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Gestalttherapie Gestalttherapie Vorlesung „Klinische Vorlesung „Klinische Sozialarbeit“ Sozialarbeit“ Prof. Dr. Ralph Viehhauser Prof. Dr. Ralph Viehhauser

Gestalttherapie Vorlesung „Klinische Sozialarbeit“ Prof. Dr. Ralph Viehhauser

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GestalttherapieGestalttherapie

Vorlesung „Klinische Sozialarbeit“Vorlesung „Klinische Sozialarbeit“Prof. Dr. Ralph ViehhauserProf. Dr. Ralph Viehhauser

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Fritz Perls (1893-1970)

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Klientenzentrierte Klientenzentrierte GesprächspsychotherapieGesprächspsychotherapie Synonyme Bezeichnungen:Synonyme Bezeichnungen:

Nondirektive (Psycho)therapie/Beratung Nondirektive (Psycho)therapie/Beratung Klientenzentrierte (Psycho)therapie/Beratung Klientenzentrierte (Psycho)therapie/Beratung Gesprächs(psycho)therapieGesprächs(psycho)therapie Personenzentrierte (Psycho)therapie/BeratungPersonenzentrierte (Psycho)therapie/Beratung

Begründer:Begründer: Carl R. Rogers Carl R. Rogers (1902-1987) (1902-1987)

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Rogers Rogers HauptfragestellungHauptfragestellung

Welche Bedingung sind es, die dazu Welche Bedingung sind es, die dazu führen, führen,

dass eine Person von sich aus über ihr dass eine Person von sich aus über ihr Erleben spricht, Erleben spricht,

sich dabei besser verstehen lernt sich dabei besser verstehen lernt und schließlich zu Einstellungs- und und schließlich zu Einstellungs- und

Verhaltensänderung gelangt?Verhaltensänderung gelangt?

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Entwicklungsphasen der Entwicklungsphasen der Klientenzentrierten TherapieKlientenzentrierten Therapie Erste Anfänge in den 40er JahrenErste Anfänge in den 40er Jahren..

Rogers „Non-direktive Beratung“ Rogers „Non-direktive Beratung“ Rogers Erweiterung zur „Klientenzentrierten Rogers Erweiterung zur „Klientenzentrierten

Psychotherapie“Psychotherapie“..

Etablierung der „Gesprächs(psycho)therapie“ in Etablierung der „Gesprächs(psycho)therapie“ in DeutschlandDeutschland..

E.T. Gendlin integriert erlebnisfördernde E.T. Gendlin integriert erlebnisfördernde Interventionsformen.Interventionsformen.

Erweiterung um störungsspezifische Aspekte und Erweiterung um störungsspezifische Aspekte und bearbeitungsorientierte Interventionen.bearbeitungsorientierte Interventionen.

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Zusammenfassung Zusammenfassung zentraler Begriffezentraler Begriffe

Was versteht man unter einer „non-direktiven“ Was versteht man unter einer „non-direktiven“ Vorgehensweise?Vorgehensweise?

Der Therapeut versteht den Klienten als Experten für sein Der Therapeut versteht den Klienten als Experten für sein Problem und sich selbst als Begleiter, auf dem gemeinsamen Weg, Problem und sich selbst als Begleiter, auf dem gemeinsamen Weg, für den Klienten passende individuelle Lösungen zu finden.für den Klienten passende individuelle Lösungen zu finden.

Was ist unter dem Begriff „klientenzentriert“ zu verstehen?Was ist unter dem Begriff „klientenzentriert“ zu verstehen? Der Therapeut nimmt sich zurück und lässt den Klienten den Der Therapeut nimmt sich zurück und lässt den Klienten den

Therapieverlauf, d.h. Richtung, Thema, Tempo, usw. bestimmen.Therapieverlauf, d.h. Richtung, Thema, Tempo, usw. bestimmen.

