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GESCHÄFTSBERICHT - Industrie- und Handelskammer Chemnitz€¦ · 2014 hatte die Bundesregierung die „Digitale Agenda für Deutschland 2014 ... Die konjunkturelle Entwicklung stellt

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GESCHÄFTSBERICHT

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Inhalt

3 Editorial

4 Standortpolitik

12 Starthilfe und Unternehmensförderung

20 Aus- und Weiterbildung

28 Innovation | Umwelt

36 International

44 Recht | Steuern

50 Bilanz

52 Zentrale Dienste

54 Interessenvertretung | Regionen

62 Statistiken

64 Faktengewitter 2016

65 Interessenvertretung | Stellungnahmen

66 Ehrenamt

68 Impressum

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Editorial

„Wirtschaft digital. Grenzenlos. Chancenreich.“ lautete das Schwerpunkthema 2015/16 der IHK-Organisation. Im August 2014 hatte die Bundesregierung die „Digitale Agenda für Deutschland 2014 - 2017“ verabschiedet und im Mai 2015 stellte die Europäische Kommission ihre Strategie für einen digitalen Binnenmarkt in Europa vor. Die IHK-Organisation begleitet seit-dem den Digitalisierungsprozess. Dafür benötigen wir geeignete Rahmenbedingungen – sozusagen ein Betriebssystem. Uns ist klar: Nur mit digitalen Grundkompetenzen von Mitarbeitern und Führungskräften wird dies gelingen. Diesen Prozess nach Kräften zu unterstützen, ist und bleibt ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Arbeit.Ausbildung, Weiterbildung, zahlreiche Informationsmöglichkeiten für die verschiedensten Tätigkeitsbereiche sowie kompetente Be- ratung – wir begleiten und fördern mit vielfältigen Angeboten Menschen in ihrem Berufsleben. Gut entwickelte Fachkräfte sind schließlich ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Unternehmen. Die berufliche Bildung wird deshalb auch weiterhin ein Schwerpunkt unserer Arbeit sein.

Liebe Leserinnen und Leser, 2016 war ein Jahr mit besonders vie-len Unwägbarkeiten. Brennpunkte wie Syrien oder die Ukraine beunruhigten durch unversöhnliche Härte. Terroranschläge gab es nicht mehr nur an verschiedenen Orten der Welt, sondern auch in Deutschland. Brexit, Populismus in europäischen Staaten, die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten – die Auswirkungen dieser Entwicklungen sind spürbar bis in die Un-ternehmen unserer Region. Aber trotz des sich abkühlenden Wirtschaftsklimas in der Welt, schreibt die deutsche Wirtschaft positive Zahlen! Auch die Unternehmen unserer Region demons- trieren eine starke Wirtschaftskraft!

Dabei wurden unsere rund 70.000 Unternehmen auch im ver-gangenen Jahr von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an unseren fünf Standorten Chemnitz, Annaberg-Buchholz, Freiberg, Plauen und Zwickau wieder zuverlässig unterstützt.

Franz VoigtPräsident

Hans-Joachim WunderlichHauptgeschäftsführer

Diese Tätigkeit für die Wirtschaft und mit der Wirtschaft wäre aber nicht möglich ohne die rund 2.400 Unternehmerinnen und Unternehmer und leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ehrenamt. Allein in den Fachausschüssen und Arbeitskreisen engagierten sich auch 2016 ca. 480 Wirtschaftsvertreter. In den Prüfungsausschüssen der Berufsausbildung und der beruflichen Fortbildung sind es rund 1.900 Personen. Dieses ehrenamtliche Engagement ist längst nicht mehr selbstverständlich und ver-dient Anerkennung und Dank!

Wir wollen unsere Angebote immer passgenauer anbieten. Ob Auszubildender, Unternehmer, ehrenamtliches Ausschussmitglied oder zukünftiger Meister – jeder soll schnell und professionell die gewünschte Information oder Leistung bekommen.Viele Informationen übermitteln wir schnell über die modernen Kommunikationswege. Wir setzen aber besonders auch auf den persönlichen Kontakt. Nutzen Sie also noch stärker unsere An-sprechpartner vor Ort. Teilen Sie uns mit, was wir noch verbessern können, damit unsere Leistungen für Sie noch effektiver und attraktiver werden.

Auf den nächsten 68 Seiten finden Sie einen repräsentativen Quer- schnitt aus der Arbeit der IHK Chemnitz im vergangenen Jahr.Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre!

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01Standortpolitik

Binnenkonjunktur trägt WachstumIm Jahr 2016 haben der Konsum und Bau die regionale Wirtschaft getragen, während die Entwicklung in der Industrie durch ein Auf und Ab geprägt war. Strukturelle Anpassungen in der Automobilindustrie, die Schwäche von wichtigen Handelspartnern sowie außenpolitische Unsicher- heiten haben stärkere Wachstumsimpulse aus der Industrie verhindert.

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Spitzenbewertungen trotz außenwirtschaftlicher Störfeuer

Die konjunkturelle Entwicklung stellt sich trotz zunehmender globaler Störfeuer als ausgesprochen positiv dar. Die Einschätzungen zur Geschäftslage im Kammerbezirk Chemnitz bewegen sich weiter auf Spitzenniveau. Insbesondere die konsumnahen Dienstleistungsbe- reiche profitierten von der guten Arbeitsmarkt- und Einkommens-situation der Verbraucher. Die Bewertungen der Unternehmens- dienstleister fallen parallel zu den Einschätzungen in der Indus-trie zurückhaltender aus. Verbunden mit Sparzwängen bei den OEMs und notwendigen Investitionen in neue Antriebskonzepte verzeichnen viele Automobilzulieferer und Dienstleister zudem Auftragsrückgänge, insbesondere im Entwicklungsbereich. Laut offizieller Statistik legten die Umsätze im Verarbeitenden Ge-werbe 2016 leicht zu (+ 0,9 Prozent). Während die Automobil- industrie Umsatzverluste (- 4,9 Prozent) konstatieren musste, stieg der Absatz in den meisten Branchen im Vorjahresvergleich. An der Spitze stehen die Hersteller von Druckerzeugnissen (+ 14 Prozent) und der Maschinenbau (+ 10,7 Prozent). Im Weihnachts- geschäft verbuchte der Einzelhandel erneut Zuwächse. Die Konsum-

laune ist infolge stabiler Beschäftigung und wachsender Real-einkommen weiterhin sehr gut. Die Großhändler sind mit ihren Ge-schäften weniger zufrieden. In der Bauwirtschaft bleibt die Stimmung dank der hohen Nachfrage weiterhin sehr gut. Wachsende Umsätze führen auch im Güterverkehrsgewerbe zu neuen Spitzenbewertungen.

Trotz der guten Lage und Aussichten gefährden weiterhin vielfältige Risiken den Erfolg der Unternehmen. So bleiben die Unsicherheiten aufgrund des Brexit und der Unwägbarkeiten der zukünftigen US-Po-litik im Hinblick auf Handelsbeschränkungen sowie der Einführung von Strafzöllen hoch. Auch den nur beschränkten Zugang zum rus-sischen Markt sehen viele Unternehmen kritisch. Bei den Geschäfts-risiken dominiert erstmals der Fachkräftemangel. Fast der Hälfte der Befragten bereitet dieser Sorge. Es folgen die Arbeitskosten, die vor allem mit der flächendeckenden Mindestlohneinführung 2015 im Risikoranking deutlich zunahmen. Neben außenwirt- schaftlichen Unsicherheiten belastet auch die steigende Regulie-rung und Bürokratie. Ferner nehmen die Energie- und Rohstoff-preise als Risikofaktor wieder an Bedeutung zu. Dabei dominieren Steuern, Abgaben und Umlagen zusehends die Preisentwicklung.

Der Geschäftsklima-Index berücksichtigt gleichrangig die Einschätzung zur aktuellen Geschäftslage und prognostizierten Entwicklung. Er wird als geometrisches Mittel der Lage und Erwartungssalden berechnet. Quelle: Konjunkturberichte IHK Chemnitz

Geschäftslage

50150

25

-25

0

125

100

75

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017 Sa

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IHK-

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(Pun

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IHK-Geschäftsklimaindex

Geschäftsklima-Index

Erwartungen

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Fachkräftesicherung im Fokus

Für viele Firmen wird es zunehmend schwerer, offene Stellen zu be-setzen. Der Bedarf an Fachkräften nimmt auch infolge der demografi-schen Entwicklung zu; bis 2030 gibt es laut Bevölkerungsprognose in Südwestsachsen 200.000 oder ein Fünftel Erwerbsfähige weniger als heute. Für die Fachkräftesicherung gilt es, gemeinsam am Image der Region Chemnitz zu arbeiten, damit diese für Berufseinsteiger, Rück-kehrwillige und qualifizierte Zuwanderer aus dem In- und Ausland ein attraktiver Lebensraum wird. Deshalb wurde das Ziel „Standort stär-ken“ in der Fachkräftestrategie „Fachkräfte in Südwestsachsen – heute, morgen und übermorgen!“ der IHK Chemnitz ergänzt. Kernthemen der Arbeit der IHK in diesem Bereich sind die Pflege von Netzwerken zur Fachkräftesicherung, Südwestsachsen als attraktiver Standort, Willkommenskultur und Familienfreundlichkeit.

Im Mittelpunkt der Arbeit des Fachkräfteausschusses stand 2016 neben der Arbeitgeberattraktivität die Netzwerkarbeit. Dabei wurden sowohl Unterstützungsmaßnahmen durch INQA und die Offensive Mittelstand, aktuelle Themen der Fachkräfteallianzen und die geför-derten Projekte im Rahmen der sächsischen Fachkräfterichtlinie als auch Maßnahmen der Unternehmen vor Ort am Beispiel 3D-Micro-mac AG betrachtet.

Das IHK-Forum Personalmanagement am 7. Juni 2016 mit nahezu 80 Teilnehmern stand ebenfalls unter dem Schwerpunktthema „Wege zum attraktiven Arbeitgeber“. Über 600 Migranten und ausländische Studierende informierten sich über den Einstieg in Arbeit bei der fünf-ten Integrationsmesse in Chemnitz am 15. Juni 2016. Im Mittelpunkt stand die Integration von Flüchtlingen.

Unter dem Titel „Wirtschaft trifft internationale Studierende“ fand im Dezember 2016 erstmals ein reger Austausch über die Erwartungen und Anforderungen von regionalen Unternehmen und ausländischen Studierenden im smac statt.

Über „Wege zum attraktiven Arbeitgeber“ informierte das Personalmanagementforum.

Projekt Personalcoach: Betriebliche Personalarbeit unterstützen

Mit dem Projekt „Personalcoach“ wird die betriebliche Personalarbeit unterstützt. Nach dem Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ kann die bedarfs- und praxisorientierte Beratung vor Ort in bis zu fünf Tage-werken kostenfrei realisiert werden. Das Interesse nimmt stetig zu. Im Jahr 2016 wurden 135 Beratungsgespräche in 46 Unternehmen zu Themen wie Personalentwicklung, Zielvereinbarungen, Führungs-grundsätze, Aufbau- und Ablauforganisation, Beurteilungssysteme geführt. Ergänzend fanden vier Workshopreihen für Geschäftsführer und Führungskräfte zu Themen der Führung und Kommunikation statt. 120 Teilnehmer nahmen diese Möglichkeiten des Wissenser-werbs und Erfahrungsaustauschs wahr.

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Deutsche Bahn liefert Steilpass zur In-RAIL-CARGO 2020

Es sollte eine Netzwerkkonferenz zum Schienengüterverkehr werden. Doch plötzlich war die Veranstaltung der IHK Chemnitz am 25. Mai 2016 mitten im Brennpunkt der aktuellen Bahnpolitik. Auslöser war eine Meldung des SWR, nach der die Deutsche Bahn AG bundesweit weitere 215 Zugangsstellen im Güterverkehr schließen will. Weniger Zugänge, weniger Güter, weniger Schienenverkehr – eine Abwärts-spirale, deren fatale Konsequenz abzusehen ist. Güter landen auf der Straße und nicht wie politisch gewollt, zunehmend auf der Schie-ne. Das sächsische Wirtschaftsministerium erklärte am Vorabend der Konferenz alles dafür tun zu wollen, in Sachsen keine weiteren Schließungen zuzulassen. Staatssekretär Dr. Mangold bekräftigte das in seiner Rede zu Beginn der Veranstaltung noch einmal. Aber Eckardt Fricke, Konzernbeauftragter für Sachsen und Thüringen, beschwich-tigte. Genau das war aber der Kern der Diskussion: Wie erreicht man die regionalen Kunden? Und wie gleicht man die Wettbewerbsdefizite gegenüber dem Straßenspediteur aus? Schienengüterverkehr ist ein Zusammenspiel mehrerer Akteure, die unter einen Hut zu bringen sind, ohne dass der Transportkunde mit diffusen Angeboten, Preis- und Zeitvorstellungen a priori verprellt wird.

Im Ergebnis zeigten sich die Initiatoren der Konferenz Tino Bauer (Bauer Spedition GmbH), Gerald Mann (LIST GmbH), Alfons Wagener und Steffen Nestler (LUB Consult) sichtlich zufrieden. Die In-RAIL-CARGO 2020 hat noch genug Gesprächs- und Diskussionsstoff, um auch in die dritte Runde zu gehen. Insbesondere auch, weil die po-tenziellen Industrie- und Großhandelskunden in der Region bislang wenig Interesse zeigen.

In-RAIL-CARGO 2020: Schienengüterverkehr im Focus.

Inklusionsberatung: Große Nachfrage nach individueller Beratung

Die Inklusionsberaterin berät zur Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung, insbesondere in klein- und mittelständi-schen Unternehmen. Seit Oktober 2015 wird dieses Projekt bei der IHK gemeinsam mit dem Integrationsamt des KSV Sachsen fortgeführt. 2016 wurden 45 Unternehmen individuell beraten. Darüber hinaus hat Frau Petzold in den Projektbeiräten „Work-by-In-clusion®“ und „Integration inklusiv(e) im Vogtland“ mitgewirkt sowie mit der Regionalen Servicestelle „Betriebliche Gesundheit Vogtland-kreis“ eng zusammengearbeitet. Bei der Beratung steht die individu-elle Unterstützung bei Fragen des Umgangs mit Arbeitnehmern nach längerer Krankheit (BEM) zunehmend im Fokus.

Unternehmermeinung

„Mit der IHK Chemnitz verbinden wir seit langer Zeit eine gute und ausgesprochen partnerschaftliche Zusammenarbeit in vielerlei Bereichen. Im vergangenen Jahr hat uns Frau Petzold insbesondere bei der Gründung einer Integrationsabteilung ausführlich beraten. Darüber hinaus unterstützt sie uns mit großem Engagement als Mitglied im Beirat für das Forschungsprojekt Work-by-Inclusion®, welches unser Unternehmen zusammen mit der TU München sowie dem Softwarehersteller CIM GmbH durchführt. Ziel des Projektes ist es, eine spezielle Datenbrille zu entwickeln, deren Einsatz die Inklusion Gehörloser in den logistischen Arbeitsprozess ermöglicht. Gefördert wird Work-by-Inclusion® vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen von Zuwendungen aus dem Ausgleichsfonds für überregionale Vorhaben zur Teilhabe schwer- behinderter Menschen am Arbeitsleben. “

Daniela Schmaus Prokuristin Schmaus GmbH

Tino Bauer, Bauer Spedition GmbH, moderierte die In-RAIL-CARGO 2020.

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20. Internationaler Jahreskongress der Automobilindustrie

Das Rennen geht weiter: Elektrifizierung, neue Mobilitätslösungen und autonomes Fahren treiben Hersteller und Zulieferer an. Eine eindrück-liche Vorstellung davon verschafften sich rund 300 Fachbesucher zum 20. Internationalen Jahreskongress der Automobilindustrie am 25. und 26. Oktober in Zwickau. Die IHK Chemnitz als Veranstalter sprach auch für die Region bedeutsame Standortfaktoren an: z. B. wie Süd-westsachsen bezüglich Wirtschaft, Infrastruktur, Bildung und Freizeit stärker punkten kann und weshalb dem Freistaat die finanzielle För-derung der Verbundinitiative „Automobilzulieferer Sachsen“ recht und billig sein sollte. Gute Resonanz fanden die Firmenbesichtigungen in der Volkswagen Sachsen GmbH, Zwickau, Weck+Poller Holding GmbH, Zwickau und IAV GmbH Entwicklungszentrum, Stollberg.

Im Rahmen des Kongresses besuchte eine chinesische Delega-tion die Region Zwickau. Beim Besuch der Huster GmbH & Co. Getränkegroßhandels KG zeigten die Gäste besonderes Interesse an logistischen Abläufen im Getränkebereich. Beim Gespräch mit Ulla Reichel, Präsidentin der IHK Regionalkammer Zwickau, wurden die Möglichkeiten der wirtschaftlichen Zusammenarbeit des Indus- trieparks Yandu mit Firmen aus der Region thematisiert.

Kooperationsbörse in Zschopau war ein voller Erfolg

115 Unternehmen präsentierten sich am 12. Oktober 2016 mit ihren Produkten und Dienstleistungen auf der 11. Kooperationsbörse Zulieferindustrie Erzgebirge. In diesem Jahr konnten erstmals nicht mehr alle Ausstelleranfragen berücksichtigt werden. Mehr als 500 zum großen Teil überregionale Unternehmensvertreter kamen in die Zschopauer Dreifeldsporthalle, um mit Fachkollegen u. a. aus den Bereichen Maschinen- und Formenbau, Kunststoffverarbeitung, Elektronik und Metallverarbeitung sowie Verpackung ins Gespräch zu kommen. An allen Ständen herrschten über fünf Stunden rege Dis-kussionen über neueste Trends, Innovationen und konkrete Projekte in lockerer, positiver Atmosphäre.

Die Veranstaltung in Zusammenarbeit von IHK Chemnitz Regional-kammer Erzgebirge, dem Erzgebirgskreis, der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH und dem Regionalmanagement Erzgebirge wird auch im nächsten Jahr fortgeführt.

Chinesische Delegation aus Yandu während des BetriebsbesuchesFoto: Huster GmbH & Co. Getränkegroßhandels KG (Hauszeitung)

Rege Diskussion auf der 11. Kooperationsbörse Zulieferindustrie.

Unternehmermeinung

„Wir haben durchweg nur positive Erfahrungen mit unseren Teilnahmen an den vergangenen Kooperationsbörsen verzeich-nen können. Wir kennen keine vergleichbare Veranstaltung, bei der wir innerhalb eines Tages so viele und intensive Kontakte knüpfen und Fachgespräche führen können. Besonders gefällt uns immer wieder die aufgeschlossene und optimistische Atmosphäre, die sich jedes Jahr auf Aussteller und Besucher gleichermaßen überträgt.“

Gunter Neef und Volker Schreiter Brandes Technik GmbH Scharfenstein

Politik und Wirtschaft diskutieren die Zukunft der Automobilindustrie.

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Gefahren vermeiden – Gefahrgutstopp in Chemnitz

Schon zum 14. Mal trafen sich Experten für Gefahrgut aus Unterneh-men, Ausbildungsbetrieben und Behörden Ende des Jahres zum Ge-fahrgutstopp. Neben aktuellen Änderungen interessierten besonders die Informationen über die Zulassung von Gefahrgutverpackungen, Ladungssicherung und Schadensbeseitigung. Besonderen Anklang fand auch die Präsentation von Technik zur Ölbeseitigung auf Auto-bahnen durch die Firma Becker Umweltdienste im Außenbereich der Kammer.

Stadtentwicklung

Südwestsachsen erfolgreich bei „Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen“ 2016

Unter dem Jahresmotto „Die Stadt sind Wir – Gemeinsam aktiv!“ beteiligten sich 2016 am Innenstadt-Wettbewerb folgende Kommunen aus dem IHK-Bezirk Chemnitz: Annaberg-Buchholz, Augustusburg, Lugau, Mittweida, Neukirchen/Erzgeb., Oederan, Plauen, Schwarzenberg, Stollberg, Zwickau, der Ortsteil Schö-nerstadt der Stadt Oederan, Rochlitz und der mittelzentrale Städteverbund Göltzschtal.

Die Stadt Plauen erhielt den 1. Platz für das Projekt „Schräg ist spitze – Fußgängerzone einmal anders“. Platz 2 errang Oederan mit dem „Regiomarkt Oederan“. Anerkennungspreise gingen an Annaberg-Buchholz für „Fabulix – 1. Internationales Märchen-film-Festival“, an Augustusburg für „Kleinstadtmenschen“ und an Mittweida für „Du hast wohl nicht mehr alle Kugeln am Baum? Mittweidaer tauschen ihren Christbaumschmuck“. Zusätzlich wurden die Städte Augustusburg, Rochlitz und Mittweida mit einem Sonderpreis geehrt.

Plan- und Gesetzgebungsverfahren – Mitspracherecht der Wirtschaft

Die IHK Chemnitz beteiligte sich über den DIHK u. a. an der fortgesetzten Diskussion zur Novelle des Raumordnungsge-setzes sowie der Bauplanungsrechtsnovelle und zur Änderung der Musterbauordnung. Darüber hinaus positionierte sich die LAG der sächsischen IHKs gegenüber dem SMI zur Änderung der Sächsischen Bauordnung und der Novellierung der Verwal-tungsvorschrift. Hierbei standen insbesondere die Beherber-gungsstättenbaurichtlinie, die Verkaufsstättenbaurichtlinie und die Wohnformenrichtlinie zur Anhörung.

Zudem brachte sich die IHK als Träger öffentlicher Belange zum Entwurf des Regionalplans für die Region Chemnitz ein, ebenso zu zahlreichen Planverfahren sowie zu städtebaulichen Konzepten. Das Augenmerk der Stellungnahmen liegt dabei auf einer lang-fristigen Planungssicherheit für Unternehmen in unserer Region und verlässlichen Rahmenbedingungen für ihre wirtschaftliche Tätigkeit.

Preisverleihung bei „Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen“ 2016 in Mittweida (Anerkennungspreis und Sonderpreis Licht)

Der jährliche Gefahrgutstopp in Chemnitz gilt bei den Experten als Geheimtipp.

Information aus erster Hand: Jörg Holzhäuser, Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz.

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Dienstleistungen der IHKbei der Anbahnung von Geschäftskontakten· Pflege der Online-Firmendatenbank FIS· Hilfe bei der Nutzung der Kooperationsbörse des DIHK· Adressrecherchen· Informationen zu Mitgliedsunternehmen· Beantwortung von Standortanfragen· Herausgabe von Branchenkatalogen

Informationen zum Wirtschaftsstandort · Analysen und Studien zu aktuellen Fragestellungen· Herausgabe der Broschüre Zahlen- Fakten- Wirtschaftsdaten· regelmäßige Konjunkturumfragen· Bereitstellung von Brancheninformationen· Stärken-Schwächen-Analysen · Gewerbeflächenangebote· statistische Betrachtung zu wichtigen Standortfaktoren · Standort- und Investorenberatung· Informationen und Einflussnahme zu Bauleit-, Regional-, Stadtentwicklungs- und Infrastrukturplanungen

Beratungsleistungen der Kammer auf den Gebieten· Personalentwicklung von KMU· Inanspruchnahme von Ökosteuervergünstigungen· Rating· Gefahrguttransporte· Energieeffizienz in der betrieblichen Energiewirtschaft

* Zu den sonstigen Planungen/Verfahren gehören u. a. Raumordnungsverfahren, Klarstellungs- und Ergänzungssatzungen, Konzepte der städtebaulichen Erneuerung und Einzelhandelssteuerung, Bauanfragen, Vorhaben zur Gewinnung oberflächennaher Rohstoffe, Satzungen zu Natur- und Landschaftsschutzge-bieten, Planfeststellungsverfahren zu Verkehrsplanungen und Medientrassen

Zahlen und Fakten

Kreisfreie Stadt/Landkreise

Bebauungspläne Vorhabenbezogene Bebauungspläne

Flächennutzungs-pläne

SonstigePlanungen*

Gesamt

Chemnitz, Stadt 7 - 2 6 17

Mittelsachsen 8 2 4 8 31

Erzgebirgskreis 23 4 4 7 46

Vogtlandkreis 5 3 1 11 21

Zwickau 17 6 5 2 35

Gesamt 60 15 16 34 150

Planverfahren 2016 in der Übersicht

Stellungnahmen nach dem Güterkraftverkehrsgesetz, dem Personenbeförderungsgesetz und der StVO

Güterverkehr· Erlaubnisse für den nationalen Güterverkehr· Erlaubnisse für Gemeinschaftslizenzen· Stellungnahmen zu Ausnahmen Sonntags- und Ferienreisefahrverbote

2013615

Personenverkehr· Genehmigungen zum Verkehr mit Taxen und Mietwagen

· übriger Gelegenheitsverkehr· Linienverkehr

102

291

Gefahrgutausbildung

Gefahrgutfahrer· begleitete Kurse Grundlehrgang· Anzahl Teilnehmer· begleitete Kurse Fortbildungslehrgänge· Anzahl Teilnehmer

10465556

744

Gefahrgutbeauftragte· begleitete Kurse Grundlehrgang · Anzahl Teilnehmer· durchgeführte Prüfungen· Fortbildungen· Anzahl Teilnehmer· durchgeführte Prüfungen

8178

101312

Durchgeführte Veranstaltermodifikationen und -anerkennungen

9

Sach- und Fachkundeprüfungen zum Berufszugang im Verkehrsgewerbe

Güterkraftverkehr· Prüfungstage · Anzahl der Teilnehmer· davon bestanden

· Anträge nach § 7 BZV GüKG zur Anerkennung der fachlichen Eignung

· davon bestätigt · davon abgelehnt

114132

440

Personenverkehr· Prüfungstage Personenverkehr · Anzahl der Teilnehmer · davon bestanden

· Prüfungstage Taxi/Mietwagen · Anzahl der Teilnehmer · davon bestanden

· Anträge nach § 7 BZV PbefG zur · Anerkennung der fachlichen Eignung· davon bestätigt · davon abgelehnt

6109

72716

6

51

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02Starthilfe und Unternehmensförderung

Gut vorbereitet gründen oder nachfolgen –erfolgreich selbstständig seinIn jeder Phase des unternehmerischen Wirkens ebnen zahlreiche individuelle Beratungsangebote, Informationsabende, Sprechtage, Workshops und Seminare für Existenzgründer den Weg in die Selbstständigkeit. Unser Engagement endet nicht mit der Gründung eines neuen Unterneh-mens. Wir begleiten unterstützend die Aufbau- und Wachstumsphasen.

