Geschichte des Protestantismus in Spanien, entstanden durch das Zusammentragen des Bücherbestandes mehrerer Gemeinden und privater Bücherspenden. Die Gemeinde ist sozial engagiert: Es gibt ein Beratungsbüro, das Menschen in den unterschiedlichsten Notlagen hilft. Daneben werden Lebensmittel und Kleiderspenden verteilt. Eine große Herausfor-derung ist es, die jüngere Generation intensiver in die Gemeinde zu integrieren und werbend nach außen zu kommunizieren, welchen „Glaubensschatz“ die IEE in der Gesellschaft weitergeben kann.

Projektbeschreibung Um den Zugang zu allen Räumlichkeiten für alle Interessenten zu den verschiede-nen Aktivitäten zu erleichtern, muss ein Aufzug in das Gebäude eingebaut werden. Zudem muss ein barrierefreier Zugang geschaffen werden.

Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 45 000 €.

Die Kirchenleitung der Spanischen Evangelischen Kirche hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 15 000

Page 205: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

TSCHECHIEN

TSCH

ECH

IEN

Page 206: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

204TS

CHEC

HIE

N

TSCHECHIEN MITTEL-EUROPA

Tschechische Republik

Mitglied der Europäischen Union (EU) 78.866 km� 10.511.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Praha (Prag) mit 1.259.079 Einwohnern. 90,3 % der Bevölkerung sind Tschechen, 3,7 % Mähren, 1,9 % Slowaken. Ein geringer Prozentsatz sind Polen, Deutsche, Ukrainer, Roma und andere. 10,9 % gehören zur Römisch-Katholischen Kirche. Religiöse Minderheiten sind Protestanten, Orthodoxe und Juden, ca. 70 % sind konfessionslos. Partnerkirchen des GAW der EKD sind die EVANGELISCHE KIRCHE DER BÖHMISCHEN BRÜDER (EKBB) (Českobratrská církev evangelická) mit 78.299 Gemeindegliedern in 252 Gemeinden mit 89 Pfarrerinnen und 189 Pfarrern. Synodalsenior: Daniel Ženatý E-Mail: [email protected] Synodalkurator: Vladimír Zikmund E-Mail: [email protected] Kirchenrat Gerhard Frey-Reininghaus für Ökumene: E-Mail: [email protected] Kanzlei: Jungmannova 9, P.O. Box 466 111 21 Praha 1, TSCHECHIEN Tel.: (00420) 224 99 92 16, Fax: (00420) 224 99 92 19 E-Mail: [email protected] Internet: www.e-cirkev.cz Die EKBB entstand 1918 durch die Vereinigung der Evangelischen Kirche Augsburgi-schen Bekenntnisses und der Kirche Helvetischen Bekenntnisses. Die beiden Glau-bensgemeinschaften waren erst nach der heftigsten Phase der Gegenreformation (1620–1781) im Land zugelassen worden. Die Wurzeln der EKBB liegen jedoch in der böhmischen Reformation: in der Utraquisten-Kirche (1431–1620) und der Brü-derunität (1457–1620). Die Gemeinden der EKBB gliedern sich in 14 Seniorate. Die Kirchenleitung besteht aus dem sechsköpfigen Synodalrat, der auf sechs Jahre gewählt und durch Syno-dalsenior und Synodalkuratorin vertreten wird.

Page 207: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

205

TSCH

ECH

IEN

Die EKBB ist Mitglied in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, im Ökumenischen Rat der Kirchen, im Lutherischen Weltbund und in der Konferenz der Europäischen Kirchen.

Partnerorganisation des GAW der EKD in der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder ist der

HIERONYMUS-VEREIN (Jeronymova Jednota)

Vorsitzender: Mgr. Václav Hurt Pfarrgemeinde der EKBB in Litomyšl Farní sbor ČCE, A. Tomíčka 69 570 01 Litomyšl, TSCHECHIEN Tel.: (00420) 461 61 50 58 E-Mail: [email protected]

Büro: Hana Kurešová Jungmannova 9, P.O. Box 466 111 21 Praha 1, TSCHECHIEN Tel.: (00420) 224 99 92 26 E-Mail: [email protected]

SCHLESISCHE EVANGELISCHE KIRCHE A.B. (Slezská církev evangelická a. v.) mit 35.000 Gemeindegliedern in 21 Gemeinden mit drei Pfarrerinnen und 33 Pfarrern.

Bischof: Mgr. Jan Wacławek (bis 04/2017) Mgr. Tomáš Tyrlík (ab 05/2017) Na Nivách 259/7 737 01 Český Těšín, TSCHECHIEN

Tel.: (00420) 55 87 64-200 Fax: (00420) 558 76 42 01

E-Mail: [email protected] Internet: www.sceav.cz

Generalsekretär: Ing. Bronislav Stebel Tel.: (00420) 55 87 64-250 E-Mail: [email protected]

Außenkontakte: Mgr. Marek Říčan, Th.D. Tel.: (00420) 55 87 64-220 E-Mail: [email protected] Die Schlesische Evangelische Kirche A.B. befindet sich mit ihren Gemeinden im nordöstlichen Teil Tschechiens, direkt an der polnischen und slowakischen Grenze.

Page 208: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

206TS

CHEC

HIE

N

Regelmäßige protestantische Gottesdienste gab es in Schlesien schon seit 1526. Nach der Gegenreformation und dem Dreißigjährigen Krieg existierte die Kirche fast zwei Jahrhunderte lang als verbotene religiöse Minderheit. Erst im Jahr 1948 wurde sie offiziell als eigenständig anerkannt und den anderen Kirchen der dama-ligen Tschechoslowakei gleichgestellt. Die Schlesische Evangelische Kirche A.B. ist heute in fünf Seniorate gegliedert und wird vom neunköpfigen Kirchenrat (vier Pfarrer, fünf Laien) geleitet. Im Rahmen der Kirche wirken Organisationen, die durch ihren spezifischen Beitrag an der Realisierung der Missionssendung teilnehmen. Zu ihnen gehören die Schle-sische Diakonie, die Christliche Gemeinschaft, die Evangelische Gesellschaft (Towa-rzystwo Ewangelickie – Evangelická společnost), der Martin-Luther-Bund und das Evangelisationszentrum M.I.S.E. Die Schlesische Evangelische Kirche A.B. ist Errichter der kirchlichen Grundschule und des Kindergartens in Třinec sowie der im Rahmen der schlesischen Diakonie wirkenden Schulen. Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, des Ökumenischen Rates der Kirchen und des Lutherischen Weltbundes.

Partnerorganisation des GAW der EKD in der Schlesischen Evangelischen Kirche A.B. ist die

GUSTAV-ADOLF-BRUDERHILFE (Gustav-Adolf-Bratnia Pomoc) Vorsitzender: Pfarrer Mgr. Jan Cieślar Námĕstí T. G. Masaryka 3/4 733 01 Karviná-Fryštát, TSCHECHIEN Tel.: (00420) 596 34 21 13 E-Mail: [email protected]

Ausbildungsstätten

EVANGELISCH-THEOLOGISCHE FAKULTÄT DER KARLS-UNIVERSITÄT (ETF UK)

Dekan: doc. Th.D. Jiří Mrázek Černá 9, P.O.Box 529 115 55 Praha 1, TSCHECHIEN Tel.: (00420) 221 98 84 13, Fax: (00420) 221 98 82 15 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.etf.cuni.cz

Die Evangelisch-Theologische Fakultät der Karls-Universität steht in der Nachfolge der Hus-Fakultät (1920–1950, unterbrochen 1939–1945) und der Comenius-Fakultät (1950–1990). 1990 wurde sie in die Karls-Universität integriert.

Page 209: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

207

TSCH

ECH

IEN

Mit ihrer Leitung sind der Dekan und vier Prodekane betraut, die auf drei Jahre gewählt werden. Die Fakultät umfasst acht Lehrstühle und zwei Institute. An der ETF UK erhalten die Pfarrerinnen und Pfarrer der EKBB ihre theologische Ausbildung. Neben der Evangelisch-Theologischen Fakultät gibt es an der Karls-Universität die

HUSSITISCHE FAKULTÄT

Pacovská 350/4, P.O. Box 56 140 21 Praha 4, TSCHECHIEN Tel.: (00420) 222 23 92 00 Fax: (00420) 241 73 22 94

Ökumene

ÖKUMENISCHER RAT DER KIRCHEN IN TSCHECHIEN

Vorsitzender: Ing. Daniel Fajfr, MTh Donská 370/5, 101 00 Praha 10, TSCHECHIEN Tel. und Fax: (00420) 271 74 23 26 E-Mail: [email protected] Internet: www.ekumenickarada.cz

Generalsekretärin: Mgr. Sandra Silná Tel.: (00420) 271 74 28 50 Mobil: (00420) 775 18 12 79 E-Mail: [email protected] und [email protected]

Mitgliedskirchen: • Altkatholische Kirche

3.200 Gemeindeglieder, 16 Gemeinden, ein Bischof und 11 Priester • Apostolische Kirche in Tschechien

4.500 Gemeindeglieder, 43 Gemeinden und 58 Predigtstätten • Brüderkirche

9.900 Gemeindeglieder, 76 Gemeinden und 153 Predigtstätten mit 61 Pfarrern • Brüderunität

3.500 Gemeindeglieder, 20 Gemeinden und 22 Predigtstätten mit 23 Pfarrern • Brüderunität der Baptisten

3.600 Gemeindeglieder, 43 Gemeinden • Evangelische Kirche A.B. in Tschechien

15.000 Gemeindeglieder, sieben Gemeinden • Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder

78.299 Gemeindeglieder, 254 Gemeinden mit 89 Pfarrerinnen und 186 Pfarrern • Evangelische Methodistische Kirche

ca. 2.700 Gemeindeglieder, 13 Gemeinden

Page 210: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

208TS

CHEC

HIE

N

• Orthodoxe Kirche in den Böhmischen Ländern 23.000 Gemeindeglieder, 82 Gemeinden mit 76 Priestern

• Schlesische Evangelische Kirche A.B. 35.000 Gemeindeglieder, 21 Gemeinden mit drei Pfarrerinnen und 33 Pfarrern

• Tschechoslowakische Hussitische Kirche 99.103 Gemeindeglieder, 292 Gemeinden mit 130 Priesterinnen und 136 Priestern

Erholungs- und Freizeitheime der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder und der Schlesischen Evangeli-schen Kirche A.B. Sola fide čp. 14, 542 25 Janské Lázně, TSCHECHIEN Tel.: (00420) 499 87 54 25, E-Mail: [email protected] Doubravka Masarykova 273, 763 26 Luhačovice, TSCHECHIEN Tel.: (00420) 604 67 14 72 E-Mail: [email protected], Internet: www.penziondoubravka.cz Kirchliche Pension (Church Pension) Jungmannova 9, 110 00 Praha, TSCHECHIEN Tel.: (00420) 296 24 54 32, Fax: (00420) 224 99 92 38, Mobil: (00420) 603 55 47 85 E-Mail: [email protected], Internet: www.churchpension.cz Gästehaus des Ökumenischen Rates Donská 5, 110 00 Praha 10, TSCHECHIEN Tel. und Fax: (00420) 775 18 12 79 E-Mail: [email protected], Internet: www.penzionbetel.cz Begegnungszentrum „Zur Jakobsleiter“/Kostel U Jákobova žebříku U Školské zahrady 1, 182 00 Praha 8 – Kobylisy, TSCHECHIEN Tel. und Fax: (00420) 284 68 01 45, Mobil: (00420) 777 33 48 01 E-Mail: [email protected], Internet: www.kosteljakob.cz

Page 211: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

209

TSCH

ECH

IEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

TSCHECHIEN – Mittel-Europa

Sanierung des Kirchendachs in Roudnice nad Labem

Antragsteller Pfarrgemeinde der Böhmischen Brüder in Roudnice nad Labem. Verantwortlich: Pfarrerin Martina Šeráková Vlková, Švagrovského 674, 413 01 Roudnice nad Labem, TSCHECHIEN, Tel.: (00420) 603 18 02 59, E-Mail: [email protected] Die Stadt Roudnice nad Labem (Labe=Elbe) liegt 40 Kilometer nordwestlich von Praha (Prag). Die Gemeinde der Böhmischen Brüder ist 1897 entstanden. Der damalige Pfarrer sammelte sehr aktiv Spenden für einen Kirchbau, vor allem in seiner Heimat Rheinland. Der Gustav-Adolf-Verein beteiligte sich ebenfalls mit einer namhaften Summe. Zum Gedenken an Jan Hus erhielt die 1909 eingeweihte Kirche den Namen Betlehemkirche. Der Bauplan stammte vom bekannten deut-schen Architekten Otto Kuhlmann. Aus finanziellen Gründen wurde damals jedoch auf den Turm und auf das Pfarrhaus verzichtet. Der Turm wurde erst 1938 errichtet. Heute zählt die Gemeinde rund 80 Glieder. Die Kirche bietet immer wieder Platz für Konzerte sowie für verschiedene nationale und regionale Veranstaltungen. Öku-menische Abendgebete mit Musikprogramm und ökumenische Treffen am Lager-feuer im Pfarrgarten gehören inzwischen ebenfalls zur guten Tradition. Projektbeschreibung Die evangelische Kirche in Roudnice nad Labem steht unter Denkmalschutz. Das Gebäude liegt im Zentrum der Stadt. Die Kirche ist so projektiert, dass in einem beheizbaren Raum die Gottesdienste auch im Winter stattfinden können. 1998 hat es die Gemeinde mit Hilfe des Kulturministeriums geschafft, den Putz der Kirche zu erneuern. Das Dach stammt jedoch aus dem Baujahr 1908. „Die Dachziegel halten nicht mehr und rutschen herunter“, berichtet Pfarrerin Martina Šeráková Vlková. „Wir müssen uns jedes Jahr mit mehreren Notsituationen beschäftigen. Nicht zu denken, wenn bei einem größeren Dachschaden der Regen das gesamte Gewölbe beschädigt. Die Kirchendecke hängt nämlich mit Haken an den Dachbalken.“ Die Gemeinde bittet um Hilfe bei der Rettung ihrer Kirche. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 47 718 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind das Kulturministerium und die Stadt. Der Synodalrat der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder und der Hieronymus-Verein haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 30 000

Page 212: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

210TS

CHEC

HIE

N

Projektkatalog 2017– Gustav-Adolf-Werk e.V.

TSCHECHIEN – Mittel-Europa

Sanierung der Kirche in Bohumín

Antragsteller Pfarrgemeinde der Schlesischen Evangelischen Kirche A.B. in Bohumín. Verant-wortlich: Pfarrer Roman Brzezina, Masarykova 673, 735 81 Bohumín, TSCHECHIEN, Tel.: (00420) 736 62 75 03, E-Mail: [email protected], Internet: www.faradokoran.cz Die Stadt Bohumín liegt direkt an der Grenze zu Polen und ist ein wichtiger Eisen-bahnknotenpunkt. Auf der einen Seite gibt es die malerischen Flüsse Odra und Olše, die dort zusammenfließen, auf der anderen Seite viel Verkehr. Die meisten Bewoh-ner sind Zugezogene ohne eigene Wurzel in der Stadt. „Bohumín muss man nach dem ersten Besuch lieben oder hassen“, zitiert Pfarrer Roman Brzezina ein Sprich-wort. Die Gemeinde der Schlesischen Evangelischen Kirche zählt nur 55 aktive Mit-glieder, davon sind 19 Kinder und Jugendliche. Mit einem Teehaus für Jugendliche, mit der jährlichen Evangelisationsveranstaltung, Alfakursen, einem Ferienkarussell versucht sich die Gemeinde, der Stadt zu öffnen. Ein besonderes Angebot ist der Klub „Bendžamin“, in dem sich wöchentlich Romakinder treffen. Zudem leitet der Gemeindepfarrer die städtische Arbeitsgruppe zur Suchtprävention. Projektbeschreibung Die evangelische Kirche in Bohumín wurde mit Unterstützung des Gustav-Adolf-Vereins gebaut und 1901 eingeweiht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kir-che der Gemeinde weggenommen. Dreißig Jahre später erhielt sie ihr Gotteshaus zurück und konnte es nach der Instandsetzung 1974 wieder benutzen. Mit der jetzt geplanten Sanierung der Kirche will die Gemeinde ihr Erscheinungsbild in der Stadt verbessern und sie einladender gestalten. „Wir möchten unsere Kirche und das Pfarrhaus zu Orten der Begegnung machen“, erläutert Pfarrer Brzezina. „Schließlich steht die Kirche direkt im Zentrum von Bohumín. Wir wollen für die Menschen da sein, ihnen Alternativen für ihre Freizeitgestaltung anbieten und dabei Vorurteile gegen traditionelle Werte und Kirche abbauen.“ Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 22 568 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Stadt.

Das Bischofsamt der Schlesischen Evangelischen Kirche A.B. und die Gustav-Adolf-Bruderhilfe haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 7 500

Page 213: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

211

TSCH

ECH

IEN

Projektkatalog 2017– Gustav-Adolf-Werk e.V.

TSCHECHIEN – Mittel-Europa

Umbau des Pfarrhauses zu einem Suchtzentrum in Třinec

Antragsteller Pfarrgemeinde der Schlesischen Evangelischen Kirche A.B. in Třinec. Verantwort-lich: Pfarrer Michal Klus, Revoluční 609, 739 61 Třinec, TSCHECHIEN, Tel.: (00420) 558 33 91 03, E-Mail: [email protected], Internet: www.trinec.sceav.cz Der Aufstieg von Třinec von einem unbedeutenden Dorf zu einer Industriestadt begann mit dem Bau der Eisenbahnstrecke. Waren die unsprünglichen Bewohner evangelische Polen gewesen, kamen nun evangelische und katholische Tschechen und Deutsche dazu. Noch heute werden in der lutherischen Kirche sonntags zwei Gottesdienste gefeiert, in tschechischer und in polnischer Sprache. Die Gemeinde ist stark geprägt durch neupietistischer Frömmigkeit. Nach einer schmerzhaften Spaltung der Gemeinde in den 1990er Jahren steigt die Zahl der Gemeindeglieder wieder und beträgt aktuell 2.300 Personen. Die Gemeinde kaufte das ehemalige Kino Hutník und baute es 2010 zu einem Gemeindezentrum um, in dem es jetzt vielfältige Veranstaltungen für alle Altersgruppen gibt. Projektbeschreibung 2008 entstand in der Gemeinde das Projekt „Die Chance – die helfende Hand“, das sich um Menschen mit verschiedenen Abhängigkeiten (Drogen, Spielautomaten, Bulimie etc.) kümmert. Zurzeit werden die Dienste wie Beratung, Suppenküche etc. im Gemeindezentrum „Hutník“ angeboten. Die Räume reichen dafür jedoch nicht aus, zudem ist das Nebeneinander der Kinder- und Jugendarbeit und der Klienten gelegentlich problematisch. Die Gemeinde möchte deshalb das ehemali-ge Pfarrhaus, das aktuell als Frauenhaus dient, für das Projekt „Die Chance“ um-bauen. Das 1904 errichtete Gebäude muss wegen statischer Probleme von Grund auf saniert werden. Für das Frauenhaus wird die Stadt ein anderes Gebäude zur Verfügung stellen. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 153 533 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind der Martin-Luther-Bund und die Stadt.