Was steht im Zentrum der klientenzentrierten Methode?Was steht im Zentrum der klientenzentrierten Methode? Zum einen die Beziehung zwischen Therapeut und Klient (samt Zum einen die Beziehung zwischen Therapeut und Klient (samt

der klientenzentrierten Grundhaltungen) und zum anderen das der klientenzentrierten Grundhaltungen) und zum anderen das Gespräch.Gespräch.

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Definition Definition „Gesprächspsychotherapie“„Gesprächspsychotherapie“

„„Gesprächspsychotherapie ist:Gesprächspsychotherapie ist: eine systematische, selektive und qualifizierte Form eine systematische, selektive und qualifizierte Form

verbaler und nonverbaler Kommunikation und verbaler und nonverbaler Kommunikation und sozialer Interaktion zwischen zwei und mehreren sozialer Interaktion zwischen zwei und mehreren Personen – Psychotherapeut(en) und Klient(en) – Personen – Psychotherapeut(en) und Klient(en) –

mit dem Ziel einer Verminderung der vom Klienten mit dem Ziel einer Verminderung der vom Klienten erlebten psychischen Beeinträchtigungenerlebten psychischen Beeinträchtigungen

durch eine als Form differenzierter Selbst- und durch eine als Form differenzierter Selbst- und Umweltwahr-nehmungen eintretende Umweltwahr-nehmungen eintretende Neuorientierung des (der) Klienten im Erleben und Neuorientierung des (der) Klienten im Erleben und Verhalten…“ (Bommert, 1982, S. 10-11). Verhalten…“ (Bommert, 1982, S. 10-11).

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Rogers Theorie zur Rogers Theorie zur Entwicklung der Entwicklung der

Persönlichkeit bzw. psych. Persönlichkeit bzw. psych. StörungenStörungen

Rogers Persönlich-keitstheorie

Subjektive Realität

Aktualisie-rungstendenz Selbstkonzept

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Subjektive RealitätSubjektive Realität Jede Person hat eine nur für sie gültige, subjektive Jede Person hat eine nur für sie gültige, subjektive

Realität.Realität.

D.h. jede Person nimmt Personen, Ereignisse und D.h. jede Person nimmt Personen, Ereignisse und Dinge auf dem Hintergrund ihrer ganz persönlichen Dinge auf dem Hintergrund ihrer ganz persönlichen Erfahrungen und mit ihrem jeweiligen persönlichen Erfahrungen und mit ihrem jeweiligen persönlichen Bewertungsmaßstab (inneren Bezugs-rahmen) wahr.Bewertungsmaßstab (inneren Bezugs-rahmen) wahr.

Schlussfolgerungen für die Therapie:Schlussfolgerungen für die Therapie: Der Der Therapeut kann den Klienten nur aus der Perspektive Therapeut kann den Klienten nur aus der Perspektive seiner eigenen Wahrnehmungen und Gefühle seiner eigenen Wahrnehmungen und Gefühle verstehen (= phänomenologisch-subjektivistischer verstehen (= phänomenologisch-subjektivistischer Zugang). Zugang).

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AktualisierungstendenzAktualisierungstendenz Rogers bezeichnet die Aktualisierungstendenz als „die dem Rogers bezeichnet die Aktualisierungstendenz als „die dem

Organismus innewohnende Tendenz zur Entwicklung all Organismus innewohnende Tendenz zur Entwicklung all seiner Möglichkeiten; und zwar so dass sie der Erhaltung seiner Möglichkeiten; und zwar so dass sie der Erhaltung und der Förderung des Organismus dienen“ (Rogers, 1991, und der Förderung des Organismus dienen“ (Rogers, 1991, S. 21).S. 21).

Jeder Mensch (bzw. jeder Organismus) habe ein elementares Jeder Mensch (bzw. jeder Organismus) habe ein elementares Bedürfnis, sich zu erhalten (sein Überleben zu sichern) und Bedürfnis, sich zu erhalten (sein Überleben zu sichern) und ein grundlegendes Bedürfnis nach Wachstum, Reifung, sich ein grundlegendes Bedürfnis nach Wachstum, Reifung, sich selbst zu verwirklichen (=Selbstaktualisierungstendenz).selbst zu verwirklichen (=Selbstaktualisierungstendenz).

