5
GAW Rheinland Kurier GAW Rheinland Kurier GAW Rheinland Kurier GAW Rheinland Kurier Gemeinsam. Aktuell. Weltweit. Gemeinsam. Aktuell. Weltweit. Gemeinsam. Aktuell. Weltweit. Gemeinsam. Aktuell. Weltweit. 1. Ausgabe | . Ausgabe | . Ausgabe | . Ausgabe | Ostern 2015 Ostern 2015 Ostern 2015 Ostern 2015 Geistlicher Impuls von Geistlicher Impuls von Geistlicher Impuls von Geistlicher Impuls von Pfarrer Dirk Voos Pfarrer Dirk Voos Pfarrer Dirk Voos Pfarrer Dirk Voos GAW GAW GAW GAW-Reise nach Prag Reise nach Prag Reise nach Prag Reise nach Prag Interview mit Pfarrer Interview mit Pfarrer Interview mit Pfarrer Interview mit Pfarrer Manfred Mielke Manfred Mielke Manfred Mielke Manfred Mielke Abgeordnetenversammlung Abgeordnetenversammlung Abgeordnetenversammlung Abgeordnetenversammlung 2015 2015 2015 2015 Jahresprojekt der GAF 2015 Jahresprojekt der GAF 2015 Jahresprojekt der GAF 2015 Jahresprojekt der GAF 2015 Konfigabe 2015 Konfigabe 2015 Konfigabe 2015 Konfigabe 2015 Neues aus Leipzig Neues aus Leipzig Neues aus Leipzig Neues aus Leipzig Impuls Impuls Impuls Impuls Ostern: Der Weg ist frei! Ostern: Der Weg ist frei! Ostern: Der Weg ist frei! Ostern: Der Weg ist frei! Freie Fahrt für freie Bürger, fordert der ADAC. Ostern verspricht Gott durch Jesu Auferstehung viel mehr. Weil Jesus vo- rangegangen ist (Mk 16,7b), ist der Weg zu Gott und zu einem Leben ohne Angst frei. Alles, was Menschen Sorgen oder Angst machen kann, hat keine endgültige Bedeutung mehr. Es belastet mich zwar zeitweise noch, doch im Glauben an Gottes Liebe und Fürsorge ist es nicht mehr entscheidend: Der Weg ist freigeräumt, an den Sorgen vorbei. Der Weg ist frei - zur Geborgenheit bei Gott. Was auch geschieht, ich kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hand. Dort bin ich gut aufgeho- ben. Diese Zuversicht mit möglichst vielen Menschen zu teilen, dazu sind wir im Gustav-Adolf-Werk mit Geschwistern überall auf der Welt auf dem Weg: Besuchen uns gegenseitig und helfen uns, Hindernisse wegzuräumen, dass Ostern sei: Freie Fahrt mit Gott zu Leben. Frohe Ostern wünscht Ihr Dirk Voos Begegnungsreise Begegnungsreise Begegnungsreise Begegnungsreise In Kooperation mit der Abteilung III der Evangelischen Landeskirche bietet das GAW Rheinland eine Begegnungsreise nach Tschechien an. Die Stationen der Reise orientieren sich zum einen an den kulturellen und histori- schen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt Prag, zum anderen insbesondere an den partnerschaftlichen Verbindungen, die es zwischen der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) einerseits und der Landeskirche und dem GAW anderer- seits seit langer Zeit gibt. Die Partner vor Ort nehmen sich viel Zeit und berichten über das Evangelisch-Sein in Tschechien 600 Jahre nach Hus und besuchen mit der Gruppe Projekte, die vom GAW gefördert werden. Informieren Sie sich auf unserer Homepa- ge www.rheinland.gustav-adolf-werk.de

GAW Rheinland KurierGAW Rheinland Kurierrheinland.gustav-adolf-werk.de/archiv.html?file=tl_files/rheinland... · trauma-therapeutische und vor allem alle Sinne prägende Erfahrungen

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: GAW Rheinland KurierGAW Rheinland Kurierrheinland.gustav-adolf-werk.de/archiv.html?file=tl_files/rheinland... · trauma-therapeutische und vor allem alle Sinne prägende Erfahrungen

GAW Rheinland KurierGAW Rheinland KurierGAW Rheinland KurierGAW Rheinland Kurier Gemeinsam. Aktuell. Weltweit.Gemeinsam. Aktuell. Weltweit.Gemeinsam. Aktuell. Weltweit.Gemeinsam. Aktuell. Weltweit.

