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Generationendorf Steinmauern
– wie wir künftig zusammen leben
wollen!
Demografiekonzeption 2030
Gemeinde Steinmauern
Demografiekonzeption Steinmauern
Vorwort
Die Demografiekonzeption ist fertig - die Arbeit fängt an
Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger, auch Steinmauern steht mitten im demografischen Umbruch. Ein Patentrezept nach Schema F gibt es nicht. Konkrete Lösungen müssen vor Ort im gemeinsamen Dialog von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Verwaltung und Gemeinderat erarbeitet werden. Wir haben uns deshalb für die Teilnahme am kommunalen Managementverfahren mit einer professionellen externen Prozessbegleitung entschieden. Gestartet sind wir im Sommer 2014 mit einer Projektgruppe, die in der Bilanzwerkstatt die bisherigen Aktivitäten bilanziert und künftige Herausforderungen und Handlungsfelder definiert hat. Mit der Zukunftswerkstatt am 10. Januar 2015 wurde eine gelungene Form der Bürgerbeteiligung verwirklicht, die uns bewiesen hat, wie wichtig es ist Zukunftsplanung gemeinsam zu gestalten. Zahlreiche engagierte Bürgerinnen und Bürger sammelten Impulse und Visionen, woraus sich praxisnahe Ansatzpunkte für die weitere positive Entwicklung unseres Dorfes ergaben. Das Demografieteam hatte nun in der Strategiewerkstatt am 23. Februar 2015 die schwierige Aufgabe, all die vielversprechenden Ideen und Maßnahmen zu priorisieren. Aus den Ergebnissen wurde das hier vorliegende Handlungskonzept entwickelt, in dem wir die Ziele, die die Bürgerinnen und Bürger von Steinmauern gemeinsam erreichen wollen, festgeschrieben haben. Der Gemeinderat wird letztendlich entscheiden, welche Vorschläge aus der Zukunftswerkstatt mit welcher Priorität und mit welcher Reihenfolge umgesetzt werden sollen und können. Mit diesem wichtigen Schritt ist zwar ein Meilenstein in dem Entwicklungsprozess in Richtung familien- und demografiefreundliche Kommune erreicht, um Prozesse der Veränderung herbeizuführen und Ziele konkret umzusetzen, sind wir aber auf das aktive Miteinander angewiesen. Nur gemeinsam geht’s voran. Aus der Zukunftswerkstatt erhoffen wir uns eine Initialzündung für eine weitere intensive Mitarbeit der Bürgerschaft. Der eingeschlagene Weg macht Mut, dass aktive Bürgerbeteiligung gelingen kann. Ich lade Sie bereits heute herzlich ein, den Weg mit uns weiter zu beschreiten und an die konkrete Umsetzung der Ziele zu gehen. So wird das strategische Handlungskonzept am Ende von allen gemeinsam getragen. Die Arbeit hat sich gelohnt, wenn Steinmauern auch künftig als Lebensmittelpunkt insbesondere für junge Familien und generell für die Menschen in jeder Lebenslage und jedem Lebensalter eine attraktive Heimat sein wird. Auf Ihre Unterstützung vertraut weiterhin
Siegfried Schaaf Bürgermeister
Demografiekonzeption Steinmauern
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Inhalt
A: familienfreundliche Infrastruktur für junge Familien .................. 6
1.Herausforderungen in diesem Handlungsfeld: .............................................................................................................. 6
Dorftreffpunkt für alle – insbesondere junge Familien – schaffen ............................................................................. 7
Raum und Nutzungskonzept innen und außen erstellen ........................................................................................ 7
Gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen ............................................................................................... 8
reduzierte Schließzeiten im Kindergarten ......................................................................................................................... 8
Angebot in den Ferien erweitern ........................................................................................................................................ 8
flexiblere Betreuungszeiten ..................................................................................................................................................... 8
B: Miteinander der Generationen .......................................................... 9
2. Herausforderungen in diesem Handlungsfeld: ............................................................................................................. 9
Bürgerschaftliches Engagement aufbauen ........................................................................................................................10
Koordinator für bürgerschaftliches Engagement gewinnen ................................................................................10
Freizeitangebot schaffen .............................................................................................................................................................10
Gründung eines Kernteams .................................................................................................................................................10
Bürger unterstützen sich und helfen einander ................................................................................................................11
Patenschaften für Neubürger ..............................................................................................................................................11
Bürgerbörse/ Taschengeldbörse einrichten .................................................................................................................11
Informationen für Bürger verbessern ....................................................................................................................................13
Kommunikationskonzept........................................................................................................................................................13
Zusammenwohnen der Generationen ermöglichen ...................................................................................................14
Generationenhaus am Rendel ............................................................................................................................................14
C: Weiterentwicklung der örtlichen Infrastruktur und Angebote15
3. Herausforderungen in diesem Handlungsfeld: ...........................................................................................................15
Koordinierung bürgerbezogener Aktivitäten und Vernetzung der Akteure - Zusammenarbeit der
Vereine ................................................................................................................................................................................................16
Vorhandene Räume prüfen und katalogisieren .........................................................................................................16
Nahverkehr für Jung und Alt verbessern ............................................................................................................................16
ÖPNV/Bürgerbus ......................................................................................................................................................................16
