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www.existenzgruender.de Gemeinsam stärker: Kooperationen Begleitbroschüre zum eTraining „Gemeinsam stärker: Kooperationen“ Mittelstandspolitik, Existenzgründungen, Dienstleistungen

Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

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Gemeinsam staumlrker Kooperationen Begleitbroschuumlre zum eTraining bdquoGemeinsam staumlrker Kooperationenldquo

Mittelstandspolitik Existenzgruumlndungen Dienstleistungen

RedaktionBundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit

PID Arbeiten fuumlr Wissenschaft und Oumlffentlichkeit GbR BerlinRegine Hebestreit Bernd Geisen

Mit freundlicher Unterstuumltzung des RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft eV

GestaltungPRpetuum GmbH Muumlnchen

BildnachweisDigital Vision

HerausgeberBundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit 11019 Berlinwwwbmwide

copyBMWi

StandNovember 2008

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft undTechnologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitikausgezeichnet worden Das Zertifikat wird vonder berufundfamilie eGmbH einer Initiative derGemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Gemeinsam staumlrker Kooperationen Begleitbroschuumlre zum eTraining bdquoGemeinsam staumlrker Kooperationenldquo

Mittelstandspolitik Existenzgruumlndungen Dienstleistungen

Inhalt

Einleitung 6

Kooperation Ja oder nein (siehe eTraining Lektion 1) 7

Kooperation Was ist das 7

Kooperationsfelder 8

Recht (siehe eTraining Lektion 2) 14

Kooperations-Vereinbarung 14

(Rechts)formen 15

Kooperationspartner (siehe eTraining Lektion 3) 17

Persoumlnliche Eigenschaften und Anforderungsprofile 17

Kooperationspartner finden 17

Kooperation gemeinsam vorbereiten 19

Konflikte ansprechen 21

Checklisten und Uumlbersichten 24

Kooperations-Grundsaumltze 24

10 typische Probleme bei Kooperationen 25

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierter Unternehmen 26

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest 28

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung 29

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen 32

Fragen an Ihren Kooperations-Partner 33

Hier gehts zum eTraining bdquoGemeinsam stark Kooperationenldquo

wwwexistenzgruenderde C Gruumlndungswerkstatt C Online-Training

Inhalt

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waumlhlen und zu bewerten und vor allem begonnenePartnerschaften zu pflegen und zu erhalten Pro ble -me die allerdings derjenige verhindern kann derKooperationen gewissenhaft vorbereitet und dieProzesse der Zusammenarbeit nicht etwa dem Zufalluumlberlaumlsst

Bei richtiger Vorbereitung und sorgfaumlltiger ge -meinsamer Arbeit profitieren alle Beteiligten voneiner Kooperation Voraussetzung ist natuumlrlich dassder Ertrag der Zusammenarbeit houmlher ist als derAufwand dafuumlr Darum ist es wichtig zu wissen waseine Kooperation ausmacht wie sie auf den Weg ge -bracht werden kann und was dazu gehoumlrt um siezum Erfolg zu fuumlhren

Mit unserem eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKoo perationenldquo wollen wir zum Gelingen Ihres Koo -pera tions vorhabens beitragen Vielfaumlltige Aufgaben -stel lun gen Schaubilder Informationstexte und wei -terfuumlhrende Hintergrundinformationen vermittelnIhnen was Sie bei Ihren Vorbereitungen beachtensollten Ergaumlnzend dazu finden Sie in dieser Begleit -broschuumlre Texte Checklisten und Uumlbersichten

Viel Erfolg wuumlnscht Ihnen IhrBundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie

Einleitung

Es ist nicht leicht als junges Unternehmen auf demMarkt Fuszlig zu fassen und sich im Wettbewerb mitanderen Anbietern zu behaupten Sie koumlnnen IhreChancen aber moumlglicherweise entscheidend verbes-sern wenn Sie mit anderen Unternehmen kooperie-ren

Sinkende Preise fuumlr Produkte oder Dienst leistun -gen durch zunehmenden Wettbewerbsdruck zwin-gen kleine und mittlere Unternehmen rationeller zuarbeiten Das ist durch Kooperationen moumlglich AlsAntwort der bdquoKleinenldquo auf den Trend zu immer mehrGroszligunternehmen Auch steigt die Nachfrage nachkompletten Problemloumlsungen Kooperationen koumlnnenhelfen angestammte und begrenzte Leistungs pa -letten zu ergaumlnzen Sie buumlndeln die Spezialisie run gender Partner um allen Beteiligten zusaumltzliche Markt -chancen zu eroumlffnen Das ist nicht alles Da durch dassPartner vom Know-how der anderen lernen und pro -fitieren wird Kooperation fuumlr Unternehmen zumMe dium des wichtigen Wissenstransfers Ein ent -schei dender Vorteil der nicht zuletzt fuumlr Existenz -gruumlnderinnen und -gruumlnder von besondererBedeutung ist

Natuumlrlich ist nicht jede Kooperation von Erfolggekroumlnt Probleme gibt es immer wieder dabei Koo -pera tionen bdquoauf die Beine zu stellenldquo Partner auszu-

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Kooperationen bieten eine gute Moumlglichkeit unter-nehmerische Chancen zu vergroumlszligern gleichzeitigaber auch die Risiken auf mehrere Schultern zu ver-teilen und damit fuumlr das einzelne Unternehmen zumindern Dennoch Trotz aller Notwendigkeiten undVorteile sind Kooperationen bei kleinen und mittle-ren Unternehmen nicht unbedingt beliebt Im Gegen -teil Auch wenn viele mittelstaumlndische Unterneh me -rinnen und Unternehmer der Ansicht sind dass Koo -perationen in der Tat die Wettbewerbsfaumlhigkeit ihresUnternehmens staumlrken wuumlrden so arbeiten in derPraxis doch deutlich weniger mit Partnern zusammen

An erster Stelle der Gegenargumente steht dieAngst davor die Unabhaumlngigkeit des eigenen Unter -nehmens zu verlieren Eine eher unbegruumlndete AngstEinige Unternehmen befuumlrchten zudem beim ThemaKooperation Beeintraumlchtigungen oder Schwerfaumlllig -keit durch einen vergroumlszligerten unternehmerischenApparat Dies sind ndash wenn uumlberhaupt ndash in aller Regeldie Auswirkungen falscher Planung und Ausfuumlhrungeiner Zusammenarbeit Sie muumlssen nicht sein Ganzabgesehen davon dass Kooperationen zu naumlchst ein-mal Veraumlnderungsbereitschaft verlangen Wer dieVorteile von Kooperationen erkennen und sich dafuumlrentscheiden will darf nicht bedingungslos auf uumlber-kommene Einzelkaumlmpfer-Devisen beharren Die Zeitenhaben sich geaumlndert Neue Wege fuumlhren (auch) zumErfolg

Kooperationen Was ist dasUnternehmenskooperationen koumlnnen ganz unter-schiedlicher Art sein vom Informationsaustauschzwischen zwei Geschaumlftsfuumlhrern bis hin zur Gruumln dungeines eigenen Unternehmens fuumlr einen be stimmtenKooperationszweck Im Allgemeinen geht es fuumlrkleine und mittlere Unternehmen (KMU) um drei ver-schiedene Moumlglichkeiten der Zusammenarbeit

3 KMU mit KMU

3 KMU mit Groszligunternehmen

3 KMU mit anderen Partnern (z B Forschungs -einrich tungen)

Typisch fuumlr Kooperationen sind dabei folgendeMerkmale

Die Partner

3 beteiligen sich freiwillig an einer Zusammen -arbeit

3 verfolgen ein gemeinsames Ziel

3 koumlnnen rechtlich und in den nicht betroffenenUnternehmensbereichen auch wirtschaftlichselbstaumlndig bleiben Teile der eigenen Aufgaben(z B Einkauf Werbung Vertrieb) werden in dieKooperations-Partnerschaft eingebracht

3 profitieren wirtschaftlich von der Kooperation

Kooperation auf gleicher StufeDie Partnerunternehmen koumlnnen aus derselben Bran -che stammen dasselbe Produkt produzieren und imRahmen der Kooperation z B gemeinsam einkaufenSie koumlnnen auch aus unterschiedlichen Branchenstammen und ihr jeweiliges Leistungsangebot er -gaumlnzen (zB als Vertriebsgemeinschaft) Eine solchebdquohorizontale Kooperationldquo dient dem Zweck dieMarktposition der beteiligten Partner zu staumlrken

Kooperation auf einander folgenden StufenDie Partnerunternehmen koumlnnen auch von un ter -schiedlichen und aufeinander folgenden Pro duk -tions- oder Handelsstufen stammen Eine solche bdquover-tikale Kooperationldquo dient dazu Beschaffung Auf trauml geoder Absatz sicherzustellen Beispiel Koo perationzwischen Erzeugern oder Produzenten von WarenLieferanten Vertriebsunternehmen usw

Vorteile einer KooperationZusammengefasst dienen Kooperationen dazu

3 Ablaumlufe im Unternehmen zu rationalisieren

3 Synergien zwischen den beteiligten Partnern zunutzen

3 Ressourcen zu buumlndeln

3 Risiken zu verteilen und zu mindern

Uumlber alle Vorteile hinweg sollte man sich dennoch vorAugen halten dass eine Kooperation den bdquonormalenldquoUnternehmensalltag veraumlndert Es gibt durchausmoumlgliche Nachteile einer Kooperation (oder zumin-dest die Angst davor dass diese Nachteile eintretenkoumlnnten) Vor- und Nachteile muumlssen sorgfaumlltig ge -geneinander abgewogen werden

Kooperationen Ja oder nein

Kooperationen Ja oder nein8

Moumlgliche Nachteile

3 Aufgabe (eines Teils) der Selbstaumlndigkeit hiersollte man sorgfaumlltig pruumlfen ob man dazu bereitist

3 Laumlngerekomplizierte Abstimmungsprozesse(zumindest in der Anfangsphase)

3 Zusaumltzliche Aufgaben In kleineren Unter neh menwerden Kooperations-Leistungen parallel zumTagesgeschaumlft erbracht (z B Gewaumlhr leis tun genauch fuumlr Arbeiten des Partners) wichtig ist dassdie verfuumlgbare Arbeitszeit fuumlr anfallende Koo pe -rations-Aufgaben sowie die damit entstehendenKosten und der Kooperations-Nutzen in einemvernuumlnftigen (rentablen) Verhaumlltnis stehen

3 Keine alleinige Nutzung der entstehendenProdukt-Prozessinnovationen

3 Keine alleinige Nutzung der erzielten Gewinnehier sollte sich aber auch jeder fragen ob der Ge -winn ohne Partner uumlberhaupt entstanden waumlre

3 Verlust der Motivation der Beschaumlftigten wenndie Identifikation mit dem eigenen Unterneh menverloren geht dem kann aber durch eine fruumlhzei-tige Information und Einbindung der Be trof fe nenentgegengewirkt werden

Grenzen der KooperationEine Kooperation

3 kann keinen Erfolg bei den gemeinsamenVorhaben garantieren

3 schlieszligt unternehmerisches Risiko nicht automa-tisch aus

3 ist kein Ausgleich fuumlr Manage mentschwaumlchen

3 ist nicht dazu geeignet schwache Unternehmenzu sanieren

3 kann nicht die strategische Ausrichtung einesUnternehmens sein sondern durch strategischeZiele ergeben sich Kooperations-Potenziale

Weitere Informationen3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 11 bdquoKooperationenldquo

3 Uumlbersicht Kooperations-Grundsaumltze

3 Uumlbersicht 10 typische Probleme bei Kooperationen

3 DIHK-Publikation bdquoMit Kooperationen zum Erfolgldquo

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

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Kooperationsfelder

Kooperationsfeld EinkaufBeschaffung

Einkaufs-Kooperationen sind besonders wirksameInstrumente wenn es darum geht die Leistungs- undWettbewerbsfaumlhigkeit eines Unternehmens zu ver-bessern durch Einsparung von Zeit und Geld Vielekleine und mittlere Handels-Unternehmen haumlttenz B ohne den gemeinschaftlichen Einkauf am Marktkeine Chance Nur so erhalten sie bei den Lieferantenvergleichbar guumlnstige Preiskonditionen wie Groszlig -unternehmen Gemeinsam beauftragte professionellund vollzeitbeschaumlftigte Einkaumlufer koumlnnen eine grouml-szligere Anzahl von Quellen pruumlfen und damit eine grouml-szligere Vielfalt von Waren ins Sortiment bringen alsdies ein einzelner Haumlndler fuumlr seinen eigenen Bedarfkoumlnnte Einkaufs-Kooperationen des Handels derIndustrie und des Handwerks sind moumlglich durch

3 Einkaufs-Gemeinschaften im Einzelhandel

3 Gemeinschaftliche Ausschreibungen

3 Nutzung von Marktplaumltzen im Internet

Vorteile bei EinkaufBeschaffung

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

Kooperationsfeld Vertrieb

Vertriebs-Kooperationen gehoumlren zu den haumlufigstenKooperations-Formen Im Vertrieb lassen sich folgen -de Aufgabengebiete unterscheiden in denen eineKooperation moumlglich ist

3 Verkauf

3 Werbung

3 Service Kundendienst

Ob Kooperationen in einem in mehreren oder sogarallen Bereichen moumlglich und sinnvoll sind haumlngt vomEinzelfall ab Mehrere Bereiche zu kombinieren kannoft schon allein deshalb erforderlich sein weil sich einAusgleich der Vorteile fuumlr alle Partner durch die Koo -peration auf einem einzigen Gebiet nicht erzielenlaumlsst So ist es beispielsweise haumlufig der Fall dass der

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eine Partner uumlber eine staumlrkere Verkaufsorganisationverfuumlgt der andere dagegen uumlber einen staumlrkerenKundendienst oder uumlber besser qualifizierte Verkaufs -foumlrderer Vertriebs-Kooperationen sind moumlglichdurch

3 Kooperation innerhalb eines Landes z B ein suumld-deutsches Unternehmen vertritt ein norddeut-sches Unternehmen regional

3 Kooperation mit Partnern im Ausland

3 Ein Unternehmen im Ausland vertreibt dieProdukte eines deutschen Unternehmens

3 Ein deutsches Unternehmen vertreibt dieProdukte eines auslaumlndischen Partners inDeutschland

3 Kooperation mit Unternehmen die andereAbsatzwege erschlieszligen

Vertrieb VerkaufDer Erfolg eines Unternehmens haumlngt letztendlichdavon ab wie viele seiner Produkte oder wie oft esseine Leistungen verkaufen kann Das bedeutet Jevielfaumlltiger die Kontaktmoumlglichkeiten mit potenziel-len Kunden sind desto besser Verkaufs-Koopera tio -nen die genau dazu beitragen sollen sind moumlglichdurch

3 Nutzung gemeinsamer Ausstellungs- undVerkaufsraumlume

3 Gemeinsame Vertriebsgesellschaften

3 Gemeinsame Niederlassungen oder Vertreter -staumlbe

3 Verkauf unter einer gemeinsamen Marke

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derVertriebsmannschaft

3 Transport- und Lagergemeinschaften

3 BietergemeinschaftenArbeitsgemeinschaftenbei komplexen Ausschreibungen oder Auftraumlgen

3 Bezug von Produkten und Dienstleistungen vonDritten und Verkauf unter gemeinsamer Marke

3 Verkauf von baugleichen Produkten unterneuem Namen

3 Gemeinschaftliche Marktplaumltze im Internet

Vorteile beim Verkauf

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Kosteneinsparung bei Marketing VertriebLogistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb WerbungWerbeaktivitaumlten sind meist kostspielig Daher wirdKosten sparende Gemeinschaftswerbung immerwichtiger Das gilt vor allem fuumlr die Finanzierung undRisikoteilung bei internationalen Marketings trate -gien Es geht aber nicht allein bdquoums Geldldquo Mit ent-scheidend ist ein groumlszligeres Marketing-Potenzial daeinzelbetriebliche Staumlrken (Werbe-Know-how Er fah -rung bei der Erschlieszligung auslaumlndischer Maumlrk teVertriebspersonal) zusammengefuumlhrt und genutztwerden koumlnnen Kooperationen in Sachen Werbungsind moumlglich durch

3 Marketingaktivitaumlten die alleine nicht finanziertwerden koumlnnen (z B Fernsehwerbung)

3 Gemeinsame Verkaufsfoumlrderungsaktionen(z B Messen Video- und Tonbildschauen)

3 Werbung zur gemeinschaftlichen Bedarfs -weckung (z B fuumlr Holz Fleischwaren regionaleProdukte)

Vorteile bei Werbung

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb Service KundendienstGewaumlhrleistungen fuumlr gelieferte Produkte und er -brach te Leistungen Service und Kundendienst wer-den zunehmend zu Wettbewerbs entscheidendenMerkmalen eines Unternehmens In vielen Faumlllenwird der Kaufentscheid heute nicht nach dem Preissondern nach der Verfuumlgbarkeit und Qualitaumlt desKundendienstes getroffen Dieser Service erfordertaber dass ein Unternehmen uumlber eine ausreichendeAnzahl von qualifizierten Mitarbeitern und Fahr -zeugen verfuumlgt Und wenn es daruumlber verfuumlgt so istnicht gewaumlhrleistet dass diese tatsaumlchlich immer aus-gelastet sind Umgekehrt gilt Es gibt fuumlr jedes Service-Team immer wieder Belastungsspitzen Und im Som -

Kooperationen Ja oder nein10

3 Benchmarkingaktivitaumlten innerhalb eines Koo -perations-Verbundes z B durch Arbeitskreisedie fachspezifische Informationen und Erfah run -gen austauschen

Vorteile bei Beschaffung und Auswertung vonInformationen

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Akquise und Aus -fuumlhrung von Komplettauftraumlgen

Kunden erwarten zunehmend komplette Problem -loumlsungen mit weit reichenden Servicepaketen alsbdquoDienstleistungen aus einer Handldquo Den meisten klei-nen und mittleren Unternehmen ist dies im Allein -gang nicht moumlglich Um im Wettbewerb nicht insHintertreffen zu geraten koumlnnen sie ihr Leistungs -spektrum z B durch eine Kooperation erweiternAuf diese Weise koumlnnen sie sich dann um groumlszligereAuf traumlge bewerben und mit groszligen Wettbewerbernkonkurrieren Dabei spielt es fuumlr die Kunden in derRegel keine Rolle ob der Auftrag von einem Betrieballein oder von mehreren gemeinsam uumlbernommenwird Kooperationen fuumlr Komplettauftraumlge sind moumlg-lich durch

3 Bietergemeinschaften

3 Arbeitsgemeinschaften

3 Joint Ventures

3 Virtuelle Unternehmen

Vorteile bei Akquise und Ausfuumlhrung vonKomplettauftraumlgen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

mer muss fuumlr Urlaubsvertretungen gesorgt werdenEine Kundendienst-Kooperation hilft einerseits dieService-Kosten zu senken Andererseits ermoumlglichtsie bei einem erforderlichen Einsatz schnell zu reagie -ren und bringt dem Unternehmen damit einenImage-Bonus Kundendienst-Kooperationen sindmoumlglich durch

3 Uumlbernahme von fachspezifischen Kundendienst-Auftraumlgen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations partnerin bestimmten Regionen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations part nerzu bestimmten Zeiten (z B Urlaubs vertretung)

3 Gemeinsame Kunden-Beratungsstellen

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derService mannschaft

Vorteile bei ServiceKundendienst

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Beschaffung undAuswertung von Informationen

Marktforschung und Markterkundung sind wichtigeMittel der Absatzplanung Sie liefern wichtige Markt -daten z B uumlber Verbrauchergewohnheiten Werbe -moumlglichkeiten neue Maumlrkte Aber Welches kleineoder mittlere Unternehmen kann es sich leisten alleinein Marktforschungsunternehmen mit einer Markt -studie zu beauftragen Was einem einzelnen Auf trag -geber zu teuer ist mag fuumlr eine Kooperations ge mein -schaft erschwinglich werden Dasselbe gilt fuumlr dieBeobachtung der konjunkturellen und strukturellenVeraumlnderungen mittels Konjunktur- und Struktur -analysen fuumlr Betriebs- und Branchenvergleiche oderdas Aufstellen von branchenspezifischen Kalkula -tions richtlinien zur Preisermittlung Kooperationenzur gemeinschaftlichen Beschaffung von Informa tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Finanzierung von Forschungs -aktivitaumlten oder -auftraumlgen durch eine Gruppevon Unternehmen

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3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

KooperationsfeldProduktionFertigung

Vorrangiges Ziel einer Produktions-Kooperation ist esdie Produktionskosten der beteiligten Unter neh menzu senken Dies kann geschehen indem sich Unter neh -men anfallende Kosten teilen z B durch die Herstel -lung groumlszligerer Mengen bestimmter Teile bzw die Ver -meidung unrentabler Kleinserien auszligerdem durchdie Aufteilung von Fixkosten z B fuumlr teure Maschinenoder gemeinsame Werkzeuge Wichtig ist aber auchdie Moumlglichkeit unnoumltige Kosten (z B durch denStillstand von Produktionsanlagen) zu vermeiden

Daruumlber hinaus bietet eine Produktions-Koope ra -tion die Chance flexibel zu reagieren wenn es z Bbei guter Auftragslage zu Produktions-Engpaumlssen imeigenen Unternehmen kommen sollte Nicht uumlberse-hen werden sollte die Chance eine bessere Produkt -qualitaumlt zu erzielen indem die Produktions erfah run -gen aller beteiligten Betriebe zusammengefuumlhrt wer-den Vorsicht ist aber vor dem Aufbau von Uumlberkapa-zitaumlten (durch Produktions-Auftraumlge des Partners)und davor geboten Fertigungs-Know-how durch dieAusgliederung zu verlieren Produktions-Koopera tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Anschaffung und Nutzung bestim -mter Produktionsanlagen (z B teure Spezial -maschi nen)

3 Gemeinsame Fertigung bestimmter Teile

3 Gleichmaumlszligige Auslastung der Produktions anlagen

3 Abbau von Beschaumlftigungsspitzen durch Koope -ra tion mit anderen Unternehmen hier ist ein ho -hes Maszlig an Vertrauen zwischen den beteiligtenUnternehmen erforderlich da die Gefahr sehrgroszlig ist dass Kunden abgeworben und uumlbernom-men werden

3 Spezialisierung und damit rationellere Fertigungbei houmlherem Qualitaumltsstandard

3 Gegenseitigen Austausch von Spezialarbeiten(z B Schweiszligarbeiten gegen Dreharbeiten)

3 Austausch von Spezialisten fuumlr Wartungsarbeiten

3 Gemeinsame Ab- und Verpackung

3 UnternehmensuumlbergreifendenInformationsaustausch mit Lieferanten Kundentechnischen Instituten usw

3 Aufbau gemeinsamer Informationsstellen undDatenbanken fuumlr die Produktion

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung von Pro -duktionsmitarbeitern

3 Gemeinsame Abfallbeseitigung als heute beson -ders kostenintensive Aufgabe der meisten Unter -nehmen

Vorteile bei ProduktionFertigung

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (groumlszligere Stuumlck zahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Verwaltung

Nicht jedes Unternehmen muss eigene Verwaltungs -mitarbeiter einstellen und finanzieren Das gilt vorallem fuumlr kleine Unternehmen oder Existenzgruumlnderdie (noch) wenige oder uumlberschaubare Auftrags-Umfaumlnge bearbeiten Verwaltungs-Kooperationensind moumlglich durch

3 Gemeinsame Buumlroorganisation (z B EmpfangTelefonzentrale Sekretariat)

3 Gemeinsames Rechnungswesen (z B zentraleBuchstellen)

3 Gemeinsame EDV-Anlagen

3 Gemeinsame Entwicklung von Software-Pro -grammen fuumlr das Rechnungswesen usw

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung der Ver -wal tungsangestellten

3 Inkassogemeinschaften in vielen kleinen undmittleren Unternehmen wird im Alltag nur nach-laumlssig uumlberpruumlft ob ausstehende Rechnungenbezahlt sind und das Inkasso wird bdquonebenherldquobetrieben der Auftrag ist erledigt die Rechnung

Kooperationen Ja oder nein12

3 Gemeinsame Anschaffung von Lehrmitteln(z B Computer Based Training Software)

Vorteile bei PersonalplanungAus- undFortbildung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Forschung undEntwicklung

Jedes Unternehmen muss seine Produkte und Leis tun -gen regelmaumlszligig erneuern und den neuen Markterfor -dernissen anpassen Die besondere Innovations faumlhig -keit und Flexibilitaumlt zaumlhlen zu den wichtigsten bdquoCha -rak tereigenschaftenldquo des Mittelstands For schungs-und Entwicklungs-Kooperationen staumlrken die Leis -tungs faumlhigkeit der beteiligten Unternehmen und er -moumlglichen ihnen in dem sich verschaumlrfenden Wett -bewerb zu bestehen Bei Know-how-Kooperationenwerden Synergieeffekte besonders deutlich Dies giltsowohl fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuer Pro -dukte als auch fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuerAnwendungen und Einsatzbereiche Forschungs- undEntwicklungs-Kooperationen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungs-Projekte mit Forschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Vergabe von FuE-Auftraumlgen anForschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Einrichtung von Forschungslaborsum neue Erzeugnisse Herstellungs- oder Arbeits -verfahren zu entwickeln

3 Gruumlndung eines neuen selbstaumlndigen Gemein -schaftsunternehmens fuumlr Forschung und Ent wick-lung dem auch die Herstellung des neu entwickel -ten Produkts uumlbertragen wird

3 Austausch von FuE-Ergebnissen untereinander

3 Austausch von FuE-Personal untereinander

Vorteile bei Forschung und Entwicklung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

geschrieben das Thema bdquovom Tischldquo die immernoch allzu langen Fristen vieler Zahlungen undauch die betraumlchtlichen voumllligen Zahlungs aus -faumllle belegen wie wichtig es ist dass das Inkassokonsequent betrieben wird vor allem fuumlr kleinereUnternehmen mit wenig Personal bietet sich anInkassogemeinschaften mit weiteren Unterneh -men zu bilden

Vorteile bei Verwaltung

3 Senkung der Personalkosten

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

Kooperationsfeld Personal -planungAus- und Fortbildung

Eine der draumlngendsten Aufgaben der Zukunfts siche -rung fuumlr kleine und mittlere Unternehmen ist die Per -sonalentwicklungsplanung und ndash damit verknuumlpft ndashdie betriebliche Bildungsarbeit Nicht jedes Unter neh-men kann die groszlige Zahl von Mitarbeitern fest ein stel-len die es ndash in Zeiten einer Spitzenbelastung ndash brauchtNicht jedes Unternehmen kann sich daruumlber hinausdie Fachkraumlfte leisten die es benoumltigt Und nicht jedesUnternehmen ist in der Lage eine fachlich ausgewo-gene betriebliche Bildungsarbeit allein bdquoauf die Beinezu stellenldquo Eine schwierige Aufgabenstellung diegleichzeitig gute Ansatzpunkte fuumlr Kooperationenbie tet Gemeinschaftliche Personalplanung sowie Aus-und Fortbildungs-Kooperation sind moumlglich durch

3 Austausch von Personal (z B zur Abdeckung vonArbeitsspitzen)

3 Einrichtung und Durchfuumlhrung gemeinsamerSeminare Kurse usw (z B gemeinschaftlicheSchulung des Verkaufspersonals in WarenkundeFortbildungen fuumlr Fuumlhrungskraumlfte)

3 Errichtung und Unterhaltung gemeinsamerLehrwerkstaumltten und Ausbildungsstaumltten

3 Gemeinsame Einstellung von Lehrkraumlften bzwAusbildern (weitere Informationen bei derBundesanstalt fuumlr Arbeitden Kammern)

3 Gemeinsame Erarbeitung von generellen undbetriebs- wie kooperationsspezifischen Aus- undWeiterbildungsprogrammen gegebenenfallsauch von Umschulungsmaszlignahmen

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und Technologien ist notwendig Diesen Prozess giltes systematisch zu organisieren und zu entwickelnJahr fuumlr Jahr werden auf dem internationalen Lizenz -markt mehrere Tausend neue Produkte und Techno -lo gien zum Kauf oder zur Nutzung angeboten Dazukommt eine Vielzahl von Forschungsergebnissen undneuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die wiede-rum die Basis fuumlr neue Produkte und Technologiensind Untersuchungen der letzten Jahre beweisendass die Inanspruchnahme unternehmensfremdenWissens wesentlich zum Erfolg und zur Wett bewerbs -faumlhigkeit von Unternehmen beitraumlgt Lizenzgeschaumlftesind sinnvoll

3 Als Instrument fuumlr den Markteintritt zur Er -schlieszligung und zur Sicherung von Export -maumlrkten

3 Als Instrument zur Staumlrkung der Wettbewerbs -kraft des Unternehmens um neue Ideen undTechnologien zur Entwicklung von Produktenoder zur Effizienzsteigerung in der Produktionheranzuziehen

3 Als Instrument zur Nutzung von im Unter neh -men vorhandenen Ressourcen (Know-how)

Vorteile von Lizenzen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsfelder

3 Checkliste Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

3 Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen eV

3 Netzwerk Elektronischer Geschaumlftsverkehr Kooperationen

3 Netzwerk Elektronischer GeschaumlftsverkehrbdquoBeschaffungskooperationenldquo

3 DIHK-Publikation bdquoForschungs- und Entwicklungs- kooperationenldquo Bestellfunktion

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

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3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesse rung der Qualitaumlt

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

ForschungskooperationenZusammenarbeit mit ForschungseinrichtungenVorteilhaft ist dass hier gut ausgestattete Labors zur Verfuumlgungstehen und der Kontakt zu motiviertem Nachwuchs wissen -schaftlern hergestellt wird

Zusammenarbeit mit der Groszligindustrie Vorteilhaft ist die Beteiligung eines finanziell potenten Partnersder damit verbundene Zugang zu groszligen FuE-Abteilungen unddie damit einhergehende Anbahnung einer meist langjaumlhrigenZusammenarbeit Vorsicht aber vor moumlglichen buumlrokratischenStrukturen beim Partner vor denkbarem Verlust von sensiblenDaten und einer ggf einseitigen Auswertung der Forschungs- ergebnisse durch den groumlszligeren Kooperations-Partner Wichtigist alle Fragen von Geheimhaltung und Haftung in einem Vertragzu klaumlren den Personenkreis mit Zugang zu Daten zu begrenzen

und das Recht an den Ergebnissen von Forschung und Ent wick -lung vertraglich zu fixieren

Zusammenarbeit mit anderen MittelstaumlndlernVorteilhaft sind eine eher aumlhnliche Firmenkultur und vergleich-bare Interessen Vorsicht aber vor drohendem Know-how-Abflusswenn ein Partner auf Grund eines finanziellen oder personellenEngpasses bdquoaussteigenldquo muss Wichtig ist daher eine Geheim -haltungsklausel zu vereinbaren und den Forschungsgegenstandgenau zu definieren

Lizenzen

Die Lizenznahme ist kein klassisches Kooperations-Feld Im Falle von Kooperationen mittels Lizenzenerhaumllt ein Unternehmen vom Erfinder oder Schutz -rechtinhaber eines bestimmten Produktes das recht-lich geschuumltzt ist die Erlaubnis (Lizenz) dieses zu pro-duzieren Dies gilt hauptsaumlchlich fuumlr Patente Ge -brauchsmuster Warenzeichen oder Geschmacks mus -ter Das Unternehmen muss seinerseits eine Gebuumlhran den Lizenzgeber entrichten

Hintergrund Den unternehmerischen Wettbewerballein mit den Ergebnissen der eigenen Forschungund Entwicklung zu bestreiten ist kaum einemmittelstaumlndischen Unternehmen moumlglich Eine per-manente Nutzung externer Forschungsergebnisse

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Die folgenden Informationen ersetzen keine Rechts -beratung Die folgenden Hinweise greifen vielmehrdie wichtigsten Fragen zur Organisation und zurRechtsform einer Kooperation auf und sollen eineOrientierungshilfe sein Zu konkreten Vertragsfragenoder zur Entscheidung fuumlr oder gegen eine be stim mteRechtsform sollten die Partner unbedingt mit ihremRechtsanwalt undoder Steuerberater sprechen

Kooperations-VereinbarungPartner-Unternehmen koumlnnen prinzipiell ohne jegli-che formale Regelung zusammenarbeiten Auchheute noch gilt in vielen Faumlllen zwischen Unter neh -mern der Handschlag als Besie gelung einer Koope -rations-Vereinbarung Erwaumlgens wert ist dies aller-dings nur fuumlr uumlberschaubare kurzfristige Projekte

Generell gilt Vor allem fuumlr laumlngerfristige Koo pe -rationen sollten die Partner unbedingt eine schriftli-che Kooperations-Vereinbarung aufsetzen insbeson-dere dann wenn Leistungen zu erbringen sind oderwenn Geld zwischen den beteiligten Unternehmenflieszligt Diese Vereinbarung sollte die Rechte undPflichten jedes Partners festschreiben Dies ist wich-tig

3 um Missverstaumlndnisse zu vermeiden Die Schrift -form bdquozwingtldquo zu einer praumlzisen Formulierungder Inhalte der Vereinbarung

3 fuumlr den Fall dass einem der Vertragspartneretwas zustoumlszligt Dann sollten im Sinne des gemein-samen Projektes und zum Schutz der Hinter blie -benen (Familienangehoumlrige und Mitarbeiter) dieVerhaumlltnisse klar dokumentiert sein

3 fuumlr den Fall dass sich die Partner eines Tages nichtmehr so gut vertragen Dann sollte der In halt dergetroffenen Kooperations-Verein ba rung klarfestgehalten und auch eine Regelung vorgesehensein wie die Kooperation beendet werden kann

Eine Kooperations-Vereinbarung muss nicht mit juris-tischen Spitzfindigkeiten gespickt und uumlber viele

Seiten aufgeblaumlht sein Oft genuumlgen pro Absatzwenige Saumltze Sie sollte folgende Punkte enthalten

3 Uumlberschrift

3 Die Vertragsparteien mit Adresse und Vertreter

3 Beschreibung des Gegenstands der Kooperation

3 Rechte der Vertragsparteien

3 Pflichten der Vertragsparteien ua AufgabenZahlungsverpflichtungen

3 Ggf Ergebnisberechnung und -verteilung

3 Regelung bei Meinungsverschiedenheiten

3 Vertragsbeginn -dauer und -kuumlndigung

3 Regelung der Folgen bei Beendigung desVertrags

3 Gerichtsstand

3 Ort Datum Parteien und Namen derUnterzeichner Unterschriften

Besonders zu beachten sind bei Kooperations-Verein -barungen die bestehenden gesetzlichen RegelungenDiese koumlnnen im Ausland ganz anders sein als inDeutschland So sind z B Auflagen und Vorschriftenzum Schutz der Menschen und der Umwelt ebenso zubeachten wie die Gesetze gegen unlauteren Wett be -werb die sich in anderen Laumlndern vom deutschenRecht unterscheiden koumlnnen Bei Vertraumlgen die einSchutzrecht zum Gegenstand haben (z B Patent) istdie Regelung von Schutzrechtsverletzungen durchDritte und deren Abwehr ein wichtiger Punkt Hierist auch festzuhalten welche Pflichten dem Schutz -rechtsgeber und welche dem Schutzrechtsnehmerobliegen

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Recht

3 Uumlbersicht Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung

3 Uumlbersicht Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 35 bdquoRecht und Vertraumlgeldquo

3 BMJ Gesetz gegen Wettbewerbsbeschraumlnkungen

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

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Recht

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(Rechts)formen

Die Zusammenarbeit in einer Kooperation kann inverschiedenen Formen stattfinden Welche Formman waumlhlt haumlngt vor allem von folgenden Fragenab

3 Welche Ziele hat die Kooperation

3 Wie lange soll die Kooperation dauern

3 Wie viele Kooperationspartner sollen sich an derKooperation beteiligen

3 Mit welchem Image soll die Kooperations-Gemeinschaft gegenuumlber AuftraggebernKunden Banken usw auftreten

3 Welchen Einfluss sollen die Kooperations-Partnerauf Entscheidungen nehmen koumlnnen

3 Welchen finanziellen Aufwand wollen diePartner auf sich nehmen (z B Kapitaleinlage)

3 Wie soll die Haftung geregelt sein

Kooperationsformen (Beispiele)

BietergemeinschaftArbeitsgemeinschaftBietergemeinschaften sind sinnvoll wenn sich ver-schie dene kleinere Unternehmen fuumlr einen groumlszligerenAuftrag (z B Bau eines Buumlrogebaumludes) bewerben wol-len Eine Bietergemeinschaft ist immer zeitlich befris-tet bis zur Auftragsvergabe durch den AuftraggeberWird der erwuumlnschte Auftrag an die Gemeinschafterteilt wird aus der Bietergemeinschaft eine Ar beits -gemeinschaft (ARGE) Sie beginnt mit der Auftrags -erteilung und endet mit dem Ablauf der Gewaumlhr leis -tung Achtung Die Bietergemeinschaft sollte eineschriftliche Vereinbarung daruumlber treffen bei Auf -trags vergabe den Auftrag gemeinschaftlich auszu -fuumlh ren Andernfalls besteht die Gefahr dass ein Part -ner der Bietergemeinschaft bdquoabspringtldquo und der ver-bleibende Partner daraufhin nicht mehr in der Lageist den Auftrag allein zu bewaumlltigen

InteressengemeinschaftStrategische AllianzIn einer strategischen Allianz verpflichten sich dieteilnehmenden Unternehmen in unternehmensstra-tegisch relevanten Bereichen (z B Einkauf VertriebProduktion) zur Zusammenarbeit Ziele sind auchhier vor allem eine Risikoteilung groumlszligere Wett be -werbs faumlhigkeit und Wirtschaftlichkeit beider Partner

RechtsformenDie oben vorgestellten Kooperations-Formen habenin der Regel die Rechtsform einer Gesellschaft buumlrger-lichen Rechts (GbR) bzw BGB-Gesellschaft zuweilenauch ndash bei Kaufleuten - einer Offenen Handels gesell -schaft (OHG) Daruumlber hinaus gibt es die bei Koope -rationen weit verbreitete Genossenschaft Fuumlr Frei -beruf ler bietet sich auszligerdem die Partnerschafts ge -sell schaft an

Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR) Eine Kooperation in der sich die beteiligten Partnerdarauf festlegen ein bestimmtes Ziel zu erreichenund die nach auszligen hin (z B gegenuumlber Auftrag ge -bern Kunden) als eine Person auftritt wird damit inaller Regel zur Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR)Besondere Formalitaumlten sind nicht erforderlich sogareine muumlndliche Vereinbarung reicht wenn auch einschriftlicher Vertrag empfehlenswert ist Auftraumlgewerden an die GbR erteilt Anspruumlche an die GbR ge -stellt Dabei muss man wissen dass in einer GbR alleTeilhaberinnen und Teilhaber mit ihrem Privat ver -moumlgen haften Werden in der GbR Umsaumltze erzielt somuss hierfuumlr Umsatzsteuer entrichtet werden

Genossenschaften (eG)Die eingetragene Genossenschaft ist eine Rechtsformdie (laut Genossenschaftsgesetz) ihre Mitglieder beiihren wirtschaftlichen Unternehmungen foumlrdern sollDazu koumlnnen gehoumlren Einkauf ProduktionFerti gungVerkauf auf gemeinschaftliche Rechnung Auszligerdemkann die Genossenschaft auf gemeinschaftliche Rech -nung z B Maschinen zur gemeinschaftlichenNutzung anschaffen Diese Ziele koumlnnten grundsaumltz-lich auch durch jede andere Rechtsform erreicht wer-den Die Genossenschaft bietet ihren Mitgliedernallerdings einen relativ geringen buumlrokratischenAufwand (z B im Unterschied zur GmbH) und eineHaftungsbeschraumlnkung durch die Gesellschaft

Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)Die Partnerschaftsgesellschaft ist eine Rechtsform fuumlrAngehoumlrige der Freien Berufe die eigenverantwort-lich mit Partnern zusammen arbeiten wollen Sie istfuumlr Berufsgruppen gedacht denen die Rechtsformder GmbH verwehrt oder zu aufwaumlndig ist Damit istdie Partnergesellschaft eine attraktive Alternative zur

Recht16

GbR Vor allem die Haftung ist hier anders geregeltDie Partnerschaftsgesellschaft haftet mit ihremGeschaumlfts vermoumlgen und dem Privatvermoumlgen derGesellschafter fuumlr Fehler in der Berufsausuumlbung haf-tet jeweils nur der handelnde Partner Freiberuflerderen Haftung per Berufsgesetze und -verordnungenbeschraumlnkt ist muumlssen daruumlber hinaus eine Haft -pflicht versicherung abschlieszligen Die Gesellschaftmuss in das Partnerschaftsregister beim Amtsgerichteingetragen werden

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsformen

3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Rechtsformen

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 33 bdquoRechtsformenldquo

3 Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e V

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

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3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

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Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

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Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

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eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

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same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

23

Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

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Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

25

10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 2: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

RedaktionBundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit

PID Arbeiten fuumlr Wissenschaft und Oumlffentlichkeit GbR BerlinRegine Hebestreit Bernd Geisen

Mit freundlicher Unterstuumltzung des RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft eV

GestaltungPRpetuum GmbH Muumlnchen

BildnachweisDigital Vision

HerausgeberBundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit 11019 Berlinwwwbmwide

copyBMWi

StandNovember 2008

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft undTechnologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitikausgezeichnet worden Das Zertifikat wird vonder berufundfamilie eGmbH einer Initiative derGemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Gemeinsam staumlrker Kooperationen Begleitbroschuumlre zum eTraining bdquoGemeinsam staumlrker Kooperationenldquo

Mittelstandspolitik Existenzgruumlndungen Dienstleistungen

Inhalt

Einleitung 6

Kooperation Ja oder nein (siehe eTraining Lektion 1) 7

Kooperation Was ist das 7

Kooperationsfelder 8

Recht (siehe eTraining Lektion 2) 14

Kooperations-Vereinbarung 14

(Rechts)formen 15

Kooperationspartner (siehe eTraining Lektion 3) 17

Persoumlnliche Eigenschaften und Anforderungsprofile 17

Kooperationspartner finden 17

Kooperation gemeinsam vorbereiten 19

Konflikte ansprechen 21

Checklisten und Uumlbersichten 24

Kooperations-Grundsaumltze 24

10 typische Probleme bei Kooperationen 25

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierter Unternehmen 26

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest 28

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung 29

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen 32

Fragen an Ihren Kooperations-Partner 33

Hier gehts zum eTraining bdquoGemeinsam stark Kooperationenldquo

wwwexistenzgruenderde C Gruumlndungswerkstatt C Online-Training

Inhalt

4

5

6

waumlhlen und zu bewerten und vor allem begonnenePartnerschaften zu pflegen und zu erhalten Pro ble -me die allerdings derjenige verhindern kann derKooperationen gewissenhaft vorbereitet und dieProzesse der Zusammenarbeit nicht etwa dem Zufalluumlberlaumlsst

Bei richtiger Vorbereitung und sorgfaumlltiger ge -meinsamer Arbeit profitieren alle Beteiligten voneiner Kooperation Voraussetzung ist natuumlrlich dassder Ertrag der Zusammenarbeit houmlher ist als derAufwand dafuumlr Darum ist es wichtig zu wissen waseine Kooperation ausmacht wie sie auf den Weg ge -bracht werden kann und was dazu gehoumlrt um siezum Erfolg zu fuumlhren

Mit unserem eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKoo perationenldquo wollen wir zum Gelingen Ihres Koo -pera tions vorhabens beitragen Vielfaumlltige Aufgaben -stel lun gen Schaubilder Informationstexte und wei -terfuumlhrende Hintergrundinformationen vermittelnIhnen was Sie bei Ihren Vorbereitungen beachtensollten Ergaumlnzend dazu finden Sie in dieser Begleit -broschuumlre Texte Checklisten und Uumlbersichten

Viel Erfolg wuumlnscht Ihnen IhrBundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie

Einleitung

Es ist nicht leicht als junges Unternehmen auf demMarkt Fuszlig zu fassen und sich im Wettbewerb mitanderen Anbietern zu behaupten Sie koumlnnen IhreChancen aber moumlglicherweise entscheidend verbes-sern wenn Sie mit anderen Unternehmen kooperie-ren

Sinkende Preise fuumlr Produkte oder Dienst leistun -gen durch zunehmenden Wettbewerbsdruck zwin-gen kleine und mittlere Unternehmen rationeller zuarbeiten Das ist durch Kooperationen moumlglich AlsAntwort der bdquoKleinenldquo auf den Trend zu immer mehrGroszligunternehmen Auch steigt die Nachfrage nachkompletten Problemloumlsungen Kooperationen koumlnnenhelfen angestammte und begrenzte Leistungs pa -letten zu ergaumlnzen Sie buumlndeln die Spezialisie run gender Partner um allen Beteiligten zusaumltzliche Markt -chancen zu eroumlffnen Das ist nicht alles Da durch dassPartner vom Know-how der anderen lernen und pro -fitieren wird Kooperation fuumlr Unternehmen zumMe dium des wichtigen Wissenstransfers Ein ent -schei dender Vorteil der nicht zuletzt fuumlr Existenz -gruumlnderinnen und -gruumlnder von besondererBedeutung ist

Natuumlrlich ist nicht jede Kooperation von Erfolggekroumlnt Probleme gibt es immer wieder dabei Koo -pera tionen bdquoauf die Beine zu stellenldquo Partner auszu-

7

Kooperationen bieten eine gute Moumlglichkeit unter-nehmerische Chancen zu vergroumlszligern gleichzeitigaber auch die Risiken auf mehrere Schultern zu ver-teilen und damit fuumlr das einzelne Unternehmen zumindern Dennoch Trotz aller Notwendigkeiten undVorteile sind Kooperationen bei kleinen und mittle-ren Unternehmen nicht unbedingt beliebt Im Gegen -teil Auch wenn viele mittelstaumlndische Unterneh me -rinnen und Unternehmer der Ansicht sind dass Koo -perationen in der Tat die Wettbewerbsfaumlhigkeit ihresUnternehmens staumlrken wuumlrden so arbeiten in derPraxis doch deutlich weniger mit Partnern zusammen

An erster Stelle der Gegenargumente steht dieAngst davor die Unabhaumlngigkeit des eigenen Unter -nehmens zu verlieren Eine eher unbegruumlndete AngstEinige Unternehmen befuumlrchten zudem beim ThemaKooperation Beeintraumlchtigungen oder Schwerfaumlllig -keit durch einen vergroumlszligerten unternehmerischenApparat Dies sind ndash wenn uumlberhaupt ndash in aller Regeldie Auswirkungen falscher Planung und Ausfuumlhrungeiner Zusammenarbeit Sie muumlssen nicht sein Ganzabgesehen davon dass Kooperationen zu naumlchst ein-mal Veraumlnderungsbereitschaft verlangen Wer dieVorteile von Kooperationen erkennen und sich dafuumlrentscheiden will darf nicht bedingungslos auf uumlber-kommene Einzelkaumlmpfer-Devisen beharren Die Zeitenhaben sich geaumlndert Neue Wege fuumlhren (auch) zumErfolg

Kooperationen Was ist dasUnternehmenskooperationen koumlnnen ganz unter-schiedlicher Art sein vom Informationsaustauschzwischen zwei Geschaumlftsfuumlhrern bis hin zur Gruumln dungeines eigenen Unternehmens fuumlr einen be stimmtenKooperationszweck Im Allgemeinen geht es fuumlrkleine und mittlere Unternehmen (KMU) um drei ver-schiedene Moumlglichkeiten der Zusammenarbeit

3 KMU mit KMU

3 KMU mit Groszligunternehmen

3 KMU mit anderen Partnern (z B Forschungs -einrich tungen)

Typisch fuumlr Kooperationen sind dabei folgendeMerkmale

Die Partner

3 beteiligen sich freiwillig an einer Zusammen -arbeit

3 verfolgen ein gemeinsames Ziel

3 koumlnnen rechtlich und in den nicht betroffenenUnternehmensbereichen auch wirtschaftlichselbstaumlndig bleiben Teile der eigenen Aufgaben(z B Einkauf Werbung Vertrieb) werden in dieKooperations-Partnerschaft eingebracht

3 profitieren wirtschaftlich von der Kooperation

Kooperation auf gleicher StufeDie Partnerunternehmen koumlnnen aus derselben Bran -che stammen dasselbe Produkt produzieren und imRahmen der Kooperation z B gemeinsam einkaufenSie koumlnnen auch aus unterschiedlichen Branchenstammen und ihr jeweiliges Leistungsangebot er -gaumlnzen (zB als Vertriebsgemeinschaft) Eine solchebdquohorizontale Kooperationldquo dient dem Zweck dieMarktposition der beteiligten Partner zu staumlrken

Kooperation auf einander folgenden StufenDie Partnerunternehmen koumlnnen auch von un ter -schiedlichen und aufeinander folgenden Pro duk -tions- oder Handelsstufen stammen Eine solche bdquover-tikale Kooperationldquo dient dazu Beschaffung Auf trauml geoder Absatz sicherzustellen Beispiel Koo perationzwischen Erzeugern oder Produzenten von WarenLieferanten Vertriebsunternehmen usw

Vorteile einer KooperationZusammengefasst dienen Kooperationen dazu

3 Ablaumlufe im Unternehmen zu rationalisieren

3 Synergien zwischen den beteiligten Partnern zunutzen

3 Ressourcen zu buumlndeln

3 Risiken zu verteilen und zu mindern

Uumlber alle Vorteile hinweg sollte man sich dennoch vorAugen halten dass eine Kooperation den bdquonormalenldquoUnternehmensalltag veraumlndert Es gibt durchausmoumlgliche Nachteile einer Kooperation (oder zumin-dest die Angst davor dass diese Nachteile eintretenkoumlnnten) Vor- und Nachteile muumlssen sorgfaumlltig ge -geneinander abgewogen werden

Kooperationen Ja oder nein

Kooperationen Ja oder nein8

Moumlgliche Nachteile

3 Aufgabe (eines Teils) der Selbstaumlndigkeit hiersollte man sorgfaumlltig pruumlfen ob man dazu bereitist

3 Laumlngerekomplizierte Abstimmungsprozesse(zumindest in der Anfangsphase)

3 Zusaumltzliche Aufgaben In kleineren Unter neh menwerden Kooperations-Leistungen parallel zumTagesgeschaumlft erbracht (z B Gewaumlhr leis tun genauch fuumlr Arbeiten des Partners) wichtig ist dassdie verfuumlgbare Arbeitszeit fuumlr anfallende Koo pe -rations-Aufgaben sowie die damit entstehendenKosten und der Kooperations-Nutzen in einemvernuumlnftigen (rentablen) Verhaumlltnis stehen

3 Keine alleinige Nutzung der entstehendenProdukt-Prozessinnovationen

3 Keine alleinige Nutzung der erzielten Gewinnehier sollte sich aber auch jeder fragen ob der Ge -winn ohne Partner uumlberhaupt entstanden waumlre

3 Verlust der Motivation der Beschaumlftigten wenndie Identifikation mit dem eigenen Unterneh menverloren geht dem kann aber durch eine fruumlhzei-tige Information und Einbindung der Be trof fe nenentgegengewirkt werden

Grenzen der KooperationEine Kooperation

3 kann keinen Erfolg bei den gemeinsamenVorhaben garantieren

3 schlieszligt unternehmerisches Risiko nicht automa-tisch aus

3 ist kein Ausgleich fuumlr Manage mentschwaumlchen

3 ist nicht dazu geeignet schwache Unternehmenzu sanieren

3 kann nicht die strategische Ausrichtung einesUnternehmens sein sondern durch strategischeZiele ergeben sich Kooperations-Potenziale

Weitere Informationen3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 11 bdquoKooperationenldquo

3 Uumlbersicht Kooperations-Grundsaumltze

3 Uumlbersicht 10 typische Probleme bei Kooperationen

3 DIHK-Publikation bdquoMit Kooperationen zum Erfolgldquo

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

wwwexistenzgruenderde

Kooperationsfelder

Kooperationsfeld EinkaufBeschaffung

Einkaufs-Kooperationen sind besonders wirksameInstrumente wenn es darum geht die Leistungs- undWettbewerbsfaumlhigkeit eines Unternehmens zu ver-bessern durch Einsparung von Zeit und Geld Vielekleine und mittlere Handels-Unternehmen haumlttenz B ohne den gemeinschaftlichen Einkauf am Marktkeine Chance Nur so erhalten sie bei den Lieferantenvergleichbar guumlnstige Preiskonditionen wie Groszlig -unternehmen Gemeinsam beauftragte professionellund vollzeitbeschaumlftigte Einkaumlufer koumlnnen eine grouml-szligere Anzahl von Quellen pruumlfen und damit eine grouml-szligere Vielfalt von Waren ins Sortiment bringen alsdies ein einzelner Haumlndler fuumlr seinen eigenen Bedarfkoumlnnte Einkaufs-Kooperationen des Handels derIndustrie und des Handwerks sind moumlglich durch

3 Einkaufs-Gemeinschaften im Einzelhandel

3 Gemeinschaftliche Ausschreibungen

3 Nutzung von Marktplaumltzen im Internet

Vorteile bei EinkaufBeschaffung

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

Kooperationsfeld Vertrieb

Vertriebs-Kooperationen gehoumlren zu den haumlufigstenKooperations-Formen Im Vertrieb lassen sich folgen -de Aufgabengebiete unterscheiden in denen eineKooperation moumlglich ist

3 Verkauf

3 Werbung

3 Service Kundendienst

Ob Kooperationen in einem in mehreren oder sogarallen Bereichen moumlglich und sinnvoll sind haumlngt vomEinzelfall ab Mehrere Bereiche zu kombinieren kannoft schon allein deshalb erforderlich sein weil sich einAusgleich der Vorteile fuumlr alle Partner durch die Koo -peration auf einem einzigen Gebiet nicht erzielenlaumlsst So ist es beispielsweise haumlufig der Fall dass der

i

9

eine Partner uumlber eine staumlrkere Verkaufsorganisationverfuumlgt der andere dagegen uumlber einen staumlrkerenKundendienst oder uumlber besser qualifizierte Verkaufs -foumlrderer Vertriebs-Kooperationen sind moumlglichdurch

3 Kooperation innerhalb eines Landes z B ein suumld-deutsches Unternehmen vertritt ein norddeut-sches Unternehmen regional

3 Kooperation mit Partnern im Ausland

3 Ein Unternehmen im Ausland vertreibt dieProdukte eines deutschen Unternehmens

3 Ein deutsches Unternehmen vertreibt dieProdukte eines auslaumlndischen Partners inDeutschland

3 Kooperation mit Unternehmen die andereAbsatzwege erschlieszligen

Vertrieb VerkaufDer Erfolg eines Unternehmens haumlngt letztendlichdavon ab wie viele seiner Produkte oder wie oft esseine Leistungen verkaufen kann Das bedeutet Jevielfaumlltiger die Kontaktmoumlglichkeiten mit potenziel-len Kunden sind desto besser Verkaufs-Koopera tio -nen die genau dazu beitragen sollen sind moumlglichdurch

3 Nutzung gemeinsamer Ausstellungs- undVerkaufsraumlume

3 Gemeinsame Vertriebsgesellschaften

3 Gemeinsame Niederlassungen oder Vertreter -staumlbe

3 Verkauf unter einer gemeinsamen Marke

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derVertriebsmannschaft

3 Transport- und Lagergemeinschaften

3 BietergemeinschaftenArbeitsgemeinschaftenbei komplexen Ausschreibungen oder Auftraumlgen

3 Bezug von Produkten und Dienstleistungen vonDritten und Verkauf unter gemeinsamer Marke

3 Verkauf von baugleichen Produkten unterneuem Namen

3 Gemeinschaftliche Marktplaumltze im Internet

Vorteile beim Verkauf

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Kosteneinsparung bei Marketing VertriebLogistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb WerbungWerbeaktivitaumlten sind meist kostspielig Daher wirdKosten sparende Gemeinschaftswerbung immerwichtiger Das gilt vor allem fuumlr die Finanzierung undRisikoteilung bei internationalen Marketings trate -gien Es geht aber nicht allein bdquoums Geldldquo Mit ent-scheidend ist ein groumlszligeres Marketing-Potenzial daeinzelbetriebliche Staumlrken (Werbe-Know-how Er fah -rung bei der Erschlieszligung auslaumlndischer Maumlrk teVertriebspersonal) zusammengefuumlhrt und genutztwerden koumlnnen Kooperationen in Sachen Werbungsind moumlglich durch

3 Marketingaktivitaumlten die alleine nicht finanziertwerden koumlnnen (z B Fernsehwerbung)

3 Gemeinsame Verkaufsfoumlrderungsaktionen(z B Messen Video- und Tonbildschauen)

3 Werbung zur gemeinschaftlichen Bedarfs -weckung (z B fuumlr Holz Fleischwaren regionaleProdukte)

Vorteile bei Werbung

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb Service KundendienstGewaumlhrleistungen fuumlr gelieferte Produkte und er -brach te Leistungen Service und Kundendienst wer-den zunehmend zu Wettbewerbs entscheidendenMerkmalen eines Unternehmens In vielen Faumlllenwird der Kaufentscheid heute nicht nach dem Preissondern nach der Verfuumlgbarkeit und Qualitaumlt desKundendienstes getroffen Dieser Service erfordertaber dass ein Unternehmen uumlber eine ausreichendeAnzahl von qualifizierten Mitarbeitern und Fahr -zeugen verfuumlgt Und wenn es daruumlber verfuumlgt so istnicht gewaumlhrleistet dass diese tatsaumlchlich immer aus-gelastet sind Umgekehrt gilt Es gibt fuumlr jedes Service-Team immer wieder Belastungsspitzen Und im Som -

Kooperationen Ja oder nein10

3 Benchmarkingaktivitaumlten innerhalb eines Koo -perations-Verbundes z B durch Arbeitskreisedie fachspezifische Informationen und Erfah run -gen austauschen

Vorteile bei Beschaffung und Auswertung vonInformationen

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Akquise und Aus -fuumlhrung von Komplettauftraumlgen

Kunden erwarten zunehmend komplette Problem -loumlsungen mit weit reichenden Servicepaketen alsbdquoDienstleistungen aus einer Handldquo Den meisten klei-nen und mittleren Unternehmen ist dies im Allein -gang nicht moumlglich Um im Wettbewerb nicht insHintertreffen zu geraten koumlnnen sie ihr Leistungs -spektrum z B durch eine Kooperation erweiternAuf diese Weise koumlnnen sie sich dann um groumlszligereAuf traumlge bewerben und mit groszligen Wettbewerbernkonkurrieren Dabei spielt es fuumlr die Kunden in derRegel keine Rolle ob der Auftrag von einem Betrieballein oder von mehreren gemeinsam uumlbernommenwird Kooperationen fuumlr Komplettauftraumlge sind moumlg-lich durch

3 Bietergemeinschaften

3 Arbeitsgemeinschaften

3 Joint Ventures

3 Virtuelle Unternehmen

Vorteile bei Akquise und Ausfuumlhrung vonKomplettauftraumlgen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

mer muss fuumlr Urlaubsvertretungen gesorgt werdenEine Kundendienst-Kooperation hilft einerseits dieService-Kosten zu senken Andererseits ermoumlglichtsie bei einem erforderlichen Einsatz schnell zu reagie -ren und bringt dem Unternehmen damit einenImage-Bonus Kundendienst-Kooperationen sindmoumlglich durch

