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Nº 3 MÄRZ 2018 € 9.80 CHF 14.80 Österreich: 9.80 €, Benelux: 9.80 €, Italien: 11.50 €, Spanien: 11.50 € Gehört dazu? Wie der Islam Deutschland verändert Cicero März NACH MERKE L Was von der CDU übrig bleibt 22 Seiten extra Literaturen

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Nº3

MÄRZ

2018 € 9.80

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Gehört dazu ?Wie der Islam Deutschland verändert

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Gehört dazu?

NACH MERKEL Was von der CDU übrig bleibt

22 Seiten extra Literaturen

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Der Islam gehört zu Deutschland, hat Angela Merkel eines Tages konsta-

tiert, aber nicht dazugesagt, was das konkret heißt. Bei dieser Frage drucksen seither alle herum und schauen am Offensichtlichen vorbei. Zum Beispiel im Vahrenwalder Bad in Hannover, in dem beim Frauenschwimmen am Freitagabend Muslimas inzwischen unter sich sind und in Straßenkleidern ins Wasser gehen. Was Fragen aufwirft, die aber nicht gestellt werden dürfen. Unser Reporter Birk Meinhardt musste sich an die Pressespre-cherin des Oberbürgermeisters wenden, als er die Bademeisterin sprechen wollte (ab Seite 14). Und bekam statt Antworten von dort beschieden: „Ich weiß gar nicht, was unser Schwimmen mit dem Islam zu tun haben soll.“

Diesem Muster ist Meinhardt auf seiner Reise durch eine verdruckste Republik immer wieder begegnet, wenn er den konkreten Auswirkungen eines sich ausbreitenden fundamentalen Islam in Hannover oder Freiburg oder in Rendsburg nachspürte. Sein Befund: Eine liberale Mehrheitsgesellschaft lässt dieser Entwicklung ihren Lauf, sieht tatenlos zu, ergeht sich im Beschönigen, Beschwichti-gen und „eilfertigen Verbeugen“.

Doch die muslimische Einwanderung verändert derweil das Land, hier gebo-rene Muslime werden systematisch islamisiert, wie der Ex-SPD-Politiker Erol Özkaraca und der Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi Meinhardt aus eigener Anschauung berichten. Der deutschen Regierung ist das Phänomen gleichwohl keine besondere

Aufmerksamkeit und Mühe wert, wie unser Kolumnist Frank A. Meyer an den Koalitionsgesprächen von Union und SPD festmacht und bestürzt feststellt:

„Deutschland geschieht“ (ab Seite 46).Wohin dieses politische Schlafwan-

deln führen kann, zeigt die französische Kleinstadt Trappes, in der im einzigen Café nur noch Männer sitzen und im Hamburgerladen die Hotdogs ausnahms-los halal sind. Linke Kommunalpolitiker haben Trappes widerstandslos den Isla-misten überlassen, wie zwei Reporterin-nen von Le Monde in einem Buch be-schreiben. „Realitätsverweigerung“ konstatieren die Autorinnen bei den Verantwortlichen. Man sollte aus deren Fehlern lernen.

VERDRUCKSTE REPUBLIK

DIE NÄCHSTE CICERO -AUSGABE ERSCHEINT AM 22. MÄR Z

Mit besten Grüßen

CHRISTOPH SCHWENNICKEChefredakteur

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3Cicero – 03. 2018

ATTICUSN°-3

INHALT

TITELTHEMA

14STILLE DULD

In Deutschland breitet sich der fundamentale Islam schleichend aus. Hier geborene Muslime

werden systematisch auf Kurs gebracht, während die liberale Mehrheitsgesellschaft tatenlos zu-

oder ganz bewusst wegschaut. Rundreise durch eine verstörende und verstörte Republik

Von B IRK MEINHARDT

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4Cicero – 03. 2018

Klimaziele erreichen oder nicht erreichen?Erdgas aus Norwegen ist die emissionsarme und kosteneffektive Antwort auf Deutschlands Energiefragen: Mit Erdgas lassen sich die Klimaziele für 2020 und 2030 schneller erreichen. Als flexibler Partner der erneuerbaren Energien können Erdgaskraftwerke jederzeit einspringen, wenn Wind und Sonne mal wieder auf sich warten lassen. Strom aus Erdgas spart zudem rund 50 % CO2-Emissionen gegenüber Kohlestrom ein. Mehr Information auf statoil.de

