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05.07.2011 Dozent: Prof. Peter Eisert Seminar: Visual Computing, SS ‘11 HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN Mathematisch Naturwissenschaftliche Fakultät II Institut Informatik Gesichtserkennung Benjamin Kees, Alexander Boll

Gesichtserkennung - hu-berlin.de

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05.07.2011

Dozent: Prof. Peter EisertSeminar: Visual Computing, SS ‘11

HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLINMathematisch Naturwissenschaftliche Fakultät II

Institut Informatik

GesichtserkennungBenjamin Kees, Alexander Boll

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Gliederung

● Einführung● Grundlegende Methoden● 3D-Methoden● Qualitätsmaße● Robust 3D Face Recognition by Local Shape

Difference Boosting● Kritik● Fazit

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Begriffsabgrenzung

● Gesichtserkennung (Face Detection)Gesichter in einem Bild lokalisieren

● Gesichtserkennung (Face Recognition)Bekannte Gesichter in einem Bild wiederfinden

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Anwendung● Automatisierte Grenzkontrolle in FRA● Umsetzung von Hausverbot (z.B. in Casinos)● Kriminalistik, Forensik, Fahndung● Erkennung des biometrischen Bildes im Reisepass● Smile- und Open-Eyes-Shutter● Ähnlichkeit zu Stars

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Automatisierung

Welche neuen Dimensionen bringt die Automatisierung?

● Datengewinnung

● Keine Aktion der zu Erkennenden nötig (z. B. Zutrittskontrolle)

● In der Regel keine besondere Technik nötig

● Quantität

● Erkennen einer Person durch Abgleich mit sehr großer Datenbank (Wer ist X)

● Suchen nach einer bestimmten Person in großer Menge (Fahndung)

● bearbeiten großer Mengen von Gesichtern (z. B. Wer ist auf der Demo?)

● Qualität

● auch kleine, dunkle, unscharfe Bilder (Infrarot, Preprocessing)

● Neutralere Erkennung als Menschen„Cross-Race-Effect“ (Tendenz Gesichter anderer Ethnien als gleich wahrzunehmen)

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Personenmerkmale

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Was nutzt man um Menschen zu erkennen?

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Personenmerkmale

Was nutzt man um Menschen zu erkennen?

● geometrische Anordnung von Nase, Mund, Augen, …● Beschaffenheit der einzelnen Teile (Größe der Nase)● Textur der Hautoberfläche, Teint● Narben, Accessoires, Kleidung● Mimik, Gestik, Stimme● Statur, Haltung, Gang, Bewegung

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Schwierigkeiten

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Schwierigkeiten

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Schwierigkeiten

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Schwierigkeiten

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●Bildqualität:

● Unschärfe

● Helligkeit

● Kontrast

● Auflösung

●Eignung der Vergleichsdaten●Berechnungsaufwand (zu teuer, langsam)

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Methoden

Klassische Methoden

● Foto/Video

→ Proportionen

Pose

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3D-Methoden

● 3D-Kamera

→ Profil, Augenhöhle, Kinn..

Effizienz

Texturanalyse

● Als Ergänzung

→ Narben, Falten,...

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Klassische Methoden

● Geometrisch

● Vermessung von Position, Abstand und Lage vonAugen, Nase, Mund, Wangenknochen, Kiefer etc.

● Nur Gesichter mit bis zu 20° Drehung erkennbar

● Photometrisch

● statistische Auswertung des Bildes

● Werte werden extrahiert und mit Template verglichen

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3D-Methoden

Kurven

● Vergleich von Kurven auf dem Gesicht

● z. B. Schnitt mit 2 Flächen und Zylinder

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Formbeschreibung

● Korrelation von starren mimikinvarianten Flächen

Relationen

● Vergleich der Relationen entscheidender Punkte

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Probleme der 3D-Methoden

1. Effizientes Extrahieren der Hauptregion des Gesichts mit beliebiger Haltung

➔ Qualität der 3D-Rohdaten (Schulter, Haare, Flecken, Löcher, Fehler,...)