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Unternehmensgründungen von heute sind der Mittelstand von morgen. Umso wichtiger ist es für eine weitsichtige Politik, Selbst- ständigkeit und „Unternehmer sein“ als erfüllende Alternative zur abhängigen Beschäftigung in den Köpfen zu verankern. In Deutschland werden immer weniger Unternehmen gegründet, somit auch im Kammerbezirk. Der Rückgang der Gründerquote lässt sich auch auf die guten Entwicklungen auf dem Arbeits-markt zurückführen. Die Datenerhebungen der letzten Jahre ver-deutlichen, dass die Erwerbslosigkeit ein zentrales Motiv für eine Unternehmensgründung war. Viele Gespräche mit GründerInnen zeigen, dass sichere Angestelltenverhältnisse attraktiver erschei-nen als die Selbstständigkeit.

Unternehmensnachfolge

Das Projekt „Moderator Unternehmensnachfolge“ wurde 156-mal im Jahr 2016 genutzt. An 44 Sprechtagen zur Nachfolge konnten 176 Übergeber und Übernehmer beraten werden. Am längsten Tag des Jahres, dem 21. Juni, fand unter dem Motto „Lebenswerk trifft Meisterwerk“ an drei Standorten eine Veranstaltungsserie mit insgesamt 190 Teilnehmern statt. Konkrete Unterstützung bei der Suche nach Nachfolgern bzw. Übergebern bietet die „nexxt-change“ Unternehmensbörse, wo im Berichtsjahr 63 Unternehmen und 20 Übernahmesuchende betreut wurden.

Weitere ausgewählte Veranstaltungen 2016

· IHK-Begrüßungstreffpunkt am 27. Januar mit ca. 40 Unternehmern

· Selbstständigkeit light am 29. Februar mit über 80 Nebenerwerbsgründern

· Beratertreffen am 14. März mit knapp 200 Teilnehmern· Unternehmertag am 27. April mit ca. 130 Gästen und Ausstellern

· Expertensprechtag in Plauen mit über 100 Teilnehmern

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Mein Unternehmen – mein Leben.Meine Nachfolge – mein Meisterwerk.

21. Juni ist

Nachfolgetagam

Ihre Geschichte verdient einen zweiten Teil – mit einer gelungenen Unternehmensübergabe. Kontakt IHK Chemnitz: 0371 69 00-0 www.chemnitz.ihk24.de/unternehmensnachfolge

Unsere Arbeit in Zahlen

Einstiegsberatungen 374

Gründungsberatungen 553

Nachfolgeberatungen 447

Stellungnahmen zu Förderanträgen 104

Stellungnahmen zum Gründungszuschuss 125

Empfehlungen zum Einstiegsgeld 74

Bafa-Förderprogramm Unternehmerisches Know-how 189Angeregte Diskussion beim Unternehmertag.

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Unternehmermeinung

„Im Einzelhandelsausschuss der Regionalkammer Chemnitz haben wir uns in der jetzt zu Ende gehenden Legislaturperiode sehr inten-siv darum bemüht, die Rahmenbedingungen für die Unternehmer der Branche zu optimieren. Schwerpunktthema 2016 war das neue Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt Chemnitz. Wir waren in Arbeitsgruppen zur Erarbeitung des Konzeptes aktiv, haben mit den Stadtratsfraktionen gesprochen und dabei versucht, vernünf-tige und gerechte Lösungen für die ansässigen Händler zu finden und möglichen Investoren aufzuzeigen, welche Entwicklungsmög-lichkeiten in Chemnitz bestehen. Dabei mussten wir konstatieren, dass es viel Zeit und Aufwand bedeutet, wenn man positive Ergebnisse erreichen will. Hier gilt mein Dank den Vertretern des Hauptamtes der IHK, welche uns toll unterstützt und die erarbeite-ten Positionen der Wirtschaft dann vertreten haben.“

Andreas Richter Inhaber des Gartenfachmarktes Richter Chemnitz und Stellv. Vorsitzender des Einzelhandelsausschusses der Regionalkammer Chemnitz

Unternehmermeinung

„Wie geht eine geordnete Stadtentwicklung? Wege und Möglich-keiten werden regelmäßig durch den Einzelhandelsausschuss der IHK, Regionalkammer Zwickau, diskutiert. So auch am 31. Mai 2016, als der Ausschuss interessierte Händler nach Crimmitschau einlud. Die dort vorgestellten Strategien begeisterten sofort, denn die Stadt hat sich viel vorgenommen. Die Aufwertung des Bahnhofsviertels, die Umgestaltung des Pleißeufers im Bereich der Piazza, umfangreiche Straßenbauarbeiten und Rückbau bzw. Entwicklung neuen Wohnraums, sind nur einige der Aufgaben, die sich die Stadt auf die Fahnen geschrieben hat. Selbst Eigentum an Gebäuden zu erwerben und Funktionen zu entwickeln, wie es die Crimmitschauer tun, erfordern Visionen und Mut. Aber es wird sich auszahlen.“

Rüdiger Günl Vorsitzender des Einzelhandelsausschusses der IHK Regionalkammer Zwickau

Handel

Laut IHK-Konjunkturumfrage hat sich die Geschäftslage im Handel zum Jahreswechsel 2016/2017 dem Wert des Jahresbeginns 2016 angenähert und gegenüber Frühjahr und Herbst 2016 leicht verbessert.

Interessenvertretung

Die Interessen des Handels wurden in diversen Gremien vertreten, darunter:· DIHK-Handelsausschuss· DIHK-Arbeitskreis Federführer Handel· Initiativkreis „Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen“· Vorstand der Interessengemeinschaft Chemnitzer Innenstadt e.V. · Vorstand des Dachverbandes Stadtmarketing e. V. Plauen· Arbeitskreis Einzelhandel/Innenstadt des Fördervereins Stadtmanagement Zwickau e. V.

· Arbeitskreis Wirtschaftsförderung Landkreis Zwickau· Arbeitsgruppen Wirtschaft der Städte Annaberg-Buchholz und Aue

· Citymanagement der Stadtverwaltung Freiberg· Regionales Entscheidungsgremium „Land(auf)Schwung“ Mittelsachsen

Ausschüsse und Arbeitskreise im Handel

· Der Großhandelsausschuss der IHK Chemnitz tagte bei der Gebr. Weidauer GmbH Chemnitz sowie der Sanacorp Pharmahandel GmbH Chemnitz. Dabei ging es u. a. um Personalarbeit, profes-sionellen Datenschutz in Unternehmen sowie rechtliche Neue-rungen mit Relevanz für Großhandelsbetriebe.

· Im Mai 2016 fand eine gemeinsame Tagung aller Einzelhandels- ausschüsse und –arbeitskreise der IHK Chemnitz in Crimmit-schau statt. Neben dem Erfahrungsaustausch unter den Mitglie-dern ging es auch um die Strategien der Stadt für den Handel.

· Der Einzelhandelsausschuss der Regionalkammer Chemnitz traf sich 2016 viermal. Ein wichtiges Thema war die Mitwirkung an der Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes der Stadt Chemnitz. Darüber hinaus wurde u. a. über die Themen Stadtmarke-ting, verkaufsoffene Sonntage, Verkehrskonzept und Parkraumkon-zept diskutiert.

18. Chemnitzer Handels Forum

120 Teilnehmer besuchten im März das 18. Chemnitzer Handels Forum unter dem Motto „Vordenken – Querdenken – Handeln“. Ein Highlight der Veranstaltung lieferte Ändertainerin ® Anne- katrin Michler aus Leipzig, welche Ideen und neue Strategien für erfolgreiche Kundengespräche vermittelte.

Gedankenaustausch zum CHF: IHK-Regionalkammerpräsident Gunnar Bertram (r.), Bert Rothe, stellv. Geschäftsführer Handel/Dienstleistungen und „Ändertainerin“ Annekatrin Michler.

· Der Einzelhandelsausschuss der Regionalkammer Zwickau führte im September eine erweiterte Sitzung zum Thema „Das Finanzamt informiert“ durch.

· Der Arbeitskreis Innenstadtentwicklung/Einzelhandel der Regional- kammer Erzgebirge tagte 2016 in Schwarzenberg und Annaberg- Buchholz. Im Erfahrungsaustausch standen Einzelhändler, Gewerbe- vereine und Vertreter der Städte des Erzgebirgskreises zu aktuellen Fragen der Handelsentwicklung.

· Der Einzelhandelsarbeitskreis der Regionalkammer Mittelsachsen traf sich 2016 in Eppendorf, Burgstädt und Waldheim. Zusammen mit den Einzelhändlern vor Ort nutzten die Mitglieder die Gelegenheit zum Austausch und informierten sich zu aktuellen Entwicklungen.

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Passantenbefragung in der Plauener Innenstadt

Im Ergebnis der Befragung von 500 Passanten im April 2016 durch Studenten der Plauener Studienakademie und die IHK ist der Einkauf Hauptgrund für den Besuch der Plauener Innenstadt, gefolgt von Stadtbummel, Freizeitaktivitäten und Gastronomie-besuchen. Herausforderung bleibt es, auf die Wünsche der Kunden und Besucher nach einem konzentrierten Angebot vielfältiger Geschäfte, ergänzt mit Cafés und Gastronomieangeboten, Sitzge- legenheiten, Grün, Sauberkeit und Sicherheit sowie guter Erreich- barkeit einzugehen.

Weitere Veranstaltungsangebote für Händler

· „Handel: Online versus Geschäft vor Ort“ in Annaberg-Buchholz

· Workshops „Internetrecht“ in Annaberg-Buchholz, Zwickau und Chemnitz

· „Aktiv-Verkauf“-Veranstaltungen in Chemnitz, Plauen und Zwickau

· „Ist die Zukunft des Handels nur noch digital?“ in Plauen· Workshop „E-Payment-Trends 2016“ in Zwickau· Workshop „Falschgeldprävention“ in Werdau· Workshop „Sicherheit im Einzelhandel“ in Chemnitz· „Stadtmarketing der Zukunft – Erlebnismarketing für Regionen“ in Chemnitz

· Seminar zur „Elektronischen Rechnungsabwicklung“ in Freiberg

· Workshop „Marketing und Vertrieb“ in Freiberg

Dienstleistungswirtschaft

Die konjunkturelle Entwicklung der Dienstleistungswirtschaft setzt ihren Höhenflug fort. 66 Prozent der Unternehmen berichten zum Jahreswechsel 2016/2017 von einer guten und nur drei Prozent von einer schlechten Geschäftslage. Das Lagebarometer steigt binnen Jahresfrist deutlich von 57 auf 63 Punkte.

Interessenvertretung

Die Interessen der Dienstleistungswirtschaft wurden in diversen Gremien und Projekten vertreten, so u. a.:· DIHK-Ausschuss für Gesundheitswirtschaft· DIHK-Arbeitskreise Gesundheitswirtschaft, Dienstleistungs-wirtschaft sowie Kultur- und Kreativwirtschaft

· Landes-Arbeits-Gemeinschaften Dienstleistungswirtschaft sowie Koordinatoren Erlaubnisverfahren und Registrierung Finanzanlagenvermittler/Versicherungsvermittler

· Transferpartner und Beiratsmitglied im Modellprojekt „Chemnitz +- Zukunftsregion lebenswert gestalten“

· Projektpartner im Modellprojekt „Regionale Servicestelle Gesundheit Vogtlandkreis“

Ehrenamt in der Dienstleistungswirtschaft

Der Arbeitskreis Immobilienwirtschaft thematisierte 2016 u. a. das Bauleitplanverfahren, die Zwangsverwaltung und -versteiger- ung, die (baulichen) Anforderungen der modernen Arbeitswelt, die Gestaltungsansätze aus dem Modellprojekt „Chemnitz+ - Zukunftsregion lebenswert gestalten“ und die Möglichkeiten bzw. Grenzen regionaler Immobilienportale.

Im Februar konstituierte sich der Arbeitskreis Gesundheitswirt-schaft und beriet über die dringendsten Arbeitsfelder, wie Fach-kräftemangel und Qualifikation.

Mit dem Partnernetzwerk Betriebliche Gesundheit wurde im August 2016 ein branchenübergreifendes Ehrenamt gegründet. Dieses befasst sich maßgeblich mit der Sensibilisierung von Unter- nehmen, der bedarfsgerechten Informationsbereitstellung und unterstützt die Vernetzung verschiedener regionaler Akteure.

Der Arbeitskreis Versicherungsvermittler/Finanzdienstleister be-fasste sich im Juni mit dem Pendlerreport, Auswirkungen des Mindestlohns und der Neuregelung der Erbschaftssteuer sowie der Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie und der Regel- ungen der MiFID II. In der Oktobersitzung wurde das Institut für Versicherungswissenschaften an der Universität Leipzig vorge-stellt. Anschließend diskutierten die Teilnehmer über die Neu- regelungen im Versicherungsvertrieb durch die IDD.

Der Arbeitskreis Sicherheitswirtschaft diskutierte im Juni u. a. die Neuregelungen im Bewachungsrecht, die Tarifvertragsänderung in der Branche sowie Vorschläge zum Entwurf zur geänderten Bewachungsverordnung.

Fachkundeprüfung Waffenhandel

Die IHK führte 2016 zwei Prüfungen zur Fachkunde im Waffen-handel gemäß § 12 Waffengesetz, §§ 15, 16 Allgemeine Waffen- gesetz-Verordnung mit insgesamt elf Teilnehmern durch.

„Stadtmarketing der Zukunft –Erlebnismarketing für Regionen“

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Gewerbemietspiegel für den IHK-Bezirk Chemnitz

Im Juli wurde der erste Gewerbemietspiegel für den IHK-Bezirk veröffentlicht. Als einfache Mietpreissammlung gibt er Orientie-rungswerte und unterstützt Mietinteressenten, Vermieter und Gutachter bei der Festlegung einer angemessenen Miethöhe. Für 20 Städte der Region wurden neben den Mietpreisspannen weitere Standortinformationen veröffentlicht. Checklisten und eine Auswahl häufig gestellter Fragen vervollständigen die Pu-blikation.

Tag der Versicherungsvermittler und Finanzdienstleister

Knapp 100 Teilnehmer folgten im November 2016 der Einladung zum Tag der Versicherungsvermittler und Finanzdienstleister. Auf dem Programm standen die Umsetzung der Versicherungs-vertriebsrichtlinie, Beratungsqualität der Vermittler und Recrui- ting im Vertrieb sowie die Umsetzung des Gesetzes zur Betrieb-lichen Altersvorsorge, Tipps zur steuerlichen Buchführung und Aufzeichnungspflichten, ein Update zum Vertriebsrecht und die Körpersprache.

Zahlen, Daten, Fakten

Die IHK Chemnitz ist nach § 34d GewO zuständig für die Durch-führung des Erlaubnisverfahrens für die Versicherungsvermittler und führt nach § 11a GewO das öffentlich einsehbare Register unter www.vermittlerregister.info für die Versicherungs-, Finanz- anlagen- und Immobiliardarlehensvermittler und –berater.

2016 bearbeitete die IHK Chemnitz 79 Erlaubnisanträge und erteilte 67 Versicherungsvermittlern die Erlaubnis nach § 34d Abs.1 GewO. Es wurden 74 Versicherungsvermittler, 50 Finanz-anlagenvermittler und 529 Immobiliardarlehensvermittler in das öffentlich einsehbare Vermittlerregister eingetragen. Es erfolg-ten insgesamt 100 Löschungen und es wurden 128 Änderungen, wie beispielsweise ein Wechsel der Geschäftsanschrift, vorge-nommen. Fünf Vermittler zeigten an, dass sie im EU-Ausland Versicherungen vermitteln. Die IHK Chemnitz nahm das hierfür notwendige Notifizierungsverfahren vor.

Tag der Sicherheitswirtschaft

Mehr als 60 Teilnehmer informierten sich am 2. November 2016 zum „14. Tag der Sicherheitswirtschaft“ in Chemnitz u. a. über Neues zum Bewachungsrecht, aktuelle Trends und Herausforde-rungen der Sicherheitswirtschaft, wichtige rechtliche Vorausset-zungen bei der Beschäftigung von Flüchtlingen und ausgewählte neueste Sicherheitstechniken.

Weitere ausgewählte Veranstaltungen im Dienstleistungsbereich

· Branchentreff (Bilanz-)Buchhalter & Controller in Chemnitz· dienstleistungs forum sachsen in Leipzig· Workshop für Immobiliardarlehensvermittler in Chemnitz· Workshop „Power Rhetorik – Ihr Auftritt bitte!“ in Chemnitz· Branchentreff Gesundheitsdienstleister in Zwickau· Branchentreff Haushaltnahe Dienstleister in Plauen

Gastgewerbe und Tourismus

Die Tourismusbranche zeigte sich laut Saisonumfrage der IHK Chemnitz im Herbst 2016 in bester Stimmung. Auch in der Reise-branche gab es nach dem Stimmungseinbruch wieder einen Auf-wind. Sowohl die Einschätzungen zur Geschäftslage im Sommer 2016 als auch zu den Geschäftserwartungen für die Wintersaison 2016/17 lagen in Beherbergung, Gastronomie und Reisebranche per Saldo über dem Vorjahresniveau.

Wichtige Themen 2016

Die IHK beschäftigte sich 2016 u. a. mit der Fachkräftethematik, der Ausbildungssituation in der Branche sowie der Finanzierung touristischer Aufgaben in Sachsen. Darüber hinaus nahm die IHK Stellung zur Novellierung der EU-Pauschalreiserichtlinie und deren Umsetzung in deutsches Recht und gab Hinweise zur Überarbeitung der Tourismusstrategie 2020 und zur Förderricht- linie zur Verbesserung der touristischen Schifffahrt.

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Aktivitäten für das Gastgewerbe

Höhepunkte waren die „10. REGIONALE & 23. Tag der Gastronomie“ in Burkhardtsdorf, die Fachveranstaltungen in Zwickau zum Thema „Wissenswertes zur Lutherdekade mit kulinarischem Ausflug in die Reformationszeit“ und „Mulderadweg – ein Aktivangebot für Zeit- springer“ sowie der Vogtländische Tourismustag zum Thema „Vogt- landtourismus im Spannungsfeld zwischen Digitalisierung und emotionalem Erlebnis“.

Weitere ausgewählte Veranstaltungen

· Branchentreffs Tourismus & Gastronomie in Zwickau und Plauen

· Barmixer-Schulungen in Kooperation mit der bar academy· Weinschulung und Workshops zum Thema Steuerrecht im Gastgewerbe in Chemnitz

· Schulungen nach § 4 der Lebensmittelhygiene- verordnung in Chemnitz, Plauen und Zwickau

· touristische Workshops in Kooperation mit dem Tourismusverband Erzgebirge e. V. in Freiberg

Interessenvertretung und Mitgliedschaften

Zur Vertretung der unternehmerischen Interessen wirkt die IHK in folgenden Gremien mit:· Landestourismusverband Sachsen e. V. – Mitglied im Vorstand· Gesellschafter der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH· Tourismusverband Erzgebirge e. V. – Mitglied im Vorstand und im Marketingbeirat

· Tourismusverband Vogtland e. V. – Mitglied im Marketingausschuss· Landesbeirat für Kur- und Erholungsorte des SMWA – beratendes Mitglied

· Tourismusregion Zwickau e. V. – Mitglied im Vorstand· Kommission der Deutschen Hotelklassifizierung – Mitglied

Ausschussarbeit im Tourismus

Der Tourismusausschuss traf sich zu zwei Beratungen in der IHK in Chemnitz und im Industriemuseum Chemnitz. Die Mitglieder informierten sich u. a. zum Bundesverkehrswegeplan, zu Ergeb-nissen aus der Marktforschungstätigkeit der TMGS, zu Schwer-punkten der Arbeit des Landestourismusverbandes Sachsen, zum Projekt der F+U Sachsen gGmbH zur Gewinnung von ausländischen Auszubildenden für das Hotel- und Gastgewerbe und zur Arbeit des DIHK-Tourismusausschusses.

Präsentation einheimischer Produkte zur 10. REGIONALE.

