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Geboren am 29.07.1942 in Zehdenick/Havel Studium und Promotion Erhält 1980 Ingeborg-Bachmann-Preis 1983: Die Entdeckung der Langsamkeit

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•Geboren am 29.07.1942 in Zehdenick/Havel• • •

Studium und PromotionErhält 1980 Ingeborg-Bachmann-Preis1983: „Die Entdeckung der Langsamkeit“

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Strukturiert nach dem Leben des historischen Sir John FranklinGeboren 16.04.1786 in Spilsby, LiclonshireBritischer PolarforscherVermutlicher Tod: 11.06.1847

Kapitel 1-5: Johns JugendKapitel 6-10: John Franklin erlernt seinen BerufKapitel 11-19: Franklins Gebiet

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John Franklin ist mit 10 Jahren immer noch so langsam, dass er keinen Ball fangen kannAlles was Schnelligkeit erfordert, bereitet ihm SchwierigkeitenWird von all seinen Spielkameraden bis auf seinen Freund Sherard Lound gehänselt und verprügeltEr reißt von zu Hause ausAuch in der Schule hat es John nicht leichtDurch seinen Lehrer Dr. Orme darf er auf einem Schiff nach Lissabon fahren, um die See einmal zu erlebenJohn beginnt seine Ausbildung zum Seemann bei der KriegsmarineIn der Schlacht von Kopenhagen im Jahre 1801 erlebt John zum ersten Mal die Wirren des Krieges

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Mit Matthew Flinders als Kommandant gehen Franklin und sein Freund Sherard Lound auf eine Forschungsexpedition nach AustralienAls in Portsmouth der Schiffsrumpf überprüft wird, besucht Franklin die Hafennutte Mary RoseFranklin ist der einzige, der die australischen Eingeborenen verstehtDie Investigator wurde zerstört, so wird die Mannschaft für die Heimreise auf verschiedene Schiffe verteilt Er schläft mit Mary Rose

Die letzte Schlacht, an der er beteiligt ist, kostet ihn fast das LebenFlinders wurde als Spion festgenommen, so geht er zur Kriegsmarine

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Im April 1818 beginnt seine erste Reise ins EisEines der beiden Schiffe steht unter seinem Kommando, seine Autorität wird aber wegen seiner Langsamkeit oft untergraben

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Im April 1818 beginnt seine erste Reise ins EisEines der beiden Schiffe steht unter seinem Kommando, welches aber oft wegen seiner Langsamkeit untergraben wird.Nach einer Fußwanderung über eine Eisscholle im Nebel finden die Männer den Weg zum Schiff nicht mehr. Franklin, der sich extrem viel Zeit lässt, erkennt, dass sich die Eisscholle dreht.In einem schweren Sturm rettet er beide Schiffe mit Besatzung, da er als einziger die Ruhe bewahrtObwohl er kein offenes Polarmeer gefunden hat, glaubt er noch immer an dessen Existenz, worauf er im Frühjahr 1819 das Kommando über eine weitere Expedition erhält

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Franklin bricht im Sommer 1819 zu seiner ersten Landexpedition auf

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Franklin bricht im Sommer 1819 zu seiner ersten Landexpedition aufBegleitet werden sie von den KupferminenindianernAm Wintersee überwintert die Mannschaft in einer Blockhütte(Fort Enterprise)Ein Treffen mit den Eskimos endet als MisserfolgWegen der Kälte und dem Hunger kommen viele seiner Mannschaftskameraden ums LebenMit letzter Kraft erreichen sie Fort EnterpriseZurück in London empfängt man Franklin 1822 mit Spott und TadelAls Rechtfertigung schreibt er ein Buch

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Das Jahr 1823:Heirat mit Eleanor PordenSein Buch erscheintSeine Tochter kommt auf die Welt, wobei Eleanor stirbtErhält Kommando über eine erneute Landreise (1825-1827)

