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GAW Rheinland KurierGAW Rheinland KurierGAW Rheinland KurierGAW Rheinland Kurier Gemeinsam. Aktuell. Weltweit.Gemeinsam. Aktuell. Weltweit.Gemeinsam. Aktuell. Weltweit.Gemeinsam. Aktuell. Weltweit.
1111. Ausgabe | . Ausgabe | . Ausgabe | . Ausgabe | Ostern 2015Ostern 2015Ostern 2015Ostern 2015
� Geistlicher Impuls vonGeistlicher Impuls vonGeistlicher Impuls vonGeistlicher Impuls von Pfarrer Dirk VoosPfarrer Dirk VoosPfarrer Dirk VoosPfarrer Dirk Voos
���� GAWGAWGAWGAW----Reise nach PragReise nach PragReise nach PragReise nach Prag
���� Interview mit PfarrerInterview mit PfarrerInterview mit PfarrerInterview mit Pfarrer Manfred MielkeManfred MielkeManfred MielkeManfred Mielke
���� Abgeordnetenversammlung Abgeordnetenversammlung Abgeordnetenversammlung Abgeordnetenversammlung 2015201520152015
���� Jahresprojekt der GAF 2015Jahresprojekt der GAF 2015Jahresprojekt der GAF 2015Jahresprojekt der GAF 2015
���� Konfigabe 2015Konfigabe 2015Konfigabe 2015Konfigabe 2015 ���� Neues aus LeipzigNeues aus LeipzigNeues aus LeipzigNeues aus Leipzig
ImpulsImpulsImpulsImpuls Ostern: Der Weg ist frei!Ostern: Der Weg ist frei!Ostern: Der Weg ist frei!Ostern: Der Weg ist frei!
Freie Fahrt für freie Bürger, fordert der ADAC. Ostern verspricht Gott durch Jesu Auferstehung viel mehr. Weil Jesus vo-
rangegangen ist (Mk 16,7b), ist der Weg zu Gott und zu einem Leben ohne Angst frei. Alles, was Menschen Sorgen oder
Angst machen kann, hat keine endgültige Bedeutung mehr. Es belastet mich zwar zeitweise noch, doch im Glauben an
Gottes Liebe und Fürsorge ist es nicht mehr entscheidend: Der Weg ist freigeräumt, an den Sorgen vorbei. Der Weg ist frei
- zur Geborgenheit bei Gott. Was auch geschieht, ich kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hand. Dort bin ich gut aufgeho-
ben.
Diese Zuversicht mit möglichst vielen Menschen zu teilen, dazu sind wir im Gustav-Adolf-Werk mit Geschwistern überall
auf der Welt auf dem Weg: Besuchen uns gegenseitig und helfen uns, Hindernisse wegzuräumen, dass Ostern sei: Freie
Fahrt mit Gott zu Leben.
Frohe Ostern wünscht Ihr Dirk Voos
BegegnungsreiseBegegnungsreiseBegegnungsreiseBegegnungsreise
In Kooperation mit der Abteilung III der
Evangelischen Landeskirche bietet das
GAW Rheinland eine Begegnungsreise
nach Tschechien an.
Die Stationen der Reise orientieren sich
zum einen an den kulturellen und histori-
schen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt
Prag, zum anderen insbesondere an den
partnerschaftlichen Verbindungen, die es
zwischen der Evangelischen Kirche der
Böhmischen Brüder (EKBB) einerseits und
der Landeskirche und dem GAW anderer-
seits seit langer Zeit gibt. Die Partner vor
Ort nehmen sich viel Zeit und berichten
über das Evangelisch-Sein in Tschechien
600 Jahre nach Hus und besuchen mit der
Gruppe Projekte, die vom GAW gefördert
werden.
Informieren Sie sich auf unserer Homepa-
ge
www.rheinland.gustav-adolf-werk.de
2
InteInteInteInterrrrviewviewviewview mit Pfarrer Manfred Mielke, seit 2008
Synodalbeauftragter für das GAW im
Kirchenkreis An der Agger.
1. Warum schlägt Ihr Herz für das GAW?1. Warum schlägt Ihr Herz für das GAW?1. Warum schlägt Ihr Herz für das GAW?1. Warum schlägt Ihr Herz für das GAW?
