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Jungwagen, Jahreswagen, Kurzzulassungen, Mietwagen, Leasingrückläufer, Re-Importe: Rabattschleudereien sind vielfältig, verunsichern den Kunden und verschieben das Preisgefüge auch beim Gebrauchten. GW-Positionierung PREIS ODER QUALITÄT? Marktverschiebung Jungwagen beeinflus- sen den GW-Markt Tacho-Betrug Wer stoppt die Trickser? Finanzierung Schnelle Entscheidung besonders wichtig Garantie Sicherheit und Kundenbindung www.autoundwirtschaft.at September 2015

Gebrauchtwagen & Wirtschaft 09/2015

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Branchenspecial zu AUTO & Wirtschaft 09/2015

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Jungwagen, Jahreswagen,Kurzzulassungen, Mietwagen,Leasingrückläufer, Re-Importe:Rabattschleudereien sind vielfältig, verunsichern denKunden und verschieben dasPreisgefüge auch beimGebrauchten.

GW-Positionierung PREIS ODERQUALITÄT?

MarktverschiebungJungwagen beeinflus-sen den GW-Markt

Tacho-BetrugWer stoppt dieTrickser?

FinanzierungSchnelle Entscheidungbesonders wichtig

GarantieSicherheit undKundenbindung

www.autoundwirtschaft.at

September 2015

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MOTORNETZWERKwillhaben.at car4you.at autopro24.at

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ANSICHTANSICHT

Im Neu- und Jungwagen-Bereich wird die Schleude-rei immer schlimmer, das Internet ist voll von güns-

tigen Autos. Beispiele sind die Neu- und Jungwagen-börsen www.autogott.at oder die deutschen Portaleautohaus24.de oder meinauto.de, wo Neuwagen „mithohen Rabatten vermittelt“ werden. Während derösterreichische Autogott sich noch als Partner des (re-gionalen) Handels sieht, geht mit den deutschen Bör-sen das Geschäft am etablierten Handel vorbei.

•„Was hat das mit dem Gebrauchtwagengeschäft zutun?“, werden Sie fragen. Mit Rabatten von 30 bis so-gar 40 Prozent spielt der Neu- und Jungwagen preis-lich bereits ganz massiv in der Liga der „echten“ Gebrauchtwagen. Speziell in der Klein- und Kom-paktwagenklasse werden die Preisunterschiede zwi-schen vermeintlich neu und wirklich gebraucht schonsehr gering. Selbstverständlich sind fairerweise dieAusstattung und die Motorisierung zu berücksichti-gen. Ob es der Kunde tatsächlich tut, ist eine andereFrage.

•Beim jüngeren Fahrzeug ist dann doch der schwacheBenziner mit Basisausstattung ausreichend, währendanfänglich der topausgestattete Diesel als Gebraucht-wagen auf der Wunschliste stand.Unbestritten drücken die Kurzzulassungs- und Jung-wagenproblematik auf die Gebrauchtwagenpreise.Aus diesem Grund und wegen der Preisvergleichs-möglichkeit im Internet ist in diesem, immer preissen-sibleren Markt auch der Zustand und dessen Kommu-nikation von großer Bedeutung.

•Für den Händler stellt sich nämlich die Frage: Wo po-sitioniere ich meine gebrauchten Fahrzeuge? Mit per-fekter Aufbereitung, perfekter Technik, Kulanz undEntgegenkommen bei Reklamationen und einem da-mit verbundenen, höheren Preis? Oder doch bessermit minimaler Aufbereitung, nur den notwendigsten

Reparaturen und einer harten Linie auf dem unters-ten Niveau der gesetzlichen Gewährleistung, aber miteinem günstigen Preis? Die meisten Händler, auch Markenbetriebe positio-nieren sich irgendwo dazwischen, sind nicht Fisch

und nicht Fleisch und gehen in der Menge derInternetangebote unter. Die Fahrzeuge derQualitätsanbieter sterben hingegen oft inSchönheit, weil der Ruf für wirklich gute Ge-brauchte nicht so weit reicht. Konsequentgünstig mit eingeschränkter, aber fairer Qua-lität und begrenzter Dienstleistung anzubie-ten, ist freilich noch schwieriger und bestimmtnicht jedermanns Sache.

•Schließlich ist es legitim und für einen gewis-sen Kundenkreis auch wünschenswert, dassein gebrauchtes Fahrzeug nicht aussieht wieneu, dafür aber etwas günstiger zu haben ist.

So berichten einige Händler von ihrer Ecke mit demTitel: „Gerade hereingekommen, noch nicht aufberei-tet“, die sich höchster Beliebtheit erfreut. Es gibt aucherfolgreiche Beispiele, wo minimaler Aufwand undgünstiger Preis zur erfolgreichen Philosophie erklärtwurden.

•Es kann Sinn machen, nicht jeden Kratzer zu lackie-ren, Reifen, Bremsen und Service nicht schon vorder Fälligkeit zu erledigen. Wichtig und seriös ist esaber, den Kunden schon im Internetangebot auchmit entsprechenden Fotos darauf hinzuweisen. EineLösung wäre ein Gebrauchtwagensiegel oder die kon-sequente Verwendung der Zustandsklassen, die be-reits beim Internetangebot mit angegeben werdensollte.

•Bei der zunehmenden Flexibilität der Käufer und derimmer größeren Distanzen, die für einen Gebraucht-wagenkauf in Kauf genommen werden, gewinnenmomentan eher die Frechen. Da sind jene im Vorteil,die wenig investieren, es mit der Dokumentation nichtganz so genau nehmen und im Internet damit dievermeintlich Günstigeren sind.

Gerald Weiss, Leiter Sonderpro-jekte: „Der Zu-stand der Fahr-zeuge sollte imInternet besserdokumentiertwerden!“

Wo positioniert man seine Gebrauchtwagen?

Eher gut oder eher günstig?

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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

In der guten alten Zeit des Autohandels war das Ge-schäft klar und einfach. Da wurde der Neuwagen in

der Regel beim Händler bestellt. Bei den europäi-schen Marken wurde das Fahrzeug auf Wunsch desKunden maßgeschneidert produziert und in „4 bis 6Wochen“ geliefert. Bei den asiatischen Herstellernwaren vorkonfigurierte, aber meist gut ausgestatteteModelle aus einem europäischen Zentrallager zu or-dern. Und das alles mit einem überschaubaren Rabatt.Bei der Autoschau, bei Lagerautos und Vorführwagenoder bei einem Modellwechsel gab es ein paar Prozentmehr. Der Kunde kaufte ein NEUES Auto.Die andere Möglichkeit war ein GEBRAUCHTESFahrzeug. Die Kunden waren dabei klar positioniert.Heute wechseln die Autokäufer nicht nur die Markewesentlich flexibler und häufiger, sondern auch dieFahrzeugklasse und interessanterweise das Fahrzeug -alter. Soll es einmal ein neuer Kompaktklasse-Kombisein, kommt das nächste Mal ein vier Jahre alter Mit-telklassewagen eines Premiumherstellers infrage, wirdes danach eine zwei Jahre alte Großraumlimousine.Das Budget bleibt dabei entweder gleich oder lässtsich mit kreativer Finanzierung entsprechend anpas-sen. Die geänderte Nachfrage ändert natürlich denMarkt.

Die Grenze verschwimmtDie größte Veränderung erfolgt aber bei neuen undjungen Fahrzeugen. Hier verschwimmt die Grenzezwischen Neu- und Gebrauchtwagen. Dieser Marktist geprägt von permanenten Aktionen, die das Preis-gefüge laufend durcheinanderwirbeln. Der Kunde istständig mit Sonderpreisen konfrontiert, die zudemmassive Auswirkungen auf den Gebrauchtwagen-markt haben. Schließlich gibt es mittlerweile die un-terschiedlichsten Vermarktungswege dafür. Der tatsächliche Zustand und Status des Fahrzeugesscheint dabei nicht mehr so wichtig wie der Rabatt,den man am Stammtisch erzählen kann. Ist das Auto

neu, wurde es kurzzugelassen, war es ein Vorführ-oder Jahreswagen oder als Mietwagen im Einsatz? -Hier werden einfach Äpfel mit Birnen verglichen.

