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«Gibt es etwas, das bleibt?» Der Wunsch nach Dauer und der Drang zur Veränderung – Ein Kampf unserer Zeit Im persönlichen wie gesellschaftlichen Geschehen dieser Zeit begegnen mir in geballter Form Berichte von Lebenserfahrungen, Konflikten und Krisen, die sich in ihrer grundlegenden Dyna- mik alle mehr oder weniger ähneln. Ob privat, ob in meiner Beratungspraxis oder bei einem Blick in die Medien – etwas wiederholt sich in immer neuem Gewand. Wenn ich eine solche Verdichtung wahrnehme, werde ich immer hellhörig… …und so kam es, dass ich einen deutschsprachigen Popsong hörte, dessen Text mir Gänse- haut verursachte. Wurde hier doch ganz unmittelbar das zum Ausdruck gebracht, was offen- bar die Menschen jeden Alters heute zutiefst bewegt. Es war die Gruppe «Silbermond», die da sang: «Gib mir was …irgendwas, das bleibt.» Doch worum geht es der Gruppe in diesem Lied? Ich recherchierte und fand ein Video dazu. Es gibt einen tieferen Einblick darein, dass es «Silbermond» in diesem Lied tatsächlich um eine gesellschaftliche Grundstimmung geht. Es zeigt die Sängerin der Gruppe in einer Szene revolutionären Strassenkampfes. Staatliche Ordnungshüter verteidigen einen Stadtteil, die von einer aufgebrachten Menge wütend angegriffen werden. Autos gehen in Flammen auf, Demonstranten werden niedergeworfen, Brandsätze explodieren und Wasserwerfer sind im Einsatz. Auffallend ist, dass es in der Mitte des Liedes für einen Moment Hoffnung auf Beruhigung gibt. Im Text heisst es dort: «Das ‹Hier› bleibt unberührt. Nichts passiert.» Doch genau dann eskaliert der Konflikt explosionsartig. Mitten in diesem Geschehen wird die Sängerin schliesslich von der Menge niedergerissen. Am Boden liegend, im Moment des Aufgebens, erscheint wie durch ein Wunder eine im Tumult verloren gegangene Freundin, hilft ihr mit sanftem Lächeln auf und schliesst sie in die Arme. Und so endet das Lied mit: «Gib mir was …irgendwas, das bleibt.» Kinder und Jugendliche unserer Zeit sind in einem Ausmass mit Gewaltszenen vertraut, wie es Kinder noch niemals zuvor verarbeiten mussten. In allen Medien springen ihnen Nachrichten und Bilder dieser Art entgegen. Doch geht das Mass der Betroffenheit viel weiter als wir im Allgemeinen denken. Was sich in sichtbaren Kämpfen und Gewaltakten zeigt, ist eine Auseinandersetzung grundlegender Lebenskräfte, die miteinander um Vorherrschaft ringen. Die jungen Menschen dieser Zeit sind mit derart feinen Antennen für die untergründigen Strömungen des Zeitgeistes ausgestattet, dass solche Kämpfe zu einer eigenen, unmittelbaren Realität werden. Selbst wenn wir sie im Äusse Es wird ein immenser Gegensatz zwischen diesen Polen offenbar, der sich noch ständig zu vergrössern scheint. Da sind einerseits die persönlichen und gesellschaftlichen Kräfte, die Altbewährtes erhalten und ausbauen möchten, die auf Sicherheit im Vertrauten setzen und Probleme dadurch zu lösen suchen, dass sie ebenso altbekannte Werte wie z.B. Kontrolle und Freier Pädagogischer Arbeitskreis 1 «Gibt es etwas, das bleibt?» Der Wunsch nach Dauer und der Drang zur Veränderung – Ein Kampf unserer Zeit Im persönlichen wie gesellschaftlichen Geschehen dieser Zeit begegnen mir in geballter Form Berichte von Lebenserfahrungen, Konflikten und Krisen, die sich in ihrer grundlegenden Dyna- mik alle mehr oder weniger ähneln. Ob privat, ob in meiner Beratungspraxis oder bei einem Blick in die Medien – etwas wiederholt sich in immer neuem Gewand. Wenn ich eine solche Verdichtung wahrnehme, werde ich immer hellhörig… …und so kam es, dass ich einen deutschsprachigen Popsong hörte, dessen Text mir Gänse- haut verursachte. Wurde hier doch ganz unmittelbar das zum Ausdruck gebracht, was offen- bar die Menschen jeden Alters heute zutiefst bewegt. Es war die Gruppe «Silbermond», die da sang: «Gib mir was …irgendwas, das bleibt.» Doch worum geht es der Gruppe in diesem Lied? Ich recherchierte und fand ein Video dazu. Es gibt einen tieferen Einblick darein, dass es «Silbermond» in diesem Lied tatsächlich um eine gesellschaftliche Grundstimmung geht. Es zeigt die Sängerin der Gruppe in einer Szene revolutionären Strassenkampfes. Staatliche Ordnungshüter verteidigen einen Stadtteil, die von einer aufgebrachten Menge wütend angegriffen werden. Autos gehen in Flammen auf, Demonstranten werden niedergeworfen, Brandsätze explodieren und Wasserwerfer sind im Einsatz. Auffallend ist, dass es in der Mitte des Liedes für einen Moment Hoffnung auf Beruhigung gibt. Im Text heisst es dort: «Das ‹Hier› bleibt unberührt. Nichts passiert.» Doch genau dann eskaliert der Konflikt explosionsartig. Mitten in diesem Geschehen wird die Sängerin schliesslich von der Menge niedergerissen. Am Boden liegend, im Moment des Aufgebens, erscheint wie durch ein Wunder eine im Tumult verloren gegangene Freundin, hilft ihr mit sanftem Lächeln auf und schliesst sie in die Arme. Und so endet das Lied mit: «Gib mir was …irgendwas, das bleibt.» Kinder und Jugendliche unserer Zeit sind in einem Ausmass mit Gewaltszenen vertraut, wie es Kinder noch niemals zuvor verarbeiten mussten. In allen Medien springen ihnen Nachrichten und Bilder dieser Art entgegen. Doch geht das Mass der Betroffenheit viel weiter als wir im Allgemeinen denken. Was sich in sichtbaren Kämpfen und Gewaltakten zeigt, ist eine Auseinandersetzung grundlegender Lebenskräfte, die miteinander um Vorherrschaft ringen. Die jungen Menschen dieser Zeit sind mit derart feinen Antennen für die untergründigen Strömungen des Zeitgeistes ausgestattet, dass solche Kämpfe zu einer eigenen, unmittelbaren Realität werden. Selbst wenn wir sie im Äusse Es wird ein immenser Gegensatz zwischen diesen Polen offenbar, der sich noch ständig zu vergrössern scheint. Da sind einerseits die persönlichen und gesellschaftlichen Kräfte, die Altbewährtes erhalten und ausbauen möchten, die auf Sicherheit im Vertrauten setzen und Probleme dadurch zu lösen suchen, dass sie ebenso altbekannte Werte wie z.B. Kontrolle und Freier Pädagogischer Arbeitskreis 1 «Pädagogik im Spannungsfeld von Liebe und Angst» Kurse 2017 Oktober bis November Freier Pädagogischer Arbeitskreis 43 Jahre FPA Bild: Charlotte Fischer