3 Uumlbernahme von fachspezifischen Kundendienst-Auftraumlgen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations partnerin bestimmten Regionen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations part nerzu bestimmten Zeiten (z B Urlaubs vertretung)

3 Gemeinsame Kunden-Beratungsstellen

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derService mannschaft

Vorteile bei ServiceKundendienst

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Beschaffung undAuswertung von Informationen

Marktforschung und Markterkundung sind wichtigeMittel der Absatzplanung Sie liefern wichtige Markt -daten z B uumlber Verbrauchergewohnheiten Werbe -moumlglichkeiten neue Maumlrkte Aber Welches kleineoder mittlere Unternehmen kann es sich leisten alleinein Marktforschungsunternehmen mit einer Markt -studie zu beauftragen Was einem einzelnen Auf trag -geber zu teuer ist mag fuumlr eine Kooperations ge mein -schaft erschwinglich werden Dasselbe gilt fuumlr dieBeobachtung der konjunkturellen und strukturellenVeraumlnderungen mittels Konjunktur- und Struktur -analysen fuumlr Betriebs- und Branchenvergleiche oderdas Aufstellen von branchenspezifischen Kalkula -tions richtlinien zur Preisermittlung Kooperationenzur gemeinschaftlichen Beschaffung von Informa tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Finanzierung von Forschungs -aktivitaumlten oder -auftraumlgen durch eine Gruppevon Unternehmen

11

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

KooperationsfeldProduktionFertigung

Vorrangiges Ziel einer Produktions-Kooperation ist esdie Produktionskosten der beteiligten Unter neh menzu senken Dies kann geschehen indem sich Unter neh -men anfallende Kosten teilen z B durch die Herstel -lung groumlszligerer Mengen bestimmter Teile bzw die Ver -meidung unrentabler Kleinserien auszligerdem durchdie Aufteilung von Fixkosten z B fuumlr teure Maschinenoder gemeinsame Werkzeuge Wichtig ist aber auchdie Moumlglichkeit unnoumltige Kosten (z B durch denStillstand von Produktionsanlagen) zu vermeiden

Daruumlber hinaus bietet eine Produktions-Koope ra -tion die Chance flexibel zu reagieren wenn es z Bbei guter Auftragslage zu Produktions-Engpaumlssen imeigenen Unternehmen kommen sollte Nicht uumlberse-hen werden sollte die Chance eine bessere Produkt -qualitaumlt zu erzielen indem die Produktions erfah run -gen aller beteiligten Betriebe zusammengefuumlhrt wer-den Vorsicht ist aber vor dem Aufbau von Uumlberkapa-zitaumlten (durch Produktions-Auftraumlge des Partners)und davor geboten Fertigungs-Know-how durch dieAusgliederung zu verlieren Produktions-Koopera tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Anschaffung und Nutzung bestim -mter Produktionsanlagen (z B teure Spezial -maschi nen)

3 Gemeinsame Fertigung bestimmter Teile

3 Gleichmaumlszligige Auslastung der Produktions anlagen

3 Abbau von Beschaumlftigungsspitzen durch Koope -ra tion mit anderen Unternehmen hier ist ein ho -hes Maszlig an Vertrauen zwischen den beteiligtenUnternehmen erforderlich da die Gefahr sehrgroszlig ist dass Kunden abgeworben und uumlbernom-men werden

3 Spezialisierung und damit rationellere Fertigungbei houmlherem Qualitaumltsstandard

3 Gegenseitigen Austausch von Spezialarbeiten(z B Schweiszligarbeiten gegen Dreharbeiten)

3 Austausch von Spezialisten fuumlr Wartungsarbeiten

3 Gemeinsame Ab- und Verpackung

3 UnternehmensuumlbergreifendenInformationsaustausch mit Lieferanten Kundentechnischen Instituten usw

3 Aufbau gemeinsamer Informationsstellen undDatenbanken fuumlr die Produktion

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung von Pro -duktionsmitarbeitern

3 Gemeinsame Abfallbeseitigung als heute beson -ders kostenintensive Aufgabe der meisten Unter -nehmen

Vorteile bei ProduktionFertigung

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (groumlszligere Stuumlck zahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Verwaltung

Nicht jedes Unternehmen muss eigene Verwaltungs -mitarbeiter einstellen und finanzieren Das gilt vorallem fuumlr kleine Unternehmen oder Existenzgruumlnderdie (noch) wenige oder uumlberschaubare Auftrags-Umfaumlnge bearbeiten Verwaltungs-Kooperationensind moumlglich durch

3 Gemeinsame Buumlroorganisation (z B EmpfangTelefonzentrale Sekretariat)

3 Gemeinsames Rechnungswesen (z B zentraleBuchstellen)

3 Gemeinsame EDV-Anlagen

3 Gemeinsame Entwicklung von Software-Pro -grammen fuumlr das Rechnungswesen usw

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung der Ver -wal tungsangestellten

3 Inkassogemeinschaften in vielen kleinen undmittleren Unternehmen wird im Alltag nur nach-laumlssig uumlberpruumlft ob ausstehende Rechnungenbezahlt sind und das Inkasso wird bdquonebenherldquobetrieben der Auftrag ist erledigt die Rechnung

Kooperationen Ja oder nein12

3 Gemeinsame Anschaffung von Lehrmitteln(z B Computer Based Training Software)

Vorteile bei PersonalplanungAus- undFortbildung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Forschung undEntwicklung

Jedes Unternehmen muss seine Produkte und Leis tun -gen regelmaumlszligig erneuern und den neuen Markterfor -dernissen anpassen Die besondere Innovations faumlhig -keit und Flexibilitaumlt zaumlhlen zu den wichtigsten bdquoCha -rak tereigenschaftenldquo des Mittelstands For schungs-und Entwicklungs-Kooperationen staumlrken die Leis -tungs faumlhigkeit der beteiligten Unternehmen und er -moumlglichen ihnen in dem sich verschaumlrfenden Wett -bewerb zu bestehen Bei Know-how-Kooperationenwerden Synergieeffekte besonders deutlich Dies giltsowohl fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuer Pro -dukte als auch fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuerAnwendungen und Einsatzbereiche Forschungs- undEntwicklungs-Kooperationen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungs-Projekte mit Forschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Vergabe von FuE-Auftraumlgen anForschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Einrichtung von Forschungslaborsum neue Erzeugnisse Herstellungs- oder Arbeits -verfahren zu entwickeln

3 Gruumlndung eines neuen selbstaumlndigen Gemein -schaftsunternehmens fuumlr Forschung und Ent wick-lung dem auch die Herstellung des neu entwickel -ten Produkts uumlbertragen wird

3 Austausch von FuE-Ergebnissen untereinander

3 Austausch von FuE-Personal untereinander

Vorteile bei Forschung und Entwicklung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

geschrieben das Thema bdquovom Tischldquo die immernoch allzu langen Fristen vieler Zahlungen undauch die betraumlchtlichen voumllligen Zahlungs aus -faumllle belegen wie wichtig es ist dass das Inkassokonsequent betrieben wird vor allem fuumlr kleinereUnternehmen mit wenig Personal bietet sich anInkassogemeinschaften mit weiteren Unterneh -men zu bilden

Vorteile bei Verwaltung

3 Senkung der Personalkosten

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

Kooperationsfeld Personal -planungAus- und Fortbildung

Eine der draumlngendsten Aufgaben der Zukunfts siche -rung fuumlr kleine und mittlere Unternehmen ist die Per -sonalentwicklungsplanung und ndash damit verknuumlpft ndashdie betriebliche Bildungsarbeit Nicht jedes Unter neh-men kann die groszlige Zahl von Mitarbeitern fest ein stel-len die es ndash in Zeiten einer Spitzenbelastung ndash brauchtNicht jedes Unternehmen kann sich daruumlber hinausdie Fachkraumlfte leisten die es benoumltigt Und nicht jedesUnternehmen ist in der Lage eine fachlich ausgewo-gene betriebliche Bildungsarbeit allein bdquoauf die Beinezu stellenldquo Eine schwierige Aufgabenstellung diegleichzeitig gute Ansatzpunkte fuumlr Kooperationenbie tet Gemeinschaftliche Personalplanung sowie Aus-und Fortbildungs-Kooperation sind moumlglich durch

3 Austausch von Personal (z B zur Abdeckung vonArbeitsspitzen)

3 Einrichtung und Durchfuumlhrung gemeinsamerSeminare Kurse usw (z B gemeinschaftlicheSchulung des Verkaufspersonals in WarenkundeFortbildungen fuumlr Fuumlhrungskraumlfte)

3 Errichtung und Unterhaltung gemeinsamerLehrwerkstaumltten und Ausbildungsstaumltten

3 Gemeinsame Einstellung von Lehrkraumlften bzwAusbildern (weitere Informationen bei derBundesanstalt fuumlr Arbeitden Kammern)

3 Gemeinsame Erarbeitung von generellen undbetriebs- wie kooperationsspezifischen Aus- undWeiterbildungsprogrammen gegebenenfallsauch von Umschulungsmaszlignahmen

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und Technologien ist notwendig Diesen Prozess giltes systematisch zu organisieren und zu entwickelnJahr fuumlr Jahr werden auf dem internationalen Lizenz -markt mehrere Tausend neue Produkte und Techno -lo gien zum Kauf oder zur Nutzung angeboten Dazukommt eine Vielzahl von Forschungsergebnissen undneuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die wiede-rum die Basis fuumlr neue Produkte und Technologiensind Untersuchungen der letzten Jahre beweisendass die Inanspruchnahme unternehmensfremdenWissens wesentlich zum Erfolg und zur Wett bewerbs -faumlhigkeit von Unternehmen beitraumlgt Lizenzgeschaumlftesind sinnvoll

3 Als Instrument fuumlr den Markteintritt zur Er -schlieszligung und zur Sicherung von Export -maumlrkten

3 Als Instrument zur Staumlrkung der Wettbewerbs -kraft des Unternehmens um neue Ideen undTechnologien zur Entwicklung von Produktenoder zur Effizienzsteigerung in der Produktionheranzuziehen

3 Als Instrument zur Nutzung von im Unter neh -men vorhandenen Ressourcen (Know-how)

Vorteile von Lizenzen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsfelder

3 Checkliste Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

3 Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen eV

3 Netzwerk Elektronischer Geschaumlftsverkehr Kooperationen

3 Netzwerk Elektronischer GeschaumlftsverkehrbdquoBeschaffungskooperationenldquo

3 DIHK-Publikation bdquoForschungs- und Entwicklungs- kooperationenldquo Bestellfunktion

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

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3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesse rung der Qualitaumlt

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

ForschungskooperationenZusammenarbeit mit ForschungseinrichtungenVorteilhaft ist dass hier gut ausgestattete Labors zur Verfuumlgungstehen und der Kontakt zu motiviertem Nachwuchs wissen -schaftlern hergestellt wird

Zusammenarbeit mit der Groszligindustrie Vorteilhaft ist die Beteiligung eines finanziell potenten Partnersder damit verbundene Zugang zu groszligen FuE-Abteilungen unddie damit einhergehende Anbahnung einer meist langjaumlhrigenZusammenarbeit Vorsicht aber vor moumlglichen buumlrokratischenStrukturen beim Partner vor denkbarem Verlust von sensiblenDaten und einer ggf einseitigen Auswertung der Forschungs- ergebnisse durch den groumlszligeren Kooperations-Partner Wichtigist alle Fragen von Geheimhaltung und Haftung in einem Vertragzu klaumlren den Personenkreis mit Zugang zu Daten zu begrenzen

und das Recht an den Ergebnissen von Forschung und Ent wick -lung vertraglich zu fixieren

Zusammenarbeit mit anderen MittelstaumlndlernVorteilhaft sind eine eher aumlhnliche Firmenkultur und vergleich-bare Interessen Vorsicht aber vor drohendem Know-how-Abflusswenn ein Partner auf Grund eines finanziellen oder personellenEngpasses bdquoaussteigenldquo muss Wichtig ist daher eine Geheim -haltungsklausel zu vereinbaren und den Forschungsgegenstandgenau zu definieren

Lizenzen

Die Lizenznahme ist kein klassisches Kooperations-Feld Im Falle von Kooperationen mittels Lizenzenerhaumllt ein Unternehmen vom Erfinder oder Schutz -rechtinhaber eines bestimmten Produktes das recht-lich geschuumltzt ist die Erlaubnis (Lizenz) dieses zu pro-duzieren Dies gilt hauptsaumlchlich fuumlr Patente Ge -brauchsmuster Warenzeichen oder Geschmacks mus -ter Das Unternehmen muss seinerseits eine Gebuumlhran den Lizenzgeber entrichten

Hintergrund Den unternehmerischen Wettbewerballein mit den Ergebnissen der eigenen Forschungund Entwicklung zu bestreiten ist kaum einemmittelstaumlndischen Unternehmen moumlglich Eine per-manente Nutzung externer Forschungsergebnisse

O

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Die folgenden Informationen ersetzen keine Rechts -beratung Die folgenden Hinweise greifen vielmehrdie wichtigsten Fragen zur Organisation und zurRechtsform einer Kooperation auf und sollen eineOrientierungshilfe sein Zu konkreten Vertragsfragenoder zur Entscheidung fuumlr oder gegen eine be stim mteRechtsform sollten die Partner unbedingt mit ihremRechtsanwalt undoder Steuerberater sprechen

Kooperations-VereinbarungPartner-Unternehmen koumlnnen prinzipiell ohne jegli-che formale Regelung zusammenarbeiten Auchheute noch gilt in vielen Faumlllen zwischen Unter neh -mern der Handschlag als Besie gelung einer Koope -rations-Vereinbarung Erwaumlgens wert ist dies aller-dings nur fuumlr uumlberschaubare kurzfristige Projekte

Generell gilt Vor allem fuumlr laumlngerfristige Koo pe -rationen sollten die Partner unbedingt eine schriftli-che Kooperations-Vereinbarung aufsetzen insbeson-dere dann wenn Leistungen zu erbringen sind oderwenn Geld zwischen den beteiligten Unternehmenflieszligt Diese Vereinbarung sollte die Rechte undPflichten jedes Partners festschreiben Dies ist wich-tig

3 um Missverstaumlndnisse zu vermeiden Die Schrift -form bdquozwingtldquo zu einer praumlzisen Formulierungder Inhalte der Vereinbarung

3 fuumlr den Fall dass einem der Vertragspartneretwas zustoumlszligt Dann sollten im Sinne des gemein-samen Projektes und zum Schutz der Hinter blie -benen (Familienangehoumlrige und Mitarbeiter) dieVerhaumlltnisse klar dokumentiert sein

3 fuumlr den Fall dass sich die Partner eines Tages nichtmehr so gut vertragen Dann sollte der In halt dergetroffenen Kooperations-Verein ba rung klarfestgehalten und auch eine Regelung vorgesehensein wie die Kooperation beendet werden kann

Eine Kooperations-Vereinbarung muss nicht mit juris-tischen Spitzfindigkeiten gespickt und uumlber viele

Seiten aufgeblaumlht sein Oft genuumlgen pro Absatzwenige Saumltze Sie sollte folgende Punkte enthalten

3 Uumlberschrift

3 Die Vertragsparteien mit Adresse und Vertreter

3 Beschreibung des Gegenstands der Kooperation

3 Rechte der Vertragsparteien

3 Pflichten der Vertragsparteien ua AufgabenZahlungsverpflichtungen

3 Ggf Ergebnisberechnung und -verteilung

3 Regelung bei Meinungsverschiedenheiten

3 Vertragsbeginn -dauer und -kuumlndigung

3 Regelung der Folgen bei Beendigung desVertrags

3 Gerichtsstand

3 Ort Datum Parteien und Namen derUnterzeichner Unterschriften

Besonders zu beachten sind bei Kooperations-Verein -barungen die bestehenden gesetzlichen RegelungenDiese koumlnnen im Ausland ganz anders sein als inDeutschland So sind z B Auflagen und Vorschriftenzum Schutz der Menschen und der Umwelt ebenso zubeachten wie die Gesetze gegen unlauteren Wett be -werb die sich in anderen Laumlndern vom deutschenRecht unterscheiden koumlnnen Bei Vertraumlgen die einSchutzrecht zum Gegenstand haben (z B Patent) istdie Regelung von Schutzrechtsverletzungen durchDritte und deren Abwehr ein wichtiger Punkt Hierist auch festzuhalten welche Pflichten dem Schutz -rechtsgeber und welche dem Schutzrechtsnehmerobliegen

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Recht

3 Uumlbersicht Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung

3 Uumlbersicht Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 35 bdquoRecht und Vertraumlgeldquo

3 BMJ Gesetz gegen Wettbewerbsbeschraumlnkungen

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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Recht

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(Rechts)formen

Die Zusammenarbeit in einer Kooperation kann inverschiedenen Formen stattfinden Welche Formman waumlhlt haumlngt vor allem von folgenden Fragenab

3 Welche Ziele hat die Kooperation

3 Wie lange soll die Kooperation dauern

3 Wie viele Kooperationspartner sollen sich an derKooperation beteiligen

3 Mit welchem Image soll die Kooperations-Gemeinschaft gegenuumlber AuftraggebernKunden Banken usw auftreten

3 Welchen Einfluss sollen die Kooperations-Partnerauf Entscheidungen nehmen koumlnnen

3 Welchen finanziellen Aufwand wollen diePartner auf sich nehmen (z B Kapitaleinlage)

3 Wie soll die Haftung geregelt sein

Kooperationsformen (Beispiele)

BietergemeinschaftArbeitsgemeinschaftBietergemeinschaften sind sinnvoll wenn sich ver-schie dene kleinere Unternehmen fuumlr einen groumlszligerenAuftrag (z B Bau eines Buumlrogebaumludes) bewerben wol-len Eine Bietergemeinschaft ist immer zeitlich befris-tet bis zur Auftragsvergabe durch den AuftraggeberWird der erwuumlnschte Auftrag an die Gemeinschafterteilt wird aus der Bietergemeinschaft eine Ar beits -gemeinschaft (ARGE) Sie beginnt mit der Auftrags -erteilung und endet mit dem Ablauf der Gewaumlhr leis -tung Achtung Die Bietergemeinschaft sollte eineschriftliche Vereinbarung daruumlber treffen bei Auf -trags vergabe den Auftrag gemeinschaftlich auszu -fuumlh ren Andernfalls besteht die Gefahr dass ein Part -ner der Bietergemeinschaft bdquoabspringtldquo und der ver-bleibende Partner daraufhin nicht mehr in der Lageist den Auftrag allein zu bewaumlltigen

InteressengemeinschaftStrategische AllianzIn einer strategischen Allianz verpflichten sich dieteilnehmenden Unternehmen in unternehmensstra-tegisch relevanten Bereichen (z B Einkauf VertriebProduktion) zur Zusammenarbeit Ziele sind auchhier vor allem eine Risikoteilung groumlszligere Wett be -werbs faumlhigkeit und Wirtschaftlichkeit beider Partner

RechtsformenDie oben vorgestellten Kooperations-Formen habenin der Regel die Rechtsform einer Gesellschaft buumlrger-lichen Rechts (GbR) bzw BGB-Gesellschaft zuweilenauch ndash bei Kaufleuten - einer Offenen Handels gesell -schaft (OHG) Daruumlber hinaus gibt es die bei Koope -rationen weit verbreitete Genossenschaft Fuumlr Frei -beruf ler bietet sich auszligerdem die Partnerschafts ge -sell schaft an

Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR) Eine Kooperation in der sich die beteiligten Partnerdarauf festlegen ein bestimmtes Ziel zu erreichenund die nach auszligen hin (z B gegenuumlber Auftrag ge -bern Kunden) als eine Person auftritt wird damit inaller Regel zur Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR)Besondere Formalitaumlten sind nicht erforderlich sogareine muumlndliche Vereinbarung reicht wenn auch einschriftlicher Vertrag empfehlenswert ist Auftraumlgewerden an die GbR erteilt Anspruumlche an die GbR ge -stellt Dabei muss man wissen dass in einer GbR alleTeilhaberinnen und Teilhaber mit ihrem Privat ver -moumlgen haften Werden in der GbR Umsaumltze erzielt somuss hierfuumlr Umsatzsteuer entrichtet werden

Genossenschaften (eG)Die eingetragene Genossenschaft ist eine Rechtsformdie (laut Genossenschaftsgesetz) ihre Mitglieder beiihren wirtschaftlichen Unternehmungen foumlrdern sollDazu koumlnnen gehoumlren Einkauf ProduktionFerti gungVerkauf auf gemeinschaftliche Rechnung Auszligerdemkann die Genossenschaft auf gemeinschaftliche Rech -nung z B Maschinen zur gemeinschaftlichenNutzung anschaffen Diese Ziele koumlnnten grundsaumltz-lich auch durch jede andere Rechtsform erreicht wer-den Die Genossenschaft bietet ihren Mitgliedernallerdings einen relativ geringen buumlrokratischenAufwand (z B im Unterschied zur GmbH) und eineHaftungsbeschraumlnkung durch die Gesellschaft

Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)Die Partnerschaftsgesellschaft ist eine Rechtsform fuumlrAngehoumlrige der Freien Berufe die eigenverantwort-lich mit Partnern zusammen arbeiten wollen Sie istfuumlr Berufsgruppen gedacht denen die Rechtsformder GmbH verwehrt oder zu aufwaumlndig ist Damit istdie Partnergesellschaft eine attraktive Alternative zur

Recht16

GbR Vor allem die Haftung ist hier anders geregeltDie Partnerschaftsgesellschaft haftet mit ihremGeschaumlfts vermoumlgen und dem Privatvermoumlgen derGesellschafter fuumlr Fehler in der Berufsausuumlbung haf-tet jeweils nur der handelnde Partner Freiberuflerderen Haftung per Berufsgesetze und -verordnungenbeschraumlnkt ist muumlssen daruumlber hinaus eine Haft -pflicht versicherung abschlieszligen Die Gesellschaftmuss in das Partnerschaftsregister beim Amtsgerichteingetragen werden

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsformen

3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Rechtsformen

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 33 bdquoRechtsformenldquo

3 Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e V

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

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Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

21

same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

23

Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

24

Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

25

10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 3: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

Gemeinsam staumlrker Kooperationen Begleitbroschuumlre zum eTraining bdquoGemeinsam staumlrker Kooperationenldquo

Mittelstandspolitik Existenzgruumlndungen Dienstleistungen

Inhalt

Einleitung 6

Kooperation Ja oder nein (siehe eTraining Lektion 1) 7

Kooperation Was ist das 7

Kooperationsfelder 8

Recht (siehe eTraining Lektion 2) 14

Kooperations-Vereinbarung 14

(Rechts)formen 15

Kooperationspartner (siehe eTraining Lektion 3) 17

Persoumlnliche Eigenschaften und Anforderungsprofile 17

Kooperationspartner finden 17

Kooperation gemeinsam vorbereiten 19

Konflikte ansprechen 21

Checklisten und Uumlbersichten 24

Kooperations-Grundsaumltze 24

10 typische Probleme bei Kooperationen 25

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierter Unternehmen 26

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest 28

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung 29

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen 32

Fragen an Ihren Kooperations-Partner 33

Hier gehts zum eTraining bdquoGemeinsam stark Kooperationenldquo

wwwexistenzgruenderde C Gruumlndungswerkstatt C Online-Training

Inhalt

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waumlhlen und zu bewerten und vor allem begonnenePartnerschaften zu pflegen und zu erhalten Pro ble -me die allerdings derjenige verhindern kann derKooperationen gewissenhaft vorbereitet und dieProzesse der Zusammenarbeit nicht etwa dem Zufalluumlberlaumlsst

Bei richtiger Vorbereitung und sorgfaumlltiger ge -meinsamer Arbeit profitieren alle Beteiligten voneiner Kooperation Voraussetzung ist natuumlrlich dassder Ertrag der Zusammenarbeit houmlher ist als derAufwand dafuumlr Darum ist es wichtig zu wissen waseine Kooperation ausmacht wie sie auf den Weg ge -bracht werden kann und was dazu gehoumlrt um siezum Erfolg zu fuumlhren

Mit unserem eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKoo perationenldquo wollen wir zum Gelingen Ihres Koo -pera tions vorhabens beitragen Vielfaumlltige Aufgaben -stel lun gen Schaubilder Informationstexte und wei -terfuumlhrende Hintergrundinformationen vermittelnIhnen was Sie bei Ihren Vorbereitungen beachtensollten Ergaumlnzend dazu finden Sie in dieser Begleit -broschuumlre Texte Checklisten und Uumlbersichten

Viel Erfolg wuumlnscht Ihnen IhrBundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie

Einleitung

Es ist nicht leicht als junges Unternehmen auf demMarkt Fuszlig zu fassen und sich im Wettbewerb mitanderen Anbietern zu behaupten Sie koumlnnen IhreChancen aber moumlglicherweise entscheidend verbes-sern wenn Sie mit anderen Unternehmen kooperie-ren

Sinkende Preise fuumlr Produkte oder Dienst leistun -gen durch zunehmenden Wettbewerbsdruck zwin-gen kleine und mittlere Unternehmen rationeller zuarbeiten Das ist durch Kooperationen moumlglich AlsAntwort der bdquoKleinenldquo auf den Trend zu immer mehrGroszligunternehmen Auch steigt die Nachfrage nachkompletten Problemloumlsungen Kooperationen koumlnnenhelfen angestammte und begrenzte Leistungs pa -letten zu ergaumlnzen Sie buumlndeln die Spezialisie run gender Partner um allen Beteiligten zusaumltzliche Markt -chancen zu eroumlffnen Das ist nicht alles Da durch dassPartner vom Know-how der anderen lernen und pro -fitieren wird Kooperation fuumlr Unternehmen zumMe dium des wichtigen Wissenstransfers Ein ent -schei dender Vorteil der nicht zuletzt fuumlr Existenz -gruumlnderinnen und -gruumlnder von besondererBedeutung ist

Natuumlrlich ist nicht jede Kooperation von Erfolggekroumlnt Probleme gibt es immer wieder dabei Koo -pera tionen bdquoauf die Beine zu stellenldquo Partner auszu-

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Kooperationen bieten eine gute Moumlglichkeit unter-nehmerische Chancen zu vergroumlszligern gleichzeitigaber auch die Risiken auf mehrere Schultern zu ver-teilen und damit fuumlr das einzelne Unternehmen zumindern Dennoch Trotz aller Notwendigkeiten undVorteile sind Kooperationen bei kleinen und mittle-ren Unternehmen nicht unbedingt beliebt Im Gegen -teil Auch wenn viele mittelstaumlndische Unterneh me -rinnen und Unternehmer der Ansicht sind dass Koo -perationen in der Tat die Wettbewerbsfaumlhigkeit ihresUnternehmens staumlrken wuumlrden so arbeiten in derPraxis doch deutlich weniger mit Partnern zusammen

An erster Stelle der Gegenargumente steht dieAngst davor die Unabhaumlngigkeit des eigenen Unter -nehmens zu verlieren Eine eher unbegruumlndete AngstEinige Unternehmen befuumlrchten zudem beim ThemaKooperation Beeintraumlchtigungen oder Schwerfaumlllig -keit durch einen vergroumlszligerten unternehmerischenApparat Dies sind ndash wenn uumlberhaupt ndash in aller Regeldie Auswirkungen falscher Planung und Ausfuumlhrungeiner Zusammenarbeit Sie muumlssen nicht sein Ganzabgesehen davon dass Kooperationen zu naumlchst ein-mal Veraumlnderungsbereitschaft verlangen Wer dieVorteile von Kooperationen erkennen und sich dafuumlrentscheiden will darf nicht bedingungslos auf uumlber-kommene Einzelkaumlmpfer-Devisen beharren Die Zeitenhaben sich geaumlndert Neue Wege fuumlhren (auch) zumErfolg

Kooperationen Was ist dasUnternehmenskooperationen koumlnnen ganz unter-schiedlicher Art sein vom Informationsaustauschzwischen zwei Geschaumlftsfuumlhrern bis hin zur Gruumln dungeines eigenen Unternehmens fuumlr einen be stimmtenKooperationszweck Im Allgemeinen geht es fuumlrkleine und mittlere Unternehmen (KMU) um drei ver-schiedene Moumlglichkeiten der Zusammenarbeit

3 KMU mit KMU

3 KMU mit Groszligunternehmen

3 KMU mit anderen Partnern (z B Forschungs -einrich tungen)

Typisch fuumlr Kooperationen sind dabei folgendeMerkmale

Die Partner

3 beteiligen sich freiwillig an einer Zusammen -arbeit

3 verfolgen ein gemeinsames Ziel

3 koumlnnen rechtlich und in den nicht betroffenenUnternehmensbereichen auch wirtschaftlichselbstaumlndig bleiben Teile der eigenen Aufgaben(z B Einkauf Werbung Vertrieb) werden in dieKooperations-Partnerschaft eingebracht

3 profitieren wirtschaftlich von der Kooperation

Kooperation auf gleicher StufeDie Partnerunternehmen koumlnnen aus derselben Bran -che stammen dasselbe Produkt produzieren und imRahmen der Kooperation z B gemeinsam einkaufenSie koumlnnen auch aus unterschiedlichen Branchenstammen und ihr jeweiliges Leistungsangebot er -gaumlnzen (zB als Vertriebsgemeinschaft) Eine solchebdquohorizontale Kooperationldquo dient dem Zweck dieMarktposition der beteiligten Partner zu staumlrken

Kooperation auf einander folgenden StufenDie Partnerunternehmen koumlnnen auch von un ter -schiedlichen und aufeinander folgenden Pro duk -tions- oder Handelsstufen stammen Eine solche bdquover-tikale Kooperationldquo dient dazu Beschaffung Auf trauml geoder Absatz sicherzustellen Beispiel Koo perationzwischen Erzeugern oder Produzenten von WarenLieferanten Vertriebsunternehmen usw

Vorteile einer KooperationZusammengefasst dienen Kooperationen dazu

3 Ablaumlufe im Unternehmen zu rationalisieren

3 Synergien zwischen den beteiligten Partnern zunutzen

3 Ressourcen zu buumlndeln

3 Risiken zu verteilen und zu mindern

Uumlber alle Vorteile hinweg sollte man sich dennoch vorAugen halten dass eine Kooperation den bdquonormalenldquoUnternehmensalltag veraumlndert Es gibt durchausmoumlgliche Nachteile einer Kooperation (oder zumin-dest die Angst davor dass diese Nachteile eintretenkoumlnnten) Vor- und Nachteile muumlssen sorgfaumlltig ge -geneinander abgewogen werden

Kooperationen Ja oder nein

Kooperationen Ja oder nein8

Moumlgliche Nachteile

3 Aufgabe (eines Teils) der Selbstaumlndigkeit hiersollte man sorgfaumlltig pruumlfen ob man dazu bereitist

3 Laumlngerekomplizierte Abstimmungsprozesse(zumindest in der Anfangsphase)

3 Zusaumltzliche Aufgaben In kleineren Unter neh menwerden Kooperations-Leistungen parallel zumTagesgeschaumlft erbracht (z B Gewaumlhr leis tun genauch fuumlr Arbeiten des Partners) wichtig ist dassdie verfuumlgbare Arbeitszeit fuumlr anfallende Koo pe -rations-Aufgaben sowie die damit entstehendenKosten und der Kooperations-Nutzen in einemvernuumlnftigen (rentablen) Verhaumlltnis stehen

3 Keine alleinige Nutzung der entstehendenProdukt-Prozessinnovationen

3 Keine alleinige Nutzung der erzielten Gewinnehier sollte sich aber auch jeder fragen ob der Ge -winn ohne Partner uumlberhaupt entstanden waumlre

3 Verlust der Motivation der Beschaumlftigten wenndie Identifikation mit dem eigenen Unterneh menverloren geht dem kann aber durch eine fruumlhzei-tige Information und Einbindung der Be trof fe nenentgegengewirkt werden

Grenzen der KooperationEine Kooperation

3 kann keinen Erfolg bei den gemeinsamenVorhaben garantieren

3 schlieszligt unternehmerisches Risiko nicht automa-tisch aus

3 ist kein Ausgleich fuumlr Manage mentschwaumlchen

3 ist nicht dazu geeignet schwache Unternehmenzu sanieren

3 kann nicht die strategische Ausrichtung einesUnternehmens sein sondern durch strategischeZiele ergeben sich Kooperations-Potenziale

Weitere Informationen3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 11 bdquoKooperationenldquo

3 Uumlbersicht Kooperations-Grundsaumltze

3 Uumlbersicht 10 typische Probleme bei Kooperationen

3 DIHK-Publikation bdquoMit Kooperationen zum Erfolgldquo

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

wwwexistenzgruenderde

Kooperationsfelder

Kooperationsfeld EinkaufBeschaffung

Einkaufs-Kooperationen sind besonders wirksameInstrumente wenn es darum geht die Leistungs- undWettbewerbsfaumlhigkeit eines Unternehmens zu ver-bessern durch Einsparung von Zeit und Geld Vielekleine und mittlere Handels-Unternehmen haumlttenz B ohne den gemeinschaftlichen Einkauf am Marktkeine Chance Nur so erhalten sie bei den Lieferantenvergleichbar guumlnstige Preiskonditionen wie Groszlig -unternehmen Gemeinsam beauftragte professionellund vollzeitbeschaumlftigte Einkaumlufer koumlnnen eine grouml-szligere Anzahl von Quellen pruumlfen und damit eine grouml-szligere Vielfalt von Waren ins Sortiment bringen alsdies ein einzelner Haumlndler fuumlr seinen eigenen Bedarfkoumlnnte Einkaufs-Kooperationen des Handels derIndustrie und des Handwerks sind moumlglich durch

3 Einkaufs-Gemeinschaften im Einzelhandel

3 Gemeinschaftliche Ausschreibungen

3 Nutzung von Marktplaumltzen im Internet

Vorteile bei EinkaufBeschaffung

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

Kooperationsfeld Vertrieb

Vertriebs-Kooperationen gehoumlren zu den haumlufigstenKooperations-Formen Im Vertrieb lassen sich folgen -de Aufgabengebiete unterscheiden in denen eineKooperation moumlglich ist

3 Verkauf

3 Werbung

3 Service Kundendienst

Ob Kooperationen in einem in mehreren oder sogarallen Bereichen moumlglich und sinnvoll sind haumlngt vomEinzelfall ab Mehrere Bereiche zu kombinieren kannoft schon allein deshalb erforderlich sein weil sich einAusgleich der Vorteile fuumlr alle Partner durch die Koo -peration auf einem einzigen Gebiet nicht erzielenlaumlsst So ist es beispielsweise haumlufig der Fall dass der

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eine Partner uumlber eine staumlrkere Verkaufsorganisationverfuumlgt der andere dagegen uumlber einen staumlrkerenKundendienst oder uumlber besser qualifizierte Verkaufs -foumlrderer Vertriebs-Kooperationen sind moumlglichdurch

3 Kooperation innerhalb eines Landes z B ein suumld-deutsches Unternehmen vertritt ein norddeut-sches Unternehmen regional

3 Kooperation mit Partnern im Ausland

3 Ein Unternehmen im Ausland vertreibt dieProdukte eines deutschen Unternehmens

3 Ein deutsches Unternehmen vertreibt dieProdukte eines auslaumlndischen Partners inDeutschland

3 Kooperation mit Unternehmen die andereAbsatzwege erschlieszligen

Vertrieb VerkaufDer Erfolg eines Unternehmens haumlngt letztendlichdavon ab wie viele seiner Produkte oder wie oft esseine Leistungen verkaufen kann Das bedeutet Jevielfaumlltiger die Kontaktmoumlglichkeiten mit potenziel-len Kunden sind desto besser Verkaufs-Koopera tio -nen die genau dazu beitragen sollen sind moumlglichdurch

3 Nutzung gemeinsamer Ausstellungs- undVerkaufsraumlume

3 Gemeinsame Vertriebsgesellschaften

3 Gemeinsame Niederlassungen oder Vertreter -staumlbe

3 Verkauf unter einer gemeinsamen Marke

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derVertriebsmannschaft

3 Transport- und Lagergemeinschaften

3 BietergemeinschaftenArbeitsgemeinschaftenbei komplexen Ausschreibungen oder Auftraumlgen

3 Bezug von Produkten und Dienstleistungen vonDritten und Verkauf unter gemeinsamer Marke

3 Verkauf von baugleichen Produkten unterneuem Namen

3 Gemeinschaftliche Marktplaumltze im Internet

Vorteile beim Verkauf

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Kosteneinsparung bei Marketing VertriebLogistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb WerbungWerbeaktivitaumlten sind meist kostspielig Daher wirdKosten sparende Gemeinschaftswerbung immerwichtiger Das gilt vor allem fuumlr die Finanzierung undRisikoteilung bei internationalen Marketings trate -gien Es geht aber nicht allein bdquoums Geldldquo Mit ent-scheidend ist ein groumlszligeres Marketing-Potenzial daeinzelbetriebliche Staumlrken (Werbe-Know-how Er fah -rung bei der Erschlieszligung auslaumlndischer Maumlrk teVertriebspersonal) zusammengefuumlhrt und genutztwerden koumlnnen Kooperationen in Sachen Werbungsind moumlglich durch

3 Marketingaktivitaumlten die alleine nicht finanziertwerden koumlnnen (z B Fernsehwerbung)

3 Gemeinsame Verkaufsfoumlrderungsaktionen(z B Messen Video- und Tonbildschauen)

3 Werbung zur gemeinschaftlichen Bedarfs -weckung (z B fuumlr Holz Fleischwaren regionaleProdukte)

Vorteile bei Werbung

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb Service KundendienstGewaumlhrleistungen fuumlr gelieferte Produkte und er -brach te Leistungen Service und Kundendienst wer-den zunehmend zu Wettbewerbs entscheidendenMerkmalen eines Unternehmens In vielen Faumlllenwird der Kaufentscheid heute nicht nach dem Preissondern nach der Verfuumlgbarkeit und Qualitaumlt desKundendienstes getroffen Dieser Service erfordertaber dass ein Unternehmen uumlber eine ausreichendeAnzahl von qualifizierten Mitarbeitern und Fahr -zeugen verfuumlgt Und wenn es daruumlber verfuumlgt so istnicht gewaumlhrleistet dass diese tatsaumlchlich immer aus-gelastet sind Umgekehrt gilt Es gibt fuumlr jedes Service-Team immer wieder Belastungsspitzen Und im Som -

Kooperationen Ja oder nein10

3 Benchmarkingaktivitaumlten innerhalb eines Koo -perations-Verbundes z B durch Arbeitskreisedie fachspezifische Informationen und Erfah run -gen austauschen

Vorteile bei Beschaffung und Auswertung vonInformationen

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Akquise und Aus -fuumlhrung von Komplettauftraumlgen

Kunden erwarten zunehmend komplette Problem -loumlsungen mit weit reichenden Servicepaketen alsbdquoDienstleistungen aus einer Handldquo Den meisten klei-nen und mittleren Unternehmen ist dies im Allein -gang nicht moumlglich Um im Wettbewerb nicht insHintertreffen zu geraten koumlnnen sie ihr Leistungs -spektrum z B durch eine Kooperation erweiternAuf diese Weise koumlnnen sie sich dann um groumlszligereAuf traumlge bewerben und mit groszligen Wettbewerbernkonkurrieren Dabei spielt es fuumlr die Kunden in derRegel keine Rolle ob der Auftrag von einem Betrieballein oder von mehreren gemeinsam uumlbernommenwird Kooperationen fuumlr Komplettauftraumlge sind moumlg-lich durch

3 Bietergemeinschaften

3 Arbeitsgemeinschaften

3 Joint Ventures

3 Virtuelle Unternehmen

Vorteile bei Akquise und Ausfuumlhrung vonKomplettauftraumlgen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

mer muss fuumlr Urlaubsvertretungen gesorgt werdenEine Kundendienst-Kooperation hilft einerseits dieService-Kosten zu senken Andererseits ermoumlglichtsie bei einem erforderlichen Einsatz schnell zu reagie -ren und bringt dem Unternehmen damit einenImage-Bonus Kundendienst-Kooperationen sindmoumlglich durch

3 Uumlbernahme von fachspezifischen Kundendienst-Auftraumlgen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations partnerin bestimmten Regionen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations part nerzu bestimmten Zeiten (z B Urlaubs vertretung)

3 Gemeinsame Kunden-Beratungsstellen

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derService mannschaft

Vorteile bei ServiceKundendienst

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Beschaffung undAuswertung von Informationen

Marktforschung und Markterkundung sind wichtigeMittel der Absatzplanung Sie liefern wichtige Markt -daten z B uumlber Verbrauchergewohnheiten Werbe -moumlglichkeiten neue Maumlrkte Aber Welches kleineoder mittlere Unternehmen kann es sich leisten alleinein Marktforschungsunternehmen mit einer Markt -studie zu beauftragen Was einem einzelnen Auf trag -geber zu teuer ist mag fuumlr eine Kooperations ge mein -schaft erschwinglich werden Dasselbe gilt fuumlr dieBeobachtung der konjunkturellen und strukturellenVeraumlnderungen mittels Konjunktur- und Struktur -analysen fuumlr Betriebs- und Branchenvergleiche oderdas Aufstellen von branchenspezifischen Kalkula -tions richtlinien zur Preisermittlung Kooperationenzur gemeinschaftlichen Beschaffung von Informa tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Finanzierung von Forschungs -aktivitaumlten oder -auftraumlgen durch eine Gruppevon Unternehmen

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3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

KooperationsfeldProduktionFertigung

Vorrangiges Ziel einer Produktions-Kooperation ist esdie Produktionskosten der beteiligten Unter neh menzu senken Dies kann geschehen indem sich Unter neh -men anfallende Kosten teilen z B durch die Herstel -lung groumlszligerer Mengen bestimmter Teile bzw die Ver -meidung unrentabler Kleinserien auszligerdem durchdie Aufteilung von Fixkosten z B fuumlr teure Maschinenoder gemeinsame Werkzeuge Wichtig ist aber auchdie Moumlglichkeit unnoumltige Kosten (z B durch denStillstand von Produktionsanlagen) zu vermeiden

Daruumlber hinaus bietet eine Produktions-Koope ra -tion die Chance flexibel zu reagieren wenn es z Bbei guter Auftragslage zu Produktions-Engpaumlssen imeigenen Unternehmen kommen sollte Nicht uumlberse-hen werden sollte die Chance eine bessere Produkt -qualitaumlt zu erzielen indem die Produktions erfah run -gen aller beteiligten Betriebe zusammengefuumlhrt wer-den Vorsicht ist aber vor dem Aufbau von Uumlberkapa-zitaumlten (durch Produktions-Auftraumlge des Partners)und davor geboten Fertigungs-Know-how durch dieAusgliederung zu verlieren Produktions-Koopera tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Anschaffung und Nutzung bestim -mter Produktionsanlagen (z B teure Spezial -maschi nen)

3 Gemeinsame Fertigung bestimmter Teile

3 Gleichmaumlszligige Auslastung der Produktions anlagen

3 Abbau von Beschaumlftigungsspitzen durch Koope -ra tion mit anderen Unternehmen hier ist ein ho -hes Maszlig an Vertrauen zwischen den beteiligtenUnternehmen erforderlich da die Gefahr sehrgroszlig ist dass Kunden abgeworben und uumlbernom-men werden

3 Spezialisierung und damit rationellere Fertigungbei houmlherem Qualitaumltsstandard

3 Gegenseitigen Austausch von Spezialarbeiten(z B Schweiszligarbeiten gegen Dreharbeiten)

3 Austausch von Spezialisten fuumlr Wartungsarbeiten

3 Gemeinsame Ab- und Verpackung

3 UnternehmensuumlbergreifendenInformationsaustausch mit Lieferanten Kundentechnischen Instituten usw

3 Aufbau gemeinsamer Informationsstellen undDatenbanken fuumlr die Produktion

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung von Pro -duktionsmitarbeitern

3 Gemeinsame Abfallbeseitigung als heute beson -ders kostenintensive Aufgabe der meisten Unter -nehmen

Vorteile bei ProduktionFertigung

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (groumlszligere Stuumlck zahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Verwaltung

Nicht jedes Unternehmen muss eigene Verwaltungs -mitarbeiter einstellen und finanzieren Das gilt vorallem fuumlr kleine Unternehmen oder Existenzgruumlnderdie (noch) wenige oder uumlberschaubare Auftrags-Umfaumlnge bearbeiten Verwaltungs-Kooperationensind moumlglich durch

3 Gemeinsame Buumlroorganisation (z B EmpfangTelefonzentrale Sekretariat)

3 Gemeinsames Rechnungswesen (z B zentraleBuchstellen)

3 Gemeinsame EDV-Anlagen

3 Gemeinsame Entwicklung von Software-Pro -grammen fuumlr das Rechnungswesen usw

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung der Ver -wal tungsangestellten

3 Inkassogemeinschaften in vielen kleinen undmittleren Unternehmen wird im Alltag nur nach-laumlssig uumlberpruumlft ob ausstehende Rechnungenbezahlt sind und das Inkasso wird bdquonebenherldquobetrieben der Auftrag ist erledigt die Rechnung

Kooperationen Ja oder nein12

3 Gemeinsame Anschaffung von Lehrmitteln(z B Computer Based Training Software)

Vorteile bei PersonalplanungAus- undFortbildung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Forschung undEntwicklung

Jedes Unternehmen muss seine Produkte und Leis tun -gen regelmaumlszligig erneuern und den neuen Markterfor -dernissen anpassen Die besondere Innovations faumlhig -keit und Flexibilitaumlt zaumlhlen zu den wichtigsten bdquoCha -rak tereigenschaftenldquo des Mittelstands For schungs-und Entwicklungs-Kooperationen staumlrken die Leis -tungs faumlhigkeit der beteiligten Unternehmen und er -moumlglichen ihnen in dem sich verschaumlrfenden Wett -bewerb zu bestehen Bei Know-how-Kooperationenwerden Synergieeffekte besonders deutlich Dies giltsowohl fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuer Pro -dukte als auch fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuerAnwendungen und Einsatzbereiche Forschungs- undEntwicklungs-Kooperationen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungs-Projekte mit Forschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Vergabe von FuE-Auftraumlgen anForschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Einrichtung von Forschungslaborsum neue Erzeugnisse Herstellungs- oder Arbeits -verfahren zu entwickeln

3 Gruumlndung eines neuen selbstaumlndigen Gemein -schaftsunternehmens fuumlr Forschung und Ent wick-lung dem auch die Herstellung des neu entwickel -ten Produkts uumlbertragen wird

3 Austausch von FuE-Ergebnissen untereinander

3 Austausch von FuE-Personal untereinander

Vorteile bei Forschung und Entwicklung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

geschrieben das Thema bdquovom Tischldquo die immernoch allzu langen Fristen vieler Zahlungen undauch die betraumlchtlichen voumllligen Zahlungs aus -faumllle belegen wie wichtig es ist dass das Inkassokonsequent betrieben wird vor allem fuumlr kleinereUnternehmen mit wenig Personal bietet sich anInkassogemeinschaften mit weiteren Unterneh -men zu bilden

Vorteile bei Verwaltung

3 Senkung der Personalkosten

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

Kooperationsfeld Personal -planungAus- und Fortbildung

Eine der draumlngendsten Aufgaben der Zukunfts siche -rung fuumlr kleine und mittlere Unternehmen ist die Per -sonalentwicklungsplanung und ndash damit verknuumlpft ndashdie betriebliche Bildungsarbeit Nicht jedes Unter neh-men kann die groszlige Zahl von Mitarbeitern fest ein stel-len die es ndash in Zeiten einer Spitzenbelastung ndash brauchtNicht jedes Unternehmen kann sich daruumlber hinausdie Fachkraumlfte leisten die es benoumltigt Und nicht jedesUnternehmen ist in der Lage eine fachlich ausgewo-gene betriebliche Bildungsarbeit allein bdquoauf die Beinezu stellenldquo Eine schwierige Aufgabenstellung diegleichzeitig gute Ansatzpunkte fuumlr Kooperationenbie tet Gemeinschaftliche Personalplanung sowie Aus-und Fortbildungs-Kooperation sind moumlglich durch

3 Austausch von Personal (z B zur Abdeckung vonArbeitsspitzen)

3 Einrichtung und Durchfuumlhrung gemeinsamerSeminare Kurse usw (z B gemeinschaftlicheSchulung des Verkaufspersonals in WarenkundeFortbildungen fuumlr Fuumlhrungskraumlfte)

3 Errichtung und Unterhaltung gemeinsamerLehrwerkstaumltten und Ausbildungsstaumltten

3 Gemeinsame Einstellung von Lehrkraumlften bzwAusbildern (weitere Informationen bei derBundesanstalt fuumlr Arbeitden Kammern)

3 Gemeinsame Erarbeitung von generellen undbetriebs- wie kooperationsspezifischen Aus- undWeiterbildungsprogrammen gegebenenfallsauch von Umschulungsmaszlignahmen

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und Technologien ist notwendig Diesen Prozess giltes systematisch zu organisieren und zu entwickelnJahr fuumlr Jahr werden auf dem internationalen Lizenz -markt mehrere Tausend neue Produkte und Techno -lo gien zum Kauf oder zur Nutzung angeboten Dazukommt eine Vielzahl von Forschungsergebnissen undneuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die wiede-rum die Basis fuumlr neue Produkte und Technologiensind Untersuchungen der letzten Jahre beweisendass die Inanspruchnahme unternehmensfremdenWissens wesentlich zum Erfolg und zur Wett bewerbs -faumlhigkeit von Unternehmen beitraumlgt Lizenzgeschaumlftesind sinnvoll

3 Als Instrument fuumlr den Markteintritt zur Er -schlieszligung und zur Sicherung von Export -maumlrkten

3 Als Instrument zur Staumlrkung der Wettbewerbs -kraft des Unternehmens um neue Ideen undTechnologien zur Entwicklung von Produktenoder zur Effizienzsteigerung in der Produktionheranzuziehen

3 Als Instrument zur Nutzung von im Unter neh -men vorhandenen Ressourcen (Know-how)

Vorteile von Lizenzen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsfelder

3 Checkliste Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

3 Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen eV

3 Netzwerk Elektronischer Geschaumlftsverkehr Kooperationen

3 Netzwerk Elektronischer GeschaumlftsverkehrbdquoBeschaffungskooperationenldquo

3 DIHK-Publikation bdquoForschungs- und Entwicklungs- kooperationenldquo Bestellfunktion

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

wwwexistenzgruenderde

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesse rung der Qualitaumlt

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

ForschungskooperationenZusammenarbeit mit ForschungseinrichtungenVorteilhaft ist dass hier gut ausgestattete Labors zur Verfuumlgungstehen und der Kontakt zu motiviertem Nachwuchs wissen -schaftlern hergestellt wird

Zusammenarbeit mit der Groszligindustrie Vorteilhaft ist die Beteiligung eines finanziell potenten Partnersder damit verbundene Zugang zu groszligen FuE-Abteilungen unddie damit einhergehende Anbahnung einer meist langjaumlhrigenZusammenarbeit Vorsicht aber vor moumlglichen buumlrokratischenStrukturen beim Partner vor denkbarem Verlust von sensiblenDaten und einer ggf einseitigen Auswertung der Forschungs- ergebnisse durch den groumlszligeren Kooperations-Partner Wichtigist alle Fragen von Geheimhaltung und Haftung in einem Vertragzu klaumlren den Personenkreis mit Zugang zu Daten zu begrenzen

und das Recht an den Ergebnissen von Forschung und Ent wick -lung vertraglich zu fixieren

Zusammenarbeit mit anderen MittelstaumlndlernVorteilhaft sind eine eher aumlhnliche Firmenkultur und vergleich-bare Interessen Vorsicht aber vor drohendem Know-how-Abflusswenn ein Partner auf Grund eines finanziellen oder personellenEngpasses bdquoaussteigenldquo muss Wichtig ist daher eine Geheim -haltungsklausel zu vereinbaren und den Forschungsgegenstandgenau zu definieren

Lizenzen

Die Lizenznahme ist kein klassisches Kooperations-Feld Im Falle von Kooperationen mittels Lizenzenerhaumllt ein Unternehmen vom Erfinder oder Schutz -rechtinhaber eines bestimmten Produktes das recht-lich geschuumltzt ist die Erlaubnis (Lizenz) dieses zu pro-duzieren Dies gilt hauptsaumlchlich fuumlr Patente Ge -brauchsmuster Warenzeichen oder Geschmacks mus -ter Das Unternehmen muss seinerseits eine Gebuumlhran den Lizenzgeber entrichten

Hintergrund Den unternehmerischen Wettbewerballein mit den Ergebnissen der eigenen Forschungund Entwicklung zu bestreiten ist kaum einemmittelstaumlndischen Unternehmen moumlglich Eine per-manente Nutzung externer Forschungsergebnisse

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Die folgenden Informationen ersetzen keine Rechts -beratung Die folgenden Hinweise greifen vielmehrdie wichtigsten Fragen zur Organisation und zurRechtsform einer Kooperation auf und sollen eineOrientierungshilfe sein Zu konkreten Vertragsfragenoder zur Entscheidung fuumlr oder gegen eine be stim mteRechtsform sollten die Partner unbedingt mit ihremRechtsanwalt undoder Steuerberater sprechen

Kooperations-VereinbarungPartner-Unternehmen koumlnnen prinzipiell ohne jegli-che formale Regelung zusammenarbeiten Auchheute noch gilt in vielen Faumlllen zwischen Unter neh -mern der Handschlag als Besie gelung einer Koope -rations-Vereinbarung Erwaumlgens wert ist dies aller-dings nur fuumlr uumlberschaubare kurzfristige Projekte

Generell gilt Vor allem fuumlr laumlngerfristige Koo pe -rationen sollten die Partner unbedingt eine schriftli-che Kooperations-Vereinbarung aufsetzen insbeson-dere dann wenn Leistungen zu erbringen sind oderwenn Geld zwischen den beteiligten Unternehmenflieszligt Diese Vereinbarung sollte die Rechte undPflichten jedes Partners festschreiben Dies ist wich-tig

3 um Missverstaumlndnisse zu vermeiden Die Schrift -form bdquozwingtldquo zu einer praumlzisen Formulierungder Inhalte der Vereinbarung

3 fuumlr den Fall dass einem der Vertragspartneretwas zustoumlszligt Dann sollten im Sinne des gemein-samen Projektes und zum Schutz der Hinter blie -benen (Familienangehoumlrige und Mitarbeiter) dieVerhaumlltnisse klar dokumentiert sein

3 fuumlr den Fall dass sich die Partner eines Tages nichtmehr so gut vertragen Dann sollte der In halt dergetroffenen Kooperations-Verein ba rung klarfestgehalten und auch eine Regelung vorgesehensein wie die Kooperation beendet werden kann

Eine Kooperations-Vereinbarung muss nicht mit juris-tischen Spitzfindigkeiten gespickt und uumlber viele

Seiten aufgeblaumlht sein Oft genuumlgen pro Absatzwenige Saumltze Sie sollte folgende Punkte enthalten

3 Uumlberschrift

3 Die Vertragsparteien mit Adresse und Vertreter

3 Beschreibung des Gegenstands der Kooperation

3 Rechte der Vertragsparteien

3 Pflichten der Vertragsparteien ua AufgabenZahlungsverpflichtungen

3 Ggf Ergebnisberechnung und -verteilung

3 Regelung bei Meinungsverschiedenheiten

3 Vertragsbeginn -dauer und -kuumlndigung

3 Regelung der Folgen bei Beendigung desVertrags

3 Gerichtsstand

3 Ort Datum Parteien und Namen derUnterzeichner Unterschriften

Besonders zu beachten sind bei Kooperations-Verein -barungen die bestehenden gesetzlichen RegelungenDiese koumlnnen im Ausland ganz anders sein als inDeutschland So sind z B Auflagen und Vorschriftenzum Schutz der Menschen und der Umwelt ebenso zubeachten wie die Gesetze gegen unlauteren Wett be -werb die sich in anderen Laumlndern vom deutschenRecht unterscheiden koumlnnen Bei Vertraumlgen die einSchutzrecht zum Gegenstand haben (z B Patent) istdie Regelung von Schutzrechtsverletzungen durchDritte und deren Abwehr ein wichtiger Punkt Hierist auch festzuhalten welche Pflichten dem Schutz -rechtsgeber und welche dem Schutzrechtsnehmerobliegen

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Recht

3 Uumlbersicht Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung

3 Uumlbersicht Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 35 bdquoRecht und Vertraumlgeldquo

3 BMJ Gesetz gegen Wettbewerbsbeschraumlnkungen

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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Recht

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(Rechts)formen

Die Zusammenarbeit in einer Kooperation kann inverschiedenen Formen stattfinden Welche Formman waumlhlt haumlngt vor allem von folgenden Fragenab

3 Welche Ziele hat die Kooperation

3 Wie lange soll die Kooperation dauern

3 Wie viele Kooperationspartner sollen sich an derKooperation beteiligen

3 Mit welchem Image soll die Kooperations-Gemeinschaft gegenuumlber AuftraggebernKunden Banken usw auftreten

3 Welchen Einfluss sollen die Kooperations-Partnerauf Entscheidungen nehmen koumlnnen

3 Welchen finanziellen Aufwand wollen diePartner auf sich nehmen (z B Kapitaleinlage)

3 Wie soll die Haftung geregelt sein

Kooperationsformen (Beispiele)

BietergemeinschaftArbeitsgemeinschaftBietergemeinschaften sind sinnvoll wenn sich ver-schie dene kleinere Unternehmen fuumlr einen groumlszligerenAuftrag (z B Bau eines Buumlrogebaumludes) bewerben wol-len Eine Bietergemeinschaft ist immer zeitlich befris-tet bis zur Auftragsvergabe durch den AuftraggeberWird der erwuumlnschte Auftrag an die Gemeinschafterteilt wird aus der Bietergemeinschaft eine Ar beits -gemeinschaft (ARGE) Sie beginnt mit der Auftrags -erteilung und endet mit dem Ablauf der Gewaumlhr leis -tung Achtung Die Bietergemeinschaft sollte eineschriftliche Vereinbarung daruumlber treffen bei Auf -trags vergabe den Auftrag gemeinschaftlich auszu -fuumlh ren Andernfalls besteht die Gefahr dass ein Part -ner der Bietergemeinschaft bdquoabspringtldquo und der ver-bleibende Partner daraufhin nicht mehr in der Lageist den Auftrag allein zu bewaumlltigen

InteressengemeinschaftStrategische AllianzIn einer strategischen Allianz verpflichten sich dieteilnehmenden Unternehmen in unternehmensstra-tegisch relevanten Bereichen (z B Einkauf VertriebProduktion) zur Zusammenarbeit Ziele sind auchhier vor allem eine Risikoteilung groumlszligere Wett be -werbs faumlhigkeit und Wirtschaftlichkeit beider Partner

RechtsformenDie oben vorgestellten Kooperations-Formen habenin der Regel die Rechtsform einer Gesellschaft buumlrger-lichen Rechts (GbR) bzw BGB-Gesellschaft zuweilenauch ndash bei Kaufleuten - einer Offenen Handels gesell -schaft (OHG) Daruumlber hinaus gibt es die bei Koope -rationen weit verbreitete Genossenschaft Fuumlr Frei -beruf ler bietet sich auszligerdem die Partnerschafts ge -sell schaft an

Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR) Eine Kooperation in der sich die beteiligten Partnerdarauf festlegen ein bestimmtes Ziel zu erreichenund die nach auszligen hin (z B gegenuumlber Auftrag ge -bern Kunden) als eine Person auftritt wird damit inaller Regel zur Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR)Besondere Formalitaumlten sind nicht erforderlich sogareine muumlndliche Vereinbarung reicht wenn auch einschriftlicher Vertrag empfehlenswert ist Auftraumlgewerden an die GbR erteilt Anspruumlche an die GbR ge -stellt Dabei muss man wissen dass in einer GbR alleTeilhaberinnen und Teilhaber mit ihrem Privat ver -moumlgen haften Werden in der GbR Umsaumltze erzielt somuss hierfuumlr Umsatzsteuer entrichtet werden

Genossenschaften (eG)Die eingetragene Genossenschaft ist eine Rechtsformdie (laut Genossenschaftsgesetz) ihre Mitglieder beiihren wirtschaftlichen Unternehmungen foumlrdern sollDazu koumlnnen gehoumlren Einkauf ProduktionFerti gungVerkauf auf gemeinschaftliche Rechnung Auszligerdemkann die Genossenschaft auf gemeinschaftliche Rech -nung z B Maschinen zur gemeinschaftlichenNutzung anschaffen Diese Ziele koumlnnten grundsaumltz-lich auch durch jede andere Rechtsform erreicht wer-den Die Genossenschaft bietet ihren Mitgliedernallerdings einen relativ geringen buumlrokratischenAufwand (z B im Unterschied zur GmbH) und eineHaftungsbeschraumlnkung durch die Gesellschaft

Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)Die Partnerschaftsgesellschaft ist eine Rechtsform fuumlrAngehoumlrige der Freien Berufe die eigenverantwort-lich mit Partnern zusammen arbeiten wollen Sie istfuumlr Berufsgruppen gedacht denen die Rechtsformder GmbH verwehrt oder zu aufwaumlndig ist Damit istdie Partnergesellschaft eine attraktive Alternative zur

Recht16

GbR Vor allem die Haftung ist hier anders geregeltDie Partnerschaftsgesellschaft haftet mit ihremGeschaumlfts vermoumlgen und dem Privatvermoumlgen derGesellschafter fuumlr Fehler in der Berufsausuumlbung haf-tet jeweils nur der handelnde Partner Freiberuflerderen Haftung per Berufsgesetze und -verordnungenbeschraumlnkt ist muumlssen daruumlber hinaus eine Haft -pflicht versicherung abschlieszligen Die Gesellschaftmuss in das Partnerschaftsregister beim Amtsgerichteingetragen werden

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsformen

3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Rechtsformen

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 33 bdquoRechtsformenldquo

3 Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e V

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

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Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

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same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

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Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

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Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

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10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

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Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 4: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

Inhalt

Einleitung 6

Kooperation Ja oder nein (siehe eTraining Lektion 1) 7

Kooperation Was ist das 7

Kooperationsfelder 8

Recht (siehe eTraining Lektion 2) 14

Kooperations-Vereinbarung 14

(Rechts)formen 15

Kooperationspartner (siehe eTraining Lektion 3) 17

Persoumlnliche Eigenschaften und Anforderungsprofile 17

Kooperationspartner finden 17

Kooperation gemeinsam vorbereiten 19

Konflikte ansprechen 21

Checklisten und Uumlbersichten 24

Kooperations-Grundsaumltze 24

10 typische Probleme bei Kooperationen 25

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierter Unternehmen 26

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest 28

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung 29

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen 32

Fragen an Ihren Kooperations-Partner 33

Hier gehts zum eTraining bdquoGemeinsam stark Kooperationenldquo

wwwexistenzgruenderde C Gruumlndungswerkstatt C Online-Training

Inhalt

4

5

6

waumlhlen und zu bewerten und vor allem begonnenePartnerschaften zu pflegen und zu erhalten Pro ble -me die allerdings derjenige verhindern kann derKooperationen gewissenhaft vorbereitet und dieProzesse der Zusammenarbeit nicht etwa dem Zufalluumlberlaumlsst

Bei richtiger Vorbereitung und sorgfaumlltiger ge -meinsamer Arbeit profitieren alle Beteiligten voneiner Kooperation Voraussetzung ist natuumlrlich dassder Ertrag der Zusammenarbeit houmlher ist als derAufwand dafuumlr Darum ist es wichtig zu wissen waseine Kooperation ausmacht wie sie auf den Weg ge -bracht werden kann und was dazu gehoumlrt um siezum Erfolg zu fuumlhren

Mit unserem eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKoo perationenldquo wollen wir zum Gelingen Ihres Koo -pera tions vorhabens beitragen Vielfaumlltige Aufgaben -stel lun gen Schaubilder Informationstexte und wei -terfuumlhrende Hintergrundinformationen vermittelnIhnen was Sie bei Ihren Vorbereitungen beachtensollten Ergaumlnzend dazu finden Sie in dieser Begleit -broschuumlre Texte Checklisten und Uumlbersichten

Viel Erfolg wuumlnscht Ihnen IhrBundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie

Einleitung

Es ist nicht leicht als junges Unternehmen auf demMarkt Fuszlig zu fassen und sich im Wettbewerb mitanderen Anbietern zu behaupten Sie koumlnnen IhreChancen aber moumlglicherweise entscheidend verbes-sern wenn Sie mit anderen Unternehmen kooperie-ren

Sinkende Preise fuumlr Produkte oder Dienst leistun -gen durch zunehmenden Wettbewerbsdruck zwin-gen kleine und mittlere Unternehmen rationeller zuarbeiten Das ist durch Kooperationen moumlglich AlsAntwort der bdquoKleinenldquo auf den Trend zu immer mehrGroszligunternehmen Auch steigt die Nachfrage nachkompletten Problemloumlsungen Kooperationen koumlnnenhelfen angestammte und begrenzte Leistungs pa -letten zu ergaumlnzen Sie buumlndeln die Spezialisie run gender Partner um allen Beteiligten zusaumltzliche Markt -chancen zu eroumlffnen Das ist nicht alles Da durch dassPartner vom Know-how der anderen lernen und pro -fitieren wird Kooperation fuumlr Unternehmen zumMe dium des wichtigen Wissenstransfers Ein ent -schei dender Vorteil der nicht zuletzt fuumlr Existenz -gruumlnderinnen und -gruumlnder von besondererBedeutung ist

Natuumlrlich ist nicht jede Kooperation von Erfolggekroumlnt Probleme gibt es immer wieder dabei Koo -pera tionen bdquoauf die Beine zu stellenldquo Partner auszu-

7

Kooperationen bieten eine gute Moumlglichkeit unter-nehmerische Chancen zu vergroumlszligern gleichzeitigaber auch die Risiken auf mehrere Schultern zu ver-teilen und damit fuumlr das einzelne Unternehmen zumindern Dennoch Trotz aller Notwendigkeiten undVorteile sind Kooperationen bei kleinen und mittle-ren Unternehmen nicht unbedingt beliebt Im Gegen -teil Auch wenn viele mittelstaumlndische Unterneh me -rinnen und Unternehmer der Ansicht sind dass Koo -perationen in der Tat die Wettbewerbsfaumlhigkeit ihresUnternehmens staumlrken wuumlrden so arbeiten in derPraxis doch deutlich weniger mit Partnern zusammen

An erster Stelle der Gegenargumente steht dieAngst davor die Unabhaumlngigkeit des eigenen Unter -nehmens zu verlieren Eine eher unbegruumlndete AngstEinige Unternehmen befuumlrchten zudem beim ThemaKooperation Beeintraumlchtigungen oder Schwerfaumlllig -keit durch einen vergroumlszligerten unternehmerischenApparat Dies sind ndash wenn uumlberhaupt ndash in aller Regeldie Auswirkungen falscher Planung und Ausfuumlhrungeiner Zusammenarbeit Sie muumlssen nicht sein Ganzabgesehen davon dass Kooperationen zu naumlchst ein-mal Veraumlnderungsbereitschaft verlangen Wer dieVorteile von Kooperationen erkennen und sich dafuumlrentscheiden will darf nicht bedingungslos auf uumlber-kommene Einzelkaumlmpfer-Devisen beharren Die Zeitenhaben sich geaumlndert Neue Wege fuumlhren (auch) zumErfolg

Kooperationen Was ist dasUnternehmenskooperationen koumlnnen ganz unter-schiedlicher Art sein vom Informationsaustauschzwischen zwei Geschaumlftsfuumlhrern bis hin zur Gruumln dungeines eigenen Unternehmens fuumlr einen be stimmtenKooperationszweck Im Allgemeinen geht es fuumlrkleine und mittlere Unternehmen (KMU) um drei ver-schiedene Moumlglichkeiten der Zusammenarbeit

3 KMU mit KMU

3 KMU mit Groszligunternehmen

3 KMU mit anderen Partnern (z B Forschungs -einrich tungen)

Typisch fuumlr Kooperationen sind dabei folgendeMerkmale

Die Partner

3 beteiligen sich freiwillig an einer Zusammen -arbeit

3 verfolgen ein gemeinsames Ziel

3 koumlnnen rechtlich und in den nicht betroffenenUnternehmensbereichen auch wirtschaftlichselbstaumlndig bleiben Teile der eigenen Aufgaben(z B Einkauf Werbung Vertrieb) werden in dieKooperations-Partnerschaft eingebracht

3 profitieren wirtschaftlich von der Kooperation

Kooperation auf gleicher StufeDie Partnerunternehmen koumlnnen aus derselben Bran -che stammen dasselbe Produkt produzieren und imRahmen der Kooperation z B gemeinsam einkaufenSie koumlnnen auch aus unterschiedlichen Branchenstammen und ihr jeweiliges Leistungsangebot er -gaumlnzen (zB als Vertriebsgemeinschaft) Eine solchebdquohorizontale Kooperationldquo dient dem Zweck dieMarktposition der beteiligten Partner zu staumlrken

Kooperation auf einander folgenden StufenDie Partnerunternehmen koumlnnen auch von un ter -schiedlichen und aufeinander folgenden Pro duk -tions- oder Handelsstufen stammen Eine solche bdquover-tikale Kooperationldquo dient dazu Beschaffung Auf trauml geoder Absatz sicherzustellen Beispiel Koo perationzwischen Erzeugern oder Produzenten von WarenLieferanten Vertriebsunternehmen usw

Vorteile einer KooperationZusammengefasst dienen Kooperationen dazu

3 Ablaumlufe im Unternehmen zu rationalisieren

3 Synergien zwischen den beteiligten Partnern zunutzen

3 Ressourcen zu buumlndeln

3 Risiken zu verteilen und zu mindern

Uumlber alle Vorteile hinweg sollte man sich dennoch vorAugen halten dass eine Kooperation den bdquonormalenldquoUnternehmensalltag veraumlndert Es gibt durchausmoumlgliche Nachteile einer Kooperation (oder zumin-dest die Angst davor dass diese Nachteile eintretenkoumlnnten) Vor- und Nachteile muumlssen sorgfaumlltig ge -geneinander abgewogen werden

Kooperationen Ja oder nein

Kooperationen Ja oder nein8

Moumlgliche Nachteile

3 Aufgabe (eines Teils) der Selbstaumlndigkeit hiersollte man sorgfaumlltig pruumlfen ob man dazu bereitist

3 Laumlngerekomplizierte Abstimmungsprozesse(zumindest in der Anfangsphase)

3 Zusaumltzliche Aufgaben In kleineren Unter neh menwerden Kooperations-Leistungen parallel zumTagesgeschaumlft erbracht (z B Gewaumlhr leis tun genauch fuumlr Arbeiten des Partners) wichtig ist dassdie verfuumlgbare Arbeitszeit fuumlr anfallende Koo pe -rations-Aufgaben sowie die damit entstehendenKosten und der Kooperations-Nutzen in einemvernuumlnftigen (rentablen) Verhaumlltnis stehen

3 Keine alleinige Nutzung der entstehendenProdukt-Prozessinnovationen

3 Keine alleinige Nutzung der erzielten Gewinnehier sollte sich aber auch jeder fragen ob der Ge -winn ohne Partner uumlberhaupt entstanden waumlre

3 Verlust der Motivation der Beschaumlftigten wenndie Identifikation mit dem eigenen Unterneh menverloren geht dem kann aber durch eine fruumlhzei-tige Information und Einbindung der Be trof fe nenentgegengewirkt werden

Grenzen der KooperationEine Kooperation

3 kann keinen Erfolg bei den gemeinsamenVorhaben garantieren

3 schlieszligt unternehmerisches Risiko nicht automa-tisch aus

3 ist kein Ausgleich fuumlr Manage mentschwaumlchen

3 ist nicht dazu geeignet schwache Unternehmenzu sanieren

3 kann nicht die strategische Ausrichtung einesUnternehmens sein sondern durch strategischeZiele ergeben sich Kooperations-Potenziale

Weitere Informationen3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 11 bdquoKooperationenldquo

3 Uumlbersicht Kooperations-Grundsaumltze

3 Uumlbersicht 10 typische Probleme bei Kooperationen

3 DIHK-Publikation bdquoMit Kooperationen zum Erfolgldquo

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

wwwexistenzgruenderde

Kooperationsfelder

Kooperationsfeld EinkaufBeschaffung

Einkaufs-Kooperationen sind besonders wirksameInstrumente wenn es darum geht die Leistungs- undWettbewerbsfaumlhigkeit eines Unternehmens zu ver-bessern durch Einsparung von Zeit und Geld Vielekleine und mittlere Handels-Unternehmen haumlttenz B ohne den gemeinschaftlichen Einkauf am Marktkeine Chance Nur so erhalten sie bei den Lieferantenvergleichbar guumlnstige Preiskonditionen wie Groszlig -unternehmen Gemeinsam beauftragte professionellund vollzeitbeschaumlftigte Einkaumlufer koumlnnen eine grouml-szligere Anzahl von Quellen pruumlfen und damit eine grouml-szligere Vielfalt von Waren ins Sortiment bringen alsdies ein einzelner Haumlndler fuumlr seinen eigenen Bedarfkoumlnnte Einkaufs-Kooperationen des Handels derIndustrie und des Handwerks sind moumlglich durch

3 Einkaufs-Gemeinschaften im Einzelhandel

3 Gemeinschaftliche Ausschreibungen

3 Nutzung von Marktplaumltzen im Internet

Vorteile bei EinkaufBeschaffung

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

Kooperationsfeld Vertrieb

Vertriebs-Kooperationen gehoumlren zu den haumlufigstenKooperations-Formen Im Vertrieb lassen sich folgen -de Aufgabengebiete unterscheiden in denen eineKooperation moumlglich ist

3 Verkauf

3 Werbung

3 Service Kundendienst

Ob Kooperationen in einem in mehreren oder sogarallen Bereichen moumlglich und sinnvoll sind haumlngt vomEinzelfall ab Mehrere Bereiche zu kombinieren kannoft schon allein deshalb erforderlich sein weil sich einAusgleich der Vorteile fuumlr alle Partner durch die Koo -peration auf einem einzigen Gebiet nicht erzielenlaumlsst So ist es beispielsweise haumlufig der Fall dass der

i

9

eine Partner uumlber eine staumlrkere Verkaufsorganisationverfuumlgt der andere dagegen uumlber einen staumlrkerenKundendienst oder uumlber besser qualifizierte Verkaufs -foumlrderer Vertriebs-Kooperationen sind moumlglichdurch

3 Kooperation innerhalb eines Landes z B ein suumld-deutsches Unternehmen vertritt ein norddeut-sches Unternehmen regional

3 Kooperation mit Partnern im Ausland

3 Ein Unternehmen im Ausland vertreibt dieProdukte eines deutschen Unternehmens

3 Ein deutsches Unternehmen vertreibt dieProdukte eines auslaumlndischen Partners inDeutschland

3 Kooperation mit Unternehmen die andereAbsatzwege erschlieszligen

Vertrieb VerkaufDer Erfolg eines Unternehmens haumlngt letztendlichdavon ab wie viele seiner Produkte oder wie oft esseine Leistungen verkaufen kann Das bedeutet Jevielfaumlltiger die Kontaktmoumlglichkeiten mit potenziel-len Kunden sind desto besser Verkaufs-Koopera tio -nen die genau dazu beitragen sollen sind moumlglichdurch

3 Nutzung gemeinsamer Ausstellungs- undVerkaufsraumlume

3 Gemeinsame Vertriebsgesellschaften

3 Gemeinsame Niederlassungen oder Vertreter -staumlbe

3 Verkauf unter einer gemeinsamen Marke

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derVertriebsmannschaft

3 Transport- und Lagergemeinschaften

3 BietergemeinschaftenArbeitsgemeinschaftenbei komplexen Ausschreibungen oder Auftraumlgen

3 Bezug von Produkten und Dienstleistungen vonDritten und Verkauf unter gemeinsamer Marke

3 Verkauf von baugleichen Produkten unterneuem Namen

3 Gemeinschaftliche Marktplaumltze im Internet

Vorteile beim Verkauf

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Kosteneinsparung bei Marketing VertriebLogistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb WerbungWerbeaktivitaumlten sind meist kostspielig Daher wirdKosten sparende Gemeinschaftswerbung immerwichtiger Das gilt vor allem fuumlr die Finanzierung undRisikoteilung bei internationalen Marketings trate -gien Es geht aber nicht allein bdquoums Geldldquo Mit ent-scheidend ist ein groumlszligeres Marketing-Potenzial daeinzelbetriebliche Staumlrken (Werbe-Know-how Er fah -rung bei der Erschlieszligung auslaumlndischer Maumlrk teVertriebspersonal) zusammengefuumlhrt und genutztwerden koumlnnen Kooperationen in Sachen Werbungsind moumlglich durch

3 Marketingaktivitaumlten die alleine nicht finanziertwerden koumlnnen (z B Fernsehwerbung)

3 Gemeinsame Verkaufsfoumlrderungsaktionen(z B Messen Video- und Tonbildschauen)

3 Werbung zur gemeinschaftlichen Bedarfs -weckung (z B fuumlr Holz Fleischwaren regionaleProdukte)

Vorteile bei Werbung

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb Service KundendienstGewaumlhrleistungen fuumlr gelieferte Produkte und er -brach te Leistungen Service und Kundendienst wer-den zunehmend zu Wettbewerbs entscheidendenMerkmalen eines Unternehmens In vielen Faumlllenwird der Kaufentscheid heute nicht nach dem Preissondern nach der Verfuumlgbarkeit und Qualitaumlt desKundendienstes getroffen Dieser Service erfordertaber dass ein Unternehmen uumlber eine ausreichendeAnzahl von qualifizierten Mitarbeitern und Fahr -zeugen verfuumlgt Und wenn es daruumlber verfuumlgt so istnicht gewaumlhrleistet dass diese tatsaumlchlich immer aus-gelastet sind Umgekehrt gilt Es gibt fuumlr jedes Service-Team immer wieder Belastungsspitzen Und im Som -

Kooperationen Ja oder nein10

3 Benchmarkingaktivitaumlten innerhalb eines Koo -perations-Verbundes z B durch Arbeitskreisedie fachspezifische Informationen und Erfah run -gen austauschen

Vorteile bei Beschaffung und Auswertung vonInformationen

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Akquise und Aus -fuumlhrung von Komplettauftraumlgen

Kunden erwarten zunehmend komplette Problem -loumlsungen mit weit reichenden Servicepaketen alsbdquoDienstleistungen aus einer Handldquo Den meisten klei-nen und mittleren Unternehmen ist dies im Allein -gang nicht moumlglich Um im Wettbewerb nicht insHintertreffen zu geraten koumlnnen sie ihr Leistungs -spektrum z B durch eine Kooperation erweiternAuf diese Weise koumlnnen sie sich dann um groumlszligereAuf traumlge bewerben und mit groszligen Wettbewerbernkonkurrieren Dabei spielt es fuumlr die Kunden in derRegel keine Rolle ob der Auftrag von einem Betrieballein oder von mehreren gemeinsam uumlbernommenwird Kooperationen fuumlr Komplettauftraumlge sind moumlg-lich durch

3 Bietergemeinschaften

3 Arbeitsgemeinschaften

3 Joint Ventures

3 Virtuelle Unternehmen

Vorteile bei Akquise und Ausfuumlhrung vonKomplettauftraumlgen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

mer muss fuumlr Urlaubsvertretungen gesorgt werdenEine Kundendienst-Kooperation hilft einerseits dieService-Kosten zu senken Andererseits ermoumlglichtsie bei einem erforderlichen Einsatz schnell zu reagie -ren und bringt dem Unternehmen damit einenImage-Bonus Kundendienst-Kooperationen sindmoumlglich durch

3 Uumlbernahme von fachspezifischen Kundendienst-Auftraumlgen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations partnerin bestimmten Regionen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations part nerzu bestimmten Zeiten (z B Urlaubs vertretung)

3 Gemeinsame Kunden-Beratungsstellen

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derService mannschaft

Vorteile bei ServiceKundendienst

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Beschaffung undAuswertung von Informationen

Marktforschung und Markterkundung sind wichtigeMittel der Absatzplanung Sie liefern wichtige Markt -daten z B uumlber Verbrauchergewohnheiten Werbe -moumlglichkeiten neue Maumlrkte Aber Welches kleineoder mittlere Unternehmen kann es sich leisten alleinein Marktforschungsunternehmen mit einer Markt -studie zu beauftragen Was einem einzelnen Auf trag -geber zu teuer ist mag fuumlr eine Kooperations ge mein -schaft erschwinglich werden Dasselbe gilt fuumlr dieBeobachtung der konjunkturellen und strukturellenVeraumlnderungen mittels Konjunktur- und Struktur -analysen fuumlr Betriebs- und Branchenvergleiche oderdas Aufstellen von branchenspezifischen Kalkula -tions richtlinien zur Preisermittlung Kooperationenzur gemeinschaftlichen Beschaffung von Informa tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Finanzierung von Forschungs -aktivitaumlten oder -auftraumlgen durch eine Gruppevon Unternehmen

11

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

KooperationsfeldProduktionFertigung

Vorrangiges Ziel einer Produktions-Kooperation ist esdie Produktionskosten der beteiligten Unter neh menzu senken Dies kann geschehen indem sich Unter neh -men anfallende Kosten teilen z B durch die Herstel -lung groumlszligerer Mengen bestimmter Teile bzw die Ver -meidung unrentabler Kleinserien auszligerdem durchdie Aufteilung von Fixkosten z B fuumlr teure Maschinenoder gemeinsame Werkzeuge Wichtig ist aber auchdie Moumlglichkeit unnoumltige Kosten (z B durch denStillstand von Produktionsanlagen) zu vermeiden

Daruumlber hinaus bietet eine Produktions-Koope ra -tion die Chance flexibel zu reagieren wenn es z Bbei guter Auftragslage zu Produktions-Engpaumlssen imeigenen Unternehmen kommen sollte Nicht uumlberse-hen werden sollte die Chance eine bessere Produkt -qualitaumlt zu erzielen indem die Produktions erfah run -gen aller beteiligten Betriebe zusammengefuumlhrt wer-den Vorsicht ist aber vor dem Aufbau von Uumlberkapa-zitaumlten (durch Produktions-Auftraumlge des Partners)und davor geboten Fertigungs-Know-how durch dieAusgliederung zu verlieren Produktions-Koopera tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Anschaffung und Nutzung bestim -mter Produktionsanlagen (z B teure Spezial -maschi nen)

3 Gemeinsame Fertigung bestimmter Teile

3 Gleichmaumlszligige Auslastung der Produktions anlagen

3 Abbau von Beschaumlftigungsspitzen durch Koope -ra tion mit anderen Unternehmen hier ist ein ho -hes Maszlig an Vertrauen zwischen den beteiligtenUnternehmen erforderlich da die Gefahr sehrgroszlig ist dass Kunden abgeworben und uumlbernom-men werden

3 Spezialisierung und damit rationellere Fertigungbei houmlherem Qualitaumltsstandard

3 Gegenseitigen Austausch von Spezialarbeiten(z B Schweiszligarbeiten gegen Dreharbeiten)

3 Austausch von Spezialisten fuumlr Wartungsarbeiten

3 Gemeinsame Ab- und Verpackung

3 UnternehmensuumlbergreifendenInformationsaustausch mit Lieferanten Kundentechnischen Instituten usw

3 Aufbau gemeinsamer Informationsstellen undDatenbanken fuumlr die Produktion

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung von Pro -duktionsmitarbeitern

3 Gemeinsame Abfallbeseitigung als heute beson -ders kostenintensive Aufgabe der meisten Unter -nehmen

Vorteile bei ProduktionFertigung

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (groumlszligere Stuumlck zahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Verwaltung

Nicht jedes Unternehmen muss eigene Verwaltungs -mitarbeiter einstellen und finanzieren Das gilt vorallem fuumlr kleine Unternehmen oder Existenzgruumlnderdie (noch) wenige oder uumlberschaubare Auftrags-Umfaumlnge bearbeiten Verwaltungs-Kooperationensind moumlglich durch

3 Gemeinsame Buumlroorganisation (z B EmpfangTelefonzentrale Sekretariat)

3 Gemeinsames Rechnungswesen (z B zentraleBuchstellen)

3 Gemeinsame EDV-Anlagen

3 Gemeinsame Entwicklung von Software-Pro -grammen fuumlr das Rechnungswesen usw

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung der Ver -wal tungsangestellten

3 Inkassogemeinschaften in vielen kleinen undmittleren Unternehmen wird im Alltag nur nach-laumlssig uumlberpruumlft ob ausstehende Rechnungenbezahlt sind und das Inkasso wird bdquonebenherldquobetrieben der Auftrag ist erledigt die Rechnung

Kooperationen Ja oder nein12

3 Gemeinsame Anschaffung von Lehrmitteln(z B Computer Based Training Software)

Vorteile bei PersonalplanungAus- undFortbildung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Forschung undEntwicklung

Jedes Unternehmen muss seine Produkte und Leis tun -gen regelmaumlszligig erneuern und den neuen Markterfor -dernissen anpassen Die besondere Innovations faumlhig -keit und Flexibilitaumlt zaumlhlen zu den wichtigsten bdquoCha -rak tereigenschaftenldquo des Mittelstands For schungs-und Entwicklungs-Kooperationen staumlrken die Leis -tungs faumlhigkeit der beteiligten Unternehmen und er -moumlglichen ihnen in dem sich verschaumlrfenden Wett -bewerb zu bestehen Bei Know-how-Kooperationenwerden Synergieeffekte besonders deutlich Dies giltsowohl fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuer Pro -dukte als auch fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuerAnwendungen und Einsatzbereiche Forschungs- undEntwicklungs-Kooperationen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungs-Projekte mit Forschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Vergabe von FuE-Auftraumlgen anForschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Einrichtung von Forschungslaborsum neue Erzeugnisse Herstellungs- oder Arbeits -verfahren zu entwickeln

3 Gruumlndung eines neuen selbstaumlndigen Gemein -schaftsunternehmens fuumlr Forschung und Ent wick-lung dem auch die Herstellung des neu entwickel -ten Produkts uumlbertragen wird

3 Austausch von FuE-Ergebnissen untereinander

3 Austausch von FuE-Personal untereinander

Vorteile bei Forschung und Entwicklung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

geschrieben das Thema bdquovom Tischldquo die immernoch allzu langen Fristen vieler Zahlungen undauch die betraumlchtlichen voumllligen Zahlungs aus -faumllle belegen wie wichtig es ist dass das Inkassokonsequent betrieben wird vor allem fuumlr kleinereUnternehmen mit wenig Personal bietet sich anInkassogemeinschaften mit weiteren Unterneh -men zu bilden

Vorteile bei Verwaltung

3 Senkung der Personalkosten

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

Kooperationsfeld Personal -planungAus- und Fortbildung

Eine der draumlngendsten Aufgaben der Zukunfts siche -rung fuumlr kleine und mittlere Unternehmen ist die Per -sonalentwicklungsplanung und ndash damit verknuumlpft ndashdie betriebliche Bildungsarbeit Nicht jedes Unter neh-men kann die groszlige Zahl von Mitarbeitern fest ein stel-len die es ndash in Zeiten einer Spitzenbelastung ndash brauchtNicht jedes Unternehmen kann sich daruumlber hinausdie Fachkraumlfte leisten die es benoumltigt Und nicht jedesUnternehmen ist in der Lage eine fachlich ausgewo-gene betriebliche Bildungsarbeit allein bdquoauf die Beinezu stellenldquo Eine schwierige Aufgabenstellung diegleichzeitig gute Ansatzpunkte fuumlr Kooperationenbie tet Gemeinschaftliche Personalplanung sowie Aus-und Fortbildungs-Kooperation sind moumlglich durch

3 Austausch von Personal (z B zur Abdeckung vonArbeitsspitzen)

3 Einrichtung und Durchfuumlhrung gemeinsamerSeminare Kurse usw (z B gemeinschaftlicheSchulung des Verkaufspersonals in WarenkundeFortbildungen fuumlr Fuumlhrungskraumlfte)

3 Errichtung und Unterhaltung gemeinsamerLehrwerkstaumltten und Ausbildungsstaumltten

3 Gemeinsame Einstellung von Lehrkraumlften bzwAusbildern (weitere Informationen bei derBundesanstalt fuumlr Arbeitden Kammern)

3 Gemeinsame Erarbeitung von generellen undbetriebs- wie kooperationsspezifischen Aus- undWeiterbildungsprogrammen gegebenenfallsauch von Umschulungsmaszlignahmen

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und Technologien ist notwendig Diesen Prozess giltes systematisch zu organisieren und zu entwickelnJahr fuumlr Jahr werden auf dem internationalen Lizenz -markt mehrere Tausend neue Produkte und Techno -lo gien zum Kauf oder zur Nutzung angeboten Dazukommt eine Vielzahl von Forschungsergebnissen undneuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die wiede-rum die Basis fuumlr neue Produkte und Technologiensind Untersuchungen der letzten Jahre beweisendass die Inanspruchnahme unternehmensfremdenWissens wesentlich zum Erfolg und zur Wett bewerbs -faumlhigkeit von Unternehmen beitraumlgt Lizenzgeschaumlftesind sinnvoll

3 Als Instrument fuumlr den Markteintritt zur Er -schlieszligung und zur Sicherung von Export -maumlrkten

3 Als Instrument zur Staumlrkung der Wettbewerbs -kraft des Unternehmens um neue Ideen undTechnologien zur Entwicklung von Produktenoder zur Effizienzsteigerung in der Produktionheranzuziehen

3 Als Instrument zur Nutzung von im Unter neh -men vorhandenen Ressourcen (Know-how)

Vorteile von Lizenzen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsfelder

3 Checkliste Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

3 Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen eV

3 Netzwerk Elektronischer Geschaumlftsverkehr Kooperationen

3 Netzwerk Elektronischer GeschaumlftsverkehrbdquoBeschaffungskooperationenldquo

3 DIHK-Publikation bdquoForschungs- und Entwicklungs- kooperationenldquo Bestellfunktion

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

wwwexistenzgruenderde

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesse rung der Qualitaumlt

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

ForschungskooperationenZusammenarbeit mit ForschungseinrichtungenVorteilhaft ist dass hier gut ausgestattete Labors zur Verfuumlgungstehen und der Kontakt zu motiviertem Nachwuchs wissen -schaftlern hergestellt wird

Zusammenarbeit mit der Groszligindustrie Vorteilhaft ist die Beteiligung eines finanziell potenten Partnersder damit verbundene Zugang zu groszligen FuE-Abteilungen unddie damit einhergehende Anbahnung einer meist langjaumlhrigenZusammenarbeit Vorsicht aber vor moumlglichen buumlrokratischenStrukturen beim Partner vor denkbarem Verlust von sensiblenDaten und einer ggf einseitigen Auswertung der Forschungs- ergebnisse durch den groumlszligeren Kooperations-Partner Wichtigist alle Fragen von Geheimhaltung und Haftung in einem Vertragzu klaumlren den Personenkreis mit Zugang zu Daten zu begrenzen

und das Recht an den Ergebnissen von Forschung und Ent wick -lung vertraglich zu fixieren

Zusammenarbeit mit anderen MittelstaumlndlernVorteilhaft sind eine eher aumlhnliche Firmenkultur und vergleich-bare Interessen Vorsicht aber vor drohendem Know-how-Abflusswenn ein Partner auf Grund eines finanziellen oder personellenEngpasses bdquoaussteigenldquo muss Wichtig ist daher eine Geheim -haltungsklausel zu vereinbaren und den Forschungsgegenstandgenau zu definieren

Lizenzen

Die Lizenznahme ist kein klassisches Kooperations-Feld Im Falle von Kooperationen mittels Lizenzenerhaumllt ein Unternehmen vom Erfinder oder Schutz -rechtinhaber eines bestimmten Produktes das recht-lich geschuumltzt ist die Erlaubnis (Lizenz) dieses zu pro-duzieren Dies gilt hauptsaumlchlich fuumlr Patente Ge -brauchsmuster Warenzeichen oder Geschmacks mus -ter Das Unternehmen muss seinerseits eine Gebuumlhran den Lizenzgeber entrichten

Hintergrund Den unternehmerischen Wettbewerballein mit den Ergebnissen der eigenen Forschungund Entwicklung zu bestreiten ist kaum einemmittelstaumlndischen Unternehmen moumlglich Eine per-manente Nutzung externer Forschungsergebnisse

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Die folgenden Informationen ersetzen keine Rechts -beratung Die folgenden Hinweise greifen vielmehrdie wichtigsten Fragen zur Organisation und zurRechtsform einer Kooperation auf und sollen eineOrientierungshilfe sein Zu konkreten Vertragsfragenoder zur Entscheidung fuumlr oder gegen eine be stim mteRechtsform sollten die Partner unbedingt mit ihremRechtsanwalt undoder Steuerberater sprechen

Kooperations-VereinbarungPartner-Unternehmen koumlnnen prinzipiell ohne jegli-che formale Regelung zusammenarbeiten Auchheute noch gilt in vielen Faumlllen zwischen Unter neh -mern der Handschlag als Besie gelung einer Koope -rations-Vereinbarung Erwaumlgens wert ist dies aller-dings nur fuumlr uumlberschaubare kurzfristige Projekte

Generell gilt Vor allem fuumlr laumlngerfristige Koo pe -rationen sollten die Partner unbedingt eine schriftli-che Kooperations-Vereinbarung aufsetzen insbeson-dere dann wenn Leistungen zu erbringen sind oderwenn Geld zwischen den beteiligten Unternehmenflieszligt Diese Vereinbarung sollte die Rechte undPflichten jedes Partners festschreiben Dies ist wich-tig

3 um Missverstaumlndnisse zu vermeiden Die Schrift -form bdquozwingtldquo zu einer praumlzisen Formulierungder Inhalte der Vereinbarung

3 fuumlr den Fall dass einem der Vertragspartneretwas zustoumlszligt Dann sollten im Sinne des gemein-samen Projektes und zum Schutz der Hinter blie -benen (Familienangehoumlrige und Mitarbeiter) dieVerhaumlltnisse klar dokumentiert sein

3 fuumlr den Fall dass sich die Partner eines Tages nichtmehr so gut vertragen Dann sollte der In halt dergetroffenen Kooperations-Verein ba rung klarfestgehalten und auch eine Regelung vorgesehensein wie die Kooperation beendet werden kann

Eine Kooperations-Vereinbarung muss nicht mit juris-tischen Spitzfindigkeiten gespickt und uumlber viele

Seiten aufgeblaumlht sein Oft genuumlgen pro Absatzwenige Saumltze Sie sollte folgende Punkte enthalten

3 Uumlberschrift

3 Die Vertragsparteien mit Adresse und Vertreter

3 Beschreibung des Gegenstands der Kooperation

3 Rechte der Vertragsparteien

3 Pflichten der Vertragsparteien ua AufgabenZahlungsverpflichtungen

3 Ggf Ergebnisberechnung und -verteilung

3 Regelung bei Meinungsverschiedenheiten

3 Vertragsbeginn -dauer und -kuumlndigung

3 Regelung der Folgen bei Beendigung desVertrags

3 Gerichtsstand

3 Ort Datum Parteien und Namen derUnterzeichner Unterschriften

Besonders zu beachten sind bei Kooperations-Verein -barungen die bestehenden gesetzlichen RegelungenDiese koumlnnen im Ausland ganz anders sein als inDeutschland So sind z B Auflagen und Vorschriftenzum Schutz der Menschen und der Umwelt ebenso zubeachten wie die Gesetze gegen unlauteren Wett be -werb die sich in anderen Laumlndern vom deutschenRecht unterscheiden koumlnnen Bei Vertraumlgen die einSchutzrecht zum Gegenstand haben (z B Patent) istdie Regelung von Schutzrechtsverletzungen durchDritte und deren Abwehr ein wichtiger Punkt Hierist auch festzuhalten welche Pflichten dem Schutz -rechtsgeber und welche dem Schutzrechtsnehmerobliegen

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Recht

3 Uumlbersicht Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung

3 Uumlbersicht Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 35 bdquoRecht und Vertraumlgeldquo

3 BMJ Gesetz gegen Wettbewerbsbeschraumlnkungen

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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Recht

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(Rechts)formen

Die Zusammenarbeit in einer Kooperation kann inverschiedenen Formen stattfinden Welche Formman waumlhlt haumlngt vor allem von folgenden Fragenab

3 Welche Ziele hat die Kooperation

3 Wie lange soll die Kooperation dauern

3 Wie viele Kooperationspartner sollen sich an derKooperation beteiligen

3 Mit welchem Image soll die Kooperations-Gemeinschaft gegenuumlber AuftraggebernKunden Banken usw auftreten

3 Welchen Einfluss sollen die Kooperations-Partnerauf Entscheidungen nehmen koumlnnen

3 Welchen finanziellen Aufwand wollen diePartner auf sich nehmen (z B Kapitaleinlage)

3 Wie soll die Haftung geregelt sein

Kooperationsformen (Beispiele)

BietergemeinschaftArbeitsgemeinschaftBietergemeinschaften sind sinnvoll wenn sich ver-schie dene kleinere Unternehmen fuumlr einen groumlszligerenAuftrag (z B Bau eines Buumlrogebaumludes) bewerben wol-len Eine Bietergemeinschaft ist immer zeitlich befris-tet bis zur Auftragsvergabe durch den AuftraggeberWird der erwuumlnschte Auftrag an die Gemeinschafterteilt wird aus der Bietergemeinschaft eine Ar beits -gemeinschaft (ARGE) Sie beginnt mit der Auftrags -erteilung und endet mit dem Ablauf der Gewaumlhr leis -tung Achtung Die Bietergemeinschaft sollte eineschriftliche Vereinbarung daruumlber treffen bei Auf -trags vergabe den Auftrag gemeinschaftlich auszu -fuumlh ren Andernfalls besteht die Gefahr dass ein Part -ner der Bietergemeinschaft bdquoabspringtldquo und der ver-bleibende Partner daraufhin nicht mehr in der Lageist den Auftrag allein zu bewaumlltigen

InteressengemeinschaftStrategische AllianzIn einer strategischen Allianz verpflichten sich dieteilnehmenden Unternehmen in unternehmensstra-tegisch relevanten Bereichen (z B Einkauf VertriebProduktion) zur Zusammenarbeit Ziele sind auchhier vor allem eine Risikoteilung groumlszligere Wett be -werbs faumlhigkeit und Wirtschaftlichkeit beider Partner

RechtsformenDie oben vorgestellten Kooperations-Formen habenin der Regel die Rechtsform einer Gesellschaft buumlrger-lichen Rechts (GbR) bzw BGB-Gesellschaft zuweilenauch ndash bei Kaufleuten - einer Offenen Handels gesell -schaft (OHG) Daruumlber hinaus gibt es die bei Koope -rationen weit verbreitete Genossenschaft Fuumlr Frei -beruf ler bietet sich auszligerdem die Partnerschafts ge -sell schaft an

Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR) Eine Kooperation in der sich die beteiligten Partnerdarauf festlegen ein bestimmtes Ziel zu erreichenund die nach auszligen hin (z B gegenuumlber Auftrag ge -bern Kunden) als eine Person auftritt wird damit inaller Regel zur Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR)Besondere Formalitaumlten sind nicht erforderlich sogareine muumlndliche Vereinbarung reicht wenn auch einschriftlicher Vertrag empfehlenswert ist Auftraumlgewerden an die GbR erteilt Anspruumlche an die GbR ge -stellt Dabei muss man wissen dass in einer GbR alleTeilhaberinnen und Teilhaber mit ihrem Privat ver -moumlgen haften Werden in der GbR Umsaumltze erzielt somuss hierfuumlr Umsatzsteuer entrichtet werden

Genossenschaften (eG)Die eingetragene Genossenschaft ist eine Rechtsformdie (laut Genossenschaftsgesetz) ihre Mitglieder beiihren wirtschaftlichen Unternehmungen foumlrdern sollDazu koumlnnen gehoumlren Einkauf ProduktionFerti gungVerkauf auf gemeinschaftliche Rechnung Auszligerdemkann die Genossenschaft auf gemeinschaftliche Rech -nung z B Maschinen zur gemeinschaftlichenNutzung anschaffen Diese Ziele koumlnnten grundsaumltz-lich auch durch jede andere Rechtsform erreicht wer-den Die Genossenschaft bietet ihren Mitgliedernallerdings einen relativ geringen buumlrokratischenAufwand (z B im Unterschied zur GmbH) und eineHaftungsbeschraumlnkung durch die Gesellschaft

Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)Die Partnerschaftsgesellschaft ist eine Rechtsform fuumlrAngehoumlrige der Freien Berufe die eigenverantwort-lich mit Partnern zusammen arbeiten wollen Sie istfuumlr Berufsgruppen gedacht denen die Rechtsformder GmbH verwehrt oder zu aufwaumlndig ist Damit istdie Partnergesellschaft eine attraktive Alternative zur

Recht16

GbR Vor allem die Haftung ist hier anders geregeltDie Partnerschaftsgesellschaft haftet mit ihremGeschaumlfts vermoumlgen und dem Privatvermoumlgen derGesellschafter fuumlr Fehler in der Berufsausuumlbung haf-tet jeweils nur der handelnde Partner Freiberuflerderen Haftung per Berufsgesetze und -verordnungenbeschraumlnkt ist muumlssen daruumlber hinaus eine Haft -pflicht versicherung abschlieszligen Die Gesellschaftmuss in das Partnerschaftsregister beim Amtsgerichteingetragen werden

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsformen

3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Rechtsformen

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 33 bdquoRechtsformenldquo

3 Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e V

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

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Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

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same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

23

Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

24

Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

25

10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 5: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

5

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waumlhlen und zu bewerten und vor allem begonnenePartnerschaften zu pflegen und zu erhalten Pro ble -me die allerdings derjenige verhindern kann derKooperationen gewissenhaft vorbereitet und dieProzesse der Zusammenarbeit nicht etwa dem Zufalluumlberlaumlsst

Bei richtiger Vorbereitung und sorgfaumlltiger ge -meinsamer Arbeit profitieren alle Beteiligten voneiner Kooperation Voraussetzung ist natuumlrlich dassder Ertrag der Zusammenarbeit houmlher ist als derAufwand dafuumlr Darum ist es wichtig zu wissen waseine Kooperation ausmacht wie sie auf den Weg ge -bracht werden kann und was dazu gehoumlrt um siezum Erfolg zu fuumlhren

Mit unserem eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKoo perationenldquo wollen wir zum Gelingen Ihres Koo -pera tions vorhabens beitragen Vielfaumlltige Aufgaben -stel lun gen Schaubilder Informationstexte und wei -terfuumlhrende Hintergrundinformationen vermittelnIhnen was Sie bei Ihren Vorbereitungen beachtensollten Ergaumlnzend dazu finden Sie in dieser Begleit -broschuumlre Texte Checklisten und Uumlbersichten

Viel Erfolg wuumlnscht Ihnen IhrBundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie

Einleitung

Es ist nicht leicht als junges Unternehmen auf demMarkt Fuszlig zu fassen und sich im Wettbewerb mitanderen Anbietern zu behaupten Sie koumlnnen IhreChancen aber moumlglicherweise entscheidend verbes-sern wenn Sie mit anderen Unternehmen kooperie-ren

Sinkende Preise fuumlr Produkte oder Dienst leistun -gen durch zunehmenden Wettbewerbsdruck zwin-gen kleine und mittlere Unternehmen rationeller zuarbeiten Das ist durch Kooperationen moumlglich AlsAntwort der bdquoKleinenldquo auf den Trend zu immer mehrGroszligunternehmen Auch steigt die Nachfrage nachkompletten Problemloumlsungen Kooperationen koumlnnenhelfen angestammte und begrenzte Leistungs pa -letten zu ergaumlnzen Sie buumlndeln die Spezialisie run gender Partner um allen Beteiligten zusaumltzliche Markt -chancen zu eroumlffnen Das ist nicht alles Da durch dassPartner vom Know-how der anderen lernen und pro -fitieren wird Kooperation fuumlr Unternehmen zumMe dium des wichtigen Wissenstransfers Ein ent -schei dender Vorteil der nicht zuletzt fuumlr Existenz -gruumlnderinnen und -gruumlnder von besondererBedeutung ist

Natuumlrlich ist nicht jede Kooperation von Erfolggekroumlnt Probleme gibt es immer wieder dabei Koo -pera tionen bdquoauf die Beine zu stellenldquo Partner auszu-

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Kooperationen bieten eine gute Moumlglichkeit unter-nehmerische Chancen zu vergroumlszligern gleichzeitigaber auch die Risiken auf mehrere Schultern zu ver-teilen und damit fuumlr das einzelne Unternehmen zumindern Dennoch Trotz aller Notwendigkeiten undVorteile sind Kooperationen bei kleinen und mittle-ren Unternehmen nicht unbedingt beliebt Im Gegen -teil Auch wenn viele mittelstaumlndische Unterneh me -rinnen und Unternehmer der Ansicht sind dass Koo -perationen in der Tat die Wettbewerbsfaumlhigkeit ihresUnternehmens staumlrken wuumlrden so arbeiten in derPraxis doch deutlich weniger mit Partnern zusammen

An erster Stelle der Gegenargumente steht dieAngst davor die Unabhaumlngigkeit des eigenen Unter -nehmens zu verlieren Eine eher unbegruumlndete AngstEinige Unternehmen befuumlrchten zudem beim ThemaKooperation Beeintraumlchtigungen oder Schwerfaumlllig -keit durch einen vergroumlszligerten unternehmerischenApparat Dies sind ndash wenn uumlberhaupt ndash in aller Regeldie Auswirkungen falscher Planung und Ausfuumlhrungeiner Zusammenarbeit Sie muumlssen nicht sein Ganzabgesehen davon dass Kooperationen zu naumlchst ein-mal Veraumlnderungsbereitschaft verlangen Wer dieVorteile von Kooperationen erkennen und sich dafuumlrentscheiden will darf nicht bedingungslos auf uumlber-kommene Einzelkaumlmpfer-Devisen beharren Die Zeitenhaben sich geaumlndert Neue Wege fuumlhren (auch) zumErfolg

Kooperationen Was ist dasUnternehmenskooperationen koumlnnen ganz unter-schiedlicher Art sein vom Informationsaustauschzwischen zwei Geschaumlftsfuumlhrern bis hin zur Gruumln dungeines eigenen Unternehmens fuumlr einen be stimmtenKooperationszweck Im Allgemeinen geht es fuumlrkleine und mittlere Unternehmen (KMU) um drei ver-schiedene Moumlglichkeiten der Zusammenarbeit

3 KMU mit KMU

3 KMU mit Groszligunternehmen

3 KMU mit anderen Partnern (z B Forschungs -einrich tungen)

Typisch fuumlr Kooperationen sind dabei folgendeMerkmale

Die Partner

3 beteiligen sich freiwillig an einer Zusammen -arbeit

3 verfolgen ein gemeinsames Ziel

3 koumlnnen rechtlich und in den nicht betroffenenUnternehmensbereichen auch wirtschaftlichselbstaumlndig bleiben Teile der eigenen Aufgaben(z B Einkauf Werbung Vertrieb) werden in dieKooperations-Partnerschaft eingebracht

3 profitieren wirtschaftlich von der Kooperation

Kooperation auf gleicher StufeDie Partnerunternehmen koumlnnen aus derselben Bran -che stammen dasselbe Produkt produzieren und imRahmen der Kooperation z B gemeinsam einkaufenSie koumlnnen auch aus unterschiedlichen Branchenstammen und ihr jeweiliges Leistungsangebot er -gaumlnzen (zB als Vertriebsgemeinschaft) Eine solchebdquohorizontale Kooperationldquo dient dem Zweck dieMarktposition der beteiligten Partner zu staumlrken

Kooperation auf einander folgenden StufenDie Partnerunternehmen koumlnnen auch von un ter -schiedlichen und aufeinander folgenden Pro duk -tions- oder Handelsstufen stammen Eine solche bdquover-tikale Kooperationldquo dient dazu Beschaffung Auf trauml geoder Absatz sicherzustellen Beispiel Koo perationzwischen Erzeugern oder Produzenten von WarenLieferanten Vertriebsunternehmen usw

Vorteile einer KooperationZusammengefasst dienen Kooperationen dazu

3 Ablaumlufe im Unternehmen zu rationalisieren

3 Synergien zwischen den beteiligten Partnern zunutzen

3 Ressourcen zu buumlndeln

3 Risiken zu verteilen und zu mindern

Uumlber alle Vorteile hinweg sollte man sich dennoch vorAugen halten dass eine Kooperation den bdquonormalenldquoUnternehmensalltag veraumlndert Es gibt durchausmoumlgliche Nachteile einer Kooperation (oder zumin-dest die Angst davor dass diese Nachteile eintretenkoumlnnten) Vor- und Nachteile muumlssen sorgfaumlltig ge -geneinander abgewogen werden

Kooperationen Ja oder nein

Kooperationen Ja oder nein8

Moumlgliche Nachteile

3 Aufgabe (eines Teils) der Selbstaumlndigkeit hiersollte man sorgfaumlltig pruumlfen ob man dazu bereitist

3 Laumlngerekomplizierte Abstimmungsprozesse(zumindest in der Anfangsphase)

3 Zusaumltzliche Aufgaben In kleineren Unter neh menwerden Kooperations-Leistungen parallel zumTagesgeschaumlft erbracht (z B Gewaumlhr leis tun genauch fuumlr Arbeiten des Partners) wichtig ist dassdie verfuumlgbare Arbeitszeit fuumlr anfallende Koo pe -rations-Aufgaben sowie die damit entstehendenKosten und der Kooperations-Nutzen in einemvernuumlnftigen (rentablen) Verhaumlltnis stehen

3 Keine alleinige Nutzung der entstehendenProdukt-Prozessinnovationen

3 Keine alleinige Nutzung der erzielten Gewinnehier sollte sich aber auch jeder fragen ob der Ge -winn ohne Partner uumlberhaupt entstanden waumlre

3 Verlust der Motivation der Beschaumlftigten wenndie Identifikation mit dem eigenen Unterneh menverloren geht dem kann aber durch eine fruumlhzei-tige Information und Einbindung der Be trof fe nenentgegengewirkt werden

Grenzen der KooperationEine Kooperation

3 kann keinen Erfolg bei den gemeinsamenVorhaben garantieren

3 schlieszligt unternehmerisches Risiko nicht automa-tisch aus

3 ist kein Ausgleich fuumlr Manage mentschwaumlchen

3 ist nicht dazu geeignet schwache Unternehmenzu sanieren

3 kann nicht die strategische Ausrichtung einesUnternehmens sein sondern durch strategischeZiele ergeben sich Kooperations-Potenziale

Weitere Informationen3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 11 bdquoKooperationenldquo

3 Uumlbersicht Kooperations-Grundsaumltze

3 Uumlbersicht 10 typische Probleme bei Kooperationen

3 DIHK-Publikation bdquoMit Kooperationen zum Erfolgldquo

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

wwwexistenzgruenderde

Kooperationsfelder

Kooperationsfeld EinkaufBeschaffung

Einkaufs-Kooperationen sind besonders wirksameInstrumente wenn es darum geht die Leistungs- undWettbewerbsfaumlhigkeit eines Unternehmens zu ver-bessern durch Einsparung von Zeit und Geld Vielekleine und mittlere Handels-Unternehmen haumlttenz B ohne den gemeinschaftlichen Einkauf am Marktkeine Chance Nur so erhalten sie bei den Lieferantenvergleichbar guumlnstige Preiskonditionen wie Groszlig -unternehmen Gemeinsam beauftragte professionellund vollzeitbeschaumlftigte Einkaumlufer koumlnnen eine grouml-szligere Anzahl von Quellen pruumlfen und damit eine grouml-szligere Vielfalt von Waren ins Sortiment bringen alsdies ein einzelner Haumlndler fuumlr seinen eigenen Bedarfkoumlnnte Einkaufs-Kooperationen des Handels derIndustrie und des Handwerks sind moumlglich durch

3 Einkaufs-Gemeinschaften im Einzelhandel

3 Gemeinschaftliche Ausschreibungen

3 Nutzung von Marktplaumltzen im Internet

Vorteile bei EinkaufBeschaffung

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

Kooperationsfeld Vertrieb

Vertriebs-Kooperationen gehoumlren zu den haumlufigstenKooperations-Formen Im Vertrieb lassen sich folgen -de Aufgabengebiete unterscheiden in denen eineKooperation moumlglich ist

3 Verkauf

3 Werbung

3 Service Kundendienst

Ob Kooperationen in einem in mehreren oder sogarallen Bereichen moumlglich und sinnvoll sind haumlngt vomEinzelfall ab Mehrere Bereiche zu kombinieren kannoft schon allein deshalb erforderlich sein weil sich einAusgleich der Vorteile fuumlr alle Partner durch die Koo -peration auf einem einzigen Gebiet nicht erzielenlaumlsst So ist es beispielsweise haumlufig der Fall dass der

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eine Partner uumlber eine staumlrkere Verkaufsorganisationverfuumlgt der andere dagegen uumlber einen staumlrkerenKundendienst oder uumlber besser qualifizierte Verkaufs -foumlrderer Vertriebs-Kooperationen sind moumlglichdurch

3 Kooperation innerhalb eines Landes z B ein suumld-deutsches Unternehmen vertritt ein norddeut-sches Unternehmen regional

3 Kooperation mit Partnern im Ausland

3 Ein Unternehmen im Ausland vertreibt dieProdukte eines deutschen Unternehmens

3 Ein deutsches Unternehmen vertreibt dieProdukte eines auslaumlndischen Partners inDeutschland

3 Kooperation mit Unternehmen die andereAbsatzwege erschlieszligen

Vertrieb VerkaufDer Erfolg eines Unternehmens haumlngt letztendlichdavon ab wie viele seiner Produkte oder wie oft esseine Leistungen verkaufen kann Das bedeutet Jevielfaumlltiger die Kontaktmoumlglichkeiten mit potenziel-len Kunden sind desto besser Verkaufs-Koopera tio -nen die genau dazu beitragen sollen sind moumlglichdurch

3 Nutzung gemeinsamer Ausstellungs- undVerkaufsraumlume

3 Gemeinsame Vertriebsgesellschaften

3 Gemeinsame Niederlassungen oder Vertreter -staumlbe

3 Verkauf unter einer gemeinsamen Marke

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derVertriebsmannschaft

3 Transport- und Lagergemeinschaften

3 BietergemeinschaftenArbeitsgemeinschaftenbei komplexen Ausschreibungen oder Auftraumlgen

3 Bezug von Produkten und Dienstleistungen vonDritten und Verkauf unter gemeinsamer Marke

3 Verkauf von baugleichen Produkten unterneuem Namen

3 Gemeinschaftliche Marktplaumltze im Internet

Vorteile beim Verkauf

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Kosteneinsparung bei Marketing VertriebLogistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb WerbungWerbeaktivitaumlten sind meist kostspielig Daher wirdKosten sparende Gemeinschaftswerbung immerwichtiger Das gilt vor allem fuumlr die Finanzierung undRisikoteilung bei internationalen Marketings trate -gien Es geht aber nicht allein bdquoums Geldldquo Mit ent-scheidend ist ein groumlszligeres Marketing-Potenzial daeinzelbetriebliche Staumlrken (Werbe-Know-how Er fah -rung bei der Erschlieszligung auslaumlndischer Maumlrk teVertriebspersonal) zusammengefuumlhrt und genutztwerden koumlnnen Kooperationen in Sachen Werbungsind moumlglich durch

3 Marketingaktivitaumlten die alleine nicht finanziertwerden koumlnnen (z B Fernsehwerbung)

3 Gemeinsame Verkaufsfoumlrderungsaktionen(z B Messen Video- und Tonbildschauen)

3 Werbung zur gemeinschaftlichen Bedarfs -weckung (z B fuumlr Holz Fleischwaren regionaleProdukte)

Vorteile bei Werbung

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb Service KundendienstGewaumlhrleistungen fuumlr gelieferte Produkte und er -brach te Leistungen Service und Kundendienst wer-den zunehmend zu Wettbewerbs entscheidendenMerkmalen eines Unternehmens In vielen Faumlllenwird der Kaufentscheid heute nicht nach dem Preissondern nach der Verfuumlgbarkeit und Qualitaumlt desKundendienstes getroffen Dieser Service erfordertaber dass ein Unternehmen uumlber eine ausreichendeAnzahl von qualifizierten Mitarbeitern und Fahr -zeugen verfuumlgt Und wenn es daruumlber verfuumlgt so istnicht gewaumlhrleistet dass diese tatsaumlchlich immer aus-gelastet sind Umgekehrt gilt Es gibt fuumlr jedes Service-Team immer wieder Belastungsspitzen Und im Som -

Kooperationen Ja oder nein10

3 Benchmarkingaktivitaumlten innerhalb eines Koo -perations-Verbundes z B durch Arbeitskreisedie fachspezifische Informationen und Erfah run -gen austauschen

Vorteile bei Beschaffung und Auswertung vonInformationen

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Akquise und Aus -fuumlhrung von Komplettauftraumlgen

Kunden erwarten zunehmend komplette Problem -loumlsungen mit weit reichenden Servicepaketen alsbdquoDienstleistungen aus einer Handldquo Den meisten klei-nen und mittleren Unternehmen ist dies im Allein -gang nicht moumlglich Um im Wettbewerb nicht insHintertreffen zu geraten koumlnnen sie ihr Leistungs -spektrum z B durch eine Kooperation erweiternAuf diese Weise koumlnnen sie sich dann um groumlszligereAuf traumlge bewerben und mit groszligen Wettbewerbernkonkurrieren Dabei spielt es fuumlr die Kunden in derRegel keine Rolle ob der Auftrag von einem Betrieballein oder von mehreren gemeinsam uumlbernommenwird Kooperationen fuumlr Komplettauftraumlge sind moumlg-lich durch

3 Bietergemeinschaften

3 Arbeitsgemeinschaften

3 Joint Ventures

3 Virtuelle Unternehmen

Vorteile bei Akquise und Ausfuumlhrung vonKomplettauftraumlgen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

mer muss fuumlr Urlaubsvertretungen gesorgt werdenEine Kundendienst-Kooperation hilft einerseits dieService-Kosten zu senken Andererseits ermoumlglichtsie bei einem erforderlichen Einsatz schnell zu reagie -ren und bringt dem Unternehmen damit einenImage-Bonus Kundendienst-Kooperationen sindmoumlglich durch

3 Uumlbernahme von fachspezifischen Kundendienst-Auftraumlgen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations partnerin bestimmten Regionen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations part nerzu bestimmten Zeiten (z B Urlaubs vertretung)

3 Gemeinsame Kunden-Beratungsstellen

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derService mannschaft

Vorteile bei ServiceKundendienst

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Beschaffung undAuswertung von Informationen

