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Geschäftsbericht 2016 VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft

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Geschäftsbericht 2016 VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft

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AUF EINEN BLICK

* inklusive tax refund für Explorationsaufwendungen der VNG Norge AS** FFO: Periodenergebnis bereinigt um zahlungsunwirksame Aufwendungen

und Erträge sowie Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Gegenstän-den des Anlagevermögens

*** Nettofinanzverbindlichkeiten zuzüglich langfristige Rückstellungen abzüglich kurzfristig liquidierbare Vorräte

Stand: 31.12.2016

Leistungskennzahlen der VNG-Gruppe

2016 2015

Mitarbeiterzahl zum Jahresende 1.289 1.441

Gasabsatz Mrd. kWh 362 372

Leitungsnetz zum Jahresende km 7.000 7.000

Kapazität der Untergrundgas-speicher zum Jahresende Mrd. m³ 2,5 2,5

Finanzkennzahlen der VNG-Gruppe

2016 2015

EBITDA* Mio. € 204 163

EBIT* Mio. € 84 –54

Ergebnis nach Steuern Mio. € 40 –53

Funds from Operations (FFO)** Mio. € 287 224

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. € 205 376

Langfristige Nettoschulden*** Mio. € 517 579

bilanzielles Eigenkapital Mio. € 642 590

Eigenkapitalquote % 26 24

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Aktionäre der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft

EnBW Energie Baden-Württem-berg AG, Karlsruhe 74,21 %VNG Verbundnetz Gas Ver-waltungs- und Beteiligungs-gesellschaft mbH, Erfurt* 21,58 %

SWE Stadtwerke Erfurt GmbH, Erfurt 4,21 %

* Treuhänderin für acht Stadtwerke und kommunale Unternehmen Annaberg-Buchholz | Chemnitz | Dresden | Hoyerswerda | Leipzig | Lutherstadt Wittenberg | Neubrandenburg | Rostock

Stand: 31.12.2016

AUF EINEN BLICK

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INHALT

A DIE VNG-GRUPPE 6–17

ERDGAS KANN MEHR. WIR AUCH. 6

DIE VNG-GRUPPE 8

DIE VOLLKONSOLIDIERTEN UNTERNEHMEN DER VNG-GRUPPE 9

DIE GESCHÄFTSBEREICHE DER VNG-GRUPPE 10

B VORWORT DES VORSTANDS 20–21

C BERICHT DES AUFSICHTSRATS 24–25

D LAGE- UND KONZERNLAGEBERICHT ZUM GESCHÄFTSJAHR 2016 28–47

A. WICHTIGE SCHRITTE ZU EINER NEUAUSRICHTUNG 28

B. DIE VNG-GRUPPE IM ÜBERBLICK 28

C. WIRTSCHAFTSBERICHT 33

D. ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE 38

E. WESENTLICHE EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG 42

F. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT 42

G. PROGNOSEBERICHT 46

E KONZERNABSCHLUSS 50–77

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2016 50

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2016 51

KONZERNANHANG 2016 52

ZUSAMMENSETZUNG UND ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS 74

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS 76

Der Eigenkapitalspiegel und die Kapitalflussrechnung des VNG-Konzerns werden mit der Offenlegung im Unter-nehmensregister veröffentlicht.

INHALT

Inhalt | Geschäftsbericht 2016

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A

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A DIE VNG-GRUPPE

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ERDGAS KANN MEHR. WIR AUCH.

Deutschland verfehlt trotz des Ausbaus der erneuerbaren Energien seine Klimaziele unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen deutlich.

Als VNG-Gruppe sind wir davon überzeugt: Nur mit einem verstärkten Einsatz von Erdgas in allen Sektoren werden die Klimaziele kurz- und mittelfristig tatsächlich erreicht, denn Erdgas kann mehr.

Durch seinen geringen CO2-Ausstoß und seine hohe Effizienz sorgt Erdgas für ein erhebliches CO2-Reduktionspotenzial im Wärmemarkt, in der Stromerzeugung und in der Mobilität. Zudem ist Erdgas sicher verfügbar, flexibel steuerbar und es besitzt eine sehr hohe Verbrau-cherakzeptanz.

Wir setzen uns dafür ein, dass die Rolle von Erdgas als Klimaschutz-motor der Energiewende stärker verankert wird. Dabei helfen uns unse-re Erfahrungen aus der ersten Energie wende in den 1990er Jahren. Erdgas war dabei der Schlüssel für ein modernes Energiesystem.

Als aktiver Gestalter der zweiten Energiewende setzen wir auf Erdgas, denn es sorgt für schnellen und bezahlbaren Klimaschutz.

Natürlich wollen wir auch für die Zukunft die Chancen nutzen, die sich auf dem Weg in ein dekarbonisiertes Energiesystem ergeben. Unser Gasnetz und unsere Gasspeicher können dabei Teil der notwendigen Kerninfrastruktur werden, denn sie sind bestens geeignet, erneuer bare Energien zu transportieren, zu speichern und sektorenüber greifend nutzbar zu machen.

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vng-gruppe.de/erdgas-kann-mehr-wir-auch

ERDGAS HAT HOHES

CO2-EINSPAR-POTENZIAL

ERDGAS IST WIRTSCHAFT-

LICH UND SOZIALVER-TRÄGLICH

ERDGAS IST VERSORGUNGS-

SICHER UND FLEXIBEL

ERDGAS HAT EINE SEHR

HOHE AKZEP-TANZ

DIE GASINFRA-STRUKTUR

UNTERSTÜTZT DIE DEKARBONI-

SIERUNG

DIE VNG-GRUPPE IST EIN WICHTIGER

AKTEUR DER ENERGIE WENDE

Die VNG-Gruppe | Geschäftsbericht 2016

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DIE VNG-GRUPPE

Die VNG-Gruppe mit Hauptsitz in Leipzig und ihren rund 1.300 Mitarbei-tern ist ein horizontal und vertikal integrierter Unternehmensverbund der europäischen Gaswirtschaft mit über 20 vollkonsolidierten Gesell-schaften in acht Ländern. Das Kerngeschäft Erdgas gliedert sich in die vier Geschäftsbereiche Exploration & Produktion, Handel, Transport und Speicherung. Die VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft als Muttergesellschaft der VNG-Gruppe verantwortet dabei zugleich das Gashandelsgeschäft. Die VNG Norge AS konzentriert sich auf die Suche und Förderung von Erdgas vor der norwegischen und dänischen Küste. Die ONTRAS Gastransport GmbH als unabhängiger Fernleitungsnetz-betreiber vermarktet eigenständig und diskriminierungsfrei das zweit-größte deutsche Hochdrucknetz, während die VNG Gasspeicher GmbH europaweit Speicherkapazitäten aus mehreren Untergrundgasspeichern in Mittel- und Norddeutschland anbietet. An das Kerngeschäft angren-zend bieten Gesellschaften der VNG-Gruppe auch zahlreiche Produkte und Dienstleistungen für die Erdgasinfrastruktur und -anwendung.

vng-gruppe.de

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Stand: 31.12.2016

EXPLORATION & PRODUKTION

VNG Norge AS, Stavanger, Norwegen

VNG Danmark ApS, Kopenhagen, Dänemark

TRANSPORT

ONTRAS Gastransport GmbH, Leipzig

GDMcom Gesellschaft für Dokumentation und Telekommunikation mbH, Leipzig

GEOMAGIC GmbH, Leipzig

INFRACON Infrastruktur Service GmbH & Co. KG, Leipzig

OSG ONTRAS Servicegesellschaft mbH, Leipzig

SPEICHER

VNG Gasspeicher GmbH, Leipzig

HANDEL

VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig

ENERGIEUNION GmbH, Schwerin

G.EN. Gaz Energia Sp. z o.o., Tarnowo Podgórne, Republik Polen

goldgas GmbH, Eschborn

goldgas GmbH, Wien, Österreich

goldpower GmbH, Walluf

HANDEN Sp. z o.o., Warschau, Republik Polen

SPIGAS S.r.l., La Spezia, Italien

VNG Austria GmbH, Gleisdorf, Österreich

VNG Energie Czech s.r.o., Prag, Tschechische Republik

VNG-Erdgascommerz GmbH, Leipzig

VNG Italia S.r.l., Bologna, Italien

VNG Slovakia, spol. s r.o., Bratislava, Slowakische Republik

GROUP CENTER

BALANCE VNG Bioenergie GmbH, Leipzig

Leipziger Biogasgesellschaft mbH, Leipzig

MBG Mitteldeutsche Biogasgesellschaft mbH, Leipzig

DIE VOLLKONSOLIDIERTEN UNTERNEHMEN DER VNG-GRUPPE

Die VNG-Gruppe | Geschäftsbericht 2016

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Bjørnøya

Hammerfest

TromsøAndenes

Harstad

Bodø

Sandnessjøen

Namsos

Trondheim

Florø

Bergen

STAVANGER OSLO

Kristiansand

KOPENHAGEN

Odense

Århus

Esbjerg

Åbenrå Rønne

Ålborg

Skagen

HYMEDRAUGEN

NJORD

BRAGE

IVAR AASEN Sitz der VNG Norge

Sitz der VNG Danmark

3 FELDES ENTWICKLUNGEN

5 BETEILIGUNGEN AN PRODUZIERENDEN FELDERN

2 BETRIEBS FÜHRERSCHAFTEN

37 LIZENZEN 35 in Norwegen ( ) und 2 in Dänemark ( )

2

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2

1

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Stand: 31.12.2016

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EXPLORATION & PRODUKTION

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VNG NORGE AS

Die VNG Norge AS (VNG Norge) und ihre Tochtergesellschaft VNG Danmark ApS mit Sitz in Stavanger und Kopenhagen suchen und produzieren Erdgas und Öl vor der norwegischen und dän-ischen Küste. Die hohen Umwelt- und Sicherheitsstandards bei der Produktion und die kurzen Transportwege zu den Fokus-regionen machen Nordsee-Erdgas langfristig für die VNG-Gruppe als eigene, zusätzliche und umweltschonende Ressource inter-essant. Eng damit verbunden ist die Erarbeitung neuer Optionen für wettbewerbsfähige und flexible Produkte der Handelsgesell-schaften. Die E&P-Gesellschaften der VNG-Gruppe bearbeiten ein um fangreiches Lizenzportfolio und bewirtschaften Beteiligungen an produzierenden Feldern. Mittlerweile entdeckte Lagerstätten in Norwegen werden derzeit zur Produktionsreife gebracht. So ist die VNG Norge seit Dezember 2016 auch an der Produktion aus dem neu erschlossenen Öl-und Gasfeld Ivar Aasen beteiligt.

vng.no

Die VNG-Gruppe | Geschäftsbericht 2016

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LEIPZIG

Bezug RUBezu

g N

O

Bezug RU

Bezug RU

(14)

(1)

(1)

(2)

(1)

(1)

(2)

(2)

Sitz der VNG AG

GROSSHANDEL AN EUROPÄISCHEN

SPOT- UND TERMINMÄRKTEN

EUROPAWEITER GASVERKAUF

362 MRD. KWH GASABSATZ

8 VERTRIEBSBÜROS IN DEUTSCHLAND ( ) Berlin | Düsseldorf | Erfurt | Frankfurt a. M. | Hamburg Leipzig | München | Stuttgart

Lieferung

Vollkonsolidierte Unternehmen (Anzahl)

Spot- und Terminmärkte

Stand: 31.12.2016

LNG Terminal

HANDEL

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VNG – VERBUNDNETZ GASAKTIEN GESELLSCHAFT

Die VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG AG) mit Sitz in Leipzig ist die Muttergesellschaft der VNG-Gruppe. Mit ihren Gesell-schaften und Beteiligungen in sechs europäischen Ländern ver-antwortet sie zugleich das Handelsgeschäft. Die deutschlandweit aufgestellte Vertriebsorganisation spricht das gesamte Kunden-spektrum von Versorgungsunternehmen, Händlern, Industrie, Kraft-werken und Gewerbe sowie über die goldgas GmbH, Eschborn, bis hin zu Haushaltskunden an. Erdgas aus hoch diversifizierten inter-nationalen und aus regenerativen Quellen bildet die Bezugsbasis der VNG AG. Langfristige Lieferverträge sind dabei eng mit dem Handel auf den europäischen Spot- und Terminmärkten verschränkt. Die Produkte und Dienstleistungen bieten den Kunden der VNG AG ein hohes Maß an Sicherheit, Flexibilität und Effizienz.

vng.de

Die VNG-Gruppe | Geschäftsbericht 2016

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TRANSPORT

DEU

DA

N

Prag

NO

RPIPE

EURO

PIPEEU

RO

PIPE II

NETRA

RHG

WEDAL

MIDAL

TEN

P

MEGAL

MEGAL

MEGAL

NORD STR

EAM

JAMAL

NET4GAS

JAGAL

OPA

L

STEGAL

NEL

Kamminke

Sayda/DeutschneudorfHora Svaté Kateřiny

Steinitz

Berlin

Dornum

DortmundBobbau

Chemnitz

Greifswald

Neubrandenburg

Frankfurt/O.

München

LEIPZIG

Waidhaus

* Gubin

Lasów

* Am GASPOOL Hub können Handelspartner, die über einen Bilanzkreis im Marktgebiet GASPOOL verfügen, Handelsge-schäfte abwickeln. Der GASPOOL Hub ist keinem physischen Ein- oder Ausspeisepunkt zugeordnet und ermöglicht den Kauf oder Verkauf von Gasmengen ohne Kapazitätsbuchung.

Sitz der ONTRAS

450 NETZKOPPLUNGSPUNKTE

7.000 KM HOCHDRUCKLEITUNGEN

130 NACHGELAGERTE NETZBETREIBER

GASPOOL-Marktgebiet

Fernleitungen der ONTRAS Überregionale Fernleitungen Flussrichtung

Netzkopplungspunkte von ONTRAS mit den europäischen Erdgastransportsystemen

Stand: 31.12.2016

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ONTRAS GASTRANSPORT GMBH

Die ONTRAS Gastransport GmbH (ONTRAS) mit Sitz in Leipzig ist der unabhängige Fernleitungsnetzbetreiber in der VNG-Gruppe. Als Mitgründer und Gesellschafter des Marktgebietes GASPOOL im europäischen Verbundsystem betreibt die Gesellschaft rund 7.000 Kilometer Hochdruckpipelines. Hier obliegen der ONTRAS alle Maß-nahmen zur bedarfsgerechten Optimierung, Ertüchtigung, zum Ausbau sowie zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit. Kern-geschäft von ONTRAS ist die Vermarktung der Transportkapazitäten an rund 450 Netzkopplungspunkten über PRISMA, die Plattform europäischer Netzbetreiber, sowie die Organisation des Gastrans-ports gemeinsam mit rund 130 nachgelagerten Netzbetreibern. In ihrer Servicegesellschaft INFRACON konzentriert die ONTRAS darü-ber hinaus netznahe Dienstleistungen für Transportkunden, Händ-ler, regionale Netzbetreiber und Anschlussnehmer. Als Akteur der Energiewende und Fernleitungsnetzbetreiber, der seine Infrastruk-tur zukunftsfest gestalten will, engagiert sich die ONTRAS verstärkt in eigenen Projekten und in Kooperationen für die Einspeisung von Biomethan, die Erzeugung und Nutzung von synthetischem Gas aus Windenergie (Power-to-Gas), Gas als Kraftstoff (CNG/LNG) und für die Energieeffizienz der eigenen Infrastruktur.

ontras.com

Die VNG-Gruppe | Geschäftsbericht 2016

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SPEICHER

NEL

NETRA

RHG

WEDAL

MIDAL

TENP

MEGAL

MEGAL

JAMAL

JAG

AL

OPA

L

MEGAL

STEGAL LEIPZIG

ETZEL

BERNBURG

KIRCHHEILINGEN

BAD LAUCHSTÄDT

SPEICHERSTANDORTE

SalzkaverneEhemaliges Gasfeld

4 UNTERGRUNDGASSPEICHER

2 MARKTGEBIETSANBINDUNGEN( sowie 1 Zugang zum niederländischen Netz)

2,5 MRD. M3 ARBEITSGASVOLUMEN

Sitz der VGS

ARBEITSGASVOLUMEN IN MIO. M³

2.186

Kirchheilingen180

Etzel151

*) Bernburg: 1.039 Mio. m³, inklusive 92 Mio. m³ Pachtkavernen; Bad Lauchstädt: 1.147 Mio. m³

Stand: 31.12.2016

VGS Storage Hub*)

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VNG GASSPEICHER GMBH

Die VNG Gasspeicher GmbH (VGS) mit Sitz in Leipzig betreibt Spei-cheranlagen an vier Standorten in Mittel- und Norddeutschland. Europaweit vermarktet die Gesellschaft Speicherkapazitäten in Höhe von 2,5 Milliarden Kubikmetern. Alle Speicherstandorte sind an das Marktgebiet GASPOOL angeschlossen. Der norddeutsche Standort Etzel ist zusätzlich an NetConnect Germany (NCG) gekoppelt. Kun-den ermöglicht dies einen sicheren Zugang zu wichtigen europäi-schen Handelsmärkten. VGS vereint das gesamte Know-how der unter irdischen Gasspeicherung – von Betriebsführung, Projektma-nagement und Kapazitätsvermarktung bis hin zu messtechnischen Dienstleistungen und operativer Abwicklung. Mit ihren Speicheranla-gen und den flexiblen Speicheroptionen für Erdgas und zunehmend auch für regenerativ erzeugte Energie stellen die Leistungen der VGS einen wesentlichen Baustein in einer zukunftssicheren Energiever-sorgung dar.

vng-gasspeicher.de

Die VNG-Gruppe | Geschäftsbericht 2016

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B

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B VORWORT DES VORSTANDS

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VORWORT DES VORSTANDS

Sehr geehrte Aktionäre und Geschäftspartner, liebe Freunde des Unternehmens,

2016 war ein Jahr voller Veränderungen. Der Konzern hat aus sich heraus einen tiefgreifenden Umbau begon-nen, der aufgrund veränderter Rahmenbedingungen unerlässlich ist. Wir freuen uns, dass sich die Geschäfts-entwicklung der VNG-Gruppe mit einem positiven Jahresergebnis von 40 Millionen Euro nach dem negativen Jahresergebnis in 2015 (Verlust von 53 Millionen Euro) deutlich verbessert hat.

Alle operativen Bereiche haben zu unserer erfolgreichen Geschäftsentwicklung beigetragen. Der Handel konnte seine Portfoliobewirtschaftung optimieren und Chancen im Endkundengeschäft sehr gut nutzen. Auch der Bereich Transport hat in einem stabilen regulatorischen Umfeld – wie schon in den letzten Jahren – einen positiven Beitrag zum Konzernergebnis geleistet. Das E&P-Geschäft war schwankenden Ölpreisen ausge-setzt. Um dem entgegenzuwirken, haben wir unsere Explorationstätigkeiten auf wichtige Projekte fokussiert. Im Speichergeschäft sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin angespannt. Wir konnten aber 2016 erfolgreich Prozesse anpassen und damit Ergebnisverbesserungen herbeiführen.

Die insgesamt positive Geschäftsentwicklung ist ein Beleg dafür, dass wir im vergangenen Jahr einen erfolg-versprechenden Weg eingeschlagen haben. Auch 2017 müssen wir weiter daran arbeiten, die VNG-Gruppe in dem sich verändernden Energiemarkt zukunftsfähig zu positionieren. Dies geht nicht von heute auf morgen – es braucht Veränderungsbereitschaft, Entschlossenheit und Geduld.

Was haben wir 2016 erreicht?

Das bereits 2015 initiierte Programm zur Steigerung der Ertragskraft haben wir 2016 konsequent weitergeführt. Das Programm hat im letzten Jahr wesentliche Ergebnisbeiträge geliefert und trägt dazu bei, die VNG-Gruppe wettbewerbsfähiger zu machen. Neben nachhaltigen Ertragsmaßnahmen war auch eine Vielzahl von Kostenein-sparungen notwendig. Dazu hat auch ein Stellenabbau gehört. Diesen haben wir gemeinsam mit dem Betriebs-rat so sozialverträglich wie möglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen durchführen können. Unser Dank gilt hier ausdrücklich dem Betriebsrat.

Mit der 2016 eingeleiteten Transformation haben wir ein Fundament gelegt, auf dem wir 2017 aufbauen kön-nen. Wir sind als Unternehmen agiler und flexibler geworden und haben mit der EnBW AG als neuen starken Hauptaktionär neben unseren kommunalen Anteilseignern einen Aktionärskreis, der Vertrauen in uns setzt und am Standort Leipzig festhält. Aktuell befinden wir uns in einer guten Startposition für eine Neuausrich-tung, die sich nicht nur an den wirtschaftlichen, sondern auch an den anspruchsvollen energiepolitischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen orientiert.

Spätestens seit Beschluss des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 ist das Wort „Dekarbonisierung“ in aller Munde. Mit der Debatte um den Klimaschutzplan 2050 stand im Jahr 2016 auch in Deutschland die mittel- und langfristige Ausgestaltung der Energie- und Klimapolitik im Fokus der Öffentlichkeit. Wir unterstüt-zen den in Paris getroffenen gesellschaftlichen Konsens sowie die Ziele des Klimaschutzplans 2050, bringen die Vorteile unseres Energieträgers Erdgas mit vollen Kräften ein und wollen damit einen Beitrag zur erfolg-reichen Zielerreichung leisten.

Mit Gewissheit können wir sagen, dass Erdgas der umweltschonendste fossile Energieträger mit den gerings-ten CO2-Emissionen und den geringsten CO2-Vermeidungskosten ist. Mit diesen Eigenschaften ist Erdgas ein

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idealer Wegbereiter in ein erneuerbares Energiesystem. Und nicht nur das. Auch in einer dekarbonisierten Welt werden Gas und unsere Gasinfrastruktur weiterhin eine sehr wichtige Rolle spielen. Die Gasnetze und -speicher bieten schon heute ein enormes Potenzial, um die schwankenden erneuerbaren Energien zu transportieren und zu speichern. Zusammengefasst haben wir die Chancen und Potenziale in unserem neuen Leitmotiv „ERDGAS kann mehr. Wir auch“. Damit positionieren wir Erdgas verstärkt in der Öffentlichkeit und im politischen Raum.

Was bedeutet all das für die VNG-Gruppe im Jahr 2017?

Wir werden zielgerichtet weitere Ertragspotenziale ausschöpfen und mit Blick auf die Kosten mit Augen-maß agieren. Um unser Zukunftsbild zu konkretisieren, haben wir bereits Ende 2016 den Strategieprozess „VNG 2030+“ in Gang gesetzt. Ziel ist es, noch in diesem Jahr unsere strategische Perspektive bis 2030 und darüber hinaus zu entwickeln. Im letzten Jahr haben wir viel erreicht. Nun gilt es 2017 weiter an uns zu arbeiten, um unternehmerische Antworten auf den intensiven Wettbewerb zu finden.

Abschließend bedanken wir uns bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Nur mit ihrem Durchhalte-willen konnten wir wichtige Schritte auf diesem steinigen Weg gehen und werden so die anstehenden Heraus-forderungen meistern.

Der Vorstand

Bodo RodestockVorstand Finanzen/Personal

Ulf HeitmüllerVorstandsvorsitzender

Hans-Joachim PolkVorstand Infrastruktur/Technik

Vorwort des Vorstands | Geschäftsbericht 2016

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C

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C BERICHT DES AUFSICHTSRATS

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Der Aufsichtsrat ist vom Vorstand regelmäßig, umfassend und zeitnah über die Entwicklung und die Lage des Unternehmens sowie über wesentliche Geschäftsvorgänge schriftlich und mündlich unterrichtet worden. Anhand dieser Berichte und der erteilten Auskünfte hat der Aufsichtsrat die Geschäftsführung überwacht und sich dabei insbesondere mit der Entwicklung der Geschäftsbereiche, der finanziellen Lage der Gesell-schaft, Fragen der Finanz-, Investitions- und Personalplanung sowie allen Maßnahmen, die satzungsgemäß die Zustimmung des Aufsichtsrats erfordern, befasst und sich hierzu eingehend beraten.

