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GESTALTE DEINEN EIGENEN TEMPEL das practicebook zur gestaltung deines eigenen heimaltars und deiner täglichen praxis DENNIS MÖCK-LUDWIG

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GESTALTEDEINEN

EIGENEN TEMPELdas practicebook zur gestaltung

deines eigenen heimaltars und deiner täglichen praxis

DENNIS MÖCK-LUDWIG

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Mein Dank geht an meine Welt, die ich zu sehen vermag. An meine Lehrer sowie Schüler. An das Leben selbst.

Ich danke den Teilnehmern des „Temple Project“für die Einsendung ihrer Altarbilder und die Erlaubnis,

sie in diesem Buch zu veröffentlichen.

DANKE.

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Inhalt

Willkommen 3

Beginne. Gestalte deinen Heimaltar 4

Deine Intention 5

Der Platz 6

Die Gestaltung 8

Das göttliche Team 9

Die Einweihung 12

Dein tägliches Sadhana 14

Hingebungsvolle Puja 17

Weitere Möglichkeiten 19

Über den Autor 20

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Willkommen

Vielen Dank, dass du dieses Ebook liest. Ich freue mich sehr über dein Interesse. Dein Interesse dich selbst näher kennenzulernen. Dich dir selbst hinzugeben. Schon seit Jahren besitze ich verschiedene Altäre. Einer davon, sozusagen mein Hauptaltar, befindet sich in meinem Ashram. Es ist ein offener Altar, jedoch sehr persönlich. Von ihm geht eine pulsierende Energie aus, welche mich tagtäglich durchdringt. Ein Platz an dem ich mich an die unendliche Stille andocken kann. Mit diesem Ebook will ich dir zeigen, wie du dir selbst einen Altar aufbaust, ihn einweihst und wie du mit ihm immer wieder auf deine Weise in Kontakt kommen kannst. Ich weiß um die Kraft von Altären und wie sie unser Leben mit mehr Gegenwärtigkeit, Achtung, Liebe und Hingabe erfüllen. Ich weiß auch, dass wir die Schwingung dieses Kraftplatzes hinaus in die Welt senden und so eine immer größer werdende Gemeinschaft schaffen, welche auf Einheit basiert.

Dir darf klar sein, dass du mit einem Heimaltar eine Brücke zwischen dem irdischen und dem himmlischen (auf)-baust.

Und dass ein Altar mehr ist als nur eine Kommode, auf denen evtl. Götter, Bilder und Steine stehen. Täglich genutzt, ist dieser ein großes spirituelles Werkzeug, mit dessen Hilfe du deine Ent-wicklung vorantreibst, dein Ego mehr und mehr abstreifst und deine natürliche Intuition stärkst. Das Wort „Kult“ beschreibt am Besten, was damit gemeint ist (Kult oder Kultus stammt aus dem lateinischen cultus = Götterverehrung bzw. colere = anbauen/pflegen). Du pflegst also deinen Altar, verehrst das, was dir heilig ist und betreibst einen modernen Kult. Der Weg dieses Kults ist immer die allumfassende Liebe. Dieser kann pure Hingabe, er- und einleuchtende Augenblicke in dein Leben ziehen, es kann jedoch auch radikal sein, dich deinem eigenen Sein und dem Licht in dir hinzugeben. Denn dieser Kult besteht nicht daraus, zu einer Gottheit zu beten oder um Kraft zu bitten, schlussendlich bist du selbst dieser jene Aspekt den diese Gottheit verkörpert.

Ich liebe die Kraft von Altären. Sie sind ein Abbild unserer inneren Welt, ein Spiegel unserer Herzen. Ein Altar ist ein Tempel, der sich im Außen manifestiert und unser Leben energetisiert, ihm Richtung und Führung verleiht. Er kann uns helfen, Inspirationen magnetisch anzuziehen. Wir stärken uns selbst, sind dankbar für das was ist und wir beten zu dem, was uns heilig ist.

Jedes Gebet, ist eine Liebeserklärung an unserer göttliche Seele.

Wir erinnern das Göttliche in uns selbst hinein. Ein Ort zum Auftanken und des Friedens. Ein Inkarnationsplatz für deine, meine und unsere Seelen.

Ich wünsche dir nun viel Freude mit diesem Ebook. Dass es dir dient, deinen eigenen Tempel zu errichten und selbst Tempel in dieser Welt zu sein.

Shanti Baby!

Dennis 3

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Beginne. Gestalte deinen HeimaltarEin Ort der Ankunft. Eine Begegnung von Geist zu Geist.

Was ist ein Altar und wozu kannst du ihn nutzen:

Ein Altar ist ein Ort, an dem du zwischen Himmel und Erde kommunizieren kannst. Ein Platz der Ruhe, der Verinnerlichung und der Meditation. Oft empfinden wir Ehrfurcht vor einem Altar in Ashrams, Kirchen oder Tempeln, denn von ihnen geht eine ganz besondere Kraft aus. Er ist ein Ort der Kommunikation und der Ausrichtung mit unserer Innenwelt und unserer spirituellen Führung.

Das Wort "Altar" leitet sich aus dem lateinischen „altare“ (Aufsatz auf dem Opfertisch) ab und beschreibt eine Verehrungsstätte für Gottheiten. Neueren Deutungen zufolge leitet sich das Wort wahrscheinlich auch von dem lateinischen „adolare“ ab = ein Ort, an dem (Brand-)Opfer dargebracht wurden.

