16
Gemeindebrief Gemeindebrief Februar /März 2017 Nr. 1 ‚A Glimpse of the Philippine Situation‘ Rowena Apol Laxamana Sta Rosa © Weltgebetstag der Frauen. Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den Philippinen gefeiert. Informationen und Einladung finden Sie auf Seite 4.

Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

April/Mai 2010 Nr. 2

GemeindebriefGemeindebriefFebruar /März 2017 Nr. 1

‚A Glimpse of the Philippine Situation‘ Rowena Apol Laxamana Sta Rosa© Weltgebetstag der Frauen. Deutsches Komitee e.V.

Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den Philippinen gefeiert.

Informationen und Einladung finden Sie auf Seite 4.

Page 2: Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

2

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Ist das wirklich so, dass Gott im Himmel sitzt?“ Die Fra-ge platzt ziemlich unvermittelt in den Klassenraum und sorgt für einigen Gesprächsstoff unter den Schülerinnen und Schülern. Sofort wird leidenschaftlich spekuliert. Der Himmel ist ein Reizobjekt; zum Himmel hat jeder eine Meinung. In unserer Umgangssprache bezeichnen wir so einiges als „himmlisch“. Frisch Verliebte befinden sich im „siebten Himmel“ und wahrscheinlich wissen wir alle noch recht genau, welche Stars wir in unserer Jugendzeit „angehim-melt“ haben. Der Himmel als ein Begriff für das Jenseits war schon im-mer Teil christlicher Frömmigkeit. Im Englischen ist dieses Jenseits mit dem Wort „heaven“ umschrieben und unter-scheidet sich vom physikalischen Himmel, dem diesseiti-gen „sky“.

Wo es um das Jenseits geht, da wird in der Theologie seit jeher gestritten: Im Mittelalter verband sich mit der Vorstellung des jenseitigen Himmels eine Gottesschau, an der alle gerechten Gläubigen teilhaben sollten. Schon in der Renaissance wandelte sich diese Auffassung: Hat-te bislang die Gotteserkenntnis im Zentrum gestanden, so wurde der Himmel nun zu einem wiederhergestell-ten Paradies für den Menschen. Die Reformatoren des 16. Jahrhunderts rückten mit ihrer Orientierung an den biblischen Schriften wiederum Gott in das Zentrum ihrer himmlischen Jenseitshoffnungen. Der Fortschrittsglaube der Aufklärungszeit machte auch vor dem jenseitigen Leben nicht Halt. Hier wurde der Himmel zu einem Ort der unendlichen Möglichkeiten des Menschen. Um 1900 stellte Ernst Troeltsch fest, dass wir über das Ergehen ei-nes Menschen nach seinem Tod „weniger spekulieren dürfen als früher.“ Aktuell gibt es in der Theologie un-terschiedliche Ansichten darüber, in welchen Kategorien man sich den Himmel vorstellen kann (räumlich, zeitlich, geistig).

Mit den Himmelsvorstellungen sind für viele Menschen große Fragen des Lebens verbunden: Gibt es überhaupt einen Himmel? Wenn ja, werde ich dort nach dem Tod Gott sehen? Werde ich dort meine Verwandten, meine Freunde wiedersehen können? Ist der Himmel ein Ort oder eine Zeit, in der ich Gemeinschaft erlebe – mit Gott, mit alten Bekannten?Die Bibel bietet aber auch eine Bilderwelt, in der der Himmel weitaus konkreter und anschaulicher vorkommt als bloß ein Synonym für das Jenseits zu sein. „Der HERR hat seinen Thron im Himmel errichtet, und sein Reich herrscht über alles.“ (Ps 103,19) Verse wie diese handeln von der räumlichen Aufteilung der göttlichen und der menschlichen Sphäre. Gott hat nach alttestamentlicher

Auffassung den Himmel und die Erde zum Kosmos zu-sammengefügt und überblickt als Weltenherrscher die gesamte Szenerie. Himmel und Erde beteiligen sich am Lob für ihren Schöpfer: „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk.“ (Ps 19,2)Man könnte sich denken, diese Verse seien ganz nett zu lesen, aber doch recht naiv und mit ein wenig kritischem Verstand so nicht wirklich haltbar. Wie soll man sich schon einen Thron im Himmel vorstellen? Dabei sind sich die Beter des Psalters der Bildsprache be-wusst, mit der sie von Himmel und Erde reden: „So hoch der Himmel über der Erde ist, lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten. So fern der Morgen ist vom Abend, lässt er unsre Übertretungen von uns sein.“ (Ps 103,11.12) Der Beter nutzt einen Vergleich aus der Natur-betrachtung, um damit eine tiefe Wahrheit über die Be-ziehung von Gott und Mensch auszudrücken. Der Raum zwischen Himmel und Erde, der gesamte Kosmos, ist von der Gnade Gottes erfüllt. Der Bogen, den die Sonne am Himmel zwischen Morgen und Abend zeichnet, bildet die waagerechten Koordinaten. Die riesigen Entfernungen, die die Menschen schon zu alttestamentlichen Zeiten für den Stand der Sonne am Morgen und am Abend ab-schätzten – sie stehen sinnbildlich für die große Distanz, die Gott zwischen dem Menschen und seinen schlechten Taten herstellt. Mit dieser Bildsprache wird der Himmel in seiner unfassbaren Ausdehnung zum anschaulichen Zeichen für das, was man Vergebung nennt. Beim Be-trachten des Himmels konnten die Beter der Psalmen vermutlich häufiger ihrem Gottesverhältnis nachsinnen. Nur so kam eine so eindringliche und poetische Wahrheit zustande: „HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.“ Vielleicht können auch Sie in nächster Zeit beim Betrach-ten des Himmels dieser Poesie nachspüren und sich Got-tes Güte und Vergebung gewiss sein.

Eine gute Zeit wünscht Ihnen Ihr

Vikar Jonathan Stoll

Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus! Lukas 10,5

Monatsspruch Februar

Page 3: Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

3

Vortragsreihe

Impulse im Reformationsjahr 2017 aus unterschiedlichen Blickwinkeln

Im Reformationsjahr, das genau genommen bereits mit dem 31. Oktober 2016 begonnen hat, gibt es eine Fülle von Blickwinkeln auf das Ereignis 31. Oktober 1517 - den Thesenanschlag Martin Luthers an die Schlosskirche zu Wittenberg. Ob er nun so stattgefunden hat oder nicht, sicher ist, dass dieser Tag epochemachend war. Die Evangelische Stadtkirchenarbeit an der Erlöserkir-che startet eine Reihe, in der es um sehr unterschiedli-che Blickwinkel geht, die die Dynamik der Rezeption des Reformationsjubiläums aufnehmen. Interkonfessionelle, jüdische, naturwissenschaftliche und gesellschaftspoli-tische Perspektiven aus Vergangenheit und Gegenwart kommen in den Blick. Astrid Bender

Mittwoch, 22. Februar19.30 Uhr SchlosskircheAus römisch-katholischer Perspektive: Das Lutherbild im Wandel mit besonderem Blick auf Papst Franziskus Dr. Barbara Wieland, FrankfurtKatholische Theologin und Kirchenhistorikerin ,Vorsitzende des Diözesanbildungswerkes Limburg, Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholi-kenIn Kooperation mit der katholischen Kirchenge-meinde St. Marien, Bad Homburg

Mittwoch, 1. März19.30 Uhr Schlosskirche„Nun geh hin und lerne“: Jüdische Lutherlektüren vor der Shoah: Eine tragische LiebesgeschichteIn der Geschichte des modernen Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert spielt die Rezeption der sog. „Budenschriften“ Luthers eine gewichtige Rolle, auch innerhalb der protestantischen Theologie und Kirche. Erstaunlich ist vor diesem Hintergrund, dass jüdische Gelehrte in dieser Zeit Luther als Verkörperung deut-scher protestantischer Kultur z.T. ausgesprochen positiv - wenn auch nicht unkritisch - bewerteten. Der Vortrag konfrontiert die jüdische und die antisemitische Rezep-tion Luthers in Deutschland miteinander und deutet die jüdischen Lutherlektüren als beschwörenden, bisweilen verzweifelten Versuch, die nichtjüdische Gesellschaft da-von zu überzeugen, den Reformator nicht als Ahnherrn der antisemitischen Verunglimpfung von Juden und Ju-dentum, sondern als Vorläufer von Gewissensfreiheit, Toleranz und Aufklärung zu verstehen. Während der nichtjüdische Diskurs zunehmend Züge des völkischen

