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Gewichtsabnahme bei Adipositas − Klinische Nachweise für neuartige AnsätzeDiese Fortbildungsmaßnahme wird durch einen unabhängigen Fortbildungszuschuss von Novo Nordisk Global gefördert.

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Gewichtsabnahme bei Adipositas − Klinische Nachweise für neuartige Ansätze

Seite 2

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Diese Schulung ist für ein internationales Publikum von nicht-US-amerikanischen medizinischen Fachkräften gedacht, insbeson-dere Endokrinologen, Diabetologen, Allgemeinmediziner, Kardiologen und sonstige Gesundheitsdienstleister, die an der Be-treuung von Personen mit Übergewicht und Adipositas beteiligt sind.

Ziel dieser Schulung ist, die globale Herausforderung der Fettsucht, neue Erkenntnisse zur Physiologie der Gewichtsregulierung und neuartige Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.

In der Schulung werden die folgenden Inhalte vermittelt:

• Eine Identifizierung angemessener Kommunikations-, Bewertungs- und Behandlungsstrategien für adipöse und übergewich-tige Patienten

• Eine Erklärung der Begründung für neue Therapien zur Gewichtsabnahme und der klinischen Nachweise dafür, dass eine deutliche und dauerhafte Gewichtsabnahme die mit Adipositas verbundenen Komorbiditäten verhindern kann

Informationen über Autoren/Fakultätsmitglieder und OffenlegungserklärungenWebMD Global verlangt von jeder Person, die an Fortbildungsangeboten beteiligt ist und deren Inhalt beeinflussen kann, alle finanziellen Beziehungen der vergangenen 12 Monate, die einen Interessenkonflikt darstellen könnten, offenzulegen.

Xavier Pi-Sunyer, Dr. med., MPH Professor für Medizin, Abteilung für Medizin; Direktor, New York Obesity Research Center, Columbia University College of Physi-cians and Surgeons, New York Presbyterian Hospital, New York, New York, USA

Offenlegung: Xavier Pi-Sunyer, Dr. med., MPH, hat folgende relevanten finanziellen Beziehungen offengelegt:

• Hat als Berater oder Gutachter agiert für: Eli Lilly and Company; Novo Nordisk; Zafgen

Walmir F. Coutinho, Dr. med.

Professor für Endokrinologie, Catholic University of Rio de Janeiro; Direktor für Forschung und Bildung, Staatliches Institut für Diabetes und Endokrinologie, Rio de Janeiro, Brasilien

Offenlegung: Walmir F. Coutinho, Dr. med., hat folgende relevanten finanziellen Beziehungen offengelegt:

• Hat als Berater oder Gutachter agiert für: AstraZeneca Pharmaceuticals LP; Janssen Global Services LLC; Novo Nordisk• Hat als Referent oder Mitglied eines Referenten-Büros agiert für: AstraZeneca Pharmaceuticals LP; Janssen Global Services LLC;

Novo Nordisk• Hat finanzielle Mittel für klinische Forschung erhalten von: Novo Nordisk

Robert F. Kushner, Dr. med. Professor für Medizin, Northwestern University Feinberg School of Medicine; Direktor, Center for Lifestyle Medicine, Northwestern Medicine, Chicago, Illinois, USA

Offenlegung: Robert F. Kushner, Dr. med., hat folgende relevanten finanziellen Beziehungen offengelegt:

• Hat als Berater oder Gutachter agiert für: Novo Nordisk; Takeda Pharmaceuticals North America, Inc.; RetroFit Technologies, Inc.; Weight Watchers International, Inc.; Zafgen

• Hat finanzielle Mittel für klinische Forschung erhalten von: Aspire Bariatrics

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GEWICHTSABNAHME  BEI  ADIPOSITAS  −  KLINISCHE  NACHWEISE  FÜR  NEUARTIGE  

ANSÄTZE  

Xavier  Pi-­‐Sunyer,  Dr.  med.,  MPH  Professor  für  Medizin  Abteilung  für  Medizin;    Direktor,  New  York  Obesity  Research  Center    Columbia  University  College  of  Physicians  and  Surgeons    New  York  Presbyterian  Hospital    New  York,  USA    

Gesprächsleiter  

F. Xavier Pi-Sunyer, Dr. med., MPH: Hallo, mein Name ist Xavier Pi-Sunyer, Dr. med. Ich bin Professor für Medizin in der Abteilung für Medizin an der Columbia University, College of Physicians and Surgeons, und ich arbeite zudem am New York Presbyterian Hospital. Ich freue mich, Sie heute zu diesem Programm mit dem Titel „Gewichtsabnahme bei Adipositas − Klinische Nachweise für neuartige Ansätze“ begrüßen zu dürfen.

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Gewichtsabnahme bei Adipositas − Klinische Nachweise für neuartige Ansätze

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Robert  F.  Kushner,  Dr.  med.  Professor  für  Medizin  an  der  Northwestern  University  Feinberg  School  of  Medicine;    Direktor,  Center  for  Lifestyle  Medicine  Northwestern  Medicine    Chicago,  USA  

Walmir  F.  CouQnho,  Dr.  med.  Professor  für  Endokrinologie,  Catholic  University  of  Rio  de  Janeiro;    Direktor  für  Forschung  und  Bildung,  Staatliches  InsNtut  für  Diabetes  und  Endokrinologie,    Rio  de  Janeiro,  Brasilien  

Diskussionsteilnehmer  

Ich habe heute zwei langjährige Freunde und Kollegen zu Gast. Neben mir hier sehen Sie zunächst Dr. Robert Kushner. Er ist Pro-fessor für Medizin an der Northwestern University, Feinberg School of Medicine, und Direktor des Center for Lifestyle Medicine in Chicago, Northwestern University, USA, und Walmir Coutinho, Professor für Endokrinologie an der Catholic University von Rio de Janeiro in Brasilien.

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Seite 5

Adipositas  weltweit  bei  Erwachsenen  ab  18  Jahre:  2014    

hOp://www.who.int/en/  

≥30,0

Prävalenz, %

Nicht zutreffend

<10,0

10-19,9

20,0-29,9

Keine Daten

Ich möchte diese Diskussion damit beginnen, indem ich Ihnen etwas über die Prävalenz von Adipositas in der Europäischen Union und weltweit erzähle. Zuerst möchte ich festhalten, dass der Beginn der Epidemie hier in den USA zu verorten ist. 69 % aller US-Amerikaner sind heute adipös und übergewichtig. 35 % sind adipös. Dies stellt mit einem Produktivitätsverlust von ca. 4 Mrd. US-Dollar ein großes Problem für die USA dar. Das Gleiche kann für die restliche Welt konstatiert werden. Zahlreiche Länder der Europäischen Union schließen in dieser Hinsicht zu uns auf. In Lateinamerika, dem Erdteil, von dem Walmir stammt, ist es genauso auf dem Vormarsch wie in China, Indien und Südostasien. Es ist ein weltweites Problem.

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Gewichtsabnahme bei Adipositas − Klinische Nachweise für neuartige Ansätze

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Risiko  einer  komorbiden  Erkrankung  bei  erhöhtem  BMI  

WilleO  WC,  et  al.  N  Engl  J  Med.  1999;341(6):427-­‐434.  

0  

1  

2  

3  

4  

5  

6  

7  

≥21   22   23   24   25   26   27   28   29  

T2DM   Hypertonie   KHK  

RelaQv

es  Risiko  

BMI  

Warum macht uns das Sorgen? Es beschäftigt uns, weil es eine Verbindung zwischen Adipositas und komorbiden Erkrankungen gibt. Als wie groß würden Sie das Problem einschätzen, Bob?

Robert F. Kushner, Dr. med.: Es ist ein großes Problem. Nicht übertragbare Krankheiten (non-communicable diseases, NCDs) sind weltweit die Todesursache Nr. 1: kardiovaskuläre Erkrankungen, Krebs, Diabetes und Erkrankungen der unteren Atemwege. Adipo-sitas ist mit 3 der signifikantesten, nicht übertragbaren Krankheiten verknüpft. Wenn Sie Dinge wie die nichtalkoholische Fettle-bererkrankung, die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), Arthritis, Lebensqualität, Depression usw. hinzufügen, stellt dies ein signifikantes Problem dar. Und indem wir uns um Adipositas kümmern, haben wir gleichzeitig Einfluss auf diese fortlaufenden, chronischen und nicht übertragbaren Krankheiten.

