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Meso Freigehege News 3 Präsentation Neue Elefantenanlage Neu im Opel-Zoo 4/5 Bienenstation durch Unter- stützung des Fördervereins 6 Voliere für Halsbandsittiche 6 Anlage für Nerze 7 Anlage für Kolkraben Freigehege Forschung 8/9 Nächtliches Verhaltensmuster Afrikanischer Elefanten (Vortrag in Thailand) Freigehege News 10 Nachzuchten Mesopotanische Damhirsche - wohin? 11 Unsere sechs Auszubildenden 12/13 Veranstaltungskalender 2009 Dokumentation 14/15 Vogelpark Herborn Rücken 16 Impressionen Modell der Neuen Elefantenanlage Ausgabe 1/2009 Meso Inhalt Honigbiene Foto: Bernhard Bender OPEL-ZOO Georg von Opel - Freigehege für Tierforschung Gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts

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Meso

Freigehege News3 Präsentation Neue Elefantenanlage

Neu im Opel-Zoo4/5 Bienenstation durch Unter-

stützung des Fördervereins6 Voliere für Halsbandsittiche6 Anlage für Nerze7 Anlage für Kolkraben

Freigehege Forschung8/9 Nächtliches Verhaltensmuster

Afrikanischer Elefanten(Vortrag in Thailand)

Freigehege News10 NachzuchtenMesopotanische

Damhirsche - wohin?11 Unsere sechs Auszubildenden12/13 Veranstaltungskalender 2009

Dokumentation14/15 Vogelpark Herborn

Rücken16 Impressionen

Modell der Neuen Elefantenanlage

Ausgabe

1/2009

Meso Inhalt

Honigbiene

Foto

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OPEL-ZOOGeorg von Opel - Freigehege für TierforschungGemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts

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FREIGEHEGE NEWS

Neubau Elefantenanlage imOpel-ZooMinisterpräsident Roland Koch ist Schirmherr

Der Neubau des 1958 in Betrieb genom-menen Elefantenhauses ist für die nachhal-tige Entwicklung des Freigeheges imTaunusunerlässlich, da für dieseTieranlage von denAufsichtsbehörden aus Tierschutzgründennur noch Bestandsschutz besteht. Einerdieser Gründe ist die Unvermeidbarkeit derKettenhaltung in der jetzigen Behausung.

Wie schon das in 2006 eröffnete Giraffen-haus mit der Afrika Savanne und denEingangsbereich mit der „Lodge“, wurdedie neue Elefantenanlage vom OberhausenerArchitekten Peter Rasbach geplant. Sie ent-spricht dem Stellenwert dieser Tierart fürden Opel-Zoo. Die neue Anlage trägt denbiologischen Anforderungen der Elefantenund den neuesten Erkenntnissen in derHaltung dieser größten LandsäugetiereRechnung.

Hauptbestandteil ist die ca. 5.500 m2 große,durch Pflanzinseln, Bäume und Findlingestrukturierte Außenanlage, die die topogra-phischen Gegebenheiten der Tallage imZentrum des Zoos aufnimmt. Dort sollensich dieTiere,wenn es die Jahreszeit zulässt,möglichst Tag und Nacht aufhalten. Esbesteht die Möglichkeit einen Teil desAußengeheges für den Bullen abzusperren.

Das geplante Elefantenhaus kommt imErscheinungsbild dem neuen Giraffenhausnah. Falls die Tiere witterungsbedingt imHaus bleiben müssten, können sie nun eine500m2 große Innenstall-Lauffläche nutzen.Dieses Raumangebot ermöglicht, dass dieElefanten auch innerhalb des Hauses in derHerde gehalten werden können, sie müssennicht mehr angekettet werden. Für denBullen wird es zusätzlich noch 200 m2

Lauffläche geben. Darüber hinaus sind vierAbsperrboxen zuTrainingszwecken oder zurGeburtsvorbereitung geplant und ein fürdie Besucher nicht einsehbarer Kral für denBullen.

Die guten Erfahrungen mit Sandböden vonElefantenhausneubauten in anderen zoolo-

gischen Gärten werden aufgenommen undin der neuenAnlage umgesetzt.

Das Haus ist für Besucher zugänglich unddie Tiere können von zwei verschiedenenEbenen betrachtet werden.

Die Kronberger Elefantenhaltung ist konzi-piert auf eine Zuchtgruppe mit einem Bullenund vier erwachsenen Kühen. Zu den dreizurzeit gehaltenen Elefantenkühen werdenein Bulle aus dem Zoo Wuppertal und zweiKühe aus dem Tierpark Berlin kommen.Diese Elefanten wurden 2006 geborenund könnten 2011 ihre Muttergruppen ver-lassen.

Neben der Außenanlage und dem eigent-lichen Tierhaus wird das Bauvorhabendurch eine Gastronomie ergänzt, die das indie Jahre gekommene Restaurant Sambesiersetzen wird.

Er sei überzeugt davon, dass diese Anlagenicht nur den Elefanten gefallen wird, son-dern die Zoobesucher werden begeistertsein von der Einpassung dieser Anlage indie Landschaft, was dem Architekten schonbei der Afrika Savanne so vorbildlichgeglückt sei, so Dr. Thomas Kauffels,Direktor des Opel-Zoos bei der Präsentationdes Baumodells, das inzwischen auch füralle Besucher in der Eingangshalle zu sehenist.

Bitte beachten Sie auch denbeiliegenden Spendenfolder!