Infrastruktur für Sport und Veranstaltungen weiterentwickeln.................................................................................17
Entwicklung eines kommunalen Sportkonzepts .........................................................................................................17
Kunstrasenplatz/Bolzplatz ......................................................................................................................................................17
Sporthalle .......................................................................................................................................................................................18
Demografiekonzeption Steinmauern
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Entlastungsstraße realisieren .....................................................................................................................................................18
Mobilitätskonzept .......................................................................................................................................................................18
Naherholung und Freizeitgestaltung durch Einbindung von Natur und Wasser ermöglichen ..............19
Naherholungsgebiet Goldkanal/Murgmündung .....................................................................................................19
Grillmöglichkeit ...........................................................................................................................................................................20
Grundversorgung gewährleisten ...........................................................................................................................................20
Ärztliche Versorgung ...............................................................................................................................................................20
Themenspeicher .............................................................................................................................................................................21
Impressum ................................................................................................... 23
Demografiekonzeption Steinmauern
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Vorschlag zur Priorisierung der Maßnahmen (Ergebnis der Strategiewerkstatt) Für die in der Bilanzwerkstatt definierten Handlungsfelder wurden die in der Zukunftswerkstatt festgelegten Maßnahmen wie folgt priorisiert:
Inhaltlich
I = vorrangige Maßnahme
II = sehr wichtige Maßnahme
III = wichtige Maßnahme
Handlungsfeld A: Familienfreundliche Infrastruktur für junge Familien Leitziel: Neubürger einbinden
2: Dorftreffpunkt 1: Raum-und Nutzungskonzept erstellen (außen und innen) (1: Patenschaften für Neubürger)- siehe Handlungsfeld B)
1: Reduzierte Schließzeiten im Kindergarten
Handlungsfeld B: Miteinander der Generationen Leitziel: Dorfgemeinschaft bilden
1: Bürgerschaftliches Engagement aufbauen 1: Patenschaften für Neubürger
1: Bürgerbörse einrichten 1: Information für Bürger
- Homepage
- Info-App
2: Generationenhaus
Freizeitsportangebot für Jung und Alt
Handlungsfeld C: Weiterentwicklung der örtlichen Infrastruktur der Angebote Leitziel: Zusammenarbeit der Vereine
1: Vorhandene Räume prüfen und katalogisieren 2: ÖPNV/Bürgerbus auch am Wochenende 2: Kunstrasenplatz/ evt. zur öffentlichen Nutzung als Bolzplatz 3: Entlastungsstraße
2: Naherholung Goldkanal/ Murgmündung 2:Grillmöglichkeit
3: Sporthalle 3:Grundversorgung (Arzt, Apotheke, Einzelhandel,…)sichern
Prioritäten Skala
Für die einzelnen Maßnahmen des vorliegenden Demografiekonzeptes ist beim Stategieworkshop folgende Skala zur inhaltlichen Priorisierung eingeführt worden:
I = vorrangige Maßnahme II = sehr wichtige Maßnahme III = wichtige Maßnahme
Die zeitliche Umsetzbarkeit wird durch folgende Skala veranschaulicht: 1 = kurzfristig umsetzbar, innerhalb eines Jahres 2 = mittelfristig umsetzbar, in zwei bis fünf Jahren 3 = langfristig umsetzbar, länger als fünf Jahre
Demografiekonzeption Steinmauern
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Handlungsfeld
A: familienfreundliche Infrastruktur für junge Familien
1.Herausforderungen in diesem Handlungsfeld:
Eine grundlegende Betrachtung der langfristig zu erwarteten Veränderungen im Bevölkerungsaufbau in Deutschland bzw. Baden Württemberg zeigt, dass wir uns auf dem Weg in eine alternde Gesellschaft befinden. Laut der Prognose für Baden Württemberg geht die Bevölkerung voraussichtlich bis 2060 um 15% auf 9,11 Millionen zurück. Das Grundmuster lässt sich mit der Formel beschreiben: Je jünger die Altersgruppe desto höher die Verluste, je älter die Altersgruppe desto höher der Zuwachs. Bei den 18 – 21-Jährigen wird für den Landkreis Rastatt ein Rückgang bis 2025 von 24% prognostiziert. Durch den demografischen Wandel gibt es Verlagerungen und Akzentuierungen von Interessen und Bedürfnissen der Bürgerschaft. Junge Menschen und Familien mit Kindern werden in einer alternden Gesellschaft zu einem immer knapperen Gut werden. Die zielgerichtete Förderung und Unterstützung von jungen Familien ist ein Schlüssel zur konstruktiven Bewältigung des demografischen Wandels. Einfluss auf die Entscheidung der Wohnortwahl haben Faktoren wie das Vorhandensein von angemessenem Wohnraum sowie entsprechender Infrastruktur wie Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Schule, Ärzte und Einkaufsmöglichkeiten, die Nähe zum Arbeitsplatz bzw. seine gute Erreichbarkeit, oder insbesondere für Familien ein familiengerechtes Umfeld. Von 2002 - 2014 hatte Steinmauern einen Bevölkerungszuwachs von 11,5 %, insbesondere durch das neue Baugebiet „Breithölzer Waldäcker“ kam es zu einem Zuzug von jungen Familien. Die Bauplatzvergabe wurde durch einen Familienbonus interessant gestaltet, sodass sowohl junge Familien in unserer Gemeinde wohnen bleiben als auch Steinmauern als ihren Wohnort wählen. Die Kinderbetreuung wurde in den letzten Jahren in Steinmauern stetig weiterentwickelt. Mit der Ganztagsbetreuung im Flößerkindergarten und Schülerhort und der aktiven Karl-Julius-Späth Schule besteht bereits ein überdurchschnittlich attraktives Angebot für Kindergarten- und Grundschulkinder. Im Zuge der vorausschauenden Familienpolitik unserer Gemeinde sollte das Angebot immer wieder dem Bedarf angepasst werden. Der Fokus der Gemeindeentwicklung verschiebt sich vom quantitativen zum qualitativen Wachstum nachdem z.B. Baugebiete nicht unendlich erweiterbar sind. Es besteht ein großes Potential an jungen Familien. Eine große Herausforderung ist, Neubürger bzw. junge Familien einzubinden und ihnen eine familienfreundliche Infrastruktur zu bieten. Was kann Steinmauern tun, um sich langfristig als attraktive familien- und generationen-freundliche Gemeinde im Raum Rastatt zu positionieren? Wie können die Betreuungs- und Bildungsangebote am Bedarf der Familien weiter entwickelt werden? Welches förderliche Umfeld brauchen Neubürger in Steinmauern? Wie können ein lebendiges Dorfleben und eine aktive Mitmachkultur gefördert werden?
