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GESUNDHEITSMANAGEMENT IVTeil 3a
Prof. Dr. Steffen FleßaLst. für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und
GesundheitsmanagementUniversität Greifswald
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Gliederung
1 Informationswirtschaft2 Jahresabschluss3 Controlling4 Betriebsgenetik
3
Gliederung1 Informationswirtschaft2 Jahresabschluss3 Controlling
3.1 Überblick3.2 Kosten- und Leistungsrechnung
3.2.1 Überblick3.2.2 Traditionelle Vollkostenrechnung3.2.3 Systeme der Teilkostenrechnung3.2.4 Prozesskostenrechnung3.2.5 Herausforderungen im Krankenhaus
3.3 Interne Budgetierung3.4 Betriebsstatistik3.5 Strategisches Controlling
4 Betriebsgenetik
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3.1 Überblick• Krankenhaus-Controlling
– Entwicklung• seit 1993• steigende Nachfrage nach Krankenhaus-Controllern
– keine eindeutige, akzeptierte Definition• z. B. Finanzbuchhalter, Kodierer, Qualitätsmanager, EDV-
Beauftragten, Personalfachmann, internen Unternehmensberater…
– keine eindeutige Hierarchiezuordnung• z. B. niedrigere Linienstelle, Stabsstellen, Leitungsstellen
– keine eindeutige BWL-Zuordnung• z. B. Medizin-Controlling
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Definitionsversuche• Controlling als Funktion
– z. B. Kostenrechnung• Controlling als Management
– „Planung und Steuerung der Prozesse nach betriebswirtschaftlichen Kriterien“ (Kuntz 2002, S. 5)
– kein Proprium mehr• praktische Definition
– „Controlling ist, was ein Controller macht“• wissenschaftliche Definition?
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Geschichte des Controllings• 50er Jahre:
– Beginn– primär Kostenrechnung– Folge: Fehlschluss: Controlling = Kostenrechnung
• 60er Jahre:– Ergänzung um Berichtswesen und Betriebsstatistik– Controller als Datensammler
• 70er Jahre:– Entwicklung eines wissenschaftlichen Controlling-Konzeptes– Proprium: umfassende Koordination und Information im Unternehmen – Information als Produktionsfaktor– Managementinformationssysteme / Entscheidungsunterstützungssystemen – Controller als Informationslieferant
• 80er Jahre:– Strategisches Controlling– Controlling als Teil der Unternehmenspolitik
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Konzeptionen• Controlling als Informationswirtschaft
– Controller als „Zahlenknecht“, – Controlling als Servicefunktion – große Nähe zum Krankenhausinformationssystem auf EDV-Basis
• Controlling als Wahrnehmung der Koordinationsfunktion – horizontale Koordination
• Koordination zwischen den Managementfunktionen Planung, Organisation, Personalauswahl, Personalführung, Kontrolle
– vertikale Koordination• Koordination zwischen den Managementebenen
– zeitliche Koordination• Koordination zwischen den zeitlichen Ebenen (zeitliche Koordination).
– Informationswirtschaft als Teilgebiet des Controllings• Controlling als Unternehmensführung
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Controlling als die Wahrnehmung der Koordinationsfunktion
• Bereitstellung von Information ist nur dann Controlling, wenn sie der Abstimmung von Plänen, Prozessen oder Ergebnissen dient.
• Krankenhauscontrolling erfährt eine Aufwertung gegenüber der Praxis des „Zahlenknechtes“, weil es wie Planung, Organisation, Personalführung, Personalauswahl und Kontrolle eine eigenständige Managementfunktion ist.
• Koordination bzw. Controlling ist Aufgabe jeder Führungskraft, die Controllingabteilung stellt lediglich Instrumente für die Wahrnehmung dieser Aufgabe zur Verfügung.
• Controlling umfasst gleichzeitig die Informationsversorgungsfunktion, da die Koordination evidenzbasiert sein muss, was nur auf Grundlage einer soliden Datenbasis möglich ist.
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Koordination der Managementfunktionen
PLANUNG
ORGANISATION
PERSONALEINSATZ FÜHRUNG
KONTROLLE
MANAGER
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Koordination der Führungsebenen
PLANUNG
ORGANISATION
PERSONALEINSATZ FÜHRUNG
KONTROLLE
TOP-
MANAGER
PLANUNG
ORGANISATION
PERSONALEINSATZ FÜHRUNG
KONTROLLE
MITTEL-
MANAGER
PLANUNG
ORGANISATION
PERSONALEINSATZ FÜHRUNG
KONTROLLE
OPERA.-
MANAGER
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Koordination der Zeitebenen
PLANUNG
ORGANIS
ATION
PERSONALEINSATZ FÜHRUNG
KONTROLLE
TOP- MANAGER
PLANUNG
ORGANISATION
PERSONALEINSATZ FÜHRUNG
KONTROLLE
MITTEL- MANAGER
PLANUNG
ORGANISATION
PERSONALEINSATZ FÜHRUNG
KONTROLLE
OPERA.- MANAGER
PLANUNG
ORGANIS
ATION
PERSONALEINSATZ FÜHRUNG
KONTROLLE
TOP- MANAGER
PLANUNG
ORGANISATION
PERSONALEINSATZ FÜHRUNG
KONTROLLE
MITTEL- MANAGER
PLANUNG
ORGANISATION
PERSONALEINSATZ FÜHRUNG
KONTROLLE
OPERA.- MANAGER
t=2
t=1
2
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Notwendigkeit im Krankenhaus• Mehrpersonenmanagement
– Abkehr von Dominanz des ärztlichen Leiters– Mehrpersonenmanagement erfordert Koordination– extrem heterogene Führungsteams (Verwaltung, Pflege, Medizin, Ingenieur,…)
• Heterogene Trägerschaft– z. B. kirchliche Träger; – Koordination zwischen Wertesystem und täglichem Management
• Betriebsgröße steigt– Zahl der Relationen und Führungsebenen steigt– Koordinationsbedarf steigt
• Zunahme des Delegationsgrades• Planungshorizont steigt
– Koordinationsbedarf steigt
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Gesetzliche Vorgaben
• Grundsatz: – Controlling ist ein Instrument des internen
Managements – keine gesetzlichen Vorgaben greifen
• Realität:– KHBV fordert Kostenrechnung– DRGs verlangen Kostenrechnung, z. B. für DRG-
Kalkulation (InEK)
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§ 8 KHBV• Inhalt: Aufgabe der Kosten- und Leistungsrechnung im
Krankenhaus – betriebsinternen Steuerung– Beurteilung der Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit – Ermittlung der pflegesatzfähigen Kosten – Erstellung der Leistungs- und Kalkulationsaufstellung als Grundlage der
Entgeltverhandlung mit den Krankenkassen• Folge:
– Krankenhauscontrolling traditionell primär Kosten- und Leistungsrechnung
– Krankenhauscontroller als „Zahlenknecht“ für die Entgeltverhandlungen
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Abgrenzung zum Rechnungswesen
Ermittlungs- funktion
Planungs- funktion
Steuerungs- funktion
Kontroll- funktion
Betriebliches Rechnungswesen Controlling
Strategisches und taktisches Controlling
Operatives C. Strategisches C.
Management-ebene
Zeithorizont
Orientierung
Dimension
inhaltlicheDifferenzierung
Ziele, Aufgaben
Organisation
Instrumente
Strategisches und taktisches Controlling
Operatives C. Strategisches C.
Management-ebene
Zeithorizont
Orientierung
Dimension
inhaltlicheDifferenzierung
Ziele, Aufgaben
Organisation
Instrumente
•untere Managementebene•bereichsbezogenes Denken•Ressortegoismus
•oberste Managementebene•unternehmens-bezogenes Denken•bereichsübergreifend
Strategisches und taktisches Controlling
Operatives C. Strategisches C.
Management-ebene
Zeithorizont
Orientierung
Dimension
inhaltlicheDifferenzierung
Ziele, Aufgaben
Organisation
Instrumente
•kurzfristig •langfristig
Strategisches und taktisches Controlling
Operatives C. Strategisches C.
