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948 Persönliches Stahlbau 80 (2011), Heft 12 Gerhard Hanswille 60 Jahre Die Aufgabe, eine Laudatio zu Ehren des all- seits geschätzten Kollegen Gerhard Hans- wille zu schreiben ist für mich ebenso ehrenvoll wie schwierig. Im Hinblick auf die Vielseitigkeit seines Wirkens ist schon die Aufbereitung der relevanten Daten kaum umfassend leistbar. Noch schwieriger ist allerdings, die ausgewo- gene Darstellung im Kontext mit der zu ehrenden Persönlichkeit. Dieser leiden- schaftlich arbeitende Bauingenieur und begnadete Hochschullehrer bewegt wirk- lich etwas. Er forscht nicht nur, sondern setzt es auch um – direkt in die Standar- disierung und immer im Dialog mit sei- nen Fachkollegen. Er ist am Bau außer- gewöhnlicher Bauwerke maßgeblich be- teiligt, sein Rat wird weltweit geschätzt und wenn er bei wichtigen Bauaufgaben mal nicht unter den Planenden zu finden ist, so wurde er zur Wahrung öffentlicher Belange als Prüfingenieur verpflichtet. Sein Wort hat Gewicht, er ist kommuni- kativ, nie belehrend, wenige Worte rei- chen ihm, um zum Kern einer Angelegen- heit vorzudringen. Seine Sprachfärbung verrät seine Herkunft, das Ruhrgebiet. Dort wohnt er mit seiner Familie, die per- fekt von seiner charmanten Frau organi- siert wird. Dort kann er Energie tanken und sich zuweilen auch mal zurückziehen um dann ganz anderen Formen kreativen Wirkens nachgehen zu können. Gerhard Hanswille wurde am 24.11. 1951 in Herne geboren und ging auch dort zur Volksschule. Im nahen Reckling- hausen besuchte er das Freiherr von Stein Gymnasium und schloss die Schulzeit 1971 mit dem Abitur ab. Es folgte das Studium des Bauingenieurwesens an der Ruhr-Universität Bochum, das er er- folgreich 1977 mit dem Diplom been- dete. Bereits seine erste Arbeitsstelle als Tragwerksplaner im Ingenieurbüro Dr.- Ing. Trenks in Hagen prägte nachhaltig sein späteres Hauptbetätigungsfeld im Brückenbau. Eine in dieser Fachdisziplin immer geforderte Kombination aus grund- lagenorientierten Berechnungsansätzen und anwendungsgerechten Fertigungs- und Montagemethoden sollte fortwäh- rend sein gesamtes Berufsleben beeinflus- sen. Logisch konsequent zog es Gerhard Hanswille im Jahre 1980 nach ersten praktischen Erfahrungen wieder an die Universität zurück. Er wurde Wissen- schaftlicher Mitarbeiter bei Professor Roik an dessen Lehrstuhl an der Ruhr-Univer- sität Bochum. Er traf dort auf interessierte Mitstreiter, die von ihrem Förderer mo- tiviert, in freundschaftlicher Konkurrenz zukunftsweisende Forschungsthemen des Stahl- und Verbundbaus bearbeiteten. Während dieser Zeit entstand seine Dis- sertation: Zur Rissbreitenbeschränkung von Verbundträgern. Die Promotion schloss er mit dem Prädikat „Mit Aus- zeichnung bestanden“ und der Verleihung des akademischen Grades Dr.-Ing. ab. Er blieb nach seiner Promotion am „Stahl- baulehrstuhl“ in Bochum und setzte die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Pro- fessor Roik fort. Neben umfangreicher Forschungsarbeit wurden ihm interes- sante Aufgaben praktischer Ingenieur- tätigkeit übertragen. In der Lehre küm- merte er sich besonders um die an der Vertiefung des Stahlbaus interessierten Studierenden. Er schaffte es, mit didak- tischem Geschick für eine vertiefte Be- schäftigung mit den Grundlagen des Stahl- baus, der Mechanik und Dynamik zu mo- tivieren. Wie bei Persönlichkeiten seines Werdeganges beinahe verpflichtend, folgte er im Jahre 1993 dem Ruf auf die Pro- fessur für Stahlbau und Verbundbau der Bergischen Universität Wuppertal. Es blieb nicht aus, dass sich auch andere Uni- versitäten für diesen fachlich wie mensch- lich ausgewiesen Kollegen