Antisemitismus annahm, unternahmen jüdische Theolo-gen und Historiker den - im Rückblick - tragischen Ver-such, ihn für eine Tradition von dialogischer Achtung in Anspruch zu nehmen und seine späten judenfeindlichen Schriften als für das Eigentliche der Reformation unwe-sentlich zu interpretieren. Spätestens ab 1933 erwies sich diese historische Realisierung jedoch als Illusion.Prof. Dr. Christian Wiese, Goethe-Universität Frankfurt am Main, ist Inhaber der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie - seine Forschungsgebiete sind die moderne jüdische Geistes- und Kulturgeschichte sowie die Antisemitismusforschung und die Geschichte der jüdisch-christlichen Beziehungen.In Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-jüdi-

sche Zusammenarbeit, Bad Homburg (GCJZ)

Mittwoch, 15. März19.30 Uhr Unterkirche der ErlöserkircheAus naturwissenschaftlicher Perspektive:Ist der Mensch frei? Ein Brückenschlag von Martin Luther bis in die GegenwartLuthers Aussage, dass der Mensch nicht Herr über sein Wollen sei, trifft 500 Jahre später auf die heutige Hirnforschung und wird von ihr bestätigt. Das gibt Anlass, einmal über den Begriff der Freiheit und das Menschenbild aus der Sicht der Naturwissenschaften nachzu-denken und zu fragen, ob da tatsächlich eine gedankliche Brücke über 500 Jahre gespannt sein könnte und wie das denn vielleicht auch mit Luthers „Freiheit des Christenmenschen“ zusammengehen könnte.Prof. em. Dr. Jürgen Schnakenberg, theoretischer

Physiker RWTH Aachen, Mitglied im Arbeitskreis Dialog Na-turwissenschaften Theologie der Ev. Kirche im Rheinland

Donnerstag, 30. März19.30 Uhr SchlosskircheAus gesellschaftspolitischer und philosophischer Perspektive:Reformation im Spannungsfeld von Macht und GeistDer Vortrag nimmt die Reformation zum einen aus einer historisch-politologischen, zum anderen aus einer philo-sophischen Perspektive in den Blick. Die Bedeutung von Luthers theologischen Ideen für Europa und für eine Öku-mene jenseits der Kirchenspaltung soll deutlich werden.Pfarrer i.R. Dr. Alexander von Oettingen,Bad Homburg

Page 4: Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

4

Seit 1952 veranstalten die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im März eines jeden Jahres die „Woche der Brüderlichkeit“. In allen Teilen des Landes werden aus diesem Anlass Veranstaltungen durchge-führt, um auf die Zielsetzung der Gesellschaften und auf ihr jeweiliges Jahresthema hinzuweisen. In diesem Jahr findet die „Woche der Brüderlichkeit“ vom 5. - 12. März in Frankfurt statt.

Im Rahmen der zentralen Eröff-nungsfeier wird die Buber-Ro-senzweig-Medaille an Persönlich-keiten und/oder Organisationen verliehen, die sich im christlich-jü-dischen Dialog außerordentliche Verdienste erworben haben. In diesem Jahr wird am 5. März in der Paulskirche die Konferenz Landes-

kirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden (KLAK) – ein 1978 ins Leben gerufener Zusammenschluss von Arbeits-gruppen, Ausschüssen und Beauftragten im Bereich Kir-che und Judentum innerhalb der 18 Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland - ausgezeichnet.Über die Eröffnungsfeier wird in ZDF oder ARD in einer Sondersendung berichtet.

Woche der Brüderlichkeit 2017

„Nun gehe hin und lerne“

Was ist denn fair?Weltgebetstag 2017 von den Philippinen

„Was ist denn fair?“ Direkt und un-vermittelt trifft uns diese Frage der Frauen von den Philippinen. Sie lädt uns ein zum Weltgebetstag 2017 – und zum Nachdenken über Gerechtigkeit. Ein Team philippini-scher Christinnen hat den Gottes-dienst erarbeitet, dessen Gebete, Lieder und Texte am 3. März 2017

rund um den Globus wandern werden.In Bad Homburg findet der zentrale Weltgebetstags-gottesdienst der christlichen Innenstadtgemeinden um 18 Uhr in der Erlöserkirche statt. Im Anschluss an den Gottesdienst sind alle Anwesenden zu einem philip-pinischen Imbiss in die Unterkirche eingeladen.Die 7.107 Inseln der Philippinen liegen im Pazifischen Ozean und zeichnen sich durch eine Vielfalt an Völkern, Kulturen und Sprachen aus. Trotz ihres Reichtums an na-türlichen Ressourcen und Bodenschätzen gibt es eine große soziale Ungleichheit. Die meisten der rund 100 Mil-lionen Einwohner profitieren nicht vom wirtschaftlichen

Das Jahresthema 2017 der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit lautet „Nun gehe hin und lerne“. Dies Thema, das auf einen Ausspruch des jüdi-schen Schriftgelehrten Hillel zurückgeht, möchte ver-deutlichen, dass Lernen als bleibender Auftrag zu begrei-fen ist. Das Motto unterstreicht damit – auch und gerade im christlich-jüdischen Gespräch –, dass es nicht reicht, in einmal Erkanntem und Erreichtem zu verharren, sondern dass diese stets in einem andauernden Prozess des Ler-nens stets zu vertiefen und zu erneuern sind.Hier ergeben sich durchaus Berührungen zum Reformati-onsjahr 2017 die vermutlich nicht zufällig sind. Gehört es doch zur Identität protestantischer Kirchen, die Kirche als eine stets lernende, zu reformierende (ecclesia semper reformanda) zu begreifen.

Im Rahmen der „Woche der Brüderlichkeit“ und der Reihe zum Reformationsjubiläum veranstalten die Evangelische Stadtkirchenarbeit und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit den Vortrag mit Professor Dr. Christian Wiese am 1. März (siehe Seite 3).

Astrid Bender

Wachstum. Wer sich für Menschenrechte, Umweltschutz, Landreformen oder die Rechte der indigenen Bevölke-rung engagiert, lebt oft gefährlich. Auf der Suche nach Perspektiven zieht es viele in die 17-Millionen-Metropol-region Manila; und rund 1,6 Millionen wandern Jahr für Jahr ins Ausland ab und arbeiten als Hausangestellte, Krankenpfleger oder Schiffspersonal in Saudi-Arabien, den USA, Europa, Hongkong oder Singapur. Die Philippinen sind das bevölkerungsreichste christliche Land Asiens, über 80 Prozent der Bevölkerung sind ka-tholisch. Glaube und Spiritualität prägen die philippini-sche Kultur. Beim Weltgebetstag 2017 kommen drei fikti-ve Frauen zu Wort, deren Geschichten auf wahren Fakten beruhen und in Kontrast zum biblischen Gleichnis der Arbeiter im Weinberg (Mt 20, 1-16) gesetzt werdent. Der Weltgebetstag möchte zum Einsatz für eine gerech-te Welt ermutigen. Ein Zeichen dafür sind die Kollekten der Gottesdienste, die Frauen- und Mädchenprojekte weltweit unterstützen. Darunter sind auch Partneror-ganisationen auf den Philippinen, die sich für politische und gesellschaftliche Beteiligung, die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder oder für ökologischen Landbau engagieren.