Elefantenanlage-Modell

MinisterpräsidentRolandKochamElefantengehege

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Anlässlich der Pressekonferenz zurVorstellung der Planung des Neubaus derElefantenanlage am 9. Februar 2009 ver-sicherte der Hessische MinisterpräsidentRoland Koch, der die Schirmherrschaft fürdiese Projekt übernommen hat: „Es ist mirein besonderes Anliegen, dass diese be-liebte Freizeiteinrichtung im Taunus, diezudem wichtige zoo- und umweltpäda-gogischeAufgaben wahrnimmt, unterstütztwird und eine solch beispielhaftePrivatinitiative langfristig gesichert ist.“Unter dem Motto ‚Schwergewichte derRegion – für die Schwergewichte derRegion’ ruft er dazu auf, die Finanzierungdes Bauvorhabens auf möglichst vieleSchultern zu legen.

Stiftungsvorstand Gregor von Opel er-läuterte weiter, dass jeder Einzelne dazubeitragen kann, dass Aruba, Wankie undZimba als einzige Elefanten in Hessenweiterhin die Attraktion im Opel-Zoo blei-ben und in der geplanten neuen Haltungvielleicht sogar für Nachwuchs sorgen.„Nutzen Sie einfach das Spendenportal aufunserer homepage www.opelzoo.de. Dortfinden Sie nicht nur detaillierte Informatio-nen zum Projekt Neubau Elefantenanlage,sondern können sogar online dafür spen-den, sodassdie FinanzierungdesBauvolumensin Höhe von insgesamt 12,7 Mio. Euro ge-sichert ist.“, so Gregor von Opel.

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gibt es aber auch Kleinode, die oft erst aufden zweiten Blick erkannt werden und garnicht so exotisch sind. Viele einheimischeArten werden im Opel-Zoo gepflegt.Hirsche, Nerze, Wildkatzen und Luchse

sind nur die großen Vertreter - diekleinen Arten werden oft übersehen.Diese haben oft gar keine eigenen Gehege,sondern Hilfen für ein Überleben der ‚nor-malen’ Bewohner unserer Breiten. Über100 Nistkästen hängen im Freigehege, dievon Sperlingen, Meisen und Kleibernbewohnt werden, aber auch vonSiebenschläfern genutzt werden. An Ge-bäuden hängen Nisthilfen für Schwalben,Asthaufen geben Igeln und anderenKleintieren Rückzugsmöglichkeiten undPflanzen wie z.B. Sommerflieder sind extrafür Schmetterlinge gepflanzt worden.

Wie wichtig solche Maßnahmen sind,macht der Rückgang vieler einheimischerTier- und Pflanzenarten deutlich.

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FREIGEHEGE NEWS

Wenn man Besucher fragt, was sievon Zoologischen Gärten erwarten,wird vor allem die Haltung exotischerTiere wie Elefanten, Giraffen, Affenu.a. genannt.

Diese Arten werden sie auch sicherlichsehen. Zoos stehen aber für mehr als diePräsentation exotischer Tiere. Wissen-schaft, Erholung, Zucht bedrohter Artenund Bildung sind die vier Hauptaufgabender Zoos. Der Verdienst der Zoos in derZucht und Erhaltung bedrohter Tierarten istunumstritten. Wo sonst können Wissen-schaftler Tiere beobachten, wenn sie nichteinen gewaltigen Aufwand für Unter-suchungen in freier Wildbahn aufbringenmöchten und wo sonst kann Schulklassenund anderen Besuchern die Tierwelt soanschaulich vermittelt werden.

Elefanten, Giraffen & Co sind auch imOpel-Zoo die prominenten Tiere. Daneben

Eine große Hilfe ist dabei der neue Vereinder ‚Freunde und Förderer des Opel-Zooe.V.’. Im Jahr 2008 wurde mit seinerUnterstützung das Freilandterrarium füreinheimische Amphibien und Reptilien undder Geolehrpfad erstellt.

Das neue Projekt sind der Bienenstand unddas Insektenhotel. Weltweit ist einRückgang der Honigbienen zu verzeichnen.Die Ursache dieses Völkersterbens istnoch gar nicht erforscht, die Auswirkungensind allerdings dramatisch, wenn manbedenkt, dass ein Großteil der vomMenschen genutzten Pflanzen auf dieBestäubung durch Bienen angewiesen ist.Ohne Honigbienen gäbe es z.B. so gut wiekein Obst mehr und die Ernährung derMenschheit wäre gefährdet.

Der alte Bienenstand war neben demHardtweiher am östlichen Ende des Opel-Zoos installiert. Er war in die Jahre gekom-men und lag an einem ungünstigen Platz,da es in der Senke mit vielen Bäumen zu kaltwar und er zu wenig von der Sonne beschie-nen wurde. Der neue Standort amPanoramaweg bei den Mesopotamischen

Bienenstand, Insektenhotel undApfel-Lehrpfad...

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Standort Bienen am Panoramaweg

Bienenstand im Bau

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FREIGEHEGE NEWSMeso

Damhirschen ist für die Bedürfnisse derBienen optimal. Er wird den ganzen Tagüber von der Sonne beschienen und in derNähe befinden sich genügend Nahrungs-quellen unter anderem wegen der neuangelegten ‚Bienenweide’ mit Futter-pflanzen für die Bienen.

Der eigentliche Bienenstand ist überdachtund erlaubt durch Scheiben einen Einblickin das Geschehen im Bienenvolk. Das Lebendes gesamten Staates kann beobachtetwerden: Honigeintrag, Schwänzeltanz,Wabenbau n.v.m. Schilder geben einenÜberblick über die Biologie der Honigbieneund ihre ökologische Bedeutung.

Einige Meter entfernt steht dasInsektenhotel. Es ist für einzeln lebendeBienenarten, Hummeln und andereInsektenarten konzipiert, für die ebenfallsimmer weniger Lebensraum, bzw. wenigerNistmöglichkeiten bestehen. Auch dieseArten sind für das ökologische Gleich-gewicht wertvoll.

Der Erhalt der biologischen Vielfalt(Biodiversität) ist nicht nur wegen des200. Geburtstages von Charles Darwinaktuell: Politik, Wirtschaft und vieleNaturschutzorganisationen haben ihnzu ihrem Leitmotiv erklärt.