«Gibt es etwas, das bleibt?» Der Wunsch nach Dauer …...John Taylor Gatto Verdummt noch mal! – Dumbing Us Down – Der unsichtbare Lehrplan oder Was Kinder in der Schule wirklich

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«Gibt es etwas, das bleibt?»

Der Wunsch nach Dauer und der Drang zur Veränderung –Ein Kampf unserer Zeit

Im persönlichen wie gesellschaftlichen Geschehen dieser Zeit begegnen mir in geballter FormBerichte von Lebenserfahrungen, Konflikten und Krisen, die sich in ihrer grundlegenden Dyna-mik alle mehr oder weniger ähneln. Ob privat, ob in meiner Beratungspraxis oder bei einemBlick in die Medien – etwas wiederholt sich in immer neuem Gewand. Wenn ich eine solcheVerdichtung wahrnehme, werde ich immer hellhörig…

…und so kam es, dass ich einen deutschsprachigen Popsong hörte, dessen Text mir Gänse-haut verursachte. Wurde hier doch ganz unmittelbar das zum Ausdruck gebracht, was offen-bar die Menschen jeden Alters heute zutiefst bewegt. Es war die Gruppe «Silbermond», die dasang: «Gib mir was …irgendwas, das bleibt.»Doch worum geht es der Gruppe in diesem Lied? Ich recherchierte und fand ein Video dazu. Es gibt einen tieferen Einblick darein, dass es «Silbermond» in diesem Lied tatsächlich um eine gesellschaftliche Grundstimmung geht. Es zeigt die Sängerin der Gruppe in einer Szenerevolutionären Strassenkampfes. Staatliche Ordnungshüter verteidigen einen Stadtteil, dievon einer aufgebrachten Menge wütend angegriffen werden. Autos gehen in Flammen auf, Demonstranten werden niedergeworfen, Brandsätze explodieren und Wasserwerfer sind imEinsatz.Auffallend ist, dass es in der Mitte des Liedes für einen Moment Hoffnung auf Beruhigung gibt.Im Text heisst es dort: «Das ‹Hier› bleibt unberührt. Nichts passiert.» Doch genau dann eskaliert der Konflikt explosionsartig.Mitten in diesem Geschehen wird die Sängerin schliesslich von der Menge niedergerissen. AmBoden liegend, im Moment des Aufgebens, erscheint wie durch ein Wunder eine im Tumultverloren gegangene Freundin, hilft ihr mit sanftem Lächeln auf und schliesst sie in die Arme.Und so endet das Lied mit: «Gib mir was …irgendwas, das bleibt.»

Kinder und Jugendliche unserer Zeit sind in einem Ausmass mit Gewaltszenen vertraut, wie esKinder noch niemals zuvor verarbeiten mussten. In allen Medien springen ihnen Nachrichtenund Bilder dieser Art entgegen.