Lisa Schürmann, Weltgebetstag der Frauen

Page 5: Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

5

Christen jüdischer Herkunft in Bad Homburg„In innigster Liebe, mit den treuesten Wünschen, heiter und gefasst, umarme und küsse ich dich“

Die Schicksale von Christen jüdischer Herkunft sind bis-lang noch wenig erforscht. Da dieser Personenkreis nicht in den Mitgliederlisten der jüdischen Gemeinden ver-zeichnet war, blieben ihre Namen bei der Erforschung der Lebensgeschichten früherer jüdischer Bewohner oft unbekannt und damit vergessen.Die Betroffenen haben meist jahrelang geschwiegen, aus sehr unterschiedlichen Gründen. Erst in jüngster Zeit hat die Kirche damit begonnen, dieses Kapitel der Geschich-te aufzuarbeiten und nach dem Verhalten der Kirche ge-genüber ihren getauften Gemeindemitgliedern jüdischer Herkunft während der Zeit des Nationalsozialismus zu forschen. Im Hochtaunuskreis gab es eine große Zahl von Christen jüdischer Herkunft. Das Ergebnis der Volkszählung 1939 zeigt, dass der Obertaunuskreis innerhalb Hessens den höchsten Anteil von Christen mit jüdischen Vorfahren aufwies. Ihre Zugehörigkeit zur Kirche schützte die Be-troffenen nicht vor dem Rassenwahn der Nationalsozia-listen. Sie wurden Opfer von Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung. Oft bot die Kirche ihnen keinen Schutz.

Die Ausstellung in der Stadtbibliothek will anhand ausge-wählter Biographien an die Schicksale verfolgter Christen jüdischer Herkunft in Bad Homburg erinnern. Darunter finden sich so berühmte Namen wie Ritter von Marx, Landrat des Obertaunuskreises, und Julius Wertheimber, dessen Frau zu unserer Gemeinde gehörte und der der Erlöserkirche ein Fenster gestiftet hat.

Die Erlöserkirche hat Anlass, sich mit einigen Biographien genauer zu beschäftigen:

Ludwig Neumeier lebte zunächst mit seiner Frau Anni am Ferdinandsplatz, fand dann aber ein familiäres Zu-hause in der Kaiser-Friedrich-Promenade 72. 1925 wurde Sohn Rolf geboren. Ein normales Leben war der Familie nicht vergönnt. Die Schikanen des Alltags gehörten dazu. Freunde und Vereinskameraden mieden den Vater oder schlossen ihn aus. Es gab aber auch wirklich gute Freun-de, die zu ihm hielten, dazu gehörten auch die Pfarrer der Erlöserkirche Ohly und Lippoldt. Mit den Progromen am 9. November 1939 begann eine neue Epoche in der Verfolgung. Der Vater konnte nicht

mehr in Deutschland bleiben, wanderte nach Holland aus, nach Amsterdam, wo er bei seiner Schwester unter-kommen konnte. Man richtete dort ein Lager für getaufte Juden ein. Aber er entkam nicht dem Konzentrationsla-ger. Erst nach Kriegsende erfuhr die Familie von der Er-mordung des Vaters in Auschwitz. Ludwig Neumeier war Kirchenvorsteher der Erlöserkir-che, in den 60er Jahren „folgte“ sein Sohn Rolf nach, der die Erlöserkirche nachhaltig geprägt hat: als Kirchenvor-steher, als ihr Vorsitzender, als Kirchensynodaler und Vor-sitzender des Rechtsausschusses der EKHN.

Clara Adelheid Jacobi geb. Hanau kam mit ihrem Mann, der aus einer alten evangelischen Homburger Familie stammte, nach Bad Homburg. Sie lebten mit den beiden Töchtern Berta und Else in seinem Elternhaus in der Al-ten Mauergasse. Nachdem die Nationalsozialisten Frau Jacobi die Witwenrente gestrichen und beiden Töchtern ein Berufsverbot als Lehrerinnen erteilt hatten, erfuhr die

Am 25. April 2017 um 19.30 Uhr wird in der Stadtbiblio-thek in Bad Homburg eine Ausstellung zum Gedenken an Christen jüdischer Herkunft in Bad Homburg eröff-net. Sie soll erinnern an Mitbürger, die in unserer Stadt gelebt haben und von den Nationalsozialisten vertrie-ben oder in den Konzentrationslagern ermordet wur-den.

Ludwig Neumeier als Unteroffizier 1914 Foto: privat

Page 6: Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

6

Familie Schutz durch Bürger. Der Friedrichsdorfer Zwie-backfabrikant Pauly versorgte sie, der regimekritische In-dustrielle Dr. Teves stellte Else (verheiratete Stephan) in seiner Villa als Privatsekretärin an. Und hier sei auch wie-der Pfarrer Ohly erwähnt, der Else Stephan eine Weile als Gemeindesekretärin beschäftigte.

Leider bewahrte solche Unterstützung die Mutter nicht davor, im Januar 1944 ins KZ Theresienstadt „evakuiert“ zu werden, wie es offiziell hieß. Im Juli 1945 konnte sie nach Bad Homburg zurückkehren, doch wurde sie nicht von schlimmen Nachrichten verschont. Ein Enkel war ge-fallen. Ihre Schwester mit Mann und sechs Kindern wa-ren in der Shoah umgekommen. Es war ihr eine große Freude noch zu erleben, dass beide Töchter wieder als Lehrerinnen arbeiten durften: Berta Diebel an der Land-graf-Ludwig-Schule, Else Stephan an der Kaiserin-Augus-te-Victoria-Schule (heute HUS). Letztere war zudem eine hochverdiente Stadtverordnete, die sich um Bad Hom-burg sehr verdient gemacht hat.

Es gibt aber auch weniger bekannte Biographien. So wird im folgenden Artikel Lieselotte Deckert vorgestellt, die unser Gemeindemitglied Else Moench noch aus Kind-heitszeiten kennt. In der nächsten Ausgabe werden wir Alice Kirchner geb. Levy vorstellen. Ihre Tochter Marianne Zazo geb. Kirch-ner wird zur Ausstellungseröffnung und zum Zeitzeugen-gespräch eigens aus Rom anreisen. Sie wiederum ist eine Freundin unseres Gemeindemitgliedes Marianne Creutz. Gemeinsam haben sie in den 90er Jahren Yad Vashem in Jerusalem besucht. Marianne Kirchner wurde in der Erlö-serkirche getauft und konfirmiert. Der Taufschein rettete ihr das Leben. Astrid Bender

Else Moench, Jahrgang 1925, hat in ihrer Kindheit Men-schen jüdischer Herkunft gekannt. Sie berichtet von dem Metzger Kahn, der sein Geschäft in der Wallstraße, der ehemaligen Judengasse, hatte. Dort schickten sie ihre Eltern zum Einkauf von koscherem Fleisch hin. Die Eltern gehörten der Gemeinschaft der Sie-benten-Tags-Adventisten an, einer in den USA entstande-nen christlichen Bewegung, die die mosaischen Geset-ze einhielt. In seinem Metzgerladen, erinnert sich Frau Moench, hingen zwei Urkunden: der Meisterbrief und der Nachweis über die Verleihung des Eisernen Kreuzes aus dem 1. Weltkrieg, aus dem Kahn als Kriegsbeschädigter heimgekehrt war. „Es war 1936/37, als der Laden plötzlich leer und verlassen war. Er sei nach Amerika gegangen, hieß es. Zurückgekommen ist er nicht. Ich wusste damals schon, dass Juden verfolgt wurden und fliehen mussten“, bekennt sie.

Von der Lilo müssen wir uns verabschieden

„Da war auch der Handarbeitsladen von Lehmann und Eichenberg in der Louisenstraße,“ erzählt sie weiter, „in dem man besondere Stoffe, Stickgarne und Wolle kaufen konnte.“ Dieser Laden habe seine Ware 1936 zu billigen Ausverkaufspreisen angeboten. Danach sei das Geschäft geschlossen gewesen.