Wenn du etwas verehrst, handelst du aus absoluter Dankbarkeit und Hingabe. Im yogischen wird dieser Handlung sogar eine ganze Richtung zugeschrieben, dem Bhakti Yoga. Du gibst das zurück, was du erhältst und erhältst das, was du gibst. Es potenziert sich. Für dich und für die gesamte Menschheit. Jede Handlung verstärkt sich durch das energetische Naturgesetz von Ursache und Wirkung. Genau so ist es auch mit deinem Altar. Je mehr Energie du hineingibst, desto mehr potenziert sich dieser zu einem Kraftplatz. Er dehnt sich aus. Er berührt nicht nur dich, sondern auch andere.

Bild: Sarah Steigerwald

Ein Spiegel auf deinem Altar kann dich daran erinnern, dass alles, was dein Altar repräsentiert, bereits in dir ist.

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Deine Intention

Wenn du bereit bist, lass mich dich jetzt in diesem Augenblick mitnehmen, auf eine spannende Reise, die weder Anfang noch Ende kennt. Eine Reise, in der du nach dem Höchsten strebst. Jeder Moment ein wirklich bewusster, kostbarer und nährender Augenblick ist. Lass mich dich an die Hand nehmen. Lass uns eintauchen in eine Welt, in der eine vibrierende Schwingung von Liebe, Freude und Stille herrscht. Atme sanft ein. Atme sanft aus. Nimm das Tempo aus diesem jetzigen Moment raus. Gib dir selbst Raum und atme, atme, atme.

Ich lade dich ein, dir selbst und deiner Intention zu begegnen.

Bist du bereit? Dann folge einfach den Sätzen, Worten und tauche ganz ein in diesen Text, welcher dich meditativ hinführen wird. Dein Atem fließt weiterhin leicht und frei. Sehr bewusst. Atme dich in einen Raum, der jenseits von haben und sein wollen liegt – in die Präsenz deines Herzens hinein. Ist dein Körper entspannt, kann mehr Prana, deine Lebensenergie fließen. Lass dir Zeit. Nimm einfach wahr.

Führe wenn du magst, deine Hände vor dem Herzen zusammen, ins Anjali Mudra oder die Gebetshaltung. Deine linke Hand ist die Mondenergie, deine rechte Hand die Sonnenenergie – fühle den Ausgleich der polaren und neutralen Kräfte.

Schließe deine Augen.

Verschmelze mit deinem Herzen und dehne die Schwingung der Liebe mit jedem Atemzug weiter aus.

Spüre dich. Erfühle, was in diesem Moment in dir ist, um was es geht, was wahrgenommen werden möchte. Was ist in diesem Augenblick deine Intention? Aus welchem Grund hast du dich entschieden, deine Augen zu schließen und hineinzuspüren was dich bewegt?

Lasse dir Zeit. Öffne dich immer weiter in deinem Herzen verweilend und wissend, jede Antwort, jedes Gefühl kommt zu dir.

Komme langsam zurück und öffne sanft deine Augen.

Deine Intention ist weit mehr als dir ein Ziel zu setzen. Du bist gegenwärtig und machst dir einen Seinszustand bewusst. Du fokussierst dich, du bist und kreierst ein Feld liebevoller Schwingungen. Du weißt, weshalb du z. B. Yoga übst, meditierst, Ayurveda lebst usw... Du hast eine Intention, die dich erkennen lässt, ob du deinem Weg treu bist. Deine Werte übereinstimmen. Es ist ein Seinszustand.

Frage dich:

• Wie will ich mich fühlen, was will ich fühlen und wie fühle ich?• Für welchen Seinszustand werde ich mich entscheiden? Wie lebe ich ihn?• Was ist meine tiefste Intention und wie wird sich diese in meinen Handlungen

im Alltag widerspiegeln?

Deine Intention: ______________________________________________ 5

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Der Platz

Suche dir einen ruhigen und privaten Platz in deiner Wohnung, an dem es dir möglich ist, dich immer wieder zurückzuziehen. Das kann ein Sideboard, eine Kommode oder ein Tisch sein. Achte darauf, dass du deinen Altar nicht auf dem Boden aufbaust, sondern eine geeignete Erhöhung findest. Das hat den Grund, dass du mit dem Altar und den dazugehörigen Göttern, Engeln oder Ahnen auf Augenhöhe bist. Zudem zeugt das von Respekt.

Die Himmelsrichtung

Grundsätzlich ist es egal wo du deinen Altar aufstellst, denn allein deine Intention reicht aus, um aus diesem Platz einen besonderen Ort zu machen. Vertraue. Doch manchmal kannst du, je nach Zweck, eine Himmelsrichtung aussuchen, die zu deinem jeweiligen Thema passt. Geht es dir z. B. darum einen Neuanfang zu wagen, dann baue dir einen Altar im Osten auf. Hier ein paar Ideen:

Norden: Der Norden wird dem Element Erde zugeordnet, welches für das Leben in all seinen Formen sowie für Schutz, Fruchtbarkeit, Wachstum, Sicherheit und Wohlstand steht. Hier finden wir Ruhe und Erholung.

Osten: Der Osten wird dem Element Luft zugeordnet, welches für den Geist steht. Im Osten geht die Sonne auf, daher steht diese Himmelsrichtung für Neubeginn, Leichtigkeit und Energie.

Süden: Der Süden wird dem Element Feuer zugeordnet, welches für Kraft, Transformation, Energie und Leidenschaft steht. An diesem Platz geht es um seelische Themen sowie um Zerstörung und Bereinigung von alten Gedankenmustern.

Westen: Der Westen wird dem Element Wasser zugeordnet, welches für deine Emotionen steht. Hier kannst du Loslassen, fließen und geschehen lassen. Deine Intuition und Visionen können erblühen.