Doch geht das Mass der Betroffenheit viel weiter als wir im Allgemeinen denken. Was sich insichtbaren Kämpfen und Gewaltakten zeigt, ist eine Auseinandersetzung grundlegender Lebenskräfte, die miteinander um Vorherrschaft ringen. Die jungen Menschen dieser Zeit sindmit derart feinen Antennen für die untergründigen Strömungen des Zeitgeistes ausgestattet,dass solche Kämpfe zu einer eigenen, unmittelbaren Realität werden. Selbst wenn wir sie imÄusse Es wird ein immenser Gegensatz zwischen diesen Polen offenbar, der sich noch ständigzu vergrössern scheint. Da sind einerseits die persönlichen und gesellschaftlichen Kräfte, dieAltbewährtes erhalten und ausbauen möchten, die auf Sicherheit im Vertrauten setzen und Probleme dadurch zu lösen suchen, dass sie ebenso altbekannte Werte wie z.B. Kontrolle und

Freier Pädagogischer Arbeitskreis

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«Gibt es etwas, das bleibt?»

Der Wunsch nach Dauer und der Drang zur Veränderung –Ein Kampf unserer Zeit

Im persönlichen wie gesellschaftlichen Geschehen dieser Zeit begegnen mir in geballter FormBerichte von Lebenserfahrungen, Konflikten und Krisen, die sich in ihrer grundlegenden Dyna-mik alle mehr oder weniger ähneln. Ob privat, ob in meiner Beratungspraxis oder bei einemBlick in die Medien – etwas wiederholt sich in immer neuem Gewand. Wenn ich eine solcheVerdichtung wahrnehme, werde ich immer hellhörig…

…und so kam es, dass ich einen deutschsprachigen Popsong hörte, dessen Text mir Gänse-haut verursachte. Wurde hier doch ganz unmittelbar das zum Ausdruck gebracht, was offen-bar die Menschen jeden Alters heute zutiefst bewegt. Es war die Gruppe «Silbermond», die dasang: «Gib mir was …irgendwas, das bleibt.»Doch worum geht es der Gruppe in diesem Lied? Ich recherchierte und fand ein Video dazu. Es gibt einen tieferen Einblick darein, dass es «Silbermond» in diesem Lied tatsächlich um eine gesellschaftliche Grundstimmung geht. Es zeigt die Sängerin der Gruppe in einer Szenerevolutionären Strassenkampfes. Staatliche Ordnungshüter verteidigen einen Stadtteil, dievon einer aufgebrachten Menge wütend angegriffen werden. Autos gehen in Flammen auf, Demonstranten werden niedergeworfen, Brandsätze explodieren und Wasserwerfer sind imEinsatz.Auffallend ist, dass es in der Mitte des Liedes für einen Moment Hoffnung auf Beruhigung gibt.Im Text heisst es dort: «Das ‹Hier› bleibt unberührt. Nichts passiert.» Doch genau dann eskaliert der Konflikt explosionsartig.Mitten in diesem Geschehen wird die Sängerin schliesslich von der Menge niedergerissen. AmBoden liegend, im Moment des Aufgebens, erscheint wie durch ein Wunder eine im Tumultverloren gegangene Freundin, hilft ihr mit sanftem Lächeln auf und schliesst sie in die Arme.Und so endet das Lied mit: «Gib mir was …irgendwas, das bleibt.»

Kinder und Jugendliche unserer Zeit sind in einem Ausmass mit Gewaltszenen vertraut, wie esKinder noch niemals zuvor verarbeiten mussten. In allen Medien springen ihnen Nachrichtenund Bilder dieser Art entgegen.

Doch geht das Mass der Betroffenheit viel weiter als wir im Allgemeinen denken. Was sich insichtbaren Kämpfen und Gewaltakten zeigt, ist eine Auseinandersetzung grundlegender Lebenskräfte, die miteinander um Vorherrschaft ringen. Die jungen Menschen dieser Zeit sindmit derart feinen Antennen für die untergründigen Strömungen des Zeitgeistes ausgestattet,dass solche Kämpfe zu einer eigenen, unmittelbaren Realität werden. Selbst wenn wir sie imÄusse Es wird ein immenser Gegensatz zwischen diesen Polen offenbar, der sich noch ständigzu vergrössern scheint. Da sind einerseits die persönlichen und gesellschaftlichen Kräfte, dieAltbewährtes erhalten und ausbauen möchten, die auf Sicherheit im Vertrauten setzen und Probleme dadurch zu lösen suchen, dass sie ebenso altbekannte Werte wie z.B. Kontrolle und

Freier Pädagogischer Arbeitskreis

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«Pädagogik im Spannungsfeld von Liebe und Angst»

Kurse 2017 Oktober bis November

Freier Pädagogischer Arbeitskreis

43 Jahre FPA

Bild: Charlotte Fischer

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Freier Pädagogischer Arbeitskreis

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Ich stelle mir gerade die Frage: Braucht es den FPA noch nach 43 Jahren?Ich stelle mir diese Frage nicht, weil ich mir darüber nicht im Klaren bin. Ich stelle sie, weil unser Verein finanziell keine sichere Existenz hat. Nachden Sommerferien war der Kontostand so tief, dass die Honorare von mirund meiner Kollegin Ende August nicht hätten bezahlt werden können. Also,dann hiess es, eine Spenderin zu bitten, den von ihr bereits zugesagten Be-

