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Gesäuerte Milchprodukteund Proteinstabilisierung
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
2
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
3
I n h a l t
P E K T I N I N M I L C H P R O D U K T E N 4
Milchprodukte: Gesundheit und Convenience 4
Pektin in Milchprodukten 5
G R U N D L A G E N U N D H I N T E R G R Ü N D E 6
Pektinstruktur 6
Pektinherstellung 8
Funktion der Pektine 8
P E K T I N E I N D E R M I L C H I N D U S T R I E 10
Kleine Warenkunde gesäuerter Milchprodukte 10
S TA B I L I S I E R U N G S M E C H A N I S M E N 11
Joghurtgetränke/Milch-Fruchtsaft-Getränke 11
Einflussparameter bei der Herstellung
von Sauermilchgetränken 14
Beurteilung der Stabilität eines Sauermilchgetränkes 16
Molkegetränke 17
Sojaprodukte 18
Stichfester und gerührter Joghurt 19
Ü B E R S I C H T:
P E K T I N E F Ü R M I L C H P R O D U K T E 21
R E Z E P T U R E N 22
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
5 4
Pektin ist ein natürlicher
Fruchtbestandteil und
passt daher hervorragend
zum positiven Image ge-
säuerter Joghurt-Frucht-
getränke. Die Stabilisie-
rung mit Pektin ist
effizient und ökonomisch.
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
bieten diese trink- oder löffelbaren Snacks
das Gefühl, trotz Hektik und Druck zur Zeiter-
sparnis etwas Gutes für sich getan zu haben.
Die zahlreichen Möglichkeiten zur Innovation
geben diesem Lebensmittelsektor zusätzlichen
Antrieb. Das Spektrum der möglichen Zutaten
ist riesig, neben Fruchtbestandteilen kommen
viele auch funktionelle Zutaten in Frage. Über
die Auswahl der Proteinbestandteile hat der
Hersteller fast unbegrenzte Möglichkeiten
Geschmack, Textur und Produktwahrnehmung
zu steuern.
Diese Verbraucher- und Industrietrends sorgen
dafür, dass Joghurt, Milch, Molke und auch an-
dere Proteinquellen wie Soja immer mehr mit
Frucht kombiniert werden. Pektin ist in dieser
Kombination schon seit langem mit gutem
Grund als Stabilisator etabliert. Als natürlicher
Fruchtbestandteil mit allgemein positivem Image
passt Pektin hervorragend zum Produktbild.
Als Stabilisator mit niedriger Einsatzdosierung
erlaubt Pektin eine ökonomische und effiziente
Stabilisierung von Produkten, die unstabilsiert
nicht ansprechend wären, über mehrere
Wochen.
Pektin in Milchprodukten
● Pektin verhindert eine Agglomeration des
Proteins und somit die Phasentrennung
und Molkeabscheidung bei niedrigem
pH-Wert (z. B. bei Joghurt- und Milch-Saft-
Getränken).
● Pektin wird aufgrund seiner verdickenden
Wirkung zur Einstellung eines bestimmten
Mundgefühls eingesetzt (z. B. Smoothie)
● Pektin dient zur Texturgebung und Synä-
reseverhinderung (z. B. bei stichfestem
und gerührtem Joghurt).
Milchprodukte: Gesundheit und Convenience
Der Nahrungsaufnahme und Nahrungszube-
reitung wird immer weniger Zeit gewidmet.
Über Ursachen und Folgen wird viel diskutiert.
Eines jedoch ist klar: Lebensmittel, die direkt
verzehrt werden können, und das auch noch
unterwegs, liegen mitten im Trend von „Con-
venience“. Ein gutes Beispiel ist das mobile
Frühstück in Form von Joghurtgetränken, wel-
che man in der U-Bahn, im Auto oder selbst auf
dem Fahrrad zu sich nehmen kann.
Gerade vom Frühstück wird trotz seiner ab-
nehmenden Bedeutung, vielleicht aber gerade
deswegen, verlangt, dass es einen möglichst
gesunden Start in den Tag bietet und den
Menschen mit dem versorgt, was er für das
Tagwerk braucht. Welche Gruppe von Lebens-
mitteln hat diesbezüglich ein besseres Image
als Produkte auf Milchbasis, wenn sie auch noch
Frucht enthalten? Geschmacklich nah am selbst
zubereiteten Frühstück aus Obst und Joghurt,
Pektin
in Milchprodukten
Poly-D-Galakturonsäure partiell
verestert (Pektin)
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
7 6
Pektin wird durch saure Extraktion aus der
Zellwand gewonnen und enthält eine Reihe
von Neutralzuckern, hauptsächlich Rhamnose
(in der Hauptkette), Galaktose, Arabinose sowie
geringe Mengen anderer Zucker (als Seiten-
ketten). Die Neutralzucker sind Fragmente der
ursprünglichen Pflanzenzellwandstruktur und
liegen als Seitenketten unterschiedlicher Ver-
zweigung und Länge über das Polygalakturon-
säuremolekül verteilt vor. Hierbei wechseln
sich neutralzuckerreiche Zonen (hairy regions)
mit homogenen Polygalakturonsäure-Abschnit-
ten (smooth regions) ab.