Dein eigener Tempel. Dein Ashram.

Dein Tempel sollte nur für Meditation, Yoga, Gebete o.ä. genutzt werden. Du lädst mit jeder Praxis diesen Altar bzw. Raum energetisch auf. Dir wird es daher von Mal zu Mal leichter fallen, dich an diesem Platz zu entspannen. Du lässt los.

Lege dir eine Yogamatte bereit, ein Meditationskissen oder einen Stuhl, eine Decke, vielleicht auch eine Mala (Gebetskette) und was dir sonst noch dient, dich vollkommen wohl zu fühlen.

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Weitere Plätze für deine Altäre

Lasse den himmlischen Spirit rocken

Im Prinzip kannst du überall einen Altar aufbauen, in deiner Küche, deinem Bad, draußen oder neben deinem Bett. Hier sind meine Beispiele, deinem Haus oder deiner Wohnung Flügel zu verleihen:

In deiner Küche:

Bereite dein Essen nur zu, wenn du in Liebe bist. Die Lebensmittel nehmen deine Emotionen während des Kochens auf. In meiner Küche steht ein kleiner Altar mit einem Ganesha und hinter ihm ein Bild von Dhanvantari, dem Gott des Ayurveda. Bevor ich beginne zu kochen, bitte ich Ganesha, meine Gefühls- und Emotionswelt zu klären, dann bitte ich Dhanvantari mir behilflich zu sein, bei der Zubereitung der Nahrung. Seit ich dieses kleine Ritual durchführe, erhält mein Essen noch größere Aufmerksamkeit und Achtung. Es schmeckt vorzüglich. Übrigens: Ganesha und Dhanvantari erhalten immer eine kleine Schale vom Essen als Dank.

In deinem Bad:

Dein Bad muss nicht nur ein Raum sein, in dem du dich täglich pflegst. Er kann zu einem Tempel werden. Ich liebe diese Vorstellung und ich weiß um die Energie und Intention, die wir damit setzen können. Stelle dir z.B. ein Bild oder eine Statue von Lakshmi in dein Bad. Sie erinnert dich daran, sanft mit dir zu sein und dich liebevoll im Spiegel zu betrachten. Sie ehrt deine innere und äußere Schönheit. Mach es ihr nach. Gib dich dir täglich selbst vollkommen hin und betrachte dich mit liebenden Augen. Erkenne deinen Reichtum und starte glücklich in deinen Tag.

In deinem Schlafzimmer:

Dein Schlafzimmer ist ein Ort der Ruhe, der Stille und des Rückzugs. Ein Abbild wie Durga oder Kali können womöglich zu wild sein. Wähle sanfte Energien und Abbilder. Stelle z.B. Mutter Maria oder die Grüne Tara neben dein Bett. Bitte sie oder andere darum, dich in den Schlaf zu begleiten. Danke ihnen morgens vor dem Aufstehen, flüstere ihnen zu. Baue dir heilige Momente in deinen Alltag ein.

In deinem Garten/Balkon:

Wenn du einen Zugang zu Naturwesen hast, zu Gaia und/oder zu Tieren, baue dir einen Altar in der Natur. Du bringst damit deine Wertschätzung für dieses Reich zum Ausdruck. In vielen Kulturen wurde früher (und auch noch heute) Brot, Wasser, Milch sowie Blumen und andere Opfer dargebracht, um den Wesen der Natur für ihre reichen Gaben zu danken. Gib ihnen Energie, damit die Natur beseelt und belebt wird, damit sie verbrauchten Plätzen auf der Erde neue Kraft schenken.

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Die Gestaltung

Was auf deinen Altar kommt entscheidest allein du – je persönlicher, desto leichter bekommst du auch einen Zugang zu deinem Kraft-Altar. Er sollte dir zu 100 Prozent entsprechen. Er sollte also sowohl visuell als auch gefühlsmäßig mit deiner inneren Welt übereinstimmen. Kreiere ihn nach deinen Vorstellungen und mit deinen persönlichen Dingen, die für dich eine besondere Bedeutung haben. Ein Altar ist nicht nur eine Schnittstelle zwischen Himmel und Erde, sondern auch ein Ort der Dankbarkeit. Und je dankbarer du für etwas bist, desto mehr wirst du davon in deinem Leben vorfinden. Du setzt mit deinem Altar also einen energetischen Prozess in Gang, der sich immer mehr potenziert.

Eine schöne Tradition ist es, alle Elemente auf einen Altar zu bringen. Feuer, Luft, Wasser, Erde und auch Äther bzw. Raum (welches du mit deiner Intention und der Energie des Altars bereits vorfindest). Sei kreativ. Forme und gestalte mithilfe deines göttlichen Teams und deiner Intuition.

Ein paar Ideen, wie du deinen Altar gestaltest:

• Besorge dir einen Tisch, Sideboard, Holzkiste oder einfach ein Podest, das du an die Wand stellen kannst

• Stelle Kerzen auf (Sie repräsentieren das Element Feuer und ehrt auch den Feuergott Agni)

• Mit Räuchersand gefüllte Schale, in der du Räucherstäbchen steckst oder ganz einfach einen Räucherstäbchenhalter (Repräsentiert das Element Luft)

• Frische Blumen bzw. eine Pflanze (Steht für das Element Erde)• Eine Schale mit frischen Wasser, mit dem du täglich die Blumen (symbolisch)

ein wenig gießen kannst (Für das Element Wasser)• Kristalle, Edelsteine und/oder für dich besondere Steine• Eine Tarot- oder Orakelkarte, die für deine gegenwärtige Situation von

Bedeutung ist• Eine Statue in Form einer Gottheit, eines Engels, Meisters oder etwas anderes,

was dich inspiriert und dir dient• Ein Text von einem berührenden Mantra, eines Zitats oder ein Songtext.

