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Den Tagen mehr Leben geben Seite 7 Das Gesundheitsmagazin für Unna und Werl Ausgabe Winter | 2019 Lipödem: Mehr als einfach dicke Beine Seite 12 Kann man sich einen Bruch heben? Seite 14

gemeinsam - Schule für Gesundheitsberufe - Schule für ......tig: „Sie verlieren Stück für Stück die Er-innerung an ihr Leben. Gewohnte Hand - lungen, Rituale und Hobbys beizubehal

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Page 1: gemeinsam - Schule für Gesundheitsberufe - Schule für ......tig: „Sie verlieren Stück für Stück die Er-innerung an ihr Leben. Gewohnte Hand - lungen, Rituale und Hobbys beizubehal

Den Tagen mehr Leben gebenSeite 7

Das Gesundheitsmagazin für Unna und WerlAusgabe Winter | 2019

Lipödem: Mehr als einfach dicke Beine Seite 12

Kann man sich einen Bruch heben?Seite 14

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Wohnen für Senioren: Den Alltag gemeinsam lebenSeite 3

Herzprobleme: Ein implantierter Defi bringt Sicherheit Seite 4 und 5

Mensch Mitarbeiter:Christina Wimmeler stark für die UmweltSeite 6

Heilig-Geist-Hospiz Unna: Den Tagen mehr Leben gebenSeite 7

INHALT

ImpressumHerausgeber:Katholischer HospitalverbundHellweg gem. GmbHObere Husemannstr. 259423 Unnawww.hospitalverbund.de

Redaktion:Unternehmenskommunikation Katholischer Hospitalverbund HellwegKarin Riedel (V.i.S.d.P.),Melanie Flammersfeld, Anna Bajric, Jan [email protected]

Realisation:Horschler Kommunikation GmbHwww.horschler.euDruck:Graphische Betriebe F. W. Rubens KGOstring 2, 59423 UnnaAusgabe Unna/WerlGesamtauflage: 152.500

Feinstaub & Co:Gefahr liegt in der Luft Seite 8 bis 9

Lernen fürs Leben: Tabitha hat es geschafftSeite 10 und 11

Lipödem: Mehr als einfach dicke BeineSeite 12 und 13

Hernie: Kann man sich einen Bruch heben?Seite 14 und 15

Termine und AktionenSeite 16

Bildnachweise: Katholischer Hospitalverbund Hellweg, iStock: jhorrocks,pattonmania, scanrai, slav, mon5ter,

Ausgabe Winter | 2019

Eine neue Facharztpraxis für Chi-rurgie und Unfallchirurgie er-gänzt jetzt das Spektrum des Katholischen Hospitalverbun-des Hellweg: Im Medizinischen Versorgungszentrum St. Dami-an Menden hat der Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie, Ul-rich Kaiser, mit seinem Team die Arbeit aufgenommen.

„Chirurgisch“ bedeutet für Facharzt Ul-rich Kaiser übrigens nicht, dass immer eine operative Behandlung erfolgen muss. „Oftmals kann auch eine konser-vative Therapie der Weg zum Ziel sein. Ein Chirurg ist weitaus mehr als ein Ope-rateur.“ So legt er besonderen Wert auf den ganzheitlichen Blick auf seine Pati-entinnen und Patienten. Für die Patienten ist das medizinische Angebot vor Ort im Falle von akuten Ver-letzungen ebenso wie bei bereits länger vorliegende Schädigungen das Richtige. Eine Zulassung für die Behandlung von sogenannten BG-Fällen, also bei einem Arbeits- oder Wegeunfall, ist vorhanden.In einem gemeinsamen Kraftakt vieler beteiligter Abteilungen des Hospital-verbundes konnten die Praxisräume in

MVZ hat neuen Standort in Menden

„Chirurgie bedeutet mehr als operieren“

Menden nun als zweiter Standort des MVZ in Balve an den Start gebracht wer-den: Planung, Einrichtung, Antragstel-lungen und vieles mehr waren davor zu erledigen. Zuletzt wurde die Praxis in zentraler Lage der Mendener Innen-stadt noch einmal komplett umgebaut und eine neue Röntgendiagnostik sowie neue Eingriffsräume ausgebaut werden.Facharzt Ulrich Kaiser fühlt sich in sei-ner neuen Praxis bereits richtig zuhause. „Ich bin Menden sehr verbunden, habe

MVZ St. Damian MendenHauptstraße 558706 MendenTel.: 02373 / 3925910www.mvz-hospitalverbund.de

1994 hier im Krankenhaus begonnen und bin auch wieder zurückgekommen, nachdem ich in Iserlohn die Ausbildung zum Unfallchirurgen absolviert hatte.“

In ansprechenden Praxisräumen mit modernster Medizintechnik werden die Patienten im neuen Standort des MVZ in Menden behandelt.

Ulrich Kaiser, Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie

ST. DAMIANMVZMENDEN

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Sowohl das St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim in Möhnesee-Kör-becke als auch das St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim in Unna sind mit dem „Grünen Haken“ aus-gezeichnet. Vorausgegangenen ist eine freiwillige Prüfung, der sich beide Einrichtungen gestellt haben. Die Lebensqualität der Bewohner steht bei dieser Auszeichnung im Mittelpunkt – insbesondere mit Blick auf die Themen respektvoller Umgang, gesellschaftliche Teilhabe und Selbstbestimmung. Die Senioren berich-ten dem Gutachter der gemeinnützigen Heimverzeichnis GmbH selbst, wie gut es ihnen geht. Dieser führt weite-re Gespräche vor Ort mit Bewohnerbeirat, Einrichtungs-leitung und Pflegedienstleitung.

medTREND 3

Von der Zeitungsrunde bis zur Kochgruppe

„Es ist gut, dass für unser Klima etwas getan wird.“ Die Senioren in der Zeitungsrunde des Wohn- und Pflegeheims St. Elisabeth in Körbecke sind sich einig. Regel-mäßig treffen sie sich zur Presse-schau – eines von vielen Angebo-ten, das sie gerne wahrnehmen. Auch in der Einrichtung St. Boni-fatius in Unna sind Lesen, Kochen, Singen oder Basteln in der Gruppe gefragt. „Den Alltag gemeinsam leben“, lautet das Motto.