Überbestände bei den HändlernDer Grund ist klar: Überproduktion und Absatzdruckführen zu einer hohen Zahl an Fahrzeugen, sei eskurz oder etwas länger zugelassen, die bei den Händ-lern stehen. So ruft VW zur Schnäppchen-Rallye,kein Wunder: Auf „Das Weltauto“, der Gebrauchtwa-gen-Internetbörse der Volkswagen-Gruppe, sind5.014 der 6.415 angebotenen gebrauchten VW-Mo-delle im Jahr 2014 oder 2015 zugelassen, mehr als dieHälfte der angebotenen „gebrauchten “ VW sind über-haupt aus dem heurigen Jahr (Stand: 28. August).Auf der eigenen Seite schnaeppchen.volkswagen.atwerden ausschließlich Jungwagen angeboten, nur fürkurze Zeit. Hier werden – siehe Screenshot vom 28.

Die Zeiten der klassischen Trennung zwischen Neu- undGebrauchtwagen sind längst vorbei. Jungwagen, Jahres-wagen, Kurzzulassungen, Mietwagen, Leasingrückläu-fer, Re-Importe: Die Bezeichnungen für die Rabatt-schleuderei sind vielfältig, verunsichern den Kunden undverschieben das Preisgefüge auch beim Gebrauchten.Von Gerald Weiss

schnaeppchen. -volkswagen.at:

Volkswagen-Mo-delle aus 2014 und

2015, maximal25.000 Kilometer,bis zu 42,5 Pro-

zent Rabatt

www.autoscout24.athat eine eigene Ru-brik mit Jahreswagen

Neu, gebraucht, jung, kurz -zugelassen oder Jahreswagen?

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August – bis zu 42,5 Pro-zent Rabatt angekündigt.Dabei handelt es sich umFahrzeuge, die in der Regelmit Erstzulassung 2014 und2015 angegeben sind undmaximal 25.000 Kilometergefahren wurden. Auch auf der Rabattplatt-form www.autogott.at ge-winnen mittlerweile dieJungwagen an Bedeutung.Für den Kunden wird es im-

mer schwieriger, die Relation zwischen Rabatt undFahrzeugalter zu durchschauen. Unbestritten, dassdiese Fahrzeuge technisch und auch weitgehend op-tisch neuwertig sind. Problematisch wird es allerdingsmit den Garantieleistungen: Wann hat – speziell beiKurzzulassungen – die Garantie begonnen?

Jungwagen beim GW-HändlerAuf der anderen Seite sind auch die freien Gebraucht-wagenhändler längst auf den Jungwagen-Zug unter-wegs. Die steirische Firma Onlinecars, mittlerweileÖsterreichs größter Gebrauchtwagenhändler mit et-was unkonventionellen Verkaufspraktiken, hat immerwieder Neuwagen und Jungwagen im Programm.Für den Konsumenten stellt sich die Frage: Was istwirklich günstig? Die Relationen sind nicht mehrgreifbar. Was diese Woche noch attraktiv war, kannnächste Woche schon überteuert sein. Noch schwie-riger wird’s, sobald der Kunde das Fahrzeug wiedereintauschen möchte. Die alten Regeln des kalkulier-baren Wertverlustes sind längst außer Kraft. Und die Grenzen zwischen Neuwagen und Ge-brauchtwagen sind längst verschwunden. •

www.onlinecars.at:zahlreiche Fahr-zeuge mit Erstzu-lassung 2014 undvereinzelt 2015,aufgelistet im Gesamtbestand

www.autohaus24.de:günstige Neuwagen-angebote und gleichdazu die Eintausch -möglichkeit überwww.easyautosale.com

www.autogott.athat seit einigerZeit auch Jungwa-gen-Angebote aufseiner Seite

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„Der Gesetzesentwurf ist ein wichtiger Schritt in die rich-tige Richtung“, ist sich Josef Nußbaumer, Geschäftsfüh-rer Schmidt Automobile/Salzburg, sicher.Ziel wäre es, den Tachometer per Gesetz zueinem Dokument zu machen. „Wenn unterVorspiegelung falscher Tatsachen ein Fahr-zeug angeboten wird, handelt es sich umklassischen Betrug.“ Für den Fachhandel seies richtig und wichtig, dass Tacho-Manipula-tion unter Strafe gestellt werde. In Zukunftwerde es daher auch kaum mehr möglichsein, „Tacho-Justierungen“ per Inserat ungeniert anzu-preisen. Bei Inzahlungnahme von Stammkundenfahrzeu-gen gebe es keine Probleme, während man bei Zukäufen„immer sehr genau schauen muss“.

Vorspiegelung falscher Tatsachen„Wenn wir einen Gebrauchtwagen in Zahlung nehmen,sichern wir uns ab, indem wir die Kunden den Ankaufs-

test unterschreiben lassen, die damit auch be-stätigen, dass der Kilometerstand stimmt“, soGottfried Koch, Geschäftsführer AutoKoch/Feldkirch. Dies biete zumindest Schutzdavor, dass etwaige Manipulationen dem eige-nen Unternehmen angelastet werden könnten.Darüber hinaus habe man gewisse Erfahrungs-werte. Sollten Gebrauchsspuren und Kilome-terstand nicht zusammenpassen, „sind wir sehr

vorsichtig und lassen im Zweifelsfall die Finger davon“.Absichtliche Tacho-Manipulation stellten einen glattenBetrug dar. „Grundsätzlich befürworte ich, dass nun Ta-cho-Betrug unter Strafe gestellt werden soll.“

„Wir machen natürlich entsprechende An-kaufstests, müssen aber dennoch auf der Hutsein, um nicht auf Fahrzeuge mit manipulier-ten Kilometerständen hereinzufallen“, sagtPhilipp Lantos, Geschäftsführer AutohausMoriggl/Innsbruck. „Wir sichern uns auch da-

mit ab, dass wir uns Kilometerstände von Kunden, derenFahrzeug wir nicht kennen, schriftlich bestätigen lassen.“Damit verbundene Regresse und damit einhergehendeVerfahren seien aber teuer und zuweilen fast aussichts-los. „Deshalb bin ich dafür, dass nicht nur Fahrzeugbesit-zer, die die Tacho-Manipulation veranlassen, sondern vorallem auch jene, die diese illegalen Tacho-Justierungendurchführen und diese auch entsprechend intensiv be-werben, bestraft werden.“

„Für mich zählt Tacho-Manipulation seit jeherals Betrug“, stellt Komm.-Rat Bernhard Pla-sounig, Geschäftsführer W. Plasounig/Villach,fest. „Wir haben die Möglichkeit, bei unsererMarke über den Zentralcomputer den Kilome-terstand abzufragen. Bei Stammkunden, derenFahrzeug wir kennen, kommt es nicht zu Problemen. BeiNeukunden oder Fremdmarken passen wir im Fall einesFahrzeugeintausches oder -ankaufes auf.“ Bei einigen Kun-den, die mit Gebrauchtfahrzeugen zum Service kamen,seien Manipulationen aufgeflogen, die der Vorbesitzer zuverantworten hatte. „Der Tacho ist ein Dokument. DieHaltbarkeit vieler Bauteile im Fahrzeug ist kilometerab-hängig, weshalb ich es begrüße, dass Manipulationen nichtmehr als Kavaliersdelikt gelten.“

Im Zweifelsfall: Finger weg!

Strafen für alle Beteiligten Tacho ist ein Dokument

Ihre Meinung

Wie schützen Sie sich vor Tacho-Tricksern?

ist

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

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„Wir unterscheiden beim Ankauf zwischenrechtlicher und sachlicher Betrachtung“, stelltThomas Schmid, Geschäftsführer Auto Lud-wig/Wien, klar. „Die sachliche Ebene schließtdie genaue Begutachtung des Fahrzeugs undseiner Vorgeschichte ein. Rechtlich sichernwir uns insofern ab, als der Kunde bei Privatankäufen dieRichtigkeit des Kilometerstandes vertraglich bestätigt.“ Beim Ankauf von Firmenfahrzeugen bestehe zumeist einelückenlose Dokumentation. Besondere Vorsicht sei beim Ankauf von Fahrzeugen ausdem Ausland geboten. „Unserer Erfahrung nach werdendort häufig Tacho-Manipulationen vorgenommen.“ Alsseriöser Händler unterstütze man die geplante Gesetzes-änderung.

„Wir können Software- oder Hardware-Manipulationenmanchmal am Tacho erkennen, dennoch kann es auchsein, dass dabei keine Spuren hinterlassenwerden“, sagt Alexander Moser, Geschäfts-führer Moser Tachoservice/Rastenfeld. „Wirstellen den Kilometerstand nur dann um,wenn es gute Gründe und einen Nachweisdafür gibt, etwa bei Reparaturen oder techni-schen Gebrechen.“ Wobei Moser berichtet,dass er immer wieder mit Kundenanfragen,vor allem von Privatseite, konfrontiert ist. „Diese Leutefragen aber nicht nur, ob der Tacho runter-, sonderenauch raufgedreht werden kann, weil sie ein Fahrtenbuchschreiben, Kilometergeld beziehen und zu wenig gefah-ren sind.“ Diese Wünsche lehnt Moser kategorisch ab.

