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Gemeindebrief der Evang.-Luth. Kirchengemeinden Ochsenfurt und Erlach Nr. 154 Oktober – November 2020

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Gemeindebrief der

Evang.-Luth. Kirchengemeinden

Ochsenfurt und Erlach

Nr. 154 Oktober – November 2020

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Wichtige Telefonnummern: Vertrauensleute im Kirchenvorstand:

Fabienne Wanderer Tel. 09331 – 80 49 39

Ingrid Schmidt Tel. 09331 – 98 32 50

Telefonseelsorge Gebührenfrei wählen:

0800-111 01 11 evangelisch 0800-111 02 22 katholisch

Kirchliche allgemeine Sozialar-beit des Diakonischen Werkes Würzburg: 0931 - 804 87-50

0931 - 804 87-49

Herausgeber: Evang.-Luth. Kirchengemeinde Auflage: 1.700 Stück

Redaktionsteam: Pfr. Johannes Müller, Pfr. Thomas Volk, Kirsten Bähr, Patricia Corell,

Sabine Geiling, Dr. Klaus Korn, Birgit Schneider, Fabienne Wanderer

Datenschutz:

In unserem Gemeindebrief werden Bilder zu Ereignissen und Veran-staltungen aus dem Gemeindele-ben veröffentlicht. Sollten Sie mit einer Veröffentlichung personen-bezogener Bilder nicht einverstan-den sein, melden Sie dies bitte im Pfarramt.

Evang.-Luth. Pfarramt Ochsenfurt und 1. Sprengel:

Pfarrer Johannes Müller Dr.-Martin-Luther-Str. 24, 97199 Ochsenfurt

Tel. 09331 - 2384 Fax 09331 - 2404

Email: [email protected] Internet: www.ochsenfurt-evangelisch.de

2. Sprengel mit Erlach:

Pfarrer Thomas Volk Pfarrgasse 12, 97340 Marktbreit Tel. 09332 - 1449 Fax 09332 - 1344 Email: [email protected] Twitter: @ThomasVolk12

Büro: Sabine Geiling, Sekretärin Sprechzeiten: Mittwoch 9-12 Uhr

Donnerstag 15-18 Uhr

Mesnerin: Monika Meergans, Tel: 2860

Hausmeister: Alfred Oberth Organisten: Petra Lehrieder

Renate Glauth Kirchenpfleger: Bernd Schneider

Ac h t u n g : Konto-Nummer für a l l e Spenden:

Sparkasse Mainfranken IBAN: DE56 7905 0000 0500 1035 85 SWIFT-BIC: BYLADEM1SWU

Bitte Verwendungszweck angeben

für Ausgabe 155 Dez. 2020 – Febr. 2021 Red.-Schluss: 20. Okt. 2020

Zum Titelbild:

Erntegaben in der Christuskirche

Foto: Bernd Schneider

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Liebe Leserinnen und Leser!

Der König Jojachin aus dem klei-nen Staat Juda hatte es gewagt, die babylonische Weltmacht her-auszufordern. Und nun müssen die Einwohner Judas bitter dafür büßen. Die babylonischen Trup-pen hatten das Land besetzt und zur Strafe König Jojachin mit sei-ner Familie und vielen anderen Menschen gefangen genommen und nach Babylon verschleppt. Nur ein kleiner Teil der Israeliten blieb in Jerusalem zurück, unter ihnen der Prophet Jeremia. Er schreibt einen Trostbrief an sein Volk in der Ferne. Doch die Hoff-nung auf eine baldige Rückkehr in die Heimat nimmt er ihnen.

Stattdessen schreibt er: „Baut Häuser, pflanzt Gärten, gründet Familien!“ Jeremia rät, nicht zu-rückzuschauen, sondern sich an die neue Situation anzupassen und einzufügen. Weiter schreibt er: „Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohl geht, so geht’s auch euch wohl“ (Jeremia 29,7). Das ist gleichzeitig der Monats-spruch für diesen Oktober.

Im Gegensatz zu den Men-schen damals leben wir heute als freie Bürgerinnen und Bürger. Al-lerdings müssen wir uns mit einer Einschränkung herumplagen. Das Covid-19-Virus lässt immer noch kein „normales“ Leben zu. Ab-standsregelungen, Hygienevor-schriften und die Maskenpflicht

werden auf un-absehbare Zeit unser Begleiter sein.

Auch wenn die Worte des Jeremia lange zurückliegen, machen sie mir eines klar: Es geht im Leben nicht darum, alles müsse immer wieder so werden, wie es einmal war. Wenn dieses Virus einmal besiegt sein wird, werden andere folgen. Und der Klimawandel hat vielleicht noch ganz andere Überraschungen be-reit. Vielmehr gilt es, sich der je-weiligen Situation anzupassen.