„Natürlich wissen wir, dass wir das eige-ne Zuhause nicht ersetzen können – un-ser Wunsch ist es jedoch, dem sehr nahe zu kommen“, betont Einrichtungsleiter Burkhard Keseberg. „Dazu gehört auch, dass wir auf die Bedürfnisse unserer Be-wohner mit ihren individuellen Biogra-fien und Vorlieben eingehen und sie die Möglichkeit haben, das Tagesgeschehen mitzugestalten.“Lebensfreude zu teilen, zu erhalten und neu zu entdecken – dazu tragen Treffen wie die Zeitungsrunde bei. „Ich habe schon immer gerne diskutiert“, erzählt ein 85-Jähriger. „Das hält die grauen Zellen jung. Und man lernt andere Menschen

besser kennen.“ Was er ebenfalls schätzt: Selbst zu entscheiden, wann er den haus-eigenen Friseur aufsucht, in der Kapelle Ruhe findet oder im Café eine Tasse Kaf-fee trinkt. Auch Burkhard Keseberg be-tont: „Wir legen in beiden Wohn- und Pflegeheimen Wert darauf, dass die Be-wohner so selbstbestimmt wie möglich durch den Tag gehen. Sie sagen, wann sie aufstehen oder wann und wo sie essen möchten. An unseren Angeboten kön-nen, müssen sie aber nicht teilnehmen.“Das gilt auch für die kirchlichen und sai-sonalen Feiern – sei es das Sommer-, Ern-tedank- oder Weihnachtsfest. Auch klei-nere Ausflüge, Modenschauen und Vor-träge finden regelmäßig statt. Sie geben ebenso wie andere Aktivitäten dem Jahr und Tag Struktur. Die Mitarbeitenden des Sozialen Dienstes sind dabei im engen Austausch mit den Fachkräften der Pflege. Das ist ganz besonders bei Bewohnern mit dementiellen Veränderungen wich-tig: „Sie verlieren Stück für Stück die Er-innerung an ihr Leben. Gewohnte Hand-lungen, Rituale und Hobbys beizubehal-ten, kann das Vergessen verzögern“, so Burkhard Keseberg. „Unser Anliegen ist es, die Menschen ihrem Können nach im-mer wieder in den Alltag einzubinden.“

gemeinsam lebenDen Alltag

Tel.: 02303 / 256940E-Mail: [email protected]

Tel.: 02924 / 8711-0E-Mail: [email protected]

Grüner Haken

Ein bisschen Spaß (auch im Alltag) muss sein: Besuche von Kindergartenkindern bringen Abwechslung.

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Ein implantierter Defi bringt Sicherheit, kann aber auch Angst machen

Der persönliche Notarzt ist immer dabei

Sie können Leben retten und Sicherheit geben, schüren aber auch Ängste und Unsicherheit: Das Leben mit implantierten Defibrilla-toren müssen Herzpatienten erst lernen. Für manche geht dies mit psychischen Problemen einher. „Die Betroffenen sollten fachkundig begleitet werden“, betont Dr. Andreas Schouwink, Leitender Ober-arzt der Inneren Klinik II/Kardiologie am Katharinen-Hospital Unna.

Ein gesundes Herz schlägt 60 bis 80 Mal in der Minute. Dank seines eigenen elek-trischen Systems hat es immer ein Tem-po, das ausreicht, um genügend sauer-stoffreiches Blut durch den Körper zu pumpen. Bei Menschen mit schweren Herzerkrankungen, zum Beispiel einer Herzschwäche oder nach einem Herzin-farkt, schlägt das Herz jedoch häufig zu schnell, zu langsam oder unkontrolliert.

Das kann schwere Folgen bis hin zum plötzlichen Herztod haben. Rund 40.000 Patienten in Deutschland tragen deshalb einen „Implantierbaren Cardioverter-De-fibrillator" (ICD), kurz Defi genannt. Es be-steht aus einer Batterie und einem Com-puter. Das nur etwa 70 Gramm schwe-re Elektroschock-Gerät im Miniaturfor-mat sitzt in der Regel in einer Hautfalte unterhalb des linken Schlüsselbeins. Es

Immer sicher –

Defi-BatterieAlle drei bis sechs Monate werden die Geräte

und damit auch die Batterie kontrolliert. Es gibt zudem einige Defis, die mit Piepton oder Vibrati-on melden, wenn die Batterie nur noch schwach geladen ist. Danach bleiben etwa zwölf Wochen Zeit, um die Batterie auszutauschen. Die Elek-

troden werden belassen. Nach einer Nacht im Krankenhaus ist alles überstanden.

„Bei aller Technik dürfen wir den Menschen nicht aus dem Blick verlieren”, sagt der leitende Oberarzt Dr. Andreas Schouwink

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Leitender Oberarzt Dr. Andreas SchouwinkInnere Klinik II/Kardiologie Tel.: 02303 / 100-1832E-Mail: [email protected]

Sportliche Betätigung ist auch mit Defi möglich. Ausdau-ersportarten wie Radfahren und Walken können dabei den gesundheitlichen Zustand sogar verbessern. Aller-dings sollten sich Patienten unbedingt mit dem behan-delnden Arzt darüber austauschen, welche Sportarten in welchem Umfang für sie geeignet sind. Dies hängt nicht in erster Linie von dem Implantat selbst ab, sondern von der vorliegenden Herzerkrankung. Grundsätzlich verzich-tet werden sollte auf Sportarten, bei denen das Implantat beschädigt werden kann. Dazu zählen Boxen oder Judo. Bei sportlich aktiven Patienten mit einseitiger Belastung, wie zum Beispiel Tennis, kann die Implantation des Ge-räts auf der weniger beanspruchten Körperseite erfolgen.

Sport und Bewegung – na klar!

überwacht mit bis zu drei Elektroden, die unter Röntgenkontrolle durch Venen ins Herz vorgeschoben werden, den Herz-schlag. Kommt es zu Rhythmusstörun-gen, gibt es Stromstöße ab, die das Herz wieder in den richtigen Takt bringen. Der Defi ist damit eine Art persönlicher Notarzt, der immer dabei ist. Für die meisten Patienten überwiegt aus die-sem Grund das Gefühl der Sicherheit, das ihnen der Defi gibt. Der opera-tive Eingriff ist schnell überstanden, schon nach einem Tag kön-nen sie in der Regel wieder nach Hau-se, die Wunde heilt innerhalb weniger Wochen ab. Auch das Gefühl des Fremdkörpers unter der Haut verlieren die Betroffenen schnell. Doch es gibt auch Menschen, für die das Le-ben mit dem Defi zu einem Zustand ständiger Angst werden kann, wenn sie nicht rechtzeitig Unterstützung erhal-ten. Im Alltag quälen sie immer neue Fragen: Darf ich ins Fitness-Studio? Kann ich verreisen? Wie lange hält die Batte-rie des Geräts? Und vor allem: Was pas-siert, wenn es wirklich zu einem Elekt-roschock kommt? Gibt es Fehlauslöser?„Hier ist Aufklärung das allerwichtigs-te. Auch die Angehörigen sollten da-bei mit einbezogen werden“, erklärt Dr. Andreas Schouwink. In vielen Fällen sei es außerdem sinnvoll, psychologische Hilfe hinzuzuziehen – vor allem bei Pa-tienten, die tatsächlich den Schock der Defibrillation bereits erlebt haben. Be-troffene beschreiben ihn als schmerzhaf-ten Tritt vor die Brust. Manche werden ohnmächtig, manche merken kaum et-was. Aber vielen Patienten gemeinsam ist das Gefühl, dem Gerät ausgeliefert zu sein – vor allem, wenn es bereits zu mehreren Elektroschocks gekommen ist. Schlaflosigkeit, Angstzustände, Depres-sionen und ein Rückzug aus dem sozia-len Leben können die Folge sein. Die Be-troffenen sind hin- und hergerissen zwi-schen dem Wissen um die lebensretten-de Funktion des Defis und der Angst vor dem unkontrollierbaren Stromstoß. Da