1111. Ausgabe | . Ausgabe | . Ausgabe | . Ausgabe | Ostern 2015Ostern 2015Ostern 2015Ostern 2015

� Geistlicher Impuls vonGeistlicher Impuls vonGeistlicher Impuls vonGeistlicher Impuls von Pfarrer Dirk VoosPfarrer Dirk VoosPfarrer Dirk VoosPfarrer Dirk Voos

���� GAWGAWGAWGAW----Reise nach PragReise nach PragReise nach PragReise nach Prag

���� Interview mit PfarrerInterview mit PfarrerInterview mit PfarrerInterview mit Pfarrer Manfred MielkeManfred MielkeManfred MielkeManfred Mielke

���� Abgeordnetenversammlung Abgeordnetenversammlung Abgeordnetenversammlung Abgeordnetenversammlung 2015201520152015

���� Jahresprojekt der GAF 2015Jahresprojekt der GAF 2015Jahresprojekt der GAF 2015Jahresprojekt der GAF 2015

���� Konfigabe 2015Konfigabe 2015Konfigabe 2015Konfigabe 2015 ���� Neues aus LeipzigNeues aus LeipzigNeues aus LeipzigNeues aus Leipzig

ImpulsImpulsImpulsImpuls Ostern: Der Weg ist frei!Ostern: Der Weg ist frei!Ostern: Der Weg ist frei!Ostern: Der Weg ist frei!

Freie Fahrt für freie Bürger, fordert der ADAC. Ostern verspricht Gott durch Jesu Auferstehung viel mehr. Weil Jesus vo-

rangegangen ist (Mk 16,7b), ist der Weg zu Gott und zu einem Leben ohne Angst frei. Alles, was Menschen Sorgen oder

Angst machen kann, hat keine endgültige Bedeutung mehr. Es belastet mich zwar zeitweise noch, doch im Glauben an

Gottes Liebe und Fürsorge ist es nicht mehr entscheidend: Der Weg ist freigeräumt, an den Sorgen vorbei. Der Weg ist frei

- zur Geborgenheit bei Gott. Was auch geschieht, ich kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hand. Dort bin ich gut aufgeho-

ben.

Diese Zuversicht mit möglichst vielen Menschen zu teilen, dazu sind wir im Gustav-Adolf-Werk mit Geschwistern überall

auf der Welt auf dem Weg: Besuchen uns gegenseitig und helfen uns, Hindernisse wegzuräumen, dass Ostern sei: Freie

Fahrt mit Gott zu Leben.

Frohe Ostern wünscht Ihr Dirk Voos

BegegnungsreiseBegegnungsreiseBegegnungsreiseBegegnungsreise

In Kooperation mit der Abteilung III der

Evangelischen Landeskirche bietet das

GAW Rheinland eine Begegnungsreise

nach Tschechien an.

Die Stationen der Reise orientieren sich

zum einen an den kulturellen und histori-

schen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt

Prag, zum anderen insbesondere an den

partnerschaftlichen Verbindungen, die es

zwischen der Evangelischen Kirche der

Böhmischen Brüder (EKBB) einerseits und

der Landeskirche und dem GAW anderer-

seits seit langer Zeit gibt. Die Partner vor

Ort nehmen sich viel Zeit und berichten

über das Evangelisch-Sein in Tschechien

600 Jahre nach Hus und besuchen mit der

Gruppe Projekte, die vom GAW gefördert

werden.