Dr. Pi-Sunyer: Vielen Dank. Walmir, wie kann bei komorbiden Erkrankungen eine Gewichtsabnahme helfen?

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Gewichtsabnahme,  Stoffwechsel  und  weitere  gesundheitliche  Vorteile    

≥5  %  

≥15  %  

≥10  %  

T2DM-­‐PrävenNon;  mit  T2DM  −  bessere  glykämische  Kontrolle/MedikaNonssenkung;  Besserung  bei  Belastungs-­‐HarninkonNnenz,  Mobilität,  Gelenksschmerzen,  gewichtsbezogener  Lebensqualität;  Besserung  bei  HKE-­‐Risikofaktoren  (HDL-­‐C,  Triglyzeride,  BP)  

Vorausgegangene  Besserungen;  Besserungen  bei  Schlafapnoe;  T2DM-­‐Remission; Rückgang  von  HKE-­‐Vorfällen;  Rückgang  der  allgemeinen  Sterblichkeit  

Vorausgegangene  Besserungen;  weiterer  Rückgang  von  HKE-­‐Vorfällen;  weiterer  Rückgang  der  allgemeinen  Sterblichkeit  und  Rückgang  des  Krebsrisikos  (mit  chirurgischer  Gewichtsabnahme)  

Sierra-­‐Johnson  J,  et  al.  Eur  J  Cardiovasc  Prev  Rehabil.  2008  Jun;15(3):336-­‐340;  Blackburn  G.  Obes  Res.  1995;3(suppl  2):211s-­‐216s;  Foster  GD,  et  al.  Arch  Intern  Med.  2009;169:1619-­‐1626;  Greg  EW,  et  al.  JAMA.  2012;308:2489-­‐2496;  Sjostrom  L,  et  al.  J  Intern  Med.2013;273:219-­‐234;  Christou  NV,et  al.  Surg  Obes  Relat  Dis.  2008;4:691-­‐695;  Wing  RR,  et  al.  J  Urol.  2010;184:1005-­‐1010.  

Walmir F. Coutinho, Dr. med., PhD: Dazu gibt es positive Befunde. Denn auch mit einer sehr geringen Gewichtsabnahme können wir bei den meisten metabolischen Komplikationen von Adipositas wirklich eine signifikante Besserung erreichen. Sogar mit einer Gewichtsabnahme um 5 bis 10 % sehen wir Verbesserungen beim Lipidprofil, bei der glykämischen Kontrolle von Patienten mit Typ-2-Diabetes, eine bessere Kontrolle bei Bluthochdruck sowie bei vielen anderen Stoffwechseleigenschaften einer komorbiden Adipositas.

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Gewichtsabnahme bei Adipositas − Klinische Nachweise für neuartige Ansätze

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Bei  der  Entwicklung  von  T2DM  eine  Rolle  spielende  Mechanismen    

hOp://www.ndep.nih.gov/am-­‐i-­‐at-­‐risk/DiabetesRiskFactors.aspx  

T2DM  

Hohe  Feb-­‐  und  Cholesterinspiegel  

Rauchen   ÜbergewichQg  

Sitzende/inakQve  Lebensweise  

HoherBlutdruck  

Dr. Pi-Sunyer: Vielen Dank, Walmir! Welches sind die Mechanismen, die bei der Entwicklung und Progredienz von Diabetes eine Rolle spielen? Wir wissen, dass heute viele Menschen zu viel essen und sich kaum bewegen. Wir wissen, dass diese Lebensweise in der Kindheit und sogar schon während der Schwangerschaft beginnt. Eine gute Datenlage lässt den Schluss zu, dass Frauen, die während ihrer Schwangerschaft adipös oder übergewichtig sind, dies an ihre Kinder weitergeben. Es ist eine große Progredienz zu beobachten, und Frauen tendieren dann nach ihrer Schwangerschaft dazu, an Gewicht zuzulegen. Und wie wir wissen, nehmen US-Amerikaner im Alter zwischen 20 und 60 Jahren pro Jahr zwischen 1/2 und 3/4 kg zu, was übrigens weltweit zu beobachten ist. Es gibt umweltbedingte Einflüsse genau so wie zahlreiche biologische Faktoren. Bob, erzählen Sie uns etwas über die Verknüp-fung zwischen Gehirn und Darm und wie sich diese auf Appetit und Hunger auswirkt.

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Die  Verbindung  zwischen  Darm,  Gehirn,  Febgewebe  und  Körpergewicht  

Ahima  RS,  et  al.  J  Clin  Invest.  2008;118(7):2380-­‐2383.  

HomöostaNsche  Kontrolle  der  Ernährung,  des  Energieverbrauchs  und  der  Hormone  

Ghrelin  

Nährstoffe  

FeOgewebe  

Leber  

LepNn  Insulin    

Pankreas  

InkreNne    

Darm  

GLP-­‐1  PYY  OXY  

Muskel  

CCK  

LepQn  GRP  NMB  

Hypothalamus  

Dr. Kushner: Ja, Sie haben die biologische Komponente von Adipositas erwähnt, und ich glaube, dies ist das interessanteste Feld, das in den vergangenen 10 Jahren untersucht worden ist. Dabei wurde der Frage nachgegangen, welchen Ursachen das Hun-gergefühl unterliegt. Was sind die Ursachen dafür, dass jemand ein Sättigungsgefühl entwickelt?

Wir wissen nun, dass zwischen den Hormonen im Darm und dem Gehirn eine Verbindung besteht. Beispiel: Ghrelin, das vom Ma-gen produziert wird, ist ein Hormon, das bei uns ein Hungergefühl erzeugt. Ist der Spiegel hoch, sind wir hungrig. Personen, die seit langem nichts gegessen haben, glauben, sie müssten verhungern. Sobald sie essen, klingt dieses Gefühl ab. Das liegt zum Teil an der Reduzierung des Ghrelins. Es gibt außerdem einige Hormone, die bei uns ein Sättigungsgefühl erzeugen. Beispiele: PYY, GLP-1, Oxyntomodulin usw. Dieses Zusammenspiel zwischen den Darmhormonen, die dem Appetitzentrum zugeführt werden, stellt im Prinzip diesen homöostatischen Mechanismus dar, der uns sagt, wann wir essen oder nicht essen sollten.

Dies ist der Auslöser, der bei Personen, die Gewicht abzunehmen beginnen, eine Anpassung dieser Hormone vornimmt, die mit abnehmenden Gewicht umso mehr Hungergefühle erzeugen. Teilweise wird dies durch diese Darmhormone ausgelöst, die dafür sorgen, dass wir das ursprüngliche Gewicht wiedererlangen. Hier entsteht meiner Ansicht nach der falsche Eindruck, dass Per-sonen, die wieder an Gewicht zunehmen, vom Verhalten her gesehen nicht mehr die Ziele des Programms verfolgen. Teilweise kann dies wegen der eintönigen Ernährungsweise stimmen, aber es liegt gleichfalls an der biologischen Komponente von Adipo-sitas: an der Wechselwirkung zwischen Darmhormonen und Gehirn.

Dr. Pi-Sunyer: Vielen Dank, Bob! Walmir, wenn wir all diese umweltbezogenen und biologischen Ursachen für Adipositas be-trachten: Welches war die übliche Behandlung zur Erreichung einer Gewichtsabnahme und -erhaltung bei diesen Patienten?