Das Bischofsamt der Schlesischen Evangelischen Kirche A.B. und die Gustav-Adolf-Bruderhilfe haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 7 500

Page 214: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

UKRAINEU

KRA

INE

Page 215: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

TRANSKARPATIEN

UKR

AIN

E

Page 216: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

214U

KRA

INE

UKRAINE OST-EUROPA 603.700 km� 45.363.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Kyïv (Kiew) mit 2.887.974 Einwohnern. 78 % der Bevölkerung sind Ukrainer, 17 % Russen. Außerdem leben in der Ukraine Weißrussen, Krimtata-ren, Moldauer, Bulgaren, Polen, Ungarn, Rumänen und Griechen, insgesamt 130 Nationalitäten. Zu 52 % gehört die Bevölkerung der Russisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats an (ca. 8.000 Gemeinden). Daneben gibt es zwei weitere orthodoxe Kirchen: die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (Kiewer Patriarchat mit ca. 2.200 Ge-meinden) und die Autokephale Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (ca. 1.000 Gemein-den). Im Westen der Ukraine (ehemaliges Galizien) ist die Griechisch-Katholische Kirche stark vertreten, eine mit Rom unierte orthodoxe Kirche (Uniaten). 9 % der Bevölkerung sind Katholiken. Die Römisch-Katholische Kirche ist vor allem im Westen des Landes zu finden. Insgesamt gibt es etwa 3 % evangelische Christen, die zu verschiedenen protestantischen Kirchen und Gemeinschaften gehören, und ca. 181.000 Juden in 198 Gemeinden. Die Muslime gehören vorwiegend der Volks-gruppe der Krimtataren an und machen 4 % der Bevölkerung aus. Partnerkirchen des GAW der EKD sind die REFORMIERTE KIRCHE IN TRANSKARPATIEN (Kárpátaljai Református Egyház) mit 98.000 Gemeindegliedern in 110 Gemeinden in drei Kirchendistrikten mit 10 Pfarrerinnen und 78 Pfarrern, 136 Katecheten, acht Missionaren, über 110 Kanto-ren und fast 50 Theologiestudierenden. Bischof: Sándor Zán Fábián Mobil: (0036 30) 694 69 81 E-Mail: [email protected] und [email protected] Kanzlei: Munkácsi u. 83 90200 Berehowe (Beregszász), UKRAINE Tel. und Fax: (00380 31) 412 34 60 Internet: http://refua.tirek.hu Im südwestlichen Teil der Ukraine befindet sich das Gebiet Transkarpatien, das rund 1.000 Jahre zu Ungarn gehörte. Nach dem Ersten Weltkrieg kam es durch den Vertrag von Trianon zur Tschechoslowakei, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Transkarpatien politisch der Sowjetunion und dort der Teilrepublik Ukraine zuge-ordnet. Die Kontakte zur Reformierten Kirche in Ungarn wurden unterbrochen. Ende der 1940er Jahre war ein Großteil der Pastoren (40 von 106) bereits geflo-

Page 217: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

215

UKR

AIN

E

hen. Andere wurden deportiert. Kirchliches Eigentum wurde konfisziert. Einige Gemeinden konnten ihre Kirchen weiter benutzen, andere verfielen oder wurden umfunktioniert. Eine theologische Ausbildung war nicht erlaubt. Erst in den 1970er Jahren konnten wieder einige Pastoren ausgebildet werden. So überlebte die Reformierte Kirche bis zum Zerfall der Sowjetunion unter schwierigs-ten Bedingungen. Erst nach 1988 trat die Kirche wieder an die Öffentlichkeit. Mit dem Gesetz über die Religionsfreiheit von 1991 wurde die offizielle Registrierung möglich, und es begann eine schleppende Rückgabe kirchlicher Grundstücke und Gebäude. Der Kirche ist ein starker Aufbau- und Missionswille eigen. Sie stellt sich besonders intensiv den sozialen Problemen des Landes wie der Arbeitslosigkeit, die in den dörflich geprägten Regionen Transkarpartiens bei 80 % liegt. Die Zahl der Kirchgemeinden ist seit 1990 von damals 81 Gemeinden auf 110 ge-wachsen. Sehr großen Wert legt die Kirche auf die christliche Bildung der Jugend sowie die Ausbildung ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Sie unterhält vier Gymnasien, mehrere Grundschulen und Kindergärten (darunter allein 26 Einrich-tungen für Zigeuner). 2002 wurde der Jugendverband der Reformierten Kirche Transkarpatiens (KRISZ) gegründet. Seine Hauptaufgabe sieht er in der Weiterbil-dung der Jugendleiter der örtlichen Gruppen. Regelmäßig werden regionale Ju-gendtreffs und Jugendgottesdienste organisiert. Das 1993 gegründete Diakonische Zentrum unterstützt in mehreren Gemeinden Armenküchen. Die Kirche unterhält zwei Kinderheime, ein Altenheim, ein Wohn-heim für ledige Mütter sowie eine Einrichtung der Blaukreuzmission zur Alkoholi-ker- und Suchtkrankenhilfe. Seit ein paar Jahren widmet sich die Kirche auch in-tensiv der Behindertenarbeit, die bis dahin ein absolutes Tabu-Thema in der Gesell-schaft war. Aktuell wird ein Rehabilitationszentrum für Kinder aufgebaut. Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. DIAKONISCHES KOORDINIERUNGSBÜRO Kontaktadresse: Béla Nagy c/o Zsigmond Nagy, Takacs u. 38 4400 Nyiregyháza, UNGARN Direktor: Béla Nagy Istvan Geleji Katona u. 39 90200 Berehowe (Beregszász), UKRAINE Tel. und Fax: (00380 31) 412 43 09 E-Mail: [email protected] Um die internationale diakonische Hilfe für die Reformierte Kirche in Transkarpati-en zu koordinieren, wurde 1993 in Beregszász ein Diakonisches Koordinierungsbü-ro eröffnet. Hilfspartner sind die Reformierte Kirche in Ungarn, das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS), die Reformierten Kirchen in den Nieder-landen, die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, die Evangelische Kirche von

Page 218: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

216U

KRA

INE

Lippe-Detmold und das Gustav-Adolf-Werk der EKD. Im Jahr 2002 wurde eine ge-meinsame Projektkoordinierung von Kirche und Diakonie gebildet. DEUTSCHE EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IN DER UKRAINE (DELKU) mit ca. 2.000 Gemeindegliedern in 21 Gemeinden mit 7 Pfarrern, vier Diakoninnen und einem Diakon. Die Gemeinden auf der Krim gehören inzwischen aufgrund der Annektion der Krim durch Russland offiziell zur Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Geistlicher Leiter: Serge Maschewski Mobil: (00380) 63 71 78 89 E-Mail: [email protected]

Kanzlei: Haus der Kirche St. Paul ul. Nowoselskogo 68, 65023 Odessa, UKRAINE Tel.: (00380 48) 777 32 61, Fax: (00380 48) 777 36 29 E-Mail: [email protected] Internet: www.delku.com.ua Die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche in der Ukraine hat eine lange Tradition, die bis auf die Ansiedlung von deutschen Lutheranern durch Katharina die Große in Kiew, Odessa und in der Nord-Ukraine zurückgeht. Den Siedlern wurden auch Grund-stücke für Kirchenbauten zugewiesen, so etwa in Kiew im Gebiet des späteren Regie-rungsviertels. In der Stalinzeit wurden die Kirchen zerstört oder anderen Zwecken zugeführt, die Pfarrer ermordet oder Gemeindeglieder nach Sibirien oder Zentrala-sien verschleppt. Viele kamen ums Leben. Nach der politischen Wende konnten in den größeren Städten einige Gemeinden an die Tradition der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland anknüpfen und sogar kirchliche Gebäude zurücker-halten. Aufgrund von Spannungen innerhalb der DELKU ruht derzeit die Partnerschaft mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Stattdessen hat die DELKU im Som-mer 2016 ihre Beziehungen zur Lutherischen Kirche – Missouri Synode intensiviert und vertraglich ausgebaut. Die DELKU ist Mitglied im Bund der Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Russland und anderen Staaten (Bund der ELKRAS). Zum evangelischen Spektrum zählen in der Ukraine weiterhin in beachtlicher Anzahl Gemeinden der Baptisten (2.400 Gemeinden), der Pfingstler (1.600 Gemeinden) und der Adventisten (850 Gemeinden). Außerdem gibt es lutherische Brüdergemeinden unter der Koordination von Viktor Gräfenstein, der sich von der DELKU gelöst hat. Das GAW hat in Absprache mit der EKD und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern die Förderung ab dem Projektkatalog 2016 auf unbestimmte Zeit aus-gesetzt. Wir hoffen, dass es gelingt, die unterschiedlichen Gruppierungen in der Kirche zu befrieden.

Page 219: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

217

UKR

AIN

E

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

UKRAINE – Ost-Europa

Sanierung und Neubau kirchlicher Räume in Transkarpatien

Antragsteller Reformierte Kirche in Transkarpatien. Verantwortlich: Bischof Sándor Zán Fábián, Munkácsi u. 83, 90200 Berehowe (Beregszász), UKRAINE, Tel. und Fax: (00380 31) 412 34 60, E-Mail: [email protected], Internet: http://refua.tirek.hu Die Reformierte Kirche in Transkarpatien ist vor allem die Kirche der ungarischen Minderheit. Der Krieg im Osten der Ukraine lässt auch Transkarpatien im Westen nicht unberührt. Fehlende staatliche Leistungen für soziale Aufgaben, mangelhaf-te wirtschaftliche Entwicklung, Angst vor dem Einzug von Männern und Söhnen in die Armee bestimmen den Alltag und führen dazu, dass immer mehr Menschen auswandern. Die Kirchengemeinden sind für die Bevölkerung in den kleinen Dör-fern wichtige Orte für Hoffnung und Zusammenhalt. Mit ihrer Diakonie, aber auch beispielsweise einer Freiwilligen Feuerwehr, übernehmen die Gemeinden sogar Aufgaben, die Kommunen nicht mehr gewährleisten können.

Projektbeschreibung Badalowo (Badaló): Die Gemeinde möchte im Pfarrhaus das marode Dachgeschoss sanieren und besser isolieren. Die Kosten sind veranschlagt mit 13 000 €.

PROJEKTFÖRDERUNG € 8 000

Cholmez (Korláthelmec): Die Gemeinde leidet unter Raumnot. Die Kinder der Chris-tenlehre müssen sich zum Beispiel im Haus ihrer Lehrerin treffen. Das alte Gemein-dehaus ist nach der Nutzung durch die Kolchose nur noch eine Ruine. Die Gemeinde möchte ein neues Gebäude errichten. Die Kosten sind veranschlagt mit 17 500 €. PROJEKTFÖRDERUNG € 10 000

Nowe Klynowe (Újakli): Die reformierte Gemeinde ist eine der jüngsten Gemeinden. Sie wurde erst 2006 registriert. 2015 haben die Menschen mit dem Bau einer Kirche begonnen. Der Kirchsaal und der Turm sind im Rohbau fertig. Die Kosten sind veran-schlagt mit 35 000 €

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000 Der Projektausschuss der Reformierten Kirche in Transkarpatien hat die Anträge befürwortet.

Page 220: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

218U

KRA

INE

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

UKRAINE – Ost-Europa

Errichtung einer Seniorentagesstätte in Beregújfalu

Antragsteller Reformierte Kirchengemeinde in Beregújfalu. Verantwortlich: Pfarrer Dezső Halász, II. Rákóczi Ferenc u. 160 A, 90240 Beregújfalu, UKRAINE, Tel.: (00 380) 950 88 08 74, E-Mail: [email protected] Das Dorf Beregújfalu liegt 25 Kilometer von der ukrainisch-ungarischen Grenze entfernt. Die größte Bevölkerungsgruppe im Ort sind die reformierten Ungarn. Die Gemeinde zählt 1.150 Glieder. Sie wird von einem Pfarrerehepaar betreut. Gottes-dienste, Bibelstunden und Hauskreise richten sich an Erwachsene und Jugendli-che. Für die Kleineren gibt es die Kinderkirche an Wochenenden. Im Sommer wird mit tatkräftiger Unterstützung der Gemeindejugend eine Kinderwoche organisiert. Projektbeschreibung Die Gemeinde verfügt über eine Kirche und ein Pfarrhaus. Vor einiger Zeit hat sie auch ihr ursprüngliches Pfarrhaus zurückerhalten, das um 1900 errichtet worden war. In der sowjetischen Zeit war das Gebäude verstaatlicht und diente als Kinder-garten. „In diesem Haus wollen wir eine Tagesstätte für alte Menschen einrichten“, berichtet Pfarrer Dezső Halász. „35 bis 40 Leute würden sie benutzen. Es gibt in unserem Dorf keinen Arzt und keine Apotheke. Es besteht ein großer Bedarf nach so einem Zentrum.“ Das alte Haus ist jedoch sehr heruntergewirtschaftet. Ohne eine Grundsanierung und ohne Ausbau von Sanitäranlagen kann die Gemeinde es nicht benutzen. Neben der Tagesstätte soll auch ein Raum für Kinderveranstaltungen in dem Gebäude Plaz finden. Die Kosten sind veranschlagt mit 15 230 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Kirchenleitung. Der Projektausschuss der Reformierten Kirche in Transkarpatien hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 7 000

Page 221: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

UNGARN

UN

GARN

Page 222: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

220U

NGA

RN

UNGARN MITTEL-EUROPA

Republik Ungarn Mitglied der Europäischen Union (EU) 93.030 km� 9.862.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Budapest mit 1.735.711 Einwohnern. Nach der im Jahr 2011 durchgeführten Volkszählung bekennen sich 55 % der Be-völkerung zur Römisch-Katholischen Kirche, 3 % zur Griechisch-Katholischen Kir-che, 19 % sind Protestanten. Religiöse Minderheiten sind Juden und Muslime.

Partnerkirchen des GAW der EKD sind die

REFORMIERTE KIRCHE IN UNGARN (Magyarországi Református Egyház) mit 1,15 Millionen Gemeindegliedern in vier Kirchendistrikten mit 27 Senioraten und 1.249 Kirchengemeinden mit 1.547 Pfarrerinnen und Pfarrern.

Bischof: Dr. István Szabó Ráday utca 28 1092 Budapest, UNGARN

Landeskirchenamt: Abonyi utca 21 1146 Budapest, UNGARN Postanschrift: PF 5, 1440 Budapest 70,

UNGARN Tel.: (0036 1) 343 78 70, Fax: (0036 1) 460 07 51 E-Mail: [email protected] Internet: www.reformatus.hu

Abteilungsleiter Pfarrer Ódor Balázs

(Außenkontakte): Tel. und Fax: (0036 1) 460 07 08 E-Mail: [email protected] und [email protected] Die Reformierte Kirche in Ungarn ist in vier Kirchendistrikte aufgeteilt, die jeweils von einem Bischof geleitet werden:

• Kirchendistrikt an der Donau (Dunamelléki Református Egyházkerület), Bischof Dr. István Szabó

• Kirchendistrikt jenseits der Donau (Dunántúli Református Egyházkerület), Bischof József Steinbach

• Kirchendistrikt diesseits der Theiß (Tiszáninneni Református Egyház-kerület), Bischof József Csomós

• Kirchendistrikt jenseits der Theiß (Tiszántúli Református Egyházkerület), Bischof Dr. Károly Fekete

Page 223: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

221

UN

GARN

Die Reformierte Kirche in Ungarn besteht seit der Reformationszeit. Von der Gegenre-formation wurde sie in Ost- und Westungarn sehr unterschiedlich getroffen. In Wes-tungarn führte der Druck der habsburgischen Monarchie und der Katholischen Kirche mit dem Höhepunkt des „Blutigen Tribunals“ in Bratislava 1673 zur Auflösung vieler reformierter Gemeinden. Die Pastoren wurden entweder zum Widerruf gezwungen oder zur Flucht. Viele Pastoren wurden als Galeerensklaven verschleppt. Der Osten Ungarns stand unter dem Schutzpatronat der transsilvanischen Fürsten. Auch in der Zeit der türkischen Besetzung konnten die reformierten Gemeinden weitgehend unabhängig ihren Glauben leben. Erst nach der Türkenherrschaft ver-suchten die Habsburger auch im Osten die Gegenreformation durchzusetzen, hat-ten jedoch damit wenig Erfolg. Nach dem Toleranzedikt Josephs II. (1781) konn-ten sich die reformierten Gemeinden wieder freier entfalten. Schließlich festigte das nach dem ungarischen Befreiungskrieg geschlossene Abkommen von 1867 die Stellung der Kirche im Staat. Nach dem Ersten Weltkrieg verlor Ungarn mit dem Vertrag von Trianon zwei Drittel seines früheren Territoriums. Ungarischsprachige reformierte Gemeinden befinden sich heute in zahlreichen Staaten. 1995 wurde eine Weltsynode der ungarischspra-chigen Kirchen gegründet. 2009 schlossen sich die meisten dieser Kirchen zur Ungarischen Reformierten Kirche zusammen. Nach der politischen Wende erhielt die Kirche die vom kommunistischen Regime enteigneten Schulen sowie andere kirchliche Gebäude weitgehend ohne Verzöge-rung zurück. Die meisten Gebäude befinden sich jedoch in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Deshalb braucht die Kirche weiterhin Unterstützung. Die Reformierte Kirche in Ungarn ist Mitglied in der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, im Ökumenischen Rat der Kirchen, in der Konferenz Europäischer Kirchen und in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Ausbildungsstätten KAROLI GASPAR REFORMIERTE UNIVERSITÄT (Károli Gáspár Református Egyetem) Ráday utca 28, 1092 Budapest, UNGARN Tel.: (0036 1) 217 24 03, Fax: (0036 1) 217 24 03 E-Mail: [email protected] Internet: www.kre.hu/htk REFORMIERTE THEOLOGISCHE HOCHSCHULE PÁPA (Pápai Református Teológiai Akadémia) Március 15. tér 9, 8500 Pápa, UNGARN Tel. und Fax: (0036 89) 31 23 31 E-Mail: [email protected], Internet: www.prta.hu

Page 224: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

222U

NGA

RN

REFORMIERTE THEOLOGISCHE HOCHSCHULE SÁROSPATAK (Sárospataki Református Teológiai Akadémia) Rákóczi utca 1, 3950 Sárospatak, UNGARN Tel. und Fax: (0036 47) 31 29 47 E-Mail: [email protected], Internet: www.srta.hu REFORMIERTE THEOLOGISCHE UNIVERSITÄT DEBRECEN (Debreceni Református Hittudományi Egyetem) Rektor: Prof. Dr. Gusztáv Bölcskei Kálvin tér 16, 4026 Debrecen, UNGARN Tel.: (0036 52) 51 68 20, Fax: (0036 52) 51 68 22 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.drhe.hu

EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IN UNGARN (Magyarországi Evangélikus Egyház) mit 215.000 Gemeindegliedern in 320 Muttergemeinden und 125 Filialen in 16 Senioraten mit 306 Pfarrerinnen und Pfarrern sowie Vikarinnen und Vikaren. Leitender Bischof: Péter Gáncs Puskin utca 12 1088 Budapest, UNGARN Tel. und Fax: (0036 1) 338 23 02 E-Mail: [email protected] und [email protected]

Landeskirchenamt: Üllői utca 24 1085 Budapest, UNGARN Postanschrift: PF 21, 1450 Budapest, UNGARN Tel.: (0036 1) 483 22 60, Fax: (0036 1) 486 35 54 Internet: www.orszagos.lutheran.hu Abteilungsleiterin Dr. Klára Tarr Cselovszky (Außenkontakte): Tel. und Fax: (0036 1) 266 55 32

Mobil: (0036 20) 824 97 03 E-Mail: [email protected] Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn ist in drei Kirchendistrikte aufge-teilt, die jeweils von einem Bischof geleitet werden:

• Süddistrikt, Bischof Péter Gáncs • Norddistrikt, Bischof Dr. Tamás Fabiny • Westdistrikt, Bischof János Szemerei

Page 225: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

223

UN

GARN

Im Vielvölkerstaat Ungarn wendeten sich insbesondere deutsch- und slowakisch-sprachige Gemeinden dem reformatorischen Glauben zu. Eine wichtige Rolle für die Ausbreitung der Reformation spielte ein Student Luthers, Mátyás Dévai Bíró. Das Neue Testament wurde 1541 von János Sylvester ins Ungarische übersetzt. Schon früh entstanden bilinguale (ungarisch-slowakischsprachige) und trilinguale (ungarisch-slowakisch-deutschsprachige) Gemeinden. In der Zeit der Gegenreformation war Ungarn dreigeteilt (Habsburg, ostungari-sches Königreich, türkisch besetztes Gebiet). Vor allem unter den Habsburgern wurden die Gemeinden unterdrückt und zerstreut, die Pfarrer vertrieben und teil-weise als Sklaven verkauft. Erst mit dem Toleranzedikt Josephs II. (1781) konnten sich lutherische Gemeinden wieder konstituieren. Als nach dem Zweiten Weltkrieg viele deutschsprachige Gemeindeglieder Ungarn verlassen mussten, wurden die bis dahin dreisprachigen zu zweisprachigen Gemeinden. 1972 ist in der Lutherischen Kirche die Frauenordination mit der uneingeschränk-ten Übertragung aller pfarramtlichen Rechte eingeführt worden. In der kommunistischen Regierungszeit sind viele kirchliche Gebäude der Lutheri-schen Kirche in einen bedenklichen baulichen Zustand geraten, dem nur allmäh-lich und mit der Unterstützung ausländischer Partner abgeholfen werden kann. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn ist Mitglied im Lutherischen Welt-bund, im Ökumenischen Rat der Kirchen, in der Konferenz Europäischer Kirchen und in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. Partnerorganisation des GAW der EKD in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn ist der GUSTAV-ADOLF-HILFSDIENST (Gusztáv Adolf Segélyszolgálat) Vorsitzender: Senior Lajos Káposzta Graetzer utca 1, 6230 Soltvadkert, UNGARN Tel. und Fax: (0036 78) 48 00 37 E-Mail: [email protected]