Management-ebene
Zeithorizont
Orientierung
Dimension
inhaltlicheDifferenzierung
Ziele, Aufgaben
Organisation
Instrumente
•Wirtschaftlichkeit betrieblicher Prozesse
•Erfolgspotentiale
Strategisches und taktisches Controlling
Operatives C. Strategisches C.
Management-ebene
Zeithorizont
Orientierung
Dimension
inhaltlicheDifferenzierung
Ziele, Aufgaben
Organisation
Instrumente
•Leistungen/ Kosten•Ertrag/Aufwand•Ein/Auszahlung
•Chancen/Risiken•Stärken/Schwächen
Strategisches und taktisches Controlling
Operatives C. Strategisches C.
Management-ebene
Zeithorizont
Orientierung
Dimension
inhaltlicheDifferenzierung
Ziele, Aufgaben
Organisation
Instrumente
•Komplexität und Ungewissheit reduziert•viele Details•Administrations- und Dispositionsentscheide •durchführungsorientiert•intern orientiert•viele Teilpläne•hohe Verbindlichkeit, starre Systeme•geringer Handlungsspielraum
•hohe Komplexität und Ungewissheit•schlecht strukturierte Problemstellungen•strategische Planungs- und Kontrollsysteme•Analyse- und entscheidungsorientiert•Unternehmensgesamt-modelle•geringe Verbindlichkeit•breiter Alternativenraum
Strategisches und taktisches Controlling
Operatives C. Strategisches C.
Management-ebene
Zeithorizont
Orientierung
Dimension
inhaltlicheDifferenzierung
Ziele, Aufgaben
Organisation
Instrumente
•Erfolg und Liquidität dominierend•Bestands- und Systemwahrung•Erfüllung von Aufgaben
•Aufbau und Sicherung von Erfolgspotentialen durch Investition•geplanter Wandel, Systemänderung•neue Aufgaben suchen
Strategisches und taktisches Controlling
Operatives C. Strategisches C.
Management-ebene
Zeithorizont
Orientierung
Dimension
inhaltlicheDifferenzierung
Ziele, Aufgaben
Organisation
Instrumente
•Sparten, Profit- und Cost-Center
•Strategische Geschäftseinheiten
Strategisches und taktisches Controlling
Operatives C. Strategisches C.
Management-ebene
Zeithorizont
Orientierung
Dimension
inhaltlicheDifferenzierung
Ziele, Aufgaben
Organisation
Instrumente
•Rechnungswesen •Portfolio-Analyse•Szenario-Technik
Instrumente: Überblick
Planungs-Rechnungs- und Kalkulations-verfahren
Kosten- und Leistungsrechnung (Plan-KR, Ist-KR, Kostenarten-, Kostenstellen-, Kostenträgerrechnung, Prozesskostenrechnung, Deckungsbeitragsrechnung)Investitionsrechnung
Analyseverfahren Potentialanalyse, Stärken- und Schwächen-Analyse, ABC-Analyse, Portfolioanalyse, Abweichungsanalyse, Imageanalyse
Optimierungs-verfahren
Ablauf- und Wegeoptimierung, Methoden der Zielfusion, Monte-Carlo-Simulation, Wahrscheinlichkeitsrechnung, Mathematische Programmierung
Koordinierungs-verfahren
Kennzahlensysteme, Balanced ScorecardInterne BudgetierungLeistungsverrechnung, interne Verrechnungspreise
Informationssystem Informationsbedarfsanalyse, Informationsbeschaffung, Organisation des Berichtswesens, Dokumentationsstandards
Moderationstechniken Metaplan, Rollenspiele, Mind Mapping
Kreativitätsverfahren Szenariotechniken, Brainstorming, Brainwriting
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3.2 Kosten- und Leistungsrechnung
• Gliederung:3.2.1 Überblick3.2.2 Traditionelle Vollkostenrechnung
3.2.2.1 Kostenartenrechnung nach KHBV3.2.2.2. Kostenstellenrechnung3.2.2.3. Kostenträgerrechnung3.2.2.3.1 Traditionelle Kalkulation3.2.2.3.2 DRG-Kalkulationshandbuch3.2.2.3.3 Nachteile
3.2.3 Systeme der Teilkostenrechnung3.2.3.1 Deckungsbeitragsrechnung3.2.3.2 Weitere Verfahren
3.2.4 Prozesskostenrechnung
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3.2.1 Überblick
• Internes Rechnungswesen– Kosten- und Leistungsrechnung– Planungsrechnung
• Leistungsplanung• Absatzplanung• Investitionsplanung• Finanzplanung• …
– Betriebsstatistik
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Kosten- und Leistungsrechnung• Aufgabe der Kostenrechnung
– Erfassung (vollständig!)– Verteilung (auf Kostenstellen)– Zurechnung der Kosten (auf Leistungen, vollständig oder teilweise)
• Zweck– Entscheidungsfunktion
• Prognose der Selbstkosten zur Optimierung kurzfristiger Produktions- und Absatzentscheidungen
• Zukunftsorientiert– Kontrolle
• Überprüfung geplanter Kostenansätze aus der Vergangenheit zur Kontrolle der Wirtschaftlichkeit getroffener Entscheidungen
• Vergangenheitsorientiert
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Kostenrechnungssysteme
• Grundsatz: alle Systeme benötigen– Verbindung zur Datenerfassung
• wie viel wird selbst erfasst, wie viel kommt aus Finanzbuchhaltung etc.?
– Zurechnung von Kosten auf Kategorien (z. B. Personalkosten)
– Zurechnung auf Orte des Kostenanfalls• vollständig? geschlüsselt? detailliert?
– Zurechnung auf Leistungen• vollständig? teilweise? verursachungsgerecht?
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Überblick
Gemeinkosten Einzelkosten
KOSTENARTEN-RECHNUNG
Gemein-kosten
FINANZBUCHHALTUNG
BESTANDSKONTEN FÜR HALB- UND FERTIGFABRIKATE
AUFWANDSKONTEN
Abstim-mung mit
Kostenarten
Anlagenkartei
Materialabrechnung
Lohn- und Gehaltsabrechnung
Kostenkontrolle
Verschiedene Verfahren zur Kombination von
- Materialeinzelkosten - Materialgemeinkosten - Fertigungseinzelkosten - Fertigungsgemeinkosten - Verwaltungskosten - … etc
zu einem Gesamtergebnis (Kalkulation)
- Kontierung der Gemeinkosten auf Kostenstellen
- Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
- Bildung von Kalkulationssätzen
KOSTENSTELLEN-RECHNUNG
Einzel-kosten
KOSTENTRÄGER-RECHNUNG
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Überblick
Gemeinkosten Einzelkosten
KOSTENARTEN-RECHNUNG
Gemein-kosten
FINANZBUCHHALTUNG
BESTANDSKONTEN FÜR HALB- UND FERTIGFABRIKATE
AUFWANDSKONTEN
Abstim-mung mit
Kostenarten
Anlagenkartei
Materialabrechnung
Lohn- und Gehaltsabrechnung
Kostenkontrolle
Verschiedene Verfahren zur Kombination von
- Materialeinzelkosten - Materialgemeinkosten - Fertigungseinzelkosten - Fertigungsgemeinkosten - Verwaltungskosten - … etc
zu einem Gesamtergebnis (Kalkulation)
- Kontierung der Gemeinkosten auf Kostenstellen
- Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
- Bildung von Kalkulationssätzen
KOSTENSTELLEN-RECHNUNG
Einzel-kosten
KOSTENTRÄGER-RECHNUNG
Welcher Anteil der Kostendaten kommt aus der Finanzbuchhaltung bzw. den Nebenbuchhaltungen? Ein- und Mehrkreissysteme. Werden alle Kosten vor Übernahme kontrolliert?