Diesen kannst du z. B. vor jeder Nutzung deines Altars aufsagen, chanten• Ein Foto deiner Ahnen, einer Gottheit oder eines Gurus• Prasad, eine reine und vegetarische Speise z. B. Süßigkeiten als Opfergabe

für die Gottheit sowie als Dank für ihre Dienste

Auch wenn dich keine bestimmte Gottheit anspricht, wähle dass aus, worauf du deine eigene Liebe, Hingabe und Aufmerksamkeit richten kannst. Dein Altar kann sich wandeln, so wie dein Leben sich wieder und wieder wandelt. Stelle neue und frische Blumen auf, schmücke ihn mit neuen Steinen, neuen Bildern, Tarot- oder Orakelkarten, Gottheiten usw...

Dein Altar kann sich Tag für Tag verändern, genau so wie deine Intention. Im Herbst opferst du vielleicht Kastanien, im Sommer frische Blumen. Fühle dich frei, sei kreativ. 8

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Das Göttliche Team

Die göttliche Galerie umfasst unzählige Götter. Gott durchdringt alles, selbst ein Murti (Götterstatue), welche du dir in deinen Tempel stellst. Für viele ist solch eine Statue mehr als nur Metall, Holz oder Messing – es ist ein Abbild Gottes. Wertvoll und heilig. Das materielle Bild eines Murti bringt die geistige Vorstellung und baut eine Brücke zum Göttlichen.

Göttinnen, Götter – der Himmel auf Erden und die Erde im Himmel

Ganesha, der Beseitigter aller Hindernisse. Er gilt als eine der beliebtesten Gottheiten. Er hilft dir Erfolg auf allen Ebenen zu haben und Weisheit zu erlangen. Er liebt Süßigkeiten! Lege ihm immer wieder etwas Süßes hin, um dich für seine Dienste zu bedanken. Seine Lieblingsspeise ist Besan Ladoo, indische Kichererbsen-Bällchen. Chakra: Wurzelchakra | Mantra: Om Gam Ganapataye Namaha

Kali, die blutrünstige Göttin der Zerstörung. Sie bringt dir Freiheit und Schutz, vertreibt deine Ängste vor Neubeginn. Steckst du fest, so bitte Kali um Rat. Was soll zerstört werden in deinem Leben? Sage es ihr direkt, doch entscheide dich bewusst, sie nimmt dich beim Wort! Chakra: Sakralchakra | Mantra: Om Sri Mahakalikayai Namaha

Durga, die wilde All-Mutter. Strebe nach deiner Wahrheit, deiner Vollkommenheit und lasse dein Ego hinter dir. Gehe durch die Illusionen von Trennung hindurch. Chakra: Solarplexus | Mantra: Om Shri Durgayai Namaha oder He Ma Durga

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Hanuman, der Affengott. Der hingebungsvolle, starke und energetische Gott. Er symbolisiert den menschlichen Geist, der durch tiefe Hingabe (Bhakti) zu einer höheren Bewusstseinsebene gelangen kann. Singe Hanuman zu ehren Mantren (für ihn wurde sogar das berühmte Lied „Hanuman Chalisa“ mit 40 Strophen geschrieben), verneige dich vor ihm und zeig ihm deine Hingabe. Chakra: Herzchakra (Grün) | Mantra: Om Shri Hanumate Namaha oder Hanuman Chalisa

Laskhmi, die Göttin der inneren und äußeren Schönheit. Sie bringt Reichtum und Wohlstand. Sie hilft unsere Visionen zu verwirklichen. Lege ihr zu Füßen immer wieder Münzen oder Dinge, die für dich einen besonderen Wert haben. Sie liebt es, das zu vermehren, was du hast. Sie liebt alle schönen Dinge, alle Düfte, alles was zart ist und schimmert. Lege ihr immer wieder Blüten auf den Altar.Chakra: ebenfalls Herzchakra (Rosa) | Mantra: Om Shri Maha Lakshmyai Namaha

Saraswati, die Göttin des Wissens, der Weisheit und des Lernens. Sie ist kreativ, verspielt und hilft dir Dinge zu begreifen und zu erfühlen. Sie hat Freude dabei, dich in deinen Lernprozessen zu unterstützen. Summe für sie, singe oder pfeife ihr zu ehren – sie ist auch die Göttin der Musik. Chakra: Halschakra |Mantra: Om Aim Saraswatyai Namah

Shiva, der Mahayogi, der oberste aller Yogis. Er ist der Zerstörer der Nichterkenntis. Er verhilft dir sowohl in tiefste Meditation zu kommen sowie in höchste Extase. Oft wird er als Nataraja, der tanzende Shiva dargestellt. Chakra: Drittes Auge | Mantra: Om Namah Shivaya

Brahma, der Schöpfer. Er ist der Schutzherr der Mantra-Rezitation, der Veda-Rezitation und der Meditation. Bitte ihn um tiefe Weisheit, erkenne deine Wahrheit. Chakra: Kronenchakra | Mantra: Om Sat Chit Ekam Brahma

Jesus, der Christus. Derjenige, der dir die Essenz von Liebe zeigen wird. Eine Liebe, die dich durchlichtet, nährt und dein Herz weit öffnen wird.Mantra: I will follow him

Mutter Maria, die göttliche Mutter und liebevolle Weise. Sie schenkt dir Trost und lässt deine Seele mit Güte verschmelzen. Sie nimmt dich auf ihren Schoß und gibt dir unendliche Fürsorge und Mitgefühl. Mantra: Ave Maria

Die Grüne Tara, die mitfühlende Beschützerin. Sie wacht über dein Leben. Pflanze mit ihr Samenkörner deiner Wünsche. Sie liebt es!Mantra: Om Tare Tuttare Ture Soha

Die weiße Tara, die Göttin der Reinheit. Die Enthüllerin der Schönheit des Jenseits. Sie schützt dich vor Krankheiten, gibt dir Klarheit und Reinheit. Mantra: ebenfalls Om Tare Tuttare Ture Soha 10

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Erzengel Michael, der große schützende Erzengel der all deine Anhaftungen, Ängste und Verstrickungen löst. Bitte ihn darum. Er wird sein Lichtschwert einsetzen und dir deinen Weg offenbaren.