Service und Dienstleistungen

Unsere Leistungen im Bereich Handel

Beratung zu handelsrelevanten Fragen, Standorten und Wettbewerbsbedingungen

Informationen zu Branchenkennzahlen und Kostenstrukturen der Branche

Organisation von Veranstaltungen, Seminaren und Foren (z. B. Chemnitzer Handels Forum, Tag der Handelsvermittler)

Erstellung und Aktualisierung von Publikationen und Studien (z. B. IHK-Handelsatlas, Studie zur Situation des Einzelhandels)

Betreuung der Einzelhandelsausschüsse und –arbeitskreise sowie des Großhandelsausschusses

Mitwirkung in verschiedenen Gremien/Projekten zur Durchsetzung unternehmerischer Belange

Bereitstellung aktueller Brancheninformationen (z. B. in IHK-Zeitschrift „Wirtschaft Südwestsachsen“, im Internet unter www.chemnitz.ihk24.de, E-Mail-News)

Unsere Leistungen im Bereich Gastgewerbe/Tourismusentwicklung

Information zu gesetzlichen Einstiegsvoraussetzungen

Beratung zu Standortfragen und Wettbewerbsbedingungen

Informationen zu Branchenkennzahlen und Kostenstrukturen der Branchen

Erarbeitung von Saisonanalysen, Auswertung und Informationen zur konjunkturellen Lage

Betreuung des Tourismusausschusses

Organisation und Durchführung von Branchentagen, Seminarveranstaltungen und Workshops

Mitwirkung in verschiedenen Gremien/Projekten zur Durchsetzung unternehmerischer Belange

Bereitstellung aktueller Brancheninformationen (z. B. in IHK-Zeitschrift „Wirtschaft Südwestsachsen“, im Internet unter www.chemnitz.ihk24.de , E-Mail-News)

Unsere Leistungen für die Dienstleistungswirtschaft

Information zu gesetzlichen Einstiegsvoraussetzungen

Beratung u. a. zu Standort- und Wettbewerbsbedingungen

Erarbeitung und Herausgabe des Gewerbemietspiegels für den IHK-Bezirk Chemnitz

Organisation und Durchführung von Branchentagen, Informations- veranstaltungen und Foren, z. B. Tag der Sicherheitswirtschaft

Betreuung und Organisation der Arbeitskreise (Arbeitskreis Gesund-heitswirtschaft, Arbeitskreis Immobilienwirtschaft, Arbeitskreis Sicher-heitswirtschaft, Partnernetzwerk Betriebliche Gesundheit)

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Service und Dienstleistungen Mitwirkung in verschiedenen Gremien/Projekten zur Durchsetzung un-ternehmerischer Belange sowie branchenübergreifenden Arbeitskreisen

Mitwirkung bei Stellungnahmen zu tangierenden Gesetzgebungsvor-haben, Anregung notwendiger Änderungen

Bereitstellung aktueller Brancheninformationen (z. B. in IHK-Zeitschrift „Wirtschaft Südwestsachsen“, im Internet unter www.chemnitz.ihk24.de und in den IHK-News)

Inhaltliche Schwerpunkte Gewerbe- und Wettbewerbsrecht/Allgemeines Wirtschaftsrecht

Beratung/Informationen zu rechtlichen Fragen

Kontinuierliche Bereitstellung von aktuellen Informationen zu neuen Rechtsvorschriften und aktuellen Gerichtsurteilen sowie von Merkblät-tern für Existenzgründer und Unternehmen auf den Internetseiten der IHK und in der IHK-Zeitschrift „Wirtschaft Südwestsachsen“

Betreuung des Arbeitskreises Versicherungsvermittler und Finanz-dienstleister sowie Mitarbeit in branchenspezifischen Arbeitskreisen und Ausschüssen der IHK

Informationsveranstaltungen und Workshops zu spezifischen Rechtsfragen

Abgabe von Stellungnahmen gegenüber den zuständigen Behörden nach gewerberechtlichen Vorschriften

Gewerberecht, Gewerbeanzeigen und Berufszugangsvoraussetzungen

Wettbewerbsrecht, Beratung und Bearbeitung von Wettbewerbsbeschwerden

Anzeigen- und Adressbuchschwindel

Internetrecht, Onlinehandel, Informationspflichten und Allgemeine Geschäftsbedingungen

Informationen/Beratungen zum Sächsischen Laden- öffnungsgesetz, Handelsvertreterrecht und Franchiserecht

Gewerbliches Miet- und Pachtrecht

Stellungnahmen zu Gesetzgebungsvorhaben, Anregung notwendiger Änderungen

Fachkundeprüfung zum Handel mit Schusswaffen und Munition

Versicherungsvermittlung – Erlaubnisverfahren und Registerführung des Vermittlerregisters

Finanzanlagenvermittler und Immobiliardarlehens- vermittler – Registerführung

Handelsbrauchumfragen

Finanzierungs- und Fördermittelberatung

Fachkundige Stellungnahmen für Gründungszuschuss, Bürgschaften (BBS), Beteiligungen (MBG), ESF-Mikro-darlehen (SAB), Gründungsberatung, Empfehlung zum Einstiegsgeld, KfW-Darlehen

Beratung zu Finanzierungsinstrumenten/-programmen

Sprechtag der Förderbanken Sächsische Aufbaubank (SAB), Bürgschaftsbank Sachsen (BBS)/Mittelständische Beteili-gungsgesellschaft (MBG)

Regionale Sprechtage der IHK vor Ort

„Unternehmertag“ als jährliches Podium für Gründer und Unternehmen zu Finanzierung, Förderung und mehr

Inhaltliche Schwerpunkte Existenzgründungs- und –sicherungsberatung I StarterCenter und Unternehmensnachfolge

Die StarterCenter der IHK Chemnitz beraten angehende Unternehmer und Unternehmerinnen zu Fragen wie:

· systematische und gründliche Unternehmensplanung

· Gewerbeanmeldung und erforderliche Genehmigungen

· Markt- und Standortfragen

· Rechtsform und Unternehmensname

· Übernahme-/Übergabestrategie

· Sprechtag für Freiberufler

Weitere Leistungen für Existenzgründer:

· Einzelgespräche Existenzgründung/-sicherung

· Individuelle Existenzgründungs- und –sicherungs- sowie Unternehmensnachfolgeberatung

· Existenzgründertreffs

· Organisation und Durchführung von Veranstaltungen und Workshops (z. B. Selbstständig neben Job, Studium oder Arbeitslosigkeit – IHK-Info-Abend zur nebenberuflichen Gründung, Treffpunkt für Unternehmer)

· Workshops für Gründer und Jungunternehmer

· Unternehmensbörse „nexxt-change“ Existenzgründungs-börse I Nachfolgebörse der IHK Chemnitz mit Angeboten und Nachfragen zu Existenzgründung und Unternehmens-nachfolge

· Beratung zur Finanzierung, Kapitalbedarf und –beschaffung

· Information und Beratung zu Fördermöglichkeiten sowie öffentlichen Finanzierungs- und Beratungshilfen

· Sprechtage der Bürgschaftsbank Sachsen und der SAB Dresden

· Stellungnahmen zu Kredit- und Bürgschaftsanträgen gegenüber öffentlichen Banken

· Moderator für Unternehmensnachfolge – individuelle Be-ratung und Betreuung von Übergebern und Übernehmern, Workshops, Sprechtage ggf. mit Steuerberaterverband e. V. Sachsen

· Mitarbeit beim DIHK–Gründerreport und -Nachfolgereport sowie dem Sächsischen Gründerreport

· Beteiligung im Rahmen der „Gründerwoche Deutschland“ und der „Sachsenweiten Aktionstage Unternehmensnach-folge“

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03Aus- und Weiterbildung

Duale Berufsausbildung – Ausbildung made in GermanyUm nachhaltige Beschäftigung zu sichern, ist Qua-lifikation unumgänglich. Dabei kommt der dualen Berufsausbildung eine besondere Bedeutung zu. Es gilt, leistungsstarke Jugendliche und Studien- abbrecher für eine duale Ausbildung zu begeistern und dem ungebremsten Trend zur Akademisierung entgegenzuwirken.

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Im Rahmen der Allianz für Aus- und Weiterbildung 2014 - 2018 unterstützt die IHK Chemnitz das Streben, die Berufsausbildung in Deutschland weiter zu verbessern und für die Gleichwertigkeit der betrieblichen und akademischen Bildung zu werben. Jedem ausbil-dungswilligen und -fähigen Jugendlichen konnte im Berichtszeitraum ein Angebot auf Ausbildung gemacht werden.

Ausbildung im Jahr 2016 – Gesamtergebnis

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in der Industrie- und Handels- kammer Chemnitz 3847 Berufsausbildungsverträge (BAV) registriert:

· 3408 betriebliche BAV· 253 gemäß § 240 ff. SGB III geförderte BAV für die Ausbildung lernbeeinträchtigter und sozial benachteiligter Jugendlicher

· 186 gemäß § 66 BBiG geförderte BAV für die Ausbildung behinderter Jugendlicher

Damit wurden 2016 insgesamt 140 BAV weniger (-3,52 %) eingetra-gen als im Vorjahr. Das leichte Negativergebnis ist durch insgesamt 120 fehlende Verträge im Vergleich zum Vorjahr in der Metalltechnik zwar nominell erklärbar, die Hintergründe dieses Einbruchs sind unklar.

Berater Berufliche Bildung – effektive Beratung nah am „Kunden“

Die Berater Berufliche Bildung haben einen wesentlichen Anteil am insgesamt positiven Ergebnis, denn sie sind wichtige An-sprechpartner der Unternehmen für Informationen, Beratung und Unterstützung rund um die Ausbildung. Sie helfen im per-sönlichen Beratungsgespräch im Unternehmen bei Fragen zu Rechten und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag, zum Jugend- arbeitsschutz oder zur Höhe der Ausbildungsvergütung. Sie be- raten auch Auszubildende, wenn sie einen Konflikt mit ihrem Chef haben. Sie versuchen hier zu vermitteln und den Streit zu schlichten.Auf Bildungsmessen in der Region informieren die Berater Schüler und Eltern über Ausbildungsberufe und Ausbildungsangebote in der Region. Dazu gehörten im Jahr 2016 u. a. der Tag der Bildung und die Azubi- und Studientage in Chemnitz, Bildungsmessen in Limbach-Oberfrohna, Annaberg-Buchholz, Marienberg, Aue, Stollberg, Freiberg, Mittweida und Döbeln.

Ausbildungsatlas der IHK Chemnitz – bedeutendes Instrument zur Berufsorientierung

Mit dem Ausbildungsatlas der IHK Chemnitz erhalten Schüler und Eltern umfassende Informationen zu beruflichen Perspektiven. Kern-stück der Broschüre ist das herausnehmbare Verzeichnis der ausbilden- den Unternehmen, geordnet nach Landkreisen und Berufsbereichen. Der Ausbildungsatlas erscheint in jedem Jahr zum Tag der Bildung im Januar.

Großes Engagement in der beruflichen Ausbildung: WESOBA Werkzeug- und Sondermaschinenbau Schwarzenberg (v. r.: Mario Pfaff, Geschäftsführer, Mike Rückschloss, Prüfer, und Lucas Kutschke, Zerspanerlehrling)

Ausgezeichnet mit dem Qualitätssiegel für Berufs- und Studienorientierung: die Oberschule Olbernhau aus dem Erzgebirgskreis. Vier der durch das Kultus-ministerium ausgezeichneten Schulen gehören dem Bereich der Regional- stellen Chemnitz und Zwickau der Sächsischen Bildungsagentur an.

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IHK Lehrstellenbörse – die Plattform für Ausbildung und Praktikum

Die lokale Lehrstellenbörse der IHK Chemnitz ist für viele Unter-nehmen eine Möglichkeit Fachkräftenachwuchs aus der Region zu gewinnen. Für die Jugendlichen der Region hat sie sich als Mittel bei der Ausbildungsplatzsuche bewährt.Im Ausbildungsportal der IHK Chemnitz www.karriere–rockt.de finden die jungen Leute in jugendgemäßer Sprache und moderner Optik interessante Lehrstellenangebote in über 100 Berufen und können schnell und einfach Kontakt zum konkreten Ansprech-partner des jeweiligen Unternehmens aufnehmen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit Lehrstellenangebote in die bundes- weite zentrale IHK-Lehrstellenbörse einzustellen. www.ihk-lehrstellenboerse.de Neu hinzugekommen ist die Praktikumsbörse, die viele Schnupper- und Schülerpraktika in der Region für Interessierte bereit hält.

IHK-Kompetenzcheck – Online-Test für die Berufsorientierung

Die IHK Chemnitz bietet seit dem Schuljahr 2012/2013 einen Kompetenzcheck für Oberschüler der 8. Klasse an. Ziel ist es, Kompetenzen von Schülern durch ein kostenfreies, qualifiziertes Verfahren zu testen und dadurch den Jugendlichen ein Instrument zur Einschätzung ihrer individuellen Stärken und Schwächen im Hinblick auf die berufliche Orientierung zur Verfügung zu stellen. Der Schüler erhält zum Abschluss ein IHK-Zertifikat, das er als aussagekräftige Ergänzung seiner Bewerbung beifügen kann. Bisher konnten in Schulen ca. 1500 Tests durchgeführt werden, womit das Interesse an diesem Kompetenzcheck bestätigt wird.

Prüferinnen und Prüfer in der Aus- und Fortbildung – Ehrensache!

Mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit sichern die Prüferinnen und Prü-fer die Qualität der öffentlich-rechtlichen Prüfungen und tragen zur Weiterentwicklung der praxisorientierten Aus- und Weiterbildung bei. Fast 2300 Prüferinnen und Prüfer aus Wirtschaftsunternehmen und Bildungsexperten sind etwa 100.000 Stunden in unserer IHK tätig. Sie tragen eine große Verantwortung gegenüber den zu Prüfenden, die eine faire, verständnisvolle, menschliche und gerechte Prüfung erwarten. Im Rahmen der Bestenehrung der IHK Chemnitz wurde daher auch in diesem Jahr umfangreich die ehrenamtliche Tätigkeit der Prüfer ge-würdigt. Insgesamt konnten 84 Prüfer auf eine bereits seit 25 Jahren bestehende Prüfertätigkeit zurückblicken.

www.ihk-lehrstellenboerse.de

40 Schülerinnen und Schüler der Heiner-Müller-Oberschule Eppendorf erhielten das IHK-Zertifikat für den erfolgreich absolvierten 90-minütigen IHK-Kompetenzcheck.

Katrin Wanke, Lehrerin an der Industrieschule Chemnitz, ist seit 1996 Prüferin. Als Ausschussvorsitzende für die ganze Bandbreite der Prüfungsaufgaben zu- ständig, entlässt sie nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung Elektroniker für Betriebstechnik in ihren Beruf.

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Bundesweite Prüfungsstatistik der IHK-Prüfung – 270 Berufe auf einen Blick

Die Industrie- und Handelskammern veröffentlichen die bundes- weite Prüfungsstatistik zu allen 270 IHK-Berufen. Mit diesem Service bieten die Kammern jungen Fachkräften und Unternehmen die Möglichkeit, die Ergebnisse der Abschlussprüfung mit dem Leistungsvermögen der anderen Ausbildungsabsolventen anhand der Durchschnittsergebnisse auf IHK-, Landes- und Bundesebene zu vergleichen. Die Statistiken werden regelmäßig im April (Ergeb- nisse der Winterabschlussprüfung) und im Oktober (Ergebnisse der Sommerabschlussprüfung) auf der Homepage der IHK ver-öffentlicht.

Modulare Teilqualifizierung – Chance auf dauerhafte Beschäftigung

Die IHK Chemnitz beteiligt sich an einer Pilotinitiative der IHK- Organisation zur Qualifikation von Erwachsenen, die über 25 Jahre sind und über keine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen oder einen nicht mehr nachgefragten Abschluss besitzen. Dazu haben die drei sächsischen IHKs und die Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, die den Teilnehmern den (Wieder-)Einstieg in Arbeit erleichtern soll. Durch Teilqualifikationen ist es möglich, die Inhalte der dua-len Berufsausbildung ausgewählter IHK-Abschlüsse in einzelne Module aufgeteilt zu vermitteln. Die Teilqualifikationen sind aus staatlich anerkannten Ausbildungsberufen abgeleitet und die Module entsprechen bundeseinheitlich festgelegten Ausbil-dungsbausteinen. Bisher wurden 33 Teilqualifikationen für sechs Bildungsträger von der IHK Chemnitz genehmigt. Im Jahr 2016 konnten allerdings nur zwölf Kompetenzfeststellungen durchge-führt werden. Obwohl für 2017 weitere Kompetenztests avisiert sind, könnte dieses Angebot intensiver genutzt werden.Die Modulare Teilqualifikation wird bundesweit evaluiert und die Ergebnisse werden bei einer möglichen Weiterführung berück-sichtigt.

Das Ausbildungsjahr im Blick der Öffentlichkeit

Die IHK Chemnitz hat am 20. Oktober 2016 die besten Prüfungs-absolventen der dualen Berufsausbildung des Ausbildungsjahres ausgezeichnet. 35 ehemalige Auszubildende in 35 Berufen, die das Gesamtergebnis der Abschlussprüfung „Sehr gut“ erreicht haben, wurden für ihre vorbildlichen Leistungen geehrt. Die Ausbildungsberufe reichen von der Anlagenmechanikerin, dem Chemie- oder Textillaborant bis zum Zerspanungsmechaniker.Von den 18 jungen Männern und 17 jungen Frauen haben es 15 zu Sachsen-Besten geschafft. Sie konnten an der Ehrung der besten sächsischen Absolventen teilnehmen, die am 10. Novem-ber 2016 in Dresden stattfand.

2016 haben sich vier Landesbeste aus dem IHK-Bezirk Chemnitz als Bundesbeste in ihrem Ausbildungsberuf qualifiziert. Die Besten der insgesamt 320.000 IHK-Azubis wurden am 5. Dezember 2016 vom DIHK-Präsident Eric Schweitzer und der Bundesfamilienmi-nisterin Manuela Schwesig ausgezeichnet.

Auch die Leistungen der Absolventen der Fortbildungsprüfungen wurden im März und im September im Rahmen feierlicher Zeugnisübergaben gewürdigt. Höhepunkt dabei war die Aus-zeichnung der Besten von 1772 Teilnehmern an den jeweiligen Fortbildungsprüfungen sowie die Übergabe des Meisterbonus in Höhe von 1000 Euro an die neuen Meister.

Berufsbildungsausschuss

Der Berufsbildungsausschuss (BBA) der IHK Chemnitz führte in seiner sechsten Amtsperiode 2016 drei Sitzungen mit folgenden Themenschwerpunkten durch:

· Schulgesetznovelle im Freistaat Sachsen· Bericht zur Ausbildungsplatzsituation· Kooperative Ausbildung im Technischen Lehramt· Duale Berufsausbildung mit Abitur in Sachsen· Richtlinie für die Ausbildung für Menschen mit Behinderung – überarbeitete Fassung

Margret Gleiniger, Geschäftsführerin KSG Leiterplatten GmbH Gornsdorf, und IHK-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Wunderlich zeichnen die besten Absolventen der dualen Berufsausbildung aus.

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Haus der kleinen Forscher

Die IHK Chemnitz ist lokaler Netzwerkpartner der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ und engagiert sich damit seit 2009 für eine bessere Bildung von Mädchen und Jungen im Kita- und Grund-schulalter in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik und Technik. Mit einem Fortbildungsprogramm werden päda-gogische Fach- und Lehrkräfte unterstützt, den Entdeckergeist von Kindern zu fördern und sie qualifiziert beim Forschen zu begleiten. Bis Ende 2016 konnte das Netzwerk der IHK Chemnitz in den Regio- nen Chemnitz, Vogtland und Zwickau mit dem Bildungsangebot „Haus der kleinen Forscher“ 1233 pädagogische Fachkräfte in 325 Kitas, Horten und Grundschulen erreichen. Davon haben sich bisher 75 als „Haus der kleinen Forscher“ zertifizieren lassen. Somit ist es in der Region gelungen, 50 Prozent aller Horte von der deutschlandweiten Frühbildungsinitiative „Haus der kleinen Forscher“ zu begeistern.

Schlichtungsausschuss

Seit Errichtung des Schlichtungsausschusses der IHK Chemnitz 1993 führte dieser 590 Verhandlungen durch. 2016 fanden 18 Sitzungen statt. Bevor der Schlichtungsausschuss zusammentritt, werden zu-nächst gemäß § 76 BBiG (Überwachung der Ausbildung/Beratung der Ausbildenden und Auszubildenden durch die zuständige Stelle) die Berater Berufliche Bildung der Kammer aktiv, womit bereits im Vorfeld von Schlichtungsverhandlungen eine Vielzahl von Streitigkeiten zwischen Ausbildenden und Auszubildenden beigelegt werden kann. Hierzu ist ein hohes Maß an pädago-gischem Geschick sowie Einfühlungsvermögen, Erfahrung und Fachkompetenz notwendig - gemäß dem Grundsatz „Schlichten statt Richten“.

Weiterbildung

Das Interesse an Weiterbildungen blieb auch 2016 groß, und das besonders vor dem Hintergrund eines hohen Fachkräftebedarfes in vielen Bereichen von Industrie und Handel. Zwar sank die Zahl der Teilnehmer gegenüber 2015 leicht um 2,3 Prozent, blieb aber mit 5005 eingetragenen Lernenden weiterhin auf hohem Niveau. Die nur moderate rückläufige Teilnehmerentwicklung ist der sehr hohen Interessentenzahl an Lehrgängen „Unterrichtung im Be-wachungsgewerbe“ geschuldet. Zunehmend zurückhaltender reagieren Unternehmen sowie Einzelkunden auf die Angebote an Zertifikatslehrgängen, also Weiterbildungen mit einer Mindeststundenzahl von 50 Unter-richtsstunden. 237 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten solche Weiterbildungen, gegenüber fast 400 im Jahr 2015. Kurze, schnell auf den Punkt bringende Seminare sind gefragt, bei dem hohen Auslastungsgrad in unseren Unternehmen eine nachvoll-ziehbare Reaktion. Abgesichert wurden die Weiterbildungen durch rund 340 Dozen- tinnen und Dozenten, überwiegend langjährig tätige sowie päda- gogisch und fachlich versierte Experten und Praktiker.

Das „Haus der kleinen Forscher“ fördert den Entdeckergeist von Kindern.

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Individueller mit Firmenschulungen

Die Veranstaltungen fanden fast ausschließlich in den Unter-nehmen selbst statt. Der Trend zu speziell auf die Belange des jeweiligen Unternehmens zugeschnittenen Inhalten hielt an. Konnten 2015 bereits bemerkenswerte Steigerungen erreicht werden, gingen die Zahlen 2016 erneut stark nach oben, von rund 350 Schulungsteilnehmern 2015 auf 646 im vergangenen Jahr. Solche Entwicklungen vollzogen sich auch oder gerade an den „kleinen“ Standorten des Zentrums für Weiterbildung der IHK Chemnitz. So verdoppelte sich beispielsweise die Zahl der Firmenschulungen in Freiberg auf 21.

Seminare

Gefragt waren Seminare mit neuen Inhalten. Etwa 80 Themen wurden für den entsprechenden Standort erstmals in das Pro-gramm aufgenommen. Besonderer Wert wurde dabei auf die Be-rücksichtigung regionaler Wünsche und Interessen der Firmen gelegt.

Service und Dienstleistungen

Die Lehrstellenbörsen im Internetwww.karriere-rockt.de und www.ihk-lehrstellenboerse.de

Kammerzugehörige Unternehmen können ihre Ausbildungsplatz- angebote kostenfrei im Internet veröffentlichen. Interessierte können in der Lehrstellenbörse nach Branchen und Berufen recherchieren und erhalten neben allgemeinen Informationen zum Ausbildungsberuf die Anzahl der freien Ausbildungsplätze sowie die Anschriften der Unternehmen, Ansprechpartner und Aussagen über spezielle Anforderungen. Inzwischen ist auch die bundesweite IHK-Lehrstellenbörse bei den Unternehmen publik geworden. Sie erhalten damit die Möglichkeit, ihren Suchradius auf ganz Deutschland auszudehnen. Umgekehrt haben Jugend-liche, die sich für einen ganz speziellen Beruf interessieren, viel bessere Chancen einen passenden Ausbildungsplatz zu finden – wenn nicht in der Heimatregion, dann vielleicht in einer anderen Stadt. Auch wer sich räumlich verändern will, kann auf diese Weise leichter woanders eine Stelle finden. Das Portal www.ihk-lehrstellenboerse.de ist ein gemeinsames Projekt der Industrie- und Handelskammern.

IHK–Infostelle Bildung – www.die-bildungsberatung.de

Einen wesentlichen Beitrag zur anbieterneutralen Beratung über Aus- und Weiterbildung leistete die IHK-Infostelle Bildung. Die regionale Weiterbildungs-Datenbank und die Webseite sind wesentliche Grundlagen für die Beratungstätigkeit und deren inhaltliche Aktualisierung somit ständige Aufgaben. Außer für die IHK–Infostelle Bildung wird diese Datenbank regelmäßig zur Bereitstellung der Veranstaltungsdaten der IHK Chemnitz in den überregionalen Datenbanken WIS, Veranstaltungsdatenbank/IHK24, Bildungsmarkt Sachsen, Kursnet und LVV-Bildung ge-nutzt. Insgesamt wurden im Jahr 2016 mehr als 750 Anfragen zur beruflichen Bildung bearbeitet.

Die Bildungsprämie – www.bildungspraemie.info

Die IHK-Infostellen Bildung in Chemnitz, Zwickau und Plauen fungieren auch als Beratungsstellen im Rahmen des Programms Bildungsprämie. Damit wird die Weiterbildung von Erwerbstä-tigen innerhalb bestimmter Einkommensgrenzen gefördert. Mit dem Prämiengutschein werden 50 Prozent der Weiterbildungs-kosten, maximal jedoch 500 Euro, aus ESF-Mitteln zur Verfügung gestellt. Im Jahre 2016 wurden ca. 400 Anfragen zur Bildungs-prämie bearbeitet. In 296 persönlichen Beratungen wurden Prä-miengutscheine ausgegeben.

E-Learning mit der IHK Chemnitz – https://chemnitz.ihk-online-akademie.de

Die Anzahl der Buchungen von E-Learning-Angeboten durch Einzelteilnehmer ging nach dem Spitzenwert von 2015 wieder zurück, erreichte aber dennoch einen Umsatz in Höhe des lang-jährigen Mittels. Die Nutzung der neu eingeführten Angebote zur Unterstützung der Ausbildung hat begonnen.Eine Vertretung wurde in die Administration der Lernplattform sowie in die organisatorische und technische Betreuung der Nutzer eingearbeitet.In allen Präsenzlehrgängen der Aufstiegsfortbildung wird mit be-gleitenden virtuellen Lerngruppen gearbeitet. Insgesamt standen für ca. 1350 Teilnehmer 85 Lerngruppen und zwei Blended- Learning-Kurse zur Verfügung.

Staatsministerin Barbara Klepsch übergibt Zeugnisse der Fortbildungsprüfungen.

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Im Weiterbildungsprogramm sind 15 E-Learning-Angebote aus dem Bereich „Betriebswirtschaft und Unternehmensführung“, 19 Angebote aus dem Bereich „Informations- und Kommunika-tionstechnik“, 3 Angebote aus dem Bereich „Recht“, 7 Angebote aus dem Bereich „Organisation und Sekretariat“, 6 technisch orientierte Angebote und 24 neue ausbildungsunterstützende Angebote enthalten.

Arbeitskreise Schule-Wirtschaft – Zusammenarbeit wächst

Im Kammerbezirk bestehen derzeit zwölf Arbeitskreise Schule- Wirtschaft, in denen sich Vertreter aus Schulen und Unternehmen gemeinsam für die Nachwuchsentwicklung stark machen.

Tag der Bildung – Berufsorientierung „zum Anfassen“

Berufe hautnah erleben – das bietet der jährliche „Tag der Bildung“, an dem Unternehmen und zuständige Stellen mit ihren Ausbil-dern und Auszubildenden in der IHK praxisnah Berufe erklären und präsentieren. Unter dem Motto „Ausbilden für die Zukunft der Region“ fand diese Veranstaltung am 16. Januar 2016 statt und bot wieder ca. 2200 Besuchern interessante Informationen und Ausbildungsofferten.

Begabtenförderung – Leistung lohnt!