Notwendigerweise, da durch den Arten-rückgang auch die Lebensgrundlage derMenschheit gefährdet ist.

So ist es das Ziel des Projektes, auf denRückgang der Biodiversität aufmerksam zumachen und gleichzeitig einen Beitrag zuihrem Schutz zu leisten. Der massivenUnterstützung desVereins der ‚Freunde undFörderer des Opel-Zoo e.V.’ ist es zu verdan-ken, dass der Plan so schnell in die Tatumgesetzt werden konnte.

Eine zusätzliche Maßnahme rundet denBereich am Panoramaweg ab. Auch hiergeht es um Biodiversität, speziell um denRückgang alter Nutzpflanzen.

In Zusammenarbeit mit dem Obst- undGartenbauverein Kronberg e.V. wurdeentlang des Panoramaweges einApfel-Lehrpfad mit 20 Apfelbäumen ange-legt. Seit Beginn des 20. Jahrhundertssind etwa 75% der landwirtschaftlichenVielfalt verloren gegangen. Der Apfel-Lehrpfad zeigt eine Auswahl von Bäumenalter Apfelsorten und gibt einen Einblickin dieVielfalt der Äpfel.

das Projekt 2009 des Vereins

“ Freunde und Förderer des Opel-Zoo e.V.”

Holzbiene

Honigbienen

Foto: Bernhard Bender

Ackerhummel

Langhornbiene

Filzbiene

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FREIGEHEGE NEWS

Nach den großen Investitionen in 2008, beidenen unsere zooeigene Handwerkermann-schaft viele begleitendeArbeiten verrichtet hat,haben wir uns für 2009 vorgenommen, in dieJahre gekommene Anlagen zu erneuern. Zumeinen sollten die Halsbandsittiche auch imWinter zu sehen sein,bei den Nerzen sollte dieGefahr, dass unbeaufsichtigte Kleinkindergebissen werden können,minimiertwerden.Da die gesamte alte Halsbandsittichvoliere aufeiner Betonplatte stand, bot es sich an, andieser Stelle in gleicher Größe einen frostfreienRaum zu erstellen, der diesen Vögeln, diebei sehr starkem Frost Erfrierungen erleidenkönnen, eine Rückzugsmöglichkeit bietet.Vor dem Umbau mussten die Sittiche währenddes Winters in heizbare Quartiere umgesetztwerden, waren dadurch nicht mehr für dieBesucherzugänglichund ihreVolierestandmeh-rereMonate leer.InderneuenAnlagekannauchwährend der kalten Jahreszeit der Besucher dieVögel durch eine große Glasscheibe in derenInnenraum betrachten, falls sie sich nicht dochfreiwillig in der Freiflugvoliere aufhalten. DieseVoliere ist die eigentliche Neuerung an diesemStandort,istsiedochmit 36m2 Grundflächeundeiner Höhe von bis zu 2,5 m um einVielfachesgeräumiger als die vorherigen Unterkünfte fürdiese Papageienvögel. Die naturnah einge-richtete und mit mehreren ausgehöhltenBaumstämmen ausgestattete Anlage solltedie höhlenbrütenden Sittiche zur Zucht anre-gen und für die Besucher zu einer interessan-tenTierpräsentationwerden.Die natürlicherweise inAfrika undAsien vor-kommendenHalsbandsittiche sindmit Absichtim Teil des Opel-Zoos mit den europäischen

Tierenuntergebracht,da sie ein anschauli-ches Beispiel fürFaunenverfälschungsind. Darunter ver-steht man denVorgang, dass sichnicht einheimischeTier- oder Pflanzen-

arten in unseren Regionen ansiedeln und ver-mehren, dadurch mit den einheimischenArtenum den Standort konkurrieren und im äußer-stenFall zu derenVerschwindenbeitragen.DieHalsbandsittiche sindals sehr robusteVögel deneinheimischenHöhlenbrüternwie zumBeispielSpechten überlegen und besetzen derenNisthöhlen, wodurch die Nachzuchtrate derSpechte sinkt. Insbesondere in den zentralenParks einiger Großstädte am Rhein wie Kölnund Wiesbaden, haben sich schon beachtli-che Brutkolonien von Halsbandsittichen eta-bliert.

Noch fataler wirkt sich der Vorgang derFaunenverfälschung, deren Ausgangspunkt inden meisten Fällen unbedachtes menschlichesHandeln ist, auf die natürliche Population desEuropäischen Nerzes aus. Er wird aus seinemLebensraum durch den wesentlich größerenAmerikanischenNerz,auchMink genannt,ver-drängt. DessenVerbreitung in Europa ist aufTiere zurückzuführen, die aus Pelztierfarmenentweichen konnten.Dort wurden sie aus reinwirtschaftlichen Gründen gehalten, da derArbeitsaufwand zur Gewinnung eines Fellesgeringer war als bei dem kleinerenEuropäischenNerz.Im Opel-Zoo konnten die Besucher schon überJahre die Nerze sehen, insbesondere war dasGehege durch dasAufwachsen der Jungtiereim Frühsommer sehr attraktiv. Schon über20 Jungnerze aus der Zucht des Opel-Zooskonnten inAuswilderungsprogramme, insbe-sondere im Ems- und im Saarland, abgegebenwerdenund tragennunzur Sicherungdernatür-