Es ist allerdings nicht im Sinne des Jeremia, dass wir uns alle in unser Schneckenhaus zurückzie-hen. Vielmehr macht er deutlich: „Suchet der Stadt Bestes!“

Was „das Beste“ für eine Stadt ist? In der hebräischen Textfas-sung ist dreimal das Wort „Scha-lom“ zu lesen. „Suchet den Frie-den der Stadt, denn wenn sie Frieden hat, dann habt auch ihr Frieden“, so die wörtliche Über-setzung. Es stimmt ja auch. Wer sich darum bemüht, dass es den Menschen um einen herum gut-geht, wer für sie Frieden schafft, der schafft ihn auch für sich selbst. Bleiben Sie behütet,

Thomas Volk, Pfarrer

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Aufsteh´n, aufeinander zugeh´n…

Ökumenischer Gottesdienst in Frickenhausen

So kann Kirche auch sein - draußen, mitten im Leben, bei den Menschen, die am Sams-tagnachmittag den Sommer am Main genießen! Am Sams-tag nach dem Zeugnistag lu-den die evangelische Gemein-de und die Pfarreiengemein-schaft Emmaus zu einem ökumenischen Familiengottes-dienst am Main ein.

Gemeindereferentin Sabine Mehling-Sitter und Pfarrer Thomas Volk konnten zahlrei-che Gäste besuchen, die auf Decken, Hockern und Bierbän-ken Platz auf der Wiese am Maintor gefunden hatten.

Mit einem beeindruckenden,

szenischen Spiel wurde das Thema des Gottesdienstes ver-anschaulicht: Zwei Familien leb-ten auf unterschiedlichen Seiten des Maines. Neidisch beobach-teten sie sich gegenseitig, be-schimpften und bekriegten sich, bewarfen sich mit Steinen, doch der Fluß war zu breit, um die andere Seite treffen zu können. In einem trockenen, heißen Sommer sank der Flußpegel immer mehr und die Steine wur-den wieder sichtbar. Die Kinder der verfeindeten Familien nut-zen die Steinen als Brücke, tra-fen sich, spielten miteinander und schlossen Freundschaft. Ir-gendwann stieg das Wasser des Flusses wieder an, die Steine

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versanken und die Kinder konn-ten nicht mehr miteinander spie-len. Doch sie wollten weiterhin die neugewonnen Freunde tref-fen, begeisterten ihre Eltern mit der Idee und gemeinsam bauten sie eine Brücke. Seitdem treffen sich die ehemals verfeindeten Familien, tauschen sich aus, helfen einander.

Als Christen unterschiedli-cher Konfessionen kennen wir diese Geschichte. Auch im Mit-einander der Christen sind Brücken gebaut worden. Auch in Zukunft müssen wir am ge-meinsamen Bekenntnis unse-res Glaubens arbeiten, um be-geisternd und überzeugend in der modernen Welt dastehen zu können. Jesus selbst hat

uns aufgefordert, dass man uns an der Liebe zueinander und zu den Menschen als sei-ne Brüder und Schwestern er-kennen soll. Neben den aktuel-len Sorgen über die Auswir-kungen der Corona-Pandemie wurden in den Fürbitten auch die Anliegen eines guten öku-menischen Miteinanders ins Wort gebracht. Der Gottes-dienst endete in bester Atmo-sphäre mit dem Vater Unser und dem Segen.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Helga Reinhard (Gitarre) und Maike Held (Querflöte).

Markus Giese

Fotos: Markus Giese

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Seniorenkreis Christuskirche

Ja, auch den Seniorenkreis gibt es noch in unserer Kirchengemeinde!

Am 11, März 2020 - Informatio-nen über „Corona Covid-19-Virus“ waren schon im Ge-spräch - da traf sich der Senio-renkreis zu einem unterhaltsa-men Frühlingsnachmittag. Keiner von uns wollte so recht daran glauben, was schon kurze Zeit später Wirklichkeit wurde. Das öffentliche Leben wurde total eingeschränkt, so auch alle Aktivitäten innerhalb unserer Kirchengemeinde. Über monatliche „Corona -

Briefe“ sowie verschiedene Te-lefonate versuchte das Senio-renkreisteam den Kontakt zu den Besuchern aufrecht zu er-halten. Die für Juni geplante Nixe - Fahrt musste leider abgesagt werden. Ende Juni wurden dann die öffentlichen Beschränkungen etwas gelockert und Treffen im Freien wieder erlaubt. Durch die vielseitigen Kontakte wussten wir, dass bisher alle gut durch die Corona - Zeit gekommen waren, unsere Treffen aber doch vermisst wurden. Das bestärkte uns in dem spontanen Gedanken, das jähr-liche „Sommertreffen“ auf dem schönen Kirchenvorplatz – selbstverständlich unter Einhal-

tung aller Regeln – stattfinden zu lassen.

Mund-Naseschutz wurde an Senio-

ren verteilt.

Tatsächlich meldete sich auf unsere Anfrage hin fast die komplette Seniorengruppe an.

Nach Rücksprache mit Pfr. Müller und optimistisch was das Wetter anging, stürzten wir uns in die Vorbereitungen für den Nachmittag des 08. Juli.