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2016 insgesamt vier Sitzungen durchgeführt. Schwerpunkte der einzelnen Sitzungen waren die Ertragslage der Gesellschaft sowie das vom Vorstand im Geschäftsjahr 2015 aufgelegte Programm zur Steigerung der Ertragskraft. Der Aufsichtsrat hat sich dabei intensiv mit der Ergebnissituation und den durch den Vorstand eingeleiteten Maßnahmen beschäftigt. Daneben standen in den Sitzungen des Aufsichtsrats der Erwerb von Produktionslizenzen (PL) in der Norwegischen See, die Beteiligung der VNG Norge AS an verschiedenen Explorationstätigkeiten in der Norwegischen See sowie die Beteiligung an der Feldesentwicklung des Erdöl- und Erdgasfunds Pil in der PL 586 im Vordergrund. Der Aufsichtsrat befasste sich auch mit den Aktivitäten des Gashandels der VNG AG, insbesondere mit der Bewirtschaftung von Gas-handelsverträgen, sowie mit den Entwicklungen im Geschäftsbereich Gasspeicherung. Darüber hinaus wurde das sonstige Beteiligungsengagement der Gesellschaft, einschließlich gesellschaftsrechtlicher Umstruktu-rierungen, eingehend behandelt. Der Aufsichtsrat stimmte der Veräußerung von Geschäftsanteilen an einer Gesellschaft sowie dem Erwerb von Geschäftsanteilen an zwei Gesellschaften zu.

Aufgrund dieser Beratungen, anhand der vom Vorstand vorgelegten Berichte und der erteilten Auskünfte hat sich der Aufsichtsrat von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt.

Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Leipzig, hat den vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Kon-zernabschluss zum 31. Dezember 2016 sowie den zusammengefassten Lage- und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2016 unter Einbeziehung der Buchführung sowie die Einhaltung der Pflichten zur Rechnungsle-gung nach § 6b Abs. 3 EnWG geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Darüber hinaus erfolgte für die VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft eine Prüfung nach § 53 Haushaltsgrund-sätzegesetz (HGrG). Die Prüfungsberichte sind allen Aufsichtsratsmitgliedern ausgehändigt worden. Der Aufsichtsrat hat das Ergebnis dieser Prüfungen zustimmend zur Kenntnis genommen.

Der Aufsichtsrat hat den Jahres- und Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lage- und Konzern-lagebericht geprüft und den Bericht über die Prüfung nach § 53 HGrG zur Kenntnis genommen und analysiert. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind keine Einwendungen zu erheben. Der Abschlussprüfer hat an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats teilgenommen und dem Aufsichtsrat über die wesentlichen Ergeb-nisse seiner Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns schließt sich der Aufsichtsrat an.

Herr Dennis Rohde schied mit Ablauf des 15. April 2016 aus dem Aufsichtsrat aus. Zudem legten die Herren Günther Boekhoff, Matthias Brückmann, Holger Hanson, Dr. Torsten Köhne, Alexander Freiherr von Ledebur, Detlef Nonnen, Kristof Ogonovski, Josef Rahmen, Thiemo Röhler und Björn Thümler zum Ablauf des 30. Mai 2016 ihre Aufsichtsratsmandate nieder.

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

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Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 30. Mai 2016 wurden Frau Gunda Röstel sowie die Herren Markus Baumgärtner, Oliver Brünnich, Dr. Martin Fleckenstein, Hans-Peter Floren, Hans-Joachim Herrmann, Dr. Martin Konermann, Dr. Norbert Menke, Michael Raida, Dr. Jörg Reichert und Dr. Bernd-Michael Zinow zu Mitgliedern des Aufsichtsrats bestellt.

In der Sitzung des Aufsichtsrats am 16. Juni 2016 wurde Herr Dr. Norbert Menke zum ersten Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.

Herr Ulf Heitmüller legte mit Ablauf des 31. August 2016 sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender nieder und schied aus dem Aufsichtsrat aus.

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 5. September 2016 wurde Herr Thomas Kusterer zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt.

In der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 5. September 2016 wurde Herr Thomas Kusterer zum Auf-sichtsratsvorsitzenden gewählt. In derselben Sitzung bestellte der Aufsichtsrat mit Wirkung zum 1. Oktober 2016 Herrn Ulf Heitmüller zum Vorstandsvorsitzenden der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft. Der bisherige Vorstandsvorsitzende, Herr Dr. Karsten Heuchert, legte sein Vorstandsmandat zum Ablauf des 30. September 2016 nieder und schied aus dem Vorstand aus.

Am 9. Oktober 2016 verstarb Herr Dr. Karsten Heuchert. Der Aufsichtsrat würdigt sein großes Engagement und seine Verdienste zum Wohle der Gesellschaft. Er wird Herrn Dr. Karsten Heuchert ein ehrendes Andenken bewahren.

Der Aufsichtsrat dankt den ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern für die gute und vertrauensvolle Zusam-menarbeit sowie ihr großes Engagement.

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre im Geschäftsjahr 2016 geleistete Arbeit Dank und Anerkennung aus.

Der Aufsichtsrat Leipzig, 10. März 2017

Thomas KustererVorsitzender

Bericht des Aufsichtsrats | Geschäftsbericht 2016

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D

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D LAGE- UND KONZERNLAGEBERICHT ZUM GESCHÄFTSJAHR 2016

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A. WICHTIGE SCHRITTE ZU EINER NEUAUSRICHTUNG

Das Geschäftsjahr 2016 hat der VNG-Gruppe und ihren Mitarbeiter/-innen viel abverlangt. Der Konzern hat aus sich heraus einen Umbau vollzogen, der aufgrund veränderter wirtschaftlicher und politischer Rahmen-bedingungen unerlässlich war. Das bereits im Vorjahr initiierte Programm zur Steigerung der Ertragskraft zeigte in 2016 erste Wirkungen. Mit einem EBIT1) von 84 Mio. € haben sich trotz belastender Einmaleffekte im Vergleich zum Vorjahr (negatives EBIT von 54 Mio. €) das Ergebnis aber auch die Aussichten auf eine positive Geschäftsentwicklung für die VNG-Gruppe deutlich ver-bessert. Unter Berücksichtigung von Steuern und Zinsen beträgt der Konzerngewinn 40 Mio. € (Vorjahr Verlust von 53 Mio. €).

Der Bereich Transport steuerte in einem stabilen regu-latorischen Umfeld wiederum einen deutlich posi tiven Beitrag zum Konzernergebnis bei. Im Großhandel wur-den in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld Chancen aus der Portfoliobewirtschaftung zur spür-baren Ergebnisverbesserung genutzt. Der Einzelhandel erweist sich als eine wichtige und vielversprechende Ergebnissäule. Im Geschäftsbereich Speicher hingegen belasteten trotz ergebnisverbessernder Maßnahmen wiederum erhebliche Aufwendungen zur Risikovor-sorge die Ertragslage. Reduzierte Explorationstätig-keiten im Bereich Exploration & Produktion (E&P) trugen zwar ebenfalls in 2016 zur Verbesserung des Konzernergebnisses bei, können aber auch langfris-tige Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg des Geschäftsbereichs haben. Aufgrund von Unsicher-heiten über die künftige Entwicklung waren wie im Vorjahr erhebliche Wertanpassungen auf den Beteili-gungsansatz der VNG Norge AS im Abschluss der VNG AG erforderlich. Das Ergebnis der VNG AG fällt mit einem negativen EBIT von 36 Mio. € somit deutlich schlechter als im Konzern, wenn auch besser als im Vorjahr (negatives EBIT von 98 Mio. €) aus.

Die VNG-Gruppe ist in 2016 wichtige Schritte gegangen, um den Konzern in eine gute Startposition für eine Neu-ausrichtung zu versetzen. Das Programm zur Steigerung der Ertragskraft wird auch in Zukunft mit hoher Intensität fortgesetzt, um kurz- bis mittelfristig neue Geschäfts-möglichkeiten zu erschließen und weitere Effizienz-potenziale zu heben. Die neu gewonnene Agilität der Mitarbeiter/-innen und der Organisation unterstützt diesen Prozess. Aktuell wird die Konzernstrategie mit Blick auf das Jahr 2030 und darüber hinaus grundlegend überarbeitet. Bei allen Überlegungen und strategischen Weichenstellungen ist die VNG-Gruppe unverändert davon überzeugt, dass Erdgas für eine sichere, wirt-schaftliche und umweltfreundliche Energieversorgung auch in Zukunft benötigt wird. Auch die Politik hat im Klimaschutzplan 2050 das Potenzial des Energieträgers Erdgas anerkannt.

B. DIE VNG-GRUPPE IM ÜBERBLICK

1. Aktuelles Geschäftsmodell

Die VNG-Gruppe ist in der gesamten Wertschöpfungs-kette der deutschen und europäischen Gaswirtschaft aktiv und kann so unterschiedliche Wachstumspoten-ziale in einem dynamischen Marktumfeld erschließen. Das Kerngeschäft gliedert sich aktuell in die Geschäfts-bereiche E&P, Transport, Speicher und Handel. Zum Konsolidierungskreis der Gruppe gehören 24 Konzern-gesellschaften in acht Ländern. Die Muttergesellschaft VNG AG verantwortet neben Konzern- und Dienstleis-tungsfunktionen überwiegend den Gashandel.

Geschäftsbereich E&P: Bei der Suche und Förderung von Erdöl und Erdgas konzentriert sich die VNG-Gruppe aktuell auf den Norwegischen Kontinentalschelf und die dänische Nordsee. Die VNG Norge AS (VNG Norge) hielt Ende 2016 Anteile an 35 Lizenzen in Norwegen und über die VNG Danmark ApS zwei Lizenzen in Dänemark. Bei den eigenen Funden Pil & Bue, die sich derzeit in der

LAGE- UND KONZERNLAGEBERICHT ZUM GESCHÄFTSJAHR 2016

1) inkl. tax refund für Explorationsaufwendungen der VNG Norge AS

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Entwicklung befinden und über ein vielversprechendes Ressourcenpotenzial verfügen, ist das norwegische Tochterunternehmen Betriebsführer. Daneben ist die VNG Norge an den produzierenden Feldern Draugen, Njord, Hyme, Brage und Ivar Aasen beteiligt. Der Aufbau eines selbsttragenden Geschäfts erfordert eine nachhal-tige Stärkung des Asset-Portfolios über die Beteiligung an Lizenzvergaberunden, eine erfolgreiche Überführung von Projekten aus der Exploration hin zur Entwicklung und Produktion sowie Investitionen in bereits erschlos-sene Lagerstätten. Aufgrund der aktuellen wirtschaft-lichen Rahmenbedingungen fokussiert sich die VNG Norge derzeit allerdings auf bestehende Förder- und Entwicklungsprojekte und stellt den Aufbau zusätz licher Ressourcen zurück.

Geschäftsbereich Transport: Die ONTRAS Gastransport GmbH (ONTRAS) bestimmt maßgeblich die Aktivitäten im Geschäftsbereich Transport der VNG-Gruppe. Als unabhängiger Fernleitungsnetzbetreiber gewährleistet die ONTRAS einen zuverlässigen Gastransport durch das zweitgrößte deutsche Ferngasnetz mit über 7.000 Kilo-meter Leitungslänge und circa 450 Netzkopplungspunk-ten. Der wirtschaftliche Erfolg des Transportgeschäfts wird insbesondere durch die regulatorischen Rahmen-bedingungen beeinflusst. Durch netznahe Dienstleis-tungen und die Entwicklung innovativer Lösungen im Zusammenhang mit regenerativen Energien wird auch ein Mehrwert über das regulierte Geschäft hinaus geschaffen.

Geschäftsbereich Speicher: Als drittgrößter Speicherbe-treiber in Deutschland errichtet, betreibt und vermarktet die VNG Gasspeicher GmbH (VGS) Untergrundspeicher an ihren Standorten in Mittel- und Norddeutschland mit einer Gesamtkapazität von derzeit 2,5 Mrd. m³. Dabei fokussiert sich VGS auf den Kernbestand von leistungs-fähigen sowie wirtschaftlichen Speichern und legt des-halb ihren Speicher in Buchholz still. Als Reaktion auf die Nachfragesituation werden die Speicherprodukte weiterentwickelt, die Kosten optimiert und alle sich bietenden Chancen genutzt, um beispielsweise die Infrastruktur als Speicher für erneuerbare Energien zu nutzen.

Geschäftsbereich Handel: Die VNG-Gruppe ist auf allen relevanten Märkten und Wertschöpfungsstufen innerhalb Europas tätig. Der Geschäftsbereich Handel

unterteilt sich in die Segmente Großhandel und Ein-zelhandel, jeweils differenziert nach den Aktivitäten in Deutschland und im Ausland. Das Großhandels-geschäft – insbesondere über die VNG AG – umfasst das klassische Vertriebsgeschäft mit Weiterverteilern, Stadtwerken, Industrie- und Kraftwerkskunden und die Bewirtschaftung des Portfolios aus Ein- und Verkaufs-verträgen sowie Transport- und Speicherkapazitäten. Die ENERGIEUNION GmbH sichert zudem den Zugang zum deutschen Stromgroßhandelsmarkt und profitiert von etablierten Portfoliomanagementdienstleistungen im Energiehandel. Weitere Ergebnisbeiträge im Groß-handel werden durch Konzerngesellschaften in Italien, Österreich, Polen, Tschechien und der Slowakei gelie-fert. Neben dem Großhandel stellt für die VNG-Gruppe das Endkundengeschäft – insbesondere über die gold-gas GmbH (goldgas) und die neu erworbene GAZPROM Marketing & Trading Retail Germania GmbH (jetzt goldpower GmbH; goldpower) – eine immer wichti-gere Ergebnissäule dar. Mit weiteren Gesellschaften in Österreich und Polen verfügt die VNG-Gruppe über ein Endkundenportfolio im In- und Ausland. Minderheits-beteiligungen vor allem im Endkundenbereich steuern darüber hinaus Beiträge zum Handelsergebnis bei.

2. Strategische Ausrichtung und Ziele

Intensive und grundlegende Strategieüberprüfung: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und ener-giepolitischen Zielstellungen machen eine grundle-gende Überprüfung der strategischen Aufstellung der VNG-Gruppe unerlässlich. Die VNG-Gruppe hat diesen Prozess intensiviert mit dem Ziel, eine konzernweite Strategie zu entwickeln, die den Weg bis 2030 und dar-über hinaus aufzeigt. Mit Blick auf die Investitionszyk-len ist es notwendig, bereits heute konkrete Antworten zur unternehmerischen Ausrichtung für die kommen-den Jahrzehnte zu finden. Auch im politischen Umfeld werden Leitplanken gesetzt, die maßgeblichen Einfluss auf den zukünftigen Erdgasverbrauch und somit auf das Geschäftsmodell haben. Im Rahmen des Strate-gieprozesses werden die Strategien der Geschäfts-bereiche auf den Prüfstand gestellt, Erfolgsfaktoren untersucht und strategische Optionen sowie neue Geschäftsmöglichkeiten für die künftige Aufstellung der VNG-Gruppe entwickelt. Folgende Prämissen gehen in die strategischen Überlegungen mit ein:

Lage- und Konzernbericht zum Geschäftsjahr 2016 | Geschäftsbericht 2016

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• Erdgas wird für eine sichere, wirtschaftliche und umweltfreundliche Energieversorgung auch in den kommenden Jahrzehnten benötigt. Die Diskussion zum Klimaschutzplan hat jedoch gezeigt, dass die Entwicklung einer langfristig dekarbonisierten Ener-giewelt auch mit einer Reduzierung des Erdgasver-brauchs einhergehen wird. Die VNG-Gruppe wird sich auch dieser Entwicklung aktiv stellen und ihre zukünftige Rolle definieren.

• Trotz des schwierigen Umfelds hat die VNG-Gruppe mit ihren Kerngeschäftsbereichen E&P, Transport, Speicher und Handel eine gute Ausgangsposition, um durch strategische Weichenstellungen angemes-sene Erträge in der Zukunft zu erzielen. Zum Potenzial der VNG-Gruppe gehören neben den Assets die lang-jährigen Erfahrungen, das Know-how und eine neu gewonnene Agilität der Mitarbeiter/-innen und der Organisation. Leitmotiv der VNG-Gruppe ist deshalb: „Erdgas kann mehr. Wir auch.“

• Die strategische Neuausrichtung der VNG-Gruppe muss in Einklang mit der Finanzstrategie stehen. Ein solides Geschäftsmodell ist eine wesentliche Ge-schäftsgrundlage für die Aktivitäten der VNG-Gruppe, insbesondere für den Zugang zu den Kapital märkten und Handelspartnern und damit für einen hohen Grad an Handlungs- und Gestaltungsspielraum. Bisherige Aktivitäten werden daher zur Disposition gestellt, wenn sie nicht die notwendige Profitabilität erreichen und zu einer nachhaltigen Ergebnisverbes-serung beitragen.

• Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) hat in 2016 die Mehrheit an der VNG AG erworben. Die VNG-Gruppe wird insgesamt von ihrem neuen starken Hauptaktionär profitieren, der von Anfang an Vertrauen in das Geschäftsmodell und den Standort Leipzig gesetzt hat. Die VNG-Gruppe soll sich zum Kompetenzzentrum Gas innerhalb des EnBW-Kon-zerns entwickeln und erarbeitet daher die aktuelle strategische Neuausrichtung federführend selbst. Gleichwohl prüfen beide Unternehmen sehr intensiv, in welchen Bereichen sie künftig zum beiderseitigen Nutzen kooperieren können.

Programm zur Steigerung der Ertragskraft: Den nach-haltig veränderten Rahmenbedingungen wird auch durch die konsequente Umsetzung des bereits im Vorjahr initiierten Programms zur Steigerung der Ertragskraft Rechnung getragen. Das Programm hat sich zu einem wichtigen Steuerungsinstrument für die VNG-Gruppe entwickelt und zielt darauf ab, kurz- bis mittelfristig neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschlie-ßen, Personal- und Sachkosten zu reduzieren sowie effiziente Personal- und Organisationsstrukturen zu schaffen. Erste wichtige Maßnahmen wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr bereits umgesetzt. Alle weiteren Maßnahmen im Programm werden mit hoher Intensität fortgesetzt und deren Umsetzung laufend überwacht. Dadurch kann frühzeitig Fehlentwick-lungen entgegengewirkt werden.

Finanzielle Leistungsindikatoren und Ziele: Die Finanzstrategie der VNG-Gruppe ist auf nachhalti-ges Wirtschaften ausgerichtet, schafft transparente finanzielle Leitlinien und überprüft die Tragfähigkeit der strate gischen Ausrichtung. Rückblickend ist es so in der Vergangenheit stets gelungen mit Augenmaß zu agieren, was der VNG-Gruppe trotz aller Herausfor-derungen eine sehr solide finanzielle Ausgangslage verschafft hat. Eine vergleichsweise geringe lang-fristige finanzielle Verschuldung ermöglicht so zum Beispiel eine temporäre Überschreitung einzelner gesetzter Ziele. Die Finanzstrategie basiert auf fol-genden Kernzielen: eine angemessene Dividende für Aktionäre, die Vermeidung unternehmensgefährden-der Risiken, die Erwirtschaftung positiver Cashflows, eine angemessene Rendite sowie die Sicherung einer soliden Bonität. Vor diesem Hintergrund werden die VNG-Gruppe und ihre Geschäftsbereiche vor allem anhand wesentlicher Ergebniskennzahlen wie EBIT inkl. tax refund und Konzernergebnis sowie der Cas-hflow-Kennzahl FFO2) gesteuert. Daneben sind die Höhe der langfristigen Nettoschulden und der Eigen-kapitalquote relevant.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren und Ziele: Neben der Einhaltung von Sicherheits-, Umwelt- und Quali-tätsstandards sind vor allem Zufriedenheit und Ver-trauen der Mitarbeiter/-innen, der Kunden und aller weiteren Geschäftspartner wesentliche Grundlagen für den wirtschaftlichen Erfolg. Sie haben deshalb einen hohen Stellenwert bei der Weiterentwicklung

2) Funds from Operations, d. h. Konzernergebnis bereinigt um zahlungsunwirk-same Aufwendungen/Erträge sowie Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen.

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der Kerngeschäftsbereiche und werden regelmäßig z. B. durch Befragungen der Mitarbeiter/-innen und Kunden überprüft. Im Leitbild der VNG-Gruppe sind die gemeinsamen Werte Partnerschaft, Offenheit, Unternehmertum und Verantwortung verankert, die Vertrauen und Stabilität gewährleisten sollen und an denen sich die Gruppe messen lässt.

Für die VNG-Gruppe bedeutet gesellschaftliche Verant-wortung aber weit mehr als die erfolgreiche Behaup-tung im Wettbewerb und die Sicherung zukunftsfähiger Arbeitsplätze. Als regional verankerte Unternehmens-gruppe unterstützt sie ausgewählte Projekte und Ini-tiativen zur Stärkung des Gemeinwohls. So verfolgt das Verbundnetz der Wärme seit nunmehr 15 Jahren das Ziel, öffentliche Aufmerksamkeit für ehrenamtlich tätige Mitmenschen in allen sozialen und gesellschaft-lichen Handlungsfeldern herzustellen, ihre Leistungen zu würdigen und andere zum Nachahmen anzuregen. Daneben unterstützte die VNG-Stiftung im Jahr 2016 wiederum zahlreiche Projekte und Initiativen aus den Bereichen Wissenschaft und Bildung, Kunst und Kultur sowie gemeinnütziges Engagement.

3. Konzerngesellschaften der VNG-Gruppe

Die Geschäftsbereiche steuern die jeweiligen Konzern-gesellschaften. Das Beteiligungsportfolio orientiert sich an der strategischen Ausrichtung der VNG-Gruppe und wird laufend optimiert. So erwarb die goldgas in 2016 im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie die heute unter goldpower firmierende Endkundenge-sellschaft im Strombereich. Die VNG AG verschmolz ihre Gesellschaften HANDEN Sp. z o.o. (HANDEN) und VNG Polska Sp. z o.o. miteinander. Das verschmolzene Unternehmen firmiert als HANDEN und verantwortet für die VNG-Gruppe den Energiehandel in Polen und bildet den Brückenkopf in angrenzende Märkte. Als ersten Schritt einer Wachstumsstrategie im Endkun-denbereich in Italien hat die VNG Italia S.r.l. im Tausch gegen 20 Prozent ihrer Anteile an der SPIGAS S.r.l. und einer Bareinlage 20 Prozent der Anteile an CANARBINO S.p.A. (CANARBINO) erhalten. Die gesamten Anteile an der ECG Erdgas-Consult GmbH (ECG; nunmehr EXXETA GmbH) wurden veräußert. Weitere Informationen zum Beteiligungsportfolio sind im Einzelnen den Anhängen der VNG AG und der VNG-Gruppe zu entnehmen.