Das Förderprogramm “Begabtenförderung berufliche Bildung“ un-terstützt aus Mitteln des BMBF Absolventen einer dualen Berufs- ausbildung in ihrer weiteren beruflichen Entwicklung. Seit 2009 trägt das Programm den Namen „Weiterbildungsstipendium“. Wer seine Ausbildung mit sehr guten Ergebnissen beendet hat, kann innerhalb von drei Jahren insgesamt 6000 Euro als Zuschuss zur Finanzierung einer beruflichen Weiterbildung erhalten. Im Jahr 2016 wurden insgesamt 127 Teilnehmer unterstützt. Davon wurden 48 junge Facharbeiter in diesem Jahr neu in die Förderung aufgenommen.

Auch das läuft in der IHK: Bereits zum dritten Mal wurden die besten Mathe-matiker der sächsischen Oberschulen der Klassenstufen 5 bis 8 ermittelt.

Die zukünftigen Fachkräfte standen wieder im Mittelpunkt des Tages der Bildung, für den sich in Chemnitz jährlich die IHK, die HWK und die Agentur für Arbeit mit einem anspruchsvollen Programm engagieren.

Vor Ort waren wieder zahlreiche Unternehmen, die mit den jungen Besuchern über ihre Ausbildungsplätze ins Gespräch kamen.

Das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) –www.meister-bafoeg.info

Für alle Berufsbereiche und unabhängig von der Kursform bietet das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) die Möglich-keit, die berufliche Aufstiegsfortbildung finanziell abzufedern. Bildungsmaßnahmen, die gezielt auf eine öffentlich-rechtliche Prüfung vorbereiten und deren Niveau über Facharbeiter- oder Gesellenprüfung liegt, werden mit einem zinsgünstigen Darlehen und einem Zuschuss zu den Lehrgangs- und Prüfungsgebühren unterstützt. 1456 Förderfälle wurden im Jahr 2016 in der IHK Chemnitz bearbeitet.

„Tag der Aufsteiger“

Zusätzliche Informationen aus erster Hand erhalten Interessenten jährlich zum bundesweiten IHK-Aktionstag Weiterbildung. Am 13. Juni 2016 konnten sich Unternehmer, Personalverantwortliche und Weiterbildungsinteressierte über entsprechende Angebote informieren und an kostenlosen Schnupperkursen teilnehmen.

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04Innovation & Umwelt

Unternehmerischen Alltag aktiv begleitetOb Stärkung der Innovationskraft, wirtschaftsnahe Energiepolitik oder praxisorientiertes Umwelt-recht – das Themen- und Leistungsspektrum des Geschäftsbereichs Innovation/Umwelt war 2016 sehr breit gefächert. Besonderen Stellenwert er-hielt das vom BMWi geförderte Projekt Mittelstand 4.0-Agentur Prozesse, um Vertreter von Kammern, Verbänden, Netzwerken und Wirtschaftsförderern zu Themen der Digitalisierung zu sensibilisieren und zu schulen.

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Innovation und Umwelt als Wettbewerbsfaktoren

Rückblickend auf das Jahr 2016 wird nochmals deutlich, welche hohe Brisanz die Themen im Bereich Innovation und Umwelt für die sächsische Wirtschaft haben.Ob es · um Chancen und Risiken der fortschreitenden Digitalisierung, · um Anforderungen an die Innovationskraft sächsischer KMU, · um Fragen der Energie- und Materialeffizienz sowie der Roh-stoffversorgung

· oder um Auswirkungen der Energiepolitik bzw. der zunehmen-den Komplexität und Regelungsdichte vor allem zu Fragen des Umweltschutzes geht,

die Wettbewerbsfähigkeit sächsischer Unternehmer ist an vielen Stellen fest daran geknüpft. Die IHK Chemnitz bot daher auch 2016 ein großes Leistungsspektrum für ihre Mitgliedsunterneh-men in Verbindung mit intensiver Interessenvertretung und ho-her Beratungsdichte an.

Innovation/Digitalisierung

2016 setzte das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Projekt Mittelstand 4.0-Agentur Pro-zesse die Arbeit fort, Vertreter von Kammern, Verbänden, Netz-werken und Wirtschaftsförderern zu Themen der Digitalisierung zu sensibilisieren und zu schulen. Insgesamt wurden bei eigenen und unterstützten Veranstaltungen mehr als 1000 Multiplikatoren im Bundesgebiet und ca. 200 in Sachsen erreicht. Zum 1. Septem- ber übernahmen zwei neue Mitarbeiter in der IHK Chemnitz die Initiative für dieses Projekt.

Das ebenfalls vom BMWi im Förderschwerpunkt „Mittelstand- Digital – Strategien zur digitalen Transformation der Unterneh-mensprozesse“ geförderte Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz ist am 2. November 2016 mit einer Kick-off-Veranstal-tung in der TU Chemnitz gemeinsam mit Vertretern des BMWi und des Projektträgers Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie unter Beteiligung der regionalen Politik und führender Wirtschaftsunternehmen der Region offiziell gestartet.

Vertreter der Konsortialpartner eröffneten gemeinsam mit Repräsentanten des Fördergebers BMWi sowie Vertretern der Bundes- und Landespolitik das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz.

Durchgeführt wird das auf vorerst drei Jahre angelegte Transfer- projekt gemeinschaftlich von den fünf Konsortialpartnern TU Chemnitz, Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Um-formtechnik (IWU), ICM – Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e.V., TUCed – Institut für Weiterbildung GmbH sowie Industrie- und Handelskammer Chemnitz. Für die Laufzeit kann die IHK Chemnitz daher ihren Mitgliedsunternehmen eine Mit-arbeiterin als Ansprechpartnerin und nachhaltige Unterstützung bei Fragen der Digitalisierung, Vernetzung und Einführung von Industrie 4.0-Anwendungen zur Verfügung stellen.

Thematisch zogen darüber hinaus rechtliche Änderungen wie acht neue CE-Richtlinien, die ab April 2016 in Kraft traten, erhöh-ten Beratungsbedarf bei den Mitgliedsunternehmen nach sich. Darüber hinaus wurde z. B. die Patentsprechstunde an jedem ersten Mittwoch im Monat rege genutzt. Die MINT-Orientierung von Schülern spielte neben der intensiven Diskussion von Trends und Entwicklungen im Technologiebereich ebenfalls eine große Rolle.

Unternehmermeinung

Die digitale Revolution scheint am industriellen Mittelstand vorbeizuziehen. Er muss mit dem Mittel- stand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz als Praxis- und Transferpartner die Potenziale der Digitalisierung offensiv erschließen. Die Firma c.a.p.e. IT GmbH unter- stützt aktiv als Netzwerkpartner das Kompetenzzentrum mit seinem Know-how und seinen langjährigen Er-fahrungen.

Rico Barth Geschäftsführer c.a.p.e. IT GmbH, Chemnitz, Hersteller von Software für technischen Service

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Ausgewählte Angebote 2016 BMWi-Roadshow am 11. Mai 2016 in Chemnitz

„Von der Idee zum Markterfolg“ war das Thema einer Roadshow des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, die an acht Stationen in ganz Deutschland vom Herbst 2015 bis zum Sommer 2016 durchgeführt wurde. Am 11. Mai 2016 machte die Tour halt in der IHK Chemnitz. Vor 127 Teilnehmern stellten die Organisa-toren Fördermöglichkeiten der vier Programmfamilien vor, die Unternehmen entlang des Innovationszyklus begleiten. In vier Foren wurde näher auf die Programmfamilien eingegangen. Egal ob Start-up oder etabliertes Unternehmen, ob IT-Unternehmen oder Maschinenbauer, ob frühe Forschungsphase oder Entwick-lung zur Marktreife: Jedes KMU fand die Unterstützung, die es braucht.

11. Tag der Wirtschaft für Gymnasiallehrer

„Die Zukunft beginnt mit dem Rohstoff“ – unter diesem Thema stand der diesjährige Tag der Wirtschaft für Gymnasiallehrer am 1. August in Freiberg. Am Standort der führenden Ressourcen- universität Deutschlands wurden 48 Beratungslehrer der Gymna-sien der Regionalstellen Chemnitz und Zwickau der Sächsischen Bildungsagentur mit den Herausforderungen der Rohstoffzindus- trie vertraut gemacht. „Ohne die öffentliche Akzeptanz für die Suche, Förderung und Verarbeitung von Rohstoffen gibt es keine Perspektive für die Branche“, sagte Dr. Manfred Goedecke, Vor-standsvorsitzender des Geokompetenzzentrums Freiberg. Er war einer von vier Referenten, die das Thema Rohstoffe und Berg-bau in ihren jeweils halbstündigen Vorträgen beleuchteten. Bei anschließenden Besuchen in fünf Unternehmen der Rohstoff- industrie in der Region Freiberg wurde die Thematik praxisnah vertieft. Eine Abschlussdiskussion zu den künftigen Erwartungen der Teilnehmer und zur weiteren MINT-Orientierung der Abitu-rienten rundete das Programm des 11. Tages der Wirtschaft für Gymnasiallehrer ab.

12. Chemnitzer Technologieforum

Das 12. Technologieforum, eine zweijährliche gemeinsame Veranstaltung der IHK Chemnitz mit den Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Region sowie innovativen Unter-nehmern, widmete sich am 23. Juni 2016 dem Thema „3D-Druck – Stand und Perspektiven additiver Fertigungsverfahren“. Vor 75 Teilnehmern erläuterten zehn Referenten ihre Entwicklungen im Bereich der generativen Fertigungsverfahren. Parallel zum Technologieforum präsentierten ausgewählte Unternehmen und Einrichtungen Angebote zum Thema 3D-Druck.

Besuch des Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e. V. (ICM) im Vorfeld zur BMWi-Roadshow, Dr.-Ing. Sebastian Ortmann (ICM), Christoph Zimmer-Conrad (SMWA), Wolfgang Crasemann (BMWi) – (v. l. n. r.)

Begrüßung vor Ort zum 11. Tag der Wirtschaft

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Insbesondere der Bereich Abfall- und Kreislaufwirtschaft warf zahlreiche Fragen für die Unternehmen auf, vor allem mit Blick auf die praktische Umsetzung der ambitionierten Gesetzgebung. Beispielsweise stellten die Einstufung von HBCD-haltigem Sty-ropor als gefährlicher Abfall in der zweiten Jahreshälfte 2016 und die daraus entstandenen Entsorgungsengpässe die Bau- und Entsorgungsbranche vor große Probleme. Auch an dieser Stelle setzen sich die sächsischen IHKs gemeinsam und konse-quent für umsetzbare Lösungen ein.

Ein Arbeitsschwerpunkt der IHK Chemnitz 2016 war der Immis-sionsschutz. Neben Änderungen der Gesetzgebung, z. B. der ge-planten Einführung einer Verordnung über Verdunstungskühl-anlagen und Nassabscheider mit weitreichenden Auswirkungen, der umfangreichen Anpassung der TA Luft, neuen Anforderun-gen an Störfallbetriebe und der Änderung der Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen nahm die Diskussion der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung als Standortfaktor in Sachsen einen großen Raum ein. Auch zu diesen Themen konnten zahlreiche Anmerkungen von Unternehmen aus Süd-westsachsen in die Verfahren eingebracht werden. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals für die aktive Beteiligung vieler Mitgliedsunternehmen.

Neben der Interessenvertretung spielt die praxisorientierte Beratung und Veranstaltungsorganisation weiterhin eine maß-gebliche Rolle.

Ausgewählte Aktivitäten 2016

Die Kammerorganisation hatte sich 2015/16 das Schwerpunkt-thema „Wirtschaft digital – grenzenlos.chancenreich“ gestellt. Bei der Arbeit mit dem Schwerpunktthema geht es darum ein Verständnis dafür zu entwickeln, welche Veränderungen der Di-gitalisierungsprozess in den Unternehmen bewirkt. Wesentliche Bezüge sind in diesem Zusammenhang auch zum Thema Ener-gieeffizienz in Unternehmen herzustellen. Die Zusammenarbeit des Energiecoachs mit den Kompetenzstellen hat dabei zu einem intensiven Informationsaustausch geführt.

Technologiestammtische vor Ort

Die IHK Chemnitz führt in enger Kooperation mit Partnern Tech-nologiestammtische im gesamten Kammerbezirk durch, 2016 z. B. zur Revision der ISO 9001, zu Industrie 4.0, zu technologischen Entwicklungen oder Kompetenzen von Netzwerken.

Beispielsweise stand der 7. Mittelsächsische Technologiestamm-tisch am 22. November 2016 unter dem Motto „Digitalisierung der Wirtschaft“ und wurde in Zusammenarbeit mit der Projektleiterin des Kompetenzzentrums Mittelstand 4.0 Chemnitz durchgeführt.

Dabei war es den Referenten ein wichtiges Anliegen, den 30 teil-nehmenden Unternehmern die Angst vor großen Umwälzungen oder ausufernden Investitionen zu nehmen. Dr. Leidholdt von der imk automotive GmbH erläuterte, dass bereits seit langem kontinuierlich zu Industrie 4.0, Big Data oder Smart Factories ge-forscht und von der Industrie umgesetzt wird. Eine anschauliche Einführung in das Thema gibt die „Digitale Experimentierfabrik“ und die Simulation von Arbeitsabläufen in der Cloud.

Umwelt/Energie

Der Trend der steigenden Komplexität und Regelungsdichte im Bereich Energie und Umweltschutz spiegelte sich 2016 in vielen verschiedenen Gesetzesinitiativen und -änderungen wider. Diese Vorhaben des Gesetzgebers wurden intensiv diskutiert und durch Stellungnahmen der IHK-Organisation flankiert.

Werksführung durch den Vorstand Lars Bergmann.

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Genehmigungsverfahren als Standortfaktor

Nach Hinweisen zu Problemen bei immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren führten die sächsischen IHKs eine Un-ternehmensumfrage durch. Die Ergebnisse zeigten dringenden Handlungsbedarf auf und stellten die Bedeutung zügiger und rechtssicherer Verfahren als entscheidenden Faktor im internati-onalen Standortwettbewerb heraus. Die daraus abgeleiteten For-derungen wie beispielsweise die Bündelung von Fachkompetenzen in den Behörden, eine adäquate Personalausstattung, eine Ent-bürokratisierung des Antragsverfahrens sowie die Umsetzung einheitlicher, digital verfügbarer Antragsformulare wurden gemeinsam mit den Ergebnissen der Umfrage „Standortfaktor immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren“ an die Politik übermittelt und zogen große Aufmerksamkeit auf den Sachverhalt. Trotz erster Erfolge wird das Thema 2017 im Fokus der IHK-Arbeit in Sachsen bleiben.

IHK-Praxisseminare 2016

Im Rahmen des Themenschwerpunkts Immissionsschutz fand am 5. April 2016 in Chemnitz sowie am 7. September 2016 in Dresden das IHK-Praxisseminar „Immissionsschutzrechtliche Ge-nehmigungsverfahren – Verfahrenshinweise und Akzeptanz“ mit reger Beteiligung statt. Das Seminar bot Hintergrundinformati-onen zur Umfrage „Standortfaktor immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren“, vermittelte wertvolle Anregungen zu Genehmigungsverfahren in der Praxis und zu Akzeptanz und Öffentlichkeitsarbeit bei kritischen Projekten.

Die Ergebnisse der Umfrage „Standortfaktor immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren“ wurden an die Politik übermittelt.

Energiecoach – Schlüsselelement zur Unterstützung in Sachen Energie

Die Nachfrage nach Vorortberatungen war weiterhin groß, so dass Betriebsbesuche das Hauptaufgabengebiet des Energie-coachs blieben. In der zurückliegenden Förderperiode wurden 130 Betriebsbesuche absolviert. Darüber hinaus hatte sich die Kam-merorganisation 2015/16 das Schwerpunktthema „Wirtschaft digital – grenzenlos.chancenreich“ gestellt, um ein Verständnis dafür zu generieren, welche Veränderungen der Digitalisierungs-prozess in den Unternehmen bewirkt, auch im Zusammenhang mit Energieeffizienz in Unternehmen. Die Zusammenarbeit des Energiecoachs mit den Kompetenzstellen hat dabei zu einem inten- siven Informationsaustausch geführt. Regelmäßige Abstimmun-gen mit der Landesinitiative Energieeffizienz unter Leitung der sächsischen Energieagentur wurden dafür genutzt, Erfahrungen auszutauschen, Schwerpunkte herauszuarbeiten und Veranstal-tungsangebote abzustimmen.

Energietag der Sächsischen IHKs

Der Energietag der Sächsischen Industrie- und Handelskammern hat sich in den letzten Jahren zu einer vielbeachteten Plattform des Erfahrungsaustauschs zur betrieblichen Energieeffizienz ent-wickelt. Dieses gemeinsame Projekt wurde unter Einbeziehung der Erfahrungen der Energiecoachs der Kammern insbesondere im best practice – Teil weiter qualifiziert. Der 15. Energietag der Sächsischen IHKs fand am 19. April im Zoo Leipzig statt.

Netzwerkinitiative

2014 schlossen die Verbände der deutschen Wirtschaft eine Ver-einbarung mit der Bundesregierung, durch Bildung von insge-samt 500 Netzwerken bis zum Jahr 2020 die Energieeffizienz der deutschen Wirtschaft systematisch zu steigern. Die IHK Chemnitz beteiligt sich mit Unterstützung der Sächsischen Energieagentur SAENA an der Initiative mit einem eigenen Netzwerk, das im zweiten Quartal 2016 startete.

IHK-Energiecoach Enrico Eydam im Einsatz.

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Das IHK-Praxisseminar am 13. Juni 2016 in Leipzig griff das Thema „REACH 2018: Jetzt erfolgreich registrieren!“ auf, da die dritte Registrierungsphase für die Herstellung und den Import von Chemikalien ab 1 t/a gemäß der REACH-Verordnung am 31. Mai 2018 endet. Das gemeinsam mit dem REACH-CLP-Biozid Helpdesk angebotene Seminar sollte eine Entscheidungshilfe für KMU sein, ob eine Registrierung erforderlich ist und welche Schritte unternommen werden müssen.

Am 22. September 2016 in der SLG Akademie Hartmannsdorf drehte sich im IHK-Praxisseminar „ElektroG, CE-Kennzeichnung und Ökodesign - Anforderungen an Hersteller und Vertreiber von Elektrogeräten“ alles um die Fragen: Wie muss ich mein Elektro-gerät kennzeichnen? Was umfasst eine Konformitätserklärung? Welche Melde- und Informationspflichten habe ich für mein Elektrogerät? Muss ich mein Elektrogerät registrieren? Muss ich Elektrogeräte zurücknehmen?

Die Umweltallianz Sachsen als Dialogplattform zwischen Wirtschaft und Staat wurde am 5. Dezember durch Umweltminister Thomas Schmidt und Wirtschafts-minister Martin Dulig gemeinsam mit den Präsidenten und Vorsitzenden der Wirtschaftspartner für weitere fünf Jahre bis 2021 verlängert.

Starker Zuspruch bei den IHK-Praxisseminaren.

IHK-Umweltforum 2016

Das IHK-Umweltforum als zur Tradition gewordene Großveran-staltung und Plattform für Erfahrungsaustausch der sächsischen Industrie- und Handelskammern über umweltrelevante Themen fand am 22. Juni 2016 in Leipzig statt. Der Fokus lag auf aktu-ellen Entwicklungen und Änderungen im Immissionsschutzrecht und dessen Auswirkungen auf die Genehmigungspraxis, auf dem Abfall- und Wasserrecht sowie den Änderungen im Umweltma-nagement.

Umweltallianz Sachsen wurde fortgesetzt

Die Umweltallianz Sachsen wurde im Jahr 1998 als freiwillige Vereinbarung zwischen der Sächsischen Staatsregierung und der Wirtschaft für kooperativen Umweltschutz ins Leben gerufen. Am 5. Dezember 2016 wurde die Dialogplattform zwischen Wirt-schaft und Staat durch Umweltminister Thomas Schmidt und Wirtschaftsminister Martin Dulig gemeinsam mit den Präsiden-ten und Vorsitzenden der Wirtschaftspartner zum dritten Mal für weitere fünf Jahre bis 2021 verlängert. Die Unterzeichnung fand zur 10. Sächsischen Umweltmanagement-Konferenz unter dem Motto „praktisch, nachhaltig, sächsisch“ in Chemnitz statt. Zum Schwerpunktthema der Umweltallianz Sachsen „Wiederverwen-dung in der Bauindustrie“ fand am 30. November 2016 bereits ein Auftaktdialog über Konzepte zur Stärkung des Einsatzes mine- ralischer Sekundärbaustoffe in der IHK Chemnitz statt.

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Service in Zahlen und Fakten

Leistungen im Bereich Umwelt/Energie (Umwelt, Energie, Börsen)

Abfallberatung u.a. Kreislaufwirtschaftsgesetz, Batteriegesetz, Verpackungs-verordnung, Elektro- und Elektronikgerätegesetz, Nachweisverordnung sowie elektronisches Abfallnachweisverfahren und elektronische Signatur

Umweltmanagementberatung u. a. zu Ökoprofit, QuB, PEFC - /FSC CoC, EMAS, DIN EN ISO 14001/50001

Umweltberatung u. a. zu Immissionsschutz, Abwasser/Gewässerschutz, Chemikalien (z.B. Chemikaliengesetz, Chemikalienverbotsverordnung, REACH)

Beratung zu Energieeffizienz in der betrieblichen Energiewirtschaft sowie u. a. zu Energiemanagement, Erneuerbaren Energien, Emissionshandel

Unterstützung bei der Beantragung einer qualifizierten elektronischen Signatur

Betreuung des VE-Registers zur Hinterlegung von Vollständigkeits-erklärungen (VE) gemäß Verpackungsverordnung, Freischaltung der abgegebenen VEs

Fördermittelberatung

Stellungnahmen:· zu Gesetzgebungsverfahren· als Träger öffentlicher Belange· zu Anträgen auf Gewährung öffentlicher Finanzierungshilfen

Mitwirkung in:· der Umweltallianz Sachsen· Gremien und Arbeitsgruppen

Bereitstellung aktueller Brancheninformationen (z. B. Branchenführer „Energietechnik“)

Organisation und Durchführung von Informationsveranstaltungen und Seminaren

Betreuung der IHK-Recyclingbörse, Vermittlung und Veröffentlichung (IHK-Zeitschrift, IHK 24) von Angeboten und Nachfragen der IHK-Recyclingbörse

Betreuung der Datenbank Umweltfirmeninformationssystem (UMFIS)

Kontaktvermittlung zu Branchenspezialisten, Behörden, Verbänden, Organisationen und Einrichtungen

Adressvermittlung mit Hilfe von UMFIS

Leistungen im Bereich Innovation/Technologie

Beratung zu betrieblichen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben und zum Innovationsmanagement einschließlich der Markteinführung innovativer Produkte

Vermittlung von FuE-Kooperationspartnern aus der Wirtschaft sowie aus Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie privaten Industrieforschungseinrichtungen und FuE-Dienstleistern

Akquisition, Beratung und Betreuung von technologieorientierten Unternehmensgründern

Durchführung von Sprechtagen, Seminaren und Veranstaltungen (Patent-sprechstunde, Informationsveranstaltungen zu Fördermitteln, Technologie-forum)

Herausgabe von verschiedenen Publikationen (z.B. Technologie & Innovation)

Unterstützung des Sächsischen Staatspreises für Innovation und des Sächsischen Designpreises sowie weiterer regionaler und überregionaler Preise auf den Gebieten von Technologie und Innovation

Beratungen Innovation/Umwelt 2016

Umwelt:Energiecoachings:Gewerbliche Schutzrechte:Patentsprechstunde:Innovation/Technologie:Informationsgespräche Mittelstand Digital:

190-

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-

Veranstaltungen und Seminare

Umwelt:Energie:Innovation/Technologie:Informations- und Kommunikationstechnologien:

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05International

Märkte im Blickpunkt„Nur der Krämer kann zu seiner Entschuldigung an-führen, dass ihm die Marktübersicht fehlt. Für den Manager gibt es keine Entschuldigung. Zu seiner Aufgabe gehört, den Markt gründlich zu kennen.“Winfried M. Bauer (*1928), dt. Management-Autor

Weltweit unterwegs zu sein, ist das Ziel zahlreicher Unternehmen unserer Region, viele sind bereits seit Jahren erfolgreich im Ausland tätig. Sie produzieren gefragte, innovative Produkte und das mit hoher Flexibilität sowie Qualität als wichtiges Marken- zeichen. Unsere Unternehmen exportieren Waren und Dienstleistungen, gründen Niederlassungen und Joint Ventures oder führen erfolgreich Projekte in Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern durch. Diese Aktivitäten unterstützt die IHK Chem-nitz auf vielfältige Weise.

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Sachsen weltweit dabei

Wir unterstützen unsere regionalen Unternehmen bei der Inter- nationalisierung. Wir erleichtern den Eintritt in ausländische Märkte, indem wir Sie individuell in allen Phasen des Auslands-engagements beraten. Wir stellen über die GTAI, die Auslands-handelskammern und das EEN-Netzwerk indirekt Marktkennt-nisse zur Verfügung und helfen mit unseren Erfahrungen den Unternehmen bei der Bearbeitung von Märkten.