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Überblick
Gemeinkosten Einzelkosten
KOSTENARTEN-RECHNUNG
Gemein-kosten
FINANZBUCHHALTUNG
BESTANDSKONTEN FÜR HALB- UND FERTIGFABRIKATE
AUFWANDSKONTEN
Abstim-mung mit
Kostenarten
Anlagenkartei
Materialabrechnung
Lohn- und Gehaltsabrechnung
Kostenkontrolle
Verschiedene Verfahren zur Kombination von
- Materialeinzelkosten - Materialgemeinkosten - Fertigungseinzelkosten - Fertigungsgemeinkosten - Verwaltungskosten - … etc
zu einem Gesamtergebnis (Kalkulation)
- Kontierung der Gemeinkosten auf Kostenstellen
- Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
- Bildung von Kalkulationssätzen
KOSTENSTELLEN-RECHNUNG
Einzel-kosten
KOSTENTRÄGER-RECHNUNG
Wie erfolgt die Zurechnung auf Kostenstellen? Werden Gemeinkosten geschlüsselt? Verursachergerechte Verrechnung?
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Überblick
Gemeinkosten Einzelkosten
KOSTENARTEN-RECHNUNG
Gemein-kosten
FINANZBUCHHALTUNG
BESTANDSKONTEN FÜR HALB- UND FERTIGFABRIKATE
AUFWANDSKONTEN
Abstim-mung mit
Kostenarten
Anlagenkartei
Materialabrechnung
Lohn- und Gehaltsabrechnung
Kostenkontrolle
Verschiedene Verfahren zur Kombination von
- Materialeinzelkosten - Materialgemeinkosten - Fertigungseinzelkosten - Fertigungsgemeinkosten - Verwaltungskosten - … etc
zu einem Gesamtergebnis (Kalkulation)
- Kontierung der Gemeinkosten auf Kostenstellen
- Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
- Bildung von Kalkulationssätzen
KOSTENSTELLEN-RECHNUNG
Einzel-kosten
KOSTENTRÄGER-RECHNUNG
Nach welchem Verfahren erfolgt die Kalkulation bzw. Erfolgsermittlung? Wie werden Gemeinkosten behandelt?Welchem Zweck dienst die Berechung?
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Kostenartenrechnung• Inhalt: Systematische Erfassung aller Kosten, die bei der
Erstellung der Leistungen entstehen– „Welche Kosten sind angefallen?“
• Kriterien der Systematisierung– Art der verbrauchten Produktionsfaktoren
• Personalkosten, Sachkosten, Kapitalkosten…– Betriebliche Funktionen
• Beschaffungskosten, Lagerhaltungskosten, Fertigungskosten, Verwaltungskosten…
– Art der Verrechnung• Einzelkosten: direkte Zurechnung auf Kostenträger• Gemeinkosten: keine direkte Zurechnung auf Kostenträger
– echte Gemeinkosten– unechte Gemeinkosten
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Kostenartengliederung nach KHBV (Anlage 4)
60 Löhne und Gehälter
61 Gesetzliche Sozialabgaben
62 Aufwendungen für Altersversorgung
63 Aufwendungen für Beihilfen und Unterstützungen
64 Sonstige Personalaufwendungen
65 Lebensmittel und bezogene Leistungen
66 Medizinischer Bedarf
67 Wasser, Energie, Brennstoffe
68 Wirtschaftsbedarf
69 Verwaltungsbedarf
Kostenartengliederung nach KHBV (Anlage 4) Forts.
70 Aufwendungen für zentrale Dienstleistungen
71 Wiederbeschaffte Gebrauchsgüter
72 Instandhaltung
73 Steuern, Abgaben, Versicherungen
74 Zinsen und ähnliche Aufwendungen
75 Auflösung von Ausgleichsposten und Zuführungen der Fördermittel nach dem KHG zu Sonderposten oder Verbindlichkeiten
76 Abschreibungen
77 Aufwendungen für die Nutzung von Anlagegütern nach § 9 Abs. 2 Nr. 1 KHG
78 Sonstige ordentliche Aufwendungen
79 Übrige Aufwendungen
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Kostenstellenrechnung
• Inhalt: Kostenstelle = Ort, an dem die Kosten für die Leistungserstellung anfallen
• Zweck– Hilfe bei der genaueren Zuschlüsselung von
Kostenträgergemeinkosten auf Kostenträger• Annahme (traditionell): Kostenträgergemeinkosten und
Kostenträgereinzelkosten sind proportional
– Überwachung der Wirtschaftlichkeit eines Verantwortungsbereiches (Kostenstelle)
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Gliederung nach leistungstechnischen Gesichtspunkten
• Hauptkostenstellen– Produktionsprozess am eigentlichen Endprodukt
• Nebenkostenstellen– Produktionsprozess an Gütern, die nicht zum eigentlichen
Produktionsprogramm gehören (z.B. Aufbereitung von Abfall)
• Hilfskostenstellen– Nur mittelbarer Kontakt mit Hauptleistung, z. B.
Stromerzeugung, Fuhrpark...
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Verrechnung von Kosten auf Kostenstellen
• Primäre Kosten: Kosten, die durch den Einsatz von Produktionsfaktoren in der jeweiligen Kostenstelle entstehen
• Sekundäre Kosten: Kosten der Leistungen, die von anderen Kostenstellen in Anspruch genommen werden
• Verrechnung:– Auf der Grundlage gemessener Leistungen (innerbetriebliche
Leistungsverrechnung)• angeforderte Laborleistungen• Röntgenbilder,…
– Ohne Leistungsmessung (Umlagerechnung)• Leistungsmessung – bzw. Zurechnung nicht möglich (z. B. Pförtner)• Leistungsmessung unwirtschaftlich
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Kostenstellen gemäß KHBV (Anlage 5)
G e m e in sa m eK o s te n s te llen
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V e r- u ndE n tso rgu ng
9 1-
M e d iz in ischeIn s titu tion en
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F a ch ab te ilu ng en(N o rm alp fle g e)
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S o ns t.F a ch ab te ilu ng en
9 6-
S o ns tigeE in rich tun g en
9 7-
A u sg lie de run g en9 8-
K o s te n s te llen
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Kostenstellen gemäß KHBV (Anlage 5)
G e m e in sa m eK o s te n s te llen
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V e r- u ndE n tso rgu ng
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M e d iz in ischeIn s titu tion en
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F a ch ab te ilu ng en(N o rm alp fle g e)
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S o ns t.F a ch ab te ilu ng en
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S o ns tigeE in rich tun g en
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K o s te n s te llen
•Gebäude einschließlich Grundstück und Außenanlagen •Leitung und Verwaltung des Krankenhauses•Werkstätten•Nebenbetriebe•Personaleinrichtungen (für den Betrieb des Krankenhauses unerläßlich)•Aus-, Fort- und Weiterbildung•Sozialdienst, Patientenbetreuung
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Kostenstellen gemäß KHBV (Anlage 5)
G e m e in sa m eK o s te n s te llen
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V e r- u ndE n tso rgu ng
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M e d iz in ischeIn s titu tion en
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K o s te n s te llen
•Speisenversorgung•Wäscheversorgung•Zentraler Reinigungsdienst•Versorgung mit Energie, Wasser, Brennstoffen•Innerbetriebliche Transporte•Apotheke/Arzneimittelausgabestelle (ohne Herstellung)•Zentrale Sterilisation
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Kostenstellen gemäß KHBV (Anlage 5)
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F a ch ab te ilu ng en(N o rm alp fle g e)
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K o s te n s te llen
•Röntgendiagnostik und –therapie•Nukleardiagnostik und –therapie•Laboratorien•Funktionsdiagnostik•Sonstige diagnostische Einrichtungen•Anästhesie, OP-Einrichtungen und Kreißzimmer •Physikalische Therapie•Sonstige therapeutische Einrichtungen•Pathologie•Ambulanzen
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Kostenstellen gemäß KHBV (Anlage 5)
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F a ch ab te ilu ng en(N o rm alp fle g e)
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K o s te n s te llen
•Allgemeine Kostenstelle•Allgemeine Innere Medizin•Geriatrie•…•Neurologie•Psychiatrie•Radiologie•Dermatologie und Venerologie•Zahn- und Kieferheilkunde, Mund- und Kieferchirurgie
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Kostenstellen gemäß KHBV (Anlage 5)
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K o s te n s te llen
•Allgemeine Kostenstelle•Intensivüberwachung•Intensivbehandlung•Intensivmedizin•Minimalpflege•Nachsorge•Halbstationäre Leistungen – Tageskliniken•Halbstationäre Leistungen – Nachtkliniken•Chronisch- und Langzeitkranke
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Kostenstellen gemäß KHBV (Anlage 5)
G e m e in sa m eK o s te n s te llen
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V e r- u ndE n tso rgu ng
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K o s te n s te llen
•Personaleinrichtungen (für den Betrieb des Krankenhauses nicht unerläßlich)•Ausbildung•Forschung und Lehre
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Kostenstellen gemäß KHBV (Anlage 5)
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V e r- u ndE n tso rgu ng
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M e d iz in ischeIn s titu tion en
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F a ch ab te ilu ng en(N o rm alp fle g e)
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S o ns t.F a ch ab te ilu ng en
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S o ns tigeE in rich tun g en
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K o s te n s te llen
•Ambulanzen•Hilfs- und Nebenbetriebe
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Problem der Kostenstellenrechnung
• Aufteilung von Kostenarten auf verschiedene Stellen– Beispiel Arzt arbeitet auf zwei Stationen– Zuordnung von Verbräuchen (z. B. Reinigungsmittel)
• Zuteilung der Vor- und Nebenkostenstellen auf Hauptkostenstellen (Leistungsverrechnung)
• Ermittlung von Zuschlagssätzen– Ermittlung der Bezugsgröße– Ermittlung proportionaler Zuschläge
• Einheitlichkeit der Buchungen sicherstellen• Einbindung der DV-Systeme (Personal- und
Materialwirtschaft, etc.)• Verwandtes Problem: Aufteilung der Erlöse auf Erlösstellen
(innerbetriebliche Erlösverrechnung; Verrechnungspreise)
49
Arbeitsaufgabe
• Ordnen Sie die Kostenstellen gemäß KHBV den Begriffen „Vorkostenstelle“ und „Endkostenstelle“ zu.
