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2018 Geschäftsbericht Generali Versicherung AG

Generali Versicherung AG...2 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2018 Kennzahlen GENERALI VERSICHERUNG AG zum 31. Dezember 2018 Angaben in Mio. EUR 2018 2017 2016 Verrechnete

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  • 2018GeschäftsberichtGenerali Versicherung AG

  • 2 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2018

    Kennzahlen

    GENERALI VERSICHERUNG AG

    zum 31. Dezember 2018

    Angaben in Mio. EUR 2018 2017 2016

    Verrechnete Prämien brutto 2.414,5 2.335,0 2.285,6

    Verrechnete Prämien netto 2.328,5 1.987,3 1.695,8

    Versicherungstechnische Rückstellungen brutto 8.751,9 8.678,9 8.544,8

    Versicherungstechnische Rückstellungen netto 8.538,1 8.493,2 7.629,2

    Kapitalanlagen (ohne Depotforderungen) 10.439,6 10.494,4 8.969,1

    Eigenkapital 1.421,9 1.412,8 799,5

  • Inhalt – Generali Versicherung AG | 3

    Hinweis: Zur Erleichterung der Lesbarkeit wurde auf geschlechtsspezifische Diffe-renzierungen verzichtet. In sämtlichen Texten sind immer Frauen und Männer, ohne jegliche Diskriminierung, gleichwertig gemeint.

    Inhalt 4 Lagebericht4 Gesamtüberblick 7 Erfolgswirksame finanzielle Leistungsindikatoren14 Bilanzbezogene finanzielle Leistungsindikatoren15 Forschung und Entwicklung16 Zweigniederlassung16 Risikoberichterstattung21 Personal 21 Funktionsauslagerung 21 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 23 Ausblick

    26 Bilanz

    28 Gewinn- und Verlustrechnung

    32 Anhang

    32 I. Grundsätze der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden38 II. Erläuterungen zu Posten der Bilanz46 III. Erläuterungen zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung52 IV. Angaben über rechtliche Verhältnisse54 V. Angaben über personelle Verhältnisse57 Beilagen zum Anhang

    83 Bestätigungsvermerke

    90 Bericht des Aufsichtsrates

  • 4 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2018

    Lagebericht

    GESAMTÜBERBLICK

    Die Generali Versicherung AG ist einer der führenden Ver-sicherer in Österreich. Sie versteht sich als Risikomanager und Partner fürs Leben und richtet ihren Fokus auf innovative Produkte und Services. Hochwertige Produkte und effizien-ter Technik-Support bilden den Grundstein für die optimale Abdeckung der Kundenbedürfnisse. Bei allen Lösungen geht es stets um die Kundennähe und einen konkreten Nutzen. Mit engagierten Mitarbeitern sowie einem der dichtesten Ver-triebsnetze der österreichischen Versicherungsbranche bietet die Generali Versicherung AG ihren Kunden einen Mehrwert im Alltag.

    Generali Österreich

    Die Generali Versicherung AG ist Teil der Generali Öster-reich, der drittgrößten Versicherungsgruppe des Landes. Die Generali Österreich umfasst drei Versicherungsunternehmen: die Generali Versicherung AG, die BAWAG P.S.K. Versicherung AG und die Europäische Reiseversicherung Aktiengesellschaft. Diese Gesellschaften bieten ein komplettes Spektrum an Ver-sicherungs- und Vorsorgeprodukten, die durch umfassende Assistance-Dienstleistungen ergänzt werden. Generali Öster-reich ist zu 50 % an der BONUS Pensionskassen Aktiengesell-schaft und damit an der BONUS Vorsorgekasse AG beteiligt. Gemeinsam mit der 3 Banken Gruppe ist sie Gesellschafter der Fondsgesellschaft 3 Banken-Generali Investment-Gesell-schaft m.b.H.

    Die Generali Versicherung AG ist Marktführer in wesentlichen Teilen des Privatgeschäfts, zum Beispiel in der Kfz- und Schadenversicherung. Am österreichischen Reiseversiche-rungsmarkt ist die Europäische Reiseversicherung Aktien-gesellschaft Marktführer.

    Generali Group

    Österreich zählt zu den wichtigsten Märkten der Generali Group, einer unabhängigen italienischen Versicherungs- und Asset-Management-Gruppe mit einer starken internationalen Präsenz. Sie wurde 1831 gegründet, gehört weltweit zu den führenden Versicherungsgruppen und ist in über 50 Ländern mit einem Prämienaufkommen von mehr als 68 Mrd. EUR im Jahr 2017 vertreten. Mit weltweit über 71.000 Mitarbeitern sowie 57 Millionen Kunden nimmt die Generali Group eine führende Position auf den westeuropäischen Märkten ein. Sie ist einer der wesentlichsten Marktteilnehmer in Zentral- und Osteuropa und gewinnt in Asien zunehmend an Bedeutung.

    Generali Österreich, als wichtiger Teil der Generali-Region „Österreich, Zentral- und Osteuropa und Russland“, nimmt die Chancen für grenzüberschreitende Entwicklungen zum Vorteil ihrer Kunden wahr und trägt wesentlich dazu bei, die Ziele der Generali Group zu erreichen. Das Regional Office Österreich, Zentral- und Osteuropa und Russland mit operativem Sitz in Prag, Tschechien, ist für zwölf Länder zuständig.

    Generali Versicherung AG

    Die Generali Versicherung AG setzt ihren erfolgreichen Weg durch konsequente Verfolgung der strategischen Ziele und ertragsorientierte Geschäfts- und risikobewusste Zeichnungs-politik fort. Die verrechneten Prämien brutto verzeichneten einen Anstieg um 3,4 % auf 2.414,5 Mio. EUR. In der Schaden- und Unfallversicherung wurden die verrechneten Prämien um 3,8 % auf 1.493,6 Mio. EUR gesteigert. Das herausragende Prämienwachstum in der Krankenversicherung aus dem Vor-jahr wurde mit einem erneuten Anstieg von 5,2 % auf 301,7 Mio. EUR gehalten. Die Lebensversicherung verzeichnete ebenso einen Anstieg um 1,7 %; die verrechneten Prämien beliefen sich auf 619,2 Mio. Mit einem Fokus auf nachhaltiges profitables Wachstum und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in den Pro-zessen erzielte die Generali Versicherung AG erneut ein sehr gutes technisches Ergebnis. Diese positiven Entwicklungen spiegeln sich auch in einer sehr guten Combined Ratio netto (Schaden- und Unfallversicherung) in Höhe von 92,4 % (2017: 91,2 %) wider.

    Innovative Produkte und Services

    Die Generali Versicherung AG fördert Innovationen auf viel-fältige Weise. Die Entwicklung digitaler Services steht ebenso im Fokus wie individuelle Versicherungslösungen und ein brei-tes Dienstleistungsangebot rund um Risikoprävention und Assistance.

    Die Produkt- und Servicepalette der Generali Versicherung AG wird laufend optimiert und ergänzt. In der Lebensversiche-rung lag im Berichtsjahr das Hauptaugenmerk auf fondsori-entierten bzw. -gebundenen Deckungen bzw. der Abdeckung biometrischer Risiken. In der Schaden- und Unfallversiche-rung präsentierte die Generali Versicherung AG im Rahmen einer überarbeiteten modularen Produktstruktur Innovationen für Klein- und Mittelbetriebe im Bereich IT&Cyber mit einem voll automatisierten Schadenpräventionstool. Auch ein neues Wohngebäudeprodukt für Mehrfamilienhäuser wurde 2018 auf den Markt gebracht.

  • Lagebericht – Generali Versicherung AG | 5

    Generali Vitality – Gesund durchs Leben

    Das Gesundheitsprogramm Generali Vitality motiviert zum Erreichen persönlicher Ziele und begleitet Kunden Schritt für Schritt in ein gesünderes Leben. Generali Vitality vereint die Komponenten Gesundheit, Ernährung und Bewegung und hilft mit einer Vielzahl von präventiven Maßnahmen. Für zahlreiche Aktivitäten gibt es lohnende Generali Vitality Vorteile und Ver-günstigungen bei Partnerunternehmen.

    Zufriedene Kunden im Fokus

    In der Generali Versicherung AG haben unmittelbare Kunden-erfahrungen nach konkreten Geschäftsfällen einen wesentli-chen Stellenwert. Das 2016 eingeführte Net Promoter System misst die Kundenzufriedenheit und erlaubt einen breiten Aus-tausch mit den Kunden. Bis Ende 2018 haben mehr als 93.000 Kunden Fragebögen ausgefüllt retourniert, 11.000 Telefonate wurden geführt. Die Kunden haben der Generali Versicherung AG ausgezeichnete Bewertungen bestätigt, die unter anderem die hohe Qualität des angestellten Außendienstes belegen.

    Digitalisierung schafft Vorsprung

    Die Generali Versicherung AG treibt Entwicklungen im Bereich Digitalisierung, künstlicher Intelligenz und Automa-tisierung aktiv voran und will damit das Leben ihrer Kunden nachhaltig verbessern. Sie investiert in neue Ideen und Tech-nologien und stärkt damit ihre Position am Markt. Die Generali Versicherung AG passt sich an das geänderte Kundenverhalten an und vernetzt digitalen Service mit hoch qualifizierter per-sönlicher Beratung.

    Das Generali Kundenportal erleichtert die Kommunikation und stellt den Kunden rasch und einfach Informationen zur Ver-fügung. Die Website generali.at orientiert sich an den Bedürf-nissen der Nutzer und präsentiert sich modern, intuitiv und übersichtlich. Für einfache Produkte wie eine Krankenversi-cherung oder Ablebensvorsorge bietet die Generali Online-Be-rechnungen. Auch auf Youtube, Instagram, Kununu und Xing ist die Generali Versicherung AG aktiv vertreten. Mit Connected Agent positionieren sich Generali Kundenberater als kompe-tente Ansprechpartner über eigene Facebook-Seiten und mit persönlichen professionellen Kundenbetreuer-Websites. Das papierlose Neugeschäft und die Unterschrift am Smartphone/Tablet sind bereits Alltag. Auch mittels Gesichtserkennung können Kunden mittlerweile Anträge unterfertigen. Das Ver-triebscockpit verbindet die Welten von Vertriebssteuerung und Kundenmanagement und bietet Kundenbetreuern, Konzern-agenten und Führungskräften eine effiziente Unterstützung.

    Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung

    Corporate Social Responsibility ist der Generali Group seit Jahren ein wichtiges Anliegen. Im Bereich der nichtfinanziellen

    Indikatoren erfüllt die Generali Versicherung AG eine Vielzahl von Interessen und Erwartungen. Die „Nachhaltigkeitscharta“, die in der gesamten Generali Group implementiert ist, regelt die wesentlichen Punkte zu diesem Thema sowie Verpflich-tungen gegenüber Stakeholdern: Beständige Werte schaf-fen und aktuellen Bedürfnissen entsprechen, ohne künftigen Generationen die Möglichkeit zu nehmen, deren Bedürfnisse zu befriedigen. Es ist die Vision der Generali Versicherung AG, nachhaltig zu wachsen und das Vertrauen in die Marke Generali zu stärken. Die Charta gibt dabei einen Anhaltspunkt und ein besseres Verständnis für die konkreten Verpflichtungen, wel-che die Generali Versicherung AG gegenüber ihren Stakehol-dern hat. Bereits seit dem Jahr 2005 wird der „Sustainability Report“ publiziert, der die Performance der Generali Group in den Bereichen Umwelt und Soziales dokumentiert. Dieser ist seit 2017 Bestandteil des „Annual Integrated Report and Con-solidated Financial Statement“. Der Bericht erfüllt die Global Reporting Initiative (GRI-G4) Standards.

    Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist der Generali Österreich ein wichtiges Anliegen. Durch das Audit „beruf-undfamilie“ ist die Generali Versicherung AG seit 2012 als familienfreundliches Unternehmen offiziell zertifiziert.

    Generali als Sponsor

    Das Sponsoring hochkarätiger Sportveranstaltungen erzielt eine starke Medienaufmerksamkeit. Die Generali Österreich ist Unterstützer des FK Austria Wien. Das Stadion trägt den Namen „Generali Arena“ und ist seit 2018 eine UEFA-Vier-Sterne-Arena, in der Champions-League-Halbfinalspiele stattfinden können. Im Tennis der Herren ist sie Haupt- und Namenssponsor des „Generali Open Kitzbühel“, des größten Sandplatzturniers in Österreich. Über die Grenzen hinaus ist Generali Österreich im Skisport stark vertreten, bei zahlrei-chen Ski-Alpin-Rennen in Europa und Übersee sowie bei den Hahnenkamm-Bewerben in Kitzbühel.

