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Carus 83.439 Mauch · Romberger Mammel · Schwarz Basler Madrigalisten L’arpa festante Fritz Näf Georg Philipp Telemann Die Tageszeiten Nun danket alle Gott

Georg Philipp Telemann Die Tageszeiten · Georg Philipp Telemann (1681 1767) Die Tageszeiten Nun danket alle Gott Monika Mauch, Sopran · Gerhild Romberger, Alt Hans Jörg Mammel,

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Page 1: Georg Philipp Telemann Die Tageszeiten · Georg Philipp Telemann (1681 1767) Die Tageszeiten Nun danket alle Gott Monika Mauch, Sopran · Gerhild Romberger, Alt Hans Jörg Mammel,

Carus 83.439

Mauch · RombergerMammel · Schwarz

Basler MadrigalistenL’arpa festante

Fritz Näf

Georg Philipp

Telemann

DieTageszeitenNun danket alle Gott

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Georg Philipp Telemann (1681–1767)

Die Tageszeiten

Nun danket alle Gott

Monika Mauch, Sopran · Gerhild Romberger, AltHans Jörg Mammel, Tenor · Gotthold Schwarz, Bass

Basler Madrigalisten · L’arpa festante

Fritz Näf

Recorded at the Reformierte Kirche Arlesheim, 10 –12 May 2009Coproduction: Schweizer Radio DRS and Carus-VerlagExecutive producer: Rolf GrolimundRecording producer: Andreas Neubronner Balance engineer: Andreas Ruge� © 2010 by Carus-Verlag, Stuttgart

Cover: Max Ackermann: Ohne Titel,© MAA Bietigheim-BissingenPhotos: p. 10: Monika Mauch (Poulard), GerhildRomberger (PR), Hans Jörg Mammel (private)p. 11: Gotthold Schwarz (PR)p. 12: Fritz Näf (Lukas Näf)p. 16: Recording session (private)

Notenausgaben:Die Tageszeiten: Carus 39.137Nun danket alle Gott: Carus 39.109

Die Tageszeiten TVW V 20:39Kantatenzyklus für Soli, Chor und Orchester

Sinfonie 7:14

Der M orgen (Sopran)Arie: Der Morgen kömmt, mit ihm die Freude 2:44Rezit.: Der ganze Himmel schwimmt im Glanz 1:38Arie: Allmächtger, groß im Sonnenglanz 3:02Chor: Willkommen, holdseliger Morgen! 1:21

Der M ittag (Alt)

Arie: Der Mittag, begleitet von fälchenden 5:54Rezit.: Empfange mich 2:25Arie: Lass mich die süße Wollust fühlen 4:01Chor: Auf, folget dem feurigen Wagen 1:13

Der Abend (Tenor)

Arie: Senke dich von Purpurwolken 5:35Rezit.: Der Wald steht dunkelgrün 1:17Arie: Komm, holder Schlaf! 5:58Chor: Vom Aufgang bis zum Niedergang 1:10

Die Nacht (Bass)

Arie: O Nacht, und du, geweihte Stille! 5:41Rezit.: Sie kömmt; ihr helles Sternenkleid 2:20Arie: Wie wird des Grabes Nacht 3:11Chor: Der Herr ist Gott 1:36

56:20

Nun danket alle Gott TVW V 1:1166Kantate für Tempore M essis

(Erntedankfest und andere Dankfeiern)Chor: Nun danket alle Gott 2:27Duett (Tenor, Bass): Der uns von Mutterleibe 2:19Aria (Alt): Er gebe uns ein fröhliches Herz 1:46Chor: Auf dass seine Gnade 3:09

9:41

Total time: 66:24

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Georg Philipp Telemanns langes Leben ist eine Er-folgsgeschichte, wie sie nur wenigen Komponistenseiner Epoche beschieden war. Dreimal hat er selbstsein Leben beschrieben, zuerst 1718 für den Ab-druck in Johann Matthesons Großer General-Baß-

Schule, dann erneut 1729 für Johann GottfriedWalthers M usicalisches Lexicon (1732) und eindrittes Mal 1740 für Matthesons Grundlage einer

Ehren-Pforte. Während der Lebensabriss für das Le-xikon knapp gehalten ist, schildert Telemann in denbeiden Berichten für Mattheson seinen Werdegangmit gewandter Feder ausführlich und in Erzähllaune– und partienweise liest sich seine Darstellung fastwie das Exposé eines Romans.

Dieser Roman beginnt in Magdeburg, wo Tele-mann am 14. März 1681 zur Welt kommt. Frühzeigt sich die musikalische Begabung des Sohnes,ein Erbe von Seiten der Mutter, die sich indes,nachdem der Zwölfjährige eine selbstkomponierteOper aufführt, aus Sorge, er werde ein „Gauckler,Seiltäntzer, Spielmann, Murmelthierführer etc.“werden, nach Kräften bemüht, den Jungen auf an-dere Gedanken und standesgemäßere Berufsplänezu bringen. So wechselt Telemann vom Magdebur-ger Gymnasium nach Zellerfeld im Harz über – undmusiziert und komponiert weiter –, und von hier1697 oder 1698 an das Andreanum in Hildesheim,wo er alsbald die Schuldramen des Gymnasialrek-tors Lossius mit Musik versieht und – als Protestant– die Kirchenmusik des katholischen Klosters St.Godehard leitet.

Von der Mutter beschworen, sich von der Musik ab-zuwenden, immatrikuliert sich Telemann 1701 mit

guten Vorsätzen an der Leipziger Universität als Ju-rastudent. Aber nach kurzer Zeit wird er „ rückfäl-lig“ und entscheidet sich endgültig für die Musik.Nun schreibt er, im Wechsel mit Bachs Amtsvorgän-ger Johann Kuhnau (1660 –1722), Kantaten für dieThomaskirche, gründet ein vokal-instrumentalesCollegium musicum, übernimmt kurz darauf dieLeitung der Leipziger Oper und wird wenig späterauch noch Musikdirektor der Leipziger Neukirche.1705 folgt er einer Berufung als Hofkapellmeisterdes Grafen Erdmann von Promnitz nach Sorau(Lausitz). Zwei Jahre später finden wir ihn als Ka-pellmeister am Eisenacher Hof. 1712 übernimmt erdas Amt des Musikdirektors der Stadt und die Ka-pellmeisterstelle der Barfüßerkirche in Frankfurt amMain. 1721 schließlich folgt er einem Ruf nachHamburg, wo er wieder Gelegenheit hat, alsOpernkomponist tätig zu werden, und tritt hier dasAmt des Kantors am Johanneum und Musikdirek-tors der Hansestadt und ihrer fünf Hauptkirchen an,das er bis zu seinem Tode am 25. Juni 1767 verwal-tet – bis zuletzt kompositorisch aktiv und über sei-nen Tod hinaus hoch geachtet von Musikern undMusikliebhabern in ganz Europa.

Telemanns überaus reiches kompositorisches Schaf-fen, der Ertrag eines Dreivierteljahrhunderts, um-fasst nahezu alle Gattungen der Musik und reichtvom kleinen Cembalomenuett über Kammermusikunterschiedlichster Anlage und Besetzung bis hin zuKonzert und Orchestersuite und im vokalen Bereichvom Generalbasslied über Kammer- und Kirchen -kantate bis zum Oratorium und zur Oper. Er selbsthat der Kirchenmusik in seinem Schaffen eine zen-trale Rolle zugewiesen. „Dieses aber weiß [ich]

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wol“, schreibt er 1718, „daß ich allemahl die Kir-chen-Music am meisten werth geschätzet / ammeisten in anderen Autoribus ihrentwegen gefor-schet / und auch das meiste darinnen ausgearbeitethabe“. Schon damals müssen mehr als 500 Kirchen-kompositionen vorgelegen haben, und weit über1000 sind in den fast fünfzig Schaffensjahren, die Te-lemann noch beschieden sein sollten, hinzugekom-men.