Der Anteil an Neutralzuckerseitenketten am
Gesamtpektinmolekül, d.h. das Verhältnis „hairy
regions“ zu „smooth regions“ ist abhängig vom
Rohstoff und den Herstellungsbedingungen,
da unter heißen, sauren Bedingungen – die
für kommerzielle Pektine üblichen Extraktions-
bedingungen – viele Neutralzuckerseitenketten
abgespalten und die säurestabileren Polygalak-
turonsäureketten als lösliches Pektin extrahiert
Pektinstruktur
Pektin kommt in den Zellwänden der meisten
höheren Landpflanzen vor und trägt dort zu
vielen Zellwandfunktionen bei. Es übernimmt
wichtige Stütz- und Festigungsfunktionen,
regelt durch seine Quellfähigkeit und Kolloid-
natur den Wasserhaushalt der Pflanzen und
schützt die Pflanzen vor mikrobiologischer
Infektion und vor Verletzungen.
Pektin, wie es in Lebensmitteln zum Einsatz
kommt, ist ein hochmolekulares Heteropoly-
saccharid, das als Hauptbestandteil (min. 65%)
aus Galakturonsäureeinheiten aufgebaut ist.
Die Säuregruppen können frei (bzw. als Natri-
um-, Kalium-, Calcium- oder Ammoniumsalz)
oder natürlich mit Methanol verestert vorliegen.
Veresterungsgrad und Ver-
esterungsgradverteilung
sind wichtige Qualitäts-
kriterien bei der Auswahl
der Pektine zur Stabilisie-
rung von gesäuerten
Milchprodukten.
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
werden. Qualitativ hochwertige Pektine haben
hohe Galakturonsäuregehalte, d. h. ausgeprägte
„smooth regions” und möglichst niedrige Neu-
tralzuckergehalte.
Die Galakturonsäuregruppen in der Pektinkette
sind teilweise mit Methanol verestert. Die Höhe
des Veresterungsgrades bestimmt die funktio-
nellen Eigenschaften. Man unterscheidet hoch-
veresterte Pektine mit einem Veresterungsgrad
von über 50 % und niederveresterte Pektine mit
einem Veresterungsgrad von unter 50 %.
Bei hochveresterten Pektinen hat die Verteilung
der freien Säuregruppen über die Polygalaktu-
ronsäurekette – sie kann statistisch oder block-
weise sein – einen großen Einfluss auf die
funktionellen Eigenschaften, insbesondere auf
die Stabilisierungseigenschaften von gesäuer-
ten, proteinhaltigen Produkten. Bei einer block-
weisen Verteilung der freien Carboxyl- (oder
Säure-) Gruppen ergeben sich am Pektinmolekül
Regionen mit höherer elektrischer Ladungs-
dichte und somit einer stärkeren Affinität zu
dem unter sauren Bedingungen positiv gela-
denen Proteinmolekül.
Pektine werden in der Zellwand völlig ver-
estert synthetisiert. Freie Säuregruppen und
ihre Verteilung über das Molekül sind in hoch-
veresterten Pektinen auf die Wirkung von
Enzymen der Zellwand (wie Pektinmethylester-
asen), und/oder auf Extraktionsbedingungen
bei der Pektinherstellung zurückzuführen.
Eine blockweise Carboxylgruppenverteilung in
hochveresterten Pektinen lässt sich an einer er-
höhten Reaktivität gegenüber Calcium-Ionen,
die sich in einer Viskositätszunahme einer
Pektinlösung bei Zugabe von Calcium-Ionen
ausdrückt, erkennen. Vor allem hochveresterte
Citruspektine zeigen Calciumreaktivität, was
auf die Aktivität von citruseigener Methyl-
esterase zurückzuführen ist.
Verteilung von
smooth und hairy
regions über die
Pektin-Kette
Das Zellwandmodell
von Keegstra (1973) in der
modifizierten Fassung von
Robinson (1977)
Hochveresterte Citruspektine sind zur Sauer-
milchstabilisierung besonders geeignet.
Grundlagen
und Hintergründe
»Smooth region«
»Hairy region«
Cellulose Xyloglucan
Galaktan
Rhamnogalak-turonan (Pektin)
Zellwand-Protein
Arabinan
Arabino-Galaktan
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
98
Niederveresterte bzw.
niederveresterte, amidierte
Pektine werden zur Er-
höhung der Festigkeit und
zur Verminderung der
Synäreseneigung in stich-
festen Joghurts eingesetzt.
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
Die Herstellung von niederveresterten Pektinen
erfolgt durch gezielte saure Hydrolyse der
Methylestergruppen des Pektins.
Amidierte Pektine (meist niederverestert)
werden durch Reaktion von geeigneten hoch-
veresterten Pektinen mit Ammoniak herge-
stellt. Während der Amidierung wird ein Teil
der Methylestergruppen in Amidgruppen
überführt. Hierdurch verändern sich die Ge-
liereigenschaften (vor allem die Reaktivität
gegenüber Calcium-Ionen) im Vergleich zu
sauer entesterten Pektinen.
Funktionen der Pektine
Pektine werden in Lebensmitteln zur Gelie-
rung, Verdickung und Stabilisierung einge-
setzt. Die Gelbildung von Pektinen erfolgt
über die Ausbildung eines dreidimensionalen
Netzwerkes über reaktive Zonen zwischen
Pektinketten (Haftzonen).
Pektine als Geliermittel finden Verwendung in
Konfitüren und Gelees, Süßwaren, im Bereich
Backwaren und in Haushaltsgeliermittel. Pek-
tine werden auch als Verdickungsmittel einge-
setzt, z.B. zur Erhöhung des Mundgefühls in
Saftgetränken. Die Verdickungswirkung beruht
auf dem hohen Wasserbindevermögen des
großen Pektinmoleküls.
Als Stabilisatoren fungieren Pektine in gesäu-
erten Milchprodukten, wo sie bei niedrigem
pH-Wert das Casein in Joghurtgetränken
gegenüber Ausflockung und Sedimentation
schützen und in stichfesten Produkten Verfes-
tigung und Synäreseverhinderung bewirken.