Schlussfolgerungen für die Therapie:Schlussfolgerungen für die Therapie: Therapeuten Therapeuten sollten nicht versuchen, Ereignisse für ihre Klienten zu sollten nicht versuchen, Ereignisse für ihre Klienten zu verändern, sie sollten vielmehr versuchen, Bedingungen zu verändern, sie sollten vielmehr versuchen, Bedingungen zu schaffen, die es den Klienten ermöglichen, in den schaffen, die es den Klienten ermöglichen, in den gemeinsamen Stunden zu seiner eigentlichen Natur gemeinsamen Stunden zu seiner eigentlichen Natur zurückzufinden („das ‚Selbst‘ zu werden, das man in zurückzufinden („das ‚Selbst‘ zu werden, das man in Wahrheit ist“). Wahrheit ist“).

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SelbstkonzeptSelbstkonzept

Durch Interaktionen mit seiner Umwelt entwickelt Durch Interaktionen mit seiner Umwelt entwickelt jedes Individuum (von Geburt an) ein jedes Individuum (von Geburt an) ein Selbstkonzept, d.h. ein Bild von sich selbst „So bin Selbstkonzept, d.h. ein Bild von sich selbst „So bin ich!“ich!“

Es speist sich aus allen gesammelten Erfahrungen, Es speist sich aus allen gesammelten Erfahrungen, die einen Bezug zur eigenen Person haben.die einen Bezug zur eigenen Person haben.

Das Selbstkonzept bildet den inneren Das Selbstkonzept bildet den inneren Bezugsrahmen für neue Erfahrungen, es Bezugsrahmen für neue Erfahrungen, es organisiert und strukturiert die Erfahrungen.organisiert und strukturiert die Erfahrungen.

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Entwicklung des Entwicklung des SelbstkonzeptsSelbstkonzepts

Selbstbezogene Wahrnehmungen und Selbstbewertungen Selbstbezogene Wahrnehmungen und Selbstbewertungen sind zunächst wesentlich abhängig von den bewertenden sind zunächst wesentlich abhängig von den bewertenden Reaktionen bedeutsamer Bezugspersonen.Reaktionen bedeutsamer Bezugspersonen.

Das Kind bekommt eine Vorstellungen von sich selbst, Das Kind bekommt eine Vorstellungen von sich selbst, indem es die Reaktionen der Bezugspersonen für sich als indem es die Reaktionen der Bezugspersonen für sich als „Spiegel“ nutzen lernt (=sozialer Bewertungsmaßstab).„Spiegel“ nutzen lernt (=sozialer Bewertungsmaßstab).

Die soziale und die (aus der Aktualisierungstendenz Die soziale und die (aus der Aktualisierungstendenz stammende) organismische Bewertung können sich stammende) organismische Bewertung können sich widersprechen.widersprechen.

Das heranwachsende Kind muss versuchen, die beiden Das heranwachsende Kind muss versuchen, die beiden Bewertungsmaßstäbe irgendwie zu integrieren.Bewertungsmaßstäbe irgendwie zu integrieren.

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Langzeitfolge Langzeitfolge „Entfremdung“„Entfremdung“

Wenn der Widerspruch zwischen beiden Wenn der Widerspruch zwischen beiden Wertesystemen zu gravierend ist kann dies zu mehr Wertesystemen zu gravierend ist kann dies zu mehr oder weniger starken inneren Konflikten führen.oder weniger starken inneren Konflikten führen.

Z.B. könnte es sein, dass sich das heranwachsende Z.B. könnte es sein, dass sich das heranwachsende Kind sehr viel mehr nach dem richtet, was seine Kind sehr viel mehr nach dem richtet, was seine Bezugspersonen als „richtig“ und „gut“ bewerten, Bezugspersonen als „richtig“ und „gut“ bewerten, als nach seinem organismischen Bewertungsprozess.als nach seinem organismischen Bewertungsprozess.