Viele Anfragen von Privatkunden

„Ich bin sehr froh, dass seitens des Gesetzgebers nun eineInitiative gestartet wurde, Manipulationen am Tachometerunter Strafe zu stellen“, meint Komm.-RatJosef Harb, Geschäftsführer AutozentrumHarb/Weiz und steirischer Landesinnungs-meister der Fahrzeugtechnik. „Tricksereiensind nur sehr schwer zu erkennen, weshalbich, wenn ich den Kunden nicht kenne, jedesMal das Fahrzeug genauestens überprüfe.“ ImZweifelsfall werde ein Fahrzeug nicht ange-kauft, da das Risiko zu hoch sei. „Mir ist es in so einemFall lieber, ein Geschäft weniger zu machen, als sich dieFinger zu verbrennen.“ Während man bei der EigenmarkeMöglichkeiten zur Überprüfung habe, sei bei Fremdmar-ken besondere Vorsicht geboten.

„Wir untersuchen beim Ankauf von Gebrauchtfahrzeugenakribisch genau sämtliche Parameter und verlassen uns

nicht auf den Tacho-Stand“, erklärt JosefFrischmuth, geschäftsführender GesellschafterAutohaus Danner/Grieskirchen. Vor allem beideutschen Premiummarken, die gebraucht amfreien Markt angeboten würden, sei Vorsicht ge-boten, da bei diesen Autos Tacho-Manipulatio-nen häufiger vorkämen. Obwohl oft im Privat-bereich getrickst werde, gebe es auch immer

wieder im Handel schwarze Schafe. „Bis dato ist Tacho-Manipulation als Kavaliersdelikt betrachtet worden. Mitder Neuregelung wird sich das ändern, was ich begrüße.Wobei der Gesetzgeber noch rigoroser vorgehen könnte,um die Tacho-Manipulation hintanzuhalten.“

„Bei den von uns vertriebenen Marken könnenwir auf die Historie der Fahrzeuge zurückgrei-fen, bei Fremdmarken ist eine genaueste Prü-fung unumgänglich“, ist sich Gerhard Skrbetz,Verkaufs- und Standortleiter Autohaus Koi-negg/Eisenstadt, sicher. „Uns wurden schon öf-

ter Fahrzeuge angeboten, wo mir der Zustand suspekt war.Im Zweifelsfall kaufen wir nicht an.“ Gleichzeitig bestätigen die Kunden per Unterschrift auchdie Richtigkeit des Kilometerstandes. „Wir haben immerwieder das Problem, dass Tacho-Tricksereien als Kavaliers-delikt angesehen werden. In Wahrheit stellen dieseschlicht und ergreifend Betrug dar, weshalb auch die Ini-tiative, gegen derartige Manipulationen endlich strengervorzugehen, zu begrüßen ist.“

Kein Kavaliersdelikt

Risiko ist oft zu hochNoch strengere Strafen

uns wichtig!

Vorsicht bei Auslandsfahrzeugen

Ein derzeit in Begutachtung stehender KfG- Novellenentwurf sieht vor, Manipulationen amTachometer zukünftig unter Strafe zu stellen. Istder Handel gegen diese Betrügereien gewappnet?Von Dieter Scheuch

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

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„Um Jahrevoraus“Knapp 4.000 Gebrauchtwagen verkaufendie Manager von Onlinecars heuer: DieSteirer setzen bei der Finanzierung aufdie Santander Consumer Bank. Wir habenuns angeschaut, wie das Geschäft läuft.Von Mag. Heinz Müller

6Bildschirme auf der rechten Seite, 6 auf der lin-ken – und 2 weitere über der Tür: Das ist der Ar-

beitsplatz von Peter Marolin und Thomas Lang. Tagfür Tag sind sie hier, im Gewerbegebiet von Liebochbei Graz, auf der Suche nach Gebrauchtwagen. Es istein Geschäft, das nicht nur für kleine Händler, son-dern auch für „große Fische“ wie die beiden Steirer,heuer noch schwieriger geworden ist: „Es gibt ja mitAusnahme von Griechenland nirgends in Europaeine Krise. Daher ist auch der Bedarf hoch, was sichauf das Preisniveau auswirkt“, sagt Marolin, Ge-schäftsführer von Onlinecars. So komme auch dieSpanne unter Druck, oft bleibe nur eine sehr kleineMarge.

Rund 500 Autos auf der HomepageDa auch in Österreich die Nachfrage hoch ist, bleibtMarolin und Lang nichts übrig, als noch mehr Ange-bote zu legen. „Wir sind mit unserem Lieferantennetz-werk in ganz Europa täglich von 7:30 bis 18:00 Uhrin Kontakt“, ergänzt Thomas Lang. Auch dieses Netz-werk ist im Wandel: 10–15 Prozent der Lieferanten fal-len weg, 20 Prozent kommen neu dazu. Großteilssind es „Rückläufer“ von Leasinggesellschaften, diehier vermarktet werden. „Wir kaufen auch Pakete mit100 oder gar 150 Autos.“ Stets sind rund 500 Autos auf der Homepage zu fin-den, ein Großteil von ihnen kommt von deutschenHerstellern. „Aber wir haben noch einige mehr aufLager. Die sind alle physisch da“, sagt Marolin. Warfrüher ein VW Polo oder ein Audi A4 „eine gmahteWiesn“ für einen lukrativen Verkauf, wie man land-läufig sagt, so ist das heute nicht mehr so. „Oft

machen uns Exoten wie etwa ein Hyundai oderMazda finanziell mehr Freude. Oder Autos, die ganzbesonders ausgestattet sind und die man am Marktnicht so leicht findet“, erklärt Lang. Ein Beispiel: „Esgibt zwar 700 VW Passat, aber nur wenige 4Motionmit Abstandsradar.“

Bank arbeitet flott – zum Vorteil des Händlers80.000 Zugriffe vermeldet Onlinecars für seine Home-page, heuer will man bis zu 4.000 Autos verkaufen.Die Kunden (90 Prozent von ihnen Österreicher)kommen nach Lieboch, machen meist eine Probe-fahrt – und unterschreiben. Viele von ihnen bringendas Bargeld gleich mit.Bei jenen, die eine Finanzierung brauchen, hilft dieSantander Consumer Bank, und zwar schon seit2010. „Wir haben auch andere Banken angeschaut,aber Santander ist der Konkurrenz um Jahre voraus“,sagt Marolin. Das gilt vor allem bei der Schnelligkeit:„Im Idealfall dauert es nur 2 Minuten bis zur Bewil-ligung, in jedem Fall haben wir es aber in einerStunde.“ Und dank „Fast Cash“ ist das Geld für dasAuto in 4 Stunden auf dem Konto des Händlers. „An-derswo muss man die Rechnung an die Buchhaltungschicken und 5–8 Tage warten. Da sind schnell100.000 oder 150.000 Euro offen“, sagt Lang. Wichtig ist, dass bei Santander auch samstags gearbei-tet wird: „Der Außendienst-Mitarbeiter versucht auchin Problemfällen, eine salomonische Lösung zu fin-den.“ Auch bei der Händlerfinanzierung setzt On-linecars auf Santander: „Binnen 24 Stunden werdendie Autos an unsere Lieferanten bezahlt.“ •

Onlinecars-GeschäftsführerPeter Marolin (l.)und der für deninternationalenEinkauf zustän-dige Thomas Lang(r.) vertrauen aufdie SantanderConsumer Bank

Fein säuberlichnach Marken ge-ordnet stehen dieAutos auf demPlatz in Lieboch,der aufgrund derhohen Nachfrageerweitert werdensoll

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Wer stoppt dieTachotrickser?Die nächste KFG-Novelle wird die Manipulation von Kilometerzählern endlich unter Strafe stellen. DieserSchritt wird weithin begrüßt. Endgültig vom Tisch istdas Thema damit jedoch nicht.Von Philipp Hayder

Die Summen sind gewaltig: 5 bis 12 Prozent der Ge-brauchtfahrzeuge, die in der EU verkauft wer-

den, könnten laut einer Untersuchung der Europäi-schen Kommission einen zu niedrigen Kilometerstandaufweisen. Dies würde einem volkswirtschaftlichenSchaden von jährlich 5,6 bis 9,6 Milliarden Euro ent-sprechen. In Österreich schätzt der ÖAMTC bis zu 300Millionen Euro Gesamtschaden pro Jahr.Angesichts dessen hat der Autofahrerklub Druck aufdie Politik ausgeübt, dem – durch die breite Verfügbar-keit von elektronischen Diagnosegeräten kinderleich-ten – Tachobetrug einen Riegel vorzuschieben. Dochauch die Kfz-Gewerbevertreter forderten wirksameMaßnahmen: Einerseits leidet das Image der Ware„Gebrauchtwagen“, andererseits wird der Fahrzeug-einkauf ohne einen verlässlichen Kilometerstand zumGlücksspiel.