Informieren Sie sich auf unserer Homepa-

ge

www.rheinland.gustav-adolf-werk.de

Page 2: GAW Rheinland KurierGAW Rheinland Kurierrheinland.gustav-adolf-werk.de/archiv.html?file=tl_files/rheinland... · trauma-therapeutische und vor allem alle Sinne prägende Erfahrungen

2

InteInteInteInterrrrviewviewviewview mit Pfarrer Manfred Mielke, seit 2008

Synodalbeauftragter für das GAW im

Kirchenkreis An der Agger.

1. Warum schlägt Ihr Herz für das GAW?1. Warum schlägt Ihr Herz für das GAW?1. Warum schlägt Ihr Herz für das GAW?1. Warum schlägt Ihr Herz für das GAW?

Christengemeinden in Ländern zu helfen, in denen sie

Minderheiten sind, empfinde ich als Bereicherung. Ich

mag das GAW auch, weil es direkt den Basis-Initiativen

hilft, meist an den Bischofs-Kassen vorbei. Und beim Na-

men schmunzle ich gerne, weil kaum jemand hinter dem

Adolf-Namen ein so urzeitlich anmutendes Netzwerk ver-

mutet, das nachhaltig ökumenischen Mut wachhält.

2. Welche Rolle hat Ihre Heimatgemeinde in Ihrem 2. Welche Rolle hat Ihre Heimatgemeinde in Ihrem 2. Welche Rolle hat Ihre Heimatgemeinde in Ihrem 2. Welche Rolle hat Ihre Heimatgemeinde in Ihrem

Leben?Leben?Leben?Leben?

In den letzten Jahrzehnten hatte ich ungefähr zweiein-

halb Heimatgemeinden. Die erste war meine Nabelschnur,

die zweite war meine Kreativkiste, die Zweieinhalbte er-

leidet Fieberschübe. Ich bin gespannt auf die Nächste.

3. Welche Erfahrungen von Christentum in der Diasp3. Welche Erfahrungen von Christentum in der Diasp3. Welche Erfahrungen von Christentum in der Diasp3. Welche Erfahrungen von Christentum in der Diaspo-o-o-o-

ra haben Sie gemacht?ra haben Sie gemacht?ra haben Sie gemacht?ra haben Sie gemacht?

In Nordfrankreich hochkirchliche, in England mütterliche,

in Ungarn subversive und pfiffige, in Israel verwirrende

und attackierende, in den Niederlanden nachbarschaftli-

che und pragmatische, in Griechenland weltfremde und

„verkoptete“, in Ruanda unfassbar mitreißende, zutiefst

trauma-therapeutische und vor allem alle Sinne prägende

Erfahrungen.

4. Welche Zukunft hat die evangelische Kirche?4. Welche Zukunft hat die evangelische Kirche?4. Welche Zukunft hat die evangelische Kirche?4. Welche Zukunft hat die evangelische Kirche?

Aus meiner Sicht macht sie zurzeit einen Spagat, bei dem

sie sich wie ein Reißverschluß auseinanderzippt, dabei

den Kopf verliert und vor allem den „Schieber“, den Ein-

hakmechanismus beim Volk. In wenigen Jahren hinter-

lässt das jetzige Gemeindeabbau-Programm eine abgesi-

cherte, beflissene Dienstleistungskirche mit wenigen ver-

sprenkelten, quicklebendigen und spendenbasierten Ge-

meinden. Das GAW kennt dazu gute Alternativen.

5. Welche Bedeutung hat das Ge5. Welche Bedeutung hat das Ge5. Welche Bedeutung hat das Ge5. Welche Bedeutung hat das Gebet für Ihren Alltag?bet für Ihren Alltag?bet für Ihren Alltag?bet für Ihren Alltag?