    Wirtschaft und Kapitalmarkt

    Das Wirtschaftswachstum war in Österreich 2018 sehr kräf-tig. Das reale Bruttoinlandsprodukt stieg vorläufigen Zahlen zufolge um 2,7 %. Getragen wurde die Hochkonjunktur von der Industrieproduktion, aber auch Bau- und Dienstleistun-gen lieferten wesentliche Wachstumsimpulse. Im Bereich der Investitionen war bereits eine Abschwächung zu verzeichnen. Auch die Beschäftigungsexpansion verlangsamte sich und damit auch der Rückgang der Arbeitslosigkeit. Für 2019 wird eine allmähliche Abkühlung der Konjunktur in Richtung 2,0 % erwartet. Die Inflation konsolidierte 2018 auf einem Niveau um 2,0 % (nach dem starken Anstieg auf 2,2 % in 2017).

    Die Europäische Zentralbank (EZB) hielt insgesamt an ihrer stark expansiven Geldpolitik fest. Sie reduzierte jedoch das Volumen ihres Ankaufprogramms für Wertpapiere weiter, und zwar ab Januar 2018 auf 30 Mrd. EUR sowie ab Oktober 2018

  • 6 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2018

    auf 15 Mrd. EUR pro Monat. Zum Jahresende stellte die EZB ihre Käufe ein. Sie kündigte allerdings an, den Betrag der fällig werdenden Papiere für einen längeren Zeitraum reinvestieren zu wollen. Der Leitzins wurde unverändert bei 0 % belassen.

    Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone ging von 2,7 % auf 1,6 % zurück. Die US-Wirtschaft hingegen expandierte weiterhin mit Wachstumsraten von bis zu 3 %, sodass die FED 2018 die obere Bandbreite des Leitzinses in vier Teilschritten von 1,5 % auf 2,5 % erhöhte.

    Die Entwicklung an den Finanzmärkten wurde im vergan-genen Jahr maßgeblich von der konjunkturellen Divergenz zwischen den starken USA einerseits und den anderen, wirt-schaftlich schwächeren Regionen in der Welt, insbesondere dem Euroraum, geprägt. Zudem belastete der von den USA ausgehende Handelskonflikt die Märkte. Die Gefahr eines „har-ten Brexit“ und die finanzpolitischen Pläne der italienischen Regierung hinterließen ebenfalls ihre Spuren.

    Der Herbst 2018 ließ das Jahr zu einem sehr schwierigen und herausfordernden werden. Die Weltwirtschaft steuerte auf das Ende des aktuellen Wachstumszyklus zu, was starke Verwerfungen in vielen Asset-Klassen nach sich zog. Staats-anleihen der Euro-Kernländer, insbesondere jene Deutschlands, wurden weiterhin als sicherer Hafen genutzt. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihen fiel von 0,427 % auf

    0,242 %, jene der österreichischen von 0,582 % auf 0,498 %. Für Staatstitel in Italien stieg der Risikoaufschlag jedoch deut-lich; 10-jährige Papiere notierten zum Jahresende bei 2,74 %, 60 Basispunkte über dem Niveau ein Jahr zuvor. Die Risiko-aufschläge bei Unternehmensanleihen und Emerging Markets Bonds haben sich im Laufe des Jahres ebenso ausgeweitet. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries stieg zwischenzeitlich über die 3 %-Marke, korrigierte aber zu Jahresschluss wieder auf 2,684 %.

    An den Aktienmärkten brachen gegen Ende des Jahres die Kurse ein. Der Eurostoxx 50 schloss das Jahr bei minus 12 %, der deutsche Aktienindex (DAX) wie auch der österreichische Austrian Traded Index (ATX) verloren sogar über 18 %. Der britische Aktienmarkt verlor 10 %. Der amerikanische Markt konnte sich etwas besser halten und verzeichnete ein Minus von 4,5 % im S&P 500 (in Euro gerechnet plus 0,4 %). Japan, gemessen am Nikkei 225, ging mit minus 10,4 % (in Euro minus 4 %) aus dem Jahr 2018.

    Nach Einschätzungen des Verbandes der Versicherungs-unternehmen Österreichs (Prognose per September 2018) war die Entwicklung des Versicherungsmarktes in Österreich im Jahr 2018 positiver. Während die Prämienvolumina in der Scha-den- und Unfallversicherung sowie in der Krankenversicherung wuchsen, reduzierten sich die Prämien in der Lebensversiche-rung der Prognose zufolge im Jahresvergleich.

  • Lagebericht – Generali Versicherung AG | 7

    ERFOLGSWIRKSAME FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

    Prämienentwicklung

    Verrechnete Prämien

    Gesamtrechnung

    Angaben in Tsd. EUR 2018 2017 Veränderung

    absolut in %

    Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung 76.891 89.327 -12.435 -13,9

    Haushaltversicherung 130.642 127.224 3.418 2,7

    Sonstige Sachversicherungen 212.752 204.843 7.909 3,9

    Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 295.175 290.514 4.662 1,6

    Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen 299.550 285.108 14.442 5,1

    Unfallversicherung 137.168 131.087 6.081 4,6

    Haftpflichtversicherung 157.473 153.859 3.614 2,3

    Rechtsschutzversicherung 81.719 79.391 2.328 2,9

    See-, Luftfahrt- und Transportversicherung 8.969 8.413 556 6,6

    Sonstige Versicherungen 41.251 40.942 308 0,8

    Indirektes Geschäft 51.967 28.316 23.651 83,5

    Schaden- und Unfallversicherung gesamt 1.493.558 1.439.023 54.535 3,8

    Krankenversicherung gesamt 301.731 286.812 14.918 5,2

    Fondsgebundene Lebensversicherung 163.127 151.728 11.399 7,5

    Konventionelle Lebensversicherung 452.933 455.305 -2.372 -0,5

    Indirektes Geschäft 3.143 2.100 1.043 49,6

    Lebensversicherung gesamt 619.202 609.133 10.070 1,7

    Gesamt 2.414.491 2.334.968 79.522 3,4

    Die Generali Versicherung AG verzeichnete 2018 einen Anstieg der verrechneten Bruttoprämien um 3,4 % auf 2.414,5 Mio. EUR (2017: 2.335,0 Mio. EUR). Aus dem direkten Geschäft stammten davon 2.359,4 Mio. EUR (2017: 2.304,6 Mio. EUR), was einem Anstieg von 2,4 % entspricht. Auf das indirekte Geschäft entfielen in der Schaden- und Unfallversicherung Prämien von 52,0 Mio. EUR (2017: 28,3 Mio. EUR), in der Lebensversicherung von 3,1 Mio. EUR (2017: 2,1 Mio. EUR).

    Das Prämienaufkommen in der Schaden- und Unfallversicherung lag mit 1.493,6 Mio. EUR (2017: 1.439,0 Mio. EUR) um 3,8 % über dem Vorjahresniveau. In der Krankenversicherung gelang der Generali Versicherung AG eine Steigerung um 5,2 % auf 301,7 Mio. EUR (2017: 286,8 Mio. EUR).

    Die Nettoprämien beliefen sich auf 2.328,5 Mio. EUR (2017: 1.987,3 Mio. EUR), woraus sich eine Eigenbehaltsquote von 96,4 % (2017: 85,1 %) ergibt, die sich aus dem Verhältnis der verrechneten Nettoprämien zu den verrechneten Bruttoprämien errechnet.

  • 8 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2018

    Abgegrenzte Prämien

    Gesamtrechnung

    Angaben in Tsd. EUR 2018 2017 Veränderung

    absolut in %

    Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung 77.696 89.485 -11.788 -13,2

    Haushaltversicherung 130.547 127.113 3.434 2,7

    Sonstige Sachversicherungen 212.161 204.424 7.737 3,8

    Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 294.933 289.727 5.206 1,8

    Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen 298.512 283.695 14.818 5,2

    Unfallversicherung 137.468 130.899 6.569 5,0

    Haftpflichtversicherung 157.377 153.318 4.059 2,6

    Rechtsschutzversicherung 81.686 79.489 2.196 2,8

    See-, Luftfahrt- und Transportversicherung 8.963 8.410 553 6,6

    Sonstige Versicherungen 41.890 41.296 594 1,4

    Indirektes Geschäft 52.084 27.080 25.004 92,3

    Schaden- und Unfallversicherung gesamt 1.493.318 1.434.936 58.382 4,1

    Krankenversicherung gesamt 301.506 286.706 14.800 5,2

    Fondsgebundene Lebensversicherung 163.127 151.728 11.399 7,5

    Konventionelle Lebensversicherung 455.209 456.275 -1.066 -0,2

    Indirektes Geschäft 3.143 2.100 1.043 49,6

    Lebensversicherung gesamt 621.479 610.103 11.376 1,9

    Gesamt 2.416.303 2.331.745 84.558 3,6

  • Lagebericht – Generali Versicherung AG | 9

    Leistungen

    Aufwendungen für Versicherungsfälle

    Gesamtrechnung

    Angaben in Tsd. EUR 2018 2017 Veränderung

    absolut in %

    Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung -59.264 -49.921 -9.343 18,7

    Haushaltversicherung -45.367 -43.285 -2.082 4,8

    Sonstige Sachversicherungen -153.823 -170.085 16.262 -9,6

    Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung -221.793 -206.940 -14.853 7,2

    Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen -188.044 -200.864 12.821 -6,4

    Unfallversicherung -90.862 -67.663 -23.199 34,3

    Haftpflichtversicherung -121.643 -120.938 -706 0,6

    Rechtsschutzversicherung -29.859 -21.373 -8.486 39,7

    See-, Luftfahrt- und Transportversicherung -5.929 -6.812 883 -13,0

    Sonstige Versicherungen -24.185 -23.310 -875 3,8

    Indirektes Geschäft -25.689 -11.399 -14.290 125,4

    Schaden- und Unfallversicherung gesamt -966.458 -922.589 -43.869 4,8

    Krankenversicherung gesamt -200.537 -198.202 -2.335 1,2

    Fondsgebundene Lebensversicherung -192.093 -204.084 11.991 -5,9

    Konventionelle Lebensversicherung -569.490 -568.392 -1.098 0,2

    Indirektes Geschäft -664 -533 -130 24,4

    Lebensversicherung gesamt -762.247 -773.009 10.763 -1,4

    Gesamt -1.929.242 -1.893.801 -35.441 1,9

    Bei den Bruttoleistungen für Versicherte und Geschädigte einschließlich der Schadenbearbeitungs- und Schadenver-hütungskosten kam es 2018 zu einem Anstieg von 1,9 % auf 1.929,2 Mio. EUR (2017: 1.893,8 Mio. EUR).

    In der Schaden- und Unfallversicherung sowie in der Kranken-versicherung stiegen die Leistungen gegenüber dem Vorjahr um 4,8 %, auf 966,5 Mio. EUR (2017: 922,6 Mio. EUR) bzw. um 1,2 % auf 200,5 Mio. EUR (2017: 198,2 Mio. EUR). In der Lebensversicherung verzeichneten die Leistungen einen Rück-gang von 1,4 % auf 762,2 Mio. EUR (2017: 773,0 Mio. EUR).

    Die Abwicklung der Rückstellungen im direkten Geschäft der Schaden- und Unfallversicherung für noch nicht abge-schlossene Versicherungsfälle brachte ein positives Ergebnis von 77,2 Mio. EUR (2017: 73,1 Mio. EUR). Der Stand der Rück-

    stellung für erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung in der Schaden- und Unfallversicherung verminderte sich 2018 auf 8,9 Mio. EUR (2017: 10,2 Mio. EUR).

    Von den bezahlten und rückgestellten Leistungen übernah-men die Rückversicherer 67,4 Mio. EUR (2017: 219,3 Mio. EUR).

    In der Lebensversicherung kam es zu einer Auflösung der Deckungsrückstellung der fondsgebundenen Lebensversiche-rung von 116,3 Mio. EUR (2017: 24,9 Mio. EUR). Ebenso wurde in der Deckungsrückstellung der konventionellen Lebensver-sicherung exklusive Verwaltungskostenrückstellung eine Auf-lösung in Höhe von 81,3 Mio. EUR (2017: 58,6 Mio. EUR) vor-genommen. In der Krankenversicherung betrug die Zuführung zur Deckungsrückstellung 65,9 Mio. EUR (2017: 59,9 Mio. EUR).