50
Kostenträger• Definition: Betriebliche Leistungen, welche den Güter- und
Dienstleistungsverzehr ausgelöst haben• Krankenhaus
– Kostenträger = Patient, der einzelne Fall, Pflegetag– Vorsicht: Kostenträger Krankenkasse
• Kostenträgerrechnung– Zurechnung der in der Kostenartenrechnung erfassten und in der
Kostenstellenrechnung auf Endkostenstellen weiter gewälzten Kosten auf Kostenträger des Betriebs
• Zurechnung der Werteverzehre auf die einzelnen Kostenträger• Aufzeigen, wofür die Kosten angefallen sind
51
Arten von Kostenträgern
• Endkostenträger– Fertiges Produkt– Krankenhaus:
• früher: Pflegetag als Produkt Kalkulation des Pflegesatzes)• DRG: Patient bzw. Fall als Endkostenträger
• Zwischenkostenträger– Treten auf bei innerbetrieblicher Leistungsverrechnung– Z.B. Kosten eines Röntgenbildes: Das Bild (d.h. die
Dienstleistung) ist ein Kostenträger
52
Arten der Kostenträgerrechnung• Kostenträgerstückrechnung
– Synonym: Kalkulation– Inhalt: Ermittlung der Kosten einer einzelnen Leistungseinheit– Arten:
• Ex-Post Rechnung (Nachkalkulation)• Ex-Ante Rechnung (Vorkalkulation)
– Folge: Einzelstückbezogene Ermittlung der Selbstkosten• Kostenträgerzeitrechnung
– Periodenrechnung– Inhalt: Kosten einer Kostenträgerart während eines Abrechnungszeitraums– Arten:
• Ex-Post Rechnung • Ex-Ante Rechnung
• Anwendung– kurzfristige Erfolgsrechnung, d.h. Soll und Ist der Kostenträgerzeitrechnung werden
verglichen– Folge: Periodenbezogene Ermittlung der Selbstkosten
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Hauptaufgaben der Kostenträgerrechnung
• Ermittlung von Angebotspreisen– Beispiel: Angebot an Krankenkasse für Abdeckung einer nicht im DRG-
Katalog stehenden Komplexleistung– Vorkalkulation des Endkostenträgers– Meist: Kostenträgerzeitrechnung (was wird für alle diese Fälle
anfallen?) geteilt durch Zahl der Fälle• Nachkalkulation von Fallpauschalen
– Beispiel: Berechnung, ob sich Hüftendoprothesen rentiert haben– Nachkalkulation des Endkostenträgers– Meist: Kostenträgerzeitrechnung (was ist für alle diese Fällen
angefallen?) geteilt durch Zahl der Fälle• Nachkalkulation einzelner Patienten
– Beispiel: Was hat der Krankenhausaufenthalt von Frieda Müller wirklich gekostet?
– Nachkalkulation des Endkostenträgers– Kostenträgerstückrechnung mit möglichst exakter Erfassung des
individuellen Verbrauches
54
Hauptaufgaben der Kostenträgerrechnung (Forts.)
• Ermittlung von Preisuntergrenzen– Bis zu welchem DRG-Entgelt rentiert sich für uns die Leistung?
• Ermittlung interner Verrechnungspreise– Welchen Preis stellt z. B. die Röntgenabteilung der Hauptabteilung für
ein Röntgenbild in Rechnung– wichtig für Vorkostenstelle: Erhält Erlösverrechnung (Wirtschaftlichkeit
der Vorkostenstelle)– wichtig für Endkostenstelle: erhält Kostenverrechnung
(Wirtschaftlichkeit der Endkostenstelle)• Planungs- und Kontrollrechnung
– Vergleich von Ist- und Sollkosten• Kurzfristige Erfolgsrechnung
– Abgleich von Leistungen und Kosten
55
Kostenträgerstückrechnung: Überblick
• Kalkulation für Kuppelprodukte– Restwertverfahren– Schlüsselungsverfahren
• Kalkulation für Nicht-Kuppelprodukte– Maschinenstundensatzrechnung– Äquivalenzziffernkalkulation– Divisionskalkulation– Zuschlagskalkulation
• differenzierte Zuschlagskalkulation• Summarische Zuschlagskalkulation
56
Voll- und Teilkostenrechnung
• Vollkostenrechnung: alle Kosten (auch fixe) werden den Kostenträgern zugeschlüsselt
• Teilkostenrechnung: Ein Teil der Kosten (i.d.R. die fixen) wird nicht dem einzelnen Kostenträger zugerechnet
57
Plankostenrechnung
• Aufgabe– Ermittlung von Planungsdaten– Ermittlung von Kontrolldaten
• Kosten– Plankosten= Planmenge * Planpreis * Planbeschäftigung– Sollkosten= Planmenge * Planpreis * Istbeschäftigung– Istkosten= Istmenge * Istpreis *
Istbeschäftigung
Systeme der Plankostenrechnung
Plankostenrechnung
Starre Plankostenrechnung
(=ohne Trennung von fixen und
variablen Gemeinkosten)
Flexible Plankostenrechnung
(=mit Trennung von fixen und variablen Gemeinkosten)
Flexible Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis
Flexible Plankostenrechnung auf Teillkostenbasis
(Grenzplankostenrechnung)
59
Neuere Verfahren der Kostenrechnung
• Prozesskostenrechnung– Ziel: Verursachungsberechte
Gemeinkostenkalkulation• Produktlebenszyklusrechnung
– Langfristige Produkterfolgsrechnung• Target Costing
– Marktorienteirte Produktkostensteuerung• …
60
Arbeitsaufgabe
• Bearbeiten Sie Fallstudie 1• (Nicht gleich die Musterlösung anschauen!)