Die eigenen Bedürfnisse werden so mit der Zeit Die eigenen Bedürfnisse werden so mit der Zeit immer weniger wahrgenommen, stattdessen immer weniger wahrgenommen, stattdessen identifiziert sich das Kind mehr und mehr mit den identifiziert sich das Kind mehr und mehr mit den Wünschen und Bedürfnissen der Bezugspersonen.Wünschen und Bedürfnissen der Bezugspersonen.

Langfristig kann es auf diese Weise zu einer Langfristig kann es auf diese Weise zu einer zunehmenden Entfremdung kommen. zunehmenden Entfremdung kommen.

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Rogers-Zitat zur Entstehung von Rogers-Zitat zur Entstehung von EntfremdungEntfremdung

„„Dies ist aus unserer Sicht die grundlegende Entfremdung Dies ist aus unserer Sicht die grundlegende Entfremdung im Menschen. Er ist nicht er selbst; er ist seinen im Menschen. Er ist nicht er selbst; er ist seinen natürlichen organismischen Bewertungen der Erfahrungen natürlichen organismischen Bewertungen der Erfahrungen untreu.untreu.

Nur um sich die positive Beachtung der anderen zu Nur um sich die positive Beachtung der anderen zu erhalten, verfälscht er einige wertvolle Erfahrungen und erhalten, verfälscht er einige wertvolle Erfahrungen und nimmt sie lediglich auf der Ebene der Bewertungen nimmt sie lediglich auf der Ebene der Bewertungen anderer wahr.anderer wahr.

Jedoch ist dies keine bewusste Entscheidung, sondern eine Jedoch ist dies keine bewusste Entscheidung, sondern eine natürliche, ja tragische Entwicklung während der Kindheit. natürliche, ja tragische Entwicklung während der Kindheit.

Der Weg der Entwicklung Richtung psychischer Reife, der Der Weg der Entwicklung Richtung psychischer Reife, der Weg der Therapie, besteht in der Aufhebung dieser Weg der Therapie, besteht in der Aufhebung dieser Entfremdung…“ (Rogers, 1991, S. 52)Entfremdung…“ (Rogers, 1991, S. 52)

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Drei unterschiedliche Drei unterschiedliche Möglichkeiten, Erfahrungen in das Möglichkeiten, Erfahrungen in das

Selbstkonzept einzuordnen:Selbstkonzept einzuordnen:

Erfahrungen sind unwichtig – sie werden Erfahrungen sind unwichtig – sie werden ignoriert.ignoriert.

Erfahrungen passen in das Selbstkonzept – Erfahrungen passen in das Selbstkonzept – sie werden sie werden integriert.integriert.

Erfahrungen stehen im Widerspruch zum Erfahrungen stehen im Widerspruch zum Selbstkonzept – sie werden Selbstkonzept – sie werden geleugnet oder geleugnet oder verzerrt wahrgenommen (bzw. erinnert)verzerrt wahrgenommen (bzw. erinnert)..

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Klientenzentrietes Klientenzentrietes StörungskonzeptStörungskonzept

Gestört ist jemand, der sein Selbstkonzept durch Auswahl Gestört ist jemand, der sein Selbstkonzept durch Auswahl bestimmter Erfahrungen und durch bestimmter Erfahrungen und durch VerleugnungVerleugnung anderer erhalten hat. anderer erhalten hat.

Konsequenzen einer solchen Entwicklung sind Spannung, Konsequenzen einer solchen Entwicklung sind Spannung, Angst und das die Person lernt, sich selbst und den Angst und das die Person lernt, sich selbst und den eigenen Erfahrungen als Maßstab für Handlungen zu eigenen Erfahrungen als Maßstab für Handlungen zu misstrauen misstrauen (=Zustand der Inkongruenz) (=Zustand der Inkongruenz)

Die Eigendynamik von Wahrnehmungsverzerrungen kann Die Eigendynamik von Wahrnehmungsverzerrungen kann zu immer mehr Einengungen des Erlebens führen und zu immer mehr Einengungen des Erlebens führen und letztendlich zur letztendlich zur Erstarrung der Erstarrung der SelbstaktualisierungstendenzSelbstaktualisierungstendenz. .