  • 10 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2018

    Aufwendungen

    Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb

    Gesamtrechnung

    Angaben in Tsd. EUR 2018 2017 Veränderung

    absolut in %

    Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung -20.975 -22.858 1.883 -8,2

    Haushaltversicherung -41.949 -41.042 -907 2,2

    Sonstige Sachversicherungen -71.483 -69.563 -1.920 2,8

    Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung -58.936 -56.290 -2.647 4,7

    Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen -78.493 -71.925 -6.568 9,1

    Unfallversicherung -43.589 -41.264 -2.325 5,6

    Haftpflichtversicherung -44.091 -44.250 159 -0,4

    Rechtsschutzversicherung -25.929 -25.624 -305 1,2

    See-, Luftfahrt- und Transportversicherung -1.505 -1.388 -117 8,4

    Sonstige Versicherungen -10.470 -10.021 -449 4,5

    Indirektes Geschäft -20.323 -9.696 -10.627 109,6

    Schaden- und Unfallversicherung gesamt -417.743 -393.922 -23.821 6,0

    Krankenversicherung gesamt -44.600 -41.661 -2.940 7,1

    Fondsgebundene Lebensversicherung -19.754 -17.774 -1.980 11,1

    Konventionelle Lebensversicherung -80.223 -80.435 213 -0,3

    Indirektes Geschäft -1.072 -54 -1.019 1.918,5

    Lebensversicherung gesamt -101.049 -98.263 -2.786 2,8

    Gesamt -563.393 -533.846 -29.547 5,5

    Der Anstieg auf 563,4 Mio. EUR (2017: 533,8 Mio. EUR) bei den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (vor Abzug von Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteilen aus Rückversicherungsabgaben) ist im Wesentlichen auf einen erhöhten Provisionsaufwand, insbesondere im indirekten Geschäft als Effekt aus der Einbringung der Generali Holding Vienna AG im Vorjahr, zurückzuführen.

    Die Provisionen aus dem indirekten Geschäft werden im Geschäftsjahr in den Aufwendungen für den Versicherungs-abschluss ausgewiesen (2017: Sonstige Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb).

    Davon vergüteten die Rückversicherer 14,1 Mio. EUR (2017: 84,9 Mio. EUR).

    Für die Pensionsansprüche eines großen Teiles der Mitarbei-ter der Generali Österreich wird in der BONUS Pensionskassen Aktiengesellschaft, einer überbetrieblichen Pensionskasse, vorgesorgt.

    Die Abfertigungsrückstellung wurde mit dem versicherungs-mathematischen Wert gemäß den Richtlinien des IAS 19 dotiert und belief sich zum Jahresultimo auf 174,0 Mio. EUR (2017: 177,0 Mio. EUR).

  • Lagebericht – Generali Versicherung AG | 11

    Kennzahlen

    Angaben in % 2018 2017 2016

    Schaden- und Unfallversicherung netto

    Schadenquote1 63,8 63,4 62,5

    Kostenquote2 28,6 27,8 28,3

    Combined Ratio 92,4 91,2 90,8

    Generali Versicherung gesamt      

    Kostenquote2 23,6 22,4 22,1

    Rendite laufender Ertrag3 3,1 3,2 3,6

    1 Aufwendungen für Versicherungsfälle im Verhältnis zu den abgegrenzten Prämien2 Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb im Verhältnis zu den abgegrenzten Prämien3 Laufende Erträge aus Kapitalanlagen im Verhältnis zum durchschnittlichen Stand der Kapitalanlagen

    Die Kennzahlen zur Schaden- und Kostenquote reflektieren die Nachhaltigkeit der ertragsorientierten Annahmepolitik und des effizienten Umgangs mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen. So konnte das Jahr 2018 wiederum mit einer sehr niedrigen Combined Ratio von 92,4 % abgeschlossen werden. Die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr ist aufgrund der Einbringung der Generali Holding Vienna AG zum 30. Juni 2017 eingeschränkt. Die laufende Rendite der Kapitalanlagen erzielte mit 3,1 % einen in Anbetracht des schwierigen Mark-tumfeldes ebenfalls sehr zufriedenstellenden Wert.

    Spartenüberblick

    Unter Punkt III. Erläuterungen zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung ist in der „Aufgliederung verschiedener Erfolgsposten“ das versicherungstechnische Geschäft nach Versicherungszweigen dargestellt.

    Lebensversicherung

    Die Generali Versicherung AG verzeichnete 2018 in der Lebensversicherung insgesamt eine Erhöhung der verrechneten Prämien um 1,5 % auf 616,1 Mio. EUR (2017: 607,0 Mio. EUR). Diese Steigerung resultierte im Wesentlichen aus Zuwächsen im Bereich der Einmalprämien von 102,0 %, die den leichten Rückgang in der laufenden Prämie von 2,1 % mehr als kom-pensierten. Die laufenden Prämien trugen mit 573,4 Mio. EUR (93,1 %) und die Einmalerläge mit 42,6 Mio. EUR (6,9 %) zu den direkten Gesamtprämieneinnahmen in dieser Sparte bei. Die betriebliche Lebensversicherung, deren Schwerpunkt in der klassischen Lebensversicherung liegt, erreichte 2018 auf Basis der verrechneten Prämie einen Anteil an der Lebensver-sicherung von 17,5 %.

    Das Umfeld der Lebensversicherung war 2018 weiterhin von der anhaltenden Niedrigzinsphase geprägt. Die Generali

    Versicherung AG legte daher das Hauptaugenmerk ihrer Aktivi-täten einerseits auf eine Forcierung der fondsorientierten bzw. fondsgebundenen Lebensversicherung und andererseits auf die Abdeckung biometrischer Risiken.

    Bei den Kapitalanlageprodukten setzte die Generali Versiche-rung AG auf die Generali Fondspolizze, eine fondsgebundene Lebensversicherung mit laufender Prämienzahlung. Diese wird den Kunden über die Vertriebspartner in den Unabhängigen Vertrieben sowie im Bankenbereich angeboten.

    Im Exklusiv-Vertrieb lag der Schwerpunkt unverändert auf der fondsorientierten Lebensversicherung Generali LifePlan, die eine Kombination aus klassischer Lebensversicherung und Veranlagung in Investmentfonds darstellt. Damit wird sowohl dem Sicherheitsbedürfnis der Kunden entsprochen als auch die Chance auf höhere Erträge gewahrt. Im Rahmen dieser Hybridlösung bietet die Generali Versicherung AG auch Ein-malerläge an, wodurch in diesem Segment das Prämienvolu-men im Neugeschäft erstmals seit längerem wieder gesteigert werden konnte.

    Positive Effekte zeigte die weiterhin konsequente Konzentra-tion auf den Bereich der Risikovorsorge. Mit einer verbesser-ten Gestaltung der Vertragsgrundlagen in der Berufsunfähig-keitsvorsorge setzte die Generali Versicherung AG deutliche Impulse in allen Vertriebswegen. Zusätzlich ergänzten spezielle Risikovorsorgepakete für ausgewählte Vertriebspartner die Angebotspalette.

    Im gesamten Jahr 2018 bildete die Umsetzung der im Rahmen der IDD erforderlichen Maßnahmen in der Lebensversicherung einen umfangreichen Schwerpunkt. Die Adaptierungen im Beratungsprozess sowie die Erstellung bzw. Überarbeitung der erforderlichen Unterlagen konnten trotz schwieriger recht licher Rahmenbedingungen zeitgerecht abgeschlossen werden.

  • 12 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2018

    Krankenversicherung

    Das Geschäftsjahr 2018 war abermals von einem erfreuli chen Prämienwachstum geprägt. Die direkte verrechnete Prämie erreichte mit 301,7 Mio. EUR (2017: 286,8 Mio. EUR) ein Plus von 5,2 % gegenüber dem Vorjahr.

    Die Anzahl der Verträge im Portfolio per Jahresende ist gegenüber dem Vorjahr um 2,6 % gestiegen.

    Die Gesamtschadenbelastung verringerte sich trotz Erhö-hung der Schadenreserven im Verhältnis zur Prämie.

    Die Deckungsrückstellung stieg im Geschäftsjahr 2018 um 65,9 Mio. EUR auf 1.063,3 Mio. EUR. Die Generali Versicherung AG führte im Geschäftsjahr aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus eine Senkung des Rechnungszinssatzes für den Bestand durch.

    Das Finanzergebnis sank, vor allem resultierend aus hohen Abschreibungen von Kapitalanlagen (15,7 Mio. EUR), von 41,0 Mio. EUR im Vorjahr auf 18,1 Mio. EUR.

    Kraftfahrzeugversicherung

    Die Kfz-Versicherung entwickelte sich im Geschäftsjahr 2018 sehr positiv. Die verdienten Prämien erreichten ein Volumen von 593,4 Mio. EUR (2017: 573,4 Mio. EUR) und weisen ein deutliches Wachstum von 3,5 % auf.

    Die strategische Ausrichtung der Zeichnungspolitik in den Kraftfahrzeugsparten ist konsequent ertragsorientiert. Mit dem laufenden Portefeuille-Management und entsprechenden Steu-erungsmaßnahmen erreichte die Generali Versicherung AG abermals eine hervorragende Schadenquote. Die Kasko-Ver-sicherung blieb trotz mehrerer lokaler Naturgefahrenereignisse von Großschäden aus diesem Bereich verschont.

    Wie in den Vorjahren war der Markt auch 2018 von einem starken Konditionenwettbewerb mit hohen Prämiennachlässen geprägt. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen stei-gerte die Generali Versicherung AG die Durchschnitts prämie pro versichertem Fahrzeug im Neugeschäft.

    Die Pkw-Neuzulassungen gingen gegenüber 2017 deutlich zurück und erreichten 341.068 Stück. Sie lagen damit um 3,5 % unter dem Vorjahreswert von 353.320 Stück.

    Der Anteil der mit Diesel betriebenen Pkw lag 2018 mit 41,4 % unter dem Vorjahreswert von 49,7 %. Der Anteil alternativ (Hybrid, Elektro, Erdgas, Wasserstoff) angetriebener Pkw war mit 4,9 % bzw. 16.807 Stück (2017: 4,0 % bzw. 14.161 Stück) weiterhin vergleichsweise niedrig, der relative Zuwachs war mit 18,7 % jedoch bemerkenswert. Einen deutlichen Anstieg

    von 12,5 % auf 184.150 Stück zeigten die Neuzulassungen bei benzinbetriebenen Pkw, deren Anteil am Gesamtmarkt 54,0 % betrug.

    Auch 2018 erfolgte das Underwriting in der Kfz-Haftpflicht-versicherung weiterhin mit dem Fokus auf Privatgeschäft und KMU konsequent ertragsorientiert. Der Großteil der Verträge im Portefeuille weist über das gesetzliche Ausmaß hinausgehende Versicherungssummen auf. Insgesamt steigerte die Generali Versicherung AG ihre Bestandsprämie in der Sparte Kfz-Haft-pflicht um 1,8 %. Dies ist unter anderem auf Prämienanpas-sungen zurückzuführen. Gegenläufig wirkten die Umreihung der Kunden in bessere Bonus-Malus-Stufen und die damit verbundenen Prämienreduktionen. Einhergehend mit einer Verbesserung der Schadenquote erzielte die Generali Versi-cherung AG ein Spartenergebnis auf hohem Niveau.

    In der Kaskoversicherung stiegen die verdienten Prämien-einnahmen um 5,6 % (2017: 4,1 %).

    Das Kfz-Assistanceangebot „Tip&Tat Kfz-Aktiv“ und der Kfz-Europaschutz erwirtschafteten 2018 bei gestiegenem Prämienumsatz ein sehr gutes Ergebnis.

    Rechtsschutzversicherung

    Die Rechtsschutzversicherung hat sich in der verdienten Prämie – wie schon im Vorjahr – mit einem weiteren deutli-chen Zuwachs von 2,8 % erfreulich entwickelt. Das technische Ergebnis 2018 behauptete sich auf einem hohen Niveau.

    Elementar-, Haftpflicht- und sonstige Sach- sowie Unfallversicherungen

    Die Generali Versicherung AG erzielte 2018 im Bereich Sach/Haftpflicht/Unfall – in einem anziehenden Konjunkturumfeld – bei steigenden Indexwerten eine deutlich positive Prämien-entwicklung. Trotz negativer Einflüsse durch regionale Natur-katastrophen verbesserte die Generali Versicherung AG im Geschäftsjahr das technische Ergebnis in diesem Segment gegenüber dem Vorjahr.