61
3.2.2 Traditionelle Vollkostenrechnung3.2.2.1 Kostenartenrechnung nach KHBV (Anlage 4)
60 Löhne und Gehälter
61 Gesetzliche Sozialabgaben
62 Aufwendungen für Altersversorgung
63 Aufwendungen für Beihilfen und Unterstützungen
64 Sonstige Personalaufwendungen
65 Lebensmittel und bezogene Leistungen
66 Medizinischer Bedarf
67 Wasser, Energie, Brennstoffe
68 Wirtschaftsbedarf
69 Verwaltungsbedarf
62
Kostenartengliederung nach KHBV (Anlage 4)
60 Löhne und Gehälter
61 Gesetzliche Sozialabgaben
62 Aufwendungen für Altersversorgung
63 Aufwendungen für Beihilfen und Unterstützungen
64 Sonstige Personalaufwendungen
65 Lebensmittel und bezogene Leistungen
66 Medizinischer Bedarf
67 Wasser, Energie, Brennstoffe
68 Wirtschaftsbedarf
69 Verwaltungsbedarf
60-64: Aufgliederung nach• 6000: Ärztlicher Dienst• 6001: Pflegedienst• 6002: Medizinisch-technischer Dienst• 6003: Funktionsdienst• 6004: Klinisches Hauspersonal • 6005: Wirtschafts- und Versorgungsdienst• 6006: Technischer Dienst• 6007: Verwaltungsdienst • 6008: Sonderdienste• 6010: Personal der Ausbildungsstätten • 6011: Sonstiges Personal • 6012: Nicht zurechenbare Personalkosten
63
Kostenartengliederung nach KHBV (Anlage 4)
60 Löhne und Gehälter
61 Gesetzliche Sozialabgaben
62 Aufwendungen für Altersversorgung
63 Aufwendungen für Beihilfen und Unterstützungen
64 Sonstige Personalaufwendungen
65 Lebensmittel und bezogene Leistungen
66 Medizinischer Bedarf
67 Wasser, Energie, Brennstoffe
68 Wirtschaftsbedarf
69 Verwaltungsbedarf• 650: Lebensmittel• 651: Bezogene Leistungen
64
Kostenartengliederung nach KHBV (Anlage 4)
60 Löhne und Gehälter
61 Gesetzliche Sozialabgaben
62 Aufwendungen für Altersversorgung
63 Aufwendungen für Beihilfen und Unterstützungen
64 Sonstige Personalaufwendungen
65 Lebensmittel und bezogene Leistungen
66 Medizinischer Bedarf
67 Wasser, Energie, Brennstoffe
68 Wirtschaftsbedarf
69 Verwaltungsbedarf
Aufgliederung nach• 6600: Arzneimittel (außer Implantate und Dialysebedarf) • 6601: Kosten der Lieferapotheke• 6602: Blut, Blutkonserven und Blutplasma• 6603: Verbandmittel, Heil- und Hilfsmittel• 6604: Ärztliches und pflegerisches Verbrauchsmaterial, Instrumente • 6606: Narkose- und sonstiger OP-Bedarf• 6607: Bedarf für Röntgen- und Nuklearmedizin• 6608: Laborbedarf• 6609: Untersuchungen in fremden Instituten• 6610: Bedarf für EKG, EEG, Sonographie• 6611: Bedarf der physikalischen Therapie• 6612: Apothekenbedarf, Desinfektionsmaterial• 6613: Implantate• 6614: Transplantate• 6615: Dialysebedarf• 6616: Kosten für Krankentransporte (soweit nicht Durchlaufposten) • 6617: Sonstiger medizinischer Bedarf• 6618: Honorare für nicht im Krankenhaus angestellte Ärzte
65
Kostenartengliederung nach KHBV (Anlage 4)
60 Löhne und Gehälter
61 Gesetzliche Sozialabgaben
62 Aufwendungen für Altersversorgung
63 Aufwendungen für Beihilfen und Unterstützungen
64 Sonstige Personalaufwendungen
65 Lebensmittel und bezogene Leistungen
66 Medizinischer Bedarf
67 Wasser, Energie, Brennstoffe
68 Wirtschaftsbedarf
69 Verwaltungsbedarf
Aufgliederung nach• 680 Materialaufwendungen• 681Bezogene Leistungen
Kostenartengliederung nach KHBV (Anlage 4) Forts.
70 Aufwendungen für zentrale Dienstleistungen
71 Wiederbeschaffte Gebrauchsgüter
72 Instandhaltung
73 Steuern, Abgaben, Versicherungen
74 Zinsen und ähnliche Aufwendungen
75 Auflösung von Ausgleichsposten und Zuführungen der Fördermittel nach dem KHG zu Sonderposten oder Verbindlichkeiten
76 Abschreibungen
77 Aufwendungen für die Nutzung von Anlagegütern nach § 9 Abs. 2 Nr. 1 KHG
78 Sonstige ordentliche Aufwendungen
79 Übrige Aufwendungen
• 700: Zentraler Verwaltungsdienst• 701: Zentraler Gemeinschaftsdienst
Kostenartengliederung nach KHBV (Anlage 4) Forts.
70 Aufwendungen für zentrale Dienstleistungen
71 Wiederbeschaffte Gebrauchsgüter
72 Instandhaltung
73 Steuern, Abgaben, Versicherungen
74 Zinsen und ähnliche Aufwendungen
75 Auflösung von Ausgleichsposten und Zuführungen der Fördermittel nach dem KHG zu Sonderposten oder Verbindlichkeiten
76 Abschreibungen
77 Aufwendungen für die Nutzung von Anlagegütern nach § 9 Abs. 2 Nr. 1 KHG
78 Sonstige ordentliche Aufwendungen
79 Übrige Aufwendungen
• 740: Zinsen und ähnliche Aufwendungen für Betriebsmittelkredite • 741: Zinsen und ähnliche Aufwendungen an verbundene Unternehmen • 742: Zinsen und ähnliche Aufwendungen für sonstiges Fremdkapital
Kostenartengliederung nach KHBV (Anlage 4) Forts.
70 Aufwendungen für zentrale Dienstleistungen
71 Wiederbeschaffte Gebrauchsgüter
72 Instandhaltung
73 Steuern, Abgaben, Versicherungen
74 Zinsen und ähnliche Aufwendungen
75 Auflösung von Ausgleichsposten und Zuführungen der Fördermittel nach dem KHG zu Sonderposten oder Verbindlichkeiten
76 Abschreibungen
77 Aufwendungen für die Nutzung von Anlagegütern nach § 9 Abs. 2 Nr. 1 KHG
78 Sonstige ordentliche Aufwendungen
79 Übrige Aufwendungen
• 750: Auflösung des Ausgleichspostens aus Darlehensförderung • 751: Auflösung des Ausgleichspostens für Eigenmittelförderung • 752: Zuführungen der Fördermittel nach dem KHG zu Sonderposten oder Verbindlichkeiten• 753: Zuführung zu Ausgleichsposten aus Darlehensförderung • 754: Zuführung von Zuweisungen oder Zuschüssen der öffentlichen Hand zu Sonderposten oder Verbindlichkeiten (soweit nicht unter KUGr. 752)•755: Zuführung der Nutzungsentgelte aus anteiligen Abschreibungen medizinisch-technischer Großgeräte zu Verbindlichkeiten nach dem KHG
Kostenartengliederung nach KHBV (Anlage 4) Forts.
70 Aufwendungen für zentrale Dienstleistungen
71 Wiederbeschaffte Gebrauchsgüter
72 Instandhaltung
73 Steuern, Abgaben, Versicherungen
74 Zinsen und ähnliche Aufwendungen
75 Auflösung von Ausgleichsposten und Zuführungen der Fördermittel nach dem KHG zu Sonderposten oder Verbindlichkeiten
76 Abschreibungen
77 Aufwendungen für die Nutzung von Anlagegütern nach § 9 Abs. 2 Nr. 1 KHG
78 Sonstige ordentliche Aufwendungen
79 Übrige Aufwendungen
• 760: Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände• 761: Abschreibungen auf Sachanlagen• 7610: Abschreibungen auf wiederbeschaffte Gebrauchsgüter• 762: Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens• 763: Abschreibungen auf Forderungen•764: Abschreibungen auf sonstige Vermögensgegenstände • 765: Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die im Krankenhaus üblichen Abschreibungen überschreiten
Kostenartengliederung nach KHBV (Anlage 4) Forts.