Erzengel Gabriel, der Engel der Verkündigung. Er hilft deine höchste Vision zu entdecken und zu leben. Er begleitet dich in deiner Schwangerschaft und lässt dich Entscheidungen leichter treffen. Er wird oft mit einer weißen Lilie dargestellt, lege sie zu ihm auf den Altar.

Buddha, der Erwachte, Friedvolle. Durch Buddha entstand die Weltreligion des Buddhismus. Bitte ihm um seine Güte, er wird dich von zerstörerischen Emotionen befreien und dir geistigen Frieden geben. Einem japanischen Buddha kannst du täglich seinen runden Bauch streichen – es bringt Glück! Mantra: Om mani padme hum (Tibetisch)

Gaia, unsere Erde. Die große irdische Mutter. Sie ist die Seele unserer Erde. Sie lebt, bebt und fühlt. Sie wird dich die Naturgesetze lehren und die erinnern, an die uralten Tage. Sie spendet dir ihre schöpferische Kraft. Arbeite mit ihr zusammen. Zeige ihr deinen Dank für dein hier-sein in Form von Blumen, visualisiere eine geheilte Erde, schenke ihr Aufmerksamkeit und behandle sie wie ein Lebenwesen. Behandle ihre Kinder, Tiere und Natur voller Achtung und Respekt. Stelle dir eine Bild unserer Erde auf den Altar. Lege ihr immer wieder etwas aus der Natur vor das Bild. Mantra: Mother I feel you under my feet (Indianisch)

Um mit der geistigen Welt, den Göttern und Engeln zu kommunizieren reicht es, wenn du sie einlädst, in deinem Herzen Platz zu nehmen. Dein Herz selbst wird zu einem Altar. Gehe in die Stille. Stelle Fragen und höre auf die Antworten in Form von Gefühlen, Ahnungen und einem inneren Wissen.

Bild: Sabine West

„Ich vertraue dem Himmel der mich trägt“ 11

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Die Einweihung

Wenn du deine Intention, dein Murti (Götterstatue) und deinen Platz gefunden hast, ihn nach deinen Wünschen gestaltet hast, kannst du beginnen deinen Altar feierlich einzuweihen. Übrigens: Diese Einweihung kannst du gerne jederzeit wiederholen, wenn du eine neue Intention festgelegt hast. Es reicht jedoch auch vollkommen, deinen Altar umzugestalten und eine neue Absicht festzulegen.

Suche dir einen Zeitpunkt, indem du für dich sein kannst. Besorge dir frische Blumen und dekoriere deinen Altar bzw. deinen Tempelraum. Sei großzügig. Lasse deine Dekoration üppig ausfallen – es ist ein Fest! Eine Verschmelzung von dir und der Kraft deines Altars. Hier bekommst du einige Anregungen zur Gestaltung deiner Einweihung. Fühle dich frei, selbst zu entscheiden, was sich gut für dich anfühlt.

Vorbereitung

• Blumen als Dekoration und Opfergabe • Eine Schale mit Wasser (segne es zuvor, wenn du magst)• Räuchermischung- oder Stäbchen | Kerzen | Streichhölzer | Mantra-CD• Anrufung vorbereiten

Deine Einweihung des Altars

• Gehe zuvor duschen. Reinige dich. Stell dir vor, wie das Wasser alles mitnimmt, was dir nicht mehr dient in diesem Moment. Ziehe dir dann leichte, bequeme Kleidung an. Wenn du magst, vollkommen in weiß (Weiß steht symbolisch für Licht, Glaube und das Gute).

• Eröffne den heiligen Raum. Nähere dich dem Altar, indem du das „Om Shanti“ chantest. Du hast den Raum bereits geschmückt (Äther). Zünde eine Räuchermischung wie z. B. Kampfer oder ein Räucherstäbchen an (Luft). Zünde dabei die Kerzen des Altars an (Feuer). Nimm mit der linken Hand ein paar Tropfen Wasser aus der Schale und salbe dein Drittes Auge, nimm einen Schluck davon und biete es dem Altar bzw. der Gottheit selbst an (Wasser). Lege nun ein paar Blütenblätter auf den Altar als Zeichen der Hingabe(Erde). Du kannst dich auch, beginnend bei Osten vor jeder Himmelsrichtung verneigen und das Mantra wiederholen.

• Singe ein Eröffnungsmantra, dies kann das jeweilige Mantra einer Gottheit sein oder ein anderes. Du kannst hier auch das Gayatri Mantra singen (mitsingen von einem Album). Alternativ: sprich ein Gebet. Halte kurz inne – spüre nach.