lichenVorkommendiesesWassermarders bei.Nur war das Zuchtmanagement in der altenAnlage sehr schwierig,dawir aus Platzgründennur entweder ein männliches oder ein weibli-ches Tier halten konnten. Diese wurden vomKoordinator des Nerzzuchtprogramms, demEuronerz e.V., zumgegebenenZeitpunkt aus-gewechselt. Die neue Nerzanlage, für die diealteUnterbringungweichenmusste,istnachdenEmpfehlungen dieser ehrenamtlich tätigenNerzenthusiasten entstanden. Da jetzt zweiGehege zur Verfügung stehen, kann dasZuchtpaar,welches nur für die kurze Paarungs-zeit zusammengehaltenwerdenkann,nunstän-dig imOpel-Zoobleiben.DemmännlichenNerzstehen 27 m2 zur Verfügung, der Nerzfähe dasmit 43 m2 größere Gehege, damit für dieJungtieraufzucht genügend Raum vorhandenist. Damit in Zukunft Bissverletzungen anKinderfingern vermieden werden können, istkein direkter Kontakt zur Einzäunung mehrmöglich,die Besucherwerdendurch stacheligeSträucher abgehalten.Zur besserenEinsicht sindan drei Stellen breite Glasscheiben installiert,von denen eine freie Sicht auf ein Badebeckengewährt, in demwir das Schwimmenlernen derNachzuchtnerze erwarten, was sicherlich zurFreude des Betrachters führen wird. BeideGehege sind von 1,4 m hohem Draht mit einerMaschenweite von 2 x 2 cm umgeben. ZurVerhinderung, dass die kletterfreudigen Nerzedie Anlage verlassen, sind sie doppelt miteinem stromführenden Draht gesichert. Zu derabwechslungsreichen Gehegeeinrichtung ge-hören jeweils mehrere kleine Kisten als Rück-zugsmöglichkeiten. Zwei dieser Wurfkistensind so gestaltet, dass man gegebenenfallsdurch eine Kamera das Aufwachsen derzunächst blinden und hilflosen Jungtierebeobachten und auf einem Bildschirm demBesucher zeigen kann.

Wirhoffen,dassnichtnurdieeingesetztenTieredie neuen Anlagen annehmen, sondern dassdiese Neuerungen auch unseren BesucherngefallenundzumVerweileneinladen.

Neue Voliere für Halsbandsittiche und

Neues Zuchtgehege für Europäische Nerze

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Neue Nerzanlage im Bau

Nerz

Halsbandsittich

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Neue Halsband-sittichvoliere

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eine Grundsanierung der Anlage genutztund es wurden nicht nur die verbogenenEisenteile erneuert. Das knappe Zeitfensterwargewähltworden,dawir hoffen,dassunserzuchterfahrenes Kolk-rabenpaar sich auch vondieser Unterbrechungihres normalen Jahresab-laufes nicht beeinflussenlässt, sondern auch in2009 wieder einen odermehrere Jungvögel unse-rer größteneinheimischenRabenvogelart aufziehen.

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FREIGEHEGE NEWSMeso

Als in der Nachtzum 31. März 2008 das Sturmtief „Emma“auch über das Freigehege hinwegzog, konn-ten wir am nächsten Morgen feststellen,dass wir eigentlich Glück im Unglück hatten.Noch mehr Glück hatten aber unsereKolkraben, die jahreszeitgemäß brüteten.Auf ihreVoliere war in dieser Sturmnacht dievollständige Krone einer Lärche gefallen undhatte die Eisenstangen, die den Draht hal-ten, um fast einen Meter durchgebogen(Bild oben). Der erste Schreck der Tierpflegerbeim Anblick der stark in Mitleidenschaftgezogenen Voliere an jenem Morgen wichaber schnell dem Erstaunen, als sie feststell-

ten, dass sich das Kolkrabenpaar nicht ausder Ruhe bringen ließ und weiterbrütete.Deshalb entfernten wir ohne viel Aufwanddie Lärchenkrone und reparierten nur dasNotwendigste. Diese Vorgehensweise wur-de dadurch belohnt, dass bereits am 2.Aprilein Jungvogel schlüpfte und im Verlauf desJahres erfolgreich von seinen Eltern aufge-zogen wurde. In dieser Phase konnten dieRenovierungsarbeiten verständlicherweisenicht durchgeführt werden. Wir warteten,bis der junge Kolkrabe unabhängig von sei-nen Elternvögeln war und haben im Januar2009 die Vögel für zwei Wochen aus derVoliere genommen. Diese Zeit wurde für

Unsere Kolkraben – in 2008 fast erschlagen,

in2009 in erneuerter Voliere!

Voliere nachRenovierung

BeschädigteVoliere

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FREIGEHEGE TIERFORSCHUNGMeso

Elefanten sind die größten Landsäugetiereund in jeder Hinsicht faszinierend undaußergewöhnlich. Viel wurde über siegeforscht und geschrieben, und dennoch istEiniges im Verhalten und der Biologie derTiere unbekannt.Aus diesem Grund treffen sich einmal imJahr Wissenschaftler, Tierärzte, Mitarbeitervon Elefantenschutzprojekten und Elefan-tenmanager aus aller Welt zu einer Tagungbei der es ausschließlich um Elefanten geht.Es werden Forschungsergebnisse vorge-stellt, Erfahrungen ausgetauscht undProbleme diskutiert. Geplant und durchge-führt wird diese Tagung durch die„International Elephant Foundation“, einerOrganisation die sich mit dem Schutz vonElefanten im Freiland und dem Manage-ment in Menschenobhut beschäftigt.

Die letzte Tagung fand im November ver-gangenen Jahres im „Nong Nooch TropicalGarden Resort“ in der Nähe von Pattaya,Thailand statt.