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Gewichtsabnahme bei Adipositas − Klinische Nachweise für neuartige Ansätze

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IntervenQonen  zur  Gewichtsabnahme  bei  übergewichQgen  und  adipösen  PaQenten  

•  Ernährung  –  Reduzierung  der  Energieaufnahme  um  500-­‐1000  kcal/Tag  

•  Körperliche  AkNvität  –  Zu  Beginn  30  Min.  mit  mäßiger  Intensität  3-­‐5  Mal/Woche;  schließlich  Steigerung  auf  

60  Min.  an  den  meisten  Tagen  •  VerhaltensintervenNonen  •  Verhinderung  von  Komorbiditäten  •  ArzneimiOeltherapie:  

–  BMI  ≥30  kg/m²  oder  BMI  ≥27  kg/m²  +  Risikofaktoren  –  Als  Zusatz  zur  Ernährung  und  zu  Veränderungen  des  LebenssNls  

•  Bariatrische  Chirurgie  –  BMI  ≥40  kg/m²  oder  BMI  ≥35  kg/m²  +  Risikofaktoren  –  In  Betracht  ziehen,  wenn  andere  Versuche  zur  Gewichtsabnahme  fehlgeschlagen  sind;  

erfordert  lebenslange  medizinische  Überwachung    

Tsigos  C,  et  al.  Obes  Facts.  2008;1(2):106-­‐116.  

European Association for the Study of Obesity − Richtlinien zur Behandlungspraxis

Dr. Coutinho: Es ist sehr wichtig, signifikante Veränderungen im Verhalten der Patienten zu erreichen. Es ist wichtig, die Patienten zu körperlichen Aktivitäten oder sportlicher Betätigung anzuregen, und es ist sehr wichtig, das Essverhalten jedes Patienten auch in Gegenwart von Medikamenten zur Bekämpfung von Adipositas zu verbessern. Je mehr Sie sich mit den Problemen bei der Gewichtsabnahme und Verhaltensänderungen beschäftigen, desto mehr an Gewicht wird abgenommen werden können.

Dr. Pi-Sunyer: Bob, was sind dabei die praktischen Herausforderungen? Es gibt das traditionelle Behandlungsparadigma und jede Person, jeder Arzt und jeder Ernährungsberater versucht sich daran. Aber was sind die damit verbundenen Herausforderungen?

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Barrieren  und  KomplikaQonen  beim    Adipositas-­‐Management  

Sharma  AM.  Obes  Rev.  2010;11(11):808-­‐809.  

Psychisch  AffekNve  Störung  Angststörung  

Aufmerksamkeitsdefizit-­‐Syndrom  

Schlafstörung  Persönlichkeitsstörung  

Suchterkrankung  PsychoNsche  Störung  

KogniNve   FunkNonsstörung  

Mechanische  OsteoarthriNs  Schmerzen  

Refluxkrankheit  ObstrukNve  Schlafapnoe  

HarninkonNnenz  Intertrigo  

Pseudotumor  cerebri  Plantar  fasciiNs  

Monetär  Bildung  

Beschäuigung  Niedriges  Einkommen  

Behinderung  Lebens-­‐/Krankenversicherung  

Programme  zur  Gewichtsabnahme  Hilfen  für  übergewichNge  

Pflegebedüruige  Kleidung  inÜbergrößen  

Metabolisch  T2DM  

Dyslipidämie  Hypertonie  

NAFLD  Gallenblasenerkrankung  

PCOS  InferNlität  

Krebs  

Adipositas  

Dr. Kushner: Dies ist für einen Arzt wahrscheinlich eine der für ihn entmutigendsten Behandlungen. Teilweise sind wir nicht darin geschult, oder die meisten Anbieter sind für eine Behandlung von Adipositas nicht geschult. Es sind diese Wechselwirkungen, die Fähigkeiten zur Interaktion, die Verhaltensänderung, das Verständnis der Darm-Gehirn-Achse, über das ich gerade gesprochen habe, gemeinsam mit den Umweltbedingungen und den sozialen Faktoren. Alle diese Dinge müssen ineinandergreifen, damit eine Gewichtsabnahme von Erfolg gekrönt ist.

Ich glaube, dass Ärzte gut in der Diagnose von Problemen, der Festlegung der Behandlung geschult sind, aber der Sachverhalt ist nicht so einfach. Wenn Sie mit einer Person sprechen, die Gewichtsprobleme hat, wird sie Ihnen erzählen, dass man eine Reduk-tion zwar planen könne, es aber immer das Leben sei, was dann „plötzlich dazwischenkomme“. „Ich weiß, dass ich meinen Kalo-rienverbrauch reduzieren und dabei das Gleichgewicht halten muss, aber es kommen dann so viele Faktoren dazwischen, dass ich einfach nicht dazu komme.“ Die größte Herausforderung für einen Arzt besteht darin, wie all dies in einer beschäftigten Praxis bewerkstelligt werden kann. Wie die Aufgaben den Mitarbeitern übertragen werden können, denn der Arzt wird weder die Zeit dazu haben, noch darin geschult sein. Die Zusammenarbeit mit dem Ernährungsberater, dem Psychologen, dem Krankenpfleger/dem medizinischen Assistenten, um mit diesem teamorientierten Ansatz die Patienten bei ihrem Gewichtsmanagement zu un-terstützen. Das ist meiner Ansicht nach das größte Dilemma, dem wir heute gegenüberstehen.

Dr. Pi-Sunyer: Ja. Besteht nicht eines der Probleme darin, Walmir, dass viele Ärzte nicht über solch einen Mitarbeiterstab verfügen, mit dem sie zusammenarbeiten könnten?

Dr. Coutinho: Ja, das ist eine wichtige Einschränkung. Einige dieser verhaltensbezogenen Instrumente werden kaum eingesetzt, weil Ärzte oder Ernährungsberater glauben, dass für die Implementierung einiger Instrumente zur Veränderung des Lebensstils ein interdisziplinäres Team erforderlich sei.

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Gewichtsabnahme bei Adipositas − Klinische Nachweise für neuartige Ansätze

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Dr. Pi-Sunyer: Sie könnten es selbst durchführen.

Dr. Coutinho: Sie könnten es selbst durchführen. Es ist sehr wichtig, dass alle medizinischen Fachkräfte dies verstehen.

Von  der  EMA  vor  2015  zugelassene  Behandlungen  für  das  Gewichtsmanagement  

Orlistat    60  und  120  mg  

Naltrexon  32  mg/  Bupropion  360  mg  

Verzögerte  Wirkstofffreisetzung  

hOp://www.ema.europa.eu/ema/  

Zugelassen    22.  Dezember  2014  

Zugelassen    23.  Oktober  2008  

Dr. Pi-Sunyer: Die derzeit innerhalb der Europäischen Union durchgeführten Behandlungen umfassen die Verwendung von Or-listat und Naltrexon/Bupropion. Lassen Sie uns ein wenig darüber sprechen. Walmir, können Sie uns die Verwendung von Orlistat und dessen Wirksamkeit skizzieren?

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Orlistat  ist  ein  reversibler  Inhibitor  von  Lipasen  im  Magen-­‐Darm-­‐Trakt  

Guerciolini  R.  Int  J  Obes  Relat  Metab  Disord.  1997;21  Suppl  3:S12-­‐23.  

Darmlumen  

Lipase  

Orlistat  

Lipase  

Lipase  

MG  

FFA  

Gallensäuren  

Mizelle  

TG  

Schleimhautzelle  

Dr. Coutinho: Ja, Orlistat ist seit fast 20 Jahren weltweit erhältlich. Es verfügt über eine sehr gute Wirksamkeit für den Stoffwech-sel, sogar bei einer nur geringen Gewichtsabnahme.

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Torgerson  JS  et  al.  Diabetes  Care.  2004;27(1):155–161.    

XENDOS:  Auswirkung  einer  Langzeitbehandlung  mit  Orlistat  auf  das  Körpergewicht  

-12

-10

-8

-6

-4

-2

0 52 104 156 208

Wochen  

Orlistat  +  LebenssQl   Placebo  +  LebenssQl  

Ände

rung

 des

 Kör

pergew

icht

s  (kg

)  

0  

Die von Orlistat erzeugte Gewichtsabnahme liegt im Bereich von 3-5 kg, Placebo abgezogen.

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Miblere  Änderung  der  Risikofaktoren  für  eine  koronare  Herzerkrankung  mit  Orlistat  

Die  schwedische  MulQmorbiditäten-­‐Studie  

Lindgarde  F,  et  al.  J  Intern  Med.  2000;248(3):245-­‐254.  