trag bitte schnell zu überweisen und den 108 Mitgliedern, die ihren Beitrag dieses Jahr nochnicht bezahlt haben, eine Mahnung zu schicken. Die Spende kam, 25 säumige Mitglieder zahl-ten noch ein, so ging es gerade noch.Ob das Geld dann Ende September reichen wird, um dann die Honorare und die Kosten für die-ses Heft, das Sie gerade lesen, bezahlen zu können, kann ich jetzt (Anfang September) nochnicht sagen. Es hängt von euch ab. Deshalb möchte ich euch bitten, die Frage zu beantworten:Braucht es den FPA auch in Zukunft noch?Falls ja: Ermöglichen Sie unsere Zukunft – als Mitglied, Spender, Gönner und Kursbesucher! Empfehlen Sie uns weiter und legen Sie unsere Hefte nach Möglichkeit und sinnvoll auf!Ich bin aktiv auf der Suche nach Organisationen oder Einzelpersonen, die unsere Sache finan-ziell unterstützen können und mache mir Gedanken, wo wir noch Geld sparen können. Noch mehr freuen würden mich aber:– 200 neue Mitglieder– Regelmässig Kurse mit 20 statt mit 5, 8, oder vielleicht mal 15 TeilnehmerInnenDann wäre der FPA weiterhin von der Basis getragen und ich könnte meine Zeit wieder inten-siver den pädagogischen Themen widmen.Nun hoffen wir auf viele neue Mitglieder, Gönner, kleine und grosse Spenden.

Wer Mitglied oder Gönner werden will, meldet sich unter www.arbeitskreis.ch an oder teiltuns dies unter folgender Adresse mit: FPA Freier Pädagogischer Arbeitskreis, Postfach, 6000 Luzern 6, Tel. 033 534 31 34, E-Mail: [email protected]

Spenden bitte auf folgendes Konto überweisen: Freier Pädagogischer Arbeitskreis, FPA 2, 8000 Zürich, CH31 0900 0000 8766 0517 5, Vermerk «Spende»

GESCHENK: Als Dankeschön erhalten alle Neumitglieder und alle, die uns eine Spende zukommen lassen, folgendes Buch von Daniel Wirz geschenkt: Schule als Kraftort – unterwegs zu einer zukünftigen Schule. Vielen Dank für eure Unterstützung!

Ganz herzlich bedanken möchten wir uns an dieser Stelle bei der Druckerei Wallimann, die unsbei den Druckkosten dieses Heftes entgegengekommen ist!

Häufig sorgen wir uns um unsere Kinder. Ist die Angst um unsere Kinder egoistisch oder vonuneigennütziger Sorge geprägt? Was machen diese Ängste mit uns und unseren Kindern? Wiefinden wir zurück in ein Vertrauen, eine tiefe Bindung, die all den Angstregeln dieser Weltstandhalten kann?

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Freier Pädagogischer Arbeitskreis

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Es freut mich sehr, dass Henning Köhler auch dieses Jahr zu uns kommt:«Pädagogik im Spannungsfeld von Liebe und Angst», lautet der Titel vom Tagesseminar mitihm vom 18. November. Ebenso dürfen wir am 25. November wieder Johannes Stüttgen, langjähriger Mitarbeiter undMeisterschüler von Joseph Beuys, bei uns begrüssen. «Die gegenwärtige Lage Europas – giltdas auch für die Schweiz? – vermittelt den Eindruck von Orientierungslosigkeit. Orientie-rungslosigkeit ist das Zeichen eines fehlenden Begriffs», schreibt er. «Was verbinden wir mitdem Begriff «Europa»?» ist folglich die Frage im Kurstitel, mit der er uns einlädt die «SozialePlastik» mitzugestalten.

Wie lässt sich das Potenzial von Innen- und Aussenräumen und Infrastruktur optimal für eine«Pädagogik der Vielfalt» nutzen? Die beiden Architekten Ueli Keller und Željko Marin befassensich seit langer Zeit intensiv mit Bildungsräumen. Am Seminar «Das Potenzial von Lern- undLebensräumen… und wie es sich vielfältig bildungswirksam nutzen lässt» vom 28. Oktoberwollen sie uns vermitteln, wie eine solche «Schule für alle» durch eine flexibel dem Bedarf an-gepasste Raumentwicklung und -nutzung bestmöglich und kostengünstig realisierbar ist.

Unsere Geburt und die Erfahrungen unmittelbar danach prägen uns und unser ganzes Leben.Ohne dass wir es merken, steuert unser «Geburtsmuster» häufig unser Verhalten und unsereEntscheidungen. Es ist lohnend und hilfreich, sich damit auseinanderzusetzen. Noch wertvol-ler ist es, bei den Kindern und ihrem Verhalten diesen Zusammenhang wahrzunehmen. Dennje frischer die Geburtserfahrung noch ist, umso besser können traumatische Erlebnisse nochverarbeitet und integriert werden. Die Kaiserschnittgeburt: Wie erleben Kinder die Geburt und wie gestalten sie daraus ihr Leben in Familie und Schule? Klaus Käppeli-Valaluta ist Heilpädagoge und Fachpsychologefür Psychotherapie, führt eine Praxis für somatische Psychotherapie in St. Gallen und arbeitetmit Erwachsenen, Familien, Paaren, Kindern und Babys schon sehr lange am Thema Geburts-erfahrungen. Im Mittelpunkt des Seminars vom 4. November stehen das Kind, seine Erfahrun-gen, wie es damit umgeht sowie die Anliegen der TeilnehmerInnen.