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• Deine Absicht. Mache dir deine Intention bewusst und bitte darum, dass dieser Ort zu einem Kraftplatz wird. Lade ganz bewusst das Göttliche ein, sich hier einzurichten. Präsent zu sein. Formuliere eine Anrufung. Ein Beispiel an Ganesha: Ich lade dich ein, Ganesha, hier an und in meinem Altar zu wohnen. Ich bitte um deine Führung, deine Güte und Liebe. Ich danke dir, dass du mir hilfst, all meine Ängste in Bezug auf meine Lebensaufgabe zu durchlichten und mir Mut zu geben.

• Verbinde dich nun ganz bewusst mit deiner Gottheit, dem Engel oder Meister, den du gewählt hast. Begib dich in die Stille. Lausche, höre und beobachte was jetzt ist. Folge dem Rhythmus deines Herzens. Es kann sein, dass du das Bedürfnis hast, deine Hände vor dem Herzen zu falten, womöglich geschieht auch etwas Anderes. Dir kann warm werden, du riechst einen besonderen Duft. Die Präsenz der Gottheit nimmt Einzug. Vertraue. Nimm an. Lasse dir Zeit. Hier geht es darum einfach zu Sein.

• Zum Schluss bedanke dich auf deine ganz persönliche Weise. Du kannst der Gottheit Süßigkeiten, weitere Blüten, einen Duft oder noch ein Mantra anbieten.

Eine unendliche Kraft

Dein Altar ist nun mit deiner Energie und der Energie deiner Gottheit aufgeladen. Begib dich mindestens einmal am Tag an deinen Tempel. Gehe in Kontakt und empfange. Ich lege immer wieder Prasad vor oder auf meinen Altar, als Opfergabe und Dank. Auch die Teilnehmer meiner Seminare bringen gerne Süßigkeiten mit. Dies ist ein wunderschönes Ritual, welches unsere Wertschätzung zum Ausdruck bring. Das Prasad kannst du übrigens nach einem Sadhana, einem Ritual oder einer anderen Praxis, selbst essen. Es ist gesegnet.

Bild: Andrea Brehm 13

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Dein tägliches Sadhana

Ein Sadhana ist eine spirituelle Disziplin bzw. Handlung, die dir hilft dein geistiges Ziel zu erreichen. Eine Zeit mit dir und dem, was dir heilig ist. Es geht hier weniger um materielle Ziele, sondern um die Erlangung geistiger Klarheit und Vollkommenheit (Siddhi). Du führst es idealerweise täglich und wenn möglich an deinem Altar durch. Der beste Zeitpunkt ist morgens vor Sonnenaufgang (3.00 -7.00 Uhr). In dieser Zeit ist die Energie (Prana) im Magnetfeld der Erde sehr rein und das menschliche Energiesystem besonders aufnahmefähig. In verschiedenen Traditionen gibt es sogar einen ganz bestimmten Ablauf dafür. Im Kundalini Yoga wird ein 2 ½ stündiges Sadhana, überwiegend in Gruppen, durchgeführt. Es geht jedoch auch hier um deine Intention. Sie ist der Schlüssel für wahre Transformation.

„Sadhana ist ein Prozess, um die menschliche Bewusstheit zu verfeinern, die alten Muster zu verbrennen und das Unterbewusstsein auszumisten.“ Yogi Bhajan

Create your own Sadhana

Wenn du so mit dem Alltag beschäftigt bist, dass du zwar fähig bist dich zu konzentrieren, dir jedoch die Sensibilität fehlt, um dich selbst zu spüren, dann führe ein Sadhana durch. Es hilft dir präsent zu werden, schult deine Intuition und Gelassenheit dir und anderen gegenüber. Daher beginne dich vorab zu fragen: Bin ich bereit, mir selbst auf allen Ebenen zu begegnen?

Nicht nur wirst du dich selbst näher kennenlernen, du reinigst dich von allem, was deine Seele schwer macht, bringst Leichtigkeit und Frieden in deinen Geist. Du selbst hast die Möglichkeit dein eigenes Sadhana zu kreieren. Wenn du Yoga machst, meditierst, Mantren chantest oder ein tägliches Ritual durchführst, wähle immer den gleichen Zeitpunkt und den selben Ablauf. Dieser Kult wird dein inneres Feuer zum lodern bringen. Es brennt immer stark und hell wenn du chantest, betest, Atemübungen (Pranayama) und andere Praktiken durchführst. Du wirst täglich mehr und mehr die fließende und feurige Kraft in deinen Chakren, Nadis (Energiebahnen) und deinem gesamten Körper-Geist-Seele System spüren. Doch vor allem geht es darum, dass dein Geist zur Ruhe kommt und du in der Gegenwart landest. Vollkommen frei von Konzepten, Zielen und Vorhaben.

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Hier ein paar Ideen für dein Sadhana

• Wähle einen immer gleich bleibenden Zeitpunkt am Morgen, bestenfalls vor Sonnenaufgang. Doch auch wenn dir das nicht möglich sein sollte, betreibe dein Sadhana mindestens einmal am Tag, egal ob morgens, mittags oder abends. So bleibst du dran und dein Geist wird diese Auszeit lieben. Sie wird dich nähren, deine Intuition stärken und vieles mehr. Die Kontinuität ist das Entscheidende, auf das dein Körper und dein Geist reagieren.

• Führe einen gleichen Ablauf durch. Weißt du, in der spirituellen Szene gibt es immer wieder neue Trends, neue und doch alte Mantren, neue und brillantere Methoden. Der Markt ist unendlich weit gefächert. Sowohl ein Sadhana, als auch die Beschäftigung mit meinem eigenen Geist hat für mich mit Hingabe zu tun. Ich gebe mich, zumindest für eine längere Zeit, einem bestimmten energetischen oder geistigen Aspekt hin. Einer ganz bestimmten Atmung, eines bestimmten Mantras oder einer Gottheit. Ich gebe meinem Geist die Möglichkeit, die Energie zu nehmen und nicht gleich wieder mit der nächsten Methode die Erfahrung abzuschneiden.