Ich darf Gott in den Ohren liegen, er leiht mir Sprache. Ich

darf stottern, er kann schweigen. Mir trocknet der Gau-

men, er schickt Tau. Sein Schöpferwort bricht meine Mat-

tigkeit auf. Er spricht mir Mut zu im Gegensturm. Er nährt

unsichtbar die Wurzeln meiner Seele. Ohne Permanentge-

bet wäre ich viel zu selbstzentriert.

6. Welches ist Ihre Lieblingsgeschichte in der Bibel?6. Welches ist Ihre Lieblingsgeschichte in der Bibel?6. Welches ist Ihre Lieblingsgeschichte in der Bibel?6. Welches ist Ihre Lieblingsgeschichte in der Bibel?

Die 4 Männer, die für ihren gelähmten Freund ein Loch in

das Hausdach brechen, in dem Jesus parliert. Sie lassen

ihn auf seiner Trage herab, Jesus heilt ihn, er darf neu ins

Leben gehen, an allen vorbei, die als religiöse Fans wie

gelähmt Spalier stehen. Vier solche Freunde zu haben, ist

wunderbar. Und flugs hören mir 3 Andere zu, und wir bil-

den das nächste Quartett.

7777. Welches sind Ihr Lieblingsbuch und Ihr Liebling. Welches sind Ihr Lieblingsbuch und Ihr Liebling. Welches sind Ihr Lieblingsbuch und Ihr Liebling. Welches sind Ihr Lieblingsbuch und Ihr Lieblings-s-s-s-

land?land?land?land?

Mein Lieblingsbuch ist „Zorn und Zeit“ von Peter Sloter-

dijk, daneben stehen „Nachfolge“ von Rainer Strunk und

Roberto Casatis „Die Entdeckung des Schattens“. Mein

Lieblingsland ist Ruanda.

Bunte PrimeBunte PrimeBunte PrimeBunte Primeln vor karminroter Wandln vor karminroter Wandln vor karminroter Wandln vor karminroter Wand

Bericht über die Bericht über die Bericht über die Bericht über die AbgeordnetenverAbgeordnetenverAbgeordnetenverAbgeordnetenversammlung 2015sammlung 2015sammlung 2015sammlung 2015

Bunt und frühlingshaft ging es zu auf der Abgeordneten-

versammlung des Gustav-Adolf-Werks im Rheinland am 9.

März 2015. Insgesamt 30 Personen (Vorstand des GAW

und Abgeordnete aus den Kirchenkreisen ) sind an diesem

schönen Frühlingstag nach Bonn gekommen um die Jah-

resberichte der Vorsitzenden, Pfarrerin Ulrike Veermann,

sowie der Geschäftsführerin, Frau Sabine Janser, entge-

genzunehmen, die Jahresrechnung 2014 festzustellen,

den Haushalt 2015 zu beschließen und über eine Ände-

rung der Statuten der Zweiggruppen zu entscheiden. „Bu-

siness as usual“ könnte man sagen – und doch hatte diese

Versammlung eine besondere frühlingshafte Färbung und

Harmonie lag in der Luft. Lag es an den warmen Tönen

der neuen karminroten Wand im doch sonst altbekannten

schmucklosen Gemeindesaal der Lutherkirchengemeinde

in Bonn? Oder an den bunten Primeln auf den Tischen –

ein kleines Zeichen der Aufmerksamkeit, mit dem sich die

Vorsitzende für das Engagement der GAW-Vertreter be-

dankte? Es liegt an den Menschen, die sich gerne für die

GAW-Arbeit engagieren und mit Freude ihren Dienst ver-

sehen.

Pfarrer Norbert Stephan aus Rees eröffnet die Tagung mit

einer gelungenen Andacht zum Predigttext (Lukas 9, 57 –

62) des vergangenen Sonntags Okuli (an diesem Tag wird

Page 3: GAW Rheinland KurierGAW Rheinland Kurierrheinland.gustav-adolf-werk.de/archiv.html?file=tl_files/rheinland... · trauma-therapeutische und vor allem alle Sinne prägende Erfahrungen

3

traditionell die Kollekte für das Gustav-Adolf-Werk ge-

sammelt) und bezieht sich auf das Bild von Paul Klee „An-

gelus Novus“ und Gedanken von Walter Benjamin dazu.