Ist eine kindgerechte Schule, eine Schule also, die sich an den Bedürfnissen der Kinder orien-tiert, überhaupt möglich? Lässt sich das Bildungssystem in diese Richtung wandeln, oder fal-len solche Bemühungen den viel grösseren Kräften die wirken, zum Opfer? Das Buch «Ver-dummt noch mal!» (Originaltitel: «Dumbing us down») des ehemaligen Lehrers John TaylorGatto aus New York hat mich aufgerüttelt. Er wurde in seiner dreissigjährigen Laufbahn mehr-mals als bester Lehrer New Yorks ausgezeichnet. Anlässlich dieser Preisverleihungen hielt erReden, in denen er unbarmherzig klar aufzeigte, was das amerikanische Schulsystem bei denKindern bewirkt und welche gesellschaftlichen Folgen dies hat. Diese Reden sind die Kernin-halte dieses Buches.Wir müssen davon ausgehen, dass es in Europa und der Schweiz nicht viel anders ist, sondernwir, wie so oft, einfach in der Entwicklung einige Jahre später dran sind. Deshalb ist der nachfolgende Buchtipp zwar eine unangenehme, aber sehr empfehlenswerteLektüre.

Einen goldenen Herbst wünscht euch herzlich, Christian Wirz

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Freier Pädagogischer Arbeitskreis

P.S. Vielleicht habt ihr Rückmeldungen, Anregungen, Wünsche zu unseren Aktivitäten? Ideen,was es braucht, dass ihr uns weiterhin von Herzen unterstützen könnt? Schreibt uns an [email protected] oder meldet euch unter Tel. 033 534 31 34.

Inserieren im Kursheft?Inserate helfen euch und uns. Unser Heft erreicht 8500 engagierte LeserInnen, die sich nebenPädagogik auch für soziale, ökologische und spirituelle Themen interessieren.Darüber hinaus helfen die Inserate uns auch, das Heft zu finanzieren.Preise:

Auch Versandbeilagen sind möglich. Weitere Infos unter www.arbeitskreis.ch (Rubrik Kurse,Mediadaten) oder auf Anfrage.

Newsletter abonnieren!Zusätzlich zum Kursheft erscheint auch regelmässig unser Newsletter.Neben allen Infos zu unseren Aktivitäten verbreiten wir auf diesem Weg zahlreiche Informa-tionen, die im Heft keinen Platz finden: Veranstaltungshinweise, Buchtipps, pädagogischeTexte, Stelleninserate. Er kann jederzeit kostenlos abonniert werden unter www.arbeitskreis.ch oder mit einem Mail an: [email protected]

●1⁄4 Seite (hoch: 65 x 100 mm) Fr. 250.–

●1⁄2 Seite (hoch: 65 x 200 mm) Fr. 400.–

●1⁄2 Seite (quer: 100 x 135 mm) Fr. 400.–

●1⁄1 Seite (135 x 200 mm) Fr. 600.–

Wir suchen ab sofort oder nach Vereinbarung1 FranzösischlehrerIn Klassenstufen 4 – 7 (25%)1 SchulsozialarbeiterIn (20%)

Wir führen: Spielgruppe, Waldspielguppe, Kindergarten und die Klassen 1–9.Als Lehrkraft verfügen Sie über eine abgeschlossene Lehrerausbildung und Berufserfahrung und bringen Kenntnisse der Grundlagen der Rudolf Steiner- Pädagogik mit.

Wir wünschen uns von Ihnen Freude an der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Eltern und Kollegen, Teamgeist und Kooperationsfähigkeit.

Wir bieten eine aktive Schulgemeinschaft, Einarbeitung durch erfahrene Mentoren, Gehalt nach interner Gehaltsordnung, attraktive Umgebung.

Wir freuen uns auf ihre aussagekräftige Bewerbung: RSS BO, Schulkoordination,Astrastrasse 15, 3612 Steffisburg, [email protected] www.steinerschulebo.ch

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Buchtipp

John Taylor Gatto

Verdummt noch mal! – Dumbing Us Down – Der unsichtbare Lehrplan oderWas Kinder in der Schule wirklich lernen

John Taylor Gatto wurde mehrfach zum «Lehrer des Jahres», New York,gekrönt und mit Preisen für seinen aussergewöhnlich guten Unter-richt ausgezeichnet – doch er selbst zieht ein anderes Fazit. John T.Gatto war 35 Jahre lang mit Leib und Seele Lehrer und zog anlässlichmehrfacher Auszeichnungen als «Lehrer des Jahres» in New York eineüberraschende, geradezu schockierende Bilanz für seinen Beruf unddie individuellen und gesellschaftlichen Folgen von allgemeinerSchulpflicht. Das Buch ist schockierend, aber auch befreiend zu lesen.Ein Muss für Lehrer und Eltern.

Aus dem Inhalt:1. Die sieben wahren Unterrichtsfächer2. Die kranke Schule3. Der grüne Fluss Monongahela4. Wir brauchen weniger Schule, nicht mehr5. Selbstbestimmung durch Selbstverwaltung

Genius Verlag 2009, 125 Seiten, gebunden. ISBN 978-3934719-35-4

Über den AutorJohn Taylor Gatto, geboren am 15. Dezember 1935, war 29 Jahre und 8 Monate als Lehrer in denUSA tätig. Er wurde dreimal hintereinander als «Lehrer des Jahres» der Stadt New York ausge-zeichnet und einmal als Lehrer des Jahres im Bundesstaat New York. Er ist ein entschiedener Kritiker der Schulpflicht und Befürworter des Freilernens ohne Schule und Lehrplan.