Waren im Wert von 36,78 Milliarden Euro exportierte der Frei-staat Sachsen im Jahr 2016. Das bedeutet einen Rückgang um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Sachsen hatte der Rück-gang bei den Fertigwaren-Enderzeugnissen um fünf Prozent den größten Einfluss auf das Gesamtergebnis. Personenkraftwagen und Wohnmobile waren noch immer die wichtigsten Exportgüter.

Hoheitliche Aufgaben

Zahlreiche Drittstaaten verlangen bei der Einfuhr von Waren die Vorlage von Ursprungszeugnissen und anderen Unterlagen, die das Importgeschäft dokumentieren.2016 wurden in der IHK 8325 Dokumente, das sind Ursprungs- zeugnisse (UZ), Handelsrechnungen (HR) und sonstige dem Außen- wirtschaftsverkehr dienende Dokumente, bescheinigt. Das ist ein leichter Rückgang von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hier wirken sich die Sanktionen gegenüber Russland nach wie vor aus. Thematisch werden in den Beratungen zum Zoll- und Außen-wirtschaftsrecht die „Klassiker“ Schweiz, Norwegen, USA und China nachgefragt. Aber auch zur Türkei gab es in diesem Jahr überdurchschnittlich viele Anfragen sowie zum Iran, nachdem die Sanktionen im Januar 2016 gelockert worden waren.

„Arbeiten im Ausland“ ist für viele Unternehmen zunehmend ein Thema. Bei den Fragen nach der Dienstleistungserbringung geht es vor allem um Melde- und Registrierungspflichten sowie nicht zuletzt um die korrekte Berechnung der Umsatzsteuer.

Unternehmermeinung

„Bei Fragen zum Export ist die IHK unser erster Ansprech- partner. Egal ob Einfuhrbestimmungen, Warennummern oder Zollvorschriften – nicht nur bei der Einsteigerbe- ratung hat uns die IHK mit praxisorientierten Hinweisen und Tipps weitergeholfen.“Dirk Hübner, Geschäftsführer, GEMAC Gesellschaft für Mikroelektronikanwendung Chemnitz mbH

Exportländer Sachsens 2016 – TOP 10

Volksrepublik ChinaVereinigte Staaten von AmerikaVereinigtes KönigreichFrankreichPolen

Tschechische RepublikItalienSchweizBelgienTaiwan

Märkte sind wie Fallschirme: Sie funktionieren nur, wenn sie offen sind. Helmut Schmidt (1918 - 2015), dt. Politiker (SPD)

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Nachfrage nach Informationsveranstaltungen der IHKs hoch

Auf insgesamt 76 Infotagen, Seminaren, Workshops und Foren mit 1846 Teilnehmern informierten und berieten wir unsere Mitgliedsunternehmen. Davon kamen 545 Teilnehmer zu Veran-staltungen der Aus- und Weiterbildung. Besonders nachgefragt waren die Themen Zoll- und Außenwirtschaftsrecht, Umsatz-steuer, der Russlandtag, Business trifft Afrika sowie Themen zum Auslandsrecht.

„SACHSEN! Weltweit dabei“ war das Motto der 4. Sächsischen Außenwirtschaftswoche vom 11. bis 15. April. Europa, Asien, Südamerika – einmal um den Globus ging es innerhalb von fünf Tagen in zehn verschiedenen Veranstaltungen. In der Außenwirt-schaftswoche konnten Unternehmer Informationen zu Export-märkten, ausländischen Geschäftspartnern und Fördermöglich-keiten sammeln.

Unternehmermeinung

„Dem gesamten Team Glückwunsch zur Veranstaltung Business trifft Afrika. Sie war sehr gut organisiert und Ihre Betreuung super. Vielen Dank. Ich komme gern nochmals zur IHK Chemnitz.“Walter EngelmannFrankfurt-Büro der AHK Südliches Afrika

Die dritte Veranstaltung unter dem Motto „Business trifft Afrika“ in Zusammenarbeit mit dem Bundestagsabgeordneten Frank Heinrich fand am 16. Juni 2016 in der IHK in Chemnitz statt. Branchenschwerpunkte waren Erneuerbare Energien, Infrastruk-tur und der Gesundheitssektor.

Sächsische Außenwirtschaftswoche11. bis 15. April 2016

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Unternehmermeinung

„Bereits zum dritten Mal war die SIGMA Medizin-Technik beim Afrika-Tag vertreten. In diesem Jahr stellte ich unser Unternehmen im Diskussionsforum Gesundheitssektor näher vor und beteiligte mich anschließend an der offenen Diskussionsrunde mit Interes-senten innerhalb dieses Panels. Im Verlauf des Nachmittages nutzte ich zudem die Möglichkeit zu B2B-Gesprächen mit den anwesenden afrikanischen Diplomaten und Wirtschaftsvertretern. Dabei konnten vielversprechende neue Kontakte zu afrikanischen Firmen geknüpft werden, welche im Gesundheitssektor agieren und in lokalen Krankenhausprojekten involviert sind. Auch einige der anwesenden Botschafter zeigten sich an unseren Produkten und einer potenziel-len Zusammenarbeit interessiert. Insgesamt war es für uns wieder eine rundum gelungene Veranstaltung, aus der sich neue Märkte und Chancen zum Ausbau unserer internationalen Handelsbezie-hungen ergeben könnten. Wir danken den Organisatoren nochmals für die Einladung und freuen uns bereits auf unsere Teilnahme im kommenden Jahr.“Sandy Neubert-Mohamed, ExportmanagerinSIGMA Medizin-Technik GmbH

Podiumsdiskussion zum Russlandtag am 11. April 2016: (v.r.) Dr. Manfred Liebl, Beauftragter der WFS für die sächsische Wirtschaft in Russland, Jens Böhlmann, AHK, Edda Wolf, Germany Trade & Invest, Sibylle Schilling, Nussbaum Frankenberg GmbH, Dr. Rainer Marsch, IHK Chemnitz

Unternehmermeinung

„Ich möchte mich noch einmal recht herzlich für den äußerst interessanten und spannenden Workshop China bei Ihnen bedanken. Die Art und Weise, in der hier viel Wissen vermittelt wurde, war phantastisch. Ich habe selten einen Vortrag in dieser Qualität erlebt.“Kerstin FrankeDREGENO SEIFFEN eG

Business trifft Afrika am 16. Juni 2016 in der IHK Chemnitz

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Netzwerk Tschechien

Im Jahr 2016 gehörte die Beratung zu individuellen Anfragen so-wie Unterstützung der Unternehmen bei Geschäftspartnersuche und Markteinstieg in Tschechien zu den wichtigsten Schwerpunkten. Zur Festigung und zum weiteren Aufbau des sächsisch-tschechi-schen Netzwerkes hat auch in diesem Jahr die intensive Kommu-nikation mit allen Akteuren im Wirtschaftsraum beigetragen. Im Mai fand ein durch die IHK Chemnitz und das Generalkonsulat Dresden organisiertes deutsch-tschechisches Unternehmens- treffen im Rahmen der 6. Messe für Technische Textilien statt.Eine nachgefragte Dienstleistung 2016 war die grenzüberschrei-tende Fachkräftesuche. Dabei gibt es eine enge Kooperation mit EURES–Triregio.

Deutsch-tschechisches Unternehmenstreffen/B2B

Unternehmermeinung

„Auf diesem Weg möchte ich mich für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ihnen bedanken. Durch die Vermittlung der Kontakte Ihrerseits konnten wir im vergangenen Jahr erfolgreich für TimePartner an der Jobbörse Karlovy Vary teilnehmen. Resultierend aus der Teilnahme an der Jobbörse konnten fünf Arbeitsverträge geschlossen werden.“Matthias Schmidt, NiederlassungsleiterTimePartner Personalmanagement GmbH – Your best partner

Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern – der EZ-Scout

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zu-sammenarbeit und Entwicklung (BMZ) stellen EZ-Scouts Bera-tungsleistungen in Organisationen der deutschen Wirtschaft zur Verfügung. Schwerpunktförderprogramm in der Entwicklungs-zusammenarbeit ist das Programm „develoPPP.de“. Gegenwärtig sind im Rahmen dieses Programms 21 Projekte sächsischer Unter- nehmen in der Durchführung bzw. Antragsbearbeitung.

Chemnitzer Unternehmen und Institute auf dem Weg nach Mittelamerika

Durch Investitionen, Dienstleistungen und Ausbildungsprozesse erschließen sich die Firmen SITEC Industrietechnologie, CADsys GmbH Chemnitz und das Institut für innovative Technologien, ITW e.V. Chemnitz, bisher fremde Märkte und leisten dabei auch einen Betrag zur Armutsbekämpfung. Länder wie El Salvador und Costa Rica zählen derzeit zu den ärmeren Regionen der Welt. Gleich-zeitig zählen sie entwicklungspolitisch zu den dynamischen Re-gionen. Politk und Wirtschaft sind interessiert, vorhandene und meist veraltete Technologien schrittweise zu ersetzen, um die der-zeitig international geringe Wettbewerbsfähigkeit auszubauen. Damit einhergehen muss die Entwicklung von qualifizierten Fach-kräften. Auch die Schaffung von in den entwickelten Industrie- nationen vorherrschenden Hochschulstrukturen und deren Ver-netzung mit der Industrie sind eine wesentliche Voraussetzung für den Ausbau der Wirtschaft.Diese Defizite bilden gleichzeitig Chancen für ausländische Unter- nehmen und Einrichtungen, auch aus Sachsen. Das Chemnitzer Konsortium setzt derzeit ein Projekt zur Einführung von Digital Manufacturing in beiden Ländern um. Aus Sicht der Geschäfts-leitungen SITEC und CADsys ist dies auch ein herausragendes Beispiel dafür, wie man unternehmerische Aktivität mit sozialem Engagement verbinden kann.

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Erhalt des Zertifikates in Costa Rica

Unternehmermeinung

„Der Newsletter ist immer interessant und wir werden ihn auch in diesem Jahr wieder mit Interesse lesen. Dem Thema Kuba gilt unser besonderes Interesse.“Corina Rocho, argus GmbH

Netzwerken in Europa – das Enterprise Europe Netzwerk

Die Unterstützung bei der Suche nach ausländischen Geschäfts-partnern war auch 2016 Schwerpunkt der Tätigkeit des Projektes Enterprise Europe Network an der IHK Chemnitz. Ziel des Netz-werkes ist es, eine mittel- und langfristige grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Unternehmen zu unterstützen. Mehr als 60 Unternehmen wurden bei der Kontaktaufnahme zu europäischen Unternehmen, bei der Profilerstellung für die Kooperations- datenbank des Netzwerkes sowie bei der Teilnahme an internati-onalen B2B-Events begleitet.

Aber auch aktuelle Gesetzesinitiativen auf EU-Ebene standen im Mittelpunkt. Hier informierte das Projekt unter anderem über Kon-sultationen der Europäischen Kommission zur Überarbeitung der Sonderregelung für kleine und mittelständische Unternehmen in der Mehrwertsteuerrichtlinie oder zu bestehenden Hinder-nissen bei der Erbringung von Bau- und sonstigen Dienstleis-tungen. Rückmeldungen von Unternehmen dazu wurden direkt nach Brüssel weitergeleitet. Unternehmen haben dadurch Ge- legenheit, in Brüssel gehört zu werden.

Immer aktuell mit dem Newsletter zur Außenwirtschaft

Im Jahr 2016 erschienen 45 Newsletter-Ausgaben. Sie wurden an ca. 1100 Abonnenten verschickt.

Geschäftspartnersuche Ausland - EEN 2016Anteil in %

Teilnahme an B2B-Events

Eintrag in die Datenbank des Netzwerkes

Vermittlung direkter Kontakte zu ausländischen Partnern

10

9

81

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Messen und Unternehmerreisen als Markterkundung und Geschäftsanbahnung

Neun sächsische Automobilzulieferer fuhren im Rahmen einer Unternehmerreise vom 11. bis 18. Juni 2016 nach Japan. Teil-nehmer waren u. a. ACCOMPLAST GmbH, Limbach-Oberfrohna, Industrieofenbau Aue GmbH und Qualitas Dienstleistungsge- sellschaft mbH Chemnitz. Zum Programm der Unternehmerreise zählten u. a. die Besuche bei Zulieferern in Yonezawa und Yama-gata, der Besuch des Batteriezentrums der Yamagata Universität, die Besichtigung der Fertigungsstätten von Hitachi Automotive Systems sowie Toyota Industries. Gespräche, Workshops und Networking-Veranstaltungen an verschiedenen Tagen der Reise boten ideale Möglichkeiten zum Knüpfen von Kontakten, zum Informationsaustausch sowie zu Kooperationsgesprächen.

Staatsminister Martin Dulig (2. v. r.) im Gespräch mit Unternehmern zur Hannover Messe, rechts IHK-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Wunderlich.

Unterzeichnung des Arbeitsplans 2017

Durchgeführte Messen IHK Chemnitz

2006

0

8

7

6

5

4

3

2

1

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

Technologie trifft Fortschritt auf der HANNOVER MESSE 2016

Ende April traf sich die Welt in Hannover – und das mit einem überragenden Ergebnis. Mehr als 5200 Aussteller und ca. 190.000 Besucher begegneten sich an den fünf Messetagen.

Die sächsischen IHKs organisierten für die Unternehmen Gemeinschaftsstände in den Bereichen:· Zulieferungen· Energie· Technologie und TechnologietransferWir unterstützen die Firmen bei ihrem Messeauftritt und bieten ihnen eine Plattform zur Präsentation des Leistungsspektrums.

Zusammenarbeit mit Regionen: Yandu (China)

Den Aktivitätenplan 2017 unterzeichneten Vertreter der IHK Yandu und der IHK Regionalkammer Zwickau im Rahmen der Unter-nehmerreise China vom 2. bis 10. September 2016. Die IHK-Prä-sidenten, Zhu Chenghu und Ulla Reichel, möchten die guten Kontakte weiter ausbauen. Die teilnehmenden Unternehmen aus Südwestsachsen sind mit chinesischen Zulieferfirmen im Gespräch und sehen positive Ansätze für eine langfristige Zu-sammenarbeit.

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Empfang ausländischer Delegationen

Zur Unterstützung der Kooperationsabsichten sächsischer KMU empfangen wir Delegationen aus dem Ausland mit Entscheidern aus relevanten Zielmärkten. 2016 begrüßten wir Delegationen aus Namibia, China, Vietnam und Chile.

Der IHK-Fachausschuss Außenwirtschaft tauschte Erfahrungen mit dem Ausschuss der IHK Oberfranken Bayreuth aus

Vietnamesische Delegation in der IHK.

Der IHK-Hauptgeschäftsführer begrüßt Gäste aus Chile.

Außenwirtschaftsausschuss

Viele Unternehmer engagieren sich ehrenamtlich, so auch im Außenwirtschaftsausschuss der IHK Chemnitz. Hier kommt es zu wirtschaftspolitischen Meinungsbildungen und zum fachlichen Austausch. Die Unternehmen beteiligten sich aktiv an der Eva-luierung der Leitlinien Außenwirtschaft des Freistaates Sachsen.

Am 21. Juni 2016 trafen sich die Mitglieder des Außenhandels- ausschusses der IHK für Oberfranken Bayreuth und des Außen-wirtschaftsausschusses der IHK Chemnitz. Gastgeber war das Unternehmen KOBRA Formen GmbH im vogtländischen Lengen- feld. Bei einem Betriebsrundgang gewannen die Unternehmer Einblick in die Produktion eines im Weltmarkt führenden Her-stellers von Formen für die Betonsteinindustrie. Besonders stolz ist die Geschäftsführung darauf, dass die überwiegende Mehr-heit der mehr als 300 Mitarbeiter „Eigengewächse“ sind, das heißt im eigenen Betrieb aus- oder fortgebildet wurden.

Anzahl der Außenwirtschaftsveranstaltungen 76

Anzahl der Teilnehmer an Außenwirtschaftsveranstaltungen 1.846

Anzahl der Ursprungszeugnisse (einschließlich elektronisch) 6.085

Anzahl der Handelsrechnungen u. s. Bescheinigungen 2.218

Ausgestellte Carnet ATA 139

Beratungen durch das Enterprise Network 203

Anzahl der Newsletter Außenwirtschaft 45

Anzahl der Leser 1.100

Organisation sächsischer Firmengemeinschaftsstände 7

LeistungsbilanzAußenwirtschaft – International

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06Recht & Steuern

Komplexe Systeme kommen nicht ohne Regeln und Gesetze aus. Das gilt auch für die Wirtschaft. Die IHK hilft Unternehmern nicht nur zuverlässig durch das Regelwerk der Wirtschaft, sondern sorgt auch dafür, dass Deregulierung zu einer Daueraufgabe des Staates wird, damit wirtschaftliches Handeln nicht unnötig behindert wird.

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Im Jahr 2016 lag das Hauptaugenmerk unserer Tätigkeit auf der Beratung und Unterstützung unserer Mitgliedsunternehmen bei Rechtsproblemen. Unsere Mitglieder erbaten Auskunft zu allen wirtschaftsrechtlich relevanten Fragen. Insbesondere im Bereich des Steuer- und Sozialrechts wurden Unternehmen mit umfang-reichen Stellungnahmen unterstützt. In etwa 9000 Fällen konnte der Sachverhalt telefonisch oder im persönlichen Gespräch mit dem Unternehmer analysiert und eine erste Einschätzung der Rechts- lage gegeben werden. Geeignete Fälle wurden unter Hinzuziehung der Kammerjuristen in intensiven Gesprächen zu einer außer-gerichtlichen Lösung gebracht. Einen wichtigen Beitrag zur Un-terstützung unserer Mitglieder leisteten außerdem unsere unter www.chemnitz.ihk24.de zur Verfügung gestellten Merkblätter, welche im Laufe dieses Jahres erneut überarbeitet und an den aktuellen Rechtsstand angepasst wurden. Für häufig wiederkeh-rende Anfragen wurden zudem neue Merkblätter erstellt.

Wichtige Themengebiete unserer Beratung waren

das Arbeitsrecht, insbesondere · zur Arbeitsvertragsgestaltung· zur Problematik der Scheinselbstständigkeit· zum Arbeitszeitgesetz· zu Praktika· zur SOKA Bau wg. Ausbildungsabgabe

das Gesellschaftsrecht, insbesondere · Gründung einer UG (haftungsbeschränkt)· zur Unternehmensnachfolge

das Aufenthaltsrecht, insbesondere · rechtliche Rahmenbedingungen für die Anstellungen und Praktika ausländischer Fachkräfte und Flüchtlinge

Einzelfallberatungen fanden insbesondere im IT-Recht, Arbeits- und Wettbewerbsrecht statt. Den größten Beratungsbedarf gab es im Bereich des Wettbewerbs- und Arbeitsrechts.

Informationsveranstaltungen

2016 informierten wir mit zahlreichen unternehmensrelevanten Veranstaltungen und Seminaren, von denen hier genannt seien:

· Vortragsreihe „Integration wagen – Rechtliche Rahmenbedin-gungen für die Anstellung von ausländischen Fachkräften und Flüchtlingen“

· Update Steuern und Recht· „Kräutertropfen sind gut für Ihre Gesundheit? Richtig werben mit gesundheitsbezogenen Angaben“· Mediation - Konflikte anders lösen· „Altspielhallen“- Neue Genehmigungserfordernisse ab 1. Juli 2017· Update Internetrecht für Onlinehändler· 4. Vogtländischer Nachfolgetag· Arbeitsrechtsforum mit Themen u. a. zur Scheinselbstständig-keit, zu Arbeitsrecht 4.0, zum Urlaubsrecht und zu Änderungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes

Arbeitsrechtsforum am 30. November in Zwickau

Update Internetrecht für Onlinehändler

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Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen

Auch 2016 nahm die IHK als Interessenvertretung der südwest-sächsischen Wirtschaft zu landesgesetzlichen Vorhaben sowie auf EU- und Bundesebene Stellung. Hierzu konnte sie auf die Unterstützung ihrer Mitglieder und das rege ehrenamtliche En-gagement bauen, ohne welches die praktischen Auswirkungen oftmals nicht ausreichend darstellbar gewesen wären. Hierbei äußerten wir uns u. a. zu folgenden Themen:

· Zeitarbeit und Missbrauch von Werkverträgen· Änderung des Bundesdatenschutzgesetzes· Einführung des Sozialkassensicherungsgesetzes· Abschaffung von verwaltungsrechtlichen Schrift- formerfordernissen

· Gesetzentwurf zur Verbesserung der Rechtssicherheit bei Anfechtungen nach der Insolvenzordnung

· Integrationsgesetz· Novellierung der Verwaltungsvorschrift zur Sächsischen Bauordnung

· Referentenentwurf zur Änderung des Sächsischen Kommunalabgabengesetzes

· Gesetz zur Weiterentwicklung des Schulwesens im Freistaat Sachsen

· Entwurf eines Gesetzes zur Änderung bewachungsrechtlicher Vorschriften

· Konsultation der Europäischen Bürgerbeauftragten zur Transparenz von Trilogen

· CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz· EU-Richtlinie zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über die Barrierefreiheits- anforderungen für Produkte und Dienstleistungen

Firmenrechtliche Vorabstimmungen und Stellungnahmen gegenüber dem Registergericht

Das bei den Amtsgerichten geführte Handelsregister hat für die Sicherheit und Leichtigkeit des Rechtsverkehrs eine wichtige Funktion, da das Handelsregister öffentlichen Glauben genießt. Im Rahmen der Handelsregisterpflege nimmt die IHK Chemnitz auf Verfügung durch das Amtsgericht Chemnitz, Registergericht, zu den Anträgen auf Eintragungen in das Handelsregister gut-achterlich Stellung zu Fragen der Firmierung von Unternehmen, zu Sitzverlegungen von Gesellschaften und zur Löschung von Unternehmen aus dem Handelsregister.

Im Bereich der Handelsregistereintragungen und -löschungen wurden 359 Stellungnahmen gegenüber dem Amtsgericht ab-gegeben. Weiterhin trugen im Rahmen des kostenlosen IHK-Ser-vices 925 firmenrechtliche Vorabstimmungen dazu bei, mögliche Eintragungshindernisse zu vermeiden und das Handelsregister-eintragungsverfahren zu verkürzen.

Unsere Arbeit in Zahlen

firmenrechtliche Unbedenklichkeitsbescheinigungen

925

Stellungnahmen gegenüber dem Registergericht

359

Mitarbeit an Verbraucherinsolvenzverfahren

Im Rahmen von Verbraucherinsolvenzverfahren ehemaliger Un-ternehmen sowie bei der Realisierung gerichtlicher Schuldenbe-reinigungspläne wurde die IHK beteiligt und hat sich gegenüber den ehemaligen Unternehmen bzw. dem Gericht zu 31 Schulden- bereinigungsplänen geäußert.

Stellungnahmen gem. § 94a SächsGemO

Gem. § 94a SächsGemO darf die Gemeinde zur Erfüllung ihrer Aufgaben ein wirtschaftliches Unternehmen ungeachtet der Rechtsform nur errichten, übernehmen, unterhalten, wesentlich verändern oder sich daran unmittelbar oder mittelbar beteiligen, wenn der öffentliche Zweck dies rechtfertigt, das Unternehmen nach Art und Umfang in einem angemessenen Verhältnis zur Leistungsfähigkeit der Gemeinde und zum voraussichtlichen Be-darf steht und der Zweck nicht besser und wirtschaftlicher durch einen privaten Dritten erfüllt wird oder erfüllt werden kann.Vor einer solchen Entscheidung ist den jeweiligen wirtschafts- und berufsständischen Kammern der betroffenen Wirtschafts-kreise Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Im Jahr 2016 konnten wir in sechs Fällen entsprechend Stellung nehmen.

Stellungnahmen gem. § 21 AufenthG

Die Industrie- und Handelskammern nehmen dazu Stellung, ob einem Ausländer eine Aufenthaltserlaubnis zur Ausübung einer selbstständigen Tätigkeit gem. § 21 AufenthG erteilt werden kann. Dazu muss ermittelt werden, ob ein wirtschaftliches Inter-esse oder ein regionales Bedürfnis besteht, die Tätigkeit positive Auswirkungen auf die Wirtschaft erwarten lässt und die Finanzie-rung der Umsetzung durch Eigenkapital oder durch eine Kredit- zusage gesichert ist. Im Jahr 2016 wurde eine Stellungnahme gem. § 21 AufenthG abgegeben.