Mit Pektinen stabilisiert werden auch aroma-
ölhaltige Getränke. Das Pektin wirkt hier als
Emulgator.
Hochveresterte Pektine gelieren nur in Gegen-
wart eines hohen Gehaltes an gelöster Trocken-
substanz (min. 55 %, z.B. Zucker) und bei
ausreichend niedrigem pH-Wert. Eine hohe
Zuckerkonzentration dehydratisiert die Pektin-
moleküle, die sich dadurch leichter annähern
können. Die Vernetzung der Pektinketten er-
folgt über Wasserstoffbrücken sowie Wechsel-
wirkungen der Methylestergruppen. Säure
drängt die Dissoziation der freien Carboxyl-
gruppen zurück, wodurch die elektrostatische
Abstoßung der sonst negativ geladenen Pek-
tinketten weitgehend verhindert wird und so-
mit ebenfalls die Annäherung der Pektinketten
und Bildung von Haftzonen begünstigt wird.
Niederveresterte Pektine gelieren ebenfalls
nach dem beschriebenen Mechanismus. Nieder-
veresterte Pektine sind darüber hinaus in der
Lage, mit mehrwertigen Kationen (z.B. Calcium-
Ionen) Haftzonen auszubilden d.h. sie gelieren
auch relativ unabhängig von löslicher Trocken-
substanz und pH-Wert. Die Reaktivität gegen-
über Calcium-Ionen nimmt mit abnehmendem
Veresterungsgrad zu. Die zur Gelierung not-
wendige bzw. optimale Menge an Calcium-
Ionen für ein Pektin mit einem bestimmten
Veresterungsgrad hängt von Produkt-pH-Wert,
Trockensubstanzgehalt und von vorhandenen
Pufferstoffen (z.B. Komplexbildnern) ab. Amid-
gruppen haben ebenfalls einen Einfluss auf die
Calciumreaktivität. Niederveresterte, amidierte
Pektine gelieren schon mit geringen Mengen
Calcium-Ionen ausreichend fest und erlauben
einen weiteren Bereich an Calciumkonzentra-
tion, d.h. sie sind Calciumschwankungen
gegenüber toleranter.
Pektinherstellung
Als Rohstoffe für die industrielle Pektinher-
stellung werden hauptsächlich Apfeltrester
und Citrusschalen verwendet. Das im Rohstoff
in wasserunlöslicher Form vorliegende Proto-
pektin wird durch saure Hydrolyse unter
Erwärmung als lösliches Pektin extrahiert.
Der pektinhaltige Extrakt wird mechanisch
gereinigt und schonend aufkonzentriert. Die
Extraktionsparameter sind optimal aufeinander
abgestimmt, um einen Molekülabbau durch
Hydrolyse zu vermeiden, denn Gelierkraft und
Stabilisierungseigenschaften der Pektine wer-
den wesentlich vom Molekulargewicht beein-
flusst.
Pektin ist in Alkohol unlöslich. Durch Mischen
des wässrigen Extraktes mit Alkoholen ge-
winnt man das Pektin als fadenförmigen
Niederschlag, der anschließend abgepresst und
getrocknet wird. Das getrocknete Pektin wird
zu einem Pulver vermahlen, gesiebt, homogen
gemischt und entsprechend der gewünschten
Anwendung standardisiert.
Komplexierung von Calcium-
Ionen bei der Gelierung
niederveresterter Pektine
Wasserstoffbrücken
und hydrophobe
Wechselwirkun-
gen bei der
Gelierung hoch-
veresterter
Pektine
Ca2+ Ca2+ Ca2+ Ca2+Ca2+ Ca2+ Ca2+ Ca2+
OH
HO
O–OOC–
HO COO–O–
O
OO
O OOH
HO
OHOH
HO
O
O
OO
OO
Ca2+
O
HO
O–OOC–
HO COO–O–
OO
OOH
HO
OHOH
OH
HO
O
O
OO
OO
Ca2+
O
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
11 10
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
Stabilisierungs-
mechanismen
Ladungsverteilung an
Proteinen bei pH-Werten
oberhalb – unterhalb des
iso-elektrischen Punktes (pI)
Joghurtgetränke/Milch-Fruchtsaft-Getränke
Die Stabilisierung von Milchproteinen mit Pek-
tin erfolgt durch Wechselwirkungen zwischen
Pektin und dem Casein und lässt sich wie folgt
erklären:
In der Milch (pH 6,5 – 6,7) besitzen die Milch-
proteine, die Caseine, eine negative Über-
schussladung. Sie stoßen sich gegenseitig ab,
wodurch eine Ausfällung verhindert wird.
Bei der Säuerung verlieren die Caseinmicellen
ihre negative Ladung. Am isoelektrischen
meist einen weit weniger milchbetonten
Charakter, in der Regel liegt der Proteingehalt
niedriger, im Vordergrund steht der Erfri-
schungsgedanke. Vielfach werden solche
Getränke auch in die unscharf definierte
Gruppe der „Smoothies“ eingeordnet.
Molke- und Molke-Fruchtsaftgetränke erfreuen
sich immer größerer Beliebtheit. Der Rohstoff
Molke – ein bei der Käseherstellung anfallen-
des Produkt – ist kostengünstig und auf Grund
seines Gehalts an hochwertigen Proteinen er-
nährungsphysiologisch sehr wertvoll.