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26 HERZ, SCHWÄCHE, LINKSNach dem Aus von Martin Schulz –

wie realistisch sind die rot-rot-grünen Träume? Bestands-

aufnahme einer UtopieVon CHRISTOPH WÖHRLE

35 SEHNSUCHT UND ENTTÄUSCHUNG

Die CDU ringt um ihre perso nelle und politische Identität

Von JENS HACKE

39 EN PASSANTGott Wedel – sakral und diabolisch

Von SOPHIE DANNENBERG

42 IN DER SAARSCHLEIFE Annegret Kramp-Karrenbauer

hätte Ministerin in Berlin werden können – und bleibt

doch in SaarbrückenVon CHRISTOPH SE IL S

44 FRAU, MIGRANTIN, AUFSTEIGERIN

Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli engagiert

sich gegen Antisemitismus. Jüdische Organisationen haben Zweifel

Von PHILIPP PE YMAN ENGEL

46 DEUTSCHLAND GESCHIEHTDie Einwanderung verändert die

deutsche Kultur und die GesellschaftVon FR ANK A. ME YER

48 SYRIENS FALSCHE FREUNDEWie die Türkei, Russland, der Iran und die USA ihre Einflusssphären

für die Nachkriegsordnung des zerrissenen Staates abgesteckt haben

Von MARKUS B ICKEL

56 CHINAS BESTER MANNDer Mustersoldat Lei Feng ist

zwar schon lange tot, wird von Peking jetzt aber wieder verstärkt in Stellung gebracht

Von FALK HARTIG

58 DER WÜNSCHELRUTENGÄNGERDie Fünf-Sterne-Bewegung dürfte

bei den Parlamentswahlen in Italien stärkste Kraft werden – nicht zuletzt deshalb wird ihr

Gründer Beppe Grillo dämonisiertVon PETR A RE SKI

62 REVANCHE DER GESCHICHTEEinst geheime Regierungsdokumente

geben Antwort auf die heikle Frage, ob Moskau bei der

deutschen Wiedervereinigung hintergangen wurde

Von ULRICH SCHLIE

70 HEUTE KEIN KÖNIGDie Absatzzahlen

vieler großer Fernsehbiere brechen ein. Erfolg

haben dafür kleine und mittelgroße Brauereien

Von FERDINAND DYCK

79 WOHIN MIT IHREM GELD?

Der Abgesang auf den Dollar

kommt zu frühVon DANIEL STELTER

80 GOTT, ABER NUR EIN ARMSELIGER

Jürgen Schmidhuber leitet das Schweizer Forschungsinstitut

für künstliche IntelligenzVon K ARL-HEINZ BÜSCHEMANN

84 MIT DER SONNE DURCH DIE CITYJona Christians

und Laurin Hahn haben ein Elektroauto

entwickelt, das seinen eigenen Strom produziert

Von R ALPH DIERMANN

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48

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BERLINER REPUBLIK WELTBÜHNE KAPITAL