Christengemeinden in Ländern zu helfen, in denen sie
Minderheiten sind, empfinde ich als Bereicherung. Ich
mag das GAW auch, weil es direkt den Basis-Initiativen
hilft, meist an den Bischofs-Kassen vorbei. Und beim Na-
men schmunzle ich gerne, weil kaum jemand hinter dem
Adolf-Namen ein so urzeitlich anmutendes Netzwerk ver-
mutet, das nachhaltig ökumenischen Mut wachhält.
2. Welche Rolle hat Ihre Heimatgemeinde in Ihrem 2. Welche Rolle hat Ihre Heimatgemeinde in Ihrem 2. Welche Rolle hat Ihre Heimatgemeinde in Ihrem 2. Welche Rolle hat Ihre Heimatgemeinde in Ihrem
Leben?Leben?Leben?Leben?
In den letzten Jahrzehnten hatte ich ungefähr zweiein-
halb Heimatgemeinden. Die erste war meine Nabelschnur,
die zweite war meine Kreativkiste, die Zweieinhalbte er-
leidet Fieberschübe. Ich bin gespannt auf die Nächste.
3. Welche Erfahrungen von Christentum in der Diasp3. Welche Erfahrungen von Christentum in der Diasp3. Welche Erfahrungen von Christentum in der Diasp3. Welche Erfahrungen von Christentum in der Diaspo-o-o-o-
ra haben Sie gemacht?ra haben Sie gemacht?ra haben Sie gemacht?ra haben Sie gemacht?
In Nordfrankreich hochkirchliche, in England mütterliche,
in Ungarn subversive und pfiffige, in Israel verwirrende
und attackierende, in den Niederlanden nachbarschaftli-
che und pragmatische, in Griechenland weltfremde und
„verkoptete“, in Ruanda unfassbar mitreißende, zutiefst
trauma-therapeutische und vor allem alle Sinne prägende
Erfahrungen.
4. Welche Zukunft hat die evangelische Kirche?4. Welche Zukunft hat die evangelische Kirche?4. Welche Zukunft hat die evangelische Kirche?4. Welche Zukunft hat die evangelische Kirche?
Aus meiner Sicht macht sie zurzeit einen Spagat, bei dem
sie sich wie ein Reißverschluß auseinanderzippt, dabei
den Kopf verliert und vor allem den „Schieber“, den Ein-
hakmechanismus beim Volk. In wenigen Jahren hinter-
lässt das jetzige Gemeindeabbau-Programm eine abgesi-
cherte, beflissene Dienstleistungskirche mit wenigen ver-
sprenkelten, quicklebendigen und spendenbasierten Ge-
meinden. Das GAW kennt dazu gute Alternativen.
5. Welche Bedeutung hat das Ge5. Welche Bedeutung hat das Ge5. Welche Bedeutung hat das Ge5. Welche Bedeutung hat das Gebet für Ihren Alltag?bet für Ihren Alltag?bet für Ihren Alltag?bet für Ihren Alltag?
Ich darf Gott in den Ohren liegen, er leiht mir Sprache. Ich
darf stottern, er kann schweigen. Mir trocknet der Gau-
men, er schickt Tau. Sein Schöpferwort bricht meine Mat-
tigkeit auf. Er spricht mir Mut zu im Gegensturm. Er nährt
unsichtbar die Wurzeln meiner Seele. Ohne Permanentge-
bet wäre ich viel zu selbstzentriert.
6. Welches ist Ihre Lieblingsgeschichte in der Bibel?6. Welches ist Ihre Lieblingsgeschichte in der Bibel?6. Welches ist Ihre Lieblingsgeschichte in der Bibel?6. Welches ist Ihre Lieblingsgeschichte in der Bibel?
Die 4 Männer, die für ihren gelähmten Freund ein Loch in
das Hausdach brechen, in dem Jesus parliert. Sie lassen
ihn auf seiner Trage herab, Jesus heilt ihn, er darf neu ins
Leben gehen, an allen vorbei, die als religiöse Fans wie
gelähmt Spalier stehen. Vier solche Freunde zu haben, ist
wunderbar. Und flugs hören mir 3 Andere zu, und wir bil-
den das nächste Quartett.
7777. Welches sind Ihr Lieblingsbuch und Ihr Liebling. Welches sind Ihr Lieblingsbuch und Ihr Liebling. Welches sind Ihr Lieblingsbuch und Ihr Liebling. Welches sind Ihr Lieblingsbuch und Ihr Lieblings-s-s-s-
land?land?land?land?