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Im tropischen Thailand ist der Elefant einsehr wichtiges und hoch verehrtes Tier. Erspielt in der Religion eine große Rolle, wirdals Nutztier gehalten und lebt in einer klei-nen Population wild in Thailands Wäldern.Im Laufe der Zeit hat sich eine Tradition imUmgang mit diesen Tieren entwickelt. Dassdieses enge Zusammenleben mit asiati-schen Elefanten viele Konflikte birgt, warein Thema dieser Tagung und der Grundweshalb sie in Thailand stattfand. Es wurdezum einen über Schutzprojekte für wildlebende Elefanten berichtet, derenPopulation immer kleiner wird, zum ande-ren darüber, dass durch die Verkleinerungihres Lebensraumes Konflikte zwischenMensch und Tier häufiger auftreten undwelche Maßnahmen zum Schutz für beideSeiten nötig sind.DesWeiteren ging es um die Gesundheit beiElefanten. Vor allem um das Erkennen vonKrankheiten und deren Behandlung, sowiederen Reproduktionsverhalten. Hier stelltenTierärzte aus aller Welt ihre Forschungs-ergebnisse vor. Ein weiterer Themenkreisbeschäftigte sich mit dem Management von

Elefanten in Menschenobhut. In diesemBereich wurden Erfahrungen, sowohl vonZoos als auch von Elefantenführer Asiens(Mahouts), ausgetauscht.Außerdem wurdeüber das Verhalten von Elefanten berichtet.Wissenschaftler stellten ihre Forschungs-arbeiten vor, um so dem breiten Fachpub-likum einen Einblick in das manchmal nochunbekannte Wesen dieser Tiere zu ermög-lichen.

Auch im Opel-Zoo läuft bei den afrikani-schen Elefanten eine Forschungsarbeit überdie Chronobiologie des nächtlichenVerhaltens, es wurde in diesem Magazinbereits darüber berichtet.Auf der Tagung inThailand wurde auch ein Vortrag über dieseArbeit gehalten. Dabei ging es umAbweichungen im nächtlichen Verhaltens-muster der drei Elefantenkühe und darum,ob diese Anzeiger für Krankheiten oderUnwohlsein sein könnten. Im Folgendenwird darüber berichtet.

Tagungsort Nong Nooch Garden, Pattaya, Thailand

Elefant auf der Straße, ein nicht ganz alltägliches Bild

Das nächtliche Verhaltensmuster von afrikanischenElefanten – Vortrag auf einer Elefantentagung in Thailand

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Wie wir Menschen, so haben auchElefanten ein rhythmisches Verhaltens-muster. Es ist genetisch festgelegt und wirdvon einem inneren Uhrensystem gesteuert.Dieses wird durch innere und äußereFaktoren beeinflusst, wie z.B. Licht.Verändern sich die beeinflussendenFaktoren so ändert sich auch dasVerhaltensmuster. Dies bildet die Grundlagefür die Forschung der „angewandtenChronoethologie“.

Im Opel-Zoo wurden die ElefantenküheAruba, Zimba und Wankie zwei Jahre langnachts mit Kameras beobachtet. IhrVerhalten wurde mit einem Zeitraffer-Videorecorder aufgezeichnet und danachausgewertet. Durch diese kontinuierlichenAufzeichnungen entsteht eine Grafik in derdas Verhalten für jede Nacht untereinanderdargestellt werden kann (s. Grafik). Die hiergezeigten Daten sind von der ElefantenkuhZimba. In der Farbe blau sind dieVerhaltensweisen Schlaf in stehender bzw.liegender Position dargestellt. Zimba undauch die anderen Elefanten schlafen meistin der zweiten Nachthälfte für vier bis fünfStunden. Den Rest der Nacht verbringen

die Tiere hauptsächlich mit der Suche undAufnahme von Nahrung (grün). Im zweitenTeil der Grafik (ab rotem Pfeil) ändert sichdies. Für einige Nächte ist die Verhaltens-weise Weben stark ausgeprägt. BeimWeben handelt es sich um eine Stereotypie,bei der die Elefanten mit ihrem Kopf hin undher schaukeln. Außer dem Weben tritt inder ersten Nacht (roter Pfeil) auch dasKomfortverhalten (rot) vermehrt auf.Komfortverhalten bedeutet, dass sich dieElefanten sich mit Matsch, Sand, Staub,nassem Heu etc. bewerfen. Im Gegenzugdazu ist das Schlafverhalten stark reduziertund findet nur noch gegen Ende der Nachtstatt.Wie in dieser Grafik gezeigt, kann sich dasnächtliche Verhaltensmuster von Elefantenverändern. Die Frage war nun natürlich auswelchem Grund sich das Verhalten derElefantenkuh Zimba so verändert hat. Dazueine kurze Ausführung zum Sozialverhaltendieser Tiere. Weibliche Elefanten leben inGruppen zusammen. Angeführt wird dieseGruppe durch die älteste und erfahrensteKuh (Matriarchat). Unter den anderenKühen in der Gruppe gibt es eineRangordnung. Auch im Opel-Zoo ist dies

der Fall. Angeführt wird die Elefanten-gruppe von Aruba, dann folgt Zimba undWankie ist das rangniedrigste Tier.Manchmal kommt es zu Rangeleien inner-halb der drei Elefantenkühe. Vor allem beiAruba und Zimba kann man dies häufigerbeobachten. Am Morgen des mit rotemPfeil markierten Tages kam es zu einerAusein-andersetzung zwischen den beidenElefantenkühen. Dabei wurde Zimba vonAruba an der linkenHinterseite verletzt.Diese Verletzung ver-ursachte Zimba offen-sichtlich Schmerzenund war der Grund fürdie Veränderungen imnächtlichen Ver-halten. Durch dashäufige Bewerfen mitnassem Heu versuchtedie Elefantenkuh dieverletzte Stelle zu küh-len und war fast dieganze Nacht durchaktiv. Ihr Unwohlseindrückte sie durch ver-mehrtesWeben aus.

Nicht immer ist es einfach herauszufinden,was den Tieren fehlt. Eine Veränderung imnächtlichen Verhaltensmuster kann vieleGründe haben. So können neben Krank-heiten auch soziale Veränderungen in derGruppe und Änderungen im ManagementAuswirkungen zeigen. Die Erkenntnis da-rüber, dass z.B. Krankheiten an einerVeränderung des Verhaltensmusters zuerkennen sind kann für eine rechtzeitigeErkennung und Behebung von Problemenim Management der schwerstenLandsäugetiere sehr hilfreich sein.