Ausbildungsstätte EVANGELISCH-LUTHERISCHE THEOLOGISCHE UNIVERSITÄT (Evangélikus Hittudományi Egyetem) Rózsavölgyi köz 3, 1141 Budapest, UNGARN Tel.: (0036 1) 469 10 50, Fax: (0036 1) 363 74 54 E-Mail: [email protected] Internet: teol.lutheran.hu

Page 226: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

224U

NGA

RN

Zur Koordination der diakonischen Hilfe gibt es ein

ÖKUMENISCHES HILFSWERK UNGARN (Magyar Ökumenikus Segélyszervezet)

Leiter: Pfarrer László Lehel Tomaj utca 4, 1116 Budapest, UNGARN Tel.: (0036 1) 208 49 32 und 208 49 33 Fax: (0036 1) 208 49 34 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.hia.hu Ökumene ÖKUMENISCHER RAT DER KIRCHEN IN UNGARN (Magyarországi Egyházak Ökumenikus Tanácsa/ Ecumenical Council of Churches in Hungary)

Magyar tudósok körútja 3, 1117 Budapest, UNGARN Tel.: (0036 1) 371 26 90, Fax: (0036 1) 371 26 91 E-Mail: [email protected] Internet: www.oikumene.meot.hu Präsident: Bischof József Steinbach

Generalsekretär: Pfarrer Dr. Vilmos Fischl

Mitgliedskirchen:

• Reformierte Kirche in Ungarn • Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn • Bund der Baptisten in Ungarn • Ungarische Methodistenkirche • Ungarisch-Orthodoxe Kirche • Rumänisch-Orthodoxe Kirche in Ungarn • Bulgarisch-Orthodoxe Kirche in Ungarn • Serbisch-Orthodoxe Diözese von Buda Weitere elf Kirchen und christliche Organisationen haben den Beobachterstatus. Erholungs- und Freizeitheime der Reformierten Kirche (Auswahl) Haus Siloa Honved utca 6, 8230 Balatonfüred, UNGARN Tel.: (0036 87) 48 12 62 E-Mail: E-Mail: [email protected]

Page 227: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

225

UN

GARN

Haus der Versöhnung Berek tér 19, 5309 Berekfürdö, UNGARN Tel.: (0036 59) 31 93 15 und 31 90 11, Fax: (0036 59) 31 92 23 E-Mail: [email protected], Internet: www.berekfurdo.parokia.net Reformiertes Gymnasium Debrecen Kálvin tér 16, 4026 Debrecen, UNGARN Tel.: (0036 52) 41 83 58, Fax: (0036 52) 41 76 99 Erholungs- und Freizeitheime der Evangelisch-Lutherischen Kirche (Auswahl) Evangelisches Konferenz- und Missionsheim Jókai utca 41, 8624 Balatonszárszó, UNGARN Tel.: (0036 84) 56 39 50 E-Mail: [email protected], Internet: szarszo.lutheran.hu Haus Kapernaum Béke utca 43, 8315 Gyenesdiás, UNGARN Tel.: (0036 83) 31 61 03 Missionsheim Béthel Széchenyi utca 8-12, 2081 Piliscsaba, UNGARN Tel.: (0036 26) 37 52 18 Internet: bethel.lutheran.hu Lajos Ordass Evangelisches Bildungszentrum Füredi utca 1, 8253 Révfülöp, UNGARN Tel.: (0036 87) 46 41 07, Fax: (0036 87) 56 31 63 E-Mail: [email protected] Internet: www.konferenciahotel.hu Sóvár – Jugend-Konferenzzentrum der CVJM Petőfi utca 1, 8313 Balatongyörök, UNGARN Tel.: (0036 20) 327 23 82 E-Mail: [email protected], Internet: www.sovar.hu Erholungs- und Freizeitheim der Ökumene Gästehaus des Ökumenischen Rates Magyar tudósok körútja 3, 1117 Budapest, UNGARN Tel.: (0036 1) 371 26 90, Fax: (0036 1) 371 26 91 E-Mail: [email protected]

Page 228: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

226U

NGA

RN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

UNGARN – Mittel-Europa

Förderung der Arbeit mit Roma in den Gemeinden

Antragsteller Missionsabteilung des Landeskirchenamtes der Reformierten Kirche in Ungarn. Verantwortlich: Pfarrerin Eszter Dani, Abonyi utca 21, 1146 Budapest, UNGARN, Tel.: (0036 1) 460 07 00, Fax: (0036 1) 460 07 16, E-Mail: misszioi.iroda@ reformatus.hu, Internet: ciganymisszio.reformatus.hu Beinahe zehn Prozent der Bevölkerung in Ungarn sind Roma. Da die Volkszählung auf der Basis von Selbsteinschätzung erfolgt, ist möglich, dass diese Zahl real noch höher ist: Nicht jeder bekennt sich gern als Mitglied einer benachteiligten Volks-gruppe. Ein Großteil der Roma lebt in Gebieten, die sowohl aus sozialer als auch wirtschaftlicher Sicht weniger entwickelt sind. Zugleich gibt es in diesen Gebieten viele Gemeinden der reformierten Kirche. Zum Teil bilden die Reformierten sogar die größte religiöse Gruppe. Die Romamission der Reformierten Kirche unterstützt Ge-meinden, die in ihrem Gebiet mit den dort ansässigen Roma arbeiten. Projektbeschreibung Die Romamission ist ein Netzwerk, das örtliche Gemeinden, Pfarrer, Religionspäda-gogen und Gemeindemitarbeiter einbezieht. Wichtig für die Arbeit vor Ort sind Kon-ferenzen und Fortbildungen sowie Veranstaltungen, die Impulse und Anregungen geben. Das Thema des Jahres 2018 ist die Versöhnung. Geplant ist beispielsweise ein Roma-Gebetstag, der sich dem Welttag der Roma anschließt. Roma und Ungarn sollen gemeinsam erleben, dass sie vor Gott gleich sind und dass die Gemeinden Orte sind, an denen die Lasten gemeinsam getragen werden. Außerdem sind drei Workshops auf regionaler Ebene geplant, deren Teilnehmer zur Hälfte aus der Roma-bevölkerung kommen. Das Ziel ist, Wunden ethnischer Konflikte zu heilen, Versöh-nung in die Gemeinden zu bringen und die Distanz zwischen den Bevölkerungsgrup-pen aufzulösen. Die Kosten für das Programm sind veranschlagt mit 45 000 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist das Ministerium für Humanitäre Ressourcen. Die Generalsynode der Reformierten Kirche in Ungarn hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 15 000

Page 229: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

227

UN

GARN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

UNGARN – Mittel-Europa

Neubau einer Kirche in Nyíregyháza

Antragsteller Reformierte Kirchengemeinde in Nyíregyháza-Innenstadt. Verantwortlich: Pfarrer Dr. Sándor Gaál, Kálvin tér 11, 4400 Nyíregyháza, UNGARN, Tel.: (0036 30) 639 02 09, E-Mail: [email protected], Internet: refnyiregyhaza.reformatus.hu Nyíregyháza ist der Verwaltungssitz des Komitats Szabolcs-Szatmár-Bereg im Nordosten Ungarns. In der Stadt gibt es drei reformierte Gemeinden: eine im na-hen Kurort, eine im Außenbezirk Gartenviertel bzw. Vorstadt und eine dritte, die älteste, ist die Innenstadtgemeinde. Die Aufgabe dieser „Hauptgemeinde“ ist es, die durch Zuwanderung wachsende reformierte Bevölkerung auf dem fast gesam-ten Stadtgebiet zu betreuen. „Wir haben in den letzten Jahren erkannt, dass es immer wichtiger wird, auch die Menschen zu erreichen, die in großen Wohnsied-lungen in Plattenbauten wohnen“, erzählt Pfarrer Sándor Gaál. Nyiregyháza-Öröskösföld ist ein solcher Stadtteil. Seit 2001 finden dort regelmäßig Gottes-dienste statt. Dafür wurde die Aula der Schule gemietet. Inzwischen gehören 250 Menschen aus diesem Gebiet zur Stadtgemeinde. „Unsere Hoffnung ist, dass durch die Gründung einer selbstständigen Gemeinde sich die Zahl der Mitglieder verdop-peln kann.“ Projektbeschreibung Das zunehmende Interesse an ihren Angeboten hat in der reformierten Stadtge-meinde von Nyíregyháza zur Überzeugung geführt, dass es an der Zeit ist, im Stadtteil Öröskösföld eine eigenständige Gemeinde zu gründen und dort eine Kirche mit Mehrzweck- und Gruppenräumen zu errichten. „Schon jetzt finden pa-rallel zum Hauptgottesdienst Kindergottesdienste in vier Altersgruppen statt. Auch dafür brauchen wir Raum“, betont Pfarrer Gaál. „Wir messen der Kinder- und Jugendarbeit eine besondere Rolle zu.“ Die Gemeinde wird bei diesem Bauvorha-ben von der Kirchenleitung unterstützt, die eine landesweite Kollekte für den Kirchbau in Nyiregyháza-Öröskösföld angesetzt hat. Die Kosten für das Projekt sind veranschlagt mit 795 469 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Kirchenleitung. Die Generalsynode der Reformierten Kirche in Ungarn hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 35 000

Page 230: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

228U

NGA

RN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

UNGARN – Mittel-Europa

Errichtung des Gemeindezentrums in Budapest-Pestszentimre

Antragsteller Evangelische Kirchengemeinde in Budapest-Pestszentlőrinc. Verantwortlich: Pfarrer Gábor Győri, Kossuth tér 3, 1183 Budapest, UNGARN, Tel.: (0036 30) 824 24 10, Fax: (0036 1) 290 64 08, E-Mail: [email protected], Internet: elokovekgyulekezet.hu Die Stadtteile Pestszentlőrinc und Pestszentimre (Sankt Lorenz und Sankt Em-merich) bilden den XVIII. Bezirk in Budapest. Der Bezirk am südöstlichen Stadt-rand zählt rund 100.000 Einwohner und wächst. Die Evangelische Kirchengemein-de Pestszentlőrinc ist seit 1929 selbstständig und unterstützt jetzt den Gemein-deaufbau in Pestszentimre. In diesem Stadtteil wurden ehemalige sowjetische Kasernen zu Wohnhäusern umgebaut und es gibt viele neue Bewohner. „Dort ist ein echter Bedarf an evangelischem kirchlichem Dienst da, den wir mit bisherigen Mitteln nicht mehr abdecken können“, betont der Leitende Pfarrer der Gemeinde, Gábor Győri. Seit 2015 arbeitet Pfarrerin Boglárka Horváth-Csitári in Pestszentim-re und bringt den Gemeindeaufbau gut voran. Die Filialgemeinde zählt inzwischen schon 200 Glieder. Projektbeschreibung Für die Filialgemeinde in Pestszentimre wurde ein altes Einfamilienhaus gekauft und als Pfarrwohnung saniert. Dort arbeitet die junge Pfarrerin unter beengten Bedingungen. Mutter-Kind-Kreise, Jugendtreffen und Bibelstunden finden in einem Vorzimmer statt. Die Gemeinde möchte das Gebäude jetzt mit einem Ge-meindesaal und einer Kapelle ergänzen und auf diese Weise zu einem Gemeinde-zentrum ausbauen. „Wir möchten keinen Luxus, sondern die Botschaft des Evan-geliums in einem ansprechenden Rahmen weitergeben“, umreißt Pfarrer Győri den Bauplan. Die Kosten für das Gemeindehaus sind veranschlagt mit 90 000 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchenleitung und der Stadtbezirk. Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn und der Gustav-Adolf-Hilfsdienst haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 8 400

Page 231: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

229

UN

GARN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

UNGARN – Mittel-Europa

Renovierung der Kirche in Nemeskér

Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Nemeskér. Verantwortlich: Pfarrer Attila Hegedűs, Fő utca 106, 9471 Nemeskér, UNGARN, Tel.: (0036 20) 824 52 05, E-Mail: [email protected], Internet: nemesker.lutheran.hu Nemeskér (Altedlein) ist ein kleines Dorf mit großer Vergangenheit im Komitat Győr-Moson-Sopron. Einst war das Dorf sogar ein Komitatssitz. Im 17./18. Jahr-hundert war Nemeskér das geistige Zentrum der Protestanten des Umlandes: Das Dorf wird 1681 im 26. Artikel des Ödenburger Landtages unter den Gemeinden (sog. Artikulargemeinden) genannt, in denen lutherische Gottesdienste gefeiert werden durften. Im evangelischen Pfarrhaus gibt es dazu eine kirchengeschichtli-che Ausstellung. Heute hat das Dorf rund 300 Einwohner. Die lutherische Gemein-de zählt 200 Glieder. Ihre Zahl sinkt leider aufgrund der Landflucht. Die lutheri-sche Kirche ist eine der wichtigsten Gemeinschaftsorte im Dorf. Neben Gottes-diensten finden hier sowohl größere Feste als auch Konzerte statt. Unter Mitwir-kung der Gemeinde werden jährlich auch die Kulturtage in Nemeskér veranstaltet. Projektbeschreibung Die lutherische Kirche Nemeskér wurde 1732 zusammen mit dem Pfarrhaus und der Schule errichtet. Der Bau ist durch seine Schnitzereien, das Holzbalkengewölbe und weitere Innengestaltung auch kulturgeschichtlich bedeutend. Aktuell gefährdet die eindringende Feuchtigkeit die wertvollen Holzkonstruktionen und Holzgegenstän-de. Deshalb muss die Gemeinde ihre Kirche dringend renovieren. Pfarrer Attila He-gedűs hat schon konkrete Zukunftspläne: „Die Kirche hat einen besonderen Wert nicht nur für unsere kleine Gemeinde, sondern landesweit. Nach dem Abschluss der Arbeiten möchten wir die touristische Nutzung stärker ausbauen.“ Die Kosten für die Renovierung sind veranschlagt mit 207 794 €. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Kirchenleitung und das Ministerium für Humanitäre Ressourcen. Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn und der Gustav-Adolf-Hilfsdienst haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 8 300

Page 232: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

230U

NGA

RN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

UNGARN – Mittel-Europa

Energetische Sanierung des Gebetshauses in Nyíregyháza

Antragsteller Evangelische Kirchengemeinde in Nyíregyháza. Verantwortlich: Presbyter Gábor Sallai, Luther tér 14, 4400 Nyíregyháza, UNGARN, Tel.: (0036 30) 938 72 42, E-Mail: [email protected], Internet: nyiregyhaza.lutheran.hu Die evangelische Kirchengemeinde in Nyíregyháza besteht seit 1753. Neben der großen Kirche hat die Gemeinde noch zwei kleinere Kirchen und zwei Predigtstät-ten im Umland. Das Gebetshaus Immanuel liegt sieben Kilometer von der Stadt entfernt. Das Gebäude wurde 1990 durch viel freiwillige Arbeit errichtet. In der Umgebung leben rund 300 Evangelische, von denen die meisten zur Volksgruppe der Tirpaken gehören. So bezeichnen sich evangelische Slowaken im Gebiet Nyíregyháza, die im 18. Jahrhundert hierher gesiedelt sind. Ihre Kultur verbindet slowakische Elemente mit den ungarischen. „Wir möchten die Traditionen dieser Volksgruppe auch zur Stärkung der Gemeinschaft nutzen“, betont der Presbyter Gábor Sallai. Projektbeschreibung Im Gebetshaus Immanuel finden die Gottesdiente für die Ortschaften Vargabokor, Jánosbolor und Antalbokor, Kinder- und Jugendprogramme und Familientage statt. Um das Gebetshaus sowohl im Sommer als auch im Winter gut nutzen zu können, will die Gemeinde eine neue Heizung einbauen und an der Außenwand eine Isolierung anbringen. Die Kosten sind veranschlagt mit 26 073 €. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Kirchenleitung. Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn und der Gustav-Adolf-Hilfsdienst haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 8 300

Page 233: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

USBEKISTAN

USB

EKIS

TAN

Page 234: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

232U

SBEK

ISTA

N

USBEKISTAN ZENTRAL-ASIEN

Republik Usbekistan 447.400 km2 30.743.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Toshkent (Taschkent) mit 2.140.600 Einwohnern. Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus 74 % Usbeken, 6 % Russen, 5 % Tadschi-ken, 4 % Kasachen und anderen. 90 % sind Muslime (Sunniten). Religiöse Minder-heiten sind Orthodoxe, Protestanten, Juden und Katholiken. Menschenrechtsorganisationen kritisierten, dass unter dem Vorwand der Bekämp-fung von Islamisten in Usbekistan Menschen- und Bürgerrechte regelmäßig einge-schränkt und oppositionelle Strömungen unterdrückt werden.

Partnerkirche des GAW der EKD ist die EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IN USBEKISTAN mit ca. 150 Gemeindegliedern in zwei Gemeinden in Taschkent und Fergana sowie einigen Hausgemeinschaften und drei Lektorinnen. Geistlicher Leiter: Bischof Alfred Eichholz (bischöflicher Visitator) E-Mail: [email protected] Kanzlei: ul. Akademika Sadyka Asimowa, 37 700000 Toshkent, USBEKISTAN Tel. und Fax: (00996) 772 32 86 31 Das 1896 eingeweihte Kirchengebäude in Taschkent ist die einzige historische lutherische Kirche in Zentralasien. Die übrigen Gemeinden versammeln sich in Bet- oder Wohnhäusern. Aktuell gibt es in der Kirche keine Pfarrer und auch keine Prediger. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Usbekistan wurde 1993 gegrün-det. Sie ist Mitglied im Bund der Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Russland und anderen Staaten (Bund der ELKRAS). Die partnerschaftliche Beziehung zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau wird durch das Gustav-Adolf-Werk Hessen und Nassau wahrgenommen.

Page 235: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

233

USB

EKIS

TAN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

USBEKISTAN – Zentral-Asien Sanierung des Kirchendaches in Taschkent Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Taschkent (Toshkent). Verantwort-lich: Bischof Alfred Eichholz, Arsamasskaja 98, 720080 Bischkek, KIRGISISTAN, Tel.: (00996 772) 32 86 31, E-Mail: [email protected] Usbekistan ist eine der autoritärsten Diktaturen in Zentralasien. In diesem Umfeld hat es die kleine lutherische Kirche schwer, ihren christlichen Glauben zu leben. Seit dem Tod von Bischof Wiebe Mitte 2015 wird die kleine Kirche von Bischof Eichholz aus Kirgi-sistan bischöflich begleitet. Eine der Gemeinden befindet sich in der Hauptstadt Tasch-kent. 100 Gemeindeglieder gehören ihr an. Die Gottesdienste, die von 40 - 50 Men-schen besucht werden, finden in Russisch und Deutsch statt. Lektorin Ludmilla Schmidt, die an einem Fernstudium in Novosaratovka, Russland, teilnimmt, leitet die Gemeinde geistlich. Inzwischen gibt es wieder eine Jugendgruppe und eine kleine Kindergruppe. „Nach jahrelangem Stillstand passiert wieder was in Taschkent“, berich-tet Bischof Eichholz, der Ende 2016 vier neue Gemeindeglieder konfirmiert hat. In Taschkent befindet sich das einzige historische lutherische Kirchengebäude in Zentral-asien. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fiel die Region an das russische Reich. Zur Gemeinde gehörten Landvermesser und andere Beamte im Dienste des Zaren. Sie ließen sich im damaligen Turkestan nieder. Die Lutherischen unter ihnen brachten auch ihren Glauben mit in die neue Heimat. Beim Militär gab es Lutheraner, wie z.B. General Kaufmann, der dafür sorgte, dass seine Glaubensgeschwister eine Kirche erhielten. 1877 entstand die Gemeinde in Taschkent, 1896 wurde die Kirche eingeweiht. Nachdem sie 1937 verstaatlich wurde, erhielt die Gemeinde ihre Kirche nach der Sowjetzeit 1993 zurück. Projektbeschreibung Nach der Rückgabe wurde die Kirche nur notdürftig saniert. Das Kirchendach muss dringend erneuert werden, denn es ist undicht, Stahlträger sind verrostet und Dach-balken verrotten langsam. Durch diese Schäden leiden die Kirchenmauern. Das Dach muss neu eingedeckt werden. Für diese Kirchensanierung bittet Bischof Eichholz um die Hilfe des GAW. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 20 000 €. Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Kirgisistan hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 10 000

Page 236: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

WEISSRUSSLANDW

EISS

RUSS

LAN

D

Page 237: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

235

WEI

SSRU

SSLA

ND

WEISSRUSSLAND OST-EUROPA

Republik Weißrussland

Belarus 207.595 km2 9.470.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Minsk mit 1.938.280 Einwohnern. 81 % der Bevölkerung sind Weißrussen (Belarussen), 11 % Russen, 4 % Polen, 2 % Ukrainer sowie Tataren. 60 % gehören zur Russisch-Orthodoxen Kirche, 8 % sind Katholiken, religiöse Minderheiten sind Protestanten, Muslime und Juden.