Demografiekonzeption Steinmauern
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Ziel 1.1
Dorftreffpunkt für alle – insbesondere junge Familien – schaffen
Maßnahme 1.1.1 Raum und Nutzungskonzept innen und außen erstellen
Erläuterung
Gegenüber dem Rathaus in der Plittersdorfer Straße steht das ehemalige Gasthaus Hirsch schon länger leer. Die Gemeinde hat das Gebäude erworben. Durch den Abbruch des Gebäudes ergeben sich Chancen, welche in einem von der Verwaltung initiierten und vom Gemeinderat befürworteten Nutzungskonzept festgehalten wurden:
- Bürger-Café/Dorfladen als zentraler Treffpunkt und barrierefrei gut sichtbar und erreichbar in Ortsmitte, Bäckerei, Verkauf heimischer Produkte: Hofladen
- Pamina-Terminal, touristische Angebote - Heimatgeschichte/Museum: „Portal“ im EG mit
Ausrichtung Hoperwiesen. - Infrastruktur: Gewerbe/ärztliche Versorgung/barrierefreie
Wohnungen - Außenbereich: Erlebbarkeit des Elements „Wasser“
erhöhen – Altmurg zugänglich machen, evtl. Renaturierung eines Teilbereichs, Außenbereich Museum aufwerten, Lehrpfad, Generationenspielplatz
- Flößereimuseum: mittelfristig Sanierung Rathaus vorgesehen; barrierefreier Zugang notwendig, den museumspädagogischen Anforderungen anpassen
Durch die Bürgerbeteiligung im Rahmen der Zukunftswerkstatt wurden die vorliegenden Ideen/Visionen wie folgt ergänzt: - Café mit Spielräumen für Kinder und Blick auf den Spielpatz - Abenteuerspielplatz (Sand am Wasserspielplatz, Zugang zum Bach, Kletterbäume...) - Hilfsangebote für Jung und Alt - Kulturbühne außen mit öffentlichen Toiletten
Weitere Erläuterung Nächste Schritte:
Das Vorhaben befindet sich in einem Sanierungsgebiet, gefördert durch das Landessanierungsprogramm. Um den Abbruch des Gebäudes in den nächsten Monaten durchführen zu können, werden die bauordnungsrechtlichen und planerischen Fragen derzeit von der Verwaltung geklärt. Ein Nutzungskonzept ist in Arbeit, Gespräche mit potentiellen Nutzern werden geführt. Liegt ein Konzept vor, kann die Planungsphase zusammen mit einem Architekturbüro beginnen. Anschließend kann eine Gruppe aus interessierten Bürgern in das Projekt einbezogen werden um Ideen aus der Zukunftswerkstatt umzusetzen.
Zielgruppe Bürger/-innen, alle Generationen
Demografiekonzeption Steinmauern
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Priorität I = vorrangige Maßnahme/ bereits in Planung
Zeitliche
Umsetzbarkeit
1= kurzfristig umsetzbar, innerhalb ein/zwei Jahren
Federführung Gemeindeverwaltung
Kosten/ Ressourcen Ca. 1 – 2 Mio. Euro
Ziel 1.2
Gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen
Maßnahme 1.2.1 reduzierte Schließzeiten im Kindergarten Angebot in den Ferien erweitern flexiblere Betreuungszeiten
Erläuterung Veränderungsprozesse auf dem Arbeitsmarkt und erhöhte Mobilitäts- und Flexibilitätsanforderungen an die Beschäftigten erfordern flexiblere Betreuungsangebote. Die Gestaltung der Angebote sollte sich an den Bedarfslagen der Familien orientieren. Allerdings müssen nicht nur die Möglichkeiten des Flößerkindergartens, sondern auch Grenzen der Flexibilität und Zumutbarkeit für Kinder unterschiedlichen Alters und die Sicherung des Kindeswohls im Zentrum der Betrachtung stehen. Die Rahmenbedingungen müssen sich den örtlichen Gegebenheiten in Steinmauern, der Größe und konzeptionellen Ausrichtung der Einrichtung und vielem anderen mehr anpassen. Qualifizierte Flexibilisierung heißt, Angebote zu gestalten, die sowohl die Rechte und Bedürfnisse von Kindern als auch die Alltagsrealitäten und Erwartungen von Eltern angemessen berücksichtigen. Die Bereitschaft zur Veränderung der Organisationsstruktur ist dafür grundsätzliche Voraussetzung. Die Gewährleistung hoher Flexibilität unter Beibehaltung einer hohen pädagogischen Qualität erfordert "intelligente" Konzepte.
Die Kinderbetreuung wird im Dialog mit den Eltern bedarfsgerecht weiterentwickelt. Die bisher hohe Qualität der Betreuung soll langfristig sichergestellt werden.
Vernetzung unterschiedlicher Angebote wird geprüft.
Nächste Schritte: Bedarfsermittlung/Elternumfrage
Zielgruppe Gemeinde
Junge Familien
Priorität II = sehr wichtige Maßnahme
Zeitliche
Umsetzbarkeit
1= kurzfristig umsetzbar, innerhalb eines Jahres
Federführung Kitaträger Kommune mit Kitaleitung und Elternbeirat
Kosten/ Ressourcen Abhängig vom Konzept
Demografiekonzeption Steinmauern
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Handlungsfeld
B: Miteinander der Generationen
2. Herausforderungen in diesem Handlungsfeld:
Der demografische Alterungsprozess in Steinmauern stellt das Generationenverhältnis auf den
Kopf. Bis 2030 wird nach der Bevölkerungsvorausberechnung für Steinmauern eine Zunahme
der über 60-Jährigen von 53% prognostiziert. Die Gruppe der unter 20-Jährigen nimmt
dagegen um 7% ab. Die Zahl der Hochbetagten wird voraussichtlich doppelt bzw. dreifach so
hoch sein. Eine kleiner werdende Bevölkerung mit einem immer höheren Anteil von älteren
Menschen wird unsere Gesellschaft verändern. Viele Ältere werden künftig z.B. auf den Luxus
verzichten müssen Kinder und Enkel am gleichen Wohnort in der Nähe zu haben. Auch in
Steinmauern werden die familiären Netze ausgedünnt und somit nehmen die „natürlichen“
Möglichkeiten der gegenseitigen Unterstützung und Hilfeleistung ab. Deshalb sind wir auf das
Miteinander der Generationen auch außerhalb der Familie angewiesen. Das Familienleben im
Mehrgenerationenhaus, das früher selbstverständlich war, ist nun als Wohnform wieder
gefragt. Ein passendes Hauskonzept mit der richtigen Balance zwischen Gemeinschaft und
Privatsphäre ist dabei eine Grundlage für ein gelungenes Mehrgenerationenwohnen.
Für die Solidarität unter den Generationen, für gegenseitiges Verstehen und Akzeptanz ist es
wichtig, dass der Dialog zwischen den Generationen erhalten bleibt bzw. mit
unterschiedlichsten Ansätzen gefördert wird. Dank einer oft aktiven und interessierten älteren
Generation können wir aus einem recht großen Potential an ehrenamtlichen Kräften schöpfen.
Mit gezielten generationenübergreifenden Maßnahmen kann ein gelungenes Miteinander
weiter auf- und ausgebaut werden, um eine Dorfgemeinschaft zu bilden.