die Patienten nicht wissen, wann es dazu kommt, leiden sie unter ständi-ger Anspannung.Studien zufolge hat etwa ein Drittel al-ler Defi-Träger diese Probleme in mehr oder weniger starker Ausprägung. Es ist das Zusammenspiel von regelmäßigen Kontrolluntersuchungen, Aufklärung im Arzt-Patienten-Gespräch und Psycho-therapie, das Wege aus dem Teufels-kreis weist. Auch der Austausch mit an-deren Patienten, zum Beispiel in einer Selbsthilfe-Gruppe, kann helfen. Eben-falls beruhigend: die Möglichkeit einer telemedizinischen Überwachung. Hier-bei werden die wichtigsten Daten, die der Defi liefert, automatisch von einem kleinen Zusatzgerät ausgelesen und ver-schlüsselt an die betreuenden Kardio-logen übertragen. „Je mehr der Patient über seine Krankheit und die Funktion des Defis weiß, desto weniger fühlt er sich der Technik ausgeliefert“, erklärt der Oberarzt: Und, so mahnt er grund-sätzlich: „Wir dürfen bei allen Möglich-keiten der Hightech-Medizin, und mag sie auch noch so reibungslos funktio-nieren, nicht den Menschen mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen aus dem Blick verlieren.“

Wie arbeitet der Defi?

Haben Patienten mutmaßlich nur vorübergehend ein er-höhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod, zum Beispiel durch eine Herzmuskelentzündung, ist die Defi-Weste eine Alternative zum implantierten Defi. Die so genannte Life-Vest wird rund um die Uhr unter der Kleidung getragen und überwacht dank modernster Technik kontinuierlich den Herzrhythmus. Treten Störungen auf gibt sie eben-so wie der im Körper fest eingesetzte Defi einen Behand-lungsschock ab. Eine Dauerlösung ist die Defi-Weste nicht. Sie gibt aber Arzt und Patient Zeit, den Krankheitsverlauf abzuwarten, bevor eine endgültige Entscheidung für oder gegen den implantierten Defi gefällt wird.

Die Defi-Weste

Ein Defi hat drei Hauptfunktionen:• Schlägt das Herz zu langsam ... gibt der Defi kleine Impulse ab, die der Patient nicht oder kaum bemerkt. Das Gerät arbeitet dann wie ein Herzschrittmacher (Bradykarde Therapie).• Schlägt das Herz zu schnell ... gibt das Gerät Impulse mit niedriger Energie ab, um das Herz wieder in seinen normalen

Rhythmus zu bringen (Antitachykarde Stimulation). Auch das fühlt der Patient nicht.• Kommt es zu lebensgefährlichem Herzrasen (Kammerflimmern) ... gibt der Defi einen Elektroschock ab, der nur den Bruchteil einer Sekunde dauert,

aber einen kurzen heftigen Schmerz auslösen kann. Danach schlägt das Herz wieder normal. In diesem Fall sollte sofort ärztliche Hilfe gerufen werden – hat

der Patient keine weiteren Symptome, spätestens am nächsten Werktag.

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ENSCHITARBEITERM

Mitarbeiterin Christina Wimmeler

Mit vollem Herzen da-bei ist Kristin Wimme-ler. Und das nicht nur bei ihrer Ausbildung als Gesundheits- und Kran-kenpfl egerin im Kathari-nen-Hospital Unna, son-dern genauso, wenn es um den Klimaschutz geht. Kristin ist in Werl-Bud-berg aufgewachsen. „Ich bin ein wahres Landkind“, lacht sie. Nicht nur die vie-len Ausfl üge ins Grüne und Camping-Urlaube mit der

Familie haben Kris-tin und die Na-

tur stark ver-bunden. Auch ihr Opa ist ihr schon immer ein Vorbild gewe-sen: So wie dieser Lebensmittel von umliegen-den Bauernhöfen erhalten hat, die nicht mehr

verkauft werden konnten, besucht Kristin regelmäßig den Unnaer Wochenmarkt. „Hier kann ich häufi g nicht mehr ansehnliches Obst und Gemüse vor der Mülltonne retten“. Neben Schule, Arbeit, einem Pfl egepferd und der Leichtath-letik, füllen auch die wöchentlichen Treff en der Fridays for Future-Initiative Dortmund und des Klimatreff s Werl ihren Zeitplan. „Es ist natürlich manchmal auch ein wenig anstren-gend – aber man weiß ja wofür man es macht und das ist es auf jeden Fall wert. Um bei dem Thema Klimaschutz Fort-schritt zu erreichen, muss man eben raus aus seiner Kom-fortzone und sich engagieren. Vielen von uns ist gar nicht be-wusst, was wir schon als Einzelner alles bewirken können!“, beschreibt sie ihre Motivation. Im Rahmen ihrer Tätigkeit bei Fridays for Future unterstützt Kristin – außerhalb ihrer Arbeitszeit – Veranstaltungen wie die Demonstrationen, aber auch den diesjährigen Sommer-kongress oder den großen globalen Klimastreik, der dieses Jahr am 20. September mit mehrerentausend Teilnehmern in Dortmund stattfand.

Engagement

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„Vielen von uns ist gar nicht bewusst, was wir schon als Einzelner alles bewirken können!“ Kristin Wimmelers Augen strahlen, wenn Sie von ihrer Arbeit für den Klimaschutz erzählt. Apropos Arbeit: Privat engagiert sich die 20-Jährige für die „Fridays for Future“-Initiative Dortmund – dienstlich ist sie im dritten Jahr ihrer Ausbildung im Kranken-haus des Katholischen Hospitalverbundes Hellweg tätig.

Christina Wimmler engagiert sich neben ihrer Arbeit im Krankenhaus für Fridays for Future.

für den Klimaschutz

Was ist „Fridays for Future?"Fridays for Future (FFF) ist eine globale soziale Initiative, gegründet und organisiert von Schülern und Studenten, welche sich für den Klimaschutz einsetzen. Nach dem Vorbild der Initiatorin Greta Thunberg gehen die jun-gen Menschen freitags vormittags auf die Straßen und fordern die Ergrei-fung umfassender Klimaschutz-Maßnahmen. Mittlerweile gibt es welt-weit zahlreiche Unterstützungsorganisationen, beispielsweise die „Scien-tists for Future“. Im Rahmen dieser Organisationen unterstützen alleine im deutschsprachigen Raum über 27.000 Wissenschaftler die soziale Be-wegung der FFF und bestätigen die Notwendigkeit der Forderungen im Sinne des Klimaschutzes.