Allenthalben in seinem Werk zeigt sich Telemann alsein fortschrittlicher, dem neuen aufgeschlossenerund experimentierfreudig nach neuen Wegen su-chender Komponist; und nicht zu Unrecht hat manihn einen Wegbereiter der Klassik genannt. Dochmacht das kompositorische Wirken nur einen Teilseiner musikgeschichtlichen Bedeutung aus: AlsMusikverleger, als Autor didaktisch ausgerichteterPublikationen, als Leiter bürgerlicher Musikvereini-gungen und Initiator öffentlicher Konzerte hat erwesentlich an der Schaffung auch der äußeren Vo-raussetzungen für die folgende, vom musikalischenBürgertum getragene Epoche der Musik mitgewirkt.

Die neue Epoche hat Telemann allerdings rasch ver-gessen. Für das 19. Jahrhundert, das die MusikBachs wiederentdeckte, verschwanden TelemannsMusik und seine Verdienste ganz hinter der allesüberragenden Gestalt des Thomaskantors. EineWende bahnte sich erst in den 20er und 30er Jahrendes 20. Jahrhunderts im Zuge der allgemeinen Re-naissance der Alten Musik an. Heute freilich könnenwir die Vorbehalte, die das 19. Jahrhundert gegenTelemann hegte, kaum noch verstehen. Wie er zuLebzeiten nicht im Schatten Bachs gestanden hatte,

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so ist er auch heute zunehmend wieder frei von un-angemessenen Wertungen, ein Künstler eigenerGröße und eigenen Rechts.

Es gibt keinen Bruch in Telemanns Biographie, aberum seinen 60. Geburtstag zeichnet sich doch eineWende ab. 1737/ 38 hatte Telemann auf einer Paris-Reise Triumphe gefeiert. 1740 gibt er seine umfäng-liche Musikverlegertätigkeit auf. Etwa gleichzeitigbeginnt er mit Leidenschaft sich einer Liebhaberei zuwidmen: seinem Garten vor der Stadt, in dem er mitBegeisterung Blumen und mancherlei exotische Ge-wächse hegt und pflegt – und darüber mit allerhandFreunden, darunter auch Händel, korrespondiert. Esscheint, dass er nun in einer Art selbstverordnetemTeilruhestand auch seine Kantoren- und Musikdirek-torenpflichten reduziert, gleichzeitig sich aber gewis-sermaßen jenseits der Amtspflichten auf sein Künst-lertum besinnt, sich neue Aufgaben stellt, sich dabeiin die aktuelle musikalische Stilentwicklung einschal-tet und damit auch in das unruhige Vorfeld der mu-sikalischen Klassik mit den von „Empfindsamkeit“und „Sturm und Drang“ bestimmten Strömungenbegibt. Die Dichter, die er nunmehr bevorzugt,könnten schon fast seine Enkel sein: Friedrich Gott-lieb Klopstock (1724–1803), Karl Wilhelm Ramler(1725–1798), Friedrich Wilhelm Zachariae (1726–1777). Und auch stilistisch weiß Telemann mit derjungen Generation – etwa eines Johann Adolf Hasse(1699–1783) – und ihrer durchaus nach-, ja unbaro-cken, homophonen Kunst Schritt zu halten.

Sein Oratorium Die Tageszeiten (TVWV 20:39)wurde am 20. Oktober 1757 unter Telemanns Lei-tung im Hamburger Drillhaus aufgeführt. Das Libret-

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to war von Friedrich Wilhelm Zachariae speziell fürTelemann geschaffen worden. Dass Zachariae selbstein aktiver Musikliebhaber war, kam dabei seinerDichtung besonders zugute. Unverkennbar ist imübrigen der Einfluss der Naturlyrik des HamburgerDichters Barthold Hinrich Brockes (1680–1747):Auch bei Brockes wird der Leser und Hörer von derAnschauung der Natur stets auf Gott den Schöpfergewiesen. In dem neuartigen hymnischen Grundtonseiner Sprache aber erweist sich Zachariae als Gene-rationsgenosse und Epigone Klopstocks.

Die Tageszeiten bestehen aus vier Solokantaten mitabschließendem Chor. Jede Kantate ist einem Ab-schnitt des Tagesablaufs gewidmet, dem Morgen,dem Mittag, dem Abend und der Nacht; und mitder Sonne gleichsam sinkt die Stimmlage der Solo-partien von der Sopranbesetzung der ersten überdie Alt- und Tenor- bis zur Basslage der letzten Kan-tate herab. Telemann hat zudem in der Instrumen-tation jeder Kantate ihr eigenes Gesicht verliehen. Inder ersten Kantate tritt eine Solotrompete hinzu, inder zweiten ist das Streichorchester um eine Violada gamba erweitert, in der dritten um zwei Flöten,in der vierten um zwei Oboen und ein die Soli desVokalbasses apart einfärbendes Fagott. Die einlei-tende Streichersinfonie, die in ihrem ersten Satz denerwachenden Morgen schildert, lässt Telemannslaut malerische Neigungen und Fähigkeiten zur Gel-tung kommen, wie er denn auch sonst kaum eineGelegenheit zu musikalischer Illustration auslässt:Die Texte, zumal die der Rezitative, sind geradezuauf solche Effekte angelegt, und Telemanns Inspira-tion ist in dieser Beziehung unerschöpflich. Stilistischbeginnt Telemann, das Barock hinter sich zu lassen.

Man spürt einen neuen Geist. Zumal in der Melodikgemahnt manches bereits an die Oratorienkunst eines Joseph Haydn.

Telemanns Kirchenstück Nun danket alle Gott

(TVWV 1:1166) stammt aus einer deutlich früherenPhase. Die als einzige Quelle erhaltene Abschrift ei-nes sächsischen Kantors lässt keine Schlüsse auf dieEntstehungszeit zu. Anders als in Telemanns „regu-lären“ Kirchenkantaten enthält der Text keine freieDichtung; vielmehr haben wir es mit reinem Bibel-text, mithin mit Prosa, zu tun, nämlich mit Wortenaus dem Buch Jesus Sirach, Kapitel 50, Vers 24–26.Telemann vertont den Text aber ganz in Kantaten-manier und weiß dabei jedem Satz seinen eigenenCharakter zu verleihen.

Der Eingangssatz ist ein regelrechtes „Concerto“für Chor und Orchester mit einem Sopransolo anden formrelevanten Stellen und mustergültiger rhe-torischer Hervorhebung der Worte der Fülle „gro-ße“ und „allen“ . Ein Duett von Tenor und Bass übereinen Basso ostinato schließt sich an, in dem sich zustereotyper Bassmotivik die beiden Singstimmen ineinem thematisch selbständigen imitatorischen Satzfrei entfalten. „Lebendig“ ist das Stichwort, dasdem Hörer von den ausgedehnten Koloraturen desSatzes in Erinnerung bleibt. Von Fröhlichkeit undFrieden ist in der folgenden Altarie die Rede, beidesplastisch dargestellt unter Mitwirkung einer Solo-Blockflöte. Den Beschluss bildet eine Fuge, traditio-nell in der Form, doch modern in ihrer Anmut: Tele-mann lockert das traditionelle Konzept, indem erdas Fugenthema in Terzparallelen kontrapunktiert.