TC  (mmol/l)  

LDL-­‐C  (mmol/l)    

HDL-­‐C  (mmol/l)  

TG    (mmol/l)  

FG  (mmol/l)  

HbA1c    (%)  †  

SBP  (mmHg)  

DBP  (mmHg)  

Placebo  Woche  52  (Änderung  

in  %)  -­‐0,52±12,4   -­‐1,14±23,5   2,612±14,6   3,79±45,6   -­‐0,14±16,1   -­‐0,51±7,77   -­‐2,1±10,5   -­‐2,6±10,7  

Orlistat  120  mg  

Woche  52  (Änderung  

in  %)  -­‐3,34±13,4   -­‐6,99±26,5   1,55±17,6   3,36±50,9   -­‐5,05±16,3   -­‐2,72±9,79   -­‐2,7±11,7   -­‐2,3±10,4  

P  Wert*   P  <0,05   P  <0,05   NS   NS   P <0,01   P  <0,05   NS   NS  

*Unterschied  zwischen  den  Gruppen  bei  Änderung  ab  Woche  -­‐2.  †Hb1Ac  wurde  bei  Woche  -­‐2  nicht  gemessen,  die  Änderung  bei  HbA1c  gilt  von  Woche  0  bis  52,  

Trotz dieser mäßigen Gewichtsabnahme kann Orlistat eine sehr signifikante Verbesserung bei vielen Stoffwechselprofilen errei-chen. LDL-Cholesterin, zum Beispiel, wird mit Orlistat abgesenkt, der Blutdruck sinkt mit Orlistat, und bei Patienten mit Typ-2-Dia-betes zeigt sich eine signifikante Verbesserung der glykämischen Kontrolle, auch wenn keine Gewichtsabnahme erreicht wird.

Dr. Pi-Sunyer: Möchten Sie einige Worte zum Thema Sicherheit sagen?

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Gewichtsabnahme bei Adipositas − Klinische Nachweise für neuartige Ansätze

Seite 16

Gemeldete  unerwünschte  Ereignisse  bei  der  Verwendung  von  Orlistat  

hOp://www.ema.europa.eu/ema/  

Nebenwirkung  oder  unerwünschtes  Ereignis  

Erkrankun-­‐  gen  des  Nerven-­‐  systems  

Atemwegs-­‐,  Brustraum-­‐  und  mediasNnale  Erkrankungen  

GastrointesNnale  Erkrankungen  

Erkrankungen  der  Nieren  

und  Harnwege  

Stoffwechsel-­‐  und  Ernährungs-­‐  

störungen  

InfekNonen  und  parasitäre  Erkrankungen  

Allgemeine  Erkrankungen  

und  Beschwerden  

am  Verabreichungs

ort  

Erkrankungen  des  

reprodukNven  Systems  und  der  Brust  

Psychiatrische  Störungen    

Sehr  häufig   Sehr  häufig   Häufig   Sehr  häufig   Häufig   Häufig   Sehr  häufig   Sehr  häufig   Häufig   Häufig   Häufig  

Kopf-­‐  schmerzen  

InfekNon  der  oberen  

Atemwege  

InfekNon  der  unteren  

Atemwege  

Abdominale  Schmerzen/

Beschwerden;  ölige  Flecken  am  

Rektum;  Flatulenz  mit  AustriO;  fäkale  

Dringlichkeit;  fe|ger/öliger  

Stuhl;  Flatulenz;  flüssiger  Stuhl;  

ölige  DefäkaNon;  erhöhte  DefäkaNon  

Rektale  Schmerzen/Beschwerden;  weicher  Stuhl;  

fäkale  InkonNnenz;  abdominale  Distension;  

Zahnerkrankung;  Zahnfleisch-­‐  erkrankung  

InfekNon  der  Harnwege   Hypoglykämie   Influenza   Müdigkeit   MenstruaNons-­‐  

störungen   Angst  

Dr. Coutinho: Ja, es kann zu Durchfall, fäkaler Inkontinenz führen, aber wenn die Patienten richtig über diese Risiken aufgeklärt werden, können diese Nebenwirkungen vermieden werden.

Dr. Pi-Sunyer: Vielen Dank. Bob, was sagen Sie zu Naltrexon/Bupropion?

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Seite 17

Naltrexon  SR/Bupropion  SR  MOA  für  die  Auslösung  einer  nachhalQgen  Gewichtsabnahme  

•  Präklinischer/klinischer  Nachweis  einer  Synergie  zwischen  den  Arzneimibeln  –  SynergeNsche  (durch  Naltrexone/

Bupropion)  Steigerung  der  POMC-­‐AkNvität  

–  Bupropion  steigert  den    Dopaminspiegel  im  Hypothalamus  durch  eine  Hemmung  der  Wiederaufnahme  von  Dopamin,  was  zu  einer  erhöhten  POMC-­‐AkNvität  führt  

–  SynergeNsche  Verringerung  der  Nahrungsaufnahme  und  des  Körpergewichts  

β-­‐Endorphin  

Bupropion  

α-­‐MSH  

Naltrexon  

Gewicht-sabnahme  

Greenway  FL,  et  al.  Obesity.  2009;17:30-­‐39.    

Dr. Kushner: Diese beiden Medikamente sind bereits erhältlich. Sie sollten den meisten Ärzten geläufig sein. Das Einzigartige hier ist, dass beide Medikamente für eine verzögerte Wirkstofffreisetzung miteinander kombiniert wurden und sich dabei die Dosierung geändert hat. Durch diese Kombination erhalten Sie ein wirksames Arzneimittel zur Gewichtsabnahme. Naltrexon ist ein Opiat-Antagonist; es wirkt auf den Mu-Rezeptor. Es wird für die Opiatsucht eingesetzt. Bupropion ist ein Antidepressivum, das über dopaminerge Wege auch für die Raucherentwöhnung eingesetzt wird. Eine Kombination dieser beiden wirkt sich auf eine Gewichtsabnahme aus, wobei das POMC und das Appetitzentrum angeregt werden.

Ich stelle mir die Wirksamkeit gerne als kategorisches Ansprechen vor. Ich bin der Ansicht, dass das die Patienten wirklich verste-hen. Sie sagen: „Herr Doktor, wie groß sind meine Chancen, dass ich im Laufe des Jahres Gewicht abnehme?“

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Gewichtsabnahme bei Adipositas − Klinische Nachweise für neuartige Ansätze

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Studienübergreifende  Wirkung  von  Naltrexon  SR/Bupropion  SR  auf  das  Körpergewicht  

Greenway  FL,  et  al.  Lancet.  2010;376(9741):595-­‐605;  Apovian  CM,  et  al.  Obesity  (Silver  Spring).  2013;21(5):935-­‐943;  Wadden  TA,  et  al.  Obesity  (Silver  Spring).  2011;19(1):110-­‐120;  Hollander  P,  et  al.  Diabetes  Care.  2013;36(12):4022-­‐4029.  

0  

10  

20  

30  

40  

50  

60  

70  

COR-­‐I   COR-­‐II   COR-­‐BMOD   COR-­‐T2DM  

≥5  %  Gewichtsabnahme  

Placebo   NB32  

0  

5  

10  

15  

20  

25  

30  

35  

40  

45  

COR-­‐I   COR-­‐II   COR-­‐BMOD   COR-­‐T2DM  

≥10  %  Gewichtsabnahme  

Placebo   NB32  

mITT-­‐LOCF;  *P<0,001  ggü.  Placebo  

*  *  

*  

*  *  

*  

*  

*  Proz

ent  

Studien haben ergeben, dass bei Einnahme dieses Medikaments die Wahrscheinlichkeit einer Reduzierung Ihres Körpergewichts um ca. 5 % bei ca. 50 % liegt. Die Wahrscheinlichkeit einer Reduzierung Ihres Körpergewichts um ca. 10 % am Ende des Jahres liegt bei ca. 30 %. Die Studien sind nur für einen Zeitraum von 1 Jahr angelegt, sodass dies die längste Periode bezüglich der Wirk-samkeit ist. Langfristig angelegte kardiovaskuläre Studien werden durchgeführt werden, um langfristige Aussagen machen zu können.