Partnerschaftliche Beziehungen unterhält das GAW der EKD zu den

EVANGELISCH-LUTHERISCHEN GEMEINDEN IN DER REPUBLIK WEISSRUSSLAND

(BELARUS) mit ca. 200 Gemeindegliedern in sechs Gemeinden mit einem Pfarrer und vier Prediger/innen.

Geistlicher Leiter: Pfarrer Wladimir Tatarnikow Ul. Akademitscheskaja 7 A 230023 Grodno, WEISSRUSSLAND Tel. und Fax: (00375) 152 74 03 31 Mobil: (00375 29) 157 00 76 E-Mail: [email protected] Internet: www.luther.by

Die lutherischen Gemeinden in Weißrussland sind nicht in einer Kirche organisiert. Im Jahr 2000 hatten sich einige Gemeinden von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten getrennt. 2004 konstituierten sie sich als Selbstständige Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Belarus. Sie wird gegenwärtig von Bischof Mindaugas Sabutis (Litauen) geistlich begleitet. Daneben besteht ein loser Bund evangelisch-lutherischer Gemeinden, der sich theologisch mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche Russlands (ELKR) verbunden sieht. Für die Gründung einer eigenständigen Kirche wären laut Religionsgesetz mindestens zehn Gemeinden nötig. Pfarrer Wladimir Tatarnikow ist zum Vertreter des Erzbischofs der ELKR in Weißrussland ernannt worden. Er soll lutherische Gemeinden vereinen und bei interreligiösen Begegnungen und vor staatlichen Stellen vertreten. In den vergangenen Jahren ist es mit Hilfe der Behörden, der Deutschen Botschaft, des Gustav-Adolf-Werks, des Martin-Luther-Bundes, der EKD und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland gelungen, die einzig verbliebene lutherische Kirche in Grodno komplett zu sanieren. 2014 konnte eine Orgel eingebaut werden. Die evangelisch-lutherischen Gemeinden in der Republik Weißrussland sind im Projektkatalog 2017 mit keinem Projekt vertreten.

Page 238: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

236SÜ

D-/

MIT

TEL-

AM

ERIK

A

ARGENTINIEN, PARAGUAY, URUGUAY S. 239

Evangelische Kirche am La Plata

Buenos Aires * Theologische Ausbildung € 5 000 S. 243Buenos Aires * Öffentlichkeitsarbeit „Vida Abundante“ € 3 000 S. 243Colonia Valdense

Renovierung „Centro Emmanuel“ € 11 000 S. 244

Jardín América Aufbau Sozialstation € 2 375 S. 245Posadas Sanierung Gemeindezentrum € 19 625 S. 246San Martín de Bau Pfarrhaus € 9 000 S. 247los Andes € 50 000

Evangelische Waldenserkirche am La Plata

Colonia Valdense *

Pensionsfonds € 17 000 S. 248

BOLIVIEN S. 250

Bolivianische Evangelisch-Lutherische Kirche

La Paz Bildungsprojekte für Indigene € 20 000 S. 252

BRASILIEN S. 255

Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien

Cascavel Sanierung Gemeindezentrum € 9 000 S. 259Maracaju Neubau Kirche € 10 000 S. 260Novo Hamburgo Errichtung Altarraum € 4 500 S. 261

Pelotas Sanierung Kirchendach € 9 000 S. 262Petrolândia Erweiterung Gemeindezentrum € 10 000 S. 263Santa Leopoldina

Bau Pfarrhaus € 10 000 S. 264

São Leopoldo * Workshops für Guarani-Frauen € 4 000 S. 265

São Leopoldo Aus- /Weiterbildung indigener Gemeinschaften

€ 5 000 S. 265

São Leopoldo * Stipendienaktion EST € 5 430 S. 266São Leopoldo * Schulstipendienaktion € 10 000 S. 266Serra Pelada * Stipendienaktion ADL € 5 570 S. 266Serra Pelada Aufbau Aufnahmestudio ADL € 9 500 S. 268

€ 92 000

SÜD-/MITTEL-AMERIKA

Page 239: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

237

SÜD

-/M

ITTE

L-A

MER

IKA

Gustav-Adolf-Werk in Brasilien

São Leopoldo * Beihilfe für Talare € 1 500 S. 267São Leopoldo * Vertrauensgabe € 6 500 S. 267

€ 8 000

CHILE S. 270

Evangelisch-Lutherische Kirche in Chile

Boca Sur Sanierung Kirchen-/Gemeindezentrum € 10 000 S. 273

Lutherische Kirche in Chile

Valdivia Renovierung Kirche/Kindergarten € 16 000 S. 274

€ 26 000

KOLUMBIEN S. 276

Evangelisch-Lutherische Kirche in Kolumbien

Bogotá Umbau/Erweiterung Kirche € 16 000 S. 278

KUBA S. 280

Presbyterianisch-Reformierte Kirche in Kuba

Matanzas Sanierung Kirchengebäude € 5 000 S. 283

PERU S. 285

Lutherische Kirche von Peru

keine Projekte

VENEZUELA S. 287

Evangelisch-Lutherische Kirche in Venezuela

Caracas Sanierung Gemeindezentrum € 4 200 S. 289Valencia Sanierung Gemeindezentrum € 5 500 S. 289

€ 9 700

Anm.: * Projektförderung mehrjährig (2017 ff.)

Page 240: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

ARGENTINIEN/PARAGUAY/URUGUAYA

RGEN

TIN

IEN

/ PA

RAGU

AY/ U

RUGU

AY

Page 241: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

239

ARG

ENTI

NIE

N/ P

ARA

GUAY

/ URU

GUAY

ARGENTINIEN-PARAGUAY-URUGUAY SÜD-AMERIKA ARGENTINIEN

Argentinische Republik 2.780.403 km� 41.803.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Buenos Aires mit 2.890.151 Einwohnern, wobei im gesamten städtischen Bereich von Buenos Aires weit über 13 Millionen Menschen leben. 75 % der Bevölkerung sind römisch-katholischen Glaubens, eine Minderheit von 9 % evangelischen Glaubens (inkl. Pfingstler), neben Muslimen, Juden, Orthodo-xen und Anglikanern.

PARAGUAY

Republik Paraguay 406.752 km� 6.918.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Asunción mit 512.112 Einwohnern. 90 % der Bevölkerung sind katholisch. Neben diesen bilden 6 % Protestanten, Ang-likaner, Juden und Orthodoxe eine deutliche Minderheit.

URUGUAY

Republik Uruguay 176.215 km� 3.419.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Montevideo mit 1.304.687 Einwohnern. Zur Römisch-Katholischen Kirche gehören 75 % der Uruguayer. Mit einem Anteil von 2,8 % bilden die Protestanten neben Juden, Orthodoxen, Anglikanern und Muslimen eine Minderheit.

Partnerkirchen des GAW der EKD sind die

EVANGELISCHE KIRCHE AM LA PLATA (Iglesia Evangélica del Río de La Plata – IERP) mit 27.500 Gemeindegliedern in 45 Großgemeinden (insgesamt 255 Predigtplätze) mit 60 Pastorinnen und Pastoren (11 % weibliche Pfarrerschaft) und Diakoninnen und Diakonen.

Kirchenleitung: Sucre 2855, 3° piso C1428DVY Buenos Aires, ARGENTINIEN Tel. und Fax: (0054 11) 47 87 04 36 E-Mail: [email protected] Internet: www.ierp.org.ar

Page 242: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

240A

RGEN

TIN

IEN

/ PA

RAGU

AY/ U

RUGU

AY

Präsident: Pastor Carlos A. Duarte Voelker Tel.: (0054 11) 47 87 03 35 E-Mail: [email protected]

Generalsekretärin: Pastorin Sonia Skupch Tel.: 0054 11) 47 68 51 22 E-Mail: [email protected]

Evangelisch-Diakonische Lic. Nicolás Rosenthal Stiftung Hora de Obrar Tel. und Fax: (0054 11) 47 87 04 36

Direktor: E-Mail: [email protected]

Ansprechpartner Mg. David Cela Heffel GAW-Projekte: E-Mail: [email protected] 1843 entstand die erste Kirchengemeinde deutschsprachiger Einwanderer in Bue-nos Aires. 1899 schlossen sich die deutschsprachigen Gemeinden in Argentinien sowie in Uruguay und Paraguay zur Deutschen Evangelischen La Plata Synode zusammen. Diese gehörte formell zur Evangelischen Landeskirche Preußens, spä-ter zur Deutschen Evangelischen Kirche. Erst 1965 wurde die IERP selbstständig.

Nach einem langen Dialog mit den Reformierten Kirchen in Argentinien wurde 2010 die Vereinigung unterzeichnet, weshalb die IERP und die Reformierten Kir-chen in Argentinien sich seitdem als eine Kirche verstehen. Die IERP ist in sieben Distrikte aufgeteilt:

• Argentinien: Distrikte Entre Ríos, Misiones, Oeste, Metropolitano und Sur • Distrikt Uruguay • Distrikt Paraguay

Die stärkste Gemeindedichte gibt es in den argentinischen Provinzen Entre Ríos, Santa Fe, Misiones und in Paraguay. In Uruguay gibt es nur drei Gemeinden: in der Hauptstadt, in der Schweizer Kolonie Nueva Helvecia und im Nordwesten mit Pfarrstellen in Paysandú und Young.

Die Gemeinden in der IERP müssen für ihre Unkosten selbst aufkommen und unter anderem die Gehälter ihrer Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Diakoninnen und Dia-kone bezahlen. Einige Gemeinden können ihre eigenen Ausgaben finanzieren, aber keine Beiträge an die Gesamtkirche leisten. Darüber hinaus gibt es Gemein-den, die von der Kirchenleitung eine Beihilfe zu ihren Haushalten erhalten.

Die IERP beteiligt sich in verschiedenen ökumenisch-diakonischen Projekten, wie z. B. Argentinischer Flüchtlingsausschuss (Comisión Argentina para los Refugiados), Ökumenische Menschenrechtsbewegung (Movimiento Ecuménico por los Derechos Humanos), Gemeinsamer Missionsrat für Ureinwohner in Argentinien (Junta Unida de Misiones) u.a.

Page 243: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

241

ARG

ENTI

NIE

N/ P

ARA

GUAY

/ URU

GUAY

Die IERP ist Mitglied des Lutherischen Weltbundes, der Weltgemeinschaft Refor-mierter Kirchen, des Ökumenischen Rates der Kirchen und der Gemeinschaft Evan-gelischer Kirchen in Europa. Außerdem ist sie Mitglied im Lateinamerikanischen Kirchenrat, in der Vereinigung der presbyterianischen und reformierten Kirchen in Lateinamerika u.a. Die IERP lebt in Kirchengemeinschaft mit der Vereinigten Evan-gelisch-Lutherischen Kirche, mit der Evangelischen Methodistischen Kirche in Argentinien und mit der Evangelischen Waldenserkirche am La Plata.

Ausbildungsstätte

EVANGELISCHE HOCHSCHULE FÜR THEOLOGISCHE STUDIEN (Instituto Superior Evangélico de Estudios Teológicos – ISEDET)

Am 23. Mai 2015 hat die Generalversammlung der neun Trägerkirchen der ISEDET beschlossen, die Ausbildungsstätte wegen der akuten Finanzierungsprobleme zu schließen. Für die Abwicklung waren zwei Jahre vorgesehen, damit die Studierenden ihr Studium abschließen können. Die IERP arbeitet aktuell an Folgekonzepten. EVANGELISCHE WALDENSERKIRCHE AM LA PLATA (Iglesia Evangélica Valdense del Río de la Plata) mit 14.000 Gemeindegliedern in 15 Gemeinden in Uruguay und zehn in Argentinien mit 25 Pfarrern. Mesa Valdese Av. Daniel Armand Ugón 1488 (Kirchenleitung): CP 70202 Colonia Valdense, URUGUAY Tel.: (00598 455) 887 94 Fax: (00598 455) 881 10

E-Mail: [email protected] und [email protected]

Moderatorin: Pastorin Carola Tron E-Mail: [email protected] Auslandskontakte: Milka Charbonnier E-Mail: [email protected] und [email protected] Die ersten Waldensergemeinden am La Plata entstanden 1858. Die Evangelische Waldenserkirche am La Plata ist Mitglied im Bund der Evangelischen Kirchen in Uruguay (FIEU) und bildet mit den Waldensern in Europa eine gemeinsame Synode, die sich im Februar in Lateinamerika und im August in Europa trifft. Sie ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Page 244: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

242A

RGEN

TIN

IEN

/ PA

RAGU

AY/ U

RUGU

AY

Ökumene ARGENTINISCHER BUND EVANGELISCHER KIRCHEN (Federación Argentina de Iglesias Evangélicas – FAIE) mit 19 Mitgliedskirchen. Präsident: Pastor Nestor Oscar Miguez Condarco 321 C1406AFE Buenos Aires, ARGENTINIEN Tel. und Fax: (0054 11) 46 11 14 37 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.faie.org.ar BUND DER EVANGELISCHEN KIRCHEN IN URUGUAY (Federación de Iglesias Evangélicas del Uruguay – FIEU) mit acht Mitgliedskirchen. Präsident: Pastor Hugo Armand Pilón Estero Bellaco 2676, 11600 Montevideo, URUGUAY Tel.: (00598) 24 87 33 75, Fax: (00598) 24 87 21 81 E-Mail: [email protected] und [email protected] LATEINAMERIKANISCHER KIRCHENRAT (Consejo Latinoamericano de Iglesias – CLAI) Der CLAI wurde 1982 in Lima als Zusammenschluss von christlichen Kirchen und Organisationen Lateinamerikas mit dem Ziel gegründet, die Einheit der Christen zu fördern. Seine Mitglieder stammen vor allem aus dem evangelischen und evange-likalen Bereich. Präsident: Pastor Felipe Adolf E-Mail: [email protected] Zentrale: CLAI Inglaterra N32-113 y Mariana de Jesús Casilla de Correo 17-08-8522, Quito, ECUADOR Tel.: (00593 2) 256 83 73 und 252 99 33 Fax: (00593 2) 255 39 96 Internet: www.claiweb.org

Page 245: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

243

ARG

ENTI

NIE

N/ P

ARA

GUAY

/ URU

GUAY

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

ARGENTINIEN – Süd-Amerika Theologische Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit in der IERP Antragsteller Evangelische Kirche am La Plata (Iglesia Evangélica del Río de La Plata - IERP). Ver-antwortlich: Pastor Carlos A. Duarte Voelker, Kirchenpräsident, Sucre 2855, 3° piso, C1428DVY Buenos Aires, ARGENTINIEN, Tel. und Fax: (0054 11) 47 87 04 36, E-Mail: [email protected], Internet: www.ierp.org.ar Projektbeschreibung Theologische Ausbildung Das „Instituto Superior Evangélico de Estudios Teológicos“ (ISEDET) in Buenos Aires - getragen von neun evangelischen Kirchen am La Plata - wurde auf Grund der schwierigen ökonomischen und rechtlichen Situation des ISEDET geschlossen. Die Kirchenleitung der IERP will dennoch eine gute und fundierte theologische Ausbildung sicherstellen und hat dafür ein Konzept erarbeitet, das eine solide Theologieausbildung gewähren soll. Für den dafür notwendigen Ausbildungsfonds wird das GAW um Unterstützung gebeten. PROJEKTFÖRDERUNG * € 5 000 Öffentlichkeitsarbeit „Vida Abundante“ ist die Kirchenzeitschrift der IERP mit einer Auflage von 1.600 Stück. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Stärkung der gemeinsamen Identität der Kirche, die in Argentinien, Uruguay und Paraguay präsent ist. Die Zeitschrift ist auf Unterstützung angewiesen, denn viele Familien können sie nicht bezahlen. Eine gedruckte Version bleibt wichtig. Die Erstellung einer online-Version soll jetzt mit den beantragten Mitteln unterstützt werden. PROJEKTFÖRDERUNG * € 3 000 Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche am La Plata hat die Anträge befürwortet.

Page 246: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

244A

RGEN

TIN

IEN

/ PA

RAGU

AY/ U

RUGU

AY

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

URUGUAY – Süd-Amerika Renovierung des „Centro Emmanuel" in Colonia Valdense Antragsteller Centro Emmanuel. Verantwortlich: Raquel Malan, Av. Armand Ugón s/n, CP 70 202 Colonia Valdense, Dpto. de Colonia, URUGUAY, Tel.: (00598) 45 58 89 90, E-Mail: [email protected], Internet: www.centroemmanuel.org Das „Centro Emmanuel“ wird von drei evangelischen Kirchen getragen. Es wurde im Jahr 1959 im Geiste von Taizé gegründet. Ziel war es, einen Ort der geistlichen Besinnung und des Rückzugs den Trägerkirchen anbieten zu können und auch die theologische Ausbildung zu unterstützen. Inzwischen hat sich das Zentrum weiterentwickelt. Es sieht seine Aufgaben im theo-logischen wie im ökologischen Bereich, um für Frieden, Gerechtigkeit und die Be-wahrung der Schöpfung einzutreten. Im Zentrum können derzeit bis zu 45 Personen untergebracht und verpflegt werden. Weiter gibt es einen 25 ha großen landwirt-schaftlichen Betrieb mit zehn Kühen, eigener Milch- und Käseproduktion. Ergänzt wird das durch Obst- und Gemüseanbau. Zehn Mitarbeiter sind beschäftigt. Insbesondere der Landwirtschaftsbetrieb will ein Zeichen im Kontext der großen Soja-Monokulturen setzen, die die Kleinbauern vertreiben und die Biodiversität gefährden. So hat sich das Zentrum zu einer Ausbildungsstätte für Kleinbauern entwickelt und bemüht sich darum, gemeinsam die erwirtschafteten Produkte zu vermarkten. Projektbeschreibung Der Gästebereich, in dem es bis heute nur Gemeinschaftsbäder gibt, muss drin-gend saniert werden. Zur Steigerung der Attraktivität soll die Anzahl der Gäste-zimmer zugunsten einer verbesserten Zimmerausstattung mit separaten Einzelbä-dern reduziert werden. Es gibt in erreichbarer Nähe keine Hotels, so dass man darauf baut, touristisch attraktiver zu werden, um damit das Zentrum nachhaltig zu stärken. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 44 000 €. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche am La Plata hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 11 000

Page 247: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

245

ARG

ENTI

NIE

N/ P

ARA

GUAY

/ URU

GUAY

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

ARGENTINIEN – Süd-Amerika Aufbau einer Sozialstation in Jardín América Antragsteller Evangelische Kirchengemeinde in Jardín América. Verantwortlich: Beatriz Mónica Gunzelmann, Venezuela 878, 3328 Jardín América, Misiones, ARGENTINIEN, Tel. und Fax: (0054 3743) 46 11 89, E-Mail: [email protected] Die Kirchengemeinde Jardín América entstand im Jahr 1970 im Wohnhaus eines Gemeindegliedes. Sie bildete sich aus Landbewohnern und Menschen, die aus Paraguay und Brasilien in die Region zogen. Im Jahr 1973 konnte die Gemeinde schon eine eigene Kirche einweihen. 1983 wurde die Gemeinde, inzwischen stark gewachsen, selbständig. Mittlerweile zählt sie 360 Gemeindeglieder in vier Pre-digtstätten. Der Gottesdienst ist in der Gemeinde wichtiger Begegnungs- und Kommunikationsort. Das Gemeindeleben ist vielfältig: Es gibt verschiedene Kin-der-, Jugend- und Frauengruppen. In der Kirchengemeinde hat sich eine Gruppe Ehrenamtlicher gebildet, die eine Verleihstation für orthopädische Hilfsmittel (Orthopädische Bank Andares) aufge-baut hat. Hier können Menschen mit Behinderungen – insbesondere Ältere oder zeitweise auf Pflege Angewiesene – Pflegebetten, Rollstühle, Krücken etc. für die notwendige Zeit ausleihen. Dieses diakonische Engagement richtet sich an die Kommune und deckt eine Lücke in der medizinischen Versorgung ab. Das Verleihen der Geräte erfolgt auf ehren-amtliche Weise. Es werden kleine Mietgebühren erhoben, die der Sozialstation und der Wartung der Geräte wieder zugutekommen. Des Weiteren organisiert die Sozi-alstation Präventions- und Fortbildungskurse zur Gesundheitsversorgung. Projektbeschreibung Um die Verleihstation für Orthopädische Hilfsmittel weiter aufzubauen, werden in der Gemeinde verschiedene Aktionen durchgeführt. Es besteht eine große Nach-frage und Bedarf, so dass die Gemeinde bei der Anschaffung weiterer Geräte auf Hilfe von außen angewiesen ist. Die Bitte an das GAW ist es, den Aufbau der Sozi-alstation und deren Ausstattung mit Geräten zu unterstützen. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 8 700 €. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche am La Plata hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 2 375