Ein weiterer Vorfall ist ihr noch im Gedächtnis geblieben. Ihr Vater, ein Mechanikermeister, war mit einem Kolle-gen befreundet, dessen Frau sich auf dem Dachboden erhängt hatte. Die Frau hatte bei Juden gearbeitet und habe, so wurde vermutet, wahrscheinlich ein Verhältnis mit ihrem Dienstherrn gehabt. Darüber sei in der Familie offen gesprochen worden.

Ganz gegenwärtig ist Else Moench noch die Erinnerung an Lieselotte Deckert, einem lustigen Mädchen, mit dem sie zusammen im Bund deutscher Mädchen gewesen ist. „Lilo hatte eine Mutter jüdischer Herkunft und einen ari-schen Vater, der sich von seiner jüdischen Frau scheiden ließ.“ , erinnert sie sich.„Von der Lilo müssen wir uns verabschieden“, teilte eines Tages die Jungführerin der Gruppe mit. Das sei so gegen Ende der 30er Jahre gewesen, fährt Frau Moench fort. Die Mutter habe mit ihrer Tochter und ihrem Sohn Aufnah-me in Salem gefunden, wo die beiden Kinder die Schu-le besuchen konnten. Nach dem Krieg sei Lilo nach Bad Homburg zurückgekehrt. Sie sei eine gute Malerin und Bildhauerin gewesen. Ein Kontakt zu ihr habe nicht mehr bestanden. Heute lebt Lieselotte Pohlmann, geb. Deckert in der Nähe von Marburg.

Den Brand der Synagoge im Jahr 1938 hat Else Moench aus der Ferne vom oberen Ende der Wall-straße – der früheren Judengasse - miter-lebt. Auch wurde sie Zeugin, wie SA-Leute im Schwedenpfad am helllichten Tag einen Flügel auf die Straße warfen und den In-halt aufgeschlitzter Daunendecken aus dem Fenster rieseln ließen. „Wir konnten als Kinder dieses uns verstörende Ereig-nis nicht einordnen“, kommentiert sie diese Vorfälle in der Rückschau.

Ingeborg Gottschalk

Die alte Synagoge am Ende der Wall-straße. Stadtarchiv, Bad Homburg

Page 7: Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

7

Zweitschönster Friedhof Deutschlands

Ob mit Friedhof-mobil, ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto – gleich-gültig, wie Sie unseren Friedhof erreichen wollen: un-ser Friedhof ist einen Besuch wert, als Ort der Trauer und der Besinnung, als Ort, der uns mit der Endlichkeit unseres Lebens konfrontiert oder als wichtiger kultur-historischer Ort in Bad Homburg oder einfach als Ort, an dem wir für ein paar Augenblicke unsere Seele bau-meln lassen können. Dass unser Friedhof ein besonders schöner Ort ist, wussten wir schon immer. Jetzt wurde es uns auch durch die Experten-Jury von Bestattun-gen.de bestätigt. Die Urkunde kann im Gemeindebüro bei Frau Hilke Häfker, die u.a. für den Friedhof zustän-dig ist, bewundert werden. Johannes Hoeltz

Aus dem KirchenvorstandNeue Abendmahlskelche

Liebe Gemeindemitglieder,

seit fast einem Jahr befasst sich nun eine Arbeitsgruppe des Kir-chenvorstandes mit dem Thema ‚Abendmahlskelche‘. Die Ent-würfe lagen vor und die Arbeits-gruppe hat sich einstimmig für einen Entwurf entschieden. Im Dezember waren einige inte-ressierte Gemeindemitglieder meiner Einladung gefolgt und ich hatte noch einmal dargelegt,

warum sich der KV für die Anschaffung neuer Kelche, als Ergänzung unserer „alten“ Kelche, entschieden hat. Be-stätigt durch die Diskussion dort, hat der KV nun in der Dezembersitzung den ersten Kelch bestellt, der vollstän-dig aus Spenden finanziert werden soll. Wir sind sicher, dass das gelingt. Besonders ermutigt hat uns die Zusage einer großzügigen Spende zur Finanzierung eines zwei-ten Kelches. Wann wir das Paar im Gottesdienst vorstel-len, werden wir rechtzeitig bekannt geben. I h r e P e t r a K ü h l

Konfirmationsjubiläen 2017

Ein aus Goldpappe gestanztes Schild, kreisförmig der Lor-beerkranz, in der Mitte die Zahl, die das Jubiläum anzeigt. So kennen wir es von festlich geschmückten Türen und Tafeln oder als Verzierung von Geschenkkörben. Der run-de Geburtstag, die Betriebszugehörigkeit, das Hochzeits-jubiläum - all das kann und soll gefeiert werden.Am Sonntag Lätare, 26. März, feiern wir die Jubiläen der Konfirmationen in einem festlichen Gottesdienst. Dazu laden wir Sie, die Konfirmanden, die 1967 bzw. 1957 kon-firmiert wurden, ein. Bitte melden Sie sich im Gemeinde-büro bei Frau Völker und helfen Sie uns, indem Sie auch den Konfirmanden von damals, die weggezogen sind, von unserem Konfirmationsjubiläum erzählen.Am Mittwoch, den 1. März, findet um 17 Uhr im An-dachtsraum der Unterkirche ein Vorbereitungstreffen statt. Haben Sie noch Erinnerungsstücke an Ihre Konfir-mation? Zum Beispiel Ihre Konfirmationsurkunde, das Gesangbuch, das Ihnen Ihre Patin schenkte, alte Fotos oder anderes aus Ihrer Konfirmandenzeit? Dann bringen Sie Ihr Erinnerungsstück mit. Gemeinsam wollen wir auf den Tag Ihrer Konfirmation zurückschauen und auf die Jahre, die seitdem vergangen sind. Vielleicht haben Sie Gottes Begleitung und Führung manchmal schwächer, manchmal stärker gefühlt. Vielleicht gab es Phasen in Ih-rem Leben, in denen Sie der Kirche näher, und andere, in denen Sie der Kirche ferner waren. Ich freue mich auf eine gemeinsame Erkundungstour. Johannes Hoeltz

Diethelm Harder, Hilke Häfker und Marc Zahradnik mit der Urkunde. Foto: Uwe Lange

Page 8: Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

8

Diakoniepraktikum

„Während des Praktikums hatte ich die Möglichkeit zuzu-schauen, wie ältere Menschen medizinisch versorgt wur-den. Als ich dann in das vierte Haus eingetreten bin, hatte ich einen 75-jährigen Mann erwartet. Aber stattdessen hatte ich einen 20-jährigen vor mir, dennoch sein ganzes Leben vor sich hat. Aber mit so einem jungen Alter hatte er schon ein Schlaganfall, Diabetes und er kann im Schlaf nicht alleine atmen. Ich fand das ein besonderes Ereignis, denn obwohl er im Rollstuhl saß und die Hälfte von sei-nem Körper gelähmt war, hatte er die ganze Zeit ein Lächeln auf seinem Gesicht und hat sich riesig gefreut.“ Charlotte, Häusliche Pflege, Ökumenische Sozialstation

„Mich hat am meisten beeindruckt, dass viele Leute so viele Sachen alleine machen konnten, obwohl sie so viele Probleme im Leben haben.“ Klemens, Häusliche Pflege, Ökumenische Sozialstation

Nur über den Kopf, nur über den Verstand kann man nicht Christ werden. Deshalb greift die übliche Bezeichnung ‚Konfirmandenunterricht‘ für die Zeit der Vorbereitung junger Menschen auf die Konfirmation zu kurz. Es geht um viel mehr als ‚Unterricht‘ - mit allen Sinnen sollen die Konfirmandinnen und Konfirmanden erleben, erfahren und einüben, was Christsein bedeutet.Dazu gehört auch die praktische Nächstenliebe, das Dasein für andere. Manches von dieser Seite unseres Christseins wird professionell und institutionell von der Diakonie oder anderen karitativen Trägern wahrgenommen und rückt deshalb aus unserem Blick. Im November und Dezember hatten unsere Konfirmanden deshalb die Gelegenheit, ver-schiedene Bereiche dieser Arbeit vor Ort kennen zu lernen und mitzumachen. Hier berichten sie von ihren Erfahrun-gen.