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Das Jahr 1823:Heirat mit Eleanor PordenSein Buch erscheintSeine Tochter kommt auf die Welt, wobei Eleanor stirbtErhält Kommando über eine erneute Landreise (1825-1827)

Bei seiner Rückkehr heiratet er Jane Griffin, und wird vom König zum Ritter geschlagen Sir John FranklinEr übernimmt den Posten des Gouverneurs der Strafkolonie Van Diemen‘s Land, südlich von Australien

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So fährt er 1837 nach Van Diemen‘s Land„Ich will, dass jeder eine Chance hat“„Ich wollte nur, dass jeder eine Chance hat“In England stellt er sich einer neuen Expedition zur Verfügung, und mit sticht am 19. Mai 1845 in See

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Er sucht wieder nach einem offenen Polarmeer, gerät im September 1846 jedoch wieder ins PackeisEiner Gruppe von Offizieren gelingt es im Mai 1848 bis zur Behringstraße vorgestoßen, die Nordwestpassage also gefunden, jedoch wegen des Eises völlig nutzlos. Franklin starb bereits am 11. Mai 1847 an einem Schlaganfall auf hoher See, worauf die gesamte Mannschaft bis McClintock sie 1859 findet, verschollen bleibt

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Einsträngig, chronologisch, transparentOrientierungsmöglichkeiten durch eingestreute Ortsnamen und Daten

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Sprache: einfach, schnörkellos und präzise(keine Metaphern, parataktischer Satzbau, etc.)Konsequentes PräteritumNicht langatmigSituationsabhängig bzw. dem Entwicklungsniveau des Protagonisten angepasst

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Olympischer ErzählerDer Erzähler tritt meist hinter den Helden zurückVereinzelte KommentareBenutzt filmische Mittel und Techniken

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„London dampfte. Der Zuwachs an Apparaten, Maschinen und Eisenkonstruktionen wurde täglich größer, man nannte es den Fortschritt. Viele wirkten an ihm mit, wenige hatten an ihm teil. Die meisten starrten ihn mit glänzenden Augen an, und sagten bewundernd: ‚Wahnsinn!‘ Der Fortschritt war eine Verrücktheit, diente aber dem Ruhme Englands, und auch wer keinen Profit machte, liebte seine Nation.Ein gewisser Brunel [...] wühlte seit 1825 mit großen Maschinen im Schlick, um einen Tunnel unter der Themse hindurchzuführen. Und ‚Lokomotiven‘ gab es jetzt. Sie erreichten [...] die Geschwindigkeit eines guten Pferdes, und zogen noch bis zu drei Wagen hinter sich her.“

(S. 286)

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Nadolny lehnt nicht den Fortschritt ab, sondern die hektische, zentrale Rolle, die er in unserer Gesellschaft spielt.Geschwindigkeit führt zu Oberflächlichkeit, Nervosität, Aggressivität, Rücksichtslosigkeit, Ungeduld gegenüber dem Langsamen, die Gründlichkeit, Geduld und Ruhe geht verloren John Franklin steht mit seinen Eigenschaften für Frieden, die anderen Personen für Unfrieden

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Die gedankenlose und oberflächliche Schnelligkeit bietet die optimalen Vorraussetzungen für den Krieg „Ich werde nicht kämpfen!“

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„John stapfte weiter bis nach Bethnal Green und roch den fauligen Geruch der Kellerwohnungen. Geduldig hörte er ein dünnes, höchstens dreizehnjähriges Mädchen an, das ihn in eine dieser Wohnungen einladen wollte. Zwei ihrer Brüder seien deportiert worden, weil sie aus einem Laden einen halbgekochten Kuhfuß gestohlen und den verzehrt hätten. Sie wolle sich gerne ausziehen für den Herrn, ganz langsam, und dabei ein Lied singen, alles für einen Penny. John fühlte Rührung und Beklemmung, gab ihr einen Schilling und flüchtete ratlos.Fensterscheiben gab es hier kaum, und Türen waren unnötig, weil die Diebe nichts fanden.“

(S. 334f)

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