70 Aufwendungen für zentrale Dienstleistungen
71 Wiederbeschaffte Gebrauchsgüter
72 Instandhaltung
73 Steuern, Abgaben, Versicherungen
74 Zinsen und ähnliche Aufwendungen
75 Auflösung von Ausgleichsposten und Zuführungen der Fördermittel nach dem KHG zu Sonderposten oder Verbindlichkeiten
76 Abschreibungen
77 Aufwendungen für die Nutzung von Anlagegütern nach § 9 Abs. 2 Nr. 1 KHG
78 Sonstige ordentliche Aufwendungen
79 Übrige Aufwendungen
• § 9 KHG: Fördertatbestände• § 9 Abs. 1 Nr. 1 KHG: „Förderung der Nutzung von Anlagen•Ausnahmetatbestand: Land fördert laufende Ausgaben von Krankenhäusern (z. B. für spezielle Geräte)
Kostenartengliederung nach KHBV (Anlage 4) Forts.
70 Aufwendungen für zentrale Dienstleistungen
71 Wiederbeschaffte Gebrauchsgüter
72 Instandhaltung
73 Steuern, Abgaben, Versicherungen
74 Zinsen und ähnliche Aufwendungen
75 Auflösung von Ausgleichsposten und Zuführungen der Fördermittel nach dem KHG zu Sonderposten oder Verbindlichkeiten
76 Abschreibungen
77 Aufwendungen für die Nutzung von Anlagegütern nach § 9 Abs. 2 Nr. 1 KHG
78 Sonstige ordentliche Aufwendungen
79 Übrige Aufwendungen
• 781: Sachaufwand der Ausbildungsstätten• 782: Sonstiges• 7821: Aufwendungen aus Ausbildungsstätten-Umlage nach § 15 Abs. 3 BPflV
• 791: Aufwendungen aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre• 792: Aufwendungen aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens • 793: Außerordentliche Aufwendungen• 794: Periodenfremde Aufwendungen• 795: Spenden und ähnliche Aufwendungen
Kostenartengliederung nach KHBV (Anlage 4) Forts.
70 Aufwendungen für zentrale Dienstleistungen
71 Wiederbeschaffte Gebrauchsgüter
72 Instandhaltung
73 Steuern, Abgaben, Versicherungen
74 Zinsen und ähnliche Aufwendungen
75 Auflösung von Ausgleichsposten und Zuführungen der Fördermittel nach dem KHG zu Sonderposten oder Verbindlichkeiten
76 Abschreibungen
77 Aufwendungen für die Nutzung von Anlagegütern nach § 9 Abs. 2 Nr. 1 KHG
78 Sonstige ordentliche Aufwendungen
79 Übrige Aufwendungen
Weitere Aufgliederungen pro Untergruppe möglich
73
3.2.2.2 Kostenstellenrechnung
• Inhalt: Möglichkeit der Zurechnung von Kosten der Vorkostenstellen auf Endkostenstellen
• Klassisches Instrument: Betriebsabrechnungsbogen (BAB)
• Kostenarten– Direkte (=primäre) Kosten: Kosten, die direkt an einer
Kostenstellen anfallen– Indirekte (= sekundäre) Kosten: Kosten, die von andere
Kostenstellen verrechnet wurden
74
Schritte des BAB1: Erfassung der Kostenarten für die einzelnen Kostenstellen
– Kostenträgereinzelkosten werden direkt den Kostenträgern zugeschrieben– Kostenträgergemeinkosten werden der Kostenstelle zugeschrieben
2: Umlage der Allgemeinen Kostenstellen auf die anderen Kostenstellen– Verschiedene Verfahren möglich– i.d.R. Stufenleiterverfahren
3: Ergänzende Ermittlung von Zuschlags- bzw. Verrechnungssätzen– Ziel: Ermittlung von Kalkulationssätzen– Ist-Zuschlagssatz
• Gemeinkosten der Endkostenstelle/Einzelkosten der Endkostenstelle• Inhalt: Wieviel muss man auf die Einzelkosten „draufschlagen“, um die
Gemeinkosten (nach Verrechnung aller Vorkostenstellen) zu decken?
75
Schematisches Vorgehen
K
O
S
T
E
N Kostenträger-
einzelkosten
Kosten-
träger-
gemein-
kosten
Primäre Kosten
Sekundäre
Kosten
V
O
L
L
K
O
S
T
E
N
76
BeispielGesamt-kosten
Heizwerk Reinigungs-dienst
Station A Station B Station C
Personal-kosten
100.000 5.000 10.000 25.000 40.000 20.000
Materialien 50.000 30.000 1.000 10.000 5.000 4.000
Abschreib-ungen
10.000 4.000 0 3.000 2.000 1.000
Primäre Kosten
160.000 39.000 11.000 38.000 47.000 25.000
Umlage - 39.000
(Sekundäre 5.000 14.000 12.000 8.000
Kosten) - 16.000
10.000 4.000 2.000
Gesamt-kosten
160.000 0 0 62.000 63.000 35.000
77
BeispielGesamt-kosten
Heizwerk Reinigungs-dienst
Station A Station B Station C
Personal-kosten
100.000 5.000 10.000 25.000 40.000 20.000
Materialien 50.000 30.000 1.000 10.000 5.000 4.000
Abschreib-ungen
10.000 4.000 0 3.000 2.000 1.000
Primäre Kosten
160.000 39.000 11.000 38.000 47.000 25.000
Umlage - 39.000
(Sekundäre 5.000 14.000 12.000 8.000
Kosten) - 16.000
10.000 4.000 2.000
Gesamt-kosten
160.000 0 0 62.000 63.000 35.000
Wie kommt man auf die Verteilung der Kosten?
78
Typische „Schlüssel“• Zahl der Aufnahmen
– z. B. Kosten der interdisziplinären Aufnahmestation• Zahl der Pflegetage
– z. B. Verwaltungsgemeinkosten• Verbrauch
– z. B. Röntgenanforderungen, Laboranforderungen, Küche…• Bodenfläche
– z. B. Reinigungsdienste• Rauminhalt
– z. B. Heizkosten• Alternativ: exakte Aufschreibung (Zähler)
• Andere Kosten– z. B. Wartungskosten proportional zu Abschreibungen– z. B. Transportkosten proportional zu Warenkosten
Schlüsselung
Bestandsgrößen-bezogene Schlüssel
Bewegungsgrößen-bezogene Schlüssel
Mengenschlüssel z.B. qm Putzfläche z.B. Fallzahlen
Wertschlüssel z.B. Wiederbeschaf-fungswert
z.B. Material-einzelkosten
80
Arbeitsaufgabe• Der BAB eines Altenheimes weist nach Durchführung der
Primärkostenverteilung folgende Summen auf:– Allgemeine Kostenstelle Gebäude 3.600 Euro– Allgemeine Kostenstelle Verwaltung 44.200 Euro– Versorgungseinrichtung Küche 46.000 Euro– Teilstationäre Tagespflege 143.000 Euro– Teilstationäre Nachtpflege 93.000 Euro– Vollstationäre Pflege 125.000 Euro– Kurzzeitpflege 145.900 Euro
• Vervollständigen Sie den BAB unter Verwendung folgender Angaben:– Verteilung der Gebäudekosten im Verhältnis 2:7:9:12:1:5– Umlage der Verwaltung auf
• Versorgungseinrichtung Küche: 2.300 Euro• Teilstationäre Tagespflege 16.500 Euro• Teilstationäre Nachtpflege 11.400 Euro• Vollstationäre Pflege 11.100 Euro• Kurzzeitpflege 3.100 Euro
– Teilteilung der Kosten der Küche für Inanspruchnahme durch Teilstationäre Tagespflege in Höhe von 20 %, der Teilstationäre Nachtpflege in Höhe von 10 %, Vollstationäre Pflege in Höhe von 40%, Kurzzeitpflege in Höhe von 30 %
BAB (Beispiel)
Ge-bäude
Ver-wal-tung
Küche Tages-pflege
Nacht-pflege
Voll-statio-näre Pflege
Kurz-zeit-
pflege
Primär-kosten
3.600 44.200 46.000 143.000 93.000 125.000 145.900
Sekundär-kosten
200 700 900 1200 100 500
44.400 46.700 143.900 94.200 125.100 146.400
2.300 16.500 11.400 11.100 3.100
49.000 160.400 105.600 136.200 149.500
9.800 4.900 19.600 14.700
Gesamt-kosten
170.200 110.500 155.800 164.200
82
Arbeitsaufgabe• Gebäude:
– Gesamtkosten: 100.000 Euro– Küche: 400 qm– Station A: 1000 qm– Station B: 600 qm
• Küche– Gesamtkosten: 400.000 Euro– Station A: 50.000 Essen– Station B: 30.000 Essen
• Labor (Outgesourct)– Gesamtkosten 200.000 Euro– Station A: 50.000 Punkte nach GOÄ– Station B: 50.000 Punkte nach GOÄ
• Station A:– Gesamtkosten: 500.000 Euro– Patiententage: 40.000
• Station B:– Gesamtkosten: 400.000 Euro– Patiententage: 25.000
• Berechnen Sie die Vollkosten pro Patiententag in Station A und B.
