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Gesundheitskompetenz: Modellentwicklung und Validierung Renate Soellner°, Georg Rudinger*, Stefan Huber° & Norbert Lenartz°* °Freie Universität Berlin, Arbeitsbereich Evaluation, Qualitätssicherung und –management * Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Zentrum für Evaluation und Methoden Einführung Gesundheitskompetenz wird von der WHO (1998) definiert als die Gesamtheit aller kognitiven und sozialen Fertigkeiten, die Menschen dazu motivieren und befähigen, Informationen zur Förderung und Erhaltung ihrer Gesundheit zu beschaffen, zu verstehen und zu nutzen. Bisherige Forschung zur Gesundheitskompetenz beschränkte sich überwiegend auf das Lesen, Verarbeiten und Verstehen gesundheitlicher Informationen. Ein umfassendes Modell der Gesundheitskompetenz sollte jedoch neben kognitiven Grundfunktionen auch soziale, kommunikative und analytische Kompetenzen, sowie relevante Moderatorvariablen berücksichtigen. Bezug zum Schwerpunktprogramm Literatur: Kickbusch, I., Maag, D. & Saan, H. (2005). Enabling healthy choices in modern health societies. Paper for the European Health Forum, Bad Gastein. Nutbeam, D. (2001). Health literacy as a public goal: A challenge for contemporary health education and communication strategies into the 21st century. Health Promotion International, 15(3), 259-267. Ziele und Arbeitsprogramm Ziel: Entwicklung eines theoretisch fundierten umfassenden Kompetenzstrukturmodells für die Domäne Gesundheit. Kontakt: Freie Universität Berlin, Arbeitsbereich Evaluation, Qualitätssicherung & Qualitätsmanagement Email: [email protected], [email protected] Aufbauend auf den Arbeiten von Nutbeam (2001) und Kickbusch et al. (2005) soll im vorliegenden Projekt systematisch ein theoretisch fundiertes Kompetenzmodell für die Domäne Gesundheit entwickelt werden. Gesundheitskompetenz wird dabei als wissensbasierte, gesellschaftlich vermittelte Kompetenz aufgefasst, die drei Ebenen umfasst: funktional: Lese-, Schreibkompetenz interaktiv: grundlegende kognitive und soziale Kompetenzen kritisch: fortgeschrittene kognitive und soziale Kompetenzen. Diese Kompetenzen wirken sich auf fünf zentrale Handlungsbereiche aus: persönliche Gesundheit, Systemorientierung, Konsumverhalten, Arbeitswelt/Schule und Gesundheitspolitik. Das geplante Projekt folgt der Leitfrage 1 des SPP, in dem es um die theoretische Formulierung und Validierung bereichsspezifischer Kompetenzmodelle geht. Zur Validierung des Gesundheitskompetenz-Modells könnte auf Instrumente zur Erfassung verwandter Kompetenzen aus anderen Projekten des SPP zurückgegriffen werden: • Bewertungskompetenz • Lesekompetenz Kompetenz zu kritischem Denken • Selbstregulationskompetenz soziale Kompetenz • Problemlösekompetenz. Das Kompetenzstrukturmodell kann als Grundlage für die Entwicklung von Kompetenzniveaumodellen sowie für die Entwicklung bereichs- und stufenspezifischer Gesundheitskompetenztests im schulischen Kontext verwendet werden. DFG- Schwerpunktprogramm 1293: Auftakt-Workshop, Essen

Gesundheitskompetenz: Modellentwicklung und Validierung · Gesundheitskompetenz: Modellentwicklung und Validierung Renate Soellner°, Georg Rudinger*, Stefan Huber° & Norbert Lenartz°*

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Page 1: Gesundheitskompetenz: Modellentwicklung und Validierung · Gesundheitskompetenz: Modellentwicklung und Validierung Renate Soellner°, Georg Rudinger*, Stefan Huber° & Norbert Lenartz°*

Gesundheitskompetenz: Modellentwicklung und Validierung

Renate Soellner°, Georg Rudinger*, Stefan Huber° & Norbert Lenartz°* °Freie Universität Berlin, Arbeitsbereich Evaluation, Qualitätssicherung und –management* Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Zentrum für Evaluation und Methoden

Einführung

Gesundheitskompetenz wird von der WHO (1998) definiert als die Gesamtheit aller kognitiven und sozialen Fertigkeiten, die Menschen dazu motivieren und befähigen, Informationen zur Förderung und Erhaltung ihrer Gesundheit zu beschaffen, zu verstehen und zu nutzen.

Bisherige Forschung zur Gesundheitskompetenz beschränkte sich überwiegend auf das Lesen, Verarbeiten und Verstehen gesundheitlicher Informationen.

Ein umfassendes Modell der Gesundheitskompetenz sollte jedoch neben kognitiven Grundfunktionen auch soziale, kommunikative und analytische Kompetenzen, sowie relevante Moderatorvariablen berücksichtigen.

Bezug zum Schwerpunktprogramm

Literatur:Kickbusch, I., Maag, D. & Saan, H. (2005). Enabling healthy choices in modern health societies. Paper for the

European Health Forum, Bad Gastein.

Nutbeam, D. (2001). Health literacy as a public goal: A challenge for contemporary health education and communication strategies into the 21st century. Health Promotion International, 15(3), 259-267.

Ziele und Arbeitsprogramm

Ziel: Entwicklung eines theoretisch fundierten umfassenden Kompetenzstrukturmodells für die Domäne Gesundheit.

Kontakt: Freie Universität Berlin,Arbeitsbereich Evaluation, Qualitätssicherung & QualitätsmanagementEmail: [email protected], [email protected]

Aufbauend auf den Arbeiten von Nutbeam (2001) und Kickbusch et al. (2005) soll im vorliegenden Projekt systematisch ein theoretisch fundiertes Kompetenzmodell für die Domäne Gesundheit entwickelt werden.

Gesundheitskompetenz wird dabei als wissensbasierte, gesellschaftlich vermittelte Kompetenz aufgefasst, die drei Ebenen umfasst:

• funktional: Lese-, Schreibkompetenz• interaktiv: grundlegende kognitive und soziale

Kompetenzen • kritisch: fortgeschrittene kognitive und soziale

Kompetenzen.

Diese Kompetenzen wirken sich auf fünf zentrale Handlungsbereiche aus: persönliche Gesundheit, Systemorientierung, Konsumverhalten, Arbeitswelt/Schule und Gesundheitspolitik.

Das geplante Projekt folgt der Leitfrage 1 des SPP, in dem es um die theoretische Formulierung und Validierungbereichsspezifischer Kompetenzmodelle geht.

Zur Validierung des Gesundheitskompetenz-Modells könnte auf Instrumente zur Erfassung verwandter Kompetenzen aus anderen Projekten des SPP zurückgegriffen werden:

• Bewertungskompetenz• Lesekompetenz• Kompetenz zu kritischem Denken• Selbstregulationskompetenz• soziale Kompetenz• Problemlösekompetenz.

Das Kompetenzstrukturmodell kann als Grundlage für die Entwicklung von Kompetenzniveaumodellen sowie für die Entwicklung bereichs- und stufenspezifischerGesundheitskompetenztests im schulischen Kontext verwendet werden.

DFG- Schwerpunktprogramm 1293: Auftakt-Workshop, Essen