„Ein besonderes Ereignis während meines Praktikums war, dass mich beim dritten oder vierten Mal, als ich da war, ein Mädchen umarmt hat.“ Kimberly, Jungschar (EJW), Familienzentrum Berliner Sied-lung

Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren und sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der HERR. 3. Mose 19,32

Monatsspruch März

Page 9: Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

9

der Konfirmanden

„Grenzen erfahren – Grenzen überwinden – Grenzen überschreiten“ Jugendgottesdienst „Crossover“

am Sonntag, dem 19. Februar, 18 Uhrin der Unterkirche der Erlöserkirche

Wer kennt sie nicht? Jeder von uns hat sie /setzt sie /erfährt sie: die Grenzen. Jeder von uns musste schon ein-mal erfahren, wie schmerzvoll und vermeintlich aussichtslos manche Situationen sind und jeder von uns geht anders mit ihnen um. Wir müssen Lebensabschnitte durchschreiten, die uns oft an unsere Grenzen stoßen las-sen. Aber wie? Zum Crossover-Gottesdienst „Grenzen überwinden“ laden wir Jugendliche und junge Erwachse-ne ganz herzlich ein. ejw

„Während der Zeit des Diakoniepraktikums war ich vier Mal dort. Das erste Mal bin ich von Zimmer zu Zimmer ge-gangen und habe den Menschen die Martinsgeschichte vor gesagt. Die Woche darauf habe ich mit Ben und einigen Senioren Wii-Bowling gespielt. Zum ersten Advent habe ich gemeinsam mit dem Bachchor eine Adventsandacht ge-halten. Das letzte Mal war ein Gottesdienst mit Herrn Hoeltz, um die Totengedenken vorzulesen.“ Lauritz, Rind‘sches Bürgerstift (Anmerkung: Eine wii ist eine Spielkonsole mit eingebauten Bewegungssensoren.)

„Mich hat am meisten beeindruckt, wie gut die älteren Menschen spielen und wie viel Spaß sie dabei hatten. Sie ha-ben uns jüngere Schüler beim wii-Spielen geschlagen.“ Ben, Rind‘sches Bürgerstift

„Da wir in einem Kinderheim waren, hatte ich vermutet, dass die Kinder dort aggressiv und unsozial sind. Es hat sich aber herausgestellt, dass sie ziemlich nett und fröhlich waren, so wie wir es auch sind.“ Melina, Landgräfliche Stiftung

Wir danken der Landgräflichen Stiftung, dem Evangelischen Jugendwerk, der Ökumenischen Sozialstation, dem Haus Mühlberg, dem Rind’schen Bürgerstift sowie unserer Kindertagesstätte sehr, dass sie Praktikumsplätze zur Verfügung gestellt und unsere Konfirmanden begleitet und angeleitet haben. Johannes Hoeltz

Page 10: Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

10

Reihe zum Reformationsjubiläum 2017

Martin Bucer – der Reformator des Dialogs

Theologie - ja und ich meine auch unser Glaube selber - ist nie frei, nie vollkommen unabhängig von den Um-ständen, in denen wir leben, den Zeiten und Orten sowie den Menschen, denen wir begegnen. Auch deshalb hat die Reformation an den

verschiedenen Orten auf sehr unterschiedliche Weise Ge-stalt angenommen. Neben Wittenberg, Genf und Zürich war Straßburg ein bedeutender Ort der Reformation.

Den Elsässern - Bewohner eines Landstriches, der immer schon zwei Kulturen, zwei Sprachen, zwei Mentalitäten verbunden hat - sagt man nach, auf besondere Weise ver-mittelnd, ausgleichend, die Mitte suchend, freundlich zu sein. Diese Gesinnung kann man freilich auch so sehen: ohne festen Standpunkt, unklar, lavierend, unzuverlässig.So sah es wohl Martin Luther, in Sachsen, fernab von französischer Lebensart lebend. Auch seine einzige Auslandsreise, nach Rom, hatte keine Italien-Verzü-ckung, sondern Irritation und Befremden ausgelöst.

„Ihr habt einen anderen Geist als wir!“, die-ses härteste Wort, die harscheste Ablehnung trifft den Straßburger Reformator Martin Bucer.Vom 1. bis 4. Oktober 1529 treffen sich die oberdeut-schen und die Wittenberger Reformatoren in Marburg. Der junge Landgraf Philipp von Hessen hatte erkannt, dass der theologische Dissens von Zwingli, Bullinger ei-nerseits und Luther und Melanchthon andererseits die junge Reformation auch politisch schwächen würde. Die Erwartungen des Landgrafen auf eine Einigung wurden enttäuscht. Das erste große innerprotestantische theolo-gische Gespräch schreibt den Gegensatz zwischen dem symbolischen („das bedeutet mein Leib“) und dem wört-lichen („das ist mein Leib“) Verständnis der Einsetzungs-worte des Abendmahls fest. Martin Bucer aber trifft das härteste Wort des Wittenberger Reformators. Obwohl oder vielleicht gerade weil Bucer auch hier eine vermit-telnde Position bezogen hat. Aus Luthers Sicht verunklar-te das die Diskussion.

Aus heutiger Sicht - nach einem Jahrhundert ökumeni-scher Gespräche und Annäherung, erst innerprotestan-tisch und dann evangelisch-katholisch – erscheint Bucers vermittelnde Haltung attraktiv. Und sein Abendmahls-verständnis hat durchaus Charme. Bereits die Form, die

Sieben Wochen ohne Sofort!

Die Ungeduld gilt als ein Symbol der Moderne. Man darf vieles verlieren, nur nicht die Zeit. „7 Wochen ohne“, die jährliche Fastenaktion der evangeli-schen Kirche, möchte 2017 eine Kur der Entschleunigung anbieten. Zeit, den Menschen im anderen zu sehen, etwa in der Schlange im Supermarkt, auch wenn man es eilig hat; Zeit, wenn etwas schiefgeht, nicht gleich loszupol-tern, sondern noch mal durchzuatmen; wenn es nicht mehr weitergeht, einmal Pause machen, eine Tasse Tee trinken, nachdenken; Zeit, den Dingen und sich selber eine zweite Chance zu geben.

Dieses Innehalten hat uns Gott ganz am Anfang in unsere Zeitrechnung geschrieben: Den siebten Tag segnete der Schöpfer - und ruhte. Dazu sind wir auch eingeladen, jede Woche. Mal nicht funktionieren, nicht Maschine sein, sondern Mensch. Das musste sich übrigens auch die fleißige Marta von Jesus sagen lassen: Sie hatte sich über ihre Schwester Maria be-klagt, weil die nicht in der Küche half, sondern bei Jesus saß und sich unterhielt. Und Jesus sagte: „Maria hat den guten Teil erwählt.“

Wer in der Fastenzeit auf etwas verzichtet, darf nach pro-testantischem Verständnis selbst entscheiden, was ihm gut tut. Heute knüpft kaum mehr jemand sein Seelenheil an den Verzicht auf Fleisch oder andere Genüsse in der Fastenzeit. Eher gilt sie als Zeit der Einkehr, der Umkehr und Besinnung.

Unter dem Motto „Augenblick mal! Sieben Wochen ohne Sofort!“ die Zeit zwischen Aschermittwoch und Oster-sonntag bewusst zu erleben und zu gestalten, einge-schliffene Gewohnheiten zu durchbrechen, die Routine des Alltags zu hinterfragen, wieder zu entdecken, worauf es ankommt, dazu finden Sie Impulse und Begleitmaterial unter www.7-wochen-ohne.de.