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6Cicero – 03. 2018

3 ATTICUSVon CHRISTOPH SCHWENNICKE

8 STADTGESPRÄCH

10 FORUM

12 IMPRESSUM

138 POSTSCRIPTUMVon ALE X ANDER MARGUIER

CICERO

STANDARDS

88 INS LICHT, ANS FEUER, SICH SELBST ÜBERHOLEN

Drei Schriftsteller erkunden den Mann

Von ALE X ANDER KISSLER

91 AFFEN, GEWEHRE, ALOHA! Joan Didion bereist die USA

Von CL AUDIA FUCHS

93 ZIRKUSTRUPPE OHNE BAUCHTANZGRUPPE

Jakob Hein schickt Leutnant Stern in den OrientVon VALERIE HERBERG

94 EIN SCHLOSS AM SCHLUSSTaugt Gerhart Hauptmann

zur literarischen Figur?Von PETER SPRENGEL

96 ELITE OHNE RÜCKGRATJames Romm zählt Neros Tote

Von WERNER DAHLHEIM

98 FRA ANGELICO SUCHT M.Esther Kinsky schickt ihre

Heldin nach ItalienVon MAIKE ALBATH

100 EIN LOCH IN DER BREZELGastland Rumänien kämpft

an vielen FrontenVon K ATRIN HILLGRUBER

103 GRÖSSE, ARMUT, FREIHEITMartin Mosebach und die 21 koptischen Märtyrer

Von STEPHAN SPEICHER

105 AUS VERSEHRTER ZEITErich Kästners Kriegstagebuch

Von ULF HEISE

106 UNGERER LAUSCHTHörbuchtipps mit Bernhard,

Fallada und GeigerVon KL AUS UNGERER

108 DAS POLITISCHE BUCHSebastian Kurz’ BiografieVon HELMUT BR ANDSTÄT TER

110 DURCH DIE HERZEN GEHT EIN RISS

Kandel ist seit dem Mord an Mia nicht wiederzuerkennen

Von BARBAR A WENZ

118 IM KOPF IST ALLES DADie Theatergruppe Familie Flöz zeigt große Kunst mit Masken

Von IRENE BA ZINGER

120 SCHWEIGENDER WIDERSTAND

Regisseur Lars Kraume verfilmte eine wahre

Geschichte aus der DDRVon ALE X ANDER KISSLER

122 „HIER LIEGT DER HUND BEGRABEN“

Was läuft schief am Theater? Ein Gespräch über Kunst,

Demokratie und AbhängigkeitVon MICHAEL STALLKNECHT

126 DIE TOTALE REINHEITBilder werden abgehängt,

Kunstwerke zensiert. So bekämpft Aufklärung

sich selbst Von VIOL A ROGGENK AMP

130 ZAHLEN ZÄHLEN HIER NICHTS

Wolfgang Niedecken lässt Bücher wuchern wie Efeu

Von OLIVER USCHMANN

134 KOPF AB ZUM GEBETÉtienne-Louis Boullée

entwarf einen Tempel der revolutionären Vernunft

Von BE AT W YSS

136 DIE LETZTEN 24 STUNDENRömische Andacht, römischer SwingVon TILL BRÖNNER

LITERATUREN SALON

Zum Titelbild

Der Kirchturm gehört zum deutschen Dorfidyll. Von den barocken Kirchtürmen seiner bayerischen Heimat ließsich unser Illustrator Marco Wagner bei der Gestaltung des aktuellen Covers inspirieren. Und von der Frage, ob auch das Minarett in diesem Idyll Platz hat. Auf der Suche nach Ideen liest Wagner viel, dazu schaut er sich gern alte Fotos oder Postkarten an. Unterschiedlichste Eindrücke fügt er dann zu einem neuen Bild zusammen. Auch die Frage seiner kleinen Tochter kam dieses Mal zur rechten Zeit:

„Papa, was ist Islam?“Illu

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7Cicero – 03. 2018

Was wäre Spandau ohne Festung

Die Zitadelle bleibtSPD und Linke auf einer Ebene

SchallschutzAfD vor und hinter der Kamera

Backstage gelassen

Der Herr da drüben“, sagt Ralf Steg-ner in der Maischberger-Sendung

mehrmals und deutet in Richtung Alexander Gauland von der AfD. Das soll größtmögliche Distanz des SPD-Fernsehgesichts zum Frontmann der selbst ernannten deutschen Alter-native symbolisieren. Allerdings nur vor der Kamera. Backstage, also in den Aufenthaltsräumen bei Bohnensuppe, Schnittchen, Weißwein und Wasser, ge-hen die politischen Protagonisten näm-lich (interessante Nebenerkenntnis des eigenen Einsatzes in der Sendung) ver-gleichsweise selbstverständlich mitein-ander um. Eine weitere Erkenntnis: Die einzige Person, die auch in diesem un-gezwungenen Rahmen unnahbar bleibt wie vor der Kamera, ist Sahra Wagen-knecht von der Linken. Sie agiert, als sei sie immer auf Sendung. swn

D ie Frage, wer neben wem und vor allem wer neben der AfD sitzt, war

nicht nur einige Zeit im Plenum des Bundestags ein Politikum – das Los fiel auf die FDP. Auch bei der Vergabe der Fraktionssäle wurde darüber gestritten. Ursprünglich sollten die Fraktionen von Linken und AfD nebeneinander sit-zen und tagen. Das jedoch missfiel bei-den Außenparteien so sehr, dass sich die Abgeordneten der Linken nun ne-ben der SPD-Bundestagsfraktion auf der Fraktionsebene unter der Reichs-tagskuppel wiederfinden. Die SPD hat daraufhin in den Gremien auf einen verschärften Schallschutz gedrängt. Sie will garantiert abhörsicher sein ge-gen die Konkurrenz auf dem linken Flügel. Einschlägige Stasi-Witzeleien und Analogien durchwehen schon den Reichstag. swn