• Übe dich täglich in deinem Sadhana. Bereits 28 Tage hintereinander lassen deine Praxis zu einer (neuen) Gewohnheit werden. Es bereichert dein Leben. In der Lehre des Ayurveda wird empfohlen, dass du dich täglich mindestens eine halbe Stunde im sattvischen Bewussstsein von Reinheit, Zufriedenheit und Spiritualität verweilst.

Bild: Sylvia Bieber

„Der Grund für das Unglücklich-Sein ist, dass das Selbst das Selbst nicht wahrnimmt.

Der Grund für das Glücklich-Sein ist,dass das Selbst das Selbst wahrnimmt.“

Yogi Bhajan

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Ein kurzes und modernes Morgen-Sadhana

• Stehe auf, strecke und recke dich. Öffne das Fenster um frische Luft reinzulassen.

• Begib dich an deinen Meditationsplatz, vor deinen Altar. Zünde Kerzen an, evtl. auch ein Räucherstäbchen. Grüße die Gottheit auf deinem Altar.

• Atme. Atme. Atme. Beginne deine Praxis mit Pranayama oder einfach dem achtsamen Beobachten deiner Atemzüge. Hier kannst du auch, falls du Yoga betreibst, ein paar Asanas (z.B. Sonnengrüße) durchführen.

• Komme ganz zur Ruhe. Gehe in deiner eigenen Stille auf, nach deiner Atem bzw. Yogapraxis. Lasse den Atem zur Ruhe kommen. Lasse die Gedankenwellen sich glätten. Dein Altar kann mit dir kommunizieren. Er ist eine Schnittstelle zwischen dem irdischen und göttlichen. Stille!

• Aus dieser Stille heraus schreibe dir ein Wort auf einen kleinen Zettel, welches beschreibt, wie du dich heute selbst erfahren willst. Was ist die Qualität dieses Tages? Wie willst du dich fühlen? Du setzt eine energetische Information, die dich durch deinen Tag begleiten wird.

• Halte diesen Zettel an dein Herz. Entwickle Dankbarkeit. Gib diese Dankbarkeit ganz in deine Intention hinein. Lege den Zettel auf deinen Altar und vertraue darauf, dass dein Tag geführt wird. Danke!

• Beende dein Sadhana mit einem Mantra, das du selbst wählst. Eines das zu deiner Gottheit passt und zu dem du einen engen Bezug hast. Singe es wieder und wieder... Beim Singen berührt und aktiviert unsere Zunge 84 Meridian-Punkte am oberen Gaumen. Die Sanskritsprache mit ihren Mantren hat eine noch spezifischere Wirkung. Es ist wie eine Reflexpunktbehandlung für unsere Körper und Geist. Auch das 3-fache „OM“, jener Ur-klang der Schöpfung, lässt dich beseelt in deinen Tag starten.

• Stehe auf, wenn du magst, verneige dich noch einmal vor deinem Altar. Koche dir einen Tee, ziehe noch eine Orakelkarte für den Tag und genieße deinen Tag!

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Hingebungsvolle Puja

Eine Puja ist ein hinduistisches Verehrungsritual und ist eine der am häufigsten durchgeführten Rituale des Hinduismus. Das Ritual ist ein Akt der Dankbarkeit, welches mit Liebe und Hingabe durchgeführt wird. Du erhältst großen Segen durch diese Handlung und den damit verbundenen Gebeten und Lobpreisungen, in Form von Mantren etc. In vielen hinduistischen Traditionen gehört die Durchführung einer Puja zur täglichen Praxis.

Mit einer Puja führst du eine bedeutende Reinigung durch, welche auf deinem spirituellen Weg von enormer Wichtigkeit ist, um dein eigenes Selbst zu erkennen. Du klärst deine Gedanken, Emotionen, Gefühle und deine Chakren sowie deine Aura. Du erkennst immer klarer wohin dein Weg dich zu führen vermag.

In den vedischen Texten wird der Ablauf einer Puja beschrieben. Diese kann von ihrer Dauer variieren. Man benötigt dazu verschiedenste Ritualgegenstände, wie z. B. Sandelholzpaste, eine Glocke, eine Arathi-Lampe u.v.m. Traditionell werden 108 Namen einer Gottheit gesungen sowie verschiedene weitere Bhajans (spirituelle Lieder). Doch auch mit weniger Gegenständen kannst du auskommen. Oft reicht es, wenn du Mantren singst, eine Arathi-Lampe entzündest und sie vor der Gottheit schwengst. Nicht das Bild bzw. die Gottheit selbst ist Gegenstand der Verehrung, sondern das letztlich formlose Höchste, das darin enthalten ist.

Jeder Tag ist ein besonderer Anlass um eine Puja durchzuführen. Es gibt Festtage an denen Pujas an den Geburtstagen der Götter, an Einweihungen, als Segen für Neugeborene, Verstorbene usw. durchgeführt werden.

Altar: Natascha Krishnasamy 17

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Ablauf einer häuslichen Puja

Die Vorbereitung

Am Besten führst du deine Puja ebenfalls morgens durch. Du kannst eine solche Puja auch als festen Bestandteil eines Sonntages machen. In der brahmanischen Tradition werden 16 Dienste als fester Bestandteil einer Puja durchgeführt, wie das Waschen der Statue, das Übergießen mit Milch usw., in einer Häuslichen Puja kannst du dich auf Räucherstäbchen, eine Arathi-Lampe* und Opfergaben wie Blumen und/oder Prasad (Reis, Milch, geweihte Speisen) beschränken. Besorge dir am Besten eine Arathi-Lampe, welche du mit Ghee und einem Baumwolldocht anzünden kannst.* Alternativ kannst du eine Kerze verwenden die du nur für diesen Zweck entzündest.