Die Lebensqualität wird in hohem Maße vom sozialen Miteinander bestimmt. Dafür sind neben
der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements entsprechende Angebote notwendig.
Diese Angebote sollten sich an alle Altersgruppen und Generationen richten. (vgl. STEG
Leitziele Steinmauern, 2014)
Das ehrenamtliche Engagement ist dabei eine wichtige Säule. Die notwendigen Strukturen
werden in Zukunft nicht ohne Selbsthilfe der Betroffenen und Ausbau des ehrenamtlichen
Engagements sichergestellt werden können. Es sollten daher ehrenamtlich getragene
Netzwerke und Bürgergemeinschaften entwickelt werden. Voraussetzung für die Bereitschaft
zum Sich-Einbringen ist ein konkretes Projekt, das dem jeweiligen Interesse entspricht, ein
überschaubarer Zeitaufwand und die Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten einzubringen. Basis
für ein langfristig aktives Ehrenamtsengagement ist eine Ansprechperson, die Ehrenamtliche bei
ihren Aktivitäten berät und begleitet, in die Organisation der Angebote eingebunden ist, die
Zusammenarbeit fördert und bestehende Vernetzungen in unserer Gemeinde ausbaut.
Damit sich Bürgerinnen und Bürger aktiv an der Dorfgemeinschaft beteiligen und mit
Steinmauern identifizieren können, ist es wichtig, dass sie informiert sind und die vielfältigen
Möglichkeiten kennen. Hierbei ist zu beachten, dass die Generationen verschiedene Medien
benutzen und unterschiedlich ansprechbar sind.
Das Handlungsfeld „Miteinander der Generationen“ füllt eine Lücke und rundet die
familienfreundliche Politik der Gemeinde Steinmauern ab.
Demografiekonzeption Steinmauern
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Ziel 2.1
Bürgerschaftliches Engagement aufbauen
Maßnahme 2.1.1 Koordinator für bürgerschaftliches Engagement gewinnen
Erläuterung Organisationsform zur Koordinierung und Förderung
bürgerschaftlichen Engagements wird gesucht. Die rechtlichen
Voraussetzungen, Chancen und Risiken zur Gründung eines
Bürgerteams, -vereins müssen geprüft werden. Gemeinde und
Bürgerschaft übernehmen die gemeinsame Trägerschaft dieser
Organisation.
Es muss geprüft werden, ob ein ehrenamtlicher Koordinator
gefunden werden kann. Die Stelle sollte zwar im Umfeld der
Gemeindeverwaltung angesiedelt, aber nicht als Stelle der
Verwaltung im eigentlichen Sinne angesehen werden. In
diesem Zusammenhang ist auch die Finanzierung zu klären.
Nächste Schritte:
- Recherche nach guten Beispielen
Zielgruppe Alle Bürger/innen
Priorität I = vorrangige Maßnahme
Zeitliche
Umsetzbarkeit
1= kurzfristig umsetzbar, innerhalb von zwei Jahren
Federführung Gemeindeverwaltung /Bürger
Kosten/ Ressourcen Abhängig von der Organisationsform
Ziel 2.2
Freizeitangebot schaffen
Maßnahme 2.2.1 Gründung eines Kernteams
Erläuterung Im Rahmen der Überlegungen zur Gründung eines Bürgerteams/-vereins sollte ein Kernteam gebildet werden, um Konzepte für ein Freizeitangebot zu erarbeiten, verschiedene Vorschläge für konkrete Maßnahmen zu sammeln und diese nach den tatsächlichen Realisierungschancen zu beurteilen. Das Freizeitangebot könnte die Bereiche Bewegung (wie Wanderungen, Radfahren, Gymnastik...), Geselligkeit, Kunst und Kultur oder auch Weiterbildung umfassen. Eine Vernetzung bzw. Zusammenarbeit mit Vereinen ist gewünscht. Nächste Schritte: Interessenten für Kernteam suchen
Zielgruppe Bürger/innen
Priorität III= Wichtige Maßnahme
Demografiekonzeption Steinmauern
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Zeitliche
Umsetzbarkeit
1= kurzfristig umsetzbar, innerhalb eines Jahres
Federführung Bürgerschaft
Kosten/ Ressourcen
Ziel 2.3
Bürger unterstützen sich und helfen einander
Maßnahme 2.3.1 Patenschaften für Neubürger
Erläuterung Um die Neubürger/innen in Steinmauern zu begrüßen und Ihnen den Start so angenehm wie möglich zu gestalten, wird Neubürger/ -innen das Angebot gemacht, sich mit Fragen an eine/n Paten/ -in zu wenden. Die Paten zeigen den Neubürger/ -innen was man in Steinmauern alles machen kann, stellen Ihnen beispielsweise Vereine vor oder unternehmen eine gemeinsame Ortsbegehung. Dadurch können Hemmschwellen beseitigt und ein schnelles Einleben in Steinmauern gefördert werden. Nächste Schritte: Alle Steinmaurer, die bereit sind, neuzugezogene Menschen zu begrüßen und bei verschiedenen Anliegen Auskunft zu geben, können sich bei der Gemeindeverwaltung melden.
Zielgruppe Neubürger/ -innen, Familien, Senior/ -innen
Priorität I = vorrangige Maßnahme
Zeitliche
Umsetzbarkeit
1= kurzfristig umsetzbar, innerhalb eines Jahres
Federführung Gemeindeverwaltung/ Bürgerschaft
Kosten/ Ressourcen
Maßnahme 2.3.2 Bürgerbörse/ Taschengeldbörse einrichten
Erläuterung Um das aktive Miteinander in der Gemeinde noch weiter zu fördern, wird der Aufbau einer Bürgerbörse gewünscht. Die Ehrenamtsbörse könnte zentral koordiniert werden. Die Abwicklung könnte z.B. über ein digitales Formular /Fragebogen erfolgen. An einem noch zu bestimmenden Ort/Stelle werden an einem „Schwarzen Brett“ die Angebote und Nachfragen ausgehängt/online gestellt. Die Schaffung einer „Suche/Biete-Rubrik“ im Mitteilungsblatt und ggf. auch auf der Gemeindehomepage wäre zu überprüfen. Ehrenamtlich Tätige vermitteln dann zwischen Angebot und Nachfrage und knüpfen die Kontakte.