    Im Privatgeschäft festigte die Generali Versicherung AG ihre führende Marktposition. Durch die Realisierung von Wachstumschancen erzielte die Generali Versicherung AG – in einem von einem starken Verdrängungswettbewerb gepräg-ten Marktumfeld – deutliche Zuwachsraten. Dies ist auf alle Vertriebswege zurückzuführen, überproportionale Steige-rungen wurden im Makler- und Bankenvertrieb verzeichnet. Zahlreiche Optimierungsmaßnahmen sicherten in Summe ein gesteigertes technisches Ergebnis im Segment Privatgeschäft. Auszeichnungen als bester Eigenheim/Haushaltversicherer sowie Privatversicherer durch Vermittlerpartner bestätigen

  • Lagebericht – Generali Versicherung AG | 13

    die hohen Qualitätsstandards bei den Produkten und Services der Generali Versicherung AG am österreichischen Markt. Innovative Dienstleistungen wie beispielsweise die 24-Stun-den-IT- und Cyberassistance erfreuen sich bei Privatkunden einer starken Nachfrage.

    Mit einem Prämienwachstum im österreichischen Firmen-geschäft stärkte die Generali Versicherung AG in einem stark umkämpften Marktumfeld ihre Position weiter. Diese ertrag-reichen Prämiensteigerungen basieren auf einer konsequent professionellen Underwriting-Tätigkeit im Industriegeschäft und gezielten Aktionen im KMU-Segment. Strategiekonform wurde das deutsche Beteiligungsgeschäft abgegeben.

    Im Rahmen einer überarbeiteten modularen Produktstruktur präsentierte die Generali Versicherung AG innovative Pro-dukte für KMUs, zum Beispiel im Bereich IT&Cyber mit einem vollautomatisierten Schadenpräventionstool. Auch ein neues Wohngebäudeprodukt für Mehrfamilienhäuser im Jahr 2018 wurde auf den Markt gebracht.

    Finanzergebnis

    Das finanzielle Ergebnis belief sich im Jahr 2018 auf 281,5 Mio. EUR (2017: 357,6 Mio. EUR). Ein deutlicher Anstieg bei den buch-mäßigen Kursverlusten sowie geringere realisierte Kursgewinne zeichnen hierfür verantwortlich.

    Die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen stiegen trotz rückläufiger Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren auf 325,6 Mio. EUR (2017: 312,2 Mio. EUR).

    Die Realisierungsgewinne lagen bei 32,8 Mio. EUR (2017: 51,9 Mio. EUR), die buchmäßigen Kursgewinne bei 8,2 Mio. EUR (2017: 23,9 Mio. EUR). Die sonstigen finanziellen Erträge betrugen 44,4 Mio. EUR (2017: 36,3 Mio. EUR), wovon 22,8 Mio. EUR (2017: 18,6 Mio. EUR) aus der teilweisen Auflösung der nach §  906 Abs. 32 UGB gebildeten passiven Rechnungs-abgrenzung in Zusammenhang mit Abgängen von Wertpapieren bzw. Unterschreitungen der Teilwerte, die für die Bildung der Zuschreibungsrücklage maßgeblich waren, resultierten. Unter Einbeziehung der sonstigen finanziellen Erträge erwirtschaf-tete die Generali Versicherung AG Gesamterträge in Höhe von 411,0 Mio. EUR (2017: 424,3 Mio. EUR).

    Den Erträgen standen Aufwendungen für die Vermögensver-waltung, Abschreibungen von Kapitalanlagen, Zinsenaufwen-dungen, Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen sowie sonstige Aufwendungen für Kapitalanlagen im Gesamtbetrag von 129,5 Mio. EUR (2017: 66,7 Mio. EUR) gegenüber. Die buchmäßigen Kursverluste betrugen 104,2 Mio. EUR (2017: 44,2 Mio. EUR).

    In den buchmäßigen Kursverlusten enthalten sind Abschrei-bungen auf den Grundbesitz in der Höhe von 19,4 Mio. EUR (2017: 18,5 Mio. EUR). Die realisierten Kursverluste beliefen sich auf 5,4 Mio. EUR (2017: 6,5 Mio. EUR), die sonstigen finanziellen Aufwendungen auf 13,7 Mio. EUR (2017: 10,2 Mio. EUR). Der passive Rechnungsabgrenzungsposten nach § 906 Abs. 32 UGB betrug am Jahresende 2018 156,8 Mio. EUR (2017: 179,6 Mio. EUR).

    Gesamtergebnis

    Im Jahr 2018 erzielte die Generali Versicherung AG ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 213,5 Mio. EUR (2017: 330,7 Mio. EUR). Der Rückgang ergab sich aus einem geringeren Finanzergebnis, welches auf die negative Entwicklung der Finanzmärkte im 4. Quartal 2018 zurückzufüh-ren ist. Weiters kam es im Vorjahr infolge der Einbringung des Betriebs der Generali Holding Vienna AG zum 30.  Juni 2017 und wegen der Nichtinanspruchnahme des § 154 Abs. 5 VAG 2016 zu einer höheren schadenunabhängigen Auflösung der Schwankungsrückstellung.

    Aufgrund der zwischen der Generali Holding Vienna AG (als Gruppenträger) und der Generali Versicherung AG (als Gruppenmitglied) abgeschlossenen Steuerumlagenvereinba-rung wird das steuerlich maßgebende Ergebnis der Generali Versicherung AG dem steuerlich maßgebenden Ergebnis der Generali Holding Vienna AG zugerechnet.

    Der im Sinne eines verursachungsgerechten Ausweises anteilig auf die Generali Versicherung AG entfallende Körper-schaftsteueraufwand betrug 38,9 Mio. EUR (2017: 64,2 Mio. EUR).

    Unter Berücksichtigung des latenten Steueraufwandes in der Höhe von 4,8 Mio. EUR (2017: 12,2 Mio. EUR) ergab sich somit ein Jahresgewinn in Höhe von 155,3 Mio. EUR (2017: 254,8 Mio. EUR) und ein Bilanzgewinn von 503,2 Mio. EUR (2017: 512,9 Mio. EUR).

  • 14 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2018

    BILANZBEZOGENE FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

    Versicherungstechnische Rückstellungen

    Die versicherungstechnischen Rückstellungen im Eigenbehalt erreichten einen Gesamtstand von 8.538,1 Mio. EUR (2017: 8.493,2 Mio. EUR). Davon entfielen auf die Abteilung Schaden- und Unfallversicherung 2.349,5 Mio. EUR (2017: 2.318,9 Mio. EUR), auf die Krankenversicherung 1.160,8 Mio. EUR (2017: 1.091,2 Mio. EUR) und auf die Lebensversicherung 5.027,8 Mio. EUR (2017: 5.083,2 Mio. EUR).

    Versicherungstechnische Rückstellungen im Eigenbehalt

    Gesamtrechnung direkt

    Angaben in Tsd. EUR 2018 2017 Veränderung

    absolut in % absolut in % absolut in %

    Prämienüberträge 188.033 1,5 188.941 1,5 -908 -0,5

    Deckungsrückstellung 5.911.627 47,0 5.894.441 46,6 17.186 0,3

    Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 1.810.491 14,4 1.767.084 14,0 43.407 2,5

    Rückstellung für Schadenregulierungskosten 59.741 0,5 59.607 0,5 134 0,2

    Rückstellung für die erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung 26.186 0,2 26.692 0,2 -506 -1,9

    Rückstellung für die erfolgsabhängige Prämienrückerstattung 88.052 0,7 91.404 0,7 -3.352 -3,7

    Schwankungsrückstellung 366.565 2,9 377.359 3,0 -10.794 -2,9

    Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen 87.424 0,7 87.717 0,7 -293 -0,3

    Gesamte versicherungstechnische Rückstellungen 8.538.119 67,9 8.493.245 67,1 44.873 0,5

    Summe Passiva 12.572.900 100,0 12.657.853 100,0 -84.953 -0,7

    Eigenmittel

    Im Geschäftsjahr wurde eine Erhöhung des Grundkapitals aus Gesellschaftsmitteln auf 70.000,0 Tsd. EUR (2017: 27.338,5 Tsd. EUR) durch Umwandlung von 42.661,5 Tsd. EUR aus der gebundenen Kapitalrücklage durch Ausgabe von 5.332.685 auf den Namen lautenden Nennbetragsaktien im Nominale von je 8,00 EUR beschlossen. Das Grundkapital setzt sich somit im Geschäftsjahr aus 8.750.000 Stück (2017: 3.417.315) zusammen.

    Gemäß § 143 VAG 2016 wurden der Risikorücklage 0,6 Mio. EUR in der Abteilung Kranken, 0,5 Mio. EUR in der Abteilung Leben und 8,5 Mio. EUR in der Abteilung Schaden- und Unfall-versicherung zugeführt. Somit wies die Generali Versicherung

    AG zum Jahresultimo einen Stand von 85,5 Mio. EUR (2017: 76,0 Mio. EUR) für die Risikorücklage aus.

    Die anrechenbaren Eigenmittel (Eligible Own Funds) zur Bedeckung der Solvenzkapitalanforderung (SCR) gemäß § 175 VAG 2016 zum 31. Dezember 2018 standen zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses noch nicht fest. Es wird in dem Zusammenhang auf die Veröffentlichung im Bericht über die Solvabilität und Finanzlage (SFCR) verwiesen. Jedoch kann aufgrund der quartalsweise ermittelten, ungeprüften Zahlen für den 31. Dezember 2018 und des laufenden Monitorings der für die Berechnung relevanten Parameter darauf geschlossen werden, dass eine deutliche Überdeckung gegeben ist.

  • Lagebericht – Generali Versicherung AG | 15

    Eigenkapitalüberleitung

    Gesamtrechnung

    Angaben in Tsd. EUR Grundkapital Kapitalrücklage Risikorücklagegemäß § 143

    VAG 20161

    Gewinn-rücklagen

    Andere freieRücklagen

    Bilanzgewinn Gesamt

    gebunden nichtgebunden

    Stand am 31.12.2015 27.339 131.172 132.372 72.895 68.422 168.238 600.439

    Zugang aus Verschmelzung     18.848       18.848

    Zuschüsse             0

    Dividendenzahlung           -50.064 -50.064

    Jahresgewinn           230.232 230.232

    Stand am 31.12.2016 27.339 131.172 151.220 72.895 68.422 348.406 799.454

    Dotierung       3.075     3.075

    Sacheinlage2     445.668       445.668

    Dividendenzahlung           -90.217 -90.217

    Jahresgewinn           254.774 254.774

    Stand am 31.12.2017 27.339 131.172 596.888 75.970 68.422 512.963 1.412.754

    Dotierung       9.534     9.534

    Sacheinlage2 9.397       9.397

    Umwandlung 42.661 -42.661 0

    Dividendenzahlung           -165.056 -165.056

    Jahresgewinn           155.261 155.261

    Stand am 31.12.2018 70.000 88.511 606.285 85.504 68.422 503.168 1.421.890

    1 Für Geschäftsjahre, die vor dem 1. Jänner 2015 beginnen, beinhaltet diese Position die Risikorücklage gemäß § 73a VAG (versteuerter Teil).

    2 Zugang aus der Einbringung der Generali Holding Vienna AG in die Generali Versicherung AG per 30. Juni 2017. Eine ausländische Beteiligung wurde erst in 2018 übertragen, da die erforderlichen Eigentümerkontrollverfahren zum 31. Dezember 2017 noch nicht abgeschlossen waren.

    Kapitalanlagen

    Die Kapitalanlagen sanken im Geschäftsjahr 2018 um 55,7 Mio. EUR oder 0,5 % auf 10.450,7 Mio. EUR. Auf die Abteilung Leben entfielen 5.367,7 Mio. EUR, auf die Abteilung Schaden- und Unfallversicherung 3.898,9 Mio. EUR und auf die Abteilung Kranken 1.184,1 Mio. EUR.

    Die Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Betei-ligungen erhöhten sich um 5,1 % auf 2.047,3 Mio. EUR. Anteile an einer Immobilien- sowie einer Private Equity Gesellschaft wurden erhöht. Der Anteil der Position „Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere“ an den Kapitalanlagen verringerte sich von 22,1 % auf 21,2 % und erreichte einen Wert von 2.212,9 Mio. EUR. Die Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere erhöhten sich um 44,2 Mio. EUR auf 4.890,6 Mio. EUR, was einem Anteil von 46,8 % entspricht.

    Die Darlehensforderungen inklusive Vorauszahlungen auf Polizzen und Hypothekenforderungen beliefen sich auf 555,3  Mio. EUR (2017: 629,2 Mio. EUR). Der Buchwert der Grund stücke und Bauten blieb annähernd konstant bei 547,8 Mio. EUR (2017: 542,5 Mio. EUR). Die gebundenen Gut-haben bei Kreditinstituten betrugen 185,6 Mio. EUR (2017: 207,2 Mio. EUR) bzw. 1,8 % der Gesamtkapitalanlagen. Ent-sprechend den Rechnungslegungsvorschriften wurden liquide Mittel (laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestände) in Höhe von 72,3 Mio. EUR (2017: 58,8 Mio. EUR) unter „Sonstige Vermögensgegenstände“ ausgewiesen.

    FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

    Im Geschäftsjahr wurden Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in den Bereichen Softwareentwicklung und Pro-duktmanagement getätigt.

  • 16 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2018

    ZWEIGNIEDERLASSUNG

    Die Generali Versicherung AG ist mit keinen Zweigniederlas-sungen im Ausland vertreten.

    RISIKOBERICHTERSTATTUNG

    Organisation des Risikomanagements, Verantwortlichkeiten und wesentliche Aufgaben

    Ein wesentlicher Bestandteil des Governance-Systems der Generali Versicherung AG ist das Risikomanagement-System.

    Rechtliche Anforderungen an dieses ergeben sich aus § 110 VAG 2016.

    Seitens der internationalen Generali Group wurde zwecks Ausgestaltung des Risikomanagement-Systems die Leitlinie „Group Risk Management Policy“ erstellt und vom Vorstand der Generali Versicherung AG verabschiedet. Zur Präzisierung auf lokaler Ebene hat die Generali Versicherung AG darüber hinaus auch eine lokale „Leitlinie Risikomanagement“ erstellt und implementiert. Die lokale Leitlinie beschreibt das Risiko-management-System sowie Rollen und Verantwortlichkeiten im Risk-Governance-System. Die Leitlinie regelt insbesondere Strategien, Prinzipien und Prozesse zur Identifizierung und Bewertung sowie zum Management und Berichtswesen von aktuellen und potentiellen zukünftigen Risiken.

    Die Verantwortlichkeiten und wesentlichen Aufgaben im Risk-Governance-System sind in der Generali Versicherung AG wie folgt definiert:

    Die zentrale Risikomanagement-Funktion der Generali Öster-reich ist gemäß § 112 Abs. 1 VAG 2016 mit der Implementierung eines wirksamen Risikomanagement-Systems gemäß §  110 VAG 2016 betraut. Diese ist in der Generali Versicherung AG eingerichtet und ist auch direkter Ansprechpartner von Group Risk Management der Assicurazioni Generali S.p.A. Der Lei-ter der Abteilung Risikomanagement (RM) ist Inhaber dieser Funktion und Chief Risk Officer (CRO) der Generali Österreich.

    Die Risikomanagement-Funktion der Generali Versicherung AG verantwortet die Umsetzung des Risikomanagements und ist fachlicher Ansprechpartner für den Vorstand. Zur Erörterung und Überwachung der Risikosituation sowie zur Steuerung der identifizierten Risiken und Ableitung von entsprechenden Maßnahmen ist ein Risiko- und Kontrollkomitee eingerichtet

    (vormals Risiko Komitee), wodurch die gesetzliche Forderung einer direkten Berichtslinie der Risikomanagement-Funktion zum Gesamtvorstand erfüllt ist.

    Das Risikomanagement-System der Generali Versicherung AG ist derart gestaltet, dass die eingegangenen und poten-ziellen Risiken kontinuierlich auf Einzel- und aggregierter Basis sowie deren Interdependenzen erkannt, gemessen, überwacht, gesteuert und berichtet werden. Gegenstand des Risikoma-nagement-Systems sind alle erkennbaren internen und exter-nen Risiken, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Diese lassen sich unterteilen in Risiken, die in die Berechnung der Solvenzkapitalanforderung einfließen, sowie weitere, die bei dieser Berechnung nicht oder nicht vollständig erfasst werden.

    Risk Meetings

    Second Control Level

    Prüfungsausschuss

    Third Control Level

    Interne Revisions- Funktion

    Risk Owner und Risiko-Analysten

    Risk Taker

    Risiko- und Kontrollkomitee 1

    Ko

    ntro

    lle

    Ber

    atun

    g

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    icht

    -er

    stat

    tung

    Audit

    Berichterstattung

    Leitlin

    ien

    Aufsichtsrat

    First Control Level

    Vorstand

    Bottom Up Limite

    Risikomanagement-Funktion

    Compliance-Funktion

    Vers.math. Funktion

    1 vormals Risiko Komitee

  • Lagebericht – Generali Versicherung AG | 17

    Risikomanagementprozess

    Der Risikomanagementprozess der Generali Österreich stellt einen Regelkreislauf aus Risikoidentifikation und -bewertung,

    Risikoberichterstattung sowie Steuerung und Überwachung der Risiken dar.

    Risikoidentifikation und -bewertung

    Die folgende Abbildung zeigt die Klassifizierung der identifizierten Unternehmensrisiken in der Generali Versicherung AG, welche grundsätzlich den Solvency II-Vorgaben und jenen der internationalen Generali Group folgt:

    Das Risikomanagement fokussiert sich dabei auf die wesent-lichen Risiken, welche die Erreichung der strategischen Ziele gefährden können. Neben Risiken, die standardmäßig in den Risikokapitalmodellen (partielles internes Modell) abgebildet werden, erfolgt die Bewertung wesentlicher Risiken, die in den Modellen nicht explizit berücksichtigt sind, aufgrund von Expertenschätzungen der Risk Owner (Verantwortliche der Fachbereiche).

    Der 2016 eingeleitete Genehmigungsprozess für die Ver-wendung des partiellen internen Modells (ausgenommen das Risikomodul „operationelles Risiko“ und der Geschäftsbereich bzw. die Bilanzabteilung Kranken) zur Berechnung der regu-latorischen Solvenzkapitalanforderung wurde im Berichtsjahr 2018 erfolgreich – mit der Genehmigung des partiellen internen Modells durch die zuständige Aufsichtsbehörde – abgeschlos-sen. Somit wird die regulatorische Solvenzkapitalanforderung gemäß § 175 VAG 2016 für die Generali Versicherung AG ab dem 31. Dezember 2018 mit Hilfe des genehmigten partiellen internen Modells bestimmt.

    Risikoberichterstattung und -steuerung

    Die Risk Owner informieren in ihrer regelmäßigen Bericht-erstattung die Risikomanagement-Funktion der Generali Versicherung AG. Diese berichtet an den Vorstand und nimmt zusammen mit diesem die endgültige Risikoeinstufung der wesentlichen Risiken vor.

    §  111 VAG 2016 fordert die Durchführung einer unterneh-menseigenen Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung (Own Risk and Solvency Assessment, ORSA) sowie eine entsprechende Berichterstattung. Dies beinhaltet mindestens einmal jährlich eine Beurteilung des vollständigen Risikoprofils zum gewählten Stichtag (31. Dezember) sowie innerhalb der Mittelfristplanung. Insbesondere muss überprüft werden, inwieweit die vorhande-nen Eigenmittel ausreichen, um alle Risiken, das heißt sowohl quantifizierbare als auch qualitative Risiken, zu bedecken. Die Ergebnisse des partiellen internen Modells werden im Rahmen des Validerungsprozesses auf Angemessenheit geprüft.

    Marktrisiken KreditrisikenVersicherungs -

    technische RisikenOperationelle

    Risiken1Sonstige Risiken

    – Zinsänderungs risiko

    – Aktienkursrisiko

    – Aktienvolatilitäts risiko

    – Zinsvolatilitäts risiko

    – Immobilien risiko

    – Währungsrisiko

    – Konzentrations risiko

    – Aus fall risiko

    – Spread risiko

    – Versicherungstechnisches Risiko Nichtleben

    • Prämienrisiko • Reserverisiko • Katastrophen risiko • Stornorisiko

    – Versicherungstechnisches Risiko Leben

    • Sterblichkeits risiko CAT/no CAT

    • Langlebigkeitsrisiko • Invaliditäts-/

    Berufsunfähigkeits risiko • Stornorisiko • Kostenrisiko

    – Versicherungstechnisches Risiko Kranken

    • nach Art der Lebensver-sicherung

    • nach Art der Nichtlebens-versicherung

    – Interner Betrug

    – Externer Betrug

    – Personalrisiken

    – Vertriebsrisiken

    – Risiken durch Terror und Katastrophen

    – IT-Risiken

    – Prozessrisiken

    – Liquiditätsrisiko

    – Strategisches Risiko

    – Reputationsrisiko

    – Ansteckungsrisiko

    – Emerging Risks

    1 inklusive Compliance- und Offenlegungsrisiken

  • 18 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2018

    Durch den ORSA-Prozess wird der Vorstand bei der Sicher-stellung eines effektiven Risikomanagement-Systems und bei der Operationalisierung der Risikostrategie unterstützt. Im ORSA-Bericht werden die wesentlichen Ergebnisse des ORSA-Prozesses beschrieben und der Aufsichtsbehörde übermittelt.

    Insgesamt stellt die Risikoberichterstattung sicher, dass die risikorelevanten Informationen systematisch und geordnet an die Entscheidungsträger weitergeleitet werden. Sie ist damit eine wesentliche Grundlage für die laufende Risikosteuerung. Der Rahmen der Risikosteuerung wird vom Vorstand durch die beschlossenen und implementierten Leitlinien und Limitsys-teme vorgegeben. Limite werden regelmäßig überwacht, Limit-verletzungen analysiert und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

    Berichterstattung zu ausgesuchten Risiken

    Marktrisiken

    Oberstes Ziel der Generali Versicherung AG ist es, das Risiko aus den Kapitalanlagen so zu beschränken, dass die Generali Versicherung AG ihre Verbindlichkeiten stets bedienen kann und gleichzeitig ein adäquates Kapitalanlagenergebnis erwirt-schaftet.

    Um das Ziel einer nachhaltig attraktiven, sicherheitsorien-tierten Verzinsung zu erreichen, wird unter Berücksichtigung von Risikostrategie und Risikotragfähigkeit, der Wettbewerbs-situation sowie aufsichtsrechtlicher Rahmenbedingungen in jährlichem Rhythmus eine auf die Verpflichtungen aus den Versicherungsverträgen abgestimmte Kapitalanlagenstruktur (SAA; Strategic Asset Allocation) ermittelt. Bei der Konzeption der Anlagestrategie ist die Art der Verpflichtungen (Liabilities) besonders zu berücksichtigen.

    Im Geschäftsjahr war die Abteilung Investment Management für die Strategische Asset Allokation und das Asset Liability Management (ALM) zuständig. Die Risikomanagement-Funk-tion überwacht die Einhaltung der vom Gesamtvorstand defi-nierten Toleranzgrenzen und Limite. Das Asset Management der Generali Versicherung AG wurde im Berichtsjahr auf Basis eines Auslagerungsvertrages von der Generali Insurance Asset Management S.p.A. SGR durchgeführt.

    Die Generali Versicherung AG nutzt Diversifikationseffekte und reduziert dadurch Kapitalanlagerisiken, sodass mögliche negative Auswirkungen von Marktschwankungen auf die Ver-mögens-, Finanz- und Ertragslage begrenzt werden können.

    Zur Absicherung von Währungsrisiken hat die Generali Ver-sicherung AG 2018 zwei Swaps (USD/EUR) und mehrere Devi-

    sentermingeschäfte (USD und DKK Forwards) für die Absiche-rung (Hedging) von amerikanischen Unternehmensanleihen und dänischen Covered Bonds in Höhe von 74,5 Mio. EUR getätigt. Diese Sicherungsgeschäfte sind im Verhältnis zum Gesamtportfolio nicht materiell.

    Aktienkurs- und Zinsänderungsrisiken

    Für eine monatliche, zentrale Risikoberichterstattung wer-den Marktwerte für alle Kapitalanlagen ermittelt. Aufbauend auf diese Marktwerte wird das Risikoprofil erstellt und in eine Limitsystematik gebracht, welche neben der periodischen Berichterstattung auch Ad-hoc-Meldungen einschließt.

    Innerhalb des Marktrisikos stellen Aktienkurs- und Zinsände-rungsrisiken dominante Risiken für die Generali Versicherung AG dar.

    Die Generali Versicherung AG hat mit langjährigen Zahlungs-verpflichtungen an die Versicherungsnehmer eine hohe Duration auf der Passivseite. Daher führt die anhaltende Niedrigzinsphase zu negativen Auswirkungen auf die Eigenmittel. Mit der Anpas-sung der Anlagepolitik – zur Milderung der Reduktion der Port-folioverzinsung als Folge des Niedrigzinsumfeldes – erreicht die Generali Versicherung AG eine relative Verringerung des Zinsänderungsrisikos. Hierzu zählen der Ausbau und die breite Streuung der Bestände an Unternehmensanleihen sowie eine selektive Verlängerung der Laufzeit bei Wertpapieren.