Sojaprodukte waren lange Zeit fast nur für Ve-
getarier, Allergiker und Menschen mit Lactose-
Intoleranz interessant. Neue Herstellungstech-
niken zur Verbesserung des Geschmacks der
Sojaprodukte sowie das steigende Wissen der
Verbraucher um die gesundheitlichen Vorzüge
von Sojaprotein lassen Sojagetränke und Soja-
Frucht-Getränke nach Art der Milchprotein-
getränke immer beliebter werden.
Der gerührte oder stichfeste Joghurt ist das
klassische fermentierte Milchprodukt, mit
Frucht in der Regel gerührt, ohne Frucht oft
stichfest geliert – insbesondere bei fettarmen
Produkten oft mit sehr zarter und nicht sehr
belastbarer Textur.
Pektine weisen im pH-Bereich 2,5-4,5 eine sehr
gute Stabilität auf. Bei pH-Werten >5 und be-
schleunigt durch höhere Temperaturen kann
die veresterte Galakturonsäurekette durch
ß-Elimination depolymerisieren, das heißt, das
Pektin wird abgebaut. Die Pektine verlieren
dadurch ihre Gelier- und Stabilisierungseigen-
schaften. In der Milchindustrie finden Pektine
daher hauptsächlich in gesäuerten Produkten,
die in der Regel einen pH-Wert von ca. 4 auf-
weisen, Verwendung.
Kleine Warenkunde gesäuerter Milchprodukte
und verwandter Erzeugnisse
Unter den gesäuerten Milchprodukten, in
denen Pektin eingesetzt wird, unterscheiden
wir fermentierte Sauermilchgetränke, direkt
gesäuerte Milch-Saft-Getränke und gerührten
oder stichfesten Joghurt.
Zu den fermentierten Sauermilchgetränken
gehört der klassische Trinkjoghurt, aber auch
exotischere Produkte wie Kefir, Kumys oder
Ayran. Diese Produkte haben üblicherweise
einen hohen Milchanteil. Vielfach wird Frucht-
konzentrat oder -aroma und Zucker oder
Süßungsmittel, aber auch Salz (z.B. Ayran)
zugesetzt.
Direkt gesäuerte Milch-Saft-Getränke haben
Pektine
in der MilchindustrieH O2
H O2
H O2
H O2
H O2
H O2
H O2
COOHNH3
+ NH3+
NH2
HOOC
COO–
COO–
NH2
H O2
H O2
H O2
H O2
H O2 H O2
H O2
H O2
NH3+ NH3
+
NH2
HOOC
COO–
COO–
NH2
H O2
H O2
H O2
H O2
H O2
H O2
H O2
H O2
NH3+ NH3
+
HOOC
COO–
COO–
H O2
H O2
H O2
H O2
H O2
H O2
COOHNH3
+NH3
+
HOOC
COO–
COO–
COO–
H O2
H O2
H O2
2H+
geschwächteHydrathülle
H O2
NH3+
NH3+
pH › pI(-) › (+)
pH = pI(+) = (-)
pH = pI(+) = (-)
pH ‹ pI(+) › (-)
COO–
2H+
COOH
COOH
COOH
COOH
NH2
NH2
13 12
Mit Pektin lassen sich Ge-
tränke auf unterschiedliche
Viskositäten einstellen. Für
niedrigviskose Getränke
sind Citruspektin und für
höhere Viskosität Apfel-
pektin bevorzugt
einzusetzen.
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
Proteine verhindert und bei thermisierten
Produkten die Proteine vor Dehydratation und
Sedimentation geschützt.
Die Stabilisierung des Caseins erfolgt über
einen Schutzkolloidmechanismus. Das negativ
geladene Pektin lagert sich um die bei dem
pH-Wert der Joghurtgetränke positiv geladenen
Caseinteilchen. Pektine haben aufgrund ihrer
Estergruppenverteilung im Molekül Zonen mit
unterschiedlicher Affinität zur Bindung an das
Protein. Die Zonen mit hoher Affinität bedecken
die Proteinoberfläche (elektrostatische Stabi-
lisierung), die Zonen mit geringerer Affinität
ragen von der Oberfläche weg in die Flüssig-
keit und tragen zu einer so genannten steri-
schen Stabilisierung bei. Neben der Agglome-
ration der Proteine kann durch den Zusatz von
hochverestertem Pektin die durch Wasserver-
lust bedingte Kontraktion der Proteine bei der
Thermisierung und die dadurch hervorgeru-
fene sandige Struktur der Proteine verhindert
werden. Die Einstellung eines bestimmten
Mundgefühls kann ebenfalls über Pektinzusatz
erfolgen.
Eine Stabilisierung von Protein in Sauermilch-
getränken kann auch durch Viskositätserhö-
hung unterstützt werden. Eine durch Pektin
erhöhte Viskosität wirkt der Sedimentation
von Proteinagglomeraten entgegen. Hoch-
veresterte Apfelpektine sind für diesen Stabi-
lisierungsmechanismus besonders geeignet.
Wird ein niedrigviskoses Endprodukt ge-
wünscht, werden hauptsächlich hochveres-
terte Citruspektine eingesetzt.
Punkt (pH 4,6) haben sie die geringste Ladung,
die schwächste Hydratation. Unterhalb des
isoelektrischen Punktes ist das Casein positiv
geladen.
Dabei kommt es zu einer strukturellen Verän-
derung, das Casein geht in das ausflockende
Säurecasein über, Calcium wird frei, es bildet
sich eine Gallerte. Wird diese mechanisch
zerstört, entsteht eine Suspension, die nach
längerem Stehenlassen wieder agglomeriert.