Klare RegelnMit der Ende Juli zur Begutachtung ausgesandten 32.KFG-Novelle hat das Verkehrsministerium endlichreagiert. Künftig sind Verwaltungsstrafen bis zu 5.000Euro vorgesehen, wenn Kilometerzähler verändertwerden. „Ist ein Fahrzeug mit einem Wegstreckenmes-ser (Kilometerzähler) ausgerüstet, so dürfen keine Ma-nipulationen des Kilometerzählers zur Reduzierungoder falschen Wiedergabe des Kilometerstandes desFahrzeugs vorgenommen werden. Bei Reparatur oderTausch des Kilometerzählers ist der bisherige Kilome-terstand einzustellen“, heißt es im Entwurf für dieNeuformulierung des § 24 KFG. Bisher waren Manipu-lationen nur dann als Betrug strafbar, wenn eine Berei-cherungsabsicht nachgewiesen werden konnte.

Breite ZustimmungWährend die Begutachtungsfrist bei Redaktions-schluss noch nicht zu Ende war, äußert sich die Bran-che durchwegs zustimmend. „Seit Jahren habe ichdie Forderung erhoben, den Tacho zur Urkunde zu er-klären. Dieser Wunsch wird nunmehr de facto er-füllt“, sagt Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundes -

innungsmeister der Fahrzeugtechnik. Er begrüßt indiesem Zusammenhang auch die seit Oktober 2014verpflichtende Erfassung des Kilometerstandes beiden §-57a-Überprüfungen. Freilich klafft hier eineLücke, denn das erste „Pickerl“ wird erst 3 Jahre nachErstzulassung fällig: „Diese potenzielle Lücke unter-streicht, wie wichtig eine Rückkehr zu einer wieder-kehrenden Begutachtung im Jahresrhythmus wäre“,mahnt Kfz-Techniker-Innungs-meister Komm.-Rat Ing. JosefPuntinger.Auch das Bundesgremium desFahrzeughandels äußert sich zu-stimmend. Darüber hinaus be-stehe aber nach wie vor Bedarfan dem vom Branchendienst-leister Eurotax vorgeschlagenenSystem zur (freiwilligen) Kilo-meterstandserfassung bei jedemWerkstattaufenthalt, sagtKomm.-Rat Ing. Klaus Edels-brunner, Vorsitzender des Ge-brauchtwagenausschusses: „Einderartiges Qualitätssiegel wäreein weiteres starkes Signal nachaußen, dass man Gebraucht-fahrzeuge besser beim Händlerals bei Privatpersonen kauft.“

Säumige HerstellerDoch Gesetze hin, Datenbankenher: „Im Grunde haben es dieAutohersteller in der Hand, mittechnischen Adaptionen die Ta-chomanipulationen ein für alle-mal zu verhindern“, betont Bernhard Wiesinger, Leiterder ÖAMTC-Interessenvertretung. Bisher zeigen dieAutobauer jedoch keine diesbezüglichen Initiativen.Der ÖAMTC fordert daher, die Hersteller per Ände-rung der EU-Typengenehmigungsverordnung zu einerLösung des leidigen Themas zu zwingen. •

Bernhard Wiesin-ger fordert neueRegeln für die Ty-pengenehmigung

Nach langemDruck entschlosssich Verkehrsmi-nister Alois Stö-ger zum Handeln

„Der Tacho wird defacto zur Urkunde“,freut sich Komm.-Rat Friedrich Nagl

Komm.-Rat Ing.Klaus Edelsbrun-ner will die Serio-sität des Fach-handels betonen

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A&W: Worauf muss ein Autohändler bei derPräsenz im Internet achten?

Markus Auferbauer: Generell ist zu sagen, dass sichdie Bedeutung der Internetpräsenz komplett gedrehthat. Diese muss heute weit mehr sein als die Präsen-tation des Unternehmens und der Fahrzeuge ir-gendwo im Internet. Wir unterstützen mit dem willha-ben.at-Motornetzwerk die Händler: Wir können zumBeispiel eine individuelle Homepage nach moderns-ten Anforderungen erstellen, wir können die Wer-bung für diesen Online-Stützpunkt des Händlers um-setzen. Wir können für den Händler kompletteKampagnen und Aktionen durchführen mit optima-ler Erreichung der Zielgruppe. Ab Jahreswechsel kön-nen wir auch auf unserer Plattform regionale Werbun-gen anbieten. Das Autohaus kann also seineKampagne für Neueröffnung, Autoschau oder Reifen-aktion allen willhaben-Usern in seiner Region anzei-gen lassen. Damit hat der Händler eine extrem effi-ziente Werbung mit minimalen Streuverlusten.

Das ist ein sehr umfangreiches, aber auch komple-xes Angebot.Auferbauer: Das Internet ist ein Dschungel, aber esgibt Gott sei Dank durchschaubare Regeln, wie mansich als Unternehmer darin zurechtfinden kann. Da-bei sind die Möglichkeiten unerschöpflich, deshalb istdie Beratung so wichtig. Unser Außendienst, der den

Kunden früher nur für car4you betreuthat, ist ein echter Mediencoach gewor-den. Unsere Beratung funktioniert mitdem Wissen und der Erfahrung aus dergroßen willhaben-Welt. Keiner weißbesser, wie der User tickt, wie sich derKunde verändert hat.

Sind solche Kampagnen für einenAutohändler überhaupt leistbar?

Auferbauer: Gerade die regionale Lösung wird abso-lut leistbar sein und bringt deutlich mehr als regionaleWerbung in Printmedien oder das Transparent beimFeuerwehrfest. Unsere Berater, die ja aus der Regionkommen, besprechen mit dem Händler das verfüg-bare Budget und dann werden die Lösungen umge-setzt. Tendenziell kann ein Händler bei mehr Effi-zienz seiner Werbung dadurch sogar sparen. Um dieseEffizienz zu sichern, optimieren wir daher durch un-sere Analysen laufend die Klickrate. Wir kennen un-sere User: Der Kunde wird vor allem mit Botschaftenkonfrontiert, die ihn wirklich interessieren.

Was bedeutet das konkret?Auferbauer: Entscheidend sind die Targeting-Maß-nahmen. Wir analysieren laufend das Kaufverhaltender Konsumenten bei der Suche nach bestimmtenProduktgruppen. Wir unterstellen dem User also, dasser potenzieller Käufer eines bestimmten Automodellsist, wenn er nach bestimmten Produkten oder Arti-keln auf willhaben.at sucht. Die Ergebnisse werdenmit unseren Kunden besprochen, um eine möglichsteffiziente Werbung zu gestalten. Wir sind daran inte-ressiert, dass sowohl Verkäufer wie auch potenziellerKäufer möglichst schnell zueinander finden und zu-frieden sind. Wir wollen, neben hohem Traffic, vor al-lem eine effiziente Vermarktung für den Händler bie-ten. Sein Quick-Win ist unser Ziel.

Wie kann ein Händler im Netz erfolgreich sein?Auferbauer: Das Allerwichtigste ist, sich selber einProfil zu geben und das zu kommunizieren. Für dieHomepage ist das Keywording extrem wichtig, esmuss ständig analysiert und adaptiert werden. Mit ei-ner individuellen Homepage von autoPro24 (eben-falls Teil des Motornetzwerks) hat der Händler einenweiteren großen Vorteil: Auf Basis laufender Analy-sen werden alle Internetseiten, die von uns erstelltwurden, regelmäßig automatisch upgedatet. So ver-steht sich das willhaben.at-Motornetzwerk zuneh-mend als Full-Service-Agentur, die mit dem Händlereinen guten Weg durch den Dschungel des Internetsfindet. • (GEW)

„Das Internet ist ein Dschungel“

Mag. Markus Aufer-bauer, Geschäfts-führer car4you undLeiter des willha-ben-Motornetz -werkes

willhaben.at beherrscht die Regeln desInternets und weiß, wie der Kunde tickt.Davon profitiert auch der Autohändler,wie Mag. Markus Auferbauer als Leiterdes willhaben.at-Motornetzwerks erklärt.