Mein Lieblingsbuch ist „Zorn und Zeit“ von Peter Sloter-
dijk, daneben stehen „Nachfolge“ von Rainer Strunk und
Roberto Casatis „Die Entdeckung des Schattens“. Mein
Lieblingsland ist Ruanda.
Bunte PrimeBunte PrimeBunte PrimeBunte Primeln vor karminroter Wandln vor karminroter Wandln vor karminroter Wandln vor karminroter Wand
Bericht über die Bericht über die Bericht über die Bericht über die AbgeordnetenverAbgeordnetenverAbgeordnetenverAbgeordnetenversammlung 2015sammlung 2015sammlung 2015sammlung 2015
Bunt und frühlingshaft ging es zu auf der Abgeordneten-
versammlung des Gustav-Adolf-Werks im Rheinland am 9.
März 2015. Insgesamt 30 Personen (Vorstand des GAW
und Abgeordnete aus den Kirchenkreisen ) sind an diesem
schönen Frühlingstag nach Bonn gekommen um die Jah-
resberichte der Vorsitzenden, Pfarrerin Ulrike Veermann,
sowie der Geschäftsführerin, Frau Sabine Janser, entge-
genzunehmen, die Jahresrechnung 2014 festzustellen,
den Haushalt 2015 zu beschließen und über eine Ände-
rung der Statuten der Zweiggruppen zu entscheiden. „Bu-
siness as usual“ könnte man sagen – und doch hatte diese
Versammlung eine besondere frühlingshafte Färbung und
Harmonie lag in der Luft. Lag es an den warmen Tönen
der neuen karminroten Wand im doch sonst altbekannten
schmucklosen Gemeindesaal der Lutherkirchengemeinde
in Bonn? Oder an den bunten Primeln auf den Tischen –
ein kleines Zeichen der Aufmerksamkeit, mit dem sich die
Vorsitzende für das Engagement der GAW-Vertreter be-
dankte? Es liegt an den Menschen, die sich gerne für die
GAW-Arbeit engagieren und mit Freude ihren Dienst ver-
sehen.
Pfarrer Norbert Stephan aus Rees eröffnet die Tagung mit
einer gelungenen Andacht zum Predigttext (Lukas 9, 57 –
62) des vergangenen Sonntags Okuli (an diesem Tag wird
3
traditionell die Kollekte für das Gustav-Adolf-Werk ge-
sammelt) und bezieht sich auf das Bild von Paul Klee „An-
gelus Novus“ und Gedanken von Walter Benjamin dazu.
Die Vorsitzende berichtet engagiert und lebendig von den
Aktivitäten des letzten Jahres, ergänzt durch den Bericht
der Geschäftsführerin. Die Finanzen des GAW Rheinland
liegen in den bewährten Händen von Manfred Warmers: er
stellt den Haushalt 2015 vor, der sich in Einnahme und
Ausgabe auf 446.300 € beläuft. Bei der Diskussion der
Finanzen wird festgestellt, dass es in den Kirchenkreisen
teilweise große Schwierigkeiten gibt, die „Konfirmanden-
gabe“ zu aktivieren und jüngere Pfarrerinnen und Pfarrer
das GAW oft kaum noch im Blick haben. Insgesamt wird
die Frage nach dem Image des GAW gestellt – zugespitzt
in der humorvollen Formulierung eines Abgeordneten
„Wie erotisch ist das GAW heute noch“? Angesichts sin-
kender Einnahmen im Rheinland – die Kollekte für das
GAW am Sonntag nach dem Reformationstag wurde für
2015 durch Entscheidung der Kirchenleitung von 100 %
auf 50 % reduziert und die Landeskirche hat im Rahmen
des Sparprozesses den Zuschuss an das GAW Rheinland
ebenfalls gekürzt – wird entschieden, den Bestand aus
2014 in Höhe von 60.730,86 € als Rückstellung für 2016
zu nehmen um künftige Einnahmeausfälle ausgleichen zu
können.
Die Justiziarin des GAW-Rheinland, Frau Dr. Kirchhain,
stellt eine Änderung der Statuten für die Zweiggruppen
vor: durch eine Öffnungsklausel wird gewährleistet, dass
künftig in den Zweiggruppen weiterhin ein Vorstand ge-
bildet werden kann.