Camping-Urlaube mit der Familie haben Kris-

tin und die Na-tur stark ver-

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„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ Es ist viel Wahr-heit, die in diesem Satz steckt. Im Heilig-Geist-Hospiz Unna wird sie tagtäglich neu erlebt.

Geprägt hat diesen Leitsatz Dame Cicely Saun-ders. Die britische Sozialarbeiterin, Kranken-schwester und Ärztin, die selbst einmal persön-lich im Palliativzentrum des Katharinen-Hospi-tals als Referentin zu Gast war, begründete die moderne Hospiz- und Palliativarbeit. Sie lernte mit ihren Patienten, hörte zu und formulierte

schließlich aus Sicht der Schwerstkranken und Sterbenden: Was ist in der letzten Zeit des Le-bens wirklich wichtig?„Hier geht es mir richtig gut!“ ist vor diesem Hin-tergrund ein so bedeutender Satz. „Und den hö-ren wir immer wieder von unseren Gästen hier bei uns“, sagt Marion Eichhorn. Die Leiterin des Heilig-Geist-Hospizes hat eine große Erfahrung und weiß: „Dass es Menschen in der letzten Le-bensphase gut gehen kann, erscheint von au-ßen ja fast unverständlich.“ Aber so ist es immer wieder. Da erlebt ein Gast, dass er mit seinem Bett in den schönen Innen-hof des Hospizes geschoben werden und stun-denlang die Sonne auf der Haut fühlen kann. Da können die Angehörigen eine Familienfeier ohne Stress und Schwierigkeiten im Wohnzim-mer des Hospizes gestalten, und der Schwerst-kranke ist mittendrin. Da werden kleine Wün-sche erfüllt, ein letzter Kinobesuch organisiert oder der begleitete Besuch der Eisdiele ermög-licht. „Unsere haupt- und ehrenamtlichen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter versuchen wirk-lich, fast alles umzusetzen“.Dass dies gelingen kann, dafür benötigt das Hei-lig-Geist-Hospiz neben dem engagierten Team stetig Unterstützung. Dankbar ist die Hospizstif-tung bereits jetzt, zwei Jahre nach Eröffnung des Hauses: „Wir haben viele Spender, die kleinere

oder große Beiträge geben“, ist Prof. Dr. Klaus Weber begeistert. „Ohne sie alle könnten wir diese wichtige Aufgabe nicht erfüllen.“ Grund-sätzlich gilt, dass im Hospiz Jahr für Jahr eine finanzielle Lücke zu decken ist, denn die Kos-ten werden nur zu 95 Prozent von den Kassen übernommen. „Hier freuen wir uns daher über jede Unterstützung. Immer und immer wieder. Und vielleicht besonders in der Advents- und Weihnachtszeit.“

Heilig-Geist-Hospiz UnnaKlosterstraße 7759423 UnnaE-Mail: [email protected].: 02303 / 98660-0

SpendenkontoHeilig-Geist-Hospizstiftung UnnaSparkasse UnnaKamenIBAN: DE85443500600000133991

Haupt- und Ehrenamtliche umsorgen die zehn Gäste im Hospiz.

Regelmäßig finden Erinnerungsfeiern statt.

Lebengeben

Den Tagen mehr

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medTREND 9medTREND 8

Risikofaktoren Feinstaub & Co

So ist laut Experten die Feinstaubbelastung ähn-lich zu betrachten wie Stickoxide, also die Reiz-gase, die derzeit im Zusammenhang mit Diesel-motoren und drohenden Fahrverboten diskutiert werden. Was ist der Stand der Dinge aus medizini-scher Sicht? Dazu informiert Dr. Matthias Elbers, Chefarzt der Abteilung für Pneumologie und Al-lergologie am Marienkrankenhaus Soest.

Was sind die Hauptrisikofaktoren für Erkran-kungen der Lunge, insbesondere für den Lungenkrebs?Zum wichtigsten äußeren Faktor, der das Krebsrisiko erhöht, zählt natürlich das Rauchen. Bei Männern gehen nach Angaben des Robert-Koch-Institutes neun von zehn, bei Frauen mindestens sechs von zehn Erkrankungen auf aktives Rauchen zurück.

Der Grund: Im Zigarettenrauch sind zahlreiche krebserregende Substanzen enthalten. Auch die COPD, die chronisch obstruktive Lungenerkran-kung, hat als Hauptursache das Rauchen. Wei-tere Faktoren sind das Rauchen von E-Zigaret-ten, Passivrauchen, Belastungen am Arbeitsplatz durch Schadstoffe wie Asbest, Chrom oder Diese-labgase und eben die Schadstoffbelastungen der Luft. Neben den Stickoxiden blickt man hier in-zwischen auch sehr auf den Feinstaub.

Wie entsteht denn Feinstaub überhaupt?Ruß aus dem Auspuff, Reifenabrieb oder Indus-trieabgase: Wir selbst produzieren die kritische und gesundheitsgefährdende Staubmixtur. Ne-ben Industrie und Verkehr sind aber auch Klein-feuer zuhause und die Landwirtschaft Quellen für

schlechte Luft. Massentierhaltung und übermäßiges Düngen verursachen, dass Ammoniak in die At-mosphäre gelangt und sich in Stoffe umwandelt, die dazu beitragen, dass sich Feinstaubpartikel bilden können.

Was genau passiert mit und in der Lunge, wenn Feinstaub eingeatmet wird? Den sogenannten „inhalierbaren Feinstaub“, das sind größere Teilchen bis zehn Mikrometer, fan-gen Haare und Schleim in der Nase beim Einat-men ab und transportieren ihn aus dem Körper. Der „lungengängige Feinstaub“ bis 2,5 Mikrometer gelangt jedoch bis in die Lungen und setzt sich dort fest. Hier entstehen auf Dauer chronische Ent-zündungen, die das Krebsrisiko erhöhen können. Ein Teil des Feinstaubs besteht aus „ultrafeinen Partikeln“ (kleiner als 0,1 Mikrometer), die noch tiefer in den Körper eindringen. Gelangen sie in die Lungenbläschen, wo der Gasaustausch im Blut stattfindet, werden sie mit dem Blut in alle Orga-ne transportiert. Dann sind auch die Blutgefäße und das Herz in Gefahr, denn auf Dauer können die Partikel dort zu chronischen Entzündungen führen. Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlag-anfall können Folgen sein. Auch Schäden im Ge-hirn sind denkbar. Die langfristigen Auswirkun-gen von Feinstaub auf die Gesundheit sind noch nicht ausreichend erforscht.