interessierten. So ereilte ihn im Jahre 1995 ein Ruf auf den Lehrstuhl für Stahlbau an die heutige Leibniz Universität Hannover, den er zugunsten seiner Bergischen Universität Wuppertal aber ablehnte. Er gründete im Jahre 1998 das Institut für Konstruktiven Ingenieurbau, dessen geschäftsführender Direktor er bis zum heutigen Tage ist. Mit seinen vielfältigen Kenntnissen praktischer Ingenieurarbeit trägt er maß- geblich zum Erfolg der Ingenieurgesell- schaft HRA, Beratende Ingenieure im Bauwesen bei. In diesem Ingenieurunter- nehmen ist er seit 1997 Partner. Im glei- chen Jahr erhielt er vom Bundesland Nordrhein-Westfalen seine Anerkennung als Prüfingenieur für Baustatik und vom Eisenbahnbundesamt die Zulassung als Sachverständiger und Prüfingenieur für Eisenbahnbrückenbau, Stahlhoch- und Verbundbau. Unter seiner Leitung wur- den herausragende Bauvorhaben wie die baustatische Prüfung der Talbrücke Wilde Gera und der Brücke über den Albrechts- graben bearbeitet. Er wurde mit der Trag- werksplanung der Strombrücke am Was- serstraßen Magdeburg beauftragt und war verantwortlicher Prüfingenieur für die Rheinbrücke Wesel. Es folgten wei- tere Schrägseilbrücken wie die Elbebrücke Schönebeck und die Werrabrücke bei Bad Oeynhausen. Aktuell bearbeitet er mit seinem Team die baustatische Prüfung des Hochmoselübergangs bei Zeltingen. Zum Gelingen dieses spektakulären Brückenschlages hat er bereits in der Planungsphase maßgebend beigetragen. Zu erwähnen sind auch seine Arbeiten zum Erhalt und dem sicheren Betrieb der Schwebebahn in Wuppertal. Es bleibt nicht aus, dass die Fachex- pertise solch ausgewiesener Professoren- kollegen in der Gremienarbeit gefordert wird. So ist er Vorsitzender der DIN-Ar- beitsausschüsse Verbundkonstruktionen im Hochbau und für Verbundbrücken, ist Mitglied des Projekt-Teams Eurocode 4, Mitglied des Arbeitsauschusses Verbund- konstruktionen beim Deutschen Stahl- bau-Verband, stellt sein Fachwissen im Lenkungsgremium Mechanische Festig- keit und Standsicherheit sowie im Koor- dinierungsauschuss Brückenbau beim Deutschen Institut für Normung zur Ver- fügung, ist Mitglied des Sachverständige- nausschusses Verbundbau beim Institut für Bautechnik, Mitglied des Prüfungs- ausschusses für die Zulassung von Prüf- ingenieuren und Mitglied in den DIN- Arbeitsausschüssen Stahlbrücken und Lager im Bauwesen. Er ist stellvertreten- der Vorsitzender des Deutschen Aus- schusses für Stahlbau. Es war notwendig, all diese ehrenamtlichen Tätigkeiten zu erwähnen um darzustellen, welch wert- volle Arbeit für den Stahl- und Verbund- bau unter Leitung von Gerhard Hans- wille am Stahlbaulehrstuhl der Bergischen Universität Wuppertal geleistet wird. Wer annehmen sollte, Gerhard Hanswille würde die notwendige Arbeit in diesen Gremien delegieren wird bei eigener Präsenz erstaunt zur Kenntnis nehmen müssen, mit welch detaillierten Kennt- nissen er zu überzeugen weiß und wie leidenschaftlich er sich für die Qualität deutscher Ingenieurskunst einsetzt. Bei all diesen Verpflichtungen sollte man an- nehmen Gerhard Hanswille hätte keine Zeit. Das trifft aber nicht zu, er nimmt sich ausgiebig Zeit für fachliche Diskus- sionen. Mit jungenhafter Neugierde geht er aktuellen Fragestellungen auf den Grund und gibt sich erst zufrieden, wenn das Problem vollständig durchdrungen ist. Der Verfasser dieses Beitrags erinnert sich mit Vergnügen an so manches Tele- fongespräch, in denen zunächst Fachfra- gen im Vordergrund standen und man daran anschließend noch bei nicht fach- gebundenen Themen die Zeit vergaß. Aber nicht nur Fragen zur Mechanik der Tragsysteme oder deren konstruk- tiver Gestaltung bestimmen sein beruf- Persönliches