Nachdem alle Regularien erfolgreich behandelt sind, geht
es bunt und international weiter und die Versammlung
wendet den Blick nach Spanien und Paraguay (Lateiname-
rika):
Pfarrerin Veermann wirbt für das GAW-Frauenprojekt 2015
mit dem drei wichtige Aufgaben der kleinen Spanischen
Evangelischen Kirche (IEE) unterstützt werden: Es geht
zum einen um den Renten- und Pensionsfonds für Pfarrer
in Spanien (in der Zeit der Diktatur war der Pfarrerberuf
nicht legal und die Pfarrer wurden nicht rentenversi-
chert), zum anderen um Flüchtlingsprojekte in Barcelona
und Madrid.
Die ehemalige Freiwilli-
ge Tabea Schiffer berich-
tet eindrücklich und
authentisch von ihrer
Zeit als Freiwillige in
Paraguay, wo sie in ei-
nem SOS-Kinderdorf gearbeitet und bei dem Bau von ein-
fachen Holzhäusern für Bewohner von Elendsvierteln ge-
holfen hat. Es wird deutlich, wie wichtig es ist, jungen
Menschen die Gelegenheit zu geben, durch internationale
Freiwilligenarbeit ihren Horizont zu erweitern und sich für
Themen wie Entwicklung, Gerechtigkeit und Frieden zu
engagieren.
Aber auch das Jahr 2015 ist für das GAW Rheinland inter-
national gefärbt:
Vom 27. Juni bis 1. Juli 2015 lädt das GAW Rheinland
erstmalig zu einer Begegnungsreise nach Tschechien ein –
im Jahr der Feierlichkeiten zum 600. Todestag des Vorre-
formators Jan Hus. Die Ausschreibung mit Anmeldeformu-
lar findet sich auf der Homepage www.gaw-rheinland.de.
Das GAW Jahresfest findet vom25.–27. September 2015
in Luxemburg statt. Die dortigen evangelischen Kirchen
haben um ein Zeichen der Solidarität gebeten, da sie sich
in schwierigen Verhandlungen mit dem Luxemburgischen
Staat befinden.
Abgerundet wird die Abgeordnetenversammlung durch ein
schmackhaftes kleines italienisches Mittagsbüffet und
einen von der Küsterin der Lutherkirche selbst gemachten
himmlischen Nachtisch.
Beim Essen finden
Begegnungen und
Gespräche mit dem
zeitgleich im Ge-
meindehaus ta-
genden landes-
kirchlichen Ausschuss für innereuropäische Ökumene und
Catholica statt.
„Dios es amor“ – Gott ist Liebe, so lautet das Motto des
GAW-Frauenprojektes in Spanien. Dies ist letztlich auch
der Grund für das vielfältige Engagement der GAW-
Abgeordneten. Text: Marcus Wetter, Fotos: Sabine Janser
Jahresprojekt der Frauenarbeit 2015Jahresprojekt der Frauenarbeit 2015Jahresprojekt der Frauenarbeit 2015Jahresprojekt der Frauenarbeit 2015 Spanien…
Sonne, Strand, Real Madrid, Stierkampf, Paella, Flamenco
und katholische Kirche…
Was fällt mir zuerst ein, wenn ich an das Königreich Spa-
nien denke, die Querelen um das Königshaus, die Affären
des ehemaligen Königs oder vielleicht ganz aktuell die
Wirtschaftskrise, die unzähligen leerstehenden Neubauru-
inen quer durchs Land?
Nein, bei mir ist das natürlich anders, ich denke zuerst an
4
die kleine evangelische Kirche im
katholischen Land.
Die IEE (Iglesia Evangélica Españo-
la), 2540 Mitglieder, verteilt auf 44
Gemeinden und 25 Pfarrerinnen und
Pfarrer.
Warum denke ich daran? Weil ich im
vergangenen Jahr die Möglichkeit hatte, zwei Gemeinden
der IEE vor Ort kennen zu lernen und meine Begeisterung
über ihren Mut und ihr Engagemen, an ihrem jeweiligen
Ort aktiv die Gesellschaft zu verändern, mich noch heute
berührt.
Da ist wenig zu hören von der Kleinheit der Kirche, von
den mangelnden Ressourcen, da ist viel mehr Fantasie
und Energie, ganz im bib-
lischen Sinne aktiv zu
sein. Wo zwei oder drei in
meinem Namen beisam-
men sind, da bin ich mit-
ten unter ihnen.