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Die Begrüßung - mit gebüh-rendem Abstand - war lebhaft, erfreut und es war schön, sich nach längerer Zeit gesund wie-der zu sehen. Leider wurde schnell klar, das Wetter lässt uns im Stich, es begann leicht zu regen. Pfr. Müller hatte eine Andacht vorbereitet. So lag es nahe, in das Kirchengebäude auszuwei-chen und dort begann der Nachmittag nochmals, mit An-dacht, Gebet und Singen.

Während dessen bemühte sich das Team den Gemeinde-saal großzügig vorzubereiten, so dass im Anschluss der Nachmittag zwar turbulent, aber trotzdem schön, ein gutes Ende

finden konnte. Vor allen Dingen hatten die Besucher die Gele-genheit, den zu dieser Zeit noch „neuen Pfarrer“ etwas näher kennenzulernen. Die zum Abschied gestellte Frage: ,,Wann sehen wir uns wieder?“ konnte leider nicht ganz klar beantwortet werden. Es galt abzuwarten, wie sich die Corona – Situation entwickelt.

Wenn Sie diesen Artikel lesen, haben wir uns vielleicht im September schon wieder getrof-fen. Wer weiß ????????

PS: Zweiter Mittwoch des Monats - wir freuen uns immer über neue Besucher, bei uns ist jeder willkommen. Seniorenkreisteam Christuskir-che Kontakt über Annemarie Dubiel – Tel. 09331 / 4481 oder Pfarr-büro Tel. 09331 / 2384.

Annemarie Dubiel

Fotos: Dubiel

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Corona und Gemeindeleben

Als wir mit dem Gemeindebrief-team zusammen waren, um über die Themen dieses Ge-meindebriefs zu sprechen, wur-de uns deutlich, dass das Virus nahezu unser komplettes Ge-meindeleben lahmgelegt hat. Anfangs keine Gottesdienste, keine Konfirmation, kein Kir-chenchor, keine Bläsergruppe, keine Jugendarbeit, kein Senio-renkreis, kein Gemeindefest, die Einführung unseres neuen Pfar-rers mit Mund-Nasenschutz, kein richtiger Gemeindegesang, keine volle Kirche. Ein winziges Virus aus China hat die ganze Welt auf den Kopf gestellt.

Corona Covid-19-Virus

Quelle: BzGA

Uns fehlen die Aktionen über die wir in der Ausgabe Oktober / November sonst berichtet ha-ben. Deshalb dieser kurze Arti-kel über das Virus. Dass die Entstehung des un-endlichen Universums und un-seres Sonnensystems mit dem Planeten Erde und den darauf lebenden Pflanzen,Tieren und Menschen anders verlaufen ist als in der Genesis oder dem 1.

Buch Mose beschrieben, bedarf heute keiner besonderen Erklä-rung. Die Schöpfungsgeschichte ist etwa in der Zeit der babyloni-schen Gefangenschaft des Vol-kes Israel um 600 v.Chr. ge-schrieben worden. Unser Sonnensystem mit den Planeten ist vor ca. 5 Mrd. Jah-ren entstanden, und die ersten Menschen auf dem Planeten Erde haben sich vor etwa 100.000 Jahren im Rahmen der Evolution von den Schimpansen Affen abgeleitet. Diese ver-gleichsweise schnelle Entwick-lung hin zu der Erbmasse des Menschen ist nur dadurch er-klärbar, dass sich das Erbgut durch spontane Veränderungen mit Hilfe der Viren entwickelte. Die Mikroorganismen Viren können sich im Gegensatz zu den Bakterien nicht von selbst vermehren. Sie benötigen dafür Wirtszellen von Pflanzen, Tieren oder Menschen, dabei kann es zu Übertragungsfehlern in der Erbmasse der Wirtszellen kom-men, was eine sehr spontane Veränderung des befallenen Lebewesens zur Folge haben kann; positive oder auch negati-ve. Positiv bedeutet, eine bes-sere Überlebenschance in der Natur. Die Viren können natürlich auch krank machen, wie wir ak-tuell am Beispiel Corona täglich

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seit Monaten erfahren. Aber sie sind auch Bestandteil der göttli-chen Schöpfung. Sie sind Freund und Feind des Men-schen zugleich.

Im Umgang mit Corona sollten wir weiterhin vorsichtig sein bis hoffentlich bald ein Impfstoff zur Verfügung steht, der unser Im-munsystem stärkt.