BAB (Beispiel)
Gebäude Küche Labor Station A Station B
Primäre Kosten
100.000 400.000 200.000 500.000 400.000
Sekun-däre
Kosten
-100.000 20.000 50.000 30.000
-420.000 262.500 157.500
-200.000 100.000 100.000
Summe 0 0 0 912.500 687.500
84
Arbeitsaufgabe
• Lösen Sie Fallstudie 2• (Nicht gleich die Musterlösung anschauen!)
Ermittlung von Zuschlagssätzen
Gesamt-kosten
Heizwerk Reini-gungs-dienst
Station A Station B Station C
Gesamt-kosten
160.000 0 0 62.000 63.000 35.000
Zahl d.Leist-ungen
1.000 6.300 1000
Zuschlag [Euro]
62,- 10,- 35,-
• Einfacher Fall: Ein Produkt pro Kostenstelle
Ermittlung von Zuschlagssätzen• Schwieriger Fall: Mehrere Kostenträger sind einer
Kostenstelle zuzuordnen– Vereinfachung:
• Ressourcenverbrauch proportional zu EinzelkostenGesamt-kosten
Heizwerk Reini-gungs-dienst
Station A Station B Station C
Gesamt-kosten
160.000 0 0 62.000 63.000 35.000
Einzel-kosten
100.000 80.000 35.000
Zuschlags-satz
62 % 78,75 % 100 %
– Exakt: • In der Regel ist dies nicht korrekt – führt zu falscher Kalkulation
87
Verrechnung innerbetrieblicher Leistungen in der LKA
• Bedeutung:– LKA nicht mehr offiziell vorgeschrieben– LKA jedoch zur internen Steuerung und Nachkalkulation im
Einsatz• Ziele
– Ausgliederung von Kosten, die nicht vom Pflegesatz getragen werden
– Berechnung der Selbstkosten pro Endkostenstelle (=Abteilung)
– Wirtschaftlichkeitsermittlung• Z. B. Möglichkeiten des Outsourcing
88
Spezielle Schlüsselung
• OP und Anästhesie• Sonstige Medizinische Institutionen• Konsile• Intensivmedizin
89
Spezielle Schlüsselung: OP und Anästhesie
• Anonymisierte, abteilungsbezogene Operationsstatistik• Verrechnung der Personalkosten auf Fachabteilungen
– Nach Personaleinsatzzeiten• Verrechnung der Sachkosten aus OP und Anästhesie an
Fachabteilungen– Patientenbezogene Erfassung– Direkte Verrechnung an Abteilungen– Aufteilung der OP-Kostenstellen nach Fachbereichen (z.B. OP-
Chirurgie, OP-Gyn, ...)– Schlüsselung der Allgemeinen OP-Kosten: Fallzahlen
90
Spezielle Schlüsselung: OP und Anästhesie
• Anonymisierte, abteilungsbezogene Operationsstatistik• Verrechnung der Personalkosten auf Fachabteilungen
– Nach Personaleinsatzzeiten• Verrechnung der Sachkosten aus OP und Anästhesie an
Fachabteilungen– Patientenbezogene Erfassung– Direkte Verrechnung an Abteilungen– Aufteilung der OP-Kostenstellen nach Fachbereichen (z.B. OP-
Chirurgie, OP-Gyn, ...)– Schlüsselung der Allgemeinen OP-Kosten: Fallzahlen
Gliederung der Prozeduren nach ICPM („Internationale Klassifikation der Prozeduren der Medizin“)
91
Spezielle Schlüsselung: OP und Anästhesie
• Anonymisierte, abteilungsbezogene Operationsstatistik• Verrechnung der Personalkosten auf Fachabteilungen
– Nach Personaleinsatzzeiten• Verrechnung der Sachkosten aus OP und Anästhesie an
Fachabteilungen– Patientenbezogene Erfassung– Direkte Verrechnung an Abteilungen– Aufteilung der OP-Kostenstellen nach Fachbereichen (z.B. OP-
Chirurgie, OP-Gyn, ...)– Schlüsselung der Allgemeinen OP-Kosten: Fallzahlen•Nach Personaleinsatzzeiten
• Inkl. Rüstzeiten• Exkate Erfassung in OP- und Anästhesieprotokollen• Erfassung jeder Minute
92
Spezielle Schlüsselung: OP und Anästhesie
• Anonymisierte, abteilungsbezogene Operationsstatistik• Verrechnung der Personalkosten auf Fachabteilungen
– Nach Personaleinsatzzeiten• Verrechnung der Sachkosten aus OP und Anästhesie an
Fachabteilungen– Patientenbezogene Erfassung– Direkte Verrechnung an Abteilungen– Aufteilung der OP-Kostenstellen nach Fachbereichen (z.B. OP-
Chirurgie, OP-Gyn, ...)– Schlüsselung der Allgemeinen OP-Kosten: Fallzahlen
•Patientenbezogene Erfassung• Möglichst alle Sachkosten• Minimal: Blut und Implantate
93
Spezielle Schlüsselung• OP und Anästhesie• Sonstige Medizinische Institutionen
– Inhalt: Insb. Kostenstelle 92 (Med. Institutionen, Labor, Röntgen etc.)– Möglichkeiten:
• Leistungsverrechnung nach GOÄ-Ziffern• Leistungsverrechnung nach internen Preisen
– Schreibkräfte: (Ärztebriefe etc.)• Nach Zahl der Arztbriefe• Nach Arbeitszeit
• Konsile• Intensivmedizin
94
Spezielle Schlüsselung
• OP und Anästhesie• Sonstige Medizinische Institutionen• Konsile
– Inhalt: Heranziehen von Fachkollegen aus anderen Abteilungen
– Verrechnung: nach Minuten– Beispiel für gegenseitige Verrechnung
• Gleichungsmethode des BAB
• Intensivmedizin
95
Spezielle Schlüsselung• OP und Anästhesie• Sonstige Medizinische Institutionen• Konsile• Intensivmedizin
– Kein eigener Abteilungspflegesatz• Innerbetriebliche Leistungsverrechnung• Trennung der Leistungen nach
– Beatmung– Überwachung– Behandlung
• Verrechnung der Arztkosten und Pflegekosten nach Minuten pro Patient und Tag• Sachkosten
– Falls möglich: Direkte Zurechnung von Sachkosten auf Patienten– Falls nicht möglich: Schlüsselung (z.B. nach verbrachter Zeit auf Intensiv)
– Eigener Abteilungspflegesatz• Problem: Ausgliederung der Kosten der Fallpauschalenpatienten aus der Kalkulation
des Abteilungspflegesatzes• Z.B.: In Fallpauschale (Euro 5.000) ist enthalten: Operation (2.000 Eruo), 1 Tag
Intensiv (1000 Euro), 8 Tage Normal (á 250 Euro). Entsprechend muss bei Pflegesatzberechnung 1000 Euro abgezogen werden von den Kosten.