Wie können wir uns schützen?Wer in Innenstädten viel mit dem Fahr-

rad oder zu Fuß unterwegs ist, braucht nicht zwangsläufig eine Atemmas-ke tragen. Viel wichtiger ist es, den Verkehr als eine der maßgebenden Ursachen für Feinstaub langfristig zu reduzieren. Des Weiteren soll-ten Fenster an viel befahrenen Stra-ßen tagsüber geschlossen bleiben – denn je nach Lage der Wohnung oder des Büros besteht normaler Hausstaub etwa zur Hälfte aus Feinstaub von draußen. In puncto Feinstaubbelastung sind Autofahrer übrigens nicht

besser dran als Radfahrer –im Gegenteil: Ein fahrendes

Auto saugt den Feinstaub förmlich an und bläst ihn über die Lüftung in den In-nenraum. Radfahrer sind zwar hohen Kurzzeitbe-lastungen ausgeliefert, zum Beispiel beim War-ten an der Ampel, doch sobald die Feinstaub-quelle, also das Auto,

weiterfährt, nimmt auch die Belastung wieder ab.Eine weitere gefährliche Feinstaubquelle liefern Laserdrucker oder Kopierer. Die Geräte stoßen im Betrieb Milliarden kleinster Teilchen aus, soge-nannte Nanopartikel – und die sind gesundheits-gefährdend. Deshalb sollten sie nicht direkt am oder auf dem Schreibtisch stehen, sondern min-destens fünf Meter entfernt vom Arbeitsplatz. Am besten eignet sich jedoch ein speziell belüf-teter Raum.An viel befahrenen Straßen und in Hafengebie-ten werden meist besonders hohe Konzentratio-nen von Feinstaub, Stickoxid und Ozon in der Luft gemessen. Dort sollte man sich natürlich selbst schützen und möglichst weder joggen noch Rad fahren oder spazieren gehen. Insbesondere bei sportlicher Aktivität atmet man häufiger und tie-fer ein - damit gelangen auch mehr Schadstoffe in die Lungen.Besonders effektiv können Raucher ihre Fein- staub-Belastung senken – indem sie mit dem Rau-chen aufhören. Denn jede Zigarette entspricht etwa einer Stunde intensivem Abgaskonsum.

Chefarzt Dr. Matthias Elbers warnt vor hoher Feinstaubbelastung im Alltag.

krank?

Chefarzt Dr. Matthias ElbersPneumologie, Allergologie, Schlafmedizin und Internistische OnkologieTel.: 02921 / 391-1122E-Mail: pneumologie.soest@hospitalverbund.dewww.marienkrankenhaus-soest.de

Luftschlechte

Macht

Neue Studien belegen, dass mehr Menschen durch schlechte Luft krank werden, als bisher gedacht. Der Feinstaub – Mikro-Partikel, die zum Beispiel durch Reifenabrieb, Baustellen oder Druckerpatronen entstehen – rückt dabei mehr und mehr in den Blickpunkt.

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Lernen fürs

Die Geschichte von Tabitha Kimani macht Mut. Die 32-Jährige hat ihr Ziel erreicht und arbeitet nun – sehr glücklich – als examinierte Gesund-heits- und Krankenpfl egerin auf Station 2 im Mariannen-Hospital Werl. Ihr Werdegang ist nicht alltäglich und hat in Kenia begonnen, wo sie in einem Büro arbeitete.

„Man sollte nicht aufgeben – auch wenn es schwierig wird“, sagt Tabitha. „Und, wenn nötig, sich Unterstützung suchen.“ Beides hat die junge Frau beherzigt. Jetzt ist sie eine quali-fizierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, der die Freude an ihrem Beruf ins Gesicht geschrieben steht. Tabithas Ge-schichte zeigt auch: Manchmal geht es im Leben nicht im-mer geradeaus. Tabitha kam vor 10 Jahren aus Kenia nach Deutschland. Bis sie hier privat und beruflich Fuß fasste, dauerte es eine ganze Weile. Immer wieder war die Spra-che das größte Problem – auch in der angestrebten Ausbil-dung als Gesundheits- und Krankenpflegerin. Tabitha ließ sich nicht entmutigen und suchte Hilfe. Die fand sie beim Senior Experten Service (SES). Die Senior Experten sind

ehrenamtlich tätige Pensionäre. Sie unterstützen als Mentoren Auszu-bildende, die erschwerte Bedin-gungen haben. Das Ziel des Men-torenprogramms ist die Verhin-derung von Ausbildungsabbrü-chen – das gab dem Projekt den Namen VerA (siehe Kasten).

Bei Tabitha war das Zeitmanagement schwierig: Neben der Schule und den Diensten im Krankenhaus hatte sie noch ihre kleine Tochter zu versorgen. Die Zeit zum Lernen war knapp und musste möglichst eff ektiv genutzt werden. So kam es vor, dass die Senior-Expertin mit dem kleinen Mädchen auf dem Schoß Tabitha für die Schule und Prüfungen coachte, übersetz-te und ihr hilfreiche Tipps gab, Privatleben, Beruf und das Ler-nen unter einen Hut zu bekommen. Die Hilfe hat sich bewährt: Tabitha hat das Examen als Gesundheits- und Krankenpfl ege-rin bestanden und hat in diesem Frühjahr anschließend direkt einen Job im Mariannen-Hospital Werl bekommen. Ihre vier-jährige Tochter geht inzwischen in den Kindergarten. „Ich habe festgestellt, dass Empathie meine große Stärke ist“, berichtet Tabitha. „Es ist so ein gutes Gefühl, für die Patienten fachlich und menschlich da sein zu können.“ Lächelnd öff net sie dabei die Tür zu einem der Zimmer auf Station 2 und begrüßt die Pa-tientin herzlich: „Guten Tag, ich komme, um bei Ihnen einmal Blutdruck zu messen!“ Routiniert geht sie ihrer Tätigkeit nach und strahlt dabei große Zufriedenheit aus. Ende gut, alles gut!

Der Senior Experten Service (SES) hat das Mentorenprogramm VerA zur Verhin-derung von Ausbildungsabbrüchen entwickelt und führt dieses auch durch. „Na-türlich ist die Problemlage der Auszubildenden, die uns um Unterstützung bit-ten, sehr individuell“, sagte SES-Geschäftsführerin Dr. Susanne Nonnen. „Und genau deshalb haben wir unserem Hilfsangebot das Tandem-Modell als Format gegeben, die Form einer 1:1-Begleitung. Allen Auszubildenden, die sich bei uns melden, vermitteln wir einen persönlichen Coach. Hier liegt einer der Gründe für unseren Erfolg.“ Über 70 Prozent der VerA-Begleitungen seien erfolgreich. Gefördert wird die Initiative VerA vom Bundesministerium für Bildung und For-schung (BMBF). Wer sich um zusätzliche Unterstützung während der Ausbildung durch einen Mentor bewerben möchte, fi ndet Im Internet weitere Informationen unter www.vera.ses-bonn.de.

Unterstützung in der Ausbildung gesucht? Senior Experten helfen!