D ie Zitadelle Spandau ist eine der am besten erhaltenen Festungen

der Renaissance in Europa. Stünde sie in Berlin, die Touristen würden sich in ihr drängeln, so wie sie sich in London im Tower drängeln. Nur steht der Bau aus dem 16. Jahrhundert eben nicht in Berlin, sondern in Spandau, das zwar ein Bezirk der Hauptstadt ist, aber Wert darauf legt, „bei Berlin“ zu liegen. Was liegt also näher als eine kleine geogra-fisch-politische Korrektur, dachten sich die Touristenexperten des Bezirks und benannten das Gebäude kurzerhand in Zitadelle Berlin um, auf dass der Easy-jetset nach der Party im Berghain noch die Festung an der Havel stürme. Doch die Demütigung währte nur ein paar Tage, die Namensänderung entpuppte sich als Irrtum – und die Spandauer ha-ben wieder ihre Ruhe. cse

Die SPD zerlegt sich öffentlich, legt aber Wert auf Schallschutz. Stegner und Gauland pflegen eine Rollenfeindschaft. Und de Maizière war besonders treu

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8Cicero – 03. 2018

CICEROStadtgespräch

Japanische Poesie in Berlin

Eine Kaiserin dichtetFundstücke in einer geteilten Stadt

Die Mauer bleibtAbschied von Thomas de Maizière

Der Innenbeamte

Ob es den Deutschen an einem Kai-ser gebricht, womöglich gar an

dem alten „mit dem Bart, mit dem lan-gen Bart“? Darüber lohnte keine De-batte. Wohl aber herrscht derzeit unter dem deutschen politischen Spitzenper-sonal ein Mangel an Belesenheit, Kulti-viertheit, Traditionsbewusstsein, nobler Distinktion, wie Michiko sie repräsen-tiert, die Kaiserin von Japan. Die mitt-lerweile 83-jährige Dame verfasst seit ihrer Jugend kurze Gedichte, lyrische Tageseindrücke, in der Tradition der Waka-Dichtung, die aber in diesem Fall aufgrund kaiserlicher Urheberschaft Mi-Uta genannt werden. Das und man-ches mehr erfuhr jetzt neben dem in der ersten Reihe platzierten Pressespre-cher der Kanzlerin, Steffen Seibert, ein sehr gemischtes Publikum in der Resi-denz des Botschafters von Japan, wei-land unter Albert Speers Ägide neo-klassizistisch-wuchtig errichtet. Die dank der Initiative des Verlegers Ma-nuel Herder erstmalig und in dieser Zu-sammenstellung nur auf Deutsch ver-öffentlichten Gedichte protokollieren im zarten Pinselstrich einen außerge-wöhnlichen Alltag inmitten allgemein menschlicher Empfindung: „Lange ha-ben sie geschlafen, / die Seidenraupen, / bis der Frühling kam. / Wie weiß die Fäden leuchten, / wenn sie gesponnen werden.“ Dazu erklang die japanische Zither, die Koto, gezupft von Frauen-hand, und Berlin war nur ein Gerücht weit draußen. akis