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Naltrexon  SR/Bupropion  SR:  häufigste,  auf  die  Behandlung  zurückzuführende  unerwünschte  Ereignisse  

COR-­‐I   COR-­‐II  

Placebo  N=569  

NB16  N=569  

NB32  N=573  

Placebo  N=492  

NB32  und  NB48  N=992  Unerwünschte  Ereignisse  

Übelkeit    5,3  %    27,2  %    29,8  %   6,9  %    29,2  %  

Kopfschmerzen    9,3  %    16,0  %    13,8  %   8,7  %    17,5  %  

Verstopfung    5,6  %    15,8  %    15,7  %   7,1  %    19,1  %  

Schwindelgefühl   2,6  %      7,7  %      9,4  %   3,7  %      6,9  %  

Erbrechen   2,5  %      6,3  %      9,8  %   2,0  %      8,5  %  

Trockener  Mund   1,9  %      7,4  %      7,5  %   2,6  %      9,1  %  

PaQenten,  die  aufgrund  eines  TEAE  die  Behandlung  abbrechen   9,8  %   21,4  %   19,5  %   13,8  %   24,3  %  

Übelkeit   0,4  %   4,6  %   6,3  %   0,2  %   6,0  %  

Schwindelgefühl   0,5  %   2,3  %   1,2  %   0,2  %   1,0  %  

Kopfschmerzen   0,7  %   1,6  %     0,9  %   0,8  %   2,6  %  

Erbrechen   0,2  %   0,7  %   0,9  %   0  %   0,8  %  

Schlaflosigkeit   0,2  %   0,7  %   0,7  %   1,0  %   0,8  %  

Greenway  FL,  et  al.  Lancet.  2010;376(9741):595-­‐605;    Apovian  CM,  et  al.  Obesity  (Silver  Spring).  2013;21(5):935-­‐943.  

Das Nebenwirkungsprofil des Medikaments umfasst gastrointestinale Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und so weiter. Das Medi-kament muss langsam nach oben titriert werden, um diese Nebenwirkungen abklingen zu lassen. Wir werden erst im Laufe der Zeit sagen können, wie die langfristige Wirksamkeit des Medikaments aussehen wird, aber so ist es mit allen Medikamenten: Sie wirken erst bei der Einnahme. Wenn Sie die Medikation abbrechen, wird der Patient wahrscheinlich Hunger bekommen. Sie müs-sen die verhaltensbasierten und anderen Interventionsarten einsetzen, um das neue Gewicht beibehalten zu können.

Dr. Pi-Sunyer: Eines der Probleme scheint die Unfähigkeit zu sein, das neue Gewicht nach Einnahme eines Medikaments beizu-behalten. Die Patienten verlieren an Gewicht und erreichen einen Tiefstpunkt im Allgemeinen nach ca. 6 Monaten, und dann neh-men sie wieder zu. Einige nehmen schneller wieder zu als andere. Aber wie Sie bereits sagten, wenn sie das Medikament absetzen, nähern sie sich im Anschluss daran sofort an die Werte der Placebo-Gruppe an, aber dies kann nicht über einen Zeitraum von mehreren Jahren durchgehalten werden. Was machen Sie dagegen, wenn Sie einen Patienten haben?

Dr. Kushner: Viele Patienten möchten für den Rest ihres Lebens bezüglich ihres Gewichts nicht auf Medikamente angewiesen sein. Wenn ein Patient mich fragt, ob er für den Rest seines Lebens auf Medikamente angewiesen sein würde, antworte ich mit einem Vielleicht. Ich sage weder Ja noch Nein, sondern Vielleicht. Ich sage ihnen, wir sollten dieses Zeitfenster nutzen, wenn sie Medikamente einnehmen, um die Ernährungsbehandlung, die körperliche Aktivität, die verhaltenbezogenen Stimuli und die um-weltbezogene Kontrolle zu verstärken, sodass sie bei einem Absetzen der Medikamente aus irgendeinem Grund sich komplett auf ihren entsprechenden Lebensstil konzentrieren können. Die Herausforderungen, die der biologischen Komponente von Adipo-sitas geschuldet sind, sind diese internen Mechanismen oder Anpassungen, die sich gegen Sie richten und dafür sorgen, dass Sie wieder zunehmen. Daher denken wir über Medikamente zur langfristigen biologischen Kontrolle nach.

Dr. Pi-Sunyer: Gibt es noch etwas, was Sie dem hinzufügen möchten, Walmir?

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Gewichtsabnahme bei Adipositas − Klinische Nachweise für neuartige Ansätze

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Dr. Coutinho: Ja, ich glaube, ein sehr wichtiges Merkmal einer Medikation zur Gewichtsabnahme ist, dass diese zur Gewichtsab-nahme beitragen und den Patienten dabei unterstützen kann, das neue Gewicht zu halten, jedoch nicht dafür geeignet ist, für eine solch starke Gewichtsabnahme zu sorgen, wie sich das der Patient in der Regel wünscht. Der Patient erwartet eine Gewichts-abnahme von ca. 30-35 %, die Medikation zur Gewichtsabnahme ist jedoch für solch eine starke Gewichtsabnahme nicht geeig-net.

Dr. Kushner: Lassen Sie mich noch etwas hinzufügen. Ich stimme Ihnen zu und glaube, dass es sehr wichtig ist, sich mit den Patienten über die Durchschnittswerte der Studien oder ähnliche Dinge zu unterhalten, aber wir beide wissen, dass die Studiener-gebnisse sehr heterogen sind bzw. viele Unterschiede aufweisen. Wir haben bei uns in der Praxis Patienten, die die Ergebnisse der Studie übertreffen, weil wir nicht unter Laborbedingungen arbeiten. Wir setzen die Medikamente und Interventionen in Abhän-gigkeit vom jeweiligen Patienten ein. Es ist meiner Ansicht nach wichtig, dass Patienten vernünftige Erwartungen haben und sich darüber bewusst sind, dass die Ergebnisse stark schwanken können.

Dr. Pi-Sunyer: Kürzlich wurde eine neue Arzneimittelklasse zur Gewichtsabnahme durch die wissenschaftlichen Anstrengungen vieler Forscher entwickelt: Glukagon-artige Peptid-1-Rezeptor-Agonisten, die am Rezeptor des Glukagon-artigen Peptid ansetzen. Das Glukagon-artige Peptid ist ein Peptid, das sich im Darm befindet und bei einer Freisetzung Signale an das Gehirn sendet. Es werden daneben auch Signale an den Magen gesendet. Diese haben mit der Fähigkeit dieser Arzneimittelklasse zu tun, zur Ge-wichtsabnahme beizutragen. Bob, möchten Sie etwas dazu sagen?

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LiragluQd-­‐Zulassung  für  das  Gewichtsmanagement  •  FDA-­‐Zulassung:  23.  Dezember  2014    

•  EMA-­‐Zulassung:  22.  Januar  2015    

•  Health-­‐Canada-­‐Zulassung:  26.  Februar  2015  •  Mexiko-­‐Zulassung:  Oktober  2015  

•  Indiziert  als  ein  Zusatz  zur  Ernährung  und  Bewegung  als  Hilfe  für  das  Gewichtsmanagment  bei  Erwachsenen  mit:  –  Adipositas  (30  kg/m2  oder  mehr)    –  Übergewicht  (BMI  zwischen  27  und  30  kg/m2)  und  gewichtsbedingte  

KomplikaNonen  wie  Diabetes,  abnormal  hohe  FeOspiegel  im  Blut,  Bluthochdruck  oder  obstrukNve  Schlafapnoe.  

hOp://www.ema.europa.eu/ema/  

Dr. Kushner: Ich glaube, dass Liraglutid genau wie das andere von mir erwähnte Medikament Naltrexon/Bupropion eines der GLP-1-Agenzien ist, mit denen Ärzte sehr vertraut sind. Wir verwenden es für Diabetes; nun hat es natürlich zahlreiche weitere Wirkmechanismen, die sich bei Adipositas wirksam einsetzen lassen.

Dr. Pi-Sunyer: Gibt es noch etwas, was Sie dem hinzufügen möchten? Haben Sie es einmal versucht?

