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Gedanken von Kardinal Christoph Schönborn zum Evangelium, 25. ktober 2!"5 #$k "!,%&'52( Jericho ist die tiefst gelegene Stadt der Welt, 250 Meter unter dem Meeresspiegel. Die Palmenstadt ist eine Oase mitten in der Wüste des oten Meeres. !nd für die Pilger auf dem Weg nach Jerusalem die let"te Station #or dem steilen $ufstieg in das %ergland #on Jud&a. 'eute führt eine pracht#olle neue $uto(ahn nach Jerusalem hinauf. )rüher *ar es ein mühe#oller und gef&hrlicher Weg durch die Wüstent&ler.  +mmer *ieder hat Jesus in Jericho 'alt gemacht, *enn er "u den )esten nach Jerusalem pilgerte. Diesmal ist es sein let"ter $ufstieg "ur 'eiligen Stadt. r allein *ei- es. s ist ihm (e*usst, dass dort o(en eiden und od auf ihn *arten. /*ar hat er mehrmals seinen %egleitern gesagt, dass es ernst *ird. $(er sie *ollten oder onnten es nicht *ahrha(en. +mmer noch hofften sie, dass es eine Wende "um 1uten ge(en *ird.  Die gro-e Menschenmenge spricht doch dafür, dass Jesus #on rfolg "u rfolg eilt. Die %egeisterung für ihn hat nicht nachgelassen. +m 1egenteil diese #ielen Menschen sehen in Jesus eine gro-e 'offnung. !nd o(en in Jerusalem, am /iel seiner Wallfahrt, *ird sich diese %egeisterung nochmals lautstar "eigen, als die Menschen ihm einen triumphalen in"ug in Jerusalem (ereiten.  in (linder %ettler am Stra-enrand #on Jericho *ird "um /eichen für das, *orum es Jesus *irlich geht. r heilt nicht nur diesen armen %linden. r *ill auch uns die $ugen 3ffnen, uns #on unserer %lindheit heilen. Denn *er h3rt schon gerne, dass der Weg mit Jesus ein (e4uemer Spa"iergang ist !nd *er sieht schon gerne, dass eid und 6ot ein Weg "u icht und e(en *erden ann  %artim&us hei-t der (linde %ettler. r ist arm, a(er nicht namenlos. 7or 1ott ist ein Mensch nur eine 6ummer, eine $ten"ahl. Der Sohn des im&us h3rt, dass Jesus mit #ielen Menschen (ei ihm #or(eiommt. Seine lauten 'ilferufe st3ren die eute. r ist l&stig. !nd sie *ollen nicht (el&stigt *erden durch die 6ot dieses $rmen. Wie oft gehen uns die 'ilferufe #on 6otleidenden auf die 6er#en8 $m lie(sten h&tten *ir, dass sie (ra# sch*eigen und uns mit ihrer 6ot in 9uhe lassen.  Jesus a(er h3rt den Schrei des $rmen. Schon das /uh3ren ann leine Wunder *iren. Der %linde springt auf #oll 'offnung. Da ist einer, der sich für meine 6ot interessiert. Dieses Wunder 3nnen *ir alle *iren, *enn *ir nur ein *enig mehr die 63te der anderen an uns heranlassen. Was ann ich für dich tun Diese )rage Jesu an den %linden sollte #iel 3fter auch unsere )rage an die sein, die mit ihrem :ummer "u uns ommen. +ch *erde #ielleicht nicht %linde heilen, :rane gesund machen 3nnen *ie Jesus. $(er ich ann $nteilnahme "eigen. !nd das ann schon sehr #iel 'ilfe (edeuten.  

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7/23/2019 Gedanken Von Kardinal Christoph Schönborn Zum Evangelium

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Gedanken von Kardinal Christoph Schönborn zum Evangelium, 25. ktober 2!"5 #$k "!,%&'52(

Jericho ist die tiefst gelegene Stadt der Welt, 250 Meter unter dem Meeresspiegel. Die

Palmenstadt ist eine Oase mitten in der Wüste des oten Meeres. !nd für die Pilger auf dem

Weg nach Jerusalem die let"te Station #or dem steilen $ufstieg in das %ergland #on Jud&a.

