Gerd Glaeske - BARMER · PDF file1 Gerd Glaeske Christel Schicktanz mit Beiträgen von Stanislava Dicheva, Falk Hoffmann, Guido Schmiemann und Roland Windt unter Mitarbeit von Angela

Embed Size (px)

Citation preview

  • 1

    Gerd GlaeskeChristel Schicktanz

    mit Beitrgen von Stanislava Dicheva, Falk Hoffmann,

    Guido Schmiemann und Roland Windt

    unter Mitarbeit von Angela Fritsch, Friederike Hfel,

    Claudia Kretschmer, Daniela Stahn und Merve Yildirim

    BARMER GEK Arzneimittelreport2014

    Auswertungsergebnisse derBARMER GEK Arzneimitteldaten aus den Jahren 2012 bis 2013

    Mai 2014

  • 2

    Bibliografi sche Information der Deutschen Bibliothek

    Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar.

    Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse, Band 26

    BARMER GEK Arzneimittelreport 2014

    Herausgeber: BARMER GEKPostfach 11070410837 Berlin

    Fachliche Betreuung: BARMER GEK Kompetenzzentrum Medizin und Versorgungsforschung (1100)Gottlieb-Daimler-Strae 1973529 Schwbisch [email protected]

    Autoren: Gerd Glaeske, Christel SchicktanzUniversitt Bremen,Zentrum fr Sozialpolitik (ZeS),Abteilung fr Gesundheitskonomie, Gesundheitspolitik und [email protected]

    Verlag: Asgard Verlagsservice GmbH, Schtzenstrae 4,53721 Siegburg

    ISBN: 978-3-943-74491-0

    Das Werk einschlielich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschtzt. Jede Verwertung auerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Herausgebers unzulssig und strafbar. Das gilt insbesondere fr Vervielfltigungen, bersetzungen, Mikroverfi lmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

  • 3

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort ............................................................................................... ....5Danksagung ....................................................................................... ....7Zusammenfassung ........................................................................... ....9

    1 Bestandsmarkt und AMNOG nebeneinander eine schlechte Lsung! ........................................................ ..15

    2 Ergebnisse der Arzneimittelanalysen ................................. ..352.1 Methodik ................................................................................. ..352.2 Wie gewohnt die Ausgaben steigen! ................................... ..392.2.1 Produktbezogene Auswertungen ............................................ ..622.2.2 Fazit ........................................................................................ ..70

    3 Spezielle Analysen zu einzelnen Indikationsgebieten ...... ..733.1 Orale Antikoagulanzien ........................................................... ..733.2 Multiple Sklerose Neue Therapieoptionen ........................... 1073.3 Protonenpumpenhemmer grundstzlich zu viel oder manchmal auch zu wenig? ............................................. 127

    4 Tabellenverzeichnis .............................................................. 1485 Abbildungsverzeichnis ........................................................ 1506 Anhang .................................................................................. 1527 Literaturverzeichnis ............................................................. 171

  • 4

  • 5

    Vorwort

    Im Arzneimittelreport 2014 haben die Autoren vom Zentrum fr Sozial-politik der Universitt Bremen die Auswertung der Daten von rund neun Millionen Versicherten genutzt, um zu wichtigen Themen der medikamen-tsen Versorgung Stellung zu nehmen.

    In Einzelanalysen zu oralen Antikoagulanzien, zu neuen Medikamenten in der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose und zu Protonenpumpenhemmern blicken die Autoren sehr differenziert auf die Verordnungspraxis und stellen ihr die aktuelle Studienlage gegen-ber. Dabei wird immer wieder deutlich, dass neben wirklich innovativen neuen Medikamenten auch solche auf den Markt kommen, die nicht per se die Versorgung kranker Menschen verbessern. Wer tiefer in die Mate-rie eindringt, kann anhand des Reports zudem schnell erkennen, dass es immer noch beachtliche Einsparreserven gibt.

    Unser Dank gebhrt dem Autorenteam vom Zentrum fr Sozialpolitik der Universitt Bremen unter Leitung von Prof. Dr. Gerd Glaeske. Wir wn-schen Ihnen eine anregende Lektre und hoffen, dass auch dieser Report der BARMER GEK zu mehr Transparenz und damit letztlich zu einer Ver-besserung in der Arzneimittelversorgung beitragen kann.

    Berlin, Mai 2014

    Dr. med. Christoph Straub Dr. jur. Rolf-Ulrich SchlenkerVorstandsvorsitzender Stv. VorstandsvorsitzenderBARMER GEK BARMER GEK

  • 6

  • 7

    Danksagung

    Der nun vorgelegte Arzneimittelreport erscheint zum fnften Mal in der BARMER GEK Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse. Diese ursprng-lich im Jahr 2001 von der Gmnder ErsatzKasse (GEK) begonnene Buch-reihe stellt hiermit ihren 14. Band vor. Analysiert werden die Daten von rund 9 Mio. Menschen, die whrend des Jahres 2013 bei der BARMER GEK versichert waren.