Die Vorsitzende berichtet engagiert und lebendig von den

Aktivitäten des letzten Jahres, ergänzt durch den Bericht

der Geschäftsführerin. Die Finanzen des GAW Rheinland

liegen in den bewährten Händen von Manfred Warmers: er

stellt den Haushalt 2015 vor, der sich in Einnahme und

Ausgabe auf 446.300 € beläuft. Bei der Diskussion der

Finanzen wird festgestellt, dass es in den Kirchenkreisen

teilweise große Schwierigkeiten gibt, die „Konfirmanden-

gabe“ zu aktivieren und jüngere Pfarrerinnen und Pfarrer

das GAW oft kaum noch im Blick haben. Insgesamt wird

die Frage nach dem Image des GAW gestellt – zugespitzt

in der humorvollen Formulierung eines Abgeordneten

„Wie erotisch ist das GAW heute noch“? Angesichts sin-

kender Einnahmen im Rheinland – die Kollekte für das

GAW am Sonntag nach dem Reformationstag wurde für

2015 durch Entscheidung der Kirchenleitung von 100 %

auf 50 % reduziert und die Landeskirche hat im Rahmen

des Sparprozesses den Zuschuss an das GAW Rheinland

ebenfalls gekürzt – wird entschieden, den Bestand aus

2014 in Höhe von 60.730,86 € als Rückstellung für 2016

zu nehmen um künftige Einnahmeausfälle ausgleichen zu

können.

Die Justiziarin des GAW-Rheinland, Frau Dr. Kirchhain,

stellt eine Änderung der Statuten für die Zweiggruppen

vor: durch eine Öffnungsklausel wird gewährleistet, dass

künftig in den Zweiggruppen weiterhin ein Vorstand ge-

bildet werden kann.

Nachdem alle Regularien erfolgreich behandelt sind, geht

es bunt und international weiter und die Versammlung

wendet den Blick nach Spanien und Paraguay (Lateiname-

rika):

Pfarrerin Veermann wirbt für das GAW-Frauenprojekt 2015

mit dem drei wichtige Aufgaben der kleinen Spanischen

Evangelischen Kirche (IEE) unterstützt werden: Es geht

zum einen um den Renten- und Pensionsfonds für Pfarrer

in Spanien (in der Zeit der Diktatur war der Pfarrerberuf

nicht legal und die Pfarrer wurden nicht rentenversi-

chert), zum anderen um Flüchtlingsprojekte in Barcelona

und Madrid.

Die ehemalige Freiwilli-

ge Tabea Schiffer berich-

tet eindrücklich und

authentisch von ihrer

Zeit als Freiwillige in

Paraguay, wo sie in ei-

nem SOS-Kinderdorf gearbeitet und bei dem Bau von ein-

fachen Holzhäusern für Bewohner von Elendsvierteln ge-

holfen hat. Es wird deutlich, wie wichtig es ist, jungen

Menschen die Gelegenheit zu geben, durch internationale

Freiwilligenarbeit ihren Horizont zu erweitern und sich für

Themen wie Entwicklung, Gerechtigkeit und Frieden zu

engagieren.

Aber auch das Jahr 2015 ist für das GAW Rheinland inter-

national gefärbt:

Vom 27. Juni bis 1. Juli 2015 lädt das GAW Rheinland

erstmalig zu einer Begegnungsreise nach Tschechien ein –

im Jahr der Feierlichkeiten zum 600. Todestag des Vorre-

formators Jan Hus. Die Ausschreibung mit Anmeldeformu-

lar findet sich auf der Homepage www.gaw-rheinland.de.