Während sich Sigmar Gabriel an-gesichts seines drohenden Ver-

lusts des Außenministeramts als re-gelrechte Dramaqueen entpuppte und dabei sogar seine eigene Tochter ins Spiel brachte, reagierte Thomas de Maizière diplomatisch-kühl auf seine bevorstehende Demissionierung als In-nenminister. Ungefähr nach dem Motto: Die Chefin hat’s gegeben, die Chefin hat’s genommen. Dass Angela Merkel ihren treuen Weggefährten hinterher angeblich keines Blickes mehr wür-digte, ist da eher eine Miszelle für po-litische Poesiealben. Ob die Kanzlerin zuvor mehr Respekt vor de Maizière hatte, das muss sich allerdings fragen, wer mit langjährigen Mitarbeitern von ihm spricht. Die klagen jedenfalls darü-ber, dass der (vorläufig immer noch ge-schäftsführende) Innenminister prak-tisch nie den Schneid gehabt habe, auch mal eigenständig die Initiative zu er-greifen – stets habe er sich im Kanzler-amt rückversichert, bevor er politisch aktiv wurde. Und zwar so oft, dass es selbst der Kanzlerin auf die Nerven ge-gangen sei. Man könnte auch sagen: Thomas de Maizière blieb immer ein treuer Beamter, zum politischen Tier fehlte ihm das entsprechende Naturell. Insofern dürfte die Belegschaft des In-nenministeriums schon bald aufatmen. Dass Horst Seehofer genauso devot auf-treten wird wie sein Vorgänger, steht nämlich eher nicht zu befürchten. Im Gegenteil. mar

D ie Berliner Mauer steht nun schon länger nicht mehr, als sie stand,

nämlich 28 Jahre. Teile des Symbols für die deutsch-deutsche Trennung ste-hen jedoch noch vereinzelt herum, wie so vieles in der Hauptstadt. Jetzt kam noch ein neues dazu, aber nur, weil der Heimatforscher Christian Bormann sein großes Geheimnis verriet. Er hatte ein 80 Meter langes Teilstück bereits 1999 entdeckt, in einem Waldstück bei Berlin-Pankow, zwischen S-Bahn-Glei-sen und einem Aldi-Parkplatz. Bor-mann schwieg so lange aus Angst davor, dass auch diese Mauer sofort abgerissen worden wäre. Der Staat wollte damals alles, was mit der DDR zu tun hatte,

„möglichst schnell loswerden und alles vergessen“, war sich Bormann sicher. Jetzt aber brach er sein Schweigen, weil das Stück, es soll zur „Urmauer“ von 1961 gehören, inzwischen arg porös ge-worden ist. Von der Bekanntmachung seines Fundes erhofft Bormann sich den nötigen Schutz. Medien aus aller Welt berichteten darüber. Aber Ber-lin wäre nicht Berlin, wenn Bormann nicht bald mit der eigenwilligen Mi-schung aus Inkompetenz und Bürokra-tie der Stadt zu tun gehabt hätte. Eine Mitarbeiterin des Landesdenkmalamts entschied, das Bauwerk sei nur eine Al-lerweltsmauer und zudem im Westteil gelegen. Bormann wehrte sich, das Amt habe das falsche Kartenmaterial. Die Stiftung Berliner Mauer gab ihm recht. Diese Mauer soll stehen bleiben. cw

9Cicero – 03. 2018

Was uns Tacitus und Agricola über das Deutschland dieser Tage lehren – und etwas zur Tücke der Fremdsprache

„Deutschland unregierbar“, Titelthema Februar 2018

Gesetzesflut und Tacitus

Ihr Artikel beginnt mit dem Hinweis auf die 555 Gesetze, die der Deutsche Bundestag in der vergangenen Legislaturperiode verabschiedet hat. Bei die-ser Gesetzesmasse, also bei 365 Tagen 1,5 Gesetze pro Tag, erinnere ich mich an den weisen Spruch von Tacitus: „Der verdorbenste Staat hat die meisten Ge-setze.“ Gibt es da nicht wichtige und zum Teil im Argen liegende Dinge, über die die hoch qualifizierten und nicht schlecht bezahlten Beamten sich konstruk-tiv Gedanken machen könnten? Es müssen doch nicht gleich Gesetze sein, die, ohnehin politisch motiviert, zum Teil schnell zusammengeschustert werden und anschließend wieder Änderungsanträgen unterliegen. Die erwähnten großen politischen Entwürfe könnten ja auch schon einmal in den Ministerien voraus-schauend vorbereitet werden, oder? So lasse ich mich demgemäß gern zu den Zynikern zählen und fühle mich eher der Gedankenrichtung von Tacitus zuge-hörig. Einmal ein bisschen Luft holen ist manchmal vielleicht ganz gut. Hans-Dieter Höhn, Karlsruhe