Kirchgänger mit Maske Foto: Klaus Korn

Klaus Korn

Grafik: GEP 2020/1

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Die Arbeit der Mesnerin

Monika Meergans ist seit 17 Jahren Mesnerin an unserer Kirche. Die in Süddeutschland übliche Bezeichnung Mesner / Mesnerin leitet sich vom lateini-schen Mansinarius ab, das be-deutet „Betreuer der Wohnung“. Betreuerin der Wohnung Gottes, das beschreibt die Tätigkeit der Mesnerin sehr gut. Monika Meergans, geborene Paulus, ist gelernte Zahntechni-kerin. Als ihre Eltern, die den Älte-ren von uns noch bekannt sind, in einem Pflegeheim unterge-bracht werden mussten, war Monika Meergans aus finanziel-len Gründen gezwungen, noch einen Nebenverdienst anzu-nehmen. Da bot sich die Tätig-keit als Mesnerin unserer Kirche an. Mit dem kirchlichen Leben war sie durch ihre Erziehung vertraut. Sie besuchte einen Kurs in Rothenburg und wurde im Juni 2003 unter Pfarrer von Kölichen Mesnerin, nachdem Kirchenpfleger Bernd Schnei-der sie mit den Gegebenheiten unserer Kirche vertraut gemacht hatte. Wer einmal einen Blick in die Sakristei, gleich rechts im Turm unserer Kirche, geworfen hat, wird erstaunt sein über den Leitstand, von dem aus die Kir-chenbeleuchtung, die Heizung unter den Bänken sowie die

Glocken geschaltet werden. Zum Gebet „Vater Unser“ nach den Fürbitten soll nach der Läu-teordnung eine Glocke vom Be-ginn bis zum Ende des Gebets läuten. Hierzu kann Monika Meergans den Gebetsverlauf über einen Lautsprecher in der Sakristei verfolgen und die ent-sprechende Glocke ein- und ausschalten. Gleiches gilt natür-lich für alles Geläut, auch dem täglichen, das über eine Pro-grammiereinrichtung eingestellt werden kann.

Monika Meergans an der Schalttafel

in der Sakristei

Mühe macht die Ausschilde-rung der drei Liedtafeln mit Liednummern und Versen. Das Projektieren der Liednummern an eine Wand, wie in der katho-lischen Kirche üblich, spart Ar-beit, hat den Nachteil, dass man nicht schon vor Beginn des Got-tesdienstes die Lieder im Ge-sangbuch aufschlagen kann. Entsprechend dem Sonn-oder Feiertag müssen die Pa-

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ramente an Altar und Kanzel angebracht werden. Für die Le-sung muss die entsprechende Seite der Bibel aufgeschlagen sein. Für den Pfarrer, Prädikan-ten oder die Lektorin müssen Mikrofon und Empfänger bereit gelegt werden und der Verstär-ker eingeschaltet sein.

Monika Meergans am Altar.

Der Altar sollte mit Blumen geschmückt und die Kerzen an-gezündet sein. Während des Gottesdienstes muss mit dem Klingelbeutel eingesammelt werden und nach dem Gottes-dienst zusammen mit der Kol-

lekte, die am Ausgang gesam-melt wird, gezählt werden. Und schließlich singt unsere Mesnerin auch noch im liturgi-schen Chor. Sie ist auch zuständig für die Abendmahlsgeräte. Auch bei Taufen und Hoch-zeiten ist sie gefordert. Bei Beerdigungen geht sie mit dem Kruzifix voran, damit der Pfarrer nicht so einsam und allein steht, wie sie mir anver-traute. Damit Monika Meergans auch mal Urlaub machen kann, ist sie dankbar, wenn Frau Dubiel, Herr Popp oder Frau Spitzfaden sie vertreten. Da sie in der Bläsergruppe das Tenorhorn bläst, muss die-se Mehrarbeit während eines Gottesdienstes auch noch ge-leistet werden.

Klaus Korn

Fotos: Klaus Korn

Grafik: GEP 2020/1

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Gottesdienste für die Schulkinder

So sah die Kirche am 23. Juli aus. Leer! Eigentlich wäre sie am Vormittag voll von Grund-schülern gewesen. Es hätte wie zu Schuljahresbeginn und in der Adventszeit der ökumenische Gottesdienst zum Schuljahres-ende stattgefunden; „hätte“, wenn Corona nicht gewesen wäre. Seit Jahrzehnten finden die Schulgottesdienste der Grundschule hier statt. Vorbereitet und geleitet wer-den sie durch die Pfarrer der ka-tholischen und der evangeli-schen Kirche, der Gemeindere-ferentin und durch ein Lehrerte-am der Schule. Einige Kinder, die sonst den Ethikunterricht

besuchen, und Eltern folgen immer wieder der Einladung und nehmen ebenso teil. Die Stim-mung ist jedes Mal gut, die Lie-der werden laut und fröhlich ge-sungen und durch Gitarrenmu-sik begleitet. Des Weiteren wer-den Geschichten aus der Bibel (im Wechsel aus dem AT und aus dem NT) vorgelesen oder vorgespielt und in jedem Fall eindrücklich erklärt… Gebete und der Segen am Ende schließen schließlich alle ein. Jetzt ist alles anders: Die Gottesdienste müssen mit Abstand gefeiert werden, viele Schulklassen sind in jeder Kirche zurzeit undenkbar.