Steuerpolitische Arbeit

Im Rahmen der steuerpolitischen Interessenvertretung beteiligte sich die IHK Chemnitz aktiv an Stellungnahmen des DIHK sowie der LAG der Industrie- und Handelskammern im Freistaat Sach-sen zu folgenden Themen:

· Diskussionsentwurf des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) zur Änderung der umsatzsteuerlichen Regelungen für Reihengeschäfte

· Entwurf BMF-Schreiben zur Abgrenzung einer Berichtigungs-erklärung nach § 153 AO von einer strafbefreienden Selbst- anzeige nach § 371 AO

· Entwurf BMF-Schreiben zu den Verwaltungsgrundsätzen der Betriebsstättengewinnaufteilung

· EU-Konsultation zur Vermeidung der Doppelbesteuerung· Referentenentwurf E-Rechnung· Gesetzentwurf zur Anpassung des Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetzes an die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts

· Gesetzentwurf zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen

· Referentenentwurf Betriebsrentenstärkungsgesetz

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Informationsveranstaltungen

Im Jahr 2016 informierte die IHK Chemnitz in zahlreichen Ver-anstaltungen zu aktuellen steuerlichen Änderungen. Beispielhaft seien genannt:

· Aktuelle Umsatzsteuerfragen im internationalen Geschäft· Zwickauer Steuerforum· Aktuelles Steuerrecht für das Gastgewerbe· GoBD – Wesentliche Änderungen und Umsetzungsempfehlungen

· Elektronische Rechnungsabwicklung· Steuerliche Anforderungen an elektronische Registrierkassen

Über aktuelle steuerliche Änderungen und steuerpolitische Vor-haben konnten sich Unternehmer über die Internetpräsentati-on der IHK unter www.chemnitz.ihk24.de, über den Newsletter Steuerrecht, über die Kammerzeitschrift sowie in telefonischen und persönlichen Gesprächen informieren.

Kommunalfinanzen

Zum zehnten Mal veröffentlichte die IHK Chemnitz eine Analyse zur Lage der Kommunalfinanzen in der Region. Wichtige Haus- haltskennziffern der 34 bevölkerungsreichsten Gemeinden wur- den aus der Perspektive der Wirtschaft dargestellt und zugleich Handlungsbedarf für die Politik (Stichwort: Hebesatzniveau Gewerbesteuer) abgeleitet. Die Resonanz in der Öffentlichkeit war wiederum stark, da es sich um die einzige Veröffentlichung dieser Art in der Region handelt.

Außergerichtliche Streitbeilegung

Am 21. März 2016 erfolgte die Unterzeichnung der „Kooperations- vereinbarung über das Sächsische Bündnis zur Verbreitung außer- gerichtlicher alternativer Konfliktlösungsverfahren in Gesell-schaft und Wirtschaft“ durch den Präsidenten und den Haupt-geschäftsführer der IHK Chemnitz. Ziele der Kooperation sind die Verbreitung und die weitere Bekanntmachung der Möglichkeiten alternativer Konfliktlösungswege. Das Bündnis soll vorhandene öffentliche und private Angebote bündeln und auf einer Inter-netplattform darstellen. Zudem werden die Nutzer bei der Suche nach Ansprechpartnern unterstützt, wenn Konflikte außerge-richtlich beigelegt werden sollen. Betroffene sollen erfahren, welches Verfahren sich für ihren Konfliktfall eignet und wo sie passende Angebote auf einen Blick finden.

Steuerforum in Zwickau

Zu den Akteuren des sächsischen Bündnisses Alternativer Konflikt- lösungsverfahren gehören u. a. die sächsischen IHKs und HWKs. Schirmherr ist Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow (2. v. r.)

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Ausblick

Im Jahre 2017 werden das Arbeitsrecht mit all seinen Facetten, die Änderungen in der Arbeitnehmerüberlassung zum 1. April 2017 und die Änderungen im Datenschutz maßgebende Bera-tungsthemen darstellen. Schließlich ist die Fortsetzung des gut angenommenen „Zwickauer Arbeitsrechtsforums“ mit aktuellen arbeitsrechtlichen Themen beabsichtigt.

Wirtschaftsjunioren

Die Wirtschaftsjunioren sind mit rund 10.000 aktiven Mitglie-dern aus allen Bereichen der Wirtschaft der größte Verband junger Unternehmer und Führungskräfte in Deutschland. Die Kammer betreut und unterstützt die Wirtschaftsjuniorenkreise Chemnitz, Freiberg, Annaberg-Erzgebirge, Zwickau, Glauchau, Plauen und konnte neue Mitglieder und Gäste akquirieren.

Sachverständigenwesen

Der Präsident der IHK Chemnitz Dr. h. c. Franz Voigt konnte zwei Sachverständige auf dem Sachgebiet „Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken“ sowie einen Sachverständigen auf dem Sachgebiet „Gehölzwertermittlung“ öffentlich bestellen und vereidigen, nachdem diese in einem umfangreichen Begut-achtungsverfahren ihre besondere Sachkunde unter Beweis ge-stellt hatten.

Das Fachgremium zur Begutachtung der besonderen Sachkunde von Sachverständigen auf den Gebieten „Land- und Forstwirt-schaft“ sowie des „Garten- und Weinbaus“ hat am 30. Juni 2016 getagt und die Begutachtung der besonderen Sachkunde eines Antragstellers der IHK Chemnitz auf dem Sachgebiet „Gehölz- wertermittlung“ vorgenommen.

Einigungsstelle für Wettbewerbsstreitigkeiten

Bei der Einigungsstelle für Wettbewerbsstreitigkeiten, die in der RK Plauen für die gesamte IHK Chemnitz eingerichtet ist, waren im Jahr 2016 insgesamt sechs Neueingänge zu verzeichnen. Sechs Verfahren wurden aus den Vorjahren übernommen. Bei dem am 25. Februar 2016 durchgeführten, konzentrierten Ver-handlungstermin konnten von den insgesamt sechs verhandelten Verfahren fünf abgeschlossen werden.

Das Ehrenamt im Bereich Recht und Steuern

Auch in diesem Jahr gilt unser besonderer Dank der Unterstüt-zung, welche die IHK durch die ehrenamtlich tätigen Unter- nehmensvertreter aus dem Rechtsausschuss, dem Sachverstän-digenausschuss, von den Mitgliedern der Einigungsstelle, der Schlichtungsstelle und den Wirtschaftsjunioren erhalten hat.

Öffentliche Bestellung und Vereidigung von Sachverständigen: IHK-Präsident Dr. h. c. Franz Voigt, Prof. Dr. rer. nat. Frank Bär, Dipl.-Ing. (BA) Silke Hänel, Dipl.-Ing. Tim Pfeifer, Daniela Börner (IHK), Dr.-Ing. Klaus-Dieter Goldhan. (v. l. n. r.)

20

18

16

14

8

4

2

0

12

10

6

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Anzahl der Einigungsstellenanträge bei der IHK Chemnitz

Einigungsstelle für Wettbewerbsstreitigkeiten

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Die Bilanz wird wie in den Vorjahren (als Gegenüberstellung zum letzten Bilanzstichtag) abgebildet. Im Geschäftsbericht 2016 werden zudem die Ergebnisse der kaufmännischen Erfolgsrechnung gezeigt.

Bilanz zum 31.12.2016

Aktiva 31.12.2016(in EUR)

31.12.2015 (in EUR)

A. Anlagevermögen 15.183.659 16.777.509

I Immaterielle Vermögensgegenstände

II Sachanlagen 1. Grundstücke und Gebäude 5. Betriebs- und Geschäftsausstattung

III Finanzanlagen 1. Anteile an verb. Unternehmen 2. Beteiligungen 3. Sonstige Ausleihungen 4. Wertpapiere Anlagevermögen

47.588

6.571.8771.341.813

7.913.690

75.600396.779

16.750.000

7.222.380

65.514

6.733.3451.206.269

7.939.614

75.600396.779

18.300.000

8.772.380

B. Umlaufvermögen 4.753.994 4.712.775

C. Rechnungsabgrenzungsposten 121.360 139.808

D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 0 0

Bilanzsumme Aktiva 20.059.013 21.630.092

Bilanz zum 31.12.2016

Passiva 31.12.2016(in EUR)

31.12.2015(in EUR)

A. Eigenkapital 18.162.183 19.665.929

1. Nettoposition 2. Zweckgebundene Rücklagen 3. Ergebnis

6.325.00011.837.183

0

6.325.00012.640.060

700.869

B. Sonderposten 177.936 207.592

C. Rückstellungen 916.517 801.488

1. Rückstell. Pensionen/ähnl. Verpflicht. 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen

71.7740

844.743

75.2860

726.202

D. Verbindlichkeiten 776.886 932.265

E. Rechnungsabgrenzungsposten 25.511 22.818

Bilanzsumme Passiva 20.059.013 21.630.092

Bilanz

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Die Rechnungsprüfungsstelle für die Industrie- und Handelskammern hat den Jahresabschluss 2016 geprüft und am 22.03.2017 den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der vollständige Jahresabschluss ist unter www.chemnitz.ihk24.de eingestellt.

Erfolgsrechnung 2016 (vergleichbar: GUV)

2016 (in EUR)

2015 (in EUR)

1. Erträge aus Beiträgen, Gebühren, Entgelten 2. Sonstige betriebliche Erträge

17.353.2561.021.203

17.340.5481.418.062

Betriebserträge 18.374.459 18.758.609

3. Materialaufwand 4. Personalaufwand

a) davon Gehälter b) davon soziale Abgaben und Aufwendungen

5. Abschreibungen auf Vermögen und Sachanlagen 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen

3.919.5419.018.6807.553.0121.465.668

606.6186.338.141

4.132.2098.887.5867.445.1301.442.456

598.9885.952.723

BetriebsaufwandBetriebsergebnis

19.882.980-1.508.521

19.571.505-812.896

7. Erträge aus Wertpapieren, Beteiligungen 8. Sonstige Zinsen u. ähnliche Erträge 9. Abschreibungen auf Finanzanlagen10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

46.22012.842

022.860

186.70613.233

023.430

FinanzergebnisErgebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

36.202-1.472.319

176.510-636.386

11. Außerordentliche Erträge12. Außerordentliche Aufwendungen

00

00

Außerordentliches Ergebnis 0 0

13. Steuern vom Einkommen u. vom Ertrag14. Sonstige Steuern

031.427

030.177

Jahresergebnis -1.503.746 -666.563

15. Ergebnisvortrag aus dem Vorjahr16. Zuführung zur Nettoposition17. Entnahmen aus Rücklagen18. Einstellungen in Rücklagen

700.8690

3.526.9682.724.091

1.367.432000

Ergebnis 0 700.869

Erfolgsrechnung

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Der Geschäftsbereich Finanzen erbringt zentrale Dienste für alle Gliederungen der Industrie- und Handelskammer Chemnitz (IHK) und schafft damit die Grundlagen für die Kammertätigkeit im In-teresse der Mitgliedsunternehmen. Dies betrifft vor allem die Pla-nung, den Vollzug und den Abschluss der Wirtschaftsführung, die Stammdatenpflege, die Beitragserhebung, die Bereitstellung der Informations- und Kommunikationstechnik, die Personalentwick-lung sowie die innere Verwaltung (z.B. Archiv).

Darüber hinaus werden firmenrechtliche Vorabstimmungen vor-genommen sowie Informationen und Beratungen zu aktuellen steuerlichen Fragen angeboten. Ferner wird jährlich eine Analyse zur Lage der Kommunalfinanzen in der Region veröffentlicht.

Wirtschaftsführung/Jahresabschluss 2016

Eine verantwortliche, sparsame Wirtschaftsführung und ein effektiver Mitteleinsatz entsprechen dem Verständnis der IHK als Selbstverwaltungsorganisation der regionalen Wirtschaft. Seit einem Jahrzehnt führt die IHK ihre Bücher in Form eines wirtschaftsüblichen kaufmännischen Rechnungswesens. Damit werden nicht nur Mitwirkung und Kontrolle der ehrenamtlichen Gremien der Unternehmerschaft, sondern auch Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Finanzprozesse gewährleistet.

Während des Vollzugs des Wirtschaftsplans trat die Notwen-digkeit zu Tage, mittelfristig geplante Instandhaltungsmaßnah-men vorzuziehen und die Darstellung der Rücklagenstruktur den Erfordernissen der jüngsten Rechtsprechung anzupassen. Daher beschloss die Vollversammlung der IHK einen Nachtragswirt-schaftsplan für 2016.

Es wurden 2016 Betriebserträge in Höhe von 18.374 TE realisiert und Betriebsaufwendungen in Höhe von 19.883 TE getätigt. Da-raus resultiert ein Betriebsergebnis von -1.509 TE, unter Berück-sichtigung des Finanzergebnisses und der betrieblichen Steuern sodann ein Jahresergebnis von -1.504 TE. Unter Beachtung ei-nes Ergebnisvortrages von 701 TE sowie eines Saldos der Rück-lagenveränderung von 803 TE beläuft sich das Ergebnis 2016 auf 0 E. Die Bilanzsumme zum 31.12.2016 beträgt 20.059 TE und verringerte sich damit gegenüber dem Vorjahr um 1.571 TE. Die Rechnungsprüfungsstelle für die Industrie- und Handelskam-mern hat den Jahresabschluss 2016 geprüft und am 22.03.2017 den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Die Vollver-sammlung der IHK hat am 08.05.2017 den Jahresabschluss für 2016 festgestellt.

Zentrale Dienste

Ertragslage

Die IHK finanziert sich im Wesentlichen aus Beiträgen, Gebühren und Entgelten. Die Beitragsbemessung erfolgt unter pfleglicher Behandlung der Leistungsfähigkeit der Mitglieder. Die Erträge aus Beiträgen lagen 2016 im Plan und beliefen sich auf 12.641 TE. Grundbeiträge und Hebesatz blieben stabil auf dem Vorjahresniveau (Umlagehe-besatz 0,17 %). Die Erträge aus Gebühren stellten sich 2016 auf 2.503 TE ein. Diese überplanmäßig positive Entwicklung ist vor allem auf die um-fassende Wirkung der Anpassung der Prüfungsgebühren in der Berufsbildung zurückzuführen.

Die Erträge aus Entgelten beliefen sich auf 2.209 TE. Ursächlich für diese unterplanmäßige Entwicklung ist eine im Vergleich zu den Vorjahren wesentlich geringere Dynamik in der Aufstiegs-fortbildung und bei den Weiterbildungslehrgängen, bedingt durch einen fortgesetzten Rückgang der Teilnehmerzahlen.

Aufwendungen

Die Material- und Sachaufwendungen wurden mit 3.920 TE planmäßig beansprucht. Gleiches gilt für den Personalaufwand, der sich auf 9.019 TE belief.Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen wurden mit 6.338 TE unterplanmäßig realisiert. Hier wurden auch die zusätzlich not-wendigen Instandhaltungsmaßnahmen für Gebäude eingeord-net. Im Rahmen der Prüfung des Jahresabschlusses wurde der IHK eine sparsame Wirtschaftsführung bestätigt.

Solide finanzielle Verhältnisse bilanziert

Aktiva

Das Anlagevermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr unter Be-achtung der Abschreibungen um insgesamt 1.594 TE vermindert. Die Immateriellen Vermögensgegenstände stehen mit 48 TE, die Sachanlagen mit 7.914 TE und die Finanzanlagen mit 7.222 TE zu Buche. Insgesamt wurden Investitionen in Höhe von 576 TE realisiert. Der Schwerpunkt lag bei planmäßigen Ersatzinvestiti-onen in DV-Technik (TK-Anlage), Büroausstattung und Fuhrpark. Die sicherheitsorientierte Anlagestrategie wurde fortgeführt gemäß der geltenden Richtlinie für Geldanlagen. Der Forde-rungsbestand konnte zurückgeführt werden. Die Liquidität war jederzeit gesichert.

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Passiva

Das Eigenkapital beläuft sich auf 18.162 TE und verringerte sich um 1.504 TE. Die dem Stammkapital vergleichbare Nettoposition steht mit 6.325 TE, die Ausgleichsrücklage mit 7.800 TE, die An-deren Rücklagen (Liquiditätsrücklage, Instandhaltungsrücklage, Pensionszinsausgleichsrücklage) mit 4.037 TE und das Ergebnis mit 0 E zu Buche.Die ausgewiesenen Rückstellungen von 917 TE dienen der Ab-sicherung ungewisser Verbindlichkeiten, u.a. für Archivierungs-aufwendungen. Die Verbindlichkeiten sind im Vergleich zum Vorjahr zurückge-gangen und belaufen sich auf 777 TE. Die Rechnungsabgren-zung dient der sachgerechten jährlichen Zuordnung der Gebüh-rensachverhalte/Erlöse in der Bildung.

Fazit

Der Jahresabschluss 2016 zeigt, dass die Wirtschaftsführung der IHK den Anforderungen an Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit im Kontext der wahrzunehmenden Aufgaben entspricht. Die fi-nanziellen Verhältnisse der IHK sind auch unter Risikogesichts-punkten als sicher anzusehen. Dies ist auch Grundlage für die weitere Tätigkeit der IHK: Der verantwortungsvolle Umgang mit den finanziellen Mitteln und der wirksame Einsatz derselben zur Förderung der regionalen Wirtschaft gehören untrennbar zu-sammen.

Finanzausschuss

Der aus fünf ehrenamtlichen Unternehmern bzw. Führungskräf-ten der Wirtschaft sowie dem Hauptgeschäftsführer bestehende Finanzausschuss fand sich 2016 regulär zu drei ordentlichen Sit-zungen zusammen. Themen waren u.a. der Jahresabschluss 2015, der Wirtschaftsplanvollzug 2016, die Nachtragswirtschaftspla-nung 2016, das Risikomanagement sowie die Wirtschaftspla-nung für 2017 und die Mittelfristplanung. Die ausgesprochenen Beschlussempfehlungen waren Entscheidungsgrundlage für das Präsidium und die Vollversammlung der IHK.

Bürgschaften und Beteiligungen

Die Bürgschaftsbank Sachsen GmbH (BBS) verbürgt Unterneh-menskredite bis 2,5 Mio. Euro, wenn keine oder unzureichen-de Kreditsicherheiten zur Verfügung stehen. Die Industrie- und Handelskammer begleitet als regionaler Partner diesen Prozess mit einer fachlichen Stellungnahme. Für höhere Bürgschafts-summen und Großunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern, können Bürgschaften des Freistaates Sachsen bei der Sächsi-schen Aufbaubank (SAB) beantragt werden. Bei diesen Landes-bürgschaften nehmen wir ebenfalls die Interessenvertretung für unsere Mitgliedsunternehmen mit einer Stellungnahme und Be-fürwortung im Bürgschaftsausschuss an.

Im Jahr 2016 hat die IHK Chemnitz 70 Stellungnahmen erar-beitet und die Bürgschaftsübernahmen befürwortet. Mit diesen Bürgschaften wurden Finanzierungen von 15,5 Mio. Euro abge-sichert und Investitionen von 34 Mio. Euro getätigt. Für Beteiligungsfinanzierungen der Mittelständischen Beteili-gungsgesellschaft (MBG) wurden 45 Stellungnahmen mit einem Beteiligungsvolumen von 3,5 Mio. Euro erstellt. Den Hauptanteil nimmt dabei das Programm „Mikromezzaninekapital“ aus Mit-teln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) ein, welches Eigenkapital bis 50.000 Euro ohne Banksicherhei-ten zur Verfügung stellt. Das Programm wird auch im Jahr 2017 fortgeführt.

Mitgliederverwaltung

Die Pflege der Stammdaten der 70.065 Mitgliedsunternehmen (31.12.2016) unter Beachtung des Datenschutzes ist eine grund-legende Voraussetzung für die Tätigkeit der IHK. Die stichtagsbe-zogene Veränderung der Zahl der Mitgliedsunternehmen ist ins-besondere auf eine Bereinigung der Stammdaten zurückzuführen. Unter Beachtung der aktiven An- und Abmeldungen 2016 ist der Bestand aktiver Mitgliedsunternehmen als weitgehend stabil ein-zuschätzen.

Im Handelsregister, welches beim Amtsgericht Chemnitz geführt wird, existierten zum 31.12.2016 insgesamt 30.585 Eintragungen im Handels-, Genossenschafts-, Partnerschafts- und Vereinsregis-ter. Dies ist eine Steigerung von 141 Eintragungen zum Vorjahr. Nach Rechtsformen (auszugsweise) untergliedert, zeigt sich zum Stichtag folgendes Bild:

Rechtsform 2016 2015

Veränderungen zum Vorjahr

Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) 14.813 14.700 0,77 %

Unternehmensgesellschaft (haftungsbeschränkt) 1.242 1.164 6,70 %

Aktiengesellschaft (AG) 164 168 -2,38 %

Einzelkaufmann (e.K.) 1.575 1.558 1,09 %

Offene Handelsgesellschaft (oHG) 272 277 -1,81 %

Kommanditgesellschaft (KG) 2.191 2.148 -2,00 %

eingetragener Verein (e.V.) 11.038 11.027 0,10 %

eingetragene Genossenschaft (e.G.) 310 316 -1,90 %

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Regionale Interessenvertretung

Arbeitskräfte werden händeringend gesucht. Junge Menschen aus dem Ausland sind vor Ort. Die notwendige Schnittstelle, um die Migranten in Unternehmen integrieren zu können, heißt Deutsch lernen. Mit der Initiative „Deutsch Café“ wollen die Wirt- schaftsjunioren Chemnitz den Flüchtlingen als Mentoren zur Seite stehen.

„Lebenswerk trifft Meisterwerk“ - IHK-Nachfolgetag war ein voller Erfolg!

Im Rahmen unserer umfangreichen Aktivitäten zum Thema Unter- nehmensnachfolge wurde der 21. Juni als längster Tag des Jahres zum „Nachfolgetag“ bestimmt. Die damit verbundene Philoso-phie, doch an diesem Tag etwas Zeit der Nachfolge zu widmen, wurde von den Teilnehmern gut angenommen. Der Titel der Veranstaltung „Lebenswerk trifft Meisterwerk“ traf den Nerv der Teilnehmer!

Die in diesem Kontext stehenden Veranstaltungsorte, die Kunst-sammlungen in Chemnitz, die „Manufaktur der Träume“ in Anna- berg-Buchholz und das „Historicum“ der TU Bergakademie Frei-berg waren geeignete Plätze, um sich im Rahmen von Meister-werken zu informieren und auszutauschen! Vor allem die Berichte von Übernahmeprozessen stießen auf großes Interesse und es gab ein tolles Resümee. Die Chemnitzer Veranstaltung wurde als überaus gelungen, die Bewerbung überraschend innovativ und wertig bewertet. Die lockeren und spannenden Vorträge der Referenten, insbesondere auch von Frau Dr. Mössinger, General- direktorin der Kunstsammlungen Chemnitz, sprachen an.

Wirtschaftsjunioren Chemnitz unterstützen junge Afghanen

Im März trafen die Wirtschaftsjunioren Chemnitz auf elf junge Migranten aus Afghanistan. Die Jugendlichen im Alter von 18 bis 25 Jahren besuchen bereits Sprachkurse und die Schule. Viele wollen noch dieses Jahr eine Ausbildung beginnen z. B. in der Gastronomie, im Kfz-Gewerbe, in der Elektro- und Haustechnik. Besonders positiv war die Lernbereitschaft, Offenheit und Freundlichkeit, die den Wirtschaftsjunioren Chemnitz entgegen-gebracht wurde. Gerade jetzt sehen sich die Wirtschaftsjunioren Chemnitz als Vermittler zwischen Flüchtlingen und Unternehmen.

Das Themenspektrum war breit und reichte von der oberzentralen Rolle der Stadt Chemnitz dem Hochschulstandort Chemnitz, den Sport- und Kulturstätten in der Stadt bis zur Innenstadtentwick-lung. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die verkehrstechni-sche Anbindung von Chemnitz und die Befürchtung, dass der neue Bundesverkehrswegeplan (BVWP) den Ausbau der Bahnver-bindung Chemnitz – Leipzig nicht berücksichtigt. Dass Züge von Chemnitz aus fast ausnahmslos Ziele in Sachsen ansteuern und die Stadt vom Fernverkehr abgeschnitten ist, beurteilten Abge- ordnete und Teilnehmer der Veranstaltung einhellig als unhaltbar. Der Parlamentarische Frühschoppen soll künftig regelmäßig Pro- bleme und Forderungen über die Chemnitzer Landtagsabgeordneten direkt in den Sächsischen Landtag bzw. die verantwortlichen Ausschüsse transportieren helfen.

Chemnitzer Unternehmer diskutieren mit Landtagsabgeordneten

Am 27. Februar gab es für Chemnitzer Vertreter aus Wirtschaft und Landespolitik reichlich Gelegenheit, um bei einem Parlamen-tarischen Frühschoppen miteinander ins Gespräch zu kommen. Eingeladen hatte die IHK Regionalkammer Chemnitz. Ihr Präsi-dent Gunnar Bertram führte die lebhafte Diskussion der 45 Gäste mit den Mitgliedern des Landtages Ines Saborowski-Richter, CDU, Jörg Vieweg, SPD, Volkmar Zschocke, Bündnis 90/Die Grünen und Nico Brünler, DIE LINKE.