Der Stall des AugiasMarode Infrastruktur, Internetaus-bau eines Entwicklungslands, nicht einsatzfähige Bundeswehr, unge-steuerte Migration, überforderte Justiz, Kinderarmut, Wohnungs-not, Ausplünderung des Normalbür-gers durch höchste Steuern und Ab-gaben, schwindende europa- und weltpolitische Bedeutung, und, und, und. Beim Betrachten des Zustands, in den Merkels Führung durch Nichtstun Deutschland versetzt hat, drängt sich mir das unschöne Bild des Stalles des Augias auf. Und wer will den schon übernehmen?Gerhard Reinelt, Heidelberg

Es ist umgekehrt!In Ihrem Artikel schreiben die Au-toren, dass sich „womöglich das Land längst von einer Volkspar-teiendemokratie in eine Wechsel-wählerdemokratie verwandelt – in eine Demokratie, in der kurzfris-tige Stimmungen wichtiger sind als langfristige Überzeugungen“. Tat-sächlich ist es umgekehrt: Nicht die Wähler sind in ihren Überzeugun-gen wankelmütig geworden, die Parteien sind es. Dies wird vor al-lem, aber nicht nur in der Genera-tion 50 plus wahrgenommen. Als ich 1983 zum ersten Mal wählen durfte, war es ganz klar, wo die

sogenannten Volksparteien stan-den. Die SPD war „links“, die CDU

„rechts“ und die FDP irgendwo da-zwischen. Links von den Sozial-demokraten und rechts von den Christdemokraten standen auf den Wahlzetteln nur Extremisten wie die DKP, KBW, Grüne (ich bitte die Anhänger der Grünen um Verzei-hung, aber eure Partei von heute hat mit der von damals nicht mehr viel gemein) oder NPD. Die Pro-gressiven und die Konservativen fanden meistens recht schnell ihre politische Heimat.

Die Zäsur begann mit der Bundestagswahl 1998, als die SPD nach rechts rückte und das System Kohl ablöste und in dem genialen Schachzug des Bündnisses mit den Grünen all die unter ihren Fahnen versammelte, die sich bei der bishe-rigen SPD oder der CDU nicht recht heimisch gefühlt hatten.

Im Bundestagswahlkampf 2002 tauchte das neue Zauberwort

„Mitte“ auf. Nun wollte auf einmal die SPD nicht mehr „links“ und die CDU nicht mehr „rechts“ sein, son-dern die „Mitte“. Das Ganze schau-kelte sich bis 2006 hoch, sodass Wahlslogans wie „Die neue Mitte“ und „Wo die Mitte ist, bestimmen wir“ auf den Plakaten prangten. Im Kampf um Wählerstimmen sind die klaren Überzeugungen, welche die großen Parteien einst hatten, auf

FORUM

10Cicero – 03. 2018

CICEROLeserbriefe

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Copyright © 2018, Res Publica Verlags GmbH V.i.S.d.P.: Christoph Schwennicke Printed in Germany

der Strecke geblieben. Frei nach dem deutschen Renaissancedichter Johannes Agricola: Wer es jedem recht machen will, macht es keinem recht!

SPD und CDU haben sich im-mer weiter angenähert, sodass sie sich früher oder später in der Groko wiederfinden mussten! Für mich war die Groko keine Überraschung, ihre Fortsetzung nicht und ihr Scheitern erst recht nicht.Alfred Leicher, Koblenz

Zu viel der Worte

Gratulation, wie fast immer, für das Titelbild! Erlauben Sie aber auch ei-nen Hinweis zum Inhalt: Die Titel-geschichte ist, was ich als „breit, mit vielen Worten, vielen Spalten und wenig Fakten und Hintergrund“ be-zeichnen müsste. Über beinahe Jahrzehnte hatte ich die Zeit abon-niert, bis sich dort ein Stil ein-schlich, der eher narrativ als infor-mativ war. Die Titelgeschichte der Ausgabe 2/2018 ist gut und wichtig, hätte aber auch mit einem Bruchteil der verwendeten Worte daherkom-men können.Uwe Dippel, Duisburg

„Caramba, Caracho, Carucha!“ von Alexander Kissler, Februar 2018

Nicht ohne Pikanterie

Eine deftige Überschrift in der Feb-ruarausgabe des Cicero: „Caramba, Caracho, Carucha!“ „Caramba“ steht im Spanischen gelegent-lich tabuistisch für „carajo“, wie das zweite Wort korrekt geschrie-ben wird (Aussprache: „karacho“). Dann nämlich, wenn jemand das Wort „carajo“ nicht aussprechen möchte. „Carajo“ ist der vulgäre Ausdruck für das männliche Glied. „Caramba“ und „Carajo“ in einer Überschrift zu einem Artikel über einen spanisch sprechenden Zöliba-tär entbehrt nicht der Pikanterie. Norbert Ely, Wermelskirchen