Gerhard Hanswille 60 Jahre

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948

Persönliches

Stahlbau 80 (2011), Heft 12

Gerhard Hanswille 60 Jahre

Die Aufgabe, eine Laudatio zu Ehren des all-seits geschätzten Kollegen Gerhard Hans-wille zu schreiben ist für mich ebensoehrenvoll wie schwierig. Im Hinblickauf die Vielseitigkeit seines Wirkens istschon die Aufbereitung der relevantenDaten kaum umfassend leistbar. Nochschwieriger ist allerdings, die ausgewo-gene Darstellung im Kontext mit der zuehrenden Persönlichkeit. Dieser leiden-schaftlich arbeitende Bauingenieur undbegnadete Hochschullehrer bewegt wirk-lich etwas. Er forscht nicht nur, sondernsetzt es auch um – direkt in die Standar-disierung und immer im Dialog mit sei-nen Fachkollegen. Er ist am Bau außer-gewöhnlicher Bauwerke maßgeblich be-teiligt, sein Rat wird weltweit geschätztund wenn er bei wichtigen Bauaufgabenmal nicht unter den Planenden zu findenist, so wurde er zur Wahrung öffentlicherBelange als Prüfingenieur verpflichtet.Sein Wort hat Gewicht, er ist kommuni-kativ, nie belehrend, wenige Worte rei-chen ihm, um zum Kern einer Angelegen-heit vorzudringen. Seine Sprachfärbungverrät seine Herkunft, das Ruhrgebiet.Dort wohnt er mit seiner Familie, die per-fekt von seiner charmanten Frau organi-siert wird. Dort kann er Energie tankenund sich zuweilen auch mal zurückziehenum dann ganz anderen Formen kreativenWirkens nachgehen zu können.

Gerhard Hanswille wurde am 24.11.1951 in Herne geboren und ging auchdort zur Volksschule. Im nahen Reckling-hausen besuchte er das Freiherr von SteinGymnasium und schloss die Schulzeit1971 mit dem Abitur ab. Es folgte dasStudium des Bauingenieurwesens an der Ruhr-Universität Bochum, das er er-folgreich 1977 mit dem Diplom been-dete. Bereits seine erste Arbeitsstelle alsTragwerksplaner im Ingenieurbüro Dr.-Ing. Trenks in Hagen prägte nachhaltigsein späteres Hauptbetätigungsfeld imBrückenbau. Eine in dieser Fachdisziplinimmer geforderte Kombination aus grund-

lagenorientierten Berechnungsansätzenund anwendungsgerechten Fertigungs-und Montagemethoden sollte fortwäh -rend sein gesamtes Berufsleben beeinflus-sen. Logisch konsequent zog es GerhardHanswille im Jahre 1980 nach erstenpraktischen Erfahrungen wieder an dieUniversität zurück. Er wurde Wissen-schaftlicher Mitarbeiter bei Professor Roikan dessen Lehrstuhl an der Ruhr-Univer-sität Bochum. Er traf dort auf interessierteMitstreiter, die von ihrem Förderer mo-tiviert, in freundschaftlicher Konkurrenzzukunftsweisende Forschungsthemen desStahl- und Verbundbaus bearbeiteten.Während dieser Zeit entstand seine Dis-sertation: Zur Rissbreitenbeschränkungvon Verbundträgern. Die Promotionschloss er mit dem Prädikat „Mit Aus-zeichnung bestanden“ und der Verleihungdes akademischen Grades Dr.-Ing. ab. Erblieb nach seiner Promotion am „Stahl-baulehrstuhl“ in Bochum und setzte dieerfolgreiche Zusammenarbeit mit Pro-fessor Roik fort. Neben umfangreicherForschungsarbeit wurden ihm interes-sante Aufgaben praktischer Ingenieur-tätigkeit übertragen. In der Lehre küm-merte er sich besonders um die an derVertiefung des Stahlbaus interessiertenStudierenden. Er schaffte es, mit didak-tischem Geschick für eine vertiefte Be-schäftigung mit den Grundlagen des Stahl-baus, der Mechanik und Dynamik zu mo-tivieren. Wie bei Persönlichkeiten seinesWerdeganges beinahe verpflichtend, folgteer im Jahre 1993 dem Ruf auf die Pro-fessur für Stahlbau und Verbundbau derBergischen Universität Wuppertal. Esblieb nicht aus, dass sich auch andere Uni-versitäten für diesen fachlich wie mensch-lich ausgewiesen Kollegen interessierten.So ereilte ihn im Jahre 1995 ein Ruf aufden Lehrstuhl für Stahlbau an die heutigeLeibniz Universität Hannover, den erzugunsten seiner Bergischen UniversitätWuppertal aber ablehnte. Er gründete imJahre 1998 das Institut für KonstruktivenIngenieurbau, dessen geschäftsführenderDirektor er bis zum heutigen Tage ist.