Page 248: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

246A

RGEN

TIN

IEN

/ PA

RAGU

AY/ U

RUGU

AY

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

ARGENTINIEN – Süd-Amerika

Sanierung des Gemeindezentrums in Posadas

Antragsteller Evangelische Kirchengemeinde in Leandro N. Alem. Verantwortlich: Gerardo Banach, Gemeindepräsident, Av. San Martín 651, Leandro N. Alem, Misiones, ARGENTINIEN, Tel. und Fax: (0054 9) 37 54 66 07 17, E-Mail: [email protected], Internet: www.sertierrafertil.com.ar

„Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist!“ so schrieb Dietrich Bonhoeffer. Das will die evangelische Gemeinde in Posadas mit Leben füllen und für die Men-schen da sein - in der 1-Millionen Einwohner zählenden Regionshauptstadt Misio-nes. Viele sind Migranten, die aus den ländlichen Regionen Misiones kommen, um Arbeit zu finden; viele sind Studierende, die an der großen Universität studieren; und dann sind da Kranke und deren Angehörige, die in dem besten Hospital der Region behandelt werden und keine bezahlbare Unterkunft finden. Die Gemeinde ist vor 20 Jahren mit diesen Menschen entstanden. Vorher gab es keine evangelische Gemeinde in Posadas. Jetzt hat sie schon 60 Gemeindeglieder. Zunächst trafen sie sich in einem kleinen Häuschen am Stadtrand, bis es ihr 2006 gelang, in unmittelba-rer Nähe zum Hospital ein Haus zu kaufen, das als Gemeindezentrum dient. Hier will sie „Kirche für andere sein“. Und weil in Misiones die Gemeinde wächst, soll sich bald ein Vikar um den wichtigen Gemeindeaufbau in Posadas kümmern und eine Krankenhaus- und Universitätsseelsorge aufbauen. In einem Gemeindesaal finden alle Aktivitäten statt. Zudem gibt es drei einfache Gästezimmer. Hier fiel der Ge-meinde die Begleitung der Menschen zu, die ihre Angehörigen im Hospital besuchen und sich einen längeren Aufenthalt in Posadas nicht leisten können. Das nahmen Gemeindeglieder wahr, als sie eine ganze Familie auf der Straße übernachten sahen. Daraus entstand die Idee, Gästezimmer für Besucher von Angehörigen des Kranken-hauses zur Verfügung zu stellen. Seitdem sind diese Zimmer immer ausgebucht.

Projektbeschreibung Die Gemeinde möchte das Gemeindezentrum sanieren – insbesondere die Gäste-zimmer. Zudem soll das Zentrum um einige Studentenzimmer erweitert werden, um Studierenden Zimmer zu vermieten. Dafür müssen das Gemeindezentrum auf-gestockt und die anstehenden Sanierungsarbeiten durchgeführt werden.

Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 89 925 €.

Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche am La Plata hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 19 625

Page 249: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

247

ARG

ENTI

NIE

N/ P

ARA

GUAY

/ URU

GUAY

Projektkatalog 2017 - Gustav-Adolf-Werk e.V.

ARGENTINIEN – Süd-Amerika Bau eines Pfarrhauses in San Martín de los Andes

Antragsteller Evangelische Kirchengemeinde „Rio Negro & Neuquén“ in Allen. Verantwortlich: Pastor Reiner Kalmbach, Los Álamos 156, 8370 San Martín de los Andes, ARGENTINIEN, Tel.: (0054 2972) 42 27 75, E-Mail: [email protected]

Die Gemeinde „Rio Negro & Neuquén“ wurde 1967 gegründet und liegt im Süden Argentiniens (Patagonien). Der Hauptsitz der Gemeinde ist in Allen, dem Zentrum im Tal des Rio Negro, wo sich die größte Obstproduktion der Welt befindet. 1998 begann eine missionarische Arbeit im 540 km entfernten San Martin de los Andes (22.500 Einwohner). Diese soll jetzt weiter stabilisiert und ein eigenständiges Gemeindegebiet werden. So wurde beschlossen, dass der Pfarrer nach San Martín de los Andes zieht, wo sich ein intensives Gemeindeleben entwickelt. „Immer mehr Menschen fliehen aus den großen Metropolen und suchen abseits einen Neustart“, schreibt Pfarrer Kalmbach. „Zudem bietet der wachsende Tourismus in der Region Einnahmen.“ Pfarrer Kalmbach ist auch für Missionsgemeinden wie in El Bolsón, südlich von San Martin gelegen, zuständig. Des Weiteren konnte in Abstimmung mit der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche eine Vereinba-rung geschlossen werden, dass Pfarrer Kalmbach auch deren Gemeinde in Barrilo-che, ein wichtiger argentinischer Touristenort, betreut. Mit Hilfe des Gustav-Adolf-Werks (PK 2001 und PK 2012) konnte schon ein Ge-meindesaal errichtet werden, der Pfingsten 2015 eingeweiht wurde. „Im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden, die über Mitgliederschwund klagen, steigt die Gemeindegliederzahl beständig“, schreibt Kalmbach. Derzeit hat die Gemeinde eine Pfarrwohnung angemietet. Da das auf Dauer zu teuer ist, ist der Bau eines eigenen Pfarrhauses dringend notwendig. Projektbeschreibung Der Pfarrsitz soll dauerhaft nach San Martín de los Andes verlegt werden, um die wachsende Gemeinde besser begleiten zu können. Das Pfarrhaus mit Gemeindebü-ro soll an den neu eingeweihten Gemeindesaal angebaut werden (Projektkatalog 2016/15 000 €, 2017/9 000 €).

Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 69 798 €.

Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche am La Plata hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 9 000

Page 250: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

248A

RGEN

TIN

IEN

/ PA

RAGU

AY/ U

RUGU

AY

Projektkatalog 2017 - Gustav-Adolf-Werk e.V.

URUGUAY – Süd-Amerika Pensionsfonds der Evangelischen Waldenserkirche am La Plata Antragsteller Evangelische Waldenserkirche am La Plata. Verantwortlich: Moderatorin Carola Tron, Av. Daniel Armand Ugón 1488, CP 70202 Colonia Valdense, URUGUAY, Tel.: (00598 455) 887 94, Fax: (00598 455) 881 10, E-Mail: [email protected] und [email protected] Die Evangelische Waldenserkirche am La Plata muss ihren pensionierten Pastoren Pensionen zahlen, was die Kirche in ihren Entwicklungsmöglichkeiten einschränkt. Das hat politische, aber auch theologische Gründe: Das biblisch-theologische Ver-ständnis der Waldenser erlaubt nur den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Gehälter zu zahlen, die für das tägliche Leben dringend benötigt werden. Privat vorsorgen kann man damit nicht. Zudem war es in den schwierigen 1960er und 70er Jahren nicht möglich, in die Pensionskasse einzuzahlen und vorzusorgen. Insgesamt sind die Pensionen in Lateinamerika sehr niedrig. Oft erhalten die Pfarrer noch nicht einmal die Hälfte von dem, was sie in aktiver Zeit erhielten. Einige emeri-tierte Pastoren arbeiten selbstverständlich weiter und unterstützen die Gemeinden. Natürlich gibt es auch einige, die das aus Altersgründen nicht mehr können, wie z.B. Pastor em. Rostan (*1928). Er lebt mit seiner Ehefrau im Altenheim der Kirche und hilft bei der Seelsorge in diesem Haus. Pastorin em. Geymonat (*1938) lebt mit ihrem Mann in Buenos Aires und arbeitet noch aktiv in der Waldensergemeinde mit. Sie vertritt ihre Kirche bei ökumenischen Aktivitäten. Projektbeschreibung Die Waldenserkirche unterstützt ihre ehemaligen Pfarrer finanziell, da sie sonst nicht genügend Auskommen hätten. Zurzeit sorgt sie für 11 Ruheständler. Der Gesamthaushalt der Kirche ist durch die Solidarität mit den pensionierten Pfarrern und Pfarrerinnen sehr belastet. Um die Mission der Kirche nicht zu gefährden, bittet die Waldenserkirche am La Plata um Hilfe. Die erbetene Hilfe deckt ca. 17% dessen, was für die 11 pensionierten Pfarrer und Pfarrerinnnen aufgebracht wer-den muss. Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Evangelische Landeskirche in Baden. Die Kirchenleitung der Evangelischen Waldenserkirche am La Plata hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG * € 17 000

1 11

Page 251: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

BOLIVIEN

BOLI

VIEN

Page 252: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

250BO

LIVI

EN

BOLIVIEN SÜD-AMERIKA

Republik Bolivien 1.098.581 km� 10.848.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Sucre mit 237.480 Einwohnern, während die Regierung ihren Sitz in La Paz hat. La Paz – hier leben 757.184 Menschen – liegt in einer Höhe von 3.200 bis 4.100 m und ist damit der höchstgelegene Regierungssitz der Erde. Der Römisch-Katholischen Kirche, die weiterhin als staatlich bevorzugt gilt, gehö-ren 78 % der Bevölkerung an, während die Protestanten mit einem Anteil von 16 % neben den Orthodoxen, Juden, Muslimen und vereinzelten Anhängern des Baha-ismus eine deutliche Minderheit bilden. Partnerkirche des GAW der EKD ist die BOLIVIANISCHE EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE (Iglesia Evangélica Luterana Boliviana – IELB) mit ca. 18.000 Gemeindegliedern in 105 Gemeinden, 30 Filialen und 11 Distrikten (La Paz, Caranavi, Sorata, Viacha, Lago, Mocomoco, Muñecas, Franz Tamayo, Andi-no Norte, Charazani, Apolo). Von den insgesamt 146 Gemeindeleiterinnen und -leitern, Laienpastoren und Evangelisten sind nur 26 ordiniert, davon zwei Frauen. Daneben gibt es fünf sog. Pastorinnen „autorizadas“. Präsident: Pastor Emilio Aslla Flores Calle Rio Piraí N° 958 Zona El Tejar, La Paz, BOLIVIEN

Tel.: (00591 2) 238 34 42 Fax: (00591 2) 238 00 73 Mobil: (00591) 68 08 61 43 E-Mail: [email protected] und [email protected]

Missionssekretär: Pastor Dionicio Calla Mamani Tel.: (00591 2) 72 54 96 17 Die IELB geht auf die Missionsarbeit von Missionaren der Liga de Oración y Misión Mundial aus den Vereinigten Staaten zurück, die im Jahr 1938 in Mocomoco ihre Tätigkeit begonnen hatten. Die Missionsarbeit richtete sich an Menschen indigener Herkunft, vor allem an Aymará, aber auch Quechua und Tieflandindianer, die die Mehrheit der Bevölkerung Boliviens ausmachen. Nachdem die US-amerikanischen Missionare 1972 Bolivien verlassen hatten, wurde die IELB noch im selben Jahr als selbstständige Kirche gegründet. Die Arbeit der IELB basiert größtenteils auf dem Laienpastorat. Auch ausgebildete Theologinnen und Theologen brauchen in der Regel einen weiteren Beruf, von dem

Page 253: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

251

BOLI

VIEN

sie leben können. Die Gemeinden sind kaum in der Lage, Gehälter für Pfarrer zu bezahlen. 30 % der Gemeindeglieder leben in den großen Städten. Häufig treibt die Not die Menschen dazu, in die Städte zu emigrieren. Für die Integration der Mitglieder, die in die Städte gehen, haben die Gemeinden Programme entwickelt, um sich diesen neuen Herausforderungen, insbesondere in Bildungsfragen, zu stellen. Die Bolivianische Evangelisch-Lutherische Kirche ist Mitglied im Lutherischen Weltbund, im Ökumenischen Rat der Kirchen und im Lateinamerikanischen Kir-chenrat. Neben der IELB gibt es weitere lutherische Kirchen in Bolivien: Iglesia Evangélica Luterana de Habla Alemana, Iglesia Cristiana Evangélica Luterana und Federación de Iglesias Evangélicas Luteranas. Im Kontext des Reformationsjubiläums 2017 ist unter dem Leitwort „Zur Gemeinschaft berufen“ eine gemeinsame Konsultation in Planung. Ziel ist es, zu einer stärkeren Zusammenarbeit unter den unterschiedli-chen lutherischen Kirchen zu kommen.

Page 254: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

252BO

LIVI

EN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

BOLIVIEN – Süd-Amerika „Neue Wege gehen“ (Un nuevo caminar) – Bildungsprojekte für be-

nachteiligte indigene Gemeinschaften Antragsteller Bolivianische Evangelisch-Lutherische Kirche (IELB). Verantwortlich: Pastor Emilio Aslla Flores, Kirchenpräsident, Calle Rio Piraí N° 958, Zona El Tejar, La Paz, BOLIVIEN, Tel.: (00591 2) 238 34 42, Fax: (00591 2) 238 00 73, E-Mail: eaf2000@ hotmail.es und [email protected] Bolivien gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Nahezu 60 % der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Das hat sich auch seit der Wahl des ersten indigenen Präsidenten des Landes, Evo Morales Ayma, im Jahre 2005 nicht grundlegend geändert. Ein Großteil der Bevölkerung Boliviens sind einfache Bauern, die arm geblieben sind. Viele lutherische Gemeinden gibt es auf dem Land. Hauptsächlich leben diese indigenen Gemeinschaften von Ackerbau und Viehzucht. Sie produzieren in der Regel nur für den eigenen Verbrauch. Bedroht sind die indigenen Gemeinschaften durch Wassermangel, Migration in die Städte und durch Kolonisation von außen. Das betrifft insbesondere Zonen, die nicht auf dem Altiplano liegen. Kinder und Frauen sind die am stärksten Betroffenen der ökonomischen Krise und der gesellschaftlichen Veränderungen. Auch gibt es nach wie vor eine Diskriminierung derer, die nur ihre indigene Muttersprache beherrschen. Insbesondere Kinder und Jugendliche sind dadurch benachteiligt. Lehrer sind oft nicht dazu ausgebildet, zweisprachig zu unterrichten. Die Kirche hat es sich zur Aufgabe gemacht, den benachteiligten indigenen Gemeinschaften solidarisch zur Seite zu stehen und sie durch Bildungsprogramme zu unterstützen, um ihre Lebenssituation zu verbessern. Projektbeschreibung In den Provinzen Larecaja, Batallas und Ayata sollen in Aymara- und Quechua-Gemeinden folgende diakonische Aktivitäten gefördert werden: Kinderbetreuung, Hausaufgabenhilfe, Ausbildung für Frauen im Umgang mit „Carpas Solares“ (Gewächshäuser), Anbaumethoden und handwerkliche Tätigkeiten. Auch sportliche Aktivitäten und Musikunterricht sollen gefördert werden. Die Kirchenleitung der Bolivianischen Evangelisch-Lutherischen Kirche hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 20 000

Page 255: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

BRASILIEN

BRA

SILI

EN

Page 256: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

BRASILIENBR

ASI

LIEN

Page 257: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

255

BRASILIEN SÜD-AMERIKA

Föderative Republik Brasilien 8.547.404 km� 202.034.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Brasília (Brasilia) mit 2.852.372 Einwohnern. 64,6 % der Bevölkerung sind Katholiken und 22,2 % Protestanten, wobei eine starke Zunahme evangelischer Freikirchen (Pfingstkirchen) zu verzeichnen ist. Weitere Minderheiten sind Muslime, Juden, Orthodoxe, Anglikaner, Buddhisten, Bahai sowie Anhänger von indianischen und afrobrasilianischen Kulten. 8 % der Bevölkerung sind religionslos.

Partnerkirche des GAW der EKD ist die

EVANGELISCHE KIRCHE LUTHERISCHEN BEKENNTNISSES IN BRASILIEN (EKLBB) (Igreja Evangélica de Confissão Luterana no Brasil – IECLB) mit 671.389 Gemeindegliedern in 18 Synoden (486 Parochien) und 1.799 Gemein-den und 1.014 Predigtstellen mit 974 Pfarrerinnen und Pfarrern, 86 Diakoninnen und Diakonen, 51 Diakonissen, 43 Missionarinnen und Missionaren, 66 Kateche-tinnen und Katecheten.

Rua Senhor dos Passos 202 90020-180 Porto Alegre/RS, BRASILIEN Caixa Postal 2876 90001-970 Porto Alegre/RS, BRASILIEN Tel.: (0055 51) 32 84 54 00 Fax: (0055 51) 32 84 54 19 Internet: www.luteranos.com.br

Präsident: Pastor Dr. Nestor Paulo Friedrich E-Mail: [email protected]

Generalsekretärin: Diakonin Ingrit Vogt E-Mail: [email protected]

Die EKLBB ist aus der Migration von Deutschen nach Brasilien im 19. Jahrhundert hervorgegangen. Die ersten Gemeinden entstanden 1824 in Nova Friburgo und São Leopoldo. 1949 haben sich die vier Synoden auf dem Gebiet Brasiliens zu einem Bund zusammengeschlossen. Seit 1968 heißt die Kirche offizell die Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien. Die EKLBB ist eine vielfältige und lebendige Kirche. In ihrem Bereich gibt es 51 Schulen, die in einem Schulverband zusammengefasst sind. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es jedoch allein im Bundesstaat Rio Grande do Sul mehr als 500 Schulen. Außerdem existieren 15 Altenheime, die durch die Kirche betreut werden und 40 Kinderheime und Jugendzentren, in denen sozialdiakonische Unterstützung geboten wird. Die Öffentlichkeitsarbeit der Kirche geschieht über die Zeitung „JOREV

BRA

SILI

EN

Page 258: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

256BR

ASI

LIEN

Luterano” und verschiedene regionale Zeitungen, einer Zeitschrift, Radiostationen und kleinere Sender, die die „Evangelische Stunde“ ausstrahlen. Da noch viele Gemeindeglieder auf dem Land leben, engagiert sich die Organisation CAPA (Centro de Apoio e Promoçã da Agroecologia) mit Projekten zugunsten einer alternativen und gesunden Agrarproduktion, um somit ein Zeugnis für die Gesell-schaft zu geben. Ein weiterer Arbeitszweig ist COMIN (Conselho de Missão entre Povos Indígenas), der sich mit der Arbeit mit indigenen Völkern widmet. Die EKLBB ist Mitglied im Nationalen Rat Christlicher Kirchen (Conselho Nacional de Igrejas Cristãs), im Ökumenischen Rat der Kirchen und im Lutherischen Weltbund. Partnerorganisation des GAW der EKD in der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien ist das

GUSTAV-ADOLF-WERK IN BRASILIEN (Obra Gustavo Adolfo da Igreja Evangélica de Confissão Luterana no Brasil – OGA)

Präsident: Prof. Osmar Luiz Witt Rua Álvares de Azevedo, 164 93040-450 São Leopoldo/RS, BRASILIEN Tel.: (0055 51) 21 11 14 22 und 30 91 19 01 E-Mail: [email protected]

Geschäftsstelle: Rua Sinodal Nr. 50 Bairro Morro do Espelho 93030-225 São Leopoldo/RS, BRASILIEN Tel. und Fax: (0055 51) 35 89 10 98 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.luteranos.com.br/oga

Generalsekretär: Pastor Martin Volkmann

Sekretariat: Elisabetha Kannenberg E-Mail: [email protected] RAT FÜR MISSION UNTER INDIGENEN (Conselho de Missão entre Povos Indígenos − COMIN)