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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Schnelle und professionelle Entscheidun-gen, das ist die Vorgabe der CarGarantie-

Schadenabwicklung. „Bei der Schadenmel-dung gibt es für den Händler dreiMöglichkeiten“, erklärt Nenad Gajic, Leiterder Schadenabteilung und damit Chef von 6Kfz-Technik-Spezialisten im Wiener Büro.„Erstens: Der Händler ruft an, gibt Schaden-passnummer oder Fahrgestellnummer sowieden aufgetretenen Schaden an. Der Technikergibt parallel dazu den Schaden in sein System ein undkann damit dem Händler am Ende des Gesprächesbereits die Entscheidung mitteilen“, so Gajic. Entwe-der der Schaden wird freigegeben oder der Schadenwird abgelehnt, weil er nicht den Garantiebedingun-gen entspricht. „Die Schäden werden so abgewickelt,wie sie in den Garantiebedingungen vereinbart sind,nicht mehr und nicht weniger“, erklärt der erfahreneTechniker.Nur in speziellen Fällen, wie beispielsweise einemMotor- oder Getriebeschaden, schickt CarGarantie einen Sachverständigen, der bereits am nächsten Tagvor Ort ist.

Abwicklung über Onlineportal CGClaimsWeb Die zweite Möglichkeit der Schadenmeldung bietetdas Internet, konkret das eigene Portal CGClaims-Web. Hier kann der Händler mit seinen Zugangsda-ten einsteigen und dann sofort den Schaden eingeben.Gajic: „Die Angabe des Schadens funktioniert dankPull-down-Menüs sehr schnell und effizient.“ Dannmuss der Händler noch Reparaturkosten und Mate-rial eingeben und die Eingabe scheint sofort bei denösterreichischen CarGarantie-Technikern am Bild-schirm auf. „Innerhalb von 5 bis 10 Minuten ist der

Fall beantwortet“, erklärt Gajic:„Etwa 70 Prozent der Schäden wer-den online abgewickelt, zirka 30 Pro-zent übers Telefon.“ Verschwindendselten wird die dritte Möglichkeit, dieAbwicklung über E-Mail, genutzt.

Rasche ÜberweisungDoch nicht nur bei der Freigabe, son-dern auch bei der Abwicklung istSchnelligkeit das oberste Gebot beiCarGarantie. Gajic: „Wir verpflichten

uns, innerhalb von einer Woche das Geld zu überwei-sen, in der Praxis hat der Händler zwei Tage nachRechnungseingang den Rechnungsbetrag auf seinemKonto.“ Für die Abrechnung und die Plausibilität setzt Car -Garantie moderne Software-Lösungen ein, die so-wohl die Arbeitszeiten wie auch die Ersatzteilpreisedarstellen. Bei der Reparatur werden hauptsächlichOriginalteile verwendet, der Händler bekommt denunverbindlich empfohlenen Listenpreis ersetzt sowie100 Prozent der Arbeit. Damit unterscheidet sich Car -Garantie in der Kostenrefundierung deutlich von Ga-rantieleistungen der Automobil-Hersteller. • (GEW)

Reparaturfreigabe in wenigen Minuten

Nenad Gajic leitetdie Schadenabtei-lung für Österreichund Osteuropa imWiener Büro

Das Wiener Team vonNenad Gajic beherrscht7 Sprachen und die ge-samte Kfz-Technik.

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Im Büro der CarGarantie in Wien 23 hat nicht nur die österreichische Niederlassung ihr Büro, sondern auch dieSchadenabteilung und Servicezentrale für Osteuropa.

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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Eine zuverlässige Gebrauchtwagenbewertung istfür den Fahrzeughandel unverzichtbar – umso

mehr, als das Überangebot wächst und die Kundenimmer mobiler werden. „Es ist für den Händler dahervon größter Bedeutung, dass er sich auf die ihm ge-nannten Werte verlassen kann“, unterstreicht Pfeffer,der aufgrund seines familiären Autohaus-Hintergrun-des bestens mit den Bedürfnissen der Branche ver-traut ist. Auch in seinem Hauptberuf als Gerichtssach-verständiger hat er die Unzulänglichkeiten andererBewertungswerkzeuge kennengelernt – und deshalbkurzerhand ein eigenes Programm entwickelt.

Breite Marktabdeckung„Unser Programm verwendet keine starren Abwer-tungskurven, sondern beobachtet die Preisentwick-lung von am Markt angebotenen Referenzfahrzeugen.Der Letztpreis unmittelbar vor dem Verkauf bildet die

Mit innovativen Ideen arbeitet Gerhard Dangelan der Zukunft der Kfz-Finanzierung

Reale Fahrzeugangebote statt theoretischer Abwer-tungskurven: Diese Idee stand am Beginn des „Auto-preisspiegels“, mit dem Dr. Wolfgang Pfeffer und seinTeam immer mehr Anwender überzeugen.

Dr. WolfgangPfeffer kennt dieAnforderungenvon Autohänd-lern und Sachver-ständigen

werden diese Produkte von zugkräftigen Angeboten fürden „Point of Sale“, die den Kunden die Anschaffungihrer Wunschfahrzeuge erleichtern und somit das Absatzpotenzial der Partnerhändler vergrößern.

Einen Schritt vorausDangel und sein branchenerfahrenes Team wissen,worauf es im Autohausalltag ankommt: „Wir punktenmit kurzen Wegen, schnellen Entscheidungen undindividueller Betreuung.“ Gleichzeitig ist die Auto-Bank stets um Innovationen bemüht – etwa durch dieEinführung eines elektronischen Bestandsprüfungs-systems, das mittels einer am Fahrzeug verbleibendenHightech-Box und einer Smartphone-App die manu-elle Lagerkontrolle überflüssig macht. Den nächsten Innovationsschritt kündigt Dangel fürdas 1. Quartal 2016 an: „Ab dann werden wir in derLage sein, maßgeschneiderte Service- und Wartungs-pakete für Gebrauchtwagen anzubieten.“ Für die Autobesitzer wird dies klar kalkulierbare Kosten bedeuten, für die Händler eine weitere Chance auf Kundenbindung und bessere Geschäfte. • (HAY)

Seit exakt 25 Jahren gibt es die AutoBank. In dieser Zeit hat sich der markenunabhängige

Spezialfinanzierer einen ausgezeichneten Rufaufgebaut – auch im Gebrauchtwagengeschäft,in dem ein Finanzierungspartner mit Bran-chenkenntnis besonders wichtig ist. „Wir be-trachten es als eine unserer Kernaufgaben, dieAutohäuser mit marktgerechten Einkaufs-und Lagerfinanzierungen zu unterstützen“,sagt Vorstand Gerhard Dangel. Flankiert

Vom Zukauf bis zur Finanzierung des Lagerbestands: Wer im Gebrauchtwagen-geschäft reüssieren will, muss über aus-reichenden finanziellen Spielraum verfü-gen. Immer mehr Händler vertrauendeshalb auf die AutoBank.

Geld regiert die Autowelt

Der Spiegel des MarktesBasis für die Wertermittlung“, erläutert Pfeffer. Ur-sprünglich für die Wertevaluierung in Gerichtsverfah-ren entwickelt, wird das Programm mittlerweile in dergesamten Kfz-Branche eingesetzt. Kostenlose Zusatz-berechnungen wie die Ermittlung der Wertminderungoder der NoVA-Last für Importe und Exporte sowiedas „Abfall-Prüfmodul“ werden dem User kostenfreizur Verfügung gestellt. „Da man auch schon aufgrundder relativ niedrigen Kosten des Programms Geld spart,haben die Anwender einen doppelten Vorteil“, sagtPfeffer. Zu den prominenten Referenzen gehören neben Ver-sicherungen und Autohäusern auch die Autofahrer-klubs: Der ÖAMTC setzt den Autopreisspiegel seit ei-niger Zeit ergänzend bundesweit ein, der ARBÖverwendet künftig anstatt der bisher genutztenEurotax-Produkte sogar ausschließlich die österrei-chische Bewertungs-Innovation. • (HAY)

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Als Branchenversicherer arbeitet die Garanta seitjeher eng mit dem Bundesgremium des Fahr-

zeughandels zusammen. Das jüngste Beispiel dafür istdie gemeinsam entwickelte „UnfallTeilkasko“, die imFrühjahr 2014 erstmals vorgestellt wurde. „VielenGebrauchtwagenkäufern ist eine Vollkaskoversiche-rung zu teuer. Sie möchten aber dennoch kein Risikoeingehen und die finanziellen Folgen von Unfallschä-den am eigenen Fahrzeug absichern sowie die Repa-ratur bei ihrem qualifizierten Fachbetrieb durchführenlassen“, schildert Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrun-ner, stellvertretender Bundesgremialobmann und Vor-sitzender des Fachausschusses Gebrauchtwagenhan-del, das Ausgangsszenario.