Dr. Coutinho: Ja, wie Sie bereits es bereits beschrieben haben, Xavier, dachten die Leute zu Beginn, dass die Gewichtsabnahme durch eine periphere Nebenwirkung erzeugt worden wäre. Aber nun ist geklärt, dass es im zentralen Nervensystem eine Wirkung entfaltet. Es hat sich bei Nagetieren gezeigt, dass es in den meisten relevanten Bereichen im zentralen Nervensystem wirksam den Appetit kontrolliert, wie z. B. Eminentia mediana und Nucleus tractus solitarii und so weiter.

Dr. Pi-Sunyer: Wir erhalten so langsam gute Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten zum GLP-1-Rezeptor-Agonisten.

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Gewichtsabnahme bei Adipositas − Klinische Nachweise für neuartige Ansätze

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SCALE  Adipositas  und  Prädiabetes:  Auswirkungen  von  LiragluQd  auf  das  Gewicht  nach  56-­‐wochige  

Pi-­‐Sunyer  X,  et  al.  N  Engl  J  Med.  2015;373:11-­‐22.  

0  

10  

20  

30  

40  

50  

60  

70  

Änderung  des  Körpergewichts  in  %  

Gewichtsabnahme  ≥  5  %  Gewichtsabnahme  >  10  %    

LiragluNd  3  mg  (N=2437)  Placebo  (N=1225)  

P  <  0,001  

P  <  0,001  

P  <  0,001  

Proz

ent  

0  1  2  3  4  5  6  7  8  9  

10  

Änderung  des  Körpergewichts  (kg)  

kg  

63  %  

33  %  27  %  

10  %  

Die Ergebnisse der SCALE-Studie, eine 56-wöchige, weltweite Studie mit diesem Medikament zur Gewichtsabnahme, zeigten ein gutes Ansprechen auf dieses Medikament. Es gab eine Reduzierung von 7,1 % gegenüber dem Anfangsgewicht bei diesen Per-sonen mit einem BMI von ca. 38. Es zeigte sich ein gutes, wirksames Ansprechen.

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LiragluQd:  In    Phase-­‐III-­‐Studien  gemeldete  TEAEs  

hOp://www.ema.europa.eu/ema/  

Organklassen  des  MedDRA-­‐Systems  

Erkrankungen  des  

Immunsystems  

Stoffwechsel-­‐  und  Ernährungs-­‐  

störungen  

Psychiatri-­‐  sche  

Störungen  

Erkrankun-­‐  gen  des  Nerven-­‐  systems  

Herz-­‐  erkrankungen  

GastrointesQnale  Erkrankungen  

Leber-­‐  Galle-­‐Störungen  

Erkrankungen  der  Haut  und  des  

Unterhaut-­‐  zellgewebes  

Erkrankungen  der  Nieren  und  

Harnwege  

Allgemeine  Erkrankungen  und  Beschwerden  am  Verabreichungsort  

Sehr  häufig   Übelkeit;  Erbrechen;  Durchfall;  Verstopfung  

Häufig   Hypoglykämie   Schlaflosig-­‐  keit  

Schwindel-­‐  Gefühl  

Dysgeusie  

Trockener  Mund;  Verdauungsstörungen;  

GastriQs;  gastroösophageale  Refluxkrankheit;  Schmerzen  im  

Oberbauch;  Flatulenz;  Aufstoßen;  

Magendistension  

Cholelithiasis  

ReakQonen  an  der  InjekQonsstelle;  

Asthenie;  Ermüdung  

Gelegentlich   Dehydrierung   Tachykardie   PankreaQQs   CholezysQQs   UrQkaria   Unwohlsein  

Selten   AnaphylakQsche  ReakQonen  

Akute  Nieren-­‐  

insuffizienz,  Nierenfunk-­‐  Qonsstörung  

Wir haben nicht nur die Wirksamkeitsdaten, sondern auch signifikante Sicherheitsdaten, da die Frage der Sicherheit bei der Einführung der GLP-1-Rezeptor-Agonisten als Medikament für Typ-2-Diabetes aufgeworfen wurde. Es gab einige Fragen dies-bezüglich. Zunächst verursachte es etwas Übelkeit oder Erbrechen. Dann erhöhte es etwas das Risiko für Cholezystitis, Gallen-blasenerkrankung. Es erhöhte auch das Risiko von Pankreatitis.

Die Frage war, ob Liraglutid eher als Medikament zur Gewichtsabnahme oder zur Diabetesbehandlung eingesetzt werden sollte, und ob es bei einer Erhöhung der Dosis zu Problemen mit der Sicherheit kommen könnte. Das Ergebnis lautete: Nein. Das Si-cherheitsprofil der SCALE-Studie zur Gewichtsabnahme ähnelte stark dem Gewichtsabnahmeprofil früherer Studien, der LEA-DER-Studien mit GLP-1-Rezeptor-Agonisten. Sie erhalten ein etwas erhöhtes Vorkommen von Pankreatitis, die beim Absetzen des Medikaments, also recht schnell, vorübergeht. Es gibt einen etwas erhöhten Spiegel an Lipase im Blut in diesem Zusammenhang. Frühzeitig treten Übelkeit oder Erbrechen auf, was mit der Zeit vergeht, wenn das Medikament kontinuierlich genommen oder etwas nach unten titriert wird. Das funktioniert wirklich sehr gut.

Bob, wie würden Sie diese inkretinbasierten Therapien ansetzen, wenn Sie solche Patienten in der Sprechstunde haben?

Dr. Kushner: Wir haben dazu noch kein Vorgehen. Wir befinden uns im Hinblick auf die Behandlung von Adipositas und die Wahl des Medikaments noch im Anfangsstadium, aber wir haben Algorithmen. So wie ich es sehe, ist Xavir zumindest in den USA das fünfte Medikament, das für die Gewichtsabnahme und Beibehaltung der Gewichtsabnahme zugelassen ist. In der EU und in an-deren Teilen der Welt ist es vielleicht das 3. Medikament, das auf dem Markt erhältlich ist. Für mich ist es bei der Behandlung von Patienten, die Probleme mit ihrem Gewicht und mit Adipositas haben, eine zusätzliche Medikation, die uns zur Verfügung steht.

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Gewichtsabnahme bei Adipositas − Klinische Nachweise für neuartige Ansätze

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Die Inkretintherapie ist aufgrund ihrer einzigartigen Wirkung bei der Blutzuckerkontrolle insbesondere für Patienten mit Diabetes und Adipositas ein sehr attraktiver Ansatz. Denn nun habe ich ein Medikament, das sowohl bei Diabetes als auch bei Adiposi-tas gute Erfolge zeitigt. Wie haben andere Patienten, die möglicherweise eine kardiovaskuläre Vorgeschichte oder eine erhöhte Herzfrequenz haben und so weiter; bei ihnen können einige der anderen Medikamente zu einer Verschlechterung führen, während dieses Medikament für den Patienten von Vorteil ist. Das muss zwar noch ordnungsgemäß bestimmt werden, aber hier habe ich ein neues Medikament, das ich berücksichtigen und mit dem Patienten für eine gemeinsam zu treffende Entscheidung besprechen kann.

Dr. Pi-Sunyer: Walmir, haben Sie dieses Medikament bereits ausprobiert? Haben Sie es als neuartiges Arzneimittel verwendet?

Dr. Coutinho: Ja. Da ich aus Lateinamerika komme, wo zulassungsüberschreitende Verschreibungen sehr verbreitet sind, haben viele Ärzte klinische Erfahrungen mit übergewichtigen Patienten ohne Typ-2-Diabetes.

Die Studien zeigten, dass es sehr wirksam und sehr attraktiv ist. Wie Bob gerade erwähnt hat, ist es ein weiteres wichtiges Instru-ment zur Behandlung dieser Patienten.

Dr. Kushner: Ich möchte noch eine Sache erwähnen, Xavier. Es ist natürlich, und wir hatten das noch nicht erwähnt, ein täglich injizierbares Medikament. Von den erhältlichen Medikamenten ist dieses dasjenige, das nicht zur oralen Einnahme verfügbar ist, es muss täglich injiziert werden. Das ist ein wichtiger Punkt, wenn wir mit unseren Patienten sprechen.

Dr. Pi-Sunyer: Korrekt. Glücklicherweise gibt es dazu einen recht guten Injektionspen.