Marktforschung und Markterkundung sind wichtigeMittel der Absatzplanung Sie liefern wichtige Markt -daten z B uumlber Verbrauchergewohnheiten Werbe -moumlglichkeiten neue Maumlrkte Aber Welches kleineoder mittlere Unternehmen kann es sich leisten alleinein Marktforschungsunternehmen mit einer Markt -studie zu beauftragen Was einem einzelnen Auf trag -geber zu teuer ist mag fuumlr eine Kooperations ge mein -schaft erschwinglich werden Dasselbe gilt fuumlr dieBeobachtung der konjunkturellen und strukturellenVeraumlnderungen mittels Konjunktur- und Struktur -analysen fuumlr Betriebs- und Branchenvergleiche oderdas Aufstellen von branchenspezifischen Kalkula -tions richtlinien zur Preisermittlung Kooperationenzur gemeinschaftlichen Beschaffung von Informa tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Finanzierung von Forschungs -aktivitaumlten oder -auftraumlgen durch eine Gruppevon Unternehmen

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3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

KooperationsfeldProduktionFertigung

Vorrangiges Ziel einer Produktions-Kooperation ist esdie Produktionskosten der beteiligten Unter neh menzu senken Dies kann geschehen indem sich Unter neh -men anfallende Kosten teilen z B durch die Herstel -lung groumlszligerer Mengen bestimmter Teile bzw die Ver -meidung unrentabler Kleinserien auszligerdem durchdie Aufteilung von Fixkosten z B fuumlr teure Maschinenoder gemeinsame Werkzeuge Wichtig ist aber auchdie Moumlglichkeit unnoumltige Kosten (z B durch denStillstand von Produktionsanlagen) zu vermeiden

Daruumlber hinaus bietet eine Produktions-Koope ra -tion die Chance flexibel zu reagieren wenn es z Bbei guter Auftragslage zu Produktions-Engpaumlssen imeigenen Unternehmen kommen sollte Nicht uumlberse-hen werden sollte die Chance eine bessere Produkt -qualitaumlt zu erzielen indem die Produktions erfah run -gen aller beteiligten Betriebe zusammengefuumlhrt wer-den Vorsicht ist aber vor dem Aufbau von Uumlberkapa-zitaumlten (durch Produktions-Auftraumlge des Partners)und davor geboten Fertigungs-Know-how durch dieAusgliederung zu verlieren Produktions-Koopera tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Anschaffung und Nutzung bestim -mter Produktionsanlagen (z B teure Spezial -maschi nen)

3 Gemeinsame Fertigung bestimmter Teile

3 Gleichmaumlszligige Auslastung der Produktions anlagen

3 Abbau von Beschaumlftigungsspitzen durch Koope -ra tion mit anderen Unternehmen hier ist ein ho -hes Maszlig an Vertrauen zwischen den beteiligtenUnternehmen erforderlich da die Gefahr sehrgroszlig ist dass Kunden abgeworben und uumlbernom-men werden

3 Spezialisierung und damit rationellere Fertigungbei houmlherem Qualitaumltsstandard

3 Gegenseitigen Austausch von Spezialarbeiten(z B Schweiszligarbeiten gegen Dreharbeiten)

3 Austausch von Spezialisten fuumlr Wartungsarbeiten

3 Gemeinsame Ab- und Verpackung

3 UnternehmensuumlbergreifendenInformationsaustausch mit Lieferanten Kundentechnischen Instituten usw

3 Aufbau gemeinsamer Informationsstellen undDatenbanken fuumlr die Produktion

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung von Pro -duktionsmitarbeitern

3 Gemeinsame Abfallbeseitigung als heute beson -ders kostenintensive Aufgabe der meisten Unter -nehmen

Vorteile bei ProduktionFertigung

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (groumlszligere Stuumlck zahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Verwaltung

Nicht jedes Unternehmen muss eigene Verwaltungs -mitarbeiter einstellen und finanzieren Das gilt vorallem fuumlr kleine Unternehmen oder Existenzgruumlnderdie (noch) wenige oder uumlberschaubare Auftrags-Umfaumlnge bearbeiten Verwaltungs-Kooperationensind moumlglich durch

3 Gemeinsame Buumlroorganisation (z B EmpfangTelefonzentrale Sekretariat)

3 Gemeinsames Rechnungswesen (z B zentraleBuchstellen)

3 Gemeinsame EDV-Anlagen

3 Gemeinsame Entwicklung von Software-Pro -grammen fuumlr das Rechnungswesen usw

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung der Ver -wal tungsangestellten

3 Inkassogemeinschaften in vielen kleinen undmittleren Unternehmen wird im Alltag nur nach-laumlssig uumlberpruumlft ob ausstehende Rechnungenbezahlt sind und das Inkasso wird bdquonebenherldquobetrieben der Auftrag ist erledigt die Rechnung

Kooperationen Ja oder nein12

3 Gemeinsame Anschaffung von Lehrmitteln(z B Computer Based Training Software)

Vorteile bei PersonalplanungAus- undFortbildung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Forschung undEntwicklung

Jedes Unternehmen muss seine Produkte und Leis tun -gen regelmaumlszligig erneuern und den neuen Markterfor -dernissen anpassen Die besondere Innovations faumlhig -keit und Flexibilitaumlt zaumlhlen zu den wichtigsten bdquoCha -rak tereigenschaftenldquo des Mittelstands For schungs-und Entwicklungs-Kooperationen staumlrken die Leis -tungs faumlhigkeit der beteiligten Unternehmen und er -moumlglichen ihnen in dem sich verschaumlrfenden Wett -bewerb zu bestehen Bei Know-how-Kooperationenwerden Synergieeffekte besonders deutlich Dies giltsowohl fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuer Pro -dukte als auch fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuerAnwendungen und Einsatzbereiche Forschungs- undEntwicklungs-Kooperationen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungs-Projekte mit Forschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Vergabe von FuE-Auftraumlgen anForschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Einrichtung von Forschungslaborsum neue Erzeugnisse Herstellungs- oder Arbeits -verfahren zu entwickeln

3 Gruumlndung eines neuen selbstaumlndigen Gemein -schaftsunternehmens fuumlr Forschung und Ent wick-lung dem auch die Herstellung des neu entwickel -ten Produkts uumlbertragen wird

3 Austausch von FuE-Ergebnissen untereinander

3 Austausch von FuE-Personal untereinander

Vorteile bei Forschung und Entwicklung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

geschrieben das Thema bdquovom Tischldquo die immernoch allzu langen Fristen vieler Zahlungen undauch die betraumlchtlichen voumllligen Zahlungs aus -faumllle belegen wie wichtig es ist dass das Inkassokonsequent betrieben wird vor allem fuumlr kleinereUnternehmen mit wenig Personal bietet sich anInkassogemeinschaften mit weiteren Unterneh -men zu bilden

Vorteile bei Verwaltung

3 Senkung der Personalkosten

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

Kooperationsfeld Personal -planungAus- und Fortbildung

Eine der draumlngendsten Aufgaben der Zukunfts siche -rung fuumlr kleine und mittlere Unternehmen ist die Per -sonalentwicklungsplanung und ndash damit verknuumlpft ndashdie betriebliche Bildungsarbeit Nicht jedes Unter neh-men kann die groszlige Zahl von Mitarbeitern fest ein stel-len die es ndash in Zeiten einer Spitzenbelastung ndash brauchtNicht jedes Unternehmen kann sich daruumlber hinausdie Fachkraumlfte leisten die es benoumltigt Und nicht jedesUnternehmen ist in der Lage eine fachlich ausgewo-gene betriebliche Bildungsarbeit allein bdquoauf die Beinezu stellenldquo Eine schwierige Aufgabenstellung diegleichzeitig gute Ansatzpunkte fuumlr Kooperationenbie tet Gemeinschaftliche Personalplanung sowie Aus-und Fortbildungs-Kooperation sind moumlglich durch

3 Austausch von Personal (z B zur Abdeckung vonArbeitsspitzen)

3 Einrichtung und Durchfuumlhrung gemeinsamerSeminare Kurse usw (z B gemeinschaftlicheSchulung des Verkaufspersonals in WarenkundeFortbildungen fuumlr Fuumlhrungskraumlfte)

3 Errichtung und Unterhaltung gemeinsamerLehrwerkstaumltten und Ausbildungsstaumltten

3 Gemeinsame Einstellung von Lehrkraumlften bzwAusbildern (weitere Informationen bei derBundesanstalt fuumlr Arbeitden Kammern)

3 Gemeinsame Erarbeitung von generellen undbetriebs- wie kooperationsspezifischen Aus- undWeiterbildungsprogrammen gegebenenfallsauch von Umschulungsmaszlignahmen

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und Technologien ist notwendig Diesen Prozess giltes systematisch zu organisieren und zu entwickelnJahr fuumlr Jahr werden auf dem internationalen Lizenz -markt mehrere Tausend neue Produkte und Techno -lo gien zum Kauf oder zur Nutzung angeboten Dazukommt eine Vielzahl von Forschungsergebnissen undneuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die wiede-rum die Basis fuumlr neue Produkte und Technologiensind Untersuchungen der letzten Jahre beweisendass die Inanspruchnahme unternehmensfremdenWissens wesentlich zum Erfolg und zur Wett bewerbs -faumlhigkeit von Unternehmen beitraumlgt Lizenzgeschaumlftesind sinnvoll

3 Als Instrument fuumlr den Markteintritt zur Er -schlieszligung und zur Sicherung von Export -maumlrkten

3 Als Instrument zur Staumlrkung der Wettbewerbs -kraft des Unternehmens um neue Ideen undTechnologien zur Entwicklung von Produktenoder zur Effizienzsteigerung in der Produktionheranzuziehen

3 Als Instrument zur Nutzung von im Unter neh -men vorhandenen Ressourcen (Know-how)

Vorteile von Lizenzen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsfelder

3 Checkliste Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

3 Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen eV

3 Netzwerk Elektronischer Geschaumlftsverkehr Kooperationen

3 Netzwerk Elektronischer GeschaumlftsverkehrbdquoBeschaffungskooperationenldquo

3 DIHK-Publikation bdquoForschungs- und Entwicklungs- kooperationenldquo Bestellfunktion

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

wwwexistenzgruenderde

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesse rung der Qualitaumlt

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

ForschungskooperationenZusammenarbeit mit ForschungseinrichtungenVorteilhaft ist dass hier gut ausgestattete Labors zur Verfuumlgungstehen und der Kontakt zu motiviertem Nachwuchs wissen -schaftlern hergestellt wird

Zusammenarbeit mit der Groszligindustrie Vorteilhaft ist die Beteiligung eines finanziell potenten Partnersder damit verbundene Zugang zu groszligen FuE-Abteilungen unddie damit einhergehende Anbahnung einer meist langjaumlhrigenZusammenarbeit Vorsicht aber vor moumlglichen buumlrokratischenStrukturen beim Partner vor denkbarem Verlust von sensiblenDaten und einer ggf einseitigen Auswertung der Forschungs- ergebnisse durch den groumlszligeren Kooperations-Partner Wichtigist alle Fragen von Geheimhaltung und Haftung in einem Vertragzu klaumlren den Personenkreis mit Zugang zu Daten zu begrenzen

und das Recht an den Ergebnissen von Forschung und Ent wick -lung vertraglich zu fixieren

Zusammenarbeit mit anderen MittelstaumlndlernVorteilhaft sind eine eher aumlhnliche Firmenkultur und vergleich-bare Interessen Vorsicht aber vor drohendem Know-how-Abflusswenn ein Partner auf Grund eines finanziellen oder personellenEngpasses bdquoaussteigenldquo muss Wichtig ist daher eine Geheim -haltungsklausel zu vereinbaren und den Forschungsgegenstandgenau zu definieren

Lizenzen

Die Lizenznahme ist kein klassisches Kooperations-Feld Im Falle von Kooperationen mittels Lizenzenerhaumllt ein Unternehmen vom Erfinder oder Schutz -rechtinhaber eines bestimmten Produktes das recht-lich geschuumltzt ist die Erlaubnis (Lizenz) dieses zu pro-duzieren Dies gilt hauptsaumlchlich fuumlr Patente Ge -brauchsmuster Warenzeichen oder Geschmacks mus -ter Das Unternehmen muss seinerseits eine Gebuumlhran den Lizenzgeber entrichten

Hintergrund Den unternehmerischen Wettbewerballein mit den Ergebnissen der eigenen Forschungund Entwicklung zu bestreiten ist kaum einemmittelstaumlndischen Unternehmen moumlglich Eine per-manente Nutzung externer Forschungsergebnisse

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Die folgenden Informationen ersetzen keine Rechts -beratung Die folgenden Hinweise greifen vielmehrdie wichtigsten Fragen zur Organisation und zurRechtsform einer Kooperation auf und sollen eineOrientierungshilfe sein Zu konkreten Vertragsfragenoder zur Entscheidung fuumlr oder gegen eine be stim mteRechtsform sollten die Partner unbedingt mit ihremRechtsanwalt undoder Steuerberater sprechen

Kooperations-VereinbarungPartner-Unternehmen koumlnnen prinzipiell ohne jegli-che formale Regelung zusammenarbeiten Auchheute noch gilt in vielen Faumlllen zwischen Unter neh -mern der Handschlag als Besie gelung einer Koope -rations-Vereinbarung Erwaumlgens wert ist dies aller-dings nur fuumlr uumlberschaubare kurzfristige Projekte

Generell gilt Vor allem fuumlr laumlngerfristige Koo pe -rationen sollten die Partner unbedingt eine schriftli-che Kooperations-Vereinbarung aufsetzen insbeson-dere dann wenn Leistungen zu erbringen sind oderwenn Geld zwischen den beteiligten Unternehmenflieszligt Diese Vereinbarung sollte die Rechte undPflichten jedes Partners festschreiben Dies ist wich-tig

3 um Missverstaumlndnisse zu vermeiden Die Schrift -form bdquozwingtldquo zu einer praumlzisen Formulierungder Inhalte der Vereinbarung

3 fuumlr den Fall dass einem der Vertragspartneretwas zustoumlszligt Dann sollten im Sinne des gemein-samen Projektes und zum Schutz der Hinter blie -benen (Familienangehoumlrige und Mitarbeiter) dieVerhaumlltnisse klar dokumentiert sein

3 fuumlr den Fall dass sich die Partner eines Tages nichtmehr so gut vertragen Dann sollte der In halt dergetroffenen Kooperations-Verein ba rung klarfestgehalten und auch eine Regelung vorgesehensein wie die Kooperation beendet werden kann

Eine Kooperations-Vereinbarung muss nicht mit juris-tischen Spitzfindigkeiten gespickt und uumlber viele

Seiten aufgeblaumlht sein Oft genuumlgen pro Absatzwenige Saumltze Sie sollte folgende Punkte enthalten

3 Uumlberschrift

3 Die Vertragsparteien mit Adresse und Vertreter

3 Beschreibung des Gegenstands der Kooperation

3 Rechte der Vertragsparteien

3 Pflichten der Vertragsparteien ua AufgabenZahlungsverpflichtungen

3 Ggf Ergebnisberechnung und -verteilung

3 Regelung bei Meinungsverschiedenheiten

3 Vertragsbeginn -dauer und -kuumlndigung

3 Regelung der Folgen bei Beendigung desVertrags

3 Gerichtsstand

3 Ort Datum Parteien und Namen derUnterzeichner Unterschriften

Besonders zu beachten sind bei Kooperations-Verein -barungen die bestehenden gesetzlichen RegelungenDiese koumlnnen im Ausland ganz anders sein als inDeutschland So sind z B Auflagen und Vorschriftenzum Schutz der Menschen und der Umwelt ebenso zubeachten wie die Gesetze gegen unlauteren Wett be -werb die sich in anderen Laumlndern vom deutschenRecht unterscheiden koumlnnen Bei Vertraumlgen die einSchutzrecht zum Gegenstand haben (z B Patent) istdie Regelung von Schutzrechtsverletzungen durchDritte und deren Abwehr ein wichtiger Punkt Hierist auch festzuhalten welche Pflichten dem Schutz -rechtsgeber und welche dem Schutzrechtsnehmerobliegen

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Recht

3 Uumlbersicht Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung

3 Uumlbersicht Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 35 bdquoRecht und Vertraumlgeldquo

3 BMJ Gesetz gegen Wettbewerbsbeschraumlnkungen

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

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Recht

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(Rechts)formen

Die Zusammenarbeit in einer Kooperation kann inverschiedenen Formen stattfinden Welche Formman waumlhlt haumlngt vor allem von folgenden Fragenab

3 Welche Ziele hat die Kooperation

3 Wie lange soll die Kooperation dauern

3 Wie viele Kooperationspartner sollen sich an derKooperation beteiligen

3 Mit welchem Image soll die Kooperations-Gemeinschaft gegenuumlber AuftraggebernKunden Banken usw auftreten

3 Welchen Einfluss sollen die Kooperations-Partnerauf Entscheidungen nehmen koumlnnen

3 Welchen finanziellen Aufwand wollen diePartner auf sich nehmen (z B Kapitaleinlage)

3 Wie soll die Haftung geregelt sein

Kooperationsformen (Beispiele)

BietergemeinschaftArbeitsgemeinschaftBietergemeinschaften sind sinnvoll wenn sich ver-schie dene kleinere Unternehmen fuumlr einen groumlszligerenAuftrag (z B Bau eines Buumlrogebaumludes) bewerben wol-len Eine Bietergemeinschaft ist immer zeitlich befris-tet bis zur Auftragsvergabe durch den AuftraggeberWird der erwuumlnschte Auftrag an die Gemeinschafterteilt wird aus der Bietergemeinschaft eine Ar beits -gemeinschaft (ARGE) Sie beginnt mit der Auftrags -erteilung und endet mit dem Ablauf der Gewaumlhr leis -tung Achtung Die Bietergemeinschaft sollte eineschriftliche Vereinbarung daruumlber treffen bei Auf -trags vergabe den Auftrag gemeinschaftlich auszu -fuumlh ren Andernfalls besteht die Gefahr dass ein Part -ner der Bietergemeinschaft bdquoabspringtldquo und der ver-bleibende Partner daraufhin nicht mehr in der Lageist den Auftrag allein zu bewaumlltigen

InteressengemeinschaftStrategische AllianzIn einer strategischen Allianz verpflichten sich dieteilnehmenden Unternehmen in unternehmensstra-tegisch relevanten Bereichen (z B Einkauf VertriebProduktion) zur Zusammenarbeit Ziele sind auchhier vor allem eine Risikoteilung groumlszligere Wett be -werbs faumlhigkeit und Wirtschaftlichkeit beider Partner

RechtsformenDie oben vorgestellten Kooperations-Formen habenin der Regel die Rechtsform einer Gesellschaft buumlrger-lichen Rechts (GbR) bzw BGB-Gesellschaft zuweilenauch ndash bei Kaufleuten - einer Offenen Handels gesell -schaft (OHG) Daruumlber hinaus gibt es die bei Koope -rationen weit verbreitete Genossenschaft Fuumlr Frei -beruf ler bietet sich auszligerdem die Partnerschafts ge -sell schaft an

Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR) Eine Kooperation in der sich die beteiligten Partnerdarauf festlegen ein bestimmtes Ziel zu erreichenund die nach auszligen hin (z B gegenuumlber Auftrag ge -bern Kunden) als eine Person auftritt wird damit inaller Regel zur Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR)Besondere Formalitaumlten sind nicht erforderlich sogareine muumlndliche Vereinbarung reicht wenn auch einschriftlicher Vertrag empfehlenswert ist Auftraumlgewerden an die GbR erteilt Anspruumlche an die GbR ge -stellt Dabei muss man wissen dass in einer GbR alleTeilhaberinnen und Teilhaber mit ihrem Privat ver -moumlgen haften Werden in der GbR Umsaumltze erzielt somuss hierfuumlr Umsatzsteuer entrichtet werden

Genossenschaften (eG)Die eingetragene Genossenschaft ist eine Rechtsformdie (laut Genossenschaftsgesetz) ihre Mitglieder beiihren wirtschaftlichen Unternehmungen foumlrdern sollDazu koumlnnen gehoumlren Einkauf ProduktionFerti gungVerkauf auf gemeinschaftliche Rechnung Auszligerdemkann die Genossenschaft auf gemeinschaftliche Rech -nung z B Maschinen zur gemeinschaftlichenNutzung anschaffen Diese Ziele koumlnnten grundsaumltz-lich auch durch jede andere Rechtsform erreicht wer-den Die Genossenschaft bietet ihren Mitgliedernallerdings einen relativ geringen buumlrokratischenAufwand (z B im Unterschied zur GmbH) und eineHaftungsbeschraumlnkung durch die Gesellschaft

Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)Die Partnerschaftsgesellschaft ist eine Rechtsform fuumlrAngehoumlrige der Freien Berufe die eigenverantwort-lich mit Partnern zusammen arbeiten wollen Sie istfuumlr Berufsgruppen gedacht denen die Rechtsformder GmbH verwehrt oder zu aufwaumlndig ist Damit istdie Partnergesellschaft eine attraktive Alternative zur

Recht16

GbR Vor allem die Haftung ist hier anders geregeltDie Partnerschaftsgesellschaft haftet mit ihremGeschaumlfts vermoumlgen und dem Privatvermoumlgen derGesellschafter fuumlr Fehler in der Berufsausuumlbung haf-tet jeweils nur der handelnde Partner Freiberuflerderen Haftung per Berufsgesetze und -verordnungenbeschraumlnkt ist muumlssen daruumlber hinaus eine Haft -pflicht versicherung abschlieszligen Die Gesellschaftmuss in das Partnerschaftsregister beim Amtsgerichteingetragen werden

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsformen

3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Rechtsformen

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 33 bdquoRechtsformenldquo

3 Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e V

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

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Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

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same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

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Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

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Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

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10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 6: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

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waumlhlen und zu bewerten und vor allem begonnenePartnerschaften zu pflegen und zu erhalten Pro ble -me die allerdings derjenige verhindern kann derKooperationen gewissenhaft vorbereitet und dieProzesse der Zusammenarbeit nicht etwa dem Zufalluumlberlaumlsst

Bei richtiger Vorbereitung und sorgfaumlltiger ge -meinsamer Arbeit profitieren alle Beteiligten voneiner Kooperation Voraussetzung ist natuumlrlich dassder Ertrag der Zusammenarbeit houmlher ist als derAufwand dafuumlr Darum ist es wichtig zu wissen waseine Kooperation ausmacht wie sie auf den Weg ge -bracht werden kann und was dazu gehoumlrt um siezum Erfolg zu fuumlhren

Mit unserem eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKoo perationenldquo wollen wir zum Gelingen Ihres Koo -pera tions vorhabens beitragen Vielfaumlltige Aufgaben -stel lun gen Schaubilder Informationstexte und wei -terfuumlhrende Hintergrundinformationen vermittelnIhnen was Sie bei Ihren Vorbereitungen beachtensollten Ergaumlnzend dazu finden Sie in dieser Begleit -broschuumlre Texte Checklisten und Uumlbersichten

Viel Erfolg wuumlnscht Ihnen IhrBundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie

Einleitung

Es ist nicht leicht als junges Unternehmen auf demMarkt Fuszlig zu fassen und sich im Wettbewerb mitanderen Anbietern zu behaupten Sie koumlnnen IhreChancen aber moumlglicherweise entscheidend verbes-sern wenn Sie mit anderen Unternehmen kooperie-ren

Sinkende Preise fuumlr Produkte oder Dienst leistun -gen durch zunehmenden Wettbewerbsdruck zwin-gen kleine und mittlere Unternehmen rationeller zuarbeiten Das ist durch Kooperationen moumlglich AlsAntwort der bdquoKleinenldquo auf den Trend zu immer mehrGroszligunternehmen Auch steigt die Nachfrage nachkompletten Problemloumlsungen Kooperationen koumlnnenhelfen angestammte und begrenzte Leistungs pa -letten zu ergaumlnzen Sie buumlndeln die Spezialisie run gender Partner um allen Beteiligten zusaumltzliche Markt -chancen zu eroumlffnen Das ist nicht alles Da durch dassPartner vom Know-how der anderen lernen und pro -fitieren wird Kooperation fuumlr Unternehmen zumMe dium des wichtigen Wissenstransfers Ein ent -schei dender Vorteil der nicht zuletzt fuumlr Existenz -gruumlnderinnen und -gruumlnder von besondererBedeutung ist

Natuumlrlich ist nicht jede Kooperation von Erfolggekroumlnt Probleme gibt es immer wieder dabei Koo -pera tionen bdquoauf die Beine zu stellenldquo Partner auszu-

7

Kooperationen bieten eine gute Moumlglichkeit unter-nehmerische Chancen zu vergroumlszligern gleichzeitigaber auch die Risiken auf mehrere Schultern zu ver-teilen und damit fuumlr das einzelne Unternehmen zumindern Dennoch Trotz aller Notwendigkeiten undVorteile sind Kooperationen bei kleinen und mittle-ren Unternehmen nicht unbedingt beliebt Im Gegen -teil Auch wenn viele mittelstaumlndische Unterneh me -rinnen und Unternehmer der Ansicht sind dass Koo -perationen in der Tat die Wettbewerbsfaumlhigkeit ihresUnternehmens staumlrken wuumlrden so arbeiten in derPraxis doch deutlich weniger mit Partnern zusammen

An erster Stelle der Gegenargumente steht dieAngst davor die Unabhaumlngigkeit des eigenen Unter -nehmens zu verlieren Eine eher unbegruumlndete AngstEinige Unternehmen befuumlrchten zudem beim ThemaKooperation Beeintraumlchtigungen oder Schwerfaumlllig -keit durch einen vergroumlszligerten unternehmerischenApparat Dies sind ndash wenn uumlberhaupt ndash in aller Regeldie Auswirkungen falscher Planung und Ausfuumlhrungeiner Zusammenarbeit Sie muumlssen nicht sein Ganzabgesehen davon dass Kooperationen zu naumlchst ein-mal Veraumlnderungsbereitschaft verlangen Wer dieVorteile von Kooperationen erkennen und sich dafuumlrentscheiden will darf nicht bedingungslos auf uumlber-kommene Einzelkaumlmpfer-Devisen beharren Die Zeitenhaben sich geaumlndert Neue Wege fuumlhren (auch) zumErfolg

Kooperationen Was ist dasUnternehmenskooperationen koumlnnen ganz unter-schiedlicher Art sein vom Informationsaustauschzwischen zwei Geschaumlftsfuumlhrern bis hin zur Gruumln dungeines eigenen Unternehmens fuumlr einen be stimmtenKooperationszweck Im Allgemeinen geht es fuumlrkleine und mittlere Unternehmen (KMU) um drei ver-schiedene Moumlglichkeiten der Zusammenarbeit

3 KMU mit KMU

3 KMU mit Groszligunternehmen

3 KMU mit anderen Partnern (z B Forschungs -einrich tungen)

Typisch fuumlr Kooperationen sind dabei folgendeMerkmale

Die Partner

3 beteiligen sich freiwillig an einer Zusammen -arbeit

3 verfolgen ein gemeinsames Ziel

3 koumlnnen rechtlich und in den nicht betroffenenUnternehmensbereichen auch wirtschaftlichselbstaumlndig bleiben Teile der eigenen Aufgaben(z B Einkauf Werbung Vertrieb) werden in dieKooperations-Partnerschaft eingebracht

3 profitieren wirtschaftlich von der Kooperation

Kooperation auf gleicher StufeDie Partnerunternehmen koumlnnen aus derselben Bran -che stammen dasselbe Produkt produzieren und imRahmen der Kooperation z B gemeinsam einkaufenSie koumlnnen auch aus unterschiedlichen Branchenstammen und ihr jeweiliges Leistungsangebot er -gaumlnzen (zB als Vertriebsgemeinschaft) Eine solchebdquohorizontale Kooperationldquo dient dem Zweck dieMarktposition der beteiligten Partner zu staumlrken

Kooperation auf einander folgenden StufenDie Partnerunternehmen koumlnnen auch von un ter -schiedlichen und aufeinander folgenden Pro duk -tions- oder Handelsstufen stammen Eine solche bdquover-tikale Kooperationldquo dient dazu Beschaffung Auf trauml geoder Absatz sicherzustellen Beispiel Koo perationzwischen Erzeugern oder Produzenten von WarenLieferanten Vertriebsunternehmen usw

Vorteile einer KooperationZusammengefasst dienen Kooperationen dazu

3 Ablaumlufe im Unternehmen zu rationalisieren

3 Synergien zwischen den beteiligten Partnern zunutzen

3 Ressourcen zu buumlndeln

3 Risiken zu verteilen und zu mindern

Uumlber alle Vorteile hinweg sollte man sich dennoch vorAugen halten dass eine Kooperation den bdquonormalenldquoUnternehmensalltag veraumlndert Es gibt durchausmoumlgliche Nachteile einer Kooperation (oder zumin-dest die Angst davor dass diese Nachteile eintretenkoumlnnten) Vor- und Nachteile muumlssen sorgfaumlltig ge -geneinander abgewogen werden

Kooperationen Ja oder nein

Kooperationen Ja oder nein8

Moumlgliche Nachteile

3 Aufgabe (eines Teils) der Selbstaumlndigkeit hiersollte man sorgfaumlltig pruumlfen ob man dazu bereitist

3 Laumlngerekomplizierte Abstimmungsprozesse(zumindest in der Anfangsphase)

3 Zusaumltzliche Aufgaben In kleineren Unter neh menwerden Kooperations-Leistungen parallel zumTagesgeschaumlft erbracht (z B Gewaumlhr leis tun genauch fuumlr Arbeiten des Partners) wichtig ist dassdie verfuumlgbare Arbeitszeit fuumlr anfallende Koo pe -rations-Aufgaben sowie die damit entstehendenKosten und der Kooperations-Nutzen in einemvernuumlnftigen (rentablen) Verhaumlltnis stehen

3 Keine alleinige Nutzung der entstehendenProdukt-Prozessinnovationen

3 Keine alleinige Nutzung der erzielten Gewinnehier sollte sich aber auch jeder fragen ob der Ge -winn ohne Partner uumlberhaupt entstanden waumlre

3 Verlust der Motivation der Beschaumlftigten wenndie Identifikation mit dem eigenen Unterneh menverloren geht dem kann aber durch eine fruumlhzei-tige Information und Einbindung der Be trof fe nenentgegengewirkt werden

Grenzen der KooperationEine Kooperation

3 kann keinen Erfolg bei den gemeinsamenVorhaben garantieren

3 schlieszligt unternehmerisches Risiko nicht automa-tisch aus

3 ist kein Ausgleich fuumlr Manage mentschwaumlchen

3 ist nicht dazu geeignet schwache Unternehmenzu sanieren

3 kann nicht die strategische Ausrichtung einesUnternehmens sein sondern durch strategischeZiele ergeben sich Kooperations-Potenziale

Weitere Informationen3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 11 bdquoKooperationenldquo

3 Uumlbersicht Kooperations-Grundsaumltze

3 Uumlbersicht 10 typische Probleme bei Kooperationen

3 DIHK-Publikation bdquoMit Kooperationen zum Erfolgldquo

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

wwwexistenzgruenderde

Kooperationsfelder

Kooperationsfeld EinkaufBeschaffung

Einkaufs-Kooperationen sind besonders wirksameInstrumente wenn es darum geht die Leistungs- undWettbewerbsfaumlhigkeit eines Unternehmens zu ver-bessern durch Einsparung von Zeit und Geld Vielekleine und mittlere Handels-Unternehmen haumlttenz B ohne den gemeinschaftlichen Einkauf am Marktkeine Chance Nur so erhalten sie bei den Lieferantenvergleichbar guumlnstige Preiskonditionen wie Groszlig -unternehmen Gemeinsam beauftragte professionellund vollzeitbeschaumlftigte Einkaumlufer koumlnnen eine grouml-szligere Anzahl von Quellen pruumlfen und damit eine grouml-szligere Vielfalt von Waren ins Sortiment bringen alsdies ein einzelner Haumlndler fuumlr seinen eigenen Bedarfkoumlnnte Einkaufs-Kooperationen des Handels derIndustrie und des Handwerks sind moumlglich durch

3 Einkaufs-Gemeinschaften im Einzelhandel

3 Gemeinschaftliche Ausschreibungen

3 Nutzung von Marktplaumltzen im Internet

Vorteile bei EinkaufBeschaffung

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

Kooperationsfeld Vertrieb

Vertriebs-Kooperationen gehoumlren zu den haumlufigstenKooperations-Formen Im Vertrieb lassen sich folgen -de Aufgabengebiete unterscheiden in denen eineKooperation moumlglich ist

3 Verkauf

3 Werbung

3 Service Kundendienst

Ob Kooperationen in einem in mehreren oder sogarallen Bereichen moumlglich und sinnvoll sind haumlngt vomEinzelfall ab Mehrere Bereiche zu kombinieren kannoft schon allein deshalb erforderlich sein weil sich einAusgleich der Vorteile fuumlr alle Partner durch die Koo -peration auf einem einzigen Gebiet nicht erzielenlaumlsst So ist es beispielsweise haumlufig der Fall dass der

i

9

eine Partner uumlber eine staumlrkere Verkaufsorganisationverfuumlgt der andere dagegen uumlber einen staumlrkerenKundendienst oder uumlber besser qualifizierte Verkaufs -foumlrderer Vertriebs-Kooperationen sind moumlglichdurch

3 Kooperation innerhalb eines Landes z B ein suumld-deutsches Unternehmen vertritt ein norddeut-sches Unternehmen regional

3 Kooperation mit Partnern im Ausland

3 Ein Unternehmen im Ausland vertreibt dieProdukte eines deutschen Unternehmens

3 Ein deutsches Unternehmen vertreibt dieProdukte eines auslaumlndischen Partners inDeutschland

3 Kooperation mit Unternehmen die andereAbsatzwege erschlieszligen

Vertrieb VerkaufDer Erfolg eines Unternehmens haumlngt letztendlichdavon ab wie viele seiner Produkte oder wie oft esseine Leistungen verkaufen kann Das bedeutet Jevielfaumlltiger die Kontaktmoumlglichkeiten mit potenziel-len Kunden sind desto besser Verkaufs-Koopera tio -nen die genau dazu beitragen sollen sind moumlglichdurch

3 Nutzung gemeinsamer Ausstellungs- undVerkaufsraumlume

3 Gemeinsame Vertriebsgesellschaften

3 Gemeinsame Niederlassungen oder Vertreter -staumlbe

3 Verkauf unter einer gemeinsamen Marke

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derVertriebsmannschaft

3 Transport- und Lagergemeinschaften

3 BietergemeinschaftenArbeitsgemeinschaftenbei komplexen Ausschreibungen oder Auftraumlgen

3 Bezug von Produkten und Dienstleistungen vonDritten und Verkauf unter gemeinsamer Marke

3 Verkauf von baugleichen Produkten unterneuem Namen

3 Gemeinschaftliche Marktplaumltze im Internet

Vorteile beim Verkauf

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Kosteneinsparung bei Marketing VertriebLogistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb WerbungWerbeaktivitaumlten sind meist kostspielig Daher wirdKosten sparende Gemeinschaftswerbung immerwichtiger Das gilt vor allem fuumlr die Finanzierung undRisikoteilung bei internationalen Marketings trate -gien Es geht aber nicht allein bdquoums Geldldquo Mit ent-scheidend ist ein groumlszligeres Marketing-Potenzial daeinzelbetriebliche Staumlrken (Werbe-Know-how Er fah -rung bei der Erschlieszligung auslaumlndischer Maumlrk teVertriebspersonal) zusammengefuumlhrt und genutztwerden koumlnnen Kooperationen in Sachen Werbungsind moumlglich durch

3 Marketingaktivitaumlten die alleine nicht finanziertwerden koumlnnen (z B Fernsehwerbung)

3 Gemeinsame Verkaufsfoumlrderungsaktionen(z B Messen Video- und Tonbildschauen)

3 Werbung zur gemeinschaftlichen Bedarfs -weckung (z B fuumlr Holz Fleischwaren regionaleProdukte)

Vorteile bei Werbung

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb Service KundendienstGewaumlhrleistungen fuumlr gelieferte Produkte und er -brach te Leistungen Service und Kundendienst wer-den zunehmend zu Wettbewerbs entscheidendenMerkmalen eines Unternehmens In vielen Faumlllenwird der Kaufentscheid heute nicht nach dem Preissondern nach der Verfuumlgbarkeit und Qualitaumlt desKundendienstes getroffen Dieser Service erfordertaber dass ein Unternehmen uumlber eine ausreichendeAnzahl von qualifizierten Mitarbeitern und Fahr -zeugen verfuumlgt Und wenn es daruumlber verfuumlgt so istnicht gewaumlhrleistet dass diese tatsaumlchlich immer aus-gelastet sind Umgekehrt gilt Es gibt fuumlr jedes Service-Team immer wieder Belastungsspitzen Und im Som -

Kooperationen Ja oder nein10

3 Benchmarkingaktivitaumlten innerhalb eines Koo -perations-Verbundes z B durch Arbeitskreisedie fachspezifische Informationen und Erfah run -gen austauschen

Vorteile bei Beschaffung und Auswertung vonInformationen

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Akquise und Aus -fuumlhrung von Komplettauftraumlgen

Kunden erwarten zunehmend komplette Problem -loumlsungen mit weit reichenden Servicepaketen alsbdquoDienstleistungen aus einer Handldquo Den meisten klei-nen und mittleren Unternehmen ist dies im Allein -gang nicht moumlglich Um im Wettbewerb nicht insHintertreffen zu geraten koumlnnen sie ihr Leistungs -spektrum z B durch eine Kooperation erweiternAuf diese Weise koumlnnen sie sich dann um groumlszligereAuf traumlge bewerben und mit groszligen Wettbewerbernkonkurrieren Dabei spielt es fuumlr die Kunden in derRegel keine Rolle ob der Auftrag von einem Betrieballein oder von mehreren gemeinsam uumlbernommenwird Kooperationen fuumlr Komplettauftraumlge sind moumlg-lich durch

3 Bietergemeinschaften

3 Arbeitsgemeinschaften

3 Joint Ventures

3 Virtuelle Unternehmen

Vorteile bei Akquise und Ausfuumlhrung vonKomplettauftraumlgen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

mer muss fuumlr Urlaubsvertretungen gesorgt werdenEine Kundendienst-Kooperation hilft einerseits dieService-Kosten zu senken Andererseits ermoumlglichtsie bei einem erforderlichen Einsatz schnell zu reagie -ren und bringt dem Unternehmen damit einenImage-Bonus Kundendienst-Kooperationen sindmoumlglich durch

3 Uumlbernahme von fachspezifischen Kundendienst-Auftraumlgen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations partnerin bestimmten Regionen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations part nerzu bestimmten Zeiten (z B Urlaubs vertretung)

3 Gemeinsame Kunden-Beratungsstellen

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derService mannschaft

Vorteile bei ServiceKundendienst

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Beschaffung undAuswertung von Informationen

Marktforschung und Markterkundung sind wichtigeMittel der Absatzplanung Sie liefern wichtige Markt -daten z B uumlber Verbrauchergewohnheiten Werbe -moumlglichkeiten neue Maumlrkte Aber Welches kleineoder mittlere Unternehmen kann es sich leisten alleinein Marktforschungsunternehmen mit einer Markt -studie zu beauftragen Was einem einzelnen Auf trag -geber zu teuer ist mag fuumlr eine Kooperations ge mein -schaft erschwinglich werden Dasselbe gilt fuumlr dieBeobachtung der konjunkturellen und strukturellenVeraumlnderungen mittels Konjunktur- und Struktur -analysen fuumlr Betriebs- und Branchenvergleiche oderdas Aufstellen von branchenspezifischen Kalkula -tions richtlinien zur Preisermittlung Kooperationenzur gemeinschaftlichen Beschaffung von Informa tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Finanzierung von Forschungs -aktivitaumlten oder -auftraumlgen durch eine Gruppevon Unternehmen

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3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

KooperationsfeldProduktionFertigung

Vorrangiges Ziel einer Produktions-Kooperation ist esdie Produktionskosten der beteiligten Unter neh menzu senken Dies kann geschehen indem sich Unter neh -men anfallende Kosten teilen z B durch die Herstel -lung groumlszligerer Mengen bestimmter Teile bzw die Ver -meidung unrentabler Kleinserien auszligerdem durchdie Aufteilung von Fixkosten z B fuumlr teure Maschinenoder gemeinsame Werkzeuge Wichtig ist aber auchdie Moumlglichkeit unnoumltige Kosten (z B durch denStillstand von Produktionsanlagen) zu vermeiden

Daruumlber hinaus bietet eine Produktions-Koope ra -tion die Chance flexibel zu reagieren wenn es z Bbei guter Auftragslage zu Produktions-Engpaumlssen imeigenen Unternehmen kommen sollte Nicht uumlberse-hen werden sollte die Chance eine bessere Produkt -qualitaumlt zu erzielen indem die Produktions erfah run -gen aller beteiligten Betriebe zusammengefuumlhrt wer-den Vorsicht ist aber vor dem Aufbau von Uumlberkapa-zitaumlten (durch Produktions-Auftraumlge des Partners)und davor geboten Fertigungs-Know-how durch dieAusgliederung zu verlieren Produktions-Koopera tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Anschaffung und Nutzung bestim -mter Produktionsanlagen (z B teure Spezial -maschi nen)

3 Gemeinsame Fertigung bestimmter Teile

3 Gleichmaumlszligige Auslastung der Produktions anlagen

3 Abbau von Beschaumlftigungsspitzen durch Koope -ra tion mit anderen Unternehmen hier ist ein ho -hes Maszlig an Vertrauen zwischen den beteiligtenUnternehmen erforderlich da die Gefahr sehrgroszlig ist dass Kunden abgeworben und uumlbernom-men werden

3 Spezialisierung und damit rationellere Fertigungbei houmlherem Qualitaumltsstandard

3 Gegenseitigen Austausch von Spezialarbeiten(z B Schweiszligarbeiten gegen Dreharbeiten)

3 Austausch von Spezialisten fuumlr Wartungsarbeiten

3 Gemeinsame Ab- und Verpackung

3 UnternehmensuumlbergreifendenInformationsaustausch mit Lieferanten Kundentechnischen Instituten usw

3 Aufbau gemeinsamer Informationsstellen undDatenbanken fuumlr die Produktion

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung von Pro -duktionsmitarbeitern

3 Gemeinsame Abfallbeseitigung als heute beson -ders kostenintensive Aufgabe der meisten Unter -nehmen

Vorteile bei ProduktionFertigung

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (groumlszligere Stuumlck zahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Verwaltung

Nicht jedes Unternehmen muss eigene Verwaltungs -mitarbeiter einstellen und finanzieren Das gilt vorallem fuumlr kleine Unternehmen oder Existenzgruumlnderdie (noch) wenige oder uumlberschaubare Auftrags-Umfaumlnge bearbeiten Verwaltungs-Kooperationensind moumlglich durch

3 Gemeinsame Buumlroorganisation (z B EmpfangTelefonzentrale Sekretariat)

3 Gemeinsames Rechnungswesen (z B zentraleBuchstellen)

3 Gemeinsame EDV-Anlagen

3 Gemeinsame Entwicklung von Software-Pro -grammen fuumlr das Rechnungswesen usw

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung der Ver -wal tungsangestellten

3 Inkassogemeinschaften in vielen kleinen undmittleren Unternehmen wird im Alltag nur nach-laumlssig uumlberpruumlft ob ausstehende Rechnungenbezahlt sind und das Inkasso wird bdquonebenherldquobetrieben der Auftrag ist erledigt die Rechnung

Kooperationen Ja oder nein12

3 Gemeinsame Anschaffung von Lehrmitteln(z B Computer Based Training Software)

Vorteile bei PersonalplanungAus- undFortbildung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Forschung undEntwicklung

Jedes Unternehmen muss seine Produkte und Leis tun -gen regelmaumlszligig erneuern und den neuen Markterfor -dernissen anpassen Die besondere Innovations faumlhig -keit und Flexibilitaumlt zaumlhlen zu den wichtigsten bdquoCha -rak tereigenschaftenldquo des Mittelstands For schungs-und Entwicklungs-Kooperationen staumlrken die Leis -tungs faumlhigkeit der beteiligten Unternehmen und er -moumlglichen ihnen in dem sich verschaumlrfenden Wett -bewerb zu bestehen Bei Know-how-Kooperationenwerden Synergieeffekte besonders deutlich Dies giltsowohl fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuer Pro -dukte als auch fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuerAnwendungen und Einsatzbereiche Forschungs- undEntwicklungs-Kooperationen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungs-Projekte mit Forschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Vergabe von FuE-Auftraumlgen anForschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Einrichtung von Forschungslaborsum neue Erzeugnisse Herstellungs- oder Arbeits -verfahren zu entwickeln

3 Gruumlndung eines neuen selbstaumlndigen Gemein -schaftsunternehmens fuumlr Forschung und Ent wick-lung dem auch die Herstellung des neu entwickel -ten Produkts uumlbertragen wird

3 Austausch von FuE-Ergebnissen untereinander

3 Austausch von FuE-Personal untereinander

Vorteile bei Forschung und Entwicklung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

geschrieben das Thema bdquovom Tischldquo die immernoch allzu langen Fristen vieler Zahlungen undauch die betraumlchtlichen voumllligen Zahlungs aus -faumllle belegen wie wichtig es ist dass das Inkassokonsequent betrieben wird vor allem fuumlr kleinereUnternehmen mit wenig Personal bietet sich anInkassogemeinschaften mit weiteren Unterneh -men zu bilden

Vorteile bei Verwaltung

3 Senkung der Personalkosten

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

Kooperationsfeld Personal -planungAus- und Fortbildung

Eine der draumlngendsten Aufgaben der Zukunfts siche -rung fuumlr kleine und mittlere Unternehmen ist die Per -sonalentwicklungsplanung und ndash damit verknuumlpft ndashdie betriebliche Bildungsarbeit Nicht jedes Unter neh-men kann die groszlige Zahl von Mitarbeitern fest ein stel-len die es ndash in Zeiten einer Spitzenbelastung ndash brauchtNicht jedes Unternehmen kann sich daruumlber hinausdie Fachkraumlfte leisten die es benoumltigt Und nicht jedesUnternehmen ist in der Lage eine fachlich ausgewo-gene betriebliche Bildungsarbeit allein bdquoauf die Beinezu stellenldquo Eine schwierige Aufgabenstellung diegleichzeitig gute Ansatzpunkte fuumlr Kooperationenbie tet Gemeinschaftliche Personalplanung sowie Aus-und Fortbildungs-Kooperation sind moumlglich durch

3 Austausch von Personal (z B zur Abdeckung vonArbeitsspitzen)

3 Einrichtung und Durchfuumlhrung gemeinsamerSeminare Kurse usw (z B gemeinschaftlicheSchulung des Verkaufspersonals in WarenkundeFortbildungen fuumlr Fuumlhrungskraumlfte)

3 Errichtung und Unterhaltung gemeinsamerLehrwerkstaumltten und Ausbildungsstaumltten

3 Gemeinsame Einstellung von Lehrkraumlften bzwAusbildern (weitere Informationen bei derBundesanstalt fuumlr Arbeitden Kammern)

3 Gemeinsame Erarbeitung von generellen undbetriebs- wie kooperationsspezifischen Aus- undWeiterbildungsprogrammen gegebenenfallsauch von Umschulungsmaszlignahmen

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und Technologien ist notwendig Diesen Prozess giltes systematisch zu organisieren und zu entwickelnJahr fuumlr Jahr werden auf dem internationalen Lizenz -markt mehrere Tausend neue Produkte und Techno -lo gien zum Kauf oder zur Nutzung angeboten Dazukommt eine Vielzahl von Forschungsergebnissen undneuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die wiede-rum die Basis fuumlr neue Produkte und Technologiensind Untersuchungen der letzten Jahre beweisendass die Inanspruchnahme unternehmensfremdenWissens wesentlich zum Erfolg und zur Wett bewerbs -faumlhigkeit von Unternehmen beitraumlgt Lizenzgeschaumlftesind sinnvoll

3 Als Instrument fuumlr den Markteintritt zur Er -schlieszligung und zur Sicherung von Export -maumlrkten

3 Als Instrument zur Staumlrkung der Wettbewerbs -kraft des Unternehmens um neue Ideen undTechnologien zur Entwicklung von Produktenoder zur Effizienzsteigerung in der Produktionheranzuziehen

3 Als Instrument zur Nutzung von im Unter neh -men vorhandenen Ressourcen (Know-how)

Vorteile von Lizenzen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsfelder

3 Checkliste Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

3 Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen eV

3 Netzwerk Elektronischer Geschaumlftsverkehr Kooperationen

3 Netzwerk Elektronischer GeschaumlftsverkehrbdquoBeschaffungskooperationenldquo

3 DIHK-Publikation bdquoForschungs- und Entwicklungs- kooperationenldquo Bestellfunktion

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

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3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesse rung der Qualitaumlt

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

ForschungskooperationenZusammenarbeit mit ForschungseinrichtungenVorteilhaft ist dass hier gut ausgestattete Labors zur Verfuumlgungstehen und der Kontakt zu motiviertem Nachwuchs wissen -schaftlern hergestellt wird

Zusammenarbeit mit der Groszligindustrie Vorteilhaft ist die Beteiligung eines finanziell potenten Partnersder damit verbundene Zugang zu groszligen FuE-Abteilungen unddie damit einhergehende Anbahnung einer meist langjaumlhrigenZusammenarbeit Vorsicht aber vor moumlglichen buumlrokratischenStrukturen beim Partner vor denkbarem Verlust von sensiblenDaten und einer ggf einseitigen Auswertung der Forschungs- ergebnisse durch den groumlszligeren Kooperations-Partner Wichtigist alle Fragen von Geheimhaltung und Haftung in einem Vertragzu klaumlren den Personenkreis mit Zugang zu Daten zu begrenzen

und das Recht an den Ergebnissen von Forschung und Ent wick -lung vertraglich zu fixieren

Zusammenarbeit mit anderen MittelstaumlndlernVorteilhaft sind eine eher aumlhnliche Firmenkultur und vergleich-bare Interessen Vorsicht aber vor drohendem Know-how-Abflusswenn ein Partner auf Grund eines finanziellen oder personellenEngpasses bdquoaussteigenldquo muss Wichtig ist daher eine Geheim -haltungsklausel zu vereinbaren und den Forschungsgegenstandgenau zu definieren

Lizenzen

Die Lizenznahme ist kein klassisches Kooperations-Feld Im Falle von Kooperationen mittels Lizenzenerhaumllt ein Unternehmen vom Erfinder oder Schutz -rechtinhaber eines bestimmten Produktes das recht-lich geschuumltzt ist die Erlaubnis (Lizenz) dieses zu pro-duzieren Dies gilt hauptsaumlchlich fuumlr Patente Ge -brauchsmuster Warenzeichen oder Geschmacks mus -ter Das Unternehmen muss seinerseits eine Gebuumlhran den Lizenzgeber entrichten

Hintergrund Den unternehmerischen Wettbewerballein mit den Ergebnissen der eigenen Forschungund Entwicklung zu bestreiten ist kaum einemmittelstaumlndischen Unternehmen moumlglich Eine per-manente Nutzung externer Forschungsergebnisse

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Die folgenden Informationen ersetzen keine Rechts -beratung Die folgenden Hinweise greifen vielmehrdie wichtigsten Fragen zur Organisation und zurRechtsform einer Kooperation auf und sollen eineOrientierungshilfe sein Zu konkreten Vertragsfragenoder zur Entscheidung fuumlr oder gegen eine be stim mteRechtsform sollten die Partner unbedingt mit ihremRechtsanwalt undoder Steuerberater sprechen

Kooperations-VereinbarungPartner-Unternehmen koumlnnen prinzipiell ohne jegli-che formale Regelung zusammenarbeiten Auchheute noch gilt in vielen Faumlllen zwischen Unter neh -mern der Handschlag als Besie gelung einer Koope -rations-Vereinbarung Erwaumlgens wert ist dies aller-dings nur fuumlr uumlberschaubare kurzfristige Projekte

Generell gilt Vor allem fuumlr laumlngerfristige Koo pe -rationen sollten die Partner unbedingt eine schriftli-che Kooperations-Vereinbarung aufsetzen insbeson-dere dann wenn Leistungen zu erbringen sind oderwenn Geld zwischen den beteiligten Unternehmenflieszligt Diese Vereinbarung sollte die Rechte undPflichten jedes Partners festschreiben Dies ist wich-tig

3 um Missverstaumlndnisse zu vermeiden Die Schrift -form bdquozwingtldquo zu einer praumlzisen Formulierungder Inhalte der Vereinbarung

3 fuumlr den Fall dass einem der Vertragspartneretwas zustoumlszligt Dann sollten im Sinne des gemein-samen Projektes und zum Schutz der Hinter blie -benen (Familienangehoumlrige und Mitarbeiter) dieVerhaumlltnisse klar dokumentiert sein

3 fuumlr den Fall dass sich die Partner eines Tages nichtmehr so gut vertragen Dann sollte der In halt dergetroffenen Kooperations-Verein ba rung klarfestgehalten und auch eine Regelung vorgesehensein wie die Kooperation beendet werden kann

Eine Kooperations-Vereinbarung muss nicht mit juris-tischen Spitzfindigkeiten gespickt und uumlber viele

Seiten aufgeblaumlht sein Oft genuumlgen pro Absatzwenige Saumltze Sie sollte folgende Punkte enthalten

3 Uumlberschrift

3 Die Vertragsparteien mit Adresse und Vertreter

3 Beschreibung des Gegenstands der Kooperation

3 Rechte der Vertragsparteien

3 Pflichten der Vertragsparteien ua AufgabenZahlungsverpflichtungen

3 Ggf Ergebnisberechnung und -verteilung

3 Regelung bei Meinungsverschiedenheiten

3 Vertragsbeginn -dauer und -kuumlndigung

3 Regelung der Folgen bei Beendigung desVertrags

3 Gerichtsstand

3 Ort Datum Parteien und Namen derUnterzeichner Unterschriften

Besonders zu beachten sind bei Kooperations-Verein -barungen die bestehenden gesetzlichen RegelungenDiese koumlnnen im Ausland ganz anders sein als inDeutschland So sind z B Auflagen und Vorschriftenzum Schutz der Menschen und der Umwelt ebenso zubeachten wie die Gesetze gegen unlauteren Wett be -werb die sich in anderen Laumlndern vom deutschenRecht unterscheiden koumlnnen Bei Vertraumlgen die einSchutzrecht zum Gegenstand haben (z B Patent) istdie Regelung von Schutzrechtsverletzungen durchDritte und deren Abwehr ein wichtiger Punkt Hierist auch festzuhalten welche Pflichten dem Schutz -rechtsgeber und welche dem Schutzrechtsnehmerobliegen

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Recht

3 Uumlbersicht Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung

3 Uumlbersicht Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 35 bdquoRecht und Vertraumlgeldquo

3 BMJ Gesetz gegen Wettbewerbsbeschraumlnkungen

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

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Recht

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(Rechts)formen

Die Zusammenarbeit in einer Kooperation kann inverschiedenen Formen stattfinden Welche Formman waumlhlt haumlngt vor allem von folgenden Fragenab

3 Welche Ziele hat die Kooperation

3 Wie lange soll die Kooperation dauern

3 Wie viele Kooperationspartner sollen sich an derKooperation beteiligen

3 Mit welchem Image soll die Kooperations-Gemeinschaft gegenuumlber AuftraggebernKunden Banken usw auftreten

3 Welchen Einfluss sollen die Kooperations-Partnerauf Entscheidungen nehmen koumlnnen

3 Welchen finanziellen Aufwand wollen diePartner auf sich nehmen (z B Kapitaleinlage)

3 Wie soll die Haftung geregelt sein

Kooperationsformen (Beispiele)

BietergemeinschaftArbeitsgemeinschaftBietergemeinschaften sind sinnvoll wenn sich ver-schie dene kleinere Unternehmen fuumlr einen groumlszligerenAuftrag (z B Bau eines Buumlrogebaumludes) bewerben wol-len Eine Bietergemeinschaft ist immer zeitlich befris-tet bis zur Auftragsvergabe durch den AuftraggeberWird der erwuumlnschte Auftrag an die Gemeinschafterteilt wird aus der Bietergemeinschaft eine Ar beits -gemeinschaft (ARGE) Sie beginnt mit der Auftrags -erteilung und endet mit dem Ablauf der Gewaumlhr leis -tung Achtung Die Bietergemeinschaft sollte eineschriftliche Vereinbarung daruumlber treffen bei Auf -trags vergabe den Auftrag gemeinschaftlich auszu -fuumlh ren Andernfalls besteht die Gefahr dass ein Part -ner der Bietergemeinschaft bdquoabspringtldquo und der ver-bleibende Partner daraufhin nicht mehr in der Lageist den Auftrag allein zu bewaumlltigen

InteressengemeinschaftStrategische AllianzIn einer strategischen Allianz verpflichten sich dieteilnehmenden Unternehmen in unternehmensstra-tegisch relevanten Bereichen (z B Einkauf VertriebProduktion) zur Zusammenarbeit Ziele sind auchhier vor allem eine Risikoteilung groumlszligere Wett be -werbs faumlhigkeit und Wirtschaftlichkeit beider Partner

RechtsformenDie oben vorgestellten Kooperations-Formen habenin der Regel die Rechtsform einer Gesellschaft buumlrger-lichen Rechts (GbR) bzw BGB-Gesellschaft zuweilenauch ndash bei Kaufleuten - einer Offenen Handels gesell -schaft (OHG) Daruumlber hinaus gibt es die bei Koope -rationen weit verbreitete Genossenschaft Fuumlr Frei -beruf ler bietet sich auszligerdem die Partnerschafts ge -sell schaft an

Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR) Eine Kooperation in der sich die beteiligten Partnerdarauf festlegen ein bestimmtes Ziel zu erreichenund die nach auszligen hin (z B gegenuumlber Auftrag ge -bern Kunden) als eine Person auftritt wird damit inaller Regel zur Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR)Besondere Formalitaumlten sind nicht erforderlich sogareine muumlndliche Vereinbarung reicht wenn auch einschriftlicher Vertrag empfehlenswert ist Auftraumlgewerden an die GbR erteilt Anspruumlche an die GbR ge -stellt Dabei muss man wissen dass in einer GbR alleTeilhaberinnen und Teilhaber mit ihrem Privat ver -moumlgen haften Werden in der GbR Umsaumltze erzielt somuss hierfuumlr Umsatzsteuer entrichtet werden

Genossenschaften (eG)Die eingetragene Genossenschaft ist eine Rechtsformdie (laut Genossenschaftsgesetz) ihre Mitglieder beiihren wirtschaftlichen Unternehmungen foumlrdern sollDazu koumlnnen gehoumlren Einkauf ProduktionFerti gungVerkauf auf gemeinschaftliche Rechnung Auszligerdemkann die Genossenschaft auf gemeinschaftliche Rech -nung z B Maschinen zur gemeinschaftlichenNutzung anschaffen Diese Ziele koumlnnten grundsaumltz-lich auch durch jede andere Rechtsform erreicht wer-den Die Genossenschaft bietet ihren Mitgliedernallerdings einen relativ geringen buumlrokratischenAufwand (z B im Unterschied zur GmbH) und eineHaftungsbeschraumlnkung durch die Gesellschaft

Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)Die Partnerschaftsgesellschaft ist eine Rechtsform fuumlrAngehoumlrige der Freien Berufe die eigenverantwort-lich mit Partnern zusammen arbeiten wollen Sie istfuumlr Berufsgruppen gedacht denen die Rechtsformder GmbH verwehrt oder zu aufwaumlndig ist Damit istdie Partnergesellschaft eine attraktive Alternative zur