Das GAW Jahresfest findet vom25.–27. September 2015

in Luxemburg statt. Die dortigen evangelischen Kirchen

haben um ein Zeichen der Solidarität gebeten, da sie sich

in schwierigen Verhandlungen mit dem Luxemburgischen

Staat befinden.

Abgerundet wird die Abgeordnetenversammlung durch ein

schmackhaftes kleines italienisches Mittagsbüffet und

einen von der Küsterin der Lutherkirche selbst gemachten

himmlischen Nachtisch.

Beim Essen finden

Begegnungen und

Gespräche mit dem

zeitgleich im Ge-

meindehaus ta-

genden landes-

kirchlichen Ausschuss für innereuropäische Ökumene und

Catholica statt.

„Dios es amor“ – Gott ist Liebe, so lautet das Motto des

GAW-Frauenprojektes in Spanien. Dies ist letztlich auch

der Grund für das vielfältige Engagement der GAW-

Abgeordneten. Text: Marcus Wetter, Fotos: Sabine Janser

Jahresprojekt der Frauenarbeit 2015Jahresprojekt der Frauenarbeit 2015Jahresprojekt der Frauenarbeit 2015Jahresprojekt der Frauenarbeit 2015 Spanien…

Sonne, Strand, Real Madrid, Stierkampf, Paella, Flamenco

und katholische Kirche…

Was fällt mir zuerst ein, wenn ich an das Königreich Spa-

nien denke, die Querelen um das Königshaus, die Affären

des ehemaligen Königs oder vielleicht ganz aktuell die

Wirtschaftskrise, die unzähligen leerstehenden Neubauru-

inen quer durchs Land?

Nein, bei mir ist das natürlich anders, ich denke zuerst an

Page 4: GAW Rheinland KurierGAW Rheinland Kurierrheinland.gustav-adolf-werk.de/archiv.html?file=tl_files/rheinland... · trauma-therapeutische und vor allem alle Sinne prägende Erfahrungen

4

die kleine evangelische Kirche im

katholischen Land.

Die IEE (Iglesia Evangélica Españo-

la), 2540 Mitglieder, verteilt auf 44

Gemeinden und 25 Pfarrerinnen und

Pfarrer.

Warum denke ich daran? Weil ich im

vergangenen Jahr die Möglichkeit hatte, zwei Gemeinden

der IEE vor Ort kennen zu lernen und meine Begeisterung

über ihren Mut und ihr Engagemen, an ihrem jeweiligen

Ort aktiv die Gesellschaft zu verändern, mich noch heute

berührt.

Da ist wenig zu hören von der Kleinheit der Kirche, von

den mangelnden Ressourcen, da ist viel mehr Fantasie

und Energie, ganz im bib-

lischen Sinne aktiv zu

sein. Wo zwei oder drei in

meinem Namen beisam-

men sind, da bin ich mit-

ten unter ihnen.

Das Frauenprojekt des

GAW nimmt uns in diesem Jahr mit einem beeindruckend

gestalteten Informationsheft und einer lebendigen Foto-

galerie mit in die zu unterstützenden Aufgaben.

Gehen Sie mit und begeben sie sich in eine andere Welt,

eine katholische Welt, eine evangelische „jetzt erst recht-

Welt“. Lernen sie die Projekte in der Flüchtlingsarbeit in

Madrid und Barcelona kennen, die beispielhaft für weitere

diakonische Projekte der IEE stehen. Flüchtlinge werden

zu Partnern, manchmal zu

Freunden, werden selbst nach

ihrer Ankunft zu ehrenamtlich

Aktiven und die Gemeinden

sind lebendig, reizvoll anste-

ckend mit ihrer Art, das Leit-

wort der IEE jeden Tag neu mit Leben zu füllen: Dios es

amor.

Sehen Sie aber auch genau hin, was die Wirtschaftskrise

für die gebürtigen Spanien bedeutet, zunehmend kaum

noch zu handeln, die Not der eigenen Bevölkerung. Immer

öfter stehen Spanier und Spanierinnen vor den Essens-

ausgaben.