Demografiekonzeption Steinmauern
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Weitere Erläuterung Verschiedene Produkte und Dienstleistungen sind denkbar:
Dienstleistungen übernehmen, Öffentliche Aufgaben
übernehmen (Spielplätze pflegen, Baumpatenschaften),
Alltagshilfe für Jung und Alt: Mitfahrbörse, Einkäufe, „Oma/Opa
Börse“
Der Nachhaltigkeitsgedanke z.B. Tausch von Streuobst, Gemüse, bevor es verdirbt könnte berücksichtigt werden. Zu Taschengeldbörse: Die Taschengeldbörse ist eine Art Nachbarschafshilfe, bei der Jugendliche durch einfache Tätigkeiten im Alltag ihr Taschengeld aufbessern können. Jobanbieter: Senioren, Familien, Alleinstehende die haushaltsnahe Unterstützung benötigen, da ihnen Tätigkeiten schwer fallen oder die aus zeitlichen und persönlichen Gründen kostengünstige, leichte Hilfe suchen. Jobsucher: Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren, die ihr Taschengeld aufbessern möchten, eine soziale Betätigung und eine sinnvolle Freizeitgestaltung suchen, generationenübergreifende Kontakte knüpfen und in eine mögliche zukünftige Arbeitswelt schnuppern möchten. Beispiele für Taschengeldjobs: Gartenarbeit, Rasenmähen, Haustierversorgung, Friedhofbesuche, Vorlesen, Spiele, Hausaufgabenbetreuung, Einkäufe, Bügeln, Putzen, Computerhilfen, Spaziergänge, Gesellschaft leisten Nächste Schritte:
- Sammlung ähnlicher Beispiele z.B. Modell des Kreisseniorenrats Rastatt, Punktesysteme, Taschengeldbörsen, Tauschbörsen, Zeitbank-Modelle, um dann für Steinmauern das richtige Modell zu finden
- Gründung eines Arbeitskreises um Strukturen und inhaltliche Zielstellungen zu erarbeiten
- Einrichten einer neuen Rubrik „Steinmauern tauscht..“ im Zuge der derzeitigen Überarbeitung des Erscheinungsbildes des Mitteilungsblattes wird von der Verwaltung geprüft
- Kalkulation der Möglichkeiten für „Marktplatz“ auf der in diesem Jahr neu zu gestaltenden Homepage der Gemeinde werden von der Verwaltung überprüft
Zielgruppe Bürger/innen
Priorität II= Sehr wichtige Maßnahme
Zeitliche
Umsetzbarkeit
Kurzfristig umsetzbar, innerhalb eines Jahres
Federführung Gemeindeverwaltung/ Interessierte Bürger
Kosten/ Ressourcen
Demografiekonzeption Steinmauern
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Ziel 2.4
Informationen für Bürger verbessern
Maßnahme 2.4.1 Kommunikationskonzept
Erläuterung Ein Gesamtkonzept zur Öffentlichkeitsarbeit wird erarbeitet.
Gute Öffentlichkeitsarbeit zeichnet sich aus, wenn möglichst
viele Steinmaurer aller Altersgruppen erreicht werden. Zentrale
Medien sind dabei bisher der Internetauftritt der Gemeinde und
das Mitteilungsblatt. Zu besonderen Projekten/Veranstaltungen
wird über Flyer informiert.
Nächste Schritte: Erarbeiten der Grundlagen
Zielgruppe Bürger
Priorität II= Sehr wichtige Maßnahme
Zeitliche
Umsetzbarkeit
1= Kurzfristig umsetzbar, innerhalb eines Jahres
Federführung Gemeindeverwaltung
Kosten/ Ressourcen
Maßnahme 2.4.1.1 Mitteilungsblatt
Erläuterung Die Druckerei Dürrschnabel erarbeitet derzeit Entwürfe für ein
neues Design des Mitteilungsblattes.
Weitere Neuerungen sind in der Entwicklungsphase. Es soll eine
Online-Redaktion geschaffen werden. Geplant ist auch der
Aufbau eines Vernetzungskonzepts für die Informationen der
Vereine, Kirchen, Parteien, Schule und Kindergarten sowie
sonstigen Organisationen.
Zielgruppe Bürger
Priorität II= Sehr wichtige Maßnahme
Zeitliche
Umsetzbarkeit
1= Kurzfristig umsetzbar, innerhalb eines Jahres
Federführung Gemeindeverwaltung
Kosten/ Ressourcen
Maßnahme 2.4.1.2 Homepage
Erläuterung Die Homepage der Gemeinde wird derzeit überarbeitet. Die
Aufnahme eines Portals „Bürgerbeteiligung über das Internet“
wird geprüft. Dies schafft Beteiligungs- und
Kommunikationsmöglichkeiten über die üblichen
Anhörungsrechte hinaus.
Zielgruppe Bürger
Demografiekonzeption Steinmauern
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Priorität II= Sehr wichtige Maßnahme
Zeitliche
Umsetzbarkeit
1= Kurzfristig umsetzbar, innerhalb eines Jahres
Federführung Gemeindeverwaltung
Kosten/ Ressourcen Ca. 9.000 Euro
Maßnahme 2.4.1.3 Info-App
Erläuterung Der Kostenumfang für die Entwicklung einer App ist von vielen
Faktoren wie Aufgabenumfang, Design und speziellen
Wünschen abhängig.
Nächste Schritte: Anbieter, Umfang, Kosten, klären. Eine Anfrage
durch die Verwaltung ergab bzgl. der Kosten untenstehende
Aussage als Anhaltspunkt.