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Ein Schuljahr nicht zu um-rahmen von christlichen Ritua-len erschien allerdings ebenso undenkbar. Das Bedürfnis, sich durch Fürbitten auf das, was im vergangenen Schuljahr gesche-hen war, zurückzubesinnen, konnte nicht erfüllt werden. Als Ersatz wurde in jedem Klassenzimmer eine Andacht gefeiert. Über die Lautsprecher-anlage drang Bach-Musik und mit Hilfe der Doku-Kamera wur-de ein abstraktes Gemälde auf dem Whiteboard gezeigt. Im Meditationstext wurden die Far-ben des Bildes in Bezug auf das

vergangene Jahr gesetzt. Gebe-te zum Abschluss rundeten die kleine Veranstaltung unter Be-achtung aller Schutzmaßnah-men ab. Von „ersetzen“ kann jedoch keine Rede sein. Schulgottesdienste mit kirch-lichem Beistand und Führung, mit laut gesungenen Liedern, mit kindlicher Unruhe und einer Portion Gewusel können hof-fentlich bald wieder in der Chris-tuskirche stattfinden. Das ist der Wunsch aller!

Fabienne Wanderer

Grafik: Waghubinger 2020/6

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GG oott tt ee ss ddii ee nn ss tt ee

Ochsenfurt Christuskirche

O k t o b e r So 4.10. 10:30 Uhr 17. So. n. Trinitatis Müller

Erntedankfest Fam.-GD So 11.10. 9:30 Uhr 18. So. n. Trinitatis Meyer So 18.10. 9:30 Uhr 19. So. n. Trinitatis Müller

So 25.10. 9:30 Uhr 20. So. n. Trinitatis Volk

� � � - Achtung am 25.10. Uhren umstellen - Ende Sommerzeit

N o v e m b e r So 1.11. 9:30 Uhr 21. So. n. Trinitatis Müller

Reformationssonntag So 8.11. 9:30 Uhr Drittl. So. i. Kirchenjahr Meyer So 15.11. 9:30 Uhr Vorl. So. i. Kirchenjahr Volk

9:30 Uhr Kindergottesdienst KiGo-Team Mi 18.11. 19:00 Uhr Buß- und Bettag Müller So 22.11. 9:30 Uhr Ewigkeitssonntag Müller So 29.11. 9:30 Uhr 1. Advent Schmidt

So 6.12. 9:30 Uhr 2. Advent Meyer 9:30 Uhr Kindergottesdienst KiGo-Team

Evtl. Änderungen entnehmen Sie bitte der Tagespresse!

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Erlach Johanneskirche

O k t o b e r So 4.10 8:30 Uhr 17. So. n. Trinitatis Volk Erntedankfest So 11.10. 18. So. n. Trinitatis kein Gottesdienst

So 18.10. 8:30 Uhr 19. So. n. Trinitatis Müller So 25.10. 20. So. n. Trinitatis kein Gottesdienst

� � � - Achtung am 25.10. Uhren umstellen - Ende Sommerzeit

N o v e m b e r So 1.11. 8:30 Uhr 21. So. n. Trinitatis Müller Reformationssonntag So 8.11. Drittl. So. i. Kirchenjahr kein Gottesdienst

So 15.11. 8:30 Uhr Vorl. So. i. Kirchenjahr Volk Mi 18.11. Buß- und Bettag kein Gottesdienst So 22.11. 8:30 Uhr Ewigkeitssonntag Volk

So 29.11. 17:30 Uhr 1. Advent Volk So 6.12. 8:30 Uhr 2. Advent Meyer

Gaukönigshofen

Jeweils um 11:00 Uhr 11. Oktober - Meyer – in der Nikolauskapelle

8. November - Meyer – im Jakobushaus

Evtl. Änderungen entnehmen Sie bitte der Tagespresse!

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Kindergottesdienst in der Christuskirche

um 9:30 Uhr parallel zum Hauptgottesdienst

4. Oktober 15. November 6. Dezember

Einladung zum Fam.-Gottesdienst zum Erntedankfest am 4. Oktober 2020 um 10:30 Uhr

(unter Berücksichtigung der wegen der Corona-Pandemie geltenden Hygienebestimmungen)

Altenheim »Haus Franziskus«

Jeweils am 4. Mittwoch im Monat um 10:00 Uhr im großen Saal mit Pfarrer Volk.

Findet zurzeit wegen der Corona-Pandemie nicht statt.

Altenheim »Haus Fuchsenmühle«

mit Pfarrer Müller. Termine werden in der Fuchsenmühle bekannt gegeben.

(unter Berücksichtigung der wegen der Corona-Pandemie geltenden

Hygienebestimmungen)

Ökumenisches Friedensgebet

an jedem 4. Freitag im Monat um 18:00 Uhr.

23. Oktober – St. Andreas 27. November – evang. Christuskirche

(unter Berücksichtigung der wegen der Corona-Pandemie geltenden Hygienebestimmungen)

Evtl. Änderungen entnehmen Sie bitte der Tagespresse! Die Redaktion

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KREISE, TREFFS &

INFORMATIONEN!

„Blaues Kreuz“

Treffen jeden 2. und 4. Montag im Monat im UG des Gemeindehau-ses. Jeweils um 19:30 Uhr.