Tabitha hat es geschaff t

Leben

Mariannen-Hospital WerlTel.: 02922 / 801-0E-Mail: [email protected]

unterstützen als Mentoren Auszu-

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Ausbildung in der Krankenpflege? Wer sich für eine Ausbildung im pflegerischen Bereich an der Schule für Gesundheitsberufe Hellweg interessiert, findet weitere Informationen unter

www.gesundheitsberufe-hellweg.de

Wir bilden aus!

Die Kamera im Nacken, das Mikrofon vor Augen – trotz des „Medien-rummels“ verrichte Tabitha Kimani ihre Arbeit völlig unaufgeregt, routiniert und offensichtlich mit großer Freude. Das Fernsehteam kam, um die gebürtigen Kenianerin nach ihrem Werdegang zu befragen, der ein ganz besonderer ist.

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Stadium I: Die Unterhautschicht ist

noch gleichmäßig verdickt.

Stadium II: Knoten sind im Gewebe tastbar. Das führt zu Unebenheiten der Hautoberfläche.

Stadium III: Es entstehen ausgeprägte Fett-

wülste. Das Gehen ist nur noch mühsam möglich.

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Wenn Annika ein Bluse kauft, wählt sie Größe S. Greift sie zu einer Hose, muss es Größe XL sein. Die 25-Jährige leidet an ei-nem Lipödem - einer Fettvertei-lungsstörung an den Beinen, die weniger häufig auch die Arme betreffen kann. Wassereinlage-rungen im Gewebe machen lan-ges Stehen oder Gehen für die junge Frau zur Qual. „Neben konservativen Verfahren bringt im fortgeschrittenen Stadium vor allem eine Operation Hilfe“, sagt Dr. Denis Simunec, Chefarzt der Plastischen, Ästhetischen, Hand- und Wiederherstellungs-chirurgie am Marienkrankenhaus Soest.

Das Lipödem trifft fast ausschließlich Frauen. Da die ersten Anzeichen meist mit der Pubertät oder nach Schwan-gerschaft sichtbar werden, vermu-ten Experten hormonelle Auslö-ser. Auch eine familiäre Vorbelas-tung scheint eine Rolle zu spie-len. Typische Symptome: die unkontrollierte, symmetrische Vermehrung des Fettgewebes an beiden Beinen bzw. Armen, tastbare harte Knubbel an den betroffenen Stellen, Druck- und Spannungsschmerz sowie die Nei-gung zu Blutergüssen. Das Lipödem kann zudem den Po umfassen sowie bis zu den Gelenken reichen. Dort bil-det sich dann ein so genannter Fettkra-gen am Übergang zu den nach wie vor schlanken Händen und Füßen.„Ein Lipödem kann in der Verbindung mit Übergewicht auftreten, muss aber nicht“, betont Dr. Simunec. Auch eigent-lich schlanke Frauen wie Annika gehö-ren zu den Patientinnen. Lange glaubte die Studentin, sich zu wenig zu bewegen oder falsch zu ernähren. Doch weder Di-äten noch Sportprogramm brachten eine

Wenn die Fettverteilung gestört ist – OP bringt Erleichterung

Lipödem: Mehr als einfach dicke Beine

Verbesserung. Dabei ging es der Studen-tin von Anfang an nicht nur um das äu-ßere Erscheinungsbild, obwohl ihr das, wie sie sagt, wichtig ist. Als quälender empfand sie die schmerzenden Beine. Spaziergänge oder Stehpartys – für sie eigentlich gar nicht mehr möglich. „Das Lipödem ist eine fortschreiten-de Erkrankung. Die Symptome neh-men unbehandelt zu. Der Leidens-druck wird immer größer“, erklärt der Chefarzt. In Annikas Fall ent-schieden sich Arzt und Patientin für eine Operation, da die konservati-ve Behandlung mit Kompressions-strümpfen, Krankengymnastik und einer physikalischen Entstauungs-therapie keine nachhaltige Linde-rung brachte.

Bei der so genannten Liposuktion wird das krankhafte Unterhautfettgewebe unter leichter Narkose dauerhaft entfernt. Der Eingriff erfolgt in der Regel stationär. Dr. Simunec nutzt dabei das besonders scho-nende WAL-Verfahren (Wasserstrahlassis-tierte Liposuktion): Mithilfe eines dünnen Wasserstrahls, der durch eine feine Kanüle in den krankhaft veränderten Bereich ge-spritzt wird, löst sich das Fett leicht vom

Krankheit verläuft in drei Stadien

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Dr. Denis Simunec gemeinsam mit den Gründerinnen der Selbsthilfegruppe

Lipo Ladies Soest: v.l. Marie-Kristin Bellgardt, Susanne Eibl-Kebernek

und Ina Mielchen. Zwei von ihnen haben bereits eine Operation

hinter sich und damit deutlich an Lebensqualität gewonnen.

umliegenden Gewebe und kann gleich-zeitig über eine zweite Zuleitung effek-tiv abgesaugt werden. Die Vorteile ge-genüber älteren Methoden: Angrenzen-des Bindegewebe, Lymphbahnen, Ner-ven und Blutgefäße bleiben nahezu un-versehrt. Die Patientinnen erholen sich schneller. Und: Diese Form der Liposukti-on macht es möglich, extrem hohe Fett-volumina in nur einer Sitzung abzusaugen. Eine besondere Herausforderungen stel-len Eingriffe an den Armen dar, weil hier vertiefte Kenntnisse über die anatomi-schen Strukturen des Binnengewebes von Arm und Hand notwendig sind. Als

Handchirurg verfügt Dr. Simunec über die entsprechende Expertise. „Für mich als Operateur erleichtert die wasserstrah-lassistierte Fettabsaugung den Eingriff erheblich, da ich absolute Kontrolle über die Körperkontur habe“, so der Chefarzt.Für die Patientinnen schließt sich immer eine Kompressionstherapie an. Das Be-schwerdebild verbessert sich dauerhaft – nicht nur in kosmetischer Hinsicht. Vor allem auch Schmerzen und die Neigung zu Blutergüssen lassen nach. Eine gute Nachricht: Der Zugang zur OP wird für Betroffene schon bald einfacher. Ab Ja-nuar 2020 übernehmen die gesetzlichen

Nicht verwechselnDas Lipödem wird häufig mit einem Lymphödem verwechselt, also einer Flüssigkeitsansammlung, die auf einer Störung des Lymphge-fäßsystems beruht. Diese Erkrankung tritt allerdings nicht symme-trisch auf. Und: Das Lymphsystem ist beim Lipödem zumindest in frühen Phasen der Erkrankung nicht gestört. Erst in späteren Sta-dien nimmt es aufgrund der Überlastung Schaden. Es kommt zum Lipo-Lymphödem. In diesen Fällen möchte Dr. Simunec demnächst eine ergänzende Therapie mit Stammzellen anbieten, die aus dem Bauchfettgewebe der Patientin gewonnen und entlang der Lymphbah-nen gespritzt werden, um einen regenerativen Prozess zu bewirken.