Recht16

GbR Vor allem die Haftung ist hier anders geregeltDie Partnerschaftsgesellschaft haftet mit ihremGeschaumlfts vermoumlgen und dem Privatvermoumlgen derGesellschafter fuumlr Fehler in der Berufsausuumlbung haf-tet jeweils nur der handelnde Partner Freiberuflerderen Haftung per Berufsgesetze und -verordnungenbeschraumlnkt ist muumlssen daruumlber hinaus eine Haft -pflicht versicherung abschlieszligen Die Gesellschaftmuss in das Partnerschaftsregister beim Amtsgerichteingetragen werden

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsformen

3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Rechtsformen

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 33 bdquoRechtsformenldquo

3 Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e V

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

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3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

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Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

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same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

23

Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

24

Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

25

10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 7: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

7

Kooperationen bieten eine gute Moumlglichkeit unter-nehmerische Chancen zu vergroumlszligern gleichzeitigaber auch die Risiken auf mehrere Schultern zu ver-teilen und damit fuumlr das einzelne Unternehmen zumindern Dennoch Trotz aller Notwendigkeiten undVorteile sind Kooperationen bei kleinen und mittle-ren Unternehmen nicht unbedingt beliebt Im Gegen -teil Auch wenn viele mittelstaumlndische Unterneh me -rinnen und Unternehmer der Ansicht sind dass Koo -perationen in der Tat die Wettbewerbsfaumlhigkeit ihresUnternehmens staumlrken wuumlrden so arbeiten in derPraxis doch deutlich weniger mit Partnern zusammen

An erster Stelle der Gegenargumente steht dieAngst davor die Unabhaumlngigkeit des eigenen Unter -nehmens zu verlieren Eine eher unbegruumlndete AngstEinige Unternehmen befuumlrchten zudem beim ThemaKooperation Beeintraumlchtigungen oder Schwerfaumlllig -keit durch einen vergroumlszligerten unternehmerischenApparat Dies sind ndash wenn uumlberhaupt ndash in aller Regeldie Auswirkungen falscher Planung und Ausfuumlhrungeiner Zusammenarbeit Sie muumlssen nicht sein Ganzabgesehen davon dass Kooperationen zu naumlchst ein-mal Veraumlnderungsbereitschaft verlangen Wer dieVorteile von Kooperationen erkennen und sich dafuumlrentscheiden will darf nicht bedingungslos auf uumlber-kommene Einzelkaumlmpfer-Devisen beharren Die Zeitenhaben sich geaumlndert Neue Wege fuumlhren (auch) zumErfolg

Kooperationen Was ist dasUnternehmenskooperationen koumlnnen ganz unter-schiedlicher Art sein vom Informationsaustauschzwischen zwei Geschaumlftsfuumlhrern bis hin zur Gruumln dungeines eigenen Unternehmens fuumlr einen be stimmtenKooperationszweck Im Allgemeinen geht es fuumlrkleine und mittlere Unternehmen (KMU) um drei ver-schiedene Moumlglichkeiten der Zusammenarbeit

3 KMU mit KMU

3 KMU mit Groszligunternehmen

3 KMU mit anderen Partnern (z B Forschungs -einrich tungen)

Typisch fuumlr Kooperationen sind dabei folgendeMerkmale

Die Partner

3 beteiligen sich freiwillig an einer Zusammen -arbeit

3 verfolgen ein gemeinsames Ziel

3 koumlnnen rechtlich und in den nicht betroffenenUnternehmensbereichen auch wirtschaftlichselbstaumlndig bleiben Teile der eigenen Aufgaben(z B Einkauf Werbung Vertrieb) werden in dieKooperations-Partnerschaft eingebracht

3 profitieren wirtschaftlich von der Kooperation

Kooperation auf gleicher StufeDie Partnerunternehmen koumlnnen aus derselben Bran -che stammen dasselbe Produkt produzieren und imRahmen der Kooperation z B gemeinsam einkaufenSie koumlnnen auch aus unterschiedlichen Branchenstammen und ihr jeweiliges Leistungsangebot er -gaumlnzen (zB als Vertriebsgemeinschaft) Eine solchebdquohorizontale Kooperationldquo dient dem Zweck dieMarktposition der beteiligten Partner zu staumlrken

Kooperation auf einander folgenden StufenDie Partnerunternehmen koumlnnen auch von un ter -schiedlichen und aufeinander folgenden Pro duk -tions- oder Handelsstufen stammen Eine solche bdquover-tikale Kooperationldquo dient dazu Beschaffung Auf trauml geoder Absatz sicherzustellen Beispiel Koo perationzwischen Erzeugern oder Produzenten von WarenLieferanten Vertriebsunternehmen usw

Vorteile einer KooperationZusammengefasst dienen Kooperationen dazu

3 Ablaumlufe im Unternehmen zu rationalisieren

3 Synergien zwischen den beteiligten Partnern zunutzen

3 Ressourcen zu buumlndeln

3 Risiken zu verteilen und zu mindern

Uumlber alle Vorteile hinweg sollte man sich dennoch vorAugen halten dass eine Kooperation den bdquonormalenldquoUnternehmensalltag veraumlndert Es gibt durchausmoumlgliche Nachteile einer Kooperation (oder zumin-dest die Angst davor dass diese Nachteile eintretenkoumlnnten) Vor- und Nachteile muumlssen sorgfaumlltig ge -geneinander abgewogen werden

Kooperationen Ja oder nein

Kooperationen Ja oder nein8

Moumlgliche Nachteile

3 Aufgabe (eines Teils) der Selbstaumlndigkeit hiersollte man sorgfaumlltig pruumlfen ob man dazu bereitist

3 Laumlngerekomplizierte Abstimmungsprozesse(zumindest in der Anfangsphase)

3 Zusaumltzliche Aufgaben In kleineren Unter neh menwerden Kooperations-Leistungen parallel zumTagesgeschaumlft erbracht (z B Gewaumlhr leis tun genauch fuumlr Arbeiten des Partners) wichtig ist dassdie verfuumlgbare Arbeitszeit fuumlr anfallende Koo pe -rations-Aufgaben sowie die damit entstehendenKosten und der Kooperations-Nutzen in einemvernuumlnftigen (rentablen) Verhaumlltnis stehen

3 Keine alleinige Nutzung der entstehendenProdukt-Prozessinnovationen

3 Keine alleinige Nutzung der erzielten Gewinnehier sollte sich aber auch jeder fragen ob der Ge -winn ohne Partner uumlberhaupt entstanden waumlre

3 Verlust der Motivation der Beschaumlftigten wenndie Identifikation mit dem eigenen Unterneh menverloren geht dem kann aber durch eine fruumlhzei-tige Information und Einbindung der Be trof fe nenentgegengewirkt werden

Grenzen der KooperationEine Kooperation

3 kann keinen Erfolg bei den gemeinsamenVorhaben garantieren

3 schlieszligt unternehmerisches Risiko nicht automa-tisch aus

3 ist kein Ausgleich fuumlr Manage mentschwaumlchen

3 ist nicht dazu geeignet schwache Unternehmenzu sanieren

3 kann nicht die strategische Ausrichtung einesUnternehmens sein sondern durch strategischeZiele ergeben sich Kooperations-Potenziale

Weitere Informationen3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 11 bdquoKooperationenldquo

3 Uumlbersicht Kooperations-Grundsaumltze

3 Uumlbersicht 10 typische Probleme bei Kooperationen

3 DIHK-Publikation bdquoMit Kooperationen zum Erfolgldquo

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

wwwexistenzgruenderde

Kooperationsfelder

Kooperationsfeld EinkaufBeschaffung

Einkaufs-Kooperationen sind besonders wirksameInstrumente wenn es darum geht die Leistungs- undWettbewerbsfaumlhigkeit eines Unternehmens zu ver-bessern durch Einsparung von Zeit und Geld Vielekleine und mittlere Handels-Unternehmen haumlttenz B ohne den gemeinschaftlichen Einkauf am Marktkeine Chance Nur so erhalten sie bei den Lieferantenvergleichbar guumlnstige Preiskonditionen wie Groszlig -unternehmen Gemeinsam beauftragte professionellund vollzeitbeschaumlftigte Einkaumlufer koumlnnen eine grouml-szligere Anzahl von Quellen pruumlfen und damit eine grouml-szligere Vielfalt von Waren ins Sortiment bringen alsdies ein einzelner Haumlndler fuumlr seinen eigenen Bedarfkoumlnnte Einkaufs-Kooperationen des Handels derIndustrie und des Handwerks sind moumlglich durch

3 Einkaufs-Gemeinschaften im Einzelhandel

3 Gemeinschaftliche Ausschreibungen

3 Nutzung von Marktplaumltzen im Internet

Vorteile bei EinkaufBeschaffung

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

Kooperationsfeld Vertrieb

Vertriebs-Kooperationen gehoumlren zu den haumlufigstenKooperations-Formen Im Vertrieb lassen sich folgen -de Aufgabengebiete unterscheiden in denen eineKooperation moumlglich ist

3 Verkauf

3 Werbung

3 Service Kundendienst

Ob Kooperationen in einem in mehreren oder sogarallen Bereichen moumlglich und sinnvoll sind haumlngt vomEinzelfall ab Mehrere Bereiche zu kombinieren kannoft schon allein deshalb erforderlich sein weil sich einAusgleich der Vorteile fuumlr alle Partner durch die Koo -peration auf einem einzigen Gebiet nicht erzielenlaumlsst So ist es beispielsweise haumlufig der Fall dass der

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eine Partner uumlber eine staumlrkere Verkaufsorganisationverfuumlgt der andere dagegen uumlber einen staumlrkerenKundendienst oder uumlber besser qualifizierte Verkaufs -foumlrderer Vertriebs-Kooperationen sind moumlglichdurch

3 Kooperation innerhalb eines Landes z B ein suumld-deutsches Unternehmen vertritt ein norddeut-sches Unternehmen regional

3 Kooperation mit Partnern im Ausland

3 Ein Unternehmen im Ausland vertreibt dieProdukte eines deutschen Unternehmens

3 Ein deutsches Unternehmen vertreibt dieProdukte eines auslaumlndischen Partners inDeutschland

3 Kooperation mit Unternehmen die andereAbsatzwege erschlieszligen

Vertrieb VerkaufDer Erfolg eines Unternehmens haumlngt letztendlichdavon ab wie viele seiner Produkte oder wie oft esseine Leistungen verkaufen kann Das bedeutet Jevielfaumlltiger die Kontaktmoumlglichkeiten mit potenziel-len Kunden sind desto besser Verkaufs-Koopera tio -nen die genau dazu beitragen sollen sind moumlglichdurch

3 Nutzung gemeinsamer Ausstellungs- undVerkaufsraumlume

3 Gemeinsame Vertriebsgesellschaften

3 Gemeinsame Niederlassungen oder Vertreter -staumlbe

3 Verkauf unter einer gemeinsamen Marke

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derVertriebsmannschaft

3 Transport- und Lagergemeinschaften

3 BietergemeinschaftenArbeitsgemeinschaftenbei komplexen Ausschreibungen oder Auftraumlgen

3 Bezug von Produkten und Dienstleistungen vonDritten und Verkauf unter gemeinsamer Marke

3 Verkauf von baugleichen Produkten unterneuem Namen

3 Gemeinschaftliche Marktplaumltze im Internet

Vorteile beim Verkauf

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Kosteneinsparung bei Marketing VertriebLogistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb WerbungWerbeaktivitaumlten sind meist kostspielig Daher wirdKosten sparende Gemeinschaftswerbung immerwichtiger Das gilt vor allem fuumlr die Finanzierung undRisikoteilung bei internationalen Marketings trate -gien Es geht aber nicht allein bdquoums Geldldquo Mit ent-scheidend ist ein groumlszligeres Marketing-Potenzial daeinzelbetriebliche Staumlrken (Werbe-Know-how Er fah -rung bei der Erschlieszligung auslaumlndischer Maumlrk teVertriebspersonal) zusammengefuumlhrt und genutztwerden koumlnnen Kooperationen in Sachen Werbungsind moumlglich durch

3 Marketingaktivitaumlten die alleine nicht finanziertwerden koumlnnen (z B Fernsehwerbung)

3 Gemeinsame Verkaufsfoumlrderungsaktionen(z B Messen Video- und Tonbildschauen)

3 Werbung zur gemeinschaftlichen Bedarfs -weckung (z B fuumlr Holz Fleischwaren regionaleProdukte)

Vorteile bei Werbung

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb Service KundendienstGewaumlhrleistungen fuumlr gelieferte Produkte und er -brach te Leistungen Service und Kundendienst wer-den zunehmend zu Wettbewerbs entscheidendenMerkmalen eines Unternehmens In vielen Faumlllenwird der Kaufentscheid heute nicht nach dem Preissondern nach der Verfuumlgbarkeit und Qualitaumlt desKundendienstes getroffen Dieser Service erfordertaber dass ein Unternehmen uumlber eine ausreichendeAnzahl von qualifizierten Mitarbeitern und Fahr -zeugen verfuumlgt Und wenn es daruumlber verfuumlgt so istnicht gewaumlhrleistet dass diese tatsaumlchlich immer aus-gelastet sind Umgekehrt gilt Es gibt fuumlr jedes Service-Team immer wieder Belastungsspitzen Und im Som -

Kooperationen Ja oder nein10

3 Benchmarkingaktivitaumlten innerhalb eines Koo -perations-Verbundes z B durch Arbeitskreisedie fachspezifische Informationen und Erfah run -gen austauschen

Vorteile bei Beschaffung und Auswertung vonInformationen

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Akquise und Aus -fuumlhrung von Komplettauftraumlgen

Kunden erwarten zunehmend komplette Problem -loumlsungen mit weit reichenden Servicepaketen alsbdquoDienstleistungen aus einer Handldquo Den meisten klei-nen und mittleren Unternehmen ist dies im Allein -gang nicht moumlglich Um im Wettbewerb nicht insHintertreffen zu geraten koumlnnen sie ihr Leistungs -spektrum z B durch eine Kooperation erweiternAuf diese Weise koumlnnen sie sich dann um groumlszligereAuf traumlge bewerben und mit groszligen Wettbewerbernkonkurrieren Dabei spielt es fuumlr die Kunden in derRegel keine Rolle ob der Auftrag von einem Betrieballein oder von mehreren gemeinsam uumlbernommenwird Kooperationen fuumlr Komplettauftraumlge sind moumlg-lich durch

3 Bietergemeinschaften

3 Arbeitsgemeinschaften

3 Joint Ventures

3 Virtuelle Unternehmen

Vorteile bei Akquise und Ausfuumlhrung vonKomplettauftraumlgen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

mer muss fuumlr Urlaubsvertretungen gesorgt werdenEine Kundendienst-Kooperation hilft einerseits dieService-Kosten zu senken Andererseits ermoumlglichtsie bei einem erforderlichen Einsatz schnell zu reagie -ren und bringt dem Unternehmen damit einenImage-Bonus Kundendienst-Kooperationen sindmoumlglich durch

3 Uumlbernahme von fachspezifischen Kundendienst-Auftraumlgen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations partnerin bestimmten Regionen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations part nerzu bestimmten Zeiten (z B Urlaubs vertretung)

3 Gemeinsame Kunden-Beratungsstellen

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derService mannschaft

Vorteile bei ServiceKundendienst

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Beschaffung undAuswertung von Informationen

Marktforschung und Markterkundung sind wichtigeMittel der Absatzplanung Sie liefern wichtige Markt -daten z B uumlber Verbrauchergewohnheiten Werbe -moumlglichkeiten neue Maumlrkte Aber Welches kleineoder mittlere Unternehmen kann es sich leisten alleinein Marktforschungsunternehmen mit einer Markt -studie zu beauftragen Was einem einzelnen Auf trag -geber zu teuer ist mag fuumlr eine Kooperations ge mein -schaft erschwinglich werden Dasselbe gilt fuumlr dieBeobachtung der konjunkturellen und strukturellenVeraumlnderungen mittels Konjunktur- und Struktur -analysen fuumlr Betriebs- und Branchenvergleiche oderdas Aufstellen von branchenspezifischen Kalkula -tions richtlinien zur Preisermittlung Kooperationenzur gemeinschaftlichen Beschaffung von Informa tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Finanzierung von Forschungs -aktivitaumlten oder -auftraumlgen durch eine Gruppevon Unternehmen

11

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

KooperationsfeldProduktionFertigung

Vorrangiges Ziel einer Produktions-Kooperation ist esdie Produktionskosten der beteiligten Unter neh menzu senken Dies kann geschehen indem sich Unter neh -men anfallende Kosten teilen z B durch die Herstel -lung groumlszligerer Mengen bestimmter Teile bzw die Ver -meidung unrentabler Kleinserien auszligerdem durchdie Aufteilung von Fixkosten z B fuumlr teure Maschinenoder gemeinsame Werkzeuge Wichtig ist aber auchdie Moumlglichkeit unnoumltige Kosten (z B durch denStillstand von Produktionsanlagen) zu vermeiden

Daruumlber hinaus bietet eine Produktions-Koope ra -tion die Chance flexibel zu reagieren wenn es z Bbei guter Auftragslage zu Produktions-Engpaumlssen imeigenen Unternehmen kommen sollte Nicht uumlberse-hen werden sollte die Chance eine bessere Produkt -qualitaumlt zu erzielen indem die Produktions erfah run -gen aller beteiligten Betriebe zusammengefuumlhrt wer-den Vorsicht ist aber vor dem Aufbau von Uumlberkapa-zitaumlten (durch Produktions-Auftraumlge des Partners)und davor geboten Fertigungs-Know-how durch dieAusgliederung zu verlieren Produktions-Koopera tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Anschaffung und Nutzung bestim -mter Produktionsanlagen (z B teure Spezial -maschi nen)

3 Gemeinsame Fertigung bestimmter Teile

3 Gleichmaumlszligige Auslastung der Produktions anlagen

3 Abbau von Beschaumlftigungsspitzen durch Koope -ra tion mit anderen Unternehmen hier ist ein ho -hes Maszlig an Vertrauen zwischen den beteiligtenUnternehmen erforderlich da die Gefahr sehrgroszlig ist dass Kunden abgeworben und uumlbernom-men werden

3 Spezialisierung und damit rationellere Fertigungbei houmlherem Qualitaumltsstandard

3 Gegenseitigen Austausch von Spezialarbeiten(z B Schweiszligarbeiten gegen Dreharbeiten)

3 Austausch von Spezialisten fuumlr Wartungsarbeiten

3 Gemeinsame Ab- und Verpackung

3 UnternehmensuumlbergreifendenInformationsaustausch mit Lieferanten Kundentechnischen Instituten usw

3 Aufbau gemeinsamer Informationsstellen undDatenbanken fuumlr die Produktion

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung von Pro -duktionsmitarbeitern

3 Gemeinsame Abfallbeseitigung als heute beson -ders kostenintensive Aufgabe der meisten Unter -nehmen

Vorteile bei ProduktionFertigung

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (groumlszligere Stuumlck zahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Verwaltung

Nicht jedes Unternehmen muss eigene Verwaltungs -mitarbeiter einstellen und finanzieren Das gilt vorallem fuumlr kleine Unternehmen oder Existenzgruumlnderdie (noch) wenige oder uumlberschaubare Auftrags-Umfaumlnge bearbeiten Verwaltungs-Kooperationensind moumlglich durch

3 Gemeinsame Buumlroorganisation (z B EmpfangTelefonzentrale Sekretariat)

3 Gemeinsames Rechnungswesen (z B zentraleBuchstellen)

3 Gemeinsame EDV-Anlagen

3 Gemeinsame Entwicklung von Software-Pro -grammen fuumlr das Rechnungswesen usw

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung der Ver -wal tungsangestellten

3 Inkassogemeinschaften in vielen kleinen undmittleren Unternehmen wird im Alltag nur nach-laumlssig uumlberpruumlft ob ausstehende Rechnungenbezahlt sind und das Inkasso wird bdquonebenherldquobetrieben der Auftrag ist erledigt die Rechnung

Kooperationen Ja oder nein12

3 Gemeinsame Anschaffung von Lehrmitteln(z B Computer Based Training Software)

Vorteile bei PersonalplanungAus- undFortbildung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Forschung undEntwicklung

Jedes Unternehmen muss seine Produkte und Leis tun -gen regelmaumlszligig erneuern und den neuen Markterfor -dernissen anpassen Die besondere Innovations faumlhig -keit und Flexibilitaumlt zaumlhlen zu den wichtigsten bdquoCha -rak tereigenschaftenldquo des Mittelstands For schungs-und Entwicklungs-Kooperationen staumlrken die Leis -tungs faumlhigkeit der beteiligten Unternehmen und er -moumlglichen ihnen in dem sich verschaumlrfenden Wett -bewerb zu bestehen Bei Know-how-Kooperationenwerden Synergieeffekte besonders deutlich Dies giltsowohl fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuer Pro -dukte als auch fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuerAnwendungen und Einsatzbereiche Forschungs- undEntwicklungs-Kooperationen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungs-Projekte mit Forschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Vergabe von FuE-Auftraumlgen anForschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Einrichtung von Forschungslaborsum neue Erzeugnisse Herstellungs- oder Arbeits -verfahren zu entwickeln

3 Gruumlndung eines neuen selbstaumlndigen Gemein -schaftsunternehmens fuumlr Forschung und Ent wick-lung dem auch die Herstellung des neu entwickel -ten Produkts uumlbertragen wird

3 Austausch von FuE-Ergebnissen untereinander

3 Austausch von FuE-Personal untereinander

Vorteile bei Forschung und Entwicklung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

geschrieben das Thema bdquovom Tischldquo die immernoch allzu langen Fristen vieler Zahlungen undauch die betraumlchtlichen voumllligen Zahlungs aus -faumllle belegen wie wichtig es ist dass das Inkassokonsequent betrieben wird vor allem fuumlr kleinereUnternehmen mit wenig Personal bietet sich anInkassogemeinschaften mit weiteren Unterneh -men zu bilden

Vorteile bei Verwaltung

3 Senkung der Personalkosten

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

Kooperationsfeld Personal -planungAus- und Fortbildung

Eine der draumlngendsten Aufgaben der Zukunfts siche -rung fuumlr kleine und mittlere Unternehmen ist die Per -sonalentwicklungsplanung und ndash damit verknuumlpft ndashdie betriebliche Bildungsarbeit Nicht jedes Unter neh-men kann die groszlige Zahl von Mitarbeitern fest ein stel-len die es ndash in Zeiten einer Spitzenbelastung ndash brauchtNicht jedes Unternehmen kann sich daruumlber hinausdie Fachkraumlfte leisten die es benoumltigt Und nicht jedesUnternehmen ist in der Lage eine fachlich ausgewo-gene betriebliche Bildungsarbeit allein bdquoauf die Beinezu stellenldquo Eine schwierige Aufgabenstellung diegleichzeitig gute Ansatzpunkte fuumlr Kooperationenbie tet Gemeinschaftliche Personalplanung sowie Aus-und Fortbildungs-Kooperation sind moumlglich durch

3 Austausch von Personal (z B zur Abdeckung vonArbeitsspitzen)

3 Einrichtung und Durchfuumlhrung gemeinsamerSeminare Kurse usw (z B gemeinschaftlicheSchulung des Verkaufspersonals in WarenkundeFortbildungen fuumlr Fuumlhrungskraumlfte)

3 Errichtung und Unterhaltung gemeinsamerLehrwerkstaumltten und Ausbildungsstaumltten

3 Gemeinsame Einstellung von Lehrkraumlften bzwAusbildern (weitere Informationen bei derBundesanstalt fuumlr Arbeitden Kammern)

3 Gemeinsame Erarbeitung von generellen undbetriebs- wie kooperationsspezifischen Aus- undWeiterbildungsprogrammen gegebenenfallsauch von Umschulungsmaszlignahmen

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und Technologien ist notwendig Diesen Prozess giltes systematisch zu organisieren und zu entwickelnJahr fuumlr Jahr werden auf dem internationalen Lizenz -markt mehrere Tausend neue Produkte und Techno -lo gien zum Kauf oder zur Nutzung angeboten Dazukommt eine Vielzahl von Forschungsergebnissen undneuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die wiede-rum die Basis fuumlr neue Produkte und Technologiensind Untersuchungen der letzten Jahre beweisendass die Inanspruchnahme unternehmensfremdenWissens wesentlich zum Erfolg und zur Wett bewerbs -faumlhigkeit von Unternehmen beitraumlgt Lizenzgeschaumlftesind sinnvoll

3 Als Instrument fuumlr den Markteintritt zur Er -schlieszligung und zur Sicherung von Export -maumlrkten

3 Als Instrument zur Staumlrkung der Wettbewerbs -kraft des Unternehmens um neue Ideen undTechnologien zur Entwicklung von Produktenoder zur Effizienzsteigerung in der Produktionheranzuziehen

3 Als Instrument zur Nutzung von im Unter neh -men vorhandenen Ressourcen (Know-how)

Vorteile von Lizenzen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsfelder

3 Checkliste Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

3 Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen eV

3 Netzwerk Elektronischer Geschaumlftsverkehr Kooperationen

3 Netzwerk Elektronischer GeschaumlftsverkehrbdquoBeschaffungskooperationenldquo

3 DIHK-Publikation bdquoForschungs- und Entwicklungs- kooperationenldquo Bestellfunktion

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

wwwexistenzgruenderde

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesse rung der Qualitaumlt

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

ForschungskooperationenZusammenarbeit mit ForschungseinrichtungenVorteilhaft ist dass hier gut ausgestattete Labors zur Verfuumlgungstehen und der Kontakt zu motiviertem Nachwuchs wissen -schaftlern hergestellt wird

Zusammenarbeit mit der Groszligindustrie Vorteilhaft ist die Beteiligung eines finanziell potenten Partnersder damit verbundene Zugang zu groszligen FuE-Abteilungen unddie damit einhergehende Anbahnung einer meist langjaumlhrigenZusammenarbeit Vorsicht aber vor moumlglichen buumlrokratischenStrukturen beim Partner vor denkbarem Verlust von sensiblenDaten und einer ggf einseitigen Auswertung der Forschungs- ergebnisse durch den groumlszligeren Kooperations-Partner Wichtigist alle Fragen von Geheimhaltung und Haftung in einem Vertragzu klaumlren den Personenkreis mit Zugang zu Daten zu begrenzen

und das Recht an den Ergebnissen von Forschung und Ent wick -lung vertraglich zu fixieren

Zusammenarbeit mit anderen MittelstaumlndlernVorteilhaft sind eine eher aumlhnliche Firmenkultur und vergleich-bare Interessen Vorsicht aber vor drohendem Know-how-Abflusswenn ein Partner auf Grund eines finanziellen oder personellenEngpasses bdquoaussteigenldquo muss Wichtig ist daher eine Geheim -haltungsklausel zu vereinbaren und den Forschungsgegenstandgenau zu definieren

Lizenzen

Die Lizenznahme ist kein klassisches Kooperations-Feld Im Falle von Kooperationen mittels Lizenzenerhaumllt ein Unternehmen vom Erfinder oder Schutz -rechtinhaber eines bestimmten Produktes das recht-lich geschuumltzt ist die Erlaubnis (Lizenz) dieses zu pro-duzieren Dies gilt hauptsaumlchlich fuumlr Patente Ge -brauchsmuster Warenzeichen oder Geschmacks mus -ter Das Unternehmen muss seinerseits eine Gebuumlhran den Lizenzgeber entrichten

Hintergrund Den unternehmerischen Wettbewerballein mit den Ergebnissen der eigenen Forschungund Entwicklung zu bestreiten ist kaum einemmittelstaumlndischen Unternehmen moumlglich Eine per-manente Nutzung externer Forschungsergebnisse

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Die folgenden Informationen ersetzen keine Rechts -beratung Die folgenden Hinweise greifen vielmehrdie wichtigsten Fragen zur Organisation und zurRechtsform einer Kooperation auf und sollen eineOrientierungshilfe sein Zu konkreten Vertragsfragenoder zur Entscheidung fuumlr oder gegen eine be stim mteRechtsform sollten die Partner unbedingt mit ihremRechtsanwalt undoder Steuerberater sprechen

Kooperations-VereinbarungPartner-Unternehmen koumlnnen prinzipiell ohne jegli-che formale Regelung zusammenarbeiten Auchheute noch gilt in vielen Faumlllen zwischen Unter neh -mern der Handschlag als Besie gelung einer Koope -rations-Vereinbarung Erwaumlgens wert ist dies aller-dings nur fuumlr uumlberschaubare kurzfristige Projekte

Generell gilt Vor allem fuumlr laumlngerfristige Koo pe -rationen sollten die Partner unbedingt eine schriftli-che Kooperations-Vereinbarung aufsetzen insbeson-dere dann wenn Leistungen zu erbringen sind oderwenn Geld zwischen den beteiligten Unternehmenflieszligt Diese Vereinbarung sollte die Rechte undPflichten jedes Partners festschreiben Dies ist wich-tig

3 um Missverstaumlndnisse zu vermeiden Die Schrift -form bdquozwingtldquo zu einer praumlzisen Formulierungder Inhalte der Vereinbarung

3 fuumlr den Fall dass einem der Vertragspartneretwas zustoumlszligt Dann sollten im Sinne des gemein-samen Projektes und zum Schutz der Hinter blie -benen (Familienangehoumlrige und Mitarbeiter) dieVerhaumlltnisse klar dokumentiert sein

3 fuumlr den Fall dass sich die Partner eines Tages nichtmehr so gut vertragen Dann sollte der In halt dergetroffenen Kooperations-Verein ba rung klarfestgehalten und auch eine Regelung vorgesehensein wie die Kooperation beendet werden kann

Eine Kooperations-Vereinbarung muss nicht mit juris-tischen Spitzfindigkeiten gespickt und uumlber viele

Seiten aufgeblaumlht sein Oft genuumlgen pro Absatzwenige Saumltze Sie sollte folgende Punkte enthalten

3 Uumlberschrift

3 Die Vertragsparteien mit Adresse und Vertreter

3 Beschreibung des Gegenstands der Kooperation

3 Rechte der Vertragsparteien

3 Pflichten der Vertragsparteien ua AufgabenZahlungsverpflichtungen

3 Ggf Ergebnisberechnung und -verteilung

3 Regelung bei Meinungsverschiedenheiten

3 Vertragsbeginn -dauer und -kuumlndigung

3 Regelung der Folgen bei Beendigung desVertrags

3 Gerichtsstand

3 Ort Datum Parteien und Namen derUnterzeichner Unterschriften

Besonders zu beachten sind bei Kooperations-Verein -barungen die bestehenden gesetzlichen RegelungenDiese koumlnnen im Ausland ganz anders sein als inDeutschland So sind z B Auflagen und Vorschriftenzum Schutz der Menschen und der Umwelt ebenso zubeachten wie die Gesetze gegen unlauteren Wett be -werb die sich in anderen Laumlndern vom deutschenRecht unterscheiden koumlnnen Bei Vertraumlgen die einSchutzrecht zum Gegenstand haben (z B Patent) istdie Regelung von Schutzrechtsverletzungen durchDritte und deren Abwehr ein wichtiger Punkt Hierist auch festzuhalten welche Pflichten dem Schutz -rechtsgeber und welche dem Schutzrechtsnehmerobliegen

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Recht

3 Uumlbersicht Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung

3 Uumlbersicht Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 35 bdquoRecht und Vertraumlgeldquo

3 BMJ Gesetz gegen Wettbewerbsbeschraumlnkungen

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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Recht

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(Rechts)formen

Die Zusammenarbeit in einer Kooperation kann inverschiedenen Formen stattfinden Welche Formman waumlhlt haumlngt vor allem von folgenden Fragenab

3 Welche Ziele hat die Kooperation

3 Wie lange soll die Kooperation dauern

3 Wie viele Kooperationspartner sollen sich an derKooperation beteiligen

3 Mit welchem Image soll die Kooperations-Gemeinschaft gegenuumlber AuftraggebernKunden Banken usw auftreten

3 Welchen Einfluss sollen die Kooperations-Partnerauf Entscheidungen nehmen koumlnnen

3 Welchen finanziellen Aufwand wollen diePartner auf sich nehmen (z B Kapitaleinlage)

3 Wie soll die Haftung geregelt sein

Kooperationsformen (Beispiele)

BietergemeinschaftArbeitsgemeinschaftBietergemeinschaften sind sinnvoll wenn sich ver-schie dene kleinere Unternehmen fuumlr einen groumlszligerenAuftrag (z B Bau eines Buumlrogebaumludes) bewerben wol-len Eine Bietergemeinschaft ist immer zeitlich befris-tet bis zur Auftragsvergabe durch den AuftraggeberWird der erwuumlnschte Auftrag an die Gemeinschafterteilt wird aus der Bietergemeinschaft eine Ar beits -gemeinschaft (ARGE) Sie beginnt mit der Auftrags -erteilung und endet mit dem Ablauf der Gewaumlhr leis -tung Achtung Die Bietergemeinschaft sollte eineschriftliche Vereinbarung daruumlber treffen bei Auf -trags vergabe den Auftrag gemeinschaftlich auszu -fuumlh ren Andernfalls besteht die Gefahr dass ein Part -ner der Bietergemeinschaft bdquoabspringtldquo und der ver-bleibende Partner daraufhin nicht mehr in der Lageist den Auftrag allein zu bewaumlltigen

InteressengemeinschaftStrategische AllianzIn einer strategischen Allianz verpflichten sich dieteilnehmenden Unternehmen in unternehmensstra-tegisch relevanten Bereichen (z B Einkauf VertriebProduktion) zur Zusammenarbeit Ziele sind auchhier vor allem eine Risikoteilung groumlszligere Wett be -werbs faumlhigkeit und Wirtschaftlichkeit beider Partner

RechtsformenDie oben vorgestellten Kooperations-Formen habenin der Regel die Rechtsform einer Gesellschaft buumlrger-lichen Rechts (GbR) bzw BGB-Gesellschaft zuweilenauch ndash bei Kaufleuten - einer Offenen Handels gesell -schaft (OHG) Daruumlber hinaus gibt es die bei Koope -rationen weit verbreitete Genossenschaft Fuumlr Frei -beruf ler bietet sich auszligerdem die Partnerschafts ge -sell schaft an

Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR) Eine Kooperation in der sich die beteiligten Partnerdarauf festlegen ein bestimmtes Ziel zu erreichenund die nach auszligen hin (z B gegenuumlber Auftrag ge -bern Kunden) als eine Person auftritt wird damit inaller Regel zur Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR)Besondere Formalitaumlten sind nicht erforderlich sogareine muumlndliche Vereinbarung reicht wenn auch einschriftlicher Vertrag empfehlenswert ist Auftraumlgewerden an die GbR erteilt Anspruumlche an die GbR ge -stellt Dabei muss man wissen dass in einer GbR alleTeilhaberinnen und Teilhaber mit ihrem Privat ver -moumlgen haften Werden in der GbR Umsaumltze erzielt somuss hierfuumlr Umsatzsteuer entrichtet werden

Genossenschaften (eG)Die eingetragene Genossenschaft ist eine Rechtsformdie (laut Genossenschaftsgesetz) ihre Mitglieder beiihren wirtschaftlichen Unternehmungen foumlrdern sollDazu koumlnnen gehoumlren Einkauf ProduktionFerti gungVerkauf auf gemeinschaftliche Rechnung Auszligerdemkann die Genossenschaft auf gemeinschaftliche Rech -nung z B Maschinen zur gemeinschaftlichenNutzung anschaffen Diese Ziele koumlnnten grundsaumltz-lich auch durch jede andere Rechtsform erreicht wer-den Die Genossenschaft bietet ihren Mitgliedernallerdings einen relativ geringen buumlrokratischenAufwand (z B im Unterschied zur GmbH) und eineHaftungsbeschraumlnkung durch die Gesellschaft

Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)Die Partnerschaftsgesellschaft ist eine Rechtsform fuumlrAngehoumlrige der Freien Berufe die eigenverantwort-lich mit Partnern zusammen arbeiten wollen Sie istfuumlr Berufsgruppen gedacht denen die Rechtsformder GmbH verwehrt oder zu aufwaumlndig ist Damit istdie Partnergesellschaft eine attraktive Alternative zur

Recht16

GbR Vor allem die Haftung ist hier anders geregeltDie Partnerschaftsgesellschaft haftet mit ihremGeschaumlfts vermoumlgen und dem Privatvermoumlgen derGesellschafter fuumlr Fehler in der Berufsausuumlbung haf-tet jeweils nur der handelnde Partner Freiberuflerderen Haftung per Berufsgesetze und -verordnungenbeschraumlnkt ist muumlssen daruumlber hinaus eine Haft -pflicht versicherung abschlieszligen Die Gesellschaftmuss in das Partnerschaftsregister beim Amtsgerichteingetragen werden

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsformen

3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Rechtsformen

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 33 bdquoRechtsformenldquo

3 Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e V

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

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Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

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same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

23

Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

24

Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

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10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

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Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

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Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 8: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

Kooperationen Ja oder nein8

Moumlgliche Nachteile

3 Aufgabe (eines Teils) der Selbstaumlndigkeit hiersollte man sorgfaumlltig pruumlfen ob man dazu bereitist

3 Laumlngerekomplizierte Abstimmungsprozesse(zumindest in der Anfangsphase)

3 Zusaumltzliche Aufgaben In kleineren Unter neh menwerden Kooperations-Leistungen parallel zumTagesgeschaumlft erbracht (z B Gewaumlhr leis tun genauch fuumlr Arbeiten des Partners) wichtig ist dassdie verfuumlgbare Arbeitszeit fuumlr anfallende Koo pe -rations-Aufgaben sowie die damit entstehendenKosten und der Kooperations-Nutzen in einemvernuumlnftigen (rentablen) Verhaumlltnis stehen

3 Keine alleinige Nutzung der entstehendenProdukt-Prozessinnovationen

3 Keine alleinige Nutzung der erzielten Gewinnehier sollte sich aber auch jeder fragen ob der Ge -winn ohne Partner uumlberhaupt entstanden waumlre

3 Verlust der Motivation der Beschaumlftigten wenndie Identifikation mit dem eigenen Unterneh menverloren geht dem kann aber durch eine fruumlhzei-tige Information und Einbindung der Be trof fe nenentgegengewirkt werden

Grenzen der KooperationEine Kooperation

3 kann keinen Erfolg bei den gemeinsamenVorhaben garantieren

3 schlieszligt unternehmerisches Risiko nicht automa-tisch aus

3 ist kein Ausgleich fuumlr Manage mentschwaumlchen

3 ist nicht dazu geeignet schwache Unternehmenzu sanieren

3 kann nicht die strategische Ausrichtung einesUnternehmens sein sondern durch strategischeZiele ergeben sich Kooperations-Potenziale

Weitere Informationen3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 11 bdquoKooperationenldquo

3 Uumlbersicht Kooperations-Grundsaumltze

3 Uumlbersicht 10 typische Probleme bei Kooperationen

3 DIHK-Publikation bdquoMit Kooperationen zum Erfolgldquo

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

wwwexistenzgruenderde

Kooperationsfelder

Kooperationsfeld EinkaufBeschaffung

Einkaufs-Kooperationen sind besonders wirksameInstrumente wenn es darum geht die Leistungs- undWettbewerbsfaumlhigkeit eines Unternehmens zu ver-bessern durch Einsparung von Zeit und Geld Vielekleine und mittlere Handels-Unternehmen haumlttenz B ohne den gemeinschaftlichen Einkauf am Marktkeine Chance Nur so erhalten sie bei den Lieferantenvergleichbar guumlnstige Preiskonditionen wie Groszlig -unternehmen Gemeinsam beauftragte professionellund vollzeitbeschaumlftigte Einkaumlufer koumlnnen eine grouml-szligere Anzahl von Quellen pruumlfen und damit eine grouml-szligere Vielfalt von Waren ins Sortiment bringen alsdies ein einzelner Haumlndler fuumlr seinen eigenen Bedarfkoumlnnte Einkaufs-Kooperationen des Handels derIndustrie und des Handwerks sind moumlglich durch

3 Einkaufs-Gemeinschaften im Einzelhandel

3 Gemeinschaftliche Ausschreibungen

3 Nutzung von Marktplaumltzen im Internet

Vorteile bei EinkaufBeschaffung

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

Kooperationsfeld Vertrieb

Vertriebs-Kooperationen gehoumlren zu den haumlufigstenKooperations-Formen Im Vertrieb lassen sich folgen -de Aufgabengebiete unterscheiden in denen eineKooperation moumlglich ist

3 Verkauf

3 Werbung

3 Service Kundendienst

Ob Kooperationen in einem in mehreren oder sogarallen Bereichen moumlglich und sinnvoll sind haumlngt vomEinzelfall ab Mehrere Bereiche zu kombinieren kannoft schon allein deshalb erforderlich sein weil sich einAusgleich der Vorteile fuumlr alle Partner durch die Koo -peration auf einem einzigen Gebiet nicht erzielenlaumlsst So ist es beispielsweise haumlufig der Fall dass der

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eine Partner uumlber eine staumlrkere Verkaufsorganisationverfuumlgt der andere dagegen uumlber einen staumlrkerenKundendienst oder uumlber besser qualifizierte Verkaufs -foumlrderer Vertriebs-Kooperationen sind moumlglichdurch

3 Kooperation innerhalb eines Landes z B ein suumld-deutsches Unternehmen vertritt ein norddeut-sches Unternehmen regional

3 Kooperation mit Partnern im Ausland

3 Ein Unternehmen im Ausland vertreibt dieProdukte eines deutschen Unternehmens

3 Ein deutsches Unternehmen vertreibt dieProdukte eines auslaumlndischen Partners inDeutschland

3 Kooperation mit Unternehmen die andereAbsatzwege erschlieszligen

Vertrieb VerkaufDer Erfolg eines Unternehmens haumlngt letztendlichdavon ab wie viele seiner Produkte oder wie oft esseine Leistungen verkaufen kann Das bedeutet Jevielfaumlltiger die Kontaktmoumlglichkeiten mit potenziel-len Kunden sind desto besser Verkaufs-Koopera tio -nen die genau dazu beitragen sollen sind moumlglichdurch

3 Nutzung gemeinsamer Ausstellungs- undVerkaufsraumlume

3 Gemeinsame Vertriebsgesellschaften

3 Gemeinsame Niederlassungen oder Vertreter -staumlbe

3 Verkauf unter einer gemeinsamen Marke

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derVertriebsmannschaft

3 Transport- und Lagergemeinschaften

3 BietergemeinschaftenArbeitsgemeinschaftenbei komplexen Ausschreibungen oder Auftraumlgen

3 Bezug von Produkten und Dienstleistungen vonDritten und Verkauf unter gemeinsamer Marke

3 Verkauf von baugleichen Produkten unterneuem Namen

3 Gemeinschaftliche Marktplaumltze im Internet

Vorteile beim Verkauf

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Kosteneinsparung bei Marketing VertriebLogistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb WerbungWerbeaktivitaumlten sind meist kostspielig Daher wirdKosten sparende Gemeinschaftswerbung immerwichtiger Das gilt vor allem fuumlr die Finanzierung undRisikoteilung bei internationalen Marketings trate -gien Es geht aber nicht allein bdquoums Geldldquo Mit ent-scheidend ist ein groumlszligeres Marketing-Potenzial daeinzelbetriebliche Staumlrken (Werbe-Know-how Er fah -rung bei der Erschlieszligung auslaumlndischer Maumlrk teVertriebspersonal) zusammengefuumlhrt und genutztwerden koumlnnen Kooperationen in Sachen Werbungsind moumlglich durch

3 Marketingaktivitaumlten die alleine nicht finanziertwerden koumlnnen (z B Fernsehwerbung)

3 Gemeinsame Verkaufsfoumlrderungsaktionen(z B Messen Video- und Tonbildschauen)

3 Werbung zur gemeinschaftlichen Bedarfs -weckung (z B fuumlr Holz Fleischwaren regionaleProdukte)

Vorteile bei Werbung

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb Service KundendienstGewaumlhrleistungen fuumlr gelieferte Produkte und er -brach te Leistungen Service und Kundendienst wer-den zunehmend zu Wettbewerbs entscheidendenMerkmalen eines Unternehmens In vielen Faumlllenwird der Kaufentscheid heute nicht nach dem Preissondern nach der Verfuumlgbarkeit und Qualitaumlt desKundendienstes getroffen Dieser Service erfordertaber dass ein Unternehmen uumlber eine ausreichendeAnzahl von qualifizierten Mitarbeitern und Fahr -zeugen verfuumlgt Und wenn es daruumlber verfuumlgt so istnicht gewaumlhrleistet dass diese tatsaumlchlich immer aus-gelastet sind Umgekehrt gilt Es gibt fuumlr jedes Service-Team immer wieder Belastungsspitzen Und im Som -

Kooperationen Ja oder nein10

3 Benchmarkingaktivitaumlten innerhalb eines Koo -perations-Verbundes z B durch Arbeitskreisedie fachspezifische Informationen und Erfah run -gen austauschen

Vorteile bei Beschaffung und Auswertung vonInformationen

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Akquise und Aus -fuumlhrung von Komplettauftraumlgen

Kunden erwarten zunehmend komplette Problem -loumlsungen mit weit reichenden Servicepaketen alsbdquoDienstleistungen aus einer Handldquo Den meisten klei-nen und mittleren Unternehmen ist dies im Allein -gang nicht moumlglich Um im Wettbewerb nicht insHintertreffen zu geraten koumlnnen sie ihr Leistungs -spektrum z B durch eine Kooperation erweiternAuf diese Weise koumlnnen sie sich dann um groumlszligereAuf traumlge bewerben und mit groszligen Wettbewerbernkonkurrieren Dabei spielt es fuumlr die Kunden in derRegel keine Rolle ob der Auftrag von einem Betrieballein oder von mehreren gemeinsam uumlbernommenwird Kooperationen fuumlr Komplettauftraumlge sind moumlg-lich durch

3 Bietergemeinschaften

3 Arbeitsgemeinschaften

3 Joint Ventures

3 Virtuelle Unternehmen

Vorteile bei Akquise und Ausfuumlhrung vonKomplettauftraumlgen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

mer muss fuumlr Urlaubsvertretungen gesorgt werdenEine Kundendienst-Kooperation hilft einerseits dieService-Kosten zu senken Andererseits ermoumlglichtsie bei einem erforderlichen Einsatz schnell zu reagie -ren und bringt dem Unternehmen damit einenImage-Bonus Kundendienst-Kooperationen sindmoumlglich durch

3 Uumlbernahme von fachspezifischen Kundendienst-Auftraumlgen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations partnerin bestimmten Regionen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations part nerzu bestimmten Zeiten (z B Urlaubs vertretung)

3 Gemeinsame Kunden-Beratungsstellen

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derService mannschaft

Vorteile bei ServiceKundendienst

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Beschaffung undAuswertung von Informationen

Marktforschung und Markterkundung sind wichtigeMittel der Absatzplanung Sie liefern wichtige Markt -daten z B uumlber Verbrauchergewohnheiten Werbe -moumlglichkeiten neue Maumlrkte Aber Welches kleineoder mittlere Unternehmen kann es sich leisten alleinein Marktforschungsunternehmen mit einer Markt -studie zu beauftragen Was einem einzelnen Auf trag -geber zu teuer ist mag fuumlr eine Kooperations ge mein -schaft erschwinglich werden Dasselbe gilt fuumlr dieBeobachtung der konjunkturellen und strukturellenVeraumlnderungen mittels Konjunktur- und Struktur -analysen fuumlr Betriebs- und Branchenvergleiche oderdas Aufstellen von branchenspezifischen Kalkula -tions richtlinien zur Preisermittlung Kooperationenzur gemeinschaftlichen Beschaffung von Informa tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Finanzierung von Forschungs -aktivitaumlten oder -auftraumlgen durch eine Gruppevon Unternehmen

11

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

KooperationsfeldProduktionFertigung

Vorrangiges Ziel einer Produktions-Kooperation ist esdie Produktionskosten der beteiligten Unter neh menzu senken Dies kann geschehen indem sich Unter neh -men anfallende Kosten teilen z B durch die Herstel -lung groumlszligerer Mengen bestimmter Teile bzw die Ver -meidung unrentabler Kleinserien auszligerdem durchdie Aufteilung von Fixkosten z B fuumlr teure Maschinenoder gemeinsame Werkzeuge Wichtig ist aber auchdie Moumlglichkeit unnoumltige Kosten (z B durch denStillstand von Produktionsanlagen) zu vermeiden

Daruumlber hinaus bietet eine Produktions-Koope ra -tion die Chance flexibel zu reagieren wenn es z Bbei guter Auftragslage zu Produktions-Engpaumlssen imeigenen Unternehmen kommen sollte Nicht uumlberse-hen werden sollte die Chance eine bessere Produkt -qualitaumlt zu erzielen indem die Produktions erfah run -gen aller beteiligten Betriebe zusammengefuumlhrt wer-den Vorsicht ist aber vor dem Aufbau von Uumlberkapa-zitaumlten (durch Produktions-Auftraumlge des Partners)und davor geboten Fertigungs-Know-how durch dieAusgliederung zu verlieren Produktions-Koopera tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Anschaffung und Nutzung bestim -mter Produktionsanlagen (z B teure Spezial -maschi nen)

3 Gemeinsame Fertigung bestimmter Teile

3 Gleichmaumlszligige Auslastung der Produktions anlagen

3 Abbau von Beschaumlftigungsspitzen durch Koope -ra tion mit anderen Unternehmen hier ist ein ho -hes Maszlig an Vertrauen zwischen den beteiligtenUnternehmen erforderlich da die Gefahr sehrgroszlig ist dass Kunden abgeworben und uumlbernom-men werden

3 Spezialisierung und damit rationellere Fertigungbei houmlherem Qualitaumltsstandard

3 Gegenseitigen Austausch von Spezialarbeiten(z B Schweiszligarbeiten gegen Dreharbeiten)

3 Austausch von Spezialisten fuumlr Wartungsarbeiten

3 Gemeinsame Ab- und Verpackung

3 UnternehmensuumlbergreifendenInformationsaustausch mit Lieferanten Kundentechnischen Instituten usw

3 Aufbau gemeinsamer Informationsstellen undDatenbanken fuumlr die Produktion

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung von Pro -duktionsmitarbeitern

3 Gemeinsame Abfallbeseitigung als heute beson -ders kostenintensive Aufgabe der meisten Unter -nehmen

Vorteile bei ProduktionFertigung

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (groumlszligere Stuumlck zahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Verwaltung

Nicht jedes Unternehmen muss eigene Verwaltungs -mitarbeiter einstellen und finanzieren Das gilt vorallem fuumlr kleine Unternehmen oder Existenzgruumlnderdie (noch) wenige oder uumlberschaubare Auftrags-Umfaumlnge bearbeiten Verwaltungs-Kooperationensind moumlglich durch

3 Gemeinsame Buumlroorganisation (z B EmpfangTelefonzentrale Sekretariat)

3 Gemeinsames Rechnungswesen (z B zentraleBuchstellen)

3 Gemeinsame EDV-Anlagen

3 Gemeinsame Entwicklung von Software-Pro -grammen fuumlr das Rechnungswesen usw

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung der Ver -wal tungsangestellten

3 Inkassogemeinschaften in vielen kleinen undmittleren Unternehmen wird im Alltag nur nach-laumlssig uumlberpruumlft ob ausstehende Rechnungenbezahlt sind und das Inkasso wird bdquonebenherldquobetrieben der Auftrag ist erledigt die Rechnung

Kooperationen Ja oder nein12

3 Gemeinsame Anschaffung von Lehrmitteln(z B Computer Based Training Software)

Vorteile bei PersonalplanungAus- undFortbildung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Forschung undEntwicklung

Jedes Unternehmen muss seine Produkte und Leis tun -gen regelmaumlszligig erneuern und den neuen Markterfor -dernissen anpassen Die besondere Innovations faumlhig -keit und Flexibilitaumlt zaumlhlen zu den wichtigsten bdquoCha -rak tereigenschaftenldquo des Mittelstands For schungs-und Entwicklungs-Kooperationen staumlrken die Leis -tungs faumlhigkeit der beteiligten Unternehmen und er -moumlglichen ihnen in dem sich verschaumlrfenden Wett -bewerb zu bestehen Bei Know-how-Kooperationenwerden Synergieeffekte besonders deutlich Dies giltsowohl fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuer Pro -dukte als auch fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuerAnwendungen und Einsatzbereiche Forschungs- undEntwicklungs-Kooperationen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungs-Projekte mit Forschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Vergabe von FuE-Auftraumlgen anForschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Einrichtung von Forschungslaborsum neue Erzeugnisse Herstellungs- oder Arbeits -verfahren zu entwickeln

3 Gruumlndung eines neuen selbstaumlndigen Gemein -schaftsunternehmens fuumlr Forschung und Ent wick-lung dem auch die Herstellung des neu entwickel -ten Produkts uumlbertragen wird

3 Austausch von FuE-Ergebnissen untereinander

3 Austausch von FuE-Personal untereinander

Vorteile bei Forschung und Entwicklung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

geschrieben das Thema bdquovom Tischldquo die immernoch allzu langen Fristen vieler Zahlungen undauch die betraumlchtlichen voumllligen Zahlungs aus -faumllle belegen wie wichtig es ist dass das Inkassokonsequent betrieben wird vor allem fuumlr kleinereUnternehmen mit wenig Personal bietet sich anInkassogemeinschaften mit weiteren Unterneh -men zu bilden

Vorteile bei Verwaltung

3 Senkung der Personalkosten

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

Kooperationsfeld Personal -planungAus- und Fortbildung

Eine der draumlngendsten Aufgaben der Zukunfts siche -rung fuumlr kleine und mittlere Unternehmen ist die Per -sonalentwicklungsplanung und ndash damit verknuumlpft ndashdie betriebliche Bildungsarbeit Nicht jedes Unter neh-men kann die groszlige Zahl von Mitarbeitern fest ein stel-len die es ndash in Zeiten einer Spitzenbelastung ndash brauchtNicht jedes Unternehmen kann sich daruumlber hinausdie Fachkraumlfte leisten die es benoumltigt Und nicht jedesUnternehmen ist in der Lage eine fachlich ausgewo-gene betriebliche Bildungsarbeit allein bdquoauf die Beinezu stellenldquo Eine schwierige Aufgabenstellung diegleichzeitig gute Ansatzpunkte fuumlr Kooperationenbie tet Gemeinschaftliche Personalplanung sowie Aus-und Fortbildungs-Kooperation sind moumlglich durch

3 Austausch von Personal (z B zur Abdeckung vonArbeitsspitzen)

3 Einrichtung und Durchfuumlhrung gemeinsamerSeminare Kurse usw (z B gemeinschaftlicheSchulung des Verkaufspersonals in WarenkundeFortbildungen fuumlr Fuumlhrungskraumlfte)

3 Errichtung und Unterhaltung gemeinsamerLehrwerkstaumltten und Ausbildungsstaumltten

3 Gemeinsame Einstellung von Lehrkraumlften bzwAusbildern (weitere Informationen bei derBundesanstalt fuumlr Arbeitden Kammern)

3 Gemeinsame Erarbeitung von generellen undbetriebs- wie kooperationsspezifischen Aus- undWeiterbildungsprogrammen gegebenenfallsauch von Umschulungsmaszlignahmen

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und Technologien ist notwendig Diesen Prozess giltes systematisch zu organisieren und zu entwickelnJahr fuumlr Jahr werden auf dem internationalen Lizenz -markt mehrere Tausend neue Produkte und Techno -lo gien zum Kauf oder zur Nutzung angeboten Dazukommt eine Vielzahl von Forschungsergebnissen undneuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die wiede-rum die Basis fuumlr neue Produkte und Technologiensind Untersuchungen der letzten Jahre beweisendass die Inanspruchnahme unternehmensfremdenWissens wesentlich zum Erfolg und zur Wett bewerbs -faumlhigkeit von Unternehmen beitraumlgt Lizenzgeschaumlftesind sinnvoll

3 Als Instrument fuumlr den Markteintritt zur Er -schlieszligung und zur Sicherung von Export -maumlrkten

3 Als Instrument zur Staumlrkung der Wettbewerbs -kraft des Unternehmens um neue Ideen undTechnologien zur Entwicklung von Produktenoder zur Effizienzsteigerung in der Produktionheranzuziehen

3 Als Instrument zur Nutzung von im Unter neh -men vorhandenen Ressourcen (Know-how)

Vorteile von Lizenzen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsfelder

3 Checkliste Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

3 Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen eV

3 Netzwerk Elektronischer Geschaumlftsverkehr Kooperationen

3 Netzwerk Elektronischer GeschaumlftsverkehrbdquoBeschaffungskooperationenldquo

3 DIHK-Publikation bdquoForschungs- und Entwicklungs- kooperationenldquo Bestellfunktion

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

wwwexistenzgruenderde

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesse rung der Qualitaumlt

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

ForschungskooperationenZusammenarbeit mit ForschungseinrichtungenVorteilhaft ist dass hier gut ausgestattete Labors zur Verfuumlgungstehen und der Kontakt zu motiviertem Nachwuchs wissen -schaftlern hergestellt wird

Zusammenarbeit mit der Groszligindustrie Vorteilhaft ist die Beteiligung eines finanziell potenten Partnersder damit verbundene Zugang zu groszligen FuE-Abteilungen unddie damit einhergehende Anbahnung einer meist langjaumlhrigenZusammenarbeit Vorsicht aber vor moumlglichen buumlrokratischenStrukturen beim Partner vor denkbarem Verlust von sensiblenDaten und einer ggf einseitigen Auswertung der Forschungs- ergebnisse durch den groumlszligeren Kooperations-Partner Wichtigist alle Fragen von Geheimhaltung und Haftung in einem Vertragzu klaumlren den Personenkreis mit Zugang zu Daten zu begrenzen

und das Recht an den Ergebnissen von Forschung und Ent wick -lung vertraglich zu fixieren

Zusammenarbeit mit anderen MittelstaumlndlernVorteilhaft sind eine eher aumlhnliche Firmenkultur und vergleich-bare Interessen Vorsicht aber vor drohendem Know-how-Abflusswenn ein Partner auf Grund eines finanziellen oder personellenEngpasses bdquoaussteigenldquo muss Wichtig ist daher eine Geheim -haltungsklausel zu vereinbaren und den Forschungsgegenstandgenau zu definieren

Lizenzen

Die Lizenznahme ist kein klassisches Kooperations-Feld Im Falle von Kooperationen mittels Lizenzenerhaumllt ein Unternehmen vom Erfinder oder Schutz -rechtinhaber eines bestimmten Produktes das recht-lich geschuumltzt ist die Erlaubnis (Lizenz) dieses zu pro-duzieren Dies gilt hauptsaumlchlich fuumlr Patente Ge -brauchsmuster Warenzeichen oder Geschmacks mus -ter Das Unternehmen muss seinerseits eine Gebuumlhran den Lizenzgeber entrichten

Hintergrund Den unternehmerischen Wettbewerballein mit den Ergebnissen der eigenen Forschungund Entwicklung zu bestreiten ist kaum einemmittelstaumlndischen Unternehmen moumlglich Eine per-manente Nutzung externer Forschungsergebnisse

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Die folgenden Informationen ersetzen keine Rechts -beratung Die folgenden Hinweise greifen vielmehrdie wichtigsten Fragen zur Organisation und zurRechtsform einer Kooperation auf und sollen eineOrientierungshilfe sein Zu konkreten Vertragsfragenoder zur Entscheidung fuumlr oder gegen eine be stim mteRechtsform sollten die Partner unbedingt mit ihremRechtsanwalt undoder Steuerberater sprechen