Zielgruppe Bürger
Priorität II= Sehr wichtige Maßnahme
Zeitliche
Umsetzbarkeit
1= Kurzfristig umsetzbar, innerhalb eines Jahres
Federführung Gemeindeverwaltung
Kosten/ Ressourcen Mindestens 15.000,- EUR
Ziel 2.5
Zusammenwohnen der Generationen ermöglichen
Maßnahme 2.5.1 Generationenhaus am Rendel
Erläuterung In Steinmauern soll mit dem „Generationenhaus am Rendel“ eine Wohnanlage für Jung und Alt entstehen – mit schwellenlos zugänglichen Wohnungen, einer guten Nachbarschaft, Gemeinschaftsräumen und sehr großzügigen Gärten. Die Gemeinde stellt eine zentral gelegene Baufläche zur Verfügung. Eine Konzeptstudie und eine Reihe möglicher Kaufinteressenten liegen vor. Nächste Schritte: Investorensuche
Zielgruppe Interessierte Bürger, Investor
Priorität II= Sehr wichtige Maßnahme
Zeitliche
Umsetzbarkeit
2= mittelfristig umsetzbar, in zwei bis fünf Jahren
Federführung Gemeindeverwaltung
Kosten/ Ressourcen
Demografiekonzeption Steinmauern
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Handlungsfeld
C: Weiterentwicklung der örtlichen Infrastruktur und Angebote
3. Herausforderungen in diesem Handlungsfeld: Die Herausforderungen und Chancen für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde
Steinmauern sind geprägt durch den demografischen Wandel sowie zahlreiche weitere
wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen. Beispielhaft sind zu nennen:
die zunehmende räumliche und berufliche Mobilität der Menschen und das
veränderte Einkaufs- und Freizeitverhalten
die zunehmende Globalisierung und Digitalisierung des Wirtschaftslebens
der Abwanderungstrend in die großen Metropolen und dadurch verstärkt
die Strukturprobleme weniger zentral gelegener und ländlich geprägter Räume
einhergehend mit Fachkräfte- und Ärztemangel, und nicht zuletzt
der Bevölkerungsrückgang, die Verschiebung der Altersstruktur und der dadurch
erzeugte Anpassungsbedarf für die kommunale Infrastruktur.
Laut der Prognose des Statistischen Landesamtes Baden Württemberg bis 2030 geht die
Bevölkerung von Steinmauern in der ungünstigen Variante lediglich um -1,5 % zurück.
In der mittleren Variante ist sogar mit einem Bevölkerungszuwachs von +3,5 % zu rechnen.
Unsere Kommune steht vor der Aufgabe, die bestehende Ausgestaltung und Qualität der
örtlichen Infrastruktur zu überprüfen und mit der zielgerichteten, auf die Bedürfnisse unserer
Gemeinde zugeschnittenen Demografiekonzeption eine Lösung der Probleme zu finden.
Beispielhaft dafür sind die ÖPNV-Verbindungen. Nachdem der Ausbau des öffentlichen
Buslinienverkehrs nicht im Entscheidungsbereich der Kommune liegt, jedoch der Wunsch der
Bevölkerung besteht, einen Buslinienverkehr auch in den Abendstunden und am
Wochenende zu haben, ist eine alternative Form der Mobilität zu fördern, die Akzeptanz in der
Bevölkerung findet.
Ebenso steht auch der Wunsch nach einer Verbesserung der ärztlichen Versorgung ganz
oben. Trotz begrenzter Einflussmöglichkeiten der Gemeinde wird sich die
Gemeindeverwaltung für eine Anwerbung stark machen. Auch der Bereich
Gesundheitsförderung erfordert neue Strukturen, die in einem kommunalen Sportkonzept
erarbeitet werden.
Die Verbesserung der Wohnqualität durch die Entlastungsstraße ist eine Herausforderung, die mit dem Mobilitätskonzept angegangen wird. Als weiteren Wohlfühlfaktor hat Steinmauern im Bereich Naherholung und Tourismus mit den
Naherholungsgebieten Goldkanal und Murgmündung großes Potential. Bisher ist das
prägende Element des Wassers in der Entwicklung von Steinmauern kaum noch erlebbar. Mit
konkreten Maßnahmen wird an der Verwirklichung der gesetzten Ziele gearbeitet.
Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der Demografiekonzeption ist die aktive Mitwirkung der Bevölkerung, die Zusammenarbeit der Vereine und Vernetzung der Institutionen. Der Prozess sollte in gemeinsamer Verantwortung von Bürgerinnen und Bürgern, politischen Entscheidungsträgern und Verwaltung stattfinden.
Demografiekonzeption Steinmauern
16
Ziel 3.1
Koordinierung bürgerbezogener Aktivitäten und Vernetzung der Akteure - Zusammenarbeit der Vereine
Maßnahme 3.1.1 Vorhandene Räume prüfen und katalogisieren
Erläuterung In Steinmauern gibt es ein sehr aktives Gemeinwesen. Vereine, Kirchen und Gruppen bieten vielfältige Angebote für verschiedene Altersklassen. Allerdings gibt es wenig Vernetzung der Aktivitäten untereinander. Zweimal im Jahr findet eine Vereinsvorsitzenden-Besprechung statt. Zudem treffen sich die Jugendleiter auf Einladung der Gemeindeverwaltung einmal jährlich. Nächste Schritte: Um zu erfahren, welche Angebote vernetzt werden könnten, ist eine Bestandsaufnahme/Bedarfsanalyse bzgl. der verschiedenen Angebote erforderlich. Außerdem sollte ein Nutzungskonzept für eine optimale Belegung der vorhandenen Räume erfolgen.
Zielgruppe Vereine/ Gruppen
Priorität I = Vorrangige Maßnahme
Zeitliche
Umsetzbarkeit
1 = Kurzfristig umsetzbar, innerhalb eines Jahres
Federführung Gemeindeverwaltung
Kosten/ Ressourcen
Ziel 3.2
Nahverkehr für Jung und Alt verbessern
Maßnahme 3.2.1 ÖPNV/Bürgerbus
Erläuterung Als Ergänzung zu den Angeboten des ÖPNV wird die
Einführung eines Bürgerbusses diskutiert. Dieser soll
insbesondere für die Verbesserung der Mobilität der Senioren
z.B. Fahrt zum Wochenmarkt nach Rastatt aber auch der
Jugendlichen, insbesondere am Wochenende dienen.
Nächste Schritte: Sammlung ähnlicher Beispiele aus den Nachbarkommunen.