Leseprobe:Kapitel Zwei – DIE PSYCHOPATHISCHE SCHULE(Diese Rede stammt vom 31. Januar 1990. John T. Gatto hielt sie anlässlich der Verleihung des Preises «Lehrer des Jahres für New York City»durch den Senat des Bundesstaates New York.)

«Ich nehme diesen Preis an im Namen all der guten Lehrer, die ich im Laufe der Jahre kennen gelernt habe. Diese Lehrer haben darum gekämpft, ihren Umgang mit Kindern ehrenhaft zu gestalten, Männer und Frauen, die mit dem Erreichten niemals zufrieden waren. Sie haben sichimmer wieder in Frage gestellt und darum gerungen, stets neu zu definieren, was «Erziehung»und «Bildung» [engl. education] bedeuten sollte. Ein «Lehrer des Jahres» ist nicht der beste Leh-rer weit und breit (diese Leute sind zu still, um leicht entdeckt zu werden), sondern er ist ein

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Freier Pädagogischer Arbeitskreis

Stellvertreter. Er vertritt diese ungenannten Menschen, die ihr Leben zufrieden im Dienste derKinder verbringen. Ihnen allen gehört dieser Preis ebenso sehr wie mir.

Wir leben in der Zeit einer grossen Schulkrise, die mit einer noch grösseren Gesellschaftskriseverbunden ist. Unser Land steht in Bezug auf Lesen, Schreiben und Rechnen auf Platz 19 der In-dustrienationen. Ganz unten!

Die betäubende Weltökonomie beruht auf unserem Verbraucherverhalten; wenn wir nicht soviele gepuderte Träume kaufen würden, dann würde die Wirtschaft zusammenbrechen – undSchulen sind ein wichtiger Verkaufsfaktor. Die Selbstmordrate unserer Teenager ist die höchsteauf der Welt, und Selbstmord begehen meistens reiche Kinder, nicht arme. In Manhattan haltensiebzig Prozent der Ehen keine fünf Jahre. Also ist mit Sicherheit etwas nicht in Ordnung.Die grosse Krise, die wir in unseren Schulen erleben, steht im Zusammenhang mit einer umfas-senderen Gesellschaftskrise in unserem gesamten Gemeinwesen. Wir scheinen unsere Identitätverloren zu haben. Kinder und alte Menschen werden von den Angelegenheiten der Welt in ei-nem bisher noch nie da gewesenem Masse ausgeschlossen: Niemand spricht mehr mit ihnen,und ohne dass Kinder und Alte sich im Alltag begegnen, hat ein Gemeinwesen keine Zukunft undkeine Vergangenheit, nur eine immerwährende Gegenwart. Tatsächlich trifft der Ausdruck «Ge-meinwesen» kaum noch auf die Art zu, wie wir miteinander umgehen. Wir leben in Netzwerken,nicht in Gemeinschaften, und jeder, den ich kenne, ist deswegen einsam. Die Schule spielt eineHauptrolle bei dieser Tragödie, so wie sie eine Hauptrolle bei der sich ausweitenden Kluft zwi-schen den Gesellschaftsschichten spielt. Wir benutzen die Schule als eine Sortieranlage undsind offenbar dabei, ein Kastensystem zu erschaffen, mit richtigen Unberührbaren, die bettelnddurch die U-Bahn ziehen und auf der Strasse schlafen.

In meinen dreissig Schuljahren als Lehrer habe ich ein faszinierendes Phänomen beobachtet:Für die grossen Firmen auf dem Planeten spielen Schulen und Beschulung eine immer kleinereRolle. Niemand glaubt mehr, dass in Naturwissenschaftskursen Wissenschaftler herangebildetwerden, in Gemeinschaftskundeklassen Politiker oder im Englischunterricht Dichter. In Wirklich-keit vermitteln Schulen nur eines wirksam: Befehle zu befolgen.

Das ist für mich ein grosses Rätsel, denn in den Klassenzimmern und in der Verwaltung unsererSchulen arbeiten Tausende von menschenfreundlichen, engagierten Menschen, aber die ab-strakte Logik der Institution ist stärker als ihre individuellen Beiträge. Obwohl Lehrer Anteil neh-men und sehr, sehr hart arbeiten, ist die Einrichtung Schule psychopathisch – sie hat kein Ge-wissen. Die Pausenglocke läutet und der junge Mann, der gerade dabei ist, ein Gedicht zuschreiben, muss sein Heft schliessen und in eine andere Zelle weiterwandern, wo er auswendiglernen muss, dass Menschen und Affen einen gemeinsamen Vorfahren haben…»

Buchbestellungen unter www.arbeitskreis.ch oder direkt bei der Buchhandlung Beer: [email protected] Tel. Nr. 044 211 27 05

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Freier Pädagogischer Arbeitskreis

Das Potenzial von Lern- und Lebensräumen

Leitung: Ueli Keller & Željko Marin

… und wie es sich vielfältig bildungswirksam nutzen lässt.