    Die Erstellung dieses Reports in unserer Arbeitsgruppe Arzneimittelver-sorgungsforschung im Zentrum fr Sozialpolitik der Universitt Bremen wre nicht mglich gewesen ohne die Hilfe vieler Kolleginnen und Kol-legen: Wir mchten daher Frau Dicheva, Frau Fritsch, Frau Hfel, Frau Kretschmer, Frau Stahn, Frau Yildirim sowie Herrn Hemmer, Herrn Dr. Hoffmann und Herrn Dr. Windt fr die Mitarbeit an verschiedenen Stellen danken. Als externer Experte hat Herr Dr. med. Schmiemann mitgear-beitet dafr mchten wir uns herzlich bedanken. Und dass der Arznei-mittelreport in der bewhrten Form wieder verffentlicht werden kann, verdanken wir der uneingeschrnkten Untersttzung des Vorstands der BARMER GEK, vor allem aber dem fr die Versorgungsforschung zu-stndigen stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Rolf-Ulrich Schlenker. Wie in den vergangenen Jahren mchten wir den Leserinnen und Lesern mit diesem Arzneimittelreport wiederum Einblicke in die Arz-neimittelversorgung mit Daten, Analysen und Kommentierungen anbie-ten. Wir hoffen, dass dieser Report fr die notwendigen Diskussionen von Nutzen sein kann.

    Prof. Dr. Gerd Glaeske Dr. Christel Schicktanz

  • 8

  • 9

    Zusammenfassung

    Der BARMER GEK Arzneimittelreport beschreibt seit vielen Jahren die Entwicklungen in der Arzneimittelversorgung, seit der Vereinigung von der BARMER Ersatzkasse (BEK) und der Gmnder ErsatzKasse (GEK) im Jahre 2010 fr nun immerhin rund 9 Millionen Versicherte. Im Jahr 2013 sind die Arzneimittelausgaben der BARMER GEK auf 4,2 Mrd. Euro gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung von 2,6 % pro Versicherten. Absolut betrugen im vergangenen Jahr die Ausgaben pro mnnlichem Versicherten 441 Euro und pro weiblicher Versicherter 467 Euro. Dass die Verordnungsausgaben fr Frauen hher liegen als fr Mnner hat sicherlich auch damit zu tun, dass das Durchschnittsalter in der BARMER GEK von Frauen mit 47,7 Jahren hher liegt als das fr Mnner mit 42,2 Jahren mit dem Alter steigen die verordneten Mengen wegen der zumeist hheren Krankheitslast an.

    Eine nhere Analyse der verordneten Arzneimittel zeigt, dass der Anteil der Generikaverordnungen bei rund 75 % der Packungen und einem Umsatzanteil von 35 % stagniert daran hat sich gegenber dem Jahr 2012 nichts verndert. Dies ist deshalb rgerlich, weil sich der Me-too-Anteil in den Ausgaben der BARMER GEK zwar etwas verringert hat (von 12 % auf 11 %), dennoch knnten rund 50 % der Ausgaben in Hhe von 441 Millionen Euro (knapp 10 % der Arzneimittelgesamtausgaben der BARMER GEK), also etwa 220 bis 250 Millionen Euro fr diese unntig teuren Arzneimittel als Rationalisierungspotenzial genutzt werden, wenn konsequent eine Substitution mit bewhrten Generika gefrdert wrde. Die Konsequenz muss daher sein, die Generikaanteile weiter zu erhhen (z. B. auf einen Anteil von 85 % im generikafhigen Markt), um die Ver-ordnungen von Me-too-Produkten zurckzudrngen. Gerade mit Blick auf den hohen Me-too-Anteil im Verordnungsmarkt rcht sich die Aufgabe der AMNOG-Prfung des Bestandsmarktes: Die Ergebnisse dieser Prfung htten ffentlich gemacht, dass die meisten Me-too-Prparate keinerlei Vorteil in der Patientenversorgung haben, ein Zusatznutzen wird in den

  • 10

    seltensten Fllen nachzuweisen sein. Die entsprechenden Preisverhand-lungen htten zu einer Entlastung der Ausgaben in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gefhrt. Eine gewisse Entlastung knnte in der Ausweitung des Festbetragssystems liegen, um den Bestandsmarkt zumindest mit den verfgbaren rechtlichen Mitteln zugunsten der Kassen zu regulieren es ist schlielich nicht einzusehen, warum die gesetz-lichen Krankenkassen noch auf viele Jahre fr Arzneimittel mit zweifel-haftem Nutzen mit hohen Ausgaben belastet werden. Und da diese Mittel nach wie vor erfolgreich im Markt sind, werden beim Patentauslauf auch generische Alternativen fr die meist berfl ssigen Wirkstoffe der Arznei-mittel des Bestandsmarktes folgen die Mittel werden uns also noch lan-ge begleiten, wenn die Anreize fr die Vermarktung nicht gesenkt werden.

    Ein anderer wichtiger Aspekt betrifft die sog. Spezialprparate, darunter vor allem die Biologika. Die Verordnungsmengen steigen langsam, aber stetig an, die Ausgaben ebenso, fr 3,3 % der Verordnungen fallen rund 36 % der Ausgaben an. Umso wichtiger sind frhzeitige Differenzierungen dieser Mittel danach, ob mit ihnen ein wirklicher therapeutischer Nutzen und Zusatznutzen verbunden ist. Der Anteil wirklicher Innovationen un-ter diesen Mitteln liegt bei etwa 30 bis 50 %, in manchen Publikationen werden deutlich niedrigerer Anteile genannt. Unabhngig davon, dass bei einigen dieser Mittel ein therapeutischer Nutzen fr Patientinnen und Pa-tienten unbersehbar ist (z. B. bei MS, Rheumatoider Arthritis, Psoriasis oder i