Klaus Hofmann

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Georg Philipp Telemann’s long life was a successstory, the like of which was enjoyed by very fewcomposers of his era. He wrote his autobiographythree times – in 1718, 1729 and 1740. In his 1718and 1740 accounts, he described his career in de-tail, with an adept turn of phrase and in story-telling mode; in parts, his description reads almostlike the plot of a novel.

The story begins in Magdeburg, where Telemannwas born on 14 March 1681. His father, a clergy-man at the Heilig-Geist-Kirche, died in 1685. Hisson’s musical ability was evident at an early age, in-herited from his mother’s side of the family. How-ever, after her twelve-year-old son performed anopera he had composed himself, Telemann’s moth-er, concerned that he would become a “ juggler,tightrope walker, minstrel, marmot driver, etc.” ,tried her utmost to distract the boy from music byencouraging him to think of a career more befittinghis social standing. Thus, Telemann moved fromthe Gymnasium in Magdeburg to Zellerfeld in theHarz region, where he continued to perform andcompose, and from there in 1697 or 1698 to theAndreanum in Hildesheim. There, he immediatelybegan to provide music for school plays by Lossius,the rector of the Gymnasium and, despite the facthe was a Protestant, directed the church music atthe Catholic monastery church of St. Godehard.

Begged by his mother to abandon music, in 1701Telemann enrolled as a law student at Leipzig Uni-versity with every good intention. But after a shortperiod he resumed his true interests and decided ona career in music for good. Following this, alternat-

ing with Bach’s predecessor in office Johann Kuh-nau (1660–1722), he wrote cantatas for theThomaskirche, founded a vocal-instrumental Col-legium musicum, assumed the directorship of theLeipzig Opera shortly afterwards and a little lateralso became music director at the Neukirche inLeipzig. In 1705 he was appointed court Kapell -meister to Count Erdmann von Promnitz at Sorau(Lusatia). Two years later he was to be found asKapellmeister at the Eisenach court. In 1712 he be-came city music director and Kapellmeister at theBarfüßerkirche in Frankfurt am Main. Finally, in1721 he answered a call from Hamburg, where heagain had the opportunity of working as an operacomposer; he became Kantor at the Johanneumthere and music director of the Hanseatic city andits five churches, a position he held until his deathon 25 June 1767. He was active as a composer un-til the end of his life and continued to be highly re-garded by musicians and music lovers throughoutEurope after his death.

Telemann’s late work Die Tageszeiten (TVWV20:39) was performed on 20 October 1757 underthe composer’s direction in the Hamburg Drillhaus.The libretto was specially written for Telemann by Friedrich Wilhelm Zachariae (1726–1777). Thetext combines elements of the nature poetry of the Hamburg poet Barthold Hinrich Brockes (1680–1747) with the hymn-like tone of the language ofFriedrich Gottlieb Klopstock (1724–1803).

Die Tageszeiten comprises four solo cantatas withconcluding chorus. Each cantata is devoted to aportion of the day – morning, noon, evening and

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night. And with the setting of the sun, so to speak,the register of the solo parts sinks from the sopranoscoring of the first cantata, through the alto andtenor registers, to the bass register of the last can-tata. Telemann also gave each cantata its own char-acter through its instrumentation. In the first canta-ta, a solo trumpet is added, in the second, the stringorchestra is expanded by the addition of a viola dagamba, in the third by two flutes, and in the fourthby two oboes and a separate basson which lends itscolor to the soli of the vocal bass. The introductorystring sinfonia, which depicts the dawn in its firstmovement, shows off Telemann’s onomatopoeicfondness and abilities to advantage, as he seldommissed an opportunity for musical illustration: thetexts, especially those of the recitatives, are per-fectly structured for such effects, and Telemann’sinspiration is inexhaustible in this respect. Stylisti-cally, Telemann begins to leave the Baroque be-hind. We feel a new spirit. Some passages alreadyhave the feeling of Joseph Haydn’s oratorio style,particularly in their melodic treatment.

Telemann’s sacred work Nun danket alle Gott

(TVWV 1:1166) comes from a distinctly earlierphase. The sole surviving source is a copy made bya Kantor in Saxony, and it contains no clues as to itsdate of composition; the designation “TemporeMessis,” which also survives in this copy (i.e. forharvest festival), should be treated with caution,for cantatas for harvest festivals were not amongstTelemann’s duties. In comparison with Telemann’s“ regular” church cantatas, the text of this workcontains no free poetry; on the contrary, the text isentirely Biblical, therefore prose, and is taken from

the book of Ecclesiasticus, Chapter 50, verses 24–26. However, Telemann set the text entirely in can-tata style, and succeeded in giving each movementits own character.

The opening movement is a proper “Concerto” forchoir and orchestra with a soprano solo at the rele-vant places and exemplary rhetorical emphasis onthe words of abundance “große” (great) and“allen” (all). A duet for tenor and bass above a bas-so ostinato follows in which the two vocal parts un-fold with a thematically independent imitative tex-ture above typical bass motifs. “Lively” is the key-word which remains in the listener’s memory fromthe extended coloratura passages of this move-ment. The following alto aria is about cheerfulnessand peace, both vividly portrayed with the use of asolo recorder. A fugue forms the conclusion, tradi-tional in form, yet modern in its gracefulness: Tele-mann loosens the traditional concept as he coun-terpoints the fugue theme in parallel thirds.

Klaus HofmannTranslation (abridged): Elizabeth Robinson

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La longue vie de Georg Philipp Telemann est l’his-toire d’un succès tel que ne le connurent que trèspeu de compositeurs à son époque. Il fit par troisfois le récit de sa vie, en 1718, en 1729 et en 1740.Dans les témoignages de 1718 et 1740, il décrit sonparcours en détail d’une plume alerte et divertis-sante – et parfois, ses descriptions se lisent presquecomme l’exposé d’un roman.

Un roman qui commence à Magdebourg, où Tele-mann naît le 14 mars 1681. Son père, prédicateur àl’église du Saint-Esprit, meurt dès 1685. Les donsmusicaux du fils se révèlent très tôt, héritage venude sa mère qui, après que le garçon de douze ansavait fait représenter un opéra de sa plume, et in-quiète qu’il ne devienne un « saltimbanque, un fu-nambule, un joueur des rues, un montreur de mar-mottes etc. », s’efforce cependant de l’orienter versd’autres pensées et projets professionnels plusconformes à son rang. C’est ainsi que Telemannquitte le lycée de Magdebourg pour Zellerfeld dansle Harz – continuant à jouer et à composer – puispart étudier en 1697 ou 1698 à l’Andreanum d’Hil-desheim, où il ne tarde pas à mettre en musique lesdrames scolaires du recteur du lycée Lossius et – entant que protestant – à diriger la musique sacrée ducouvent catholique de Saint-Godehard.