Zielgruppe Jugendliche/Senioren
Priorität I = Vorrangige Maßnahme
Zeitliche
Umsetzbarkeit
1/2 = Kurzfristig umsetzbar, innerhalb von ein bis zwei Jahren
Federführung Gemeindeverwaltung
Kosten/ Ressourcen
Demografiekonzeption Steinmauern
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Ziel 3.3
Infrastruktur für Sport und Veranstaltungen weiterentwickeln
Maßnahme 3.3.1 Entwicklung eines kommunalen Sportkonzepts
Erläuterung Die Verantwortung der Kommune für Bewegung, Spiel und Sport ergibt sich aus dem kommunalpolitischen Gebot, die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu gestalten. Um die Bedeutung des Sports in angemessener Form im kommunalpolitischen Geschehen zu verankern, werden deshalb die Grundsätze und Perspektiven künftiger Entscheidungen in einem Sportkonzept formuliert. Ein „kommunalpolitisches Sportkonzept“ soll den „sportpolitischen Kurs“ von Gemeinderat und Gemeindeverwaltung bestimmen, den Stellenwert und die Bedeutung der verschiedenen Bereiche des Sports definieren und die Konsequenzen beschreiben, die sich daraus für kommunalpolitische Entscheidungen und Maßnahmen ergeben. Nächste Schritte: Erarbeitung der Grundlagen
Zielgruppe Bürger
Priorität III= Wichtige Maßnahme
Zeitliche
Umsetzbarkeit
1= Kurzfristig umsetzbar, innerhalb zwei Jahren
Federführung Gemeindeverwaltung
Kosten/ Ressourcen
Maßnahme 3.3.2 Kunstrasenplatz/Bolzplatz
Erläuterung Bei vielen Jugendlichen besteht der Wunsch, einen jederzeit zugänglichen Bolzplatz zu haben. Der Fußballverein unterstützt den Bau eines Kleinspielfeldes, sollte aber möglichst auch von Jugendmannschaften genutzt werden können. Es sollen Überlegungen angestellt werden, evtl. den Tennenplatz als Kunstrasenplatz umzuwandeln. Die Gemeindeverwaltung ist über die beiden Fördermodelle des Badischen Sportbundes und der Kommunalen Sportstättenförderung bereits informiert. Kontakte zu Fachbüros wurden bereits aufgenommen.
Nächste Schritte:
Die Planung konkretisieren und mit den Beteiligten abstimmen.
Zielgruppe Jugendliche/ Fußballverein
Priorität Sehr wichtige Maßnahme
Zeitliche
Umsetzbarkeit
Mittelfristig umsetzbar, in zwei bis fünf Jahren
Federführung Gemeindeverwaltung / Fußballverein
Kosten/ Ressourcen ca. 350.000,-- €
Demografiekonzeption Steinmauern
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Maßnahme 3.3.3 Sporthalle
Erläuterung Langfristig wird der Neubau einer Sporthalle angestrebt, da die Turn- und Festhalle räumlich begrenzt ist. Die Halle wird zudem als Schulsporthalle genützt; deshalb ist Vereinssport erst nach Unterrichtsende (13:10 Uhr) möglich. Außerdem ist die Halle in den Schulferien geschlossen. Nächste Schritte: Als erste Maßnahme ist eine konkrete Bedarfserhebung für die Turn-und Festhalle durch die Verwaltung vorgesehen.
Zielgruppe Vereine, Gruppen
Priorität III= Wichtige Maßnahme
Zeitliche
Umsetzbarkeit
3= Mittel- bis langfristig umsetzbar
Federführung Gemeindeverwaltung
Kosten/ Ressourcen
Ziel 3.4
Entlastungsstraße realisieren
Maßnahme 3.4.1 Mobilitätskonzept
Erläuterung Die Verkehrsbelastung insbesondere in der
Hauptdurchgangsstraße ist hoch und für die Anwohner
belästigend. Aus der Bürgerschaft wird immer wieder der Ruf
nach Verbesserungen laut. Die Gemeinde möchte deshalb seit
Jahren eine neue Straßenanbindung vom Gewerbegebiet
Steinäcker Richtung Kreisstraße 3740 (Rastatt, Ötigheim).
Von den Behörden wie der tangierten Nachbargemeinde wird
diese Planung kritisch gesehen. Zur Bewertung dieser
Maßnahme und als Grundlage für die weiteren Planungen ist
eine aktuelle Datengrundlage erforderlich. Der Gemeinderat hat
deshalb das Büro Modus Consult, Karlsruhe, beauftragt, ein
Mobilitätskonzept zu erarbeiten. Als Basis dieses Konzepts ist eine
Verkehrszählung/Befragung erforderlich
Nächste Schritte:
Auswertung der Verkehrszählung/Befragung
Zielgruppe Bürger/innen
Priorität/ ab wann III= Langfristig
Zeitliche
Umsetzbarkeit
3= Langfristig umsetzbar, länger als fünf Jahre
Demografiekonzeption Steinmauern
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Federführung Gemeindeverwaltung
Kosten/ Ressourcen
Ziel 3.5
Naherholung und Freizeitgestaltung durch Einbindung von Natur und Wasser ermöglichen
Maßnahme 3.5.1 Naherholungsgebiet Goldkanal/Murgmündung
Erläuterung Zur Entwicklungskonzeption: Murgmündung/Goldkanal:
Aktuell wird federführend durch den Landkreis Rastatt/Pamina
Rheinpark e.V. ein Zuschussantrag im Rahmen des INTERREG-V-
Programms vorbereitet. Die Europäische Union fördert über
dieses Programm Strukturprojekte, indem sie u.a. die nachhaltige
Entwicklung von Regionen und damit deren Wirtschaft und
ökologische Zukunftsfähigkeit mit Zuschüssen ermöglicht.
Gegenstand der beantragten Förderung ist eine
grenzüberschreitende Neuausrichtung des gesamten
Goldkanalgebietes unter Einbeziehung der französischen
Partnergemeinden Munchhausen und Mothern sowie
Elchesheim-Illingen und des Landkreises Rastatt. Teil dieses
Gesamtkonzeptes ist dabei auch das geplante Freizeit- und
Campingareal auf Gemarkung Steinmauern. Aufgrund des
hohen Investitionsvolumens wäre eine Förderzusage für die
Verwirklichung dieses Projekts ein wichtiger Schritt. Eine
Entscheidung über eine Förderung ist in 2016 zu erwarten.
Zur Aufwertung der Rhein/Murgmündung
Es soll ein Zugang zum Rhein- und Murgstrand geschaffen werden; - Liegewiese mit Bäumen - Sitzmöbel
- Kiosk, Toilette
Zielgruppe Bürger/Naherholung
Priorität/ ab wann II= sehr wichtige Maßnahme
Zeitliche
Umsetzbarkeit
2= mittelfristig
Federführung Gemeindeverwaltung
Kosten/ Ressourcen Gesamtkosten 4 – 5 Mio €
Demografiekonzeption Steinmauern
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Maßnahme 3.5.2 Grillmöglichkeit
Erläuterung Ein Wunsch, der sich in der Zukunftswerkstatt herauskristallisiert
hat, war eine Grillhütte, die von Vereinen und Bürgern genutzt
werden kann. Eine ähnliche Einrichtung besteht bereits
(Feuerwehrplatz am Goldkanal). Nächste Schritte: dieses
Angebot besser bekannt machen (FFW).
