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Swiss Public Health Conference 2011 Basel 25.–26. August 2011 Gesundheitscoaching Gesundheitscoaching Patient und Arzt als Partner Eine Intervention in 4 Schritten zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Hausarztpraxis Kollegium für Hausarztmedizin Margareta Schmid, Ueli Grüninger, Ruedi Hoesli, Stefan Neuner in Zusammenarbeit mit der Ärztegesellschaft des Kantons St. Gallen: Peter Wiedersheim

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Swiss Public Health Conference 2011

Basel 25.–26. August 2011

GesundheitscoachingGesundheitscoachingPatient und Arzt als Partner

Eine Intervention in 4 Schritten zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Hausarztpraxis

Kollegium für HausarztmedizinMargareta Schmid, Ueli Grüninger, Ruedi Hoesli, Stefan Neuner

in Zusammenarbeit mit der Ärztegesellschaft des Kantons St. Gallen: Peter Wiedersheim

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Was will das Projekt Gesundheitscoaching?

Ziel und Ansatzpunkt

Das ärztliche Gesundheitscoaching unterstützt den Patienten dabei,seine eigenen Erfahrungen und Kompetenzen mitdem Wissen des Arztes zu kombinieren,um erfolgreich und nachhaltig das Gesundheitsverhaltenzu optimieren, zu stärken und zu verbessern.

Die Patienten sind die Experten für ihr eigenes Leben J. O‘Connor

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Was ist Gesundheitscoaching ?

� nutzt das Potential der Arztpraxis – Vertrauensbasis, multiple «teachable moments», hohe Glaubwürdigkeit, multiple Kontakte, wichtige Informationsquelle

� integriert die Beratung für die gesundheitlich wichtigsten Verhaltensweisen: Rauchen – Alkohol –Bewegungsmangel – Übergewicht – Ernährung –Stress

Ein Rahmenprogramm für die Prävention undGesundheitsförderung in der ärztlichen Praxis

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Was ist Gesundheitscoaching ?

� integriert bisher existierende auf einzelne Verhaltensweisen ausgerichtete Interventionen in einen einheitlichen Approach

� kombiniert und operationalisiert moderne Konzepte der Gesundheitsförderung und Beratung: Gesundheitskompetenz, Empowerment, partizipative Entscheidungsfindung, motivierende Gesprächsführung.

Das Gesundheitscoaching

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orientiert sich am Patienten

� holt den Patienten bei seiner individuellen Verhaltenskonstellation ab

� bezieht Motivation, Werte und Prioritäten ein

� mobilisiert die persönlichen Ressourcen und Kompetenzen

� folgt dem individuellen und zyklischen Prozess der Verhaltensänderung

� learning by doing – das Gesundheitscoaching kennt keine Versager

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Patient und Arzt als Partner

� der Patient hat die Hauptrolle

� der Arzt wird zum Coach

� fördert ein partnerschaftliches Verhältnis

� unterstützt beide Seiten gemeinsam und effizient die Gesundheit des Patienten zu stärken

Die Rollen werden im Gesundheitscoaching neu verteilt

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Ablauf in der Praxis – 4 Schritte

1 - Sensibilisieren2 - Motivieren3 - Planen4 - Begleiten

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Ein Arbeitsblatt pro Konsultation

Arbeitsblatt 1 «Ansprechen»

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Training und Unterstützung

Selbst-Assessment

Selbststudium

PräsenzkursTraining

Q-Zirkel - PeerGruppen

Praxisbesuche, Telefon-Coaching

Intervision/Supervision

PRAXISPHASELERNPHASE

WISSEN

SKILLS

LERNZIELE

Web-Plattform

Dokumente

Web-learning-Repetition/Support

Virtuelle Bibliothek: Literatur, Handbücher InstrumenteDokumente in pdf Links

Selbst-AssessmentBlended-learning Angebot Info-AnschlagbrettDiskussionsforumEvaluation

Konzepte Methodikmanual, Kurzmanual, Taschen-Memo, Roter Faden etc. (Arzt)Fragebogen, Infosheet, FAQ, etc. (Patient)Praxis-Tools: Reminderkarten, Recall-Briefe, KG-Vordrucke, Rezepte, etc.