Das Frauenprojekt des
GAW nimmt uns in diesem Jahr mit einem beeindruckend
gestalteten Informationsheft und einer lebendigen Foto-
galerie mit in die zu unterstützenden Aufgaben.
Gehen Sie mit und begeben sie sich in eine andere Welt,
eine katholische Welt, eine evangelische „jetzt erst recht-
Welt“. Lernen sie die Projekte in der Flüchtlingsarbeit in
Madrid und Barcelona kennen, die beispielhaft für weitere
diakonische Projekte der IEE stehen. Flüchtlinge werden
zu Partnern, manchmal zu
Freunden, werden selbst nach
ihrer Ankunft zu ehrenamtlich
Aktiven und die Gemeinden
sind lebendig, reizvoll anste-
ckend mit ihrer Art, das Leit-
wort der IEE jeden Tag neu mit Leben zu füllen: Dios es
amor.
Sehen Sie aber auch genau hin, was die Wirtschaftskrise
für die gebürtigen Spanien bedeutet, zunehmend kaum
noch zu handeln, die Not der eigenen Bevölkerung. Immer
öfter stehen Spanier und Spanierinnen vor den Essens-
ausgaben.
Staunen Sie über die traurige
Realität der Benachteiligung
der Minderheitskirchen auch
noch 40 Jahre nach dem Tode
Francos in einem Land, das
seit 1978 volle Religionsfreiheit gewährt und doch das
Leben des Zusam-
menschlusses der
evangelischen Kirche
in Spanien, der FERE-
DE, nicht leicht
macht. Kaum auszu-
halten die Situation der Ruhestandspfarrer und ihrer
Frauen.
Und dann besuchten wir das
Aushängeschild der Flied-
nerarbeit in Madrid: Die
Schulen „El Porvenir“ (1987)
und Juan de Valdés (1983)
mit der angegliederten pro-
testantischen Buchhandlung „Calatrava“. Besonderer
Schwerpunkt der diakonischen Arbeit ist eine dichte, von
der Stiftung finanzierte soziale Begleitung der Familien in
Notsituationen. Nachdenklich machend die Erzählungen
der Mitarbeitenden.
Wenn Sie all das gesehen haben und einfach einmal ein-
tauchen wollen in die Kraft der Arbeit, den Mut der Mitar-
beitenden und die Lebensfreude der Teams, dann sollten
sie einen Tag lang mithelfen in der Acción Social Protes-
tante (ASP), eine soziale Einrichtung der Kirche in Madrid.
Vielleicht ergeht es Ihnen wie uns, nach einem langen Tag
mit Kleiderkammer und Essensausgabe, gemeinsamem
Kochen und Basteln, hören sie plötzlich kubanische Klän-
ge und es hält Sie kaum auf den Stühlen
Und spätestens dann wissen Sie es wieder, Sie sind in
Spanien, dem Land der Sonne, des Strands, Real Madrids,
des Stierkampfs, der Paella, des Flamenco und der evaevaevaevan-n-n-n-
gelischen Kirche…gelischen Kirche…gelischen Kirche…gelischen Kirche… Text:Ulrike Veermann, Fotos: Gabriele De Bona, Vera Gast-Kellert, Christiane Straakholder
Konfirmandengabe 2015Konfirmandengabe 2015Konfirmandengabe 2015Konfirmandengabe 2015 Unter dem Motto der Jahreslosung „Nehmt einander
an…“ flattert in diesen Wochen der Flyer zur Konfi-Gabe
durch (hoffentlich) alle Gemeinden unserer rheinischen
Landeskirche – und er hat das Zeug, auch wirklich in den
Herzen der Konfirmanden zu landen: geht es doch um
ganz konkrete Hoffnung für Kinder und Jugendliche in
Litauen und Syrien.
Wichtig, wenn in unseren ungerührten Zeiten („wir kön-
nen nicht die ganze Welt retten!“) die Berührbarkeit der
Konfis und ihr hellwaches soziales Gespür angesprochen
werden – mit zwei starken Projekten, deren Gesichter und
5
Wenn Sie aus unserer Verteilerliste genommen werden wollen, Fragen oder Stellungnahmen haben, senden Sie bitte eine E-Mail an [email protected] oder rufen Sie an unter 0228/24 27 485.