Beim Erhitzen von gesäuerten Milchprodukten
kommt es zu einer Kontraktion der Proteine
durch Wasserverlust (Dehydratation). Die
Proteine erhalten eine sandige Struktur und
sedimentieren.
Durch den Einsatz hochveresterter Pektine in
Joghurt-, Joghurt/Fruchtsaft- und Milch/Frucht-
saft-Getränken wird die Agglomeration der
Pektine verhindern die Agglo-
meration der Proteine in gesäu-
erten Milchprodukten. Anhand
mikroskopischer Untersuchun-
gen kann die Stabilität über-
prüft werden.
Pektine ändern die Ladungsverteilung auf
der Oberfläche des Caseinmoleküls.
+–
–+
–
––
– –
––
–
–––
+ ++
++
+
+ +
+
++
–
+
Pektin bindet mit den
Brücken freier Carboxyl-
gruppen an die positiv
geladene Proteinoberläche.
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
15 14
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
Für die Sauermilchstabilisierung sind nur hoch-
veresterte Pektine in einem begrenzten Ver-
esterungsgradbereich (ca. 68 – 72 %) geeignet.
Für eine optimale Stabilisierung müssen die
Pektine ein hohes Molekulargewicht und eine
definierte Calciumreaktivität aufweisen. Diese
Forderungen werden von hochveresterten
Citruspektinen erfüllt. Ein möglichst niedriger
Calciumgehalt im Pektin (Verwendung von ent-
ionisiertem Pektin) hat einen positiven Einfluss
auf die Stabilisierung und ergibt eine niedrige
Viskosität im Sauermilchgetränk.
Optimale Stabilisierung
erhält man bei pH-Werten
von ca. 4,0 und bei Homo-
genisierung bei mindes-
tens 150 bar. Eine verlän-
gerte Haltbarkeit durch
UHT-Behandlung verlangt
eine höhere Pektindosie-
rung.
Homogenisierung: Bei diesem Vorgang erfolgt
unter Anwendung von hohem Druck eine
gleichmäßige Verteilung des Pektins auf der
Oberfläche der Proteinpartikel. Die Homogeni-
sierung sollte bei einem Druck von 150 – 250 bar
liegen und bei höherer Temperatur (min. 30 –
40 °C) durchgeführt werden. Beim Einsatz von
Pektin als Trockenmischung muss dieses vor
dem Homogenisieren in einem Erhitzungschritt
gelöst werden. Dabei müssen die Bedingungen
so gewählt werden, dass keine Veränderung
am Protein erfolgt wie z. B. Bildung von größe-
ren Agglomeraten, die nur mit einem höheren
Pektineinsatz zu stabilisieren sind.
Hitzebehandlung: Je nach gewünschter Halt-
barkeit werden unterschiedliche Hitzebehand-
lungsmethoden angewandt (Pasteurisierung,
UHT). Je intensiver die Hitzebehandlung, desto
größer ist die Gefahr der thermischen Agglo-
meration der Proteinteilchen. Die Höhe der
Pektindosierung ist also auch von der Art der
Hitzebehandlung abhängig.
Proteinkonzentration und Proteinteilchen-
größe: Je höher der Proteingehalt, umso höher
ist die zur Stabilisierung erforderliche Pektin-
dosierung. Die Proteinteilchengröße wird von
den Bedingungen während der Joghurtfermen-
tation (Temperatur, Zeit, verwendete Bakterien-
kultur) beeinflusst. Eine schnelle Fermentation
(bzw. Säurezugabe bei der direkten Säuerung)
führt zu großen Proteinteilchen, die schwer in
Suspension zu halten sind und höhere Pektin-
dosierungen zur Stabilisierung erfordern.
Sehr kleine Proteinteilchen haben eine relativ
große Oberfläche und benötigen daher eben-
falls mehr Pektin zum Ausgleich der Ladung
des Proteins an der Oberfläche. Die Herstel-
lung des Joghurts als Grundlage für die Her-
stellung der Sauermilchgetränke ist daher
sehr wichtig für eine optimale, gleichmäßige
Proteinteilchengröße.
Joghurt, Molke, Soja und weitere proteinhaltige Milchprodukte
kombiniert mit Fruchtbestandteilen bieten eine Vielfalt an
Möglichkeiten für gesunde und innovative Produkte
Einflussparameter bei der Herstellung
von Sauermilchgetränken
Die für eine optimale Sauermilchstabilisierung
notwendige Pektindosierung hängt von der
Rezeptur und Herstellungstechnologie der zu
stabilisierenden Produkte ab. Wichtige Para-
meter sind:
● pH-Wert der Getränke
● Proteingehalt
● Fermentationsbedingungen
● Bedingungen während der direkten
Säuerung durch Saft bzw. Säure
● Thermisierung während des Herstellungs-
prozesses
● Homogenisierung
● Thermisierung der fertigen Produkte
● Calciumzusatz
pH-Wert: Der optimale Bereich liegt zwischen
3,9 und 4,1, eine Stabilisierung mit Pektin ist
aber in einem Bereich zwischen 3,5 und 4,5
möglich. Ober- und unterhalb des optimalen
Stabilisierungsbereiches ist neben der Auswahl
eines geeigneten Pektins die optimale Dosie-
rung wichtig, die natürlich auch von den jewei-
ligen Prozessparametern abhängt. Bei pH-
Werten unter 3,5 erfolgt keine Stabilisierung
mehr, da die Dissoziation der Carboxylgruppen
zurückgedrängt, Pektin nicht mehr ausreichend
negativ geladen ist und keine Bindung am
Protein mehr erfolgt. Da das Casein bei pH-
Wert > 4,5 nicht bzw. schwach negativ geladen
ist, kann ebenfalls keine Bindung des Pektins
erfolgen.