Exhorté par sa mère à abandonner la musique, Te-lemann, plein de bonnes intentions, s’inscrit en1701 à l’Université de Leipzig comme étudiant endroit. Mais très vite, il « récidive » et décide de seconsacrer définitivement à la musique. Il écrit dé-sormais, en alternance avec Johann Kuhnau (1660–1722), prédécesseur de Bach au poste de cantor,

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des cantates pour l’église Saint-Thomas, crée uncollegium musicum vocal et instrumental, reprendpeu après la direction de l’opéra de Leipzig pourensuite devenir en plus directeur musical de la Neu-kirche de Leipzig. En 1705, il répond à la proposi-tion de devenir maître de chapelle de cour du com-te Erdmann von Promnitz à Sorau (Lausitz). Deuxans plus tard, nous le retrouvons maître de chapel-le à la cour d’Eisenach. En 1712, il revêt la fonctionde directeur musical de la ville et le poste de maîtrede chapelle de la Barfüßerkirche à Francfort-sur-le-Main. En 1721 enfin, il est appelé à Hambourg où ila à nouveau l’occasion de travailler comme compo-siteur d’opéra, et endosse ici la fonction de cantorau Johanneum et de directeur musical de la villehanséatique et de ses cinq églises principales, fonc-tion qu’il administrera jusqu’à sa mort, le 25 juin1767 – créateur actif jusqu’à la fin et vénéré par lesmusiciens et mélomanes de toute l’Europe encoreaprès sa mort.

Die Tageszeiten (TVWV 20:39), œ uvre tardive deTelemann, fut donnée le 20 octobre 1757 sous sadirection au Drillhaus de Hambourg. Le livret avaitété rédigé spécialement pour Telemann par le poè-te Friedrich Wilhelm Zachariae (1726–1777). Letexte réunit des éléments de la poésie naturelle dupoète hambourgeois Barthold Hinrich Brockes(1680–1747) et le ton lyrique du langage de Fried -rich Gottlieb Klopstock (1724–1803).

Les Tageszeiten (Les parties du jour) se composentde quatre cantates pour solistes avec chœ ur deconclusion. Chaque cantate est consacrée à un mo-ment de la journée, le Matin, le Midi, le Soir et la

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Nuit ; et avec le soleil, décline aussi le registre desparties solistes, de la distribution soprano de la pre-mière cantate en passant par l’alto et le ténor jus-qu’à la basse de la dernière. Telemann a en outreconféré un caractère propre à l’instrumentation dechaque cantate. Dans la première intervient en plusune trompette solo, dans la seconde, l’orchestre àcordes est complété d’une viole de gambe, dans latroisième de deux flûtes, dans la quatrième de deuxhautbois et d’un basson qui donne une couleurtout à fait originale aux soli de la basse vocale. Lasymphonie pour cordes introductive qui dépeint lematin naissant dans son premier mouvement meten valeur le penchant et les dons de Telemann pourl’onomatopée, de même qu’il n’omet pratique-ment aucune occasion d’illustration musicale : lestextes, d’autant plus ceux des récitatifs, sont vrai-ment conçus pour de tels effets, et l’inspiration deTelemann est inépuisable dans ce domaine. Sur leplan stylistique, Telemann commence à se détacherdu baroque. On sent là un souffle nouveau. D’au-tant qu’à certains égards déjà, la mélodie évoquel’art oratoire d’un Joseph Haydn.

La pièce sacrée de Telemann Nun danket alle Gott

(TVWV 1:1166) date d’une phase bien antérieure.La copie d’un cantor saxon, unique source conser-vée, ne fournit aucun indice sur la date de création,et même l’indication « Tempore Messis », à savoirpour la fête de la moisson, doit être considérée avecun point d’interrogation car les cantates pour la fê-te de la moisson n’entraient pas dans les attribu-tions de Telemann. Contrairement aussi aux can-tates d’église « régulières » de Telemann, le texten’est pas un poème libre ; nous avons au contraire

ici un texte biblique, donc en prose, à savoir avecles mots du Livre de l’Ecclésiastique, Chapitre 50,Versets 24–26. Mais Telemann met le texte en mu-sique tout à fait dans l’esprit de la cantate et saitdonner son caractère propre à chaque phrase.

Le mouvement d’introduction est un véritable « concerto » pour chœ ur et orchestre avec un solode soprano aux passages importants sur le plan for-mel et une mise en valeur rhétorique exemplairedes mots de plénitude « große » ( grands ) et « al-len » ( tous ). Un duo de ténor et basse par-dessusune basse obstinée enchaîne, les deux voix se dé-ployant librement en un mouvement d’imitationautonome sur le plan thématique en contraste à latrame stéréotypée des motifs de la basse. Le motd’ordre que retient l’auditeur de ces coloraturesprolongées est « lebendig » ( animé ). L’aria d’altosuivante parle de gaieté et de paix, concepts illus-trés avec une grande plasticité grâce à l’interven-tion d’une flûte à bec solo. En guise de conclusion,une fugue, traditionnelle de forme mais modernepar son charme : Telemann assouplit le concept tra-ditionnel par la composition en contrepoint du thè-me fugué en parallèles de tierces.

Klaus HofmannTraduction (abrégée): Sylvie Coquillat

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Die Sopranistin M onika

M auch studierte Gesangbei Richard Wistreich amInstitut für Alte Musik derMusikhochschule Trossin-gen und vertiefte ihreAusbildung in einem Stu-dienjahr in Paris bei JillFeldman. Von Beginn anihrer sängerischen Karrierestanden Projekte im Be-reich der Alten Musik im

Mittelpunkt ihres musikalischen Interesses. Sie ar-beitet zusammen mit führenden Ensembles, wiedem Ricercar Ensemble, dem Taverner Consort, mitRed Byrd, dem Hilliard Ensemble, L’arpa festante(München), CordArte Ensemble (Köln) und Mont-real Baroque. Zahlreiche Rundfunkaufnahmen undCD-Einspielungen dokumentieren ihr sängerischesSchaffen. Besondere Beachtung fanden dabei dieAufnahmen des Altbachischen Archivs und der h-M oll-M esse mit Cantus Coelln und die CD „Mo-rimur“ mit dem Hilliard Ensemble.

Die Altistin Gerhild Rom-

berger studierte bei HeinerEckels an der Hochschulefür Musik in Detmold.Kurse für Liedgestaltungbei Mitsuko Shirai undHartmut Höll ergänztenihr Studium. Heute ist sieselbst Professorin für Ge-sang an der Hochschulefür Musik Detmold und an

der Folkwang Hochschule Essen. Ihre rege Konzert-tätigkeit führt sie ins In- und Ausland, unter ande-rem zum NDR Hamburg, zum Basler Symphonieor-chester, mit Mahlers Kindertotenliedern nach Prag,zum Internationalen Beethovenfest Bonn sowie indie Münchener Philharmonie. Die Süddeutsche Zei-

tung schrieb: „Gerhild Romberger singt und die Zeitbleibt stehen“ . Schwerpunkte ihrer Arbeit bildenOratorium, Liederabende sowie die Beschäftigungmit zeitgenössischer Musik. Zahlreiche Rundfunk-und CD-Aufnahmen dokumentieren ihren künstle-rischen Rang.

Hans Jörg M ammel stu-dierte an der Musikhoch-schule in Freiburg beiWerner Hollweg und In-geborg Most. Meisterkur-se in Gesang und histori-scher Aufführungspraxisbesuchte er u. a. bei Bar-bara Schlick, Eli sabethSchwarzkopf und ReinhardGoebel. Als Konzertsän-ger hat er sich einen inter-

nationalen Namen gemacht. Er sang bei vielen be-deutenden Festivals (z.B. in Utrecht, Schwetzingen,Schleswig-Holstein, Jerusalem, Brügge und Wien)unter Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Sigis-wald Kuijken, Ivan Fischer, Philippe Herrewegheund Ivor Bolton. Große Aufmerksamkeit erregt erauch immer wieder als Liedsänger, nicht zuletztdurch eine ganze Reihe erfolgreicher CD-Produk-tionen.