Praxisbesuch

PLANUNG

www.gesundheitscoaching-khm.ch

Vertiefungskurs (Präsenzkurs 2)

Selbst-Assessment

Selbststudium

PräsenzkursTraining

Q-Zirkel - PeerGruppen

Praxisbesuche, Telefon-Coaching

Intervision/Supervision

PRAXISPHASELERNPHASE

WISSEN

SKILLS

LERNZIELE

Web-Plattform

Dokumente

Web-learning-Repetition/Support

Virtuelle Bibliothek: Literatur, Handbücher InstrumenteDokumente in pdf Links

Selbst-AssessmentBlended-learning Angebot Info-AnschlagbrettDiskussionsforumEvaluation

Konzepte Methodikmanual, Kurzmanual, Taschen-Memo, Roter Faden etc. (Arzt)Fragebogen, Infosheet, FAQ, etc. (Patient)Praxis-Tools: Reminderkarten, Recall-Briefe, KG-Vordrucke, Rezepte, etc.

Praxisbesuch

PLANUNG

www.gesundheitscoaching-khm.ch

Vertiefungskurs (Präsenzkurs 2)

Trainingsnachmittage

Quelle: 2010-Nov Zwischenbericht 2

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ProjektpartnerKollegium für Hausarztmedizin KHM und Ärztegesellschaft des Kantons St. Gallen

Form12-monatiger Feldtest 1:1 in 20 Arztpraxen des Kantons St.Gallen

Phasen- Vorbereitungsphase Dezember 2008 – November 2009- Praxisphase Dezember 2009 – Januar 2011- Auswertung und Valorisierung Januar – November 2011

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Pilottest im Kanton St. Gallen

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1. Patienten: es ist mit dem Gesundheitscoaching möglich ...

� RF 1 ... Patienten zu sensibilisieren

� RF 1–2 ... Patienten ihre eigene Motivation finden zu lassen

� RF 1–3 ... Patienten eigenes Gesundheitsprojekt planen zu helfen

� RF 1–4 ... Patienten zur erfolgreichen Änderung ihresGesundheitsverhalten zu begleiten

2. Hausärzte und Hausärztinnen:

Akzeptanz und Machbarkeit in der täglichen Praxis

3. Politik/Gesundheitswesen:

Belege für Aufnahme in die Regelversorgung

Zweck des Pilottests

Evidenz auf drei Ebenen schaffenFormative und summative Evaluation

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Vorläufige Erfahrungen – Highlights

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� 20 Praxen nahmen am Pilottest teil

� 16 Praxen machen nach 12 Monaten freiwillig weiter

� Über 1000 Patienten angesprochen

� Patientenbeteiligung grösser als erwartet

� Über 90% der Angesprochenen steigen ein

Highlights

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Vorläufige Erfahrungen

36% von Schritt 1

Pilotprojekt Ende Januar 2011: Anzahl pro Schritt 1Ğ4 (n=20 Praxen)

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100

Total angesprochen

Ablehner (NEIN)

Schritt 1

Schritt 2

Schritt 3

Schritt 4

Total angesprochen

Ablehner (NEIN)

Schritt 1

Schritt 2

Schritt 3

Schritt 4

82%

71%

63%

952=100%

Median 39

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Erfahrungen der ÄrztInnen ...

Bleibt man beimThema des

Patienten, führtdas eher zum Ziel!

die Arbeit als Hausärztin wird vielfältiger und

spannender

die Beziehungzwischen Arzt und Patientverändert sich

Patienten begrüssenGelegenheit und

Angebot!

Ein solches Angebotgehört in eineHausarztpraxis

So kann man alsArzt auch mal denPatienten einen Teilder Verantwortung

übergeben.

... Zitate

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Herausforderungen

� Zeitaufwand für die Beratung

� Zeitplanung und Einbauz in Sprechstundenplanung

� Rekrutierungsmodalitäten

Zeit, Praxisorganisation, Logistik

� Gezielter Einsatz der Arbeitsblätter

� Flexibler Einsatz von Elementen der Motivierenden

Gesprächsführung

Methodik und Fertigkeiten

� Rollenwechsel bei Arzt und Patient

� Umgang mit komplexen Situationen (medizinisch, psychosozial)

Patienten-Arzt-Interaktion

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Ein herzliches Dankeschön

� an die Ärzte und Ärztinnen, die das Gesundheitscoaching mitviel Engagement erprobt haben!

� an all die Patientinnen und Patienten, die beim Gesundheitscoaching mit gemacht haben!

� an die Geber, welche das Projekt Gesundheitscoaching KHM unterstützen:

Gesundheitsförderung Schweiz, Eidg. Tabakpräventions-fonds, Pfizer AG, Oncosuisse,

Bundesamt für Gesundheit, Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen

und Gesundheitsdirektoren, Fondation Sana, Novartis Schweiz AG, MSD Schweiz AG, Migration

+ Santé / BAG, Frei von Tabak, Schweizerische Herzstiftung, Sanofi-Aventis SA

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www.gesundheitscoaching-khm.ch