Rezeptur und Technologie bestimmen die
notwendige Pektindosierung.
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
17 16
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
Calciumgehalt: Ein erhöhter Gehalt im Getränk
erfordert ebenfalls eine höhere Pektindosie-
rung. Apfelpektine können hier von Vorteil
sein, weil sie weniger auf Calcium reagieren
als Citruspektine. Um Reaktionen zwischen
Pektin und Calcium zu vermeiden, muss bei der
Herstellung von mit Calcium angereicherten
Getränken die Pektin- und Calciumzugabe ge-
trennt erfolgen.
Beurteilung der Stabilität eines
Sauermilchgetränkes
Die Beurteilung der Stabilität eines Sauermilch-
getränkes erfolgt über die Viskosität, Menge
des Sediments nach definierter Zentrifugation
und über die mikroskopische Betrachtung der
Proteinteilchen. In der Grafik ist die Viskosität
eines Sauermilchgetränkes in Abhängigkeit
von der Pektindosierung aufgezeigt.
Bei zu geringer Pektindosierung haften die
Proteinpartikel auf Grund ungenügender
Stabilisierung aneinander und führen zu einer
hohen Viskosität. Eine Erhöhung der Pektin-
konzentration führt zu einer immer besseren
Stabilisierung, die Proteinpartikel können
immer weniger agglomerieren. Die optimale
Pektindosierung für die Stabilisierung (OSD)
ist erreicht, wenn die Viskosität ihr Minimum
erreicht hat. An diesem Punkt können sich die
Proteinteilchen aufgrund der beschriebenen
Effekte abstoßen und dadurch frei bewegen,
was zu einer niedrigen Viskosität führt.
Calcium angereicherte
Produkte sind leichter
mit Apfelpektinen zu
stabilisieren, da diese
weniger calciumreaktiv
sind.
Diese Dosierung ist von Pektintype, Rezeptur
und Herstellungsparametern abhängig. Bei
einer weiteren Erhöhung der Pektindosierung
kommen neben den stabilisierenden Eigen-
schaften die verdickenden Eigenschaften des
Pektins zum Tragen, woraus eine Viskositäts-
erhöhung im Getränk erfolgt. Je nach Verbrau-
chergewohnheiten kann dies erwünscht oder
unerwünscht sein.
Viskosität und Sediment eines Sauermilch-
getränkes in Abhängigkeit von der Pektin-
dosierung werden zur Beurteilung der Eignung
eines Pektins und zur Standardisierung herange-
zogen. Dabei wird die so genannte „Optimale
Stabilisierungs-Dosierung“ (OSD) bestimmt,
das wichtigste Standardisierungskriterium für
Pektin zur Sauermilchstabilisierung.
Molkegetränke
Die Vielfalt der Molkedrinks hat in den letzten
Jahren stark zugenommen. Molkeprodukte ha-
ben ein gesundes Image, sind kalorienarm und
erfrischend. Die Rohstoffe für diese Getränke
kommen aus der Käseherstellung. Man unter-
scheidet Süßmolke (mit einem pH-Wert > 5,8
– aus der Labkäseherstellung) und Sauermolke
(mit einem pH-Wert < 4,5 – aus der Sauermilch-
käseherstellung). Für den Einsatz in den Molke-
Saftgetränken wird häufig Süßmolkepulver,
aber auch Molkekonzentrate eingesetzt.
Molkeproteine sind säurestabil und liegen
auch im sauren Bereich in gelöster Form vor,
beim Erhitzen werden Molkeproteine dena-
turiert und unlöslich.Sediment mit Viskosität von gesäuerten Milchprodukten
als Indikatoren für den Stabilisierungseffekt durch Pektin
Molkegetränke haben ein gesundes Image
und sind, stabilisiert mit Pektin, lange haltbar.
stabil
Sed
imen
t
Pektinkonzentrationinstabil optimal
stabil (OSD)
stabil mit steigenderViskosität
Vis
kosi
tät
Pektinkonzentrationinstabil optimal
stabil (OSD)
19 18
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
Stichfester und gerührter Joghurt
In stichfesten Joghurts werden zur Erhöhung
der Festigkeit und zur Verminderung der Synä-
reseneigung niederveresterte bzw. niederver-
esterte, amidierte Pektine eingesetzt. Wirkung
des Stabilisators Pektin: Eine teilweise Bele-
gung der Proteinoberfläche durch das Pektin
führt zu Proteinausflockung, was zu einer
Verstärkung des Caseinnetzwerkes und so zu
einer Verfestigung des Joghurts beiträgt.
Die Pektine als wasserlösliche Hydrokolloide
bilden starke hydratisierte Zonen, was sich
zum einen in einem cremigen Mundgefühl und
zum anderen in einer Verhinderung der Molke-
lässigkeit auswirkt. Wichtig ist die optimale
Pektindosierung. Ein Überschreiten dieser Do-
sierung kann zur Gerinnung der Neutralmilch
und dadurch zu einem grießigen Produkt führen.
Das Pektin wird zu Beginn der Joghurtherstel-
lung zudosiert und während der Pasteurisie-
rung des Ansatzes z.B. zusammen mit anderen
Stoffen zur Trockenmassenanreicherung, wie
Magermilchpulver, gelöst. Eine Dosierung
des Pektins nach der Fermentation würde die
gebildete Caseingallerte durch mechanische
Belastung wieder zerstören.
Die Wirkung des Pektins in Joghurts kann über
die Bestimmung der Festigkeit, d.h. Penetra-
tion, bei stichfestem Joghurt bzw. Viskosität
bei Rührjoghurt und die Bestimmung der
Synärese erfolgen. Die Grafiken zeigen den
Einfluss von Pektin auf Festigkeit und Synärese
in Joghurts.
Pektin erhöht die Viskosität und reduziert die Synärese
von gerührtem Joghurt
Sojagetränke sind gesund und liegen voll im Trend Pektin erhöht die Festigkeit und reduziert die Synärese
von stichfestem Joghurt
Durch Zugabe von Pektin kann die Hitzedena-
turierung der Molkeproteine verhindert oder
verringert werden. Durch teilweise Denatu-
rierung während der Herstellung kann es zu
einer Sedimentation der Molkeproteine kom-
men. Diese rohstoffbedingte Sedimentation
lässt sich durch eine Viskositätserhöhung
mittels Pektinzugabe verhindern.
Auch bei der Herstellung von Molke- und
Molke-Saftgetränken sind die Auswahl der
Rohstoffe und die Herstellungstechnologie
neben dem geeigneten Stabilisator wichtig
für ein stabiles Produkt.
Sojaprodukte
Sojaprotein kann alternativ zu Milchprotein
bei der Herstellung von gesäuerten proteinhal-
tigen Getränken eingesetzt werden – in Form
von Sojamilch, Sojaproteinisolat und Sojapro-
teinkonzentrat. Sojaproteinisolate und Soja-
proteinkonzentrate sind oft schlecht bzw. nicht
vollständig löslich. Bei der Herstellung von
Sojaprodukten ist daher auf eine möglichst
gute Hydratation der Sojaproteine zu achten.
Das Sojaprotein lässt sich unter sauren Bedin-
gungen entsprechend dem Stabilisierungsme-
chanismus von Milchproteinen (ähnlicher iso-
elektrischer Punkt) stabilisieren. Der unlösliche
Anteil an Sojaprotein (abhängig vom verwen-
deten Sojaprodukt und den Herstellungsbedin-
gungen) kann über eine Viskositätserhöhung
stabilisiert werden.
Pektine stabilisieren Molke- und Sojaproteine
in haltbaren Produkten.
Viskosität und Festigkeit
sind Qualitätskriterien von
gerührtem und stichfestem
Joghurt, die durch Pektin
unterstützt werden bei
gleichzeitiger Reduzierung
von Synärese.
Vis
kosi
tät/
Syn
äres
e
Gerührter Joghurt
ohne Pektin mit Pektin
ViskositätSynärese
Pen
etra
tio
n/S
ynär
ese
Stichfester Joghurt
ohne Pektin mit Pektin
PenetrationSynärese
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
2120
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
Produkt Pektine Eigenschaften Pektintype Empfohlene Dosierung
Gesäuerte Hochveresterte Proteinstabilisierung Classic CM 201 jeweils 0,2-0,5 %,
Milch- Pektine Viskositätserhöhung Classic CM 202 produkt- und
getränke, Classic CM 203 prozessabhängig
Molke- Instant CM 203
getränke,
Sojagetränke Classic AM 201
Stichfester Niederveresterte Erhöhung der Classic AM 901 0,1-0,2 %
Joghurt oder nieder Festigkeit,
Rührjoghurt veresterte, ami- Synärese- Amid CM 020 0,1-0,2 %
dierte Pektine verhinderung
Übersicht:
Pektine für Milchprodukte
Für die unterschiedlichen Anforderungen, die
gesäuerte Milchgetränke, Joghurt, Molke, Soja-
produkte etc. an Pektine stellen, bietet H&F
mit der CM/AM Reihe eine Vielzahl geeigneter
Pektine. Darüber hinaus entwickelt H&F für
spezielle Kundenanforderungen maßgeschnei-
derte Pektine.
Herbstreith & Fox KG
RezepturProdukt
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
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Pektine für gesäuerte Milchprodukte
Joghurt-Saft-Getränk mit hohem Proteingehalt
3 g Pektin (0,3 %)
Pektin Classic CM 203
800 g Magermilchjoghurt
12 g Fruchtsaftkonzentrat, ca. 65 % TS
80 g Saccharose
105 g Wasser
Citronensäurelösung (50%ig)/Natriumcitratlösung (10%ig)
zur Einstellung des pH-Wertes
Einwaage ca. 1000 g
pH-Wert: ca. 3,8 - 4,0
Herstellung:• Pektin und Zucker trocken mischen
• Pektin-Zucker-Mischung mit einem schnelllaufenden Rührwerk in Joghurt einrühren
und zur besseren Löslichkeit ca. 30 min. quellen lassen
• Fruchtsaftkonzentrat und Wasser zugeben
• pH-Wert kontrollieren und ggf. mit Citronensäure-/Natriumcitratlösung einstellen
• Ansatz unter Rühren auf 70° C erhitzen
• Homogenisieren bei 150 bar
• Pasteurisieren, Abfüllen und Abkühlen auf 20° C
Je nach Art der Hitzebehandlung (Pasteurisation,
UHT, etc.) werden Produkte mit einer Haltbarkeit
von einigen Wochen bei Kühllagerung bis hin zu
über sechs Monaten bei Raumtemperatur erhalten.
In Calcium angereicherten Produkten ist die
Calciumzugabe über die Milch bzw. den Joghurt
zu empfehlen. Je nach Calcium-Menge kann eine
höhere Pektindosierung erforderlich sein.