Leiterin: Pfarrerin Dr. Renate Gierus Rua Amadeo Rossi, 467 93030-220 São Leopoldo/RS, BRASILIEN Tel.: (0055 51) 35 75 03 03, Tel. und Fax: (0055 51) 35 90 14 40 E-Mail: [email protected] Internet: www.comin.org.br

Page 259: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

257

BRA

SILI

EN

Ausbildungsstätten

THEOLOGISCHE HOCHSCHULE (Escola Superior de Teologia - EST)

Rektor: P.Dr. Wilhelm Wachholz Rua Amadeo Rossi, 467, Caixa Postal 14 93001-970 São Leopoldo/RS, BRASILIEN Tel.: (0055 51) 21 11 14 00, Fax: (0055 51) 21 11 14 11 E-Mail: [email protected], Internet: www.est.edu.br

FACULDADE DE TEOLOGIA EVANGÉLICA EM CURITIBA (FATEV)

Rektor: Missionar Rodomar Ricardo Ramlow Rua Francisco Caron, 630 – Pilarzinho, Caixa Postal 18120 80811-970 Curitiba/PR, BRASILIEN Tel.: (0055 41) 33 52 50 30, Fax: (0055 41) 33 52 69 62 E-Mail: [email protected], Internet: www.fatev.org

FACULDADE LUTERANA DE TEOLOGIA (FLT)

Rektor: Dr. Claus Schwambach Rua Walli Malschitzki, 164, Caixa Postal 431 89285-295 São Bento do Sul/SC, BRASILIEN Tel.: (0055 47) 36 35 11 08-231 Fax: (0055 47) 36 35 11 08-240 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.flt.edu.br Ökumene

NATIONALER RAT CHRISTLICHER KIRCHEN (Conselho Nacional de Igrejas Cristãs – CONIC) gegründet 1982

Präsident: Bischof Flávio Augusto Borges Irala (Bischöflich-Anglikanische Kirche)

Exekutivsekretärin: Pfarrerin Romi Márcia Bencke (EKLBB) SCS Quadra 01 Bloco E Edifício Ceará 713 70303-900 Brasília/DF, BRASILIEN Tel.: (0055 61) 321 40 34, Fax: (0055 61) 321 83 41 E-Mail: [email protected] Internet: www.conic.org.br

Page 260: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

258BR

ASI

LIEN

Mitgliedskirchen: • Römisch-Katholische Kirche (Igreja Católica Apostólica Romana) • Syrisch-Orthodoxe Kirche (Igreja Católica Ortodoxa Siriana do Brasil) • Christlich-Reformierte Kirche (Igreja Cristã Reformada) • Bischöflich-Anglikanische Kirche (Igreja Episcopal Anglicana do Brasil) • Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (Igreja Evangélica de Confissão Luterana no Brasil) • Vereinigte Presbyterianische Kirche (Igreja Presbiteriana Unida) • Griechisch-Orthodoxe Kirche • Anthiochenische Orthodoxe Kirche

sowie acht assoziierte Organisationen

Page 261: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

259

BRA

SILI

EN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

BRASILIEN – Süd-Amerika

Sanierung des Gemeindezentrums in Cascavel Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Cascavel. Verantwortlich: Debora Laize Lampert Gnass, Rua Antonio Alves Massaneiro, 214, 85812-090 Cascavel/PR, BRASILIEN, Tel.: (0055 45) 30 35 32 63, E-Mail: [email protected] Sechs Familien gründeten im Jahr 1956 die evangelische Gemeinde in Cascavel. Heute gehören ihr 1.000 getaufte Mitglieder an und noch fünf weitere Predigtstät-ten. Genau im Zentrum der 310.000 Einwohner zählenden Stadt befindet sich das Gemeindezentrum. Die Aktivitäten der Gemeinde sind vielfältig und beginnen bei den wöchentlichen Gottesdiensten und den Kasualien. In der Seniorenarbeit gibt es einen Besuchs-dienst, Vorträge und eine Tanzgruppe. Die Frauengruppe ist sehr aktiv in der Beglei-tung Notleidender, den Besuchen Alter und Kranker und eines Handarbeitskreises. Mit einem Musikprojekt für Kinder und Jugendliche wirkt die Gemeinde in die Kom-mune hinein. Die verschiedenen Gemeindegruppen organisieren im Laufe eines Jahres für die gesamte Gemeinde Feste, um den Zusammenhalt zu stärken. Projektbeschreibung Das Gemeindezentrum wurde 1966 erbaut. Es muss dringend renoviert werden. Die Renovierung durch die Gemeinde erfolgt in mehreren Etappen. Zunächst wurden die Sanitäreinrichtungen renoviert. 2016 soll dank einer Unterstützung der Stadt die Küche saniert werden. Die Gemeinde bittet um einen Zuschuss für die Renovie-rung von zwei Gemeinderäumen, die für die verschiedenen Gruppen- und Gemein-deaktivitäten gebraucht werden. Die OGA-Projektkommission der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 9 000

Page 262: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

260BR

ASI

LIEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

BRASILIEN – Süd-Amerika

Neubau einer Kirche in Maracaju Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Maracaju. Verantwortlich: Katharina A.M. Hoos, Rua Jucelino Kubitscheck, 280 Dom Bosco, 79150-000 Maracajú/MS, BRASILIEN, Tel.: (0055 67) 34 54 14 83, E-Mail: [email protected] und [email protected] 43.000 Einwohner leben in der tropischen Stadt Maracaju, die an den Flüssen Rio Brilhante und Rio Santa Maria im Bundesstaat Mato Grosso gelegen ist. In den 1960er und -70er Jahren erlebte der Bundesstaat eine Zuwanderungswelle – auch von lutherischen Siedlern, die, aus dem Süden kommend, auf der Suche nach besse-ren Lebensbedingungen waren. Zum Glück gab es in dieser Region schon Lutheraner, so dass die lutherischen Neusiedler leichter Anschluss fanden. 1974 gründete sich schließlich die lutherische Gemeinde. Die ersten Jahre waren schwierig. Die Ge-meinde wuchs ständig, so dass bald Raumnot bestand. In dieser Anfangszeit konnte die Gemeinde für einige Jahre die katholische Kirche für ihre Gottesdienste mitnut-zen. 1980 konnte ein eigenes Gemeindezentrum eingeweiht werden. Derzeit gehören 80 Familien der Gemeinde an, die sich regelmäßig zum Bibelstudi-um trifft. Neben dem Kindergottesdienstkreis gibt es einen Chor, Ehepaarkreis, Frauengruppe und Kinder- und Jugendgruppen. Auch diakonisch ist die Gemeinde tätig für Kinder aus der Nachbarschaft des Kirchenzentrums. Aufgrund der Geschich-te der Gemeinde spielt die Ökumene eine wichtige Rolle. Projektbeschreibung Die Gemeinde hat keine eigene Kirche. Die Hoffnung war immer da, irgendwann ein eigenes Kirchgebäude zu haben. Das ist gelungen, indem man ein Grundstück gefunden hat und darauf den Rohbau mit eigenen Mitteln bis August 2015 voran-brachte. Die Gemeinde bittet das GAW um Hilfe für den Innenausbau der Kirche. Die OGA-Projektkommission der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 10 000

Page 263: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

261

BRA

SILI

EN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

BRASILIEN – Süd-Amerika

Errichtung eines neuen Altarraumes in Novo Hamburgo

Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde „Bom Pastor“ in Novo Hamburgo. Verantwortlich: Pfarrer Jaime Jung, Rua Travessão, 1165, Bairro Rondônia, 93415-370 Novo Hamburgo/RS, BRASILIEN, Tel.: (0055 51) 30 35 58 58, E-Mail: [email protected]

Die Gemeinde „Zum Guten Hirten“ in Novo Hamburgo, einer 250.000 Einwoh-nerstadt in der Nähe von Porto Alegre, befindet sich in einem sozial schwachen Stadtteil. Wie viele Großstädte ist Novo Hamburgo geprägt von Gewalt, Drogen-handel und sozialer Ungleichheit. Die Stadt gilt als „Schuh-Hauptstadt“ Brasili-ens. Jedoch befindet sich diese Industrie in einer tiefen Krise, von der auch die Kirchengemeinde betroffen ist. Die Beiträge der Gemeindeglieder sind zurückge-gangen. In Novo Hamburgo gibt es neun lutherische Gemeinden. Gleichzeitig ist die Stadt katholisch geprägt. Evangelikale Kirchen sind auch hier am Wachsen. In diesem Umfeld will die lutherische Gemeinde „Zum Guten Hirten“ Zeugnis vom Evangelium geben. 1966 wurde die Gemeinde, die anfangs von einer Diakonisse geleitet wurde, selbständig. 1999 konnte sie ein Gemeindezentrum mit Kirche und Pfarrwohnung bauen. Auch eine Sporthalle gehört dazu und ermöglicht Einnah-men. Die Gemeinde zählt 320 Glieder, von denen ca. 80 regelmäßig den Sonn-tagsgottesdienst besuchen. Es gibt ein lebendiges und vielfältiges Gemeindean-gebot wie Bibelkreise, Familientreffen, Kinder- und Jugendgruppen. Durch die wirtschaftliche Lage des Landes, und dass die meisten Gemeindeglieder nur kleine Gehälter haben, muss die Gemeinde durch besondere Aktivitäten selbst Mittel erwirtschaften. Der Pfarrer kann nur zur Hälfte bezahlt werden. Er verdient sich sein restliches Gehalt bei einem lokalen kirchlichen Radiosender. Projektbeschreibung 50 neue Kirchenbänke und die Umgestaltung des Altarraumes – das wünscht sich die lutherische Gemeinde „Zum Guten Hirten“ in Novo Hamburgo. Die alten Kir-chenbänke sind wurmstichig und instabil. Der Altarraum ist gegenwärtig sehr dunkel. Er soll mit weißen Gipskartonwänden umgestaltet und mit einem Teppich-boden versehen werden. Licht soll in den Altarraum und somit in das Leben der Menschen kommen, denn Jesus Christus spricht: „Ich bin das Licht der Welt!“.

Die OGA-Projektkommission der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 4 500

Page 264: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

262BR

ASI

LIEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

BRASILIEN – Süd-Amerika Dachsanierung der Kirche in Pelotas Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde „São Lucas“ in Pelotas. Verantwortlich: Pfarrer Gleidson Ademir Fritsche, Laura de Souza Lang, 244, 96020-630 Pelotas/RS, BRASILIEN, Tel.: (0055 53) 32 23 00 53, E-Mail: [email protected] und [email protected] Die Gemeinde „São Lucas“ entstand 1963 als Missionsgemeinde der im Zentrum Pelotas ansässigen Gemeinde „São João“. Es waren Bauern, die damals vom Land in die Stadt zogen und sich im Stadtteil Santa Terezinha ansiedelten. In den ersten Jahren traf sich die Gemeinde in der Schreinerei eines Gemeindegliedes zu den Got-tesdiensten und Bibelstunden. 1966 konnten ein Grundstück gekauft und eine Kir-che Schritt für Schritt gebaut werden - je nachdem, wann wieder Geld da war. 1975 wurden dann Kirche und Gemeindehaus vollendet und eingeweiht. Die Gemeinde zählt über 1.400 Gemeindeglieder, von denen sich die Hälfte aktiv am Gemeindeleben beteiligt. Für alle Altersgruppen gibt es Angebote bis hin zu Grup-pen, die sich aktiv bei der Gottesdienstvorbereitung und –gestaltung einbringen. Es gibt gute ökumenische Kontakte mit der katholischen und anglikanischen Kirche. Die Gemeinde versteht sich als diakonische Gemeinde, denn es gibt im Umkreis zahl-reiche sehr bedürftige Menschen, die begleitet und unterstützt werden. Kleidung, Lebensmittel und andere Dinge werden verteilt. „Wir sind dankbar, dass es unsere Gemeinde gibt und wir das Evangelium von Jesus Christus aktiv leben können! Alles Leben und alle Aktivitäten finden unter dem Dach der Kirche statt – und das muss erneuert werden! “, schreibt Pfarrer Fritsche. Projektbeschreibung Die Kirche muss renoviert werden. Dachrinnen sollen ausgetauscht und mehrere Fenster erneuert werden. Auch der Kircheninnenraum soll saniert werden, wie z.B. der Altar und die Bestuhlung. Das will die Gemeinde mit eigenen Mitteln schaffen. Das GAW wird um Unterstützung für die Dachsanierung und der Anschaffung und Anbringung neuer Dachziegel gebeten. Denn: „Diaspora braucht Dächer!“ Die OGA-Projektkommission der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 9 000

Page 265: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

263

BRA

SILI

EN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

BRASILIEN – Süd-Amerika

Erweiterung des Gemeindezentrums in Petrolândia Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Petrolândia. Verantwortlich: Pastor Volmar A. Saueressig, Rua Aristiliano Ramos, 100 – Centro, 88430-000 Petrolândia/SC BRASILIEN, Tel.: (0055 47) 35 36 12 28, E-Mail: [email protected] und [email protected] Petrolândia ist eine Kleinstadt mit 6.200 Einwohnern im Bundesstaat Santa Catari-na. 400 Familien, das sind 990 getaufte Gemeindeglieder, gehören der Gemeinde an. Hauptsächlich besteht die Gemeinde aus Kleinbauern, Arbeitern und Kleinunter-nehmern. Da es in der Region wenig Chancen auf ein Weiterkommen gibt, verlassen viele Jugendliche nach der Schule die Region. Das wirkt sich auf die Gemeindestruk-tur aus. Es fehlt die mittlere Generation. Die Gemeinde beschreibt, dass der Schwerpunkt ihres Gemeindeaufbaus darin liegt, dass sie „Salz und Licht Jesus Christi für Petrolândia und für die Welt sein will.“ Das Gemeindeleben ist reich an Aktivitäten. Alle sollen dem Leitgedanken dienen, Menschen für Jesus Christus zuzurüsten. Die Gemeinde bemüht sich, Angebote für die Kommune zu machen und sich für die Belange der Stadtgesellschaft einzusetzen. Projektbeschreibung Das Gemeindezentrum entspricht nicht den Auflagen des Brandschutzes. Deshalb musste es vorübergehend geschlossen werden. Das Zentrum wird aber für die ver-schiedenen Aktivitäten gebraucht. Daher fordert die Gemeinde, das Zentrum zu erweitern und brandschutztechnisch zu verstärken. Dafür wird die Hilfe des GAW erbeten. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 78 600 €. Die OGA-Projektkommission der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 10 000

Page 266: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

264BR

ASI

LIEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

BRASILIEN – Süd-Amerika Bau eines Pfarrhauses in Santa Leopoldina Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Santa Leopoldina. Verantwortlich: Jacira Lenke Seidel, Gemeindesekretärin, Rua José de Anchieta Fontana, 27 – Centro, 29640-000 Santa Leopoldina/ES, BRASILIEN, Tel.: (0055 27) 32 66 11 46, E-Mail: [email protected] Santa Leopoldina wurde 1856 von Schweizer Immigranten gegründet. Schon kurze Zeit später folgten im Jahr 1857 ca. 200 Immigranten von Deutschland und Lu-xemburg. Den ursprünglichen Namen, „Cachoeiro de Santa Leopoldina“, bekam die Gemeinde 1860 von der Mutter des Kaisers von Brasilien Pedro II., Maria Leo-poldine, Erzherzogin von Österreich. In Santa Leopoldina – einer „Oase im Regen-wald“ - leben 13.000 Menschen. Davon gehören 2.000 zur evangelischen Gemeinde. Zum vereinigten Pfarrbezirk in Santa Leopoldina, der seit 2015 von Pastorin Ivan-da Keller betreut wird, gehören neun Orte. Die Gemeinde hat sich in dem wach-senden Ort viel vorgenommen. Sie will in die Stadt hineinwirken. In unmittelbarer Nachbarschaft wird eine Schule erweitert, die bald 1.200 Schüler haben wird. Darin sieht die Gemeinde große Chancen. Sie will die Beziehung zu dieser Schule stärken und ausbauen, um damit in der Region bekannter zu werden. Eine leben-dige Kinder- und Jugendarbeit prägt das Gemeindeleben. Wichtig ist auch die Posaunenmissionsarbeit. Projektbeschreibung Derzeit ist ein Pfarrhaus im Bau, das fertiggestellt werden muss. Die Gemeinde hat viele Aktionen gestartet, um einen guten Teil der Bauarbeiten selbst erledigen zu können. Das GAW wird gebeten, Mittel für den Innenausbau bereitzustellen. Die OGA-Projektkommission der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 10 000

Page 267: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

265

BRA

SILI

EN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

BRASILIEN – Süd-Amerika

Projektbeihilfen für die Indianermission der IECLB Antragsteller Indianermissionsrat der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (Conselho de Missão entre Índios - COMIN). Verantwortlich: Dr. Renate Gierus, Rua Amadeo Rossi, 467, 93030-220 São Leopoldo/RS, BRASILIEN, Tel.: (0055 51) 35 90 14 40, E-Mail: [email protected]

COMIN wurde 1982 mit dem Ziel gegründet, indigenen Völkern Brasiliens solida-risch zur Seite zu stehen. COMIN arbeitet mit folgenden indigenen Völkern zu-sammen: den Kaingang, Guarani und Xokleng in den Bundesländern Rio Grande do Sul und Santa Catarina, mit den Arara und Gavião in Rondônia und mit den Apurinã in Acre und im Süden des Bundesstaates Amazonas. Landesweit ist in Brasilien festzustellen, dass es auf der einen Seite Fortschritte bei der Rückgabe von Lände-reien an die indigenen Gruppen gibt, auf der anderen Seite aber auch neue Kon-flikte entstehen. COMIN bemüht sich hier um Dialog zwischen den Konfliktpartei-en. Ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit von COMIN liegt in Aus- und Weiterbil-dungsprogrammen für indigene Gruppen, um ihre Autonomie zu stärken. Zudem bemüht sich COMIN um Aufklärungsarbeit in der Gesellschaft, um ein Bewusstsein und Verständnis für das Leben und die Kultur indigener Völker zu entwickeln. Projektbeschreibung Kunsthandwerk und Handnäherei unter den Guarani-Frauen Es geht darum, das kulturelle Erbe zu pflegen und den Frauen die Chance auf fi-nanzielle Einnahmen zu geben. Die handwerklichen Fähigkeiten werden u. a. in Workshops weitergegeben. Förderung durch das GAW PK 2016-2018.

PROJEKTFÖRDERUNG € 4 000 €

Aus- und Weiterbildung in indigenen Gemeinschaften Das Projekt für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen in indigenen Gemeinschaften dient der Nahrungssicherung und Einkommensverbesserung. Die gemeinschaftli-che Landwirtschaft soll gestärkt und traditionelle indigene Heilkunst gefördert werden. Märkte für landwirtschaftliche Produkte und indigenes Kunsthandwerk sollen erschlossen sowie Bildungsworkshops zur Bienen- und Fischzucht durchge-führt werden. Förderung durch das GAW PK 2013-2017.

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000 € Die OGA-Projektkommission der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien hat den Antrag befürwortet.

Page 268: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

266BR

ASI

LIEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

BRASILIEN – Süd-Amerika Jährlich zu unterstützende Projekte für die Evangelische Kirche Lutherischen

Bekenntnisses in Brasilien (EKLBB) Stipendienfonds der Escola Superior de Teologia(EST) in São Leopoldo Die Unterstützung dieses Fonds ist wichtig, um den Studierenden aus einkom-mensschwachen Familien die Chance zu geben, Theologie zu studieren. Im Jahre 2016 konnten acht Studierende unterstützt werden. Auch für 2017 erbittet die EST Unterstützung für die Unterkunft, Verpflegung der Studierenden und Gebühren und Kosten für Fachliteratur und Materialien. Auch bei Krankheitsfällen wird oft Hilfe benötigt.

PROJEKTFÖRDERUNG * € 5 430 Schulstipendien des Erziehungsamtes der EKLBB (Departamento de Educação) in

São Leopoldo

Viele Schülerinnen und Schüler der über 50 Schulen der EKLBB können nur mit finanzieller Beihilfe eine Ausbildung machen. Sie kommen aus armen Familien. Die Schulstipendienaktion gibt evangelischen Schülerinnen und Schülern allge-meinbildender höherer Schulen die Möglichkeit, eine Ausbildung abzuschließen. Einige von ihnen werden später als Lehrer/in, Pfarrer/in, Katechet/in oder Dia-kon/in arbeiten.