Krankenkassen die Kosten für eine Lipo-suktion bei einem stark fortgeschritte-nen Lipödem (Stufe drei). Für Frauen mit leichteren Formen der Erkrankung soll eine mögliche Kostenübernahme nach Abschluss einer aktuell geplanten Stu-die geprüft werden. Gesundheitsminis-ter Jens Spahn hatte sich persönlich da-für eingesetzt, die Fettabsaugung zu ei-ner Kassenleistung zu machen. Annika fühlt sich mittlerweile wieder wohl in ihrer Haut. Sie genießt lange Spazier-gänge mit ihrem Hund und geht auch un-befangen wieder unter Menschen. „Eine große Last ist von mir abgefallen“, sagt sie.

Chefarzt Dr. Denis SimunecPlastische, Ästhetische Hand- & WiederherstellungschirurgieTel.: 02921 / 3391-7645 E-Mail: plastischechirurgie.soest@hospitalverbund.dewww.marienkrankenhaus-soest.de

Alle acht Wochen treffen sich die Lipo Ladies Soest in der Brauerei Christ an der Walburger Straße 36. Die Selbst-hilfegruppe ist aus einem Stammtisch von drei betrof-fenen Frauen heraus entstanden. Dr. Denis Simunec un-terstützt die Arbeit der Gruppe: „Sie bietet die Chan-ce, sich auszutauschen und zu informieren, Hemmun-gen zu überwinden und sich aus der häufig sozialen Iso-lation zu befreien.“ Wer Kontakt aufnehmen möchte: [email protected]

Lipo Ladies Soest

3,8 Millionen

Menschen sind in Deutschland an einem Lipödem erkrankt. Experten gehen aber von einer sehr hohen Dunkelziffer aus, weil viele Betroffene glauben, dass sie sich falsch er-

nähren oder zu wenig bewegen. Der Be-griff Lipödem stammt aus dem Alt-

griechischen und bedeutet Fettschwellung.

Termin: Eine Informationsveranstaltung zum Thema Lipödem mit Dr. Simunec findet am 11. Januar 2020 von 11 bis 14 Uhr im Alten Schlachthof Soest statt.

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Wenn die Bauchdecke zu schwach ist – Zehn Fragen an Prof. Dr. Ulrich Mittelkötter

Kann man sich wirklich einen

Bruch heben?

WAS VERSTEHT MAN UNTER EINER LEISTENHERNIE?

Eine Hernie ist ganz allgemein ein Defekt in der Bauch-wand, durch den Eingeweide zusammen mit dem sie umgebenden Bauchfell hindurchtreten – in diesem Fall in der Leistengegend. Die Hernie kann in der Re-gel gut ertastet und auch von außen gesehen werden.

WIE ENTSTEHEN DIESE SCHWACH-STELLEN IN DER BAUCHDECKE?

Sie können auf Narben nach einer Bauchoperation zurückzufüh-ren sein, es kann sich aber auch um angeborene Schwachstel-len oder die Folgen von Erkrankungen handeln, die den Druck im Bauchraum erhöhen. Dies ist zum Beispiel bei chronischer Ver-stopfung, einer Prostatavergrößerung oder bei ständigem Hus-ten der Fall. Ein entscheidender Faktor ist immer die Stabilität des Bindegewebes, die sich individuell sehr unterscheidet.

UND WIE HEBT MAN SICH EINEN BRUCH? GEHT DAS?

Ja und nein, bei einem Leistenbruch kommen wie gesagt mehrere Faktoren zusam-men. Das schwere Heben führt nur dann zu einer Hernie, wenn das individuelle Bin-degewebe der Belastung nicht standhält. Das bedeutet, dass die gleiche Belastung über Jahre bei einem Menschen mit schwächerem Bindegewebe zu einem Leisten-bruch führt, bei einem anderen mit starkem Bindegewebe nicht.

WORAN ERKENNE ICH, DASS ICH EINEN LEISTENBRUCH HABE?

Zunächst spürt man häufig nur ein leichtes Ziehen in der Leiste oder bemerkt eine Schwellung, die sich häufig wie-der zurückdrücken lässt. Manche Patienten haben gar kei-ne Beschwerden.

„Sei vorsichtig, du hebst du dir ja einen Bruch.“ Diesen wohl-meinenden Rat hat sicherlich schon jeder einmal gehört. Aber stimmt das eigentlich, dass man sich einen Bruch heben kann? Und was genau ist der Leistenbruch, der in Deutschland Jahr für Jahr knapp 280.000 Operationen erforderlich macht? Prof. Dr. Ulrich Mittelkötter, Chefarzt der Klinik für Chirurgie am Katharinen-Hospital, erklärt, wie eine Leistenhernie, so der medizinische Fachbegriff, entsteht und behandelt wird.

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Die Klinik für Chirurgie unter Lei-tung von Prof. Dr. Ulrich Mittel-kötter ist als „Kompetenzzent-rum für Hernienchirurgie" von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirur-gie (DGAV) anerkannt. Voraus-setzung dafür sind zwei umfas-sende Verfahren, bei denen ex-terne Auditoren Strukturen, Ab-läufe, OP-Methoden und Ergeb-nisqualitäten überprüfen. Die erfolgte Zertifizierung steht für ausgezeichnete fachärztli-che Kompetenz, hohe Fallzah-len und eine sehr gute Quali-tät. Jeder Patient wird indivi-duell beraten und leitlinien-gerecht mit der für ihn best-möglichen Operationsmetho-de versorgt!

KANN ICH EINEM LEISTENBRUCH VORBEUGEN?

Ja, bis zu einem gewissen Grad ist das möglich, wenn man die Bauchmuskeln regelmäßig trainiert und Übergewicht vermeidet. Und, da gibt die Warnung vor dem Heben eines Bruchs wieder Sinn: Schwere Lasten sollten bei einer bekannten Schwäche des Bindegewebes nicht getragen werden.

KANN EIN LEISTENBRUCH GEFÄHRLICH WERDEN?

Ja, es gibt Fälle, in denen die Eingeweide so eingeklemmt sind, dass sie sich nicht mehr von allein zurückschieben können, schlimmstenfalls absterben und dann zu einer Vergiftung des Körpers führen. Das ist dann mit starken Schmerzen, häufi g auch mit Erbrechen und Fieber verbunden. Diese so ge-nannte Inkarzeration stellt einen chirurgischen Notfall dar. Der Betroff ene sollte so schnell wie möglich ein Krankenhaus aufsuchen.

WIE WIRD DER LEISTENBRUCH IN DER REGEL DIAGNOSTIZIERT UND BEHANDELT?

Beschreibt ein Patient Symptome, die für einen Leistenbruch sprechen, ist der erste Schritt eine gründliche körperliche Untersuchung durch den Arzt. Lässt sich die Hernie nicht sicher nachweisen, erfolgt eine Ultraschall-Untersuchung der Leistenregion, selten auch eine Magnetresonanztomographie (MRT). Steht die Diagnose, kommt der Betroff ene im Laufe der Jahre meist nicht um eine OP he-rum. Auch Patienten, die noch keine größeren Beschwerden haben, gilt es unbedingt dar-auf hinzuweisen, dass es jederzeit zu der gefährlichen Einklemmung von Eingeweiden kom-men kann. Frauen sollten sich im Gegensatz zu Männern aufgrund der höheren Einklem-mungsgefahr immer operieren lassen.