28. Oktober 2017 in Zürich

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Freier Pädagogischer Arbeitskreis

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Begriffe wie «Integration» oder «Inklusion» sind in aller Munde. Aber sind sie auchin den Köpfen, Herzen und Händen? Es ist menschlich und professionell sehr anspruchsvoll, mit Vielfalt kreativ und konstruktiv zu leben. Vielfalt ist eine Tatsacheund nicht verhandelbar. Sie besteht immer und überall. Gute Schulen sehen Vielfaltals Reichtum und als Chance.

Dieses Kursangebot ist speziell auf die Frage ausgerichtet, was es in Bezug auf «Integration» oder «Inklusion» mit den Räumen auf sich hat: Wie lässt sich das Potenzial von Innen- und Aussenräumen und von Infrastruktur optimal für eine «Pädagogik der Vielfalt» nutzen?

Das Zielpublikum dieses Tages sind Schulleitungen, Betreuungs- und Lehrpersonen,Bauverantwortliche, Politiker/innen und Verwaltungsangestellte. Sie sehen ihreSchule als Lern- und Lebensraum. Wenn möglich mit einem Ganztagesbetrieb. Offenfür Vielfalt. Sie möchten noch besser wissen, wie eine solche «Schule für alle» durcheine flexibel dem Bedarf angepasste Raumentwicklung und -nutzung bestmöglichund kostengünstig realisierbar ist.

Ueli Keller, Bildungs- und LebensRAUMkünstler, sagt: «Wissen ist gut. Estun ist besser. Solange Integration bzw. Inklusion nur ein bisschen betriebenwird, braucht es immer nur noch mehr Ressourcen, ohne dass Vielfalt nach-haltig als Chance genutzt werden kann. Wird die Integration bzw. Inklusionwirklich ernst genommen, dann wird der Beruf der Lehrerin/des Lehrersgrundsätzlich verändert und die Schule umgebaut. Zeigt, wie ihr eure Räumefür die Bildung nutzt, und ihr zeigt, was für eine Schule ihr seid!»

Željko Marin, Architekt/Arbeitsschwerpunkt Raum-in-Raum-(Schulraum) Gestaltung, sagt: «Eine neue Lernkultur braucht praktische und günstigeRaumlösungen, um den Implementierungsprozess der Inklusion zu ermögli-chen und zu unterstützen. Die Präsentation zeigt aus dem Blickwinkel einerauf die Schule konzentrierten Innenarchitektur auf, was die pädagogischenHerausforderungen einer inklusiven Schulentwicklung für die Raumgestal-tung der Schule bedeuten. Das Augenmerk wird dabei weniger auf die Planung und Gestaltung neuer Schulgebäude gerichtet, sondern auf die fle-xible Anpassung und Nutzung von Raumbeständen in bestehenden Schulge-bäuden. Am Raum-in-Raum-Prinzip werden Möglichkeiten vorgestellt, Schul-räume bedarfsgerecht flexibel, einfach und kostengünstig zu unterteilen.»

www.arbeitskreis.ch

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Freier Pädagogischer Arbeitskreis

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Tagungsort: «Gymnasium Unterstrass, Hauptgebäude», Seminarstrasse 29,8057 Zürich.

Ab Zürich HB mit Tram Nr. 11 (Richtung Auzelg) oder 14 (RichtungSeebach) bis Schaffhauserplatz. Ab hier in 3 Minuten über die

Seminarstrasse, am Neubau vorbei ins Hauptgebäude.

Kosten: Fr. 210.– (für Nicht-Mitglieder) Fr. 185.– (für Mitglieder und Wenigverdienende) (Ein vegetarisches Mittagessen ist in diesen Preisen enthalten.)

Anmeldung: bis 21. Oktober online unter www.arbeitskreis.ch oder an: FPA Freier Pädagogischer Arbeitskreis, Postfach, 6000 Luzern 6, Tel. 033 534 31 34, E-Mail: [email protected]

Zeitplan: Samstag, 10 – ca. 16.30 Uhr

Textil und Kunst Basel

Ausbildung zur

Fachlehrerin Handarbeit an Rudolf Steiner Schulen

Beginn: Oktober 2017 und Januar 2018 Blockkurse: Einstieg jederzeit möglich

--------- Weiterbildungen und Kurse

Textiles Werken, Malen, Zeichnen

www.textilundkunst.ch

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«Kurse 2018» Programmvorschau

10. Februar, Zürich Ulrike Kegler: In Zukunft lehren wir anders – wenn die Lehrpersonen die volle Verant -

wortung übernehmen

24. Februar Gabriele Pohl: Elternhaus: Basislager für Gipfelstürmer

10. März, Zürich Ulrike Poetter: Stark durch Bindung! Beziehungsorientierte Pädagogik als

Fundament fürs Leben

23. März, Buch -handlung Beer, Zürich Dr. Rainer Patzlaff: Ohne Wunder keine Sprache Die erstaunlichen Wurzeln des kindlichen Sprach -

erwerbs und ihr anthropologischer Hintergrund

24. März, Zürich Dr. Rainer Patzlaff: Ohne Sprache keine Menschenbildung

Die erstaunliche Magie des gesprochenen Wortesin der pädagogischen Praxis des Vorschulalters

5. Mai, Zürich Lea Menzi (Silviva): Draussen unterrichten macht Schule

2. Juni, Zürich Christiane Kutik:«Eltern stärken – in Ihrer Rolle als Mutter und Vater»

3. November, Zürich Dominik Rentsch: Move, clap & smile 4

Anmeldungen für die Kurse, die unter www.arbeitskreis.ch noch nicht ausgeschrieben sind, sind jederzeit möglich an:FPA Freier Pädagogischer Arbeitskreis, Postfach, 6000 Luzern 6, Tel. 033 534 31 34, [email protected]

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Die Kaiserschnittgeburt

Leitung: Klaus Käppeli

Wie erleben Kinder die Geburt und wie gestalten sie darausihr Leben in Familie und Schule?