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Gotthold Schwarz erhieltseine musikalische Ausbil-dung an der Kirchenmu-sikschule Dresden und ander Hochschule für MusikFelix Mendelssohn Bar-tholdy in Leipzig. Er stu-dierte Gesang bei GerdaSchriever und Dirigierenbei Max Pommer undHans-Joachim Rotzsch.Regelmäßige Zusammen-

arbeit verbindet ihn mit renommierten Künstlernund Ensembles in ganz Europa, so Frieder Bernius,Peter Schreier und Philippe Herreweghe. Neben sei-nen umfangreichen Konzerttätigkeiten gab er Inter-pretationskurse zu Bachs Werken. Zahlreiche CD-und Rundfunkproduktionen dokumentieren seinumfassendes Repertoire, das neben der Konzert-und Opernliteratur den Liedgesang vom Barock biszur Moderne beinhaltet.

Die von Fritz Näf gegründeten Basler M adrigalisten

singen in verschiedensten Formationen, solistischund als klein besetztes Vokalensemble. Das um-fangreiche Repertoire reicht von der frühen Renais-sance bis zur Neuzeit. Schwerpunkte ihrer Arbeitsind die Einstudierung und (Erst-)Aufführung vonzeitgenössischen Werken und die Wiederauf-führung von Werken aus dem 15. bis 18. Jahrhun-dert. Die Basler Madrigalisten nahmen an den wich-tigsten Musikfestivals der Welt teil. Konzert-tourneen führten sie in beinahe alle Länder Europas,nach Russland, Asien, in die USA, den Libanon undMarokko. Die Aufnahmen der Basler Madrigalisten

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erhielten diverse Auszeichnungen. Sie erhieltenmehrfach den Förderpreis der Ernst von SiemensMusikstiftung. Die Basler Madrigalisten werden un-terstützt von den beiden Kantonen Basel-Land-schaft und Basel-Stadt, der Artephila Stiftung, derInternational Music and Art Foundation und weite-ren Stiftungen.

L’arpa festante, das zur Eröffnung des MünchnerOpernhauses 1653 aufgeführte dramatische WerkGiovanni Battista Maccionis, steht symbolhaft fürdie künstlerische Arbeit und das musikalische Enga-gement des gleichnamigen Barockorchesters. Be-reits 1983 gegründet und damit eines der traditi-onsreichsten deutschen Ensembles für Alte Musik,hat sich L’arpa festante nicht nur als unverwechsel-barer Klangkörper einen hervorragenden Ruf erar-beitet, sondern auch in zahlreichen Konzerten undCD-Produktionen ein breites Publikum begeistert.Je nach Entstehungszeit der aufgeführten Werkeverwendet L’arpa festante das passende Original-Instrumentarium und kann so die Klangfarben derWerke originalgetreu nachzeichnen. Ein Arbeits-schwerpunkt des Ensembles ist dabei die Wieder-entdeckung und -aufführung unbekannter Werkedes Hochbarock, wovon Einspielungen von Werkendes süddeutschen Komponisten Rupert Ignaz Mayrebenso Zeugnis ablegen wie die bei Carus einge-spielte CD mit Musik von David Pohle (Carus83.413). Die große musikalische Erfahrung der ein-zelnen Musiker und die Virtuosität ihres musikali-schen Könnens führen zum unverkennbarenKlangcharakter des Ensembles: farbig, nuancen-reich, sensibel, expressiv.

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Soprano M onika M auch began her vocal trainingwith Richard Wistreich at the Institute of Early Musicat the Musikhochschule Trossingen, continuing herstudies for a year with Jill Feldman in Paris. Since thebeginning of her singing career she has specialized inearly music. She has worked with leading ensemblesincluding the Ricercar Ensemble, Taverner Consort,Red Byrd, Hilliard Ensemble, L’arpa festante (Mu-nich), Ensemble Daedalus (Geneva), CordArte En-semble (Cologne), and Montreal Baroque. Numer-ous radio and CD recordings illustrate her vocalachievements. Monika Mauch’s recordings for theAltbachisches Archiv, the B minor Mass with CantusCoelln, and the CD “Morimur” with the Hilliard Ensemble have attracted especial attention.

Alto Gerhild Romberger studied with Heiner Eckelsat the Hochschule für Musik in Detmold where shecompleted her studies with a graduate recital. Shecontinued her studies in Lied interpretation withMitsuko Shirai and Hartmut Höll. She is now pro-fessor of singing at the Hochschule für Musik Det-mold, and at the Folkwang Hochschule Essen. Abusy concert schedule takes her throughout Ger-many and abroad, including to NorddeutscherRundfunk Hamburg, the Basel Symphony Orches-tra, singing Mahler’s Kindertotenlieder in Prague,to the International Beethoven Festival in Bonn,and the Munich Philharmonie. The Süddeutsche

Zeitung wrote, Gerhild Romberger sings, and timestands still” . She specializes in oratorio, Lied recitalson the most varied themes, and contemporary mu-sic. Numerous radio and CD recordings illustrateher vocal standing.

Fritz Näf studierte Sologesang an den Musikhoch-schulen Zürich und Freiburg/ Breisgau und besuchteMeisterkurse u. a. bei Jenny Tourel und Ernst Haefli-ger. Als Tenor konzertierte er in den meisten LändernEuropas und bildete sich weiter zum Chor- und Or-chesterdirigenten. 1976 –1986 unterrichtete er Solo-gesang und Vokalensemble an der Schola CantorumBasiliensis, wo er 1978 die Basler Madrigalisten grün-dete. 1986 –2000 war er zuerst Direktor von Musik-schule und Konservatorium Winterthur und an sch-ließend Rektor der neu gegründeten Hochschule fürMusik und Theater Zürich. Seit Dezember 2000 istFritz Näf vollzeitlicher künstlerischer Leiter des 1997gegründeten Schweizer Kammerchors sowie derBasler Madrigalisten und wirkt weiterhin als Gastdiri-gent bei verschiedenen Chören und Orchestern.

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Hans Jörg M ammel, tenor, studied at the FreiburgMusik hochschule under Werner Hollweg and Inge-borg Most. He has participated in master classes onsinging and historical performance practice withBarbara Schlick, Elisabeth Schwarzkopf, and Rein-hard Goebel. In recent years Hans Jörg Mammel hasestablished an international reputation as a concertsinger. He has sung at many leading festivals(Utrecht, Schwetzingen, Schleswig-Holstein, Jeru -salem, Bruges, and Vienna) under conductors in-cluding Thomas Hengelbrock, Sigiswald Kuijken,Ivan Fischer, Philippe Herreweghe, and Ivor Bolton.He has also attracted great attention as a Liedsinger, not least for his successful CD recordings.

Gotthold Schwarz, bass, received his early musicaltraining at the Dresden School of Church Musicand the Hochschule für Musik Felix MendelssohnBartholdy in Leipzig. He studied singing with GerdaSchriever, and conducting with Max Pommer andHans-Joachim Rotzsch. He performs regularlythroughout Europe with celebrated artists and en-sembles such as Frieder Bernius, Peter Schreier, andPhilippe Herreweghe. In addition to his busy con-cert schedule, he has given courses in the interpre-tation of Bach’s works. Numerous CD and radioproductions illustrate his wide repertoire, which in-cludes concert and opera, as well as song recitalsranging from the baroque to contemporary reper-toire.