Die Standortfrage ist aus bau- und naturschutzrechtlichen
Gründen kritisch zu sehen und es ist deshalb problematisch eine
kurzfristige Lösung zu finden. Denkbar wäre eine Lösung mit
der Neuordnung Goldkanal/Murgmündung.
Zielgruppe Bürger/Vereine
Priorität/ ab wann II= sehr wichtig
Zeitliche
Umsetzbarkeit
2= Umsetzung: mittelfristig
1= Standortfrage: kurzfristig
Federführung Gemeindeverwaltung/Vereine
Kosten/ Ressourcen ca. 100 – 200.000 €
3.6
Grundversorgung gewährleisten
Maßnahme 3.6.1 Ärztliche Versorgung
Erläuterung Im Hinblick auf die demografische Entwicklung ist eine gute
Gesundheitsversorgung ein wichtiger Standortfaktor für die
Gemeinde. Nachdem es zunehmend schwieriger wird
Arztpraxen im ländlichen Raum zu finden, ist es wichtig,
frühzeitig auf Entwicklungen (wie eine anstehende
Praxisübergabe) reagieren zu können.
Zur Gesundheitsversorgung gehören aber auch die Angebote
des Ambulanten Pflegedienstes (Bsp. Sozialstation St. Elisabeth
e.V. in Rastatt), sowie die Aktivitäten des DRK Ortsvereins.
Die Verwaltung hält mit dem ansässigen Allgemeinmediziner
Kontakt, um die Nachfolge über das Jahr 2016 hinaus zu klären.
Nächste Schritte:
Neuer Gesprächstermin
Zielgruppe Gemeinde/Arzt
Priorität/ ab wann III= Wichtige Maßnahme
Zeitliche
Umsetzbarkeit
3= Langfristig umsetzbar, länger als fünf Jahre
Federführung Gemeindeverwaltung
Kosten/ Ressourcen
Demografiekonzeption Steinmauern
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Themenspeicher
Maßnahme Beschreibung
Bürgerhaus Bürgerhaus in Kooperation mit anderen Gemeinden (z.B.
Elchesheim-Ilingen, Au am Rhein…) nützen
MÖBS Fahrradweg Radweg sollte bekannter gemacht werden
Jugendarbeit JUZE Die Jugendarbeit im JUZE wurde als zu lückenhaft
bemängelt. Auch die Öffentlichkeitsarbeit sollte verbessert
werden.
Veranstaltungsangebot
für Jugendliche
Im Freizeitbereich gibt es für Jugendliche in Steinmauern
außer dem Vereinsangebot kaum Angebote. Ein
Veranstaltungsprogramm gerade für Jugendliche zwischen
12- 16 Jahren wäre wünschenswert.
Teenagertreffpunkt Ein Teenagertreffpunkt mit gastronomischer Verbindung
wäre wünschenswert.
Hausaufgabenbetreuung Das Angebot einer Hausaufgabenbetreuung ab Klasse 5
sollte geprüft werden.
Angebote für junge
Mütter/Frauen
Es bestehen derzeit kaum Angebote für junge
Mütter/Frauen. Ein Angebot wäre wünschenswert.
Vereinsangebote Im Bereich Vereine wurden diverse Schwachpunkte
angesprochen:
- Viele Vereinswebseiten nicht aktuell
- Nicht genügend Werbung für Angebote
- Nur eingeschränktes (satzungsgemäßes) Angebot
- Starker Fokus auf Kinder/Jugendliche
- Nachlassende Motivation zur Vereinsarbeit
- Verwaltungsaufwand für Vereine wird höher
- keine Zusammenarbeit der Vereine/kein
abgestimmtes Programm
Dorfbegegnungsfest Zur Förderung der Dorfgemeinschaft sollte über ein
Dorfbegegnungsfest nachgedacht werden.
Fastnachtsveranstaltung Bisher finden in Steinmauern eine Rathausstürmung durch
die Griesbichhexen und die Moorhexen, sowie eine
Kinderfaschingsveranstaltung statt. Es sollte geprüft werden,
ob eine weitere Fastnachtsveranstaltung realisiert werden
kann.
Seniorenarbeit Bessere „Vermarktung“ des bisherigen Angebots.
Es sollten verschiedene Aktivitäten angeboten werden.
Demografiekonzeption Steinmauern
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Demenzcafe (Caritas
/DRK)
Es sollte geprüft werden, ob die Möglichkeit besteht ein
Demenzcafe nach dem Beispiel des Caritas Verbandes oder
dem Deutschen Roten Kreuz zu organisieren.
Altersgerechtes,
bezahlbares Wohnen
Im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel
zeichnet sich eine zeitgemäße Infrastruktur durch
bezahlbare und barrierefreie Wohnungen aus.
Demografiekonzeption Steinmauern
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Impressum
Gemeinde Steinmauern
Ansprechpartner/-in Projektleitung Julia Hangs Gemeindeverwaltung Steinmauern 07222/ 9275-14 | [email protected]
Prozessbegleitung Hans-Jürgen Lutz 0781/ 9483806 [email protected] Diplompädagoge, Supervisor und Betriebswirt (VWA)
Dokumentation Claudia Möck, Julia Hangs, Siegfried Schaaf, Hans-Jürgen Lutz,
Projektgruppe Demografie
Anja Amos, Annely Bachofner, Martin Becker, Franz Bohn, Claus Flößer, Matthias Götz,
Richard Götz, Nicolai Hasch, KJG, Ulrike Ostermann, Christian Schägner, Monika Steinacker,
Reinhilde Weisenburger, Elke Witt
Kooperationspartner
Die Demografiekonzeption „Generationendorf Steinmauern – wie wollen wir künftig
leben“ ist von der Gemeinde Steinmauern im Rahmen des Landesprogramms „Integriertes
Managementverfahren Familienfreundliche, bürgeraktive & demografiesensible Kommune“
erarbeitet worden.
Das Managementverfahren ist ein Angebot des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung,
Familie, Frauen und Senioren BW in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Ländlichen
Raum und Verbraucherschutz, dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, dem
Gemeindetag, Städtetag und Landkreistag BW, dem Kommunalverband für Jugend und
Soziales, der Akademie Ländlicher Raum sowie der FamilienForschung des Statistischen
Landesamtes.
Jens Ridderbusch, FamilienForschung BW | Tel. 0711 641 2719