Oh’ cappella

Chor der Christuskirche

Montag 19:15 Uhr Probe im Ge-meindehaus. Neue Chormitglieder sind herzlich willkommen. Kontakt: 09331 / 55 95 Christiane Stolz

Dekanats-Musik-

schule Würzburg

Donnerstag Klavierunterricht im Gemeindehaus ab 14:00 Uhr. nicht in den Ferien Kontakt: 0931 / 3 54 12 30 Stephan Eitel

Kirchenvorstand

Sitzungen: im Gemeindesaal

Dienstag 20. Okt. – 20:00 Uhr Mittwoch 11. Nov. - 20:00 Uhr

Posaunenchor

Donnerstag 19:30 Uhr im Ge-meindehaus keine Probe in den Ferien

Kontakt: 09335 / 99 74 360 Helmut Probst

Seniorenkreis

Jeden 2. Mittwoch im Monat um 14:00 Uhr, im Gemeindesaal.

Termine wegen der Corona-Pandemie unter Vorbehalt. 14. Okt. 11. Nov. Themen standen bei Red.-Schluss noch nicht fest. Kontakt: 09331 / 44 81 Annemarie Dubiel

Youth Club 21

Evangelische Jugend Ochsenfurt ist bei Instagram.

Treffen zweimal im Monat von 18:00 – 20:00 Uhr, im Gemeinde-haus Kontakt: Pfr. Volk oder Emma Schroll [email protected]

Pfarramt

Öffnungszeiten: Mittwoch 9:00 – 12:00 Uhr Donnerstag 15:00 – 18:00 Uhr

Evtl. Änderungen bei Gottesdiensten und Terminen sind vorbehalten! Die Redaktion

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Kollektenplan Oktober - November 2020

Ochsenfurt Erlach

4. Okt. Mission EineWelt, Centrum für Partnerschaft, Entwick-lung und Mission

Mission EineWelt, Centrum für Partnerschaft, Entwick-lung und Mission

11. Okt. Diakonie Bayern IV --- 18. Okt. Eigene Gemeinde Eigene Gemeinde

25. Okt. Diakonie Neuendettelsau --- 1. Nov. Eigene Gemeinde Eigene Gemeinde 8. Nov. Dekanatsjugendarbeit ---

15. Nov. Vereinigte Evang.-Lutherische Kirche in Deutschland

Vereinigte Evang.-Lutherische Kirche in Deutschland

18. Nov. Eigene Gemeinde --- 22. Nov. Eigene Gemeinde Eigene Gemeinde 29. Nov. Brot für die Welt Brot für die Welt

6. Dez. Eigene Gemeinde Eigene Gemeinde

Sammlungen

Monat Sammlungszweck Art der

Vereinnahmung

Oktober

Kirchgeld Kirchgeldbrief

Herbstsammlung der Dia-konie Bayern

Überweisungsträger im Gemeindebrief

November --- ---

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Aus den Kirchenbüchern

Getauft wurden: 3 Taufen

Kirchlich bestattet bzw. ausgesegnet wurden: in Ochsenfurt: 4 Bestattungen in Sommerhausen: 1 Bestattung

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…allen Geburtstagskindern im Oktober und November

und wünschen Gottes Segen

Die Liste, die im gedruckten Gemeindebrief veröffentlicht

ist, wird auf EDV-Basis erstellt.

Wer nicht erscheinen möchte, bitte rechtzeitig (mindestens

vier Monate vorher) im Pfarramt melden!

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Gottesdienst unter freiem Himmel in Gaukönigshofen

Gottesdienst unterm Kirschbaum im Garten der Nikolauskapelle:

Mitte Juni feierte Pfr. Müller seinen ersten Gottesdienst in Gaukönigs-hofen. Gleichzeitig war es der erste Gottesdienst nach dem Corona-

Lockdown – in jeder Hinsicht ein gelungener Neubeginn! Patricia Corell

Foto: Patricia Corell

Grafik: Mester 2020/6

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Grafik: GEP 2020/6

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Menschen der Bibel – Maria Magdalena Maria Magdalena gehört zu den bedeutendsten und gleichzeitig umstrittensten Frauen des Chris-tentums: Jüngerin Jesu, Zeugin der Auferstehung, Apostelin der Apostel, aber auch Sünderin, Prostituierte und Geliebte – ihr Wirken ist im Laufe der Jahrhun-derte auf verschiedenste Weise interpretiert worden. In allen vier Evangelien spielt Maria Magda-lena bei den Ereignissen rund um Ostern eine wichtige Rolle.

Sie wird auch Maria von Magdala genannt nach ihrem Heimatort Magdala, dem heuti-gen Migdal am Westufer des Sees Genezareth in Israel, etwa zehn Kilometer von Kapernaum entfernt, wo Jesus lebte und wirkte. Das Lukasevangelium (8,2) berichtet, dass Jesus bei seinen Wanderungen durch Städte und Dörfer nicht nur von Männern begleitet wurde. Auch einige Frauen schlossen sich ihm an, was für die damalige Zeit eher ungewöhnlich war. Zu ihnen gehörte Maria Magdalena. Sie folgte ihm, nachdem er sie von „sieben Dämonen“, also vermut-lich einer schweren Krankheit, geheilt hatte. Unter diesen Frau-en hatte Maria Magdalena offen-sichtlich eine besondere Stel-lung, denn sie wird stets an ers-ter Stelle genannt.