Versicherungnach Maß

Nicht jeder Gebrauchtwagenkäufer lässt sich voneiner Vollkaskoversicherung überzeugen. Fürdiese Kunden hat die Garanta die „UnfallTeil-kasko“ entwickelt – ein Produkt, das auch denBedürfnissen der Autobranche Rechnung trägt.

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Komm.-Rat Ing.Klaus Edelsbrun-ner war federfüh-rend an der Ent-wicklung desneuen Produktsbeteiligt

Zugkräftiges AlleinstellungsmerkmalDie Garanta hat darauf mit einem Tarif reagiert, deralle Unfall-, Park- und Wildschäden an mehr als 12Monate alten Fahrzeugen abdeckt. Ausgenommensind lediglich Glasschäden sowie die Folgen von Naturgewalten. Lässt ein Kunde sein beschädigtesAuto in jenem Betrieb reparieren, in dem er seine„UnfallTeilkasko“ abgeschlossen hat, erhält er von derGaranta einen Zuschuss zum Selbstbehalt. Auch derKfz-Betrieb steuert einen Gutschein bei, sodass derSelbstbehalt insgesamt auf die Hälfte sinkt. „Die Gestaltung des Selbstbehalts sorgt für zusätzlicheWerkstättenumsätze und trägt dazu bei, dass die Kundenbindung verstärkt wird“, unterstreicht Edels-brunner. Darüber hinaus sei sie ein weiteres zugkräf-tiges Argument, beim Gebrauchtwagenkauf demFachhandel gegenüber Privatverkäufern den Vorzugzu geben. • (HAY)

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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Im Gebrauchtwagengeschäft ist einmarktgerechter Einstiegspreis von ent-scheidender Bedeutung. Zu billige Autosbedeuten verschenkte Erträge, zu hohePreise treiben die Standzeiten in dieHöhe. Eine aktuelle Untersuchung vonEurotax zeigt auf, dass es diesbezüglichviel Verbesserungspotenzial gibt.

Wenn sich ein potenzieller Gebrauchtwagen-käufer durch die Angebote auf den einschlä-

gigen Plattformen klickt, ist fast immer ein Kriteriumfür die Vorauswahl entscheidend: der Preis. Umsowichtiger ist eine klare Preisstrategie für den gewerb-lichen Handel. Das Team von Eurotax hat deshalb imJuli die Internetangebote des Fahrzeughandels analy-siert – mit erstaunlichem Ergebnis.

Heikle GratwanderungSelbst wenn Fahrzeuge um 1.500 bis 3.000 Euro un-ter dem „Angebotskurs“ von Eurotax inseriert werden,ist laut der Studie „keine deutliche Abweichung in derUmschlaggeschwindigkeit“ zu erkennen. „Ein derar-tiges Preisdumping führt also nicht zu kürzeren Ver-kaufszyklen“, unterstreicht Mag. Roland Strilka, Di-rector Insight and Market Analysis bei Eurotax. Erwarnt vor dem „Verschenken“ von Gewinnen: „Beirund 20 Prozent der vom Handel verkauften Ge-brauchtwagen könnte schon allein durch eine näheram Angebotskurs liegende Preisgestaltung mehr Gewinn erzielt werden.“Andererseits würden rund 15 Prozent der Fahrzeugemit deutlich überhöhten Preisen inseriert, was inder Folge Preisabschläge während der Insertions-zeit nötig mache, berichtet Strilka: „Im Durchschnittwird bei diesen Fahrzeugen etwa die Hälfte desMehrbetrags gegenüber dem Angebotskurs im Laufeder Angebotsdauer als Rabatt gewährt.“ Hinzu kä-men die Standkosten, die pro Tag mit durchschnitt-lich 0,1 Prozent des Angebotspreises anzusetzenseien. Anders ausgedrückt: Wird ein Fahrzeug auf-grund eines zu hohen Preises 120 Tage lang nicht ver-kauft, entgeht dem Händler allein deshalb ein Ge-winn in der Höhe von 12 Prozent desUrsprungs preises.

Flexible Preisgestaltung nötigMit dem „richtigen“ Angebotspreis ist es freilich nochnicht getan. Auch aktives Preismanagement, also dieregelmäßige Preisanpassung bei nicht verkauften Fahr-

zeugen, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Diesbezüglichsieht man bei Eurotax ebenfalls „Aufholbedarf“: Wäh-rend in Österreich zwischen erstmaliger Insertion undVerkauf rein rechnerisch 0,53 Anpassungen pro Fahr-zeug liegen, sind es in der Schweiz 0,69 Änderungen –dabei wird das Preismanagement auch dort nicht son-derlich groß geschrieben.

Hilfreiche SoftwareUm den Fahrzeughandel bei der Preisgestaltung zuunterstützen, wurde der EurotaxPriceAnalyser ent-wickelt. Diese Software vergleicht den eigenen Be-stand mit den tagesaktuellen Marktpreisen und visua-lisiert die Fahrzeuge in den Bereichen „überbewertet“,„unterbewertet“ sowie „auf Ziel gemäß Preisrichtli-nie“. All das geschieht, ohne dass ein aufwändiger Im-port oder Export von Daten notwendig wäre.„Der EurotaxPriceAnalyser ist online und ermöglichtjederzeit den Zugriff auf die Angebotsdaten der füh-renden Internetportale“, unterstreicht Sales DirectorMartin Novak. Mit wenigen Klicks haben die Nutzerdie Möglichkeit, die Gebrauchtwagenangebote ge-mäß ihrer individuell definierten Vermarktungsstrate-gie „auf Linie“ zu bringen – damit in diesem so wich-tigen Geschäftsfeld kein Geld liegen bleibt. • (HAY)

Mag. RolandStrilka hat dasGebrauchtwagen -angebot genauanalysiert

Der Preis ist heiß

Klare Aussagen:Der Eurotax-PriceAnalyser visualisiert diePreisgestaltung

Überraschende Er-kenntnis: Laut der

Analyse vonEurotax liegt überein Drittel der ge-werblich angebo-tenen Gebraucht-wagen außerhalbdes empfohlenen

Preisrahmens

Martin Novak un-terstreicht deneinfachen Um-gang mit dem PriceAnalyser

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Page 15: Gebrauchtwagen & Wirtschaft 09/2015

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2015

Stagnierende Verkäufe, sinkende Renditen,unzureichend ausgelastete Werkstätten: Sind

Autohäuser dieser Entwicklung schutzlos ausgelie-fert? „Nein“, meint Mag. Michael Erb, Direktorder Wiener Niederlassung von Real Garant: „Mitunseren Produkten verschaffen wir dem Handeleine wirksame Differenzierung gegenüber Privatver-käufen und sorgen für mehr Kundenbindung, höhere Werkstattauslastung sowie folglich besserErträge.“

Gebrauchtwagengarantien und mehrDas Portfolio von Real Garant umfasst vielfältige Va-rianten der klassischen Gebrauchtwagengarantie, diein puncto Deckungsumfang und Laufzeit individuellan die Bedürfnisse des Partners angepasst werdenkönnen. Hinzu kommen Neuwagen-Anschlussgaran-tien, das Eigengarantiesystem „givit“ sowie – als neu-este Dienstleistung – maßgeschneiderte Wartungspa-kete. „Damit erhält der Autobesitzer die Gewissheit,dass er für eine fixe monatliche Rate seine Servicekos-ten abdecken kann“, erläutert Erb.Importeurskooperationen mit Citroën und Peugeot,Hyundai, Jaguar und Land Rover, Mercedes-Benz,Mitsubishi, Opel sowie Renault unterstreichen dieKompetenz von Real Garant. 3 Außen- und 9 Innen-dienstmitarbeiter sorgen dafür, dass die häufig lang-jährige Zusammenarbeit mit den Partnerhändlernauch in Zukunft Bestand hat. Gleichzeitig sind sie be-müht, das Bewusstsein der Branche zu schärfen. Der-zeit würden nämlich erst 6 von 10 gewerblich ver-markteten Gebrauchtwagen mit einer Garantieangeboten, schätzt Erb: „Damit ist das Potenzial nochlange nicht ausgeschöpft.“ • (HAY)

Die Garantieprodukte von Real Garant tragen dazu bei, dass Autohändler auch vor einem schwierigen Markt-hintergrund erfolgreich agieren können.