Kooperations-VereinbarungPartner-Unternehmen koumlnnen prinzipiell ohne jegli-che formale Regelung zusammenarbeiten Auchheute noch gilt in vielen Faumlllen zwischen Unter neh -mern der Handschlag als Besie gelung einer Koope -rations-Vereinbarung Erwaumlgens wert ist dies aller-dings nur fuumlr uumlberschaubare kurzfristige Projekte

Generell gilt Vor allem fuumlr laumlngerfristige Koo pe -rationen sollten die Partner unbedingt eine schriftli-che Kooperations-Vereinbarung aufsetzen insbeson-dere dann wenn Leistungen zu erbringen sind oderwenn Geld zwischen den beteiligten Unternehmenflieszligt Diese Vereinbarung sollte die Rechte undPflichten jedes Partners festschreiben Dies ist wich-tig

3 um Missverstaumlndnisse zu vermeiden Die Schrift -form bdquozwingtldquo zu einer praumlzisen Formulierungder Inhalte der Vereinbarung

3 fuumlr den Fall dass einem der Vertragspartneretwas zustoumlszligt Dann sollten im Sinne des gemein-samen Projektes und zum Schutz der Hinter blie -benen (Familienangehoumlrige und Mitarbeiter) dieVerhaumlltnisse klar dokumentiert sein

3 fuumlr den Fall dass sich die Partner eines Tages nichtmehr so gut vertragen Dann sollte der In halt dergetroffenen Kooperations-Verein ba rung klarfestgehalten und auch eine Regelung vorgesehensein wie die Kooperation beendet werden kann

Eine Kooperations-Vereinbarung muss nicht mit juris-tischen Spitzfindigkeiten gespickt und uumlber viele

Seiten aufgeblaumlht sein Oft genuumlgen pro Absatzwenige Saumltze Sie sollte folgende Punkte enthalten

3 Uumlberschrift

3 Die Vertragsparteien mit Adresse und Vertreter

3 Beschreibung des Gegenstands der Kooperation

3 Rechte der Vertragsparteien

3 Pflichten der Vertragsparteien ua AufgabenZahlungsverpflichtungen

3 Ggf Ergebnisberechnung und -verteilung

3 Regelung bei Meinungsverschiedenheiten

3 Vertragsbeginn -dauer und -kuumlndigung

3 Regelung der Folgen bei Beendigung desVertrags

3 Gerichtsstand

3 Ort Datum Parteien und Namen derUnterzeichner Unterschriften

Besonders zu beachten sind bei Kooperations-Verein -barungen die bestehenden gesetzlichen RegelungenDiese koumlnnen im Ausland ganz anders sein als inDeutschland So sind z B Auflagen und Vorschriftenzum Schutz der Menschen und der Umwelt ebenso zubeachten wie die Gesetze gegen unlauteren Wett be -werb die sich in anderen Laumlndern vom deutschenRecht unterscheiden koumlnnen Bei Vertraumlgen die einSchutzrecht zum Gegenstand haben (z B Patent) istdie Regelung von Schutzrechtsverletzungen durchDritte und deren Abwehr ein wichtiger Punkt Hierist auch festzuhalten welche Pflichten dem Schutz -rechtsgeber und welche dem Schutzrechtsnehmerobliegen

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Recht

3 Uumlbersicht Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung

3 Uumlbersicht Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 35 bdquoRecht und Vertraumlgeldquo

3 BMJ Gesetz gegen Wettbewerbsbeschraumlnkungen

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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Recht

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(Rechts)formen

Die Zusammenarbeit in einer Kooperation kann inverschiedenen Formen stattfinden Welche Formman waumlhlt haumlngt vor allem von folgenden Fragenab

3 Welche Ziele hat die Kooperation

3 Wie lange soll die Kooperation dauern

3 Wie viele Kooperationspartner sollen sich an derKooperation beteiligen

3 Mit welchem Image soll die Kooperations-Gemeinschaft gegenuumlber AuftraggebernKunden Banken usw auftreten

3 Welchen Einfluss sollen die Kooperations-Partnerauf Entscheidungen nehmen koumlnnen

3 Welchen finanziellen Aufwand wollen diePartner auf sich nehmen (z B Kapitaleinlage)

3 Wie soll die Haftung geregelt sein

Kooperationsformen (Beispiele)

BietergemeinschaftArbeitsgemeinschaftBietergemeinschaften sind sinnvoll wenn sich ver-schie dene kleinere Unternehmen fuumlr einen groumlszligerenAuftrag (z B Bau eines Buumlrogebaumludes) bewerben wol-len Eine Bietergemeinschaft ist immer zeitlich befris-tet bis zur Auftragsvergabe durch den AuftraggeberWird der erwuumlnschte Auftrag an die Gemeinschafterteilt wird aus der Bietergemeinschaft eine Ar beits -gemeinschaft (ARGE) Sie beginnt mit der Auftrags -erteilung und endet mit dem Ablauf der Gewaumlhr leis -tung Achtung Die Bietergemeinschaft sollte eineschriftliche Vereinbarung daruumlber treffen bei Auf -trags vergabe den Auftrag gemeinschaftlich auszu -fuumlh ren Andernfalls besteht die Gefahr dass ein Part -ner der Bietergemeinschaft bdquoabspringtldquo und der ver-bleibende Partner daraufhin nicht mehr in der Lageist den Auftrag allein zu bewaumlltigen

InteressengemeinschaftStrategische AllianzIn einer strategischen Allianz verpflichten sich dieteilnehmenden Unternehmen in unternehmensstra-tegisch relevanten Bereichen (z B Einkauf VertriebProduktion) zur Zusammenarbeit Ziele sind auchhier vor allem eine Risikoteilung groumlszligere Wett be -werbs faumlhigkeit und Wirtschaftlichkeit beider Partner

RechtsformenDie oben vorgestellten Kooperations-Formen habenin der Regel die Rechtsform einer Gesellschaft buumlrger-lichen Rechts (GbR) bzw BGB-Gesellschaft zuweilenauch ndash bei Kaufleuten - einer Offenen Handels gesell -schaft (OHG) Daruumlber hinaus gibt es die bei Koope -rationen weit verbreitete Genossenschaft Fuumlr Frei -beruf ler bietet sich auszligerdem die Partnerschafts ge -sell schaft an

Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR) Eine Kooperation in der sich die beteiligten Partnerdarauf festlegen ein bestimmtes Ziel zu erreichenund die nach auszligen hin (z B gegenuumlber Auftrag ge -bern Kunden) als eine Person auftritt wird damit inaller Regel zur Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR)Besondere Formalitaumlten sind nicht erforderlich sogareine muumlndliche Vereinbarung reicht wenn auch einschriftlicher Vertrag empfehlenswert ist Auftraumlgewerden an die GbR erteilt Anspruumlche an die GbR ge -stellt Dabei muss man wissen dass in einer GbR alleTeilhaberinnen und Teilhaber mit ihrem Privat ver -moumlgen haften Werden in der GbR Umsaumltze erzielt somuss hierfuumlr Umsatzsteuer entrichtet werden

Genossenschaften (eG)Die eingetragene Genossenschaft ist eine Rechtsformdie (laut Genossenschaftsgesetz) ihre Mitglieder beiihren wirtschaftlichen Unternehmungen foumlrdern sollDazu koumlnnen gehoumlren Einkauf ProduktionFerti gungVerkauf auf gemeinschaftliche Rechnung Auszligerdemkann die Genossenschaft auf gemeinschaftliche Rech -nung z B Maschinen zur gemeinschaftlichenNutzung anschaffen Diese Ziele koumlnnten grundsaumltz-lich auch durch jede andere Rechtsform erreicht wer-den Die Genossenschaft bietet ihren Mitgliedernallerdings einen relativ geringen buumlrokratischenAufwand (z B im Unterschied zur GmbH) und eineHaftungsbeschraumlnkung durch die Gesellschaft

Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)Die Partnerschaftsgesellschaft ist eine Rechtsform fuumlrAngehoumlrige der Freien Berufe die eigenverantwort-lich mit Partnern zusammen arbeiten wollen Sie istfuumlr Berufsgruppen gedacht denen die Rechtsformder GmbH verwehrt oder zu aufwaumlndig ist Damit istdie Partnergesellschaft eine attraktive Alternative zur

Recht16

GbR Vor allem die Haftung ist hier anders geregeltDie Partnerschaftsgesellschaft haftet mit ihremGeschaumlfts vermoumlgen und dem Privatvermoumlgen derGesellschafter fuumlr Fehler in der Berufsausuumlbung haf-tet jeweils nur der handelnde Partner Freiberuflerderen Haftung per Berufsgesetze und -verordnungenbeschraumlnkt ist muumlssen daruumlber hinaus eine Haft -pflicht versicherung abschlieszligen Die Gesellschaftmuss in das Partnerschaftsregister beim Amtsgerichteingetragen werden

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsformen

3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Rechtsformen

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 33 bdquoRechtsformenldquo

3 Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e V

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

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Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

i

19

Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

21

same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

23

Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

24

Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

25

10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 9: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

9

eine Partner uumlber eine staumlrkere Verkaufsorganisationverfuumlgt der andere dagegen uumlber einen staumlrkerenKundendienst oder uumlber besser qualifizierte Verkaufs -foumlrderer Vertriebs-Kooperationen sind moumlglichdurch

3 Kooperation innerhalb eines Landes z B ein suumld-deutsches Unternehmen vertritt ein norddeut-sches Unternehmen regional

3 Kooperation mit Partnern im Ausland

3 Ein Unternehmen im Ausland vertreibt dieProdukte eines deutschen Unternehmens

3 Ein deutsches Unternehmen vertreibt dieProdukte eines auslaumlndischen Partners inDeutschland

3 Kooperation mit Unternehmen die andereAbsatzwege erschlieszligen

Vertrieb VerkaufDer Erfolg eines Unternehmens haumlngt letztendlichdavon ab wie viele seiner Produkte oder wie oft esseine Leistungen verkaufen kann Das bedeutet Jevielfaumlltiger die Kontaktmoumlglichkeiten mit potenziel-len Kunden sind desto besser Verkaufs-Koopera tio -nen die genau dazu beitragen sollen sind moumlglichdurch

3 Nutzung gemeinsamer Ausstellungs- undVerkaufsraumlume

3 Gemeinsame Vertriebsgesellschaften

3 Gemeinsame Niederlassungen oder Vertreter -staumlbe

3 Verkauf unter einer gemeinsamen Marke

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derVertriebsmannschaft

3 Transport- und Lagergemeinschaften

3 BietergemeinschaftenArbeitsgemeinschaftenbei komplexen Ausschreibungen oder Auftraumlgen

3 Bezug von Produkten und Dienstleistungen vonDritten und Verkauf unter gemeinsamer Marke

3 Verkauf von baugleichen Produkten unterneuem Namen

3 Gemeinschaftliche Marktplaumltze im Internet

Vorteile beim Verkauf

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Kosteneinsparung bei Marketing VertriebLogistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb WerbungWerbeaktivitaumlten sind meist kostspielig Daher wirdKosten sparende Gemeinschaftswerbung immerwichtiger Das gilt vor allem fuumlr die Finanzierung undRisikoteilung bei internationalen Marketings trate -gien Es geht aber nicht allein bdquoums Geldldquo Mit ent-scheidend ist ein groumlszligeres Marketing-Potenzial daeinzelbetriebliche Staumlrken (Werbe-Know-how Er fah -rung bei der Erschlieszligung auslaumlndischer Maumlrk teVertriebspersonal) zusammengefuumlhrt und genutztwerden koumlnnen Kooperationen in Sachen Werbungsind moumlglich durch

3 Marketingaktivitaumlten die alleine nicht finanziertwerden koumlnnen (z B Fernsehwerbung)

3 Gemeinsame Verkaufsfoumlrderungsaktionen(z B Messen Video- und Tonbildschauen)

3 Werbung zur gemeinschaftlichen Bedarfs -weckung (z B fuumlr Holz Fleischwaren regionaleProdukte)

Vorteile bei Werbung

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Vertrieb Service KundendienstGewaumlhrleistungen fuumlr gelieferte Produkte und er -brach te Leistungen Service und Kundendienst wer-den zunehmend zu Wettbewerbs entscheidendenMerkmalen eines Unternehmens In vielen Faumlllenwird der Kaufentscheid heute nicht nach dem Preissondern nach der Verfuumlgbarkeit und Qualitaumlt desKundendienstes getroffen Dieser Service erfordertaber dass ein Unternehmen uumlber eine ausreichendeAnzahl von qualifizierten Mitarbeitern und Fahr -zeugen verfuumlgt Und wenn es daruumlber verfuumlgt so istnicht gewaumlhrleistet dass diese tatsaumlchlich immer aus-gelastet sind Umgekehrt gilt Es gibt fuumlr jedes Service-Team immer wieder Belastungsspitzen Und im Som -

Kooperationen Ja oder nein10

3 Benchmarkingaktivitaumlten innerhalb eines Koo -perations-Verbundes z B durch Arbeitskreisedie fachspezifische Informationen und Erfah run -gen austauschen

Vorteile bei Beschaffung und Auswertung vonInformationen

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Akquise und Aus -fuumlhrung von Komplettauftraumlgen

Kunden erwarten zunehmend komplette Problem -loumlsungen mit weit reichenden Servicepaketen alsbdquoDienstleistungen aus einer Handldquo Den meisten klei-nen und mittleren Unternehmen ist dies im Allein -gang nicht moumlglich Um im Wettbewerb nicht insHintertreffen zu geraten koumlnnen sie ihr Leistungs -spektrum z B durch eine Kooperation erweiternAuf diese Weise koumlnnen sie sich dann um groumlszligereAuf traumlge bewerben und mit groszligen Wettbewerbernkonkurrieren Dabei spielt es fuumlr die Kunden in derRegel keine Rolle ob der Auftrag von einem Betrieballein oder von mehreren gemeinsam uumlbernommenwird Kooperationen fuumlr Komplettauftraumlge sind moumlg-lich durch

3 Bietergemeinschaften

3 Arbeitsgemeinschaften

3 Joint Ventures

3 Virtuelle Unternehmen

Vorteile bei Akquise und Ausfuumlhrung vonKomplettauftraumlgen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

mer muss fuumlr Urlaubsvertretungen gesorgt werdenEine Kundendienst-Kooperation hilft einerseits dieService-Kosten zu senken Andererseits ermoumlglichtsie bei einem erforderlichen Einsatz schnell zu reagie -ren und bringt dem Unternehmen damit einenImage-Bonus Kundendienst-Kooperationen sindmoumlglich durch

3 Uumlbernahme von fachspezifischen Kundendienst-Auftraumlgen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations partnerin bestimmten Regionen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations part nerzu bestimmten Zeiten (z B Urlaubs vertretung)

3 Gemeinsame Kunden-Beratungsstellen

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derService mannschaft

Vorteile bei ServiceKundendienst

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Beschaffung undAuswertung von Informationen

Marktforschung und Markterkundung sind wichtigeMittel der Absatzplanung Sie liefern wichtige Markt -daten z B uumlber Verbrauchergewohnheiten Werbe -moumlglichkeiten neue Maumlrkte Aber Welches kleineoder mittlere Unternehmen kann es sich leisten alleinein Marktforschungsunternehmen mit einer Markt -studie zu beauftragen Was einem einzelnen Auf trag -geber zu teuer ist mag fuumlr eine Kooperations ge mein -schaft erschwinglich werden Dasselbe gilt fuumlr dieBeobachtung der konjunkturellen und strukturellenVeraumlnderungen mittels Konjunktur- und Struktur -analysen fuumlr Betriebs- und Branchenvergleiche oderdas Aufstellen von branchenspezifischen Kalkula -tions richtlinien zur Preisermittlung Kooperationenzur gemeinschaftlichen Beschaffung von Informa tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Finanzierung von Forschungs -aktivitaumlten oder -auftraumlgen durch eine Gruppevon Unternehmen

11

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

KooperationsfeldProduktionFertigung

Vorrangiges Ziel einer Produktions-Kooperation ist esdie Produktionskosten der beteiligten Unter neh menzu senken Dies kann geschehen indem sich Unter neh -men anfallende Kosten teilen z B durch die Herstel -lung groumlszligerer Mengen bestimmter Teile bzw die Ver -meidung unrentabler Kleinserien auszligerdem durchdie Aufteilung von Fixkosten z B fuumlr teure Maschinenoder gemeinsame Werkzeuge Wichtig ist aber auchdie Moumlglichkeit unnoumltige Kosten (z B durch denStillstand von Produktionsanlagen) zu vermeiden

Daruumlber hinaus bietet eine Produktions-Koope ra -tion die Chance flexibel zu reagieren wenn es z Bbei guter Auftragslage zu Produktions-Engpaumlssen imeigenen Unternehmen kommen sollte Nicht uumlberse-hen werden sollte die Chance eine bessere Produkt -qualitaumlt zu erzielen indem die Produktions erfah run -gen aller beteiligten Betriebe zusammengefuumlhrt wer-den Vorsicht ist aber vor dem Aufbau von Uumlberkapa-zitaumlten (durch Produktions-Auftraumlge des Partners)und davor geboten Fertigungs-Know-how durch dieAusgliederung zu verlieren Produktions-Koopera tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Anschaffung und Nutzung bestim -mter Produktionsanlagen (z B teure Spezial -maschi nen)

3 Gemeinsame Fertigung bestimmter Teile

3 Gleichmaumlszligige Auslastung der Produktions anlagen

3 Abbau von Beschaumlftigungsspitzen durch Koope -ra tion mit anderen Unternehmen hier ist ein ho -hes Maszlig an Vertrauen zwischen den beteiligtenUnternehmen erforderlich da die Gefahr sehrgroszlig ist dass Kunden abgeworben und uumlbernom-men werden

3 Spezialisierung und damit rationellere Fertigungbei houmlherem Qualitaumltsstandard

3 Gegenseitigen Austausch von Spezialarbeiten(z B Schweiszligarbeiten gegen Dreharbeiten)

3 Austausch von Spezialisten fuumlr Wartungsarbeiten

3 Gemeinsame Ab- und Verpackung

3 UnternehmensuumlbergreifendenInformationsaustausch mit Lieferanten Kundentechnischen Instituten usw

3 Aufbau gemeinsamer Informationsstellen undDatenbanken fuumlr die Produktion

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung von Pro -duktionsmitarbeitern

3 Gemeinsame Abfallbeseitigung als heute beson -ders kostenintensive Aufgabe der meisten Unter -nehmen

Vorteile bei ProduktionFertigung

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (groumlszligere Stuumlck zahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Verwaltung

Nicht jedes Unternehmen muss eigene Verwaltungs -mitarbeiter einstellen und finanzieren Das gilt vorallem fuumlr kleine Unternehmen oder Existenzgruumlnderdie (noch) wenige oder uumlberschaubare Auftrags-Umfaumlnge bearbeiten Verwaltungs-Kooperationensind moumlglich durch

3 Gemeinsame Buumlroorganisation (z B EmpfangTelefonzentrale Sekretariat)

3 Gemeinsames Rechnungswesen (z B zentraleBuchstellen)

3 Gemeinsame EDV-Anlagen

3 Gemeinsame Entwicklung von Software-Pro -grammen fuumlr das Rechnungswesen usw

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung der Ver -wal tungsangestellten

3 Inkassogemeinschaften in vielen kleinen undmittleren Unternehmen wird im Alltag nur nach-laumlssig uumlberpruumlft ob ausstehende Rechnungenbezahlt sind und das Inkasso wird bdquonebenherldquobetrieben der Auftrag ist erledigt die Rechnung

Kooperationen Ja oder nein12

3 Gemeinsame Anschaffung von Lehrmitteln(z B Computer Based Training Software)

Vorteile bei PersonalplanungAus- undFortbildung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Forschung undEntwicklung

Jedes Unternehmen muss seine Produkte und Leis tun -gen regelmaumlszligig erneuern und den neuen Markterfor -dernissen anpassen Die besondere Innovations faumlhig -keit und Flexibilitaumlt zaumlhlen zu den wichtigsten bdquoCha -rak tereigenschaftenldquo des Mittelstands For schungs-und Entwicklungs-Kooperationen staumlrken die Leis -tungs faumlhigkeit der beteiligten Unternehmen und er -moumlglichen ihnen in dem sich verschaumlrfenden Wett -bewerb zu bestehen Bei Know-how-Kooperationenwerden Synergieeffekte besonders deutlich Dies giltsowohl fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuer Pro -dukte als auch fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuerAnwendungen und Einsatzbereiche Forschungs- undEntwicklungs-Kooperationen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungs-Projekte mit Forschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Vergabe von FuE-Auftraumlgen anForschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Einrichtung von Forschungslaborsum neue Erzeugnisse Herstellungs- oder Arbeits -verfahren zu entwickeln

3 Gruumlndung eines neuen selbstaumlndigen Gemein -schaftsunternehmens fuumlr Forschung und Ent wick-lung dem auch die Herstellung des neu entwickel -ten Produkts uumlbertragen wird

3 Austausch von FuE-Ergebnissen untereinander

3 Austausch von FuE-Personal untereinander

Vorteile bei Forschung und Entwicklung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

geschrieben das Thema bdquovom Tischldquo die immernoch allzu langen Fristen vieler Zahlungen undauch die betraumlchtlichen voumllligen Zahlungs aus -faumllle belegen wie wichtig es ist dass das Inkassokonsequent betrieben wird vor allem fuumlr kleinereUnternehmen mit wenig Personal bietet sich anInkassogemeinschaften mit weiteren Unterneh -men zu bilden

Vorteile bei Verwaltung

3 Senkung der Personalkosten

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

Kooperationsfeld Personal -planungAus- und Fortbildung

Eine der draumlngendsten Aufgaben der Zukunfts siche -rung fuumlr kleine und mittlere Unternehmen ist die Per -sonalentwicklungsplanung und ndash damit verknuumlpft ndashdie betriebliche Bildungsarbeit Nicht jedes Unter neh-men kann die groszlige Zahl von Mitarbeitern fest ein stel-len die es ndash in Zeiten einer Spitzenbelastung ndash brauchtNicht jedes Unternehmen kann sich daruumlber hinausdie Fachkraumlfte leisten die es benoumltigt Und nicht jedesUnternehmen ist in der Lage eine fachlich ausgewo-gene betriebliche Bildungsarbeit allein bdquoauf die Beinezu stellenldquo Eine schwierige Aufgabenstellung diegleichzeitig gute Ansatzpunkte fuumlr Kooperationenbie tet Gemeinschaftliche Personalplanung sowie Aus-und Fortbildungs-Kooperation sind moumlglich durch

3 Austausch von Personal (z B zur Abdeckung vonArbeitsspitzen)

3 Einrichtung und Durchfuumlhrung gemeinsamerSeminare Kurse usw (z B gemeinschaftlicheSchulung des Verkaufspersonals in WarenkundeFortbildungen fuumlr Fuumlhrungskraumlfte)

3 Errichtung und Unterhaltung gemeinsamerLehrwerkstaumltten und Ausbildungsstaumltten

3 Gemeinsame Einstellung von Lehrkraumlften bzwAusbildern (weitere Informationen bei derBundesanstalt fuumlr Arbeitden Kammern)

3 Gemeinsame Erarbeitung von generellen undbetriebs- wie kooperationsspezifischen Aus- undWeiterbildungsprogrammen gegebenenfallsauch von Umschulungsmaszlignahmen

13

und Technologien ist notwendig Diesen Prozess giltes systematisch zu organisieren und zu entwickelnJahr fuumlr Jahr werden auf dem internationalen Lizenz -markt mehrere Tausend neue Produkte und Techno -lo gien zum Kauf oder zur Nutzung angeboten Dazukommt eine Vielzahl von Forschungsergebnissen undneuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die wiede-rum die Basis fuumlr neue Produkte und Technologiensind Untersuchungen der letzten Jahre beweisendass die Inanspruchnahme unternehmensfremdenWissens wesentlich zum Erfolg und zur Wett bewerbs -faumlhigkeit von Unternehmen beitraumlgt Lizenzgeschaumlftesind sinnvoll

3 Als Instrument fuumlr den Markteintritt zur Er -schlieszligung und zur Sicherung von Export -maumlrkten

3 Als Instrument zur Staumlrkung der Wettbewerbs -kraft des Unternehmens um neue Ideen undTechnologien zur Entwicklung von Produktenoder zur Effizienzsteigerung in der Produktionheranzuziehen

3 Als Instrument zur Nutzung von im Unter neh -men vorhandenen Ressourcen (Know-how)

Vorteile von Lizenzen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsfelder

3 Checkliste Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

3 Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen eV

3 Netzwerk Elektronischer Geschaumlftsverkehr Kooperationen

3 Netzwerk Elektronischer GeschaumlftsverkehrbdquoBeschaffungskooperationenldquo

3 DIHK-Publikation bdquoForschungs- und Entwicklungs- kooperationenldquo Bestellfunktion

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

wwwexistenzgruenderde

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesse rung der Qualitaumlt

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

ForschungskooperationenZusammenarbeit mit ForschungseinrichtungenVorteilhaft ist dass hier gut ausgestattete Labors zur Verfuumlgungstehen und der Kontakt zu motiviertem Nachwuchs wissen -schaftlern hergestellt wird

Zusammenarbeit mit der Groszligindustrie Vorteilhaft ist die Beteiligung eines finanziell potenten Partnersder damit verbundene Zugang zu groszligen FuE-Abteilungen unddie damit einhergehende Anbahnung einer meist langjaumlhrigenZusammenarbeit Vorsicht aber vor moumlglichen buumlrokratischenStrukturen beim Partner vor denkbarem Verlust von sensiblenDaten und einer ggf einseitigen Auswertung der Forschungs- ergebnisse durch den groumlszligeren Kooperations-Partner Wichtigist alle Fragen von Geheimhaltung und Haftung in einem Vertragzu klaumlren den Personenkreis mit Zugang zu Daten zu begrenzen

und das Recht an den Ergebnissen von Forschung und Ent wick -lung vertraglich zu fixieren

Zusammenarbeit mit anderen MittelstaumlndlernVorteilhaft sind eine eher aumlhnliche Firmenkultur und vergleich-bare Interessen Vorsicht aber vor drohendem Know-how-Abflusswenn ein Partner auf Grund eines finanziellen oder personellenEngpasses bdquoaussteigenldquo muss Wichtig ist daher eine Geheim -haltungsklausel zu vereinbaren und den Forschungsgegenstandgenau zu definieren

Lizenzen

Die Lizenznahme ist kein klassisches Kooperations-Feld Im Falle von Kooperationen mittels Lizenzenerhaumllt ein Unternehmen vom Erfinder oder Schutz -rechtinhaber eines bestimmten Produktes das recht-lich geschuumltzt ist die Erlaubnis (Lizenz) dieses zu pro-duzieren Dies gilt hauptsaumlchlich fuumlr Patente Ge -brauchsmuster Warenzeichen oder Geschmacks mus -ter Das Unternehmen muss seinerseits eine Gebuumlhran den Lizenzgeber entrichten

Hintergrund Den unternehmerischen Wettbewerballein mit den Ergebnissen der eigenen Forschungund Entwicklung zu bestreiten ist kaum einemmittelstaumlndischen Unternehmen moumlglich Eine per-manente Nutzung externer Forschungsergebnisse

O

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14

Die folgenden Informationen ersetzen keine Rechts -beratung Die folgenden Hinweise greifen vielmehrdie wichtigsten Fragen zur Organisation und zurRechtsform einer Kooperation auf und sollen eineOrientierungshilfe sein Zu konkreten Vertragsfragenoder zur Entscheidung fuumlr oder gegen eine be stim mteRechtsform sollten die Partner unbedingt mit ihremRechtsanwalt undoder Steuerberater sprechen

Kooperations-VereinbarungPartner-Unternehmen koumlnnen prinzipiell ohne jegli-che formale Regelung zusammenarbeiten Auchheute noch gilt in vielen Faumlllen zwischen Unter neh -mern der Handschlag als Besie gelung einer Koope -rations-Vereinbarung Erwaumlgens wert ist dies aller-dings nur fuumlr uumlberschaubare kurzfristige Projekte

Generell gilt Vor allem fuumlr laumlngerfristige Koo pe -rationen sollten die Partner unbedingt eine schriftli-che Kooperations-Vereinbarung aufsetzen insbeson-dere dann wenn Leistungen zu erbringen sind oderwenn Geld zwischen den beteiligten Unternehmenflieszligt Diese Vereinbarung sollte die Rechte undPflichten jedes Partners festschreiben Dies ist wich-tig

3 um Missverstaumlndnisse zu vermeiden Die Schrift -form bdquozwingtldquo zu einer praumlzisen Formulierungder Inhalte der Vereinbarung

3 fuumlr den Fall dass einem der Vertragspartneretwas zustoumlszligt Dann sollten im Sinne des gemein-samen Projektes und zum Schutz der Hinter blie -benen (Familienangehoumlrige und Mitarbeiter) dieVerhaumlltnisse klar dokumentiert sein

3 fuumlr den Fall dass sich die Partner eines Tages nichtmehr so gut vertragen Dann sollte der In halt dergetroffenen Kooperations-Verein ba rung klarfestgehalten und auch eine Regelung vorgesehensein wie die Kooperation beendet werden kann

Eine Kooperations-Vereinbarung muss nicht mit juris-tischen Spitzfindigkeiten gespickt und uumlber viele

Seiten aufgeblaumlht sein Oft genuumlgen pro Absatzwenige Saumltze Sie sollte folgende Punkte enthalten

3 Uumlberschrift

3 Die Vertragsparteien mit Adresse und Vertreter

3 Beschreibung des Gegenstands der Kooperation

3 Rechte der Vertragsparteien

3 Pflichten der Vertragsparteien ua AufgabenZahlungsverpflichtungen

3 Ggf Ergebnisberechnung und -verteilung

3 Regelung bei Meinungsverschiedenheiten

3 Vertragsbeginn -dauer und -kuumlndigung

3 Regelung der Folgen bei Beendigung desVertrags

3 Gerichtsstand

3 Ort Datum Parteien und Namen derUnterzeichner Unterschriften

Besonders zu beachten sind bei Kooperations-Verein -barungen die bestehenden gesetzlichen RegelungenDiese koumlnnen im Ausland ganz anders sein als inDeutschland So sind z B Auflagen und Vorschriftenzum Schutz der Menschen und der Umwelt ebenso zubeachten wie die Gesetze gegen unlauteren Wett be -werb die sich in anderen Laumlndern vom deutschenRecht unterscheiden koumlnnen Bei Vertraumlgen die einSchutzrecht zum Gegenstand haben (z B Patent) istdie Regelung von Schutzrechtsverletzungen durchDritte und deren Abwehr ein wichtiger Punkt Hierist auch festzuhalten welche Pflichten dem Schutz -rechtsgeber und welche dem Schutzrechtsnehmerobliegen

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Recht

3 Uumlbersicht Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung

3 Uumlbersicht Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 35 bdquoRecht und Vertraumlgeldquo

3 BMJ Gesetz gegen Wettbewerbsbeschraumlnkungen

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

i

Recht

15

(Rechts)formen

Die Zusammenarbeit in einer Kooperation kann inverschiedenen Formen stattfinden Welche Formman waumlhlt haumlngt vor allem von folgenden Fragenab

3 Welche Ziele hat die Kooperation

3 Wie lange soll die Kooperation dauern

3 Wie viele Kooperationspartner sollen sich an derKooperation beteiligen

3 Mit welchem Image soll die Kooperations-Gemeinschaft gegenuumlber AuftraggebernKunden Banken usw auftreten

3 Welchen Einfluss sollen die Kooperations-Partnerauf Entscheidungen nehmen koumlnnen

3 Welchen finanziellen Aufwand wollen diePartner auf sich nehmen (z B Kapitaleinlage)

3 Wie soll die Haftung geregelt sein

Kooperationsformen (Beispiele)

BietergemeinschaftArbeitsgemeinschaftBietergemeinschaften sind sinnvoll wenn sich ver-schie dene kleinere Unternehmen fuumlr einen groumlszligerenAuftrag (z B Bau eines Buumlrogebaumludes) bewerben wol-len Eine Bietergemeinschaft ist immer zeitlich befris-tet bis zur Auftragsvergabe durch den AuftraggeberWird der erwuumlnschte Auftrag an die Gemeinschafterteilt wird aus der Bietergemeinschaft eine Ar beits -gemeinschaft (ARGE) Sie beginnt mit der Auftrags -erteilung und endet mit dem Ablauf der Gewaumlhr leis -tung Achtung Die Bietergemeinschaft sollte eineschriftliche Vereinbarung daruumlber treffen bei Auf -trags vergabe den Auftrag gemeinschaftlich auszu -fuumlh ren Andernfalls besteht die Gefahr dass ein Part -ner der Bietergemeinschaft bdquoabspringtldquo und der ver-bleibende Partner daraufhin nicht mehr in der Lageist den Auftrag allein zu bewaumlltigen

InteressengemeinschaftStrategische AllianzIn einer strategischen Allianz verpflichten sich dieteilnehmenden Unternehmen in unternehmensstra-tegisch relevanten Bereichen (z B Einkauf VertriebProduktion) zur Zusammenarbeit Ziele sind auchhier vor allem eine Risikoteilung groumlszligere Wett be -werbs faumlhigkeit und Wirtschaftlichkeit beider Partner

RechtsformenDie oben vorgestellten Kooperations-Formen habenin der Regel die Rechtsform einer Gesellschaft buumlrger-lichen Rechts (GbR) bzw BGB-Gesellschaft zuweilenauch ndash bei Kaufleuten - einer Offenen Handels gesell -schaft (OHG) Daruumlber hinaus gibt es die bei Koope -rationen weit verbreitete Genossenschaft Fuumlr Frei -beruf ler bietet sich auszligerdem die Partnerschafts ge -sell schaft an

Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR) Eine Kooperation in der sich die beteiligten Partnerdarauf festlegen ein bestimmtes Ziel zu erreichenund die nach auszligen hin (z B gegenuumlber Auftrag ge -bern Kunden) als eine Person auftritt wird damit inaller Regel zur Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR)Besondere Formalitaumlten sind nicht erforderlich sogareine muumlndliche Vereinbarung reicht wenn auch einschriftlicher Vertrag empfehlenswert ist Auftraumlgewerden an die GbR erteilt Anspruumlche an die GbR ge -stellt Dabei muss man wissen dass in einer GbR alleTeilhaberinnen und Teilhaber mit ihrem Privat ver -moumlgen haften Werden in der GbR Umsaumltze erzielt somuss hierfuumlr Umsatzsteuer entrichtet werden

Genossenschaften (eG)Die eingetragene Genossenschaft ist eine Rechtsformdie (laut Genossenschaftsgesetz) ihre Mitglieder beiihren wirtschaftlichen Unternehmungen foumlrdern sollDazu koumlnnen gehoumlren Einkauf ProduktionFerti gungVerkauf auf gemeinschaftliche Rechnung Auszligerdemkann die Genossenschaft auf gemeinschaftliche Rech -nung z B Maschinen zur gemeinschaftlichenNutzung anschaffen Diese Ziele koumlnnten grundsaumltz-lich auch durch jede andere Rechtsform erreicht wer-den Die Genossenschaft bietet ihren Mitgliedernallerdings einen relativ geringen buumlrokratischenAufwand (z B im Unterschied zur GmbH) und eineHaftungsbeschraumlnkung durch die Gesellschaft

Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)Die Partnerschaftsgesellschaft ist eine Rechtsform fuumlrAngehoumlrige der Freien Berufe die eigenverantwort-lich mit Partnern zusammen arbeiten wollen Sie istfuumlr Berufsgruppen gedacht denen die Rechtsformder GmbH verwehrt oder zu aufwaumlndig ist Damit istdie Partnergesellschaft eine attraktive Alternative zur

Recht16

GbR Vor allem die Haftung ist hier anders geregeltDie Partnerschaftsgesellschaft haftet mit ihremGeschaumlfts vermoumlgen und dem Privatvermoumlgen derGesellschafter fuumlr Fehler in der Berufsausuumlbung haf-tet jeweils nur der handelnde Partner Freiberuflerderen Haftung per Berufsgesetze und -verordnungenbeschraumlnkt ist muumlssen daruumlber hinaus eine Haft -pflicht versicherung abschlieszligen Die Gesellschaftmuss in das Partnerschaftsregister beim Amtsgerichteingetragen werden

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsformen

3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Rechtsformen

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 33 bdquoRechtsformenldquo

3 Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e V

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

i

17

3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

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Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

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same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

23

Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

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Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

25

10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

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Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

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Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

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Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

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Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 10: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

Kooperationen Ja oder nein10

3 Benchmarkingaktivitaumlten innerhalb eines Koo -perations-Verbundes z B durch Arbeitskreisedie fachspezifische Informationen und Erfah run -gen austauschen

Vorteile bei Beschaffung und Auswertung vonInformationen

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Akquise und Aus -fuumlhrung von Komplettauftraumlgen

Kunden erwarten zunehmend komplette Problem -loumlsungen mit weit reichenden Servicepaketen alsbdquoDienstleistungen aus einer Handldquo Den meisten klei-nen und mittleren Unternehmen ist dies im Allein -gang nicht moumlglich Um im Wettbewerb nicht insHintertreffen zu geraten koumlnnen sie ihr Leistungs -spektrum z B durch eine Kooperation erweiternAuf diese Weise koumlnnen sie sich dann um groumlszligereAuf traumlge bewerben und mit groszligen Wettbewerbernkonkurrieren Dabei spielt es fuumlr die Kunden in derRegel keine Rolle ob der Auftrag von einem Betrieballein oder von mehreren gemeinsam uumlbernommenwird Kooperationen fuumlr Komplettauftraumlge sind moumlg-lich durch

3 Bietergemeinschaften

3 Arbeitsgemeinschaften

3 Joint Ventures

3 Virtuelle Unternehmen

Vorteile bei Akquise und Ausfuumlhrung vonKomplettauftraumlgen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

mer muss fuumlr Urlaubsvertretungen gesorgt werdenEine Kundendienst-Kooperation hilft einerseits dieService-Kosten zu senken Andererseits ermoumlglichtsie bei einem erforderlichen Einsatz schnell zu reagie -ren und bringt dem Unternehmen damit einenImage-Bonus Kundendienst-Kooperationen sindmoumlglich durch

3 Uumlbernahme von fachspezifischen Kundendienst-Auftraumlgen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations partnerin bestimmten Regionen

3 Gegenseitige Vertretung der Kooperations part nerzu bestimmten Zeiten (z B Urlaubs vertretung)

3 Gemeinsame Kunden-Beratungsstellen

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung derService mannschaft

Vorteile bei ServiceKundendienst

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Imagegewinn

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Kooperationsfeld Beschaffung undAuswertung von Informationen

Marktforschung und Markterkundung sind wichtigeMittel der Absatzplanung Sie liefern wichtige Markt -daten z B uumlber Verbrauchergewohnheiten Werbe -moumlglichkeiten neue Maumlrkte Aber Welches kleineoder mittlere Unternehmen kann es sich leisten alleinein Marktforschungsunternehmen mit einer Markt -studie zu beauftragen Was einem einzelnen Auf trag -geber zu teuer ist mag fuumlr eine Kooperations ge mein -schaft erschwinglich werden Dasselbe gilt fuumlr dieBeobachtung der konjunkturellen und strukturellenVeraumlnderungen mittels Konjunktur- und Struktur -analysen fuumlr Betriebs- und Branchenvergleiche oderdas Aufstellen von branchenspezifischen Kalkula -tions richtlinien zur Preisermittlung Kooperationenzur gemeinschaftlichen Beschaffung von Informa tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Finanzierung von Forschungs -aktivitaumlten oder -auftraumlgen durch eine Gruppevon Unternehmen

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3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

KooperationsfeldProduktionFertigung

Vorrangiges Ziel einer Produktions-Kooperation ist esdie Produktionskosten der beteiligten Unter neh menzu senken Dies kann geschehen indem sich Unter neh -men anfallende Kosten teilen z B durch die Herstel -lung groumlszligerer Mengen bestimmter Teile bzw die Ver -meidung unrentabler Kleinserien auszligerdem durchdie Aufteilung von Fixkosten z B fuumlr teure Maschinenoder gemeinsame Werkzeuge Wichtig ist aber auchdie Moumlglichkeit unnoumltige Kosten (z B durch denStillstand von Produktionsanlagen) zu vermeiden

Daruumlber hinaus bietet eine Produktions-Koope ra -tion die Chance flexibel zu reagieren wenn es z Bbei guter Auftragslage zu Produktions-Engpaumlssen imeigenen Unternehmen kommen sollte Nicht uumlberse-hen werden sollte die Chance eine bessere Produkt -qualitaumlt zu erzielen indem die Produktions erfah run -gen aller beteiligten Betriebe zusammengefuumlhrt wer-den Vorsicht ist aber vor dem Aufbau von Uumlberkapa-zitaumlten (durch Produktions-Auftraumlge des Partners)und davor geboten Fertigungs-Know-how durch dieAusgliederung zu verlieren Produktions-Koopera tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Anschaffung und Nutzung bestim -mter Produktionsanlagen (z B teure Spezial -maschi nen)

3 Gemeinsame Fertigung bestimmter Teile

3 Gleichmaumlszligige Auslastung der Produktions anlagen

3 Abbau von Beschaumlftigungsspitzen durch Koope -ra tion mit anderen Unternehmen hier ist ein ho -hes Maszlig an Vertrauen zwischen den beteiligtenUnternehmen erforderlich da die Gefahr sehrgroszlig ist dass Kunden abgeworben und uumlbernom-men werden

3 Spezialisierung und damit rationellere Fertigungbei houmlherem Qualitaumltsstandard

3 Gegenseitigen Austausch von Spezialarbeiten(z B Schweiszligarbeiten gegen Dreharbeiten)

3 Austausch von Spezialisten fuumlr Wartungsarbeiten

3 Gemeinsame Ab- und Verpackung

3 UnternehmensuumlbergreifendenInformationsaustausch mit Lieferanten Kundentechnischen Instituten usw

3 Aufbau gemeinsamer Informationsstellen undDatenbanken fuumlr die Produktion

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung von Pro -duktionsmitarbeitern

3 Gemeinsame Abfallbeseitigung als heute beson -ders kostenintensive Aufgabe der meisten Unter -nehmen

Vorteile bei ProduktionFertigung

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (groumlszligere Stuumlck zahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Verwaltung

Nicht jedes Unternehmen muss eigene Verwaltungs -mitarbeiter einstellen und finanzieren Das gilt vorallem fuumlr kleine Unternehmen oder Existenzgruumlnderdie (noch) wenige oder uumlberschaubare Auftrags-Umfaumlnge bearbeiten Verwaltungs-Kooperationensind moumlglich durch

3 Gemeinsame Buumlroorganisation (z B EmpfangTelefonzentrale Sekretariat)

3 Gemeinsames Rechnungswesen (z B zentraleBuchstellen)

3 Gemeinsame EDV-Anlagen

3 Gemeinsame Entwicklung von Software-Pro -grammen fuumlr das Rechnungswesen usw

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung der Ver -wal tungsangestellten

3 Inkassogemeinschaften in vielen kleinen undmittleren Unternehmen wird im Alltag nur nach-laumlssig uumlberpruumlft ob ausstehende Rechnungenbezahlt sind und das Inkasso wird bdquonebenherldquobetrieben der Auftrag ist erledigt die Rechnung

Kooperationen Ja oder nein12

3 Gemeinsame Anschaffung von Lehrmitteln(z B Computer Based Training Software)

Vorteile bei PersonalplanungAus- undFortbildung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Forschung undEntwicklung

Jedes Unternehmen muss seine Produkte und Leis tun -gen regelmaumlszligig erneuern und den neuen Markterfor -dernissen anpassen Die besondere Innovations faumlhig -keit und Flexibilitaumlt zaumlhlen zu den wichtigsten bdquoCha -rak tereigenschaftenldquo des Mittelstands For schungs-und Entwicklungs-Kooperationen staumlrken die Leis -tungs faumlhigkeit der beteiligten Unternehmen und er -moumlglichen ihnen in dem sich verschaumlrfenden Wett -bewerb zu bestehen Bei Know-how-Kooperationenwerden Synergieeffekte besonders deutlich Dies giltsowohl fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuer Pro -dukte als auch fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuerAnwendungen und Einsatzbereiche Forschungs- undEntwicklungs-Kooperationen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungs-Projekte mit Forschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Vergabe von FuE-Auftraumlgen anForschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Einrichtung von Forschungslaborsum neue Erzeugnisse Herstellungs- oder Arbeits -verfahren zu entwickeln

3 Gruumlndung eines neuen selbstaumlndigen Gemein -schaftsunternehmens fuumlr Forschung und Ent wick-lung dem auch die Herstellung des neu entwickel -ten Produkts uumlbertragen wird

3 Austausch von FuE-Ergebnissen untereinander

3 Austausch von FuE-Personal untereinander

Vorteile bei Forschung und Entwicklung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

geschrieben das Thema bdquovom Tischldquo die immernoch allzu langen Fristen vieler Zahlungen undauch die betraumlchtlichen voumllligen Zahlungs aus -faumllle belegen wie wichtig es ist dass das Inkassokonsequent betrieben wird vor allem fuumlr kleinereUnternehmen mit wenig Personal bietet sich anInkassogemeinschaften mit weiteren Unterneh -men zu bilden

Vorteile bei Verwaltung

3 Senkung der Personalkosten

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

Kooperationsfeld Personal -planungAus- und Fortbildung

Eine der draumlngendsten Aufgaben der Zukunfts siche -rung fuumlr kleine und mittlere Unternehmen ist die Per -sonalentwicklungsplanung und ndash damit verknuumlpft ndashdie betriebliche Bildungsarbeit Nicht jedes Unter neh-men kann die groszlige Zahl von Mitarbeitern fest ein stel-len die es ndash in Zeiten einer Spitzenbelastung ndash brauchtNicht jedes Unternehmen kann sich daruumlber hinausdie Fachkraumlfte leisten die es benoumltigt Und nicht jedesUnternehmen ist in der Lage eine fachlich ausgewo-gene betriebliche Bildungsarbeit allein bdquoauf die Beinezu stellenldquo Eine schwierige Aufgabenstellung diegleichzeitig gute Ansatzpunkte fuumlr Kooperationenbie tet Gemeinschaftliche Personalplanung sowie Aus-und Fortbildungs-Kooperation sind moumlglich durch

3 Austausch von Personal (z B zur Abdeckung vonArbeitsspitzen)

3 Einrichtung und Durchfuumlhrung gemeinsamerSeminare Kurse usw (z B gemeinschaftlicheSchulung des Verkaufspersonals in WarenkundeFortbildungen fuumlr Fuumlhrungskraumlfte)

3 Errichtung und Unterhaltung gemeinsamerLehrwerkstaumltten und Ausbildungsstaumltten

3 Gemeinsame Einstellung von Lehrkraumlften bzwAusbildern (weitere Informationen bei derBundesanstalt fuumlr Arbeitden Kammern)

3 Gemeinsame Erarbeitung von generellen undbetriebs- wie kooperationsspezifischen Aus- undWeiterbildungsprogrammen gegebenenfallsauch von Umschulungsmaszlignahmen

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und Technologien ist notwendig Diesen Prozess giltes systematisch zu organisieren und zu entwickelnJahr fuumlr Jahr werden auf dem internationalen Lizenz -markt mehrere Tausend neue Produkte und Techno -lo gien zum Kauf oder zur Nutzung angeboten Dazukommt eine Vielzahl von Forschungsergebnissen undneuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die wiede-rum die Basis fuumlr neue Produkte und Technologiensind Untersuchungen der letzten Jahre beweisendass die Inanspruchnahme unternehmensfremdenWissens wesentlich zum Erfolg und zur Wett bewerbs -faumlhigkeit von Unternehmen beitraumlgt Lizenzgeschaumlftesind sinnvoll

3 Als Instrument fuumlr den Markteintritt zur Er -schlieszligung und zur Sicherung von Export -maumlrkten

3 Als Instrument zur Staumlrkung der Wettbewerbs -kraft des Unternehmens um neue Ideen undTechnologien zur Entwicklung von Produktenoder zur Effizienzsteigerung in der Produktionheranzuziehen

3 Als Instrument zur Nutzung von im Unter neh -men vorhandenen Ressourcen (Know-how)

Vorteile von Lizenzen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsfelder

3 Checkliste Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

3 Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen eV

3 Netzwerk Elektronischer Geschaumlftsverkehr Kooperationen

3 Netzwerk Elektronischer GeschaumlftsverkehrbdquoBeschaffungskooperationenldquo

3 DIHK-Publikation bdquoForschungs- und Entwicklungs- kooperationenldquo Bestellfunktion

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

wwwexistenzgruenderde

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesse rung der Qualitaumlt

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

ForschungskooperationenZusammenarbeit mit ForschungseinrichtungenVorteilhaft ist dass hier gut ausgestattete Labors zur Verfuumlgungstehen und der Kontakt zu motiviertem Nachwuchs wissen -schaftlern hergestellt wird

Zusammenarbeit mit der Groszligindustrie Vorteilhaft ist die Beteiligung eines finanziell potenten Partnersder damit verbundene Zugang zu groszligen FuE-Abteilungen unddie damit einhergehende Anbahnung einer meist langjaumlhrigenZusammenarbeit Vorsicht aber vor moumlglichen buumlrokratischenStrukturen beim Partner vor denkbarem Verlust von sensiblenDaten und einer ggf einseitigen Auswertung der Forschungs- ergebnisse durch den groumlszligeren Kooperations-Partner Wichtigist alle Fragen von Geheimhaltung und Haftung in einem Vertragzu klaumlren den Personenkreis mit Zugang zu Daten zu begrenzen

und das Recht an den Ergebnissen von Forschung und Ent wick -lung vertraglich zu fixieren

Zusammenarbeit mit anderen MittelstaumlndlernVorteilhaft sind eine eher aumlhnliche Firmenkultur und vergleich-bare Interessen Vorsicht aber vor drohendem Know-how-Abflusswenn ein Partner auf Grund eines finanziellen oder personellenEngpasses bdquoaussteigenldquo muss Wichtig ist daher eine Geheim -haltungsklausel zu vereinbaren und den Forschungsgegenstandgenau zu definieren

Lizenzen

Die Lizenznahme ist kein klassisches Kooperations-Feld Im Falle von Kooperationen mittels Lizenzenerhaumllt ein Unternehmen vom Erfinder oder Schutz -rechtinhaber eines bestimmten Produktes das recht-lich geschuumltzt ist die Erlaubnis (Lizenz) dieses zu pro-duzieren Dies gilt hauptsaumlchlich fuumlr Patente Ge -brauchsmuster Warenzeichen oder Geschmacks mus -ter Das Unternehmen muss seinerseits eine Gebuumlhran den Lizenzgeber entrichten

Hintergrund Den unternehmerischen Wettbewerballein mit den Ergebnissen der eigenen Forschungund Entwicklung zu bestreiten ist kaum einemmittelstaumlndischen Unternehmen moumlglich Eine per-manente Nutzung externer Forschungsergebnisse

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14

Die folgenden Informationen ersetzen keine Rechts -beratung Die folgenden Hinweise greifen vielmehrdie wichtigsten Fragen zur Organisation und zurRechtsform einer Kooperation auf und sollen eineOrientierungshilfe sein Zu konkreten Vertragsfragenoder zur Entscheidung fuumlr oder gegen eine be stim mteRechtsform sollten die Partner unbedingt mit ihremRechtsanwalt undoder Steuerberater sprechen

Kooperations-VereinbarungPartner-Unternehmen koumlnnen prinzipiell ohne jegli-che formale Regelung zusammenarbeiten Auchheute noch gilt in vielen Faumlllen zwischen Unter neh -mern der Handschlag als Besie gelung einer Koope -rations-Vereinbarung Erwaumlgens wert ist dies aller-dings nur fuumlr uumlberschaubare kurzfristige Projekte

Generell gilt Vor allem fuumlr laumlngerfristige Koo pe -rationen sollten die Partner unbedingt eine schriftli-che Kooperations-Vereinbarung aufsetzen insbeson-dere dann wenn Leistungen zu erbringen sind oderwenn Geld zwischen den beteiligten Unternehmenflieszligt Diese Vereinbarung sollte die Rechte undPflichten jedes Partners festschreiben Dies ist wich-tig

3 um Missverstaumlndnisse zu vermeiden Die Schrift -form bdquozwingtldquo zu einer praumlzisen Formulierungder Inhalte der Vereinbarung

3 fuumlr den Fall dass einem der Vertragspartneretwas zustoumlszligt Dann sollten im Sinne des gemein-samen Projektes und zum Schutz der Hinter blie -benen (Familienangehoumlrige und Mitarbeiter) dieVerhaumlltnisse klar dokumentiert sein

3 fuumlr den Fall dass sich die Partner eines Tages nichtmehr so gut vertragen Dann sollte der In halt dergetroffenen Kooperations-Verein ba rung klarfestgehalten und auch eine Regelung vorgesehensein wie die Kooperation beendet werden kann

Eine Kooperations-Vereinbarung muss nicht mit juris-tischen Spitzfindigkeiten gespickt und uumlber viele

Seiten aufgeblaumlht sein Oft genuumlgen pro Absatzwenige Saumltze Sie sollte folgende Punkte enthalten

3 Uumlberschrift

3 Die Vertragsparteien mit Adresse und Vertreter

3 Beschreibung des Gegenstands der Kooperation

3 Rechte der Vertragsparteien

3 Pflichten der Vertragsparteien ua AufgabenZahlungsverpflichtungen

3 Ggf Ergebnisberechnung und -verteilung

3 Regelung bei Meinungsverschiedenheiten

3 Vertragsbeginn -dauer und -kuumlndigung

3 Regelung der Folgen bei Beendigung desVertrags

3 Gerichtsstand

3 Ort Datum Parteien und Namen derUnterzeichner Unterschriften

Besonders zu beachten sind bei Kooperations-Verein -barungen die bestehenden gesetzlichen RegelungenDiese koumlnnen im Ausland ganz anders sein als inDeutschland So sind z B Auflagen und Vorschriftenzum Schutz der Menschen und der Umwelt ebenso zubeachten wie die Gesetze gegen unlauteren Wett be -werb die sich in anderen Laumlndern vom deutschenRecht unterscheiden koumlnnen Bei Vertraumlgen die einSchutzrecht zum Gegenstand haben (z B Patent) istdie Regelung von Schutzrechtsverletzungen durchDritte und deren Abwehr ein wichtiger Punkt Hierist auch festzuhalten welche Pflichten dem Schutz -rechtsgeber und welche dem Schutzrechtsnehmerobliegen

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Recht

3 Uumlbersicht Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung

3 Uumlbersicht Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 35 bdquoRecht und Vertraumlgeldquo

3 BMJ Gesetz gegen Wettbewerbsbeschraumlnkungen

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

i

Recht

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(Rechts)formen

Die Zusammenarbeit in einer Kooperation kann inverschiedenen Formen stattfinden Welche Formman waumlhlt haumlngt vor allem von folgenden Fragenab

3 Welche Ziele hat die Kooperation

3 Wie lange soll die Kooperation dauern

3 Wie viele Kooperationspartner sollen sich an derKooperation beteiligen

3 Mit welchem Image soll die Kooperations-Gemeinschaft gegenuumlber AuftraggebernKunden Banken usw auftreten

3 Welchen Einfluss sollen die Kooperations-Partnerauf Entscheidungen nehmen koumlnnen

3 Welchen finanziellen Aufwand wollen diePartner auf sich nehmen (z B Kapitaleinlage)

3 Wie soll die Haftung geregelt sein

Kooperationsformen (Beispiele)

BietergemeinschaftArbeitsgemeinschaftBietergemeinschaften sind sinnvoll wenn sich ver-schie dene kleinere Unternehmen fuumlr einen groumlszligerenAuftrag (z B Bau eines Buumlrogebaumludes) bewerben wol-len Eine Bietergemeinschaft ist immer zeitlich befris-tet bis zur Auftragsvergabe durch den AuftraggeberWird der erwuumlnschte Auftrag an die Gemeinschafterteilt wird aus der Bietergemeinschaft eine Ar beits -gemeinschaft (ARGE) Sie beginnt mit der Auftrags -erteilung und endet mit dem Ablauf der Gewaumlhr leis -tung Achtung Die Bietergemeinschaft sollte eineschriftliche Vereinbarung daruumlber treffen bei Auf -trags vergabe den Auftrag gemeinschaftlich auszu -fuumlh ren Andernfalls besteht die Gefahr dass ein Part -ner der Bietergemeinschaft bdquoabspringtldquo und der ver-bleibende Partner daraufhin nicht mehr in der Lageist den Auftrag allein zu bewaumlltigen

InteressengemeinschaftStrategische AllianzIn einer strategischen Allianz verpflichten sich dieteilnehmenden Unternehmen in unternehmensstra-tegisch relevanten Bereichen (z B Einkauf VertriebProduktion) zur Zusammenarbeit Ziele sind auchhier vor allem eine Risikoteilung groumlszligere Wett be -werbs faumlhigkeit und Wirtschaftlichkeit beider Partner

RechtsformenDie oben vorgestellten Kooperations-Formen habenin der Regel die Rechtsform einer Gesellschaft buumlrger-lichen Rechts (GbR) bzw BGB-Gesellschaft zuweilenauch ndash bei Kaufleuten - einer Offenen Handels gesell -schaft (OHG) Daruumlber hinaus gibt es die bei Koope -rationen weit verbreitete Genossenschaft Fuumlr Frei -beruf ler bietet sich auszligerdem die Partnerschafts ge -sell schaft an

Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR) Eine Kooperation in der sich die beteiligten Partnerdarauf festlegen ein bestimmtes Ziel zu erreichenund die nach auszligen hin (z B gegenuumlber Auftrag ge -bern Kunden) als eine Person auftritt wird damit inaller Regel zur Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR)Besondere Formalitaumlten sind nicht erforderlich sogareine muumlndliche Vereinbarung reicht wenn auch einschriftlicher Vertrag empfehlenswert ist Auftraumlgewerden an die GbR erteilt Anspruumlche an die GbR ge -stellt Dabei muss man wissen dass in einer GbR alleTeilhaberinnen und Teilhaber mit ihrem Privat ver -moumlgen haften Werden in der GbR Umsaumltze erzielt somuss hierfuumlr Umsatzsteuer entrichtet werden

Genossenschaften (eG)Die eingetragene Genossenschaft ist eine Rechtsformdie (laut Genossenschaftsgesetz) ihre Mitglieder beiihren wirtschaftlichen Unternehmungen foumlrdern sollDazu koumlnnen gehoumlren Einkauf ProduktionFerti gungVerkauf auf gemeinschaftliche Rechnung Auszligerdemkann die Genossenschaft auf gemeinschaftliche Rech -nung z B Maschinen zur gemeinschaftlichenNutzung anschaffen Diese Ziele koumlnnten grundsaumltz-lich auch durch jede andere Rechtsform erreicht wer-den Die Genossenschaft bietet ihren Mitgliedernallerdings einen relativ geringen buumlrokratischenAufwand (z B im Unterschied zur GmbH) und eineHaftungsbeschraumlnkung durch die Gesellschaft

Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)Die Partnerschaftsgesellschaft ist eine Rechtsform fuumlrAngehoumlrige der Freien Berufe die eigenverantwort-lich mit Partnern zusammen arbeiten wollen Sie istfuumlr Berufsgruppen gedacht denen die Rechtsformder GmbH verwehrt oder zu aufwaumlndig ist Damit istdie Partnergesellschaft eine attraktive Alternative zur