Viele Frauen folgten Jesus schließlich auch nach Jerusalem und erlebten aus der Ferne seine Kreuzigung und sein Sterben, ganz im Gegensatz zu den Jün-gern, die in dieser Situation aus Angst versagten (Matthäus 27, 55-56). Als Jesus vom Kreuz abgenommen und in ein Grab im Felsen gelegt wurde, war Maria Magdalena weinend dabei (Jo-hannes 20,11ff.).

Tizian: Christus und Maria Magda-

lena (Noli me tangere), etwa 1512,

commons.wikimedia.org

Das Markusevangelium erzählt, dass sie zusammen mit zwei anderen Frauen am Morgen nach dem Sabbat zum Grab ging, um den Leichnam einzu-balsamieren. Dabei wurden die Frauen die ersten Zeuginnen des leeren Grabes und der Botschaft

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des Engels: "Entsetzt euch nicht! Er ist auferstanden, er ist nicht hier." (Markus 16, 6).

Das Johannesevangelium be-richtet von einer Begegnung mit dem auferstandenen Jesus vor dem Grab: Maria Magdalena sieht ihn, ohne ihn zu erkennen. Sie denkt, es sei der Gärtner, und fragt: „Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen.“ Jesus aber spricht sie mit „Maria!“ an und sie antwortet auf Hebräisch mit „Rabbuni!“ (mein Rabbi). Er spricht weiter: „Rühre mich nicht an! (Noli me tangere!) Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu mei-nem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.“ (Johannes 20, 14ff.). Da-raufhin verkündigt Maria den Jüngern, was Jesus ihr aufgetra-gen hat.

Maria Magdalena war also nicht nur zu Lebzeiten die Frau mit besonderer Nähe zu Jesus. Sie war - als Frau! - auch die erste, die die Botschaft von der Aufer-stehung Christi erfuhr und ver-breitete. Im 3. Jahrhundert erhielt sie deshalb durch Hippolyt von Rom den ehrenvollen Beinamen Apostola apostolorum – Aposte-lin der Apostel.

Mateo Cerezo: De boetvaardige Ma-

ria Magdalena, 1661, com-

mons.wikimedia.org

Über das weitere Leben von Maria Magdalena erfährt man im Neuen Testament nichts weiter. Nach mittelalterlichen Legenden wurde sie auf einem segellosen Schiff ausgesetzt, landete auf abenteuerliche Weise in dem französischen Fischerdorf Sain-tes-Maries-de-la-Mer bei Mar-seille und missionierte in der Provence. Die letzten 30 Jahre ihres Lebens soll sie als Einsied-lerin in einer Höhle im Massif de la Sainte-Baume verbracht ha-ben. Nach anderer Überlieferung begleitete Maria Magdalena eini-ge Jahre nach der Auferstehung den Apostel Johannes und Ma-ria, Jesu Mutter, nach Ephesus, wo sie starb.

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Im 6. Jh. n.Chr. setzte ein Deu-tungswandel ein, der den Ruf der Jüngerin Jesu nachhaltig zerstör-te. Bis ins 20. Jahrhundert hielt sich das Bild der Maria Magdale-na als reuige Sünderin, der von Gott vergeben wird, obwohl es in den Evangelien dafür keine Grundlage gibt. Diese Interpreta-tion geht auf Papst Gregor I. zu-rück, der in einer Predigt im Jahr 591 Maria Magdalena erstmals mit der anonymen Sünderin im Lukasevangelium, die Jesus die Füße wusch, gleichstellte. Später brachte man die Bezeichnung „Sünderin“ mit einer sexuell sün-digen Vergangenheit in Verbin-dung.

Erst in den späten 1960er Jah-ren brachte die feministische Theologie Maria Magdalena wie-der positiv ins Gespräch. Aus-schlaggebend waren dabei si-cherlich die sensationellen ar-chäologischen Funde Mitte des 20. Jahrhunderts in Oberägyp-ten. Bislang unbekannte Texte aus dem 2. Jh. n.Chr. kamen zum Vorschein, die auf Maria Magdalena ein völlig neues Licht warfen.

Zu diesen apokryphen Schriften gehören Papyrus-Fragmente, auf denen u.a. ein Text mit dem Titel „Evangelium nach Maria“ zu fin-den ist. In diesen Schriften wird Maria Magdalena als Lieblings-jüngerin Jesu beschrieben, die in Gesprächen mit Jesus besonde-

re Offenbarungen von ihm emp-fängt. Die Texte weisen darauf hin, dass eine große platonische Liebe zwischen den beiden be-stand, und sind der Ursprung von Mutmaßungen, Maria Magdalena sei die Geliebte oder gar Ehefrau von Jesus gewesen. Wissen-schaftliche Untersuchungen wi-derlegen aber diese Vermutung.

Evangelium nach Maria, P.