Mag. Michael Erbleitet die Aktivitä-ten von Real Garantin Österreich undZentraleuropa

Potenzialenützen!

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Das persönlicheInteresse und

die Leidenschaftzum Auto habenMehrdad FakhrMousawi, kurzMike, und seine FrauZerrin ins Autoge-schäft gebracht. VieleJahre ist Mike nochseinem Beruf beiStempelhersteller Colop nachgegangen, während sichZerrin tagsüber um den Autohandel gekümmert hat.„Da haben wir jeden Tag bis Mitternacht gearbeitet“,erinnert sich Mike. Seit 2012 ist Mike Cars nun amneuen, selbstgebauten Standort mit großzügigemSchauraum und Werkstätte. Mike ist nun auch haupt-beruflich im Betrieb. Die Stückzahl gibt er mit beacht-lichen 500 Fahrzeugen pro Jahr an, wobei etwas mehrals die Hälfte an Händler weiterverkauft wird.Die Basis des Erfolges ist der gute Draht nach Belgien.Mikes Bruder lebt dort und hat schon vor 20 Jahrenbemerkt, dass die Fahrzeuge sehr interessant und ge-pflegt sind. Er sieht sich auch heute noch die ausBelgien zugekauften Autos vor Ort an. Neben Belgienist Mike laufend auf der Suche nach neuen Quellen.Durch das nicht alltägliche Angebot werden auchviele Händlerkollegen aufmerksam, die bei Mike zukaufen.

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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Die richtige Ware„Wir wissen, was der Markt verlangt“, lächelt

Mike. Bei den angebotenen Modellen handelt es sichfast ausschließlich um jüngere Fahrzeuge deutscherMarken, nicht älter als 4 Jahre und mit einem km-Stand von maximal 150.000. „Wir achten sehr aufdie Qualität unserer Fahrzeuge“, so Zerrin. In derRegion hat sich das Unternehmen der gebürtigen Per-ser längst etabliert, mit Mundpropaganda und zufrie-denen Kunden weiterentwickelt. „Jeder zufriedeneKunde bringt einen weiteren“, weiß das erfolgreicheUnternehmerehepaar.

Versichern bringt SicherheitJedes zugekaufte Fahrzeug wird in der unabhängigenPartnerwerkstätte durchgecheckt und der Reparatur-und Aufbereitungsbedarf festgelegt. Dabei werdendann keine Kompromisse eingegangen, die Autosmüssen in Ordnung sein. Trotz konsequenter Aufbereitung geht Mike auf Num-mer sicher und versichert seine Fahrzeuge. Garantie-Partner der ersten Stunde ist dabei German Assis-tance. „Mike nutzt das umfassende Paket, das imUmfang fast mit einer Neuwagengarantie vergleichbarist“, erklärt Gebietsleiter Johannes Parzer. An denKunden wird die Deckung allerdings nicht kommuni-ziert. „Das ist eine interne Sache und bringt Sicherheitfür uns“, so der routinierte Mike.Er schätzt die Zusammenarbeit mit den Versicherungs-profis der German Assistance, allen voran Johannes Par-zer und Vertriebsleiter Werner Kurath, es herrscht gegen-seitiges Vertrauen. Mike und Zerrin loben die schnelleund unproblematische Abwicklung. Parzer: „In denmeisten Fällen wird die Reparaturanfrage per E-Mail in-nerhalb eines Tages beantwortet.“Dabei legt German Assistance Wert auf individuelleBetreuung. Während Mike die Vollgarantie nutzt,kommen bei anderen Händlern andere Produkte zumEinsatz. „Der Betreuer muss herausfinden, welcheLösungen für den Partner passen“, so Parzer. • (GEW)

Mehrdad (Mike)und Zerrin FakhrMousawi mit Jo-hannes Parzer(German Assis-tance)

AbgesicherteQualität“Die Firma Mike Cars der Familie Fakhr Mousawi in Pichlbei Wels ist für Auswahl und Qualität ihrer hochwertigenFahrzeuge bekannt. Die German Assistance sorgt im Hin-tergrund für Sicherheit.

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Zuweilen machen sich Verkäufer mehr Gedankendarüber, warum etwas „nicht geht“, als die ins Auge

gefasste Kundengruppe. Das zeigt sich bei Gebrauchtwa-genversicherungen. „Auch routinierte Autoverkäufersind manchmal davon überzeugt, dass ein Gebrauchtwa-genkäufer kein Geld für eine Kaskoprämie aufbringenkann oder will“, berichtet Dr. Franz F. Gugenberger,Geschäftsführer von carplus, aus der Praxis: „In Wahr-heit ist gerade dann, wenn es im Schadensfall finanzielleng werden würde, eine Absicherung unabdingbar.“Ein zweiter häufiger Irrtum ist, dass Kaskoversiche-rungen ausschließlich für Neufahrzeuge konzipiertwürden und entsprechend teuer seien. Doch es gibtauch günstige Produkte – etwa die „GW-Vollkasko“

von carplus, deren Deckungsumfangexakt jenem einer Neuwagenversicherung entspricht.Die Teilkaskovariante „Natur und Tier“ gibt es sogarschon für Monatsprämien von weniger als 10 Euro.Schließlich ist manchmal zu hören, dass Gebrauchtekaum finanziert würden, sodass keine Kaskoversiche-rung erforderlich sei. „Finanziert wird eben eher über dieHausbank oder über private Kanäle, doch der finan-zielle Verlust ist genauso schmerzhaft“, weiß carplus-Ge-schäftsführer Dr. Michael Schlögl. Das Führungsduo des branchenorientierten Versi-cherers ist sich daher einig: „Viele Kunden würden ih-ren Gebrauchtwagen gleich im Autohaus versichern– wenn sie nur wüssten, dass das geht!“ • (HAY)

„Geht nicht“ gibt’s nicht!Die Vermittlung von (Kasko-)Versicherungen fürNeuwagen gehört zum Tagesgeschäft professio-neller Autohäuser. Doch vor Gebrauchtwagen-versicherungen scheuen viele Betriebe zurück –zu Unrecht, sagen die Experten von carplus.

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Dr. Michael Schlögl(l.) und Dr. Franz F.Gugenberger un-terstreichen dasVersicherungs -potenzial bei Gebrauchtwagen

Vater ist 84 Jahre alt und hat einen 10 Jahre alten fach-werkstattservicierten Citroën C5 mit knapp 21.000 Ki-lometern. Damit fährt er einmal in der Woche zum 7Kilometer entfernten Biobauern zum Einkaufen – unddas war’s.“ Damit die „inneren Werte“ von derart be-gehrenswerten Fahrzeugen nicht durch Äußerlichkei-

ten verdeckt werden, rät Hilbert zurprofessionellen Aufbereitung.

Signifikante Wertsteigerung„Werkstätten, die das Potenzial desEintauschwagens erkennen, könnenmit einem Arbeitsaufwand von etwa5 Stunden die Gewinnspanne vonrund 300 bis zu 3.000 Euro steigern“,rechnet Hilbert vor. Bei Gebraucht-wagen mit einem Alter von 3 bis 5

Jahren schätzt der Würth-Experte die zu erwartendeWertsteigerung immerhin auf rund 1.000 Euro: „Insolchen Fällen ist der Arbeitsaufwand noch geringer.“Würth bietet für Werkstätten Schulungen zur optima-len Aufbereitung und Reinigung an – unter anderemim kürzlich neu eröffneten Flagshipstore in Wien 23.In einer zweitägigen Aufbereitungsschulung sind dieSchwerpunkte die Anwendung der Arbeitsmaschi-nen, Tipps und Tricks bei der Aufbereitung sowie derrichtige Umgang mit Kundenwünschen. • (RED)

Glänzende GeschäfteMit den professionellen Gebrauchtwagen-Aufbereitungsproduktenvon Würth kann die Gewinnspanne gesteigert werden.