Region Chemnitz

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Regionalversammlung verabschiedet Positionspapier

Im Mittelpunkt der Beratung stand zunächst die städtebauliche Ent-wicklung im Kernbereich der Chemnitzer Innenstadt. IHK-Regio- nalkammerpräsident Gunnar Bertram begrüßte als Gastredner Michael Stötzer, Bürgermeister für Stadtentwicklung und Bau. Er erläuterte in seinem Vortrag anschaulich den Stand der Stadt- entwicklung und die Potenziale der Stadt Chemnitz (Foto re. oben). Ilona Roth, IHK-Geschäftsführerin Handel/Dienstleistungen, stellte ein Positionspapier zur weiteren Entwicklung des Kernbereiches der Innenstadt vor. Sie verwies auf die Notwendigkeit der weiteren Stärkung der Innenstadt, vor allem ihres A-Zentrums. Planungen und Konzepte sowie Umsetzungen müssen wettbewerbsgerecht gestaltet sein. Das erfordere ein völlig neues Denken. Es sei u. a. notwendig; nicht nur freie Flächen zu beplanen, sondern auch Frequenz- und Kundenströme zu entwickeln! Das Positionspa-pier wurde einstimmig verabschiedet.

Arbeitskreis Internet-Breitbandversorgung

Zu den regelmäßigen Beratungen wurden Fachleute aus der Wirtschaft, dem Landratsamt sowie der Landespolitik einge-laden. Neben aktuellen Entwicklungen in der Branche wurden die öffentliche Förderung „Digitale Offensive Sachsen (DiOS)“ und die neuesten technischen Entwicklungen zum Ausbau der Breitbandinfrastruktur diskutiert. Investitionen in kupferver-kabelte Telefonnetze (VDSL2-Vectoring), die Neuverlegung von Glasfaserkabeln oder der Ausbau des Fernsehkabelnetzes seien beispielhaft genannt. Der Arbeitskreis legt dabei Wert auf eine enge Kooperation mit regionalen Kabelnetzbetreibern, Internet-providern und den Kommunen. Die Unterstützung von Unter-nehmen zu deren Ausbauwünschen und finanzieller Förderung ist gleichermaßen Anliegen des Arbeitskreises. Der Aufbau von bis zu 35 WLAN-Hotspots im Erzgebirgskreis und die damit ver-bundenen rechtlichen Fragen zur Störerhaftung waren weitere bedeutende Themen.

Regionalversammlung - private Forschungseinrichtungen und städtischer Verkehr

Wie viele Teile der Wirtschaft sind auch private Forschungsein-richtungen gezwungen, mit anderen Institutionen ihrer Art zu kooperieren, um Forschungsaufträge zu generieren, für die das Einzelunternehmen nicht die Kraft besitzt. Dr.-Ing. habil. Heidrun Steinbach, Gastgeberin und Rednerin zur Regionalversammlung Chemnitz am 8. August, weiß, wovon sie spricht. Sie ist Geschäfts-führende Direktorin des Institutes Chemnitzer Maschinen-und Anlagenbau e.V., der im April 1992 als private Forschungsein-richtung für Produkt- und Prozessinnovation sowie Dienst-leistungsentwicklung gegründet wurde und 70 Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu seinen Mitgliedern zählt. In ihrem Vortrag warb sie insbesondere um die Unterstützung der Kammern für die darin verbundenen mittelständischen sächsi-schen Strukturen.Bernd Gregorzyk, Tiefbauamtsleiter der Stadt Chemnitz, ist an-geregte und kontroverse Diskussionen um die Entwicklung des städtischen Verkehrs gewöhnt – dies war das zweite Thema der Regionalversammlung. Chemnitz steckt mitten in der Evaluation des Verkehrsentwicklungsplans, die Ende 2016 abgeschlossen und zur Diskussion 2017 freigegeben werden sollte. Dabei spielen die Anbindung von Chemnitz an die überregionalen Verkehrs-ströme genauso eine Rolle wie das Chemnitzer Modell, die Füh-rung des innerstädtischen Verkehrs und die Parkraumgestaltung. Besonders wichtig für Chemnitz war die Aufnahme der Elektri-fizierung der Bahnstrecke Chemnitz-Leipzig in den Bundesver-kehrswegeplan. Im Bild: Regionalkammerpräsident Gunnar Ber-tram und Tino Fritzsche, Fraktionsvorsitzender CDU im Stadtrat.

Region Erzgebirge

Im zweiten Teil informierte Gabriele Hecker, IHK-Geschäftsführerin Bildung, über die Initiative Berufsorientierung Chemnitz – eine offene Kooperation zwischen den Schulen, den Unternehmen und der Agentur für Arbeit Chemnitz mit Unterstützung der Stadt Chemnitz, der HWK Chemnitz, der IHK Chemnitz, der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH und weiteren an der beruflichen Bildung beteiligten Partnern.

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Pendleraktionstage im Erzgebirge: ein voller Erfolg

Die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH gestaltete gemein-sam mit der IHK Regionalkammer Erzgebirge, der Agentur für Arbeit Annaberg-Buchholz und der Industrie- und Gewerbever-einigung Aue e. V. am 27. und 28. Dezember 2016 zum fünften Mal den Pendleraktionstag Erzgebirge. Mehr als 1100 Pendler und Rückkehrwillige nutzten die regionale Jobmesse im GDZ Anna- berg und im Kulturhaus Aue, um sich in den freien Zwischen-tagen über Jobperspektiven in der Heimat zu informieren. Mehr als 60 Unternehmen unterschiedlichster Branchen präsentierten interessante Stellen, mit denen man für ein Zurück in die Heimat Erzgebirge werben will – im letzten Jahr waren es 44. Aufgrund der positiven Resonanz der vergangenen Jahre und konkreter Nachfragen der Unternehmen wurde der Aktionstag erstmals um den Veranstaltungsort Aue erweitert. Keine Plattform sonst bietet die Chance, entspannt nach den Feiertagen gebündelt mit so vielen potenziellen Arbeitgebern ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen. Manche Arbeitnehmer brachten ihre Bewerbungsmappe gleich mit.

Wirtschaft digital – gelungenes IHK-Unternehmerforum

Am Thema Digitalisierung kommt aktuell kaum ein Unternehmen vorbei. Größte Herausforderungen sind die Finanzierung von Investitionen, die IT-Kompetenz in den Unternehmen, Fragen der IT-Sicherheit sowie eine angemessene Breitbandanbindung. Die Regionalkammer Erzgebirge hatte deshalb am 10. November 2016 zum IHK-Unternehmerforum in die Festhalle Annaberg- Buchholz eingeladen. Dieser Einladung waren etwa 90 Unter-nehmer und Mitarbeiter von Unternehmen gefolgt. Die Refe-renten vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz und dem ICM – Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e.V. gaben Empfehlungen und Anregungen für die Digitalisierung von Produktion und Arbeitswelt. Mehrere Mittelständler aus der

Infotag Weiterbildung und Qualifizierung

Arbeitskreis Innenstadtentwicklung/Einzelhandel

Arbeitskreis Verkehrsinfrastruktur

Schwerpunkte der Beratungen bildeten der Bundesverkehrswege- plan 2030 und die 3. Fortschreibung des Nahverkehrsplans des Verkehrsverbundes Mittelsachsen. In der Stellungnahme zum Referentenentwurf des Bundesverkehrswegeplans setzte sich der Arbeitskreis besonders für den Ausbau der Bundesstraßen 101 und 95 ein. Außerdem wurden zur Elektrifizierung der Eisen- bahnstrecke Chemnitz – Leipzig sowie zum Ausbau der Auto-bahn 72 südlich Chemnitz die Standpunkte gegenüber politi-schen Entscheidern verdeutlicht. Zur Sicherung und weiteren Stärkung der Wirtschaftskraft im Erzgebirgskreis fordert die IHK die zügige Umsetzung der nunmehr im BVWP im vordringlichen Bedarf stehenden Maßnahmen. Die Verbesserung der grenz- überschreitenden Verbindungen in die Tschechische Republik sowie die notwendige Entschärfung von Unfallschwerpunkten und der Ausbau im Bestand standen ebenfalls auf der Agenda.

Lebenslanges Lernen ist heute für jeden Einzelnen und die Un-ternehmen unabdingbar. Gut qualifiziertes, motiviertes Personal ist in Zukunft ein noch stärkerer Erfolgsgarant für die Wirt-schaft. Einen wichtigen Beitrag zum Thema Fachkräftesicherung in der Region leistete am 18. März 2016 der „Infotag Weiterbil-dung und Qualifizierung“ im Technologieorientierten Gründer- und Dienstleistungszentrum Annaberg. Die IHK Regionalkammer Erzgebirge und das Netzwerk „Fachkräfte für das Erzgebirge“ informierten über berufliche Perspektiven derer, die bereits im Arbeitsleben stehen und sich noch weiter entwickeln und qua-lifizieren möchten. Auch Firmenvertreter waren eingeladen, um

sich über Möglichkeiten der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu informieren. 47 Bildungsanbieter waren vor Ort und informier-ten über Qualifizierungsmöglichkeiten in allen Branchen. Zirka 300 Besucher nutzten die vielseitigen Angebote und kamen mit den Ausstellern ins Gespräch.

Nachdem die Händler-Imagekampagne 2015 im Erzgebirgskreis mit positiver Resonanz gestartet war, führte die IHK mit ihren Partnern unter dem Motto „Eine Tüte geht auf Reisen“ die Kam-pagne auch 2016 erfolgreich fort. Inzwischen beteiligen sich 150 Händler und einige Kommunen. Symbol sind hochwertige Papier- tüten in leuchtenden Farben. Mit der Aufschrift „Erzgebirge in der Tüte“ transportieren sie den Namen der Kampagne. Die Aktion will die Vorzüge des Vorort-Einkaufs unterstreichen und die Schönheit und Vielfältigkeit des Erzgebirges aufzeigen. Denn Handel vor Ort ist immer auch Begegnung und Kommunikation – nur pulsierende Zentren sind eine Reise wert. Dabei ist den Ini-tiatoren wichtig, den gesamten Erzgebirgskreis in die Kampagne einzubeziehen.

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4. Mittelsächsischer Unternehmerdialog

Unter der Überschrift „Wirtschaftsspionage: Die Bedrohung be-ginnt beim Menschen und endet bei der technischen Infrastruk-tur“ lud die IHK zum vierten Mal zum Mittelsächsischen Unter-nehmerdialog ein. Dipl.-Ing. Günter Holzhauser, selbstständiger und branchenunabhängiger Sicherheitsexperte im Bereich Unter- nehmens- und Organisationssicherheit, Wirtschaftsschutz und Spionageabwehr, erläuterte die hauptsächlichen Bedrohungen und Gefährdungsschwerpunkte für KMU. Er stellte Methoden und Werkzeuge vor, mit denen die Unternehmenssicherheit wirksam aufgebaut und nachhaltig gewährleistet werden kann. Unter den 24 Teilnehmern gab es ein breites Interesse an vertie-fenden Folgeveranstaltungen zum Thema Unternehmenssicher-heit durch die IHK.

Erster Jahresempfang der IHK Chemnitz Regionalkammer Mittelsachsen

Mehr als 100 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung folg-ten am 9. März 2016 der Einladung der IHK in die Freiberger Nikolaikirche. Präsident Thomas Kolbe sprach in seiner Begrü-ßungsrede allen anwesenden Unternehmerinnen und Unter-nehmern, die sich ehrenamtlich in der IHK engagieren, seinen besonderen Dank aus. Er bezeichnete die Sicherung des Fach-kräftebedarfs als die größte Herausforderung der nächsten Jahre für die Unternehmen der Region. Er betonte, dass das Thema Fachkräfte eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei, die Unter-nehmen, Verwaltung und Politik gemeinsam angehen müssen.Der Staatsminister für Finanzen, Prof. Georg Unland, widmete sich in seiner Festrede dem Thema „Finanzpolitische Rahmenbe-dingungen für die sächsische Wirtschaft“ und somit der Frage, wie sächsische Finanzpolitik vor dem Hintergrund künftig gerin-gerer Finanzzuweisungen Dritter und notwendiger Konsolidie-rungsanstrengungen dennoch aktiv zur Beseitigung von Struk-turnachteilen beitragen und die Entwicklung der sächsischen Wirtschaft befördern kann.

Richtig Netzwerken – mit den Wirtschaftsjunioren

Neben vielen kleinen Mitgliederstammtischen und Betriebsbesu-chen waren vor allem zwei große, gemeinsam mit der IHK in Mit-telsachsen organisierte Veranstaltungen hilfreich, um die Wirt-schaftsjunioren Freiberg unter jungen Unternehmern bekannter zu machen. 30 Teilnehmer trafen sich im August zum Workshop „Richtig Netzwerken“ mit Berufsnetzwerker Guido Hunke. Über 40 Teilnehmer waren es bei der folgenden „Visitenkartenparty“ im Brauhof Freiberg. Durch diese und eine ähnliche Folgeveranstal-tung konnten die Wirtschaftsjunioren Freiberg neue Mitglieder gewinnen und die Gemeinschaft stärken.

Region Mittelsachsen

Region wie die WÄTAS Wärmetauscher Sachsen GmbH aus Ol-bernhau und die UNGER Kabelkonfektionstechnik GmbH & Co. KG aus Sehmatal-Sehma berichteten über ihre Erfahrungen und zeigt anhand von konkreten Projekten das Potenzial beim Thema „Industrie 4.0“ auf. Auch ein tschechisches Unternehmen, die Firma PULS Investicní s.r.o. zeigte am eigenen Beispiel, wie die Digitalisierung an Ländergrenzen nicht halt macht.

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Gründerwettbewerb „Lebendige Innenstadt“ Freiberg

Freiberg lobte 2016 Jahr zum ersten Mal einen Gründerwettbe-werb aus. Gesucht wurden neue Geschäfte und innovative Ideen im Einzelhandel, um das Einkaufserlebnis in der Innenstadt noch attraktiver zu gestalten. Bis zum 31. Juli 2016 gingen sieben Konzepte von Existenzgründern ein. Der Jury gehörte auch die IHK Chemnitz Regionalkammer Mittelsachsen an (Dr. Annette Schwandtke, re. und Dr. Cindy Krause, li.), die zusammen mit Vertretern aus der Wirtschaft und der Stadtverwaltung den Erst- und die Zweitplatzierte(n) prämierten. Gewinner des Gründer-wettbewerbs ist der 27-jährige Christian Richter, der 2017 sein Gourmet-Geschäft für Haustiere mit „Biologisch artgerechter Rohfleischfütterung“ (BARF) eröffnen wird. Die Zweitplatzier-te, Pauline Schlesier (Mitte), überzeugte mit ihrer Idee, Shop, Showroom, Atelier und Werkstatt miteinander zu kombinieren. Fast alle nahmen an den IHK-Existenzgründermodulen teil und nutzten die Chance ihre Gründungsidee weiter vorzubereiten.

Unternehmensnachfolgeberatung 2016

Unter dem Motto „Übergeber treffen Nachfolger – das Kamin-gespräch der Industrie“ tauschten sich im Februar sieben Unter- nehmer mit 15 Nachfolgern in gemütlicher Atmosphäre aus. Die Unternehmen beschäftigen zwischen 5 und 40 Mitarbeiter, die Nachfolger haben auf der ganzen Welt gearbeitet und sind teils aus Süddeutschland oder sogar Ungarn angereist. Das Format wurde durchweg positiv bewertet. Anfang Januar 2017 hatten zwei Gesprächspartner einen Vorvertrag unterschrieben.

Taxi-Frühstück in Freiberg

Im Oktober 2016 lud die IHK Chemnitz Regionalkammer Mittel- sachsen Taxiunternehmen nach Freiberg ein, um über die aktuellen Entwicklungen zum Thema „Fiskaltaxameter“ zu informieren. Vorgestellt wurde das Fiskaltaxameter T21, welches die techni-schen Voraussetzungen erfüllt, um Einzelbuchungen vollständig und unveränderbar digital aufzeichnen und auswerten zu kön-nen. Genau das fordert das Bundesministerium der Finanzen ab dem 1. Januar 2017 und stellt damit die Unternehmen vor orga-nisatorische und finanzielle Herausforderungen. Ebenso wurde das Thema „Werbung“ auf Taxen und Mietwagen diskutiert. Arne Schümann von der IHK Dresden informierte über die gesetzli-chen Grundlagen. Gesprächsthemen gab es ausreichend und die ca. 40 Teilnehmer der Veranstaltung nutzten den Erfahrungsaus-tausch intensiv.

Ausbildungsmessen „Schule macht Betrieb“ in Mittelsachsen

Die drei Ausbildungsmessen „Schule macht Betrieb“ – organisiert durch die Arbeitskreise Schule-Wirtschaft – waren ein weiterer Höhepunkt der Aktivitäten für Berufs- und Studienorientierung im Landkreis Mittelsachsen. Über 200 Unternehmen haben ihre Ausbildungsmöglichkeiten an drei Standorten vorgestellt. Außer- dem zeigten regionale Schulen, wie sie Berufsorientierung leben und stellten aktuelle Projekte vor. Die Besucherzahlen haben sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Insgesamt 6135 Besucher (VJ: 3300) haben sich in Freiberg (2300 Besucher, VJ: 1002), Mitt-weida (1675 Besucher, VJ: 665) und Döbeln (2160 Besucher, VJ: 1665) über Ausbildungsmöglichkeiten informiert. Für die Ver-anstaltungen gab es von Ausstellern und Besuchern positives Feedback.

Projekt „Arbeitgeberattraktivität“

Die IHK Chemnitz Regionalkammer Mittelsachsen ist Mitglied der Fachkräfteallianz Mittelsachsen und beteiligt sich mit einem Projekt, welches auf die Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität und Entwicklung von Arbeitgebermarken zielt. Schwerpunkt ist die Sensibilisierung der Unternehmen, insbesondere von Ge-schäftsführern und Führungskräften, für die Herausforderung Fachkräftegewinnung.

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Geschäftsführertag

Mit der jährlich stattfindenden Veranstaltungsreihe „IHK Ge-schäftsführertag“ werden Unternehmer, Geschäftsführer und Führungskräfte der vogtländischen Wirtschaft über Trends, Zu-kunftsthemen und Handlungsstrategien informiert und erhalten die Möglichkeit zum intensiven Netzwerken.Auch 2016 fand die Veranstaltung als Gemeinschaftsinitiative mit dem Netzwerk Sachsen (www.netzwerk-sachsen.de) statt. Knapp 140 Unternehmer waren der Einladung gefolgt, um sich zum Thema „Trends bei Börse und Finanzen“ zu informieren. Als Referent konnte Frank Meyer gewonnen werden. Der Moderator der „Telebörse“ bei n-tv zeigte auf, was die Folgen sind, wenn das Geld seine Kaufkraft verliert und wohin die Reise geht, wenn sich die Politik in die einst „freien Märkte“ einmischt.

8. Ausbildungsmesse

Ein Blick in die Festhalle Plauen am 27. Oktober 2016 verdeut-lichte: Die inzwischen 8. Ausbildungsmesse als gemeinsame Ver-anstaltung der Agentur für Arbeit, des Jobcenters Vogtland, der Wirtschaftsjunioren Plauen-Vogtland e. V. und der IHK Regional-kammer Plauen ist das Highlight in Sachen Berufsorientierung im Vogtland. Die Jugendlichen konnten sich an diesem Tag über 140 Berufe informieren. 119 Aussteller, allesamt regional agie-rende Ausbildungsbetriebe, hatten etwa 300 Ausbildungsplätze für 2017 bzw. noch erheblich mehr für die Folgejahre im Ange-bot. Rund 3000 Ratsuchende nutzten in unzähligen Gesprächen an den Ständen den Kontakt zur regionalen Wirtschaft. Bemer-kenswert war auch das breite Spektrum der Beratung.

Ein Stipendium für die besten IHK-Ausbildungsabsolventen

Eine Berufsausbildung ist eine hervorragende Grundlage für eine erfolgreiche berufliche Entwicklung, bietet jungen, gut ausge-bildeten Fachkräften attraktive Aufstiegs- und Einkommens-perspektiven. Genau darauf zielt das Bundesförderprogramm der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung ab. Unter dem Motto „Weiterbildungsstipendium – Durchstarten für Be-rufseinsteiger“ eröffnet das vom BMBF finanzierte und von der genannten Stiftung betreute Förderprogramm Jugendlichen mit einem sehr guten Berufsabschluss die Möglichkeit, über einen Zeitraum von drei Jahren Fördermittel in Höhe von 6000 Euro für ihre berufliche Weiterbildung einzusetzen. Dabei reicht das

Spektrum der förderfähigen Maßnahmen von Lehrgängen der anerkannten Aufstiegsfortbildung - Meister, Fachwirt, Techniker – über berufsbegleitende Studiengänge bis zu Seminaren oder der Sprachausbildung.Seit dem Start des Förderprogramms im Jahr 1991 nahm die IHK Chemnitz mehr als 1000 Jugendliche in das Programm auf und zahlte über zwei Millionen Euro für Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung an die Stipendiaten aus – 125.500 Euro allein im vergangenen Jahr. Auch 2016 wurden wieder Weiterbildungssti-pendien an die besten Absolventen einer Berufsausbildung der IHK Chemnitz vergeben. 45 junge Berufsabsolventen, die ihre Ab-schlussprüfung im Winter und Sommer 2015 mit einem sehr gu-ten Notendurchschnitt abgelegt hatten, wurden für das Stipen- dium ausgewählt. Die Jugendlichen, die Anfang Dezember 2015 einen Aufnahme- bescheid erhielten, wurden am 21. Januar 2016 im Großen Saal der IHK Regionalkammer Plauen über die Beantragung der Förder- mittel und die vielfältigen Möglichkeiten des Programms um- fassend informiert. Zu dieser Veranstaltung waren auch Arbeit-geber oder Vorgesetzte der neuen Stipendiaten eingeladen. Das Vogtland wurde 2016 gleich von drei Jugendlichen vertreten: Alexandra Blei erlernte den Beruf der Modeschneiderin und wurde mit einem Ergebnis von 92 Punkten in der Abschlussprüfung im Jahr 2015 nicht nur an der IHK Chemnitz, sondern auch in ganz Sachsen die „Beste im Beruf“. Markus Adler (Mechatroniker) und Andy Wilhelm (Textilveredler) sicherten sich mit sehr guten Ab-schlussnoten ebenfalls einen Platz im Förderprogramm.

18. Vogtländischer Tourismustag

Zum 18. Vogtländischen Tourismustag unter dem Motto „Vogt-landtourismus zwischen Digitalisierung und emotionalem Erleb-nis“ trafen sich mehr als 100 Touristiker in der IHK Regional- kammer Plauen. In Fachvorträgen wurde der Bogen von den Ver-änderungen durch die Digitalisierung bis hin zum elementaren Anliegen der Branche, trotz ständiger neuer Herausforderungen mit Freude Gastgeber zu sein, gespannt.

Region Plauen

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IHK Mittelstandsforum mit Cay von Fournier begeistert

Top-Speaker sind auch nur Menschen. Und Mediziner keine Halb-götter. „Chirurgen können alles – und wissen nichts!“, stellte sich Dr. Dr. Cay von Fournier am 25. Mai 2016 augenzwinkernd zum IHK Mittelstandsforum im Classic Centrum Zwickau vor. Im Ge-gensatz zu Internisten – die alles wüssten, aber nichts könnten… „Mit Leidenschaft zur Exzellenz“ untersucht der zweifach pro-movierte Chirurg und Betriebswirt Wirtschaft im 21. Jahrhun-dert. Schmerzfrei, dafür messerscharf seine Befunde: „Werte können pulverisieren“ (siehe Brockhaus), „Veränderung ist Pflicht“ (Beispiel Tesla Modell 3), „Kunden wollen im Herzen berührt werden“ (Marketing Campushunter). Den Arztkittel hat von Fournier an den Nagel gehängt, weil ihn Wirtschaft fasziniert, er Menschen weiterbringen will. Der Trainer und Autor plädiert für ein ganz-heitliches Führungssystem und mitarbeiterfreundliche Unter-nehmen. Den 80 Teilnehmern selbst legte der Mediziner ihre Gesundheit ans Herz.

Unternehmerforum „Gesund macht Betrieb“

Rund 80 Unternehmer und Führungskräfte nutzten das Unter-nehmerforum „Gesund macht Betrieb“ am 23. März 2016 in der Regionalkammer Zwickau. Viele Fragen, fachlicher Austausch und schnell vergriffene Infomaterialien verdeutlichten, dass das Betriebliche Gesundheitsmanagement in Unternehmen eine maßgebliche Rolle spielt. Die Besucher bedankten sich für einen gelungenen Mix aus Praxisbeispiel (Simone Illing, Personalleiterin Heckert GmbH Chemnitz), Vorstellung des Präventionsgesetzes (Lydia Martin, BARMER GEK Zwickau), Informationen zur Finan- zierung über das Programm „unternehmensWert: Mensch“ (Dr. Ralf Friedrich) sowie die Ergebnispräsentation der Unterneh-mensbefragung in Südwestsachsen. Eine Ausstellung und Bera-tungsangebote rund um die betriebliche Gesundheitsförderung, das Büfett „Gesund & Lecker“ und ein Life-Kinetik-Part rundeten die Veranstaltung ab.