    Währungsrisiken

    Das Währungsrisiko bezeichnet das Risiko eines Verlus-tes aus der Möglichkeit, dass unerwartete Veränderungen des Wechselkurses Einfluss auf Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten haben, die in ausländischer Währung denominiert sind. Im Vergleich zu den in Euro nominierten Kapitalanlagen ist das Fremdwährungsexposure der Generali Versicherung AG von untergeordneter Bedeutung. Die Steu-erung des Risikos besteht im Wesentlichen in der derivativen Absicherung eines Teils dieses Risikos.

    Konzentrationsrisiken

    Konzentrationsrisiken resultieren aus einer unzureichenden Portfoliodiversifikation im Bereich der Kapitalanlagen und betreffen sämtliche mit Risiken behaftete Einzelengagements mit einem wesentlichen Ausfallpotenzial. Die Kapitalveran-lagung der Generali Versicherung AG ist geprägt durch den Grundsatz der Diversifikation, weshalb das Konzentrations-risiko als niedrig einzustufen ist.

  • Lagebericht – Generali Versicherung AG | 19

    Kreditrisiken (inklusive Spreadrisiken)

    Wertpapierpositionen unterliegen neben dem Marktrisiko auch dem Kreditrisiko des Schuldners. Das Kreditrisiko umfasst die Insolvenz, den Zahlungsverzug und die Bonitäts-verschlechterung des Schuldners, wobei es sich hierbei auch um Schulden aus Rückversicherungsverträgen handeln kann. Das Kreditrisiko ist aufgrund der hohen Anleihen-Bestände ein dominantes Risiko für die Generali Versicherung AG.

    Das Gegenparteiausfallsrisiko hat in der Generali Versiche-rung AG untergeordnete Bedeutung.

    Detaillierte interne Richtlinien regeln den Handlungsspielraum der Generali Versicherung AG. Ebenso gibt es intern festgelegte Limite zur Vermeidung von Kumulrisiken. Traditionell versteht sich die Generali Versicherung AG als vorsichtig ausgerichteter Langfristinvestor und hat für seine Veranlagungs aktivitäten seit jeher strenge Kriterien hinsichtlich der Sicherheit und Qualität der Kapitalanlagen. Die Generali Versicherung AG verfolgt den Ansatz, großteils in Anleihen sehr guter Qualität zu investieren. Dies wird als gegeben angenommen, wenn der Kontrahent ein geringes Ausfallrisiko hat oder eine entsprechende Absiche-rung vorhanden ist. Die Generali Versicherung AG verzichtet auf Sicherungsgeschäfte zur Absicherung von Kreditrisiken.

    Versicherungstechnische Risiken

    Darunter werden alle Risiken und Folgerisiken subsumiert, die sich aus dem Zeichnen von Risiken im Rahmen von Versi-cherungsverträgen ergeben.

    Tarifierungsrisiken

    Unter dem Tarifierungsrisiko versteht man das Risiko, dass die Prämiengestaltung für den tatsächlichen Schadensverlauf unzureichend ist. Um diesem Risiko entgegen zu treten, werden für die Prämienkalkulation anerkannte aktuarielle Verfahren eingesetzt. Neben der Prämienkalkulation stellt die laufende Analyse der Tarifgenerationen einen wichtigen Bestandteil des Risikomanagements dar. Das wesentlichste Instrument zur Risikominderung stellt die Zedierung von Risikoanteilen an Rückversicherungsunternehmen dar. Das Rückversicherungs-programm ist an die Unternehmensgröße, den Versicherungs-bestand und die gesetzlichen Rahmenbedingungen angepasst.

    Die Quantifizierung des Tarifierungsrisikos erfolgt auf Basis interner Modelle, die auch zur Effizienzprüfung der Rückver-sicherungsprogramme herangezogen werden.

    Reserverisiken

    Unter dem Reserverisiko versteht man das Risiko, dass die versicherungstechnischen Rückstellungen dem zukünftigen Aufwand nicht entsprechen. Die laufende Überwachung des Reserverisikos wird durch regelmäßige Facheinschauen der Reserven und durch Kontrolle der Abwicklungsergebnisse bewerkstelligt. Die Quantifizierung des Reserverisikos erfolgt mittels anerkannter stochastischer Modelle.

    Biometrische Risiken

    Die Berechnung der versicherungstechnischen Rückstellun-gen beruht unter anderem auf biometrischen Rechnungsgrund-lagen, das heißt auf Annahmen zur Sterblichkeit und Invalidisie-rung. Die Angemessenheit dieser Grundlagen wird jedenfalls jährlich überprüft und die damit verbundenen Anpassungen der Tarife und Rückstellungen werden ebenfalls mindestens jährlich vorgenommen.

    Stornorisiken

    Das Stornorisiko betrifft das Risiko, dass die tatsächlichen Stornoquoten von den prognostizierten abweichen. Storno-risiken lassen sich durch geeignete Produkt- und Provisionsge-staltung verringern. Das verbleibende Stornorisiko wird durch produktspezifische Bestandsanalysen eingeschätzt und in die Preisfindung einbezogen.

    Operationelle Risiken

    Das operationelle Risiko bezeichnet das Risiko von Verlusten aufgrund von unzulänglichen oder fehlgeschlagenen internen Prozessen sowie aus mitarbeiter-, systembedingten oder exter-nen Vorfällen. Das operationelle Risiko umfasst zudem Rechts-risiken, nicht jedoch strategische Risiken und Reputationsrisiken.

    Derartige Risiken sind ein unvermeidlicher Bestandteil der täglichen Geschäftstätigkeit. Da sich operationelle Risiken nur bedingt mit Hilfe rein quantitativer Methoden erfassen und risikogerecht mit Kapital unterlegen lassen, steuert und begrenzt die Generali Österreich diese Risiken durch ihr inte-griertes Internes Kontrollsystem (IKS). Dieses Instrumentarium wird laufend optimiert und beständig weiterentwickelt. Darüber hinaus sind die Vorstände und alle Mitarbeiter der Generali Versicherung AG an den „Code of Conduct“ gebunden, wel-cher verbindliche Verhaltensregeln statuiert und damit die Grundlage für eine korrekte Geschäftstätigkeit zur Wahrung der Integrität der Generali Versicherung AG bildet.

  • 20 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2018

    Im Folgenden werden die wesentlichen operationellen Risiken dargestellt:

    Rechtliche Risiken

    Gesetzliche und aufsichtsrechtliche Vorgaben können erheb-liche Auswirkungen auf die Generali Versicherung AG haben. Deshalb wird die aktuelle Rechtsprechung und Gesetzgebung auf nationaler und europäischer Ebene kontinuierlich beobach-tet. Dadurch ist es möglich, die Rechtsrisiken, einschließlich der zivil- und unternehmensrechtlichen sowie der bilanz-, steuer- und aufsichtsrechtlichen Risiken, zu steuern. Das Rechtsmonito-ring, unterstützt durch eine aktive Verbands- und Gremienarbeit, erfolgt sowohl durch den Bereich Compliance als auch durch die definierten Compliance-Analysten. Darüber hinaus hat die Generali Versicherung AG eine neue Datenschutzorganisation etabliert. Datenschutzanalysten wurden zur Sicherstellung der Datenschutzcompliance in den Fachbereichen etabliert. Zusätzlich sorgt ein Datenschutzbeauftragter gemäß Daten-schutz-Grundverordnung für die Gesamtüberwachung des Datenschutzrisikos.

    Risiken aus Stör- und Notfällen

    Schwerwiegende Ereignisse, wie der Ausfall einer größeren Anzahl von Mitarbeitern oder von einzelnen Gebäuden sowie der IT-Systeme, können wesentliche operative Geschäftsprozesse gefährden. Die möglichen Auswirkungen dieser Risiken sind hoch, da neben den wirtschaftlichen Aspekten insbesondere die Reputation des Unternehmens gefährdet werden könnte.

    Um diesem Risiko zu begegnen, wurde ein Gesamtkonzept „Notfallplanung“ erarbeitet. Dieses wird laufend weiterent-wickelt und besteht aus den Teilsegmenten Notfallhand-buch, Krisen- und Pandemieplan und Business Continuity Management (BCM). An allen relevanten Standorten stehen neben einer adäquaten Organisationsstruktur mit Krisen- und Notfallstäben auch einheitliche und verbindliche Krisen- und Notfallpläne zur Verfügung.

    Sicherheitsrisiken im IT-Bereich

    Die Generali Versicherung AG hat gemäß Auslagerungsvertrag eine Auslagerung der IT-Infrastruktur an die Generali Shared Services S.c.a.r.l. (GSS) vorgenommen. Zu allen Applikationen und der Infrastruktur existieren Notfallpläne, die regelmäßig von GSS Österreich und GSS Deutschland (Großrechner) getestet werden. Parallel dazu testet die IT der Generali Versicherung AG (GIT) eigenständig. Tests werden zwischen GIT und GSS abgestimmt und gegen Notfallpläne geprüft.

    Bei den Tests werden Annahmen getroffen (z.B. Ausfall eines Großrechners, der zeitgleiche Ausfall einer Vielzahl von Servern im Wiener Rechenzentrum, Ausfall produktiver Anwendungen). Ablauf, Ergebnis und Maßnahmen werden im Abschlussbericht festgehalten.

    Mit zunehmender Digitalisierung und Vernetzung mit dem Internet (Internet der Dinge) können Cyberrisiken eine ernsthafte Bedrohung darstellen. Deshalb ist die Prävention ein entschei-dender Aspekt der IT-Sicherheit. Das Cyberrisikomanagement ist ein fester Bestandteil des Risikomanagements. Die einge-setzten Verfahren, beispielsweise zum Schutz vor Computer-viren, verhinderten auch im Geschäftsjahr 2018 nennenswerte Störungen.

    Betrugsrisiko

    Wie alle Wirtschaftsunternehmen unterliegt auch die Generali Versicherung AG der Gefahr, durch interne sowie externe wirt-schaftskriminelle Handlungen Vermögens- bzw. Reputations-verluste zu erleiden. Um einer nachhaltigen Schädigung des Unternehmens präventiv entgegenwirken und betrügerische Handlungen aufklären zu können, wird das interne Kontroll- und Compliance-System kontinuierlich und unternehmens-übergreifend weiterentwickelt. Zudem hat die Generali Ver-sicherung AG die Anstrengungen weiter verstärkt, mögliche Betrugsversuche durch Dritte zu erkennen und zu vermeiden.

    Auslagerung

    Gemäß § 109 VAG 2016 obliegt die Verantwortung für Risiken in ausgelagerten Prozessen oder Funktionen weiterhin dem auslagernden Versicherungsunternehmen. Die Auslagerungs-verträge enthalten ausreichende Weisungs- und Kontrollrechte für die Generali Versicherung AG, welche von definierten Aus-lagerungsbeauftragten wahrgenommen werden. Des Weite-ren erfolgt zur Sicherstellung der Informationen über Risiken regelmäßige Berichterstattung an den jeweiligen Auslage-rungsbeauftragten.

    Sonstige Risiken

    Strategische Risiken

    Strategische Risiken entstehen, wenn sich Veränderungen im Unternehmensumfeld (inklusive Gesetzesänderung und Recht-sprechung) und/oder interne Entscheidungen nachteilig auf die zukünftige Wettbewerbsposition der Generali Versicherung AG auswirken können. Die Steuerung dieser Risiken mit mit-tel- bis langfristigem Bedrohungspotenzial erfolgt im Rahmen des regelmäßigen Austauschprozesses mit den Risk Ownern sowie der Einbettung in den Strategie- und Planungsprozess.

  • Lagebericht – Generali Versicherung AG | 21

    Liquiditätsrisiken

    Darunter wird das Risiko verstanden, dass aufgrund von zeitlichen Inkongruenzen in den Zahlungsströmen oder feh-lender Liquidität an den Wertpapiermärkten nicht jederzeit den Zahlungsverpflichtungen der Gesellschaft nachgekommen werden kann. Eine Begrenzung dieses Risikos erfolgt direkt über eine Abstimmung der zu erwartenden Zahlungsströme aus den Kapitalanlagen und den Versicherungsverträgen durch die mehrjährige Planung. Zusätzlich erfolgen für einen Zwölf-monatszeitraum eine Prognose auf Vierteljahresbasis und ein Limitsystem zur Steuerung der illiquiden Wertpapiere.

    Reputationsrisiken

    Das Reputationsrisiko bezeichnet das Risiko eines Unterneh-mens, einen Imageschaden bei Kunden, Geschäftspartnern, Aktionären oder Aufsichtsbehörden und dadurch potenzielle Verluste zu erleiden. Gezielte Kundenkommunikation und aktives Reputationsmanagement sind dabei entscheidende Faktoren, Imageschäden für die Gesellschaft präventiv entgegen zu treten. Da theoretisch jede Aktivität der Generali Versicherung AG zu Reputationsverlusten führen kann und Wechselwirkung zwischen den einzelnen Risikokategorien besteht, ist ein aktives Reputationsmanagement von großer Bedeutung. Die Kommu-nikationseinheiten des Konzerns stehen in einem beständigen Austausch und beobachten sämtliche Aktivitäten der Generali Group im Hinblick auf mögliche Reputationsrisiken.