Grafik: Hilde Matouschek

Page 11: Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

11

Bucer wählt, lässt aufmerken. Nicht in einer wissenschaft-lichen Abhandlung, schon gar nicht in Latein - nein, in ei-nem Dialog entfaltet Bucer sein Abendmahlsverständnis. Das Gespräch führen in seinem Buch zwei Nürnberger Handwerksmeister, womit Bucer zugleich das reformato-rische Prinzip des Priestertums aller Gläubigen darstellt: auch Laien dürfen bei theologischen Fragen mitreden. Das Problem der Gegenwart Jesu Christi im Abendmahl löst Bucer ekklesiologisch. Dem Apostel Paulus folgend, versteht Bucer die Gemeinde als Leib Christi. Kommt also die Gemeinde zum Abendmahl zusammen, so bildet sie selber Christi Leib und auf diese Weise ist Christus im Abendmahl leiblich gegenwärtig, also real präsent.

Nicht nur beim Abendmahlsverständnis, auch in vie-len anderen Fragen versuchte Martin Bucer zu ver-mitteln, nicht nur innerprotestantisch, sondern auch evangelisch-katholisch. Anfang der 1540er Jahre such-te Kaiser Karl V. eine Einigung durch Religionsgesprä-che herbeizuführen. Gemeinsam mit dem katholi-schen Kölner Rat Johannes Gropper erarbeitete Bucer im Dezember 1540 das „Wormser Buch" als Basis für weitere Gespräche. Jedoch fanden auch diese Ver-mittlungsversuche auf beiden Seiten keinen Anklang.

Bucers Leben endet tragisch. Aufgrund des Augsbur-gers Interims, das die Rückkehr zu katholischen Ge-bräuchen und Glaubensgrundlagen auferlegte, muss-te er 1549 Straßburg verlassen. Bucer sucht Zuflucht in England, findet ein neues Betätigungsfeld und be-reitet Reformen für die englische Kirche vor. Fernab seiner elsässischen Heimat schwinden jedoch seine Kräfte. Bucer wird krank und stirbt in der Nacht zum 1. März 1551. Auch nach seinem Tod findet Bucer keine Ruhe. Königin Maria I., Mary the Catholic, lässt nach ei-nem posthumen Ketzerprozess Bucers Sarg ausheben und ihn zusammen mit seinen Büchern am 6. Februar 1556 auf dem Marktplatz von Cambridge verbrennen.

Welche Bedeutung könnte der Reformator des Dialogs heute haben? Eine Linie von Bonhoeffer, dem großen Theologen des 20. Jahrhunderts, zu Bucer ziehen zu wollen, wäre anachronistisch. Und doch mutet Bonhoef-fers Diktum von „Christus als Gemeinde existierend“ in Bucers christologischer Ekklesiologie an. Und ließe sich deren Anwendung auf die Frage der Gegenwart Christi im Abendmahl jetzt, 500 Jahre später, für eine evange-lisch-katholische Annäherung nutzbar machen? Wer weiß? Mein katholischer Kollege und Freund im Rhein-gau seufzt angesichts der noch ausstehenden evange-lisch-katholischen Abendmahlsgemeinschaft oft: „Was ist das Problem? In der Eucharistie empfangen wir, was wir durch die [ich ergänze: evangelisch-katholisch we-chelseitig anerkannte] Taufe bereits sind: Leib Christi.“

Johannes Hoeltz

Vorträge zum Reformationsjubiläum

in der evangelischen Kirchengemeinde

Ober-Eschbach(Ober-Eschbacher Str. 76)

Di, 21. Februar, 19.30 Uhr „Martin Luther – Vater im Glauben, Reformator, Rebell ge-gen Papst und Kaiser, Ketzer“Der Frankfurter Kirchenhistoriker Prof. Dr. Markus Wriedt versucht zu ergründen, wie aus dem seelsorgerlich-theo-logischen Impuls des Professors in Wittenberg eine welt-umspannende Bewegung wurde.

Di, 21. März, 19.30 Uhr„Was würde Luther heute reformieren?“Dr. Fabian Vogt, Projektleiter für das Reformationsjubilä-um in der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau, Schriftsteller und Kabarettist, fragt in seinem Vortrag, was „Reformation“ im 21. Jahrhundert bedeuten könnte und welche der damaligen Ideen und Anregungen auchheute noch aktuell sind.

Page 12: Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

12

Martin Luthers Bibelübersetzung ins Deutsche wurde sehr schnell zum Standard und hat die Vereinheitlichung der deutschen Sprache vorangetrieben. Für die Überset-zung des lateinischen Messtextes dagegen konnte sich im Protestantismus keine einheitliche Fassung durchset-zen, und so sind auch bei der Gattung der Messkomposi-tion protestantische Komponisten wenig vertreten. Eine Ausnahme bildet Johann Sebastian Bach, der mit seiner Messe in h-Moll BWV 232 nicht nur die bedeutendste Messvertonung, sondern laut Hans Georg Nägeli (1773-1836), dem Herausgeber ihres ersten Druckes, auch „das größte musicalische Kunstwerk aller Zeiten und Völker“ geschaffen hat.

Als Bachs „Lutherische Messen“ bezeichnet man seine vier Kyrie-Gloria-Messen in F-Dur, A-Dur, g-Moll und G-Dur, BWV 233 bis 236. Sie vertonen das Kyrie und Gloria der lateinischen Messe und werden daher auch „Missae bre-ves“ genannt, in Unterscheidung zur „Missa tota“ (etwa der H-Moll-Messe). Der Terminus „Missa brevis“ hat aller-dings in katholischer Tradition eine andere Bedeutung: Vor allem in Werken der Wiener Klassik wird damit eine – mit Rücksicht auf die Gesamtlänge des Gottesdienstes – kurze Vertonung des vollständigen Ordinariums Missae bezeichnet (im Gegensatz zur feierlichen, ausführlichen „Missa solemnis“).

Die überwältigende Mehrzahl von Bachs Vokalkompo-sitionen hat einen deutschen Text, und fast allen seinen wenigen lateinischen Kompositionen liegen wiederum deutsche Textvorlagen zugrunde. Wie in großen Teilen die H-Moll-Messe bestehen auch die „kleinen“ Messen aus Parodien, also Überarbeitungen von bereits vorhan-denen Chören und Arien. Die dazu benutzten Kantaten stammen überwiegend aus Bachs Leipziger Zeit. Bei der Bearbeitung musste Bach gesungene Partien neu fas-sen, um sie der lateinischen Prosa anzupassen, die den ursprünglich deutschen Text ersetzte. Diese Arbeiten lassen sich als Beleg für Bachs Bestreben in seinen spä-teren Jahren deuten, Werke, die ihm besonders wertvoll erschienen, in einen zeitenthobenen Zusammenhang zu stellen. Bach wusste, dass dem Ordinarium Missae (mit seinem jeden Sonntag gleichbleibenden Text) eine grö-ßere Lebensdauer beschieden sein würde als der typisch protestantischen Kantatenmusik des Kirchenjahres (die einen nur jährlich wiederkehrenden Anlass hat).

Mit seiner etwa zweistündigen H-Moll-Messe schrieb Bach die erste konzertante Messe der Musikgeschichte, eine Komposition, die von der liturgischen Inspiration ausgehend zum persönlich-philosophischen Bekenntnis wird – Meisterwerke wie Mozarts C-Moll-Messe, Beetho-

vens Missa Solemnis, Schuberts As-Dur-Messe oder die großen Messen Anton Bruckners stehen in dieser Reihe. Bei Bachs lutherischen Messen hingegen ist die Gesamt-dauer nicht länger als die einer durchschnittlichen Kanta-te, woraus sich auf eine Verwendung in Gottesdiensten schließen lässt. Das Kyrie ist in diesen Kurzmessen jeweils ein einsätziger, dreiteiliger Chorsatz; der Gloria-Text ist in fünf Sätze aufgeteilt, mit Chorsätzen zu Beginn und Schluss und dazwischen eingeschobenen Soloarien. Le-diglich bei dreien der insgesamt 24 Stücke konnte die deutsche Originalkomposition (noch?) nicht identifiziert werden.

Die Mitglieder des Bachchors freuen sich, die lutherischen Messen Johann Sebastian Bachs einstudieren und als Zy-klus komplett in Gottesdiensten des Jahres 2017 auffüh-ren zu können. Die Termine sind 12.2., 25.5. (Christi Him-melfahrt), 27.8. und 8.10. – wir laden Sie herzlich dazu ein! Susanne Rohn

Johann Sebastian Bach: „Lutherische Messen“ (BWV 233-236)

„Wildwuchs spielt Luther“am 26. März 2017 um 17 Uhr

in der Kirche „Zur Himmelspforte“ in Ober-Eschbach (Ober-Eschbacher Str. 76)

Das Ensemble „Wildwuchs“ (Thomas Zeuner, Tobias Witzlau und Knud Seckel)

Anlässlich des Lutherjahrs 2017 haben die Musiker des Ensembles „Wildwuchs“ ein Programm zusammenge-stellt, das gleichermaßen informativ und unterhaltsam diejenigen Liedproduktionen Luthers beleuchtet, bei de-nen eine deutliche Verbindung zum Volkslied seiner Zeit sichtbar wird.

Page 13: Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

13

Musik in unserer Gemeinde

Sonntag, 12. Februar, 10.00 UhrMusikgottesdienstJOHANN SEBASTIAN BACH: MESSE F-DUR BWV 233VokalsolistenBachchor der ErlöserkircheOrchesterLeitung: Susanne Rohn

Flügel zugelaufen

Aufmerksamen Gottesdienstteilnehmern wird es auf-gefallen sein: Seit Dezember steht unser Kawai-Flügel dauerhaft in der Kirche. Bislang wurde er jeweils für die Konzerte – kostenaufwändig und dem Instrument nicht zuträglich – vom Chorraum hinauf in die Kirche und zu-rück transportiert. Dies ist nun nicht mehr notwendig. Denn Simon Rettelbach, Tenor im Bachchor, hat uns einen Steinway-Flügel als Leihgabe zur Verfügung ge-stellt, auf dem nun im Chorraum die Proben begleitet werden. Dass ein Flügel dauerhaft in der Kirche steht, hat ferner den Vorteil, dass unserer Kantorin auch in Gottesdiensten – anstelle des E-Pianos - ein angemesse-nes Instrument zur Verfügung steht, um den Chor oder Instrumentalmusik zu begleiten. Ein herzliches Danke-schön für diese Bereicherung unserer Kirchenmusik!

Johannes Hoeltz

Sonntag, 5. März, 19.30 UhrKonzert zur Einweihung meines neu bemalten CembalosJOHANN SEBASTIAN BACH: CEMBALOKONZERTEKonzerte d-Moll und A-Dur BWV 1052 und 1055Konzerte für zwei Cembali c-Moll und C-Dur BWV 1060 und 1061Musiker von L’Arpa festante auf historischen Instrumen-ten. Jürgen Banholzer und Susanne Rohn: Cembalo und Orgel€ 15.- (13.-)

Seit fast sechs Jahren bin ich im Besitz eines sehr schönen Cembalos, einer Kopie nach Christian Zell (1728), welche von Matthias Kramer, Rosengarten (bei Hamburg) 2002 ursprünglich für eine mir befreundete Cembalistin ge-baut wurde. Das Instrument hat einen edlen Klang und wunderschöne Intarsien. Oft ist es zu Konzerten aus mei-ner Wohnung in die Erlöserkirche gewandert – den kräf-tigen Männern des Bachchors und auch unseren Küstern sei an dieser Stelle herzlich gedankt!Bei einem dieser Erlöserkirchenaufenthalte wurde am Rande der Aufführung darüber gesprochen, dass dem Instrument die im Barock überaus verbreitete Deckel-bemalung fehlt. Wunderbare Dinge gibt es da etwa in den Museen zu bestaunen – die reine Augenweide! Als Geschenk zu meinem 50. Geburtstag im vergangenen Juni haben nun die Mitglieder des Bachchors für eine solche Bemalung gesammelt, und Michel-Peter Stoll hat als Sponsor das noch Nötige dazugegeben (auch hierfür allen ein riesiges Dankeschön!). Der Auftrag zur Ausfüh-rung wurde an Barbara Dietz, studierte Restauratorin im Vogelsberg, erteilt, die Motivsuche allerdings lag in mei-nen Händen… lassen Sie sich überraschen!

Susanne Rohn

Sonntag, 19. März, 10.00 UhrMusikgottesdienstTHOMAS TALLIS: THE LAMENTATIONS OF JEREMIAHCapella Corbachiensis: Susanne Rohn (Alt), Marc Müllen-hoff und Christian Bettels (Tenor), Jan Schümmer und Ki-lian Gottwald (Bass)Orgel: Christian Bettels

In die Lebenszeit des großen englischen Musikers Tho-mas Tallis (1505-1585) fiel die englische Reformation, die eine Neuausrichtung des geistlichen Komponierens zur Folge hatte. Ein Beispiel für eine lateinische Kom-position nach der religiösen Neuordnung Englands sind die Lamentations of Jeremiah, wahrscheinlich ein Spätwerk Tallis. Der Text beklagt in kunstvoller Vers-form die Zerstörung Jerusalems und seines Tempels im Jahr 586 v. Chr.

Kantorin Susanne Rohn am Steinway-Flügel

Foto: Uwe Lange

Page 14: Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

14

KirchenmusikKantorin Susanne Rohn, Dorotheenstraße 3Telefon: 69 07 84 E-Mail: [email protected]

Förderverein der KirchenmusikVorsitzender: Heinrich Gerhold, Telefon: 3 34 99stellvertr. Vorsitzender: Dr. Christoph Zekorn, Telefon: 30 60 40Schriftführer: Hermann Bethke, Telefon 30 25 15Spendenkonto: Ev. Kreditgenossenschaft e.G. Frankfurt IBAN: DE60 5206 0410 0004 0016 30

Bachchor / KammerchorProbe: montags 19.45 – 22.00 UhrLeitung: Susanne Rohn

GospelchorProbe: dienstags 20.00 – 22.00 UhrLeitung: Wolfgang WeißE-Mail: [email protected]

Iuvenitas cantatGastchor an der ErlöserkircheJugendliche (Alt und Sopran) von 10-27 JahrenProbe: montags 17.15-18.45 UhrLeitung: Wolfram Gaigl. E-Mail: [email protected]

Kinder und JugendKindertagesstätteLeitung: Susanne FinnRathausstraße 11, Telefon: 68 59 83E-Mail: [email protected]

Förderverein der KindertagesstätteVorsitzende: Kristina Rohde, Tel: 1 77 03 02Schriftführer: Sirko SchöderKassenwart: Christina NiebuhrSpendenkonto: Taunus-SparkasseIBAN: DE72 5125 0000 0001 1281 16

Page 15: Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

15

Kindergottesdienstjeweils am 4. Sonntag im MonatBeginn im GottesdienstDas Vorbereitungsteam trifft sich einmal im Monat. Informationen bei Karin Halfmann und Pfarrer Hoeltz

Krabbelkreisfreitags 9.30 - 11.30 UhrUnterkirche. Leitung: Katja Schupp

Jugendarbeit – ejw (Ev. Jugendwerk)Löwengasse 23, 61348 Bad Homburg, Telefon: 49 47 49E-Mail: [email protected], Homepage: www.ejw.de

Pfadfindermontags 16.30 - 18 Uhr (Jungen 9-12 Jahre)Ort: Christuskirche, Stettiner Straße 53Leitung: Richard Petermann, Tel.: 0175-7823716

Jungscharfreitags 15.00 – 17.00 Uhr (6 bis 10 Jahre) Ort: Familienzentrum, Brandenburger Straße 5 Leitung: Anne Makowitz und Selina IannacconneTel.: 49 47 49

Jugendtreffdonnerstags 19 UhrLeitung: Dr. James Karanja, ejwAlle Jugendlichen ab 12 Jahren sind herzlich eingeladen.

FrauenkreisTreffen am 2. Mittwoch im Monat um 15 Uhr08.02. Informationen zum Weltgebetstag am 3. März.

„Was ist denn fair“ Frauen von den Philippinen haben den Gottesdienst vorbereitet. Referentin: Christine Göthner

03.03. 18 Uhr Gottesdienst zum Weltgebetstag in der Erlöserkirche. Anschließend gemütliches Beisammensein in der Unterkirche.

08.03. Katharina von Bora Referentin: Karin Halfmann

Diakonie / TrauerbegleitungLebensbeistand in der TrauerIngrid Rochlus, TrauerbegleiterinTermine nach VereinbarungTelefon: 0 60 81 – 95 88 87

Bad Homburger Hospiz-Dienst e.V.Sabine Nagel, Telefon: 8 68 68 68Pfarrerin Helgard Kündiger, Telefon: 39 07 31

Ev. KrankenhausseelsorgePfarrerin Helgard Kündiger, Telefon: 39 07 31Pfarrerin Margit Bonnet, Telefon: 14 34 78 (Krankenhaus)

Evangelische Reha-Klinikseelsorge Pfarrerin Beatrice FontaniveAltkönigstr. 27, 63477 Maintal-HochstadtTelefon: 0 61 81 - 42 41 76 Fax: 0 61 81- 42 391 84

Ambulante Pflege - Ökumenische SozialstationHeuchelheimer Straße 20 – „Haus der Kirche“ Sprechzeiten: 8.00 – 14.00 Uhr Telefon 30 88 02

Diakonisches Werk HochtaunusAllgemeine Lebensberatung, Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle, Schwangerenberatung, Epilepsie-beratung; Tagesstätte für psychisch erkrankte Menschen:Bad Homburg, Heuchelheimer Str. 20, Tel. 06172 -308803 und Wehrheim, Industriestr. 8 b, Tel.: 0 60 81 – 95 31 90 E-Mail: [email protected]: www.diakonie-htk.de

Fahrdienst zum Evangelischen Friedhof am UntertorTelefon: 91 77 81

Spendenkonto der „Ev. Erlöserkirche Bad Homburg“

Gefällt Ihnen unser Gemeindebrief? Dann freuen wir uns über eine Spende. Bitte nennen Sie als Spendenzweck ‚Ge-meindebrief‘. Sie können auch gerne für andere Zwecke unserer Arbeit spenden. Bitte geben Sie dann zum Beispiel ‚Kirchenmusik‘, ‚Homburger Tafel‘ oder ‚Kindertagesstätte‘ an, damit wir Ihre Spende zuordnen können. Falls Sie eine Spendenbescheinigung möchten, notieren Sie bitte Ihre vollständige Adresse. Herzlichen Dank!Unser Spendenkonto: Taunussparkasse Bad Homburg IBAN: DE59 5125 0000 0001 0885 80

ImpressumHerausgeber: Erlöserkirchen gemeinde, Dorotheenstraße 3, 61348 Bad HomburgRedaktion: Astrid Bender (v.i.S.d.P.), Johannes Hoeltz, Dr. Michaela Schulze, Sabine Völker (Layout)E-Mail: [email protected]: 2500 ExemplareAn interessierte Leser außerhalb der Erlöserkirchengemeinde wird das Gemeinde blatt gegen Erstattung der Versandkosten verschickt.Redaktionsschluss für den nächsten Gemeindebrief:

28. Februar 2017Redaktionelle Änderungen und Kürzungen vorbehalten.Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Auffassung des Verfassers wieder. Druck: www.GemeindebriefDruckerei.de

Page 16: Gemeindebrief - erloeserkirche-badhomburg.de ab 2010... · Deutsches Komitee e.V. Der Weltgebetstag 2017 wird am 3. März um 18 Uhr in der Erlöserkirche mit einer Liturgie von den

16

Gottesdienste Sonntag, 5. Februar - Letzter Sonntag n. Epiphanias 10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl - Vikar Stoll Musikalische Gestaltung: Mitglieder des Bachchores 18 Uhr Taizé-Gottesdienst in der Gedächtniskirche

Sonntag, 12. Februar - Septugagesimae 10 Uhr Musikgottesdienst - Pfarrer Hoeltz

Sonntag, 19. Februar - Sexagesimae 10 Uhr Gottesdienst - Pfarrerin Fontantive (Ev. Reha-Klinikseelsorge)

Samstag, 25. Februar - 17 Uhr Orgelvesper Liturgie: Pfarrerin Bender, Orgel: Susanne Rohn

Sonntag, 26. Februar - Estomihi 10 Uhr Gotttesdienst - Pfarrerin Bender Musikalische Gestaltung: Mitglieder des Bachchores 10 Uhr Kindergottesdienst

Freitag, 3. März 18 Uhr Gottesdienst zum Weltgebetstag

Sonntag, 5. März - Invokavit 10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl - Pfarrerin Bender

Sonntag, 12. März - Reminiszere 10 Uhr Gottesdienst - Pfarrer Hoeltz Musikalische Gestaltung: Mitglieder des Bachchores

Sonntag, 19. März - Okuli 10 Uhr Musikgottesdienst - Pfarrerin Bender 18 Uhr Taizé-Gottesdienst

Samstag, 25. März - 17 Uhr Orgelvesper Liturgie: Pfarrerin Bender, Orgel: Frank Hoffmann

Sonntag, 26. März - Lätare - Konfirmationsjubiläen 10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl - Pfarrer Hoeltz Musikalische Gestaltung: Mitglieder des Bachchores 10 Uhr Kindergottesdienst

Sonntag, 2. April - Judika 10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl - Pfarrerin Bender und Vikar Stoll: Dialogpredigt Musikalische Gestaltung: Mitglieder des Bachchores

Kontakt

Pfarrbezirk I und Stadtkirchenarbeit:Pfarrerin Astrid Bender, Ottilienstraße 5 Telefon 2 10 80, 2 10 89 (Gemeindebüro)Telefon: 92 07 82 (Pfarrhaus)E-Mail: [email protected]

Pfarrbezirk II:Pfarrer Johannes Hoeltz, Herrngasse 3Telefon: 26 90 04 E-Mail: [email protected]

Sprechstunden von Pfarrerin und Pfarrer: nach telefonischer Vereinbarung

GemeindebüroRegine Müller, Hilke Häfker, Sabine VölkerDorotheenstraße 3, Telefon: 2 10 89, Fax: 2 15 94Sprechzeiten: Montag, Mittwoch und Freitag von 9.00 - 12.00 UhrE Mail: info@erloeserkirche-badhomburg.dewww.erloeserkirche-badhomburg.de

Ev. Friedhof am UntertorFriedhofsverwaltung, Telefon: 91 77 81Auskünfte auch im Gemeindebüro, Telefon: 2 10 89

KüsterJako Peraica, Telefon: 0 15 90 - 3 51 27 88E-Mail: [email protected] Schneider, Telefon: 0 15 73 - 3 16 30 85

Kirchenführungen finden sonntags um 15 Uhr statt.

Fahrdienst zum Gottesdienst in der ErlöserkircheZu den sonntäglichen Gottesdiensten um 10 Uhr gibt es einen Fahrdienst, um jenen einen Gottesdienstbe-such zu ermöglichen, die dazu Hilfe benötigen. Bitte melden Sie sich bei Bedarf bei unserem Küster, Herrn Peraica: Telefon: 0 15 90 - 3 51 27 88

Die Erlöserkirche im InternetUnsere Tür steht immer offen – und das auch virtuell. Auf unseren Internetseiten haben Sie rund um die Uhr Zugang zu aktuellen Informationen rund um Gemeinde, Stadtkirchenarbeit, Kirchenmusik und Kindertagesstät-te. Besuchen Sie uns auf: www.erloeserkirche-badhom-burg.de