Reformationsjubiläum ins Bild gerückt

Ein spannendes, beinahe 500 Jahre altes Kapitel Zwickauer Stadtgeschichte hat die IHK-Ausstellung „Zwickau zu Zeiten der Reformation“ im Frühjahr 2016 aufgegriffen. Sie erinnerte an die herausragende Rolle der Stadt während dieser Epoche und lenk-te zugleich den Blick auf das Reformationsjubiläum 2017 – mit Infomaterialien für Zwickau, Sachsen und darüber hinaus (im Foto IHK-Mitarbeiterin Susann Wittig).Zum IHK-Branchentreff Hotel- und Gastgewerbe am 1. März in der Regionalkammer Zwickau vermittelte Gästeführerin Dr. Ute Haese Wissenswertes zur Lutherdekade und unternahm mit den Teilneh- mern einen kleinen kulinarischen Ausflug in die Reformationszeit.

Region Zwickau

Passantenbefragung

Im Ergebnis der Befragung von 467 Passanten am 21. und 23. April 2016 durch Studenten der Plauener Studienakademie und der IHK Regionalkammer Plauen ist der Einkauf nach wie vor der Hauptgrund für den Besuch der Plauener Innenstadt, gefolgt von Stadtbummel, Freizeitaktivitäten und Gastronomiebesuchen. Doch auch der Onlinehandel spielt eine wachsende Rolle beim Einkaufen. Drei Viertel der Befragten kaufen auch im Internet ein. Da hier vor allem innenstadtrelevante Warengruppen wie z. B. Bekleidung erworben werden, hat dies Auswirkungen auf die Einkäufe in der Innenstadt. Ein Drittel der Befragten besucht wegen ihrer Online-Einkäufe seltener die Plauener Innenstadt. Herausforderung für die Innenstadt bleibt es, auf die Wünsche der Kunden und Besucher nach einem konzentrierten Angebot vielfältiger Geschäfte, ergänzt mit Cafés und Gastronomieange-boten, Sitzgelegenheiten, Grün, Sauberkeit und Sicherheit sowie guter Erreichbarkeit, einzugehen.

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ArchitekturForum Zwickau zeichnet aus

Hinter drei von fünf Bauwerken, die das ArchitekturForum Zwickau am 12. November 2016 ausgezeichnet hat, stehen IHK-Unternehmen: Villa Dautzenberg (Peffel GbR Leipzig), MEDICUM – Fachärztliche Praxen und Physiotherapie (Thomas Giesche, Sportpark Zwickau) und Pension Rittergut Niedermosel (Eckhard Seifert/Foto). Den besonders gelungenen Neubau bzw. die Sanierung von Gebäuden ehren die Architektenkammer, die IHK Regionalkammer Zwickau, die Kreishandwerkerschaft und die Stadtverwaltung Zwickau bereits seit 1997. Bisher konnten Bauherren von 61 Objekten eine Auszeichnung entgegennehmen. Das Gremium eint die Idee, gute Architektur ins Bewusstsein zu rü-cken und zu würdigen, das Baugeschehen zu fördern sowie einen Diskurs zwischen Investoren, Bauschaffenden und Bürgern der Stadt anzuregen.

Unternehmerisches Lebenswerk geehrt

Zum Wirtschaftsball der Region Zwickau am 22. Oktober 2016 würdigte die Industrie- und Handelskammer das Lebenswerk des Unternehmers Gert Kehle, Geschäftsführer der ILKAZELL Iso-liertechnik GmbH, mit dem IHK-Förderpreis. Gert Kehle ist seit 1963 im Unternehmen tätig und trägt seit 49 Jahren unmittelbar Verantwortung für Geschäftserfolg und Mitarbeiter. Unter seiner Leitung entwickelte sich ILKAZELL von einer Großtischlerei zum modernen mittelständischen Unternehmen mit innovativer Produktentwicklung, internationalem Geschäft, umfangreicher Investitionstätigkeit sowie kontinuierlicher Berufsausbildung und Nachwuchsförderung. ILKAZELL steht beispielgebend für die Wirtschaftsregion Zwickau.

IHK-Fortbildung E-Mobilität gestartet

Einen neuen Prüfungsausschuss für die Fortbildung „Geprüfte Elektrofachkraft Fahrzeugtechnik“ hat die IHK Regionalkammer Zwickau berufen. Sieben Prüfer nahmen am 19. Oktober 2016 ihre Berufungsurkunde von IHK-Geschäftsführer Torsten Spranger entgegen. Die Qualifizierung richtet sich an Mitarbeiter der Kraft-fahrzeugbranche und vermittelt Grundwissen und praktische Kenntnisse rund um das Elektrofahrzeug. Die Teilnehmer werden u. a. befähigt, die Inbetriebnahme/Wiederinbetriebnahme und Fehlersuche bei E-Fahrzeugen bzw. Komponenten durchführen zu können bzw. deren Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Sicher-heitstechnik und Arbeitsschutz sind weitere Fortbildungs- und Prüfungsinhalte. Ein erster Kurs im Volkswagen Bildungsinstitut Zwickau ist im Oktober 2016 mit acht Teilnehmern gestartet.

EU-Projekttag

Am 24. Mai 2016 fand ein EU-Projekttag mit deutschen und tschechischen Berufsschulschülern aus dem zweiten und dritten Ausbildungsjahr am BSZ für Technik „August Horch“ in Zwickau und am BSZ für Wirtschaft, Sozialwesen und Ernährung in Wil-kau-Haßlau statt. Alle 56 Auszubildenden haben ihre Aufgabe beim beruflichen Wettstreit von Business and Innovation Centre, IHK Regionalkammer Zwickau und Agentur für Arbeit erfolg-reich gelöst. Handwerkliches Können und Kreativität war in Wilkau-Haßlau gefragt. Hier gestalteten angehende Friseure Make-up und Frisuren im Look der 50-er Jahre. Spaß und Span-nung auch bei den Azubis der Metallbranche/Elektrotechnik am technischen BSZ in Zwickau. Sie bauten eine pneumatische Schaltung, wie sie z. B. zum Spannen und Heranführen von Teilen an Bearbeitungszentren benötigt wird. Die besten Wettbewerbs- teilnehmer wurden mit Gutscheinen ausgezeichnet. Für 2017 hat Tomáš Mašek, Schulleiter der Gesamtschule Cheb, nach Tschechien eingeladen.

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Statistiken

IHK- Mitgliedsbetriebe1) nach Wirtschaftszweigen im April 2017

Wirtschaftszweige (WZ2008)

Insgesamt Davon im Handels- register

eingetragen

DavonKlein-

gewerbe- treibende

Land-/ Forstwirtschaft, Fischerei 708 183 525

Bergbau 82 75 7

Verarbeitendes Gewerbe 5.333 2.980 2.353

Energie- und Wasserversorgung; Abwasser- und Abfall- entsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen

3.448 712 2.736

Baugewerbe 3.424 957 2.467

Handel, Instandsetzung und Reparatur von Kfz 23.466 6.529 16.937

darunter:

Großhandel u. Handelsvermittlung 6.152 1.833 4.319

Einzelhandel (ohne Kfz) 14.070 3.842 10.228

Gastgewerbe 5.630 799 4.831

Verkehr und Lagerei 3.171 889 2.282

Information und Kommunikation 2.731 613 2.118

Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen

5.107 775 4.332

davon:

Erbringung von Finanzdienstleistungen 464 459 5

Versicherungen 27 24 3

Mit dem Kredit- u. Versicherungsgewerbe verbundene Tätigkeiten

4.616 292 4.324

Grundstücks-/ Wohnungswesen 2.903 1.381 1.522

Unternehmensdienstleister 18.858 4.698 14.160

darunter:

Vermietung bewegl. Sachen 708 202 506

Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften 437 268 189

Wissenschaftliche und technische Dienstleister 8.603 3.382 5.221

Erziehung und Unterricht 788 249 539

Gesundheits- und Sozialwesen 1.298 267 1.031

Erbringung sonstiger öffentl. und persönl. Dienstleistungen

6.255 779 5.476

Unternehmen gesamt 83.202 21.886 61.316

Das Produzierende Gewerbe im Kammerbezirk seit 1991

Betriebe ** Anzahl

Beschäftigte Personen ***

Jahresum-satz

Mio. EUR

Exportquote in %

Verarbeitendes Gewerbe*

1991 752 228.483 4.469 15,1

1992 578 111.447 4.661 14,6

1993 500 81.787 4.993 20,8

1994 473 71.615 5.947 19,0

1995 466 70.238 6.974 17,9

1996 462 65.817 7.006 17,1

1997 469 66.295 8.196 24,4

1998 477 71.933 10.612 31,8

1999 490 73.460 11.328 35,6

2000 507 77.205 12.469 36,9

2001 518 80.548 14.247 39,7

2002 505 78.850 13.760 41,1

2003 518 78.623 13.299 38,6

2004 524 78.529 14.294 37,9

2005 525 78.473 15.730 39,1

2006 528 79.510 17.428 40,2

2007 529 81.520 19.617 39,9

2008# 591 90.390 20.857 37,3

2009 598 87.738 17.511 35,0

2010 572 86.434 19.902 38,4

2011 590 91.626 22.463 38,1

2012 605 95.476 21.282 37,5

2013 611 95.835 20.756 36,9

2014 604 97.490 22.114 36,6

2015 611 99.493 23.382 36,3

2016 627 101.671 23.603 37,1

Baugewerbe***

1991 299 32.969 1.331 -

1992 485 32.800 1.847 -

1993 541 37.282 2.320 -

1994 827 49.161 3.363 -

1995 989 54.293 3.755 -

1996 1.094 53.205 3.913 -

1997 1.082 49.398 3.729 -

1998 998 42.995 3.194 -

1999 884 38.869 3.146 -

2000 811 34.640 2.710 -

2001 679 28.707 2.431 -

2002 547 23.345 2.095 -

2003 469 20.884 1.462 -

2004 451 19.581 1.829 -

2005 396 17.270 1.562 -

2006 367 16.783 1.682 -

2007 400 17.851 1.753 -

2008# 384 17.368 1.687 -

2009 380 16.927 1.771 -

2010 379 16.997 1.918 -

2011 392 17.439 2.167 -

2012 406 17.785 2.161 -

2013 414 17.725 2.165 -

2014 421 17.703 2.239 -

2015 415 17.794 2.301 -

2016 418 18.170 2.419 -

1) einschließlich Betriebsstätten ohne ExterneQuelle: Firmenstatistik der IHK Chemnitz, Stand: 04.2017

* Unternehmen mit in der Regel 50 und mehr Beschäftigten** Jahresdurchschnitt

*** Hoch- und Tiefbau, vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation sowie sonstiges Baugewerbe# ab 2008 Angaben einschl. Altkreis Döbeln

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, eigene Berechnungen

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Statistiken

Wohnbevölkerung, Fläche, Bevölkerungsdichte im Jahr 2016

Wohn- bevölkerung

31.12.16Fläche

km2

Bevölker- ungsdichte

Anzahl derGemeinden

Chemnitz, Stadt 248.645 221,1 1.125 1

Erzgebirgskreis 347.665 1.827,9 190 60

Mittelsachsen 312.450 2.116,3 148 53

Vogtlandkreis 232.318 1.412,4 164 37

Zwickau 324.534 949,8 342 33

Kammerbezirk Chemnitz 1.465.612 6.527,5 225 184

Der Arbeitsmarkt im Kammerbezirk Chemnitz 2016

MonatArbeitsloseinsgesamt

darunterFrauen

Anteil%

Arbeitslosen-quote (%)*

Januar 59.182 26.272 44,4 7,8

Februar 59.116 25.821 43,7 7,7

März 57.728 25.268 43,8 7,6

April 53.589 24.360 45,5 7,0

Mai 50.350 23.276 46,2 6,6

Juni 48.414 22.593 46,7 6,4

Juli 49.793 23.482 47,2 6,6

August 48.498 22.741 46,9 6,5

September 47.497 22.151 46,6 6,3

Oktober 46.620 21.639 46,4 6,0

November 47.070 21.649 46,0 6,2

Dezember 48.302 21.692 44,9 6,4

Entwicklung der Arbeitslosenquote im Kammerbezirk Chemnitz seit 1997 (jeweils zum 31. Dezember)

Sachsen Kammerbezirk Chemnitz

absolut Quote* absolut Quote*

1997 403.182 18,4 161.520 19,3

1998 370.088 16,9 144.586 17,2

1999 380.455 17,1 145.215 17,0

2000 391.178 17,0 147.066 16,7

2001 402.158 17,7 151.900 17,4

2002 396.251 17,4 150.508 17,3

2003 384.593 17,1 143.829 16,8

2004 397.735 18,0 151.638 18,0

2005 374.820 17,1 138.063 16,5

2006 336.212 15,4 122.287 14,8

2007 293.301 13,4 107.173 13,0

2008 260.417 12,0 92.729 11,4

2009 257.355 12,0 92.729 11,6

2010 236.416 11,1 81.493 10,3

2011 208.252 9,8 69.388 8,9

2012 199.870 9,4 67.933 8,8

2013 192.629 9,1 65.389 8,5

2014 178.520 8,4 59.019 8,4

2015 163.390 7,7 52.989 6,9

2016 146.988 7,5 48.302 6,8

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Kammerbezirk (am Arbeitsort) Stand: 30.06.2016

InsgesamtVerarbeitendes

GewerbeBau-

gewerbe

Handel/Verkehr/

GastgewerbeFinanz- und Versich.-

dienstleistungen

Informationund

Kommunikation

Grundstücks-und Wohnungsw., wirtschaftliche

Dienstleistungen

Chemnitz, Stadt 113.233 17.126 5.618 22.408 2.056 3.859 24.451

Erzgebirgskreis 113.350 36.920 10.029 20.609 1.581 498 7.369

Mittelsachsen 110.453 30.640 8.715 22.180 1.588 1.048 10.694

Vogtlandkreis 80.277 21.887 6.205 15.790 1.131 948 7.771

Zwickau 123.842 36.670 7.944 24.758 1.433 1.289 15.333

Kammerbezirk insgesamt 541.155 143.243 38.511 105.745 7.789 7.642 65.618

Struktur der IHK-Mitgliedsbetriebe* im Produzierenden Gewerbe nach Kreisen Stand: 04.04.2017

ProduzierendesGewerbe

darunter Verarbeitendes

Gewerbedarunter

Baugewerbe

Chemnitz, Stadt 1.706 774 694

Erzgebirgskreis 3.178 1.555 606

Mittelsachsen 3.499 1.079 857

Vogtlandkreis 2.157 853 482

Zwickau 2.455 1.072 785

Kammerbezirk Chemnitz 12.995 5.333 3.424

* Wohnbevölkerung je km²Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen

*bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen Quelle: Bundesagentur für Arbeit

*in % bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen

* einschließlich Betriebsstätten ohne Externe Quelle: Firmenstatistik der IHK Chemnitz

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Faktengewitter

Leistungsbilanz 2016

Der Kammerbezirk in Zahlen

Gesamtfläche des Kammerbezirkes 6.524 km²

Einwohner im Kammerbezirk 1,5 Mio

Kreisfreie Städte 1

Landkreise 4

IHK-Mitglieder 70.065

zuzüglich Betriebsstätten 16.111

Industriebetriebe 5.346

Exportquote im Verarbeitenden Gewerbe (in Unternehmen mit 50 und mehr Mitarbeitern) in %

37

Dienstleister 38.004

Handelsbetriebe (incl. Handelsvertreter) 23.652

Gastronomische Betriebe 5.670

Verkaufsfläche Einzelhandel 2,6 Mio. m2

Verkaufsfläche je Einwohner (Bundesdurchschnitt: 1,5 m²) 1,78 m2

Hochschulen 4

Berufsakademien 3

Forschungsinstitute und FuE-Dienstleister ca. 70

Existenzgründung/-sicherung

Wie viele Existenzgründungsveranstaltungen? 109

Wie viele Stellungnahmen zu Gründungskonzepten? 211

Wie viele Gründer-Coachings? 331

Wie viele Einstiegsgespräche? 618

Wie viele betreute Existenzgründer? 1.442

Wie viele Betreuungen von Unternehmen in Schwierigkeiten? 33

Wie viele Gründungs-/Unternehmenssprechtage in den Regionen?

85

Wie viele Sprechtage Unternehmensnachfolge? 44

Wie viele Beratungen zur Unternehmensnachfolge? 447

Aus- und Weiterbildung

Wie viele Ausbildungsbetriebe werden im IHK-Bezirk betreut? 8.078

Wie viele Schlichtungsverfahren Bildung? 12

Wie viele Prüfungsteilnehmer an Fortbildungsprüfungen, Zwischen- und Abschlussprüfungen?

11.384

Wie viele Rechtsauskünfte zur Berufsbildung? 1.783

Wie viele Veranstaltungen in der Aus- und Weiterbildung? 454

Wie viele Weiterbildungsberatungen? 8.082

Wie viele Neueintragungen der Ausbildungsverträge? 3.847

Innovation und Umwelt

Wie viele

a) Abfallberatungen 73

b) Umweltberatungen 126

c) Energiecoachings? 173

Wie viele Beratungen zu gewerblichen Schutzrechten? 29

Wie viele Auskünfte und Erstauskünfte zur Innovations- und Technologieberatung?

78

Leistungsbilanz 2016

Stellungnahmen

Wie viele fachliche Stellungnahmen zu Förderanträgen

a) Bürgschaften 108

b) Zuschüsse 227

c) öffentliche Kredite? 28

Wie viele Stellungnahmen zu

a) erlaubnispflichtigen Gewerben 222

b) Anhörungen/Gewerbeuntersagung/Widerruf von Erlaubnissen bzw. Rücknahmen

191

c) Wettbewerbsfragen? 33

Wie viele Erlaubnisse für Versicherungsvermittler? 79

Wie viele Stellungnahmen zum Ausländerrecht? 9

Wie viele Rechts- und Steuerauskünfte an Mitglieder und Behörden? 11.000

Wie viele Stellungnahmen für Gerichte und Gutachter? 1.288

Wie viele Stellungnahmen für kommunale Bauleitplanungen? 186

Weitere Aufgaben der Selbstverwaltung

Wie viele Teilnehmer an

a) Unterrichtung für das Bewachungsgewerbe 245

b) Sachkundeprüfungen (Verkehr) 78

c) Prüfung Gefahrgutfahrer (Grundlehrgang) 655

d) Prüfung Gefahrgutfahrerfortbildung 744

e) Prüfung Gefahrgutbeauftragte? 29

Wie viele Einigungsstellenverfahren? 6

Bestellungen und Benennungen von Sachverständigen

Wie viele öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige gab es am 31.12.2016?

60

Wie viele Sachverständige wurden im Jahr 2015 neu öffentlich bestellt und vereidigt?

3

Wie viele Benennungen gab es 2016? 162

Außenwirtschaftsförderung und Kooperation

Wie viele Teilnehmer an Außenwirtschaftsveranstaltungen der IHK? 1.474

Wie viele Ursprungszeugnisse? 6.085

Wie viele Carnets? 139

IHK Öffentlichkeitsarbeit

Wie viele Pressemitteilungen? 244

Wie viele Abdrucke von Pressemitteilungen? 949

Wie viele Pressekonferenzen? 10

Auflagenhöhe der IHK-Zeitschrift? ca. 65.000

Wie viele Internetbesucher? 233.808

IHK Ehrenamt

Wie viele ehrenamtliche Personen engagieren sich insgesamt in der IHK

2.702

a) Voll- und Regionalversammlungen 128

b) Prüfungsausschüsse 1.880

c) Fachausschüsse und Arbeitskreise 475

d) Wirtschaftsjunioren? 219

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Stellungnahmen 2016Schreiben der Landesarbeitsgemeinschaft der Sächsischen Industrie- und Handelskammern (LAG)

Thema Adressat Versand am

Änderung sächs. GemO

Mindestlohn

Wasserentnahmeabgabe

Insolvenzanfechtung

Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes und anderer Gesetze

Zukunft des Regional- und Fernverkehrs in Ostdeutschland

Gesetzentwurf zur Änderung glücksspielrechtlicher Vorschriften

Hochschule und Fachkräfte

Entwurf des SMWA für eine Richtlinie zur Clusterförderung

Positionspapier der sächs. IHKs EU-Sanktionen gegen Russland

Digitale Offensive Sachsen

Änderung Sachverständigenordnung Bodenschutz

Standortfaktor immisionsrechtliche Genehmigungsverfahren

GRW-Richtlinie (2016)

Harmonisierung der Bürgschaftsbedingungen der Bürgschaftsbanken

Schulgesetznovelle

Änderung bewachungsrechtlicher Vorschriften

Bundesverkehrswegeplan

Hochschulentwicklungsplan 2025 des FS Sachsen

Einführung eines Sächsischen Informationsfreiheitsgesetzes

Sächsische Durchführungsverordnung zur Energieeinsparverordnung (SächsEnEVDVO)

Richtlinie DiOS-EFRE

Vorfälligkeit von Sozialversicherungsbeiträgen

Blaue Umweltzone

Entwurf des Gesetzes über die Berufsakademie Sachsen

Entsorgung von Dämmstoffen

Energiepapier des Heringsdorfer Kreises

Neuordnung des AFBG-Förderverfahrens

Tourismusstrategie

Studie zum betriebswirtschaftlichen Ist-Zustand des Hotel- und Gaststättengewerbes 2017

EU-Pauschalreiserichtlinie

EU-DSGVO / Sächsische EStVO

Anhörung im säch. LT SMWAsächs. MdBs/ MindestlohnkommissionMP und SM Dulig SM SchmidtDIHK, sächs. MdBsDIHK sächs. MdBssächs. MdBs CDU sächs. LTSMISKSMWAMPSMWA SM DuligSMULMP, SM Schmidt, SM Dulig und MdLsSM Dulig SMWASM Dulig, SM UnlandSM Kurth Fraktionsvorsitzende SLTsächs. MdBsBM Dobrindt und BMVI SM Dulig und sächs. MdBsSM Dr. StangeSMWASMWA SMWAMP, sächs. MdBsSM Dulig, SM SchmidtSMWKSM SchmidtSM Dulig und sächs. MdBsSMWASMWASMWAMP Tillich, SM GemkowSMWA

21.05.2016

20.05.2016

12.01.2016

11.10.2016

15.03.2016

06.01.2016

18.01.2016

29.01.2016

20.01.2016

09.02.2016

22.02.2016 17.05.2016

12.02.2016

22.02.2016

15.03.2016 28.04.2016

05.04.2016

04.03.2016 16.06.2016

25.04.2016

28.04.2016 29.07.2016

06.06.2016

29.06.2016

30.06.2016

25.07.2016

22.07.2016

16.08.2016

06.10.2016

11.10.2016

19.10.2016

13.10.2016

15.11.2016

12.12.2016

12.12.2016

16.12.2016

Interessenvertretung

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EhrenamtPräsidium der IHK Chemnitz

Präsidium der Regionalversammlung Chemnitz

Dr. h. c. Franz VoigtPräsident

Gert Bauer

Dr. Peter Opitz

Gunnar Bertram

Michael Lohse, Ehrenpräsident

Prof. Dr. rer. nat. Frank Bär

Michael Kynastbis 30.11.2016

Annegret Haas

Gunnar Bertram

Herbert Pscherer

Theodor Kießling

Ulla Reichel

Thomas Kolbe

Roland RichterMichael Kynastab 20.06.2016, bis 30.11.2016

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Präsidium der Regionalversammlung Erzgebirge

Präsidium der Regionalversammlung Mittelsachsen

Präsidium der Regionalversammlung Plauen

Präsidium der Regionalversammlung Zwickau

Mike Bielagk Roland RichterGert Bauer, Präsident

Regina Ludwig

Thomas Jahn

Dr. Peter Opitz

Andrea Kern Lars Luderer Herbert Pscherer

Ulla Reichel, Präsidentin Tino Bauer Tassilo Rödel

Angelika Schunck

Jens Hertwig

Frank Weidenmüller

Prof. Dr. Siegfried Fiebig

Thomas Kolbe, Präsident

Theodor Kießling, Präsident

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Page 68: GESCHÄFTSBERICHT - Industrie- und Handelskammer Chemnitz€¦ · 2014 hatte die Bundesregierung die „Digitale Agenda für Deutschland 2014 ... Die konjunkturelle Entwicklung stellt

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Redaktion

Lektorat

Gestaltung

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Redaktionsschluss

Industrie- und Handelskammer Chemnitz

Angela Grüner, IHK Chemnitz | Referentin Öffentlichkeitsarbeit

Gisela Bauer | Dipl.-Journalistin

www.christinatexter.de

Förster & Borries GmbH & Co. KG, Zwickau

Digital Stock, Fotolia, Haus der kleinen Forscher, Christoph Heyden, IHK Chemnitz, Agenturgruppe Klang von Blau, Organisationsbüro „Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen“, Kristin Schmidt, Wolfgang Schmidt, Stadtstreicher GmbH, Wirtschaftsjunioren Chemnitz

01. Juni 2017

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