WELCHE OPERATIVE VERFAHREN GIBT ES?

Die Versorgung eines Leistenbruchs gehört absolut zu den häufi gsten Ope-rationen in der Bauchchirurgie und ist ein Routine-Eingriff . Es gibt verschiedene Verfahren, sowohl mi-nimal off en als auch minimal-invasiv, die individuell nach dem Allgemeinzustand des Patienten und der Art des Bruchs ausgewählt werden. Auch ob der Bruch einseitig oder beidseitig vorhanden ist oder ob es sich um einen erneuten Bruch (Rezidiv) handelt, ist bei der Therapiewahl von Bedeutung.

HÄUFIG IST VON NETZIMPLANTATIONEN DIE REDE. WAS BEDEUTET DAS?

Dabei wird die Bruchstelle nicht direkt vernäht. Viel-mehr platziert der Arzt zunächst ein Kunststoff netz, das mit dem umliegenden Gewebe überlappt, um den Körper zur Bildung einer Bindegewebsschicht im Netz-bereich anzuregen. So können auch sehr große Brü-che versorgt werden, die man allein mit körpereige-nem Gewebe nicht verschließen könnte. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Netz den Druck des Bauchraums auf eine größere Fläche verteilt.

WER IST BESONDERS GEFÄHRDET EINEN LEISTENBRUCH ZU BEKOMMEN?

Die Statistik ist eindeutig: Danach erleiden nur drei Prozent aller Frauen, aber 27 Prozent aller Männer während ihres Lebens einen Leistenbruch. Das ist vor allem anatomisch begründet. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter, weil das Binde-gewebe schwächer wird. Häufi ger fi ndet sich ein Leistenbruch auf der rechten Seite.

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Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie

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Chefarzt Prof. Dr. Ulrich MittelkötterKlinik für ChirurgieTel.: 02303 / 100-7010E-Mail: [email protected]

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KoloproktologieZertifizierung als Kompetenzzentrum

Feierlich ist nun der neue Name für die „El-ternschule“ des Katharinen-Hospitals ent-hüllt worden. Er lautet „FamilienForum Ka-tharina“ und war auch auf dem riesigen Ku-chen zu lesen, den Leiterin Kirstin Kettrup und der Chefarzt der Geburtshilfe, Dr. Kuni-bert Latos, zur Feier des Tages der off enen Tür anschneiden konnten.

Das chirurgische Team der Klinik für Allgemein- und Viszeralchir-urgie/Unfallchirurgie des Katha-rinen-Hospitals ist nun zertifi zier-tes „Kompetenzzentrum Chirurgi-sche Koloproktologie“– Mit drei habilitierten Chirurgen bestehen hier beste fachliche Vorausset-zungen. Hämorrhoiden, Abszes-se, Analvenenthrombosen, Anal-fi steln und Ekzeme am Anus wer-den hier behandelt. Zweites Stand-bein des Zentrums ist die wichti-ge Darmkrebschirurgie.

VORTEIL > Die generalistische Aus-bildung bietet während und nach der Ausbildung mehr Flexibilität in der pfl egerischen Berufsausrichtung.

RUNDUM-QUALIFIKATION > Bisher legte man sich mit der Ausbildung bereits fest, ob ein Arbeitsplatz in der Altenpfl ege, der Gesundheits- und Krankenpfl ege oder Kinder-krankenpfl ege das berufl iche Ziel ist. Jetzt bietet die generalistische Ausbildung mit dem Berufsabschluss Pfl egefachfrau/-mann die Voraus-setzung, um sich für die Pfl ege von Menschen aller Altersgruppen zu

FamilienForum Katharina

qualifi zieren. Daher ist auch im späteren Berufsleben ein Wech-sel zwischen den unterschied-lichen Versorgungsbereichen – zum Beispiel von der Kranken-pfl ege in die Altenpfl ege – je-derzeit möglich.

VORAUSSETZUNGEN > mittle-rer Schulabschluss/eine erfolg-reich abgeschlossene zehnjähri-ge allgemeine Schulbildung oder Hauptschulabschluss plus mind. zweijährige Berufsausbildung oder plus mind. einjährige Assis-tenz- oder Helferausbildung in

Generalistische Pfl egeausbildung NEU

der Pfl ege (unter bestimm-ten Bedingungen).

AUSBILDUNGSSTART > an der Schule für Gesund-heitsberufe Hellweg am 1.4., 1.8., 1.10 2020

INFOS >www.gesundheitsberufe-hellweg.de

Lust auf einen Beruf in der Pfl ege? Dann gibt es gute Neuig-keiten: Am Januar 2020 tritt das Pfl egeberufegesetz in Kraft und damit wird die „generalistischen Ausbildung“ eingeführt.

Grüne T-Shirts mit Koala-Bär-Aufdruck – sie sind Zeichen für das KoAla-Projekt, das Auszubildende der Kranken- und Gesundheitspfl ege aus den Krankenhäusern des Hospital-verbundes in Unna, Soest und Werl zusammengeführt hat.Konkret bedeutet das, dass der Oberkurs unserer Schule für Gesundheitsberufe Hellweg einen Monat lang sämtliche pfl egerischen Stationsaufgaben übernommen hat – bis hin zur Stationsleitung und Case Management. Aus dem Hinter-grund heraus unterstützten die examinierten Pfl egekräfte das Geschehen. Das KoAla-Konzept („Kompetenzorientier-te Ausbildung schaff t langfristige Zusammenarbeit“) wurde von Projektleiterin Anna Beringhoff im Rahmen ihrer Mas-terarbeit entwickelt. Die „KoAlas“ können sich über viele positive Rückmeldun-gen und einen ganzen Berg an Dankeschön freuen - unter anderem selbst gebackene Bären-Plätzchen. „Ich habe mich sehr umsorgt gefühlt“, lobt eine Patientin.

KoAla Kein Bär, aber bärenstarkAlle zwei Jahre steht im Werler

Mariannen-Hospital der gro-ße Fach-Kongress rund um den Diabetischen Fuß auf der Agen-da. Vom 10. bis 12. Januar 2020 lautet das Schwerpunkt-Thema „Rehabilitation nach Fußläsion“. Die Abteilung Innere Medizin um Chefarzt Dr. Heinrich Reike steckt bereits in den Vorberei-tungen für die Großveranstal-tung, die in der Werler Stadthalle sowie im Krankenhaus stattfi n-det. Weitere Kollegen aus Fach-bereichen des Mariannen-Hos-pitals sowie Häusern des Hos-pitalverbundes stehen als Re-ferenten zur Verfügung.

Großer Kongress