Founded by Fritz Näf, the Basler M adrigalisten

(Basel Madrigalists) sing in the most diverse forma-tions, as soloists, and as a small vocal ensemble.Their extensive repertoire ranges from the early Renaissance to the modern period. They specializein the preparation and (first) performance of con-temporary works, and the revival of works from the15th to 18th centuries. The Basler Madrigalistenhave performed at the world’s leading music festi-vals. Concert tours have taken the choir to almostevery European country, to Russia, the USA, Leba -non, and the Far East. Their recordings have re-ceived various awards. They have been awardedgrants-in-aid from the Ernst von Siemens MusicFoundation several times. The Basler Madrigalistenare supported by the cantons of the city and districtof Basel, the Artephila Foundation, the Internation-al Music and Art Foundation, and other founda-tions.

L’arpa festante, the dramatic work by GiovanniBattista Maccioni which was performed at theopening of the Munich opera house in 1653, sym-bolizes the artistic work and musical commitmentof the baroque orchestra which takes the samename. Founded in 1983, it is one of the most es-tablished German early music ensembles. It has notonly achieved an enviable reputation as a distinc-tive instrumental group, but has delighted a wideaudience with its numerous concerts and CD re-leases. The group uses original instruments appro-priate to the works it performs, enabling it to faith-fully recreate the authentic sounds and colors ofthese works. One of the ensemble’s main interestsis the rediscovery and revival of unfamiliar works

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from the High Baroque, as illustrated in recordingsof pieces by the south German composer RupertIgnaz Mayr, and David Pohle (Carus 83.413). Theextensive musical experience of the individual play-ers, and the virtuosity of their playing combine toproduce the ensemble’s unmistakeable sound: col-orful, richly nuanced, sensitive, and expressive.

Fritz Näf studied singing at the Musikhochschule inZürich and Freiburg im Breisgau, and among others,attended master classes given by Jenny Tourel andErnst Haefliger. He has sung in concerts in almost allEuropean countries, whilst continuing his studies asa choral and orchestral conductor. From 1976 to 86he taught solo and ensemble singing at the ScholaCantorum Basiliensis, and founded the BaslerMadrigalisten in 1978. Between 1986 and 2000 hewas director of the Winterthur School of Music andConservatory, and subsequently rector of the new-ly-established Hochschule für Musik und Theater inZürich. Since December 2000, Fritz Näf has beenfull-time artistic director of the Schweizer Kammer-chor (founded in 1997), and the Basler Madrigalis-ten. He also works as a guest conductor with vari-ous choirs and orchestras.

La soprano M onika M auch a étudié le chant auprèsde Richard Wistreich à l’Institut de musique anciennedu Conservatoire de musique de Trossingen puis aapprofondi sa formation au cours d’une année d’étu-de à Paris avec Jill Feldman. Depuis le début de sa car-rière vocale, des projets de musique ancienne sont aucœ ur de son intérêt musical. Elle travaille avec des en-sembles de renom tels que le Ricercar Ensemble, leTaverner Consort, avec Red Byrd, le Hilliard En-semble, L’arpa festante (Munich), le CordArte En-semble (Cologne) et Montreal Baroque. Nombred’enregistrements pour la radio et le CD documen-tent son activité lyrique. Les enregistrements du «Altbachisches Archiv » et de la Messe en si mineur

avec Cantus Coelln et le CD « Morimur » avec le Hil-liard Ensemble ont été particulièrement remarqués.

L’alto Gerhild Romberger a étudié avec Heiner Eckelsau Conservatoire de musique de Detmold où elle aachevé ses études par son examen de concert. Descours d’interprétation du lied avec Mitsuko Shirai etHartmut Höll sont venus compléter sa formation. El-le est aujourd’hui elle-même professeur de chant auConservatoire de musique de Detmold et à la Folk-wang Hochschule Essen. Concertiste très demandée,elle se produit en Allemagne et à l’étranger, entreautres avec la radio NDR de Hambourg, l’Orchestresymphonique de Bâle, les Kindertotenlieder deMahler à Prague, lors du Festival International Beet -hoven à Bonn ainsi qu’à la Philharmonie de Munich.Selon les mots d’une presse enthousiaste « GerhildRomberger chante et le temps suspend son vol »(Süddeutsche Zeitung). Au cœ ur de son travail,l’oratorio, les récitals de lieds aux thèmes les plus di-vers ainsi que son intérêt pour la musique contem-

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poraine. De nombreux enregistrements pour la radioet le CD documentent sa signification artistique.

Hans Jörg M ammel a étudié au Conservatoire demusique de Fribourg auprès de Werner Hollweg etIngeborg Most. Il a fréquenté des master classes dechant et de pratique historique d’exécution entreautres auprès de Barbara Schlick, ElisabethSchwarzkopf et Reinhard Goebel. Ces dernières an-nées, Mammel s’est taillé une réputation interna-tionale notamment en qualité de concertiste. Il s’estproduit au cours de nombreux festivals importants(p. ex. à Utrecht, Schwetzingen, Schleswig-Hol-stein, Jérusalem, Bruges et Vienne) sous la directionde chefs tels que Thomas Hengelbrock, SigiswaldKuijken, Ivan Fischer, Philippe Herreweghe et IvorBolton. Il est toujours très remarqué comme inter-prète du lied, notamment grâce à toute une sériede productions réussies pour le CD.

Gotthold Schwarz a accompli sa formation musicale àl’École de musique d’église de Dresde et au Conser-vatoire de musique Félix Mendelssohn Bartholdy deLeipzig. Il a étudié le chant auprès de Gerda Schrieveret la direction auprès de Max Pommer et Hans-Joa-chim Rotzsch. Il travaille régulièrement avec des ar-tistes et ensembles renommés dans toute l’Europe, ci-tons entre autres Frieder Bernius, Peter Schreier etPhilippe Herreweghe. En dehors de son importanteactivité de concert, il a donné des cours d’interpréta-tion sur des œ uvres de Bach. Nombre de productionspour le CD et la radio documentent son vaste réper-toire, qui embrasse, en dehors de la littérature deconcert et d’opéra, également le lied de l’époque ba-roque à nos jours.

Les Basler M adrigalisten (Madrigalistes de Bâle)créés par Fritz Näf chantent dans les distributionsles plus diverses, en solistes ou en petit ensemblevocal. Leur vaste répertoire s’étend des débuts de laRenaissance à nos jours. Les centres de gravité deleur travail sont l’étude et la représentation (initia-le) d’œ uvres contemporaines, ainsi que la reprised’œ uvres du 15ème au 18ème siècle. Les Basler Ma-drigalisten se sont produits lors des festivals musi-caux les plus importants au monde. Des tournéesde concerts les ont conduits dans presque tous lespays d’Europe, en Russie, en Asie, aux Etats-Unis,au Liban et au Maroc. Les enregistrements des Bas-ler Madrigalisten ont été maintes fois récompensés.Ils ont obtenu à plusieurs reprises le Prix d’encoura-gement de la Fondation musicale Ernst von Sie-mens. Les Basler Madrigalisten sont soutenus parles deux cantons du Pays Bâlois et de la Ville de Bâ-le, par la Fondation Artephila, l’International Musicand Art Foundation et d’autres fondations.