Ambros Hilbertist Experte fürKfz-Aufbereitung

Kratzer im Lack, unangenehme Gerüche, Nikotin-film und Dreck im Fahrzeuginnenraum – alles

gute Gründe, weshalb ein Käufer weniger für einen Ge-brauchtwagen zahlen will. Mit einer professionellenAufbereitung lässt sich gegensteuern. Dies bestätigtAmbros Hilbert, einer der Experten für Fahrzeugaufbe-reitung bei Würth, anhand eines Beispiels: „Mein

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Page 18: Gebrauchtwagen & Wirtschaft 09/2015

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Das konsequente Engagement auf dem österrei-chischen Markt hat Auktion & Markt AG

nicht nur mit der Domain Autobid.at (in enger Ver-bindung zu Autobid.de), sondern mit einem eigenenBüro und zwei Außendienstmitarbeiter demonstriert.Mit der positiven Resonanz soll nun auch bald dernächste Entwicklungsschritt erfolgen.Die Basis der Auktion & MarktAG sind Netlive-Auktionen.Diese Versteigerungen werdenlive, also vor Ort mit Präsentationder Fahrzeuge durchgeführt undgleichzeitig im Internet präsen-tiert. Der Händler kann sowohlvor Ort wie auch online von zuHause mitbieten. Denn die Live-Auktion hat nachwie vor ihre Berechtigung, dieHändler schätzen den persönlichen Austausch un-tereinander und auch die Begutachtung der Fahr-

zeuge wird genutzt. In Deutschland werden bereits8 Auktionszentren von Auktion & Markt betrieben.

Regelmäßige EinlieferungBislang wurden die aus Österreich eingeliefertenFahrzeuge in einer eigenen Online-Versteigerungangeboten. Im Herbst soll nun auch hier eine eigeneNetlive- Auktion durchgeführt werden. Mit der Entwicklung in Österreich ist man bei denVermarktungsprofis zufrieden, vor allem die Einlie-ferung funktioniere bereits sehr gut, lobt Vertriebslei-

ter Peter Jens. Die Fahrzeuge kommen von Händlern, Fuhr-parkbetreibern sowie direkt vonFirmen. Die Aufnahme der Fahr-zeuge von der Fotoerstellung biszum Einstellen der Fahrzeugeübernehmen dabei die österrei-chischen Mitarbeiter.Seit Kurzem ist mit Thomas Zeiserein neuer Mitarbeiter im Team. Erbetreut die Händler der Volkswa-

gen-Gruppe, während Manuel Moser weiterhin Kfz-Betriebe aller anderen Marken besucht. • (GEW)

Zusammengefasst kann CarGarantie eine extremaussagekräftige Statistik aus über 1 Million Ga-

rantien aus dem Jahr 2014 erstellen, wobei Laufzeitenmit 12, 24 und 36 Monaten erfasst wurden. Die häufigsten Defekte treten bei der elektrischenAnlage sowie bei der Kraftstoffanlage auf. Die kosten-intensivsten Reparaturen sind hingegen in den Berei-chen Motor und Kraftstoffanlage zu finden. Diedurchschnittlichen Kosten pro Schaden liegen bei498,40 Euro. Axel Berger, VorstandsvorsitzenderCarGarantie: „Die aktuelle Schadenauswertungmacht deutlich, dass trotz der fortlaufenden Optimie-rung der Fahrzeugtechnik Schäden an kosteninten-siven Baugruppen sehr häufig auftreten.“

GW-Schäden zu Beginn der LaufzeitUnterschiede zwischen Neuwagen-Anschlussgarantie

und Gebrauchtwagengarantie gibt es im Zeitpunkt derDefekte. Beim Gebrauchtwagen treten die Schädenmeistens zu Beginn der Garantielaufzeit auf, 32,6Prozent bereits nach den ersten 5.000 Kilometern.55,6 Prozent der Schäden sind bereits nach 10.000 Ki-lometern angefallen. Bei der Beobachtung des Zeit-raumes ist erkennbar, dass 24,3 Prozent der Schädenschon nach den ersten drei Monaten passieren. Bei der Neuwagenanschlussgarantie treten nur 25,4Prozent der Schäden innerhalb einer Laufleistungvon 25.000 Kilometern auf, drei Viertel passierenerst mit einem höheren km-Stand. • (GEW)

Motorschäden nehmen zuDie Schadenauswertung von CarGarantie aus über 600.000 ausgelaufenen GW-Garantien und 450.000 Neuwagen-Anschlussgarantien zeigt eine erhöhte Defektwahrscheinlichkeit.

CarGarantie-Vor-stand Axel Berger

Anteil Schädennach Fahrleistun-gen bei Gebraucht-

und Neuwagen

Mit Autobid.at ist Auktion & Markt AG seit einem Jahr auch in Österreich aktiv, nun soll bald die erste Netlive-Auktion stattfinden.

18 AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2015

Autobid will baldVersteigerungenin Österreichdurchführen, auchdie Oldtimer-Schiene Classicbidist in Planung

Fällt in Österreich bald der Hammer?

Bei Autobid.at neuan Bord: ThomasZeiser

• s 18 autobid **GKU carGarantie **GKU textlauf sonst okgew okmue_Layout 1 31.08.15 12:38 Seite 2

Page 19: Gebrauchtwagen & Wirtschaft 09/2015

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2015 19

Eines muss man den Managern des Ge-brauchtwagen-Portals AutoScout24

lassen: Sie wissen genau, wie sie die Öf-fentlichkeit mit interessanten Themen an-sprechen können. Zwei Beispiele aus der jüngsten Vergan-genheit gefällig? Mitte Juli publizierte maneine Umfrage zum Thema autonomes Fah-ren: 84 Prozent der Österreicher sind derMeinung, dass das Auto in Zukunft selbst-tätig Gefahren erkennen und ins Gesche-hen eingreifen sollte. Doch nur 20 Prozentder Befragten wollen, dass der Autopilot grundsätz-lich selbst lenkt. Die Hälfte will nach Lust und Launeselbst entscheiden, wer fährt.

Wenn Autos – wie die Mehrzahl glaubt – in25 Jahren meist mit Hybrid- oder Elektro-antrieb unterwegs sein werden, wünschensich die Befragten zumindest eine ordent-liche Reichweite, nämlich 500 Kilometerohne aufzuladen bzw. zu tanken.

Privatsphäre ist den Österreichern wichtigIn einer 2. Studie, die Ende August veröf-fentlicht wurde, sagten 85 Prozent derÖsterreicher, dass sie auch in Zukunft eineigenes Auto besitzen wollen.

Noch ein interessantes Detail: 54 Prozent wollen, umdie Privatsphäre zu wahren, überhaupt keine Fremdenin ihrem Fahrzeug mitnehmen. • (MUE)

Eigenes Auto: Ja, auchwenn’s autonom fährt

AutoScout24bringt immer wie-der neue Umfra-

gen auf denMarkt

Die Österreicherwollen sich dasLenken auch inZukunft nichtnehmen lassen

Noch darf René Buzek, Managing Director vonAutorola in Österreich, nicht verraten, um wel-

chen Importeur es sich handelt. Doch die Reaktionen,die er bisher von dessen Seite bekommen hat, machenihn zuversichtlich, dass bald auch weitere Importeurefolgen werden. Immerhin handelt es sich bei Indicataum ein sehr wichtiges, zukunftsweisendes Tool.

Alle Details auf KnopfdruckEgal, ob es sich nun um einen Importeur handeltoder um einen Gebrauchtwagenhändler: Mit Indi-cata kann man jederzeit nachverfolgen, wie sich derMarkt entwickelt. „Man kann nicht nur die eigeneMarke beobachten, sondern auch die Modelle deranderen Hersteller“, sagt Buzek. Außerdem könnendie Importeure natürlich ihr gesamtes Händlernetz

besser beleuchten: Welcher Partner entwickelt sichgut, bei welchem läuft es weniger?Auf dem Markt ist Indicata seit Jahresbeginn: Bei denHändlern liefert das System auf Knopfdruck alle De-tails zum eigenen Bestand – und auch für Fahrzeuge,die man zu kaufen beabsichtigt. So kann man sichauch über Autos von Fremdmarken „drübertrauen“.Analysen von Autorola haben ergeben, dass sich dieDrehung auf den Gebrauchtwagenplätzen durch denEinsatz von Indicata merkbar erhöht hat. Übrigens:Das System schlägt auch Alarm, wenn es bei Langzeit-stehern Zeit ist, am Preisrädchen zu drehen. • (MUE)

Vorteile für Händlerund Importeure Nach vielen Händlern hat nun auch der erste Importeur dieVorzüge des neuen Gebrauchtwagen-Programms Indicata vonAutorola erkannt.

René Buzek führtdie Geschäfte vonAutorola in Öster-reich

Tabellen zeigen diePreisentwicklung derjeweiligen Fahrzeuge

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Auch wenn AutoScout24 personell derzeit imUmbruch ist, bleibt man im Gespräch – durch dieUmfragen zu automotiven Themen, die in unre-gelmäßigen Abständen publiziert werden.

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Page 20: Gebrauchtwagen & Wirtschaft 09/2015

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