Herbstreith & Fox KG
RezepturProdukt Milch-Fruchtsaft-Getränk, direkt gesäuert
120 g Pektinlösung 3%ig (0,4 %)
Pektin Classic CM 201
50 g Magermilchpulver
300 g Fruchtsaft, ca. 12 % TS
40 g Saccharose
450 g Wasser
Citronensäurelösung (50%ig)
zur Einstellung des pH-Wertes
Einwaage ca. 1000 g
pH-Wert: ca. 4,0
Herstellung:
• Herstellung einer 3%igen Pektinlösung (siehe anwendungstechnische Information)
• Magermilchpulver in Wasser lösen
• Pektinlösung zur Magermilch geben
• Fruchtsaft und Saccharose mischen und langsam in o.g. Mischung einrühren
• Citronensäurelösung zur Einstellung des pH-Wertes langsam zugeben
• Homogenisieren bei 150 - 200 bar
• Pasteurisieren
• Abfüllen
• Abkühlen
Bei der Herstellung von direkt gesäuerten
Milch-Fruchtsaft-Getränken kann die Pektinzugabe
auch über den Fruchtsaft bzw. im Fruchtsaft-
konzentrat dispergiert als Sirup erfolgen.
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
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Pektine für gesäuerte Milchprodukte
Herbstreith & Fox KG
RezepturProdukt Molke-Saft-Getränk
120 g Pektinlösung 2,5%ig (0,3 %)
Pektin Classic CM 203
30 g Süßmolkepulver
70 g Orangensaftkonzentrat
50 g Saccharose
1,25 g Citronensäure
730 g Wasser
Citronensäurelösung (50%ig)
zur Einstellung des pH-Wertes
Einwaage ca. 1000 g
pH-Wert: ca. 3,8 - 4,0
Herstellung::• Molkepulver in einem Teil des Wassers (470 g) lösen und 30 Min. quellen lassen
• Orangensaftkonzentrat, Zucker und Citronensäure in restlicher Wassermenge lösen
• 2,5%ige Pektinlösung herstellen (siehe anwendungstechnische Information)
• Pektinlösung in Molke einrühren (Ultra Turrax®)
• Orangensaftlösung langsam und unter Rühren zugeben (Ultra Turrax®)
• Evtl. pH-Wert auf 3,8 - 4,0 einstellen
• Homogenisieren bei 150 bar
• Pasteurisieren 70° C, 10 min
Anstelle von Süßmolkepulver wird häufig Molke-
protein-Konzentrat oder Sauermolke eingesetzt.
Sehr häufig finden sich Molkemischerzeugnisse, bei
denen neben Molke auch Milch und/oder Joghurt
als Rezepturbestandteile auftreten.
Herbstreith & Fox KG
RezepturProdukt Sojaproteingetränk
120 g Pektinlösung 2,5%ig (0,3 %)
Pektin Classic CM 203
37 g Sojaproteinisolat (ca. 85 % Proteingehalt)
175 g Fruchtsaft
75 g Saccharose
600 g Wasser
Citronensäurelösung (50%ig)
zur Einstellung des pH-Wertes
Einwaage ca. 1000 g
pH-Wert: ca. 3,8
Herstellung:• Herstellung der Pektinlösung (siehe anwendungstechnische Information)
• Wasser auf 60° C erhitzen
• Sojaprotein in Wasser lösen und 20 Min. quellen lassen (60° C)
• Homogenisieren 250 bar
• Zucker zugeben
• Pektinlösung zur Sojaproteinlösung zugeben und 10 Min. rühren (Ultra Turrax®)
• Fruchtsaft und Citronensäure unter Rühren zufügen (pH-Wert kontrollieren) und ggf.
mit Citronensäurelösung einstellen.
• Homogenisieren bei 150 - 200 bar
• Pasteurisieren
• Abfüllen
• Abkühlen
Sojaprotein wird meist in Form von Sojaproteinkon-
zentrat oder Sojamilch eingesetzt. Sojaproteinisolate
bzw. –konzentrate sind oft nicht vollständig löslich.
Daher ist auf eine möglichst gute Hydratation zu
achten.
Pektine für gesäuerte Milchprodukte
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Pektine für gesäuerte Milchprodukte
Herbstreith & Fox KG
RezepturProdukt Stichfester und gerührter Joghurt
1,2 g Pektin (0,12 %)
Pektin Amid CM 020
30 g Magermilchpulver
60 g Saccharose
909 g Vollmilch
Joghurtkultur
Einwaage ca. 1000 g
pH-Wert: ca. 4,6
Herstellung:
• Pektin, Magermilchpulver und Zucker trocken mischen
• Mischung in kalte Milch einrühren (Ultra Turrax®)
• 1 Stunde quellen lassen
• Erhitzen 85° C, 20 Min.
• Homogenisieren bei 100 bar
• Abkühlen auf 43 – 45° C
• Zugabe von Joghurtkultur, abfüllen
• Säuerung bis pH 4,5 - 4,6
• Abkühlen auf 7° C
Bei der Herstellung von gerührtem Joghurt wird
dieser nach der Säuerung glatt gezogen, auf 20° C
abgekühlt, die Fruchtzubereitung (20 %) unter-
gerührt und danach abgefüllt.
In stichfestem und gerührtem Joghurt dienen Pektine
zur Texturgebung und Synäreseverhinderung.
Neben den vielseitigen Anwendungsgebieten
und technologischen Möglichkeiten haben
Pektine als natürliche Lebensmittelzusatzstoffe
den großen Vorteil einer verbraucherfreund-
lichen Deklaration.
Unternehmensgruppe
Herbstreith & Fox KG · Turnstraße 37 · 75305 Neuenbürg/Württ. · GermanyTelefon: +49 (0)7082 7913-0 · Fax: +49 (0)7082 20281
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