L’arpa festante, œ uvre dramatique de Giovanni Bat-tista Maccioni, qui avait inauguré l’opéra de Munichen 1653, symbolise le travail artistique et l’engage-ment musical de l’orchestre baroque homonyme.Créé dès 1983 et donc l’un des ensembles de mu-sique ancienne allemands les plus riches de tradition,L’arpa festante s’est non seulement taillé une excel-lente réputation en tant que formation sonoreunique mais soulève aussi l’enthousiasme d’un largepublic lors de nombreux concerts et productionspour le CD. En fonction de l’époque des œ uvres re-présentées, L’arpa festante a recours aux instru-ments originaux adéquats et peut ainsi en rendre fi-dèlement les couleurs sonores. Un centre de gravité

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du travail de l’ensemble est ici la redécouverte etl’interprétation d’œ uvres inconnues du haut ba-roque, étayées par des enregistrements d’œ uvres ducompositeur sud-allemand Rupert Ignaz Mayr, demême que le CD avec musique de David Pohle (Ca-rus 83.413). La grande expérience musicale et la vir-tuosité de chaque musicien génèrent le caractère so-nore unique de l’ensemble : coloré, nuancé, sen-sible, expressif.

Fritz Näf a étudié le chant soliste aux Conserva-toires de musique de Zurich et Fribourg/ Brisgau eta fréquenté les master classes entre autres de JennyTourel et Ernst Haefliger. En qualité de ténor, il a

donné des concerts dans la plupart des pays d’Eu-rope et a acquis en plus une formation de chef dechœ ur et d’orchestre. De 1976 à 1986, il a ensei-gné le chant soliste et d’ensemble vocal à la ScholaCantorum Basiliensis, où il a créé en 1978 les BaslerMadrigalisten. De 1986 à 2000, il a été toutd’abord directeur de l’École de musique et duConservatoire de Winterthur, puis recteur du nou-veau Conservatoire de musique et de théâtre deZurich. Depuis décembre 2000, Fritz Näf est direc-teur artistique à plein temps du Chœ ur de chambresuisse créé en 1997, ainsi que des Basler Madriga-listen ; il est par ailleurs chef invité auprès de diffé-rents chœ urs et orchestres.

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L’arpa festante

Basler M adrigalisten

SopranDaniela BurkhalterHayat ChaouiAgnieszka KowalczykSvea SchildknechtGunta Smirnova

AltChrista MosimannSusanne OttoBernhard SchaffererMona SpägeleAkira Tachikawa

TenorRolf EhlersChristophe GindrauxThomas GremmelspacherJean KnuttiJörg M. Krause

BassJean-Bernard ArbeitJean-Christophe GroffeSebastian MattmüllerGerhard NennemannOthmar Sturm

Violine I Christoph Hesse (KM)Angelika BalzerPeter Haarmann-ThiemannChristine Rox

Violine II Michael GusenbauerUrsula PachlatkoFranka Palowski

Viola Max BockJohanna Weber

Violoncello Gregor Anthony (auch Gambe)Anja Enderle

Violone Haralt Martens

Querflöte Monika KleinleChristine Brandauer

Blockflöte Manuela Mohr

Oboe Henriette BoehmMeike Güldenhaupt

Fagott Uschi Burckdorfer

Trompete Guy FerberKrisztian Kovats

Horn Eva Maria GörresMartin Roos

Pauke Thomas Holzinger

Orgel / Cembalo Rien Voskuilen

Laute Andreas Nachtsheim

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Die Basler Madigalisten werden unterstützt von:

International Music and Art Foundation

Artephila Stiftung

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Die Tageszeiten TVWV 20:39

SinfonieHurtig – Tändelnd, und immer gelinde –

Geschwinde

Der M orgen (Sopran)

Arie – Freudig

Der Morgen kömmt, mit ihm die Freude. O sieh, mit blitzendem Geschmeide schmückt sich für dich das Feld.Indem du aus dem Meere steigestund dich mit Pomp den Völkern zeigest, frohlockt dir eine halbe Welt.

RezitativDer ganze Himmel schwimmt im Glanz; die güldnen Stunden führen einen Tanz um dich herum und grüßen, Sonne, dich! Und alle Sphären klingen,und alle Wälder singen,und alle Harmonien dringenauf zum Olymp und grüßen, Sonne, dich!Dir singt die helle Kriegstrompeteim waffenvollen Feld;dir singt des Hirten sanfte Flöte im stillen Tal;dich grüßt durch feierliche Lieder der Muselmann, der Heid und Christ.Doch du, o Christ, weih deine frommen Liedernur dem, der wundervoll das Nichts gebären hießund Erden schuf und Sonnen leuchten ließ.

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The Times of the Day

SymphonyNimbly – Dallying and always lightly –

Quickly

The M orning (Soprano)

Aria – Joyfully

The morning is coming, and with it joy;behold, the field adorns itselffor you with sparking jewels.While you ascend from the seaand present yourself in pomp to the peoples,a half world rejoices over you.

RecitativeAll the heaven is swimming in splendor,the golden hours perform a dancearound you, greeting you, O sun.And all the spheres resoundand all the forests sing,and all the harmonies press on to Olympus,and greet you, O sun!To you sing the brilliant war trumpetsin a field full of arms;to you sings the shepherd’s gentle flutein a still vale; you are greeted with solemn songsby the Moslem, the heathen, and the Christian.Yet you, O Christian, dedicate your devout songsonly to him who miraculouslybade the nothingness to bring forthand created the earth and let the sun shine.

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Arie – Ernsthaft

Allmächtiger, groß im Sonnenglanz und groß in finstrer Nacht. Verschmäh nicht Morgenopfer ganz, von Sterblichen gebracht!Jauchzt ihm voll Ehrfurcht, dunkle Wälder! Jauchzt ihm erwachte, frohe Felder! Jauchz ihm laut wallend, Ozean!Und du, o Mensch, o bete ihn an!

Chor – Lebhaft

Willkommen, holdseliger Morgen!Die Schatten, die dich verborgen,entfliehn, und die Freude wird laut.Dich mit Musik zu empfangen,hat die Natur mit Verlangenauf deine Zurückkunft geschaut.

Der M ittag (Alt)

Arie – M äßig

Der Mittag, begleitet von fächelnden Stunden,eröffnet sein Füllhorn, mit Blumen umwunden,und gießt es auf alle verschwenderisch aus.Die allgemeinen wohltätigen Westeerfrischen die hohen gewölbten Palästeso, wie des Landmanns umschattetes Haus.

RezitativEmpfange mich, ehrwürdger Eichenwald!Jetzt, da wir ganz vom Mittagsstrahl ermatten,sucht die Betrachtung gern den stillenAufenthalt in deinem kühlen Schatten.Der lautre Bach rollt murmelnd in das Tal;der Westwind wälzet sich in Wipfel hoher

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Aria – Gravely

Almighty, great in the radiance of the sunand great in the darkness of the night!Spurn not wholly the morning sacrifice offered by mortals!Exult in him full of awe, dark forests,exult in him, joyful fields,exult in him loudly surging ocean.And you, o man, o worship him!

Chorus – Lively

Welcome, fair morning!The shadows which hid you are fleeing,and loudly resounds the joy.The nature, ready to welcome you with musichas looked forwardfull of longing to your return.

The M idday (Alto)

Aria – M oderately

The midday, accompanied by fanning hoursopens its blossom-wreathed horn of plentyand pours it lavishly on all.The west winds, benevolent to all,refresh both the high-domed palacesand the husbandman’s shady dwelling.

RecitativeReceive me, o venerable oaken wood!Now quite weary from the midday sun,seek with pleasure contemplationin calm abode of your cool shadows.The noisy brook flows murmuring into the vale,the west wind sways in the tops of lofty beeches,

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Buchen, da Bienen ohne Zahlvon Blumen ihren Raubmit stetem Summen suchen.Die Herde lagert sich im Klee,indem der Hirt von einer luftgen Höhsein Horn ertönen lässt, und, durch den West erfrischet, den süßenLobgesang zur Bäche Murmeln mischet.O wie beglückt ist der, den nie, durch sich verdammt, kein leerer Stolz, kein Durst nach Gold entflammt,der, wenn die ganze Welt in Lastern um ihn brennet,ein heitres Herz behält, nach keiner Würde rennet,und, fern vom Lärm der falschheitvollen Stadt,frei unter Linden ruht, die er gepflanzet hat.