Arbeitselefantmit Mahout inThailand

Grafik: Nächtliches Verhalten der Elefantenkuh Zimba. Nach Attacke der LeitkuhAruba (roter Pfeil) verändert sich das Verhalten.Weben (gelb) und Komfortverhalten(rot) nehmen zu. Schlaf in stehender (blau) und liegender (dunkelblau) Positionsowie Nahrungsaufnahme (grün) nehmen ab

Beim Vortrag: Dipl. Biol. Claudia Kandler

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FREIGEHEGE NEWSMeso

In Zoologischen Gärten haben viele hochbedrohte Tierarten ein zweites Zuhausegefunden.Dabei stehen der Haltung im Zoo zweiHerausforderungen entgegen: wie erhältman den wichtigen Austausch von Geneninnerhalb einer Population und wie passtman die Herdengröße an das nur begrenztePlatzangebot im Zoo an? Im Sinne desEuropäischenArterhaltungsprogramms ste-hen deshalb regelmäßigTransporte in ande-re tiergärtnerische Einrichtungen an. Auchder Opel-Zoo beteiligt sich daran.Bevor es endgültig in ein neues Zuhausegeht, müssen die Tiere das Freigehege desOpel-Zoos verlassen und für einige Tage ineine Huftierquarantäne umziehen. Um einmöglichst schonendes Umsetzen der Tiereinnerhalb des Zoos zu ermöglichen und umdasVerletzungsrisiko fürTier und Mensch zu

minimieren werden die Tiere kurzzeitig inNarkose gelegt. Ein spannendes Ereignis fürunsere Besucher. Der Tierarzt nutzt dafüreine Distanzinjektionstechnik und injiziertdas Narkosemittel mittels Blasrohr oderNarkosegewehr.Der Umzug in unsere Huftierquarantäne hatzwei entscheidende Vorteile: unter Narkosewerden alle Tiere standardmäßig auf ihrenGesundheitszustand untersucht und not-wendige Impfungen können stressfreidurchgeführt werden. Blutproben dienendiagnostischen und wissenschaftlichenZwecken und bereichern die zooeigeneSerumbank. Die geforderten Bluttest sind inDeutschland, durch das strenge Tierseu-chengesetz und zahlreiche Verordnungengeregelt. Ein Transport ist daher immerTeamarbeit. Letztlich entscheidet derAmtstierarzt, wann ein Tier den Zoo verlas-

Wohinmit denNachzuchten

unsererMesopotamischen Damhirsche?sen darf. Dabei bekommt jedes Tier eine ArtAusweis zugewiesen, der den Hirsch bis zuseinem neuen Bestimmungsort begleitet.Vom Verlassen des Zoos bis zur Ankunft beidem neuen Halter ist jeder Schritt strengvorgegeben und geplant. Dazu zählenAngaben, wann mit wem das Tier verreist,wo es wann, zu welcher Zeit die Grenzeüberschreitet und vieles mehr.Der Aufwand lohnt sich, denn fast alle inEuropa gehaltenen Mesopotamischen Dam-hirsche haben Ihren Ursprung im KronbergerOpel-Zoo und wo sonst kann man eine derbedrohtesten Hirscharten der Welt in einemgroßen Freigehege bei Wind und Wetter be-obachten. Drücken Sie uns die Daumen undhoffenwir,dass es gelingt diese Hirschart nichtnur im Zoo sondern auch in seinem ursprüng-lichenVerbreitungsgebiet zu erhalten.

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FREIGEHEGE NEWSMeso

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Auszubildende imOpel-Zoo

Der Opel-Zoo bildet Zoo-Tierpfleger aus.

Diese genaue Bezeichnung ist wichtig, da esauch die Ausbildungsrichtungen derVersuchstier- und Heimtierpfleger gibt.Ein ausgebildeter Zootierpfleger sollte alleTierarten gut pflegen und versorgen können,egal um welcheTiergruppe es sich handelt.Um die Komplexität der Ausbildung zu er-ahnen braucht man nur die Gruppe derSäugetiere mit ihren etwa 4500Arten anzu-schauen. Allein hier gibt es völlig unter-schiedliche Tiere wie Elefanten, Luchse,Pandas oder Giraffen, bei denen naturge-mäß gewaltige Unterschiede in Pflege,Nahrung, Verhalten, Sozialsystem etc.existieren.

Vogelarten muss ihr Lebensraum Voliereinteressant gestaltet, das richtige Futter undgeeignete Nistgelegenheiten angebotenwerden. Mit Reptilien muss wieder völliganders umgegangen werden und Aquarienerfordern ein spezifischesWissen und ande-reArbeitsmethoden.Der Opel-Zoo zeigt nicht alle Tier-gruppen.Um dieAusbildung umfassend undgewissenhaft zu gestalten, besteht dahereine Zusammenarbeit mit dem ZooFrankfurt. Die Auszubildenden des Opel-Zoos erlernen in Frankfurt den Umgang mitTieren, die nicht in Kronberg gehaltenwerden (z.B. Menschenaffen, Robben),während die Frankfurter AuszubildendenimTaunus die Haltung der Elefanten kennenlernen.