Staunen Sie über die traurige

Realität der Benachteiligung

der Minderheitskirchen auch

noch 40 Jahre nach dem Tode

Francos in einem Land, das

seit 1978 volle Religionsfreiheit gewährt und doch das

Leben des Zusam-

menschlusses der

evangelischen Kirche

in Spanien, der FERE-

DE, nicht leicht

macht. Kaum auszu-

halten die Situation der Ruhestandspfarrer und ihrer

Frauen.

Und dann besuchten wir das

Aushängeschild der Flied-

nerarbeit in Madrid: Die

Schulen „El Porvenir“ (1987)

und Juan de Valdés (1983)

mit der angegliederten pro-

testantischen Buchhandlung „Calatrava“. Besonderer

Schwerpunkt der diakonischen Arbeit ist eine dichte, von

der Stiftung finanzierte soziale Begleitung der Familien in

Notsituationen. Nachdenklich machend die Erzählungen

der Mitarbeitenden.

Wenn Sie all das gesehen haben und einfach einmal ein-

tauchen wollen in die Kraft der Arbeit, den Mut der Mitar-

beitenden und die Lebensfreude der Teams, dann sollten

sie einen Tag lang mithelfen in der Acción Social Protes-

tante (ASP), eine soziale Einrichtung der Kirche in Madrid.

Vielleicht ergeht es Ihnen wie uns, nach einem langen Tag

mit Kleiderkammer und Essensausgabe, gemeinsamem

Kochen und Basteln, hören sie plötzlich kubanische Klän-

ge und es hält Sie kaum auf den Stühlen

Und spätestens dann wissen Sie es wieder, Sie sind in

Spanien, dem Land der Sonne, des Strands, Real Madrids,

des Stierkampfs, der Paella, des Flamenco und der evaevaevaevan-n-n-n-

gelischen Kirche…gelischen Kirche…gelischen Kirche…gelischen Kirche… Text:Ulrike Veermann, Fotos: Gabriele De Bona, Vera Gast-Kellert, Christiane Straakholder

Konfirmandengabe 2015Konfirmandengabe 2015Konfirmandengabe 2015Konfirmandengabe 2015 Unter dem Motto der Jahreslosung „Nehmt einander

an…“ flattert in diesen Wochen der Flyer zur Konfi-Gabe

durch (hoffentlich) alle Gemeinden unserer rheinischen

Landeskirche – und er hat das Zeug, auch wirklich in den

Herzen der Konfirmanden zu landen: geht es doch um

ganz konkrete Hoffnung für Kinder und Jugendliche in

Litauen und Syrien.

Wichtig, wenn in unseren ungerührten Zeiten („wir kön-

nen nicht die ganze Welt retten!“) die Berührbarkeit der

Konfis und ihr hellwaches soziales Gespür angesprochen

werden – mit zwei starken Projekten, deren Gesichter und

Page 5: GAW Rheinland KurierGAW Rheinland Kurierrheinland.gustav-adolf-werk.de/archiv.html?file=tl_files/rheinland... · trauma-therapeutische und vor allem alle Sinne prägende Erfahrungen

5

Wenn Sie aus unserer Verteilerliste genommen werden wollen, Fragen oder Stellungnahmen haben, senden Sie bitte eine E-Mail an [email protected] oder rufen Sie an unter 0228/24 27 485.