Mit seinen vielfältigen Kenntnissenpraktischer Ingenieurarbeit trägt er maß -geblich zum Erfolg der Ingenieurgesell-schaft HRA, Beratende Ingenieure imBauwesen bei. In diesem Ingenieurunter-nehmen ist er seit 1997 Partner. Im glei-chen Jahr erhielt er vom BundeslandNordrhein-Westfalen seine Anerkennungals Prüfingenieur für Baustatik und vomEisenbahnbundesamt die Zulassung alsSachverständiger und Prüfingenieur fürEisenbahnbrückenbau, Stahlhoch- undVerbundbau. Unter seiner Leitung wur-den herausragende Bauvorhaben wie diebaustatische Prüfung der Talbrücke WildeGera und der Brücke über den Albrechts-graben bearbeitet. Er wurde mit der Trag-werksplanung der Strombrücke am Was-

serstraßen Magdeburg beauftragt undwar verantwortlicher Prüfingenieur fürdie Rheinbrücke Wesel. Es folgten wei-tere Schrägseilbrücken wie die ElbebrückeSchönebeck und die Werrabrücke bei BadOeynhausen. Aktuell bearbeitet er mitseinem Team die baustatische Prüfungdes Hochmoselübergangs bei Zeltingen.Zum Gelingen dieses spektakulärenBrückenschlages hat er bereits in derPlanungsphase maßgebend beigetragen.Zu erwähnen sind auch seine Arbeitenzum Erhalt und dem sicheren Betriebder Schwebebahn in Wuppertal.

Es bleibt nicht aus, dass die Fachex-pertise solch ausgewiesener Professoren-kollegen in der Gremienarbeit gefordertwird. So ist er Vorsitzender der DIN-Ar-beitsausschüsse Verbundkonstruktionenim Hochbau und für Verbundbrücken, istMitglied des Projekt-Teams Eurocode 4,Mitglied des Arbeitsauschusses Verbund-konstruktionen beim Deutschen Stahl-bau-Verband, stellt sein Fachwissen imLenkungsgremium Mechanische Festig-keit und Standsicherheit sowie im Koor-dinierungsauschuss Brückenbau beimDeutschen Institut für Normung zur Ver-fügung, ist Mitglied des Sachverständige-nausschusses Verbundbau beim Institutfür Bautechnik, Mitglied des Prüfungs-ausschusses für die Zulassung von Prüf -ingenieuren und Mitglied in den DIN-Arbeitsausschüssen Stahlbrücken undLager im Bauwesen. Er ist stellvertreten-der Vorsitzender des Deutschen Aus-schusses für Stahlbau. Es war notwendig,all diese ehrenamtlichen Tätigkeiten zuerwähnen um darzustellen, welch wert-volle Arbeit für den Stahl- und Verbund-bau unter Leitung von Gerhard Hans-wille am Stahlbaulehrstuhl der BergischenUniversität Wuppertal geleistet wird. Werannehmen sollte, Gerhard Hanswillewürde die notwendige Arbeit in diesenGremien delegieren wird bei eigenerPräsenz erstaunt zur Kenntnis nehmenmüssen, mit welch detaillierten Kennt-nissen er zu überzeugen weiß und wieleidenschaftlich er sich für die Qualitätdeutscher Ingenieurskunst einsetzt. Bei alldiesen Verpflichtungen sollte man an-nehmen Gerhard Hanswille hätte keineZeit. Das trifft aber nicht zu, er nimmtsich ausgiebig Zeit für fachliche Diskus-sionen. Mit jungenhafter Neugierde gehter aktuellen Fragestellungen auf denGrund und gibt sich erst zufrieden, wenndas Problem vollständig durchdrungenist. Der Verfasser dieses Beitrags erinnertsich mit Vergnügen an so manches Tele-fongespräch, in denen zunächst Fachfra-gen im Vordergrund standen und mandaran anschließend noch bei nicht fach-gebundenen Themen die Zeit vergaß.