Der Newsletter ist nicht barrierefrei und wird erstellt vom Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit des GAW Rheinland, Kur-fürstenstr. 20a, 53115 Bonn, � 0228/24 27 485, � [email protected], � www.rheinland.gustav-adolf-werk.de
Geschichten sich einprägen. Da ist Mindaugas Kairys, der
junge und dynamische Diakoniepfarrer im litauischen
Silute, der vor einigen Jahren – gegen das anfängliche
Murren und die argwöhnische Skepsis seiner Gemeinde –
begonnen hat, mit viel Mut und Gottvertrauen ein altes,
halb verfallenes Haus in ein diakonisches Zentrum umzu-
bauen, um Räume der Geborgenheit zu schaffen für die
sog. „Eurowaisen“, Kinder und Jugendliche, deren Eltern
fern der Heimat in Westeuropa arbeiten, um das nötige
Geld für ihre Familien zu verdienen. „Die Kinder von der
Straße zu holen und sie in unseren Räumen regelrecht
aufzufangen, ist eine ganz wichtige Aufgabe. Damit helfen
wir ihnen auch für ihr späteres Leben am allermeisten“,
sagt Pfarrer Kairys und setzt gegen die Trostlosigkeit
Räume der Geborgenheit, Hausaufgabenhilfe und überra-
schende, funkensprühende Begegnungen mit Kirche und
Gemeinde.
In Syrien brauchen die evangelischen Gemeinden in Zei-
ten tiefster Not, Verfolgung und erlebter Gewalt unsere
Stimme und Zeichen der Solidarität. Und wieder sind es
die Kinder, die am meisten leiden. Die armenisch-
evangelische Gemeinde im nordsyrischen Aleppo wird mit
ihren Lebensmittelpaketen und der medizinischen Versor-
gung zum Rettungsanker im Kriegschaos.
Die Materialsammlung zur aktuellen Konfirmandengabe –
in der Leipziger Zentrale unter den bewährten Fittichen
von Thomas Ott wieder bestens aufbereitet – verfehlt ihre
Wirkung auf Konfirmanden nicht: in Wuppertal-Ronsdorf
waren sie derart beeindruckt von den Projekten, dass sie
flugs den Konfi-Cup, das Fußballturnier des Kirchenkrei-
ses, umfunktioniert haben zur „Sammelstelle“ fürs GAW:
die Kids traten mit dem ehrgeizigen Ziel an, möglichst
viele Tore zu schießen; am Sonntag vor dem Turnier hat-
ten sie nach dem Gottesdienst Spendengelder für die
GAW-Konfigabe eingeworben. Für jedes Tor wurde eine
kleine Summe vereinbart. Beim Turnier dann spielten sich
die jungen GAW-Freunde in einen echten Tor-Rausch: 66
Tore wurden insgesamt erzielt – das sind 550 Euro für
Kinder und Jugendliche in Syrien und Litauen! Eine starke
Team-Leistung! Und das Beste: Es geht weiter! Als Sieger
fahren sie jetzt mit ihrer fußballbegeisterten Pfarrerin
zum Präses-Cup nach Mönchengladbach(Ende März) und
wollen weiter punkten für das GAW. Und natürlich haben
sie angesichts der prägnanten Zahl der erzielten Tore den
bekannten Udo-Jürgens-Song umgedichtet und als Konfi-
Chor gemeinsam geschmettert: „Mit 66 Toren, da fangen
wir erst an...!“
Nein, es ist noch lange nicht Schluss. Und wenn es gut
geht, werden diese Konfis und ihre Familien lebenslang
wissen, dass GAW ein wunderbares Kürzel ist: für weltwei-
te Solidarität der Christen. Friederike Slupina-Beck
Neues aus LeipzigNeues aus LeipzigNeues aus LeipzigNeues aus Leipzig Am 30. Januar 2015 wählte
die Jahrestagung der GAW-
Frauenarbeit Inge Rühl aus
Kurhessen-Waldeck zu ihrer
neuen Leiterin. Sie über-
nimmt das Amt von Vera
Gast-Kellert, die diese Ar-
beitsgemeinschaft 24 Jahre als Vorsitzende geleitet und
geprägt hat, am 1. April 2015. Inge Rühl arbeitet als As-
sistentin der Pfarrerin in einer diakonischen Einrichtung
und ist seit Jahren in der Kirche und verschiedenen Frau-
eninitiativen aktiv. Seit 2011 ist sie Leiterin der GAW-
Frauenarbeit in Kurhessen-Waldeck.