12Cicero – 03. 2018

„Fehler im System“ von Michael Haller, Januar 2018

Vertrauen verloren

Seit Jahrzehnten habe ich das Ver-trauen zu den meisten Medien ver-loren. Ich bin jetzt mal ein spre-chendes Fernsehgerät: „Mein Job ist es, dich abgelenkt zu halten, um öf-fentliche Debatte einzuschränken. Ich sensationalisiere Randthemen, um deinen Fokus auf das Triviale zu lenken, während du die wichtigen Fragen ignorierst. Ich stelle den Sta-tus quo niemals infrage, weil ich in Wirklichkeit staatliche Propa ganda verbreite. Was ich weglasse, ist meist wichtiger als das, was ich mit-teile.“ Werner Schneyder sagte mal ins Ziel treffend: „Der Journalismus erfand das Füllen mit Leere.“Volker Freiesleben, Köln

Diener der Politik

Mit großem Interesse habe ich Ih-ren Bericht und das Vorwort Ih-res Chefredakteurs gelesen. Leider werden auch von Journalisten regi-onaler Zeitungen die im Presseko-dex festgelegten Richtlinien nicht beachtet. Man hat sich der Kom-munalpolitik angedient und ver-tritt ausschließlich deren Interes-sen. Eine sorgfältige Recherche wird von vorneherein ausgeschlos-sen. Wen wundert es noch, dass diese Tageszeitungen Auflagendefi-zite bis 50 Prozent zu verzeichnen haben. Es wird sich deshalb hoffent-lich bald „die Spreu vom Weizen trennen“.Reinhold Leinweber, Dautphetal

„Symptome einer Existenzkrise“ von Christoph Seils, Januar 2018

Und die Linie der Union?

Vielen Punkten des Kommentars stimme ich zu, allerdings nicht der Kritik an der angeblich fehlen-den Linie der SPD. Mindestlohn,

wird. Das kopflose Handeln der Kanzlerin in der „Flüchtlingskrise“ hat unserem Land enorme Lasten und Sicherheitsrisiken aufgebür-det, mit denen auch Merkels Nach-folger noch zu kämpfen haben wer-den. Manch einem Journalisten (den Cicero nehme ich von dieser Kri-tik ausdrücklich aus) dürften seine Merkel-Jubelarien der letzten Jahre noch sehr peinlich werden.Harry Gohil, Frankfurt/Main

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Mietpreisbremse, Rente mit 63 – all das kann man gut oder schlecht fin-den, aber der rote Faden ist erkenn-bar. Die These der fehlenden Linie könnte man ja auch mal anhand der anderen Regierungsparteien prü-fen. Was war denn das Leitmotiv der CDU in den letzten vier Jahren? Mütterrente? Russlandsanktionen? Grenzöffnung? Und was wird vom Wirken der CSU – abgesehen von ihrem folgenlosen monatelangen Protest gegen die Grenzöffnung – anderes in Erinnerung bleiben als das völlig nebensächliche Projekt der PKW-Maut? Wie konnten zwei so konfuse und zudem zerstrittene Parteien die Bundestagswahl ge-winnen? Nun, Angela Merkel hat einen einzigartigen journalisti-schen Hofstaat im Rücken. Dieser sorgt dafür, dass jede der zahlrei-chen 180-Grad-Kehrtwenden dieser blassen, rhetorisch völlig unbegab-ten, wetterwendischen Opportunis-tin zu einem neuerlichen Beweis ih-res staatspolitischen Genies erklärt

Zweimal knapp daneben

In der Februarausgabe hatten wir Gerhart Baum als Innenminister unter Helmut Kohl bezeichnet. Er bekleidete das Amt unter Helmut Schmidt. In der Januarausgabe hat-ten wir die Nordstream-Pipeline in die Nordsee verlegt. Sie liegt natür-lich in der Ostsee. Wir bitten um doppelte Entschuldigung

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13Cicero – 03. 2018

14Cicero – 03. 2018