Sabrina Röder, 1. Lehrjahr

Katja Liesering,2. Lehrjahr

Vincent Kleeman, 1. Lehrjahr

David Romanowski, 3. Lehrjahr

Michaela Schönthal, 3. Lehrjahr

Nach längerer Pause bildet der Opel-Zoo seitdem Jahr 1997 wieder Zootierpfleger aus.Seitdem haben 25 junge Leute mit diesemBerufswunsch hier in Kronberg angefangen.Einige sind zwar abgesprungen,dieAnderenhaben ihre dreijährige Ausbildung abererfolgreich abgeschlossen. In zwei Jahrenkonnte der Opel-Zoo sogar den bestenAbsolventen in ganz Hessen stellen.Diese Ausbildung ist nicht nur für dieLernenden selbst wichtig, sondern hilft auchdem Opel-Zoo in der Qualitätssicherung sei-ner Tierhaltung. Immerhin konnten von denAusgelernten acht Tierpfleger übernommenwerden und sind inzwischen wichtige Mit-

arbeiter des Zoos geworden. Der Opel-Zoostellt jedes Jahr zweiAuszubildende ein, ent-sprechend sind immer sechs Auszubildendein unterschiedlichen Ausbildungsjahren imFreigehege aktiv.

Marcel König,2. Lehrjahr

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besonderer Bedeutung für den Naturschutzist natürlich die Funktion desVogelparks alsaußerschulischer Lernort. Ist der Menschdoch nur bereit, sich für den Schutz vonArten einzusetzen, die er zuvor kennen- undlieben gelernt hat.

Um in diesen wichtigen Bereichen moder-ner Tiergartenbiologie noch erfolgreicherarbeiten zu können, wurde im Vorjahr,zusätzlich zu der schon länger bestehendenKooperation mit dem Herborner Johan-neum-Gymnasium, eines der größtenGymnasien in Hessen, eine intensiveKooperation mit dem Team des Instituts fürBiologiedidaktik der Justus- Liebig – Univer-sität Gießen um Professor Hans-PeterZiemek ins Leben gerufen.Denn die Verantwortlichen des HerbornerNaturerlebniszentrums sind davon über-zeugt, dass Zoologische Gärten in unserernaturentfremdeten Gesellschaft eine wach-sende Bedeutung als „Brücke zwischenMensch und Tier“ haben. Insbesondere istes eine immer wichtigere Aufgabe zeitge-mäß geführter Tiergärten unsereBevölkerung, vor allem die immer naturent-fremdeter heranwachsenden Kinder undJugendlichen, wieder stärker für dieSchönheit der Natur und die Tierwelt zubegeistern.Eine wichtige Funktion im naturerlebnispä-dagogischen Engagement des HerbornerVogelparks haben die beliebten, zwei maltäglich um 11.30 und 15.00 Uhr kostenlosangebotenen Führungen „Mit demTierpfleger unterwegs“, bei denen interes-sierte große und kleine Besucher spannen-de Informationen über die Rolle der gezeig-ten Tiere im Naturhaushalt und ihre diesbe-züglichenAnpassungen bekommen.

weist, erschließt den Park den Besuchern.Farbenfrohe Blumenbeete und zahlreicheBänke laden zumVerweilen ein.

Rund 50 einheimische und fremdländischeVogelarten leben hier und gewähren denjährlich etwa 40.000 Besuchern spannendeEinblicke in die vielfältige Welt derGefiederten. Sinnvoll ergänzt wird derTierbestand des Herborner Vogelparks, dersich als „etwas anderer Vogelpark“ insbe-sondere als Naturerlebniszentrum versteht,durch einige Säugetiere, Kriechtiere, Lurche,Fische und Insekten.

Besonders großen Wert legt der Vogelparkauf sein Engagement im Natur- undArtenschutz. In enger Kooperation mitNaturschutzverbänden wie dem NABU undder Zoologischen Gesellschaft Frankfurtsowie dem Arbeitskreis Hessenluchs undder Jägerschaft engagiert sich dasVogelparkteam bei der Pflege der benach-barten Wacholderheide, im Amphibien-,Storchen- und Feuchtgebietsschutz oderbeim Schutz des im waldreichen Hessenoffensichtlich allmählich wieder heimischwerdenden Luchses, von dem aus der nähe-ren Umgebung des Vogelparks bereits zahl-reiche Beobachtungen bekannt sind. Von

Ein besonderer Ausflugstipp für Natur- undTierfreunde und somit natürlich auch fürFreunde des Opelzoo ist der 1966 imHerborner Stadtteil Uckersdorf vom gleich-namigen Verein gegründete Vogelpark.Er gilt als eine Perle unter den kleinerendeutschen Tiergärten. Herborn liegtverkehrsgünstig an der A 45 zwischenDortmund und Frankfurt, unweit vonGießen undWetzlar.

Der Park befindet sich seit 2003 in derTrägerschaft der gemeinnützigenVogelparkHerborn GmbH. Der Hauptgesellschafter istmit 75% der Gesellschaftsanteile die etwa21.000 Einwohner zählende Stadt Herborn,derVogelparkverein hat 25% derAnteile.

Der kleine, aber feine Herborner Vogelparkbesticht durch die Naturnähe seiner, teil-weise vom Besucher begehbaren, großzügi-gen Gehege und Volieren. Bemerkenswertist seine landschaftlich außergewöhnlichreizvolle Lage am Ostrand des Wester-waldes. Ein Rundweg, der trotz erheblicherHöhenunterschiede kaum Treppen auf-

Vogelpark Herborn

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NaturnaheAnlagen in herrlicher Landschaftund vorbildlicher Einsatz für Umwelt-bildung, Natur- undArtenschutz

Der „etwas andere“

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Darüber hinaus bietet derHerborner Vogelpark auchweitere naturkundlicheInformatio-nen: Hierzu gehö-ren neben anschaulichenInformations-tafeln über diegezeigten Tiere und ihre

Lebensräume unter anderem ein insekten-kundlicher Infor-mationspfad, der mit dem„Hotel zur wilden Biene“, Ameisen-,Hummel- und Bienenvölkern für die Weltder Insekten begeistert. Im Wintergartendes Eingangsgebäudes bieten durch leben-deTiere inAquarien undTerrarien bereicher-te Ausstellungen wichtige Denkanstöße imSinne des Schutzes unserer natürlichenLebensgrundlagen.