EXPLORATION & PRODUKTION

VNG Norge AS, Stavanger, Norwegen

VNG Danmark ApS, Kopenhagen, Dänemark

TRANSPORT

ONTRAS Gastransport GmbH, Leipzig

GDMcom Gesellschaft für Dokumentation und Telekommunikation mbH, Leipzig

GEOMAGIC GmbH, Leipzig

INFRACON Infrastruktur Service GmbH & Co. KG, Leipzig

OSG ONTRAS Servicegesellschaft mbH, Leipzig

SPEICHER

VNG Gasspeicher GmbH, Leipzig

HANDEL

VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig

ENERGIEUNION GmbH, Schwerin

G.EN. Gaz Energia Sp. z o.o., Tarnowo Podgórne, Republik Polen

goldgas GmbH, Eschborn

goldgas GmbH, Wien, Österreich

goldpower GmbH, Walluf

HANDEN Sp. z o.o., Warschau, Republik Polen

SPIGAS S.r.l., La Spezia, Italien

VNG Austria GmbH, Gleisdorf, Österreich

VNG Energie Czech s.r.o., Prag, Tschechische Republik

VNG-Erdgascommerz GmbH, Leipzig

VNG Italia S.r.l., Bologna, Italien

VNG Slovakia, spol. s r.o., Bratislava, Slowakische Republik

GROUP CENTER

BALANCE VNG Bioenergie GmbH, Leipzig

Leipziger Biogasgesellschaft mbH, Leipzig

MBG Mitteldeutsche Biogasgesellschaft mbH, Leipzig

Die vollkonsolidierten Unternehmen der VNG-Gruppe

Lage- und Konzernbericht zum Geschäftsjahr 2016 | Geschäftsbericht 2016

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4. Personal- und Organisationsentwicklung

Entwicklung des Personalbestands: Die VNG-Gruppe beschäftigte im Mutterunternehmen und in den voll-konsolidierten Gesellschaften zum 31. Dezember 2016 insgesamt 1.289 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.441 Mitarbei-ter). Damit ist der Konzern unverändert ein wichtiger Arbeitgeber in der Region und darüber hinaus. Für die Entwicklung des Personalbestands sind mehrere, teils gegenläufige Effekte verantwortlich.

Anpassung der Personal- und Organisationsstruktur: Um die Wettbewerbsfähigkeit der VNG-Gruppe zu erhalten, erfolgte eine Anpassung der Personal- und Organisationsstruktur. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden in konstruktiver Zusammenarbeit zwischen dem Management, den Mitarbeiter/-innen und Arbeit-nehmervertretern bereits wichtige Schritte umgesetzt. Zu den organisatorischen Veränderungen gehören eine deutlich straffere Organisation mit klaren Verantwort-lichkeiten in allen Bereichen, eine klare Trennung der operativen, steuernden und dienstleistenden Einheiten sowie eine strukturelle Neuausrichtung der Geschäfts-bereiche Handel und Speicher. Der Umbau hat in 2016 und in den Folgejahren aber auch einen spürbaren Per-sonalabbau von rund 30 Prozent in den Bereichen Han-del, Speicher und in den Konzernfunktionen zur Folge, der sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündi-gungen vorgenommen wird. So sind der Personalabbau im Mutterunternehmen von ursprünglich 394 im Vorjahr auf nunmehr 335 Mitarbeiter/-innen wie auch der Ver-kauf der Anteile an der ECG wesentliche Gründe für den Rückgang der Mitarbeiterzahl im Konzern. Gleichwohl investierte die Gruppe auch in stabile und wachsende Geschäftsbereiche, sodass sich der Personalbestand insbesondere durch Zuwächse im Geschäftsbereich Transport sowie durch den Erwerb der heutigen gold-power wiederum erhöhte.

Die nahezu konzernweite Restrukturierung erfordert von allen Mitarbeiter/-innen ein hohes Maß an Fle-xibilität und Bereitschaft zur Übernahme neuer oder veränderter Aufgaben. In diesem Anpassungsprozess bleibt es eine Kernaufgabe, gut ausgebildete und hoch-motivierte Mitarbeiter/-innen für die Gruppe zu fördern und mit ihnen gemeinsam die Zukunft der VNG-Gruppe zu gestalten. So werden das Wissen, die Kreativität und Ideen genutzt, um aktuell den breit angelegten

Strategieprozess innerhalb der VNG-Gruppe intensiv voranzutreiben.

Arbeitsumfeld: Neben der Förderung persönlicher und fachlicher Kompetenzen, der Gewährung von flexib-len Arbeitszeiten und der Möglichkeit zum mobilen Arbeiten unterstützt die VNG-Gruppe ihre Mitarbeiter auch in Fragen der Gesundheit und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Im Jahr 2016 erhielten die VNG AG, die ONTRAS und die VGS zum wiederholten Mal das Zertifikat der Hertie-Stiftung als familienbewusste Unternehmen.

Erklärung zur Unternehmensführung: Die Angaben gemäß § 289a HGB „Erklärung zur Unternehmens-führung“ sind auf der Internetseite der VNG AG ver-öffentlicht.

5. Forschung, Entwicklung und Innovationen

Forschung und Entwicklung der VNG-Gruppe – vom Gas transport und der Gasspeicherung bis hin zur An wendung bei der Strom- und Wärmeerzeugung – soll das ganze Potenzial von Erdgas ausschöpfen und den Energieträger damit noch attraktiver machen.

Aktivitäten in den Infrastrukturbereichen: Die ONTRAS und VGS führten auch in 2016 Forschungs- und Entwick-lungsarbeiten zur Modernisierung ihrer technischen Anlagen sowie zur Entwicklung neuer innovativer, effi-zienter und umweltfreundlicher Technologien durch. In diesem Zusammenhang setzte die VGS beispielsweise auch ihre langjährige wissenschaftlich-tech nische Zusammenarbeit mit dem GAZPROM-Konzern zur Opti-mierung der Betriebsregime auf der Obertageanlage am Standort Bernburg fort.

Die ONTRAS und VGS analysieren aber auch die tech nische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit von Möglichkeiten zur Nutzung der Transport- und Speiche-rinfrastruktur für erneuerbare Energien. Aus Sicht der VNG-Gruppe ist Power-to-Gas eine wichtige Zukunfts-option für eine nachhaltige Energieversorgung. Sie engagiert sich daher auf nationaler und europäischer Ebene. Im Rahmen des HYPOS-Forschungs projektes untersuchen die ONTRAS und VGS mit anderen Partnern die Eignung der Infrastruktur für den Transport und die

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Speicherung von Wasserstoff. In dem Bestreben nach mehr Energieeffizienz hat die ONTRAS einen mobilen Biogasverdichter entwickelt und dafür im Rahmen des Preises der Deutschen Gaswirtschaft für Innovation & Klimaschutz 2016 die Effizienzauszeichnung der Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreund-lichen Energieverbrauch e. V. erhalten.

Aktivitäten im Bereich Innovation: Überzeugende neue Geschäftsideen im Energiesektor unterstützt auch die VNG Innovation GmbH als strategischer Partner von Start-up-Unternehmen. Die Investitionsschwerpunkte liegen auf den Bereichen Energieeffizienz, Energiespei-cherung, Energieumwandlung, Digitalisierung, Mobi-lität und Nachhaltigkeit. So beteiligte sich die VNG Innovation GmbH in 2016 an der akvola Technologies GmbH, deren effiziente Wasseraufbereitungssysteme auch in der Öl- und Gasförderung eingesetzt werden können. Mit der Investition in die Eigenheim Manager GmbH unterstützt die VNG-Gruppe den Ausbau ihres Endkundengeschäftes und erweitert ihr Know-how im digitalen Bereich.

Aktivitäten im E&P-Bereich: Die VNG Norge führt für das E&P-Geschäft typische Forschungs- und Erschließungs-arbeiten von Kohlenwasserstofflagerstätten durch. Der Schwerpunkt der Forschungstätigkeit liegt naturgemäß im stetig verbesserten Aufsuchen, Entwickeln und Pro-duzieren solcher Lagerstätten.

Aktivitäten im Deutsch-Russischen Rohstoff-Forum: Die VNG AG diskutierte mit weiteren Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik auf der 9. Deutsch-Russischen Rohstoffkonferenz in Düssel-dorf über aktuelle Herausforderungen der Branche, Sicherheits- und Umweltfragen sowie über die Möglich-keiten der Hochschulkooperationen in den Bereichen Energie und Rohstoffe.

C. WIRTSCHAFTSBERICHT

1. Marktumfeld

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung: Die konjunk-turelle Entwicklung in Deutschland verlief ähnlich

wie im Vorjahr. Das Bruttoinlandsprodukt stieg in Deutschland um 1,9 Prozent an. Für das Jahr 2017 erwarten die Wirtschaftsinstitute ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,4 Prozent für Deutsch-land und ein ähnliches Niveau für den Euro-Raum.

Entwicklung der Energiebranche: Trotz gestiegener Energieeffizienz erhöhte sich der Erdgasverbrauch in der Wärme- und Stromerzeugung gegenüber dem Vorjahr mit über 10 Prozent abermals deutlich und lag damit auch spürbar über dem Wachstum des deut-schen Primärenergieverbrauchs von rund 1,6 Prozent. Das Wachstum der erneuerbaren Energien hat sich mit knapp 3 Prozent verlangsamt; der Verbrauch von Kohle und Kernenergie ist rückläufig. Neben der vergleichs-weise kühleren Witterung in den Heizperioden sorgt das gute Image von Erdgas für eine anhaltend steigende Nachfrage. Erdgas ist mit Abstand der wichtigste Ener-gieträger im Wärmemarkt. Fast die Hälfte aller Woh-nungen in Deutschland wird mit Erdgas beheizt. Rund 150.000 Wohnungen mit Erdgasanwendungen kamen in 2016 hinzu. Nach einer Umfrage des Bundesver-bands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. würden sich 90 Prozent aller Wärmekunden wieder für Erdgas bzw. Erdgas/Solar entscheiden.

Preisentwicklung: Die VNG-Gruppe unterliegt vielfäl-tigen marktbezogenen Einflussfaktoren wie der Ent-wicklung der Rohstoffpreise, der Währungskurse und des Zinsniveaus. Sie können sowohl die Geschäftsent-wicklung als auch die Bewertung wesentlicher Vermö-genswerte beeinflussen. Nachdem die Ölpreise Ende Januar 2016 ihren Tiefpunkt erreicht hatten (Brent: 27,26 US-Dollar/Barrel), kam es zu einer Trendwende. In der Erwartung eines sich bis Ende des Jahres 2016 abbauenden Überangebotes stiegen die Ölpreise in der ersten Jahreshälfte 2016 langsam aber kontinu-ierlich an. Gestützt wurde die Entwicklung zunächst durch den stetigen Rückgang der Schieferölproduktion in den USA und Gespräche über ein „Einfrieren“ der Ölproduktion zwischen OPEC-Staaten und Nicht-OPEC-Staaten. Kurzfristige und unerwartete Produktionsaus-fälle (Kanada) stützten die Preiserholung. Nachdem der Abbau der Überversorgung im Sommer 2016 ins Stocken geriet, gaben neue Gespräche über ein „Ein-frieren“ der Ölproduktion dem Ölmarkt Unterstützung. Als sich OPEC-Staaten und Nicht-OPEC-Staaten Anfang Dezember auf eine Produktionsbegrenzung für das

Lage- und Konzernbericht zum Geschäftsjahr 2016 | Geschäftsbericht 2016

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erste Halbjahr 2017 verständigten, konnte sich der Ölpreis dauerhaft über der Marke von 50 US-Dollar/Barrel halten. Trotz des stetigen Ölpreisanstiegs lag der Preis für Brent im Jahresdurchschnitt 2016 mit 45,10 US-Dollar/Barrel unter dem durchschnittlichen Niveau von 2015 von 53,60 US-Dollar/Barrel.

Im europäischen Gashandel sorgten ein milder Win-ter und hohe Gasflüsse aus Norwegen und Russland zunächst für weiter deutlich fallende Erdgaspreise an den Spot- und Terminmärkten. Der Ölpreisanstieg, geringere LNG-Lieferungen, eine erneute Reduzie-rung der Produktionsmengen für das niederländische Groningen-Feld sowie eine Reihe von geplanten und ungeplanten Wartungsarbeiten auf norwegischen Gasfeldern trugen dazu bei, dass der Abwärtstrend bei den Gaspreisen Ende April 2016 zum Stoppen kam. In den folgenden Monaten bewegten sich die Gaspreise seitwärts, bevor es ab Mitte September durch Speicherrestriktionen in Großbritannien (Spei-cher Rough), ausbleibende LNG-Lieferungen und eine kühle Witterung zu einer nachhaltigen Aufwärts-bewegung kam. Am niederländischen Handelspunkt TTF, dem kontinentaleuropäischen Leitmarkt, lagen die Day-Ahead-Notierungen im Jahr 2016 bei durch-schnittlich 14,00 €/MWh und damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 19,80 €/MWh.

Die für die Bewirtschaftung und Bewertung der Spei-cherkapazitäten wichtigen saisonalen Gaspreis-unterschiede haben sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Temporäre Marktentwicklungen trugen dazu bei, dass der Sommer-Winter-Spread (SWS) im Jahres verlauf immer wieder leichte Aufwärtsten-denzen verzeichnen konnte. Im ersten Quartal 2016 waren es die hohen Speicherstände und die damit verbundene geringere Nachfrage nach Gaslieferun-gen im Sommer, die den SWS auf fast 2,00 €/MWh trieben. Die Speicherres triktionen in Großbritannien und die Unsicherheit im Markt über die Höhe der LNG- Lieferungen im Winter 2016/2017 trugen mit dazu bei, dass der SWS nach einem zwischenzeitlichen Rückgang auf 1,20 €/MWh im Frühherbst 2016 wie-der auf über 1,70 €/MWh angestiegen ist. Die hohen Speicherentnahmen im 4. Quartal 2016 haben den SWS in der Folge jedoch wieder unter Druck gesetzt. Für das Jahr 2016 ergibt sich ein durchschnittlicher SWS von 1,45 €/MWh (Vorjahr: 1,50 €/MWh).

Das Zinsniveau blieb weiterhin sehr niedrig. Der Euro hat vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2016 sowohl gegenüber der norwegischen Krone (NOK) als auch gegenüber dem US-Dollar (USD) abge-wertet. Während die NOK als Ölwährung maßgeb-lich vom festen Ölpreis profitierte, spiegelte die Stärke des USD gegenüber dem Euro die unter-schiedlichen geldpolitischen Entscheidungen der Fed und der EZB wider. Im Jahresdurchschnitt lag der USD/€-Wechselkurs in 2016 fast unverändert bei 1,107 USD/€, im Vergleich zu 1,110 USD/€ in 2015. Der NOK/€-Wechselkurs wurde in 2016 durch-schnittlich mit 9,291 NOK/€ quotiert, im Vergleich zu 8,950 NOK/€ in 2015.

2. Energiepolitisches Umfeld

Mit der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkom-mens im Dezember 2015 rückten im abgelaufenen Geschäftsjahr die Themen Dekarbonisierung und Energieeffizienz mit Nachdruck auf die politische Agenda. In Deutschland stand dabei die Ausgestal-tung des nunmehr beschlossenen Klimaschutzplans 2050 maßgeblich im Fokus der energiepolitischen Debatte. Die Bundesregierung erkennt darin die Rolle und das Potenzial von Erdgas an, um kurz- und mittelfristig große Kohlendioxid-Einsparungen zu erzielen. Gleichwohl ist davon auszugehen, dass zukünftige klimapolitische Instrumente und Maß-nahmen auch das Ziel haben, den Verbrauch von fossilem Erdgas in allen Sektoren langfristig massiv zu reduzieren. Damit wirkt die Politik unmittelbar auf das wirtschaftliche Umfeld der VNG-Gruppe ein und verstärkt bereits vorhandene Marktentwicklungen. Die VNG-Gruppe bringt sich daher aktiv in die ener-giepolitische Debatte ein, um Erdgas auch langfris-tig als Energieträger der Zukunft und als Partner der erneuerbaren Energien zu positionieren.

Im Klimaschutzplan wird auch die besondere Bedeu-tung von Power-to-Gas betont. Es ist daher wahr-scheinlich, dass die Politik in den kommenden Jahren Rahmenbedingungen schafft, unter denen privatwirt-schaftliche Akteure diese Speicheroption weiterent-wickeln können. Die VNG-Gruppe verfügt über die maßgeblichen Assets und kann so mittel- und auch langfristig in diesem Markt aktiv sein.

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Wie bereits der nationale Strategierahmen zum Aus-bau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe hebt der Klimaschutzplan ebenso die besondere Rolle von Erdgas (CNG/LNG) zur Verringerung von Emissionen in der Mobilität hervor. Der Fokus liegt dabei insbeson-dere auf der Versorgung von schweren Nutzfahrzeu-gen sowie von Schiffen, um neben einem geringeren Ausstoß klimaschädlichen Kohlendioxids vor allem die Belastung durch gesundheitsschädliche Stick-oxide und Schwefeldioxid zu reduzieren.

3. Geschäftsverlauf

a) Exploration & Produktion

Wirtschaftliche Entwicklung: Die Ölpreise haben sich zum Jahresende über der Marke von 50 USD/Barrel erholt. Gleichwohl bleiben die wirtschaftlichen Rah-menbedingungen im E&P-Geschäft herausfordernd. Noch zu Jahresbeginn hatte sich das Marktumfeld wei-ter eingetrübt. In Reaktion auf den Preisverfall haben Öl- und Gasförderunternehmen in 2016 vermehrt Investitions- und Kosteneinsparungen vorgenom-men. Auch die VNG Norge fokussierte sich auf beste-hende Förder- und Entwicklungsprojekte, stellte den Aufbau zusätzlicher Ressourcen zurück und erlegte sich ein straffes Kosteneffizienzprogramm auf. Auch Anlagenbetreiber und Dienstleistungsunternehmen tragen dieser Entwicklung durch spürbare Kosten-abschläge Rechnung, so dass mittelfristig geringere Explorations- und Entwicklungskosten zu erwarten sind. Zudem wird die Preisentwicklung ergebnisseitig durch die Spezifik des norwegischen Steuersystems teilweise kompensiert.

Die Kosteneinsparungen haben in 2016 zur Ergeb-nisverbesserung beigetragen. Gleichwohl kann die reduzierte Explorationstätigkeit langfristige Auswir-kungen auf die erforderliche nachhaltige Reserven- und Ressourcenbasis haben. Deshalb wird auch die Weiterentwicklung des E&P-Geschäfts im Rahmen des derzeit laufenden Strategieprozesses neu bewer-tet. Aufgrund von Unsicherheiten über die künftige Entwicklung waren wiederum erhebliche bilanzielle Wertanpassungen auf den Beteiligungsansatz der VNG Norge im Einzelabschluss der VNG AG erforder-lich. Im Abschluss für die VNG-Gruppe, in dem ein-

zelne Vermögenswerte bilanziert werden und bereits in der Vergangenheit teils erhebliche Verluste antizi-piert wurden, waren hingegen keine nennenswerten Wertanpassungen erforderlich.

Fördermengen und Umsätze: Die VNG Norge förderte in 2016, bezogen auf ihre Anteile, rund 1,0 Mio. BOE Öl (Vorjahr: 1,4 Mio. BOE) sowie rund 128 Mio. kWh Gas (Vorjahr: 396 Mio. kWh). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr resultiert aus ausgefallenen Mengen der Njord- und Hyme-Felder (Umbauarbeiten an der Njord-Anlage) sowie aus Produktionsrückgängen bei Draugen. Neben den Mengenrückgängen waren auch Preiseffekte die Ursache für die niedrigeren Umsätze im E&P-Bereich von 39 Mio. € (Vorjahr: 69 Mio. €). Mit den geringeren Umsätzen gehen auch niedrigere produktionsbedingte Aufwendungen einher.

Entwicklungsvorhaben: Das Lizenzkonsortium hat beschlossen, die Öl- und Gasfunde Pil & Bue über die Produktionsplattform Njord abzuleiten. Damit können unter Leitung der VNG Norge als Betriebsführer die Pla-nungsarbeiten für die Investition und Entwicklung des Pil-Feldes erfolgen. Die Produktion soll in 2021 begin-nen. In der Entwicklung befinden sich ebenfalls die beiden Felder Snilehorn und Solsort. Das Ivar-Aasen-Feld in der Norwegischen Nordsee hat im Dezember 2016 die Förderung von Erdöl und -gas aufgenommen. Die Entwicklung des Feldes, an dem die VNG Norge mit 3 Prozent beteiligt ist, verlief planmäßig. So konnten im Sommer die Plattformmodule sowie die Wohnein-heiten erfolgreich auf den Stahlunterbau installiert werden. Zudem erfolgten die Offshore-Arbeiten mit letzten Installationen und dem Anschluss des Ivar-Aa-sen-Feldes an die Plattform Edvard Grieg.

Explorationsaktivitäten: Die Explorationsaktivitäten wurden in 2016 deutlich gedrosselt. Die VNG Norge beteiligte sich mit einem Anteil von 2,5 Prozent an Explorationsbohrungen auf das Prospekt „Njord-Nord-flanke“, die öl- und gasfündig waren. Eine Bohrung auf das Prospekt Lorry, an dem die VNG Norge einen Anteil von 20 Prozent hält, konnte hingegen keine Ressourcen nachweisen.

Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten: Die Plattform Njord wurde im Juni 2016 für geplante Instand-haltungs- und Modernisierungsarbeiten aus der Produk-

Lage- und Konzernbericht zum Geschäftsjahr 2016 | Geschäftsbericht 2016

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tion genommen. In diesem Zusammenhang soll auch die Stabilität der Plattform verbessert werden. Inspek-tionen ergaben einen guten technischen Zustand der Plattform, so dass keine ungeplanten Reparaturmaß-nahmen zu erwarten sind.

b) Transport

Wirtschaftliche Entwicklung: In einem zunehmend dynamischen Umfeld konnte die ONTRAS wiederum einen deutlich positiven Beitrag zum Ergebnis der VNG AG und der VNG-Gruppe beisteuern. Der Ge-schäftsverlauf wird durch die ONTRAS bestimmt, die als zertifizierter unabhängiger Transportnetzbetreiber organisiert ist. Die ONTRAS unterliegt als Fernleitungs-netzbetreiber seit 2010 der Anreizregulierung. Wie bereits für die erste Regulierungsperiode bescheinigte die Bundesnetzagentur der ONTRAS auch für die Peri-ode von 2013 bis 2017 eine Effizienz von 100 Prozent.

Entwicklung und Ausbau des Netzes: Im August 2016 wurden nach elfmonatiger Bauzeit zwei neue, paral-lel verlaufende Ferngasleitungen in der Lausitz mit jeweils etwa 35 Kilometer Länge fertiggestellt. Sie dienen der nachhaltigen Sicherung der Erdgasver-sorgung in der Region Freiberg, Dresden, Bautzen, Zittau und Görlitz sowie angrenzender Regionen Polens. Die ONTRAS ist zusammen mit den anderen deutschen Fernleitungsnetzbetreibern verpflichtet, zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit und zum bedarfsgerechten Ausbau der Gasinfrastruktur in den geraden Kalenderjahren einen gemeinsamen Netzent-wicklungsplan Gas (NEP) vorzulegen. Aufgrund einer erfolgreichen Beschwerde eines Netzbetreibers gegen den Beschluss der Bundesnetzagentur zum Szenario-rahmen für den NEP 2016 wird der zum 1. April 2016 eingereichte NEP 2016 erst Mitte 2017 final vorliegen. Es ist davon auszugehen, dass für die ONTRAS keine Investitionsverpflichtungen bestehen.

c) Speicher

Wirtschaftliche Entwicklung: Der Preisunterschied zwischen Sommer- und Winterpreisen für Erdgas als wesentlicher Indikator für den Wert von Flexibilität und damit von Speicherkapazität hat sich im Ge-

schäftsjahr auf einem niedrigen Niveau stabilisiert, auch wenn temporäre Aufwärtstendenzen erfolgreich zur Ergebnisverbesserung genutzt werden konnten. Damit stehen auch die am Markt erzielbaren Speicher-entgelte unter einem anhaltend hohen Wettbewerbs-druck. Mittelfristig ist trotz des Beginns von Stilllegun-gen einzelner Speicherstandorte in Deutschland nicht von einer Erholung der Gaspreis-Spreads auszuge-hen. Die VGS hält in dieser angespannten Marktsitua-tion an ihrem Ziel der Kosten- und Innovationsführer-schaft fest. Um perspektivisch die Kostenstruktur an die Spread-Entwicklung und damit an die erzielbaren Entgelte auszurichten, befindet sich die VGS aktuell in der Umsetzung unterschiedlicher Maßnahmen. In 2016 wurde damit begonnen, Prozesse anzupassen, die Organisationsstruktur zu straffen und Dienstleis-tungen zu optimieren. Damit geht mittelfristig auch ein Abbau von Personal einher, der sozialverträglich umgesetzt werden soll. Zur weiteren Kostenreduzie-rung wurde darüber hinaus eine Speicherzone unter Einbezug der Untergrundspeicher Bad Lauchstädt und Bernburg eingerichtet. Durch die Implemen-tierung der eigenen Online-Vermarktungsplattform „easystore“, die permanente Entwicklung neuer Spei-cherprodukte und die Suche nach zukunftsfähigen Geschäftsfeldern sollen darüber hinaus zusätzliche Ergebnisbeiträge generiert werden.

Entwicklung der Speicherkapazitäten: Mit ihren Un-tergrundspeichern an den Standorten in Mittel- und Norddeutschland verfügt die VGS über ein Arbeits-gasvolumen von derzeit rund 2,5 Mrd. m³. Die Un-tergrundspeicher waren im Speicherjahr voll aus-gelastet. Die Investitionstätigkeit ist geprägt durch fokussierte und reduzierte Sachinvestitionen in Be-standsanlagen sowie durch die Fertigstellung von be-reits vertraglich gebundenen Ausbauvorhaben. Dabei konzentriert sich die VGS auf ihren wirtschaftlichen und leistungsfähigen Kernbestand. Für den übrigen Bestand werden alle Optionen ergebnisoffen geprüft. Aktuell führt die VGS am Standort Buchholz den Rückbau- und Stilllegungsprozess planmäßig fort. Gemäß Stilllegungskonzept soll der Rückbau sämt-licher ober- und untertägiger Anlagen bis zum Jahr 2022 abgeschlossen werden. Die Zulassung des Ab-schlussbetriebsplans wurde im Sommer 2016 beim zuständigen Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe beantragt.

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In den gemeinsam mit Partnern betriebenen Spei-cheranlagen versucht die VGS in kommerziellen Ver-handlungen mit ihren Projektpartnern einvernehm-liche Lösungen zur wirtschaftlichen Optimierung der Projekte zu finden. Sofern die Verhand lungen zu keinem Ergebnis geführt haben, sah sich die VGS zur Durchsetzung ihrer Ansprüche gezwungen, ent-sprechende Schiedsverfahren einzuleiten, die der-zeit noch andauern. Aufgrund aktueller Entwicklun-gen und Erkenntnisse im Rahmen eines Verfahrens hat die VGS im Abschluss für 2016 bilanzielle Risiko-vorsorge getroffen.

Die VGS ist darüber hinaus zusammen mit der Gazprom export LLC über die Erdgasspeicher Peissen GmbH (EPG) an der Entwicklung und dem Betrieb des Untergrundgasspeichers Katharina beteiligt. Erste Kavernen sind bereits in den laufenden Be-trieb überführt worden. Die Entwicklungsar beiten werden voraussichtlich noch bis 2024 andauern.

d) Handel

Entwicklung im Großhandel Deutschland: Das Ergeb-nis im Segment Großhandel fiel im Vergleich zum Vorjahr deutlich besser aus. So konnte die Volatili-tät der Marktpreise genutzt werden, um im Rahmen der aktiven Portfoliobewirtschaftung zusätzliche Ergebnisbeiträge zu erwirtschaften. Weitere Er-gebnispotenziale wurden im Zuge der Bewirtschaf-tung der gebuchten Speicherkapazitäten gehoben. Gleichwohl bleibt die Marktlage herausfordernd und der Commodity-Handel margenschwach. Für zukünftige Risiken wurde im Abschluss für 2016 entsprechende bilanzielle Vorsorge getroffen.

Organisatorische Neuausrichtung: Zur Stärkung der eigenen Wettbewerbsposition wurde der Geschäfts-bereich Handel in 2016 gestrafft und organisato-risch neu ausgerichtet. So wurden unter anderem die Bereiche Einkauf, Trading und Portfoliobewirt-schaftung zu der neuen Einheit Asset-Management zusammengeführt. Der Fokus der Aktivitäten liegt dabei auf der optimalen Bewirtschaftung aller Ver-träge und Positionen sowie der Speicher- und Trans-port-Assets, dem Hedging zur Absicherung der Ver-triebsmargen und dem aktiven Handel mit flexiblen

Produkten zur Generierung zusätzlicher Ergebnis-beiträge. Neue Handels- und Vertriebsprodukte können so kurzfristig am Markt platziert und be-herrschbar abgewickelt werden. Zudem wurde die Vertriebsorganisation noch effizienter aufgestellt, um die solide Kundenbasis weiter auszubauen und mit maßgeschneiderten Produkten und Dienstleis-tungen auf die immer komplexeren Kundenwünsche zu reagieren.

Entwicklung im Endkundengeschäft: Neben dem Großhandel stellt für die VNG-Gruppe das Endkun-dengeschäft eine immer wichtigere Ergebnissäule dar. Die goldgas sowie das Endkundengeschäft in den ausländischen Handelsgesellschaften reprä-sentieren diesen Teil des Geschäftsbereichs. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte die goldgas ihren werthaltigen Kundenstamm im Gasbereich halten und mit dem Erwerb der nunmehr unter goldpower firmierenden Endkundengesellschaft auch im Strombereich deutlich wachsen. Zum Bi-lanzstichtag hatten goldgas und goldpower knapp 100.000 Gaskunden und über 100.000 Stromkun-den. Weitere Investitionsprojekte für anorganisches Wachstum (Vertriebsunternehmen für Strom und Gas) wurden identifiziert, analysiert und in Er-werbsverhandlungen gebracht. Ziel ist hierbei die Nutzung von Skalen effekten aus der Bündelung der Kunden betreuung und Abrechnung. Durch den weiter stark steigenden Wettbewerb werden Pro-dukte und Leistungen neben dem eigentlichen Energievertrieb immer wichtiger. Entsprechend er-folgt der Aufbau einer systematischen Produktent-wicklung und eines Innovationsmanagements. Die Unternehmen setzen neben der ständigen Optimie-rung ihrer Prozesse auch die Optimierung ihrer Ver-triebskanäle fort. Das positive Ergebnis des Einzel-handels Deutschland lag über den Erwartungen.

Entwicklung im Groß- und Einzelhandel Ausland: Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Han-delsbereich der VNG AG haben die Tochtergesell-schaften in Osteuropa Zugang zum liquideren westeuropäischen Großhandelsmarkt und können moderne Vertriebsprodukte auch in ihren weniger wettbewerbsintensiven Märkten anbieten. Insge-samt haben im abgelaufenen Geschäftsjahr die ausländischen Handelsgesellschaften ihre Markt-

Lage- und Konzernbericht zum Geschäftsjahr 2016 | Geschäftsbericht 2016

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position gesichert und trugen überwiegend mit posi-tiven Ergebnissen zum Konzernüberschuss bei. Die HANDEN fokussierte sich zudem auf den Aufbau des Einzelhandelsgeschäfts für Gas und Strom so-wie auf die Präqualifizierung für mögliche Lieferun-gen in die Ukraine. In Italien wurde mit der Betei-ligung an der CANARBINO der Einzelhandel weiter gestärkt.

Absatz und Bezug: Die VNG-Gruppe setzte in 2016 insgesamt 362 Mrd. kWh (Vorjahr: 372 Mrd. kWh) ab. Der Gasabsatz nach Kundengruppen verteilte sich wie folgt:

Absatz nach Kundengruppen 2016 2015

Weiterverteiler Mrd. kWh 111,9 102,6

Industrie und Kraftwerke Mrd. kWh 43,7 42,2

Handelsgesellschaften Mrd. kWh 200,7 222,3

Endkunden Mrd. kWh 5,4 5,3

Differenziert nach Märkten hat sich der Absatz wie folgt entwickelt:

Absatz nach Absatzmärkten 2016 2015

Deutschland Mrd. kWh 84,1 84,1

Ausland Mrd. kWh 35,3 33,7

Spot- und Terminmärkte Mrd. kWh 242,3 254,6

Die Hauptabsatzgebiete der VNG-Gruppe im Aus-land liegen dabei nach wie vor in Italien, Luxemburg und Polen. Der Gasabsatz der VNG AG verringerte sich im Geschäftsjahr 2016 auf 301 Mrd. kWh (Vor-jahr: 323 Mrd. kWh). Der Gasbezug der VNG-Gruppe von 363 Mrd. kWh (Vorjahr: 370 Mrd. kWh) setzt sich wie folgt zusammen:

Lieferquellen 2016 2015

Russland Mrd. kWh 56,0 57,0

Norwegen Mrd. kWh 23,5 42,8

Spot-/Terminmärkte und Sonstige Mrd. kWh 283,1 269,9

Die bezogenen Mengen aus Norwegen haben sich deutlich verringert, da der Langfristvertrag mit ei-nem Lieferanten im Sommer 2016 beendet wurde.

D. ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

1. Wirtschaftliche Lage der VNG-Gruppe

a) Gesamtbeurteilung

Die operativen Ergebnisse und die Aussichten auf eine positive Geschäftsentwicklung der VNG-Gruppe und der VNG AG haben sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Unterstützt wurde die Entwick-lung durch die bereits umgesetzten Maßnahmen im Programm zur Steigerung der Ertragskraft. Für den Konzern konnte ein EBIT von 84 Mio. € (Vorjahr ne-gatives EBIT von 54 Mio. €) erzielt werden. Unter Berücksichtigung von Steuern und Zinsen beträgt der Konzerngewinn 40 Mio. € (Vorjahr Verlust von 53 Mio. €). Wie im Vorjahr haben außerordentliche negative Effekte das Ergebnis beeinflusst, was die operative Leistung umso mehr unterstreicht.

Im Einzelnen haben sich die Kennzahlen der VNG-Gruppe wie folgt entwickelt:

VNG-Gruppe

2016 2015

EBITDA inkl. tax refund in Mio. € 204 163

EBIT inkl. tax refund in Mio. € 84 −54

Konzernergebnis in Mio. € 40 −53

FFO in Mio. € 287 224

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

in Mio. €205 376

Langfristige Nettoschulden*) in Mio. € 517 579

Eigenkapitalquote in % 26 24

*) Nettofinanzverbindlichkeiten zuzüglich langfristige Rückstellungen abzüglich kurzfristig liquidierbare Vorräte

Von diesen Kennzahlen sind die Ergebnisgrößen EBIT und das Konzernergebnis sowie der operative Cash-flow FFO die bedeutsamsten Leistungsindikatoren für die VNG-Gruppe. Deren Veränderung im Vergleich zum Vorjahr hat folgende Gründe: Während der Be-reich Transport in einem stabilen regulato rischen Um-feld wiederum einen deutlich positiven Beitrag zum Konzernergebnis beisteuerte, wurden im Großhandel in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld Chan-cen aus der Portfoliobewirtschaftung zur deutlichen Ergebnisverbesserung genutzt. Der Einzelhandel er-

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weist sich als eine immer wichtigere Ergebnissäule. Im Geschäftsbereich Speicher hingegen belasteten trotz ergebnisverbessernder Maßnahmen wiederum bilanzielle Maßnahmen zur Risikovorsorge die Er-tragslage. Im E&P-Geschäft trugen reduzierte Explo-rationsaktivitäten sowie weitere Anstrengungen zur Optimierung zur Ergebnisverbesserung bei.

Korrespondierend zur Ergebnisentwicklung verbes-serte sich auch der FFO, der nicht durch Einmaleffekte beeinflusst wurde und deshalb noch deutlicher die operative Performance zeigt. Die operativen Zah-lungszuflüsse konnten auch zur weiteren Tilgung von Finanzverbindlichkeiten verwendet werden. Die VNG-Gruppe als auch die VNG AG verfügen über eine geordnete Vermögenslage mit einer soliden Eigenka-pitalquote.

Mit der positiven Entwicklung des operativen Er-gebnisses haben sich auch die Erwartungen der VNG-Gruppe an 2016 mehr als erfüllt. Im Vergleich zur Planung für dieses Geschäftsjahr haben sich in Bezug auf die bedeutsamsten Leistungsindikatoren das EBIT um etwa 20 Prozent sowie das Konzerner-gebnis und der FFO mehr als verdoppelt.

b) Ertragslage

Die Gewinn- und Verlustrechnung für die VNG- Gruppe spiegelt zum einen die positive operative Entwicklung wider. Zum anderen belasten nach wie vor Einmaleffekte im Geschäftsbereich Speicher aus außerplanmäßigen Abschreibungen und aus der Bildung von Drohverlustrückstellungen (insgesamt 57 Mio. €), aber auch Drohverluste im Bereich Gas-handel (19 Mio. €) sowie in den Konzernfunktionen (15 Mio. €) das Konzernergebnis.

Die Umsätze der VNG-Gruppe liegen mit 7,2 Mrd. € deutlich unter dem Vorjahr (9,4 Mrd. €). Sie entfal-len zu einem großen Teil auf den Absatz von Gas und Strom im Bereich Handel. Der Rückgang der Erlöse resultiert insbesondere aus geringeren Absatzprei-sen infolge der Marktentwicklung. Die Material-aufwendungen gingen im Vergleich zu den Umsat-zerlösen überproportional zurück, sodass sich das Rohergebnis verbesserte. Darüber hinaus fielen ge-

ringe Explorationskosten an. Geringere Förderaktivi-täten im E&P-Bereich führten auch zu geringeren Ab-schreibungen. Daneben wurden in Summe geringere außerplanmäßige Abschreibungen in den Bereichen Speicher sowie E&P vorgenommen. Ebenso rückläu-fig waren die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen sowie die Personalaufwendungen. Das Beteiligungsergebnis, das vor allem durch die at-equity-Bewertung assoziierter Unternehmen be-einflusst wird, liegt nur leicht unter dem Vorjahresni-veau. Das Zinsergebnis hat sich gegenüber dem Vor-jahreszeitraum verbessert. Ursächlich hierfür sind geringere Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen. Die Steuererträge sind im Vergleich zum Vorjahr rückläufig, da – korrespondierend zu den geringeren Explorationsaktivitäten – auch deut-lich weniger Erträge aus tax refund zu berücksichti-gen waren. Daneben fielen per Saldo geringere Er-träge aus der Veränderung der latenten Steuern an.

c) Finanzlage

2016 2015 Finanzmittelfonds am Anfang der Periode Mio. € 26 41

Operativer Cashflow (FFO) Mio. € 287 224Sonstige Veränderungen (ins-besondere im Working Capital) Mio. € −82 152

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. € 205 376

Cashflow aus Investitionstätigkeit Mio. € −108 −155

Cashflow aus Finanzierungs-tätigkeit Mio. € −71 −236

Finanzmittelfonds am Ende der Periode Mio. € 52 26

Der FFO der VNG-Gruppe hat sich aufgrund der operativen Ergebnisentwicklung um 63 Mio. € auf 287 Mio. € verbessert. Auch im Vergleich zur VNG AG fällt der FFO der VNG-Gruppe höher aus, da dieser die zahlungswirksamen Ergebnisse aller vollkonsolidierten Tochter unternehmen enthält, die insbesondere im Falle der ONTRAS und VGS über den im Einzelabschluss berücksichtigten Beteili-gungserträgen liegen. Im Unterschied zur FFO-Ent-wicklung fällt allerdings der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit mit 205 Mio. € deutlich niedriger als im Vorjahr (376 Mio. €) aus. So wurde im Ge-

Lage- und Konzernbericht zum Geschäftsjahr 2016 | Geschäftsbericht 2016

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schäftsjahr 2016 weit weniger Working Capital frei-gesetzt, das in Vorräten und Forderungen gebunden ist. Zahlungsabflüsse im Rahmen des Cashflow aus Investitionstätigkeit ergaben sich per Saldo von rund 108 Mio. € (Vorjahr 155 Mio. €). Die Auszahlungen betreffen insbesondere das Netz- und Explorations-vermögen sowie Investitionen in die EPG, die geringer als im Vorjahr ausfielen. Daneben wurden weitere An-teile an der GasLINE Telekommunikationsnetzgesell-schaft deutscher Gasversorgungsunternehmen mbH & Co. KG (GasLINE) erworben. Innerhalb des Cash-flows aus Investitionstätigkeit werden zahlungswirk-same Dividenden von Beteiligungsgesellschaften (22 Mio. €; Vorjahreszeitraum: 29 Mio. €) und erhal-tene Zinsen (3 Mio. €, Vorjahreszeitraum: 3 Mio. €) ausgewiesen. Im Rahmen des Cashflow aus Finanzie-rungstätigkeit tilgte die VNG-Gruppe Finanzverbind-lichkeiten gegenüber externen Finanzierungspart-nern von rund 62 Mio. € und leistete Zinszahlungen von rund 28 Mio. € (Vorjahreszeitraum: 31 Mio. €). Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Ver-waltungsgesellschaft mbH (LMBV) beteiligte sich mit 19 Mio. € an der Finanzierung eines Leitungsbaus in der Lausitz. Die Zahlungsfähigkeit der Unternehmen der VNG-Gruppe war zu jedem Zeitpunkt gegeben. Zum 31. Dezember 2016 waren Kreditlinien in Höhe von rund 1,2 Mrd. € nicht in Anspruch genommen.

d) Vermögenslage

Die Bilanzstruktur der VNG-Gruppe hat sich gegen-über dem Vorjahr wie folgt entwickelt:

Die Bilanzsumme der VNG-Gruppe erhöhte sich ge-genüber dem Vorjahresstichtag um rund 50 Mio. € bzw. 2 Prozent auf 2.520 Mio. €. Zum einen überstie-gen die Investitionen in das Anlagevermögen vor al-lem in den Infrastrukturbereichen und im E&P-Bereich die Höhe der Abschreibungen. Zum anderen waren aktive latente Steuern aus steuerlichen Verlustvorträ-gen in Norwegen zu berücksichtigen. Dem gegenüber führten niedrigere Marktpreise trotz einer höheren Speichermenge zu einem geringeren Vorrats- und For-derungsbestand.

Die Eigenkapitalquote der VNG-Gruppe hat sich auf-grund des positiven Ergebnisses gegenüber dem Vor-jahresstichtag um 2 Prozentpunkte auf 26 Prozent erhöht.

2. Wirtschaftliche Lage der VNG AG

a) Ertragslage

Die Ertragslage der VNG AG wird zum einen vom opera-tiven Geschäft des Großhandels und den dafür benö-tigten Personal- und Sachkosten sowie zum anderen von den Aufwendungen und Erträgen aus Konzern-dienstleistungen und -funktionen geprägt. Darüber hinaus vollziehen sich viele operative Tätigkeiten in den Tochtergesellschaften der Gruppe, insbesondere der ONTRAS, VGS und der VNG-Erdgascommerz GmbH (VNG-EC), sodass vor allem auch Ergebnisabführung-en dieser Konzerngesellschaften sowie Aufwendungen aus notwendigen Anpassungen der Beteiligungsansät-

Umlaufvermögen

Aktive latente Steuern

Anlagevermögen

31.12.2015

2.470 Mio. €

43 %

49 %

7 %

31.12.2016

2.520 Mio. €

44 %

46 %

9 %1 % 1 %Sonstige Aktiva

Aktiva

Fremdkapital

Eigenkapital

2.470 Mio. €

24 %

76 %

31.12.2015

2.520 Mio. €

26 %

74 %

31.12.2016

Passiva

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ze die Ertragslage der VNG AG bestimmen. Das Betei-ligungsergebnis der VNG AG vermittelt im Unterschied zur Gewinn- und Verlustrechnung der Gruppe aller-dings nur ein eingeschränktes Bild über die wirtschaft-lichen Konzernaktivitäten.

Mit einem EBIT von −36 Mio. € (Vorjahreszeitraum: −98 Mio. €) hat sich die Ertragslage der VNG AG ver-bessert. Dazu trugen insbesondere Verbesse rungen im operativen Handelsgeschäft der VNG AG bei. Gleichwohl liegt das erzielte EBIT deutlich unter den geplanten Erwartungen für 2016, da wiederum eine signifikante Wertberichtigung der Anteile an der VNG Norge erforderlich war. Sie fiel mit 77 Mio. € al-lerdings geringer als im Vorjahr (99 Mio. €) aus. Die bilanzielle Risikovorsorge in der VGS hat sich wie im Vorjahr über den Ergebnisabführungsvertrag im Be-teiligungsergebnis der VNG AG negativ ausgewirkt und war ebenfalls ursächlich für die Planabwei-chung. Unter Berücksichtigung eines verbesserten Zinsergebnisses und höherer Steueraufwendungen wurde ein Jahresfehlbetrag von 56 Mio. € (Vorjahr Fehlbetrag von 102 Mio. €) erzielt.

b) Finanzlage

2016 2015 Finanzmittelfonds am Anfang der Periode Mio. € 5 9

Operativer Cashflow (FFO) Mio. € 116 82Sonstige Veränderungen (ins-besondere im Working Capital) Mio. € −253 −62

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. € −137 20

Cashflow aus Investitions-tätigkeit Mio. € 160 354

Cashflow aus Finanzierungs-tätigkeit Mio. € −17 −378

Finanzmittelfonds am Ende der Periode Mio. € 11 5

Der FFO der VNG AG hat sich aufgrund der operativen Ergebnisentwicklung insbesondere im Großhandel um 34 Mio. € auf 116 Mio. € verbessert. Im Unter-schied zur FFO-Entwicklung und im Vergleich zum Vorjahr sind im Rahmen der laufenden Geschäfts-tätigkeit allerdings deutlich mehr Zahlungsmittel abgeflossen. So wurde in 2016 weit weniger Working Capital freigesetzt, das in Vorräten und Forderun-

gen gebunden ist. Wie im Vorjahr berücksichtigt der Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit keine Be-teiligungserträge, die im FFO noch erfasst sind. Die-se Zahlungszuflüsse aus Ergebnisabführungen und Dividenden von Tochter- und anderen Beteiligungs-gesellschaften werden im Cashflow aus Investitions-tätigkeit ausgewiesen und haben sich gegenüber dem Vorjahr um 217 Mio. € auf 175 Mio. € verrin-gert. Die Ausschüttung in 2015 war noch von einem außerordentlich hohen zahlungswirksamen Vorjah-resergebnis der VNG-EC aus dem Verkauf der Erd-gasversorgungsgesellschaft Thüringen-Sachsen mbh (EVG) beeinflusst. Die Zahlungsmittelabflüsse für In-vestitionen (per Saldo 33 Mio. €; Vorjahreszeitraum: 54 Mio. €) betrafen wie im Vorjahr Eigenkapital- und Darlehenszuführungen insbesondere an die VNG Nor-ge sowie den Erwerb weiterer Anteile an der GasLINE. Innerhalb des Cashflows aus Investitionstätigkeit sind erhaltene Zinsen von 18 Mio. € (Vorjahreszeit-raum: 15 Mio. €) berücksichtigt. In Summe beträgt der Cashflow aus Investitionstätigkeit 160 Mio. € (Vorjahr: 354 Mio. €).

Im Rahmen der Finanzierungstätigkeit konnten wie im Vorjahr weitere Verbindlichkeiten gegenüber ex-ternen Finanzierungspartnern in Höhe von 127 Mio. € getilgt werden. Die Verbindlichkeiten aus Cashpool erhöhten sich hingegen um 130 Mio. €. Noch in 2015 wurden erhebliche Cashpoolbestände abgebaut so-wie eine Dividende für 2014 an die Aktionäre geleis-tet, weshalb deutlich mehr Zahlungsmittel abflossen.

c) Vermögenslage

Die Bilanzsumme verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um 91 Mio. € bzw. 4 Prozent auf 2.052 Mio. €. Die Gründe liegen zum einen in der Wertanpassung der Anteile an der VNG Norge im Anlagevermögen. Zum anderen führten trotz einer gestiegenen Spei-chermenge niedrigere Marktpreise zu einer Abnahme des Vorrats- und Forderungsbestandes. Die Bilanz-relationen zwischen Anlage- und Umlaufvermögen blieben nahezu unverändert.

Die Eigenkapitalquote hat sich im Vergleich zum Vor-jahresstichtag um zwei Prozentpunkte auf 31 Prozent verringert.

Lage- und Konzernbericht zum Geschäftsjahr 2016 | Geschäftsbericht 2016

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E. WESENTLICHE EREIGNISSE NACH DEM BILANZ-STICHTAG

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Sachverhal-te eingetreten, die für die Beurteilung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der VNG AG bzw. der VNG-Gruppe von Bedeutung wären.

F. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

1. Konzernweites Risikomanagementsystem

Für die permanente Einhaltung eines ausgewo-genen Chancen-Risiken-Verhältnisses verfügt die VNG-Gruppe über ein umfassendes Risikomanage-mentsystem, in das alle Geschäftsbereiche und Kon-zerngesellschaften eingebunden sind. Auf der Basis gesellschaftsspezifischer Regelungen zum Risikoma-nagement und einer engen Berichterstattung werden die Grundsätze des Konzernrisikomanagements in den einzelnen Gesellschaften und Geschäftsberei-chen umgesetzt. Neben der operativen Messung und Überwachung von Risiken wird zweimal jährlich eine umfassende Inventur durchgeführt, in der die Chancen und Risiken aller Konzerngesellschaften als Abweichung von entsprechenden Ergebnisprog-nosen systematisch erfasst, bewertet und auf Kon-zernebene aggregiert werden. Die Einschätzung der Werthaltigkeit des Beteiligungsportfolios fließt ent-sprechend in die Gesamtrisikobewertung ein. Über die Methoden der turnusgemäßen Risikobewertung hinaus existiert ein Ad-hoc-Meldesystem auf der Ba-sis festgelegter Schwellenwerte, das ein frühzei tiges Erkennen von Planabweichungen gewährleistet und damit Veränderungen im Chancen-/Risikoportfolio aufzeigt.

2. Operative Chancen und Risiken

Die VNG-Gruppe hat sich mit Kerngeschäftsberei-chen rund um das Produkt Erdgas breit aufgestellt. Diese Positionierung dient der Risikodiversifikation und ermöglicht zugleich, die Chancen in einem dy-

namischen Marktumfeld zu nutzen. Auf die aktuellen Veränderungen der wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen im Kerngeschäft wird zeit-nah reagiert und die entsprechenden Chancen- und Risikopotenziale werden herausgearbeitet und be-wertet. Ausgehend vom prognostizierten Ergebnis ist das Chancen-Risiko-Profil auch für 2017 nahezu ausgeglichen. Die Chancen und Risiken des opera-tiven Handelsgeschäftes sind vor allem marktpreis-getrieben. Die Risiken in den Infrastrukturbereichen beschränken sich im Wesentlichen auf die Risiken aus dem Betrieb der technischen Anlagen. Diese sind jedoch zum Großteil durch Versicherungen ge-deckt. Darüber hinaus wurden in den vergangenen Jahren erhebliche planmäßige und außerplanmä ßige Wertanpassungen auf die Buchwerte von Vermögens-gegenständen in den Infrastrukturbereichen und im Bereich E&P vorgenommen, sodass sich Risiken hier-aus wesentlich verringert haben.

Abgesehen von den allgemeinen Geschäftsrisiken sind Risiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertrags-lage der VNG AG und der VNG-Gruppe nachhaltig und wesentlich beeinträchtigen könnten, nach derzeiti-gem Kenntnisstand nicht erkennbar.

a) Chancen und Risiken im E&P-Bereich

Die VNG-Gruppe verfügt über ein ausgewogenes Port-folio an Lizenzen in der Explorations-, aber zuneh-mend auch in der Entwicklungs- und Produktionspha-se. Im Laufe des Jahres 2016 wurden jedoch einige Explorationslizenzen an den norwegischen Staat zu-rückgegeben, die in der Zukunft ersetzt werden müs-sen. Risiken bestehen unter anderem in nicht fündigen Explorationsbohrungen. Mit zunehmender Weiterent-wicklung der Lizenzen nimmt die Bedeutung dieser Ri-siken ab. Das Ergebnis des Geschäftsbereichs hängt dabei wesentlich von der Marktpreisentwicklung von Erdgas und Erdöl ab. Unter Berücksichtigung der noch geringen Produktionsmengen können sich in 2017 maximale Abweichungen vom geplanten Ergeb-nis im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich ergeben. Es wird mittelfristig von einer Stabilisierung und Erholung der Preisentwicklung auf bis zu 80 USD/Barrel im Jahr 2020 ausgegangen. Trotzdem ist das vordringliche Ziel sowohl beim Management des

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Explorationsportfolios aber auch bei der Entwicklung bisheriger Funde nur solche Projekte zu ver folgen, die auch in einem Marktumfeld mit niedrigen Rohstoff-preisen wirtschaftlich sind. In den zugrunde gelegten Szenarien werden jeweils die aktuellen Entwicklun-gen der Wechselkurse und Rohstoffpreise berück-sichtigt. Insgesamt konzentriert sich die VNG-Gruppe bei der Portfoliozusammensetzung auf Prospekte, deren Risiken beherrschbar sind, achtet gemessen am Finanzierungsbedarf und an den Ergebnisauswir-kungen auf risikoadäquate Anteilshöhen an Lizenzen und arbeitet mit erfahrenen Partnern im Rahmen von Interessengemeinschaften zusammen.

Zur Vermeidung von Umwelt- und Unfallrisiken be-stehen branchenübliche Versicherungen. Darüber hinaus spielt die Zusammenarbeit mit erfahrenen Be-triebsführern und Unternehmen eine wichtige Rolle zur Einhaltung der im internationalen Vergleich ho-hen Sicherheitsstandards des Umwelt-, Gesundheits- und Arbeitsschutzes in Norwegen und Dänemark. Die VNG Norge gewährleistet die Erfüllung dieser Stan-dards auch durch interne Vorschriften und die regel-mäßige Schulung und Entwicklung der Mitarbeiter.

b) Chancen und Risiken im Bereich Transport

Die wirtschaftliche Entwicklung der ONTRAS hängt maßgeblich von den regulatorischen Rahmenbe-dingungen und den sich daraus ergebenden zulässi-gen Erlösobergrenzen ab. Es wird erwartet, dass der ONTRAS für die dritte Regulierungs periode von 2018 bis 2022 erneut ein Effizienzwert in Höhe von 100 Prozent testiert wird. Durch restriktive Festle-gung der Eigenkapitalzinssätze werden die Erlösober-grenzen ab 2018 allerdings sinken. Aus Sicht von ONTRAS wurden in der Festlegung nicht alle gesetz-lich relevanten Umstände berücksichtigt, weshalb die ONTRAS Beschwerde gegen die Festlegung ein-gelegt hat. Die ONTRAS nimmt weiterhin die Chancen des regulierten Transportmarktes wahr und nutzt da-rüber hinaus alle Möglichkeiten zur Erbringung von Dienstleistungen im nicht regulierten Energieinfra-strukturbereich. Mit Blick auf die energiepolitischen Herausforderungen einer CO2-neutralen Energiezu-kunft liegt eine langfristige Chance für die weitere Nutzung der deutschen Gasinfrastruktur in einer

schrittweisen Umstellung von Erdgas auf erneuer-bare Gase. Durch das Koppeln der Sektoren Elektri-zität, Wärmemarkt, Mobilität und Industrie kann es gelingen, eine volkswirtschaftlich sinnvolle und kos-tengünstige Lösung unter Einbeziehung der Gasinfra-struktur zu entwickeln. Unter „ONTRAS, going green“ werden alle diesbezüglichen Aktivitäten gebündelt. So engagiert sich die ONTRAS in der Green Gas Ini-tiative, in der sich sieben europäische Netzbetreiber und Versorger zusammengeschlossen haben, um ge-meinsam eine CO2-neutrale Gasversorgung bis 2050 voranzutreiben.

Die ONTRAS führt kontinuierlich notwendige Sa-nierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an den technischen Anlagen durch, um ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit im Netz und damit die vertragsge-rechte Versorgung der nachgelagerten Netze und Endabnehmer mit Gas zu sichern. Die technische Sicherheit und die Verfügbarkeit des Fernleitungs-netzes mit den zugehörigen Anlagen waren auch im Geschäftsjahr 2016 jederzeit gewährleistet. Die Ri-siken in 2017 beschränken sich auch weiterhin im Wesentlichen auf den Betrieb der technischen Anla-gen. Darüber hinaus bestehen nur geringe kommerzi-elle Risiken, da die aktuelle Regulierungsperiode das Jahr 2017 einschließt.

c) Chancen und Risiken im Bereich Speicher

Die Intensität des Wettbewerbs hat unter anderem einen steigenden Anteil kurzfristiger Speicher-buchungen zur Folge. Aus der volatilen und gleich-zeitig rückläufigen Marktpreisentwicklung ergeben sich Unsicherheiten für zukünftige Vermarktungen von Speicherkapazitäten und die daraus erzielba-ren Erlöse. Für 2017 sind diese Risiken allerdings gering, da ein Großteil der Speicherkapazitäten be-reits vermarktet ist.

Die VNG-Gruppe stellt sich der Marktentwicklung durch Produktinnovationen, bedarfsgerechte In-vestitionsentscheidungen, die Stilllegung nicht leistungsfähiger und nicht wirtschaftlicher Spei-cher sowie durch Maßnahmen zur Effizienzverbes-serung. Als Reaktion auf die Nachfragesituation werden die Kostenstrukturen weiter optimiert und

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die Organisation marktgerecht aufgestellt. Darüber hinaus bieten sich Chancen für die vorhandene Inf-rastruktur als Speicher für erneuerbare Energien. In den gemeinsam mit Partnern betriebenen Speiche-ranlagen versucht die VGS in Verhandlungen mit ih-ren Projektpartnern Lösungen zur wirtschaftlichen Optimierung der Projekte zu finden.

Wie im Geschäftsbereich Transport machen in 2017 Risiken aus dem Betrieb der technischen Anlagen den Großteil des Risikoprofils aus, die jedoch überwiegend versichert sind. Darüber hi-naus gewährleisten die laufende Instandhaltung und Überwachung der Untergrundgasspeicher auf der Grundlage technischer Regelwerke und be-triebsinterner Vorschriften sowie die regelmäßige Zustandsbewertung für alle ober- und untertägi-gen Anlagen einen hohen technologischen und bergbaurechtlichen Sicherheitsstandard. Jährliche Schulungs- und Bildungspläne zur fortlaufenden Qualifizierung der Mit arbeiter und Dienstleister der VGS sowie regelmäßige interne und externe Audits sichern zusätzlich hohe Qualitätsstandards.

d) Chancen und Risiken im Bereich Handel

Chancen und Risiken aus dem Handelsgeschäft er-geben sich vor allem aus den Preisschwankungen an den Rohstoffmärkten. Wichtige Risikofaktoren sind neben Veränderungen des Marktpreisniveaus auch Preisunterschiede zwischen den europäischen Gashandelsplätzen und Preis-Spreads zwischen saisonalen Terminprodukten. Weiterhin können Temperaturentwicklungen insbesondere in der Win-terperiode Einfluss auf das Handelsergebnis ha-ben. Die Positionen aus Ein- und Verkaufsverträgen werden in den Gesellschaften zu Gesamtportfolien zusammengeführt, kontinuierlich überwacht und gesteuert. Dabei kommen neben natürlichen Absi-cherungseffekten des Portfolios spezifische Hed-ging-Strategien zur Begrenzung negativer Ergeb-nisentwicklungen zum Einsatz, die den jeweiligen Risikofaktoren Rechnung tragen und auch derivative Finanzinstrumente einschließen können. Die Akti-vitäten im Geschäftsbereich Handel erfolgen unter Beachtung konkreter Risiko- und Verlustlimitierun-gen für das operative Geschäft, die im Rahmen ei-

ner Risikostrategie zentral im Konzern vorgegeben werden. Ausgehend vom prognostizierten Ergebnis ist das Verhältnis von Chancen und Risiken in 2017 nahezu ausgeglichen. Bezogen auf die genannten Risikofaktoren können sich in Summe maximale Er-gebnisabweichungen im niedrigen zweistelligen Mil-lionen-Euro-Bereich ergeben.

Die VNG AG verfügt über ein strukturell diversifizier-tes, marktnahes Bezugsportfolio. Die bestehenden Verträge werden selbst bewirtschaftet oder zur Ab-sicherung des Gesamtportfolios genutzt. Auf der Absatzseite entwickelt die VNG-Gruppe stetig neue Produkte und erschließt zusätzliche Vertriebskanä-le sowohl im klassischen Großhandelsgeschäft als auch für den Endkundenmarkt. Daneben nutzt die VNG-Gruppe konsequent und kontinuierlich die sich aus dem Markt und im Spot- und Terminhandel erge-benden Chancen zur Optimierung des Gesamtport-folios.

Die wesentlichen Kreditrisiken resultieren aus Erd-gasliefer- und -handelsverträgen mit nationalen und internationalen Geschäftspartnern. Kreditrisiken entstehen auch aus vereinbarten Finanzinstrumen-ten zur Absicherung von Währungs-, Rohstoffpreis- und Zinsrisikopositionen. Die Bonitätseinschätzung der Geschäftspartner (Kunden und Lieferanten, Han-delspartner sowie Finanzinstitute) wird im Rahmen des etablierten Kreditrisikomanagements auf Basis verfügbarer Informationen und mit marktüblichen Verfahren evaluiert sowie fortlaufend überwacht. Zur Steuerung von Kreditrisiken werden die üblichen Sicherungsinstrumente (z. B. Garantien) verwendet. Zudem ist das Kundenportfolio durch eine Kredit-ausfallversicherung gedeckt.

Neben den bestehenden handelsregulatorischen Verpflichtungen aus EMIR (European Market Infra-structure Regulation) und REMIT (Regulation on Energy Market Integrity and Transparency), die im Konzern erfüllt werden, beobachtet die VNG-Gruppe die Entwicklung weiterer Anforderungen kontinuier-lich. Insbesondere die Erfüllung der Anforderungen der MAR (Market Abuse Regulation) und MiFiD II (Markets in Financial Instruments Directive) stehen derzeit im Fokus und wurden in dem bereits notwen-digen Umfang auch umgesetzt.

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Das Handelsgeschäft und die fortlaufende Änderung der Rahmenbedingungen stellen hohe Anforderungen an die Stabilität, Zuverlässigkeit und Anpassungs-fähigkeit der Geschäftsprozesse. Die VNG-Gruppe gewährleistet durch stetige Überwachung der Pro-zesse und Weiterentwicklung der Business-IT-Syste-me ein hohes Maß an Prozesssicherheit und arbeitet hier kontinuierlich an weiteren Verbesserungen. Im Speziellen wird die IT-Architektur zur Unterstützung geschlossener Front-to-Back-Prozesse mit dem Ziel weiterentwickelt, den Automatisierungsgrad der Prozesse im Handelsgeschäft weiter zu erhöhen und gleichzeitig quantitative Modellbi bliotheken zur Be-wertung komplexer Handelsportfolien vollständig einzubinden.

Das Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) der VNG AG wurde in 2016 erneut nach inter-national anerkannten Normen zertifiziert. Der TÜV Nord bestätigte, dass die VNG AG ein hohes Maß an IT-Sicherheitsstandards erfüllt. Das ISMS stellt Ver-fahren und Regeln innerhalb des Unternehmens auf, die die Informationssicherheit von kritischen IT- und Handelsprozessen dauerhaft definieren, steuern so-wie fortlaufend kontrollieren und verbessern.

3. Konzernweites Compliance-Managementsystem

Die VNG-Gruppe verfügt über ein konzernweites Compliance-Managementsystem (CMS). Es soll ein rechtskonformes Verhalten aller Mitarbeiter/-innen sicherstellen, um das Vertrauen der Kunden, Ge-schäftspartner, Aktionäre und der Öffentlichkeit in die VNG-Gruppe nicht zu gefährden. Neben organi-satorischen Vorkehrungen und Richtlinien existie-ren ein umfangreiches Berichtswesen sowie ziel-gerichtete Schulungen der Mitarbeiter/-innen. Die Wirksamkeit und Angemessenheit des CMS wurden durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und zertifiziert. Demnach sind die Grundsätze und Maßnahmen des CMS geeignet, mit hinreichender Sicherheit sowohl Risiken für wesentliche Verstöße gegen Gesetze und interne Regeln in den Bereichen Korruptionsprävention, Kartellrecht und Handelsre-gulierung innerhalb der VNG-Gruppe rechtzeitig zu erkennen als auch solche Regelverstöße zu verhin-dern.

4. Finanzwirtschaftliche Risikosteuerung

Die finanzwirtschaftliche Risikostruktur der VNG-Grup-pe ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Der Konzern ist insbesondere Risiken aus der Ände-rung von Rohstoffpreisen, Devisenkursen und Zinssät-zen sowie Kreditrisiken ausgesetzt. Die grundsätzlich konservative Ausrichtung des Unternehmens spiegelt sich in seinem systematischen Finanzrisikomanage-ment wider. Die Funktionen des Handels, der Abwick-lung und des Finanzrisikocontrollings sind organisato-risch voneinander getrennt.

Die im Rahmen des Finanzrisikomanagements ein-gesetzten derivativen Standard-Finanzinstrumente dienen ausschließlich dazu, vorhandene Risiken aus Grundgeschäften abzusichern. Warenterminge schäfte werden zum Management von Preisrisiken aus Gas-einkaufs- und Gasverkaufsverträgen eingesetzt. Zur täglichen Messung und Überwachung dieser Risiken werden statistische Risikomaße herangezogen und die potenziellen Barwertänderungen des Handelsportfo-lios limitiert. Alle Währungsexposures der VNG-Gruppe werden, sofern möglich, bei der VNG AG konzentriert und vollständig abgesichert. Verträge mit Konzernge-sellschaften außerhalb der Eurozone werden grund-sätzlich in deren Heimatwährung abgeschlossen. Als Sicherungsinstrumente werden überwiegend Devi-sentermingeschäfte und natürliche Portfoliohedgeef-fekte berücksichtigt. Die VNG AG betreibt ein aktives Zinsrisikomanagement mit regelmäßiger Bewertung aller Zinsrisiken. Zur Steuerung werden auch deriva-tive Finanzinstrumente eingesetzt. Darüber hinaus verweisen wir auf die ergänzenden Erläuterungen in den Anhängen der VNG AG und der VNG-Gruppe zum Einsatz von Finanzinstrumenten und der Bildung von Bewertungseinheiten. Durch einen ausreichenden Bestand an Liquiditätsreserven in Form von fest zu-gesagten Kreditlinien sowie durch die Optimierung der gruppeninternen Liquiditätsallokation ist die Zah-lungsfähigkeit jederzeit gewährleistet. Kernelemente der Finanzierung sind eine solide Konsortialkredit-linie und Schuldscheindarlehen mit verschiedenen Finanzierungspartnern. In der jahresübergreifenden rollierenden Liquiditätsplanung wird regelmäßig der künftige Spitzenfinanzierungsbedarf ermittelt, der zum Stichtag auch in Risiko-Szenarien stets durch aus-reichende Finanzierungsquellen gedeckt war.

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G. PROGNOSEBERICHT

Ergebnisentwicklung: Die VNG AG plant für 2017 ein positives EBIT und Gesamtergebnis im mittle-ren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und die VNG-Gruppe eine leichtere Ergebnisverbesserung im Vergleich zu 2016. Eine Verbesserung ist zu er-warten, da zum einen das Geschäftsjahr 2016 durch hohe Einmaleffekte in den Abschlüssen der VNG AG und der VNG-Gruppe belastet ist. Zum anderen be-ruht die positive Prognose auf folgenden Annah-men: Das EBIT im Bereich E&P wird sich durch wei-tere Effizienzmaßnahmen, durch eine gedrosselte Explorationstätigkeit und durch die prognostizierte Ölpreisentwicklung weiter verbessern. Für den Be-reich Transport ist auch in 2017 von stabilen Ergeb-nissen auszugehen. Im Bereich Speicher werden die Maßnahmen zur Anpassung der Kostenstruktur an die Spread-Entwicklung und damit zur Verbesse-rung der Ertragslage konsequent fortgesetzt. Der Bereich Handel hat durch die organisatorische Neu-ausrichtung (effiziente Vertriebsstruktur, Exzellenz in der Portfoliobewirtschaftung) die Voraussetzungen geschaffen, um Opportunitäten der Handelsmärkte schnell und effektiv nutzen zu können. Daneben tragen eine weitere Verbesserung im Einkauf sowie eine konsequente Prozess- und Kostenoptimierung zur Ergebniserholung bei. Das Endkundengeschäft bleibt eine wichtige Säule mit steigenden Ergebnis-beiträgen.

In allen Geschäftsbereichen werden die Aussichten auf eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung auch durch die intensive Umsetzung des Programms zur Steigerung der Ertragskraft gestützt. Daneben können aber mögliche strategische Weichenstel-lungen sich erheblich auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken.

Cashflow-Entwicklung: Die VNG AG und die VNG-Gruppe planen für 2017 einen deutlich ge-ringeren operativen Cashflow FFO im Vergleich zu 2016. Die Höhe des erwarteten Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit kann wie in der Ver-gangenheit durch die stichtagsbedingte Entwick-lung der Working-Capital-Bestände im Handelsge-schäft starken Schwankungen unterliegen und hat

weiter maßgeblichen Einfluss auf die Konzernver-schuldung.

Investitionstätigkeit: Die VNG-Gruppe verfolgt auf-grund der angespannten Ergebnisentwicklung eine insgesamt restriktive Investitionspolitik. Die Inves-titionen der Gruppe konzentrieren sich auf die Ge-schäftsbereiche E&P und Transport. Im E&P-Bereich werden die hierfür notwendigen Finanzierungsmit-tel durch das norwegische Steuersystem reduziert. Im Geschäftsbereich Transport werden vor allem ab 2018 zunehmende Investitionen zur Sicherung der Ferngasnetze geplant. Die Investitionstätigkeit im Bereich Speicher fokussiert sich auf wesentliche Sachinvestitionen in Bestandsanlagen und vertrag-lich gebundene Ausbauvorhaben. Im Handelsseg-ment soll weiter in anorganische Wachstumsvorha-ben im in- und ausländischen Endkundengeschäft investiert werden.

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E

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E KONZERNABSCHLUSS

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AktivaAnhang 31.12.2016

T€31.12.2015

T€

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 85.775 74.835

II. Sachanlagen 725.640 720.316

III. Finanzanlagen 314.096 279.396

1.125.511 1.074.547

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte 1 245.628 255.853

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2 856.437 917.288

III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 51.761 25.503

1.153.826 1.198.644

C. Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG 2.219 2.219

D. Rechnungsabgrenzungsposten 6.925 10.481

E. Aktive latente Steuern 3 231.254 184.503

2.519.735 2.470.394

PassivaAnhang 31.12.2016

T€31.12.2015

T€

A. Eigenkapital

I. Gezeichnetes Kapital 4 328.000 328.000

II. Gewinnrücklagen 5 283.882 316.042

III. Genussrechtskapital 0 772

IV. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung 6 3.451 −1.648

V. Konzernbilanzgewinn/-verlust 20.000 −52.809

VI. Nicht beherrschende Anteile 7.138 0

642.471 590.357

B. Sonderposten 1.663 2.565

C. Rückstellungen 7 602.717 490.135

D. Verbindlichkeiten 8 1.180.980 1.330.414

E. Rechnungsabgrenzungsposten 7.727 6.377

F. Passive latente Steuern 9 84.177 50.546

2.519.735 2.470.394

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2016

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Anhang 1.1.– 31.12.2016T€

1.1.– 31.12.2015T€

1. Umsatzerlöse 10 7.213.871 9.402.655

2. Bestandsveränderungen −551 1.197

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 8.018 4.031

4. Sonstige betriebliche Erträge 11 71.509 110.167

7.292.847 9.518.050

5. Materialaufwand 12 6.856.434 9.137.389

6. Personalaufwand 13 112.442 122.886

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegen-stände des Anlagevermögens und Sachanlagen 14 119.504 216.692

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 15 151.685 161.770

9. Finanzergebnis 16 −22.828 −24.148

10. Ergebnis vor Steuern 29.954 −144.835

11. Erträge aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 17 11.984 93.661

12. Ergebnis nach Steuern 41.938 −51.174

13. Sonstige Steuern 1.717 1.635

14. Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag 40.221 −52.809

15. Auf andere Gesellschafter entfallender Verlust 428 0

16. Verlustvortrag 52.809 0

17. Entnahme aus Gewinnrücklagen 32.160 0

18. Konzernbilanzgewinn/-verlust 20.000 −52.809

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2016

Konzernabschluss | Geschäftsbericht 2016

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I. ALLGEMEINE ANGABEN

Der Konzernabschluss der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig (VNG), wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), des Aktiengesetzes (AktG), des D-Markbilanzgesetzes (DMBilG) sowie der Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS) aufgestellt.

Der vorliegende Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016 wurde als sog. Fast-Close-Abschluss aufgestellt. Mit der Verkürzung des Aufstellungszeitraums (Fast Close) ist insbesondere der Einsatz von Schätzverfahren im Monat Dezember verbunden. Diese Schätzungen wurden auf der Grundlage sämtlicher Informationen, die zum Zeitpunkt der Aufstellung des Abschlusses verfügbar waren, vorgenommen.

In der Bilanz sowie in der Gewinn- und Verlustrechnung sind einzelne Positionen zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit der Darstellung zusammengefasst; sie werden im Anhang gesondert erläutert. Die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung vorgeschriebenen Vermerke sowie die Vermerke, die wahlweise in der Bilanz oder dem Anhang anzubringen sind, werden ebenfalls im Anhang gesondert aufgeführt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Aufgrund der Neufassung von § 277 Abs. 1 HGB im Rahmen des am 23. Juli 2015 in Kraft getretenen Bilanzrichtlinie- Umsetzungsgesetzes (BilRUG) sind die Vorjahreszahlen einzelner Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung nicht vergleichbar. Jene Beträge, die sich bei Anwendung des § 277 Abs. 1 HGB in der Fassung des BilRUG für das Vorjahr ergeben hätten, werden nachfolgend in den Erläuterungen der jeweiligen Position angegeben.

VNG – VERBUNDNETZ GAS AKTIENGESELLSCHAFT, LEIPZIG KONZERNANHANG 2016(Eingetragen im Amtsgericht Leipzig, HRB 444)

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Angaben zum Konsolidierungskreis

Inländische einbezogene Unternehmen:

Anteil am Kapital Name und Sitz der GesellschaftAnteil

unmittelbar %

Anteil mittelbar

%

1 100,00 BALANCE VNG Bioenergie GmbH, Leipzig

2 100,00 goldgas GmbH, Eschborn

3 100,00 ONTRAS Gastransport GmbH, Leipzig

4 100,00 VNG-Erdgascommerz GmbH, Leipzig

5 100,00 VNG Gasspeicher GmbH, Leipzig

6 100,00 ENERGIEUNION GmbH, Schwerin

7 100,00 GDMcom Gesellschaft für Dokumentation und Telekommunikation mbH, Leipzig

8 100,00 GEOMAGIC GmbH, Leipzig

9 100,00 goldpower GmbH, Walluf 1)

10 100,00 INFRACON Infrastruktur Service GmbH & Co. KG, Leipzig

11 100,00 Leipziger Biogasgesellschaft mbH, Leipzig

12 100,00 MBG Mitteldeutsche Biogasgesellschaft mbH, Leipzig

13 100,00 OSG ONTRAS Servicegesellschaft mbH, Leipzig

1) vormals Gazprom Marketing & Trading Retail Germania GmbH, Walluf

Ausländische einbezogene Unternehmen:

Anteil am Kapital Name und Sitz der GesellschaftAnteil

unmittelbar %

Anteil mittelbar

%

14 100,00 HANDEN Sp. z o.o., Warschau (Republik Polen)

15 100,00 VNG Austria GmbH, Gleisdorf (Österreich)

16 100,00 VNG Energie Czech s.r.o., Prag (Tschechische Republik)

17 100,00 VNG Italia S.r.l., Bologna (Italien)

18 100,00 VNG Norge AS, Stavanger (Norwegen)

19 100,00 VNG Slovakia, spol. s r.o., Bratislava (Slowakische Republik)

20 100,00 G.EN. Gaz Energia Sp. z o.o., Tarnowo Podgórne (Republik Polen)

21 100,00 goldgas GmbH, Wien (Österreich)

22 100,00 VNG Danmark ApS, Kopenhagen (Dänemark)

23 80,00 SPIGAS S.r.l., La Spezia (Italien)

Konzernabschluss | Geschäftsbericht 2016

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Assoziierte Unternehmen, die im Konzernabschluss at equity bewertet worden sind

Inländische assoziierte Unternehmen:

Anteil am Kapital Name und Sitz der GesellschaftAnteil

unmittelbar %

Anteil mittelbar

%

24 22,67GasLINE Telekommunikationsnetzgesellschaft deutscher Gasversorgungsunternehmen mbH & Co. Kommanditgesellschaft, Straelen

25 50,00 Erdgasspeicher Peissen GmbH, Halle (Saale)

26 40,00Untergrundspeicher- und Geotechnologie-Systeme Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Mittenwalde

27 25,10 EMB Energie Mark Brandenburg GmbH, Potsdam

28 24,60 MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH, Halle (Saale)

29 23,38 Stadt- und Überlandwerke GmbH Luckau-Lübbenau, Luckau

Ausländische assoziierte Unternehmen:

Anteil am Kapital Name und Sitz der GesellschaftAnteil

unmittelbar %

Anteil mittelbar

%

30 49,00 Nitrianska teplárenská spoločnosť, a.s., Nitra (Slowakische Republik)

31 20,00 CANARBINO S.p.A., Sarzana (Italien)

Die nach DRS 8 für wesentliche assoziierte Unternehmen anzugebenden Bilanzen und Gewinn- und Verlustrech-nungen sind beim Betreiber des Bundesanzeigers elektronisch eingereicht und über das Unternehmensregister (www.unternehmensregister.de) abrufbar.

Sonstige Unternehmen nach § 313 Abs. 2 Nr. 4 HGB

Anteil am Kapital Name und Sitz der Gesellschaft Eigenkapital Jahresergebnis Anteil

unmittelbar %

Anteil mittelbar

%

€ €

32 100,00 MGMTree GmbH, Leipzig 60.000 - 1) 10)

33 100,00 VNG Erste Beteiligungsgesellschaft mbH, Leipzig 34.995 0 2) 10)

34 100,00 VNG Innovation GmbH, Leipzig 124.327 –673 3) 10)

35 22,67

GasLINE Telekommunikationsnetz- Geschäftsführungsgesellschaft deutscher Gasversorgungsunternehmen mbH, Straelen 63.511 1.249 4) 11)

36 10,00Deutsche Flüssigerdgas Terminal offene Handelsgesellschaft, Essen 0 –371.174 4) 5)

37 10,00DFTG – Deutsche Flüssigerdgas Terminal Gesellschaft mbH, Essen 130.000 0 4) 6)

38 100,00 Bioenergie Grimma GmbH, Leipzig 25.000 - 10) 12)

39 100,00 EnergieFinanz GmbH, Schwerin 848.208 12.593 4) 10)

40 100,00 VNG-Erdgastankstellen GmbH, Leipzig 25.000 0 7) 10)

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Anteil am Kapital Name und Sitz der Gesellschaft Eigenkapital Jahresergebnis Anteil

unmittelbar %

Anteil mittelbar

%

€ €

41 50,00 lictor GmbH, Leipzig 197.952 26.964 4) 11)

42 37,34 caplog-x GmbH, Leipzig 667.927 467.927 4) 11)

43 32,00store-x Storage Capacity Exchange GmbH i.L., Leipzig 467.623 167.623 4) 11)

44 28,00 SPIGAS CLIENTI S.r.l., La Spezia (Italien) 164.810 47.109 8) 11)

45 16,67 GASPOOL Balancing Services GmbH, Berlin 3.850.855 1.247.041 4)

46 15,58gasmotive Deutsche Erdgastankstellen GmbH & Co. KG i.L., Berlin 260.804 –10.258 4)

47 15,20Biomethan Schöpstal Verwaltungs-GmbH, Schöpstal 78.092 6.628 4)

48 12,55Stadtwerke Rostock Aktiengesellschaft, Rostock 110.328.880 0 4) 9)

49 7,01 Eigenheim Manager GmbH, Leipzig - -

50 6,60 Biomethan Schöpstal GmbH & Co. KG, Schöpstal 2.908.263 3.009 4)

51 3,00 akvola Technologies GmbH, Berlin –153.619 –200.129 4)

52 1,33PRISMA European Capacity Platform GmbH, Leipzig 376.431 114.543 4)

1) Gründung in 2016, Angabe Stammkaptial und falls vorhanden Kaptialrücklage. 2) Vormals VNG Vertriebs-GmbH Thüringen/Bayern, Erfurt. Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit VNG. 3) Angaben gemäß Rumpfgeschäftsjahr zum 31.12.2015. 4) Angaben gemäß Jahresabschluss zum 31.12.2015. 5) Jahresergebnisse werden durch die OHG-Gesellschafter im Verhältnis ihrer Anteile übernommen. 6) Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der Deutsche Flüssigerdgas Terminal offene Handelsgesellschaft. 7) Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit VNG-Erdgascommerz GmbH. 8) Angaben gemäß Jahresabschluss zum 30.9.2015. 9) Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der Rostocker Versorgungs- und Verkehrsholding GmbH. 10) Auf eine Einbeziehung wird gemäß § 296 Abs. 2 HGB verzichtet. 11) Auf eine Bewertung at equity wird gemäß § 311 Abs. 2 HGB verzichtet. 12) Gründung in 2016, Eigenkapital gemäß Gründung; Kapitalerhöhung am 30.12.2016 um T€ 5 gegen Einlage Kommanditanteile an der

Bioenergie Grimma GmbH & Co. KG, Grimma (EK 31.12.2015: 459.944 €; Ergebnis 2015: 167.137 €).

II. ANGABEN ZU DEN KONSOLIDIERUNGSMETHODEN

Stichtag

Der Konzernabschluss sowie die Einzelabschlüsse der einbezogenen Unternehmen werden zum 31. Dezember 2016 aufgestellt.

Konsolidierungsgrundsätze

Vollkonsolidierte Unternehmen

Die Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss der VNG einbezogenen Tochterunternehmen werden entspre-chend den gesetzlichen Vorschriften und einheitlich nach den bei der VNG geltenden Bilanzierungs- und Bewer-tungsgrundsätzen aufgestellt. Für die einbezogenen ausländischen Tochterunternehmen werden zur Gewährleistung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Überleitungsrechnungen (Handelsbilanz II) erstellt.

Konzernabschluss | Geschäftsbericht 2016

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Die Kapitalkonsolidierung der Tochterunternehmen erfolgt nach der Neubewertungsmethode gemäß § 301 HGB. Zwischen der bis zum Jahr 2003 angewandten Buchwertmethode gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 HGB a. F. und der Neubewertungsmethode ergeben sich keine materiellen Unterschiede. Die aus der Erstkonsoli-dierung resultierenden Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß § 309 Abs. 1 HGB planmäßig über die zu erwartende Nutzungsdauer abgeschrieben; bis einschließlich dem Geschäftsjahr 2009 wurden diese gemäß § 309 Abs. 1 Satz 3 HGB a. F. mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Soweit die Unterschiedsbeträge aus Gewinnthesaurierungen der Vorjahre resultieren, wurden sie in die Gewinnrücklagen des Konzerns eingestellt.

Forderungen, Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden gegeneinander aufgerechnet. Zwischenergebnisse werden grundsätzlich eliminiert.

Die Währungsumrechnung im Konzern erfolgt entsprechend § 308a HGB. Demnach werden Abschlüsse aus-ländischer Tochterunternehmen zur Einbeziehung in den Konzernabschluss nach der modifizierten Stich-tagskursmethode umgerechnet.

Im Geschäftsjahr 2016 wurde die HANDEN Sp. z o.o., Warschau (Republik Polen), auf die VNG Polska Sp. z o.o., Tarnowo Podgórne (Republik Polen), verschmolzen. Am Tag der Verschmelzung wurde die VNG Polska Sp. z o.o. in HANDEN Sp. z o.o. umfirmiert. Im Ergebnis der Verschmelzung befindet sich der Firmensitz in Warschau.

Die VNG Italia S.r.l., Bologna (Italien), hat im Tausch gegen 20 Prozent ihrer Anteile an der SPIGAS S.r.l., La Spezia (Italien), sowie einer Bareinlage i. H. v. 2,7 Mio. € in die CANARBINO S.p.A., Sarzana (Italien), 20 Prozent der Anteile an CANARBINO S.p.A. erhalten.

Aus dem Erwerb der Anteile an der Gazprom Marketing & Trading Retail Germania GmbH, Walluf (nunmehr goldpower GmbH), die im Bereich der Stromversorgung für Endkunden tätig ist, ergab sich ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 360 T€, der über einen Zeitraum von einem Jahr linear abgeschrieben wird.

Im Geschäftsjahr 2016 wurden darüber hinaus die MGMTree GmbH, Leipzig, und die BALANCE Verwal-tungs-GmbH, Leipzig (nunmehr Bioenergie Grimma GmbH), gegründet. Aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wurden beide Gesellschaften gemäß § 296 Abs. 2 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

Sämtliche Geschäftsanteile an der ECG Erdgas-Consult GmbH, Leipzig, wurden veräußert. Aus der Entkon-solidierung resultierte insgesamt ein Entkonsolidierungserfolg in Höhe von 2.866 T€.

Assoziierte Unternehmen

Die erstmalige Equity-Bewertung aller Gesellschaften erfolgt nach der Buchwertmethode gemäß § 312 Abs. 1 Satz 1 HGB. Die sich aus der erstmaligen Bewertung ergebenden Geschäfts- oder Firmenwerte werden plan mäßig über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die sich bis zum 31. Dezember 2009 er gebenden Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß § 312 Abs. 2 HGB i. V. m. § 309 Abs. 1 HGB a. F. planmäßig über eine Nutzungsdauer von 20 Jahren abgeschrieben.

Der Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte beträgt zum Bilanzstichtag 21.750 T€. Die passivischen Unterschiedsbeträge von 1.682 T€ wurden in die Gewinnrücklagen des Konzerns eingestellt, soweit sie aus Gewinnthesaurierungen der Vorjahre resultieren. Zwischenergebnisse wurden grundsätzlich nur im Falle von upstream-Transaktionen eliminiert; bei downstream-Transaktionen wurde auf die Anwendung von

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DRS 8 verzichtet. Eine Anpassung der angewandten Bewertungsmethoden der assoziierten Unternehmen an die bei der VNG geltenden Bewertungsgrundsätze wurde nicht vorgenommen.

Aufgrund der Neufassung von § 312 Abs. 5 Satz 3 HGB im Rahmen des BilRUG in Verbindung mit § 306 HGB wurden retrospektiv latente Steuern auf die aus der Anwendung der Equity-Methode resultierenden temporären Diffe-renzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen der Vermögensgegenstände sowie Schulden und deren steuerlichen Wertansätzen gebildet.

Im Geschäftsjahr 2016 wurden weitere Anteile in Höhe von 0,67 Prozent bzw. 2,00 Prozent an der GasLINE Telekommunikationsnetzgesellschaft deutscher Gasversorgungsunternehmen mbH & Co. Kommanditgesellschaft, Straelen, erworben und damit die Anteilsquote auf 22,67 Prozent erhöht.

Im Rahmen der erstmaligen Einbeziehung der Anteile an der CANARBINO S.p.A. zum 18. Mai 2016 wurde ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 3.479 T€ aufgedeckt, der linear über ein Jahr abgeschrieben wird.

Darüber hinaus wurden mit Wirkung zum 19. Dezember 2016 sämtliche Anteile an der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH, Halle (Saale), (50 Prozent) veräußert.

Im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung der ECG Erdgas-Consult GmbH, Leipzig, sind am 4. März 2016 auch sämtliche Anteile an der Robotron | ECG solutions GmbH, Dresden, (50 Prozent) abgegangen.

III. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Anlagevermögen

Erdöl-/Erdgasförderlizenzen und aktivierte Explorationskosten werden mit ihren Anschaffungskosten, gemin-dert um leistungsbedingte Abschreibungen (Units of Production Method), bilanziert. Kosten für geologische und geophysikalische Untersuchungen werden sofort aufwandswirksam gebucht. Für Explorationskosten wird vom Wahlrecht des § 248 Abs. 2 HGB zur Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensge-genständen Gebrauch gemacht. Hiernach werden Explorationskosten gemäß § 253 Abs. 1 Satz 1 i. V. m. § 255 Abs. 2a Satz 1 HGB mit ihren Herstellungskosten bilanziert. Aktiviert werden sämtliche aktivierungsfähigen Explorationskosten, die im Geschäftsjahr, in dem mit hoher Wahrscheinlichkeit wirtschaftlich förderbare Erdöl- oder Erdgasvorkommen entdeckt wurden, angefallen sind. Die Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt planmäßig über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer. Die übrigen Vermögensgegen-stände des immateriellen Anlagevermögens werden mit ihren um die linearen Abschreibungen geminderten Anschaffungskosten bewertet. Die zugrunde gelegten betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern liegen zwischen drei und fünf Jahren.

Das Sachanlagevermögen wird mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Berücksichtigung angemessener Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie des Werteverzehrs des Anlagever-mögens gemäß § 255 Abs. 2 HGB angesetzt. Die Fortführung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten erfolgt bei Gebäuden und anderen baulichen Anlagen über die lineare Abschreibung. Technische Anlagen und Maschinen, andere Anlagen sowie die Betriebs- und Geschäftsausstattung wurden bis einschließlich dem Jahr 2009 grundsätzlich degressiv abgeschrieben. Bei der erstmaligen Anwendung des Gesetzes zur Modernisierung des Bilanzrechts (BilMoG) zum 1. Januar 2010 wurde das Wahlrecht nach Art. 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB zur Fortführung der bisherigen Wertansätze unter Anwendung der degressiven Abschreibungs-

Konzernabschluss | Geschäftsbericht 2016

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methode in Anspruch genommen. Bei Anwendung der linearen Abschreibungsmethode hätten sich im Jahr 2016 per Saldo Mehrabschreibungen in Höhe von 3.431 T€ ergeben. Ab dem Jahr 2010 erfolgte die Abschrei-bung der Zugänge nach der linearen Abschreibungsmethode. Die Abschreibungszeiträume der materiellen Vermögensgegenstände entsprechen ihren voraussichtlichen Nutzungsdauern, die sich für die inländischen Tochterunternehmen an den steuerlichen Nutzungsdauern orientieren. Erhaltene Investitionszulagen aus Vorjahren sind in einen Sonderposten eingestellt worden, der entsprechend dem Abschreibungsverlauf der zulagebegünstigten Wirtschaftsgüter ratierlich aufgelöst wird.

Baukostenzuschüsse werden aktivisch abgesetzt. Geringwertige Vermögensgegenstände werden bis zu 150 € im Jahr des Zugangs in voller Höhe aufwandswirksam behandelt. Für geringwertige Wirtschaftsgüter des Sachanlagevermögens, deren Anschaffungskosten mindestens 150 € betragen und 1.000 € nicht überstei-gen, wird ein Sammelposten gebildet. Dieser wird über einen Zeitraum von fünf Jahren linear abgeschrieben.

Soweit die beizulegenden Werte einzelner Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens ihren Buch-wert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Bei Wegfall der Gründe für die außerplanmäßigen Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.

Die Bilanzierung von Anteilen an verbundenen Unternehmen und sonstigen Beteiligungen erfolgt zu ihren Anschaffungskosten bzw. zu ihrem niedrigeren beizulegenden Wert. Die Anteile an assoziierten Unterneh-men werden zu ihrem Equity-Wert bzw. zu ihrem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Grundlage der Equity-Bewertung sind Abschlüsse, die grundsätzlich nach den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des HGB erstellt werden. Anpassungen an die konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden in Anwendung von § 312 Abs. 5 Satz 1 HGB nicht vorgenommen. Bei Wegfall der Gründe für außer-planmäßige Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Ausleihungen werden zum Nominalwert bilanziert.

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit ihren durchschnittlichen Anschaffungskosten bewertet. Die Bewertung der als Handelswaren ausgewiesenen Gasbestände erfolgt nach der Lifo-Methode mit Layer- Bildung (Monats-Layer). Die geleisteten Anzahlungen sind zum Nennwert angesetzt. Bei der Bewertung der Vorräte wird das strenge Niederstwertprinzip (§ 253 Abs. 4 HGB) beachtet.

Die unfertigen Leistungen werden mit den aktivierungspflichtigen Herstellungskosten angesetzt.

Unentgeltlich zugeteilte Schadstoffemissionsrechte (Zeitwert 114 T€) werden zum Erinnerungswert bewertet. Sie werden bei planmäßigen Emissionen im Jahr 2017 verbraucht. Entgeltlich erworbene Schadstoffemissi-onsrechte werden mit ihren Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren Börsenpreis vom Abschlussstichtag bewertet und bei entsprechenden Emissionen im Jahr 2017 verbraucht. Entgeltlich erworbene Energieeffi-zienzzertifikate werden mit ihren Anschaffungskosten bzw. ihrem niedrigeren Zeitwert bewertet und in den Jahren 2017 und 2018 verbraucht.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit ihren Nennwerten aktiviert. Erkennbare Risiken werden durch Einzelwertberichtigungen in ausreichendem Maße berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennbetrag bilanziert.

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Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

Ausgewiesen werden Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Eigenkapital

Das Eigenkapital ist zum Nennbetrag bilanziert.

Rückstellungen

Die Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäf-ten in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken.

Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz, der sich im Falle von Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und im Falle sonstiger Rückstellungen aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren ergibt, abgezinst. Für die Abzinsung werden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 4 HGB die von der Deutschen Bundesbank nach Maßgabe einer Rechtsverordnung herausgegebenen Abzinsungszinssätze zugrunde gelegt. Das Abzinsungswahlrecht für Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger wird nicht ausgeübt.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage von versicherungsmathema-tischen Gutachten nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt unter Zugrundelegung der „Richttafeln 2005 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Künftige Gehaltssteigerungen sowie Rentenanpassungen werden soweit zutreffend berücksichtigt. Zur Abzinsung der Pensionsverpflichtungen wird gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB der durchschnittliche Marktzinssatz für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren herangezogen (4,01 Prozent p. a.; Vorjahresstichtag 3,89 Prozent p. a.).

Am 17. März 2016 ist das „Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie und zur Änderung handels-rechtlicher Vorschriften“ und damit die Änderung der Bewertungsregeln für Pensionsrückstellungen, insbesondere die Einführung des 10-Jahresdurchschnittszinssatzes statt des 7-Jahresdurchschnittszinssatzes für die Abzinsung sowie die Einführung einer Ausschüttungssperre für den Unterschiedsbetrag, in Kraft getreten. Der Unterschieds-betrag zwischen der Bewertung der Pensionsrückstellungen mit dem 10-Jahresdurchschnittszinssatz und dem 7-Jahresdurchschnittszinssatz ist gemäß § 253 Abs. 6 Satz 3 HGB anzugeben und beträgt zum Abschlussstichtag 2.151 T€.

Für zum Bilanzstichtag abgeschlossene Altersteilzeitvereinbarungen werden Rückstellungen für Verpflich tungen aus Altersteilzeit nach Maßgabe des Blockmodells gebildet. Für den handelsrechtlichen Ansatz wurden Aufsto-ckungsbeträge aufgrund ihres Charakters in voller Höhe aufwandswirksam erfasst. Die Bewertung der Rück-stellungen für Altersteilzeit erfolgt unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 3,23 Prozent p. a. (Vorjahresstichtag 3,89 Prozent p. a.) und auf der Grundlage der „Richttafeln 2005 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck nach versicherungsmathematischen Grundsätzen. Bei der Ermittlung der Rückstellungen für Altersteilzeit wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 3 Prozent zugrunde gelegt.

Für Rückstellungen, die wegen der erstmaligen Anwendung des § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB in der DM-Eröffnungs-bilanz zu bilden waren, ist auf der Aktivseite ein Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung ausgewiesen, das entsprechend der Inanspruchnahme bzw. Auflösung dieser Rückstellungen abgeschrieben wird.

Konzernabschluss | Geschäftsbericht 2016

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In der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt die Zuführung zu langfristigen Rückstellungen, soweit sie dem Grunde nach erstmalig passiviert werden, nach dem Nettoprinzip.

Erfolgswirkungen aus der Änderung des Abzinsungssatzes werden im Finanzergebnis ausgewiesen.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

Ausgewiesen werden Einnahmen vor dem Bilanzstichtag, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Währungsumrechnung

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst.

Langfristige Fremdwährungsforderungen werden – soweit erforderlich – am Abschlussstichtag zum niedrigeren beizulegenden Wert unter Zugrundelegung des Devisenkassamittelkurses bewertet (Imparitätsprinzip). Kurzfris-tige Fremdwährungsforderungen (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) sowie liquide Mittel oder andere kurzfristige Vermögensgegenstände in Fremdwährungen werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten werden – soweit erforderlich – am Abschlussstichtag zum höheren Stichtagskurswert unter Zugrundelegung des Devisenkassamittelkurses bewertet (Imparitätsprinzip). Kurzfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Für die Umrechnung von Haftungsverhältnissen in fremder Währung liegt der Devisenkassamittelkurs des Bilanz-stichtags zugrunde.

Latente Steuern

Latente Steuern werden auf die Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich steuerlich wirksam abbauen. Darüber hinaus werden aktive latente Steuern auf die bestehenden Verlustvorträge gebildet, soweit innerhalb der nächs-ten fünf Jahre eine Verlustverrechnung zu erwarten ist. Aktive und passive latente Steuern werden unsaldiert ausgewiesen.

Der Berechnung der aktiven und passiven latenten Steuern liegt der maßgebliche Steuersatz der betroffenen Konzernunternehmen zugrunde.

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IV. ANGABEN ZUR KONZERNBILANZ

Anlagevermögen

Die Aufgliederung des in der Bilanz zusammengefassten Postens Anlagevermögen und die Entwicklung des Anlagevermögens sind im Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) dargestellt.

Umlaufvermögen

(1) Vorräte 31.12.2016

T€31.12.2015

T€

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 8.345 7.909

Unfertige Leistungen 879 2.916

Waren 234.292 243.818

Schadstoffemissionsrechte und Energieeffizienzzertifikate 1.559 799

Geleistete Anzahlungen 553 411

245.628 255.853

Durch die Anwendung der Lifo-Methode ergab sich zum 31. Dezember 2016 ein Unterschiedsbetrag gemäß § 284 Abs. 2 Nr. 3 HGB in Höhe von 29.596 T€ (31. Dezember 2015: 21.524 T€).

(2) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 31.12.2016

T€31.12.2015

T€

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 726.973 725.284

Forderungen gegen verbundene Unternehmen 14.858 1.167

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 27.779 48.800

Sonstige Vermögensgegenstände 86.827 142.037

(davon Restlaufzeit größer als ein Jahr) 14 510

856.437 917.288

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren mit 14.648 T€ (31. Dezember 2015: 1.148 T€) aus Lieferungen und Leistungen, mit 174 T€ (31. Dezember 2015: 0 T€) aus Geldanlagen im Rahmen des Cashma-nagements und mit 36 T€ (31. Dezember 2015: 19 T€) aus Steuern.

Daneben bestehen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, Liefer- und Leistungsfor-derungen in Höhe von 24.661 T€ (31. Dezember 2015: 47.400 T€) sowie Zinsforderungen in Höhe von 3.118 T€ (31. Dezember 2015: 1.400 T€).

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen gegen das Finanzamt aus Vorsteuererstattungs-ansprüchen in Höhe von 61 T€ (31. Dezember 2015: 253 T€) ausgewiesen, die rechtlich erst nach dem Abschluss-stichtag entstehen. Daneben sind in den sonstigen Vermögensgegenständen verfügungsbeschränkte Konten für Marginleistungen in Höhe von 5.130 T€ enthalten.

Konzernabschluss | Geschäftsbericht 2016

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(3) Aktive latente Steuern

Aktive latente Steuern ergeben sich aus temporären Differenzen der Bilanzansätze, aus steuerlichen Verlustvorträ-gen sowie aus sonstigen steuerlichen im Ausland ansetzbaren Abweichungen. Die temporären Differenzen resul-tieren im Wesentlichen aus handels- und steuerrechtlich abweichenden Wertansätzen des Sachanlagevermögens, der Vorräte sowie der sonstigen Rückstellungen. Für die Berechnung der Steuerlatenzen wurden unternehmensin-dividuelle Steuersätze von 19 – 78 Prozent zugrunde gelegt.

Eigenkapital

Die Aufgliederung und Entwicklung des Eigenkapitals sind im Eigenkapitalspiegel dargestellt.

(4) Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der Muttergesellschaft beträgt 328 Mio. €. Es ist in 128.000.000 Stückaktien aufgeteilt.

(5) Gewinnrücklagen 31.12.2016

T€31.12.2015

T€

Gesetzliche Rücklage gemäß § 150 Abs. 2 AktG 32.800 32.800

Andere Gewinnrücklagen 251.082 283.242

283.882 316.042

Im Rahmen der Konzernabschlusserstellung zum 31. Dezember 2016 wurden 32.160 T€ aus den Gewinnrücklagen entnommen. Der Vorstand wird der Hauptversammlung am 18. Mai 2017 vorschlagen, den im Jahresabschluss der VNG zum 31. Dezember 2016 ausgewiesenen Bilanzgewinn von 20.000 T€ in voller Höhe auszuschütten.

(6) Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung

Die Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung (3.451 T€) resultiert aus der Umrechnung der konsolidierten Fremdwährungsabschlüsse des Teilkonzerns der HANDEN Sp. z o.o., Warschau (Republik Polen), der VNG Energie Czech s.r.o., Prag (Tschechische Republik), der VNG Norge AS, Stavanger (Norwegen), und der VNG Danmark ApS, Kopenhagen (Dänemark).

Fremdkapital

(7) Rückstellungen 31.12.2016

T€31.12.2015

T€

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 24.502 24.340

Steuerrückstellungen 24.228 14.356

Sonstige Rückstellungen 553.987 451.439

602.717 490.135

Rückstellungen für mittelbare Pensionsverpflichtungen, die über eine Unterstützungskasse zu erfüllen sind, wur-den gemäß Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB nicht ausgewiesen. Die Unterdeckung zwischen dem Wert der mittel-baren Pensionsverpflichtungen und dem Wert des Kassenvermögens der Unterstützungskasse beläuft sich zum 31. Dezember 2016 auf 3.982 T€.

62

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Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Verpflichtungen für die Stilllegung von Untergrundspei-chern, Leitungen und Bohrplattformen. Des Weiteren wurden Rückstellungen für ausstehende Rechnungen, für Risiken aus dem Gasgeschäft, für den Personalbereich, für drohende Verluste und für sonstige ungewisse Ver-bindlichkeiten gebildet.

(8) Verbindlichkeiten31.12.2016 Restlaufzeit

bis zu 1 Jahr(Vorjahr)

Restlaufzeitbis zu 1–5 Jahr

(Vorjahr)

Restlaufzeitüber 5 Jahre

(Vorjahr)

31.12.2015

T€ T€ T€ T€ T€

Verbindlichkeiten gegenüber Kredit-instituten

296.583 138.530 154.509 3.544 359.971

(115.060) (240.272) (4.639)

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen

4.646 4.646 0 0 15.029

(15.029) (0) (0)

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

652.748 650.862 1.886 0 714.695

(714.329) (366) (0)

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

15.167 15.167 0 0 3.004

(3.004) (0) (0)

Verbindlichkeiten gegenüber Unter-nehmen, mit denen ein Beteiligungs-verhältnis besteht

12.416 12.416 0 0 10.484

(10.484) (0) (0)

Sonstige Verbindlichkeiten199.420 57.959 16.565 124.896 227.231

(86.451) (13.265) (127.515)

(davon aus Steuern)30.403 30.403 0 0 33.080

(33.080) (0) (0)

(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit)

1.098 1.098 0 0 1.330

(1.330) (0) (0)

1.180.980 879.580 172.960 128.440 1.330.414

(944.357) (253.903) (132.154)

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (14.916 T€; 31. Dezember 2015: 777 T€), aus Verlustübernahmen aufgrund von Ergebnisabführ-ungsverträgen (189 T€; 31. Dezember 2015: 777 T€), aus Geldanlagen im Rahmen des Cashmanagements (62 T€; 31. Dezember 2015: 1.417 T€) sowie aus ausstehenden Einlagen (0 T€; 31. Dezember 2015: 33 T€).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren aus ausstehenden und nicht eingeforderten Einlagen (9.295 T€; 31. Dezember 2015: 8.200 T€) sowie aus Liefer- und Leistungsbeziehungen (3.121 T€; 31. Dezember 2015: 2.284 T€).

Unter den sonstigen Verbindlichkeiten werden Schuldscheindarlehen (75.000 T€; 31. Dezember 2015: 76.000 T€) ausgewiesen. Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt in Höhe von 4.924 T€ (31. Dezember 2015: 5.471 T€) entstehen rechtlich erst nach dem Abschlussstichtag.

Konzernabschluss | Geschäftsbericht 2016

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Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 9.492 T€ sind im Wesentlichen durch Buchgrund-schulden besichert.

(9) Passive latente Steuern

Passive latente Steuern beruhen im Wesentlichen auf temporären Differenzen aus handels- und steuerrecht-lich abweichenden Wertansätzen der immateriellen Vermögensgegenstände, des Sachanlagevermögens sowie aus der steuerlichen Nichtanerkennung des Sonderverlustkontos aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG. Für die Berechnung der Steuerlatenzen wurden unternehmensindividuelle Steuersätze von 19 – 78 Prozent zugrunde gelegt.

Haftungsverhältnisse

Die gemäß § 251 HGB auszuweisenden Haftungsverhältnisse betragen 1.560 T€. Sie betreffen eine Bürgschaft für ein assoziiertes Unternehmen. Nach gegenwärtigem Erkenntnisstand ist nicht mit einer Inanspruchnahme aus den Haftungsverhältnissen zu rechnen, da die zugrundeliegenden Verpflichtungen durch die betroffene Gesellschaft voraussichtlich erfüllt werden können.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 2a HGB belaufen sich auf 200 Mio. €, davon entfallen 125 T€ auf Verpflichtungen gegenüber Tochterunternehmen, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden, oder gegenüber assoziierten Unternehmen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Verpflichtungen aus Miet- und Dienstleistungsverträgen, das Bestellobligo sowie um Zahlungsverpflichtungen aus der Nutzung von Transport- und Speicherkapazitäten. Zur Deckung des Gas- und Strombedarfs wurden langfristige vertragliche Verpflichtungen gegenüber Lieferanten eingegangen. Die daraus zu beziehenden Mengen betragen 1.019 Mrd. kWh Gas sowie 4 Mrd. kWh Strom.

V. ANGABEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

(10) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2016 resultieren im Wesentlichen aus dem Gasgeschäft und entfallen mit 89 Prozent auf das Inland und mit 11 Prozent auf das europäische Ausland. Die Umsätze an den Spot-/Terminmärkten wurden aus Vereinfachungsgründen vollständig den Inlandsumsätzen zugerechnet.

Bei Anwendung des § 277 Abs. 1 HGB in der Fassung des BilRUG hätten sich für das Vorjahr Umsatzerlöse in Höhe von 9.417.002 T€ ergeben.

(11) Sonstige betriebliche Erträge

Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von 1.991 T€ (Vorjahr 4.715 T€) enthalten.

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Des Weiteren sind periodenfremde Erträge in Höhe von 45.017 T€ ausgewiesen, die u.a. aus Gutschriften für Vorjahre, aus der Auflösung von Rückstellungen, aus Anlagenabgängen und aus Zuschreibungen auf das Anlagevermögen resultieren.

Bei Anwendung des § 277 Abs. 1 HGB in der Fassung des BilRUG hätten sich für das Vorjahr sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 63.440 T€ ergeben.

(12) Materialaufwand 2016

T€2015

T€

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 6.633.270 8.955.178

Aufwendungen für bezogene Leistungen 223.164 182.211

6.856.434 9.137.389

Im Geschäftsjahr sind Explorationskosten von 15.477 T€ angefallen, die in Höhe von 8.967 T€ aktiviert wurden.

Bei Anwendung des § 277 Abs. 1 HGB in der Fassung des BilRUG hätten sich für das Vorjahr Materialauf-wendungen in Höhe von 9.115.274 T€ ergeben.

Unter den Materialaufwendungen waren im Vorjahr 32.380 T€ Aufwendungen für Energiesteuer ausgewiesen. Diese wurden entsprechend der Neudefinition des § 277 Abs. 1 HGB in der Fassung des BilRUG im Geschäftsjahr 2016 unter den Umsatzerlösen erfasst.

(13) Personalaufwand 2016

T€2015

T€

Löhne und Gehälter 92.129 100.733

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 20.313 22.153

112.442 122.886

Der Personalaufwand enthält Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von 4.234 T€ (Vorjahr 4.825 T€).

(14) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Außerplanmäßige Abschreibungen nach § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB wurden in Höhe von 40.129 T€ (Vorjahr 113.730 T€) vorgenommen. Sie resultieren im Wesentlichen aus der Abwertung von Speicheranlagen wegen voraussichtlich dauernder Wertminderung.

(15) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen (32 T€; Vorjahr 13.972 T€) erfasst, die aus der Währungsumrechnung resultieren.

Bei Anwendung des § 277 Abs. 1 HGB in der Fassung des BilRUG hätten sich für das Vorjahr sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 151.505 T€ ergeben.

Konzernabschluss | Geschäftsbericht 2016

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(16) Finanzergebnis 2016

T€2015

T€

Erträge aus Beteiligungen 2.078 1.626

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 10.676 12.466

Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 3.114 2.462

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (davon aus verbundenen Unternehmen 0 T€; Vorjahr 0 T€) 1.679 1.882

Erträge aus Verlustübernahmen 0 0

Aufwendungen aus Verlustübernahme 227 819

Abschreibungen auf Finanzanlagen 151 0

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 39.997 41.765

–22.828 –24.148

Die Zinsaufwendungen betreffen mit 8.730 T€ (Vorjahr 13.186 T€) Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen.

(17) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

In diesem Posten sind neben der Gewerbe- und Körperschaftsteuer Erträge aus der Veränderung der latenten Steuern im Saldo von 12.632 T€ sowie ein Steuerertrag aus tax refund des norwegischen Staates für Explo-rationskosten der VNG Norge in Höhe von 25.434 T€ enthalten. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen in Höhe von 1.321 T€ periodenfremde Steuererträge.

Übersicht zur Entwicklung der latenten Steuersalden:1.1.2016

in T€Veränderung

in T€31.12.2016

in T€

aktive latente Steuern 184.503 46.751 231.254

passive latente Steuern 50.546 33.631 84.177

In der Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern sind auch währungs- und konsolidierungskreis-bedingte Effekte enthalten.

VI. DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND BEWERTUNGSEINHEITEN ZUR ZINS- UND WÄHRUNGSSICHERUNG

Die VNG-Gruppe ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Währungs- und Zinsrisiken ausgesetzt. Deren Absiche-rung erfolgt im Wesentlichen durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente. Es handelt sich um außerhalb der Börse gehandelte (sogenannte OTC-)Instrumente mit Vertragspartnern aus dem Bankenbereich, die über eine einwandfreie Bonität verfügen. Dazu gehören insbesondere Devisentermingeschäfte und Zinsswaps. Ihr Einsatz erfolgt nach einheitlichen Richtlinien, unterliegt strengen internen Kontrollen und bleibt auf die Absicherung des operativen Geschäfts der VNG sowie der damit verbundenen Geldanlagen und Finanzierungs-vorgänge beschränkt. Ziel des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten ist, in Bezug auf das Ergebnis sowie Zahlungsmittelein- und -ausgänge die Schwankungsbreite zu reduzieren, die auf Veränderungen von Wechselkursen und Zinssätzen zurückgeht. Der Einsatz von Währungs- und Zinsderivaten zu Spekulations-zwecken ist nicht zulässig.

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Zur Absicherung von Grundgeschäften werden derivative Finanzinstrumente regelmäßig bei bestehenden Forderungen oder Verbindlichkeiten in Fremdwährungen bzw. bei geplanten Transaktionen in Fremdwährung sowie zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken bei Darlehen eingesetzt. Sofern die gesetzlichen Voraus-setzungen vorliegen, werden Bewertungseinheiten im Sinne des § 254 HGB gebildet. Zur bilanziellen Abbildung der wirksamen Teile der gebildeten Bewertungseinheiten wird grundsätzlich die sogenannte Einfrierungs-methode angewendet. Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird zu jedem Bilanzstichtag prospektiv und retrospektiv anhand geeigneter Methoden (insbesondere Critical-Term-Match-Methode) festgestellt. Grundlage für die Wirksamkeit (Effektivität) der Bewertungseinheit ist die Übereinstimmung der bewertungsrelevanten Parameter von Grund- und Sicherungsgeschäft. Verlustspitzen werden imparitätisch im Aufwand erfasst.

Zum Bilanzstichtag bestanden bei VNG die folgenden derivativen Finanzinstrumente auf Währungen und Zinsen.

31.12.2016Nominalvolumen

31.12.2016Positive Marktwerte

31.12.2016Negative Marktwerte

T€ T€ T€

Devisenderivate

Devisentermingeschäfte 275.723 1.718 90

Zinsderivate

Zinsswaps 224.500 1.624 2.096

500.223 3.342 2.186

Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente sind abhängig von der Entwicklung der zugrunde liegenden Markt-faktoren. Die Einzelbewertung wurde unter Berücksichtigung der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten nach marktüblichen Methoden vorgenommen. Devisentermingeschäfte werden mit dem Terminkurs am Bilanzstich-tag bewertet. Die Marktwerte werden durch Diskontierung zukünftiger Zahlungsströme ermittelt. Die Terminkurse resultieren aus Kassakursen unter Einbeziehung der Terminauf- und -abschläge. Die Bewertung von Zinsswaps erfolgt anhand gängiger Analysemethoden unter Berücksichtigung der Zinsstrukturkurve am Bilanzstichtag.

Bewertungseinheiten zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken

Konzerninterne Darlehensforderungen der VNG in NOK, DKK, USD und PLN, die im Einzelabschluss mittels Devisen-terminkontrakten abgesichert werden und Bestandteil einer Bewertungseinheit nach § 254 HGB sind, werden im Konzernabschluss im Rahmen der Schuldenkonsolidierung eliminiert. Die Devisentermingeschäfte haben ein Nomi-nalvolumen von 259.163 T€. Positiven Marktwerten von 1.703 T€ stehen negative Marktwerte von 86 T€ gegenüber. Zur Absicherung der Währungsrisiken aus schwebenden Geschäften im Gashandelsgeschäft in Höhe von 275 Mio. CZK wurden Devisentermingeschäfte mit externen Vertragspartnern im Nominalvolumen von 10.220 T€ abgeschlossen, deren Laufzeiten der erwarteten Fälligkeit der Grundgeschäfte entsprechen. Positiven Marktwerten in Höhe von 8 T€ stehen zum Bilanzstichtag negative Marktwerte von 4 T€ gegenüber.

Darüber hinaus wurden zur Absicherung von Bankguthaben in PLN Devisentermingeschäfte mit einem Nominal-volumen von 6.340 T€ abgeschlossen; der positive Marktwert betrug 7 T€.

Bewertungseinheiten zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken

Zinsswaps in Höhe von 74.500 T€ wurden für Finanzverbindlichkeiten eingesetzt, um an dem sinkenden Zinsniveau zu partizipieren. Die betreffenden Darlehen mit fester Verzinsung haben eine Laufzeit bis 2018.

Konzernabschluss | Geschäftsbericht 2016

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Des Weiteren wurden im Zeitverlauf Finanzverbindlichkeiten mit variabler Verzinsung in Höhe von 75.500 T€ mit-tels Zinsswaps gegen Zinsänderungsrisiken abgesichert. Die betreffenden Darlehen haben eine Laufzeit bis 2018 bzw. 2020. Das Nominalvolumen der Zinsswaps beträgt entsprechend der Höhe der Darlehensverbindlichkeiten 150.000 T€. Die Zinsswaps stehen jeweils in einer Sicherungsbeziehung (Mikro-Hedge) zu den Darlehen. Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird prospektiv und retrospektiv überprüft. Da sich die gegenläufigen Zahlungsströme jeweils ausgleichen, werden die Zinsswaps grundsätzlich nicht bilanziert. Positiven Marktwerten in Höhe von 1.624 T€ stehen zum Bilanzstichtag negative Marktwerte von 1.331 T€ gegenüber.

Darüber hinaus wurden die in einer Bewertungseinheit zusammengefassten Finanzverbindlichkeiten mit fester Verzinsung in Höhe von 74.500 T€ und die Festzinsempfänger-Swaps mittels Festzinszahler-Swaps gegen wieder steigende Zinsen abgesichert. Diese Derivate wurden nicht in die Bewertungseinheit einbezogen und haben zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert von 765 T€. Zum 31. Dezember 2016 ist eine Drohverlustrückstellung in Höhe des negativen Marktwertes bilanziert.

VII. BILANZIERUNG VON HANDELSAKTIVITÄTEN

Gashandelsportfolien

Die VNG-Gruppe ist im Gashandelsgeschäft den Risiken aus Preisschwankungen an den Rohstoffmärkten ausgesetzt. Diese Risiken werden unter Berücksichtigung von natürlichen Absicherungseffekten aus bestehenden Vertriebs-, Beschaffungs-, Speicher- und Transportverträgen sowie durch entsprechende Sicherungsgeschäfte aktiv begrenzt. Im Rahmen der Portfoliobewirtschaftung wird die Gesamtposition der sich aus den einzelnen Segmenten des Gashandels ergebenden Unterpositionen fortlaufend überwacht und gesteuert. Den entsprechenden Vertrags-portfolien werden Geschäfte zugeordnet, welche in einem sachlichen sowie zeitlichen Zusammenhang stehen und deren Risiken gemeinsam gesteuert werden. Hierbei handelt es sich ausschließlich um Geschäfte, die weder in eine Bewertungseinheit nach § 254 HGB einbezogen noch zum Zwecke des Eigenhandels abschlossen wurden.

Entsprechend des von der VNG implementierten Risikomanagementvorgehens für Gashandelsgeschäfte erfolgt für die in Vertragsportfolien zugeordneten Geschäfte keine Bewertung nach dem Einzelbewertungsgrundsatz des § 252 Abs. 1 Nr. 3 und 4 HGB. Die Bewertung wird portfoliobasiert und nach Lieferjahren getrennt für das Gashan-delsportfolio der VNG und deren Tochtergesellschaften vorgenommen. Im Fall von Lieferjahren mit einem negativen Ergebnis aus der Portfoliobewertung werden entsprechende Rückstellungen für drohende Verluste passiviert. Ist der Saldo der jeweiligen Jahresscheibe positiv, so bleibt dieser unberücksichtigt.

Zum Bewertungsstichtag wiesen sämtliche Jahresscheiben der Portfolien der VNG und deren Tochtergesellschaf-ten einen positiven Saldo auf, so dass keine Rückstellungen für drohende Verluste aus dem Gashandel gebildet werden mussten.

Zur Begrenzung von Marktpreisrisiken aus formelgebundenen Gaseinkaufsverträgen werden im Gashandelsport-folio auch Commodity-Swaps eingesetzt. Es handelt sich dabei um außerhalb der Börse gehandelte (sogenannte OTC-)Instrumente mit Vertragspartnern aus dem Bankenbereich, die über eine einwandfreie Bonität verfügen. Der Einsatz dieser Instrumente erfolgt nach einheitlichen Richtlinien, unterliegt strengen internen Kontrollen und bleibt auf die Absicherung des operativen Geschäfts beschränkt. Der Einsatz von Commodity-Derivaten zu Speku-lationszwecken ist – mit Ausnahme des im Rahmen strenger Limite zulässigen Energieeigenhandelsgeschäfts – nicht zulässig. Das Nominalvolumen der Geschäfte mit einer Laufzeit bis 2017 beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 518.643 T€. Positiven Marktwerten von 88.851 T€ stehen negative Marktwerte von 17.061 T€ gegenüber.

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Bewertungseinheiten für physische Strom- und Gashandelsgeschäfte

Ein Tochterunternehmen bildet für schwebende physische Strom- und Gashandelsgeschäfte Bewertungsein heiten im Sinne des § 254 HGB auf Portfolio-Ebene. In den Portfolios wird die risikokompensierende Wirkung der Ein- und Verkaufsverträge der jeweiligen Handelsart pro Kalenderjahr zusammengefasst; die Bewertung offener Risiko-positionen erfolgt zu Marktwerten. Die Marktwerte sind abhängig von der Entwicklung der zugrunde liegenden Marktfaktoren. Die Bewertung wurde unter Berücksichtigung der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten nach marktüblichen Methoden vorgenommen. Dabei werden Ein- und Verkaufsverträge stundenscharf mit einer auf den zum letzten Handelstag des Jahres vorliegenden Marktdaten erzeugten Hourly-Price-Forward-Curve (HPFC) bewertet. Diese Bewertung der Verträge wird aufsaldiert und ergibt die am Abschlussstichtag ausgewiesene schwe-bende Position. Zum Bilanzstichtag wurden folgende schwebende Geschäfte in die Portfolio-Bewertungseinheiten einbezogen:

Nominalvolumen

T€

Strom

Kaufverträge 96.152

Verkaufsverträge 96.371

Gas

Kaufverträge 58.036

Verkaufsverträge 58.183

Die bilanzielle Abbildung der wirksamen Teile der Bewertungseinheiten erfolgt nach der Einfrierungsmethode, bei der die sich ausgleichenden gegenläufigen Wertänderungen in der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung unberücksichtigt bleiben. Sofern sich aus der Bewertung der offenen Risikopositionen der in den Strom- und Gas-Portfolios enthaltenen schwebenden Ein- und Verkaufsverträgen negative Salden ergeben, werden diese Verlustspitzen unter Beachtung des Imparitätsprinzips aufwandswirksam zurückgestellt. Positive Salden bleiben bilanziell unberücksichtigt. Aus Sicht des Tochterunternehmens bestanden am Abschlussstichtag jeweils positive Marktwerte für schwebende Geschäfte der Portfolio-Bewertungseinheit Gas für die Jahre 2017 bis 2019 in Höhe von insgesamt 149 T€. Für die Portfolio-Bewertungseinheit Strom ergaben sich für die Jahre 2017 bis 2019 negative Marktwerte für schwebende Geschäfte in Höhe von insgesamt 143 T€. Diese wurden zum Bilanzstichtag als Drohverlustrückstellungen passiviert.

Eigenhandelsportfolio der VNG Im Rahmen der Gashandelsaktivitäten verfügt die VNG AG zudem über ein Eigenhandelsportfolio mit Ein- und Verkaufsgeschäften, welche im Rahmen einer Bewertungseinheit nach § 254 HGB bilanziert wird. Die innerhalb enger Risikolimite gehandelten Gaseinkaufsverträge mit einem Nominalvolumen von 496.468 T€ und Gasver-kaufsverträge mit einem Nominalvolumen von 496.378 T€ werden dabei auf Portfoliobasis zusammengefasst. Positiven Marktwerten in Höhe von 163 T€ stehen über alle Jahresscheiben hinweg zum Bilanzstichtag negative Marktwerte von 94 T€ gegenüber. Aus negativen Marktwertänderungen (Ineffektivitäten) resultiert eine Rück-stellung aus Bewertungseinheiten in Höhe von 94 T€. Die maximale Restlaufzeit der in die Bewertungseinheit einbezogenen Geschäfte beläuft sich auf 27 Monate. Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird prospektiv und retrospektiv anhand der zur Steuerung des Eigenhandelsportfolios definierten Risikokennzahlen (Value-at-Risk) überprüft. Im Übrigen werden die obigen Regelungen der VNG für Bewertungseinheiten der Währungs- und Zinssicherung analog auch für den Eigenhandel angewendet.

Konzernabschluss | Geschäftsbericht 2016

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VIII. KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Aufstellung der Kapitalflussrechnung erfolgt nach den Grundsätzen des DRS 21.

Der Finanzmittelfonds in Höhe von 51.761 T€ umfasst Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten aller in den Konzernabschluss einbezogenen in- und ausländischen Gesellschaften.

IX. ZUSAMMENSETZUNG UND ENTWICKLUNG DES KONZERNEIGENKAPITALS

Die Aufstellung des Eigenkapitalspiegels für das Geschäftsjahr 2016 erfolgt nach den Grundsätzen des DRS 22.

X. SONSTIGE ANGABEN

Mitarbeiter

Die Muttergesellschaft VNG beschäftigte im Geschäftsjahr 2016 durchschnittlich 361 Mitarbeiter. Davon waren 355 Angestellte und sechs gewerbliche Arbeitnehmer beschäftigt. Darüber hinaus waren durchschnitt-lich neun Personen in der Altersteilzeit-Passivphase und neun Personen in der beruflichen Ausbildung. Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer der in dem Konzernabschluss vollkonsolidierten Unternehmen betrug 973 Mitarbeiter. Davon waren 859 Angestellte, 103 gewerbliche Arbeitnehmer sowie elf Mitarbeiter als Aus-hilfen/Werkstudenten beschäftigt. Bei den vollkonsolidierten Unternehmen befanden sich durchschnittlich 25 Personen in der Altersteilzeit-Passivphase sowie acht Personen in der beruflichen Ausbildung.

Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers

Am 12. April 2016 hat die ordentliche Hauptversammlung der VNG die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesell-schaft, Leipzig, zum Abschlussprüfer bestellt. Die für das Geschäftsjahr 2016 berechneten Gesamthonorare für Abschlussprüfung umfassen die Honorare für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung der Abschlüsse der VNG und ihrer inländischen Tochterunternehmen in Höhe von 504 T€. Die Honorare für sonstige Bestäti-gungs- oder Bewertungsleistungen beliefen sich auf 30 T€. Ferner wurden 3 T€ für Steuerberatungsleistungen aufgewendet.

Nachtragsbericht

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ergeben.

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ZUSAMMENSETZUNG DES VORSTANDS

Dr. Karsten Heuchert Vorstandsvorsitzender, Ressort Handel (bis 30. September 2016)

Ulf Heitmüller Vorstandsvorsitzender, Ressort Handel (ab 1. Oktober 2016)

Hans-Joachim Polk Vorstand Infrastruktur/TechnikBodo Rodestock Vorstand Finanzen/Personal

ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATS

Thomas Kusterer(ab 5. September 2016)

VorsitzenderMitglied des Vorstands der EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Dr. Norbert Menke(ab 30. Mai 2016)

1. Stellvertreter des VorsitzendenGeschäftsführer der LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

Peter Leisebein 2. Stellvertreter des VorsitzendenVorsitzender des Betriebsrats der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft

Markus Baumgärtner(ab 30. Mai 2016)

Leiter Wertschöpfungskette Gas der EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Oliver Brünnich(ab 30. Mai 2016)

Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Rostock AG

Joachim Ebert Systemingenieur Telekommunikation der GDMcom Gesellschaft für Dokumentation und Telekommunikation mbH

Dr. Martin Fleckenstein(ab 30. Mai 2016)

selbstständiger Berater

Hans-Peter Floren(ab 30. Mai 2016)

Unternehmer

Johannes Hegewald Vorhandwerker in der Verdichterstation des Untergrundspeichers Bad Lauchstädt in der VNG Gasspeicher GmbH

Hans-Joachim Herrmann(ab 30. Mai 2016)

Geschäftsführer der Stadtwerke Lutherstadt Wittenberg GmbH

Dr. Martin Konermann(ab 30. Mai 2016)

Geschäftsführer Technik der Netze BW GmbH

Christina Ledong stellvertretende Vorsitzende des Betriebsrats der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft

Michael Raida(ab 30. Mai 2016)

Unternehmensberater

Andreas Reichelt Fachingenieur Netzservice der ONTRAS Gastransport GmbH

Dr. Jörg Reichert(ab 30. Mai 2016)

Leiter Controlling & Risikomanagement der EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Dr. Reinhard Richter Geschäftsführer der DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH

Gunda Röstel(ab 30. Mai 2016)

Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden GmbH

Konzernabschluss | Geschäftsbericht 2016

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Dr. Benno Seebach Leiter Strategische Netzplanung in der ONTRAS Gastransport GmbH

Petra Steuer Sachbearbeiterin Arbeitsvorbereitung in der ONTRAS Gastransport GmbH

Dr. Jochen Weise Senior Advisor der Allianz Capital Partners GmbH

Dr. Bernd-Michael Zinow(ab 30. Mai 2016)

Leiter der Funktionaleinheit Recht, Revision, Compliance & Regulierung der EnBW Energie Baden-Württemberg AG

ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglieder

Günther Boekhoff(bis 30. Mai 2016)

Ehrenbürgermeister der Stadt Leer

Matthias Brückmann(bis 30. Mai 2016)

Vorstandsvorsitzender der EWE Aktiengesellschaft

Holger Hanson(bis 30. Mai 2016)

Vorsitzender der Geschäftsführung der Neubrandenburger Stadtwerke GmbH

Ulf Heitmüller(bis 31. August 2016)AR-Vorsitzender vom 1.1. bis 31.8.2016

Vorstandsvorsitzender der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft

Dr. Torsten Köhne(bis 30. Mai 2016)

Vorstandsvorsitzender der swb AG

Alexander Freiherr von Ledebur(bis 30. Mai 2016)

Beteiligungsmanagement der EWE Aktiengesellschaft

Detlef Nonnen(bis 30. Mai 2016)

ehemaliger kaufmännischer Geschäftsführer der eins energie in sachsen GmbH & Co. KG

Kristof Ogonovski(bis 30. Mai 2016)

Referent der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer

Josef Rahmen(bis 30. Mai 2016)

ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung der LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

Thiemo Röhler(bis 30. Mai 2016)

Rechtsanwalt

Dennis Rohde(bis 15. April 2016)

Mitglied des Deutschen Bundestags

Björn Thümler(bis 30. Mai 2016)

Mitglied des Niedersächsischen Landtags

Organbezüge

Die Gesamtbezüge des Vorstands der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig, für das Geschäftsjahr 2016 betrugen 1.270 T€ (Vorjahr 935 T€). Die Gesamtbezüge für ehemalige Vorstandsmitglieder sowie ihre Hinterbliebenen beliefen sich im Geschäftsjahr 2016 auf 2.173 T€ (Vorjahr 1.082 T€). Für laufende Pensionen und Anwartschaften ehemaliger Vorstandsmitglieder sowie ihrer Hinterbliebenen bestehen Rückstellungen in Höhe von 13.974 T€ (Vorjahr 12.991 T€). Für die Vergütung an den Aufsichtsrat wurde im Geschäftsjahr 2016 eine Rückstellung in Höhe von 117 T€ (Vorjahr 112 T€) gebildet.

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Bekanntmachung nach § 20 Abs. 6 AktG

Die EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg, hat uns gemäß § 20 Abs. 5 AktG mitgeteilt, dass ihr unmittelbar keine Aktien mehr an der VNG – Verbundnetz Aktiengesellschaft und ihr damit nicht mehr unmittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien und der Stimmrechte an der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft gehören.

Der Ems-Weser-Elbe Versorgungs- und Entsorgungsverband, Oldenburg, die Ems-Weser-Elbe Versorgungs- und Entsorgungsverband Beteiligungsgesellschaft mbH, Oldenburg, und die Weser-Ems-Energiebeteiligungen GmbH, Oldenburg, haben uns gemäß § 20 Abs. 5 AktG jeweils mitgeteilt, dass ihnen mittelbar keine Aktien mehr an der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft und ihnen damit nicht mehr mittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien und der Stimmrechte an der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft gehören.

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe, hat uns gemäß § 20 Abs. 4 AktG mitgeteilt, dass ihr unmittelbar die Mehrheit der Aktien und der Stimmrechte an der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft und ihr damit mehr als der vierte Teil der Aktien und der Stimmrechte an der VNG – Verbundnetz Gas Aktien-gesellschaft gehören.

Die VNG Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH, Erfurt, hat uns gemäß § 20 Abs. 5 AktG mitgeteilt, dass ihr nicht mehr als der vierte Teil der Aktien und der Stimmrechte an der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft gehören.

Konzernabschluss

Die EnBW stellt für den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen einen Konzernabschluss nach den Interna-tional Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, auf. Der Konzernabschluss der EnBW, in dem die VNG als assoziiertes Unternehmen berücksichtigt ist, wird beim Betreiber des Bundesanzeigers elektronisch eingereicht und ist über das Unternehmensregister (www.unternehmensregister.de) abrufbar.

Leipzig, den 27. Januar 2017

VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft

Der Vorstand

RodestockHeitmüller Polk

Konzernabschluss | Geschäftsbericht 2016

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ZUSAMMENSETZUNG UND ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS

Anschaffungs- oder Herstellungskosten Abschreibungen Restbuchwerte

1.1.2016 Zugänge zum

Konsoli-dierungs-

kreis

Zugänge Währungs-differenzen

Abgänge Abgänge aus Konso-lidierungs-

kreis

Verände- rungen aus der Equity- Bewertung

Um - buchungen

31.12.2016 1.1.2016 Zugänge zum Konsoli-

dierungs-kreis

Zugänge Währungs-differenzen

Abgänge Abgänge aus Konso-lidierungs-

kreis

Um - buchungen

Zuschrei-bungen

31.12.2016 31.12.2016 31.12.2015

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I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 57.039 2.154 4.573 −35 4.189 295 0 1.155 60.402 43.674 149 7.857 −34 4.025 231 −4 0 47.386 13.016 13.365

2. Erdöl-/Erdgasförderlizenzen 82.132 0 0 4.671 0 0 0 0 86.803 82.132 0 0 4.671 0 0 0 0 86.803 0 0

3. Explorationskosten 60.159 0 8.967 3.135 0 0 0 −1.341 70.920 0 0 0 0 0 0 0 0 0 70.920 60.159

4. Geleistete Anzahlungen 1.311 0 1.509 0 105 0 0 −1.027 1.688 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1.688 1.311

5. Geschäfts- oder Firmenwert 14.811 360 0 0 0 0 0 0 15.171 14.811 0 209 0 0 0 0 0 15.020 151 0

215.452 2.514 15.049 7.771 4.294 295 0 −1.213 234.984 140.617 149 8.066 4.637 4.025 231 −4 0 149.209 85.775 74.835

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücks-gleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 122.778 0 111 −82 361 82 0 768 123.132 81.855 0 3.314 −15 333 82 252 0 84.991 38.141 40.923

2. Technische Anlagen und Maschinen 2.364.330 0 61.784 10.203 13.965 0 0 88.577 2.510.929 1.863.021 0 66.229 5.435 12.408 0 436 7.133 1.915.580 595.349 501.309

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 51.532 406 2.709 125 972 1.217 0 360 52.943 36.139 379 4.563 159 885 885 13 11 39.502 13.441 15.393

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 214.034 0 49.753 1.858 10.464 20 0 −88.492 166.669 51.343 0 37.332 −6 12 0 −697 0 87.960 78.709 162.691

2.752.674 406 114.357 12.104 25.762 1.319 0 1.213 2.853.673 2.032.358 379 111.438 5.573 13.638 937 4 7.144 2.128.033 725.640 720.316

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.810 0 1.000 0 2.810 0 0 0 2.000 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2.000 3.810

2. Beteiligungen an assoziier-ten Unternehmen 136.669 0 45.783 0 0 0 −8.996 0 173.456 575 0 0 0 0 0 0 0 575 172.881 136.094

3. Beteiligungen 33.262 0 2 0 32 195 0 0 33.037 117 0 151 0 0 0 0 101 167 32.870 33.145

4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 106.000 0 0 0 0 0 0 0 106.000 0 0 0 0 0 0 0 0 0 106.000 106.000

5. Sonstige Ausleihungen 347 0 0 0 2 0 0 0 345 0 0 0 0 0 0 0 0 0 345 347

280.088 0 46.785 0 2.844 195 −8.996 0 314.838 692 0 151 0 0 0 0 101 742 314.096 279.396

3.248.214 2.920 176.191 19.875 32.900 1.809 −8.996 0 3.403.495 2.173.667 528 119.655 10.210 17.663 1.168 0 7.245 2.277.984 1.125.511 1.074.547

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Anschaffungs- oder Herstellungskosten Abschreibungen Restbuchwerte

1.1.2016 Zugänge zum

Konsoli-dierungs-

kreis

Zugänge Währungs-differenzen

Abgänge Abgänge aus Konso-lidierungs-

kreis

Verände- rungen aus der Equity- Bewertung

Um - buchungen

31.12.2016 1.1.2016 Zugänge zum Konsoli-

dierungs-kreis

Zugänge Währungs-differenzen

Abgänge Abgänge aus Konso-lidierungs-

kreis

Um - buchungen

Zuschrei-bungen

31.12.2016 31.12.2016 31.12.2015

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I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 57.039 2.154 4.573 −35 4.189 295 0 1.155 60.402 43.674 149 7.857 −34 4.025 231 −4 0 47.386 13.016 13.365

2. Erdöl-/Erdgasförderlizenzen 82.132 0 0 4.671 0 0 0 0 86.803 82.132 0 0 4.671 0 0 0 0 86.803 0 0

3. Explorationskosten 60.159 0 8.967 3.135 0 0 0 −1.341 70.920 0 0 0 0 0 0 0 0 0 70.920 60.159

4. Geleistete Anzahlungen 1.311 0 1.509 0 105 0 0 −1.027 1.688 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1.688 1.311

5. Geschäfts- oder Firmenwert 14.811 360 0 0 0 0 0 0 15.171 14.811 0 209 0 0 0 0 0 15.020 151 0

215.452 2.514 15.049 7.771 4.294 295 0 −1.213 234.984 140.617 149 8.066 4.637 4.025 231 −4 0 149.209 85.775 74.835

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücks-gleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 122.778 0 111 −82 361 82 0 768 123.132 81.855 0 3.314 −15 333 82 252 0 84.991 38.141 40.923

2. Technische Anlagen und Maschinen 2.364.330 0 61.784 10.203 13.965 0 0 88.577 2.510.929 1.863.021 0 66.229 5.435 12.408 0 436 7.133 1.915.580 595.349 501.309

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 51.532 406 2.709 125 972 1.217 0 360 52.943 36.139 379 4.563 159 885 885 13 11 39.502 13.441 15.393

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 214.034 0 49.753 1.858 10.464 20 0 −88.492 166.669 51.343 0 37.332 −6 12 0 −697 0 87.960 78.709 162.691

2.752.674 406 114.357 12.104 25.762 1.319 0 1.213 2.853.673 2.032.358 379 111.438 5.573 13.638 937 4 7.144 2.128.033 725.640 720.316

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.810 0 1.000 0 2.810 0 0 0 2.000 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2.000 3.810

2. Beteiligungen an assoziier-ten Unternehmen 136.669 0 45.783 0 0 0 −8.996 0 173.456 575 0 0 0 0 0 0 0 575 172.881 136.094

3. Beteiligungen 33.262 0 2 0 32 195 0 0 33.037 117 0 151 0 0 0 0 101 167 32.870 33.145

4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 106.000 0 0 0 0 0 0 0 106.000 0 0 0 0 0 0 0 0 0 106.000 106.000

5. Sonstige Ausleihungen 347 0 0 0 2 0 0 0 345 0 0 0 0 0 0 0 0 0 345 347

280.088 0 46.785 0 2.844 195 −8.996 0 314.838 692 0 151 0 0 0 0 101 742 314.096 279.396

3.248.214 2.920 176.191 19.875 32.900 1.809 −8.996 0 3.403.495 2.173.667 528 119.655 10.210 17.663 1.168 0 7.245 2.277.984 1.125.511 1.074.547

Konzernabschluss | Geschäftsbericht 2016

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Wir haben den von der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel – und ihren Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschafts-prüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinrei-chender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezoge-nen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Der aufgeführte Konzernabschluss ist eine verkürzte Fassung. Zu dem vollständigen Konzerabschluss und dem Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, wurde der folgende Bestä-tigungsvermerk erteilt:

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS

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Dr. Flascha Wirtschaftsprüfer

Hauptmann Wirtschaftsprüfer

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Leipzig, den 27. Januar 2017

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

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HERAUSGEBER VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft Braunstraße 7 | 04347 Leipzig

UNTERNEH MENS KOMMUNIKATION Bernhard Kaltefleiter

KONTAKTTelefon +49 341 443-0 | Fax +49 341 [email protected] | www.vng.de

REDAKTIONSSCHLUSS 17. Februar 2017

KONZEPT, LAYOUT UND HERSTELLUNG Militzer & Kollegen GmbH, Leipzig

REPRODUKTION UND DRUCK Sepio GmbH, Leipzig

FOTOS Jakob Richter (S. 1) | Helge Hansen/VNG Norge (S. 1) Eric Kemnitz (S. 1) | Torsten Proß/Jeibmann Photographik (S. 1) | Jörg Gläscher (S. 21, 25)

IMPRESSUM

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VNG – Verbundnetz Gas AktiengesellschaftBraunstraße 7 | 04347 Leipzig

Postfach 24 12 63 | 04332 Leipzig

Telefon +49 341 443-0 | Fax +49 341 443-1500

[email protected] | www.vng-gruppe.de/bilanzpressekonferenz