'eute führt eine pracht#olle neue $uto(ahn nach Jerusalem hinauf. )rüher *ar es ein

mühe#oller und gef&hrlicher Weg durch die Wüstent&ler.

 

+mmer *ieder hat Jesus in Jericho 'alt gemacht, *enn er "u den )esten nach Jerusalem

pilgerte. Diesmal ist es sein let"ter $ufstieg "ur 'eiligen Stadt. r allein *ei- es. s ist ihm

(e*usst, dass dort o(en eiden und od auf ihn *arten. /*ar hat er mehrmals seinen

%egleitern gesagt, dass es ernst *ird. $(er sie *ollten oder onnten es nicht *ahrha(en. +mmer 

noch hofften sie, dass es eine Wende "um 1uten ge(en *ird.

 

Die gro-e Menschenmenge spricht doch dafür, dass Jesus #on rfolg "u rfolg eilt. Die%egeisterung für ihn hat nicht nachgelassen. +m 1egenteil diese #ielen Menschen sehen in

Jesus eine gro-e 'offnung. !nd o(en in Jerusalem, am /iel seiner Wallfahrt, *ird sich diese

%egeisterung nochmals lautstar "eigen, als die Menschen ihm einen triumphalen in"ug in

Jerusalem (ereiten.

 

in (linder %ettler am Stra-enrand #on Jericho *ird "um /eichen für das, *orum es Jesus

*irlich geht. r heilt nicht nur diesen armen %linden. r *ill auch uns die $ugen 3ffnen, uns

#on unserer %lindheit heilen. Denn *er h3rt schon gerne, dass der Weg mit Jesus ein

(e4uemer Spa"iergang ist !nd *er sieht schon gerne, dass eid und 6ot ein Weg "u icht

und e(en *erden ann 

%artim&us hei-t der (linde %ettler. r ist arm, a(er nicht namenlos. 7or 1ott ist ein Mensch nur 

eine 6ummer, eine $ten"ahl. Der Sohn des im&us h3rt, dass Jesus mit #ielen Menschen (ei

ihm #or(eiommt. Seine lauten 'ilferufe st3ren die eute. r ist l&stig. !nd sie *ollen nicht

(el&stigt *erden durch die 6ot dieses $rmen. Wie oft gehen uns die 'ilferufe #on 6otleidenden

auf die 6er#en8 $m lie(sten h&tten *ir, dass sie (ra# sch*eigen und uns mit ihrer 6ot in 9uhe

lassen.

 

Jesus a(er h3rt den Schrei des $rmen. Schon das /uh3ren ann leine Wunder *iren. Der

%linde springt auf #oll 'offnung. Da ist einer, der sich für meine 6ot interessiert. Dieses Wunder3nnen *ir alle *iren, *enn *ir nur ein *enig mehr die 63te der anderen an uns heranlassen.

Was ann ich für dich tun Diese )rage Jesu an den %linden sollte #iel 3fter auch unsere )rage

an die sein, die mit ihrem :ummer "u uns ommen. +ch *erde #ielleicht nicht %linde heilen,

:rane gesund machen 3nnen *ie Jesus. $(er ich ann $nteilnahme "eigen. !nd das ann

schon sehr #iel 'ilfe (edeuten.

 

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7/23/2019 Gedanken Von Kardinal Christoph Schönborn Zum Evangelium

http://slidepdf.com/reader/full/gedanken-von-kardinal-christoph-schoenborn-zum-evangelium 2/2

Der 1eheilte ist Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem gefolgt. Dort hat Jesus :reu" und od

erlitten. r hat nicht seinen eigenen rfolg gesucht, sondern unsere 'eilung. Der (linde

%artim&us hat das #erstanden.