96
3.2.2.3. Kostenträgerrechnung3.2.2.3.1 Traditionelle Kalkulation
• Zuschlagskalkulation– Verwendung:
• „Standardverfahren“ (am häufigsten)• Gesundheitswesen: als Einzelfertigung besser geeignet als
Divisionskalkulation etc.– Prinzip
• Teil der Vollkostenrechnung• Aufteilung der Gesamtkosten in
– Einzelkosten– Gemeinkosten
• Zurechnung der Gemeinkosten mit Hilfe von Zuschlagssätzen auf die Einzelkosten
97
Beispiel für kumulative Zuschlagskalkulation
• Kosten einer 0,5 l Blutkonserve– Pauschale für Spender: 20 Euro– Arbeitszeit Personal: 0,5 h á 40 Euro– Materialverbrauch: 5 Euro– Gemeinkostenzuschlag: 50 %
• Hinweis: Als Ergebnis des BAB des letzten Jahres!
– Gewinnzuschlag: 10 %
Beispiel für kumulative Zuschlagskalkulation
Einzelkosten Pauschale für SpenderArbeitszeit PersonalMaterialverbrauch
20 Euro20 Euro5 Euro
45 Euro
+ Gemeinkostenzuschlag 50 % von 45 Euro 22,50 Euro
= Selbstkostenpreis 67,50 Euro
+ Gewinnzuschlag 10 % von 67,50 Euro 6,75 Euro
= Verkaufspreis 74,25 Euro
99
Beispiel: Selbstkosten einer Gallensteinoperation
• Chefarzt: 90 Minuten á 400 Euro pro Stunde• Assistenzärzte: zusammen 350 Minuten á 120 Euro pro Stunde• Anästhesist: 120 Minuten á 300 Euro/Stunde• Pflegepersonal: zusammen 550 Minuten á 45 Euro/Stunde• OP-Zeit: 90 Minuten, interne Leistungsverrechnung mit 250 Euro/Stunde• OP-Materialien: 180 Euro• Materialgemeinkosten: 50 %• Personalgemeinkosten: 10 % der Personaleinzelkosten• Risikozuschlag: 10 % der Gesamtsumme
Beispiel Zuschlagskalkulation
Euro Euro Euro
Personaleinzelkosten Chefarzt 600,00
Assistenzärzte 700,00
Anästhesie 600,00
Pflegepersonal 412,50 2312,50
Personalgemeinkosten 10% 231,25 2543,75
Materialeinzelkosten 180,00
Materialgemeinkosten 50% 90,00 270,00
OP-Zeit 375,00
Summe 3188,75
Risikozuschlag 10% 318,88
Selbstkosten 3507,63
101
Arbeitsaufgabe
• Bearbeiten Sie Fallstudie 3• (Bitte nicht gleich die Musterlösung
anschauen!)
102
3.2.2.3.2 Nachteile der traditionellen Kostenrechnungssysteme
• Grundproblem der Kostenrechnung im Krankenhaus:– 70-80 % Personalkosten– 80-90 % Gemeinkosten– Klassische Verfahren der Kostenträgerrechnung
scheitern
103
Vergleich von Industrie und Krankenhaus
Material-
einzel-
kosten
Materialgemeinkosten
Sonstige Gemeinkosten
INDUSTRIE
104
Vergleich von Industrie und Krankenhaus
Material-
einzel-
kosten
Materialgemeinkosten
Sonstige Gemeinkosten
Materialeinzelkosten
Materialgemeinkosten
Sonstige
Gemeinkosten
INDUSTRIE KRANKEN-HAUS
105
Vergleich von Industrie und Krankenhaus
Material-
einzel-
kosten
Materialgemeinkosten
Sonstige Gemeinkosten
Materialeinzelkosten
Materialgemeinkosten
Sonstige
Gemeinkosten
INDUSTRIE KRANKEN-HAUS
Eine Zuschlüsselung auf Basis der Materialeinzelkosten ist völlig inadäquat
106
Klas
sisc
he K
alku
latio
n:
Zusc
hlag
ssät
ze ü
ber B
AB
Gesamtkosten
Kostenträger
Kosten
trägereinzelkosten
Kosten
träger-gem
einkosten
107
Klas
sisc
he K
alku
latio
n:
Zusc
hlag
ssät
ze ü
ber B
AB
Gesamtkosten
Kostenträger
Kosten
trägereinzelkosten
Kosten
träger-gem
einkosten
Vorkosten-stelle 1
Vorkosten-stelle 2
Vorkosten-stelle …
Vorkosten-stelle m
Endkosten-stelle 1
Endkosten-stelle 2
Endkosten-stelle …
Endkosten-stelle n
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
108
Klas
sisc
he K
alku
latio
n:
Zusc
hlag
ssät
ze ü
ber B
AB
Gesamtkosten
Kostenträger
Kosten
trägereinzelkosten
Kosten
träger-gem
einkosten
Vorkosten-stelle 1
Vorkosten-stelle 2
Vorkosten-stelle …
Vorkosten-stelle m
Endkosten-stelle 1
Endkosten-stelle 2
Endkosten-stelle …
Endkosten-stelle n
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Indirekte Kosten
Indirekte Kosten
Indirekte Kosten
Indirekte Kosten
109
Klas
sisc
he K
alku
latio
n:
Zusc
hlag
ssät
ze ü
ber B
AB
Gesamtkosten
Kostenträger
Kosten
trägereinzelkosten
Kosten
träger-gem
einkosten
Vorkosten-stelle 1
Vorkosten-stelle 2
Vorkosten-stelle …
Vorkosten-stelle m
Endkosten-stelle 1
Endkosten-stelle 2
Endkosten-stelle …
Endkosten-stelle n
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Direkte Kosten
Indirekte Kosten
Indirekte Kosten
Indirekte Kosten
Indirekte Kosten
Kostenstel-lenkosten
Kostenstel-lenkosten
Kostenstel-lenkosten
Kostenstel-lenkosten
Zuschlagssatz
110
Klas
sisc
he K
alku
latio
n:
Zusc
hlag
ssät
ze ü
ber B
AB
Gesamtkosten
Hüftprothese
Implan
tat: Proth
ese
Kosten
träger-gem
einkosten
Labor Wäscherei … Operations-saal
Innere … Orthopäd. Station
Chirurg. Station
… … … OP-Kosten … … Orthopädie
-kosten …
Indirekte Kosten
… Kosten der Orthopädie
… …
Teil der Orthopädiekosten, die Hüftprothese zugeteilt werden
Indirekte Kosten
Aufteilung nach Schnitt-Naht-Zeiten
Zuteilung proportional zu Kostenträgereinzelkosten oder
Patientenzahl oder Zahl der Patiententage
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Probleme des klassischen Vorgehens
• Zuschlüsselung der indirekten Kosten ist subjektiv• Interne Leistungsverrechnung verlangt komplexes
Gleichungssystem• Zuschlagssatz bezieht sich auf Durchschnittsfall einer
Station/Abteilung, nicht auf den einzelnen Kostenträger• Zuschlag ist i.d.R. ein Mehrfaches der
Kostenträgereinzelkosten• Zuschlagssatz bleibt nicht konstant bei veränderter Auslastung
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Ziele alternativer Methoden• Möglichst genaue Ermittlung der Kosten eines
Behandlungs(teil)prozesses durch– verursachergerechte Kostenzuteilung
• Verbesserte Kostentransparenz• Trennung in fixe und variable Kostenbestandteile,
– dadurch genauere Kostenermittlung bei veränderter Auslastung• Verfahren:
– Teilkostenmethoden– Prozesskostenrechnung
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Arbeitsaufgabe
• Bearbeiten Sie Fallstudie 4• (Bitte nicht gleich die Musterlösung
anschauen!)