PROJEKTFÖRDERUNG * € 10 000 Stipendien für die Lutherische Diakonische Vereinigung (Associação Diacônica

Luterana - ADL) in Serra Pelada

Die diakonische Ausbildung der ADL genießt ein hohes Ansehen in der EKLBB. Neben der Schulbildung gibt es eine vierjährige diakonische Ausbildung mit Unterricht, praktischer Arbeit und gemeinschaftlichem Leben. Großen Wert wird auf eine musi-kalische Ausbildung gelegt. 90 Jugendliche sind im Internat untergebracht. ADL bietet eine gute Vorbereitung für ein späteres Theologiestudium an der EST. Neben dem GAW beteiligen sich andere Förderer an den Stipendien für die ADL.

PROJEKTFÖRDERUNG * € 5 570

Page 269: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

267

BRA

SILI

EN

Beihilfe zum Kauf von Alben und Talaren für Absolventinnen und Absolventen

der theologischen Ausbildungsstätten in Brasilien Die angehenden Pfarrer/innen verfügen oft nicht über genügend Mittel, um einen eigenen Talar anzuschaffen. Der Zuschuss für die Anschaffung eines Talars beträgt zwischen 20-50 % des Kaufpreises. 15 Absolventen konnten im vergange-nen Jahr unterstützt werden.

PROJEKTFÖRDERUNG * € 1 500

Vertrauensgabe für das Gustav-Adolf-Werk der EKLBB in São Leopoldo (Obra

Gustavo Adolfo – OGA)

Für das jährlich stattfindende gesamtkirchliche Treffen der OGA und die Unterstüt-zung des Büros der OGA als Verbindungsbüro zum Gustav-Adolf-Werk gewährt das GAW eine jährliche Unterstützung.

PROJEKTFÖRDERUNG * € 6 500

Die OGA-Projektkommission der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilen hat die Anträge befürwortet. Anm.: Nähere Informationen über die Antragsteller und die Projekte sind in der Zentrale des GAW abrufbar.

Page 270: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

268BR

ASI

LIEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

BRASILIEN – Süd-Amerika Aufbau eines Aufnahmestudios in Serra Pelada

Antragsteller Lutherische Diakonische Vereinigung (Associação Diacônica Luterana - ADL) in Serra Pelada, Sínodo Espirito Santo a Belém. Verantwortlich: Pfarrer Siegmund Berger, Generaldirektor, Av. Valdemiro Nitz, 285, 29603-000 Serra Pelada/ES, BRASILIEN, Tel. und Fax: (0055 27) 37 35 70 60, E-Mail: [email protected], Internet: www.adl.org.br „Ohne die sehr gute Ausbildung bei der ADL hätte ich niemals Theologie studieren können“, bekennt der ehemalige GAW-Stipendiat Evandro. „Hier habe ich meine Liebe zur Lutherischen Kirche entdeckt.“ ADL wurde 1956 von Pastor Arturo Schmidt als „Evangelisch-Lutherische Bibelschule von Espírito Santo“ gegründet. Sein Motiv war, Kindern aus armen Bauernfamilien eine gute Ausbildung zu ermöglichen. „Die Schule ist sehr gut. Neben praktischen Dingen beschäftigen wir uns mit der Bibel und Katechetik. Insbesondere die Musik ist ein wichtiger Schwerpunkt“, sagt Evandro. Es gibt neben der Schulbildung eine vierjährige diakonische Ausbildung mit Unterricht, praktischer Arbeit und gemeinschaftlichem Leben. Großen Wert wird auf eine musikalische Ausbildung gelegt. Im Internat der ADL sind 90 Jugendliche untergebracht. Es wird darauf geachtet, dass sie sich in das gemeinschaftliche Leben integrieren. Durch vielfältige Angebote ist die ADL eine gute Vorbereitung für das spätere Theologiestudium, sodass viele von ihnen in São Leopoldo an der Theologischen Hochschule (EST) studieren ‒ wie es Evandro gemacht hat. Projektbeschreibung Die musikalische Ausbildung in ADL genießt ein hohes Ansehen. ADL bietet einen dreijährigen Musikkurs, in dem die Schülerinnen und Schüler Instrumente (insbesondere Blechblas- und Streichinstrumente) erlernen und mit Musiktheorie, Gehörbildung und Chorleitung vertraut gemacht werden. Die erworbenen Kenntnisse kommen dann insbesondere in den Gemeinden der lutherischen Kirche zum Einsatz. Um diese Musikausbildung zu stärken, soll ein Aufnahme- und Musikstudio errichtet werden. Die OGA-Projektkommission der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien hat den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 9 500

Page 271: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

CHILE CHIL

E

Page 272: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

270CH

ILE

CHILE SÜD-AMERIKA

Republik Chile 756.096 km� 17.773.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Santiago (Santiago de Chile) mit 6.434.576 Einwohnern. 67 % der Einwohner Chiles sind Katholiken, deutliche Minderheiten sind 17 % Protes-tanten, Muslime, Juden, Zeugen Jehovas und Orthodoxe.

Die Anfänge der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile (IELCH) liegen in der Ein-wanderung deutscher Siedler. Die erste Gemeindegründung erfolgte 1863 in Osorno. Die Sprache in den Gemeinden war lange Zeit Deutsch. Das änderte sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Durch missionarische und diakonische Arbeit gründeten sich verschiedene spanischsprachige Gemeinden in Armenvierteln. Die lutherische Kirche spaltete sich schließlich während der Militärdiktatur 1975 aufgrund unter-schiedlicher Bewertung der politischen Ereignisse. Der größere Teil der Gemeinden schloss sich zur Lutherischen Kirche in Chile (ILCH) zusammen. In den 1980er Jahren begann eine vorsichtige Wiederannäherung. Mit dem Rat der Lutherischen Kirchen in Chile (CILCH) entstand eine Plattform für Zusammenarbeit und für den regelmäßigen Dialog. Die von vielen Gliedern der beiden Kirchen angestrebte Vereinigung ist trotz mehrerer Anläufe bisher nicht gelungen.

Partnerkirchen des GAW der EKD sind die

EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IN CHILE (Iglesia Evangélica Luterana en Chile – IELCH) mit ca. 2.000 Gemeindegliedern in zehn Kirchen- und drei Missionsgemeinden mit insgesamt zwei Pfarrerinnen, fünf Pfarrern und einem Vikar.

Bischöfin: Pastorin Izani Bruch E-Mail: [email protected]

Präsident: Karl Böhmer Juan Enrique Concha 121 Casilla 167-11 CP 7760047 Ñuñoa-Santiago, CHILE Tel.: (0056 2) 22 23 31 95 Mobil: (0056 9) 95 09 22 54 Fax: (0056 2) 22 05 21 93 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.ielch.cl

Page 273: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

271

CHIL

E

LUTHERISCHE KIRCHE IN CHILE (Iglesia Luterana en Chile – ILCH) mit ca. 10.000 Gemeindegliedern in zehn Gemeinden mit neun Pfarrern und einer Pfarrerin.

Bischof: Siegfried Sander Casilla 16067, Correo 9, Santiago, CHILE Tel.: (0056 2) 22 31 72 22 Fax: (0056 2) 22 31 39 13 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.iglesialuterana.cl Präsident: Walter Dümmer E-Mail: [email protected] RAT DER LUTHERISCHEN KIRCHEN IN CHILE (Consejo de las Iglesias Luteranas en Chile – CILCH)

Juan Enrique Concha 121 CP 7760047, Ñuñoa-Santiago, CHILE Tel.: (0056 2) 22 23 31 95

Präsident: N.N. Vizepräsident: Karl Böhmer

Generalsekretär: Alexander Wilckens Mobil: (0056 9) 90 74 09 87 E-Mail: [email protected] Der CILCH ist zuständig für die Projektzusammenarbeit mit dem Gustav-Adolf-Werk (GAW) und ebenso für die Betreuung der GAW-Freiwilligen in Projekten beider Kirchen. Ausbildungsstätte

COMUNIDAD TEOLÓGICA EVANGÉLICA DE CHILE (CTE)

Rektor: Prof. Dr. Daniel Godoy Domeyko 1938 – 3er Piso, Santiago, CHILE Tel. und Fax: (0056 22) 697 06 30 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.ctedechile.cl

Page 274: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

272CH

ILE

Seit 2015 arbeitet die protestantisch-ökumenische CTE in der Ausbildung mit der Päpstlichen Katholischen Universität Valparaíso (Pontificia Universidad Católica de Valparaíso – PUCV) zusammen. Die Studierenden an der CTE können dadurch einen anerkannten Master- oder Bachelorabschluss erhalten, was ihnen weitere Berufs-chancen eröffnet, zum Beispiel als Religionslehrer. Erholungs- und Freizeitheim der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile

El Tabo-Casa de Retiro Iglesia Evangélica Luterana en Chile Camino Las Dalias, El Tabo, CHILE Tel.: (0056 35) 46 23 32 Erholungs- und Freizeitheime der Lutherischen Kirche in Chile

Campamento in Puerto Fonck/Llanquihuesee Kontaktadresse: Pastor Carlos Neibirt Casilla 155, Frutillar, CHILE Tel.: (0056 65) 42 12 54 E-Mail: [email protected]

Freizeitheim San Sebastián Kontaktadresse: Renate Wurzbacher Iglesia Evangélica Luterana „El Redentor“ Casilla 16067, Santiago, CHILE Tel.: (0056 2) 231 72 22, Fax: (0056 2) 231 39 13 E-Mail: [email protected]

Page 275: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

273

CHIL

E

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

CHILE – Süd-Amerika

Sanierung des Kirchen- und Gemeindezentrums in Boca Sur Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde „Renacer“ in Valdivia. Verantwortlich: Karl Böhmer, Kirchenpräsident, Juan Enrique Concha 121, Casilla 167-11, CP 7760047 Ñuñoa-Santiago, CHILE, Tel.: (0056 2) 22 23 31 95, E-Mail: [email protected], Internet: www.ielch.cl Die evangelisch-lutherische Gemeinde „Renacer“ liegt in der Nähe von Concepción – ca. 500 km südlich von der Hauptstadt Santiago. Sie entstand aus der Missionsarbeit der großen lutherischen Gemeinde Concepción, die sich seit der Zeit von Pastor Helmut Frenz für die Marginalisierten einsetzt. Auf Bitten von armen Familien, die sich hier in den 1980er Jahren ansiedelten und das diakonische Engagement der Gemeinde aus ihren bisherigen Armenvierteln kannten, öffnete die Gemeinde auf der anderen Seite des Flusses Bio Bio ein Gemeindezentrum mit dem Ziel, den Armen zur Seite zu stehen. Boca Sur ist heute ein Armenviertel mit all den bekannten Problemen wie Arbeitslosigkeit, häusliche Gewalt, zerrüttete Familien, Drogen- und Alkoholkonsum. Von Anfang an lag ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit auf der Begleitung von Kindern und Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden. Aus dieser diakonischen Arbeit entwickelte sich eine kleine lutherische Gemeinde, die offiziell 2004 gegründet wurde. Jeden Sonntag feiert sie Gottesdienst und wird von der Diakonin Marta Hermosilla und den Pastoren der benachbarten Gemeinden dabei begleitet. Zudem treffen sich eine Frauen- und eine Gebetsgruppe. Auch Aktivitäten mit Kindern werden angeboten – alles in demselben baufälligen Gebäude.

Projektbeschreibung Das Kirchen- und Gemeindezentrum muss dringend saniert werden. Nach dem Bau wurde in den Erhalt des Gebäudes nichts mehr investiert. Das Dach ist undicht, so dass es in den Wintermonaten hereinregnet. Die Wände sind instabil geworden und könnten einem starken Erdbeben wie im Jahr 2010 nicht mehr standhalten. Die Sanitäreinrichtungen müssen erneuert werden. Eine Grundsanierung ist notwendig, damit auch die wichtige diakonische Arbeit fortgesetzt werden kann. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 49 000 €. Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile und der Rat der Lutherischen Kirchen in Chile haben den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG € 10 000

Page 276: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

274CH

ILE

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

CHILE – Süd-Amerika

Renovierung von Kirche und Kindergarten in Valdivia Antragsteller Lutherische Gemeinde in Valdivia. Verantwortlich: María Ema Hermosilla, Gemeindepräsidentin, Calle Arauco 380, Valdivia, CHILE, Tel.: (0056 9) 93 44 19 53, E-Mail: [email protected] und [email protected], Internet: www.luteranadevaldivia.com Die lutherische Gemeinde in Valdivia – 850 km südlich von der Hauptstadt Santiago gelegen - wurde von deutschen Kolonisten 1887 gegründet. Die Gemeinde hat sich in ihrer Geschichte intensiv in das Stadtleben eingebracht, z.B. durch den ersten Kindergarten Valdivias und die Öffnung der Kirche für kulturelle Veranstaltungen in der Stadt. Heute gehören der Gemeinde ca. 150 Familien an. Durchschnittlich werden die Gottesdienste von 50 Personen besucht. Es gibt ein reges Gemeindeleben mit dem Versuch, neue Mitglieder zu gewinnen. Bibelkurse werden angeboten, Jugend-, Frauen-, Familien- und Seniorengruppen treffen sich unter der Woche zum gemeinsamen Austausch. Den Kindergarten besuchen 66 Kinder, die nur zum Teil der Gemeinde angehören. Hier sieht die Gemeinde die Chance des Wachstums. Ein wichtiges diakonisches Projekt der Gemeinde ist der „Hogar Luterano“, der für die Kinder und die Geschädigten des großen Erdbebens von 1960 in einem Armenviertel Valdivias gegründet wurde. Unabhängig von ihrer Religion erhalten dort ganzjährig Mädchen und Jungen eine gesunde Ernährung und werden pädagogisch betreut. Sowohl mit der Gemeindearbeit als auch mit ihrer diakonischen Arbeit will die lutherische Gemeinde in die Stadt hineinwirken und ein Zeugnis des Evangeliums geben. Projektbeschreibung Der chilenische Staat fordert bauliche Veränderungen, insbesondere die Trennung der Gemeinde- von den Kindergartenräumen. Dafür sind Umbaumaßnahmen notwendig. Gleichzeitig ist es notwendig, einen Fahrstuhl in das Kirchgebäude, das nach dem großen Erdbeben neu gebaut wurde, einzubauen, damit gerade Senioren ihre Gemeinderäume im ersten Stockwerk erreichen können. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 49 000 €. Die Kirchenleitung der Lutherischen Kirche und der Rat der Lutherischen Kirchen in Chile haben den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 16 000

Page 277: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

KOLUMBIEN

KOLU

MBI

EN

Page 278: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

276KO

LUM

BIEN

KOLUMBIEN SÜD-AMERIKA

Republik Kolumbien

1.141.748 km� 48.930.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Bogotá mit 7.760.500 Einwohnern. 80,7 % der Bevölkerung gehören zur Römisch-Katholischen Kirche, während die Protestanten mit einem Anteil von 15 %, Muslime und Juden religiöse Minderhei-ten bilden. Partnerkirche des GAW der EKD ist die EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IN KOLUMBIEN (Iglesia Evangélica Luterana de Colombia – IELCO) mit 2.500 Gemeindegliedern in 16 Gemeinden und sieben Missionsorten mit fünf Pastorinnen, 12 Pastoren, drei Evangelisten und zwei Vikaren. Bischof: Pastor Atahualpa Hernández Calle 75 N° 20 C 54 51538 Bogotá, D.C.2, KOLUMBIEN Tel.: (0057 1) 212 57 35 Fax: (0057 1) 212 57 14 E-Mail: [email protected] Internet: www.ielco.org Stellvertreterin: Pastorin Rocio Morales E-Mail: [email protected] Die IELCO ist aus der Mission der nordamerikanischen lutherischen Kirchen ent-standen. 1936 kamen die ersten drei Missionare nach Kolumbien. 1955 wurden die ersten zwei kolumbianischen Pastoren, die im Seminar Concordia in Buenos Aires/ Argentinien studiert hatten, ordiniert. Im Jahre 1958 konnte die IELCO als verfasste Kirche gegründet werden, diese blieb jedoch noch immer verbunden mit der nordamerikanischen Kirche. Zugleich nahm ab diesem Jahr – das gleichzeitig das Ende der „Epoche der Gewalt“ (1948-1958) markiert – auch die Gewalt gegen die evangelischen Kirchen ab. 1982 wurde die lutherische Kirche selbstständig und trat dem Lutherischen Weltbund bei. Die Kirche ist synodal organisiert. Männer und Frauen haben die gleichen Rechte. Diese Gleichheit drückt sich auch in der Ordination aus. Jede Gemeinde hat einen Kirchenvorstand, der durch Mehrheit gewählt wird. Der Vorstand der IELCO wird vom Bischof und Präsidenten geleitet, die für einen Zeitraum von fünf Jahren gewählt werden. Wichtig ist der IELCO, Zeugnis des evangelischen Glaubens in der kolumbianischen Gesellschaft zu geben. Davon zeugen die zahlreichen diakonischen Projekte der

Page 279: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

277

KOLU

MBI

EN

Kirche, wie z.B. die Arbeit mit der indigenen Gruppe der Kogi oder die Arbeit mit Bürgerkriegsflüchtlingen u.a. in Bogotá und Bucaramanga. Ein eigenständiges theologisches Ausbildungsinstitut gibt es im Kirchenzentrum in Bogotá. Die Ausbil-dung erfolgt in Fernstudienkursen durch die virtuell betriebene Escuela Luterana de Teologia - ELT. Die IELCO ist Mitglied des Lutherischen Weltbundes und des Lateinamerikanischen Kirchenrats CLAI.

Page 280: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

278KO

LUM

BIEN

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

KOLUMBIEN – Süd-Amerika Umbau und Erweiterung der Kirche in Bogotá Antragsteller Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde „San Mateo” in Bogotá. Verantwortlich: Bischof Gustavo Torres Gómez, Calle 75 N° 20 C 54, Bogotá, KOLUMBIEN, Tel.: (0057 1) 212 57 35, Fax: (0057 1) 212 57 14, E-Mail: [email protected], Internet: www.ielco.org 1984 begann die Gemeinde „San Lucas“ im Stadtteil Quirigua eine Missionsarbeit in der wachsenden Metropole Bogotá. Es wurden Bibelstunden und eine Sonntags-schularbeit angeboten. Bis weit in die 1950er-Jahre hatten es die Protestanten in Kolumbien sehr schwer. Es kam sogar vereinzelt zu Bibelverbrennungen. Aus der Missionsarbeit ist schließlich 1994 die Gemeinde „San Mateo“ hervorgegangen. Sie zählt zurzeit ca. 35 Gemeindeglieder und viele Sympathisanten. Neben Gottes-diensten am Sonntag und Donnerstag und der Sonntagsschularbeit gehört eine aktive Frauengruppe zur Gemeinde. Wichtig im Gemeindeleben ist die Besuchs- und Bibelstundenarbeit. Des Weiteren setzt sich die Gemeinde für die Weiterent-wicklung des Friedensprozesses in Kolumbien ein. Auch dafür braucht es in Zu-kunft bessere Räumlichkeiten, um mit Bürgerkriegsflüchtlingen arbeiten und aktive Versöhnungsarbeit leisten zu können. Die Gemeinde ist im Besitz einer einfachen sog. „Garagenkirche“. Lange war es Protestanten verboten, offen nach außen zu zeigen, dass es eine evangelisch-lutherische Kirche gibt. Projektbeschreibung Die „Garagenkirche“ ist zu klein und bietet wenig Raum, um als Gemeinde zu wachsen und die diakonischen Angebote ausbauen zu können. Ein staatliches Gesetz fordert, dass solche „Garagenkirchen“ umgebaut werden, damit sie er-kennbar sind. Im zweiten Stock soll eine Pfarrwohnung entstehen. Zusätzlich soll eine dritte Etage errichtet werden, um Wohnraum zu schaffen. Mit den Mieten sollen eigene Einnahmen erzielt werden. Im Erdgeschoss soll als Zentrum ein größerer Gottesdienstraum entstehen. Das Gustav-Adolf-Werk wird um eine zwei-jährige Unterstützung gebeten (2016/16 000 €, 2017/16 000 €). Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit 47 000 €.

Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kolumbien hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 16 000

Page 281: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

KUBA KUBA

Page 282: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

280KU

BA

KUBA MITTEL-AMERIKA

Republik Kuba 110.860 km� 11.259.000 Einwohner Die Hauptstadt La Habana (Havanna) ist mit 2.106.146 Einwohnern die größte Stadt des Landes. Seit der Revolution 1959 ist Kuba ein sozialistischer Staat mit einem Einparteiensystem. Offizielle aktuelle Statistiken über Religionszugehörigkeit gibt es nicht. Nach der Revolution wurde Kuba ein atheistischer Staat. Erst 1992 wurde in der Verfassung der Begriff „atheistisch“ durch „laizistisch“ ersetzt. 60 % der Bevölkerung gehö-ren zur katholischen Kirche. Religiöse Minderheiten sind 5 % Protestanten und afrokubanische Religionen wie die Santeria, eine Kombination aus afrikanischer Yoruba-Verehrung mit katholischem Heiligenglauben. Ein Großteil der Bevölke-rung ist wahrscheinlich atheistisch, wobei die Grenzen zwischen Atheismus, Ka-tholizismus und Santeria zum Teil fließend sind.

Partnerkirche des GAW der EKD ist die

PRESBYTERIANISCH-REFORMIERTE KIRCHE IN KUBA (Iglesia Presbiteriana-Reformada en Cuba - IPRC) mit ca. 15.000 Gemeindegliedern in 33 Gemeinden und den dazugehörigen 15 Missionen in drei Kirchenkreisen (La Habana, Matanzas und Centro) sowie mit 23 Pfarrerinnen und Pfarrern.

Generalsekretär: Daniel Izquierdo Reforma 560 entre Santa Felicia y Santa Ana, Luyano, La Habana, KUBA Tel.: (0053 6) 98 48 18 E-Mail: [email protected] und [email protected]

Vizemoderatorin: Pfarrerin Sarahí García

Die ersten presbyterianischen Gemeinden in Kuba entstanden Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts durch Missionare aus dem eigenen Land und aus den Südstaaten der USA. 1917 schlossen sich die Gemeinden zu einer gemeinsamen Synode zusammen, die bis in die 1960er Jahre Teil der Presbyterianischen Kirche in den USA war. Die kubanische Revolution unter Führung von Fidel Castro führte 1961 zur Verstaatlichung der kirchlichen Gebäude und Schulen. In den folgenden Jahren verlor die presbyterianische Kirche rund die Hälfte ihrer Pfarrer und Ge-meindeglieder. 1967 wurde schließlich die selbstständige Presbyterianisch-Reformierte Kirche in Kuba gegründet. Eine vorsichtige Lockerung der Repressio-nen gegen die Kirchen begann in den 1980er Jahren, zahlreiche Einschränkungen galten jedoch weiter. In den 1990er Jahren geriet Kuba aufgrund der Auflösung

Page 283: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

281

KUBA

der Sowjetunion in eine schwere Krise. 1991 hob die Kommunistische Partei Kubas das Verbot der Parteimitgliedschaft für Christen auf. Die Presbyterianisch-Reformierte Kirche finanziert sich hauptsächlich durch Spen-den aus den USA und im geringen Maße von eigenen Spenden und Gemeindebei-trägen. Zur Presbyterianischen Kirche in den USA gibt es aus historischen Gründen starke Beziehungen. Weitere Kontakte bestehen nach Kanada, Südkorea und Deutschland, hier besonders zum Berliner Missionswerk und zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Die Presbyterianisch-Reformierte Kirche ist Mitglied in der Karibischen Konferenz der Kirchen (La Conferencia de Iglesias del Caribe – CCC), im Lateinamerikanischen Kirchenrat (Consejo latinoamericano de Iglesia – CLAI), der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen und im Ökumenischen Rat der Kirchen.

Ausbildungsstätte

EVANGELISCHES THEOLOGISCHES SEMINAR (Seminario evangélico de Teología - SET)

Dekan: Carlos Emilio Ham Dos de Mayo Final, Apartado 1439 40100 Matanzas, KUBA Tel.: (0053 45) 24 28 66 und (0053 45) 29 05 75 E-Mail: [email protected]

Das Evangelische Theologische Seminar wurde 1946 gegründet. Getragen wird es durch die Presbyterianisch-Reformierte und die Episkopale Kirche (bis 2006 auch durch die Methodistische Kirche).

Ökumene

KUBANISCHER KIRCHENRAT (Consejo de Iglesia de Cuba - CIC) Gegründet 1941. Er vereint 23 protestantische Kirchen und 12 ökumenische Zentren.

Präsident: Pfarrer Joel Ortega Dopico Calle 14 no. 304, Entre 3 y 5 Avenida-Miramar 11300 La Habana, KUBA Tel.: (0053 7) 203 77 91, 202 93 36 und 204 17 88 Fax.: (0053 7) 204 74 31 und 204 17 88 E-Mail: [email protected] Internet: www.consejodeiglesias.co.cu

Page 284: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

282KU

BA

Ökumenisch-diakonische Zentren mit hoher Beteiligung der IPRC Centro Martin Luther King La Habana (Martin Luther King Zentrum Havanna) Ave 53 No. 9609, e/ 96 y 98 Marianao , 11400, La Habana, KUBA Tel.: (0053 7) 260 39 40 und 260 41 95, E-Mail: [email protected] Internet: www.cmlk.org Centro Cristiano de Reflexión y Diálogo (Christliches Zentrum für Reflexion und Dialog) Céspedes 1210, e/ 25 y 26, Cárdenas, Matanzas, KUBA Tel: (0053 45) 52 29 23 und 52 17 10, E-Mail: [email protected] Internet: www.ccrd-cuba.com

Erholungs- und Freizeitheim der Presbyterianisch-Reformierten Kirche in Kuba Campamento de actividades nacionales de la Iglesia Presbiteriana - CANIP Loma Los Güiros, Carretera Santa Clara - Camajuani, Villa Clara, KUBA Verantwortlich: Comité de Campamento del Sínodo

(Komitee des Freizeitheimes der Synode) Pfarrerin Izett Samá Hernandez

Page 285: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

283

KUBA

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

KUBA – Mittel-Amerika

Sanierung von Kirchengebäuden auf Kuba

Antragsteller Presbyterium Matanzas. Verantwortlich: Pastorin Leticia de la C. Ramos Portieles, Calle Levante #13714 entre Pilar y Solís, Matanzas, KUBA, Tel.: (0053 45) 28 07 19, E-Mail: [email protected]

Matanzas ist eine Provinz im Nordwesten Kubas, östlich der Hauptstadt Havanna. Sie ist ländlich geprägt, beherbergt jedoch auch einige wichtige Touristenzentren. Eine geänderte Kuba-Politik der USA zieht viele ausländische Touristen ins Land und bringt notwendige Devisen. Inzwischen ist es den Kirchen wieder erlaubt, ihre Gebäude zu renovieren – noch lange nach der Revolution war es fast unmöglich. Die meisten Arbeiten werden von Gemeindegliedern ausgeführt, es ist aber nicht leicht, das benötigte Material zu erhalten. In der Provinz gibt es drei presbyterianische Gemeinden im ländlichen Raum, die von einem gemeinsamen Pfarrer betreut werden. Die Gemeinden bestehen schon um die 100 Jahre. Dadurch ergibt sich ein erhöhter Reparaturbedarf an ihren Ge-bäuden.

Projektbeschreibung Das Dorf Cidra liegt 15 Kilometer von Matanzas entfernt. Der Sanitärbereich im Gemeindehaus ist gegenwärtig wegen der Einsturzgefahr gesperrt und muss sa-niert werden. Auch die Umzäunung des Kirchengeländes muss erneuert werden. Dafür werden 2 000 € vom GAW erbeten.

Der Ort Unión los Reyes hat die älteste Bevölkerung in der Provinz Matanzas und ist wirtschaftlich nur wenig entwickelt. Die Gemeinde kümmert sich seit fünf Jah-ren um alte Menschen, bietet ihnen biblische Reflexionen, medizinische Hilfe und warmes Essen an. Die Küche der Gemeinde ist jedoch in einem sehr schlechten Zustand, seit der Wirbelsturm Katrina die Kirche beschädigt hat. Für die dringende Renovierung werden 1 500 € erbeten.

Die Kirchengemeinde La Playa ist eine von drei presbyterianischen Gemeinden in der Stadt Mantanzas. Auch hier kümmert sich die Gemeinde um Senioren. Dazu kommen noch Menschen mit Behinderung und ihre Familien, eine Gruppe von rund 45 Personen. Für die Sanierung der Kirchenfassade, die durch den Meereswind, Feuchtigkeit und Salz stark beschädigt ist, werden 1 500 € erbeten.

Die Kirchenleitung der Presbyterianisch-Reformierten Kirche in Kuba hat den Antrag befürwortet.

PROJEKTFÖRDERUNG € 5 000

Page 286: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

PERUPERU

Page 287: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

285

PERU

PERU SÜD-AMERIKA

Republik Peru 1.285.216 km� 30.769.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Lima mit 8.472.935 Einwohnern Der Römisch-Katholischen Kirche gehören 85 % der Bevölkerung an. Mit einem Anteil von 13 % bilden die Protestanten neben vereinzelten Anhängern von Naturreligionen sowie Juden und Orthodoxen eine deutliche Minderheit. Partnerkirche des GAW der EKD ist die

LUTHERISCHE KIRCHE VON PERU (Iglesia Luterana del Perú – IL-P) mit ca. 300 konfirmierten Gemeindegliedern in 11 Gemeinden und zwei Predigt-stellen mit vier Pfarrerinnen und zwei Pfarrern.

Präsident: Pfarrer Pedro Bullón Moreano Jr. Orbegoso 853 – Breña Casilla Postal 05-140, Lima, PERU E-Mail: [email protected] und [email protected] Die IL-P hat sich im Jahre 2015 aus einer Gruppe ehemaliger Gemeinden der Peru-anischen Lutherisch-Evangelischen Kirche (Iglesia Luterana Evangélica Peruana – ILEP) neu konstituiert. Die zu ihr gehörenden Gemeinden sind aus der Missionsar-beit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELCA) in den Jahren 1967–1982 sowie des Evangelisch-Lutherischen Missionswerks Hermannsburg hervorge-gangen. Die missionarische Tätigkeit konzentrierte sich zunächst auf die Elends-viertel der peruanischen Hauptstadt Lima. Bis 1999 leiteten US-amerikanische und kanadische Missionare die Gemeinden. Inzwischen arbeiten in der Kirche mehrheit-lich einheimische Pfarrerinnen und Pfarrer. Den lutherischen Gemeinden in Peru bereitete es in den vergangenen Jahren große Schwierigkeiten, verlässliche demokratische Strukturen aufzubauen. Die IL-P steht vor der großen Herausforderung, ihre gemeindliche und diakonische Arbeit zu stärken und die Beziehung zu den Partnern neu aufzunehmen. Neben der IL-P bestehen in Peru noch die Rest-ILEP mit drei bis fünf Gemeinden, einige unabhän-gige Gemeinden sowie die deutschsprachige Evangelisch-lutherische Kirche.

Das GAW hat in Absprache mit dem LWB, dem ELM und der ELCA die Förderung ab 2016 für zunächst drei Jahre ausgesetzt. Mit Hilfe des LWB sollen in Peru erst wieder funktionierende kirchliche Strukturen geschaffen werden.

Page 288: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

VENEZUELAVE

NEZ

UEL

A

Page 289: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

287

VEN

EZU

ELA

VENEZUELA SÜD-AMERIKA

Bolivarische Republik Venezuela 912.050 km� 30.851.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Caracas mit 1.942.652 Einwohnern (über sechs Millionen im Großraum Caracas). 90 % der Bevölkerung gehören zur Römisch-Katholischen Kirche. Deutliche Min-derheiten sind 8 % Protestanten, Muslime, Juden und Orthodoxe. Außerdem exis-tieren weitere religiöse Gemeinschaften und Kirchen, unter denen vor allem die Freikirchen schnell wachsen. Partnerkirche des GAW der EKD ist die EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IN VENEZUELA (Iglesia Evangélica Luterana en Venezuela – IELV) mit ca. 1.500 Gemeindegliedern in fünf Gemeinden und zwei Missi-onsgemeinden mit einer Pfarrerin und drei Pfarrern. Präsident: Pastor Gerardo A. Hands Colmenares Parcelamiento Los Mangos N° 18-A. Naguanagua Valencia, Estado Carabobo, VENEZUELA Tel. und Fax: (0058 241) 822 75 91 E-Mail: [email protected]

Kirchenpräsident: Hans Jorge Barany Conrad Die IELV wurde 1985 gegründet und gehört seit 1986 zum Lutherischen Weltbund. Sie baut auf die Arbeit der ersten deutschen lutherischen Gemeinde, die 1893 in Caracas gegründet wurde, und des „Lutherischen venezolanischen Rates“, der sich 1958 konstituierte und verschiedene lutherische und reformierte Einwanderer aus ganz Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zusammengeführt hat. In den großen Städten ist die Arbeit der Kirche präsent. In Caracas gibt es den Gemeindeverband „La Resurrección“. Die deutschsprachige Gemeinde „San Mi-guel“ und die spanischsprachige Gemeinde „La Reforma“ sind darin die Stärksten. Daneben gibt es drei kleine Gruppen ungarisch-, lettisch- und skandinavischspra-chiger Mitglieder. Weitere Gemeinden befinden sich in Maracaibo, Valencia, Bar-quisimeto, Barinas und Turén. Ca. 40 % der Gemeindeglieder gehören der spa-nischsprachigen Bevölkerung an. Die IELV hat schwierige Jahre hinter sich, die auch mit den politischen Spannun-gen des Landes zu tun haben. Die Gemeindegliederzahl ist in den vergangenen Jahren stark gesunken. Vorwiegend junge Menschen, die im Land aufgrund der ökonomischen Situation und der politischen Unsicherheit keine sichere Zukunft

Page 290: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

288VE

NEZ

UEL

A

sehen, wandern ab. Rechtlich hat sich die IELV in einem mühsamen Prozess neu aufgestellt, jedoch konnten noch nicht alle Gemeinden sich dem anschließen. In den Gemeinden spielt die sozial-diakonische Arbeit eine große Rolle. Beispiel-haft ist hier die Gemeinde in Valencia mit einer lutherischen Schule, dem Waisen-haus „Casa Hogar“, dem Diakoniezentrum „Casa de la Amistad“ und dem dazuge-hörigen Kindergarten. Diese Arbeit ist jedoch durch die Wirtschaftskrise im Land akut gefährdet. ÖKUMENE

ÖKUMENISCHE AKTION (Acción Ecumenica) Verantwortlich: César Henriquez

Calle Norte 10, San Vicente a Medina N° 139 Apartado Postal 6314 (Carmelitas) Caracas 1010-A, VENEZUELA Tel.: (0058 212) 860 78 95 E-Mail: [email protected] Internet: www.accionecumenica.org.ve

1977 von Mitgliedern verschiedener Kirchen gegründet, verfolgt sie die Vision, die ökumenischen Beziehungen in Venezuela zu stärken und gleichzeitig gemeinsame diakonische Fortbildungsprojekte durchzuführen. Zum Vorstand gehören drei lutherische Pastoren und Mitglieder der katholischen, presbyterianischen und Freien Evangelischen Kirche.

Page 291: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

289

VEN

EZU

ELA

Projektkatalog 2017 – Gustav-Adolf-Werk e.V.

VENEZUELA – Süd-Amerika Sanierung der Gemeindezentren in Valencia und Caracas Antragsteller Evangelisch-Lutherische Kirche in Venezuela. Verantwortlich: Kirchenpräsident Pastor Gerardo A. Hands, Parcelamiento Los Mangos N° 18-A. Naguanagua, Valen-cia, Estado Carabobo, VENEZUELA, Tel. und Fax: (0058 241) 822 75 91, E-Mail: [email protected] Venezuela steckt in einer besorgniserregenden politischen Krise. Die wirtschaftliche Lage ist katastrophal. Es mangelt an der Grundversorgung der Bevölkerung. Le-bensmittel sind knapp. Die Preise sind kontinuierlich gestiegen. Die Kriminalitätsra-te ist extrem hoch. Inmitten dieser Probleme haben es die kleinen Gemeinden der lutherischen Kirche schwer, ihre Arbeit für die Menschen zu leisten und gleichzeitig noch ihre Kirchen und Gemeindehäuser zu erhalten. Das gelingt nur durch das hohe ehrenamtliche Engagement der Gemeinde und eines Freundeskreises. Dazu gehört das Gustav-Adolf-Werk (GAW). Zwei wichtige Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche finden sich in Caracas und Valencia: Zum Gemeindeverband in Caracas gehört die deutschsprachige Ge-meinde San Miguel, zu der noch 120 Familien zählen. Aufgrund der schwierigen Lage des Landes schrumpft die Gemeinde. Trotz allem hält sie aber ihr vielfältiges Enga-gement aufrecht, um für die Menschen da zu sein und ihnen zur Seite zu stehen. Die Gemeinde in Valencia unterhält ein umfangreiches Sozialwerk: neben einer Schule gibt es einen Kindergarten und ein Straßenkinderheim. Die Gemeinde müht sich sehr, gerade in der Notsituation des Landes ihr diakonisches Engagement bei-zubehalten. Projektbeschreibung Caracas: Aufgrund der schwierigen Sicherheitslage müssen die Umzäunung und die Außenmauer um das Gemeindezentrum verstärkt werden. PROJEKTFÖRDERUNG € 4 200

Valencia: Da für die Sanierung des Gemeindesaals kein Geld aus den erwirtschafteten Eigenmitteln übrig bleibt, bittet die Kirchengemeinde das GAW um Unterstützung. PROJEKTFÖRDERUNG € 5 500 Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Venezuela hat den Antrag befürwortet.

Page 292: GAW-Projektkatalog 2017 - berlin.gustav-adolf-werk.deberlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/GAW... · „Fischer Weltalmanach 2016“, die Angaben zu den Kir

Hilfe für den Bau eines Gemeinde-hauses in Cochabamba (Bolivien)

Weißt du, wo der Himmel ist? GAW-Konfirmandengabe 2017Mit der GAW-Konfirmandengabe 2017 möchten wir jungen Menschen im Bürgerkriegsland Syrien und in Bolivien, einem der ärmsten Länder der Welt, ein Stück Himmel mitten in ihrem schweren Alltag schenken: Orte, an denen Sie sich sicher und geborgen fühlen. Orte, an denen sie spüren, dass sie angenommen werden, so wie sie sind. Orte des Friedens. Orte, die ein Stück Himmel bedeuten.

Hilfe für evangelische Schulen in Syrien

Downloads und Materialbestellungen Powerpoint-Präsentation, Flyer, Anregungen zur Gestaltung einer Konfirmandenstunde und eines Gottesdienstes, ein Brief an die Konfirmandinnen und Konfirmanden, Plakate, Spendentüten, GAW-Konfirmationsurkunden und -glückwunschkarten: www.gustav-adolf-werk.de/konfigabe_material.html · E-Mail: [email protected]

Viele Menschen treibt die tiefe Armut auf dem Lande in die Städte. Doch wer in der Stadt an-kommt, findet selten das erhoffte bessere Leben und neue Nöte kommen hinzu. Oft zerbrechen die Familien der Migranten an den Folgen der Entwurzelung und an den neuen Herausforde-rungen. Wir unterstützen die evangelisch-luthe-rische Gemeinde in Cochabamba beim Bau eines Gemeindehauses. Die Gemeinde hilft Menschen, die vom Lande in die Stadt gekommen sind, die neuen Herausforderungen zu bewältigen und schenkt ihnen ein neues Stück Heimat.

Millionen Kinder in den Krisengebieten des Na-hen Ostens können nicht zur Schule gehen. Eines der betroffenen Länder: Syrien. Wir unterstützen evangelische Gemeinden in Syrien, die verzwei-felt versuchen, ihre Schulen offen zu halten.

Projektkärtchen sind handliche Faltblätter im Format 10,6 x 10 cm. Ein kurzer Text beschreibt das Projekt einer Partnerkirche, zwei Fotos vermitteln einen ersten Eindruck und ein Gebet oder ein biblischer Text laden zur Meditation ein. Auf der Rückseite sind in knapper Form Informationen zum GAW und entsprechende Konto daten zu finden.

Für den neuen Projektkatalog ist schon eine Reihe verschie-dener Kärtchen vorbereitet!

Fragen Sie danach oder suchen Sie sich aus dem Projekt-katalog 2017 ein Wunschprojekt aus und bestellen Sie Pro-jektkärtchen dazu!

Projektkärtchen

Verlag des Gustav-Adolf-Werks e.V. · Pistorisstraße 6 · 04229 LeipzigTel: 0341/490 62 13 · Fax: 0341/490 62 66 · E-Mail: [email protected]