    Ausblick

    Die Generali Versicherung AG strebt in naher Zukunft ein vollständiges internes Modell an. Somit wird auch in 2019 an der Weiterentwicklung des partiellen internen Modells intensiv gearbeitet und es werden die in 2018 gesetzten Tätigkeits-schwerpunkte, wie die Scopeerweiterung des partiellen internen Modells um das operationelle Risiko, weitergeführt.

    PERSONAL

    Im Jahr 2018 beschäftigte die Generali Versicherung AG in der Generaldirektion und in den Regionaldirektionen insgesamt durchschnittlich 4.385 Mitarbeiter. Davon waren durchschnitt-lich 2.583 (2017: 2.642) in der Geschäftsaufbringung und 1.802 (2017: 1.751) in der Verwaltung tätig.

    Im Rahmen des Lehrlingsprogramms wurden 2018 durch-schnittlich 80 Lehrlinge (2017: 71) ausgebildet.

    FUNKTIONSAUSLAGERUNG

    Mit Genehmigung der FMA (Finanzmarktaufsicht) sind das Asset Management auf die Generali Insurance Asset Manage-ment S.p.A. SGR, Triest (vormalig Generali Investments Europe S.p.A. SGR, Triest, Umbenennung per 1. Oktober 2018) und der IT-Betrieb auf die GSS - Generali Shared Services S.c.a.r.l., Triest, ausgelagert.

    Auslagerungsbeauftragte seitens der Generali Versicherung AG stellen die Qualität der erhaltenen Dienstleistungen sicher.

    Die Generali Versicherung AG nimmt außerdem Dienstleistun-gen von der Generali Real Estate S.p.A., Zweigniederlassung Österreich, Wien, in Anspruch.

    NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

    Generali Österreich schafft Werte sowohl in ökonomischer als auch in gesellschaftlicher und ökologischer Hinsicht. Sie strebt nach langfristig guten finanziellen Ergebnissen und verändert die Gesellschaft, in der sie tätig ist, zum Besseren. Sie bietet ein breites Spektrum an Aktivitäten und setzt zusätzlich auch Initiativen der internationalen Generali Group um.

    Die Generali Group steht im Fokus der Interessen und Erwar-tungen zahlreicher Stakeholder: Kunden, Mitarbeiter, Aktionäre und Investoren, Lieferanten, Institutionen und lokale Commu-nities. Sie hat bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft eine aktive Rolle. Einer Verbesserung der Lebensumstände der Bevölkerung wird durch die hohe Qualität der Produkte Rechnung getragen. Darüber hinausgehend unterstützt die Generali Group eine Vielzahl an Projekten mit Spenden und Partnerschaften und führt einen kontinuierlichen Dialog mit ihren Stakeholdern.

    In der Generali Versicherung AG haben unmittelbare Kun-denerfahrungen nach konkreten Geschäftsfällen einen hohen Stellenwert. Das 2016 eingeführte Net Promoter System (NPS) misst die Kundenzufriedenheit und erlaubt einen breiten Aus-tausch mit den Kunden. Diese haben der Generali Versicherung AG ausgezeichnete Bewertungen bestätigt.

    Um ihre Verantwortung im sozialen Bereich zu verstärken, startete die Generali Group 2017 die Initiative „The Human Safety Net“ (THSN). Ziel dieses weltweiten Programms ist es, Menschen am Rande der Gesellschaft zu helfen. THSN hat drei Schwerpunkte: THSN for Families bemüht sich um gerechte Lebenschancen für Kinder, die in Armut aufwachsen.

  • 22 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2018

    Die Initiative unterstützt 30.000 Eltern in den ersten sechs Lebensjahren ihrer Kinder. In diesen Jahren wird der Grund-stein für den schulischen Erfolg, die Gesundheit und die spä-tere Karriere der Kinder gelegt. THSN for Refugee Start-ups soll Flüchtlinge befähigen, ihr unternehmerisches Potenzial zu entfalten und sich eine neue Existenz aufzubauen. THSN for Newborns fördert die Vorbeugung und die Behandlung der Folgen von Sauerstoffmangel beim Fötus oder während der Geburt („Asphyxie“). Dieser Teil des Programms zielt darauf ab, medizinische Fachkräfte zu schulen und mit innovativer Technik auszurüsten, sodass jährlich 1.000 Neugeborene vor dieser potentiell tödlichen Gefahr geschützt und ihre Leben gerettet werden können.

    Der sorgsame Umgang mit der Umwelt sowie die Schonung von Ressourcen sind der Generali Group wichtig. Sie ist daher bereits im Jahr 2007 dem Netzwerk „UN Global Compact“ beigetreten. Teilnehmende Unternehmen unterstützen und setzen zehn fundamentale Prinzipien in den Bereichen Men-schenrechte, Arbeitsrecht, Umwelt sowie Bekämpfung von Korruption um. Ebenso hat die Generali Group die UN-Initiati-ven „Priciples for Responsible Investment“ und „Principles for Sustainable Insurance“ sowie das „Climate Risk Statement“ der „The Geneva Association“ unterzeichnet. Die Generali Group trat nach der COP21, der UN-Welt-Klimakonferenz 2015 in Paris, auch dem „Paris Pledge for Action“ bei.

    Seit dem Jahr 2005 publiziert die Generali Group jährlich den „Sustainability Report“. Dieser ist seit 2017 Bestandteil des „Annual Integrated Report and Consolidated Financial Statement“. Für die Erstellung dieses Nachhaltigkeitsberich-tes liefern die österreichischen Unternehmen umfangreiche Daten. Der Bericht erfüllt die internationalen Standards der Global Reporting Initiative (GRI-G4) und steht auf der Website generali.com interessierten Lesern zur Verfügung.

    Die Präsenz in führenden Ethik-Indizes – zum Beispiel im Dow Jones Sustainability World Index oder FTSE4Good Indices – unterstreicht das nachhaltige Engagement der Generali Group. Formal festgeschrieben sind die Prinzipien in der „Group Policy for the Environment and Climate“, die seit 2014 gültig ist und von allen Gesellschaften der Generali Österreich ratifiziert wur-den. Generali Österreich ist außerdem Mitglied von respACT (austrian business council for sustainable development), der führenden Unternehmensplattform für Corporate Social Res-ponsibility und Nachhaltige Entwicklung in Österreich.

    Im Umweltbereich betreibt die Generali Group zahlreiche Initiativen, um das Bewusstsein der Mitarbeiter, aber auch anderer Stakeholder, für einen sorgsamen Umgang mit Res-sourcen zu stärken. Es wurde ein „Environmental Management System“ etabliert mit dem Ziel, die Umweltperformance zu verbessern. Dieses Umweltmanagementsystem bezieht sich

    beispielsweise auf die Bereiche Verbrauch von Energie, Papier und Wasser, die Treibhausgasemissionen sowie Reduktion von Abfall. Generali Österreich ist hierbei maßgeblich beteiligt. Die entsprechenden Kennzahlen werden jährlich erhoben, ausgewertet und Verbesserungsschritte gesetzt. So bezieht die Generali Österreich zum Beispiel seit 2018 ausschließ-lich Strom aus 100 % erneuerbarer Energie. Büropapier ist zertifiziert (z.B. PEFC oder EU Ecolabel) und die Zustellung von Briefsendungen erfolgt durch die Österreichische Post (durch entsprechende Kompensationsprojekte) CO2-neutral. Zusätzlich wird die Kundenkommunikation nach Möglichkeit auf „elektronische Post“ umgestellt – ein wichtiger Schritt dazu ist das Generali Kundenportal, welches den Kunden der Generali Versicherung AG seit 2016 online unter kundenportal.generali.at mit stets aktuellen Informationen zur Verfügung steht.

    Im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements unterstützt Generali Österreich die Österreichische Bergrettung. Diese kann durch dieses Sponsoring auch präventive Maßnahmen wie Wetter-, Schnee- und Lawinenberichte sowie Vorberei-tungskurse zur Verfügung stellen.

    Generali Österreich ist seit vielen Jahren ein wesentlicher Partner der ÖAMTC-Flugrettung, die eine zentraler Säule in der österreichischen Notfallrettung ist.

    Im Bereich Soziales ist Generali Österreich Partner der „Clini-Clowns“ und ermöglicht als Hauptsponsor Clown-Visiten im St. Anna Kinderspital. Woche für Woche werden krebskranke Kinder wieder zum Lachen gebracht.

    Dem Verein „Club Mobil“ für Menschen mit Handicap finan-ziert Generali Österreich rund 700 Fahrtechnikkurse im Jahr. Der Verein bietet professionelle Beratung im Bereich Mobilität für Menschen mit Bewegungseinschränkungen und erhöht die Sicherheit im Straßenverkehr.

    Im Bereich Kultur ist Generali Österreich Förderer des Wiener Musikvereins und des Wiener Concert Vereins.

    Eine starke Medienaufmerksamkeit erreicht Generali Öster-reich auch durch ihr Sponsoring hochkarätiger Sportveranstal-tungen: Sie ist Unterstützer des FK Austria Wien, dessen Sta-dion den Namen „Generali Arena“ trägt und das seit 2018 eine UEFA-Vier-Sterne-Arena ist, in der Champions-League-Halb-finalspiele stattfinden können. Im Tennis der Herren ist sie Haupt- und Namenssponsor des „Generali Open Kitzbühel“, des größten Sandplatzturniers in Österreich. Über die Grenzen hinaus ist Generali Österreich im Skisport stark vertreten, bei zahlreichen Ski-Alpin-Rennen in Europa und Übersee sowie bei den Hahnenkamm-Bewerben in Kitzbühel.

  • Lagebericht – Generali Versicherung AG | 23

    Generali Österreich ist davon überzeugt, dass die hohe Qua-lität ihrer Mitarbeiter wesentlich zum Erfolg des Unternehmens beiträgt. Sie sieht Diversity als einen Wettbewerbsvorteil und fördert eine offene Arbeitsumgebung, in der die Rechte der Arbeitnehmer geschützt sind, die Mitarbeiter Wertschätzung erfahren und sich weiterentwickeln können. In allen Bereichen setzt sich Generali Österreich für fundamentale Menschen- und Arbeitsrechte ein. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist der Generali Österreich ein wichtiges Anliegen. Durch das Audit „berufundfamilie“ ist die Generali Versicherung AG seit 2012 als familienfreundliches Unternehmen offiziell zertifiziert. Zu den Benefits zählen flexible Arbeitszeitmodelle, Telearbeit, umfassende Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, zahlreiche familienfreundliche Sozialleistungen sowie Freizeit-, Kultur-, Gesundheits- und Sportangebote – teilweise auch für Familien-angehörige. Seit 2014 steht den Kindern der Mitarbeiter ein Betriebskindergarten an einem Standort in Wien zur Verfügung.

    Gesundheit und Vorsorge sind in der Generali Österreich zen-trale Themen. 2017 startete die Generali Versicherung AG mit „Generali Vitality“, einem innovativen Gesundheitsprogramm, das Teilnehmer Schritt für Schritt in ein gesünderes Leben begleitet. Für zahlreiche Aktivitäten gibt es lohnende Generali Vitality Punkte und dadurch Prämien bei diversen Partnern. Zahlreiche Vergünstigungen unterstützen die Teilnehmer am Programm vom Anfang an, unabhängig vom Status.

    AUSBLICK

    Die österreichische Wirtschaft ist im Jahr 2018 neuerlich kräftig gewachsen – das reale Bruttoinlandsprodukt stieg vor-läufigen Zahlen zufolge um 2,7 % (WIFO-Konjunkturprognose vom 20. Dezember 2018), stärker als der Durchschnitt des Euro-Raumes. Getragen wurde die aktuelle Hochkonjunktur von der Industrieproduktion und den meisten anderen Wirt-schaftsbereichen.

    Im Jahr 2019 wird das reale Wirtschaftswachstum in Öster-reich auf 2,0 % zurückgehen. Die weltweite Konjunktur wird an Dynamik verlieren, während die Krisenanfälligkeit steigt. Das globale Wirtschaftswachstum wird von zahlreichen Faktoren belastet: Das Budget Italiens (wenngleich sich das Risiko einer Wirtschaftskrise zuletzt verringert hat), der Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China und insbesondere die schwer einzuschätzenden Folgen eines (möglicherweise „harten“ bzw. ungeregelten) Brexit belasten das globale und europäische Wirtschaftswachstum. Dabei wird die US-Kon-junktur, gestützt vom Staatshaushalt, etwas stärker prognos-tiziert als die europäische. Innerhalb von Europa bleibt die Konjunktur, insbesondere in Osteuropa, dynamisch.