Eine neue Besucherattraktion ist eine vier-köpfige Junggesellengruppe der Liszt-äffchen, die besonders sympathischeBotschafter für den Schutz ihrer in der NaturlebendenArtgenossen sowie der tropischenRegenwälder sind. Aktuell stehen die vierpossierlichen Krallenaffen übrigens imFocus einer Jugend forscht – Arbeit einesSchülers des Johanneum-Gymnasiums.

Eine besondere Rolle bei der Naturschutz-sensibilisierung der Vogelparkbesucherspielt zweifellos die Kolonie zum Teil freifliegender Weißstörche, die am Uckers-dorfer Himmel mit ihren eindrucksvollenzwei Metern Flügelspannweite hervorra-gende Botschafter für den Schutz ihrer freilebendenArtgenossen sind. Schon mehr als75 im Vogelpark aufgezogene Jungstörchesind von hier aus in die Natur entlassenworden. Die mit Ringen der VogelwarteHelgoland individuell gekennzeichnetenStörche zeigennormalesWildstorchverhalten.Viele von ihnen sind inzwischen schon lang-jährige Brutvögel in den NaturräumenHessens und anderer Bundesländer.Auf dieBedeutung des Herborner Projekts für denStorchenschutz machte erst neulich eineweitere Jugend forscht – Arbeit von Ober-stufenschülern des Johanneum – Gymnas-

iums aufmerksam.Die Vielfalt der Vogelwelt wird in Herbornweiterhin repräsentiert durch verschiedeneIbisse, Reiher, Kraniche, Papageien, Eulen,Hühnervögel und Enten sowie RosaFlamingos.Die Stars unter den Sperlingsvögeln sindneben den sprachgewandten Mittelbeosdie seltenen Balistare. Bei denTauben findetdas bereits zehn Mal erfolgreich ein Jungtiergroßziehende Zuchtpaar der apartenRotbrust-Krontaube unter Tierliebhabernbesondere Aufmerksamkeit. Denn mit zehnTieren kamen etwa 10 % der im Rahmeneines Europäischen Zuchtbuchs gepflegtenRotbrustkrontauben im HerbornerVogelpark zurWelt.

Neueste Gehege im Herborner Vogelparksind Biotopvolieren für Bartkauz, Schnee-eule und Uhu, Freilandterrarien für Euro-päische Sumpfschildkröten sowie fürRingel- und Würfelnattern, ein großzügigesFreigehege mit Kronenkranichen, verschie-denen Enten und ChinesischenMuntjakhirschen und eine zu Jahresbeginn2009 noch im Bau befindlicheAustralienanlage, die von den nur hasen-großen Parmakängurus und dem australi-schen Charaktervogel Lachender Hansbewohnt wird.

Natürlich gibt es im Herborner Vogelparkauch ein Streichelgehege mit Zwergziegen,Kaninchen, Hühnern und Rassetauben, indessen Nachbarschaft Groß und Klein auchbei den leckeren Snacks auf derSonnenterasse des Gartencafés auf ihreKosten kommen. Von hier aus haben dieVogelparkbesucher einen herrlichen

Ausblick auf die reizvolle Landschaft amFuße des Westerwaldes. Das Vogelparkcafé„Zum Kranich“ hat an den Wochenendenund Feiertagen von 12.30 bis 17.00 Uhr,während der hessischen Schulferien beischönem Wetter auch werktags geöffnet.

Für angemeldete Reisegruppen öffnetdas Café selbstverständlich auch außerhalbdieser Zeiten.Auch die Umgebung des Vogelparks istreich an Attraktionen: Die traditionsreicheHerborner Innenstadt zählt städtebaulichzu den schönsten FachwerkstädtenDeutschlands und ist Ausgangspunkt ver-schiedener Premiumwanderwege. Der neueWesterwaldsteig führt ebenso wie dieHerborner Zuwegung zum Rothaarsteigunmittelbar amVogelpark vorbei.

Neben weiteren touristischen Anziehungs-punkten wie der Burg Greifenstein, denHöhlen in Breitscheid-Erdbach oder demWilhelmsturm und dem hessischen Land-gestüt in der benachbarten OranierstadtDillenburg ist es nicht zuletzt die Vielseitig-keit der Landschaft, die Herborn undUmgebung für Naturliebhaber besondersinteressant macht.

Presserechtlich verantwortlich:Wolfgang Rades,Tel. 02772/42522.www.vogelpark-herborn.de

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Vogelpark Herborn

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Herausgegeben vomGeorg von Opel -Freigehege für Tierforschungvon Opel Hessische Zoostiftung

Königsteiner Str. 35D - 61476 Kronberg

Infotelefon: 06173 - 79749

Verwaltung:Telefon 06173 - 325 903-0Telefax 06173 - 78 99 [email protected]

ZooPädagogik:Telefon 06173-78670 (Mo-Fr 13-14 h)Telefax 06173-995279

RedaktionMargarete HerrmannDr. Thomas KauffelsDr. Martin BeckerSascha KnaufClaudia Kandler

GrafikBialas Grafik, Königstein

DruckAhlfeldt & Company GmbHUnser Beitrag zum Umweltschutz:Das verwendete Papier wurde ausZellstoffen gefertigt, die aus nach-haltig bewirtschafteter Forstwirt-schaft stammen. Der Druck erfolgtevon chemiefreien Druckplatten.Die Druckfarben sind frei von ge-sundheitsgefährdenden Zusätzen.

ganzjährigtäglich geöffnet!

Sommerzeit: 9.00-18.00 UhrJuni/Juli/August: 9.00-19.00 UhrWinterzeit: 9.00-17.00 Uhr

www.opelzoo.de

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