Oxyrhynchus L 3525; commons.wiki-media.org

Festzuhalten bleibt: Maria Ma-gedalena kommt als Zeugin der Auferstehung eine zentrale Be-deutung für die Verbreitung des christlichen Glaubens zu - eine Rolle, die viel zu lange nicht ent-sprechend gewürdigt wurde.

Quellen: Wikipedia; www.bibel-wissenschaft.de; www.deutschland-funk. de/maria-magdalena-die-verkannte-zeugin.de; www.evange-lisch.de; www.heiligenlexikon.de; www.vivat.de

Patricia Corell

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Grafik: GEP Lotz 2020/6

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Partnerschaftsarbeit für die Eine Welt Mission EineWelt steht für tätige Diakonie und lebendiges

Miteinander in der Zusammenarbeit mit den internationalen Partnerkirchen der ELKB

Als Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evangelisch-Lutherischen Kir-

che in Bayern pflegt und fördert Mission EineWelt Beziehungen zu lutherischen Partnerkirchen in Afrika, Asien, Lateinamerika

und dem Pazifik und nimmt ei-nen entwicklungspolitischen Bil-dungsauftrag in Deutschland

wahr. Im Rahmen von Koopera-tionen auf landeskirchlicher Ebene bestehen Verbindungen

zu weiteren Kirchen in Nord-amerika, Osteuropa und Skan-dinavien.

Dabei unterstützt Mission

EineWelt die Partnerkirchen auch mit finanziellen Mitteln aus Spenden, Kollekten, Erbschaf-ten und Vermächtnissen, Stif-

tungserträgen und Kirchensteu-ergeldern.

Gefördert werden Projekte und Programme aus den Berei-

chen Bildung, Ernährung, Ge-meindeaufbau, Gesundheit und humanitäre Hilfe, Inklusion so-

wie die theologische Ausbil-dung. Dabei geht es genauso um das Teilen des christlichen

Glaubens wie um dessen tätige Ausübung und um Diakonie.

Moped-Edina Shafuri: Pfarrerin E-

dina Shafuri aus der ELCT Ulanga

Kilombero Diocese in Tansania freut

sich über ihr neues Dienstmotorrad.

Die Diözese möchte Menschen in

ländlichen Gemeinden besser errei-

chen. Dazu wurden mit Unterstüt-

zung von Mission EineWelt zehn

Motorräder angeschafft. So ausge-

stattet, kommen die Pfarrer/innen

und Evangelisten nun leichter und

schneller in die teilweise weit ent-

fernten Dörfer. Foto: Manfred Kurth

Mission EineWelt tritt mit sei-ner Partnerschaftsarbeit, seinen Kampagnen und Projekten im

Sinne des christlichen Liebes-gebots für Gerechtigkeit, für die Einhaltung von Menschen- und

Arbeitsrechten, für Wertschät-zung und Toleranz, für ein Mit-einander der Kulturen und für die Bewahrung der Schöpfung

ein. Das Ziel ist die Eine Welt, in der alle Menschen die gleichen, guten Möglichkeiten und Chan-

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cen für ein gelingendes und er-fülltes Leben haben.

Fair-toys: Engagement für weltweite

Achtung der Menschenrechte, Ge-

rechtigkeit und Bewahrung der

Schöpfung. Mission EineWelt enga-

giert sich unter anderem beim

Nürnberger Bündnis Fair Toys. Foto: Bündnis Fair Toys

In der konkreten Kooperation ist ein gleichberechtigtes und

lebendiges Miteinander mit den Partnerkirchen grundlegend. Nach dem Motto „Walking Side by Side“ geht es nicht um Bes-

serwissen, sondern darum, ei-nander zuzuhören. Auch kirchli-che Partnerschaft heißt, sich

gegenseitig zu respektieren, selbst wenn nicht immer in jeder Hinsicht Einigkeit herrscht. Un-

terschiedlicher Argumente, Sichtweisen und Meinungen sind nicht je nach Herkunft mehr oder weniger wert.

Das Ziel der gerechten, ver-antwortlich gestalteten Einen-Welt im Geiste der christlichen Nächstenliebe bestimmt auch

die Arbeit von Mission EineWelt in Bayern und Deutschland. Hier

vertritt das Zentrum die Anlie-gen der Menschen in den Part-nerkirchen und ist im Gespräch

mit Entscheidungsträger/innen in Politik, Wirtschaft und Gesell-schaft.

Corona-Hilfsfonds-Johnke: Pfarrer

Hans-Jürgen Johnke, der von Missi-

on EineWelt nach El Salvador aus-

gesendet wurde, verteilt Hygienear-

tikel und Lebensmittel, die aus dem

Corona-Hilfsfonds von Mission

EineWelt finanziert wurden, an

Dorfbewohnerinnen. Foto: MEW

Text und Fotos: Pressestelle des

Missionswerks aus Neuendettelsau

Weitere Informationen: www.mission-einewelt.de

Grafik: GEP 2020/6

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Grafik: Benjamin 2020/6

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Foto: Lotz Grafik: GEP 2020/6