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Gebirgsgletscher
Mer de glace
Nährgebiet: Schneefall Abschmelzung
Bewegung schwerkraftbedingt
Zehrgebiet: Ablation Schmelzung /Subl.
Verantwortlich für Trogtalbildung
Die Fließgeschwindigkeit ist im unteren Viertel am Größten
An der Basis tritt Reibung auf Gletscherschrammen am Untergrund
Durch den Aufdruck der Eismassen (kann mehrere 100 kg/cm² erreichen) können
mitgeführte Gesteinsbrocken zerkleinert werden (kantige Geschiebe)
Gesteinsmassen, die an der Basis transportiert werden, werden durch Reibung
mit dem Untergrund und untereinander gerundet (gerundetes Geschiebe)
Gletscherzungen Ersosion / Gesteinstransport
Die glaziale Abfolge
Metamorphose des Schnees: Neuschnee – Firn – Gletschereis
Ab 30 m Schichtdicke beginnt Eis zu fließen
Fliessgeschwindigkeit: 40 – 150 m/a (Alpen), bis 800 m/a Himalaya
Gesteinszertrümmerung durch Schub und Auflast
äolische Verwitterung
Gletscher im Bereich der
Jungfraugruppe in den
Berner Alpen
Entstehung und Transport
von Seitenmoränen
Die letzten drei großen mitteleuropäischen Kaltzeiten
Elster-Kaltzeit Saale-Kaltzeit Weichsel-Kaltzeit
350.000 - 250.000 a 230.000 - 130.000 a 115.000 - 10.000 a
Bestimmend für die Ostsee
und Norddeutschland
Erreichte die deutschen Mittel-
gebirge Feuersteinlinie
Mittlere Dauer einer Kaltzeit: ca. 100.000 Jahre
Die vom Inlandeis überdeckten Flächen werden durch verschiedene
Wirkungen des Eises und des Schmelzwassers überformt, wobei typische
Landschaftsabfolgen entstehen:
GLAZIALE SERIE
Die glaziale Serie ist in Norddeutschland nur noch von der letzten Eiszeit (Weichsel),
die vor 20.000 – 10.000 Jahre zu Ende ging, landschaftsbildend erhalten.
Grundmoränenlandschaft: Rinnenseen im Bereich der Havel zwischen Potsdam und
Brandenburg
Endmöräne: oft bewaldetes, leicht kuppiges Gelände
Sander: nährstoffarme Sandböden / Kiefernwälder
Der hohe Fläming als Beispiel einer Endmöränenlandschaft (Saale-Kaltzeit)
Grundmoränenlandschaft:
Zungenbecken
stellt sich als eine muldenartige Geländeform, die das Eis beim Rückzug der
Gletscherzunge hinterlässt und die sich zunächst mit Schmelzwasser, später
ggf. mit Oberflächenwasser aus Zuflüssen oder Niederschlägen, füllt.
Ostseebecken (nachträglich durch tektonische Absenkung vertieft)
Förde (z.B. Kieler u. Flensburger Förde)
Skandinavien – trogförmigen Fjorde
Förde: in Schleswig-Holstein konnten 6 Förde nachgewiesen werden
die sich alle während der letzten (Weichsel)-Kaltzeit bildeten
entstanden durch wechselnde Gletscherbewegungen in der
Rückzugsphase des Inlandeises
Grundmöränenlandschaft
Rinnenseen
• schmale, langgestreckte und tief eingeschnittene Seen
• sind unterhalb von Gletscherspalten durch unter hohem Druck stehenden
Wassers bei lang andauernden Tauwetter aus dem weichen Untergrund
• herausgespült worden
• Tiefe bis zu 50 m (Werbellinsee)
• heute verschüttete Seen in Südmecklenburg erreichten bis 300 m Tiefe
treten auch im Bereich der Sander auf, wo sie z. B. bei plötzlichen Abflüssen
von Gletscherseen aus dem Untergrund herausmodelliert wurden
Beispiele:
Scharmützelsse (29 m)
Werbellinsee (55 m)
Beetzsee (9 m)
Schweriner See (53 m)
Grundmoränenlandschaft
Oser
„Negativ“ der Rinnenseen – mit Schutt aufgefüllte Gletscherspalten
bahndammartige Sand- und Kiesrücken, welche die Grundmoräne überlagern
Randaufschüttungen schmelzender Eisblöcke
Grundmoränenlandschaft (kuppig):
Drumlins („Höhenrücken“
längliche Hügel von tropfenförmigem Grundriß, deren Längsachse in der
ehemaligen Eisbewegungsrichtung liegt.
bis zu 2 km lang, bahndammartiger Habitus
Höhe max. 20-30 m, meist unter 10 m
Drumlin-Felder in Pommern
in Mecklenburg eher selten
(Kleiner Rummelsberg)
Grundmoränenlandschaft:
Sölle
• in der Regel kreisrundes oder ovales Kleingewässer in meist offener Landschaft
• befinden sich innerhalb von meist trichterartigen Geländehohlformen
• entstanden durch das Vernässen von eiszeitlichen Toteislöchern
Endmoränenlandschaft
Endmöräne
Endmoränen entstehen, wenn sich am Rande eines Gletschers Abschmelzen und
Eisnachschub die Waage halten. Der Eisrand bleibt dann über längere Zeit stabil.
Das Eis selbst bewegt sich aber nach wie vor.
Man unterscheidet:
Satzendmoränen: „Aufschüttungsmoränen“, es wird kein Druck ausgeübt
Stauchendmoränen: wird durch vorrückendes Eis aufgestaut
Blockpackungen aus groben Kompo-
nenten (Findlinge), Gesteinsblöcken
unterschiedlicher Größe, Kiesbereiche
zusammengebacken durch Geschiebe-
mergel
Sander
Sanderflächen („Schotterflächen“)
Entstanden nicht primär durch das Eis, sondern durch dessen Schmelzwasser
- talwärts abfließende Wässer sortieren das mitgeführte Material nach Körnung
(von groben Kies über Grobsande, Feinsande bis zu Tonen und Lehmen)
- Ausbildung typischer Schwemmfächer
- Sanderböden sind aufgrund des fehlenden Feinmaterials (Schluffe und Lehme)
besonders trocken und nährstoffarm und sind deshalb häufig nur mit
Kiefernwäldern bewachsen
- „Sand- und Kiesgruben“ - Baustoffgewinnung
(z.B. Bereich zwischen Berlin und dem Spreewald; Lüneburger Heide)
Urstromtal
Hauptabflußrinnen der Schmelzwässer. Sie verlaufen meist parallel zur
Endmoräne hinter den Sanderflächen
- Norddeutschland: Parallelität zu den Eisrandlagen (Ost-West-Richtung)
Beispiel: Elbe-Urstromtal: Elbemarsch – Breite 20 – 30 km
Weichseleiszeitliche
Urstromtäler
System von Urstrom-
tälern