Recht16

GbR Vor allem die Haftung ist hier anders geregeltDie Partnerschaftsgesellschaft haftet mit ihremGeschaumlfts vermoumlgen und dem Privatvermoumlgen derGesellschafter fuumlr Fehler in der Berufsausuumlbung haf-tet jeweils nur der handelnde Partner Freiberuflerderen Haftung per Berufsgesetze und -verordnungenbeschraumlnkt ist muumlssen daruumlber hinaus eine Haft -pflicht versicherung abschlieszligen Die Gesellschaftmuss in das Partnerschaftsregister beim Amtsgerichteingetragen werden

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsformen

3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Rechtsformen

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 33 bdquoRechtsformenldquo

3 Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e V

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

i

17

3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

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Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

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same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

23

Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

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Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

25

10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

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Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

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Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

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Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

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Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 11: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

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3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Ausbau der Marktposition

KooperationsfeldProduktionFertigung

Vorrangiges Ziel einer Produktions-Kooperation ist esdie Produktionskosten der beteiligten Unter neh menzu senken Dies kann geschehen indem sich Unter neh -men anfallende Kosten teilen z B durch die Herstel -lung groumlszligerer Mengen bestimmter Teile bzw die Ver -meidung unrentabler Kleinserien auszligerdem durchdie Aufteilung von Fixkosten z B fuumlr teure Maschinenoder gemeinsame Werkzeuge Wichtig ist aber auchdie Moumlglichkeit unnoumltige Kosten (z B durch denStillstand von Produktionsanlagen) zu vermeiden

Daruumlber hinaus bietet eine Produktions-Koope ra -tion die Chance flexibel zu reagieren wenn es z Bbei guter Auftragslage zu Produktions-Engpaumlssen imeigenen Unternehmen kommen sollte Nicht uumlberse-hen werden sollte die Chance eine bessere Produkt -qualitaumlt zu erzielen indem die Produktions erfah run -gen aller beteiligten Betriebe zusammengefuumlhrt wer-den Vorsicht ist aber vor dem Aufbau von Uumlberkapa-zitaumlten (durch Produktions-Auftraumlge des Partners)und davor geboten Fertigungs-Know-how durch dieAusgliederung zu verlieren Produktions-Koopera tio -nen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Anschaffung und Nutzung bestim -mter Produktionsanlagen (z B teure Spezial -maschi nen)

3 Gemeinsame Fertigung bestimmter Teile

3 Gleichmaumlszligige Auslastung der Produktions anlagen

3 Abbau von Beschaumlftigungsspitzen durch Koope -ra tion mit anderen Unternehmen hier ist ein ho -hes Maszlig an Vertrauen zwischen den beteiligtenUnternehmen erforderlich da die Gefahr sehrgroszlig ist dass Kunden abgeworben und uumlbernom-men werden

3 Spezialisierung und damit rationellere Fertigungbei houmlherem Qualitaumltsstandard

3 Gegenseitigen Austausch von Spezialarbeiten(z B Schweiszligarbeiten gegen Dreharbeiten)

3 Austausch von Spezialisten fuumlr Wartungsarbeiten

3 Gemeinsame Ab- und Verpackung

3 UnternehmensuumlbergreifendenInformationsaustausch mit Lieferanten Kundentechnischen Instituten usw

3 Aufbau gemeinsamer Informationsstellen undDatenbanken fuumlr die Produktion

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung von Pro -duktionsmitarbeitern

3 Gemeinsame Abfallbeseitigung als heute beson -ders kostenintensive Aufgabe der meisten Unter -nehmen

Vorteile bei ProduktionFertigung

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (groumlszligere Stuumlck zahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Verwaltung

Nicht jedes Unternehmen muss eigene Verwaltungs -mitarbeiter einstellen und finanzieren Das gilt vorallem fuumlr kleine Unternehmen oder Existenzgruumlnderdie (noch) wenige oder uumlberschaubare Auftrags-Umfaumlnge bearbeiten Verwaltungs-Kooperationensind moumlglich durch

3 Gemeinsame Buumlroorganisation (z B EmpfangTelefonzentrale Sekretariat)

3 Gemeinsames Rechnungswesen (z B zentraleBuchstellen)

3 Gemeinsame EDV-Anlagen

3 Gemeinsame Entwicklung von Software-Pro -grammen fuumlr das Rechnungswesen usw

3 Gemeinsame Aus- und Weiterbildung der Ver -wal tungsangestellten

3 Inkassogemeinschaften in vielen kleinen undmittleren Unternehmen wird im Alltag nur nach-laumlssig uumlberpruumlft ob ausstehende Rechnungenbezahlt sind und das Inkasso wird bdquonebenherldquobetrieben der Auftrag ist erledigt die Rechnung

Kooperationen Ja oder nein12

3 Gemeinsame Anschaffung von Lehrmitteln(z B Computer Based Training Software)

Vorteile bei PersonalplanungAus- undFortbildung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Forschung undEntwicklung

Jedes Unternehmen muss seine Produkte und Leis tun -gen regelmaumlszligig erneuern und den neuen Markterfor -dernissen anpassen Die besondere Innovations faumlhig -keit und Flexibilitaumlt zaumlhlen zu den wichtigsten bdquoCha -rak tereigenschaftenldquo des Mittelstands For schungs-und Entwicklungs-Kooperationen staumlrken die Leis -tungs faumlhigkeit der beteiligten Unternehmen und er -moumlglichen ihnen in dem sich verschaumlrfenden Wett -bewerb zu bestehen Bei Know-how-Kooperationenwerden Synergieeffekte besonders deutlich Dies giltsowohl fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuer Pro -dukte als auch fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuerAnwendungen und Einsatzbereiche Forschungs- undEntwicklungs-Kooperationen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungs-Projekte mit Forschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Vergabe von FuE-Auftraumlgen anForschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Einrichtung von Forschungslaborsum neue Erzeugnisse Herstellungs- oder Arbeits -verfahren zu entwickeln

3 Gruumlndung eines neuen selbstaumlndigen Gemein -schaftsunternehmens fuumlr Forschung und Ent wick-lung dem auch die Herstellung des neu entwickel -ten Produkts uumlbertragen wird

3 Austausch von FuE-Ergebnissen untereinander

3 Austausch von FuE-Personal untereinander

Vorteile bei Forschung und Entwicklung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

geschrieben das Thema bdquovom Tischldquo die immernoch allzu langen Fristen vieler Zahlungen undauch die betraumlchtlichen voumllligen Zahlungs aus -faumllle belegen wie wichtig es ist dass das Inkassokonsequent betrieben wird vor allem fuumlr kleinereUnternehmen mit wenig Personal bietet sich anInkassogemeinschaften mit weiteren Unterneh -men zu bilden

Vorteile bei Verwaltung

3 Senkung der Personalkosten

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

Kooperationsfeld Personal -planungAus- und Fortbildung

Eine der draumlngendsten Aufgaben der Zukunfts siche -rung fuumlr kleine und mittlere Unternehmen ist die Per -sonalentwicklungsplanung und ndash damit verknuumlpft ndashdie betriebliche Bildungsarbeit Nicht jedes Unter neh-men kann die groszlige Zahl von Mitarbeitern fest ein stel-len die es ndash in Zeiten einer Spitzenbelastung ndash brauchtNicht jedes Unternehmen kann sich daruumlber hinausdie Fachkraumlfte leisten die es benoumltigt Und nicht jedesUnternehmen ist in der Lage eine fachlich ausgewo-gene betriebliche Bildungsarbeit allein bdquoauf die Beinezu stellenldquo Eine schwierige Aufgabenstellung diegleichzeitig gute Ansatzpunkte fuumlr Kooperationenbie tet Gemeinschaftliche Personalplanung sowie Aus-und Fortbildungs-Kooperation sind moumlglich durch

3 Austausch von Personal (z B zur Abdeckung vonArbeitsspitzen)

3 Einrichtung und Durchfuumlhrung gemeinsamerSeminare Kurse usw (z B gemeinschaftlicheSchulung des Verkaufspersonals in WarenkundeFortbildungen fuumlr Fuumlhrungskraumlfte)

3 Errichtung und Unterhaltung gemeinsamerLehrwerkstaumltten und Ausbildungsstaumltten

3 Gemeinsame Einstellung von Lehrkraumlften bzwAusbildern (weitere Informationen bei derBundesanstalt fuumlr Arbeitden Kammern)

3 Gemeinsame Erarbeitung von generellen undbetriebs- wie kooperationsspezifischen Aus- undWeiterbildungsprogrammen gegebenenfallsauch von Umschulungsmaszlignahmen

13

und Technologien ist notwendig Diesen Prozess giltes systematisch zu organisieren und zu entwickelnJahr fuumlr Jahr werden auf dem internationalen Lizenz -markt mehrere Tausend neue Produkte und Techno -lo gien zum Kauf oder zur Nutzung angeboten Dazukommt eine Vielzahl von Forschungsergebnissen undneuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die wiede-rum die Basis fuumlr neue Produkte und Technologiensind Untersuchungen der letzten Jahre beweisendass die Inanspruchnahme unternehmensfremdenWissens wesentlich zum Erfolg und zur Wett bewerbs -faumlhigkeit von Unternehmen beitraumlgt Lizenzgeschaumlftesind sinnvoll

3 Als Instrument fuumlr den Markteintritt zur Er -schlieszligung und zur Sicherung von Export -maumlrkten

3 Als Instrument zur Staumlrkung der Wettbewerbs -kraft des Unternehmens um neue Ideen undTechnologien zur Entwicklung von Produktenoder zur Effizienzsteigerung in der Produktionheranzuziehen

3 Als Instrument zur Nutzung von im Unter neh -men vorhandenen Ressourcen (Know-how)

Vorteile von Lizenzen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsfelder

3 Checkliste Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

3 Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen eV

3 Netzwerk Elektronischer Geschaumlftsverkehr Kooperationen

3 Netzwerk Elektronischer GeschaumlftsverkehrbdquoBeschaffungskooperationenldquo

3 DIHK-Publikation bdquoForschungs- und Entwicklungs- kooperationenldquo Bestellfunktion

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

wwwexistenzgruenderde

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesse rung der Qualitaumlt

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

ForschungskooperationenZusammenarbeit mit ForschungseinrichtungenVorteilhaft ist dass hier gut ausgestattete Labors zur Verfuumlgungstehen und der Kontakt zu motiviertem Nachwuchs wissen -schaftlern hergestellt wird

Zusammenarbeit mit der Groszligindustrie Vorteilhaft ist die Beteiligung eines finanziell potenten Partnersder damit verbundene Zugang zu groszligen FuE-Abteilungen unddie damit einhergehende Anbahnung einer meist langjaumlhrigenZusammenarbeit Vorsicht aber vor moumlglichen buumlrokratischenStrukturen beim Partner vor denkbarem Verlust von sensiblenDaten und einer ggf einseitigen Auswertung der Forschungs- ergebnisse durch den groumlszligeren Kooperations-Partner Wichtigist alle Fragen von Geheimhaltung und Haftung in einem Vertragzu klaumlren den Personenkreis mit Zugang zu Daten zu begrenzen

und das Recht an den Ergebnissen von Forschung und Ent wick -lung vertraglich zu fixieren

Zusammenarbeit mit anderen MittelstaumlndlernVorteilhaft sind eine eher aumlhnliche Firmenkultur und vergleich-bare Interessen Vorsicht aber vor drohendem Know-how-Abflusswenn ein Partner auf Grund eines finanziellen oder personellenEngpasses bdquoaussteigenldquo muss Wichtig ist daher eine Geheim -haltungsklausel zu vereinbaren und den Forschungsgegenstandgenau zu definieren

Lizenzen

Die Lizenznahme ist kein klassisches Kooperations-Feld Im Falle von Kooperationen mittels Lizenzenerhaumllt ein Unternehmen vom Erfinder oder Schutz -rechtinhaber eines bestimmten Produktes das recht-lich geschuumltzt ist die Erlaubnis (Lizenz) dieses zu pro-duzieren Dies gilt hauptsaumlchlich fuumlr Patente Ge -brauchsmuster Warenzeichen oder Geschmacks mus -ter Das Unternehmen muss seinerseits eine Gebuumlhran den Lizenzgeber entrichten

Hintergrund Den unternehmerischen Wettbewerballein mit den Ergebnissen der eigenen Forschungund Entwicklung zu bestreiten ist kaum einemmittelstaumlndischen Unternehmen moumlglich Eine per-manente Nutzung externer Forschungsergebnisse

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Die folgenden Informationen ersetzen keine Rechts -beratung Die folgenden Hinweise greifen vielmehrdie wichtigsten Fragen zur Organisation und zurRechtsform einer Kooperation auf und sollen eineOrientierungshilfe sein Zu konkreten Vertragsfragenoder zur Entscheidung fuumlr oder gegen eine be stim mteRechtsform sollten die Partner unbedingt mit ihremRechtsanwalt undoder Steuerberater sprechen

Kooperations-VereinbarungPartner-Unternehmen koumlnnen prinzipiell ohne jegli-che formale Regelung zusammenarbeiten Auchheute noch gilt in vielen Faumlllen zwischen Unter neh -mern der Handschlag als Besie gelung einer Koope -rations-Vereinbarung Erwaumlgens wert ist dies aller-dings nur fuumlr uumlberschaubare kurzfristige Projekte

Generell gilt Vor allem fuumlr laumlngerfristige Koo pe -rationen sollten die Partner unbedingt eine schriftli-che Kooperations-Vereinbarung aufsetzen insbeson-dere dann wenn Leistungen zu erbringen sind oderwenn Geld zwischen den beteiligten Unternehmenflieszligt Diese Vereinbarung sollte die Rechte undPflichten jedes Partners festschreiben Dies ist wich-tig

3 um Missverstaumlndnisse zu vermeiden Die Schrift -form bdquozwingtldquo zu einer praumlzisen Formulierungder Inhalte der Vereinbarung

3 fuumlr den Fall dass einem der Vertragspartneretwas zustoumlszligt Dann sollten im Sinne des gemein-samen Projektes und zum Schutz der Hinter blie -benen (Familienangehoumlrige und Mitarbeiter) dieVerhaumlltnisse klar dokumentiert sein

3 fuumlr den Fall dass sich die Partner eines Tages nichtmehr so gut vertragen Dann sollte der In halt dergetroffenen Kooperations-Verein ba rung klarfestgehalten und auch eine Regelung vorgesehensein wie die Kooperation beendet werden kann

Eine Kooperations-Vereinbarung muss nicht mit juris-tischen Spitzfindigkeiten gespickt und uumlber viele

Seiten aufgeblaumlht sein Oft genuumlgen pro Absatzwenige Saumltze Sie sollte folgende Punkte enthalten

3 Uumlberschrift

3 Die Vertragsparteien mit Adresse und Vertreter

3 Beschreibung des Gegenstands der Kooperation

3 Rechte der Vertragsparteien

3 Pflichten der Vertragsparteien ua AufgabenZahlungsverpflichtungen

3 Ggf Ergebnisberechnung und -verteilung

3 Regelung bei Meinungsverschiedenheiten

3 Vertragsbeginn -dauer und -kuumlndigung

3 Regelung der Folgen bei Beendigung desVertrags

3 Gerichtsstand

3 Ort Datum Parteien und Namen derUnterzeichner Unterschriften

Besonders zu beachten sind bei Kooperations-Verein -barungen die bestehenden gesetzlichen RegelungenDiese koumlnnen im Ausland ganz anders sein als inDeutschland So sind z B Auflagen und Vorschriftenzum Schutz der Menschen und der Umwelt ebenso zubeachten wie die Gesetze gegen unlauteren Wett be -werb die sich in anderen Laumlndern vom deutschenRecht unterscheiden koumlnnen Bei Vertraumlgen die einSchutzrecht zum Gegenstand haben (z B Patent) istdie Regelung von Schutzrechtsverletzungen durchDritte und deren Abwehr ein wichtiger Punkt Hierist auch festzuhalten welche Pflichten dem Schutz -rechtsgeber und welche dem Schutzrechtsnehmerobliegen

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Recht

3 Uumlbersicht Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung

3 Uumlbersicht Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 35 bdquoRecht und Vertraumlgeldquo

3 BMJ Gesetz gegen Wettbewerbsbeschraumlnkungen

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

i

Recht

15

(Rechts)formen

Die Zusammenarbeit in einer Kooperation kann inverschiedenen Formen stattfinden Welche Formman waumlhlt haumlngt vor allem von folgenden Fragenab

3 Welche Ziele hat die Kooperation

3 Wie lange soll die Kooperation dauern

3 Wie viele Kooperationspartner sollen sich an derKooperation beteiligen

3 Mit welchem Image soll die Kooperations-Gemeinschaft gegenuumlber AuftraggebernKunden Banken usw auftreten

3 Welchen Einfluss sollen die Kooperations-Partnerauf Entscheidungen nehmen koumlnnen

3 Welchen finanziellen Aufwand wollen diePartner auf sich nehmen (z B Kapitaleinlage)

3 Wie soll die Haftung geregelt sein

Kooperationsformen (Beispiele)

BietergemeinschaftArbeitsgemeinschaftBietergemeinschaften sind sinnvoll wenn sich ver-schie dene kleinere Unternehmen fuumlr einen groumlszligerenAuftrag (z B Bau eines Buumlrogebaumludes) bewerben wol-len Eine Bietergemeinschaft ist immer zeitlich befris-tet bis zur Auftragsvergabe durch den AuftraggeberWird der erwuumlnschte Auftrag an die Gemeinschafterteilt wird aus der Bietergemeinschaft eine Ar beits -gemeinschaft (ARGE) Sie beginnt mit der Auftrags -erteilung und endet mit dem Ablauf der Gewaumlhr leis -tung Achtung Die Bietergemeinschaft sollte eineschriftliche Vereinbarung daruumlber treffen bei Auf -trags vergabe den Auftrag gemeinschaftlich auszu -fuumlh ren Andernfalls besteht die Gefahr dass ein Part -ner der Bietergemeinschaft bdquoabspringtldquo und der ver-bleibende Partner daraufhin nicht mehr in der Lageist den Auftrag allein zu bewaumlltigen

InteressengemeinschaftStrategische AllianzIn einer strategischen Allianz verpflichten sich dieteilnehmenden Unternehmen in unternehmensstra-tegisch relevanten Bereichen (z B Einkauf VertriebProduktion) zur Zusammenarbeit Ziele sind auchhier vor allem eine Risikoteilung groumlszligere Wett be -werbs faumlhigkeit und Wirtschaftlichkeit beider Partner

RechtsformenDie oben vorgestellten Kooperations-Formen habenin der Regel die Rechtsform einer Gesellschaft buumlrger-lichen Rechts (GbR) bzw BGB-Gesellschaft zuweilenauch ndash bei Kaufleuten - einer Offenen Handels gesell -schaft (OHG) Daruumlber hinaus gibt es die bei Koope -rationen weit verbreitete Genossenschaft Fuumlr Frei -beruf ler bietet sich auszligerdem die Partnerschafts ge -sell schaft an

Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR) Eine Kooperation in der sich die beteiligten Partnerdarauf festlegen ein bestimmtes Ziel zu erreichenund die nach auszligen hin (z B gegenuumlber Auftrag ge -bern Kunden) als eine Person auftritt wird damit inaller Regel zur Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR)Besondere Formalitaumlten sind nicht erforderlich sogareine muumlndliche Vereinbarung reicht wenn auch einschriftlicher Vertrag empfehlenswert ist Auftraumlgewerden an die GbR erteilt Anspruumlche an die GbR ge -stellt Dabei muss man wissen dass in einer GbR alleTeilhaberinnen und Teilhaber mit ihrem Privat ver -moumlgen haften Werden in der GbR Umsaumltze erzielt somuss hierfuumlr Umsatzsteuer entrichtet werden

Genossenschaften (eG)Die eingetragene Genossenschaft ist eine Rechtsformdie (laut Genossenschaftsgesetz) ihre Mitglieder beiihren wirtschaftlichen Unternehmungen foumlrdern sollDazu koumlnnen gehoumlren Einkauf ProduktionFerti gungVerkauf auf gemeinschaftliche Rechnung Auszligerdemkann die Genossenschaft auf gemeinschaftliche Rech -nung z B Maschinen zur gemeinschaftlichenNutzung anschaffen Diese Ziele koumlnnten grundsaumltz-lich auch durch jede andere Rechtsform erreicht wer-den Die Genossenschaft bietet ihren Mitgliedernallerdings einen relativ geringen buumlrokratischenAufwand (z B im Unterschied zur GmbH) und eineHaftungsbeschraumlnkung durch die Gesellschaft

Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)Die Partnerschaftsgesellschaft ist eine Rechtsform fuumlrAngehoumlrige der Freien Berufe die eigenverantwort-lich mit Partnern zusammen arbeiten wollen Sie istfuumlr Berufsgruppen gedacht denen die Rechtsformder GmbH verwehrt oder zu aufwaumlndig ist Damit istdie Partnergesellschaft eine attraktive Alternative zur

Recht16

GbR Vor allem die Haftung ist hier anders geregeltDie Partnerschaftsgesellschaft haftet mit ihremGeschaumlfts vermoumlgen und dem Privatvermoumlgen derGesellschafter fuumlr Fehler in der Berufsausuumlbung haf-tet jeweils nur der handelnde Partner Freiberuflerderen Haftung per Berufsgesetze und -verordnungenbeschraumlnkt ist muumlssen daruumlber hinaus eine Haft -pflicht versicherung abschlieszligen Die Gesellschaftmuss in das Partnerschaftsregister beim Amtsgerichteingetragen werden

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsformen

3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Rechtsformen

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 33 bdquoRechtsformenldquo

3 Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e V

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

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Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

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same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

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Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

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Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

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10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

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Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 12: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

Kooperationen Ja oder nein12

3 Gemeinsame Anschaffung von Lehrmitteln(z B Computer Based Training Software)

Vorteile bei PersonalplanungAus- undFortbildung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how undTechnologie

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

Kooperationsfeld Forschung undEntwicklung

Jedes Unternehmen muss seine Produkte und Leis tun -gen regelmaumlszligig erneuern und den neuen Markterfor -dernissen anpassen Die besondere Innovations faumlhig -keit und Flexibilitaumlt zaumlhlen zu den wichtigsten bdquoCha -rak tereigenschaftenldquo des Mittelstands For schungs-und Entwicklungs-Kooperationen staumlrken die Leis -tungs faumlhigkeit der beteiligten Unternehmen und er -moumlglichen ihnen in dem sich verschaumlrfenden Wett -bewerb zu bestehen Bei Know-how-Kooperationenwerden Synergieeffekte besonders deutlich Dies giltsowohl fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuer Pro -dukte als auch fuumlr Innovationen auf dem Gebiet neuerAnwendungen und Einsatzbereiche Forschungs- undEntwicklungs-Kooperationen sind moumlglich durch

3 Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungs-Projekte mit Forschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Vergabe von FuE-Auftraumlgen anForschungseinrichtungen

3 Gemeinsame Einrichtung von Forschungslaborsum neue Erzeugnisse Herstellungs- oder Arbeits -verfahren zu entwickeln

3 Gruumlndung eines neuen selbstaumlndigen Gemein -schaftsunternehmens fuumlr Forschung und Ent wick-lung dem auch die Herstellung des neu entwickel -ten Produkts uumlbertragen wird

3 Austausch von FuE-Ergebnissen untereinander

3 Austausch von FuE-Personal untereinander

Vorteile bei Forschung und Entwicklung

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologie

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

geschrieben das Thema bdquovom Tischldquo die immernoch allzu langen Fristen vieler Zahlungen undauch die betraumlchtlichen voumllligen Zahlungs aus -faumllle belegen wie wichtig es ist dass das Inkassokonsequent betrieben wird vor allem fuumlr kleinereUnternehmen mit wenig Personal bietet sich anInkassogemeinschaften mit weiteren Unterneh -men zu bilden

Vorteile bei Verwaltung

3 Senkung der Personalkosten

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

Kooperationsfeld Personal -planungAus- und Fortbildung

Eine der draumlngendsten Aufgaben der Zukunfts siche -rung fuumlr kleine und mittlere Unternehmen ist die Per -sonalentwicklungsplanung und ndash damit verknuumlpft ndashdie betriebliche Bildungsarbeit Nicht jedes Unter neh-men kann die groszlige Zahl von Mitarbeitern fest ein stel-len die es ndash in Zeiten einer Spitzenbelastung ndash brauchtNicht jedes Unternehmen kann sich daruumlber hinausdie Fachkraumlfte leisten die es benoumltigt Und nicht jedesUnternehmen ist in der Lage eine fachlich ausgewo-gene betriebliche Bildungsarbeit allein bdquoauf die Beinezu stellenldquo Eine schwierige Aufgabenstellung diegleichzeitig gute Ansatzpunkte fuumlr Kooperationenbie tet Gemeinschaftliche Personalplanung sowie Aus-und Fortbildungs-Kooperation sind moumlglich durch

3 Austausch von Personal (z B zur Abdeckung vonArbeitsspitzen)

3 Einrichtung und Durchfuumlhrung gemeinsamerSeminare Kurse usw (z B gemeinschaftlicheSchulung des Verkaufspersonals in WarenkundeFortbildungen fuumlr Fuumlhrungskraumlfte)

3 Errichtung und Unterhaltung gemeinsamerLehrwerkstaumltten und Ausbildungsstaumltten

3 Gemeinsame Einstellung von Lehrkraumlften bzwAusbildern (weitere Informationen bei derBundesanstalt fuumlr Arbeitden Kammern)

3 Gemeinsame Erarbeitung von generellen undbetriebs- wie kooperationsspezifischen Aus- undWeiterbildungsprogrammen gegebenenfallsauch von Umschulungsmaszlignahmen

13

und Technologien ist notwendig Diesen Prozess giltes systematisch zu organisieren und zu entwickelnJahr fuumlr Jahr werden auf dem internationalen Lizenz -markt mehrere Tausend neue Produkte und Techno -lo gien zum Kauf oder zur Nutzung angeboten Dazukommt eine Vielzahl von Forschungsergebnissen undneuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die wiede-rum die Basis fuumlr neue Produkte und Technologiensind Untersuchungen der letzten Jahre beweisendass die Inanspruchnahme unternehmensfremdenWissens wesentlich zum Erfolg und zur Wett bewerbs -faumlhigkeit von Unternehmen beitraumlgt Lizenzgeschaumlftesind sinnvoll

3 Als Instrument fuumlr den Markteintritt zur Er -schlieszligung und zur Sicherung von Export -maumlrkten

3 Als Instrument zur Staumlrkung der Wettbewerbs -kraft des Unternehmens um neue Ideen undTechnologien zur Entwicklung von Produktenoder zur Effizienzsteigerung in der Produktionheranzuziehen

3 Als Instrument zur Nutzung von im Unter neh -men vorhandenen Ressourcen (Know-how)

Vorteile von Lizenzen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsfelder

3 Checkliste Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

3 Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen eV

3 Netzwerk Elektronischer Geschaumlftsverkehr Kooperationen

3 Netzwerk Elektronischer GeschaumlftsverkehrbdquoBeschaffungskooperationenldquo

3 DIHK-Publikation bdquoForschungs- und Entwicklungs- kooperationenldquo Bestellfunktion

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

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3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesse rung der Qualitaumlt

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

ForschungskooperationenZusammenarbeit mit ForschungseinrichtungenVorteilhaft ist dass hier gut ausgestattete Labors zur Verfuumlgungstehen und der Kontakt zu motiviertem Nachwuchs wissen -schaftlern hergestellt wird

Zusammenarbeit mit der Groszligindustrie Vorteilhaft ist die Beteiligung eines finanziell potenten Partnersder damit verbundene Zugang zu groszligen FuE-Abteilungen unddie damit einhergehende Anbahnung einer meist langjaumlhrigenZusammenarbeit Vorsicht aber vor moumlglichen buumlrokratischenStrukturen beim Partner vor denkbarem Verlust von sensiblenDaten und einer ggf einseitigen Auswertung der Forschungs- ergebnisse durch den groumlszligeren Kooperations-Partner Wichtigist alle Fragen von Geheimhaltung und Haftung in einem Vertragzu klaumlren den Personenkreis mit Zugang zu Daten zu begrenzen

und das Recht an den Ergebnissen von Forschung und Ent wick -lung vertraglich zu fixieren

Zusammenarbeit mit anderen MittelstaumlndlernVorteilhaft sind eine eher aumlhnliche Firmenkultur und vergleich-bare Interessen Vorsicht aber vor drohendem Know-how-Abflusswenn ein Partner auf Grund eines finanziellen oder personellenEngpasses bdquoaussteigenldquo muss Wichtig ist daher eine Geheim -haltungsklausel zu vereinbaren und den Forschungsgegenstandgenau zu definieren

Lizenzen

Die Lizenznahme ist kein klassisches Kooperations-Feld Im Falle von Kooperationen mittels Lizenzenerhaumllt ein Unternehmen vom Erfinder oder Schutz -rechtinhaber eines bestimmten Produktes das recht-lich geschuumltzt ist die Erlaubnis (Lizenz) dieses zu pro-duzieren Dies gilt hauptsaumlchlich fuumlr Patente Ge -brauchsmuster Warenzeichen oder Geschmacks mus -ter Das Unternehmen muss seinerseits eine Gebuumlhran den Lizenzgeber entrichten

Hintergrund Den unternehmerischen Wettbewerballein mit den Ergebnissen der eigenen Forschungund Entwicklung zu bestreiten ist kaum einemmittelstaumlndischen Unternehmen moumlglich Eine per-manente Nutzung externer Forschungsergebnisse

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Die folgenden Informationen ersetzen keine Rechts -beratung Die folgenden Hinweise greifen vielmehrdie wichtigsten Fragen zur Organisation und zurRechtsform einer Kooperation auf und sollen eineOrientierungshilfe sein Zu konkreten Vertragsfragenoder zur Entscheidung fuumlr oder gegen eine be stim mteRechtsform sollten die Partner unbedingt mit ihremRechtsanwalt undoder Steuerberater sprechen

Kooperations-VereinbarungPartner-Unternehmen koumlnnen prinzipiell ohne jegli-che formale Regelung zusammenarbeiten Auchheute noch gilt in vielen Faumlllen zwischen Unter neh -mern der Handschlag als Besie gelung einer Koope -rations-Vereinbarung Erwaumlgens wert ist dies aller-dings nur fuumlr uumlberschaubare kurzfristige Projekte

Generell gilt Vor allem fuumlr laumlngerfristige Koo pe -rationen sollten die Partner unbedingt eine schriftli-che Kooperations-Vereinbarung aufsetzen insbeson-dere dann wenn Leistungen zu erbringen sind oderwenn Geld zwischen den beteiligten Unternehmenflieszligt Diese Vereinbarung sollte die Rechte undPflichten jedes Partners festschreiben Dies ist wich-tig

3 um Missverstaumlndnisse zu vermeiden Die Schrift -form bdquozwingtldquo zu einer praumlzisen Formulierungder Inhalte der Vereinbarung

3 fuumlr den Fall dass einem der Vertragspartneretwas zustoumlszligt Dann sollten im Sinne des gemein-samen Projektes und zum Schutz der Hinter blie -benen (Familienangehoumlrige und Mitarbeiter) dieVerhaumlltnisse klar dokumentiert sein

3 fuumlr den Fall dass sich die Partner eines Tages nichtmehr so gut vertragen Dann sollte der In halt dergetroffenen Kooperations-Verein ba rung klarfestgehalten und auch eine Regelung vorgesehensein wie die Kooperation beendet werden kann

Eine Kooperations-Vereinbarung muss nicht mit juris-tischen Spitzfindigkeiten gespickt und uumlber viele

Seiten aufgeblaumlht sein Oft genuumlgen pro Absatzwenige Saumltze Sie sollte folgende Punkte enthalten

3 Uumlberschrift

3 Die Vertragsparteien mit Adresse und Vertreter

3 Beschreibung des Gegenstands der Kooperation

3 Rechte der Vertragsparteien

3 Pflichten der Vertragsparteien ua AufgabenZahlungsverpflichtungen

3 Ggf Ergebnisberechnung und -verteilung

3 Regelung bei Meinungsverschiedenheiten

3 Vertragsbeginn -dauer und -kuumlndigung

3 Regelung der Folgen bei Beendigung desVertrags

3 Gerichtsstand

3 Ort Datum Parteien und Namen derUnterzeichner Unterschriften

Besonders zu beachten sind bei Kooperations-Verein -barungen die bestehenden gesetzlichen RegelungenDiese koumlnnen im Ausland ganz anders sein als inDeutschland So sind z B Auflagen und Vorschriftenzum Schutz der Menschen und der Umwelt ebenso zubeachten wie die Gesetze gegen unlauteren Wett be -werb die sich in anderen Laumlndern vom deutschenRecht unterscheiden koumlnnen Bei Vertraumlgen die einSchutzrecht zum Gegenstand haben (z B Patent) istdie Regelung von Schutzrechtsverletzungen durchDritte und deren Abwehr ein wichtiger Punkt Hierist auch festzuhalten welche Pflichten dem Schutz -rechtsgeber und welche dem Schutzrechtsnehmerobliegen

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Recht

3 Uumlbersicht Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung

3 Uumlbersicht Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 35 bdquoRecht und Vertraumlgeldquo

3 BMJ Gesetz gegen Wettbewerbsbeschraumlnkungen

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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Recht

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(Rechts)formen

Die Zusammenarbeit in einer Kooperation kann inverschiedenen Formen stattfinden Welche Formman waumlhlt haumlngt vor allem von folgenden Fragenab

3 Welche Ziele hat die Kooperation

3 Wie lange soll die Kooperation dauern

3 Wie viele Kooperationspartner sollen sich an derKooperation beteiligen

3 Mit welchem Image soll die Kooperations-Gemeinschaft gegenuumlber AuftraggebernKunden Banken usw auftreten

3 Welchen Einfluss sollen die Kooperations-Partnerauf Entscheidungen nehmen koumlnnen

3 Welchen finanziellen Aufwand wollen diePartner auf sich nehmen (z B Kapitaleinlage)

3 Wie soll die Haftung geregelt sein

Kooperationsformen (Beispiele)

BietergemeinschaftArbeitsgemeinschaftBietergemeinschaften sind sinnvoll wenn sich ver-schie dene kleinere Unternehmen fuumlr einen groumlszligerenAuftrag (z B Bau eines Buumlrogebaumludes) bewerben wol-len Eine Bietergemeinschaft ist immer zeitlich befris-tet bis zur Auftragsvergabe durch den AuftraggeberWird der erwuumlnschte Auftrag an die Gemeinschafterteilt wird aus der Bietergemeinschaft eine Ar beits -gemeinschaft (ARGE) Sie beginnt mit der Auftrags -erteilung und endet mit dem Ablauf der Gewaumlhr leis -tung Achtung Die Bietergemeinschaft sollte eineschriftliche Vereinbarung daruumlber treffen bei Auf -trags vergabe den Auftrag gemeinschaftlich auszu -fuumlh ren Andernfalls besteht die Gefahr dass ein Part -ner der Bietergemeinschaft bdquoabspringtldquo und der ver-bleibende Partner daraufhin nicht mehr in der Lageist den Auftrag allein zu bewaumlltigen

InteressengemeinschaftStrategische AllianzIn einer strategischen Allianz verpflichten sich dieteilnehmenden Unternehmen in unternehmensstra-tegisch relevanten Bereichen (z B Einkauf VertriebProduktion) zur Zusammenarbeit Ziele sind auchhier vor allem eine Risikoteilung groumlszligere Wett be -werbs faumlhigkeit und Wirtschaftlichkeit beider Partner

RechtsformenDie oben vorgestellten Kooperations-Formen habenin der Regel die Rechtsform einer Gesellschaft buumlrger-lichen Rechts (GbR) bzw BGB-Gesellschaft zuweilenauch ndash bei Kaufleuten - einer Offenen Handels gesell -schaft (OHG) Daruumlber hinaus gibt es die bei Koope -rationen weit verbreitete Genossenschaft Fuumlr Frei -beruf ler bietet sich auszligerdem die Partnerschafts ge -sell schaft an

Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR) Eine Kooperation in der sich die beteiligten Partnerdarauf festlegen ein bestimmtes Ziel zu erreichenund die nach auszligen hin (z B gegenuumlber Auftrag ge -bern Kunden) als eine Person auftritt wird damit inaller Regel zur Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR)Besondere Formalitaumlten sind nicht erforderlich sogareine muumlndliche Vereinbarung reicht wenn auch einschriftlicher Vertrag empfehlenswert ist Auftraumlgewerden an die GbR erteilt Anspruumlche an die GbR ge -stellt Dabei muss man wissen dass in einer GbR alleTeilhaberinnen und Teilhaber mit ihrem Privat ver -moumlgen haften Werden in der GbR Umsaumltze erzielt somuss hierfuumlr Umsatzsteuer entrichtet werden

Genossenschaften (eG)Die eingetragene Genossenschaft ist eine Rechtsformdie (laut Genossenschaftsgesetz) ihre Mitglieder beiihren wirtschaftlichen Unternehmungen foumlrdern sollDazu koumlnnen gehoumlren Einkauf ProduktionFerti gungVerkauf auf gemeinschaftliche Rechnung Auszligerdemkann die Genossenschaft auf gemeinschaftliche Rech -nung z B Maschinen zur gemeinschaftlichenNutzung anschaffen Diese Ziele koumlnnten grundsaumltz-lich auch durch jede andere Rechtsform erreicht wer-den Die Genossenschaft bietet ihren Mitgliedernallerdings einen relativ geringen buumlrokratischenAufwand (z B im Unterschied zur GmbH) und eineHaftungsbeschraumlnkung durch die Gesellschaft

Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)Die Partnerschaftsgesellschaft ist eine Rechtsform fuumlrAngehoumlrige der Freien Berufe die eigenverantwort-lich mit Partnern zusammen arbeiten wollen Sie istfuumlr Berufsgruppen gedacht denen die Rechtsformder GmbH verwehrt oder zu aufwaumlndig ist Damit istdie Partnergesellschaft eine attraktive Alternative zur

Recht16

GbR Vor allem die Haftung ist hier anders geregeltDie Partnerschaftsgesellschaft haftet mit ihremGeschaumlfts vermoumlgen und dem Privatvermoumlgen derGesellschafter fuumlr Fehler in der Berufsausuumlbung haf-tet jeweils nur der handelnde Partner Freiberuflerderen Haftung per Berufsgesetze und -verordnungenbeschraumlnkt ist muumlssen daruumlber hinaus eine Haft -pflicht versicherung abschlieszligen Die Gesellschaftmuss in das Partnerschaftsregister beim Amtsgerichteingetragen werden

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsformen

3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Rechtsformen

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 33 bdquoRechtsformenldquo

3 Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e V

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

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Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

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same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

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Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

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Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

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10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

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Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

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Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

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Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 13: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

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und Technologien ist notwendig Diesen Prozess giltes systematisch zu organisieren und zu entwickelnJahr fuumlr Jahr werden auf dem internationalen Lizenz -markt mehrere Tausend neue Produkte und Techno -lo gien zum Kauf oder zur Nutzung angeboten Dazukommt eine Vielzahl von Forschungsergebnissen undneuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die wiede-rum die Basis fuumlr neue Produkte und Technologiensind Untersuchungen der letzten Jahre beweisendass die Inanspruchnahme unternehmensfremdenWissens wesentlich zum Erfolg und zur Wett bewerbs -faumlhigkeit von Unternehmen beitraumlgt Lizenzgeschaumlftesind sinnvoll

3 Als Instrument fuumlr den Markteintritt zur Er -schlieszligung und zur Sicherung von Export -maumlrkten

3 Als Instrument zur Staumlrkung der Wettbewerbs -kraft des Unternehmens um neue Ideen undTechnologien zur Entwicklung von Produktenoder zur Effizienzsteigerung in der Produktionheranzuziehen

3 Als Instrument zur Nutzung von im Unter neh -men vorhandenen Ressourcen (Know-how)

Vorteile von Lizenzen

3 Erhalt und Zugewinn von Know-how- undTechnologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsfelder

3 Checkliste Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

3 Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen eV

3 Netzwerk Elektronischer Geschaumlftsverkehr Kooperationen

3 Netzwerk Elektronischer GeschaumlftsverkehrbdquoBeschaffungskooperationenldquo

3 DIHK-Publikation bdquoForschungs- und Entwicklungs- kooperationenldquo Bestellfunktion

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 1 KooperationJa oder nein

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3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erhoumlhung der Innovationskompetenz

3 Verbesse rung der Qualitaumlt

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte undDienstleistungen

ForschungskooperationenZusammenarbeit mit ForschungseinrichtungenVorteilhaft ist dass hier gut ausgestattete Labors zur Verfuumlgungstehen und der Kontakt zu motiviertem Nachwuchs wissen -schaftlern hergestellt wird

Zusammenarbeit mit der Groszligindustrie Vorteilhaft ist die Beteiligung eines finanziell potenten Partnersder damit verbundene Zugang zu groszligen FuE-Abteilungen unddie damit einhergehende Anbahnung einer meist langjaumlhrigenZusammenarbeit Vorsicht aber vor moumlglichen buumlrokratischenStrukturen beim Partner vor denkbarem Verlust von sensiblenDaten und einer ggf einseitigen Auswertung der Forschungs- ergebnisse durch den groumlszligeren Kooperations-Partner Wichtigist alle Fragen von Geheimhaltung und Haftung in einem Vertragzu klaumlren den Personenkreis mit Zugang zu Daten zu begrenzen

und das Recht an den Ergebnissen von Forschung und Ent wick -lung vertraglich zu fixieren

Zusammenarbeit mit anderen MittelstaumlndlernVorteilhaft sind eine eher aumlhnliche Firmenkultur und vergleich-bare Interessen Vorsicht aber vor drohendem Know-how-Abflusswenn ein Partner auf Grund eines finanziellen oder personellenEngpasses bdquoaussteigenldquo muss Wichtig ist daher eine Geheim -haltungsklausel zu vereinbaren und den Forschungsgegenstandgenau zu definieren

Lizenzen

Die Lizenznahme ist kein klassisches Kooperations-Feld Im Falle von Kooperationen mittels Lizenzenerhaumllt ein Unternehmen vom Erfinder oder Schutz -rechtinhaber eines bestimmten Produktes das recht-lich geschuumltzt ist die Erlaubnis (Lizenz) dieses zu pro-duzieren Dies gilt hauptsaumlchlich fuumlr Patente Ge -brauchsmuster Warenzeichen oder Geschmacks mus -ter Das Unternehmen muss seinerseits eine Gebuumlhran den Lizenzgeber entrichten

Hintergrund Den unternehmerischen Wettbewerballein mit den Ergebnissen der eigenen Forschungund Entwicklung zu bestreiten ist kaum einemmittelstaumlndischen Unternehmen moumlglich Eine per-manente Nutzung externer Forschungsergebnisse

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Die folgenden Informationen ersetzen keine Rechts -beratung Die folgenden Hinweise greifen vielmehrdie wichtigsten Fragen zur Organisation und zurRechtsform einer Kooperation auf und sollen eineOrientierungshilfe sein Zu konkreten Vertragsfragenoder zur Entscheidung fuumlr oder gegen eine be stim mteRechtsform sollten die Partner unbedingt mit ihremRechtsanwalt undoder Steuerberater sprechen

Kooperations-VereinbarungPartner-Unternehmen koumlnnen prinzipiell ohne jegli-che formale Regelung zusammenarbeiten Auchheute noch gilt in vielen Faumlllen zwischen Unter neh -mern der Handschlag als Besie gelung einer Koope -rations-Vereinbarung Erwaumlgens wert ist dies aller-dings nur fuumlr uumlberschaubare kurzfristige Projekte

Generell gilt Vor allem fuumlr laumlngerfristige Koo pe -rationen sollten die Partner unbedingt eine schriftli-che Kooperations-Vereinbarung aufsetzen insbeson-dere dann wenn Leistungen zu erbringen sind oderwenn Geld zwischen den beteiligten Unternehmenflieszligt Diese Vereinbarung sollte die Rechte undPflichten jedes Partners festschreiben Dies ist wich-tig

3 um Missverstaumlndnisse zu vermeiden Die Schrift -form bdquozwingtldquo zu einer praumlzisen Formulierungder Inhalte der Vereinbarung

3 fuumlr den Fall dass einem der Vertragspartneretwas zustoumlszligt Dann sollten im Sinne des gemein-samen Projektes und zum Schutz der Hinter blie -benen (Familienangehoumlrige und Mitarbeiter) dieVerhaumlltnisse klar dokumentiert sein

3 fuumlr den Fall dass sich die Partner eines Tages nichtmehr so gut vertragen Dann sollte der In halt dergetroffenen Kooperations-Verein ba rung klarfestgehalten und auch eine Regelung vorgesehensein wie die Kooperation beendet werden kann

Eine Kooperations-Vereinbarung muss nicht mit juris-tischen Spitzfindigkeiten gespickt und uumlber viele

Seiten aufgeblaumlht sein Oft genuumlgen pro Absatzwenige Saumltze Sie sollte folgende Punkte enthalten

3 Uumlberschrift

3 Die Vertragsparteien mit Adresse und Vertreter

3 Beschreibung des Gegenstands der Kooperation

3 Rechte der Vertragsparteien

3 Pflichten der Vertragsparteien ua AufgabenZahlungsverpflichtungen

3 Ggf Ergebnisberechnung und -verteilung

3 Regelung bei Meinungsverschiedenheiten

3 Vertragsbeginn -dauer und -kuumlndigung

3 Regelung der Folgen bei Beendigung desVertrags

3 Gerichtsstand

3 Ort Datum Parteien und Namen derUnterzeichner Unterschriften

Besonders zu beachten sind bei Kooperations-Verein -barungen die bestehenden gesetzlichen RegelungenDiese koumlnnen im Ausland ganz anders sein als inDeutschland So sind z B Auflagen und Vorschriftenzum Schutz der Menschen und der Umwelt ebenso zubeachten wie die Gesetze gegen unlauteren Wett be -werb die sich in anderen Laumlndern vom deutschenRecht unterscheiden koumlnnen Bei Vertraumlgen die einSchutzrecht zum Gegenstand haben (z B Patent) istdie Regelung von Schutzrechtsverletzungen durchDritte und deren Abwehr ein wichtiger Punkt Hierist auch festzuhalten welche Pflichten dem Schutz -rechtsgeber und welche dem Schutzrechtsnehmerobliegen

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Recht

3 Uumlbersicht Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung

3 Uumlbersicht Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 35 bdquoRecht und Vertraumlgeldquo

3 BMJ Gesetz gegen Wettbewerbsbeschraumlnkungen

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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Recht

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(Rechts)formen

Die Zusammenarbeit in einer Kooperation kann inverschiedenen Formen stattfinden Welche Formman waumlhlt haumlngt vor allem von folgenden Fragenab

3 Welche Ziele hat die Kooperation

3 Wie lange soll die Kooperation dauern

3 Wie viele Kooperationspartner sollen sich an derKooperation beteiligen

3 Mit welchem Image soll die Kooperations-Gemeinschaft gegenuumlber AuftraggebernKunden Banken usw auftreten

3 Welchen Einfluss sollen die Kooperations-Partnerauf Entscheidungen nehmen koumlnnen

3 Welchen finanziellen Aufwand wollen diePartner auf sich nehmen (z B Kapitaleinlage)

3 Wie soll die Haftung geregelt sein

Kooperationsformen (Beispiele)

BietergemeinschaftArbeitsgemeinschaftBietergemeinschaften sind sinnvoll wenn sich ver-schie dene kleinere Unternehmen fuumlr einen groumlszligerenAuftrag (z B Bau eines Buumlrogebaumludes) bewerben wol-len Eine Bietergemeinschaft ist immer zeitlich befris-tet bis zur Auftragsvergabe durch den AuftraggeberWird der erwuumlnschte Auftrag an die Gemeinschafterteilt wird aus der Bietergemeinschaft eine Ar beits -gemeinschaft (ARGE) Sie beginnt mit der Auftrags -erteilung und endet mit dem Ablauf der Gewaumlhr leis -tung Achtung Die Bietergemeinschaft sollte eineschriftliche Vereinbarung daruumlber treffen bei Auf -trags vergabe den Auftrag gemeinschaftlich auszu -fuumlh ren Andernfalls besteht die Gefahr dass ein Part -ner der Bietergemeinschaft bdquoabspringtldquo und der ver-bleibende Partner daraufhin nicht mehr in der Lageist den Auftrag allein zu bewaumlltigen

InteressengemeinschaftStrategische AllianzIn einer strategischen Allianz verpflichten sich dieteilnehmenden Unternehmen in unternehmensstra-tegisch relevanten Bereichen (z B Einkauf VertriebProduktion) zur Zusammenarbeit Ziele sind auchhier vor allem eine Risikoteilung groumlszligere Wett be -werbs faumlhigkeit und Wirtschaftlichkeit beider Partner

RechtsformenDie oben vorgestellten Kooperations-Formen habenin der Regel die Rechtsform einer Gesellschaft buumlrger-lichen Rechts (GbR) bzw BGB-Gesellschaft zuweilenauch ndash bei Kaufleuten - einer Offenen Handels gesell -schaft (OHG) Daruumlber hinaus gibt es die bei Koope -rationen weit verbreitete Genossenschaft Fuumlr Frei -beruf ler bietet sich auszligerdem die Partnerschafts ge -sell schaft an

Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR) Eine Kooperation in der sich die beteiligten Partnerdarauf festlegen ein bestimmtes Ziel zu erreichenund die nach auszligen hin (z B gegenuumlber Auftrag ge -bern Kunden) als eine Person auftritt wird damit inaller Regel zur Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR)Besondere Formalitaumlten sind nicht erforderlich sogareine muumlndliche Vereinbarung reicht wenn auch einschriftlicher Vertrag empfehlenswert ist Auftraumlgewerden an die GbR erteilt Anspruumlche an die GbR ge -stellt Dabei muss man wissen dass in einer GbR alleTeilhaberinnen und Teilhaber mit ihrem Privat ver -moumlgen haften Werden in der GbR Umsaumltze erzielt somuss hierfuumlr Umsatzsteuer entrichtet werden

Genossenschaften (eG)Die eingetragene Genossenschaft ist eine Rechtsformdie (laut Genossenschaftsgesetz) ihre Mitglieder beiihren wirtschaftlichen Unternehmungen foumlrdern sollDazu koumlnnen gehoumlren Einkauf ProduktionFerti gungVerkauf auf gemeinschaftliche Rechnung Auszligerdemkann die Genossenschaft auf gemeinschaftliche Rech -nung z B Maschinen zur gemeinschaftlichenNutzung anschaffen Diese Ziele koumlnnten grundsaumltz-lich auch durch jede andere Rechtsform erreicht wer-den Die Genossenschaft bietet ihren Mitgliedernallerdings einen relativ geringen buumlrokratischenAufwand (z B im Unterschied zur GmbH) und eineHaftungsbeschraumlnkung durch die Gesellschaft

Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)Die Partnerschaftsgesellschaft ist eine Rechtsform fuumlrAngehoumlrige der Freien Berufe die eigenverantwort-lich mit Partnern zusammen arbeiten wollen Sie istfuumlr Berufsgruppen gedacht denen die Rechtsformder GmbH verwehrt oder zu aufwaumlndig ist Damit istdie Partnergesellschaft eine attraktive Alternative zur

Recht16

GbR Vor allem die Haftung ist hier anders geregeltDie Partnerschaftsgesellschaft haftet mit ihremGeschaumlfts vermoumlgen und dem Privatvermoumlgen derGesellschafter fuumlr Fehler in der Berufsausuumlbung haf-tet jeweils nur der handelnde Partner Freiberuflerderen Haftung per Berufsgesetze und -verordnungenbeschraumlnkt ist muumlssen daruumlber hinaus eine Haft -pflicht versicherung abschlieszligen Die Gesellschaftmuss in das Partnerschaftsregister beim Amtsgerichteingetragen werden

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsformen

3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Rechtsformen

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 33 bdquoRechtsformenldquo

3 Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e V

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

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Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

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same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

23

Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

24

Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

25

10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 14: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

14

Die folgenden Informationen ersetzen keine Rechts -beratung Die folgenden Hinweise greifen vielmehrdie wichtigsten Fragen zur Organisation und zurRechtsform einer Kooperation auf und sollen eineOrientierungshilfe sein Zu konkreten Vertragsfragenoder zur Entscheidung fuumlr oder gegen eine be stim mteRechtsform sollten die Partner unbedingt mit ihremRechtsanwalt undoder Steuerberater sprechen

Kooperations-VereinbarungPartner-Unternehmen koumlnnen prinzipiell ohne jegli-che formale Regelung zusammenarbeiten Auchheute noch gilt in vielen Faumlllen zwischen Unter neh -mern der Handschlag als Besie gelung einer Koope -rations-Vereinbarung Erwaumlgens wert ist dies aller-dings nur fuumlr uumlberschaubare kurzfristige Projekte

Generell gilt Vor allem fuumlr laumlngerfristige Koo pe -rationen sollten die Partner unbedingt eine schriftli-che Kooperations-Vereinbarung aufsetzen insbeson-dere dann wenn Leistungen zu erbringen sind oderwenn Geld zwischen den beteiligten Unternehmenflieszligt Diese Vereinbarung sollte die Rechte undPflichten jedes Partners festschreiben Dies ist wich-tig

3 um Missverstaumlndnisse zu vermeiden Die Schrift -form bdquozwingtldquo zu einer praumlzisen Formulierungder Inhalte der Vereinbarung

3 fuumlr den Fall dass einem der Vertragspartneretwas zustoumlszligt Dann sollten im Sinne des gemein-samen Projektes und zum Schutz der Hinter blie -benen (Familienangehoumlrige und Mitarbeiter) dieVerhaumlltnisse klar dokumentiert sein

3 fuumlr den Fall dass sich die Partner eines Tages nichtmehr so gut vertragen Dann sollte der In halt dergetroffenen Kooperations-Verein ba rung klarfestgehalten und auch eine Regelung vorgesehensein wie die Kooperation beendet werden kann

Eine Kooperations-Vereinbarung muss nicht mit juris-tischen Spitzfindigkeiten gespickt und uumlber viele

Seiten aufgeblaumlht sein Oft genuumlgen pro Absatzwenige Saumltze Sie sollte folgende Punkte enthalten

3 Uumlberschrift

3 Die Vertragsparteien mit Adresse und Vertreter

3 Beschreibung des Gegenstands der Kooperation

3 Rechte der Vertragsparteien

3 Pflichten der Vertragsparteien ua AufgabenZahlungsverpflichtungen

3 Ggf Ergebnisberechnung und -verteilung

3 Regelung bei Meinungsverschiedenheiten

3 Vertragsbeginn -dauer und -kuumlndigung

3 Regelung der Folgen bei Beendigung desVertrags

3 Gerichtsstand

3 Ort Datum Parteien und Namen derUnterzeichner Unterschriften

Besonders zu beachten sind bei Kooperations-Verein -barungen die bestehenden gesetzlichen RegelungenDiese koumlnnen im Ausland ganz anders sein als inDeutschland So sind z B Auflagen und Vorschriftenzum Schutz der Menschen und der Umwelt ebenso zubeachten wie die Gesetze gegen unlauteren Wett be -werb die sich in anderen Laumlndern vom deutschenRecht unterscheiden koumlnnen Bei Vertraumlgen die einSchutzrecht zum Gegenstand haben (z B Patent) istdie Regelung von Schutzrechtsverletzungen durchDritte und deren Abwehr ein wichtiger Punkt Hierist auch festzuhalten welche Pflichten dem Schutz -rechtsgeber und welche dem Schutzrechtsnehmerobliegen

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Recht

3 Uumlbersicht Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung

3 Uumlbersicht Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 35 bdquoRecht und Vertraumlgeldquo

3 BMJ Gesetz gegen Wettbewerbsbeschraumlnkungen

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

i

Recht

15

(Rechts)formen

Die Zusammenarbeit in einer Kooperation kann inverschiedenen Formen stattfinden Welche Formman waumlhlt haumlngt vor allem von folgenden Fragenab

3 Welche Ziele hat die Kooperation

3 Wie lange soll die Kooperation dauern

3 Wie viele Kooperationspartner sollen sich an derKooperation beteiligen

3 Mit welchem Image soll die Kooperations-Gemeinschaft gegenuumlber AuftraggebernKunden Banken usw auftreten

3 Welchen Einfluss sollen die Kooperations-Partnerauf Entscheidungen nehmen koumlnnen

3 Welchen finanziellen Aufwand wollen diePartner auf sich nehmen (z B Kapitaleinlage)

3 Wie soll die Haftung geregelt sein

Kooperationsformen (Beispiele)

BietergemeinschaftArbeitsgemeinschaftBietergemeinschaften sind sinnvoll wenn sich ver-schie dene kleinere Unternehmen fuumlr einen groumlszligerenAuftrag (z B Bau eines Buumlrogebaumludes) bewerben wol-len Eine Bietergemeinschaft ist immer zeitlich befris-tet bis zur Auftragsvergabe durch den AuftraggeberWird der erwuumlnschte Auftrag an die Gemeinschafterteilt wird aus der Bietergemeinschaft eine Ar beits -gemeinschaft (ARGE) Sie beginnt mit der Auftrags -erteilung und endet mit dem Ablauf der Gewaumlhr leis -tung Achtung Die Bietergemeinschaft sollte eineschriftliche Vereinbarung daruumlber treffen bei Auf -trags vergabe den Auftrag gemeinschaftlich auszu -fuumlh ren Andernfalls besteht die Gefahr dass ein Part -ner der Bietergemeinschaft bdquoabspringtldquo und der ver-bleibende Partner daraufhin nicht mehr in der Lageist den Auftrag allein zu bewaumlltigen

InteressengemeinschaftStrategische AllianzIn einer strategischen Allianz verpflichten sich dieteilnehmenden Unternehmen in unternehmensstra-tegisch relevanten Bereichen (z B Einkauf VertriebProduktion) zur Zusammenarbeit Ziele sind auchhier vor allem eine Risikoteilung groumlszligere Wett be -werbs faumlhigkeit und Wirtschaftlichkeit beider Partner

RechtsformenDie oben vorgestellten Kooperations-Formen habenin der Regel die Rechtsform einer Gesellschaft buumlrger-lichen Rechts (GbR) bzw BGB-Gesellschaft zuweilenauch ndash bei Kaufleuten - einer Offenen Handels gesell -schaft (OHG) Daruumlber hinaus gibt es die bei Koope -rationen weit verbreitete Genossenschaft Fuumlr Frei -beruf ler bietet sich auszligerdem die Partnerschafts ge -sell schaft an

Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR) Eine Kooperation in der sich die beteiligten Partnerdarauf festlegen ein bestimmtes Ziel zu erreichenund die nach auszligen hin (z B gegenuumlber Auftrag ge -bern Kunden) als eine Person auftritt wird damit inaller Regel zur Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR)Besondere Formalitaumlten sind nicht erforderlich sogareine muumlndliche Vereinbarung reicht wenn auch einschriftlicher Vertrag empfehlenswert ist Auftraumlgewerden an die GbR erteilt Anspruumlche an die GbR ge -stellt Dabei muss man wissen dass in einer GbR alleTeilhaberinnen und Teilhaber mit ihrem Privat ver -moumlgen haften Werden in der GbR Umsaumltze erzielt somuss hierfuumlr Umsatzsteuer entrichtet werden

Genossenschaften (eG)Die eingetragene Genossenschaft ist eine Rechtsformdie (laut Genossenschaftsgesetz) ihre Mitglieder beiihren wirtschaftlichen Unternehmungen foumlrdern sollDazu koumlnnen gehoumlren Einkauf ProduktionFerti gungVerkauf auf gemeinschaftliche Rechnung Auszligerdemkann die Genossenschaft auf gemeinschaftliche Rech -nung z B Maschinen zur gemeinschaftlichenNutzung anschaffen Diese Ziele koumlnnten grundsaumltz-lich auch durch jede andere Rechtsform erreicht wer-den Die Genossenschaft bietet ihren Mitgliedernallerdings einen relativ geringen buumlrokratischenAufwand (z B im Unterschied zur GmbH) und eineHaftungsbeschraumlnkung durch die Gesellschaft

Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)Die Partnerschaftsgesellschaft ist eine Rechtsform fuumlrAngehoumlrige der Freien Berufe die eigenverantwort-lich mit Partnern zusammen arbeiten wollen Sie istfuumlr Berufsgruppen gedacht denen die Rechtsformder GmbH verwehrt oder zu aufwaumlndig ist Damit istdie Partnergesellschaft eine attraktive Alternative zur

Recht16

GbR Vor allem die Haftung ist hier anders geregeltDie Partnerschaftsgesellschaft haftet mit ihremGeschaumlfts vermoumlgen und dem Privatvermoumlgen derGesellschafter fuumlr Fehler in der Berufsausuumlbung haf-tet jeweils nur der handelnde Partner Freiberuflerderen Haftung per Berufsgesetze und -verordnungenbeschraumlnkt ist muumlssen daruumlber hinaus eine Haft -pflicht versicherung abschlieszligen Die Gesellschaftmuss in das Partnerschaftsregister beim Amtsgerichteingetragen werden

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsformen

3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Rechtsformen

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 33 bdquoRechtsformenldquo

3 Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e V

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

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3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

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Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

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same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

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Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

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Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

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10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

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Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 15: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

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(Rechts)formen

Die Zusammenarbeit in einer Kooperation kann inverschiedenen Formen stattfinden Welche Formman waumlhlt haumlngt vor allem von folgenden Fragenab

3 Welche Ziele hat die Kooperation

3 Wie lange soll die Kooperation dauern

3 Wie viele Kooperationspartner sollen sich an derKooperation beteiligen

3 Mit welchem Image soll die Kooperations-Gemeinschaft gegenuumlber AuftraggebernKunden Banken usw auftreten

3 Welchen Einfluss sollen die Kooperations-Partnerauf Entscheidungen nehmen koumlnnen

3 Welchen finanziellen Aufwand wollen diePartner auf sich nehmen (z B Kapitaleinlage)

3 Wie soll die Haftung geregelt sein

Kooperationsformen (Beispiele)

BietergemeinschaftArbeitsgemeinschaftBietergemeinschaften sind sinnvoll wenn sich ver-schie dene kleinere Unternehmen fuumlr einen groumlszligerenAuftrag (z B Bau eines Buumlrogebaumludes) bewerben wol-len Eine Bietergemeinschaft ist immer zeitlich befris-tet bis zur Auftragsvergabe durch den AuftraggeberWird der erwuumlnschte Auftrag an die Gemeinschafterteilt wird aus der Bietergemeinschaft eine Ar beits -gemeinschaft (ARGE) Sie beginnt mit der Auftrags -erteilung und endet mit dem Ablauf der Gewaumlhr leis -tung Achtung Die Bietergemeinschaft sollte eineschriftliche Vereinbarung daruumlber treffen bei Auf -trags vergabe den Auftrag gemeinschaftlich auszu -fuumlh ren Andernfalls besteht die Gefahr dass ein Part -ner der Bietergemeinschaft bdquoabspringtldquo und der ver-bleibende Partner daraufhin nicht mehr in der Lageist den Auftrag allein zu bewaumlltigen

InteressengemeinschaftStrategische AllianzIn einer strategischen Allianz verpflichten sich dieteilnehmenden Unternehmen in unternehmensstra-tegisch relevanten Bereichen (z B Einkauf VertriebProduktion) zur Zusammenarbeit Ziele sind auchhier vor allem eine Risikoteilung groumlszligere Wett be -werbs faumlhigkeit und Wirtschaftlichkeit beider Partner

RechtsformenDie oben vorgestellten Kooperations-Formen habenin der Regel die Rechtsform einer Gesellschaft buumlrger-lichen Rechts (GbR) bzw BGB-Gesellschaft zuweilenauch ndash bei Kaufleuten - einer Offenen Handels gesell -schaft (OHG) Daruumlber hinaus gibt es die bei Koope -rationen weit verbreitete Genossenschaft Fuumlr Frei -beruf ler bietet sich auszligerdem die Partnerschafts ge -sell schaft an

Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR) Eine Kooperation in der sich die beteiligten Partnerdarauf festlegen ein bestimmtes Ziel zu erreichenund die nach auszligen hin (z B gegenuumlber Auftrag ge -bern Kunden) als eine Person auftritt wird damit inaller Regel zur Gesellschaft buumlrgerlichen Rechts (GbR)Besondere Formalitaumlten sind nicht erforderlich sogareine muumlndliche Vereinbarung reicht wenn auch einschriftlicher Vertrag empfehlenswert ist Auftraumlgewerden an die GbR erteilt Anspruumlche an die GbR ge -stellt Dabei muss man wissen dass in einer GbR alleTeilhaberinnen und Teilhaber mit ihrem Privat ver -moumlgen haften Werden in der GbR Umsaumltze erzielt somuss hierfuumlr Umsatzsteuer entrichtet werden

Genossenschaften (eG)Die eingetragene Genossenschaft ist eine Rechtsformdie (laut Genossenschaftsgesetz) ihre Mitglieder beiihren wirtschaftlichen Unternehmungen foumlrdern sollDazu koumlnnen gehoumlren Einkauf ProduktionFerti gungVerkauf auf gemeinschaftliche Rechnung Auszligerdemkann die Genossenschaft auf gemeinschaftliche Rech -nung z B Maschinen zur gemeinschaftlichenNutzung anschaffen Diese Ziele koumlnnten grundsaumltz-lich auch durch jede andere Rechtsform erreicht wer-den Die Genossenschaft bietet ihren Mitgliedernallerdings einen relativ geringen buumlrokratischenAufwand (z B im Unterschied zur GmbH) und eineHaftungsbeschraumlnkung durch die Gesellschaft

Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)Die Partnerschaftsgesellschaft ist eine Rechtsform fuumlrAngehoumlrige der Freien Berufe die eigenverantwort-lich mit Partnern zusammen arbeiten wollen Sie istfuumlr Berufsgruppen gedacht denen die Rechtsformder GmbH verwehrt oder zu aufwaumlndig ist Damit istdie Partnergesellschaft eine attraktive Alternative zur

Recht16

GbR Vor allem die Haftung ist hier anders geregeltDie Partnerschaftsgesellschaft haftet mit ihremGeschaumlfts vermoumlgen und dem Privatvermoumlgen derGesellschafter fuumlr Fehler in der Berufsausuumlbung haf-tet jeweils nur der handelnde Partner Freiberuflerderen Haftung per Berufsgesetze und -verordnungenbeschraumlnkt ist muumlssen daruumlber hinaus eine Haft -pflicht versicherung abschlieszligen Die Gesellschaftmuss in das Partnerschaftsregister beim Amtsgerichteingetragen werden

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsformen

3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Rechtsformen

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 33 bdquoRechtsformenldquo

3 Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e V

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

i

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3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

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Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

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same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

23

Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

24

Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

25

10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 16: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

Recht16

GbR Vor allem die Haftung ist hier anders geregeltDie Partnerschaftsgesellschaft haftet mit ihremGeschaumlfts vermoumlgen und dem Privatvermoumlgen derGesellschafter fuumlr Fehler in der Berufsausuumlbung haf-tet jeweils nur der handelnde Partner Freiberuflerderen Haftung per Berufsgesetze und -verordnungenbeschraumlnkt ist muumlssen daruumlber hinaus eine Haft -pflicht versicherung abschlieszligen Die Gesellschaftmuss in das Partnerschaftsregister beim Amtsgerichteingetragen werden

Weitere Informationen3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Kooperationsformen

3 BMWi-Existenzgruumlndungsportal Rechtsformen

3 BMWi-Infoletter GruumlnderZeiten Nr 33 bdquoRechtsformenldquo

3 Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e V

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 2 Recht

wwwexistenzgruenderde

i

17

3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

i

Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

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same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

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Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

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Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

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10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

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Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

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Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

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Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 17: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

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3 Wer einen Partner fuumlr den Vertrieb im Auslandsucht sollte sich zunaumlchst daruumlber klar werdenwelchen Markt er ansteuern will in der EU inOsteuropa Asien usw

3 Zu welchen Zielmaumlrkten sollte das Partner-Unternehmen Verbindungen haben

Weiche FaktorenAbgesehen davon was der kuumlnftige Partner an Staumlr -ken in die Zusammenarbeit einbringt sollte mangruumlndlich pruumlfen ob man auch zueinander passtDavon ob man harmoniert oder nicht haumlngt ab obdie bdquoEheldquo haumllt Dabei sollte man sich genaueVorstellungen zu folgenden Fragen machen

3 Welchen Umgangston welcher Fuumlhrungsstilwelche Unternehmenskultur sollte im Partner-Unternehmen herrschen

3 Wie viel Engagement hinsichtlich Zeit EnergiePersonal usw sollte der Partner einbringen

Anhand des Anforderungsprofils kann man sich nunauf die Suche nach dem bdquoWunschpartnerldquo begeben

Weitere Informationen3 Checkliste Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation

erreichen

3 Checkliste Fragen an Ihren Kooperations-Partner

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

Kooperationspartner finden

Wenn Sie ein Anforderungsprofil erstellt haben wis-sen Sie zwar welche Voraussetzungen Ihr Koope ra -tions-Partner erfuumlllen sollte Nun muumlssen Sie ihn aller-dings auch finden Am einfachsten ist es natuumlrlichwenn Sie bereits Geschaumlftsverbindungen zum kuumlnfti-gen Partner unterhalten Ist dies nicht so stehen Ihneneine Vielzahl von Moumlglichkeiten zur Partnersuchebereit

Persoumlnliche Eigenschaftenund Anforderungsprofile

Was moumlchten und koumlnnen Sie in eine Kooperationeinbringen Welche Leistungen erwarten Sie vonIhrem Partner Uumlber diese Fragen sollten Sie sich imKlaren sein bevor Sie sich auf die Suche nach einemoder mehreren Kooperationspartnern begeben Aufdiese Weise erhalten Sie nicht nur eine erste Vor -stellung davon wie der kuumlnftige Partner bdquoaussehenldquosollte Daruumlber hinaus laumlsst sich auch fruumlhzeitig moumlg-licher Konfliktstoff der kuumlnftigen Zusammenarbeiterkennen

Anforderungen an Kooperations-Partner beschreiben

Wenn feststeht welche Leistungen man von seinemkuumlnftigen Partner erwartet ist es ratsam bestimmteEigenschaften und Qualitaumlten zu formulieren die ermitbringen sollte Im Ergebnis erhalten Sie ein klaresAnforderungsprofil Anhand dessen lassen sich dieverschiedenen Kandidaten miteinander vergleichen

Harte FaktorenIn aller Regel sind diejenigen Partner die richtigendie dort ihre Staumlrken haben wo das eigene Unter neh -men bdquoschwach auf der Brustldquo ist Sie sollten also dieSchwaumlchen ausgleichen koumlnnen die dafuumlr verant-wortlich sind dass das eigene Unternehmen seineZiele nicht im Alleingang erreichen kann FolgendeFragen sollten Sie daher klaumlren

3 Welches Geschaumlftsfeld (z B Produktion AbsatzKundenakquise) sollte das Partner-Unternehmenabdecken

3 Uumlber welche Ressourcen (z B Know-howFertigungsanlagen) sollte es verfuumlgen

3 Welche technologische Kompetenz sollte esbesitzen

3 Welche Kunden sollte das Unternehmen bedie-nen

3 Welche besonderen Management-Faumlhigkeitensollte es aufweisen

3 Wie groszlig (z B Zahl der Mitarbeiter Umsatz)sollte es ein

3 An welchem Standort sollte es sich befinden

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Kooperationspartner

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

i

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

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same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

23

Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

24

Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

25

10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

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Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 18: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

Kooperationspartner 18

Industrie- und Handelskammern oderHandwerkskammernDer erste Weg auf der Suche nach einem Koope ra tions-Partner sollte immer zur oumlrtlichen Industrie- undHan delskammer (IHK) oder zur Hand werks kammer(HWK) fuumlhren Der Deutsche Industrie- und Handels -kammertag (DIHK) und die IHKs bieten im Interneteine Kooperationsboumlrse (IHK) an die Kooperations -partner aus den Bereichen Dienstleistung Handeloder Produktion vermittelt wwwkooperationsboerseihkde

HandwerkskammernDie Handwerkskammern (HWKs) unterhalten eineBetriebsdatenbank die bei der Suche nach Koo pera -tionspartnern hilft Kontakt uumlber die regionale HWKoder unter wwwhandwerkde

Persoumlnliche KontakteEine Kooperationsanbahnung durch persoumlnlicheKontakte funktioniert nach aller Erfahrung am bes -ten Als haumlufigste Kontaktvermittler fungieren Wirt -schaftspruumlfer und Steuerberater BetriebsberaterUnternehmensmakler Anwaumllte und Banken ver treterDaruumlber hinaus sind auch Freunde Verwandte undBekannte oft am Zustandekommen einer Koo pe -ration beteiligt Lassen Sie also in Ge schaumlftskreisenbdquoanklingenldquo dass Sie auf bdquoBrautschauldquo sind Partnerdie auf diesem Weg zusammen finden wissen fruumlh-zeitig (z B durch Berichte und Empfehlungen vonGeschaumlftsfreunden) was sie voneinander zu haltenhaben Aber Achtung Man sollte sich aber auf diesembdquoprivaten Heiratsmarktldquo nicht vorschnell auf einenPartner festlegen sondern jeden Kandidaten sorgfaumll-tig unter die Lupe nehmen

MessenEinen gute Hilfe bei der Suche nach Koopera tions -partnern sind Besuche oder Beteiligungen an Messenim In- und Ausland

Anzeigen in FachzeitschriftenAuch Inserate in der Fachpresse oder in Kammer zeit -schriften koumlnnen auf der Suche nach Partnern zumErfolg fuumlhren Kontakt die in Frage kommendenFachverlage bzw die oumlrtliche Industrie- und Handels -kammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK)

InternationalAuslandshandelskammernWichtige Ansprechpartner sind die in uumlber 50 Laumln dernder Welt taumltigen Auslandshandelskammern (AHKs)die Delegierten und Repraumlsentanzen der DeutschenWirtschaft Die vom BMWi gefoumlrderten Einrich tun -gen bieten vielfaumlltige Dienstleistungen z B die Ver -mittlung von Geschaumlftspartnern Produktberatungoder Projektberatung und -begleitung Kontakt EinVerzeichnis aller deutschen AHKs halten die oumlrtlichenIHKs bereit Eine Uumlbersicht gibt es zudem unterwwwahkde

Das E-Trade-Center ist die Internetboumlrse der AHKsund IHKs fuumlr internationale Kooperationen Ange bo -te fuumlr Waren oder Dienstleistungen usw Der Internet -service unterstuumltzt Unternehmen bei der Suche nacheinem Geschaumlftspartner Hier koumlnnen auch Koope ra -tions-Angebote kostenlos veroumlffentlicht und abgefragtwerden Kontakt uumlber die regionalen IHKs und AHKsoder unter wwwetrade-centercom

Weitere Informationen3 IHK-Kooperationsboumlrse

3 Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BiS)

3 Landes-Gewerbefoumlrderungsstelle des nordrhein-westfaumlli-schen Handwerks eV Grundlagenwissen uumlber Kooperationenim Handwerk

3 IHK-Technologieboumlrse zur Foumlrderung des Technologietransfers

3 E-Trade-Center Kooperationsboumlrse fuumlr internationaleGeschaumlfte

eTraining bdquoGemeinsam staumlrkerKooperationenrdquo Lektion 3 Kooperations-

partnerwwwexistenzgruenderde

eTraining bdquoExport-Vorbereitungrdquowwwexistenzgruenderde

i

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Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

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same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

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Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

24

Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

25

10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 19: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

19

Kooperation gemeinsam vorbereitenVorsichtige KontaktaufnahmeAuf den ersten Blick mag dieser Punkt unwichtig er -scheinen Aber Uumlberlegen Sie wenn Sie einen odermehrere Kandidaten in die engere Wahl gezogenhaben welche Informationen Sie bei einer Kon takt -aufnahme uumlber das Kooperationsvorhaben preisge-ben und welche (noch) nicht Es geht immerhin umIdeen Planungen und Entscheidungen die dengemeinsamen Wettbewerb und damit die Zukunftbeider Unternehmen betreffen Bevor Sie bdquozur Sacheldquokommen sollte zunaumlchst einmal vorsichtig sondiertwerden wie vertrauenswuumlrdig die potenziellenPartner sind

Zusammenarbeit planen In der ersten Phase eines Kooperationsprojekts kommtes darauf an die eigentliche Kooperations-Arbeittechnisch und organisatorisch zu planen und zu ver-ankern in die Planung und Ablaumlufe der beteiligtenUnternehmen und der Mitarbeiterschaft im eigenenUnternehmen sowie beim Partner

Ziele zwischen Kooperations-Partnern abgleichenWenn zwei oder mehrere Partner zusammenarbeitenwollen sollten sie sich genau (und nicht nur unge-faumlhr) daruumlber im Klaren sein bdquowohin sie gemeinsammarschieren wollenldquo Wichtig ist also festzulegenwelche Ziele angesteuert werden sollen Dabei mussunbedingt zunaumlchst erkundet werden ob sich diePartner bei der Art der Zielsetzungen einig sind Dasmuss nicht unbedingt bedeuten dass ihre Ziele iden-tisch sind solange jeder Partner seine Ziele mit ein-bringen kann und die Ziele des anderen kennt undakzeptiert

Nicht jeder Partner versteht dabei unter Erfolgdasselbe Daher sollten die angesteuerten Ziele exaktdefiniert werden Dies ist wichtig vor allem fuumlr diespaumlter anstehende Kooperations-Kontrolle Wannist ndash gemessen an den Zielsetzungen ndash die Koopera tionerfolgreich wann nicht

Bei groumlszligeren Vorhaben Kooperations-Manager bestimmenUm eine Kooperation erfolgreich vorzubereiten indie Tat umzusetzen und zwischen allen Beteiligten zukoordinieren sollten bestimmte Verant wortlich -keiten fuumlr den gesamten Prozess in der Hand einerKooperations-Managerin oder eines Kooperations-Managers liegen Dabei sollten die Partner daruumlbernachdenken ob sie einen gemeinsamen Koopera -tions-Manager installieren oder je einen pro Partner-Unternehmen Dem Kooperations-Manager kommteine Schluumlsselrolle dafuumlr zu dass die Kooperationerfolgreich bdquouumlber die Buumlhneldquo geht Er traumlgt also einehohe Verantwortung Auszligerdem braucht er das abso-lute Vertrauen seiner Geschaumlftsleitung Er muss auchaus dem bdquonormalenldquo hierarchischen bdquoGerangelldquo her-ausgenommen sein und sich nur auf seine Aufgabenkonzentrieren koumlnnen Es muss eindeutig geklaumlrtsein vom wem der Kooperations-Manager Weisungentgegenzunehmen hat und wem gegenuumlber er wei-sungsbefugt ist

Kooperations-Manager sollten ndash wenn moumlglich ndashnur Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werdenKeinesfalls sollten fuumlr laumlngere Zeit Externe als Koo -pera tions-Manager arbeiten Sie sind womoumlglich zuweit entfernt von internen Diskussionen und Ent -schei dungen uumlber unternehmerische Ziele und Stra -tegien Die Ergebnisse dieser Diskussionen muumlssenjederzeit mit den Zielen und dem Verlauf der Zu sam -menarbeit abgestimmt werden koumlnnen AchtungEine Geschaumlftsleitung entscheidet mit der Auswahleines Kooperations-Managers uumlber den Erfolg desgesamten Kooperationsvorhabens Darum sollte keineGeschaumlftsleitung zoumlgern (etwa aus Kosten gruumlnden)eine Kooperations-Managerin oder einen Koopera -tions-Manager einzusetzen

So erleichtert sie sich und ihren Mitarbeitern dasLeben mit und waumlhrend der Kooperation erheblichNach Moumlglichkeit sollte sie bzw er diese Aufgabehaupt amtlich uumlbernehmen Sollte eine Mitarbeiterinbzw ein Mitarbeiter nebenher als Kooperations-Mana ger taumltig sein fuumlhrt das erfahrungsgemaumlszlig dazudass diese bzw dieser uumlberlastet ist und Mit arbei terdas Ge fuumlhl vermittelt bekommen nicht ernst genom-men zu werden

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

21

same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

23

Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

24

Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

25

10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 20: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

Kooperationspartner 20

Aufgaben des Kooperations-Managers Ein Kooperations-Manager sollte ein bdquoAllrounderldquosein und hohe fachliche und soziale Kompetenzenbesitzen Seine Aufgabenbeschreibung sollte entspre-chend ausgestaltet sein ebenso seine hierarchischeEinbindung und sein Aktionsradius und ndash keineswegsnebensaumlchlich ndash die Dotierung seiner Position Sie bzw er muss

3 Aumlngste abbauen

3 zuhoumlren koumlnnen

3 organisieren koumlnnen

3 begeistern koumlnnen

3 beraten koumlnnen

3 integrierend wirken

3 konfliktfaumlhig sein

3 durchsetzungsfaumlhig sein

3 kompromissfaumlhig sein

3 unternehmerisch denken

3 zuverlaumlssig sein

Mitarbeiter beteiligen und auswaumlhlenAuch wenn eine Kooperation von den Unterneh mens -leitungen beschlossen wird Es sind die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmenvon denen Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens maszlig-geblich abhaumlngen Das betrifft vor allem die Koopera -tionen in denen nicht ein eigenes neues Unter neh -men entsteht Daher sollten hier auch die Mitarbei -terinnen und Mitarbeiter so fruumlh wie moumlglich in dieUumlberlegungen und Planungen miteinbezogen wer-den Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafuumlrin Frage kommen haumlngt ab von ihrer

3 Teamfaumlhigkeit

3 Fachlichen Kompetenz

3 Flexibilitaumlt

3 Kreativitaumlt

3 Vertrauenswuumlrdigkeit

3 Kommunikationsfaumlhigkeit

Mit Personen die nach diesen Maszliggaben in Fragekommen muumlssen die bdquoKooperations-Mannschaftenldquoder Partner-Unternehmen bdquoaufgestelltldquo werden Er -gebnis eine abgestimmte und zwischen den Part nernverbindliche Liste der an der Kooperation beteiligtenAkteure

Das Kooperations-Vorhaben sollte allen Mit arbei -terinnen und Mitarbeitern offiziell vorgestellt wer-den z B im Rahmen einer MitarbeiterversammlungAllen Beteiligten muss deutlich werden was dasProjekt fuumlr sie bedeutet welche unternehmerischenZiele damit erreicht werden sollen wie diese Zieleerreicht werden koumlnnen und welche Zeitraumlume dafuumlrvereinbart worden sind Selbstverstaumlndlich sollten dieMitarbeiter bei dieser Gelegenheit auch ihre neuenPartner kennen lernen am besten gleich persoumlnlich

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die an dereigentlichen Zusammenarbeit beteiligt sind benoumlti-gen daruumlber hinaus noch genauere Informationen

3 Wie genau lauten die Kooperations-Ziele

3 Welche Maszlignahmen sollen umgesetzt werden

3 Bis wann sollen welche Ziele erreicht sein

3 Wer sind die handelnden Personen im eigenenUnternehmen

3 Wer sind die handelnden Personen im Partner-Unternehmen

3 Wer sind die Ansprechpartner bei Problemenoder Konflikten

Kooperations-Maszlignahmen planenNachdem sich die Kooperations-Partner daruumlber ver-staumlndigt haben welche Ziele sie ansteuern muumlssensie nun festlegen wie sie diese Ziele erreichen wollenAlle Ziele und Maszlignahmen sind bdquoEckpunkteldquo einesgemeinschaftlichen Kooperations-Plans Ein Koope -rations-Plan sollte enthalten

3 Genaue Liste der Kooperationsziele Was wollenwir erreichen

3 Strukturierung und Verteilung von Arbeits pake -ten Welches Unternehmen uumlbernimmt was

3 Zeit- und Budgetplaumlne Was muss bis wann erle-digt sein

3 Aufgabenbeschreibungen fuumlr alle BeteiligtenWas genau ist zu tun

3 Personal- und Zustaumlndigkeitsregelungen Wer istfuumlr welche Arbeiten zustaumlndig

3 Kooperations-ManagerLenkungsteam Wer steu-ert und uumlberwacht den Kooperationsprozess

Dieser Kooperations-Plan sollte unbedingt schriftlichfestgehalten werden Nicht aus Misstrauen vielmehrals eindeutige bdquoWegbeschreibungldquo fuumlr die gemein-

21

same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

23

Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

24

Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

25

10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 21: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

21

same Zusammenarbeit Er kann Bestandteil einer ver-traglichen Kooperations-Vereinbarung werden oderan die Stelle eines solchen Vertrags treten wenn diePartner auf weitere Formalitaumlten verzichten wollen(und koumlnnen)

Kooperation kontrollierenJede Kooperation ist ein Prozess Es ist also unrealis-tisch anzunehmen dass einmal verabredete Zieledauerhaft richtig sind oder vereinbarte Ablaumlufe dau-erhaft gleich ablaufen sollten Das bedeutet EineKooperation muss laufend kontrolliert und gestaltetwerden

Wer wissen will ob eine Kooperation funktio-niert und erfolgreich ist muss dies natuumlrlich zualle-rerst an den vorgegebenen und vereinbarten Zielenmessen Diese Vereinbarungen sollten Sie in derKoopera tions-Dokumentation finden

Spaumltestens jetzt stellt sich heraus wie wichtig esist diese Ziele genau zu definieren und die richtigenMessgroumlszligen zu vereinbaren damit es keine Konfliktebei der Erfolgsmessung gibt Zustaumlndig fuumlr dieseKooperations-Kontrolle und -Gestaltung sind dieGeschaumlftsleitungen der Partner sowie die genanntenKooperations-Manager Konsequenzen Falls die ge -steckten Ziele erreicht oder weiterhin in erreichbarerNaumlhe sind ist alles in Ordnung Hat die Kooperationaber die gesteckten Ziele verfehlt so muumlssen

3 die Gruumlnde dafuumlr ermittelt werden

3 bei loumlsbaren Problemen oder KonfliktenAnpassungen in der Kooperation durchgefuumlhrtwerden

3 bei unloumlsbaren Problemen oder Konflikten diegemeinsamen Arbeiten beendet werden

Verlaumluft die Kooperation reibungslosOb eine Kooperation erfolgreich ist haumlngt vor allemdavon ab ob sie reibungslos funktioniert Die Zielekoumlnnen noch so verlockend und Maszlignahmen noch sozweckmaumlszligig sein wenn die handelnden Personennicht koumlnnen oder wollen Daher sollte zwischen denPartnern eine Checkliste verabredet werden anhandderer sowohl die Geschaumlftsleitungen als auch die Mit -arbeiter in regelmaumlszligigen Abstaumlnden den Verlauf derKooperation beschreiben Konsequenzen Bei Proble -men oder Konflikten sollten beide Partner ggf ge -

mein sam uumlber Veraumlnderungen in der Ausgestaltungdes Kooperationsprozesses entscheiden sowie even-tuelle Missverstaumlndnisse zwischen den Partnern aus-raumlumen

Verlaumluft die Kooperation reibungslosGeschaumlftsleitungen und Mitarbeiter sollten in regelmaumlszligigenAbstaumlnden folgende Fragen beantworten

3 Verlaumluft die Kooperation harmonisch

3 Sind die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden

3 Sind die Partner bereit sich aneinander anzupassen

3 Funktioniert die Kommunikation zwischen den Partnern

3 Funktioniert der Informationsaustausch reibungslos

3 Erfuumlllen die Aufsichtsgremien ihre Aufgaben

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht (Beurteilung durch das Management)

3 Hat die Kooperation Fortschritte gemacht(Beurteilung durch die Mitarbeiter)

Quelle Ingrid Schubert Kooperationsprojekte erfolgreich durchfuumlhren RKW

Anpassungen vornehmenWenn Kontrollen ergeben dass eine Kooperation diegesteckten und vereinbarten Ziele (noch) nichterreicht hat oder es im Kooperations-Ablauf bdquohaktldquomuss uumlber Nachbesserungen nachgedacht werdenWer wissen will um welche Maszlignahmen es sich han-delt und wie Veraumlnderungen aussehen koumlnntensollte sich dabei zunaumlchst an den vorgegebenen undvereinbarten Maszlignahmen orientieren Voraus setzungdafuumlr ist allerdings die Gewissheit dass diese Anpas -sungs-Maszlignahmen tatsaumlchlich Fruumlchte tragen wer-den Manches Mal ist es zwar schmerzlich aber bes-ser eine nachweislich und nachhaltig erfolglose oderschwierige Kooperation zu beenden

Konflikte ansprechen

Auch in Unternehmens-Kooperationen gibt esUnzufriedenheiten und nachlassendes Engagementdie darauf hindeuten koumlnnen dass ein Partner diebdquoScheidungldquo wuumlnscht Fuumlr einen moumlglichen Bruch derKooperation gibt es eine Reihe von Warnsignalen

Reaktionen im eigenen Unternehmen

3 Das Verhalten im Unternehmen ist zunehmendauf eigene Vorteile gerichtet

3 Verabredete Maszlignahmen und Spielregeln wer-den nicht eingehalten

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

23

Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

24

Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

25

10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 22: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

Kooperationspartner 22

3 Unzufriedenheit wird offen geaumluszligert

3 Es wird offen an der Kooperation vorbei operiert

Reaktionen im Partner-Unternehmen

3 Beschwerden sind haumlufiger weniger nachvoll-ziehbar als bisher

3 Man sucht offen nach anderen Partnern

Reaktionen aus der Umwelt

3 Der Markt bricht ein

3 Das bdquoAnsehenldquo der Kooperation schwindet

Sollten sie diese Signale erkennen sollten Sie soschnell wie moumlglich ein klaumlrendes Gespraumlch mitIhrem Partner fuumlhren Wenn der Kooperations-Manager diese Signale wahrnimmt sollte er umge-hend seine Geschaumlftsleitung informieren

Auf Unstimmigkeiten reagieren (Sanktionen)Wie soll man reagieren wenn man mit der Koope ra -tion unzufrieden ist womoumlglich deutliche Anzeichendafuumlr wahrnimmt dass das Engagement des Partnersschwindet Informationen kommen nicht mehr anverabredete Termine werden nicht eingehalten diegesteckten Ziele werden nicht erreicht Nicht immersind die bdquoVersaumlumnisseldquo auf der anderen Seite abereindeutig auszumachen Oft laumluft die Zusammen ar -beit einfach nicht bdquorundldquo die Stimmung ist schlechtman erlaubt sich Nachlaumlssigkeiten Hier sollte maneher mit bdquoFingerspitzengefuumlhlldquo vorgehen Anstellevon denkbaren Sanktionen sollten die Partner Un -stimmigkeiten oder Unzufriedenheiten offen anspre-chen und ndash anhand des gemeinsam festgelegtenKriterienkatalogs fuumlr die Erfolgskontrolle - herausar-beiten welcher Partner sich warum nicht mehr wohl-fuumlhlt Erst dann wenn ein klaumlrendes Gespraumlch nichtweiter hilft sollte der Partner offiziell und schritt-weise auf Versaumlumnisse aufmerksam gemacht wer-den

3 Unmissverstaumlndliche Hinweise auf Geschaumlfts -leitungsebene

3 Ermahnung

3 Gespraumlchsangebot zum Ausraumlumen derUnstimmigkeiten

3 Aufzeigen des vom Partner erwuumlnschtenVerhaltens

3 Darlegung der eigenen moumlglichen Konse quenzen

3 Abbruch

Nicht vergessen Bereits in der Planung sind Vor -kehrun gen dafuumlr zu treffen eventuelle Konflikt situa -tionen zu bewaumlltigen Wer soll zustaumlndig sein

3 Geschaumlftsleitung

3 Kooperations-Manager

3 Andere leitende Mitarbeiter

Der Abbruch einer Kooperation bdquoin vollem Laufldquo scha-det allen Beteiligten Das bedeutetEinigungsversuche sind in jedem Fall vorzuziehen

Aktionsplaumlne nutzenUm die neuen und ungewohnten Arbeitsablaumlufe fest-zuschreiben einzuhalten (und nicht zuletzt um Kon -flikte mit dem Kooperations-Partner zu vermeiden)empfiehlt sich die Verwendung von Formularen dieunbedingt auch in die Projekt-Dokumentation einge-hen muumlssen Diese Formulare koumlnnen enthalten

3 Meilensteinplaumlne

3 Arbeitspakete

3 Aktionsprotokolle

Spielregeln beachtenBei Kooperationen ist es besonders wichtig darauf zuachten wie die gemeinsame Arbeit ablaumluft UmMissverstaumlndnisse Unstimmigkeiten Verletzungenoder gar gravierende Stoumlrungen zu vermeiden soll-ten Partner Kooperations-Spielregeln beachtenVertrauen schaffen und nicht zuletzt fuumlr eine effek-tive Kommunikation und Information sorgen

Spielregeln3 Absprachen einhalten (auch ohne schriftliche Fixierung)

3 Loyal sein

3 Versprechen halten

3 Zuverlaumlssig sein

3 Puumlnktlich sein

3 Geforderte Qualitaumlt leisten

3 Fuumlr den Partner mitdenken (Korrektur von Fehlern bevor der Kunde sie bemerkt)

Vertrauen schaffenVoraussetzung fuumlr ein verletzungs- und enttaumlu-schungsfreies Miteinander und jede erfolgreicheZusammenarbeit ist ein gutes Betriebsklima Dies istbei Kooperationen besonders wichtig da hier Men -schen bdquoan einem Strick ziehenldquo sollen die zu unter-schiedlichen Mannschaften gehoumlren und daher ganzeigene Interessen haben koumlnnten Unerlaumlsslich istdaher gegenseitiges Vertrauen Wichtig ist dieses

23

Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

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Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

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10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

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Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

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Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

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Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 23: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

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Vertrauen durch besondere Maszlignahmen und Ver -haltensweisen zu foumlrdern

Vertrauen schaffen3 Ansprechbar sein

3 Diskret sein

3 Ehrlich sein

3 Ein offenes Ohr haben

3 Zuhoumlren koumlnnen

3 Fehler eingestehen

3 Fuumlr Fehler entschuldigen

3 Offen seine Meinung sagen

3 Sich stimmig und vorhersagbar verhalten

3 Verletzungen vermeiden

Fuumlr effektive Kommunikation sorgenZu einer effektiven Kommunikation solltenbestimmte Voraussetzungen erfuumlllt sein

3 regelmaumlszligige gegenseitige Information

3 verbindliche Listen zustaumlndiger Ansprechpartnerfuumlr bestimmte Fragen

3 regelmaumlszligige Treffen die mit Angabe der Be tei lig -ten und Tagesordnungen festzulegen sind

3 Abstimmung der elektronischen Medien zwi-schen den Partnern

3 Begleitung des gesamten Kooperations -vorhabens durch eine Projektdokumentation

3 einen staumlndigen bdquoProtokollfuumlhrerldquo

Haumlufige Gelegenheiten zur Kommunikation undInformation sind aber noch nicht alles Zu einer effek-tiven Kommunikation und Information gehoumlrt aucheine bdquoGespraumlchs-Kulturldquo Dazu zaumlhlen beispielsweise

3 Eine ergebnisorientierte Gespraumlchsfuumlhrung(keine wiederholten Diskussionen ohne Resultat)

3 Eine Gespraumlchsfuumlhrung die jeden zu Wortkommen laumlsst

3 Aktives Zuhoumlren

3 Moderation von Arbeitsgruppen

3 Umgang mit Kommunikationsstoumlrungen undKonflikten

3 Wenn noumltig sollten hier vor ArbeitsbeginnSchulungen durchgefuumlhrt werden

24

Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

25

10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

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Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

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Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 24: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

24

Kooperations-Grundsaumltze

Checklisten und Uumlbersichten

Ich kann mit jedem Partner kooperieren Solange er tut was ich sageldquo Eine Zusammenarbeit nach diesemMotto kann nicht funktionieren Jede Kooperation hat einige wichtige Grundsaumltze die vor allem die aus-gewogene Balance zwischen den Partnern widerspiegeln Eine funktionierende Zusammenarbeit verlangtvon jedem Partner nicht nur dass er sich an diese Grundsaumltze haumllt Sie muumlssen ihm vielmehr bdquoin Fleischund Blut uumlbergehenldquo und sein Verhalten im Kooperations-Arbeitsalltag bestimmen

3 Jeder Partner muss von einer Kooperation profitieren koumlnnen (die beruumlhmte Gewinner-Gewinner-Situation)

Nur so ist von jedem Partner das gleiche Engagement zu erwarten

3 Das Kooperations-Ziel muss praumlzise formuliert sein Eine ungefaumlhre Verabredung auf vage Kooperations-

Ziele fuumlhrt mit sehr groszliger Wahrscheinlichkeit zu Unzufriedenheit und selten zum Erfolg

3 Erwartungen und Zielvorstellungen der Partner muumlssen vor Beginn der praktischen Zusammenarbeit auf

einen Nenner gebracht werden Auch wenn jeder Partner fuumlr sich eine eigene klare Zielvorstellung haben

sollte so muss doch verhindert werden dass man aneinander vorbei arbeitet

3 Die einzelnen Kooperations-Maszlignahmen Termine Kosten usw muumlssen eindeutig festgelegt sein Nur so

wird die gemeinschaftliche Arbeit fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbar ihr Erfolg messbar und

Kurskorrekturen moumlglich

3 Die Aufgaben und Kompetenzen muumlssen klar verteilt werden Nur so kann die Zusammenarbeit tatsaumlchlich

arbeitsteilig Hand in Hand erledigt werden Dazu kommt Konflikte um Zustaumlndigkeiten Missverstaumlndnisse

Doppelarbeiten oder liegen bleibende Arbeiten werden auf diese Weise vermieden

3 Die Kosten- und Ergebnisverteilung muss vorher festgelegt werden Jeder Partner muss angemessen vom

Erfolg der Kooperation profitieren

3 Jeder Partner muss die gleichen Rechte und Pflichten haben Nur so kann zB vermieden werden dass ein

Partner vom anderen abhaumlngig ist oder die Partner innerhalb der Kooperation zu Konkurrenten werden

3 Jeder Partner muss kompromissbereit sein Keiner darf versuchen den anderen zu bdquouumlberfahrenldquo

3 Jeder Partner muss sich gleichermaszligen fuumlr die Kooperation engagieren also Personalkapazitaumlt und Zeit zur

Verfuumlgung stellen

3 Die Mitarbeiter jedes Partner-Unternehmens muumlssen die Kooperations-Ziele und -maszlignahmen kennen

akzeptieren und mittragen

Quelle BMWi

25

10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

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Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

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10 typische Probleme bei Kooperationen

Zu Spannungen oder gar zum Bruch der Kooperation ndash und damit auch zur Gefaumlhrdung derUnternehmensexistenz ndash koumlnnen folgende Faktoren fuumlhren

Quelle BMWi

3 Die beteiligten Personen harmonieren nicht miteinander es laumlsst sich keine richtige Vertrauensbasis

schaffen

3 Die Partner haben Verstaumlndigungsschwierigkeiten Sprachprobleme kommuni zieren aneinander vorbei

schaffen Missverstaumlndnisse und sind nicht imstande sie aufzuklaumlren

3 Die Interessenslagen stimmen nicht uumlberein Jeder Partner erwartet etwas anderes von der Kooperation

3 Die Vereinbarungen uumlber die Aufteilung der Arbeiten Termine Kosten (ggf nicht schriftlichvertraglich

festgehalten) sind unklar

3 Die Verhaumlltnisse sind zu unterschiedlich Firmengroumlszlige (starke Abhaumlngigkeit eines bdquoZwergesldquo von einem

bdquoRiesenldquo) Firmenstruktur Firmenphilosophie Mentalitaumlt Entfernung

3 Die Einsatzbereitschaft einer Partei ist mangelhaft buumlrokratisches Denken Angst vor Neuem Langsamkeit

in der Entscheidung Nichterkennen der Chancen un systematisches Vorgehen

3 Das Nutzen-Aufwand-Verhaumlltnis verschiebt sich im Projektverlauf zu Ungunsten eines Partners

3 Die Partner haben keine Zeit und kein Personal fuumlr Kooperationsmanagement

3 Die Kommunikation und Leistungen der Partner sind mangelhaft

3 Der Partner macht sich mit erworbenem neuen Know-how selbstaumlndig

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

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Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 26: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

Checklisten und Uumlbersichten26

Folgende Betriebe (im Weiteren Partner genannt) gruumlnden eine Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung einer

Kooperation (strategischen Allianz)

Fa vertreten durch FrauHerrn

Fa vertreten durch FrauHerrn

Diese Grundsatzvereinbarung ist bis zum Abschluss eines ordentlichen Kooperationsvertrages bzw bis zur

Beendi gung der Arbeitsgemeinschaft als Geschaumlftsordnung anzusehen endet jedoch unbeschadet dessen

am soweit die Partner nicht 30 Tage vor diesem Termin in einer Vollversammlung ein -

stimmig eine Verlaumlngerung beschlieszligen Diese Grundsatzvereinbarung wird von den Partnern ab Zeichnungs -

datum (Unterschrift) als verbindlich anerkannt

Unter den Gruumlndungsmitgliedern besteht Uumlbereinstimmung dahingehend dass die kooperative Zusammenarbeit

die wettbewerbsrelevante Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen als selbstaumlndige Unternehmen nicht beein-

flusst und nicht einengt Die in der Arbeitsgemeinschaft getroffenen Vereinbarungen und gewonnenen

Mitglieder informationen duumlrfen Dritten ohne ausdruumlckliche Zustimmung der Partnerbetriebe nicht zugaumlnglich

gemacht werden

Zielsetzungen und Aufgabenverteilung der Arbeitsgemeinschaft

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich das Ziel und damit die Leistungsfaumlhigkeit der Beteiligten gegenuumlber groszligbe-

trieblichen Unternehmensformen herauszustellen und zu foumlrdern und dadurch die Wettbewerbsbedingungen

zu verbessern

Die erforderlichen Aufgaben (Zeitraum bis ) werden wie folgt verteilt

(Hinweis Die Aufgaben koumlnnen auch gemeinschaftlich uumlbernommen werden)

Den Grad der Beziehungen der Partner zu der Gemeinschaft regelt der Grundsatz dass jeder Partner sich bereit

erklaumlrt an der schnellen Durchsetzung der noch im Einzelnen zu praumlzisierenden Ziele mitzuarbeiten sich inten-

siv mit den Problemen und Aufgaben der Gemeinschaft beschaumlftigt die zeitlich einwandfreie Erledigung von

Gemeinschaftsaufgaben vornimmt und die fuumlr die Gemeinschaftsvorhaben bestimmten Kostenaufwendungen

uumlbernimmt Fuumlr die Kostenbeteiligung gilt der Grundsatz dass alle Partner an den Kosten der Kooperation gleich-

maumlszligig beteiligt werden Mit Wirksamwerden der Maszlignahmen nach auszligen verpflichtet sich jeder Partner die

Interessen der Gemeinschaft aktiv zu vertreten

Beziehungen der Partner

Handlungsfreiheit der beteiligten Firmen und Geheimhaltungspflicht

Muster fuumlr eine Absichtserklaumlrung interessierterUnternehmen

27

Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

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Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Page 27: Gemeinsam stärker: Kooperationen · „horizontale Kooperation“ dient dem Zweck, die ... 3 Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren ... die fachspezifische Informationen und

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Es besteht Uumlbereinstimmung darin dass es jeder Firma freigestellt ist bis zur Vorlage des Kooperations- bzw des

Gesellschaftsvertrages aus dem Kreis dieser Arbeitsgemeinschaft jederzeit auszuscheiden Ein Eintritt neuer Mit -

glieder ist bis zur Beendigung der Arbeitsgemeinschaft nur moumlglich wenn alle Gruumlndungsfirmen der Ge mein -

schaft den Eintritt befuumlrworten Kommt ein Mitglied seinen unten genannten Verpflichtungen nicht nach und ist

davon auszugehen dass dies auch auf absehbare Zeit nicht der Fall ist oder verstoumlszligt ein Mitglied eindeutig gegen

die Interessen der Arbeitsgemeinschaft so koumlnnen die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft die betroffenen

Firmen mit einfacher Mehrheit ausschlieszligen Bei dieser Abstimmung hat die betroffene Firma kein Stimmrecht

Durch ihre Unterschrift erklaumlren sich die Partner mit dieser Grundsatzvereinbarung einverstanden

Ort Datum

Unterschriften

AustrittEintrittAusschluss

Einverstaumlndniserklaumlrung

Quelle Kooperation Ein Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfaumlhigkeit des Handwerks

Leitfaden zur Unterstuumltzung interessierter Handwerksunternehmen

Schriftenreihe des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Heft 56

Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

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Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

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Checklisten und Uumlbersichten28

Legen Sie Ihre Kooperations-Maszlignahmen fest

Legen Sie fest mit welchen Maszlignahmen Sie Ihre Ziele erreichen wollen Ermitteln Sie welche MaszlignahmenIhr Partner-Unternehmen beisteuern will

3 Wie kann ein Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung erzielt werden

3 Wie koumlnnen die Beschaffungszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen neue Beschaffungsmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie kann der Informationsstand verbessert werden

3 Wie koumlnnen die Fertigungskosten gesenkt werden

3 Wie koumlnnen die Personalkosten gesenkt werden

3 Wie kann die Produktivitaumlt gesteigert werden (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Wie koumlnnen Know-how- und Technologieposition gehalten oder vergroumlszligert werden

3 Wie koumlnnen vorhandene Kapazitaumlten ausgelastet werden

3 Wie koumlnnen fehlende Kapazitaumlten ausgeglichen werden

3 Wie kann die Qualitaumlt (von Prozessen Produkten Leistungen) verbessert werden

3 Wie kann das Angebots-Spektrum erweitert werden

3 Wie koumlnnen Produktionszeiten verringert werden

3 Wie koumlnnen guumlnstigere Preise kalkuliert werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden

3 Wie koumlnnen neue Absatzmaumlrkte erschlossen werden

3 Wie koumlnnen zusaumltzliche Kunden gewonnen werden

3 Wie koumlnnen Komplett-Auftraumlge uumlbernommen werden

3 Wie kann das Image verbessert werden

3 Wie koumlnnen Kosten bei Marketing Vertrieb Logistik eingespart werden

3 Welche Hilfen gibt es beim Markteintritt

3 Wie kann die Marktposition ausgebaut werden

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Maszlignahmen im eigenen

Unternehmen

Maszlignahmenim Partner-

Unternehmen

29

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

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Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung

Wenn sich alle Kooperationspartner auf eine bestimmte Rechtsform geeinigt sowie ihre gemeinsamenZiele und organisatorischen Rahmenbedingungen erarbeitet haben sollten sie die wichtigsten Rege lun genin einem Kooperationsvertrag fixieren Beachten Sie dabei

3 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit fuumlr die Ausarbeitung

3 Erarbeiten Sie bdquoIhrenldquo Kooperationsvertrag Mustervertraumlge ersetzen keine individuelle Gestaltung

3 Lassen Sie Ihren Kooperationsvertrag in jedem Fall durch einen Spezialisten im Gesellschaftsrechtuumlberpruumlfen oder binden Sie ihn von Anfang an in die Vertragsgestaltung ein

Wichtige Punkte einer Kooperationsvereinbarung sind

Welche Erwartungen haben die Kooperationspartner Hier kann noch einmal uumlberpruumlft werden ob ein gemein -sames Ziel verfolgt wird und wie es erreicht werden soll Ziel und Zweck der Kooperation sollten so praumlzise wiemoumlglich formuliert werden

Der gesamte Prozess der Leistungserbringung ndash einschlieszliglich der Schnittstellen zu Dritten ndash von der AkquiseAngebotsabgabe Auftragsbestaumltigung und -abwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sind hier zu beruumlcksichti-gen Die unterschiedliche Ausgestaltung der Schnittstellen zu Dritten bedeutet auch dass die Vertrags beziehun -gen unterschiedlich geregelt werden koumlnnen Zu klaumlren ist beispielsweise wer Dritten gegenuumlber als Auftrag neh -mer bzw Auftraggeber auftreten soll Dies fuumlhrt zu unterschiedlichen Einflussnahmemoumlglichkeiten der Koo pera -tions gesellschaft gegenuumlber einzelnen Kooperationspartnern Ein Beispiel wird unter Punkt 14 bdquoAusschluss einesGesellschafters aus wichtigem Grundldquo dargestellt

Ist die Kooperation von vornherein nur befristet angelegt muumlssen Sie dies im Vertrag einfuumlgen

Bei Kapitalgesellschaften ergibt sich die Houmlhe der Kapitaleinlage aus dem Gesetz Alle anderen Gesellschaftenlegen ihre Kapitaleinlage individuell fest Daruumlber hinaus koumlnnen regelmaumlszligige Beitraumlge zur Deckung laufenderAusgaben vereinbart werden Auf diese Weise erspart man sich den umstaumlndlichen Prozess bei jeder Anschaffungbzw Auslage von den einzelnen Gesellschaftern die anteiligen Rechnungsbetraumlge einfordern zu muumlssen

Die Rechte und Pflichten der Kooperationspartner sind in den einzelnen Gesetzen mehr oder weniger ausfuumlhrlichgeregelt Diese betreffen vor allen Dingen die Informations- und Kontrollrechte der Gesellschafter die Gesell -schafter versammlung und Beschlussfassung

Zu den Pflichten gehoumlrt des Weiteren die regelmaumlszligige Leistung eines Beitrags die Angebotsabgabe die Teilnahmean (regelmaumlszligigen) Besprechungen der Kooperationspartner die Termintreue und die mit den anderen Partnernabgestimmte Erledigung der Arbeiten das Einhalten vereinbarter Qualitaumltsstandards und eine transparenteKalkulation fuumlr alle Partner

Rechte und Pflichten der Kooperationspartner

Kapitaleinlage und Beitragsregelung

Beginn Dauer und Kuumlndigung

Rechtsbeziehung zwischen Kooperation Partnern und Dritten

Zweck der Kooperation

Name und Sitz der Kooperation

Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

31

Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

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Checklisten und Uumlbersichten30

Zu den Rechten gehoumlren die Auftragsvergabe die Leistungen der Kooperationszentrale und die Befugnisse zurGeschaumlftsfuumlhrung Inwieweit tatsaumlchlich ein Recht auf einen bestimmten Auftrag besteht oder in bestimmtenFaumlllen auch Dritte bevorzugt werden koumlnnen sollte uumlberlegt und geregelt werden Dies kann dann der Fall seinwenn ein Partner zu teuer anbietet und dadurch der Gesamtauftrag gefaumlhrdet sein koumlnnte oder der Auftraggebereinzelne Gewerke des Angebotes ausklammert und anderweitig vergibt

Auch ist zu klaumlren welchen Stellenwert ein Kooperationsauftrag gegenuumlber dem Auftrag eines einzelnen Partnersbesitzt Haben Kooperationsauftraumlge grundsaumltzlich houmlhere Prioritaumlt

Klaumlren Sie wer die Geschaumlftsfuumlhrung uumlbernimmt und welche Befugnisse er uumlbertragen bekommt Diese Personensind dann auch die Ansprechpartner gegenuumlber Kunden Lieferanten Banken und anderen Die Befugnisse koumln-nen sich dann auch auf das gemeinschaftliche Konto mit entsprechender Regelung der Verfuumlgungsrechte bezie-hen Gegebenenfalls sind gesonderte Geschaumlftsfuumlhrervertraumlge abzuschlieszligen

Eine Festlegung kann lauten bdquoGeschaumlftsjahr ist das Kalenderjahr Die Gesellschaft hat unter Beachtung der steuerli-chen Vorschriften Buumlcher zu fuumlhren und jaumlhrliche Abschluumlsse zu erstellenldquo Zudem kann vereinbart werden dassfuumlr jeden Gesellschafter ein bewegliches Kapitalkonto gefuumlhrt wird uumlber das laufende Entnahmen und Einlagensowie Gewinn- und Verlustanteile gebucht werden

Grundlage fuumlr die Ermittlung von Gewinn- und Verlustbeteiligung ist die Aufstellung der Handels- oder Steuer -bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Eine Verteilung erfolgt entsprechend der Beteiligung am Gesell -schaftsvermoumlgen Uumlber die Entnahme beschlieszligt die Gesellschafterversammlung Die Ergebnisregelung in derKooperation bedeutet aber auch zu klaumlren wo das Ergebnis entstehen wird Rechnet der Auftraggeber mit derKooperation oder direkt mit den angeschlossenen Kooperationspartnern ab In welcher Houmlhe erhaumllt die Koo pe -ration einen Anteil an der Auftragssumme und wie wird dieser verrechnet Wenn die Auftraumlge von den Partnernakquiriert werden erhalten diese dann einen Bonus vom Auftragswert

Hier kann festgelegt werden dass beispielsweise fuumlr die Uumlbernahme von Auftraumlgen in jedem Fall Auftrags -erfuumlllungs- oder Gewaumlhrleistungsbuumlrgschaften zu stellen sind

Eine Kooperation basiert auf einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit Vertrauen musssich entwickeln koumlnnen es muss allerdings auch von Anfang an eine Basis an klaren Vereinbarungen und gemein-samen Spielregeln bestehen Diese betreffen vor allen Dingen das Wettbewerbsverbot Abwerbungsregelungenvon Kunden und Mitarbeitern sowie den vertraulichen Umgang mit Informationen und Unterlagen der Koope ra -tion und der Partnerbetriebe

Wettbewerbsverbot

Haftung und Gewaumlhrleistung

Ergebnisregelung

Rechnungslegung und Geschaumlftsjahr

Geschaumlftsfuumlhrung

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Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

33

Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

3 Inwiefern weicht die Kooperation von den vereinbarten Zielen ab

Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

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Quelle Kooperationen im Handwerk ndash Rechtsformen im Uumlberblick Handwerkskammer Duumlsseldorf

Aus den Pflichten der Partner zur termintreuen und einwandfreien Erledigung der Arbeiten ergibt sich die Fragewie bei Maumlngeln zu verfahren ist Sollen diese Partner dann mit Sanktionen belegt werden Problematisch wird eswenn schlechte Leistungen eines Partnerbetriebes zu Problemen fuumlhren die dann den gesamten Kooperations -auftrag gefaumlhrden Auch auf das Ausweichen auf Betriebe auszligerhalb der Kooperation sollte eingegangen werden

Im Kooperationsvertrag sollten Sie Kuumlndigungsgruumlnde festlegen Die Gesellschaft hat das Recht einem Gesell -schafter aus wichtigem Grund auch auszligerhalb der vereinbarten Fristen zu kuumlndigen Die Gruumlnde ergeben sich teil-weise aus den Gesetzen der einzelnen Rechtsformen

Entsprechend muss die Beschlussfassung geregelt werden Muumlssen die uumlbrigen Gesellschafter einstimmig dieKuumlndigung aussprechen Auch muumlssen die Kooperationspartner festlegen wie bei einer fristlosen Kuumlndigungnoch laufende Auftraumlge mit diesem Gesellschafter abgewickelt werden

Das weitere Vorgehen haumlngt auch von der rechtlichen Konstruktion der Kooperation ab Ist die Kooperation selbstAuftragnehmer oder sind die einzelnen Kooperationspartner Auftragnehmer In letzterem Fall kann derKooperationspartner nicht aus diesen noch laufenden Projekten ausgeschlossen werden

Es sind Regelungen zu treffen fuumlr den Fall dass ein Kooperationspartner aus der Kooperation ausscheidet Diesbetrifft auch die Regelungen zur Kuumlndigungsfrist und die Abfindung sowie ihrer Zahlungsweise Bei Tod ist zuregeln ob eine Fortfuumlhrung mit den Erben erfolgt oder das betreffende Unternehmen aus der Kooperation aus-scheidet Bei Ausscheiden eines Kooperationspartners ist eine Auseinandersetzungsbilanz zu erstellen aus dersich die Abfindung des ausscheidenden Gesellschafters ergibt

Die Kooperation sollte Regelungen treffen damit interne Auseinandersetzungen nicht direkt gerichtlich ausgetra-gen werden Eine Loumlsungsmoumlglichkeit hierfuumlr ist die Benennung eines Schiedsgerichts

Sanktionen

Gerichtsstand

Ort Datum Namen und Unterschriften der Kooperationspartner

Schlussbestimmungen

Konfliktregelung

Ausscheiden eines Gesellschafters und Aufloumlsungsregelung

Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund

Checklisten und Uumlbersichten32

Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

Quelle BMWi

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Fragen an Ihren Kooperations-Partner

Klaumlren Sie mit Ihrem Kooperations-Partner die folgenden Fragen

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Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

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Welche Ziele moumlchten Sie mit einer Kooperation erreichen

Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Unternehmen durch eine Kooperation erreichen und welche Ziele willIhr Kooperationspartner erreichen Stimmen die Ziele uumlberein

3 Preisnachlass durch Einkaufsbuumlndelung

3 Verringerung der Beschaffungszeiten

3 Erschlieszligung neuer Beschaffungsmaumlrkte

3 Verbesserung des Informationsstandes

3 Senkung der Fertigungskosten

3 Senkung der Personalkosten

3 Steigerung der Produktivitaumlt (z B groumlszligere Stuumlckzahlen)

3 Erhalt und Zugewinn von Know-howund

3 Technologieposition

3 Auslastung vorhandener Kapazitaumlten

3 Ausgleich fehlender Kapazitaumlten

3 Verbesserung der Qualitaumlt

3 Erweiterung des Angebots-Spektrums

3 Verringerung von Produktionszeiten

3 Kalkulation guumlnstigerer Preise

3 Angebot zusaumltzlicher Produkte und Dienstleistungen

3 Erschlieszligung neuer Absatzmaumlrkte

3 Gewinn zusaumltzlicher Kunden

3 Moumlglichkeit der Uumlbernahme von Komplett-Auftraumlgen

3 Imagegewinn

3 Kosteneinsparung bei Marketing Vertrieb Logistik

3 Hilfe beim Markteintritt

3 Ausbau der Marktposition

Absatz

ProduktionVerwaltung

Beschaffung

Ziele fuumlr eigenes

Unternehmen

Ziele fuumlrPartner-

Unternehmen

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Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

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Fragen an Ihren Kooperations-Partner

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Aus welchen Gruumlnden

Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Ziele zu erreichen

3 Inwiefern weichen die Zielsetzungen voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Inwiefern weichen die Erfolgskriterien voneinander ab

Aus welchen Gruumlnden

3 Welches (neue) gemeinsame Ziel kann vereinbart werden

Checklisten und Uumlbersichten34

3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

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3 Welche (neuen) gemeinsamen Erfolgskriterien koumlnnen vereinbart werden

3 Welche Probleme gibt es im Kooperations-Ablauf (Kommunikation Information Motivation usw)

Aus welchen Gruumlnden

3 Welche (neuen veraumlnderten) Maszlignahmen muumlssen ergriffen werden um diese Probleme zu loumlsen

3 Welche Verbesserungsmoumlglichkeiten gibt es fuumlr die Dokumentation der Kooperation

3 Welche Schwachstellen muumlssen zuerst beseitigt werden

Quelle BMWi

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

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Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft undTechnologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder vonParteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbungverwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions -staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oderWerbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung Unabhaumlngig da vonwann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zugegangen ist darf sie auch ohnezeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierungzu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte