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Geschäftsbericht 2003

Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

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Geschäftsbericht 2003

Rz Titel für Karton 10.05.2004 12:15 Uhr Seite 1

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2003

NR

W.B

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eric

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2003

2003 2002

105.028 101.579

100.397 94.052

49.152 43.212

4.919 6.715

6.224 6.198

356 306

11 8

73 78

88 69

199 164

– 1.746 97

– 1.770 86

25 63

1.796 0

0 21

32,5 32,0

862 760

Mio €

Bilanzsumme

Kreditvolumen

Verbriefte Verbindlichkeiten

Handelsrechtliches Eigenkapital

Haftendes Eigenkapital gemäß KWG*

Zinsüberschuss

Provisionsüberschuss

Personalaufwand

Sachaufwand

Betriebsergebnis vor Risikovorsorge/Bewertungsergebnis

Betriebsergebnis nach Risikovorsorge/Bewertungsergebnis

Jahresergebnis

Zuführung zum Landeswohnungsbauvermögen

Entnahmen aus der Kapitalrücklage

Bilanzgewinn

Grundsatz I-Gesamtkennziffer in %*

Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Langfrist Rating

Kurzfrist Rating

Individual1)/ Financial Strength2)

Pfandbrief-Rating

Fitch Ratings

AAA

F1+

C/D1)

AAA

Moody’s

Aa2

P-1

D+2)

Standard & Poor’s

AA

A-1+

–*

AAA

Ratings

Kennzahlen

* wird von Standard & Poor’s nicht erstellt Stand: 15. April 2004

* vor Feststellung des Jahresabschlusses

Rz Umschlag ganz 28.04.2004 11:17 Uhr Seite 1

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NRW.BANKAuf einen Blick 2

Vorwort des Vorstands 4

Bericht des Verwaltungsrats 8

Neue Perspektiven für Landund Leute: NRW.BANK

Maßgeschneidert für den Mittelstand – Wirtschaftsförderung 12

Bauplan für das Wachstum – Infrastrukturförderung 20

Soziale Verantwortung imWohnungsmarkt – Wohnraumförderung 24

Finanzpartner für Kommunen – Kommunalfinanzierung 28

Kompetenz am Kapitalmarkt – Treasury 30

Gemeinsam zu neuen Ufern

Zukunft planen und mitgestalten – Dienste-Bereiche 36

Leistung und Verantwortung – Personalbericht 40

Finanzreport

Lagebericht 46

Bilanz 80

Gewinn- und Verlustrechnung 84

Anhang 86

Glossar 111

Organigramm 118

Inhalt

Förderung hat einen neuen Namen:NRW.BANK

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Geschäftsbericht 2003NRW.BANK – Gut aufgestelltfür neue Herausforderungen

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NRW.BANKAuf einen Blick

2 Auf einen Blick

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Auf einen Blick 3

Die NRW.BANK ist die Struktur- und För-derbank für das Land Nordrhein-Westfalen.Errichtet am 1. August 2002 als LandesbankNRW, unterstützt sie ihre Eigentümer – das Land Nordrhein-Westfalen (43,2%),den Rheinischen und den Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverband(jeweils 16,7%) sowie die Landschafts-verbände Rheinland und Westfalen-Lippe(jeweils 11,7%) – bei wichtigen struktur-politischen Aufgaben. Als wettbewerbs-neutraler Partner der Hausbanken setzt dieNRW.BANK das gesamte Spektrum kredit-wirtschaftlicher Förderprodukte ein – aufden vier zentralen Kompetenzfeldern nach-haltige Wirtschaftsförderung, Infrastruktur-förderung, soziale Wohnraumförderung und Kommunalfinanzierung.

Die NRW.BANK ist mit einem Stammkapital(gezeichnetes Kapital) in Höhe von 500 Mio €(31. Dezember 2003) ausgestattet und ver-fügt über eine Vollbanklizenz. Ihre Rechts-form ist die einer Anstalt des öffentlichenRechts. Ihre satzungsmäßigen Organe sind

die Gewährträgerversammlung, der Verwal-tungsrat und der Vorstand. An ihren beidenSitzen in Düsseldorf und Münster beschäf-tigt sie rund 860 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter.

Als Struktur- und Förderbank bleiben der NRW.BANK die HaftungsinstrumenteAnstaltslast und Gewährträgerhaftung dauerhaft erhalten. Zudem haben dieGewährträger der Bank mit dem „Gesetzzur Umstrukturierung der LandesbankNordrhein-Westfalen zur Förderbank desLandes Nordrhein-Westfalen und zur Änderung anderer Gesetze“ eine expliziteGarantie übernommen.

Die NRW.BANK ist ordentliches Mitglieddes Bundesverbands Öffentlicher BankenDeutschlands e.V. (VÖB) und außerordent-liches Mitglied des Deutschen Sparkassen-und Giroverbands (DSGV).

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Vorwort des Vorstands

Angekommen!Das größte und wichtigste Ziel der Bankseit ihrer Errichtung am 1. August 2002haben wir am 31. März 2004 erreicht. Andiesem Tag ist das Gesetz zur Umstrukturie-rung der Landesbank Nordrhein-Westfalenin Kraft getreten. Es stellt die Weichen fürdie Zukunft unserer Bank als Struktur- undFörderbank für das Land Nordrhein-West-falen. Die künftige Ausrichtung des Institutswird auch in unserem neuen Namen deut-lich: Aus der Landesbank NRW ist dieNRW.BANK geworden.

Gemeinsam mit den Eigentümern und inenger Abstimmung mit der EU-Kommissionhaben wir frühzeitig auf dieses Ziel hinge-

Der Vorstand der NRW.BANK(von links):Ernst GerlachDr. Bernd LüthjeDr. Ulrich Schröder

4 Vorwort des Vorstands

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Vorwort des Vorstands 5

arbeitet. Jetzt gilt es, die NRW.BANK weiterauszubauen: zur zentralen Förderplattformfür Nordrhein-Westfalen.

Mit dem „Gesetz zur Umstrukturierung der Landesbank Nordrhein-Westfalen zurFörderbank des Landes Nordrhein-West-falen und zur Änderung anderer Gesetze“,das in vollem politischen Konsens von allenFraktionen im Landtag Nordrhein-Westfalenverabschiedet wurde, werden die europa-rechtlich-erlaubten Rahmenbedingungenfür rechtlich selbstständige Förderinstituteumgesetzt. Die NRW.BANK erhält den Status einer wettbewerbsneutralen, auf dem Hausbankenverfahren aufbauendenStruktur- und Förderbank. Damit bleiben

ihr – nach der so genannten Verständigung IIvom 1. März 2002 zwischen der Bundes-republik Deutschland und der EU-Kommis-sion – die Haftungsinstrumente Anstaltslastund Gewährträgerhaftung dauerhaft erhalten.

Zudem übernehmen die Eigentümer mitdem Umstrukturierungsgesetz eine expliziteGarantie. Konsequenz dieser gesetzlich nor-mierten gesamtschuldnerischen Haftung isteine Solvabilitätsgewichtung von „Null“ fürdie von der NRW.BANK begebenen Emis-sionen. Die Solva-0-Anrechnung bedeutet,dass Kreditinstitute, die der NRW.BANKFremdkapital zur Verfügung stellen, dieseForderungen nicht mit haftendem Eigen-kapital unterlegen müssen.

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dafür war die von der EU-Kommission ge-forderte Abschaffung des Haftungssystemsder deutschen öffentlichen Banken, soweitsie im Wettbewerb stehen.

Für außerhalb des Wettbewerbs stehendeFörderbanken öffnete die EU-Kommissiondann eine zweite Trasse: die bereits er-wähnte Verständigung II vom 1. März 2002.

Sie ermöglichte jetzt die Errichtung einerStruktur- und Förderbank, die über opti-male Refinanzierungsbedingungen verfügtund ihr Wissen und Kapital für die Förder-nehmer in Nordrhein-Westfalen einsetzt.

Wir wollen den Wandel des Landes hin zu einer modernen Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft mitgestalten und dieInnovationskraft der hier tätigen Unter-nehmen stärken. Dabei steht die mittel-ständische Wirtschaft im Vordergrund unserer Förderaktivitäten. Bereits heute ist die NRW.BANK ein unverzichtbarerAkteur für die Wirtschaftsförderung, da die Bank als Landesförderinstitut undStaatsbank die Landesprogramme für alleBankengruppen abwickelt. Im öffentlichgeförderten Wohnungsbau ist der BereichWohnungsbauförderungsanstalt (Wfa) dereinzige Direktförderer in Nordrhein-West-falen. Bei rund 22 Prozent aller fertig-gestellten Wohnungen in NRW wirkt dieWfa mit.

Diese Markt- und Meinungsführerschaft, diedie NRW.BANK bereits auf vielen Bereichenbesitzt, werden wir weiter ausbauen.

Die NRW.BANK genießt damit auf der Refi-nanzierungsseite optimale Voraussetzungen,die die Bank für ein großes Ziel nutzt: eineeffektive und effiziente Wirtschafts- undStrukturförderung in Nordrhein-Westfalen.

Der neue Name NRW.BANK macht denUnterschied zu den wettbewerblich aufge-stellten Landesbanken deutlich. Errichtetwurde das Institut als Landesbank NRW am1. August 2002. Es ging aus der Teilung derehemaligen Westdeutschen LandesbankGirozentrale in zwei rechtlich selbstständigeKreditinstitute hervor. Damit wurde eineTrennung zwischen Wettbewerbsgeschäft(in der privatrechtlichen WestLB AG) undöffentlichem Auftragsgeschäft (in deröffentlich-rechtlichen Landesbank NRW)vollzogen. Im Rahmen des Mutter-Tochter-Modells wurde die WestLB AG eine 100%-Beteiligung der Landesbank NRW.

Bedingt durch die zeitliche Abfolge des Entwicklungsprozesses der Mutter-Tochter-Struktur unterlagen sowohl die LandesbankNRW als auch die WestLB AG zunächst der Verständigung I, obwohl die Geschäfts-aktivitäten der Landesbank NRW bereits zujenem Zeitpunkt nicht im direkten Wettbe-werb zu anderen Kreditinstituten standen.Die Verständigung I wurde zwischen derBundesrepublik Deutschland und der EU-Kommission am 17. Juli 2001 erreicht undregelt die zeitlich gestaffelte Abschaffungder Haftungsinstrumente Anstaltslast undGewährträgerhaftung für die öffentlich-rechtlichen, im Wettbewerbsgeschäft täti-gen Kreditinstitute in Deutschland. Grund

6 Vorwort des Vorstands

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Vorwort des Vorstands 7

Dr. Bernd Lüthje Vorstandsvorsitzender

Ernst Gerlach Dr. Ulrich Schröder

Wir tun dies im Rahmen unserer vier zentralen Förderfelder:

nachhaltige Wirtschaftsförderung

Infrastrukturförderung

soziale Wohnraumförderung

Kommunalfinanzierung

Auch organisatorisch haben wir uns denveränderten Rahmenbedingungen ange-passt. So ist die INVESTITIONS-BANKNRW (IB) im Wesentlichen in die neuenBereiche Wirtschaftsförderung und Infra-strukturfinanzierung aufgegangen. DieseFörderbereiche sind für die Produktent-wicklung und das Produktmanagement mitden Auftraggebern zuständig, bearbeitendie Förderprogramme und beraten die Auf-traggeber, insbesondere die Landesminis-terien. Im Fokus der Wirtschaftsförderungstehen dabei die einzelnen Unternehmen,während der Bereich Infrastrukturfinanzie-rung Strukturen fördert, an denen Unter-nehmen teilhaben, wie Umwelt, Bildung

und Soziales. Den Kommunen in Nord-rhein-Westfalen bieten wir günstige Finan-zierungslösungen an.

Das gemeinsame Dach dieser Bereiche ist die Förderberatung, unsere „Brücke inden Markt“. Sie pflegt den Kontakt zu denHausbanken und fungiert als kompakte Vertriebseinheit – für alle Kreditinstitute,über die gesamte Produktpalette und überalle Förderprogramme.

Intern effizient aufgestellt, extern mit optima-len Rahmenbedingungen: Die NRW.BANKbietet eine kostengünstige Abwicklung vonFörderprogrammen und die kompetente Ent-wicklung neuer, marktgerechter Produkte.

Ein wichtiges Ziel haben wir erreicht. Wirmöchten allen danken, die mit viel Engage-ment und großem Teamgeist daran mit-gearbeitet haben – insbesondere unserenMitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Neue Ziele liegen vor uns. Diesen Wegmöchten wir mit Ihnen gemeinsam weiter-gehen.

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8 Bericht des Verwaltungsrats

Bericht des Verwaltungsrats

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Bericht des Verwaltungsrats 9

Der Verwaltungsrat hat in Erfüllung der ihmnach Gesetz und Satzung obliegenden Auf-gaben im Geschäftsjahr 2003 fünf Sitzungenabgehalten. Die aus seiner Mitte gebildetenAusschüsse – neu hinzugekommen ist derBauausschuss – sind darüber hinaus zudreizehn Sitzungen zusammengekommen.

Der Verwaltungsrat hat sich durch regel-mäßige Berichte über die Lage der Gesell-schaft und über wesentliche Geschäftsvor-fälle unterrichten lassen. Die auf Grund vonGesetz oder Satzung zustimmungspflichti-gen Geschäftsvorfälle hat er beraten undbeschlossen, wichtige geschäftspolitischeFragen hat er eingehend behandelt.

Den Jahresabschluss 2003 und den Lage-bericht der Landesbank NRW hat die PwCDeutsche Revision Aktiengesellschaft Wirt-schaftsprüfungsgesellschaft geprüft und denJahresabschluss mit dem uneingeschränk-ten Bestätigungsvermerk versehen. Der Verwaltungsrat und der aus seiner Mittegebildete Prüfungsausschuss haben die Be-richte des Abschlussprüfers über das Ergeb-nis seiner Prüfung eingehend erörtert underheben nach dem abschließenden Ergebnisder Prüfung keinerlei Einwendungen.

Der Verwaltungsrat hat den vom Vorstandaufgestellten Jahresabschluss in seiner Sit-zung am 10. Mai 2004 gebilligt und schlägtder Gewährträgerversammlung vor, denJahresabschluss 2003 festzustellen.

Der Verwaltungsrat hat den Konzernab-schluss und den Konzernlagebericht derLandesbank NRW zur Kenntnis genommen.

Düsseldorf/Münster,den 10. Mai 2004

Harald Schartau Vorsitzender des Verwaltungsrats

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Neue Perspektivenfür Land und Leute: NRW.BANK

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12 Wirtschaftsförderung

Maßgeschneidert für den Mittelstand –Wirtschaftsförderung

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13Wirtschaftsförderung

Die NRW.BANK unterstützt auf vielfältigeWeise den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen. Im Mittelpunkt stehen dabei mittelständische Unternehmen, denn derMittelstand ist für die Wirtschaftsstrukturdes Landes von herausragender Bedeutung.Sein Wachstum wird jedoch zunehmenddurch fehlendes Kapital begrenzt. Hier wirddie NRW.BANK aktiv. In ihren beiden Be-reichen Wirtschaftsförderung und Beteili-gungen setzt sie die Instrumente des Förder-geschäfts und der Eigenkapitalfinanzierunggezielt ein.

INVESTITIONS-BANK NRW Der frühere Bereich INVESTITIONS-BANKNRW (IB) der Landesbank NRW ist mit der Neuorganisation am 1. April 2004 imWesentlichen in die neuen Bereiche Wirt-schaftsförderung und Infrastrukturfinanzie-rung der NRW.BANK aufgegangen. Ziel derNRW.BANK ist es, öffentliche Finanzie-rungshilfen für Wirtschaft und Umwelt inNordrhein-Westfalen optimal einzusetzenund sie den veränderten Anforderungenentsprechend weiterzuentwickeln. Im Kom-petenzfeld nachhaltige Wirtschaftsförderungwerden die wichtigsten, hauptsächlich überBanken geleiteten Förderprogramme desLandes Nordrhein-Westfalen bearbeitet: dieRegionale Wirtschaftsförderung, die Grün-dungs- und Wachstumsförderung und dieFörderung des Umweltschutzes. Ebensobündelt der Bereich Wirtschaftsförderungdie Bundesprogramme der KfW Banken-gruppe (KfW) für die Sparkassen in NRWund Brandenburg. Darüber hinaus werdenfür einzelne Projekte im Auftrag des LandesNordrhein-Westfalen Management- undBeratungsaufgaben übernommen.

Anstieg im Fördergeschäft Im gesamten Bereich der vormaligen IB lagdas Neugeschäft des Jahres 2003 mit einemZusagevolumen von insgesamt 3,1 Mrd €trotz anhaltend konjunktureller Schwierig-keiten um neun Prozent über dem Vorjahres-ergebnis. Die Zahl der Zusagen knüpfte mit knapp 48.000 (+ 25%) sogar an denRekordwert des Jahres 1999 an. Das Neuge-schäft verteilte sich mit 2,9 Mrd € auf zins-günstige Darlehen und mit 242 Mio € aufZuschüsse. Der Darlehensbestand verbliebmit 17,6 Mrd € in etwa auf Vorjahresniveau.Davon entfielen 15,7 Mrd € auf Obligo-Kre-dite und 1,9 Mrd € auf Treuhand-Kredite.

Wandel in der FörderlandschaftKlassische Förderinstrumente sind Zu-schüsse, das heißt nicht rückzahlbareZuwendungen, und zinssubventionierteDarlehen. Zuschüsse zeichnen sich durcheine besonders hohe Förderintensität aus und sind daher an spezielle Förder-bedingungen gekoppelt. Sie werdenschwerpunktmäßig in der Regionalen Wirtschaftsförderung eingesetzt, die sichauf die Förderung in strukturschwachenGebieten des Landes konzentriert.

Die knapper werdenden Haushaltsmittellassen eine umfangreiche Förderung überZuschüsse immer weniger zu. Die Darlehens-finanzierung erhält daher eine größere Be-deutung. Jedoch zeigen die Entwicklungenan den Märkten, dass ausschließlich klassi-sche Darlehensfinanzierungen gerade beimittelständischen Unternehmen nicht mehrausreichend sind.

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So fördern wir Nachhaltigkeit

Leichte Durstlöscher: DieProdukte der FirmengruppeHövelmann mit den Mineral-wassermarken RheinfelsQuelle, Römerwall und Burg-wallbronn sowie der Limona-denmarke Sinalco werden inumweltfreundlichen PET-Fla-schen abgefüllt. Angesichtsdes erfolgreichen Absatzesreichten die Abfüll- und Pro-duktionsanlagen nicht mehraus. Zur Finanzierung desNeubaus von Produktions-und Lagerhallen sowie einerAbfüllanlage wurde einZuschuss aus dem RegionalenWirtschaftsförderungspro-gramm sowie ein Förderkre-dit aus dem Landesumwelt-programm IW gewährt. Mitdieser Investition wird dieFirmengruppe Hövelmann,die übrigens im Jahr 2005zusammen mit der MarkeSinalco ihren 100. Geburtstagfeiern wird, ihre Markt-position ausbauen. Damitsind auch nachhaltige Effektefür die Handwerksbetriebeund Zulieferer der Regionverbunden.

14 Wirtschaftsförderung

dem Darlehen Eigenkapitalcharakter. DerFinanzierungsspielraum erweitert sich undvorhandene Sicherheiten stehen zur Ab-sicherung des sonstigen Fremdmittelbe-darfs zur Verfügung. Letztlich wirkt sich das Nachrangdarlehen auch auf das Bonitäts-rating positiv aus, da es das wirtschaftlicheEigenkapital stärkt.

Bessere Kreditversorgung des Mittelstands in NRWIm Auftrag des Finanzministeriums des Lan-des Nordrhein-Westfalen hat die NRW.BANK,unterstützt durch die KfW Bankengruppeund die WestLB AG, den Einsatz von sogenannten Asset Backed Securities (ABS)bei Kreditinstituten untersucht. Hierzuwurde eine Produktidee konzipiert, die eineaktive Kreditportfoliosteuerung ermöglicht.Durch den Abbau vorhandener Branchen-konzentrationen und Klumpenrisiken inner-halb eines Kreditportfolios einer Bank werden neue Möglichkeiten zur Kreditver-gabe geschaffen. Inhalt der Marktanalyse,an der 23 Kreditinstitute teilnahmen, warneben allgemeinen Fragen zum Thema Kredithandel bzw. -verbriefung die Fragenach der Umsetzbarkeit. Die Resonanz aufdie vorgestellte Produktidee war insgesamtpositiv. Insbesondere das Thema Kredit-handel bzw. -verbriefung war unter Risiko-aspekten von Bedeutung. Zusammen mitder KfW und der WestLB AG wird dieNRW.BANK bis zum nächsten Jahr ein Umsetzungskonzept entwickeln.

Fundierte FörderberatungÜber die Bearbeitung von Förderprogram-men hinaus bietet die NRW.BANK eine fundierte Förderberatung an. Schwerpunkte

Dies ist vor allem auch vor dem Hinter-grund der historisch bedingt sehr niedrigenEigenkapitalquote kleiner und mittelständi-scher Unternehmen in Deutschland zusehen. Die schwache Konjunkturlage unddie Umbrüche im Finanzierungsumfeldhaben diese Nachteile weiter verschärft.

Aus diesem Grund gewinnen Finanzierun-gen mit Eigenkapitalelementen mehr undmehr an Gewicht. Insbesondere Finanzie-rungen mit Haftungsfreistellungen werdenhier interessant. Das Besondere an dieserFinanzierungsform ist, dass der Förderneh-mer keine Sicherheiten stellen muss undBanken diese Darlehen wie Eigenkapitalbewerten.

Die NRW.BANK verfolgt konsequent denWeg der Haftungsentlastungen. Sie leistenschnell und gezielt einen Beitrag zur Ver-besserung der Mittelstandsfinanzierung.Gemeinsam mit dem Ministerium für Wirt-schaft und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen (MWA) hat die NRW.BANK daher entsprechende Förderprodukte zurUnterstützung des Mittelstands entwickelt,die positiv auf die Eigenkapitalstruktur der Unternehmen wirken. So werden ausdem NRW-Programm „Gründungs- undWachstumsfinanzierung (GuW)“ und demNRW/EU-Programm „Ziel 2-ProgrammNRW (2000 – 2006)“ langfristige, endfälligeNachrangdarlehen zu attraktiven Kondi-tionen bereitgestellt. Das Besondere dabei:Die Hausbank ist zu 100 Prozent von derHaftung freigestellt. Das Risiko des Kreditsübernimmt überwiegend das Land Nord-rhein-Westfalen. Insbesondere die Nach-rangigkeit und die Langfristigkeit verleihen

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Page 18: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

15Wirtschaftsförderung

sind Kundenveranstaltungen, Mailing-Aktio-nen, Inhouse-Schulungen, Seminare oderauch persönliche Beratungen. Die Beraterverfügen über ausgezeichnete Kontakte zuörtlichen Kommunen, Banken, Industrie-und Handelskammern, Handwerkskammernund Wirtschaftsförderungseinrichtungen.Die Förderberatung bildet eine wichtigeKlammer zwischen den Fördernehmern und den Fördergestaltern.

Im Jahr 2003 nahm die Direktberatung fürExistenzgründer und Unternehmen deutlichzu. Unverändert hoch war die Nachfragenach Beratung für komplexe Investitions-vorhaben.

Projektbüro MitarbeiterkapitalbeteiligungEine weitere Facette im Rahmen der Mittel-standsförderung ist die Beteiligung von Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern am Kapitalihres Unternehmens. Bereits seit September2001 unterstützt das bankinterne Projekt-büro Mitarbeiterkapitalbeteiligung im Auf-trag des MWA die Landesinitiative „Einkom-men der Zukunft“. Ziel des aus Mitteln desEuropäischen Sozialfonds ko-finanziertenProjektbüros ist es, Mitarbeiterkapitalbe-teiligungsmodelle über Informationsveran-staltungen, Beratung und Koordinierungs-leistungen bekannter zu machen. So sollenUmsetzungshemmnisse abgebaut undLösungswege aufgezeigt werden.

Auf rund 50 Veranstaltungen, meist inKooperation mit Kammern und Verbänden,hat das Projektbüro die Initiative vorgestellt.Rund 1.500 Interessenten – überwiegendmittelständische Unternehmen aus NRW –haben sich beim Projektbüro informiert.

Etwa 140 Unternehmen haben das Angeboteiner kostenlosen Erstberatung in Anspruchgenommen. Bereits 15 Unternehmen habenim Rahmen der Initiative ein Beteiligungs-modell eingeführt.

Die erste Phase des Projekts lief zum Jahres-ende 2003 aus. In den vorhergehenden zweiJahren war das Interesse der mittelständi-schen Wirtschaft am Instrument Mitarbeiter-kapitalbeteiligung merklich gestiegen. DasMWA hat der NRW.BANK zu Beginn desJahres 2004 einen Auftrag für ein zweijähri-ges Folgeprojekt erteilt. Ein inhaltlicherSchwerpunkt wird die Frage sein, wie sich die Bedeutung der Mitarbeiterkapital-beteiligung als ein Instrument zur Lösungder (Eigenkapital-)Finanzierungsproblemeim Mittelstand weiter steigern lässt.

Dass hier großes Potenzial liegt, zeigt eineErhebung, die das Projektbüro im Frühjahr2003 durchgeführt hat. Die über 200 Unter-nehmen, die bereits ein Beteiligungsmodellumgesetzt haben, wiesen eine überdurch-schnittlich hohe Eigenkapitalquote aus. Dies

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zeigt, dass das Instrument Mitarbeiter-kapitalbeteiligung bei entsprechender Aus-gestaltung einen beachtlichen Finanzie-rungsbeitrag leisten kann.

Auch andere Bundesländer – etwa Bayern,Baden-Württemberg oder das Saarland –unterstützen auf unterschiedliche Weiseden stärkeren Einsatz der Beteiligung vonMitarbeiterinnen und Mitarbeitern amUnternehmen. Aber kein Land bietet seinenmittelständischen Unternehmen ein soumfassendes, erfolgreiches Angebot wieNordrhein-Westfalen.

Kapitalbeteiligungsgesellschaft NRWZur Lösung der Eigenkapitalprobleme imMittelstand hat die NRW.BANK im Auftragdes Landes ihre Beteiligung an der Kapital-beteiligungsgesellschaft für die mittelständi-sche Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen mbH(KBG) auf 77 Prozent erhöht. Mit diesemEngagement wird die KBG ihre Aktionsfeldererweitern und kleinen und mittleren Betrie-ben bis zu 1 Mio € Beteiligungskapital zurVerfügung stellen können.

Umweltschutzförderung Ein weiterer wichtiger Förderbereich desLandes ist die über die NRW.BANK abge-wickelte Umweltschutzförderung. Dabei orientiert sich die Bank am Grundsatz der Nachhaltigkeit. Mit dem Programm„Initiative ökologische und nachhaltigeWasserwirtschaft (IW)“ werden kommunaleGewässerschutzvorhaben bzw. gewerblicheMaßnahmen über Darlehen mit attraktivenKonditionen gefördert. Für innovative gewerbliche Projekte werden Zuschüsse bereitgestellt. Zu den förderfähigen Investi-tionen der Kommunen zählen die Kanal-sanierung, der Neu- oder Umbau, die Erweiterung oder Verbesserung von Abwas-serbehandlungsanlagen, die kostengünstigeabwassertechnische Erschließung sowie die Beseitigung von Niederschlagswasser.Das Programm wird aus der Abwasser-abgabe des Landesumweltministeriumsfinanziert. Zusammen mit Refinanzierungs-mitteln der KfW werden aus diesen Zins-zuschüssen des Landes Liquiditätsplafondsmit sehr günstigen Zinssätzen und langenLaufzeiten gebildet. Als besonderen Anreizbietet das Land Nordrhein-Westfalen Kom-munen, die Investitionen vorziehen,nochmals vergünstigte Konditionen an.

16 Wirtschaftsförderung

So fördern wir Wachstum

Die Nachfrage steigt? Zeit,den Umsatz auszuweiten undso neue Arbeitsplätze zuschaffen – durch schnelleInvestitionen! Investierenkonnte im Jahr 2003 die Dr.Velte Golf GmbH & Co. KG inKöln: Mit Hilfe eines Nach-rangdarlehens aus dem Lan-desprogramm „Gründungs-und Wachstumsfinanzierung“wurde die Golfanlage um einClubhaus mit angeschlosse-ner Gastronomie ergänzt. DieHausbank wurde dabei zu100% von der Haftung frei-gestellt.

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Page 20: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

17Wirtschaftsförderung

Bereich BeteiligungenDer Bereich Beteiligungen entwickeltEigenkapitallösungen für alle Lebenszyklus-phasen eines Unternehmens. Angepasst an die individuellen Bedürfnisse, werdenEigenkapitalbeteiligungen, gemischteFinanzierungsformen (Mezzanine-Finanzie-rungen) sowie strategische Beratung undBetreuung zum Thema Eigenkapital angebo-ten. Dabei konzentriert sich die NRW.BANKauf etablierte mittelständische sowie aufjunge, innovative und wachstumsorientierteUnternehmen in Nordrhein-Westfalen. DieNRW.BANK versteht sich als Partner desLandes und der Unternehmen, der Kapital-beteiligungs- und Venture Capital-Gesell-schaften sowie der Kreditwirtschaft in Nord-rhein-Westfalen. Angestrebt werden Eigen-kapitallösungen gemeinsam mit Partnernals Co-Investor. Ziel der NRW.BANK ist es,den Beteiligungskapitalmarkt in NRW zuaktivieren und weiterzuentwickeln.

Das Fachwissen sowie die Produkte derBank ergänzen das bereits in Nordrhein-Westfalen vorhandene Angebot undschließen Defizite dieser zunehmendwichtiger werdenden Form der Unter-nehmensfinanzierung.

Mittelstandsfonds NRWIm Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalenkonzipiert die NRW.BANK einen „Mittel-standsfonds NRW“. Dieser stellt mittelständi-schen Unternehmen Kapital hauptsächlichin Form von Mezzanine-Finanzierungen in einer Größenordnung zwischen 1 und 7 Mio € zur Verfügung. Zielgruppe sind insbesondere etablierte mittelständischeUnternehmen, die ihre Wachstumschancenoptimal nutzen wollen. Der Start des Mittel-standsfonds ist für das zweite Halbjahr 2004geplant.

Der Beteiligungskapitalmarkt NRWIn Zusammenarbeit mit dem Zentrum fürEuropäische Wirtschaftsforschung (ZEW)hat die Bank eine umfassende Marktstudiezum Beteiligungskapitalmarkt in Nordrhein-Westfalen erstellt. Darin werden erstmalsdie Nachfrage- und Angebotsstrukturen inNordrhein-Westfalen bei Eigenkapitalfinan-zierungen umfassend dargestellt. Wesent-liches Ergebnis zum Thema Wagniskapitalist, dass die im Einzelfall gebotenen Investi-tionsvolumen deutlich unter den nach-gefragten Volumen liegen. Eine fehlende„Syndizierungskultur“ stellt sich zudem als Finanzierungshürde dar.

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Page 21: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

18 Wirtschaftsförderung

Fit für die Zukunft: Sport undEntspannung unter einemDach bietet die INJOY PrismaSports Freizeitanlagen GmbHin Dorsten. Die bestehendeFitness- und Freizeitanlagewurde um einen 500 qmgroßen Wellness-Bereicherweitert. Da Dorsten Teil des„Ziel 2-Gebiets“ in NRW ist,konnte das Vorhaben unteranderem mit einem Nach-

rangdarlehen aus dem Lan-desprogramm „Ziel 2-Pro-gramm NRW (2000 – 2006)“finanziert werden. Ein beson-derer Vorteil für das Unter-nehmen stellte die 100%igeHaftungsentlastung der Hausbank durch das LandNordrhein-Westfalen dar.

So fördern wir mit maßgeschneiderten Produkten

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Page 22: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

stützung in Krisensituationen, Manage-ment-Coachings und die Plausibilisierungvon Unternehmenskonzepten.

Beteiligungen im öffentlichen AuftragIm Auftrag des Landes hält die NRW.BANK26 Beteiligungen im öffentlichen Auftragmit einem Volumen von rund 150 Mio €.Diese Beteiligungen werden wertorientiertbetreut und beraten.

Ausblick Die NRW.BANK wird künftig in Zusammen-arbeit mit dem Land Nordrhein-Westfalendas Förderspektrum insbesondere für kleineund mittelständische Unternehmen ergän-zen, erweitern und verbessern. Hier steheneigenkapitalstärkende Instrumente wieNachrangdarlehen, Beteiligungskapitalsowie haftungsentlastende Produkte im Mittelpunkt der Weiterentwicklung. Auchdas Produktportfolio zur Eigenkapitalfinan-zierung wird ausgebaut. Ziel der NRW.BANKist es, das Angebot zur Mittelstandsfinanzie-rung transparenter, bekannter und zugäng-licher zu machen.

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Die Regelungen von Basel II können zu einerweiteren Verringerung von Beteiligungskapi-tal für den Mittelstand beitragen. Gleichzeitigwerden jedoch diese Regelungen, die einestärker am Risiko des Unternehmens orien-tierte Kreditvergabe fordern, zu einer ver-stärkten Nachfrage nach Beteiligungskapitalim Mittelstand führen. Die Ergebnisse derStudie geben der NRW.BANK eine fundierteBasis, um ihre Produkte im Eigenkapital-finanzierungsbereich zielgenau weiterzuent-wickeln und einzusetzen.

BeratungUmfassende Beratungsleistungen in allenFragen der Eigenkapitalfinanzierung bietet die NRW.BANK mittelständischenUnternehmen und innovativen jungenWachstumsunternehmen, dem Land Nord-rhein-Westfalen sowie den kommunalenUnternehmen an. Bereits im ersten voll-ständigen Geschäftsjahr der Bank wurdenUnternehmen in unterschiedlichen Ent-wicklungsphasen begleitet und beraten.Schwerpunkte waren die Erarbeitung undÜberprüfung von Business-Plänen, Unter-

Wirtschaftsförderung

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Page 23: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

20 Infrastrukturförderung

Die NRW.BANK fördert und finanziert inihren Bereichen Infrastrukturfinanzierungund Beteiligungen Investitionen in die Infra-struktur Nordrhein-Westfalens wie Straßen,Kanäle, sonstige Verkehrseinrichtungen,Energie- und Wasserversorgung, Bildungs-institutionen, Krankenhäuser, IT- und Telekommunikationsvorhaben. Dabei ist sie Partner der Städte und Kommunensowie des Landes, zum Beispiel bei Privati-sierungen oder bei der Umsetzung vonFinanzierungen für Strukturprojekte inNordrhein-Westfalen. Unter Einbezug allerFörderprogramme des Landes erstellt dieNRW.BANK Wirtschaftlichkeitsrechnungenund entwickelt Eigenkapital- und Fremd-finanzierungslösungen. Die NRW.BANKbietet hierzu alle Dienstleistungen und Produkte aus einer Hand an – das ist ein-malig in Nordrhein-Westfalen.

Eigen- und Fremdkapitallösungen fürStrukturprojekteAufgabe der Bereiche Infrastrukturfinanzie-rung und Beteiligungen ist es, gemeinsammit oder ergänzend zu anderen Finanz-instituten langfristige Fremdkapital- undEigenkapitalfinanzierungen für Strukturvor-haben zu begleiten und zu strukturieren.

Zu den Produkten der Fremdkapitalseitezählen die klassischen Finanzierungs-instrumente wie Forfaitierung, Projektfinan-zierung oder strukturierte Unternehmens-finanzierung. Ein Schwerpunkt ist dieBegleitung von Public Private Partner-ship(PPP)-Modellen im Hoch- und Tiefbau.

Seitens der Eigenkapitalfinanzierung bietetdie NRW.BANK Finanzierungslösungen, dieentsprechend der Struktur eines Infrastruk-

turprojekts gestaltet werden, sowie Bera-tung im Rahmen von Privatisierungen undPPP-Modellen. Gerade PPP-Modelle gewin-nen dabei eine immer stärkere Bedeutung.

Trend zu Public Private PartnershipsEine gut funktionierende, moderne Infra-struktur ist die Grundvoraussetzung für denwirtschaftlichen Erfolg einer Region. In dennächsten Dekaden sind weitere hohe Inves-titionen in die Infrastruktur gefordert:

Bauplan für das Wachstum – Infrastrukturförderung

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Page 24: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Infrastrukturförderung 21

So bezifferte jüngst das Deutsche Institutfür Urbanistik den kommunalen Investi-tionsbedarf bis zum Jahr 2009 auf circa 686 Mrd €. Auch in Nordrhein-Westfalensichern Investitionen in die Infrastrukturden regionalen Wirtschaftsstandort.

Allerdings stößt die klassische Haushalts-finanzierung angesichts knapper öffent-licher Kassen bereits deutlich an ihre Grenzen. Hier sind innovative und neueBeschaffungswege kombiniert mit intelli-genten Finanzierungslösungen gefragt, um die Herausforderungen der Zukunftmeistern zu können.

Seit einigen Jahren nimmt sowohl auf Bun-des- als auch auf Landesebene das Inter-esse der öffentlichen Hand an alternativenFinanzierungsmodellen mit Einbindung desPrivatsektors deutlich zu. Eine Variante zurEntlastung der öffentlichen Haushalte sindPublic Private Partnership-Modelle.

Bei PPP-Modellen werden wesentliche Teile öffentlicher Dienstleistungen aufUnternehmen des privaten Sektors über-tragen. Die Verantwortung für den Bau und den zukünftigen Betrieb von öffent-lichen Vermögenswerten wird kombiniert.Der private Betreiber ist für den Aufbau, dieFinanzierung und den Betrieb im Rahmenvon vereinbarten Zielvorgaben und Wirt-schaftlichkeitsüberlegungen verantwortlich.

Damit PPP-Modelle aus Sicht der öffent-lichen Hand im Vergleich zu haushalts-finanzierten Projekten kostengünstiger sind, dürfen die Kostenersparnisse, diedurch die verbesserte Planung und Umset-zung des Projekts durch Einbindung desPrivatsektors entstehen, nicht wieder durchhohe Finanzierungskosten kompensiertwerden. Voraussetzung für erfolgreichePPP-Modelle ist somit eine ausgewogeneRisikoverteilung zwischen den Parteien.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat für dieEntwicklung von PPP-Modellen eigens eineTask Force beim Finanzministerium einge-richtet. Ziel dieser PPP-Task Force ist es,eine Strategie für Nordrhein-Westfalen zuentwickeln. Die Task Force bündelt PPP-Kompetenzen, steht öffentlichen Auftragge-bern bei der Entwicklung dieser innovativenGeschäftsmodelle als Ansprechpartner zurSeite und identifiziert erste Pilotprojekte.

So fördern wir Innovationen

Platz für Ideen: ModernsteLabore und Labortechnikkönnen Gründungs- undWachstumsunternehmen im BioMedizinZentrumDort-mund (BMZ) anmieten – unddamit die Wirtschaft in Nord-rhein-Westfalen unterstützen.Das BMZ liegt in unmittel-barer Nähe zum Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie. Ziel des Zen-trums ist die Verknüpfungund der schnelle Transfer der Forschungs- und Entwick-lungsergebnisse von Biotech-nologie und Mikrostruktur-technik in kommerziellenAnwendungen. Damit wirdeine wesentliche Basis für die Entwicklung neuerSpitzentechnologien sowieneuer Produkte am StandortDortmund geschaffen. DasBMZ erhielt einen Zuschussaus dem Regionalen Infra-strukturprogramm.

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Page 25: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Beratung und FinanzierungBereits in einem frühen Projektstadium bietet die NRW.BANK umfassende Beratungzu Strategie und Steuerung von Angebots-verfahren sowie zur Strukturoptimierungbei Projektverträgen an. Dabei will die Bankeine Brücke zwischen der öffentlichen Handund dem Privatsektor durch eine möglichstausgewogene Risikoverteilung bauen.

Ebenso steht die NRW.BANK dem Land inallen Fragen zu Public Private Partnershipsberatend zur Seite und hilft bei der Erstel-lung von Richtlinien, die einen Ausgleichzwischen öffentlichen und privaten Interes-sen fördern. Sie unterstützt damit tatkräftigdas Ziel des Landes, auf diesem Gebiet eineMeinungs- und Gestaltungsführerschaft inDeutschland zu erreichen.

Bei der Umsetzung von Privatisierungsvor-haben ist die NRW.BANK Finanzpartner der öffentlichen Gebietskörperschaften. Siestellt ihr Wissen in allen Fragen der Finan-zierung zur Verfügung.

22 Infrastrukturförderung

So fördern wir Infrastruktur

200 Hektar im Herzen Europas: Auf der Brache desKrupp-Hoesch-Hüttenwerksin Duisburg-Rheinhausen ent-steht eine Ansiedlungsflächefür Logistikunternehmen miteuropäischer Bedeutung. ImRahmen der Regionalen Infra-strukturförderung, in derauch solche Großprojektegefördert werden können,wurde ein beachtlicherZuschuss aus Mitteln desLandes NRW, des Bundesund der EU gewährt.

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Page 26: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Infrastrukturförderung 23

„Regionale Wirtschaftsförderung“Im Bereich Infrastrukturfinanzierung wer-den mit dem Landesprogramm „RegionaleWirtschaftsförderung“ Investitionen fürInfrastrukturmaßnahmen in den nordrhein-westfälischen Fördergebieten mit Zuschüs-sen unterstützt. Im Jahr 2003 wurde überdie frühere INVESTITIONS-BANK NRW ein Volumen von insgesamt 129 Mio € anGemeinden und Gemeindeverbände, aberauch an natürliche und juristische Perso-nen, die nicht auf Gewinnerzielung aus-gerichtet sind, zugesagt. Dabei handelt es sich häufig um Großprojekte. So wurdezum Beispiel einem Technologiezentrum inWestfalen ein Zuschuss für die Errichtungeines Biomedizin-Zentrums gewährt, dasExistenzgründern im Bereich Biomedizinden Einstieg in die Selbstständigkeiterleichtern soll.

AusblickIm Bereich Infrastrukturfinanzierung wird die NRW.BANK in den nächsten Jahren eine zunehmende Zahl an Trans-aktionen in Nordrhein-Westfalen gestalten.Die PPP-Task Force des nordrhein-west-fälischen Finanzministeriums hat bereitseine Reihe von Pilotprojekten identifiziert,die sukzessive umgesetzt werden sollen.Unter anderem ist der Neubau und Betriebeiner Justizvollzugsanstalt (JVA) als Landes-projekt auf PPP-Basis geplant. Ferner werden kommunale Projekte aus demBereich Schulgebäude/-sanierung und Ver-waltungsgebäude/-sanierung umgesetzt.

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24 Wohnraumförderung

Der Bereich Wohnungsbauförderungsan-stalt (Wfa) der NRW.BANK ist ein zentralesInstrument der Wohnungspolitik in Nord-rhein-Westfalen. Ziel der sozialen Wohn-raumförderung ist es, mit zinsgünstigenDarlehen den Bau von Mietwohnungen undden Bau und Erwerb von Wohneigentum für

Soziale Verantwortung im Wohnungs-markt – Wohnraumförderung

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Page 28: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Wohnraumförderung 25

einkommensschwache Haushalte zu ermög-lichen und dadurch eine angemesseneWohnraumversorgung für diese Bevölke-rungsschicht zu gewährleisten. Im Auftragder Landesregierung wickelt die Wfa dieFörderprogramme im Wohnungssektor ab.Dazu übernimmt sie die Auszahlung undVerwaltung von Darlehen, Zuschüssen undübernommenen Bürgschaften. Darüber hinaus informiert die Wfa im Rahmen ihrerWohnungsmarktbeobachtung regelmäßigüber die aktuelle Situation auf den nord-rhein-westfälischen Wohnungsmärkten.

Abwicklung der Förderprogramme Im Jahr 2003 wurden Förderzusagen fürden Neubau von insgesamt 15.057 Wohn-einheiten und für investive Maßnahmen im Gebäudebestand für 1.576 Wohnungenerteilt. Insgesamt konnte das Rekord-ergebnis des Vorjahres zwar nicht ganzerreicht werden, jedoch wurde im Neubaudas vorgesehene Wohnungsbauprogrammum 12 Prozent übertroffen.

Herausragend war das Förderergebnis imBereich des selbst genutzten Wohneigen-tums. Insgesamt nahm hier die Förderunggegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent auf10.937 Einheiten zu. Allein der Neubau undErsterwerb von selbst genutztem Wohn-eigentum ist um 15 Prozent auf 8.113 ge-stiegen. Diese Sonderentwicklung in derEigentumsförderung wurde insbesonderedurch die Diskussion um die Eigenheim-zulage beeinflusst: Viele Fördernehmerwollten sich alte Konditionen sichern undzogen ihre Investitionsentscheidung vor.

Mit einem Plus von 48 Prozent konnte auchdas Förderergebnis beim Erwerb bestehen-den Wohnraums auf 2.824 Einheiten wesent-lich gesteigert werden. Diese Entwicklungist vor allem ein Ergebnis des seit Anfang2002 geltenden Wohnraumförderungsge-setzes (WoFG) und der darauf basierendenRegelungen des Landes Nordrhein-West-falen, welche die Voraussetzung für denErwerb einer Gebrauchtimmobilie demNeubau und Ersterwerb gleichstellt.

Im Gegensatz dazu gingen die Förderzu-sagen für die Schaffung von Miet- undGenossenschaftswohnungen um 38 Prozentauf 3.521 und für Maßnahmen im Gebäude-bestand um fast 23 Prozent auf 1.576 Wohn-einheiten zurück.

Insgesamt wurden aus den Förderprogram-men 2003 über 1 Mrd € zugesagt; das sindnur 2,1 Prozent weniger als im Jahr zuvor.Das Investitionsvolumen, das durch die Förderung angestoßen wurde, beläuft sichauf circa 2,9 Mrd €.

So fördern wir Menschen

Mehr Miteinander: Familienund allein Erziehende,Singles und Senioren lebenim Mehrgenerationenhaus imZentrum von Hückelhoven.Auf einer Gesamtwohnflächevon 7.250 Quadratmeternschuf das ortsansässige BüroArchitektur Galerie Greven116 „Wohnungen für einganzes Leben“ – in dreiBaukörpern, die einen Innen-hof bilden. Die Grün- undFreifläche dient den Kindernals Spielplatz und denErwachsenen als Treffpunkt.

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Page 29: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

26 Wohnraumförderung

Des Weiteren wurde im Jahr 2003 derModellversuch „Regionale Wohnungsmarkt-beobachtung östliches Ruhrgebiet“ begon-nen. Grund sind die zunehmenden Ver-flechtungen zwischen den Kommunen derRegion, deren Charakter und Folgen unter-sucht werden sollen. Mit organisatorischerund fachlicher Unterstützung der Wfa werden die 20 teilnehmenden Kommunenvoraussichtlich im Herbst 2004 einen ersten regionalen Wohnungsmarktberichtzur Situation im östlichen Ruhrgebiet ver-öffentlichen.

Zum Jahresende 2003 konnten fünf Kommunen, die als neue Mitglieder dem Initiativkreis Kommunale Wohnungsmarktbeobachtung beigetreten waren, nach einer einjährigen intensiven Betreuungdurch die Wfa ihre ersten kommunalenWohnungsmarktberichte vorlegen.

Beratungs- und Dienstleistungen Als Kompetenzzentrum für den nordrhein-westfälischen Wohnungsmarkt bietet derBereich Wfa vielfältige Serviceleistungenan. Zum einen berät die Wfa das Ministe-rium für Städtebau, Wohnen, Kultur undSport des Landes Nordrhein-Westfalen beider Entwicklung und Gestaltung der Förder-aufgaben und -verfahren. Zum anderenwerden für Bewilligungsbehörden und Kreditinstitute Seminare und Workshopsangeboten. Außerdem wird eine intensiveBeratung in Förderfragen durchgeführt.

Entwicklung des LandeswohnungsbauvermögensAus den Programmen des Jahres 2003 undder Vorjahre wurden Fördermittel in Höhevon über 1,1 Mrd € ausgezahlt. Insgesamtkonnte der Bereich Wfa Einnahmen in Höhevon 1,1 Mrd € aus Zinsen, Tilgungen undVerwaltungskostenbeiträgen verbuchen. DieWfa führte am Jahresende knapp 400.000Darlehenskonten mit einem Kreditbestandvon 24.538 Mio €. Das Kreditvolumen liegtum 66 Mio € unter dem Volumen des Jahres2002. Das Landeswohnungsbauvermögenstieg um knapp 2 Prozent auf 17.969 Mio €.Die Bilanzsumme blieb mit 21,7 Mrd €nahezu konstant.

Wohnungsmarktbeobachtung Seit mehreren Jahren führt die Wfa erfolg-reich die landesweite und kommunale Wohnungsmarktbeobachtung durch. Zu-sätzlich zur landesweiten Berichterstattungwurden in diesem Jahr erstmals ausführ-liche Analysen für drei Beispielregionenvorgelegt. Die Ergebnisse zeigen für dieRegionen Paderborn, östliches Ruhrgebietund Düsseldorf/ Niederrhein deutlicheinter- und intraregionale Entwicklungs-unterschiede. Gerade im Hinblick auf dieAusgestaltung der Wohnungspolitik und auf Investitionsentscheidungen verdeut-lichen die Ergebnisse, wie wichtig eine differenzierte regionale und lokale Sicht auf die Wohnungsmärkte Nordrhein-West-falens ist.

So fördern wir Selbst-bestimmung

Ohne Barrieren: Zehn voll-ständig barrierefreie Woh-nungen bietet das neu errich-tete Wohngebäude in Wetter.Sie ermöglichen Senioren einWohnen und Leben in einerselbstbestimmten Gemein-schaft. Gemeinschaftsflächensind ebenso vorhanden wieeine Tiefgarage. Bauherr wardie Wohnstättengenossen-schaft Wetter eG, die Plänestammen vom ArchitektenRalf Hippenstiel.

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Wohnraumförderung 27

AusblickDas Wohnraumförderungsprogramm 2004wird ebenso wie das Programm 2003 miteinem Finanzvolumen von circa 1 Mrd €ausgestattet sein. Auf Grund von Bedarfs-veränderungen und sich regional unter-schiedlich entwickelnden Wohnungsmärk-ten können sich Verschiebungen zwischenden Programmblöcken Mietwohnungs- undEigentumsförderung sowie zwischen Neu-bau und Bestand ergeben. Als Antwort aufdie demografische Entwicklung ist mit derFörderung von neuen Wohnformen fürÄltere und Pflegedürftige eine zusätzlicheFördermöglichkeit geschaffen worden.

Im Rahmen der kommunalen Wohnungs-marktbeobachtung werden Kommunen beimAufbau und der Umsetzung einer eigenenWohnungsmarktbeobachtung unterstützt.

Zu den aktuellen Entwicklungen auf dennordrhein-westfälischen Wohnungsmärktensowie im geförderten und preisgebundenenWohnungsbestand gibt die Wfa regelmäßigPublikationen heraus.

Ergänzend zu diesem klassischen Angebothat die Wfa den „Interaktiven Förderberater“fürs Internet entwickelt. Damit können sichBauwillige direkt im Internetauftritt derNRW.BANK über eine mögliche Förderungfür selbst genutztes Wohneigentum infor-mieren und erste unverbindliche Angabenzur voraussichtlichen Förderhöhe erhalten.

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Page 31: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Finanzpartner für Kommunen – Kommunalfinanzierung

Zum Förderauftrag der NRW.BANK gehörtes, die Kommunen Nordrhein-Westfalensbei ihrer Refinanzierung zu unterstützen.Diese Aufgabe obliegt dem Bereich Kapital-märkte.

Bedeutender Teilnehmer am Kommunal-finanzierungsmarktIm Jahr 2003 – bereits ein Jahr vor derGründung des Struktur- und Förderinstituts– engagierte sich die Bank stark im Bereichder Staats- und Kommunalfinanzierung. Mitetwa 35 Mrd €, dies entspricht etwa einemDrittel der Bilanzsumme, war der deutscheStaats- und Kommunalkredit ein wesent-liches Geschäftsfeld der Bank. Nimmt mandas indirekte Kommunalkreditgeschäft überSparkassen in Deutschland hinzu, erhöhtsich der Anteil auf über 45 Mrd €.

Auch im Bereich der unmittelbaren Kom-munalfinanzierung hat sich die Bank imJahr 2003 als bedeutender Marktteilnehmeretabliert. So wurden im Jahresverlaufwesentliche Teile der Zinsanpassungen imBestand gehalten. Gleichzeitig gelang derspürbare Ausbau im Bereich der direktenKreditvergabe an deutsche Kommunen aufein Volumen von 11 Mrd €.

Per Saldo baute die NRW.BANK ihrenMarktanteil am deutschen Kommunal-finanzierungsmarkt aus. Dabei arbeitet die NRW.BANK sowohl mit Banken undSparkassen wie auch mit anderen Ver-mittlern eng zusammen und ist auf derInternet-Plattform „ekommunen“ aktiv.

28 Kommunalfinanzierung

So fördern wir Kommunen

Klar Schiff: Die NRW.BANKunterstützt die Emscherge-nossenschaft und den Lippe-verband bei ihren Aufgabenwie Abwasserreinigung,Hochwasserschutz und Ge-wässerunterhaltung. So be-lief sich das Neukreditge-schäft im Jahr 2003 auf gut 106 Mio €. Diese Mittel dien-ten der Modernisierung derKläranlagen und leisten damiteinen wesentlichen Beitragzur Sauberhaltung und letzt-lich zur Renaturierung derGewässer. Ergebnis: Der Frei-zeitwert der Emscher steigt.

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29Kommunalfinanzierung

Innovative LösungenDurch die Einbindung in den Bereich Kapi-talmärkte wird eine schnelle, marktnaheund flexible Reaktion auf Anfragen ermög-licht. So gelang es im Jahr 2003 über eineKombination fixer und variabler Strukturenden derivativen Bereich zu erschließen. Mit ihren Aktivitäten trägt die NRW.BANKdaher wesentlich zur Weiterentwicklung des deutschen Kommunalkreditmarkts bei.Dies wird auch bei der zunehmenden undkapitalmarktorientierten Quotierung fürKommunalfinanzierungen deutlich. Zu-sätzlich zur reinen Finanzierung bietet die NRW.BANK bei Neuaufnahmen undbestehenden Engagements Unterstützungin allen Fragen der Liquiditäts- und Zins-gestaltungen an.

AusblickDas Kommunal- und Staatsfinanzierungs-geschäft hat für die NRW.BANK strate-gische Bedeutung. Dabei konzentriert sie sich im direkten Kommunalkreditgeschäftauf nordrhein-westfälische Kommunen.Darüber hinaus ist sie traditionell in derFinanzierung des Bundes und der Länderengagiert.

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30 Treasury

Kompetenz am Kapitalmarkt – Treasury

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Treasury 31

Zu den weiteren Aufgaben des BereichsKapitalmärkte der NRW.BANK zählen zumeinen die Aktiv/Passiv-Steuerung, die Re-finanzierung und das Treasury. Hier werdendie Liquiditätssteuerung der Bank und dieErfüllung der bankaufsichtsrechtlichenGrundsatz II- und Mindestreserve-Vorschrif-ten verantwortet. Zum anderen steuert derBereich das Portfolio der NRW.BANK.

Erfolgreich im Öffentlichen PfandbriefgeschäftDie Refinanzierung der NRW.BANK erfolgteim Jahr 2003 größtenteils über gedeckteWertpapiere. Dabei wurden ausschließlichÖffentliche Pfandbriefe begeben: ein Kapitalmarktsegment, in dem die Bank sehr erfolgreich tätig war. ÖffentlichePfandbriefe erfreuen sich einer unge-brochenen Beliebtheit bei den Investoren.Der Grund hierfür liegt vor allem in demhohen Maß an Sicherheit, das diese Wert-papiere bieten. So sind Öffentliche Pfand-briefe zu mindestens 100 Prozent durchForderungen gegenüber der öffentlichenHand – primär kommunale Schuldner oderandere Gebietskörperschaften – gedeckt.Die hohe Qualität der Öffentlichen Pfand-briefe der Bank wird durch das AAA-Ratingder Ratingagenturen bestätigt.

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32 Treasury

Emissionen tätigte die NRW.BANK auch imSegment der Namenspapiere und Schuld-scheindarlehen. Hier wurden sowohl durchden Deckungsstock besicherte als auchunbesicherte Wertpapiere emittiert.

Im Jahr 2003 betrug das Brutto-Emissions-volumen der NRW.BANK bei einer mittlerenFälligkeit von gut vier Jahren 31,5 Mrd €.Hiervon entfielen 14 Prozent auf Jumbo-pfandbriefe, 33 Prozent auf klassischePfandbriefe und 16 Prozent auf Inhaber-schuldverschreibungen. Der Anteil be-sicherter Namenstitel betrug 14 Prozent,der der unbesicherten 23 Prozent. Dasgesamte im Umlauf befindliche Volumender NRW.BANK beträgt gut 80 Mrd €.

Dieses Kapitalmarktportfolio leistet somiteinen wesentlichen Beitrag zur Unterstüt-zung des förder- und strukturpolitischenAuftrags der NRW.BANK.

Das günstige Kapitalmarktumfeld nutzte dieNRW.BANK zur Emission von vier Jumbo-pfandbriefen. Den Großteil der Emissionenmachten „klassische“ Pfandbriefe aus, diedurch ein geringeres Volumen und eineflexiblere Ausgestaltung gekennzeichnetsind. Durch eine gute Regulierung ihrerausstehenden Emissionen stellt die Bank in diesem Markt eine entsprechende Liqui-dität sicher.

Inhaberschuldverschreibungen undNamenspapiereDarüber hinaus emittierte die NRW.BANKzunehmend ungedeckte Schuldverschrei-bungen. Hier richtet sich die Forderungnicht gegen einen Deckungsstock, sondernausschließlich gegen den Emittenten. ImJahr 2003 konnte die NRW.BANK neueInvestoren gewinnen und in andere Wäh-rungen hinein diversifizieren. So wurdeunter anderem eine Anleihe in Höhe von500 Mio Schweizer Franken begeben.

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33Treasury

Ausblick Im Jahr 2004 wird sich die Refinanzierungder NRW.BANK nachhaltig verändern. Mitdem Status einer Förder- und Strukturbankverlagert sich der Schwerpunkt weg von derPfandbriefemission. Die explizite Garantieder Gewährträger erleichtert die Platzie-rung unbesicherter Anleihen. Die Garantieist die Voraussetzung für eine Solvabilitäts-gewichtung von „Null“. Damit müssen Kre-ditinstitute ihre Forderungen gegen dieNRW.BANK nicht mehr mit haftendemEigenkapital unterlegen.

Der im Jahr 2003 aufgebauten AbteilungInvestor Relations kommt bei der Kommuni-kation der Neuerungen gegenüber den

Investoren eine Schlüsselrolle zu. Es gilt,die Marke NRW.BANK bei neuen Investo-rengruppen in neuen Märkten zu etablieren.So können langfristig optimale Refinanzie-rungsbedingungen erschlossen werden.

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Gemeinsam zu neuen Ufern

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Zukunft planen und mitgestalten – Dienste-Bereiche

36 Dienste-Bereiche

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Dienste-Bereiche 37

Aufgabe der Dienste-Bereiche derNRW.BANK ist es, interne Abläufe zu ge-stalten und die Erfüllung der gesetzlichenAnforderungen zu gewährleisten. Das Jahr2003 stand für viele Dienste-Bereiche imZeichen umfangreicher Projekte wie demAusbau zur Struktur- und Förderbank unterder Verständigung II und der Gebäude-planung der zukünftigen Standorte in Düsseldorf und Münster.

Im Folgenden wird ein Einblick in die Tätig-keitsfelder ausgewählter Dienste-Bereichegegeben:

Bilanzen/Controlling/BankbesteuerungNach erfolgreicher Umsetzung aller rech-nungslegungsspezifischen und aufsichts-rechtlichen Funktionen hat der BereichBilanzen/Controlling/Bankbesteuerung imJahr 2003 verstärkt an konzept- und projekt-orientierten Themen gearbeitet. Dabeilagen die Schwerpunkte unter anderem inder Leitung des IAS/IFRS-Projekts sowie inder Mitarbeit an den Projekten zu Basel II/Mindestanforderungen an das Kreditge-schäft (MaK) und zur Ablösung des Wert-papierabwicklungssystems. Insbesondereim IAS/IFRS-Projekt wurden in tatkräftigerZusammenarbeit mit allen Bereichen derBank die spezifischen Fachkonzepte erstellt.Damit wurde die Basis geschaffen, damitdie Bank fachlich und systemseitig die IAS/IFRS-Anforderungen fristgerecht ab demJahr 2005 erfüllen kann.

RisikocontrollingDie NRW.BANK begreift ein effizientes und vorausschauendes Risikocontrolling als zentrale Aufgabe. Die Verantwortungdes Risikocontrollings erstreckt sich auf

das gesamte Risikopotenzial der Bank, das bereichs- und risikoartenübergreifenddargestellt wird.

Aufgabe des Risikocontrollings ist die Ver-gabe und Überwachung von Risikolimiten,die kontinuierliche Analyse der Risiko-positionen der Bank und die Beeinflussungder Risikopositionen durch bankaufsichts-rechtliche Anordnungen und Empfehlun-gen. Die Risikopositionen – insbesonderebei Adressenausfall- und Marktpreisrisiken– werden täglich bewertet. Die zu Grundeliegenden Annahmen werden regelmäßigüberprüft und an Marktentwicklungenangepasst.

Die Zuständigkeit für das Risikomanage-ment aller Risikoarten wird unter einemMitglied des Vorstands zusammengeführt.Damit wird die Vernetzung der Risiko-information unterstützt und frühzeitigesReagieren auf sich abzeichnende Risiko-veränderungen ermöglicht. In enger Zu-sammenarbeit mit dem Kreditmanagementsowie den sonstigen Bereichen entwickeltder Bereich Risikocontrolling einheitliche,der wachsenden Komplexität des Geschäftsangemessene Risikoanalyse- und Limit-systeme der NRW.BANK laufend weiter.Auch bei der Einführung neuer Produktespielt der Bereich Risikocontrolling einewichtige Rolle. Messverfahren, Verbuchungs-verfahren und Prozessabläufe werden unterseiner Federführung gemeinsam mit denjeweils betroffenen Bereichen entwickeltund freigegeben sowie die Integration indie Limitstrukturen festgelegt.

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38 Dienste-Bereiche

Federführend stellt das Risikocontrolling dieUmsetzung der Basel II-Anforderungen undder MaK in der Bank sicher.

Das Back Office überwacht das operativeGeschäft vor allem hinsichtlich der zeitna-hen Abwicklung im Bereich Kapitalmärkteund ist darüber hinaus für die Einhaltungaller hierfür relevanten bankaufsichtsrecht-lichen Regelungen verantwortlich. Es ver-steht sich als zentrale Plattform für interneund externe Kunden im gesamten Abwick-lungsprozess.

KreditmanagementDas Kreditmanagement ist als unabhängigeStelle für die Einschätzung von Risiken demMarktfolgebereich zugeordnet. Das Jahr2003 war durch Projektarbeiten wie derUmsetzung der Basel II-Vorgaben und derMaK gekennzeichnet. Insbesondere dieUmsetzung der MaK dienen der Begren-zung von Kreditrisiken und spiegeln sich in danach ausgerichteten Organisations-strukturen des Kreditgeschäfts, im Einsatzvon Risikoklassifizierungsverfahren und inder Identifizierung, Steuerung und Über-wachung von Risiken im Kreditgeschäftwider. Der Bereich Kreditmanagementnimmt auf Grund seiner qualitativ hoch-wertigen Risikobeurteilungen eine wichtigeRolle zwischen den Marktbereichen unddem Bereich Risikocontrolling ein.

RevisionKernaufgabe der Internen Revision ist diePrüfung aller Betriebs- und Geschäftsab-läufe der NRW.BANK. Mit ihrem fachbe-reichsübergreifenden Wissen hat die Revi-sion im vergangenen Geschäftsjahr außer-dem wesentliche Projekte unter Wahrungder Unabhängigkeit begleitet und zu ver-schiedenen Fragestellungen des Bankge-schäfts Stellung genommen. Seit Mitte 2003wird der Bereich durch ein IT-Tool unter-stützt. Dieses dient unter anderem demautomatisierten Nachhalten von Revisions-feststellungen und ist die Basis für einezeitnahe und bankweite Transparenz überderen Erledigungsstatus.

Recht/Compliance/GeldwäschepräventionDer Bereich Recht/Compliance/Geldwäsche-prävention berät die Gremien, den Vorstandund die Bereiche der NRW.BANK in Rechts-fragen aller Art. Zusätzlich ist der Bereichfür das Compliance Office, die Geldwäsche-prävention und den Datenschutz verant-wortlich. Wesentliche Aufgabe im Jahr 2003war die fachliche Begleitung des Gesetzge-bungsverfahrens zur Umstrukturierung derNRW.BANK als Struktur- und Förderbankdes Landes Nordrhein-Westfalen. Damitwurde der rechtliche Rahmen der Bank andie Anforderungen der Verständigung IIangepasst. Das „Gesetz zur Umstrukturie-rung der Landesbank Nordrhein-Westfalenzur Förderbank des Landes Nordrhein-West-falen und zur Änderung anderer Gesetze“

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Dienste-Bereiche 39

ist am 31. März 2004 in Kraft getreten –zeitgleich mit der neuen Satzung derNRW.BANK, deren Ausarbeitung derBereich Recht/Compliance/ Geldwäsche-prävention maßgeblich begleitet hat.

VorstandsbüroDas Vorstandsbüro unterstützt die Arbeitdes Vorstands. Wesentliche Aufgabe desJahres 2003 waren die konzeptionellenArbeiten im Zusammenhang mit der Umset-zung der Verständigung II. Die Vorstands-und Organbetreuung begleitete in engerAbstimmung mit dem Bereich Recht denUmbau der Bank. Das Marketing ent-wickelte die Umfirmierung der Bank undleitete federführend die operative Umset-zung. Ebenso verantwortet die Abteilungden sukzessiven Ausbau des Internetauf-tritts der NRW.BANK (www.nrwbank.de)zum Vertriebskanal. Die anstehenden Ver-änderungen intern und extern zu kommuni-zieren ist Aufgabe der Abteilung Presse und Kommunikation.

Informationstechnologie, Organisationund InnenbetriebDie NRW.BANK hat die bei Errichtung derBank am 1. August 2002 von der früherenWestdeutschen Landesbank Girozentraleübernommenen Organisationsstrukturen imLaufe des Jahres auf den Prüfstand gestelltund den Zielen einer Struktur- und Förder-bank angepasst. Im Mittelpunkt stand dabeidie Frage, wie eine intensivere Beratungund Betreuung der Auftraggeber bei gleichzeitiger Optimierung der Vertriebs-strukturen ermöglicht werden kann. Inenger Abstimmung mit dem Vorstand und den Förderbereichen wurde die neueOrganisationsstruktur entwickelt, die zum 1. April 2004 umgesetzt worden ist.

Eine effizient arbeitende Bank benötigt effiziente Strukturen. Kurze Wege und eindirekter Kontakt der Mitarbeiterinnen undMitarbeiter sind dabei eine notwendige Vor-aussetzung. Da die NRW.BANK an beidenSitzen in Düsseldorf und Münster derzeit aufje drei Gebäude verteilt ist, ist die räumlicheKonzentration auf jeweils ein Gebäude vor-gesehen. Die Bank hat sich in 2003 für dieneuen zentralen Standorte in Düsseldorf undMünster entschieden. In Düsseldorf wird siedas noch zu erstellende Objekt in 2006 alsalleinige Mieterin beziehen. Das noch zu renovierende Gebäude in Münster soll ab 2006 bezogen werden. Zur wirksamenBegleitung der Immobilienprojekte wurdeeine eigene interne Projektstruktur etabliert.

Die von der früheren WestdeutschenLandesbank Girozentrale übernommenenIT-Systeme decken zwar die Anforderungendes Geschäfts im Wesentlichen ab, sindjedoch für das Förderinstitut NRW.BANKüberdimensioniert und zu teuer. Im Jahr2003 hat die Bank eine IT-Strategie verab-schiedet, die die Komplexität der IT-Land-schaft reduzieren und damit die IT-Kostenmittel- bis langfristig senken soll. Gleich-zeitig trägt sie den neuen gesetzlichenAnforderungen wie IAS/IFRS und Basel IIRechnung.

Durch die Hereinnahme bisher ausgelager-ter Dienstleistungen, durch Neuausschrei-bungen und Lieferantenwechsel sowiedurch interne Optimierung von Prozessenkonnte die NRW.BANK 2003 bereits wesent-liche Einspareffekte einleiten.

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Leistung und Verantwortung – Personalbericht

40 Personalbericht

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Personalbericht 41

Förderung von Leistungsbereitschaft und VerantwortungsübernahmeMit dem Ausbau der NRW.BANK zur Struktur- und Förderbank des Landes Nordrhein-Westfalen gehen sowohl orga-nisatorische als auch personalwirtschaft-liche Veränderungen einher. Oberstes Zielist dabei die Förderung von Leistungsbe-reitschaft und Verantwortungsübernahme seitens der Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter. Im Jahr 2003 wurden wichtigeWeichen für die Zukunft gestellt.

Durch eine transparente, leistungsorien-tierte variable Vergütung im tariflichen und außertariflichen Bereich wird dieNRW.BANK das Engagement der Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter individueller alsbisher honorieren.

Das neu eingeführte Arbeitszeitmodell EVA(„Eigenverantwortlich verwaltete Arbeits-zeit“) verzichtet auf eine zentrale Erfassungund Administration. Die Verantwortung fürArbeitszeitfragen liegt nun unmittelbar inden Händen der Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter und ihrer Führungskräfte.

Im Jahresverlauf 2004 wird mit der fle-xiblen Stellenstruktur im Tarifbereich einweiteres Element folgen, um Führungsver-antwortung zu stärken und die Leistungs-bereitschaft der Belegschaft zu fördern. Die flexible Stellenstruktur bietet die Mög-lichkeit, Stellen zukünftig schneller und einfacher an Produkt-, Umfeld- und Orga-nisationsveränderungen anzupassen unddamit die Vergütung noch aufgaben- undleistungsgerechter zu gestalten.

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Page 45: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

42 Personalbericht

eingesetzt. Durch familienfreundliche Maß-nahmen, beispielsweise bei der Arbeits-zeitregelung und durch unterstützendeAngebote für die Kinderbetreuung, bietetdie Bank Möglichkeiten zur besseren Ver-einbarkeit von Beruf und Familie.

NachwuchsförderungAm 1. September 2003 startete mit insge-samt sieben jungen Leuten der erste Ausbil-dungsjahrgang der NRW.BANK am Stand-ort Düsseldorf. Sie werden im Berufsbild„Kaufleute für Bürokommunikation – bank-fachliche Ausrichtung“ bzw. im Rahmeneines ausbildungsintegrierten Studiums zuBetriebswirten (BA) auf die spezifischenAufgabenstellungen der Bank vorbereitet.Im Jahr 2004 beginnt hierfür auch die Ausbildung am Standort Münster. Ebensowerden ab diesem Jahr IT-Kaufleute aus-gebildet.

Förderung und EntwicklungDen Ausbau zur Struktur- und Förderbankund die damit verbundenen Veränderungender Organisation und der Arbeitsplätzebegreift die NRW.BANK als Chance für diepersönliche und fachliche Weiterentwick-lung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.Sie werden durch berufliche Weiterqualifi-zierung und bedarfsbezogene Maßnahmenzur Vorbereitung und Begleitung beruf-licher Veränderungsprozesse gezielt geför-dert. Dazu gehört auch die Förderung vonjungen Nachwuchskräften.

Diese und andere Maßnahmen sind im Berichtsjahr in ein Gesamtkonzept für diePersonalentwicklung eingegangen, das imVerlauf des Jahres 2004 konkretisiert wird.

FrauenförderplanMit dem im Jahr 2003 verabschiedetenFrauenförderplan will die NRW.BANK dieGleichstellung von Frauen und Männernstärken und einen ausgewogenen Frauen-anteil über alle Gehaltsgruppen, Führungs-ebenen und Altersgruppen erreichen. Dazu werden die Instrumente der Stellen-besetzung und der Personalentwicklung

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Personalbericht 43

Die NRW.BANK wird weiterhin neue Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen.Sie achtet besonders darauf, sowohl er-fahrene Spezialisten als auch qualifizierteNachwuchskräfte zu gewinnen. Dabei wer-den zum Beispiel die intensiven Kontakte zu ausgewählten Lehrstühlen in Nordrhein-Westfalen ebenso genutzt wie moderneKommunikationsmittel.

Dank und AnerkennungWir danken unseren Mitarbeiterinnen undMitarbeitern in Düsseldorf und Münster fürihren besonderen Einsatz und ihre erfolg-reiche Arbeit. Den Personalrätinnen undPersonalräten danken wir für die konstruk-tive und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Zwei junge Hochschulabsolventen durchlau-fen ein Traineeprogramm in der NRW.BANKmit dem Ziel, interne Prozessketten ausMarkt, Marktfolge und Servicebereichenkennen zu lernen. Dieses Traineeprogrammist eine Qualifizierungsform, die ab dem Jahr2004 auch verstärkt internen Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern angeboten wird.

MitarbeiterzahlenIm Jahr 2003 wurde der personelle Aufbauder NRW.BANK weitgehend abgeschlossen.So wuchs die Mitarbeiterzahl im Berichts-jahr um 102 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter auf nunmehr 862 Beschäftigte. Am Stand-ort Münster wurden zum 1. Januar 2004 28 IT-Beschäftigte eingestellt.

Der Anteil der Mitarbeiterinnen an dergesamten Mitarbeiterzahl beträgt 51 Pro-zent. In der zweiten Führungsebene berich-ten fünf weibliche und acht männlicheFührungskräfte direkt an den Vorstand.

862

576

286

49/51

Aktive Mitarbeiter in der Landesbank NRW zum 31. 12. 2003

– davon Düsseldorf

Münster

– Mitarbeiter männlich/weiblich (in %)

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Finanzreport

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46 Lagebericht

Die Landesbank NRW als Struktur- und Förderbank des Landes Nordrhein-Westfalen

Am 31. März 2004 wird aus der LandesbankNordrhein-Westfalen die NRW.BANK. Grundfür die Namensänderung ist der weitereAus- und Umbau des Instituts zur wettbe-werbsneutralen Struktur- und Förderbankfür das Land Nordrhein-Westfalen.

Gemeinsam mit den Eigentümern und inenger Abstimmung mit der EU-Kommissionhat der Vorstand darauf hingearbeitet, dieeuroparechtlich-erlaubten Rahmenbedin-gungen für die rechtlich selbstständigenFörderinstitute optimal auszunutzen. Das in zweiter Lesung am 11. März 2004 vomLandtag Nordrhein-Westfalen verabschiedete„Gesetz zur Umstrukturierung der Landes-bank Nordrhein-Westfalen zur Förderbankdes Landes Nordrhein-Westfalen und zurÄnderung anderer Gesetze“ (Umstrukturie-rungsgesetz) schafft dafür die Voraus-setzungen.

Die NRW.BANK erhält den rechtlichen Statusals wettbewerbsneutrale, auf dem Haus-bankenverfahren aufbauende Struktur- undFörderbank, für die nach der so genanntenVerständigung II vom 1. März 2002 zwischender Bundesrepublik Deutschland und derEuropäischen Kommission die Haftungs-institute Anstaltslast und Gewährträger-haftung weitergelten. Außerdem wird siegemäß § 4 Abs. 3 des Umstrukturierungs-gesetzes über eine explizite Refinanzierungs-garantie verfügen. Auf dieser Basis werdendie von der NRW.BANK begebenen Emis-

sionen mit einer Solvabilitätsgewichtungvon Null ausgestattet sein. Das bedeutet,dass Kreditinstitute als Gläubigerbankender NRW.BANK ihre Forderungen nicht mithaftendem Eigenkapital unterlegen müssen.Die daraus resultierenden Refinanzierungs-vorteile setzt die NRW.BANK zum Wohle derFördernehmer in Nordrhein-Westfalen ein.

Der neue Name NRW.BANK macht denUnterschied zu den wettbewerblich auf-gestellten Landesbanken deutlich. Errichtetals Landesbank Nordrhein-Westfalen am 1. August 2002 im Zuge der Teilung derehemaligen Westdeutschen LandesbankGirozentrale in zwei rechtlich selbstständigeKreditinstitute, wurde eine klare Trennungzwischen Wettbewerbsgeschäft (in derprivatrechtlichen WestLB AG) und öffent-lichem Auftragsgeschäft (in der öffentlich-rechtlichen Landesbank NRW) vollzogen. ImRahmen des Mutter-Tochter-Modells wurdedie WestLB AG eine 100%-Beteiligung derLandesbank NRW. Die Landesbank NRWhat ihre Sitze in Düsseldorf und Münster.

Gewährträger (Eigentümer) der LandesbankNRW sind das Land Nordrhein-Westfalen(43,2%), der Rheinische Sparkassen- undGiroverband und der Westfälisch-Lippische Sparkassen- und Giroverband (jeweils 16,7%)sowie die Landschaftsverbände Rheinlandund Westfalen-Lippe (jeweils 11,7%).

Das von der Westdeutschen LandesbankGirozentrale im Herbst 2001 entwickelteMutter-Tochter-Modell berücksichtigte dieAuswirkungen der so genannten Verständi-gung I. Sie wurde zwischen der Bundes-

Lageberichtder Landesbank Nordrhein-Westfalen per 31. Dezember 2003

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republik Deutschland und der EuropäischenKommission am 17. Juli 2001 erreicht undregelt die zeitlich gestaffelte Abschaffungder Haftungsinstrumente Anstaltslast undGewährträgerhaftung der öffentlich-recht-lichen, im Wettbewerbsgeschäft tätigenKreditinstitute in Deutschland. Grund dafürwar die von der EU-Kommission geforderteAbschaffung des Haftungssystems derdeutschen öffentlichen Banken, soweit sieim Wettbewerb stehen.

Die Verständigung I sieht vor, dass dieRechtsform der öffentlich-rechtlichen Finanz-institute unangetastet bleibt. Anstaltslastund Gewährträgerhaftung werden jedochnach einer bis zum 18. Juli 2005 geltendenÜbergangsphase abgeschafft. Dadurchwerden die Haftungsstrukturen dergestaltverändert, dass sie der Beziehung einesprivaten Anteilseigners zu einer privatrecht-lichen Gesellschaft entsprechen.

Die in der Verständigung I mit der EU-Kommission festgehaltenen Regelungenund Übergangsfristen sehen vor:

Alle Verbindlichkeiten, die zum Stichtag 18. Juli 2001 bereits vereinbart wordenwaren, sind bis zum Ende ihrer Laufzeitohne Einschränkung durch die bisherigenHaftungsinstitute gedeckt. Für die Gläubigereines von Anstaltslast und Gewährträger-haftung erfassten Kreditinstituts bedeutetdies, dass sich für die bereits am Stichtag18. Juli 2001 vereinbarten Verbindlichkeitenkeinerlei Veränderungen ergeben(Grandfathering).

In der Übergangsfrist vom 19. Juli 2001 biszum 18. Juli 2005 bleiben Anstaltslast undGewährträgerhaftung in ihrer gegenwärtigenForm aufrechterhalten.

Die in dieser Übergangszeit eingegangenenVerbindlichkeiten sind durch die Gewähr-trägerhaftung in vollem Umfang gesichert,sofern deren Laufzeit nicht über den 31. Dezember 2015 hinausgeht.

Bedingt durch die zeitliche Abfolge desEntwicklungsprozesses der Mutter-Tochter-Struktur unterlagen sowohl die LandesbankNRW als auch die WestLB AG zunächst der Verständigung I, obwohl die satzungs-mäßigen Geschäftsaktivitäten der Landes-bank NRW bereits zu jenem Zeitpunkt nichtim direkten Wettbewerb zu anderen Kredit-instituten standen.

In einer zeitlich späteren Vereinbarung vom 1. März 2002, der bereits erwähntenVerständigung II, hat die EuropäischeKommission Regelungen für die rechtlichselbstständigen Förderbanken mit wett-bewerbsneutralem Struktur- und Förder-geschäft geschaffen. Danach gelten dieHaftungsinstrumente Anstaltslast undGewährträgerhaftung für Förderinstituteunbehindert fort. Die Vorteile, die sich ausdem Fortbestehen von Anstaltslast undGewährträgerhaftung für diese Instituteergeben, dürfen ausschließlich im Rahmendefinierter Fördermaßnahmen – in derNRW.BANK in den Kernkompetenzfeldernnachhaltige Wirtschaftsförderung, Infra-strukturförderung, soziale Wohnraumförde-

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rung sowie in der Kommunalfinanzierung –eingesetzt werden. Zudem müssen dieseAufgaben bis zum 31. März 2004 in einemGesetz festgeschrieben werden. Von denGeschäftsfeldern, die im Zusammenhangmit der Abspaltung auf die LandesbankNRW übergegangen sind, handelt es sichbei der privaten Immobilienfinanzierungum Wettbewerbsgeschäft. Hiervon musssich die NRW.BANK bis zum 18. Juli 2005trennen. Es handelt sich um einen Bestandvon rund 2 Mrd €. Das bedeutet auch,dass die NRW.BANK in Zukunft keineHypothekenpfandbriefe mehr begeben darf.Darüber hinaus prüft die Bank, ob und inwie weit weitere Geschäfte einzustellenbzw. auszugliedern sind.

Die Landesbank NRW ist bereits heute fürdie Wirtschaftsförderung der Region einunverzichtbarer Akteur, da sie als Landes-förderinstitut und Staatsbank die Landes-programme für alle Bankengruppen abwickelt.Bei der Bundesförderung über die KfWBankengruppe liegt der Anteil in Nordrhein-Westfalen bei knapp 40%. Hier wird dieLandesbank NRW ihrer Funktion als Spar-kassenzentralinstitut gerecht. Im Wohnungs-bau ist der Bereich Wohnungsbauförderungs-anstalt (Wfa) der einzige Direktförderer inNordrhein-Westfalen. Bei rund 22% allerfertiggestellten Wohnungen in Nordrhein-Westfalen ist die Wfa involviert.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Im Jahr 2003 verlief die konjunkturelle Ent-wicklung in Deutschland trotz im Jahres-verlauf aufkommender Anzeichen auf einebaldige Besserung insgesamt schleppend.Erstmals seit 1993 ging das reale Brutto-inlandsprodukt (BIP) zurück. Wenn auch nurgeringfügig, so schrumpfte das BIP um 0,1%.Die Arbeitslosenquote stieg im Jahresdurch-schnitt um 0,7 Prozentpunkte auf 10,5%.Ursächlich für diese Entwicklungen warenzu einem großen Teil die ungünstigen außen-wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: Unsicherheiten auf Grund des Irakkriegsund der Aufwertung des Euro dämpftenden Außenhandel. Aber auch seitens derInlandsnachfrage gab es keine Impulse fürdie Konjunktur. Bei nur geringfügig gestie-genen verfügbaren Einkommen blieb dieSparneigung der deutschen Haushalte hoch,nicht zuletzt wegen der anhaltenden Un-sicherheit über die Zukunft der sozialenSicherungssysteme. Ebenso blieben dieGeschäftserwartungen der Unternehmeneingetrübt, die Anlageinvestitionen gingenweiter zurück.

Seit Jahresmitte 2003 sind – erstmals seitdrei Jahren – zunehmend Hinweise auf eineBelebung der wirtschaftlichen Aktivitätenerkennbar. Die außenwirtschaftlichen Krisendes ersten Halbjahres spielten keine Rollemehr, die Exporte zogen insbesondere aufGrund der starken US-amerikanischenNachfrage wieder an, und die Vertrauens-indikatoren der Unternehmen zeigten ver-

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stärkt nach oben. Auch auf den Finanzmärktenfand eine Erholung statt: Die Aktienindizesstiegen. Die Geldpolitik war weiter expansivangelegt und unterstützte den Erholungs-prozess.

Wirtschaftliche Entwicklung in Nordrhein-WestfalenAuch Nordrhein-Westfalen als das größteBundesland ist von einer vergleichbarenEntwicklung geprägt. So sank hier nachden vorläufigen Daten des Landesamts fürDatenverarbeitung und Statistik das realeBruttoinlandsprodukt um 0,4%. Verantwort-lich für den anhaltenden konjunkturellenAbschwung in Nordrhein-Westfalen warendie negativen Entwicklungen im Verarbei-tenden Gewerbe, im Baugewerbe und imBereich Bergbau und Gewinnung von Steinenund Erden. Der Bereich Energie- undWasserversorgung konnte real eine positiveEntwicklung verzeichnen. Stabilisierendwirkten sich die Dienstleistungsbereiche aus.

Ebenso ging in Nordrhein-Westfalen dieZahl der Erwerbstätigen um 1,1% auf rund8,2 Millionen Beschäftigte zurück. DieserRückgang fand zum großen Teil im Produ-zierenden Gewerbe statt. Auch konnte sichder in den vergangenen Jahren positiveTrend in den Dienstleistungsbereichen nichtfortsetzen: Der gemessen an der Zahl der Erwerbstätigen stärkste Wirtschafts-sektor Nordrhein-Westfalens verharrte mit5,9 Millionen Arbeitskräften auf Vorjahres-niveau. Die Arbeitslosenquote in Nordrhein-Westfalen stieg im Jahresdurchschnitt um0,8 Prozentpunkte auf 10,0%.

Fördergeschäft in Nordrhein-WestfalenDas Fördergeschäft in Nordrhein-Westfalenkonnte im Vergleich zum Vorjahr wiedergesteigert werden. So lag das Fördervolumenmit 6,5 Mrd € um rund 23% über demNiveau des Jahres 2002. Dabei setzte sichder Wandel in der Förderlandschaft fort.Auf Grund der schwierigen Lage der öffentlichen Haushalte sank der Anteil derZuschüsse am Fördervolumen weiter. Dieklassische Darlehensfinanzierung wurdezwar ausgeweitet, ist aber vor allem in derMittelstandsfinanzierung stärker als bishervon Risikoüberlegungen der Hausbankengeprägt. An Bedeutung gewonnen habendeshalb Finanzierungen mit Haftungsfrei-stellungen für die Hausbanken und mitEigenkapitalelementen. Die anziehendeKonjunktur wird diesen Trend erst vielspäter beeinflussen. Zunächst haben dieüberwiegend schwach kapitalisierten Unter-nehmen im Konjunkturverlauf Probleme,neue Aufträge vorzufinanzieren. Auch dievorweggenommenen Auswirkungen vonBasel II auf die Risikopolitik der Bankenerschweren eine Fremdfinanzierung, die für viele Unternehmen im Ratingbereichschlechter als 3 schon heute hoch ist. DerWandel in der Förderlandschaft machte sichauch bei der Förderberatung bemerkbar:Die Direktberatung für Existenzgründer undUnternehmen nahm zu, auch auf Grund dersich eher zurückhaltenden Kreditwirtschaft.Unverändert hoch war die Nachfrage nachBeratung für komplexe Investitionsvor-haben.

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Entwicklung im WohnungsmarktIm bundesdeutschen Wohnungsmarkt führtedie Diskussion um die Eigenheimzulage zu Vorzieheffekten bei selbst genutztemWohneigentum. Die Fertigstellungen desJahres 2003 sanken um geschätzte 8% auf265.000 Wohnungen. Die Zahl der Bau-genehmigungen des Jahres 2003 stieg um8% auf 297.000. Dabei haben die Bauge-nehmigungen einen Vorlauf von gut einemJahr, bevor sie sich in der Fertigstellungs-statistik niederschlagen. Erst im Jahr 2004werden sich die Baugenehmigungen auf dieFertigstellungen auswirken. Mit der Fertig-stellung von circa 280.000 Wohnungenwird gerechnet.

Auch in Nordrhein-Westfalen hat der durchdie Diskussion um die Eigenheimzulageausgelöste Vorzieheffekt zu einer Belebungdes Wohnungsmarktes geführt: So stieg imJahr 2003 die Zahl der Baugenehmigungenum 2,9% auf 57.900. Die Fertigstellungendes Jahres 2003 gingen wie auf Bundesebeneum 3,6% auf 53.100 Wohnungen zurück.

Dabei war die soziale Wohnraumförderungauch im Jahr 2003 eine tragende Stütze fürdie insgesamt schwache Bauwirtschaft inNordrhein-Westfalen. In der Förderungselbst genutzten Wohneigentums wurdenneue Rekordwerte aufgestellt: Mit rund11.000 Wohnungen lag die Zahl der ge-förderten Einheiten um 21,8% über demErgebnis des Vorjahres. Rückläufig ist da-gegen das Ergebnis im Bereich der Miet-

wohnungen. Dort hatte es Ende des Jahres2002 Vorzieheffekte gegeben, die auf dieseinerzeitige Diskussion über Veränderungender steuerlichen Rahmenbedingungen undauf die Abschaffung der Förderung nach demKostenmietprinzip zurückgingen. Deshalblag das Förderergebnis 2003 erwartungs-gemäß deutlich niedriger als im Vorjahr.Insgesamt wurden 955 Mio € aus demLandeswohnungsbauprogramm abgerufen(Vj. 959 Mio €).

KapitalmärkteDie Kapitalmärkte waren im Berichtsjahrvon einer hohen Volatilität und deutlichreduzierten credit spreads gekennzeichnet,die eine starke Unsicherheit im Marktwiderspiegelten. Nicht zuletzt aus diesemGrund war die Nachfrage der Investorennach Öffentlichen Pfandbriefen groß, dadiese Papiere ein hohes Maß an Sicherheitbieten. Unterstützt wurde die Nachfragedurch die attraktive Verzinsung, die höherals die für Staatsanleihen ausfiel. Im Ergebnishat sich der Zinsaufschlag bei Pfandbriefenaber gegenüber Swaps und Staatsanleihenspürbar verengt, auch dieses ist eine Folgeder starken Nachfrage. In der Kommunal-finanzierung wiesen die Kommunen einenzunehmenden Finanzbedarf auf. Gleichzeitigist die Zahl der Anbieter von Kommunal-krediten auf Grund von Rechtsformände-rungen, fehlender Refinanzierungsmöglich-keiten und immer noch enger Margen ge-sunken. Dadurch kam es zu einer moderatenAusweitung der Spreads.

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Zum Geschäftsverlauf der Landesbank NRW

Das Geschäftsjahr 2003 stand weiterhin imZeichen des Aufbaus der Landesbank NRW.Zum einen forcierte die Bank den weiterentechnischen und organisatorischen Aufbau,zum anderen musste sie die notwendigenVorbereitungen für die strategische Aus-richtung als Struktur- und Förderbank unterder Verständigung II vorantreiben. Trotzdieser Herausforderungen konnte dasBetriebsergebnis vor Risikovorsorge umrund ein Fünftel auf 199,2 Mio € gesteigertwerden. Auf Grund des von der Bank nichtbeeinflussbaren Verlusts bei der WestLB AG,auf Basis eines externen Gutachtens gemäßIDW RS HFA 10, wurde eine Abschreibung

auf deren Buchwert erforderlich. Deshalbweist die Landesbank NRW im Berichtsjahrkeinen Bilanzgewinn aus.

Da im Geschäftsjahr 2002 die Verwaltungs-aufwendungen gründungsbedingt nicht voll-ständig, sondern nur anteilig für den ZeitraumAugust bis Dezember 2002 enthalten waren,sind im Nachfolgenden die Verwaltungs-aufwendungen, das Betriebsergebnis vorund nach Risikovorsorge sowie der Jahres-überschuss nur eingeschränkt mit demVorjahr vergleichbar.

Zum 31. Dezember 2003 erreichte die Bilanz-summe 105,0 Mrd €, ein Plus von 3,4% imVergleich zum Jahr 2002. Das Kreditvolumenlegte um 6,7% auf 100,4 Mrd € zu.

Kreditvolumen

31. 12. 2002 31. 12. 2003 Veränderung

Mio € Mio € Mio € %

Forderungen an Kreditinstitute 40.225,2 37.627,4 – 2.597,8 – 6,5

Forderungen an Kunden 27.119,0 28.027,0 908,0 3,3

Eventualverbindlichkeiten 672,0 1.116,1 444,1 66,1

Unwiderrufliche Kreditzusagen 1.845,6 2.220,8 375,2 20,3

Kreditvolumen im engen Sinne 69.861,8 68.991,3 – 870,5 – 1,2

Kreditrisikoäquivalentbeträge 266,0 378,0 112,0 42,1

Schuldverschreibungen und andere

festverzinsliche Wertpapiere 23.394,8 30.441,1 7.046,3 30,1

Beteiligungen 85,6 105,4 19,8 23,1

Sonstige Vermögensgegenstände 443,8 480,9 37,1 8,4

Kreditvolumen im weiten Sinne 94.052,0 100.396,7 6.344,7 6,7

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Das bilanzunwirksame Derivatevolumennahm um 34,1% auf 64.075 Mio € zu. Diebankaufsichtsrechtlichen Kreditrisikoäqui-valente beliefen sich auf nur 378,0 Mio €.

Wirtschafts- und WohnungsbauförderungDas zentrale Finanzierungsinstrument derWohnungspolitik Nordrhein-Westfalens istder Bereich WohnungsbauförderungsanstaltNordrhein-Westfalen (Wfa). Über zinsgüns-tige Darlehen und Bürgschaften finanziertdie Wfa vor allem für einkommensschwacheHaushalte moderne Wohnungen. Gefördertwerden der Bau und der Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum sowie dieSchaffung von Miet- und Genossenschafts-wohnungen. Daneben werden Maßnahmenzur Modernisierung und energetischenVerbesserung bestehender Immobilien sub-ventioniert. Im Geschäftsjahr 2003 belief sichdas nominelle Kreditvolumen der von derWfa geförderten Vorhaben auf 20,7 Mrd €.Förderschwerpunkt war wiederum diefinanzielle Unterstützung des Neubaus undErwerbs von selbst genutztem Wohneigen-tum. Dabei wurde vor allem durch die Dis-kussion um die Änderung der Eigenheim-zulage ein seit Mitte der 1980er-Jahre nichtmehr erreichtes Fördervolumen erzielt, dasich viele Haushalte letztmals die Zulage inder alten Höhe sichern wollten. Für dieFördermaßnahmen der Wfa wurden Mittelin Höhe von 1,0 Mrd € zugesagt, womit einInvestitionsvolumen von 2,9 Mrd € ange-stoßen wurde. Von den im Jahr 2003 zuge-sagten Wfa-Mitteln – und aus Bewilligungender Vorjahre – sind im Berichtsjahr bereitsknapp 1,1 Mrd € an die Fördernehmergeflossen. Damit wurden 17% mehr Förder-

mittel abgerufen als noch im Vorjahr. DieFörderung von selbst genutztem Wohn-eigentum verlief im Berichtsjahr mit einemZuwachs um 21,8% auf 10.937 Einheitenlebhaft. Dabei wurde insbesondere derErwerb bereits bestehenden Wohnraumsverstärkt finanziert. Mit 2.824 Einheiten hat sich hier die Zahl der gefördertenWohnungen gegenüber dem Vorjahr um48,0% erhöht. Demgegenüber zurückhal-tend entwickelte sich die Förderung vonMietwohnraum. Insgesamt wurden damitim Wohnungsbauprogramm 15.057 Wohn-einheiten gefördert; gegenüber dem Vorjahrergibt das einen leichten Rückgang um 2,1%.Modernisierungs-, Ausbau- bzw. Erweite-rungsmaßnahmen wurden im Berichtsjahrspürbar verhaltener vorgenommen. DieAnzahl der renovierten Wohnungen sankum knapp ein Viertel auf 1.576 Einheiten.

Der Bereich INVESTITIONS-BANK NRW(IB) wickelt Förderprogramme des LandesNordrhein-Westfalen, des Bundes und der Europäischen Union in Form von Zuschüssen,Obligokrediten und Treuhandkrediten ab.Darüber hinaus berät die IB Fördernehmerund -mittler bei ihren Projekten. In derAbwicklung der Förderprogramme arbeitetdie IB wettbewerbsneutral mit allen Banken,Sparkassen und Genossenschaftsbanken im so genannten Hausbankenverfahrenzusammen.

Im Berichtsjahr schloss der Bereich IB einNeugeschäftsvolumen in Höhe von 3,1 Mrd €ab. Das ist ein Zuwachs um 9% gegenüberdem Vorjahresergebnis. Vor allem in derWohneigentumsförderung des Bundes, die

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über die IB geleitet wird, entwickelten sichdie Neuabschlüsse recht dynamisch. Diesdürfte auch auf die Diskussion um die Ver-änderung der Eigenheimzulage zurückzu-führen sein. Demgegenüber ist das Neuge-schäft der Mittelstands- und Technologie-förderung, die einen Anteil von circa 40%am Gesamtbestand der Fördermittel aus-macht, konjunkturbedingt im Vergleich zum Vorjahr um 16% gesunken. Auch hatdie Bedeutung der Treuhandkredite imFördergeschäft auf Grund der angespannten

Finanzlage der öffentlichen Haushalte spür-bar abgenommen, da die öffentliche Handdie zur Verfügung stehenden Mittel in diesemBereich im Zuge der notwendigen Spar-maßnahmen deutlich kürzen musste. Trotzdes guten Neugeschäfts wuchs der Gesamt-bestand an Förderkrediten von 17,3 Mrd €auf 17,6 Mrd € nur leicht an. Zurückzuführenist dies auf das historisch niedrige Zins-niveau, bei dem die Fördernehmer dieFörderkredite verstärkt außerplanmäßigtilgten.

Entwicklung des Fördergeschäfts der INVESTITIONS-BANK NRWin Mrd €

TreuhandkrediteObligokredite

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003

20

18

16

14

12

10

8

6

4

2

0

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Bank von ihren guten Ratings, die sie vonFitch Ratings, Moody’s und Standard &Poor’s erhalten hat.

Im Jahr 2003 hat die Landesbank NRW Emissionen in einem Volumen von 32,0Mrd € begeben. Dem standen Tilgungenvon 21,8 Mrd € gegenüber. Die Neu-emissionen bestanden zu 60% aus Öffent-lichen Pfandbriefen. Hierzu zählten auchvier Jumbopfandbriefe mit einem Gesamt-volumen von 4,5 Mrd €. Schuldscheindar-lehen machten ein Viertel der emittiertenPapiere aus. Ferner war die Bank im Fremd-währungsmarkt aktiv und hat vereinzeltstrukturierte Emissionen als Private Place-ments an Investoren verkauft.

Insgesamt betrug das im Umlauf befindlicheVolumen 68,8 Mrd €. Das ist ein Plus um10,0% gegenüber dem Vorjahr. Der größteAnteil bestand nach wie vor aus ÖffentlichenPfandbriefen. Aus Gründen der Marktpflegekaufte die Bank im Berichtsjahr eigeneEmissionen mit einem Volumen von circa 7 Mrd € zurück.

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BeteiligungenIm Bereich Beteiligungen betreut die Landes-bank NRW die im öffentlichen Auftrag ge-haltenen Beteiligungen. Darüber hinausentwickelt der Bereich Finanzierungs- undEigenkapitallösungen für alle Entwicklungs-phasen eines Unternehmens. Im Berichts-jahr baute die Landesbank NRW ihr Engage-ment an der Kapitalbeteiligungsgesellschaftfür die mittelständische Wirtschaft in Nord-rhein-Westfalen mbH aus. Darüber hinauswurde eine stille Beteiligung an der StröerOut-of-Home Media AG erworben.

Refinanzierung Die Landesbank NRW ist ein wichtigerTeilnehmer an den Kapitalmärkten. Ins-besondere bei der Emission ÖffentlicherPfandbriefe gehört sie europaweit zu denführenden Akteuren. Die internationalaktiven Großinvestoren wie beispielsweiseFonds, Notenbanken oder Versicherungenkaufen zunehmend Landesbanken-Titel. Sie nutzen dabei die aktive Marktpflege derLandesbanken, die den Titeln selbst undihren Kursen zu Gute kommt. Bei denRefinanzierungsaktivitäten profitiert die

Übersicht über die aktuellen Ratings (Stand März 2004)

Fitch Ratings Moody’s Standard & Poor’s

Langfrist Rating AAA Aa2 AA

Kurzfrist Rating F1+ P-1 A-1+

Individual1)/Financial Strength2) C/D1) D+2) –*

Pfandbrief-Rating AAA – AAA

* wird von Standard & Poor’s nicht erstellt

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Interne DiensteIn mehreren bereichsübergreifend zusam-mengesetzten Projektteams setzt die Landes-bank NRW die künftigen, heute schon pro-zessual zu verarbeitenden aufsichtsrecht-lichen Anforderungen um und arbeitet ander Fortentwicklung ihrer technischen undorganisatorischen Strukturen. Dabei standensowohl die bevorstehende Umstellung aufdie Rechnungslegung nach den InternationalFinancial Reporting Standards (IFRS)/Inter-national Accounting Standards (IAS) als auchdie Vorbereitung auf die neuen Eigenkapital-regelungen gemäß der Baseler Eigenkapital-vereinbarung (Basel II) im Vordergrund.Hinsichtlich des weiteren technischen undorganisatorischen Umbaus ist die Bank aufeinem guten Weg. Viele Dienstleistungen,die aufbaubedingt zunächst von Drittenbezogen werden mussten, werden nunbankintern abgewickelt. Zum Jahresendeexistierten von den ursprünglich etwa 180 Dienstleistungsverträgen mit externenAnbietern, vor allem mit der WestLB AG,nur noch rund 120 Verträge. Fortschrittewurden ebenfalls dabei erzielt, die von derWestdeutschen Landesbank Girozentrale übernommene IT-Struktur auf die eigenenBedürfnisse hin auszurichten. Sie ist durch eine geringere Breite und Tiefe an Programm-anforderungen geprägt, als diese typischfür eine international tätige Bank sind. Nunwird die Landesbank NRW ihre IT-Land-schaft auf SAP-basierte Systeme umstellen.

Personalbericht Die ständig steigenden aufsichtsrechtlichenAnforderungen und die zunehmendeKomplexität der Bankprodukte erforderneine permanente Aus- und Weiterbildungder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Daher misst die Bank der Förderung undEntwicklung ihrer Mitarbeiterinnen undMitarbeiter sowohl in persönlicher als auchfachlicher Sicht einen besonderen Stellen-wert zu. Dazu bietet sie ein umfangreichesProgramm von bedarfsbezogenen Seminarenoder beruflichen Weiterqualifizierungs-angeboten an. Nachwuchsführungskräftewerden systematisch an die Übernahmekünftiger Aufgaben in der Bank herange-führt. Am 1. September 2003 hat der ersteAusbildungsjahrgang in der Bank begonnen.Die sieben Auszubildenden werden in denBerufen Kaufleute für Bürokommunikation– bankfachliche Ausrichtung – sowie imRahmen eines ausbildungsintegriertenStudiums zu Betriebswirten (BA) auf diespezifischen Aufgabenstellungen einer Bankvorbereitet. Darüber hinaus bietet die Bankderzeit Hochschulabsolventen im Rahmeneines Traineeprogramms an, die verschie-denen Arbeitsbereiche und Prozesse einerBank kennen zu lernen.

Zum 31. Dezember 2003 wuchs der Personal-bestand der Landesbank auf 862 (+ 13,4%)Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Ertragsentwicklung – Zins- und ProvisionsüberschussDie Hauptertragsquelle der Bank ist der Zins-überschuss. Er erreicht 355,8 Mio € undliegt damit um 16,4% über dem Vorjahres-ergebnis. Die Wfa macht mit 178,9 Mio €die Hälfte des Zinsergebnisses aus. Gleich-wohl wurde der Zuwachs beim Zinsüber-schuss vor allem vom Bereich Kapitalmärktegetragen, der im Berichtsjahr von dergünstigen Entwicklung der Geldmarktzinsenprofitierte.

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In einer Förderbank ist der Provisionsüber-schuss als Ertragsquelle von nicht so ent-scheidender Bedeutung, so auch für dieLandesbank NRW. Er erhöhte sich umknapp ein Drittel auf 10,7 Mio €. Der Anstiegresultierte im Wesentlichen aus gestiegenenErträgen aus Kreditderivaten. Zuwächse

wurden im Bereich des Treuhand- undVerwaltungsgeschäfts sowie bei einmaligenVerwaltungskostenbeiträgen für die Bear-beitung von Förderdarlehensanträgenerzielt. Demgegenüber führten gesunkeneKosten in der Wertpapierverwaltung zuEntlastungen auf der Aufwandsseite.

Ertragsrechnung

2002* 31. 12. 2003 Veränderung

Mio € Mio € Mio € %

Zinsüberschuss 305,6 355,8 50,2 16,4

Provisionsüberschuss 8,3 10,7 2,4 28,9

Sonstiges betriebliches Ergebnis – 3,5 – 6,6 – 3,1 > – 100

Verwaltungsaufwand – 146,8 – 160,7 13,9 9,5

– Personalaufwand – 77,7 – 72,6 – 5,1 – 6,6

– Sachaufwand – 69,1 – 88,1 19,0 27,5

Betriebsergebnis vor Risikovorsorge/Bewertungsergebnis 163,6 199,2 35,6 21,8

Risikovorsorge/Bewertungsergebnis – 66,7 – 1.945,6 1.878,9 > 100

Betriebsergebnis nach Risikovorsorge/Bewertungsergebnis 96,9 – 1.746,4 – 1.843,3 > – 100

Außerordentliches Ergebnis – 6,4 – 6,2 – 0,2 – 3,1

Jahresergebnis vor Ertragsteuern 90,5 – 1.752,6 – 1.843,1 > – 100

Ertragsteuern – 4,2 – 17,6 13,4 > 100

Jahresergebnis 86,3 – 1.770,1 – 1.856,4 > – 100

Einstellung in die satzungsmäßige Rücklage – 2,4 0 2,4 > 100

Entnahme aus den Kapitalrücklagen 0 1.795,5 1.795,5 > 100

Zuführung zum Landeswohnungsbauvermögen – 63,1 – 25,4 – 37,7 – 59,7

Bilanzgewinn 20,8 0 – 20,8 > – 100

* Vorjahreszahlen wurden angepasst

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Page 60: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Lagebericht 57

Sonstiges betriebliches ErgebnisDas sonstige betriebliche Ergebnis beläuftsich auf – 6,6 Mio € und verschlechtertesich gegenüber dem Vorjahr spürbar. DieseEntwicklung ist maßgeblich auf erhöhteZuführungen zu Beihilferückstellungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derWestLB AG zurückzuführen, die einen ver-traglichen Anspruch auf Gewährung einerVersorgung nach beamtenrechtlichen Grund-sätzen bei verminderter Erwerbsfähigkeit,im Alter sowie an Hinterbliebene oder eineAnwartschaft auf eine solche Versorgunghaben. Die Versorgung wurde der Landes-bank NRW bei Abspaltung durch Gesetzübertragen. Die Zuführung in dieser Höhe(rund 20 Mio €) wird als einmalig angesehen.Ursächlich dafür waren Anpassungen derBerechnungsparameter an die aktuellenEntwicklungen der Kosten im Gesundheits-sektor.

VerwaltungsaufwandDie Verwaltungsaufwendungen erhöhtensich um 9,5% auf 160,7 Mio €. Sie warenim Berichtsjahr von zwei gegenläufigenEffekten gekennzeichnet. Negativ zu Bucheschlug der überdurchschnittliche Anstieg der Sachaufwendungen um 27,5% auf 88,1 Mio €.Dabei ist zu berücksichtigen, dass errich-tungsbedingt im Jahr 2002 Aufwendungennur anteilig im Sachaufwand enthaltenwaren und der nun ausgewiesene Anstiegsomit die tatsächliche Entwicklung über-zeichnet. Im Sachaufwand fiel die Vielzahl

an Projekten ins Gewicht, die beispielsweisein Zusammenhang mit den Vorbereitungenauf Basel II oder den Bilanzierungsregelnnach IFRS/IAS aufgesetzt und im Berichts-jahr weiter vorangetrieben wurden. Als einezusätzliche Belastung erweist sich dabeiinsbesondere die nur kurze Vorbereitungs-zeit auf diese neuen Anforderungen, dahierzu die erforderlichen Arbeiten erst mitErrichtung der Bank aufgenommen werdenkonnten. Zudem gab es ein Reihe von externerbrachten Dienstleistungen, die in Zusam-menhang mit dem Aufbau der Bank zusehen sind. Auf diese Weise sind auch imJahr 2003 errichtungsbedingt noch erhöhteKosten angefallen.

Der Personalaufwand reduzierte sich imBerichtsjahr um 6,6% auf 72,6 Mio €. Der Rückgang ist auf stark rückläufige Zufüh-rungserfordernisse bei Pensions- undBeihilferückstellungen, insbesondere imBereich Wfa, zurückzuführen, die den Mit-arbeiteranstieg und gestiegene Gehälterüberkompensierten. Für Löhne und Gehälterwurden 52,1 Mio € aufgewendet. Auf sozialeAbgaben sowie für Altersversorgung undUnterstützung entfielen 20,5 Mio €.

Die Cost Income Ratio (CIR) erreichte imBerichtsjahr 44,7%. Es ist erklärtes Ziel derBank, diese Relation deutlich zu verbessernund die vorhandenen Ressourcen künftignoch effizienter einzusetzen.

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Page 61: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

58 Lagebericht

Aus ihrem öffentlichen Auftrag heraus ver-gibt die Landesbank NRW Förderkrediteund übernimmt damit auch dort Risiken,wo Geschäftsbanken nach ihren rechtlichvorgeschriebenen und internen Richtlinienkein Engagement eingehen. Das Risiko-vorsorge/Bewertungsergebnis erreichte – 1,9 Mrd €.

Ursächlich für diese Verschlechterung warin erster Linie die erforderliche Abschrei-bung in Höhe von fast 1,8 Mrd € auf denBeteiligungsbuchwert der WestLB AG.

Für die erhöhte Zuführung zur Risikovorsorgeim Kreditgeschäft zeichnete vor allem dieWfa verantwortlich. Hierbei handelte es sichvor allem um Investoren im Mietwohnungs-bau, die in wirtschaftliche Schwierigkeitengeraten waren. Gegenüber dem Vorjahrerhöhte sich die Nettozuführung bei derWfa von 39,9 Mio € auf 102,4 Mio €. DieBank hat auf Grundlage einer vorsichtigenBewertung der ausgereichten Kredite füralle erkennbaren und latenten Risiken inausreichender Höhe Einzel- und Pauschal-wertberichtigungen gebildet.

Die Nettozuführung beim Bewertungser-gebnis für Wertpapiere erreichte 6,3 Mio €(Vj. – 23,2 Mio €). Zwar kam es auch indiesem Jahr wieder zu Verlusten auf Grundvon Sondertilgungen für Emissionen derLandesbank, die im Rahmen der Marktpflegezurückgenommen worden sind. Allerdingswurden diese Verluste überkompensiertdurch Kursgewinne aus Wertpapierverkäufen.

Erstmals wurde im Berichtsjahr der Fondsfür allgemeine Bankrisiken mit 35,0 Mio €dotiert.

BetriebsergebnisTrotz eines Zuwachses um ein Fünftel auf199,2 Mio € im operativen Ergebnis beläuftsich das Betriebsergebnis nach Risikovor-sorge und Bewertung auf Grund der Ab-schreibung auf den Beteiligungsbuchwertder WestLB AG auf – 1,7 Mrd €. NachBerücksichtigung des außerordentlichenErgebnisses in Höhe von – 6,2 Mio €, indem die Restrukturierungsaufwendungender Wfa enthalten sind, und Ertragsteuernin Höhe von 17,6 Mio € ergibt sich damitein Jahresfehlbetrag von 1.770,1 Mio €.Gemäß § 17 Wohnungsbauförderungs-

Risikovorsorge/Bewertungsergebnis

2002 2003 Veränderung

Mio € Mio € Mio €

Ergebnis Kreditgeschäft – 43,4 – 121,2 – 77,8

Ergebnis Beteiligungen – 0,1 – 1.795,7 – 1.795,6

Ergebnis Wertpapiere – 23,2 6,3 + 29,5

Fonds für allgemeine Bankrisiken 0 – 35,0 – 35,0

Insgesamt – 66,7 – 1.945,6 – 1.878,9

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Page 62: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

50.000

40.000

30.000

20.000

10.000

0

Lagebericht 59

gesetz in Verbindung mit § 27 der Satzungder Landesbank NRW werden 25,4 Mio €dem Landeswohnungsbauvermögen zuge-führt. Nach Entnahme aus den Kapitalrück-lagen ergibt sich damit ein Bilanzgewinnvon Null.

Volumenentwicklung Die Bilanzsumme nahm um 3,4% auf 105,0Mrd € zu. Getragen wurde diese Expansionim Wesentlichen durch den Zuwachs beiden festverzinslichen Wertpapieren, derenVolumen um 30,1% auf 30,4 Mrd € anstiegund nunmehr über ein Viertel der Bilanz-summe ausmacht. Ursächlich für diesenZuwachs ist der Aufbau eines Deckungs-stocks, den die Bank für die Emission Öffent-licher Pfandbriefe benötigt. Bei den Forde-rungen an Kunden kam es mit einem Plusum 3,3% zu einem leichten Anstieg auf28,0 Mrd €. Hierbei handelte es sich vor-nehmlich um den Zukauf an Schuldver-schreibungen, die in dieser Bilanzpositionenthalten sind. Forderungen an Kreditinsti-tute hingegen wurden leicht abgebaut. Siesanken um 6,5% auf nunmehr 37,6 Mrd €.

In den Bilanzpositionen Beteiligungen undAnteile an verbundenen Unternehmen inHöhe von 3,6 Mrd € (Vj. 5,3 Mrd €) sindAnteile an der WestLB AG mit einem Buch-wert in Höhe von 3,4 Mrd € (Vj. 5,2 Mrd €)enthalten. Auf Grund des hohen Fehlbetrags,den die WestLB AG im zweiten Jahr in Folgeausgewiesen hat, wurde eine Abschreibungin Höhe von fast 1,8 Mrd € auf den Buch-wert der WestLB AG erforderlich.

Auf der Passivseite wurde die Refinanzierungüber verbriefte Verbindlichkeiten verstärkt. Die Position wuchs um 13,7% auf 49,2 Mrd €. 31. 12. 2003

31. 12. 2002

Verbriefte Verbindlichkeiten VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten gegenüber Kunden gegenüber

Kreditinstituten

Schuldverschreibungen Forderungen Forderungenund andere an Kunden an Kreditinstitute

festverzinslicheWertpapiere

Entwicklung ausgewählter Bilanzpositionen

Mio €

Mio €

40.000

30.000

20.000

10.000

0

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Page 63: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

60 Lagebericht

Landschaftsverband Westfalen-LippeLandschaftsverband RheinlandWestfälisch-Lippischer Sparkassen- und GiroverbandRheinischer Sparkassen- und GiroverbandLand Nordrhein-Westfalen

11,7

11,7

43,2 16,7

16,7

Die Emissionen der Landesbank NRW sind– zusammen mit den Namenspapieren inden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsti-tuten und Kunden in Höhe von 27,3 Mrd € –überwiegend durch Kommunalkredite (54,2Mrd €), grundpfandrechtlich gesicherteKredite (1,6 Mrd €) sowie durch Wertpapiere(21,5 Mrd €) gedeckt.

In einem Volumen von 12,4 Mrd € (+ 7,5%)refinanzierte sich die Bank bei Kunden. DieVerbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitutenwurden um 5,4% auf 33,9 Mrd € zurück-geführt.

EigenkapitalDas bilanzielle Eigenkapital betrug imBerichtsjahr 4.919,0 Mio € und wurde

Beteiligung der Gewährträger amStammkapital der Landesbank NRW (in %)

Am Stammkapital der Landesbank NRW inHöhe von 500 Mio € sind unverändert alsGewährträger beteiligt:

durch das Bewertungsergebnis belastet.Hierin enthalten sind die satzungsmäßigenRücklagen in Höhe von 2,4 Mio € sowie dieKapitalrücklage in Höhe von 4.416,6 Mio €(Vj. 6.212,1 Mio €), deren Rückgang gegen-über dem Vorjahr auf die Abschreibung auf den Buchwert der WestLB AG zurück-zuführen ist.

Die nachrangigen Verbindlichkeiten stärktedie Bank um 25,0 Mio €. Damit beliefen siesich zum Bilanzstichtag auf 349,6 Mio €. Hiervon haben Papiere in einem Volumen von249,6 Mio € eine Restlaufzeit von wenigerals zwei Jahren. Das Genussrechtskapitalbetrug unverändert 250,0 Mio €. Vor Fest-stellung der Bilanz ergibt sich ein haftendesEigenkapital gemäß KWG von 6.223,8 Mio €.

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Page 64: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Lagebericht 61

Nach Feststellung der Bilanz und dererforderlichen Abschreibung auf den Buchwert der WestLB AG würde sich zum31. Dezember 2003 eine Kernkapitalquoteund eine Grundsatz I-Gesamtkennziffer desEinzelinstituts Landesbank NRW von ca.23% bzw. 26% ergeben.

Risikobericht

Risiken zu übernehmen ist Teil des Bank-geschäftes. Der Geschäftserfolg einer Bankhängt dabei maßgeblich von dem adäquatenManagement dieser Risiken ab. Deswegenhat die Landesbank NRW ihre Risikosteue-rung und das Risikocontrolling auch imJahr 2003 konsequent weiterentwickelt. ImKreditgeschäft wurde der Einsatz von Rating-systemen verfeinert mit Blick auf die durchdie Mindestanforderungen für das Kredit-geschäft (MaK) und die neuen Eigenkapital-anforderungen des Baseler Ausschusses fürBankenaufsicht (kurz: Basel II) verändertenErfordernisse.

Bankgeschäftliche RisikoartenDen Risikobegriff hat die Landesbank NRWin Anlehnung an den branchenspezifischen Deutschen Rechnungslegungs Standard (DRS)Nr. 5–10 festgelegt; bei Risikoanalysen und-prozessen differenziert sie zwischen folgen-den Risikoarten:

Adressenausfallrisiken inkl.LänderrisikenMarktpreisrisikenLiquiditätsrisikenBeteiligungsrisikenoperationale/sonstige Risiken

Adressenausfallrisiken bezeichnen das Risikoeines Verlusts oder entgangenen Gewinnsdurch die Zahlungsunfähigkeit einesGeschäftspartners. Das Marktpreisrisikoumfasst das Risiko einer ungünstigenWertveränderung des Portfolios der Bankdurch preisbestimmende Marktparameterwie Zinssätze, Indexstände, Wechsel- oderAktienkurse etc. Mit Liquiditätsrisiko ist dasRisiko gemeint, dass die Landesbank NRW

Kapitalquoten

31. 12. 2002 31. 12. 2003*

% %

Landesbank NRW – Einzelinstitut

– Grundsatz I – Gesamtkennziffer 32,0 32,5

– Kernkapitalquote 29,6 30,0

Landesbank NRW – Gruppe

– Grundsatz I – Gesamtkennziffer 10,5 12,7

– Kernkapitalquote 6,3 8,6

* vor Entnahme aus der Kapitalrücklage

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Page 65: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

62 Lagebericht

wegen unzureichender liquider Mittel oderMarktstörungen ihren Zahlungsverpflich-tungen nicht zeitgerecht bzw. nur unter Ver-lusten nachkommen kann. Das Beteiligungs-risiko ist das Risiko, dass aus der zur Ver-fügungstellung von Eigenkapital an DritteVerluste entstehen können. Unter dem ope-rationalen Risiko versteht die LandesbankNRW – orientiert an der inzwischen allge-mein akzeptierten Definition des BaselerAusschusses für Bankenaufsicht – die„Gefahr von Verlusten, die in Folge derUnangemessenheit oder des Versagens voninternen Verfahren, Menschen und Systemenoder durch externe Ereignisse eintreten“.

RisikostrategieDie Risikostrategie der Landesbank NRWist auf die zentralen Geschäftsfelder (Markt-bereiche) der Bank abgestimmt: Wirtschafts-förderung, Kommunalfinanzierung undTreasury, Spezialfinanzierung und Beteili-gungen. Die Wfa ist unter Berücksichtigungder besonderen Regelungen der §§ 19 und21 Wohnungsbauförderungsgesetz, die diebesondere Haftung des Landes für Verbind-lichkeiten der Wfa regeln, integriert. VomVorstand wurde für das Jahr 2003 eineKreditrisikostrategie beschlossen. Diesewurde Anfang 2004 zu einer umfassendenRisikostrategie unter Berücksichtigung vonMarktpreisrisiken und operationalen Risikenausgebaut. Die Risikostrategie ist bereits ingroßem Umfang an die ab 30. Juni 2004anzuwendenden MaK angepasst.

Die Risikopolitik wird vom Vorstand derLandesbank NRW jährlich festgelegt undlaufend überprüft. Die Bank übernimmtschwerpunktmäßig Adressenausfallrisikenund betreibt dabei eine vorsichtige Risiko-politik, um ihre gute Risikostruktur zuerhalten. Die Überprüfung der Risikopolitikbetrifft auch die maximale Risikoneigungder Bank, das heißt die Festlegung der Ver-lustobergrenze. Dazu kommen Vorgabenfür die verschiedenen Kreditarten, Branchen,Laufzeiten, Ratingklassen, Größenklassenund die geografische Verteilung.

Organisation der Risikosteuerung Die Gesamtverantwortung für die Risiko-steuerung der Landesbank NRW trägt derVorstand. Die Geschäftsführung desVorstands wird durch den Verwaltungsratüberwacht. Der Kreditausschuss – ein Aus-schuss des Verwaltungsrats – wird viertel-jährlich über das Kreditrisikoprofil der Bankinformiert. Um der strategischen Bedeutungder Risikosteuerung Rechnung zu tragen,wird der Kreditausschuss zu einem Risiko-ausschuss entwickelt.

Die Gewährträgerversammlung beschließtunter anderem die Grundsätze der Geschäfts-und Risikopolitik.

Entsprechend den Vorgaben der Mindest-anforderungen an das Betreiben von Handels-geschäften (MaH) und MaK sind die risiko-überwachenden Einheiten (Risikocontrollingund Kreditmanagement) bis zur Vorstands-ebene funktional unabhängig von denMarktbereichen.

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Page 66: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Lagebericht 63

Verwaltungsrat

Die Marktbereiche gehen im Rahmen ihrerGeschäftstätigkeit verschiedene Risiken ein.Die Steuerung dieser Risiken auf operativerEbene liegt in der Verantwortung derMarktbereiche selbst. Dabei sind sie in ein zentrales Regelwerk von Limiten undRahmenrichtlinien eingebettet, das von denBereichen Risikocontrolling und Kredit-management überwacht und weiterent-wickelt wird. Die beiden Bereiche berichten

unmittelbar dem zuständigen Vorstand. Dievon den MaK geforderte Funktionstrennungzwischen „Markt“ und „Marktfolge“ bis hin-auf in die Vorstandsebene wurde im Jahr2003 realisiert. Die übrigen Anforderungen,die bis 2004 bzw. 2005 von den Kredit-instituten verlangt werden, konnten in großenTeilen bereits im Berichtsjahr durch dasbereichsübergreifende Projekt Basel II/MaKerreicht werden.

Gewährträgerversammlung

Vorstand

Kreditausschuss

Risiko-controlling

Kredit-management

Marktbereiche

Risikostrategie

Risikoarten

Revision

Risikoüberwachung

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Page 67: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Das Kreditmanagement ist für die Votierungder einzelnen Kreditentscheidungen ein-schließlich des Ratings des Engagementszuständig. Es trägt außerdem die Verant-wortung für die regelmäßige Kreditüber-wachung.

Methoden, Prozesse und Verfahren derRisikomessung obliegen neben der bank-weiten täglichen Messung und Überwachungvon Risiken und Limiten sowie der handels-unabhängigen Bewertung gemäß den MaH dem Bereich Risikocontrolling. Dieser Bereichdefiniert, votiert und überwacht auch dieLänderlimite und bereitet für den VorstandVorschläge zur Portfoliosteuerung vor.

Risikostrategie, -organisation und -steuerungwerden regelmäßig von der Revision aufihre Angemessenheit und Wirksamkeit hinüberprüft. Die Ergebnisse ihrer Prüfungenund Analysen berichtet die Revision alsunabhängige Überwachungsinstanz direktdem Vorstand.

Risikomanagement-ProzessDer Risikomanagement-Prozess der Bankist umfassend dokumentiert und allenBereichen der Bank zugänglich. Er bestehtaus folgenden wesentlichen Bausteinen:

Die Risikofrüherkennung der Banksoll Entwicklungen aufdecken, die sichsofort oder später nachteilig auf dieGeschäftsbeziehungen, Engagementsund Prozesse auswirken können. Dasbetrifft alle Bereiche der Bank und alleRisikokategorien. Im Bereich derAdressenausfallrisiken geht es vorallem um gefährdete Rückzahlungenbzw. die mögliche Nichterfüllung von

Verpflichtungen aus Kreditgeschäften,im Bereich der Marktpreisrisiken umMarktentwicklungen, die den Wert desPortfolios mindern. Treten derartigeEntwicklungen ein, muss das Risikoneu analysiert und eingeschätzt werden.Die Landesbank NRW setzt zur Risiko-erkennung ein umfangreiches Instru-mentarium von Messverfahren, Sensiti-vitätsanalysen, Szenario- und Stress-rechnungen sowie Portfolioanalysen ein.

Für die Risikobewertung greift dieLandesbank NRW auf mathematischeModelle zurück, die sich am jeweiligenMarktstandard orientieren. Ergänztwerden die Modellrechnungen durchumfassende Prüfverfahren und Analysen.Die Bewertung der Adressenausfall-risiken erfolgt anhand detaillierter, aus-sagefähiger Unterlagen. Für ihre rele-vanten Kundengruppen setzt die Bankinterne Ratingverfahren ein und ergänztdiese um Analysen und die Bonitäts-bewertung der großen Ratingagenturen(Moody’s, Standard & Poor’s, FitchRatings).

Die Risikosteuerung wird innerhalbder genehmigten Limite und vorgege-benen Kompetenzregelungen von denoperativen Bereichen Kapitalmärkte,INVESTITIONS-BANK NRW, Wfa,Spezialfinanzierung und Beteiligungenauf der Basis der festgelegten Rege-lungen wahrgenommen. Als Klammerüber die verschiedenen Risikoartenhinweg bedient sich die LandesbankNRW zur Risikosteuerung einer Ver-lustobergrenze, deren Auslastungregelmäßig überwacht wird.

64 Lagebericht

46-79 Lagebericht 10.05.2004 12:12 Uhr Seite 64

Page 68: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

16

74

20

5

3

Lagebericht 65

Im Berichtsjahr wurden die Prozessezur Einführung neuer Produkte auf alleKreditprodukte ausgedehnt. Dieseerweiterten Abläufe stellen sicher, dasssich die Geschäftsaktivitäten der Bankkonform zur internen Risikoeinschätzungverhalten und die Risikolage der Bankjederzeit vollständig transparent ist.

Zum Zweck der Risikokommunikationwird der Vorstand täglich über dieSituation bei den Adressenausfall- undMarktpreisrisiken informiert. Dabeiwerden insbesondere alle Überschrei-tungen der gesetzten Limite und Rege-lungen berücksichtigt.

Monatlich wird dem Vorstand zusätzlichein ausführlicher Bericht zur Gesamt-risikolage der Bank vorgelegt. In diesemBericht werden die Portfolios hinsicht-lich verschiedener Risikoaspekte wieRatingklassen, Branchen, Größen-klassen und Laufzeiten analysiert underläutert. Außerdem werden die Markt-veränderungen innerhalb des Beobach-tungszeitraums bewertet.

AdressenausfallrisikoDie Risikopolitik der Landesbank NRW ist darauf ausgerichtet, die vorhandenegute Risikostruktur zu erhalten. Deswegenbeschränkt sie ihr Kreditengagement vor-nehmlich auf erstklassige Adressen.

WirtschaftsförderungKommunalfinanzierung und TreasuryImmobilienfinanzierungSpezialfinanzierungBeteiligungenWohnungsbauförderungsanstalt (Wfa)

Verteilung der Kreditengagements derBank per 31. Dezember 2003 (in %)

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Page 69: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Jede Kreditentscheidung beruht auf einerKreditvorlage, die den Risikogehalt desEngagements abschätzt. Die Vorlage mussvon zwei Kompetenzträgern – je einem ausden Bereichen Markt und Marktfolge –befürwortet werden, bevor eine Kreditlinieeingerichtet werden kann. Bei Konfliktenentscheidet der Vorstand. Ab einerbestimmten Größe des Engagements istgrundsätzlich ein Vorstandsbeschluss not-wendig. Der Vorstand ist gegenüber demKreditausschuss und dem Verwaltungsratverantwortlich. Jedes wesentliche Kredit-engagement wird mindestens einmal proJahr im Rahmen von Überwachungsvorlagenüberprüft. Kreditengagements mit höheremRisikogehalt werden besonders eng betreutund kontrolliert.

Bei der Messung und Überwachung vonAdressenausfallrisiken unterscheidet dieBank zwischen Kredit-, Emittenten-,Geldhandels- und Derivatelinien. Bei denzuletzt genannten ist der Wiedereindeckungs-wert von Marktpreisbewegungen abhängig.Daher berücksichtigt die Bank bei derivativenTransaktionen auch potenzielle Wiederan-schaffungskosten.

Das Portfolio der Landesbank NRW umfasstderzeit Bestände von 105.324 Mio €; davonentfallen 5.727 Mio € der Aktiva auf dieGeschäfte der Wohnungsbauförderungs-anstalt (Vj. 99.826 Mio €/5.722 Mio €). DieBestände der Wfa sind einerseits über dasWfa-Vermögen und andererseits durch dieRegelungen der §§ 19 und 21 Wohnungsbau-

66 Lagebericht

Kreditengagement nach Geschäftsfeldern

2002 2003

Mio € Mio €

Kommunalfinanzierung und Treasury* 70.816 77.238

Wirtschaftsförderung 15.459 16.398

Immobilienfinanzierung 2.485 2.121

Spezialfinanzierung 0 272

Beteiligungen** 5.344 3.568

Wohnungsbauförderungsanstalt (Wfa)*** 5.722 5.727

Summe 99.826 105.324

* Kapitalmarktprodukte gehen zum aktuellen Marktwert in das Engagement ein, das verbleibende Kreditgeschäft mit dem Restkapital zuzüglich Auszahlungsverpflichtungen

** Beteiligungen inkl. WestLB AG*** Barwert

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Page 70: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Lagebericht 67

förderungsgesetz gesichert. Die übrigenAktiva der Bank befinden sich zu über 90% in den internen Ratingklassen von sehr gutembis befriedigendem Bonitätsrisiko oder sind im Sinne des Öffentlichen Pfandbrief-Gesetzes (ÖPG) bzw. Hypothekenbank-

gesetzes gedeckt. Der Anteil der Engagementsmit schwacher Bonität beträgt weniger als1% des Kreditengagements. Der Großteilder Ausleihungen erfolgt an Gebietskörper-schaften und öffentliche Kreditinstitute inDeutschland.

Verteilung des Kreditengagements der Landesbank NRW nach Rating per 31. Dezember 2003

Risikoklasse/Geschäftsart Engagement Anteil Vorjahr

Mio € % Mio €

1/gedeckt 67.624 64,2 72.706

2 21.134 20,1 2.026

3 2.598 2,5 1.165

3/4 1.425 1,4 877

4 218 0,2 87

4/5 0 0,0 0

5 1 0,0 0

6 0 0,0 0

kein Rating* 908 0,8 9.414

Immobilienfinanzierung 2.121 2,0 2.485

Beteiligungen** 3.568 3,4 5.344

Wfa*** 5.727 5,4 5.722

Summe 105.324 100,0 99.826

* Bei Engagements ohne internes Rating handelt es sich überwiegend um kommunale Schuldner.** Beteiligungen inkl. WestLB AG*** Barwert

Legende zu den internen RisikoklassenRisikoklasse 1 sehr gutes Bonitätsrisiko Risikoklasse 4 ausreichendes BonitätsrisikoRisikoklasse 2 gutes Bonitätsrisiko Risikoklasse 4/5 unter Vorbehalt noch ausreichendes BonitätsrisikoRisikoklasse 3 befriedigendes Bonitätsrisiko Risikoklasse 5 schlechtes BonitätsrisikoRisikoklasse 3/4 befriedigendes bis Risikoklasse 6 sehr schlechtes Bonitätsrisiko

ausreichendes Bonitätsrisiko

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Derivativgeschäfte betreibt die LandesbankNRW mit ausgewählten Marktpartnern. DieDerivate dienen ihr als einzelgeschäftsbe-zogene Sicherungsgeschäfte (Microhedges)oder zur Steuerung der Gesamtzinsrisiko-position (Macrohedges) ausschließlich imEigengeschäft. Zur Reduzierung der Kredit-risiken wurden Vereinbarungen zum Nettingund zur Besicherung anhand standardisierterDokumentationen getroffen. Zum Ultimo desJahres 2003 betrug das Volumen an Zins-derivaten 64.075 Mio € (Vj. 47.797 Mio €),im Durchschnitt des Geschäftsjahres 54.129Mio € (Vj. 42.698,0 Mio €).

Kreditausfälle, Wertberichtigungen undProblemkrediteDie Landesbank NRW hat außerhalb derWfa Engagements in Höhe von 64,6 Mio €(Vj. 49,8 Mio €) unter erhöhter Beobachtung,deren Rückstände sich auf zusammen 4,1 Mio € (Vj. 2,8 Mio €) belaufen. DieRückstände und Engagements unter erhöh-ter Beobachtung sind teilweise besichert.Die Bestände an Einzelwertberichtigungenund Rückstellungen erreichen 8,2 Mio €(Vj. 2,8 Mio €). Bei der Wfa, deren Beständedurch die Regelungen der §§ 19 und 21Wohnungsbauförderungsgesetz gesichertsind, bestehen Engagements unter erhöhterBeobachtung in Höhe von 533,1 Mio € (Vj. 487 Mio €), Rückstände in Höhe von44,2 Mio € (Vj. 36,5 Mio €) und Einzel-wertberichtigungen und Rückstellungen inHöhe von 227,7 Mio € (Vj. 156,3 Mio €).

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäftbeträgt im Geschäftsjahr 2003 insgesamt121,2 Mio € (Vj. 43,4 Mio €).

Basel IIIm Hinblick auf die neue Baseler Eigen-kapitalvereinbarung (Basel II) hat die Bankim Jahr 2002 ein bereichsübergreifendesProjekt Basel II/MaK gestartet, das dieAktivitäten zur Umsetzung der aufsichts-rechtlichen Anforderungen koordiniert. DasProjekt hat Mitte des Jahres 2003 die Vor-studie planmäßig abgeschlossen und dieerforderlichen methodischen, organisato-rischen und prozessualen Anpassungen auf Basis des gegenwärtigen Diskussions-papiers von Basel II identifiziert. Im Rahmendes Hauptprojekts werden die notwendigenNeuausrichtungen und Änderungen in derBank nun umgesetzt.

Die Landesbank NRW wird die aufsichts-rechtlichen Vorgaben ihrer Geschäftsstrategieund ihrem Risikoprofil entsprechend um-setzen. Die Bank wird bei den Adressen-ausfallrisiken den Standardansatz anwenden.

Im Rahmen der Kreditrisikosteuerung bautdie Bank ihr internes Ratingsystem über allefür das Geschäft der Bank risikorelevantenKundengruppen aus, um die Kreditentschei-dungsprozesse adäquat zu unterstützen.Damit geht die Bank in ihrer internen Risiko-betrachtung über die geplante Anwendungdes Standardansatzes nach Basel II hinaus.

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LänderrisikoEin Länderrisiko ist gegeben, wenn die Bankeinem Kreditnehmer mit Sitz außerhalb derBundesrepublik Deutschland einen Kreditzusagt bzw. bereitstellt, sofern das Kredit-risiko nicht durch die Art der Besicherungals Inlandsrisiko einzustufen ist.

Der Vorstand legt für jedes relevante Landauf Vorschlag des Risikocontrollings einLänderlimit fest. Für jedes Land ohne Trans-ferrisiko, das heißt für die Mitgliedsstaatender Europäischen Währungsunion (ohneBundesrepublik Deutschland), legt derVorstand ein so genanntes Ländercap fest.Die einzelnen Länderlimite und Ländercapsstellen die Obergrenze für die Geschäfts-aktivitäten mit und in dem jeweiligen Staatdar.

Die Landesbank NRW betreibt wie im Vorjahrüber 99% ihres Geschäfts in den Ländernder Euro-Zone (inkl. IB und Wfa), 88% (Vj. 92%) alleine in Deutschland. Am Bilanz-stichtag waren 1% der Engagements derBank mit Transferrisiko behaftet. Infolge-dessen spielen Länderrisiken für die Bankkeine wesentliche Rolle.

MarktpreisrisikoDie Bank geht nur in begrenztem UmfangZinsrisiken ein. Je nach Zinseinschätzungoder Marktsituation nimmt sie Aktiv- oderPassivvorläufe vor, die sie im Regelfall beierzielter positiver Marge oder geänderter

Marktsituation schließt. Die danach in derEndfälligkeit kongruenten Aktiva und Passivawerden als Anlagevermögen geführt.

Aktienrisiken übernimmt die Bank bislangnicht, Währungsrisiken werden derzeit nur sehr begrenzt eingegangen. Bei denBerechnungen des Value-at-Risk für dieinterne Steuerung legt die Bank derzeit einKonfidenzniveau von 95% bei einer ein-tägigen Haltedauer zugrunde. Der historischeBeobachtungszeitraum beträgt 250 Tage.Die eintägige Haltedauer berücksichtigt dieTatsache, dass die Risiken des Portfolios(hier insbesondere die Inkongruenzen) mit-tels derivativer Instrumente innerhalb einesTages geschlossen werden können und dasPortfolio einem aktiven Portfoliomanagementunterliegt.

Die Zinsrisiken sind durch vom Vorstandbeschlossene Limite begrenzt. Diese werdensowohl auf der aggregierten Ebene als auchin Bezug auf einzelne Portfolios definiert. Eingesondertes Limit dient der Überwachungvon Inkongruenzen in der Finanzanlage.Die nachfolgende Grafik zeigt den Verlaufdes aggregierten Value-at-Risk des Jahres2003 der Landesbank NRW.

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Die deutliche Erhöhung der AuslastungMitte Juni geht auf ein geplantes neuesmethodisches Release zurück, also nichtauf eine abrupte Erhöhung des Risikos.

Der Value-at-Risk bewegte sich zwischen8,3 Mio € und 19,6 Mio € (Vorjahres-durchschnitt: 9,9 Mio €). Die Auslastunglag in der zweiten Jahreshälfte gemittelt bei17,1 Mio €.

Die Berechnungen des Value-at-Risk werdenmonatlich durch Stressrechnungen ergänzt.Bei den aufsichtsrechtlich vorgegebenen Stress-Szenarien kam es im Jahr 2003 im Mittel zu einer Exponierung von etwa 15 Mio € (jeweils im Negativszenario).

Regelmäßiges Backtesting sichert dieQualität des Risikomodells.

LiquiditätsrisikoDie Liquiditätssteuerung der Bank obliegtdem Bereich Kapitalmärkte. Die Grundlagefür die Liquiditätssteuerung liefern ständige Analysen der ein- und ausgehenden Zahlungs-ströme (Cashflows). Für die kurzfristigeLiquiditätssteuerung werden täglich dieNettoliquiditätsflüsse der nächsten dreiTage ermittelt. Für die mittelfristige Liqui-ditätssteuerung werden ebenfalls täglichdie Zahlungsströme der nächsten sechsMonate analysiert. Dafür stehen alle Geld-und Kapitalmarktinstrumente zur Verfügung.Die Bank besitzt ein nennenswertes

70 Lagebericht

Übersicht ZinsrisikenEntwicklung des Value-at-Risk vom 1. Januar bis 30. Dezember 2003

Mio €

25

15

10

5

2/1/03 2/2/03 2/3/03 2/4/03 2/5/03 2/6/03 2/7/03 2/8/03 2/9/03 2/10/03 2/11/03 2/12/03 30/12/03

20

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Lagebericht 71

Portfolio an sofort veräußerbaren bzw. beider EZB hinterlegbaren Wertpapieren undist damit in der Lage, kurzfristig in großemUmfang Liquidität zu generieren.

Der Kapitalmarktbereich überwacht die Ein-haltung des Liquiditätsgrundsatzes gemäßKWG. Im Geschäftsjahr 2003 lag die Liqui-ditätskennzahl der Bank jederzeit über deraufsichtsrechtlichen Mindestanforderungvon 1,0 (Ende Dezember: 1,3).

BeteiligungsrisikenDas Beteiligungsportfolio der LandesbankNRW gliedert sich in drei Gruppen. Diestrategischen Beteiligungen werden imöffentlichen Auftrag oder zur Unterstützungdes eigenen Geschäfts gehalten. Bei denEigenkapitalfinanzierungen stellt die Bankim Rahmen ihrer Aufgaben als Struktur-und Förderbank nordrhein-westfälischenUnternehmen Eigenkapital zur Verfügung.

Eine Sonderrolle nimmt die Beteiligung ander WestLB AG ein, die aus der Aufspaltungder WestLB im Rahmen des Mutter-Tochter-Modells resultiert.

Grundsätzlich müssen aus Sicht der Landes-bank NRW im Zusammenhang mit Betei-ligungen Adressenausfallrisiken, das heißt(Teil-)Ausfälle von Beteiligungen, undMarktpreisrisiken aus der Refinanzierungvon Beteiligungen betrachtet und gesteuertwerden. Beide Risikoarten können nur dannadäquat bewertet werden, wenn die Risikenauf Beteiligungsebene beobachtet und,soweit möglich, gesteuert werden.

Zum 31. Dezember 2003 betrug die Summeder Buchwerte der strategischen Beteili-gungen und der Eigenkapitalfinanzierungen169,6 Mio € (Vj. 148,7 Mio €). Die größtenBeteiligungen sind in der folgenden Tabelledargestellt:

Buchwerte 31. 12. 2002 31. 12. 2003

Mio € Mio €

InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB) 51,1 51,1

LEG Landesentwicklungsgesellschaft NRW GmbH 32,3 32,3

Westdeutsche Lotterie-Gruppe 25,6 25,6

Westdeutsche Spielbanken-Gruppe 37,5 37,5

Ströer Out-of-Home Media AG 0,0 20,0

Sonstige 2,2 3,1

Summe 148,7 169,6

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Page 75: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Der Beteiligungsbuchwert an der WestLBAG beträgt 3.400 Mio € (Vj. 5.195,5 Mio €).Auf Grund der Größe der Beteiligung stelltdie WestLB AG ein Klumpenrisiko innerhalbder Landesbank NRW dar. Sie wird daherseparat ausgewiesen und einzeln betrachtet.

Risikosteuerung für BeteiligungenGrundsätzlich werden Risiken aus Beteili-gungen im Rahmen des Risikomanagement-Prozesses wie dort beschrieben erfasst. Der Bereich Beteiligungen erfasst und steuertinnerhalb der Prozesskette beteiligungs-spezifische Risiken beim Erwerb undwährend der Haltedauer von Beteiligungen.Wesentliche Grundlagen für die spätere Er-kennung und Steuerung von Risiken werdenbereits bei den Vertragsverhandlungen imVorfeld des Beteiligungserwerbs geschaffen,zum Beispiel durch Aufnahme von regel-mäßigen Berichterstattungsvorgaben oderFestlegung von zustimmungspflichtigenSachverhalten. Bei den relevanten Risikenhandelt es sich im Wesentlichen um strate-gische Risiken wie zum Beispiel die strate-gische Ausrichtung der Gesellschaften; jenach Beteiligung jedoch auch um Markt-preisrisiken, operationale Risiken oderAdressenausfallrisiken.

Die Berichterstattung über den gesamtenBeteiligungsbestand erfolgt drei bis vier Maljährlich an den Vorstand und die Gremiender Bank. Dies ergibt sich aus dem Sitzungs-turnus der Aufsichtsgremien der Bank. DerBereich Beteiligungen und die Beteiligungs-gesellschaften stehen ständig in Kontakt, sodass Veränderungen zeitnah bekanntwerden. Bei wesentlichen Entwicklungenerfolgt eine Ad-hoc-Information der Ent-

scheidungsträger. Beteiligungen, die aufGrund aktueller Entwicklungen eine Inten-sivierung der Betreuung erfordern, werdenin eine Watchlist aufgenommen. Aktuellwird eine Gesellschaft in dieser Liste geführt.Bei Problemfällen kann die Berichterstattungbis auf einen monatlichen Turnus ausge-weitet werden. Das Beteiligungscontrollingkann entsprechend schnell verändertenGegebenheiten angepasst werden. Einmaljährlich wird zusätzlich ein so genannterKurzbericht erstellt, der den letzten Jahres-abschluss analysiert, einen strategischenAusblick und eine Rentabilitätsberechnungenthält. Mittels des Kurzberichts wird zumeinen der Vorstand ausführlich über dieEntwicklung der Beteiligungen informiert,zum anderen wird gleichzeitig § 18 KWGerfüllt. Daneben wird das Portfolio regel-mäßig auf Klumpenrisiken nach Branchenund Größenklassen analysiert.

Neue Beteiligungen oder Erhöhungen werdenvom Gesamtvorstand beschlossen und vonder Gewährträgerversammlung genehmigt.Die Beurteilung des Risikos erfolgt durcheinen Due Diligence-Prozess, bei dem diewirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichenRisiken untersucht werden. Bei größerenBeteiligungen geschieht dies durch Hinzu-ziehung einer externen Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft. Auf Basis der schriftlichenAuswertung der Due Diligence-Ergebnisseerstellt der Bereich Beteiligungen einenInvestmentvorschlag an den Vorstand. Dieserwird vom Bereich Kreditmanagement geprüftund mit einem unabhängigen Zweitvotumversehen. Damit werden die Anforderungender MaK erfüllt.

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Lagebericht 73

Strategische BeteiligungenBei der WestLB AG nimmt die LandesbankNRW die ihr zustehenden Rechte als Gesell-schafterin im Rahmen der Hauptversammlungder WestLB AG wahr. Gemäß der Satzungder Landesbank NRW bedürfen Entschei-dungen, die auf der Hauptversammlung derWestLB AG getroffen werden, der Einwilli-gung der Gewährträger der Landesbank NRW.

Im Geschäftsjahr 2003 konnte die WestLB AGein im Vergleich zum Vorjahr um 30,2 Mio €gestiegenes Betriebsergebnis vor Risiko-vorsorge/Bewertungsergebnis in Höhe von414,2 Mio € ausweisen. Das operative Ge-schäft zeigte sich somit im Jahresvergleichstabil. Der Jahresfehlbetrag in Höhe von – 2.320 Mio € resultiert im Wesentlichenaus der im Vorjahresvergleich hohen PositionRisikovorsorge/Bewertungsergebnis in Höhevon – 2.364,6 Mio €. Auf Grund dieserhohen Risikovorsorge (um 1.495,1 Mio €höher als im Vorjahr) sowie der Sonder-prüfungen durch die Bundesanstalt fürFinanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hältder Vorstand der WestLB AG alle wesent-lichen Risiken für bereinigt.

Durch die Verluste der vergangenen zweiGeschäftsjahre ist die Kernkapitalquotezurückgegangen. Derzeit finden Verhand-lungen über eine Kapitalerhöhung bei derWestLB AG zwischen den Gewährträgernder Landesbank NRW statt.

Bei einem Teil der weiteren strategischenBeteiligungen ist das Adressenausfallrisikodurch die direkte bzw. indirekte starkeEinbindung der öffentlichen Hand begrenzt.Neben der Wahrnehmung von Mandateninnerhalb der Beteiligungen wird das

Adressenausfallrisiko zum Beispiel durchdie direkte oder indirekte Übernahme von Ausfallbürgschaften reduziert. Bei derLEG Landesentwicklungsgesellschaft NRWGmbH hält die öffentliche Hand sogar dieMehrheit. Bei den Beteiligungen im Glücks-spielbereich ist die Bank alleiniger Gesell-schafter, dennoch sind Vertreter des Landesin den Gremien vertreten, da das LandKonzessionsgeber ist. Hierdurch ist eine früh-zeitige Abstimmung der wirtschaftlichenInteressen des Gesellschafters mit denordnungspolitischen Interessen des Landesmöglich. Dies ist entscheidend, um mög-liche Interessenkonflikte rechtzeitig zuerkennen, die ansonsten die Konzessionender Gesellschaften gefährden könnten.Strategische Risiken können darin bestehen,dass Geschäftsführung und Gesellschafterwesentliche Trends der jeweiligen Geschäfts-felder nicht frühzeitig erkennen oder falscheinschätzen; dies kann zu unvorteilhaftenGrundsatzentscheidungen führen. Dies istmit quantitativen Methoden nicht zu erfassenund zu steuern. Aus diesem Grund findenmindestens einmal jährlich Strategiework-shops zwischen Gesellschaft, Gesellschafternund Konzessionsgeber statt.

EigenkapitalfinanzierungenRisikobegrenzende Maßnahmen bei Neu-engagements bestehen unter anderem inder betragsmäßigen Begrenzung der Einzel-engagements und gegebenenfalls in derSyndizierung von Teilen des Engagements.Zusätzlich können in den Beteiligungsver-trägen Zustimmungsvorbehalte der Landes-bank NRW zu bestimmten Transaktionendes Beteiligungsnehmers aufgenommenwerden.

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Page 77: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Das Eigenkapitalfinanzierungsgeschäftbefindet sich im Aufbau. Im Jahr 2003wurde die stille Beteiligung an der StröerOut-of-Home Media AG erworben. DasEngagement entwickelt sich im Hinblick auf die zukünftige Ertragserwartung plan-mäßig.

Operationale/sonstige RisikenDie Landesbank NRW überwacht operationaleRisiken und baut deswegen kontinuierlichdie vorhandenen Kontrollsysteme und -ver-fahren aus.

Im Rahmen der Projektaktivitäten hat dieBank einen wesentlichen Schritt zur syste-matischen und bankweiten Betrachtung des operationalen Risikos vollzogen. DieLandesbank NRW hat ein umfangreichesSteuerungskonzept für das Managementoperationaler Risiken entwickelt. Wesent-liche Bausteine des Konzepts sind dieErfassung von Risikoereignissen undSchadensfällen, die Durchführung struktu-rierter Self-Assessments und die Über-wachung von Risikoindikatoren. Voraus-setzung für die Bündelung und Vergleich-barkeit der Ergebnisse aus den genanntenVerfahren ist eine einheitliche Kategorisie-rung. Die Bank orientiert sich hierzu an den Baseler „event type categories“.

Anhand der Ergebnisse der ersten Befragung(Self-Assessments) wurde eine umfangreicheRisikoinventur der operationalen Risikender Bank durchgeführt. Gegenwärtig erfolgtdie Bewertung der Ergebnisse. OperationaleRisiken wurden darüber hinaus als expliziter

Bestandteil in den auf das Kreditgeschäftausgeweiteten Prozess zur Einführung neuerProdukte integriert.

Für den Bereich Wfa besteht ein auf diesesGeschäft zugeschnittenes umfangreichesKonzept zur Analyse und Berichterstattungoperationaler Risiken.

IT-Dienstleistungen sowie viele interneServiceleistungen bezieht die LandesbankNRW über Geschäftsbesorgungsverträgevorwiegend von der WestLB AG und derenTochterunternehmen. Diese werden sukzes-sive reduziert und die Leistungen durch dieLandesbank NRW in eigener Verantwortungerbracht. Im Jahr 2003 konnten Dienste aus einer beachtlichen Anzahl von Service-verträgen von der WestLB AG in die Bankzurückverlagert werden. Die mit denLeistungen verbundenen operationalenRisiken werden von den Vertragspartnerngesteuert und durch interne Kontrollen der Bank überwacht.

Die Landesbank NRW beabsichtigt, für die Eigenkapitalunterlegung operationalerRisiken nach Basel II zunächst den Basis-Indikator-Ansatz zu nutzen, der diese alsfesten Prozentsatz der durchschnittlichenBruttoerträge ermittelt.

Rechtsrisiken aus Geschäftsabschlüssenminimiert die Landesbank NRW durchstandardisierte Verträge. Bei speziellenjuristischen Fragen bedient sich die Bankexterner Rechtsberatung. BedeutendeVerfahren, an denen die Bank beteiligt ist,sind derzeit nicht anhängig.

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GesamtrisikobetrachtungDie Risikostruktur der Landesbank NRW ist durch Adressenausfallrisiken und eineEmittentenstruktur mit fast ausschließlichguter bis sehr guter Bonität geprägt. Dierisikohaltigen Engagements der Wohnungs-bauförderung sind durch das Land über die§§ 19 und 21 Wohnungsbauförderungs-gesetz gesichert.

Die Risikosituation wird entsprechend dervon der Bank festgelegten Verlustobergrenzelaufend überwacht und detailliert analysiert.

Im Jahr 2003 wurde ein Projekt initiiert,das die Ermittlung der Risikotragfähigkeitmethodisch verfeinern wird. Umsetzungund Anwendung in der praktischenSteuerung sollen bis zum zweiten Quartal2004 abgeschlossen sein.

Die KWG-Eigenkapitalquote betrug – bezogenauf die Aktivitäten der Institutsgruppe Bank– zum Bilanzstichtag 12,7% (Vj. 10,5%).

Durch den kontinuierlichen Ausbau und dieWeiterentwicklung des Risikomanagementsin allen wesentlichen Risikoarten wird dieLandesbank NRW auch künftig in der Lagesein, negative Entwicklungen in der Risiko-struktur frühzeitig zu erkennen und zu be-rücksichtigen.

Ausblick

Im Jahr 2004 ist mit einer nur langsamenBelebung der konjunkturellen Entwicklungzu rechnen. Wie im Berichtsjahr bleibt die Binnennachfrage zunächst weiterhinschwach; Impulse gehen vor allem voneiner sich erholenden Weltkonjunktur aus.Das Bruttoinlandsprodukt nimmt um knapp2% zu. Die Arbeitslosigkeit wird auf hohemNiveau bei 10,6% verharren, sich aber imzweiten Halbjahr 2004 langsam entspannen.

Im Verlauf des Jahres 2005 wird sich vor-aussichtlich der private Konsum weiterbeleben und die Investitionsbereitschaft derUnternehmen zunehmen. Das Bruttoinlands-produkt wird auf ähnlichem Niveau wie imJahr 2004 bleiben bzw. leicht steigen.

In Folge der sich belebenden Weltwirtschaftzeichnet sich ein moderater Renditeanstiegam Kapitalmarkt ab. Die Phase der Leitzins-senkungen neigt sich dem Ende zu. Sowohldie amerikanische, aber auch die europäischeNotenbank haben ensprechende Signale in die Kapitalmärkte gesandt. Die Verände-rungen der Geldmarktsätze werden dieRenditen beeinflussen. Allerdings wird dieBewegung – gemessen an früheren Zyklen –spürbar moderater ausfallen und sich eindeutliches transatlantisches Gefälle heraus-bilden. Hierfür sprechen insbesondere dienur geringen Inflationsgefahren. In Europakommt die kräftige Höherbewertung des

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Euros entlastend hinzu. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen dürfte nichtnachhaltig über 4,75% hinausgehen.

Die Aktienmärkte werden insbesonderedurch die sich verbessernden gesamtwirt-schaftlichen Perspektiven gestützt. Darüberhinaus ist es den Unternehmen gelungen,über Restrukturierungen ihre Rentabilitätnachhaltig zu verbessern. Der prognostizierteRenditeanstieg am Rentenmarkt ist für eineStimmungseintrübung nicht ausgeprägtgenug. Er stellt keine Belastung dar. Esspricht daher vieles für ein Ende der drei-jährigen Baisse mit der Perspektive aufweitere Kurssteigerungen.

Die Bank erwartet für das Jahr 2004 einmoderates Expansionstempo. Die Bilanz-summe wird im laufenden und im nächstenJahr um jeweils etwa 3% steigen. Die opera-tive Ertragslage 2004 wird das diesjährigeNiveau wieder erreichen. Dabei werden dieZuwächse im Zins- und Provisionsergebniszwar geringfügig niedriger ausfallen als im Jahr 2003, Entlastungen werden sichgleichwohl auf der Kostenseite ergeben.Der Personalaufwand wird vor dem Hinter-grund des dann abgeschlossenen Personal-aufbaus der Bank nur noch leicht steigen,die Verwaltungsaufwendungen werden imRahmen eines strikten Kostenmanagementsund auslaufender Service Contracts mit derWestLB AG, die der Landesbank NRW beimAufbau geholfen hat, etwas zurückgehen.Einen maßgeblichen Einfluss kann darüber

hinaus das Beteiligungsengagement an derWestLB AG auf die Ertragslage der Bankhaben – im negativen wie im positiven Sinne.Unter Beibehaltung der Anteilsverhältnisseder Gewährträger der Landesbank NRW hat der Vorstand aufschiebend bedingt aufdas In-Kraft-Treten des Umstrukturierungs-gesetzes sowie der Andienung der entspre-chenden jungen Aktien der WestLB AG durch die Gewährträger eine Stammkapitalerhöhungzu Lasten des genehmigten Kapitals inForm einer Sacheinlage um 33 Mio € auf533 Mio € vorgenommen. Die Gewähr-trägerversammlung hat in ihrer Sitzung am3. März 2004 der entsprechenden Satzungs-änderung zugestimmt. In diesem Zug redu-ziert sich das bedingte Kapital im gleichenMaße.

Die Bank prognostiziert ein leicht steigendesNeugeschäftsvolumen in der Wirtschafts-förderung. Auf Grund der sich abzeichnen-den Belebung der konjunkturellen Lageerwartet die Bank eine zunehmende Investi-tionsneigung und damit auch eine steigen-de Nachfrage nach Fördermitteln. Dabeiwird auch die Neukonzeption des Landes-programms „Gründungs- und Wachstums-finanzierung (GuW)“, die derzeit in Koope-ration mit der KfW Bankengruppe vorbereitetwird, positive Impulse liefern. Seit demJahresanfang 2004 werden darüber hinausdie Förderkredite der LandwirtschaftlichenRentenbank für die Sparkassen in Nord-rhein-Westfalen und Brandenburg in derBank bearbeitet.

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Page 80: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Lagebericht 77

In der Wohneigentumsförderung wird esauf Grund der Reduzierung der Eigenheim-zulage sowie der Vorzieheffekte der Vor-jahre voraussichtlich nur noch zu einemleichten Wachstum kommen. Das von derBundesregierung im Frühjahr 2003 verab-schiedete Wohnraummodernisierungs-programm wird für positive Impulse sorgen.Im Ergebnis wird gleichwohl ein unverän-derter Bestand an herausgelegten Förder-mitteln erwartet, da gleichzeitig mit hohenTilgungen zu rechnen ist.

In der Beteiligungsfinanzierung baut dieBank das Angebot von Eigenkapitalfinanzie-rungen für den nordrhein-westfälischenMittelstand aus, die mit den EU-Beihilfe-vorschriften und mit der Verständigung IIübereinstimmen. Zu diesem Zweck plantdie Bank einen so genannten Mittelstands-fonds aufzulegen. Der Fonds verfügt überein Volumen von 75 Mio €. Aus ihm sollenEigenkapitallösungen für mittelständischeUnternehmen in Nordrhein-Westfalen ineinem jeweiligen Rahmen von 1 bis 7 Mio €finanziert werden, vorwiegend in Form vonMezzanine-Kapital. Dabei handelt es sichum eine gemischte Finanzierungsform, die sowohl Eigenkapital- als auch Fremd-kapitalcharakteristika aufweisen kann. Jenach Ausgestaltung ist eine Mezzanine-Finanzierung Eigenkapital – zum Beispieleine stille Beteiligung oder Genussschein-kapital – oder Fremdkapital – zum Beispielein Nachrangdarlehen. Mezzanine-Kapitalist ein flexibles Finanzierungsinstrument,das bilanziell zwischen dem Eigen- unddem Fremdkapital steht.

Im Bereich Infrastrukturfinanzierungenerwartet die NRW.BANK in den nächstenJahren eine deutliche Zunahme an Trans-aktionen in Nordrhein-Westfalen. Die TaskForce „Private Public Partnership (PPP)“ desFinanzministeriums Nordrhein-Westfalenhat bereits eine Reihe von Pilotprojektenidentifiziert, die sukzessive umgesetzt wer-den sollen. Mehrere kommunale Projekteaus den Bereichen Schulgebäude/-sanie-rung und Verwaltungsgebäude/-sanierungwerden umgesetzt. Die NRW.BANK wird beiweiteren PPP-Projekten in Nordrhein-Westfalen ihre Expertise einbringen.

Die Refinanzierungsaktivitäten werden imJahr 2004 an die Erfordernisse einer Förder-und Strukturbank angepasst. Im Rahmender Verständigung II zu den Förderinstitutengelten für die Bank auch über das Jahr 2005hinaus Anstaltslast und Gewährträger-haftung. Darüber hinaus erhält die Bankeine explizite Refinanzierungsgarantie fürihre Verbindlichkeiten von ihren Gewähr-trägern. Die Bank wird die aus diesenInstrumenten resultierenden Vorteile imRahmen des Fördergeschäfts ausschließlichwettbewerbsneutral nutzen. Vor diesemHintergrund wird das Angebot an unge-deckten Anleihen deutlich ausgeweitet. Je nach Marktlage werden den Investorenauch Fremdwährungsanleihen angeboten.Um die Produktpalette weiter auszubauenund den Bedürfnissen der Investoren flexibelnachkommen zu können, ist für die ersteJahreshälfte ein Debt Issuance-Programmund ein auf kurzfristige Laufzeiten ausge-legtes Commercial Paper-Programm geplant.

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Page 81: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

78 Lagebericht

Im Gesamtjahr liegt das Neuemissions-volumen voraussichtlich in der gleichenGrößenordnung wie im Vorjahr.

Um sich unmittelbar an der WestLB AGbeteiligen zu können, haben die Gewähr-träger der Landesbank NRW eine Direkt-beteiligungsoption vereinbart, die auch imNeuregelungsgesetz verankert wurde. DieDirektbeteiligungsoptionen räumt denSparkassen- und Giroverbänden sowie denLandschaftsverbänden das Recht ein, unterÜbertragung ihrer jeweiligen Rechte undPflichten auf die Landesbank NRW aus demKreise der Gewährträger der LandesbankNRW auszuscheiden. Sie erhalten in diesemFall einen dem Wert ihrer jeweiligen Gewähr-trägerschaft an der Landesbank NRW ent-sprechenden Anteil am Grundkapital derWestLB AG. Die Beteiligung der LandesbankNRW an der WestLB AG würde sich dem-entsprechend auf 50,002% verringern. ZurKonkretisierung dieser Gesetzesvorschriftwurde zwischen den Gewährträgern am 12. Dezember 2001 eine Vereinbarung ge-troffen, die die Modalitäten des Beteiligungs-wechsels festlegt. Diese wurde durch eineRahmenvereinbarung zwischen den Gewähr-trägern und der Landesbank NRW am 11. Dezember 2002 bestätigt.

Nach vollständiger Ausübung der Optionenverbliebe das Land Nordrhein-Westfalen alsalleiniger Eigentümer der Landesbank NRW.Dies hätte zur Folge, dass sich das Eigen-kapital der Landesbank NRW überpropor-

tional verringern würde. Die Ertragslageder Landesbank NRW wäre dauerhaft bela-stet. Bisher hat ein Gewährträger angekün-digt, von seinem Optionsrecht Gebrauchmachen zu wollen.

Strategische Ausrichtung Das am 31. März 2004 in Kraft tretende„Umstrukturierungsgesetz“ schafft denrechtlichen Rahmen für den weiteren Aus-bau der NRW.BANK zur zentralen Förder-plattform des Landes Nordrhein-Westfalen.Im Gesetz sind die Aufgaben der NRW.BANKdeutlich beschrieben:

Finanzierungen fürSicherung und Verbesserung der mittel-ständischen Struktur der Wirtschaft,insbesondere durch Finanzierungen fürExistenzgründungen und -festigungenstaatliche soziale WohnraumförderungBereitstellung von Risikokapitalbauliche Entwicklung der Städte undGemeindenFinanzierungen fürGebietskörperschaftenInfrastrukturmaßnahmenMaßnahmen in der Land- undForstwirtschaft und im ländlichenRaumUmweltschutz-, Technologie- undInnovationsmaßnahmenMaßnahmen sozialer, kultureller undwissenschaftlicher ArtFinanzierungsprojekte imGemeinschaftsinteresse

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Lagebericht 79

Auch wird die NRW.BANK noch stärker alsbisher zum Berater und Initiator für Förder-maßnahmen und bleibt der Marktführer beider kreditwirtschaftlichen Begleitung vonstrukturpolitischen Aufgaben in Nordrhein-Westfalen.

Diese klare Kursbestimmung als Struktur-und Förderbank des Landes Nordrhein-Westfalen bedingt eine noch deutlichereFokussierung auf den Auftraggeber Landes-regierung. Der neue Standort der NRW.BANKan ihrem Sitz in Düsseldorf dokumentiertNähe zum Land. Im Jahr 2006 ist der Umzugder derzeit auf drei Gebäude verteilten Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter in ein neues

Gebäude an der nahe zum Landtag liegen-den Kavalleriestraße geplant. Die NRW.BANKist Alleinmieter des Komplexes.

Auch am Sitz Münster zeichnet sich einemögliche Lösung ab, die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter zentral in einem Gebäudeunterzubringen. Die NRW.BANK steht inVerhandlungen mit der WestLB AG, umwesentliche Liegenschaften in Münster(Friedrichstraße, Warendorfer Straße,Elisabethstraße) zu erwerben. Damit könntendie bislang auf drei Standorte verteiltenMitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einGebäude zusammengezogen werden.

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80 Jahresbilanz

Jahresbilanzder Landesbank Nordrhein-Westfalen zum 31. Dezember 2003

s. AnhangAktivseiteZiffer € €

Barreservea) Kassenbestand –,––b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 43.115.590,24

darunter:bei der Deutschen Bundesbank 43.115.590,24 €

Forderungen an Kreditinstitute 1, 20a) täglich fällig 614.460.564,97b) andere Forderungen 37.012.962.491,75

Forderungen an Kunden 2, 3, 20darunter:durch Grundpfandrechte gesichert 1.590.607.453,69 €Kommunalkredite 22.116.986.660,38 €

Schuldverschreibungen und anderefestverzinsliche Wertpapiere 4, 20, 22a) Geldmarktpapiere

aa) von anderen Emittenten –,––darunter:beleihbar bei der Deutschen Bundesbank –,–– € –,––

b) Anleihen und Schuldverschreibungenba) von öffentlichen Emittenten 19.645.010.464,04

darunter:beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 18.228.648.329,12 €

bb) von anderen Emittenten 10.686.516.485,54darunter:beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 10.346.445.193,02 € 30.331.526.949,58

c) eigene Schuldverschreibungen 109.578.031,91Nennbetrag 103.869.000,00 €

Übertrag:

31. 12. 2002€ T€

(–)(–)

43.115.590,24 165

(838.444)(39.386.805)

37.627.423.056,72 40.225.249

28.027.040.080,20 27.118.998

(50.600)

(50.600)

(12.223.888)

(10.880.461)

(23.104.349)(239.825)

30.441.104.981,49 23.394.774

96.138.683.708,65 90.739.186

80-85 Bilanzen 10.05.2004 12:12 Uhr Seite 80

Page 84: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Jahresbilanz 81

s. AnhangPassivseiteZiffer € €

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 11, 20, 23a) täglich fällig 33.363.819,37b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 33.847.149.152,95

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 12a) andere Verbindlichkeiten

aa) täglich fällig 84.053.428,10ab) mit vereinbarter Laufzeit

oder Kündigungsfrist 12.268.942.158,3312.352.995.586,43

Verbriefte Verbindlichkeiten 13, 20, 25a) begebene Schuldverschreibungen 49.151.948.805,36

Treuhandverbindlichkeiten 14darunter:Treuhandkredite 2.691.208.155,70 €

Sonstige Verbindlichkeiten 15

Rechnungsabgrenzungsposten 16, 20

Rückstellungen 17a) Rückstellungen für Pensionen

und ähnliche Verpflichtungen 592.695.047,82b) Steuerrückstellungen 10.410.087,68c) andere Rückstellungen 200.770.445,61

Nachrangige Verbindlichkeiten 18darunter:vor Ablauf von 2 Jahren fällig 249.561.567,22 €

Übertrag:

31. 12. 2002€ T€

(23.843)(35.774.931)

33.880.512.972,32 35.798.774

(63.643)

(11.424.256)(11.487.899)

12.352.995.586,43 11.487.899

(43.212.157)49.151.948.805,36 43.212.157

2.691.208.155,70 2.721.215

74.661.878,53 63.514

519.219.015,99 270.000

(541.523)(3.943)

(169.925)803.875.581,11 715.391

349.561.567,22 324.562

99.823.983.562,66 94.593.512

80-85 Bilanzen 10.05.2004 12:12 Uhr Seite 81

Page 85: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

82 Jahresbilanz

Jahresbilanzder Landesbank Nordrhein-Westfalen zum 31. Dezember 2003

s. AnhangAktivseiteZiffer € €

Übertrag:

Beteiligungen 5darunter:an Kreditinstituten 52.989.508,98 €

Anteile an verbundenen Unternehmen 5darunter:an Kreditinstituten 3.400.000.000,00 €

Treuhandvermögen 6darunter:Treuhandkredite 2.691.208.155,70 €

Sachanlagen 8

Sonstige Vermögensgegenstände 7

Rechnungsabgrenzungsposten 9, 20

Summe der Aktiva 20

31. 12. 2002€ T€

96.138.683.708,65 90.739.186

105.378.917,03 85.640

3.464.241.662,12 5.258.622

2.691.208.155,70 2.721.215

11.187.241,31 2.918

478.763.150,44 443.803

2.138.564.556,33 2.327.475

105.028.027.391,58 101.578.859

80-85 Bilanzen 10.05.2004 12:12 Uhr Seite 82

Page 86: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Jahresbilanz 83

s. AnhangPassivseiteZiffer € €

Übertrag:

Genussrechtskapital 18darunter:vor Ablauf von 2 Jahren fällig –,–– €

Fonds für allgemeine Bankrisiken

Eigenkapital 19a) gezeichnetes Kapital 500.000.000,00b) Kapitalrücklage 4.416.622.099,06

darunter:Sonderrücklage Wohnungsbauförderung3.016.622.099,06 €

c) Gewinnrücklagenca) satzungsmäßige Rücklagen 2.400.000,00

d) Bilanzgewinn –,––

Summe der Passiva 20

Eventualverbindlichkeiten 21Verbindlichkeiten aus Bürgschaftenund Gewährleistungsverträgen

Andere Verpflichtungen 21Unwiderrufliche Kreditzusagen

Verwaltungsvermögen

31. 12. 2002€ T€

99.823.983.562,66 94.593.512

250.021.729,86 250.022

35.000.000,00 –

(500.000)(6.212.125)

(2.400)(20.800)

4.919.022.099,06 6.735.325

105.028.027.391,58 101.578.859

1.116.142.998,69 671.985

2.220.833.157,60 1.845.640

243.915.555,23 282.153

80-85 Bilanzen 10.05.2004 12:12 Uhr Seite 83

Page 87: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

84 Gewinn- und Verlustrechnung

Gewinn- und Verlustrechnungder Landesbank Nordrhein-Westfalen für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2003

s. AnhangZiffer € €

Zinserträge ausa) Kredit- und Geldmarktgeschäften 3.336.131.591,70b) festverzinslichen Wertpapieren

und Schuldbuchforderungen 1.238.812.350,204.574.943.941,90

Zinsaufwendungen 4.234.060.260,30

Laufende Erträge ausa) Beteiligungen 2.538.237,72b) Anteilen an verbundenen Unternehmen 9.997.382,58

Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen

Provisionserträge 26 17.782.289,43

Provisionsaufwendungen 7.041.147,38

Sonstige betriebliche Erträge 27

Allgemeine Verwaltungsaufwendungena) Personalaufwand

aa) Löhne und Gehälter 28 52.075.609,62ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für

Altersversorgung und für Unterstützung 20.509.999,06darunter: 72.585.608,68für Altersversorgung 14.304.738,40 €

b) andere Verwaltungsaufwendungen 86.569.481,48

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen

Sonstige betriebliche Aufwendungen 27

Abschreibungen und Wertberichtigungen aufForderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäftdarunter:Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 35.000.000,00 €

Übertrag:

1.1.–31.12. 2002€ T€

(3.479.386)

(1.046.954)(4.526.340)

(4.240.229)340.883.681,60 286.111

(3.879)(12.658)

12.535.620,30 16.537

2.395.021,17 2.950

(14.500)

(6.234)10.741.142,05 8.266

14.188.281,82 4.010

(45.912)

(31.778)(77.690)(26.455)(68.093)

159.155.090,16 145.783

1.584.503,84 951

20.773.706,45 7.432

338.524.507,54 148.446

(–)

– 139.294.061,05 15.262

80-85 Bilanzen 10.05.2004 12:12 Uhr Seite 84

Page 88: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Gewinn- und Verlustrechnung 85

s. AnhangZiffer € €

Übertrag:

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 29

Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren

Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit

Außerordentliche Aufwendungen 28 6.195.841,95

Außerordentliches Ergebnis

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 17.554.541,16

Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten„Sonstige betriebliche Aufwendungen“ ausgewiesen 500,81

Jahresfehlbetrag

Zuführung zum Landeswohnungsbauvermögen Wfa

Entnahmen aus der Kapitalrücklage 30

Einstellungen in Gewinnrücklagena) in satzungsmäßige Rücklagen –,––

Bilanzgewinn

1.1.–31.12. 2002€ T€

– 139.294.061,05 15.262

1.607.060.874,20 –

–,–– 81.707

– 1.746.354.935,25 96.969

(6.443)

– 6.195.841,95 – 6.443

(4.195)

(77)17.555.041,97 4.272

– 1.770.105.819,17 86.254

25.397.095,70 63.054

1.795.502.914,87 –

(2.400)–,–– 2.400

–,–– 20.800

80-85 Bilanzen 10.05.2004 12:12 Uhr Seite 85

Page 89: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

86 Anhang

Aufstellung des Jahresabschlusses derLandesbank NRW

Der Jahresabschluss der LandesbankNordrhein-Westfalen (Landesbank NRW)wurde nach den Vorschriften des Handels-gesetzbuches (HGB) und der Verordnungüber die Rechnungslegung der Kredit- undFinanzdienstleistungsinstitute (RechKredV)aufgestellt. Angaben, die wahlweise in derBilanz oder im Anhang gemacht werdenkönnen, erfolgen im Anhang. Im Anhangund im Lagebericht werden Beträge in Mio € angegeben.

Gemäß § 4 der Satzung hat die LandesbankNRW das Grundkapital und die Rücklagender Wohnungsbauförderungsanstalt Nord-rhein-Westfalen (Wfa) sowie das Landes-wohnungsbauvermögen in die Sonderrück-lage Wohnungsbauförderung eingestellt.Das Jahresergebnis der Wfa in Höhe von25,4 Mio € (Vj. 63,1 Mio €) ist gemäß § 17Wohnungsbauförderungsgesetz (WBFG)in Verbindung mit § 27 der Satzung derLandesbank NRW dem Landeswohnungs-bauvermögen zuzuführen.

Die Aktiva und Passiva der Wfa sind in denjeweiligen Posten im Jahresabschluss derLandesbank NRW enthalten. Forderungenund Verbindlichkeiten sowie Aufwendungenund Erträge zwischen der Landesbank NRWund der Wfa sind aufgerechnet. Das Jahres-ergebnis der Wfa ist Teil des Jahresergeb-nisses der Landesbank NRW und wird ent-sprechend der gesetzlichen Zweckbindungdes Vermögens der Wfa dem Landes-wohnungsbauvermögen zugeführt.

Bilanzierungs- undBewertungsgrundsätze

Die Bewertung der Vermögensgegenstände,der Verbindlichkeiten und der schwebendenGeschäfte erfolgt gemäß §§ 340 ff. HGB inVerbindung mit §§ 252 ff. HGB.

Forderungen werden mit ihren fortgeführtenAnschaffungskosten, gegebenenfalls umDisagien vermindert, ausgewiesen. Verbind-lichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetragpassiviert; die zugehörigen Disagien sindals aktive Rechnungsabgrenzungspostenerfasst. Agien zu Forderungen oder Ver-bindlichkeiten werden als aktive bzw. passiveRechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen.Die zum Bilanzstichtag ermittelten anteiligenZinsen werden grundsätzlich mit der zu-grunde liegenden Forderung oder Verbind-lichkeit bilanziert. Die Abgrenzung der Postenaus dem Emissions- und Darlehensgeschäfterfolgt nach der zinsanteiligen Methode.Unverzinsliche Mitarbeiterdarlehen sindentsprechend den steuerlichen Vorschriftenmit den fortgeführten Anschaffungskostenausgewiesen. Die unverzinslichen oderminderverzinslichen Darlehen der Wfa sindmit dem Barwert angesetzt. BegebeneZerobonds sind mit dem Emissionswertzuzüglich zeitanteiliger Zinsen bis zumBilanzstichtag passiviert.

Erkennbaren Risiken im Kreditgeschäftwurde durch die Bildung von Einzelwert-berichtigungen und Rückstellungen aus-reichend Rechnung getragen. Für latenteRisiken im Forderungs- und Eventualforde-rungsbestand bestehen Pauschalwertbe-richtigungen, die entsprechend zu den

Anhangder Landesbank Nordrhein-Westfalen zum 31. Dezember 2003

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 86

Page 90: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Anhang 87

steuerlichen Berechnungsmethoden ge-bildet wurden. Die Wertberichtigungenwurden aktivisch abgesetzt. UneinbringlicheForderungen sind abgeschrieben worden.

Die Wertpapiere der Liquiditätsreserve unddiesen zugeordnete Sicherungsgeschäftewerden nach dem strengen Niederstwert-prinzip zu Börsenkursen oder niedrigerenBuchkursen bewertet.

Die Wertpapiere des Anlagevermögens(Finanzanlagebestand) werden zu Anschaf-fungskosten bewertet. Die Unterschieds-beträge zwischen Anschaffungskosten undRückzahlungsbetrag werden zeitanteiligerfolgswirksam vereinnahmt. Soweit Wert-papiere des Finanzanlagebestandes zuWerten bilanziert sind, die über den aktuellenMarkt- oder Börsenwerten liegen, werdensie als „wie Anlagevermögen bewertet“ imAnhang angegeben. Diese Angabe verändertsich im Zeitablauf bestands-, aber auch zins-bzw. kursinduziert.

Die Bewertungsergebnisse aus Derivativ-geschäften, die als einzelgeschäftsbezogeneSicherungsgeschäfte in Form von Micro-hedges oder zur Steuerung der Gesamtzins-risikoposition der Bank als Macrohedges imFinanzanlagebestand geführt werden (fastausschließlich Euro-Zinsswaps), werdennicht erfasst.

Beteiligungen und Anteile an verbundenenUnternehmen werden zu Anschaffungskostenangesetzt; bei voraussichtlich dauerhafterWertminderung werden Abschreibungenauf den niedrigeren beizulegenden Wertvorgenommen.

Sachanlagen, deren Nutzung zeitlichbegrenzt ist, werden entsprechend denjeweiligen steuerlichen Vorschriften abge-schrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüterwerden im Jahr der Anschaffung voll ab-geschrieben.

Rückstellungen bestehen für ungewisse Ver-bindlichkeiten und drohende Verluste ausschwebenden Geschäften in angemessenerHöhe. Rückstellungen für Jubiläumszah-lungen wurden in steuerlich zulässiger Höhegebildet. Die Rückstellungen für Pensions-verpflichtungen wurden unter Beachtungvon § 6 a EStG versicherungsmathematisch ermittelt. Auch im Geschäftsjahr 2003 wurden,basierend auf einem Gutachten nach derBFH-Rechtsprechung, Rückstellungen fürBeihilfeleistungen, die Pensionären undaktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternin der Zeit ihres Ruhestandes gewährtwerden, dotiert.

Es bestehen Vorsorgereserven nach § 340 fHGB; eine Zuführung im abgelaufenenGeschäftsjahr wurde vorgenommen.

Des Weiteren wurde ein Fonds für allge-meine Bankrisiken gemäß § 340 g HGBgebildet.

Die Währungsumrechnung erfolgt gemäß § 340 h HGB sowie der Stellungnahme BFA3/95 (Bankenfachausschuss des Institutesder Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V.).Auf Fremdwährung lautende Vermögens-gegenstände und Schulden werden mit demReferenzkurs des Europäischen Systems derZentralbanken (ESZB) am 30. Dezember2003 umgerechnet.

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 87

Page 91: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

88 Anhang

Angaben zur Bilanz

In den Forderungen an Kreditinstitute sind Forderungen gegenüber verbundenen Unter-nehmen in Höhe von 3.597,1 Mio € (Vj. 4.500,8 Mio €) und gegenüber Unternehmen, mitdenen ein Beteiligungsverhältnis besteht, in Höhe von 2.549,6 Mio € (Vj. 3.991,9 Mio €)enthalten.

Forderungen an Kreditinstitute (1)

Fristengliederung 31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio €

täglich fällig 614,5 838,4

nach Restlaufzeiten

– bis drei Monate 3.849,4 4.792,6

– mehr als drei Monate bis ein Jahr 3.353,4 3.517,9

– mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 17.557,3 17.732,4

– mehr als fünf Jahre 12.252,8 13.343,9

Bilanzausweis 37.627,4 40.225,2

Forderungen an Kunden (2)

Fristengliederung 31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio €

nach Restlaufzeiten

– bis drei Monate 949,2 1.175,9

– mehr als drei Monate bis ein Jahr 2.278,0 1.609,9

– mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 9.861,5 8.819,1

– mehr als fünf Jahre 14.938,3 15.514,1

Bilanzausweis 28.027,0 27.119,0

darunter:

– Forderungen mit unbestimmter Laufzeit 13,4 7,5

– Ausleihungen der Wohnungsbauförderungsanstalt 4.746,1 4.615,8

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 88

Page 92: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Anhang 89

Durch Grundpfandrechte besicherte Forderungen (3)

Fristengliederung 31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio €

Forderungen an Kunden nach Restlaufzeiten

– bis drei Monate 19,5 18,1

– mehr als drei Monate bis ein Jahr 50,0 55,2

– mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 262,5 292,2

– mehr als fünf Jahre 1.258,6 1.442,3

Insgesamt 1.590,6 1.807,8

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (4)

Börsenfähigkeit 31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio €

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

– börsennotiert 26.542,6 18.334,4

– nicht börsennotiert 3.898,5 5.060,4

Bilanzausweis 30.441,1 23.394,8

darunter:

Beträge, die bis zum 31. 12. des folgenden Geschäftsjahres fällig werden 3.677,6 3.742,0

In den Forderungen an Kunden sind Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen inHöhe von 11,6 Mio € (Vj. 11,3 Mio €) und gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteili-gungsverhältnis besteht, in Höhe von 130,1 Mio € (Vj. 139,2 Mio €) enthalten.

In den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren sind Wert-papiere von verbundenen Unternehmen in der Höhe von 124,9 Mio € (Vj. 0 Mio €) und von Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, in Höhe von 1.173,1 Mio €(Vj. 1.536,4 Mio €) enthalten.

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 89

Page 93: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

90 Anhang

Vom Bestand an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren werden105,8 Mio € (Vj. 422,9 Mio €) als Liquiditätsreserve und 30.335,3 Mio € (Vj. 22.971,9 Mio €)als Finanzanlagebestand geführt.

Zum Bilanzstichtag waren bei der Landesbank NRW fest refinanzierte Finanzanlagen miteinem Buchwert von 5.440,7 Mio € (Vj. 110,9 Mio €) wie Anlagevermögen bewertet.

Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen (5)Die Landesbank NRW hält Beteiligungen in Höhe von 105,4 Mio € (Vj. 85,6 Mio €) und Anteilean verbundenen Unternehmen in Höhe von 3.464,2 Mio € (Vj. 5.258,6 Mio €), von denen3.400,0 Mio € (Vj. 5.195,5 Mio €) in börsenfähigen Wertpapieren verbrieft sind. Börsen-notierte Wertpapiere werden nicht gehalten.

Die Aufstellung des Anteilbesitzes der Landesbank NRW gemäß § 285 Nr. 11 HGB wird beiden Amtsgerichten Düsseldorf und Münster hinterlegt.

Wesentliche Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen der Landesbank NRW:

Gesellschaft Anteilsquote Buchwert Buchwert

31. 12. 2003 31. 12. 2002

% Mio € Mio €

Kreditinstitute

WestLB AG 100,0 3.400,0 5.195,5

InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB) 50,0 51,1 51,1

Sonstige Unternehmen

Westdeutsche Lotterie GmbH & Co. OHG 100,0 25,5 25,5

Westdeutsche Spielbanken GmbH & Co. KG 100,0 25,6 25,6

Westdeutsche Spielcasino Service GmbH 100,0 6,8 6,8

LEG Landesentwicklungsgesellschaft NRW GmbH 22,3 32,3 32,3

Ströer Out-of-Home Media AG – 20,0 –

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 90

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Anhang 91

Sonstige Vermögensgegenstände (7)Der Bilanzposten von insgesamt 478,8 Mio € (Vj. 443,8 Mio €) enthält die folgenden wesent-lichen Bestandteile:

Die Landesbank NRW ist persönlich haftende Gesellschafterin der Westdeutschen LotterieGmbH & Co. OHG, Münster.

Treuhandvermögen (6)

Aufgliederung nach Bilanzposten 31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio €

Forderungen an Kreditinstitute 200,2 226,2

Forderungen an Kunden 2.491,0 2.494,9

Anleihen und Schuldverschreibungen 0,0 0,1

Bilanzausweis 2.691,2 2.721,2

31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio €

Erstattungsansprüche gegenüber der WestLB AG aus

Pensionsverpflichtungen 453,6 413,5

Forderungen aus Ergebnisübernahmen von Beteiligungsunternehmen 13,9 16,4

Erworbene Grundstücke und Gebäude zur Rettung von Forderungen 4,2 2,5

Steuererstattungsansprüche aus einbehaltener Körperschaftsteuer

und Kapitalertragsteuer auf Beteiligungserträge und Dividenden 1,1 1,7

Gezahlte Prämien für Optionsgeschäfte 1,8 2,6

Verrechnungsposten mit der WestLB AG 0,9 4,9

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 91

Page 95: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Anlagevermögen (8)

Anlagespiegel Anschaffungs-/ Zugänge Abgänge Abschreibungen Restbuchwert Abschreibungen

Herstellungs-

kosten insgesamt Geschäftsjahr

1. 1. 2003 31. 12. 2003

Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio €

Schuldverschreibungen und

andere festverzinsliche Wertpapiere

des Anlagevermögens 22.518,8 29.726,4 0,0

Anteile an verbundenen Unternehmen 5.258,7 3.464,2 1.795,5

Beteiligungen 85,6 105,4 0,0

Betriebs- und Geschäftsausstattung 3,6 9,9 0,6 1,7 11,2 1,6

92 Anhang

In Pension gegebene Vermögensgegenstände (10)Von den ausgewiesenen Aktiva wurden 3.267,2 Mio € im Rahmen von echten Pensions-geschäften an Pensionsnehmer übereignet.

Nettoveränderung nach § 34 Abs. 3 Satz 2 RechKredV:

5.432,9 Mio €

Aktive Rechnungsabgrenzungen (9)

Aufteilung des aktiven Rechnungsabgrenzungspostens 31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio €

Disagio aus Emissionsgeschäft 218,4 260,1

Disagio aus Verbindlichkeiten 187,3 210,4

Abgrenzung aus der Abzinsung des Fördergeschäfts 1.658,9 1.847,3

Im Voraus gezahlte Swap-Gebühren 73,1 0,0

Sonstiges 0,8 9,7

Bilanzausweis 2.138,5 2.327,5

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 92

Page 96: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Anhang 93

In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind Verbindlichkeiten gegenüberverbundenen Unternehmen in Höhe von 6.722,3 Mio € (Vj. 13.398,8 Mio €) und gegenüberUnternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, in Höhe von 163,9 Mio € (Vj. 108,6 Mio €) enthalten.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (11)

Fristengliederung 31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio €

täglich fällig 33,4 23,9

nach Restlaufzeiten

– bis drei Monate 8.469,1 9.262,8

– mehr als drei Monate bis ein Jahr 3.734,7 4.582,8

– mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 8.420,8 8.437,6

– mehr als fünf Jahre 13.222,5 13.491,7

Bilanzausweis 33.880,5 35.798,8

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (12)

Fristengliederung 31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio €

täglich fällig 84,1 63,6

nach Restlaufzeiten

– bis drei Monate 461,3 535,0

– mehr als drei Monate bis ein Jahr 369,2 359,8

– mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 2.889,9 3.117,9

– mehr als fünf Jahre 8.548,5 7.411,6

Bilanzausweis 12.353,0 11.487,9

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 93

Page 97: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

94 Anhang

Verbriefte Verbindlichkeiten (13)Von den begebenen Schuldverschreibungen in Höhe von 49.151,9 Mio € (Vj. 43.212,2 Mio €)sind 11.786,8 Mio € (Vj. 9.953,7 Mio €) im Folgejahr fällig. Gegenüber verbundenen Unter-nehmen bestehen keine (Vj. 801,5 Mio €) verbrieften Verbindlichkeiten.

Sonstige Verbindlichkeiten (15)Der Bilanzposten von insgesamt 74,7 Mio € (Vj. 63,5 Mio €) enthält unter anderem diefolgenden wesentlichen Bestandteile:

Treuhandverbindlichkeiten (14)

Aufgliederung nach Bilanzposten 31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio €

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 131,4 158,4

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 1.717,5 1.676,8

Sonstige Verbindlichkeiten 842,3 886,0

Bilanzausweis 2.691,2 2.721,2

31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio €

Nach der Feststellung des Jahresabschlusses zu leistende Zinszahlungen

für begebene Genussrechte und nachrangige Verbindlichkeiten 37,0 37,0

Noch nicht weitergegebene Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen 21,4 10,7

Ausgleichsposten aus der Devisenbewertung 10,4

Variation Margin 1,6

Prämien aus Swaptions 0,9

Steuerverbindlichkeiten 0,9 4,5

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 94

Page 98: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Anhang 95

Rückstellungen (17)In den Pensionsrückstellungen sind 453,6 Mio € (Vj. 413,5 Mio €) Pensionsverpflichtungengegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der WestLB AG enthalten. Es handelt sich umPensionsverpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern der WestLB AG, die einen vertraglichenAnspruch auf Gewährung einer Versorgung nach beamtenrechtlichen Grundsätzen oder eineAnwartschaft auf eine solche Versorgung haben. Diese Verpflichtungen sind nach Art. 1 § 4Abs. 1 Satz 4 Neuregelungsgesetz von der Westdeutschen Landesbank Girozentrale auf dieLandesbank NRW übergegangen. Die Landesbank NRW hat einen Erstattungsanspruchgegenüber der WestLB AG in gleicher Höhe, der jährlich an den Rückstellungsbedarf ange-passt wird.

Ebenso sind darin 149,0 Mio € (Vj. 135,4 Mio €) Beihilferückstellungen enthalten.

Nachrangige Verbindlichkeiten und Genussrechte (18)Von den nachrangigen Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 349,6 Mio € (Vj. 324,6 Mio €)überstieg die nachrangige Inhaberschuldverschreibung über 236,8 Mio €, die 1993 von derWestdeutschen Landesbank Girozentrale (Fälligkeit 2004; Zinssatz 7%) begeben wurde,10% des Gesamtvolumens aller nachrangigen Verbindlichkeiten. Es besteht keine vorzeitigeRückzahlungsverpflichtung. Die Umwandlung dieser Mittel in Kapital oder in eine andereSchuldform ist nicht vereinbart oder vorgesehen.

Vom Gesamtvolumen der nachrangigen Verbindlichkeiten entfällt ein Betrag in Höhe von 249,6 Mio € (Vj. 249,6 Mio €) auf eine Restlaufzeit von weniger als zwei Jahren. DieUrsprungslaufzeiten liegen zwischen elf und 25 Jahren.

Passive Rechnungsabgrenzungen (16)

Aufteilung des passiven Rechnungsabgrenzungspostens 31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio €

Agio aus Emissionsgeschäft 129,8 66,9

Im Voraus erhaltene Swap-Gebühren 317,4 107,0

Refinanzierungsabgrenzung der Wfa 63,7 88,0

Sonstiges 8,3 8,1

Bilanzausweis 519,2 270,0

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 95

Page 99: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

96 Anhang

Die nachrangigen Verbindlichkeiten erhöhten sich durch Neuemissionen im Geschäftsjahr2003 um 25 Mio € (Vj. 75 Mio €). Danach betrugen die nachrangigen Verbindlichkeiten undGenussrechte zum Bilanzstichtag insgesamt 599,6 Mio € (Vj. 574,6 Mio €).

Die Genussrechte in der Höhe von 250,0 Mio € blieben 2003 unverändert.

Für nachrangige Verbindlichkeiten fielen Zinsaufwendungen in Höhe von 23,1 Mio € (Vj. 19,1 Mio €) an.

Es bestehen keine nachrangigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.

Die von der Landesbank NRW eingegangenen nachrangigen Verbindlichkeiten entsprechenden Anforderungen des § 10 Abs. 5 a KWG; ein außerordentliches Kündigungsrecht istnicht vereinbart.

Eigenkapital (19)Am 31. Dezember 2003 betrug das gezeichnete Kapital der Landesbank NRW 500,0 Mio €.Die Rücklagen erreichten insgesamt 4.419,0 Mio € (Vj. 6.214,5 Mio €).

Das in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapital der Landesbank NRW setzt sich im Einzelnenwie folgt zusammen:

Handelsrechtliches Eigenkapital 31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio €

Gezeichnetes Kapital 500,0 500,0

Kapitalrücklagen 4.416,6 6.212,1

davon:

Sonderrücklage Wohnungsbauförderung (3.016,6) (3.016,6)

Gewinnrücklagen

– satzungsmäßige 2,4 2,4

– andere 0,0 0,0

Insgesamt 4.919,0 6.714,5

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 96

Page 100: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Anhang 97

Die bankaufsichtsrechtlichen Eigenmittel der Landesbank NRW gemäß § 10 KWG betragennach Feststellung des Jahresabschlusses 4.477,1 Mio € (Vj. 6.200,5 Mio €).

Fremdwährungsaktiva/Fremdwährungspassiva (20)Aktiva in Fremdwährung bestehen am Bilanzstichtag in Höhe von 136,4 Mio €, Passiva inFremdwährung bestehen in Höhe von 352,4 Mio €, (Vj. jeweils 4,0 Mio €).

Eventualverbindlichkeiten und Andere Verpflichtungen (21)Die Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 1.116,1 Mio € (Vj. 672,0 Mio €) resultieren ausdem laufenden Kreditgeschäft und aus Liquiditätslinien.

Von den unwiderruflichen Kreditzusagen in Höhe von 2.220,8 Mio € (Vj. 1.845,6 Mio €) ent-fielen 1.806,0 Mio € (Vj. 1.793,7 Mio €) auf entsprechende Verpflichtungen im Wohnungs-bauförderungsgeschäft.

Als Sicherheit übertragene Vermögensgegenstände (22)Zur Besicherung von Krediten wurden Anleihen und Schuldverschreibungen in Höhe von4.096,6 Mio € (Vj. 518,6 Mio €) an die Deutsche Bundesbank verpfändet. Des Weiterenwurden zur Besicherung von Termingeschäften mit der EUREX (euroex-change; elektronischeTerminbörse) Wertpapiere mit einem Nominalwert in Höhe von 50,0 Mio € (Vj. 50,0 Mio €)hinterlegt. Zusätzlich wurden im Zusammenhang mit Repo-Geschäften zur BesicherungWertpapiere in Höhe von 325,0 Mio € verpfändet.

Sicherheitsleistungen für eigene Verbindlichkeiten (23)Für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen Sicherheitsleistungen für eigeneVerbindlichkeiten in Höhe von 9.788,0 Mio € (Vj. 8.498,6 Mio €).

Sonstige finanzielle Verpflichtungen (24)Die jährlichen langfristigen Miet- und Leasingverpflichtungen betragen 1,8 Mio €.

Deckungsrechnung (25)Alle Emissionen der Landesbank NRW waren, soweit deckungspflichtig, den gesetzlichenund satzungsmäßigen Vorschriften entsprechend gedeckt.

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 97

Page 101: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

98 Anhang

Die Deckungsrechnung zum 31. Dezember 2003 stellt sich wie folgt dar:

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Für Dritte erbrachte Dienstleistungen (26)In den Provisionserträgen sind 9,4 Mio € (Vj. 9,3 Mio €) aus der treuhänderischenVerwaltung von Darlehen und Zuschüssen enthalten.

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen (27)Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten als wesentliche Einzelbeträge zum einenAusgleichszahlungen und Geldleistungen aufgrund nicht zweckgerechter Nutzung geförderterWohnungen in Höhe von 1,1 Mio € (Vj. 1,5 Mio €) sowie 6,4 Mio € (Vj. 0,7 Mio €) Erträgeaus der Auflösung von anderen Rückstellungen.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist eine Zuführung zu den Beihilferück-stellungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der WestLB AG in Höhe von 20,4 Mio € (Vj. 6,6 Mio €) enthalten.

Deckungsrechnung 31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio €

Deckungspflichtige Pfandbriefe 609,3 1.404,2

zur Deckung bestimmte Aktiva

– Forderungen an Kreditinstitute 0,0 0,9

– Forderungen an Kunden 1.577,2 1.793,6

Deckungsüberhang 967,9 390,3

Deckungspflichtige Kommunalschuldverschreibungen 70.253,2 66.006,6

zur Deckung bestimmte Aktiva

– Forderungen an Kreditinstitute 32.644,5 33.269,6

– Forderungen an Kunden 21.552,9 20.702,2

– Anleihen und Schuldverschreibungen 21.457,5 20.568,5

Deckungsüberhang 5.401,7 8.533,7

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 98

Page 102: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Anhang 99

Außerordentliche Aufwendungen (28)In dieser Position werden mit 6,2 Mio € (im Vorjahr 6,4 Mio €) Löhne und Gehälter gezeigt,die im Zusammenhang mit der Freistellung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern derWohnungsbauförderungsanstalt vom aktiven Dienst entstanden sind. Die Vergleichszahlendes Vorjahres (6,4 Mio €) wurden entsprechend von den allgemeinen Verwaltungsaufwen-dungen (Personalaufwand) umgegliedert.

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenenUnternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere (29)Der Abschreibung des Buchwertes der WestLB AG in Höhe von 1.795,5 Mio € steht einKursergebnis aus Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von 188,5 Mio € gegenüber.

Entnahmen aus der Kapitalrücklage (30)Der Kapitalrücklage wurde der Betrag von 1.795,5 Mio € entnommen, was dem Abschreibungs-betrag auf den Buchwert der WestLB AG entspricht.

Sonstige Angaben

Sonstige HaftungsverpflichtungenEs bestehen Haftungsverpflichtungen gemäß Art. 1 § 3 Satz 1 des Neuregelungsgesetzes.

Für die InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB) haftet die Landesbank NRW mitdem Dreifachen ihrer Stammeinlage.

EinlagensicherungDie Landesbank NRW ist auf Beschluss der Mitgliederversammlung des Deutschen Sparkassen-und Giroverbandes vom 28. November 2002 mit Wirkung zum 1. Januar 2002 als Mitglied in die Sicherungsreserve der Landesbanken/Girozentralen aufgenommen worden. DieSicherungsreserve der Landesbanken ist eine institutssichernde Einrichtung i.S.v. § 12 desEinlagensicherungs- und Anlageentschädigungsgesetzes (EAG) und ist satzungsrechtlichmit der Einlagensicherung der Sparkassen verbunden.

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 99

Page 103: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

100 Anhang

Das Einlagensicherungssystem der deutschen Sparkassenorganisation umfasst die zwölfSparkassenstützungsfonds der regionalen Sparkassen- und Giroverbände, die Sicherungs-reserve der Landesbanken und den Sicherungsfonds der Landesbausparkassen. DieseBestandteile des Sicherungssystems bilden eine Haftungsgemeinschaft und sind durchbestehende Regelungen zum Ausgleich bei Stützungsfällen (Überlaufvereinbarungen)miteinander verbunden.

TermingeschäfteDas Nominalvolumen der derivativen Geschäfte betrug insgesamt 64.075 Mio € (Vj. 47.797 Mio €) und verteilt sich auf folgende zins- und währungsbezogene Produkte:

Derivative Geschäfte – Darstellung der Volumen

Nominalwerte Kreditrisiko- Wiederbeschaf-äquivalente fungskosten

31. 12. 2003 31. 12. 2002 31. 12. 2003 31. 12. 2002 31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio €

Zinsrisiken

Zinsswaps 53.574 46.027 364 263 1.219 995

Swaptions

– Käufe 128 39 – – 1 –

– Verkäufe 1.636 1.168 – – – –

Caps, Floors 719 231 1 – – –

Börsenkontrakte 7.081 – – – – –

Sonstige Zinstermingeschäfte 512 332 7 3 9 8

Zinsrisiken insgesamt 63.650 47.797 372 266 1.229 1.003

Währungsrisiken

Zins-Währungsswaps/

Währungsswaps 425 – 6 – 8 –

Währungsrisiken insgesamt 425 – 6 – 8 –

Insgesamt 64.075 47.797 378 266 1.237 1.003

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 100

Page 104: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Anhang 101

Die durchschnittlichen Nominalwerte der Landesbank NRW für den Zeitraum vom 1. Januarbis 31. Dezember 2003 bei derivativen Geschäften und übrigen Termingeschäften lagen bei54.129 Mio € (Vj. 42.698 Mio €).

Kreditrisikoäquivalente und Wiederbeschaffungskosten wurden auf Basis der Marktbewertungs-methode entsprechend den bankaufsichtsrechtlichen Vorgaben ermittelt. Bei der Berechnungder Marktwerte wurden nur die Kontrakte berücksichtigt, bei denen das Eindeckungs-geschäft, das bei einem Ausfall des Kontrahenten zur Wiederherstellung der vorherigenPosition erforderlich wäre, zu einem zusätzlichen Aufwand oder geringeren Erlös führenwürde; eine Verrechnung von Eindeckungsgewinnen mit Eindeckungsverlusten erfolgtnicht. Die Ermittlung der Kreditrisikoäquivalente erfolgt unter Berücksichtigung einerentsprechenden Kontrahentengewichtung und prozentualer Zuschläge entsprechendbankaufsichtrechtlicher Vorgaben für alle derivativen Geschäfte. Bei der Ermittlung derKreditrisikoäquivalente und der Wiederbeschaffungskosten erfolgt kein Netting.

Bei der Ermittlung der Kreditrisikoäquivalente für bankaufsichtsrechtliche Zwecke wird dasClose-out-Netting angewandt. Hierdurch haben sich die durchschnittlichen Kreditrisiko-äquivalente um ca. 78,6% (Vj. 88,9%) reduziert. Ursächlich hierfür war die Konzentrationdes Zinsderivategeschäfts auf den Kontrahenten WestLB AG, mit dem eine Netting-Verein-barung besteht.

Das Derivativgeschäft gliedert sich nach Kontrahenten folgendermaßen auf:

Derivative Geschäfte – Kontrahentengliederung

Nominalwerte Kreditrisiko- Wiederbeschaf-äquivalente fungskosten

31. 12. 2003 31. 12. 2002 31. 12. 2003 31. 12. 2002 31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio €

OECD-Banken 53.390 47.715 371 265 1.227 1.002

Banken außerhalb der OECD – – – – – –

Kunden 10.652 82 7 1 10 1

(inkl. Börsenkontrakte)

Öffentliche Stellen 33 – – – – –

Insgesamt 64.075 47.797 378 266 1.237 1.003

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 101

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102 Anhang

Die Zinsderivate dienen als einzelgeschäftsbezogene Sicherungsgeschäfte (Microhedges)oder zur Steuerung der Gesamtzinsrisikoposition (Macrohedges) ausschließlich demEigengeschäft. Ihr Ergebnis wird im Zinsüberschuss erfasst.

Die Fristigkeit verteilt sich bei Zinskontrakten über das gesamte Laufzeitspektrum, rund 38%(Vj. 38%) haben eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren.

Das Volumen der Kreditderivate, bei denen die Landesbank NRW als Sicherheitennehmerauftritt (Käufe), betrug zum Bilanzstichtag 1.025,4 Mio € (Vj. 1.157,9 Mio €). Kreditderivate,bei denen die Landesbank NRW als Sicherheitengeber bzw. Garantiegeber fungiert (Verkäufe),bestanden zum 31. Dezember 2003 in einer Höhe von 900 Mio € (Vj. 500 Mio €) und sindin den Eventualverbindlichkeiten enthalten.

Anzahl der Mitarbeiterinnen und MitarbeiterIm Jahresdurchschnitt 2003 waren in der Landesbank NRW 433 (Vj. 331) Mitarbeiterinnenund 431 (Vj. 355) Mitarbeiter beschäftigt, am Jahresende insgesamt 862.

Derivative Geschäfte – Fristengliederung

Nominalwerte Zinsrisiken Währungs-

risiken

31. 12. 2003 31. 12. 2002 31. 12. 2003 31. 12. 2002

Mio € Mio € Mio € Mio €

Restlaufzeiten

– bis drei Monate 5.560 8.267 – –

– drei Monate bis ein Jahr 11.912 7.757 – –

– ein bis fünf Jahre 22.132 13.532 321 –

– über fünf Jahre 24.046 18.241 104 –

Insgesamt 63.650 47.797 425 –

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 102

Page 106: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Anhang 103

BezügeDie Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder beliefen sich im Jahr 2003 auf 1,6 Mio €(Vj. 0,8 Mio €). Die Bezüge des Verwaltungsrats betrugen 0,3 Mio € (Vj. 0,3 Mio €). DieBeiräte des Bereichs INVESTITIONS-BANK NRW erhielten für ihre Arbeit 0,1 Mio € (Vj. 0,1 Mio €).

Kredite Den Mitgliedern des Vorstands und des Verwaltungsrats der Landesbank NRW wurdenVorschüsse und Kredite in Höhe von 4,7 Mio € (Vj. 5,1 Mio €) gewährt.