    In Österreich wird das robuste Konsumverhalten (reales Wachstum: +1,7 %) eine Stütze der Konjunktur 2019 sein. Die Einkommen der privaten Haushalte entwickeln sich günstig. Die Abschlüsse der Herbstlohnrunde 2018 lagen teils deutlich über den Erwartungen. Die Investitionstätigkeit wird durch das Niedrigzinsumfeld gefördert, wenngleich die Bruttoanla-geninvestitionen nicht mehr die Wachstumsraten der letzten Jahre erreichen (2019: +2,6 %). Bei den realen Warenexporten wird für 2019 ein reduzierter Anstieg erwartet, welcher mit 4,2 % aber unverändert eine Stütze der Konjunktur darstellt. Für den Staatshaushalt wird in den kommenden Jahren (2019, 2020) aufgrund der Zunahme der Steuereinnahmen ein Über-schuss erwartet. Es wird davon ausgegangen, dass Österreich bzw. seine Wertschöpfung von einem ungeregelten Brexit nur geringfügig betroffen wären.

    Die Inflation (harmonisierter Verbraucherpreisindex) zog seit 2017 an, sie wird 2019 mit 2,1 % um 0,1 Prozentpunkte über dem Niveau des Jahres 2018 erwartet. Die Situation am Arbeitsmarkt wird sich in Österreich weiter verbessern. Euro-stat-Berechnungen zufolge wird eine Arbeitslosenquote von nur 4,6 % (der Erwerbspersonen) prognostiziert.

    Finanzmärkte

    Wirtschaftsforscher sehen Zinserhöhungen durch die Noten-banken als eine der größten Herausforderungen für das globale Wachstum. Die amerikanische Notenbank (FED) hob den Leit-zins im Jahr 2018 auf eine Spanne zwischen 2,25 % bis 2,50 % an. Zwei weitere Erhöhungsschritte sind für 2019 angekündigt, wenngleich die FED nach Kurskorrekturen an den Aktien-märkten von zuvor avisierten Erhöhungen abgerückt ist. Die europäische Zentralbank (EZB) zeigte sich hinsichtlich erster Zinsmaßnahmen abwartend, doch ist auch seitens der EZB Ende 2019 von einer Zinserhöhung auszugehen.

    An den Aktienmärkten ist die zunehmende Verunsicherung offensichtlich, insbesondere infolge der bereits beschriebenen politischen Entwicklungen. Die Euroland-Aktien haben das Jahr 2018 schwächer abgeschlossen und auch die US-Märkte haben korrigiert. Einige Aktienindizes (etwa ATX und DAX) rutschten 2018 in einen „Bärenmarkt“ (das bedeutet, sie kor-rigierten um rund 20 %). Auch wenn das fundamentale Bild solide ist und die Unternehmensergebnisse in Ordnung sind, könnte sich die Korrektur 2019 fortsetzen, zumal die Börsen als Vorlaufindikator der Konjunktur gelten und das Wirtschafts-wachstum bis 2020 weiter zurückgeht.

  • 24 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2018

    Versicherungswirtschaft

    Nach Einschätzungen des Verbandes der Versicherungs-unternehmen Österreichs (VVO – Stand der letzten ver-öffentlichten Prognose: 28. September 2018) wird der Versi-cherungsmarkt im Jahr 2019 um 1,4 % wachsen. Nach einem Prämienrückgang von 2,1 % in 2016 und einem Wachstum von nur 0,4 % im Jahr 2017 wird somit eine Prämiensteigerung am Niveau des Berichtsjahres (Prognose: 1,4 %) erwartet.

    Die Prämienentwicklung in der Schaden- und Unfallver-sicherung lag im Berichtsjahr nach Angaben des VVO mit 3,0 % deutlich im positiven Bereich. Mit einem erwarteten Prämienanstieg von 2,9 % wird auch das Jahr 2019 ähnlich zufriedenstellend ausfallen und wiederum über Inflationsniveau wachsen. Bremsend wirken sich, wie schon in den Jahren zuvor, die geringen Zuwächse in der Kfz-Haftpflichtversiche-rung aus. Diese Sparte wird 2019 nur um 1,2 % wachsen. Das Prämienvolumen in der Sparte Kfz insgesamt wird um 2,7 % steigen, was unter dem Durchschnitt der beiden letzten Jahre läge. Ähnlich wird sich das Breitengeschäft mit einem Plus von 2,8 % entwickeln. Die Unfallversicherungen werden mit 3,6 % hingegen dynamischer zulegen, wenn auch nicht mehr so stark wie in 2018 (Prognose: 4,2 %). Nach einem Rückgang um 3,9 % im Jahr 2018 sollte das Industriegeschäft im Jahr 2019 wieder leicht ins Plus (1,5 %) drehen.

    Die Krankenversicherung legt seit Jahren konstant – mit nur geringen Schwankungen – kräftig zu. Mit Wachstumsraten von 3,8 % in 2017 sowie einem prognostizierten Wachstum von 4,0 % in 2018 und 3,9 % in 2019 ist eine hohe Dynamik in dieser Sparte gegeben.

    Das Prämienvolumen in der Lebensversicherung wird 2018 abermals um 2,2 % sinken. Auch 2019 wird mit einem Rück-gang des Prämienniveaus um 2,1 % – das fünfte Jahr in Folge – gerechnet. Besonders das niedrige Zinsniveau beeinträchtigt die Attraktivität der klassischen Lebensversicherung im Neu-geschäft nachhaltig. Fondsgebundene Lebensversicherun-gen und Hybridlösungen werden als Alternative für klassische Lebensversicherungen vermehrt am Markt angeboten. Die Einmalerläge wurden in den letzten Jahren deutlich reduziert. Sowohl für das Jahr 2018 als auch 2019 wird das Minus in diesem Bereich bei rund 6 % liegen. Seit 2015 hat sich das Prämienniveau damit mehr als halbiert.

    Generali Versicherung AG

    Die Generali Group präsentierte im November 2018 auf einem Investor Day in Mailand die neue Strategie „Generali 2021“, die eine konsequente Fortführung der letzten Strategie darstellt. Die Ziele von „Generali 2021“ sind klar definiert: Die Generali Group will ein lebenslanger Partner für ihre Kunden sein. Die Generali Group bietet ihren Kunden personalisierte, innovative Lösungen an und will Europas führendes Versicherungs-unternehmen für Privatpersonen und Klein- und Mittelbetriebe sein. Um diese Ziele zu erreichen, basiert „Generali 2021“ auf drei Säulen: profitablem Wachstum, Kapitalmanagement und Finanzoptimierung sowie Innovation und Digitalisierung.

    Einer der Schwerpunkte des Jahres 2019 ist die Umsetzung der neuen Strategie, die nahtlos an die bestehende anschließt. Mit den in der Vergangenheit gesetzten Initiativen wurde bereits eine solide Ausgangsbasis geschaffen, die eine rasche Imple-mentierung der neuen Group-Strategie in Österreich gewähr-leistet.

    Der Faktor Mensch spielt unverändert eine bedeutende Rolle. Das sind einerseits die Kunden, andererseits die Mitarbeiter der Generali Versicherung AG. Die Stärkung der Eigenver-antwortung der Mitarbeiter ist eine wesentliche Säule der HR-Strategie. Dem Top-Management ist bewusst, dass die Generali Versicherung AG in einem Marktumfeld voller Verän-derungen nur durch den Einsatz, die Lösungskompetenz und durch die Kreativität von jedem einzelnen Mitarbeiter in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt.

    Auch im Außendienst werden die Kommunikationswege zunehmend digital. Mit Connected Agent verfügen Generali Kundenbetreuer über persönliche Websites, die den Kontakt zu Bestandskunden vereinfachen und die Akquise von Neukunden im World Wide Web ermöglicht. Und nicht zuletzt wird durch die Unterschrift mittels Face-ID oder Fingerprint der Abschluss eines Versicherungsvertrags für die Kunden so einfach wie noch nie sein. Mit dieser zukunftsweisenden Innovation nimmt die Generali Versicherung AG eine Vorreiterrolle bei der Digi-talisierung am österreichischen Markt ein.

    In Zusammenarbeit mit der Generali Group werden zusätzlich die Projekte „Mobile Hub“ und „Agent Hub“ umgesetzt. Beim „Mobile Hub“ werden in einer App klassische Versicherungs-

  • Lagebericht – Generali Versicherung AG | 25

    funktionalitäten mit evolutionären und revolutionären Innovati-onen kombiniert, um den Kunden eine mobile Plattform für ihre Bedürfnisse zu bieten. Der „Agent Hub“ ist ein Set von digitalen Anwendungen für den Kundenbetreuer, der dem Kunden auf allen Kanälen ein 360-Grad-Spektrum an Beratungsleistungen bietet.

    Die Generali Versicherung AG gehört zu den Marktführern in wichtigen Sparten des Privatkunden- und KMU-Geschäf-tes. Sie stellt die Kunden und deren Bedürfnisse in den Mit-telpunkt – mit smarten und simplen Produkten, engagierten Mitarbeitern sowie einem der dichtesten Vertriebsnetze der Versicherungsbranche.

    Die Generali Versicherung AG erwartet sowohl in der Scha-den- und Unfallversicherung als auch in der Krankenversiche-rung ein deutliches Prämienwachstum. Entgegen dem Markt-trend sind auch in der Lebensversicherung Steigerungen in der Prämie geplant. Die Zeichnungspolitik wird unverändert konsequent ertragsorientiert fortgeführt. Im Veranlagungs-bereich verfolgt die Generali Versicherung AG unverändert eine nachhaltige und risikoorientierte Politik. Der Vorstand der Generali Versicherung AG ist zuversichtlich, auch 2019 ein gutes Jahresergebnis auf dem Niveau von 2018 zu erwirt-schaften.

    Wien, am 27. Februar 2019

    Der Vorstand

    Alfred Leu e.h., VorsitzenderMag. Klaus Wallner e.h.Walter Kupec e.h.Arno Schuchter e.h.Axel Sima e.h.Dr. Martin Sturzlbaum e.h.

  • 26 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2018

    Bilanz zum 31. Dezember 2018ÖSTERREICH | SCHADEN- UND UNFALL-, KRANKEN- UND LEBENSVERSICHERUNG

    Angaben in EURSchaden/Unfall Kranken Leben Gesamt 2017

    in Tsd. EURA. Immaterielle Vermögensgegenstände

    I. Sonstige Immaterielle Vermögens-gegenstände

    1.394.876,63 0,00 0,00 1.394.876,63 1.707

    B. KapitalanlagenI. Grundstücke und Bauten 173.923.013,84 71.248.910,29 302.617.731,21 547.789.655,34 542.454II. Kapitalanlagen in verbundenen

    Unternehmen und Beteiligungen1. Anteile an verbundenen Unternehmen 639.171.548,43 53.284.006,87 372.832.859,54 1.065.288.414,84 983.8652. Schuldverschreibungen von ver-

    bundenen Unternehmen und Darlehen an verbundene Unternehmen

    831.816.561,43 22.195.559,44 0,00 854.012.120,87 844.256

    3. Beteiligungen 96.442.231,33 0,00 19.782.566,67 116.224.798,00 106.9104. Darlehen an Unternehmen, mit denen

    ein Beteiligungsverhältnis besteht11.750.000,00 0,00 0,00 11.750.000,00 12.750

    III. Sonstige Kapitalanlagen1. Aktien und andere nicht festver-

    zinsliche Wertpapiere753.390.756,54 157.902.237,86 1.301.646.876,99 2.212.939.871,39 2.321.338

    2. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

    1.216.912.829,83 806.824.380,31 2.866.896.232,96 4.890.633.443,10 4.846.388

    3. Hypothekenforderungen 900.000,00 0,00 0,00 900.000,00 6924. Vorauszahlungen auf Polizzen 0,00 0,00 164.143,43 164.143,43 1945. Sonstige Ausleihungen 95.198.660,04 72.601.523,95 386.434.401,87 554.234.585,86 628.2706. Guthaben bei Kreditinstituten 77.330.024,51 0,00 108.314.436,09 185.644.460,60 207.246

    IV. Depotforderungen aus dem übernom-menen Rückversicherungsgeschäft

    2.073.994,66 0,00 9.051.108,50 11.125.103,16 12.077

    C. Kapitala