Dr. Kushner: Das stimmt. So einen gibt es.

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Dr. Pi-Sunyer: Eine ziemlich kleine Nadel, was sich für Patienten als hilfreich erwiesen hat. Lassen Sie uns ein wenig über die Richt-linien und Stellungnahmen sprechen. Bob, Sie und ich waren im Ausschuss für die Langfristplanung, und wir haben Richtlinien für die USA verfasst. Möchten Sie etwas zum Verfahren und zu den Endergebnissen sagen?

Dr. Kushner: Es gibt sicherlich eine Menge Richtlinien innerhalb der EU, in Australien, in den USA usw. Die Endocrine Society hat auch gerade Richtlinien veröffentlicht. Ich würde sagen, dass die Richtlinien aus den verschiedenen Ländern mehr Gemein-samkeiten als Unterschiede aufweisen.

Richtlinien  mit  Empfehlungen  für  das  Management  übergewichQger  PaQenten  •  IdenQfizierung  von  PaQenten  mit  einem  BMI  von  ≥25  kg/m²  

(Übergewicht)    •  Verhinderung  einer  weiteren  Gewichtszunahme  •  Medizinisches  Modell  

–  LebenssNlmanagement    –  Ernährung  –  Körperliche  AkNvität  –  Verhaltensänderung  

•  Intensivierung  der  Arzneimibeltherapie,  falls  indiziert  –  BMI  ≥30  kg/m²  oder  ≥27  kg/m²  mit  einer  Komorbidität  

•  Bariatrische  Chirurgie,  falls  indiziert  –  BMI  ≥40  kg/m²  oder  ≥35  kg/m²  mit  einer  Komorbidität  

Tsigos  C,  et  al.  Obes  Facts.  2008;1(2):106-­‐116.  

Ich glaube, die allgemeine Richtlinie für Ärzte ist Nummer 1: Die Identifizierung der Personen mit einem BMI von mehr als 25, der Versuch, eine weitere Gewichtszunahme zu verhindern, sicherlich frühzeitig zu intervenieren und bei einem BMI von mehr als 30 mit Adipositas sicher zu intervenieren. Verwendung eines medizinischen Modells, beginnend mit dem Lebensstilmanagement, der Ernährung, der körperlichen Aktivität und der Verhaltensänderung. Falls indiziert, Intensivierung bis zu einer Arzneimittelthe-rapie. Wir haben über die Arzneimitteltherapie gesprochen, haben aber nicht die Indikation dafür erwähnt. Das ist recht universell. D. h. ein BMI über 30 oder ein BMI ab 27 mit einer Komorbidität.

Schließlich bei Bedarf eine Intensivierung bis zu einer bariatrischen Chirurgie, BMI ab 40 oder ab 35 mit einer Komorbidität. Ich glaube, im Prinzip sollte es so sein: Verwendung eines medizinischen Modells, evidenzbasierter Informationen und proaktive Herangehensweise.

Dr. Pi-Sunyer: Walmir, Sie kommen sehr viel herum, reisen in der ganzen Welt. Was können Sie über Richtlinien in anderen Län-dern sagen, insbesondere in Lateinamerika, mit dem Sie sehr vertraut sind?

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Gewichtsabnahme bei Adipositas − Klinische Nachweise für neuartige Ansätze

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Dr. Coutinho: Sie neigen dazu, die gleichen Empfehlungen auszusprechen, jedoch mit einer lokalen Einfärbung. In Brasilien ist Sibutramin immer noch erhältlich, es wurde nicht zurückgezogen. Es gibt Empfehlungen weiterer Medikamente, die von anderen Richtlinien nicht akzeptiert werden. Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs), zum Beispiel, können gemäß den latei-namerikanischen Richtlinien empfohlen werden, wenn Adipositas mit einer Depression oder einer Essstörung mit periodischen Heißhungeranfällen assoziiert ist.

Dr. Pi-Sunyer: Walmir, was sagen Sie Ihren Patienten bezüglich der erforderlichen Gewichtsabnahme, um für diese Patienten einen Nutzen zu erzeugen?

PraxisorienQerte  Ziele  einer  Gewichtsabnahme  bei  übergewichQgen  PaQenten  

•  Festlegung  von  Zielen  und  Unterbreitung  von  Vorschlägen  zur  Änderung  des  LebenssNls,  die  realisNsch,  individuell  angepasst  und  langfrisNg  angelegt  sind  

•  Eine  Gewichtsabnahme  von  5-­‐15  %  (oder  0,5-­‐1  kg  pro  Woche)  über  einen  Zeitraum  von  6  Monaten  ist  realisNsch  und  nachweislich  gesundheitsfördernd    

•  Eine  höhere  (20  %  oder  mehr)  Gewichtsabnahme  kann  für  PaNenten  mit  einer  schwereren  Form  von  Adipositas    (BMI  ≥  35  kg/m²)  in  Betracht  gezogen  werden  

•  Die  Beibehaltung  der  Gewichtsabnahme  und  die  Verhinderung  und  Behandlung  von  Komorbiditäten  sind  die  2  Hauptkriterien  für  einen  Erfolg  

Tsigos  C,  et  al.  Obes  Facts.  2008;1(2):106-­‐116.  

Dr. Coutinho: Es gestaltet sich sehr schwierig, diese Patienten davon zu überzeugen, dass sie mit einer Gewichtsabnahme von 5-10 % zufrieden sein sollten. Wir können auf gute Belege zurückgreifen, die uns zeigen, dass mit einer Gewichtsabnahme von 5-10 % bei den meisten metabolischen Komplikationen von Adipositas ein vorteilhafter Effekt erzielt wird.

Dr. Pi-Sunyer: Bob, wie können Patienten ihr neues Gewicht halten? Wir können offenbar sehr gut an Gewicht abnehmen, haben aber Probleme beim langfristigen Halten dieses neuen Gewichts. Was sagen Sie Ihren Patienten? Wenn sie nach einem Jahr vors-tellig werden, ändern Sie dann ihre Ernährung? Sagen Sie ihnen, sie sollten mehr Sport treiben? Geben Sie ihnen ein Medikament? Wie gehen Sie vor?

Dr. Kushner: Wie wir bereits gesagt haben, ist das eine große Herausforderung. Bereits ganz am Anfang sprechen wir mit den Patienten darüber, dass diese Erkrankung sie ein Leben lang begleiten wird, was viele Organisationen bestätigt haben. Ich weise dabei besonders darauf hin, dass es wie bei anderen Medikationen auch Zeiten geben wird, in denen es scheinbar Rückschritte gibt, aber wir uns auf das langfristige Ziel konzentrieren, es bewusst langsam angehen lassen, uns auf die Kontrolle der Mikrou-

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mgebung beschränken, denn das ist es, wo wir Einfluss haben. Dass sie über ihren Arbeitsplatz nachdenken, sich bei der Selbstü-berwachung proaktiv verhalten sollten. Wir können auf recht gute evidenzbasierte Informationen zurückgreifen, die auf die große Bedeutung der Selbstüberwachung hinweisen: Kalorien, portionsweise Nahrungsaufnahme, häufige Arztbesuche, Festlegen von Gewichtsgrenzen, die uns sagen, wann wir uns wieder umstellen müssen. Wir konzentrieren uns wirklich sehr auf Strategien, Tak-tiken und Methoden zur Gewichtskontrolle. Wir müssen uns von Willensstärke und von der Frage der Motivation usw. unabhängig machen. Wir versuchen, ihnen die Fähigkeiten beizubringen, die für eine langfristige Gewichtskontrolle erforderlich sind.

Und das stellt eine große Herausforderung dar. Wie Walmir bereits sagte, wollen sie mehr an Gewicht abnehmen, als sie aller Wahr-scheinlichkeit nach können, sofern sie sich nicht einer bariatrischen OP unterziehen. Es ist wirklich eine andauernde Diskussion mit den Patienten.

Dr. Pi-Sunyer: Walmir, haben Sie jemals iPhones, Smartphones, Beschleunigungsmesser oder andere Geräte eingesetzt, um die Einhaltung durch die Patienten zu verbessern, die Nachhaltigkeit zu stärken?