Der Newsletter ist nicht barrierefrei und wird erstellt vom Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit des GAW Rheinland, Kur-fürstenstr. 20a, 53115 Bonn, � 0228/24 27 485, � [email protected], � www.rheinland.gustav-adolf-werk.de

Geschichten sich einprägen. Da ist Mindaugas Kairys, der

junge und dynamische Diakoniepfarrer im litauischen

Silute, der vor einigen Jahren – gegen das anfängliche

Murren und die argwöhnische Skepsis seiner Gemeinde –

begonnen hat, mit viel Mut und Gottvertrauen ein altes,

halb verfallenes Haus in ein diakonisches Zentrum umzu-

bauen, um Räume der Geborgenheit zu schaffen für die

sog. „Eurowaisen“, Kinder und Jugendliche, deren Eltern

fern der Heimat in Westeuropa arbeiten, um das nötige

Geld für ihre Familien zu verdienen. „Die Kinder von der

Straße zu holen und sie in unseren Räumen regelrecht

aufzufangen, ist eine ganz wichtige Aufgabe. Damit helfen

wir ihnen auch für ihr späteres Leben am allermeisten“,

sagt Pfarrer Kairys und setzt gegen die Trostlosigkeit

Räume der Geborgenheit, Hausaufgabenhilfe und überra-

schende, funkensprühende Begegnungen mit Kirche und

Gemeinde.

In Syrien brauchen die evangelischen Gemeinden in Zei-

ten tiefster Not, Verfolgung und erlebter Gewalt unsere

Stimme und Zeichen der Solidarität. Und wieder sind es

die Kinder, die am meisten leiden. Die armenisch-

evangelische Gemeinde im nordsyrischen Aleppo wird mit

ihren Lebensmittelpaketen und der medizinischen Versor-

gung zum Rettungsanker im Kriegschaos.

Die Materialsammlung zur aktuellen Konfirmandengabe –

in der Leipziger Zentrale unter den bewährten Fittichen

von Thomas Ott wieder bestens aufbereitet – verfehlt ihre

Wirkung auf Konfirmanden nicht: in Wuppertal-Ronsdorf

waren sie derart beeindruckt von den Projekten, dass sie

flugs den Konfi-Cup, das Fußballturnier des Kirchenkrei-

ses, umfunktioniert haben zur „Sammelstelle“ fürs GAW:

die Kids traten mit dem ehrgeizigen Ziel an, möglichst

viele Tore zu schießen; am Sonntag vor dem Turnier hat-

ten sie nach dem Gottesdienst Spendengelder für die

GAW-Konfigabe eingeworben. Für jedes Tor wurde eine

kleine Summe vereinbart. Beim Turnier dann spielten sich

die jungen GAW-Freunde in einen echten Tor-Rausch: 66

Tore wurden insgesamt erzielt – das sind 550 Euro für

Kinder und Jugendliche in Syrien und Litauen! Eine starke

Team-Leistung! Und das Beste: Es geht weiter! Als Sieger

fahren sie jetzt mit ihrer fußballbegeisterten Pfarrerin

zum Präses-Cup nach Mönchengladbach(Ende März) und

wollen weiter punkten für das GAW. Und natürlich haben

sie angesichts der prägnanten Zahl der erzielten Tore den

bekannten Udo-Jürgens-Song umgedichtet und als Konfi-

Chor gemeinsam geschmettert: „Mit 66 Toren, da fangen

wir erst an...!“

Nein, es ist noch lange nicht Schluss. Und wenn es gut

geht, werden diese Konfis und ihre Familien lebenslang

wissen, dass GAW ein wunderbares Kürzel ist: für weltwei-

te Solidarität der Christen. Friederike Slupina-Beck

Neues aus LeipzigNeues aus LeipzigNeues aus LeipzigNeues aus Leipzig Am 30. Januar 2015 wählte

die Jahrestagung der GAW-

Frauenarbeit Inge Rühl aus

Kurhessen-Waldeck zu ihrer

neuen Leiterin. Sie über-

nimmt das Amt von Vera

Gast-Kellert, die diese Ar-

beitsgemeinschaft 24 Jahre als Vorsitzende geleitet und

geprägt hat, am 1. April 2015. Inge Rühl arbeitet als As-

sistentin der Pfarrerin in einer diakonischen Einrichtung

und ist seit Jahren in der Kirche und verschiedenen Frau-

eninitiativen aktiv. Seit 2011 ist sie Leiterin der GAW-

Frauenarbeit in Kurhessen-Waldeck.