Arie – Angenehm

Lass mich die süße Wollust fühlen,indem mich tausend Lüfte kühlen,dass ein erkenntlich Herzden Herrn der Schöpfung ehrt!Der König, dem der Wein aus güldnenSchalen winket,der Hirt, der aus der Quelle trinket,vergesse nie den Geber, der ihn nährt.

Chor – Hurtig

Auf, folget dem feurigen Wagen der Sonnemit jauchzendem Chorund schwingt euch zur Quelle der Freude, der Wonne, mit Hymnen empor!

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the bees without number seek their bounty from flowerswith steady humming.The herd settles down in cloverwhile the shepherd’s horn resounds from a lofty height,and refreshed from the west wind,the sweet song of praise mingles with themurmuring of the brook.O how fortunate he, who, never damning himself,is without empty pride, nor thirsts for gold;who retains a cheerful heartwhile all the world around him burns in vices;who far from the clamour of the cityfull of falsehood,runs not after dignity, but reposes freely under the linden which he once planted.

Aria – Pleasantly

Let me feel the sweet ecstasywhilst being cooled by a thousand breezes,that a knowing hearthonors the Lord of the creation!May the king who is offered winein golden gobletsand the shepherd who is quenched from the spring,hold ever in memory the giver who nourishes him.

Chorus – Nimbly

Come! Follow the fiery wagon of the sunwith a rejoicing chorus,and swing yourselves upwardswith hymns to the source of joy, of bliss!

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Der Abend (Tenor)

Arie – Vergnüglich

Senke dich von Purpurwolken,holder Abend, sanft herab!Hauche reine, frische Lüfte,schüttle Tau und Rosendüftevon den feuchten Schwingen ab.

RezitativDer Wald steht dunkelgrün; von langenMatten erhebet sich der frische Tau;der Abendwind erquickt bei kühlen Schattendas stille Tal, die Au.Itzt rauscht der Busch, itzt wallen die Gefilde;der lautre Bach rinnt hell und milde vonFelsen ab, und alles fällt vergnügt in Schlafund Traum, vom Westwind eingewiegt.

Arie – Schlaftrunken

Komm, holder Schlaf!Die matten Augen sinken,die güldnen Sterne winken zur süßen Ruh.Nichts kann des Frommen Schlummer stören;die Engel stehn um ihn mit ihren Heeren,der Himmel deckt ihn zu.

ChorVom Aufgang bis zum NiedergangErschalle, Herr, dein Lobgesang!

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The Evening (Tenor)

Aria – Gaily

Descend gently, fair evening,from the crimson clouds.Breathe gales pure and fresh,shake off dew and the scent of rosesfrom the moist pinions.

RecitativeThe forest stands in shadowy green;the fresh dew rises from sweeping alpinemeadows; the evening wind refreshesby cool shadows the silent vale, the mead.Now the thickets are rustling, now the countrysideis stirring; the noisy brook ripples silvery andgently down from the rocks, and all fall happilyinto dream-filled slumber, lulled by west wind.

Aria – Drowsily

Come, gentle slumber!The weary lids are falling,the golden stars beckon to sweet repose.Nothing can disturb the slumber of the pious;the angels gird with their multitudehim whom the heaven envelops.

ChorusFrom sunrise to sunsetyour song of praise, Lord, resound.

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Die Nacht (Bass)

Arie – Sehr demütig, etwas munterer

O Nacht, und du, geweihte Stille,indem ich mich in eure Schatten hülle,fall ich hin in den Staub vor dem, der mich gemacht.Von dieser Unterwelt Getümmelhebt unser Herz nichts mehr zum Himmelals sie, die feierliche Nacht.

RezitativSie kömmt; ihr helles Sternenkleidfließt über ihren prächtgen Wagen;begeistert von der Macht der dunklenEinsamkeit steht itzt der Christ, durch siegeweiht, und denket seiner Sterblichkeit.Er hört die Todesglocke schlagen,indem er unter Gräbern irrt und auf denStaub hinweint, der er auch werden wird.Doch, welcher Trost strahlt in die bangeSeele? Umsonst schreckt ihn des Grabesdunkle Höhle. Von jedem Stern ruft ihm einEngel zu, dass er unsterblich ist, er schmecktdes Trostes Ruh. Weit hinter jener Nacht siehter den Vorhang sinken und Palmen, ihmbestimmt, und Seraphim ihm winken.

Arie – Aufgeweckt

Wie wird des Grabes Nacht entweichen,wenn über Schrecken, Graun und Leichendes Christen ewger Morgen glänzt!Sein Auge wird den Finsternissen,sein Geist der Sterblichkeit entrissen,und seine Seligkeit ist rein und unbegrenzt.

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The Night (Basso)

Aria – Very himbly, somewhat cheerfully

O night and consecrated stillness,shrouded in your shadowsI fall down in the dust before him, my creator.From the turmoil of this world belownothing more uplifts our hearts to heaventhan the solemn night.

RecitativeShe comes, her sparkling gown of starsflowing over her magnificent coach;inspired by the power of the dark lonelinessthe Christian stands now, consecrated through her,and contemplates his mortality.He hears the death bells tolling, whilst he wandersamong the graves, and the tears he weeps fallupon the dust which he soon is destined to become.Yet what ray of comfort beams in the anxioussoul? In vain is he frightened by the gloomycaverns of the grave. From every star an angelproclaims him his immortality; he tastes the peaceof comfort. Far beyond that night he sees thecurtain sink, and beholds the palms meant for himand the seraphim who beckon.

Aria – Brightly

How the darkness of the grave will fleewhen the radiance of the eternal morning shinesover the fright, horror, and corpse of the Christian.His eye is being snatched from the darkness,his soul from mortality,and his bliss is pure and infinite.

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ChorDer Herr ist Gott, ein Gott von Ehren;Der Herr ist Gott, ein Gott von Macht.Der Kreis der Erde muss es hören,ein Tag sag es dem andern Tageund eine Nacht der andern Nacht.

Friedrich Wilhelm Zachariae

Nun danket alle Gott TVWV 1:1166

Solo Sopran und Chor

Nun danket alle Gott,der große Dinge tut an allen Enden.

Duett (Tenor und Bass)

Der uns von Mutterleibe an lebendig erhältund tut uns alles Guts.

Arie (Alt)

Er gebe uns ein fröhliches Herz,und verleihe immerdar Friedezu unsrer Zeit in Israel.

ChorAuf dass seine Gnade stets bei uns bleibeund erlöse uns, solange wir leben.

Jesus Sirach 50,24–26

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ChorusThe Lord is God, a God of glory;the Lord is God, a God of strength.All the creation must give heed,one day says it to the other,and one night to the other night.

Now thank we all our God

Solo Soprano and Chorus

Now thank we all our God, who wondrous thingshas done through ages without end.

Duet (Tenor and Basso)

Who from our mother’s loving arms has blest uswith gifts of love for all your needs.

Aria (Alto)

He gives to us a joyful heartand everlasting peace to cheer usin this time in Israel.

ChorusAnd his gracious mercy stays with us alwaysand delivers us so long as we are living.

Translation: Robert Scandrett

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Georg Philipp Telemann Carus

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