Der Ablauf

• Zünde die Kerzen auf deinem Altar an, ebenso ein Räucherstäbchen. (Dhupa). Der Rauch soll daran erinnern, das Gott alldurchdringend und Gegenwärtig ist. Der Rauch wirkt gleichzeitig desinfizierend

• Singe dreimal das OM (Klang der Schöpfung), wenn du eine Glocke hast, läute sie dazu

• Schmücke deinen Altar und lege alles zurecht, was du brauchst (Wichtig: Die Gegenstände sollten den Boden nicht berühren)

• Biete der Gottheit einen Platz neben dir an (z.B. auf einem weiteren Kissen)• Heiße die Gottheit willkommen, indem du ihr zu ehren Mantren singst (jene

Mantren, die zu deiner Gottheit passen). Stelle dir vor, wie die Gottheit sich zeigt und anwesend ist

• Reiche ihr Blumen, Prasad und/oder Wasser zum Dank • Entzünde die Arathi-Lampe bzw. die Kerze. Es bedeutet, das Licht in Sanskrit

„Dipa“ (mit langem „i“ gesprochen). Schwenke nun das Licht, dreimal vor dem Bildnis oder der Statue. Hier kannst du sagen: Dipam Sama Payami, es bedeutet: Ich bringe dir dieses Licht dar.

• Singe ein Abschlussmantra oder wiederhole dreimal das OM• Stehe auf und verneige dich respektvoll als Zeichen deiner Hingabe• Nun kannst du das Prasad selbst zu dir nehmen oder, falls mehrere Personen

anwesend sind, es verteilen

*Erhältlich unter: http://www.spiritbalanceshop.com 18

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Weitere Möglichkeiten deinen Altar zu nutzen

Die Wunschbox. Besorge dir eine Box, in der du deine Anliegen, Wünsche und Vorhaben hineinlegen kannst. Es ist deine ganz persönliche Wunschbox. Sie wird zu deinem Altar- und Ritualgegenstand.

Das Visionboard. Fertige dir ein Visionboard an. Schneide inspirierende Bilder aus Zeitschriften aus und klebe sie auf Pappe oder ein großes Blatt Papier. Hänge oder stelle es an deinen Altar. Durch die tägliche Betrachtung und die Kraft deines Altars, kann sich dein Leben neu organisieren.

Glanzvolle Zitate. Zitate und Sprüche die dich ansprechen, kannst du einrahmen und auf deinen Altar stellen. Sie erinnern deinen Geist an jenen Zustand, den du bereits kennst.

Besondere Steine. Sammle Steine, Muscheln und Federn, um deinen Altar zu schmücken und irdische und persönliche Energien auf ihm zu verankern. All diese Gegenstände sind magisch und voller Leben. Ur-alte Erinnerungen.

Halte Inne. Mehrmals täglich halte inne. Gönne dir Pausen. Genieße deinen Altar. Du findest zu deinem Herzen und deinem Bewusstsein zurück.

Deine Ahnen. Auch die Kraft deiner Ahnen kannst du erfahren, indem du ihnen zu ehren Bilder auf den Altar stellst und ihnen deinen Dank ausdrückst, sie um Kraft, Heilung von Verstrickungen und Segen bittest.

Kraftvolle Tiere. Auch Krafttiere können ihren Platz auf deinem Altar finden. Ob Fotos oder Figuren, sie verkörpern die Energie deines Krafttieres. Spenden dir ihre Qualitäten und ihre Fürsorge. Stelle ihnen Wasser und etwas zu essen hin.

Deine Familie und Freunde. Oft brauchen Familienangehörige einen besonderen Schutz oder unser Mitgefühl. Stelle dazu ein Bild auf. Bitte um Schutz, schicke deine Herzenswärme zu ihnen. Bete. Sei mit dem Herzen für sie da.

Musikempfehlungen

Mantras for Life (Deva Premal & Miten) – viele Verehrungsmantren

Jaya (Sahntala) – die schönste Version des Hanuman Chalisa

Diamonds in the Sun (Girish) – berührende Mantren

Songs of dancing Hearts (Sundaram) – Mantren und Bhajans

Healing Ragas (Mandala) – Ragas für die innere Stille

Malas

www.gezeitenzauber.de – Wunderschöne Malas und Gebetsketten

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Über den Autor

Dennis Möck-Ludwig ist spiritueller Mentalcoach und Seminarleiter. Seit 2008 ist er selbstständig und begleitet seitdem Menschen darin, sich mit ihren eigenen Wurzeln, Fähigkeiten und dem stillen Sein zu verbinden. Er leitet seit 2013 einen Ashram in Dreieich, der Sinnbild für einen Tempel in jedem von uns darstellen soll. Dennis sieht seine Aufgabe darin, eine moderne und zeitgemäße Spiritualität zu vermitteln, die fernab von Dogmen und Vorschriften liegt. Meditation ist für ihn eine Lebenseinstellung, gepaart mit einem ganz besonderem und dynamischen Lifestyle.

Kontaktwww.devis-ashram.de

Mail: dm@ devis-ashram.de

Tel.: 0177.6002442

"Mit der Hingabe an das Höhere wächst die Fähigkeit in uns, alles in seiner Vollkommenheit zu erkennen."

Patanjali

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