Aber nicht nur Fragen zur Mechanikder Tragsysteme oder deren konstruk -tiver Gestaltung bestimmen sein beruf -

Persönliches

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Persönliches / Aktuell

liches Schaffen. Es setzt sich mit Nach-druck für die Entwicklung der Univer-sitäten, der Forschungsförderung undder Pflege internationaler Kontakte ein.Seit 2007 hat er als Mitglied des Hoch-schulrats seiner Universität maßgeblichan der vielbeachteten Entwicklung derBergischen Universität Wuppertal mitge-wirkt. Als Vorsitzender des Forschungs-beirats im Deutschen Ausschuss für Stahl-bau kümmert er sich nicht nur um einezielorientierte Forschungsförderung son-dern versteht es auch, mit sicherem Ge-spür zukünftige Entwicklungen zu unter-stützen. Darüber hinaus arbeitet er seitmehr als 10 Jahren als Sondergutachterfür die Deutsche Forschungsgemeinschaftund die Arbeitsgemeinschaft industriellerForschungsvereinigungen. Er ist auf in-ternationalem Parkett zuhause und wirdhäufig zu Vorträgen eingeladen. Dabeiliegen ihm die Kontakte zu befreundetenWissenschaftlern in Japan besonders amHerzen. Er war Chairman der KonferenzComposite Construction III in New York.

Mit großem Einsatz engagierte er sichim DFG-Sonderforschungsbereich 398:Lebensdauerorientierte Entwurfskon-zepte unter Schädigungs- und Deteriora-tionsaspekten. Es wären nicht von Ger-hard Hanswille geleitete Forschungsar-beiten, wenn deren Ergebnisse nicht alsunmittelbar verwertbare Erkenntnisse instandardisierte Berechnungsverfahreneingeflossen wären. Er stellt das Experi-ment häufig ins Zentrum seines wissen-schaftlichen Wirkens, benutzt es einmalum neue Erkenntnisse zu gewinnen aberhäufig auch, um entwickelte, komplexeModelle zu bestätigen. Die Schwerpunkteseiner derzeitigen Forschungsarbeit rich-tete er mit sicherem Gespür bereits voreinigen Jahren an den aktuellen FragenGebrauchstauglichkeit und Dauerhaftig-keit aus und setzt sich in diesem Zusam-menhang auch mit ungelösten Fragen derWerkstoffermüdung auseinander.

Trotz der Vielzahl seiner Verpflichtun-gen wirkt Gerhard Hanswille nie gehetztoder gar hektisch. Wer ihn im fachlichenDisput erlebt, wird feststellen, wie dieTreffsicherheit seiner Argumente und dieQualität seiner Anmerkungen zur Dis-kussion herausfordert. Wie von Persön-lichkeiten seines Schlages zu erwarten,vertritt er seine Auffassung mit dem er-forderlichen Nachdruck aber auch dergebotenen Fairness. Häufig erlebt manihn als Freund und Kritiker in einer Per-son. Es bleibt ihm zu wünschen, dass erdie aufgrund unablässigen Zeitmangelsunerledigt gebliebenen Vorhaben in dieTat umsetzten kann, besonders auch diegegenüber seiner Familie immer wiederin Aussicht gestellten Absichten. Wir,seine Kollegen und Kolleginnen, Mitar-beiter und Mitarbeiterinnen sowie alleseine Freunde und Freundinnen gratu-

lieren ihm zu seinem runden Geburtstagund wünschen ihm für alle seine zukünf-tigen Vorhaben Motivation, Schaffens-kraft und besonders Gesundheit.

Ingbert Mangerig