Störungen werden demnach weniger als Krankheiten Störungen werden demnach weniger als Krankheiten verstanden, sondern eher als verstanden, sondern eher als Defizit an Bewusstheit Defizit an Bewusstheit und Wachstum.und Wachstum.

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Kongruenz und Fully Kongruenz und Fully Functioning PersonFunctioning Person

Im Zustand der Im Zustand der KongruenzKongruenz lassen sich alle lassen sich alle Wahrnehmungsein-drücke in das Selbstkonzept integrieren Wahrnehmungsein-drücke in das Selbstkonzept integrieren und stehen dazu nicht im Widerspruch. und stehen dazu nicht im Widerspruch.

Dem Bewusstsein sind alle Erfahrungen zugänglich; es kann Dem Bewusstsein sind alle Erfahrungen zugänglich; es kann alles so wahrgenommen werden, wie es ist, alles so wahrgenommen werden, wie es ist, ohne ohne VerzerrungenVerzerrungen..

Diesen angestrebten Idealzustand bezeichnet Rogers als Diesen angestrebten Idealzustand bezeichnet Rogers als „fully functioning person”„fully functioning person” (voll erlebnis- und (voll erlebnis- und handlungsfähige Person).handlungsfähige Person).

Auch wenn dieser Idealzustand nie ganz erreicht werden Auch wenn dieser Idealzustand nie ganz erreicht werden kann, so sei es nach Rogers doch wichtig, dass sich kann, so sei es nach Rogers doch wichtig, dass sich das das reale und das ideale Selbstkonzeptreale und das ideale Selbstkonzept einander annähern einander annähern können. können.

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Klientenzentriete Klientenzentriete BehandlungszieleBehandlungsziele

Ziel der Therapie ist es, dem Klienten dabei zu Ziel der Therapie ist es, dem Klienten dabei zu helfen, vom Zustand der Inkongruenz mehr und mehr helfen, vom Zustand der Inkongruenz mehr und mehr zum Zustand der Kongruenz zu gelangen.zum Zustand der Kongruenz zu gelangen.

Der Klient soll sich zunehmend entdecken können Der Klient soll sich zunehmend entdecken können und lernen, sich anzunehmen, wie er ist.und lernen, sich anzunehmen, wie er ist.

Er soll v.a. seine geleugneten Gefühle, die vorher zu Er soll v.a. seine geleugneten Gefühle, die vorher zu schmerzhaft für das Selbstkonzept waren, wieder schmerzhaft für das Selbstkonzept waren, wieder sehen und als zu sich gehörend wahrnehmen können.sehen und als zu sich gehörend wahrnehmen können.

Diesen Prozess könnte man dann als „Erfahren des Diesen Prozess könnte man dann als „Erfahren des Selbst“ („Selbsterfahrung“) oder als Selbst“ („Selbsterfahrung“) oder als Selbstexploration bezeichnen.Selbstexploration bezeichnen.

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Rahmenbedingungen der Rahmenbedingungen der GesprächspsychotherapieGesprächspsychotherapie

Therapie-Setting: gleichberechtigte Sitzposition, Therapie-Setting: gleichberechtigte Sitzposition, face-to-face face-to-face

Die Einzel-Sitzung dauert i.d.R. 45 bis 50 minDie Einzel-Sitzung dauert i.d.R. 45 bis 50 min

Frequenz: i.d.R. einmal pro Woche.Frequenz: i.d.R. einmal pro Woche.

Therapiedauer kann sehr variable sein (in einer Therapiedauer kann sehr variable sein (in einer Untersuchung von Eckert und Wuchner (1994) Untersuchung von Eckert und Wuchner (1994) betrugt diese im Durchschnitt 69 Sitzungen.)betrugt diese im Durchschnitt 69 Sitzungen.)