Angabe der Mandategemäß § 340 a Abs. 4 HGB

Mandate des Vorstands

Dr. Bernd LüthjeLEG LandesentwicklungsgesellschaftNRW GmbH WestLB AG

Ernst GerlachBremer Spielcasino GmbH & Co. KG Casino Duisburg GmbH & Co. KG Georgsmarienhütte GmbHInvestitionsBank des Landes Brandenburg LEG LandesentwicklungsgesellschaftNRW GmbH Mannesmannröhren-Werke AGWestdeutsche Lotterie GmbH & Co. OHG Westdeutsche Spielbanken GmbH & Co. KG

Dr. Ulrich SchröderInvestitionsBank des Landes Brandenburg ProHealth AG (ab 26. 5. 2003)WestLB Systems GmbH (bis 31. 12. 2003)

Mandat des Mitarbeiters

Rainer HofmannAachener Siedlungs- undWohnungsgesellschaft mbHDeutsche Wohnungsgesellschaft mbH(DEWOG)Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft mbH

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 103

Page 107: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

104 Anhang

Gewährträgerversammlung

Vorsitzender und stellvertretende Vorsitzende

Harald Schartau, Vorsitzender Minister für Wirtschaft und Arbeit desLandes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Jochen Dieckmann, MdL stellvertretender Vorsitzender Finanzminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Udo Molsbergerstellvertretender VorsitzenderLandesdirektor LandschaftsverbandRheinland, Köln

Wolfgang Schäferstellvertretender VorsitzenderLandesdirektor LandschaftsverbandWestfalen-Lippe, Münster

Dr. Karlheinz Bentelestellvertretender VorsitzenderPräsident Rheinischer Sparkassen- und Giroverband,Düsseldorf

Dr. Rolf Gerlachstellvertretender VorsitzenderPräsident Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und Giroverband, Münster

Von den Gewährträgern entsandteMitglieder

Dr. Josef Fischer StaatssekretärMinisterium für Wirtschaft und Arbeit desLandes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Dr. Thomas GrieseStaatssekretärMinisterium für Umwelt und Naturschutz,Landwirtschaft und Verbraucherschutzdes Landes Nordrhein-Westfalen,Düsseldorf

Jörg HennerkesStaatssekretärMinisterium für Verkehr, Energie undLandesplanung des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Bernd KiesowLeitender MinisterialratFinanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Wolfram KuschkeMinisterChef der Staatskanzlei des LandesNordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Manfred MorgensternStaatssekretärMinisterium für Städtebau und Wohnen,Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Gewährträgerversammlung/Verwaltungsrat/Vorstand

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 104

Page 108: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Anhang 105

Winfried Schittges, MdLVorsitzender LandschaftsversammlungRheinland, Köln

Dr. Wolfgang Kirsch LandratVorsitzender der CDU-FraktionLandschaftsversammlung Westfalen-Lippe,Warendorf

Michael KranzVorsitzender des Vorstands der Sparkasse Bonn, Bonn

Dr. Hans-Christian VollertLandrat Kreis Viersen, Viersen

Dr. Norbert EmmerichVorsitzender des Vorstands der Sparkasse Münsterland Ost, Münster

Hans PixaLandrat Kreis Coesfeld, Coesfeld

Ständige Vertreterinnen und Vertreterdes Vorsitzenden und der stellvertretendenVorsitzenden der Gewährträger-versammlung

Maria Huesmann-KaiserAbteilungsleiterinMinisterium für Wirtschaft und Arbeit desLandes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Angelika Marienfeld(bis 25. 3. 2003)MinisterialdirigentinFinanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Gerhard Heilgenberg(ab 26. 3. 2003)MinisterialratFinanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Karl Bechtel(bis 30. 4. 2003)Erster LandesratLandschaftsverband Rheinland, Köln

Harry Voigtsberger(ab 1. 5. 2003)Erster LandesratLandschaftsverband Rheinland, Köln

Dr. Hans-Ulrich PredeickErster LandesratLandschaftsverband Westfalen-Lippe,Münster

Heinz BiesenbachVerbandsgeschäftsführerRheinischer Sparkassen- und Giroverband,Düsseldorf

Dr. Klaus WienbergVerbandsgeschäftsführerWestfälisch-Lippischer Sparkassen- undGiroverband, Münster

Verwaltungsrat

Vorsitzender und stellvertretende Vorsitzende

Harald Schartau, Vorsitzender Minister für Wirtschaft und Arbeit desLandes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 105

Page 109: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Jochen Dieckmann, MdLstellvertretender Vorsitzender Finanzminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Udo Molsbergerstellvertretender VorsitzenderLandesdirektor LandschaftsverbandRheinland, Köln

Wolfgang Schäferstellvertretender VorsitzenderLandesdirektor LandschaftsverbandWestfalen-Lippe, Münster

Dr. Karlheinz Bentelestellvertretender VorsitzenderPräsident Rheinischer Sparkassen- und Giroverband,Düsseldorf

Dr. Rolf Gerlachstellvertretender VorsitzenderPräsident Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und Giroverband, Münster

Von den Gewährträgern entsandteMitglieder

Walter HaasVorsitzender DGB Bezirk NRW, Düsseldorf

Dr. Helmut Linssen, MdLErster Vizepräsident des LandtagsNordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Edgar Moron, MdLVorsitzender der SPD-LandtagsfraktionNRW, Düsseldorf

Dr. Michael VesperMinister für Städtebau und Wohnen, Kulturund Sport des Landes Nordrhein-Westfalen,Düsseldorf

Paul HeidrichVorsitzender der CDU-Fraktion,Landschaftsversammlung Rheinland, Mülheim an der Ruhr

Dr. Berthold TillmannOberbürgermeister Stadt Münster,Münster

Dieter PützhofenOberbürgermeister Stadt Krefeld,Krefeld

Hans PixaLandrat Kreis Coesfeld,Coesfeld

Vertreterinnen und Vertreter derBelegschaft der Bank

Martin Bösenberg(ab 16. 1. 2003)BankkaufmannLandesbank NRW, Münster

106 Anhang

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 106

Page 110: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Anhang 107

Fred EickeDirektorLandesbank NRW, Düsseldorf

Christian Gnegel(ab 16. 1. 2003)BankkaufmannLandesbank NRW, Münster

Hannelore Heger-GolletzBankangestellteLandesbank NRW, Münster

Gerd-Uwe Löschmann(bis 15. 1. 2003)ProkuristWestLB AG, Düsseldorf

Manfred Matthewes(bis 15. 1. 2003)BankkaufmannWestLB AG, Düsseldorf

Franz-Georg SchröermeyerGewerkschaftssekretär im FachbereichFinanzdienstleistungenver.di Vereinte DienstleistungsgewerkschaftBezirk Münster, Münster

Christiane Stascheitstellvertretende Geschäftsführerin für den Bezirk Düsseldorfver.di Vereinte DienstleistungsgewerkschaftBezirk Düsseldorf, Düsseldorf

Michael Tellmann(ab 16. 1. 2003)BankkaufmannLandesbank NRW, Düsseldorf

Elisabeth Weber(bis 15. 1. 2003)BankkauffrauWestLB AG, Düsseldorf

Ständige Vertreterinnen und Vertreterdes Vorsitzenden und der stellvertretendenVorsitzenden des Verwaltungsrats

Maria Huesmann-KaiserAbteilungsleiterinMinisterium für Wirtschaft und Arbeit desLandes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Angelika Marienfeld(bis 25. 3. 2003)MinisterialdirigentinFinanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Gerhard Heilgenberg(ab 26. 3. 2003)MinisterialratFinanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen

Karl Bechtel(bis 30. 4. 2003)Erster LandesratLandschaftsverband Rheinland, Köln

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 107

Page 111: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

108 Anhang

Harry Voigtsberger(ab 1. 5. 2003)Erster LandesratLandschaftsverband Rheinland, Köln

Dr. Hans-Ulrich PredeickErster LandesratLandschaftsverband Westfalen-Lippe,Münster

Heinz BiesenbachVerbandsgeschäftsführerRheinischer Sparkassen- und Giroverband,Düsseldorf

Dr. Klaus WienbergVerbandsgeschäftsführerWestfälisch-Lippischer Sparkassen- undGiroverband, Münster

Vorstand

Dr. Bernd Lüthje (Vorsitzender)Ernst GerlachDr. Ulrich Schröder

Düsseldorf, den 26. März 2004

Landesbank NRW

Der VorstandDr. Lüthje, Gerlach, Dr. Schröder

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 108

Page 112: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Anhang 109

Bestätigungsvermerk desAbschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss unter Ein-beziehung der Buchführung und den Lage-bericht der Landesbank Nordrhein-Westfalen,Düsseldorf/Münster, für das Geschäftsjahrvom 1. Januar bis 31. Dezember 2003 ge-prüft. Die Buchführung und die Aufstellungvon Jahresabschluss und Lagebericht nachden deutschen handelsrechtlichen Vorschrif-ten und den ergänzenden Regelungen inder Satzung liegen in der Verantwortungdes Vorstands der Bank. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durch-geführten Prüfung eine Beurteilung überden Jahresabschluss unter Einbeziehungder Buchführung und über den Lageberichtabzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfungnach § 317 HGB unter Beachtung der vomInstitut der Wirtschaftsprüfer (IDW) fest-gestellten deutschen Grundsätze ordnungs-mäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.Danach ist die Prüfung so zu planen unddurchzuführen, dass Unrichtigkeiten undVerstöße, die sich auf die Darstellung desdurch den Jahresabschluss unter Beachtungder Grundsätze ordnungsmäßiger Buch-führung und durch den Lagebericht ver-mittelten Bildes der Vermögens-, Finanz-und Ertragslage wesentlich auswirken, mithinreichender Sicherheit erkannt werden.Bei der Festlegung der Prüfungshandlungenwerden die Kenntnisse über die Geschäfts-tätigkeit und über das wirtschaftliche undrechtliche Umfeld der Bank sowie dieErwartungen über mögliche Fehler berück-

sichtigt. Im Rahmen der Prüfung werdendie Wirksamkeit des rechnungslegungs-bezogenen internen Kontrollsystems sowieNachweise für die Angaben in Buchführung,Jahresabschluss und Lagebericht überwie-gend auf der Basis von Stichproben beurteilt.Die Prüfung umfasst die Beurteilung derangewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen desVorstands sowie die Würdigung der Gesamt-darstellung des Jahresabschlusses und desLageberichts. Wir sind der Auffassung, dassunsere Prüfung eine hinreichend sichereGrundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungengeführt.

Nach unserer Überzeugung vermittelt derJahresabschluss unter Beachtung derGrundsätze ordnungsmäßiger Buchführungein den tatsächlichen Verhältnissen ent-sprechendes Bild der Vermögens-, Finanz-und Ertragslage der Landesbank Nord-rhein-Westfalen. Der Lagebericht gibt ins-gesamt eine zutreffende Vorstellung vonder Lage der Bank und stellt die Risikender künftigen Entwicklung zutreffend dar.

Düsseldorf, den 2. April 2004

PwC Deutsche RevisionAktiengesellschaftWirtschaftsprüfungsgesellschaft

(Peters) (ppa. Meteling)Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

86-109 Anhang 10.05.2004 12:13 Uhr Seite 109

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110 Anhang

Rz Anhang 28.04.2004 11:14 Uhr Seite 110

Page 114: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Anhang 111

Glossar

AnstaltslastVerpflichtung des öffentlich-rechtlichenGewährträgers, die wirtschaftliche Basiseiner Anstalt zu sichern, sie funktionsfähigzu erhalten und etwaige finanzielle Lückenauszugleichen. Anstaltslast ist weder be-tragsmäßig noch zeitlich beschränkt. Siewird als allgemeiner Rechtsgrundsatzbetrachtet.

BacktestingVerfahren zur Überwachung der Güte von‘ VaR(-Modellen). Hierbei werden auf täglicher Basis die durch das VaR-Modellprognostizierten Werte mit den Wertverän-derungen des um Bestandsveränderungenbereinigten Portfolios verglichen (cleanbacktesting).

Basel IIMit Basel II (geplant 2007; ähnliche Vor-haben auf EU-Ebene vorgesehen) soll diederzeitige für international tätige Bankenbislang relativ pauschale Eigenkapitalunter-legung von Kreditrisiken wesentlich stärkeram tatsächlich vorhandenen Risiko derBank ausgerichtet werden. Eigenkapital-unterlegung wird sich insbesondere amRating (extern bzw. bankintern) der Kredit-nehmer orientieren (‘ Standardansatz, ‘ IRB-Ansatz). Gestellte Sicherheiten wer-den differenzierter berücksichtigt. Zudemsind operationale Risiken mit Eigenkapitalzu unterlegen.

BewilligungsbehördeNach § 3 Wohnraumförderungsgesetzführen die Bundesländer die soziale Wohn-raumförderung als eigene Aufgabe durchund legen das Verwaltungsverfahren fest.In § 2 Wohnungsbauförderungsgesetz hatdas Land Nordrhein-Westfalen die Zustän-digkeit für die Bewilligung von Mitteln imRahmen der sozialen Wohnraumförderungden kreisfreien und den großen (minde-stens 60.000 Einwohner) kreisangehörigenStädten sowie den Kreisen (für die übrigenkreisangehörigen Gemeinden) übertragen.Sie werden Bewilligungsbehörden genanntund erstellen für Rechnung der Wohnungs-bauförderungsanstalt NRW (Wfa) öffentlich-rechtliche Förderzusagen, auf deren Grund-lage die Wfa privatrechtliche Darlehens-verträge abschließt.

CIRCost Income Ratio Verwaltungsaufwand im Verhältnis zurSumme aus Zinsüberschuss, Provisions-überschuss und sonstigem betrieblichenErgebnis

DerivateBörsenmäßig oder außerbörslich ge-handelte Rechte, deren Preise sich voneinem Basiswert ableiten: z.B. Aktien, Zins,Indizes. Zu den Derivaten zählen insbeson-dere Swaps, Optionen und Futures.

Eigenkapital– Haftendes Eigenkapital

(gemäß § 10 KWG) Summe aus Kernkapital und Ergänzungs-kapital unter Berücksichtigung bestimm-ter Abzugspositionen

Rz Anhang 28.04.2004 11:14 Uhr Seite 111

Page 115: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

112 Anhang

– Handelsrechtliches Eigenkapital (gemäß § 2 RechKredV) Summe aus gezeichnetem Kapital,Kapitalrücklage und Gewinnrücklagenund Bilanzgewinn

Event type categoriesFest definierte Ereigniskategorien (‘ Basel II) für die Bemessung des operationalen Risikos

Explizite RefinanzierungsgarantieEine gesetzlich normierte unmittelbare, beimehreren Eigentümern gesamtschuldne-rische Haftung, beschränkt auf die Refinan-zierungsseite der Bank. Auf Basis einersolchen expliziten Garantie sind sämtlichebestehenden und zukünftigen von dembetreffenden Kreditinstitut begebenenEmissionen mit einer ‘ Solvabilitätsgewich-tung von „Null“ ausgestattet.

GewährträgerhaftungEine direkte, auf Gesetz oder Verordnungberuhende Verpflichtung einer Einrichtungdes öffentlichen Rechts (Staat, Kommune,sonstige Körperschaft öffentlichen Rechts)gegenüber den Gläubigern eines öffentlich-rechtlichen Kreditinstituts für alle Verbind-lichkeiten dieses Instituts. Sie begründetsomit die Verpflichtung des Gewährträgers,im Falle von Zahlungsunfähigkeit oderLiquidation des Kreditinstituts einzutreten.Sie ist kein allgemeiner Rechtsgrundsatzund bedarf einer ausdrücklichen recht-lichen Basis.

GewährträgerversammlungIn der Gewährträgerversammlung nehmendie Gewährträger der NRW.BANK ihreEigentümerrechte wahr. Die Gewährträger-

versammlung ist für die Aufgaben zustän-dig, die ihr laut Satzung (nrwbank.de)zugewiesen werden.

IAS/IFRSInternational Accounting Standards bzw.International Financial Reporting StandardsVerbindliche Vereinbarungen über dieRechnungslegung, erarbeitet von eineminternationalen Gremium, um eine welt-weite Vergleichbarkeit der Jahresabschlüssezu ermöglichen. Jahresabschlüsse nach IASsollen für Investoren entscheidungsrelevanteInformationen über die Vermögens-, Finanz-und Ertragslage des Unternehmens sowiederen Veränderungen im Zeitablauf vermit-teln. Zur möglichen Anwendung von IASauf Konzernabschlüsse vgl. § 292 a HGB.

IFRSInternational Financial Reporting StandardsNach Beschluss des International Account-ing Standards Board werden ab dem Jahr2003 alle neuen Veröffentlichungen vonRechnungslegungsstandards nicht mit ‘ IAS, sondern IFRS geführt. Bei den aktuellgültigen und überarbeiteten Standards ver-bleibt es bei der alten Bezeichnung „IAS“.

IRB-AnsatzInternal Ratings Based Approach(Alternative: ‘ Standardansatz)Berechnung des Kreditrisikos nach eigenenKreditrisikomodellen der Bank, insbesondereauf bankinternen Ratings basierend Einige Parameter durchaus standardisiert. (‘ Basel II ermöglicht zwei Methoden: IRB-Basisansatz und fortgeschrittener IRB-Ansatz). Verfahren sind aufsichtsrechtlichanzuerkennen.

Rz Anhang 28.04.2004 11:14 Uhr Seite 112

Page 116: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Anhang 113

KonfidenzniveauWahrscheinlichkeit, mit der ein potenziellerVerlust in dem Bereich liegt, der durch den‘ VaR definiert wird

KreditausschussDer Verwaltungsrat der NRW.BANK hat ausdem Kreis seiner Mitglieder einen Kredit-ausschuss gebildet. Der Kreditausschussentscheidet über die Zustimmung zuOrgankrediten gemäß § 15 KWG und wirdvom Vorstand regelmäßig über die Entwick-lungen des Kreditportfolios informiert.

KreditrisikoäquivalenteAnhand der Marktbewertungsmethodeermittelte Kreditrisikoäquivalente setzensich zusammen aus dem potenziellen Eindeckungsaufwand nach aktueller Bewer-tung des Geschäfts und einem Zuschlags-faktor für die in Zukunft mögliche Risiko-erhöhung (Add-on).

Landeswohnungsbauvermögen Das Vermögen der Wohnungsbauförde-rungsanstalt NRW (Wfa) ist in eine Sonder-rücklage der NRW.BANK eingestellt (Lan-deswohnungsbauvermögen). Auf Grundverschiedener bundes- (Wohnraumförde-rungsgesetz) und landesgesetzlicher (Woh-nungsbauförderungsgesetz, Wohnraum-förderungsbestimmungen) Zweckbindun-gen kann es ausschließlich für die sozialeWohnraumförderung und zur Finanzierungder damit verbundenen Aufgaben der Wfain Nordrhein-Westfalen verwendet werden.

LändercapVolumenbeschränkung für Geschäfte inner-halb der Euro-Zone in der Landesbank NRW

MacrohedgeGeschäfte, die eine Bank zur globalen Ab-sicherung ihrer offenen Risikopositionenabschließt (‘ Microhedge). Sie dienen derRisikosteuerung als risikokompensatorischeMaßnahmen.

MaHMindestanforderungen an das Betreibenvon Handelsgeschäften der KreditinstituteFunktionale und organisatorische Rege-lungen von Handelsgeschäften. Begriff„Handelsgeschäft“ ist hier weiter gefasstals nach § 340c Abs. 1 HGB.

MaIRMindestanforderungen an die Ausgestal-tung der Internen Revision der Kredit-institute der Bundesanstalt für Finanz-dienstleistungsaufsicht (BaFin) Regeln, die der Ausgestaltung und demAblauf der Internen Revision zu Grunde zu legen sind. Danach muss jedes Kredit-institut über eine funktionsfähige InterneRevision verfügen, die als unabhängigeStelle im Auftrag der Geschäftsleitung dieBetriebs- und Geschäftsabläufe innerhalbdes Kreditinstituts, das Risikomanagementund -controlling sowie das interne Kontroll-system überwacht. Regelt die Grundsätzeder Internen Revision, zur Prüfungsdurch-führung, zur Auslagerung von Revisionsauf-gaben und zur Konzernrevision.

Rz Anhang 28.04.2004 11:14 Uhr Seite 113

Page 117: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

114 Anhang

MaKMindestanforderungen an das Kredit-geschäft der Kreditinstitute Funktionale und organisatorische Regelun-gen für das Kreditgeschäft

Mezzanine-FinanzierungenFinanzierungsmittel, die in der Kapital-struktur zwischen Fremd- und Eigenkapitalstehen. Es handelt sich um eine Mischform,bei der Eigen- wie auch Fremdkapitalanteilemiteinander vereint werden. Mezzanine-Finanzierungen können als wirtschaftlicheFinanzinstrumente und bilanzielles Eigen-kapital ausgestaltet sein. Mögliche Equity-Mezzanine-Formen sind die typische undatypische Stille Beteiligung, Genussscheine,Wandelanleihen und Finanzierungsformenmit Teilnahme an der Steigerung desUnternehmenswerts.

MicrohedgeGeschäfte, die eine Bank zur Absicherungeinzelner offener Risikopositionen ab-schließt (‘ Macrohedge)

MitarbeiterkapitalbeteiligungVertragliche, dauerhafte oder zeitlich be-fristete Beteiligung der Mitarbeiter/-innenam Kapital des arbeitgebenden Unterneh-mens auf Grundlage einer freiwilligen Vereinbarung zwischen Unternehmen undBelegschaft.

Netting-VereinbarungVerträge, wonach gegenseitige Forderun-gen zwischen zwei Parteien unter bestimm-ten Voraussetzungen miteinander ver-rechnet werden können. Die Einbeziehungeiner rechtsverbindlichen Netting-Verein-barung führt zu einer Reduzierung des

Ausfallrisikos von einem Brutto- auf einenNettobetrag (grenzüberschreitend ggf.Kreditrisiko). Bankaufsichtsrechtliche Aner-kennung bei derivativen Geschäften ermög-licht eine reduzierte Eigenkapitalunterle-gung unter anderem im KWG-Grundsatz I.

PortfolioZusammenfassung (Teile oder Gesamtheit)von gleichen oder ähnlichen Geschäften (u. a. Anleihen oder Aktien und/oder Deriva-ten) oder gleichgerichteten Risikokategorien(z.B. Zinsrisiken)

PPPPublic Private PartnershipEine langfristig vertraglich geregelteKooperation zwischen öffentlicher Handund Privatwirtschaft zur Erfüllung öffent-licher Aufgaben, bei der vorhandene Pro-jektrisiken sachgerecht verteilt werden. Es ist eine von mehreren alternativenBeschaffungsvarianten, die sich zwischenkonventioneller Beschaffung durch denStaat und der materiellen Privatisierungbewegen.

RatingStandardisierte Bonitätsbeurteilung überhandelbare Finanzpapiere und ihre Emit-tenten. Ein Rating gibt eine Meinung wieder über die künftige Fähigkeit und denWillen eines Emittenten, Zahlungen vonZins und Tilgung einer von ihm begebenenSchuldverschreibung termingerecht undvollständig zu erfüllen.

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Anhang 115

RisikotragfähigkeitRisikoausgleichspotenzial bzw. Deckungs-masse (u. a. bilanzielles Eigenkapital,Nachrangkapital) für die Abdeckung vonVerlustmöglichkeiten. Dabei stellt die vonder Bank definierte Verlustobergrenze dieRisikoneigung (synonym: Risikoappetit) unddamit die maximale Größenordnung dar,die sie bereit ist, ins Risiko zu stellen.

SensitivitätsanalyseVerfahren zur Messung der Portfoliowert-veränderung, wenn einzelne Risikofaktoren(z.B. Zinssätze) variieren.

Solva 0Solvabilitätsgewichtung von „Null“Kreditinstitute, die der NRW.BANK Fremd-kapital zur Verfügung stellen, müssen dieseForderungen nicht mit haftendem ‘ Eigen-kapital unterlegen.

StandardansatzErmittlung des Kreditrisikos und der opera-tionalen Risiken (‘ Basel II) – Kreditrisiko: Bewertung erfolgt auf Grund

von Risikoklassen (externe Ratings) unterBerücksichtigung fest vorgegebener risikoadäquater Bonitätsgewichtungen(0% –150%). Alternative: ‘ IRB-Ansatz.

– Operationale Risiken: Bemessung nachjährlichem durchschnittlichen Bruttoer-trag des jeweiligen Geschäftsfelds (Vor-gabe: acht Geschäftsfelder) der letztendrei Jahre, dessen Höhe mit einem fest-gelegten Prozentsatz angesetzt wird (12% –18%).

– Weitere Quantifizierungsverfahren: Basisindikator-Ansatz und InternerBemessungsansatz.

StressrechnungÜber Stressrechnungen wird versucht, dieAuswirkungen extremer Marktschwan-kungen zu modellieren. Stressrechnungenbilden eine sinnvolle und von der Aufsichtgeforderte Ergänzung zu den ‘ VaR(-Analy-sen).

Szenarioanalyse Untersuchung zukünftiger Entwicklungeneines Prognosegegenstands (z.B. Zins-szenarien) bei veränderten, aber in sichkonsistenten Rahmenbedingungen

VaRValue-at-Risk Methodik zur Quantifizierung von Risiken.Der VaR-Wert bezeichnet den potenziellen künftigen Verlust, der mit einer bestimmtenWahrscheinlichkeit (‘ Konfidenzniveau)über einen vorgegeben Zeitraum nichtüberschritten wird.

Verlustobergrenze‘ Risikotragfähigkeit

Verständigung IErste Verständigung zwischen der EU-Kommission mit der BundesrepublikDeutschland vom 17. Juli 2001. Demnachentfallen nach dem 18. Juli 2005 für die im Wettbewerbsgeschäft tätigen öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute die staatlichenHaftungsmechanismen ‘ Anstaltslast und ‘ Gewährträgerhaftung.

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116 Anhang

Verständigung IINach einer weiteren Vereinbarung der EU-Kommission mit der BundesrepublikDeutschland vom 1. März 2002, der sogenannten Verständigung II, dürfen Förder-institute ‘ Anstaltslast und ‘ Gewähr-trägerhaftung und andere staatliche Haftungsgarantien oder Steuervorteile weiterhin nutzen sofern sie sich in ihrenAktivitäten auf anerkannte Förderbereiche(z. B. Mittelstands-, Technologie- und Um-weltschutzförderung) beschränken unddamit außerhalb des Wettbewerbs tätigsind. Die öffentlichen Förderaufgaben sindin den einschlägigen Regelwerken konkretzu beschreiben. Alle erforderlichen Umset-zungsmaßnahmen mussten bis spätestens31. März 2004 abgeschlossen sein.

VerwaltungsratDer Verwaltungsrat überwacht die Ge-schäftsführung des Vorstands der Bank undist insbesondere für ihm in der Satzung(nrwbank.de) zugewiesene Aufgabenzuständig. Er kann aus seiner Mitte Aus-schüsse bilden. Bereits bestehende Ausschüsse des Verwaltungsrats derNRW.BANK sind der Präsidialausschuss,der Prüfungsausschuss, der Kreditaus-schuss sowie der Bauausschuss.

Ziel 2-Programm NRW (2000 – 2006)NRW/EU-Programm, das von 2000 bis 2006die wirtschaftliche und soziale Umstellungvon Gebieten mit Strukturproblemen inNRW fördert.

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Anhang 117

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Page 121: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

Bilanzen/Controlling/Bankbesteuerung

Wolfgang Beimel

118 Anhang

Revision

Gabriela Pantring

Sonstige Förderung

N.N.

Vorstand

Ernst Gerlach

Vorstand

Dr. Bernd Lüthje

Kreditmanagement

Margret Hirthammer

Risikocontrolling

Dr. Yvette Bellavite- Hövermann

Vorstandsbüro

Christiane Jansen

Personal

Franz-Josef Frackowiak

Wirtschaftsförderung

Dr. Birgit Roos

Wfa NRW

Rainer Hofmann

Beteiligungen

Horst Jann

Organigramm der NRW.BANK

Kreditanalyse

Margret Hirthammer

Kreditbearbeitung

N.N.

Bestandsmanagement

Rolf-Werner Huckenbeck

Kommunalkredite

Hubert Venneker

Risikocontrolling

Dr. Dirk Erdmann

Geschäftsunterstützung

Dr. Ortwin Schumacher

Back OfficeFördergeschäft

N.N.

Vorstands- undOrganbetreuung

Felix Könsgen

Presse undKommunikation

Dr. Klaus Bielstein

Bilanzen/Bilanz-strukturmanagement

Joachim Kiesau

Finanzbuchhaltung/interne Kontrolle

Ute Kuschel

Meldewesen/Deckungsregister

Dr. Rüdiger Krautheuser

Bankbesteuerung

Werner Schmitz

Unternehmensplanung/Controlling

Walter Wohlhage

Personalmanagement/-betreuung

Achim Meierkamp

Grundsatzfragen/Stellenbewertung

Petra Kalthoff

Personalentwicklung/Nachwuchsförderung

Ralf Groß-Heitfeld

Personalwirtschaft

Peter Schröder

Wirtschaftsförderung I

Dr. Gerhard Weyers

Wirtschaftsförderung II

Nikolaus Hammes

Recht

Wulf Ebsen

Innenkontrolle

Dr. Ulf Tiemann

Darlehensbearbeitung(Düsseldorf)

Hans Josef Kniel

Darlehensbearbeitung(Münster)

Gerd Brockmann

Insolvenzmanagement

Lutz Zimmermann

Beratung/Förderung

Walter Coenes

Bereichsdienste

Gerd-Peter Wolf

Eigenkapital-finanzierungen

Dr. Peter Güllmann

Strategische Beteiligungen

Jutta Löffler

Back OfficeKapitalmarkt

Detlef Böger

Allgemeine Revision

Rüdiger Weidener

Kreditrevision

Gerd Reinhardt

IT-Revision

N.N.

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Anhang 119

Förderberatung

N.N.

Vorstand

Dr. Ulrich Schröder

Kapitalmärkte

Klaus Rupprath

Recht, Compliance,Geldwäscheprävention

Oliver Blaß

IT/Organisation/Interne Dienste

Tobias Schmitt

Infrastruktur-finanzierung

Georg D. Braune

Sekundärmärkte

Ralf Mitsch

Strukturförderung

Anton Render

Stand: 15. April 2004

Vorläufiger Stand auf Grund noch ausstehender Mitbestimmung des Personalrats

Portfolio-Management

Thomas Bracht

Business Management

Marco Adler

Kommunale Finanzierungen

Andreas Kötter

Investor Relations

Dr. Frank Richter

Allgemeine IT-Services

Matthias Lersch

IT Nichthandel

Klaus Elschenbroich

IT Handel

Dr. Jens Heinrich

Organisation

Dr. Jürgen Schulte

BeratungscenterRheinland

BeratungscenterWestfalen

Marketing

Kirsten Nagel

Vertriebscontrolling/-unterstützung

N.N.

Interne Dienste

Ralf Welter

Projekt- undKonsortialfinanzierung

Andreas Koch

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Page 123: Geschäftsbericht 2003 - NRW.BANK...2003 NRW.BANK Geschäftsbericht 2003 2003 2002105.028 101.579 100.397 94.052 49.152 43.212 4.919 6.715 6.224 6.198 356 306 11 8 73 78 88 69 199

NRW.BANK

DüsseldorfHeerdter Lohweg 3540549 Düsseldorf

Telefon (0211) 826-09Telefax (0211) 826-11800

Münster Friedrichstraße 148145 Münster

Telefon (0251) 412-09Telefax (0251) 412-2288

[email protected]

Gestaltung: MERZ Werbeagentur GmbH, DüsseldorfFotografie: Dominik Obertreis, Waldenweiler

S. 2/3 Gerald Kasten, DüsseldorfLithografie: Printmanagement Plitt, OberhausenProduktion: WestTeam Marketing GmbH, DüsseldorfDruck: druckpartner Druck- und Medienhaus, Essen

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