➔ schlecht im Nachhinein korrigierbar

2. Effizientes Angleichen der Gesichtsmodelle

➔ Mimik

3. Optimierung der Auswahl der unveränderlichen Gesichtspunkte

4. Berechnungseffizienz

➔ Sehr viele 3D-Daten als Input

➔ Bei großen Datenbanken schlechte Skalierung

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Qualitätsmaße

● Falschakzeptanzrate FAR

● Für Fahndung: nur lästig (Mehraufwand)

● Für Zutritt: Sicherheitsrelevant

● Falschrückweisungsrate: FRR

● Für Fahndung: evtl. fatal

● Für Zutritt: nicht Sicherheitsrelevant

– 1993 79 % (praxisuntauglich)

– 2006 99 % (vergleichbare Rate mit Fingerabdruck, Irisscan)

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=

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Face Recognition Grand Challenge (FRGC)

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● Sammlung von Bildern und Daten von Gesichtern mitklar definierten Experimenten, Aufgaben und Zielen

● Ziel:● „promote and advance face recognition technology to

support U.S. Government face recognition efforts“

● Sponsoren:● FBI, Standardisierungsorganisationen, US Department of

Homeland Security und Forschung

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Robust 3D Face Recognitionby Local Shape Difference Boosting (2010 Wang et al)

1) 3D-Datenoptimierung2) Auswahl und Beschnitt des verarbeiteten Bereiches3) In standardisierte Orientierung bringen4) Vergleich mit bereits vorhandenem Datensatz5) Unterschiedliche Gewichtung der Differenzen

1) 2a) 2b)

3)

-*

3)

4)

3)

5)

%

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1) 3D-Datenoptimierung

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Teilweise sind die Rohdaten mangelhaft. Die Modelle werden daher für bessere Weiterverarbeitung optimiert:

● Ausreißer korrigieren● Löcher möglichst auffüllen● Kanten werden geglättet

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2) Auswahl und Schnitt

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● im Texturkanal wird das Gesicht erkannt● der erkannte Bereich wird mit dem 3D-Modell

abgeglichen● die Nase wird ungefähr erkannt● von Nasenspitze aus kugelförmig auf ungefähren

Gesichtsbereich beschneiden

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3) In Standardpose bringen

1) Gesicht und gespiegeltes Gesicht werden übereinander gelegt2) Durchschnitt der beiden berechnen3) Nasenspitze genau finden

● auf Symmetrieachse● in Gesichtsmitte● größte Abstände zum Restgesicht

4) mit Hilfe des Nasenrückens in Standardpose bringen

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4) Vergleich

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● aus fertigem 3D-Modell Tiefenbild erzeugen● Tiefenbilder vergleichen● für viele Gesichtspunkte eigene Klassifizierer● diese stimmen ab● schwierig: ist Differenz intra- oder interpersonell?● hierfür Training der Klassifizierer● deren Stimmen werden nun gewichtet

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Vorteile des Ansatzes

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● sehr schnell● sehr genau (FAR 0,1% und FRR 98%)● Mimikresistent durch Training der Klassifizierer● auch bei schlechten Rohdaten sehr robust● 3D-Ansatz „verschenkt keine Dimension“

Nachteil:● Spezielle Hardware nötig

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Kritik

● zu hohe FRR/FAR

● kann zu einer Kultur der Überwachung führen

● Zensurbalken nicht mehreffektiv

● kann Kriminalität nicht verhindern, aber aufklären

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Fazit

● viele verschiedene Verfahren entwickelt(teils sind Quelltexte verfügbar)

● durch 3D-Verfahren viele Probleme (besser) lösbar

● in letzter Zeit Beschleunigung, bessere FRR/FAR

● zukünftig noch mehr Systeme in Autorisierung und Findung eingesetzt

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Quellen

● Yueming Wang, Jianzhuang Liu, Senior Member, IEEE, and Xiaoou Tang, Fellow, IEEE: Robust 3D Face Recognition by Local Shape Difference Boosting, IEEE TRANSACTIONS ON PATTERN ANALYSIS AND MACHINE INTELLIGENCE, Oktober 2010

● Face Recognition Grand Challenge (FRGC)http://frvt.org/FRGC/

● Face Recognition Homepagehttp://www.face-rec.org/

● Fraunhofer Standard für biometrische Fotoswww-past.igd.fraunhofer.de/idb/de/projects/biometrie/firebird/index.html

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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

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