Dr. Coutinho: Ja, jedes dieser neuen Geräte, die Sie gerade aufgezählt haben, ist von Vorteil, und es gibt einige kleinere Studien, deren Ergebnisse nahelegen, dass diese Geräte tatsächlich zum langfristigen Erfolg beim Gewichtsmanagement beitragen. Wir können alle gut gebrauchen. Es ist schwierig, dem adipösen Patienten beim ersten Arztbesuch oder beim ersten Mal, wenn Sie ihn sehen oder ihm eine Medikation verschreiben, eine bestimmte Ernährungsweise und Sport nahelegen, zu sagen, dass er diese An-ti-Adipositas-Medikamente sein Leben lang nehmen werden wird. Es ist sehr schwierig, aber wir können zumindest versuchen zu verhindern, dass der Patient sein Medikament absetzt, indem wir ihm erklären, dass es nicht nur zur Gewichtsabnahme beiträgt, sondern ihm auch hilft, das neue Gewicht zu halten.

Dr. Pi-Sunyer: Bob, was halten Sie von Makronährstoffen? Diese ganze Aufgeregtheit in den Medien über fettarme, kohlenhydra-tarme Ernährung. Was sagen Sie Ihren Patienten?

Dr. Kushner: Wir haben zusammen an den Richtlinien gearbeitet, und wie Sie bereits erwähnt haben, wurde diese Fragestel-lung aus einer wissenschaftlichen Perspektive heraus behandelt. Ich glaube, das war einer Ihrer zentralen Aufgabenbereiche bei der Ausarbeitung der Richtlinien. Wir haben herausgefunden, dass die Zusammensetzung der Makronährstoffe nicht so wichtig war, wie die Kontrolle der Kalorien. Wenn ich mich mit Patienten unterhalte, konzentriere ich mich auf die Kontrolle der Kalorien mithilfe der Überwachungsgeräte, über die wir gesprochen haben, also etwa Smartphones oder Tablets, damit sie verstehen, worum es bei Kalorien überhaupt geht. Es geht also darum, diese unter Kontrolle zu bekommen, und dann erst schauen wir uns die Zusammensetzung der Makronährstoffe an oder, wie ich es formulieren möchte, den Kraftstoffmix. In den Richtlinien ist diese Zusammensetzung weniger wichtig, als die Kontrolle der Gesamtkalorienanzahl.

Dr. Pi-Sunyer: Walmir, was sagen Sie einem Patienten, wenn er meint, er habe nicht so viel Geld für eine gute Ernährung übrig?

Dr. Coutinho: Das ist eine schwierige Situation, aber auf eine gute Ernährung zu achten, erfordert nicht wirklich ein gutes finan-zielles Auskommen. Die Ernährung kann auf viele verschiedene Weisen angepasst werden, sodass es jedem Patienten möglich ist, die Verschreibung einzuhalten.

Dr. Pi-Sunyer: Lassen Sie mich das Gesagte zusammenfassen. Ich möchte mich bei meinen zwei Kollegen hier bedanken, dass sie sich für unsere Podiumsdiskussion zur Verfügung gestellt haben. Sie haben etwas über die in der Europäischen Union erhältlichen Medikamente und die neue Arzneimittelklasse, die Inkretin-Medikamente, die GLP-1-Rezeptor-Agonisten erfahren. Diese Medi-kamente steigern die Aktivität von GLP-1, dem Glukagon-artigen Peptid-1, das Hungergefühle unterdrückt und das Sättigungs-gefühl erhöht und über einen zentralen Mechanismus wirkt. Es wirkt über direkte Signale an das Gehirn, an die Appetitzentren im Gehirn, die dazu beitragen, die Nahrungsaufnahme bei diesen Patienten zu hemmen.

Ich hoffe, dass Sie mit diesen 3 in Europa erhältlichen Medikamenten und mit einer guten Strategie, die wir Ihnen im Hinblick auf die Behandlung Ihrer Patienten, die Betreuung Ihrer Patienten und die Haltung des neuen Gewichts Ihrer Patienten erläutert haben, in der Lage sein werden, ihre Komorbiditäten zu senken. Vielen Dank, auch an Sie beide!

Dr. Kushner: Vielen Dank!

Dr. Coutinho: Vielen Dank!

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Gewichtsabnahme bei Adipositas − Klinische Nachweise für neuartige Ansätze

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www.medscape.org/spotlight/weight-loss

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Abkürzungen

AE = unerwünschtes Ereignis (UE)

BMI = Body Mass Index

BP = Blutdruck

CAD = koronare Herzkrankheit

CCK = Cholecystokinin

CHD = koronare Herzkrankheit (KHK)

COR-BMOD = CONTRAVE Obesity Research − Verhaltensmodifikation

COR-I = CONTRAVE Obesity Research-I

COR-II = CONTRAVE Obesity Research-II

COR-T2DM = CONTRAVE Obesity Research − Diabetes mellitus des Typs 2

DBP = diastolischer Blutdruck

EMA = Europäische Arzneimittelagentur

FA = Fettsäure

FDA = Food and Drug Administration (USA)

FG = Nüchternglukose

GI = gastrointestinal

GLP-1 = Glukagon-artiges Peptid 1

GRP = Gastrin-ausschüttendes Peptid

HbA1c = glykiertes Hämoglobin

HDL-C = „High Density Lipoprotein“ [Lipoprotein hoher Dichte] -Cholesterin

HKE = Herz-Kreislauf-Erkrankung

HTN = Hypertonie

LDL-C = „Low Density Lipoprotein“ [Lipoprotein geringer Dichte] -Cholesterin

LIRA = Liraglutid

LOCF = Last-Observation-Carried-Forward

MC4R = Melanocortin-4-Rezeptor

MG = Monoglycerid

mITT = modified Intent-To-Treat

MOA = Wirkmechanismus

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Gewichtsabnahme bei Adipositas − Klinische Nachweise für neuartige Ansätze

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MSH = Melanozyten-stimulierendes Hormon

NAFLD = nichtalkoholische Fettlebererkrankung

NMB = Neuromedin B

OXY = Oxyntomodulin

PCOS = polyzystisches Ovarialsyndrom

POMC = Proopiomelanocortin

PYY = Peptid YY

SBP = systolischer Blutdruck

SCALE = Satiety and Clinical Adiposity -- Liraglutide Evidence in Non-Diabetic and Diabetic People

SR = retardierte Wirkung

T2DM = Diabetes mellitus des Typs 2

TC = Gesamtcholesterin

TEAE = auf die Behandlung zurückzuführendes unerwünschtes Ereignis

TG = Triglyzerid

XENDOS = XENical in the Prevention of Diabetes in Obese Subjects

Haftungsausschluss

Dieses Dokument ist ausschließlich zu Schulungszwecken bestimmt. Für das reine Lesen dieses Dokuments werden keine Continuing Medical Education (CME) Credits vergeben. Wenn Sie an dieser Schulung teilnehmen möchten, gehen Sie bitte zu www.medscape.org/spotlight/weight-loss

Bei Fragen zum Inhalt dieses Schulungsangebots kontaktieren Sie bitte den Schulungsträger für diese CME-Schulung unter [email protected]

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Die angebotene Schulung kann nachgestellte fallbasierte Szenarien beinhalten. Die in den Szenarien beschriebenen Patienten sind erfunden und Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht beabsichtigt und sollten nicht abgeleitet werden.

Die hier angebotenen Inhalte reflektieren nicht zwangsläufig die Ansichten von WebMD Global, LLC, oder von Unternehmen, die dieses Fortbildungsprogramm auf medscape.org fördern. Es werden womöglich therapeutische Produkte, die nicht von der Europäischen Arzneimittel-Agentur für den Gebrauch in Europa zugelassen sind, oder der nicht-zugelassene Gebrauch von zugelassenen Produkten besprochen. Vor dem Gebrauch eines jeglichen hier diskutierten therapeutischen Produkts sollte ein Arzt konsultiert werden. Die Leser werden aufgefordert, alle Informationen und Daten vor der Behandlung von Patienten oder vor der Anwendung einer der in diesem Fortbildungsangebot beschriebenen Therapien zu überprüfen.

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