4. November 2017 in Zürich

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www.arbeitskreis.ch

Tagungsort: «Gymnasium Unterstrass, Hauptgebäude», Seminarstrasse 29,8057 Zürich.

Ab Zürich HB mit Tram Nr. 11 (Richtung Auzelg) oder 14 (RichtungSeebach) bis Schaffhauserplatz. Ab hier in 3 Minuten über die

Seminarstrasse, am Neubau vorbei ins Hauptgebäude.

Kosten: Fr. 210.– (für Nicht-Mitglieder) Fr. 185.– (für Mitglieder und Wenigverdienende) (Ein vegetarisches Mittagessen ist in diesen Preisen enthalten.)

Anmeldung: bis 28. Oktober online unter www.arbeitskreis.ch oder an: FPA Freier Pädagogischer Arbeitskreis, Postfach, 6000 Luzern 6, Tel. 033 534 31 34, E-Mail: [email protected]

Zeitplan: Samstag, 10 – ca. 16.30 Uhr

Kaiserschnittgeburten finden heute immer häufiger statt.Im Mittelpunkt des Seminars stehen das Kind und seine Erfahrungen und wie es damit umgeht.• Wie erlebt das Kind diesen Eingriff?• Was lernt es dabei für sein Leben?• Wie können Eltern und weitere Bezugspersonen das Kind unterstützen, Erfahrungen einer Kaiserschnittgeburt im Leben nicht zu wiederholen?• Wie zeigt das Kind seine Erfahrungen im Spiel und in seinen Beziehungen?

Diesen und anderen Fragen will das Seminar nachgehen und den Anliegender Anwesenden besonders Beachtung schenken. Das Seminar richtet sichdabei in erster Linie an Bezugspersonen wie KindergärtnerInnen, LehrerIn-nen, KleinkinderzieherInnen, KrippenleiterInnen, Eltern und andere am Kindinteressierte Personen.

Klaus Käppeli-Valaluta ist Heilpädagoge und Fachpsychologe für Psycho-therapie. Er führt eine Praxis für somatische Psychotherapie in St. Gallen undarbeitet mit Erwachsenen, Familien, Paaren, Kindern und Babys. Nebst derAusbildung in integrativer Körperpsychotherapie hat er sich intensiv mit derIntegration von frühen Erfahrungen auseinandergesetzt.Er ist 1948 geboren, verheiratet und Vater dreier erwachsener Söhne. FünfEnkelkinder zählen zu seinen engsten Lehrmeistern.

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Pädagogik im Spannungsfeld

von Liebe und Angst

Leitung: Henning Köhler

18. November 2017in Zürich

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Angst wird im Allgemeinen mit Egoismus in Verbindung gebracht: Ich habe Angst ummein Wohlergehen, mein Geld, meine Zukunft etc. Aber gehört es nicht zu denschönsten Eigenschaften des Menschen, dass er Angst um andere haben kann? Wiegern würden wir unsere Liebsten gegen alle Unbillen wappnen. Allein der Gedanke,ihnen könne Leid zugefügt werden, macht uns Angst. Vielleicht ist das eine Schwäche. Aber wenn ich mich frage, was man dem verbreiteten anthropologischenPessimismus entgegenhalten kann, fällt mir zuerst diese Schwäche ein. Uneigennüt-zige Angst oder zumindest Sorge um das Wohlergehen anderer ist der Gegenpol zumEgoismus. Nirgends zeigt sich das so deutlich wie im Verhältnis liebender Eltern zuihren Kindern.Und doch birgt diese Schwäche, in der so viel Kraft liegen kann, auch Gefahren. Es istparadox: Die ursprünglich von liebevollen Motiven geleitete Angst – etwa um unsereKinder – kann zu lieblosen Haltungen und Handlungen führen. Dann nämlich, wennwir unter ihre Knechtschaft geraten. Angstgetriebene Menschen neigen zu Kontroll-und Überwachungszwängen. Gegenüber Kindern kommt es dann oft zu einer Tyran-nei der präventiven Gefahrenabwehr. Schlimmstenfalls nimmt das Ausmasse an, die,um eine Formulierung von Georg Schweppenhäuser aufzugreifen, den Tatbestandder «Enteignung des individuellen Lebensschicksals» erfüllen.«Für Kinder heisst das: Desorientierung, Destabilisierung, Verunsicherung und –Angst», schrieb mir Dorothea Niklaus Wirz, die einige Anregungen zum thematischenUmriss dieses Seminars gab. Und sie fragt: «Wie schauen wir den Verunsicherungenins Gesicht, ohne uns davon auffressen zu lassen? Wie finden wir zurück in ein Ver-trauen, eine tiefe Bindung, die all den Angstregeln dieser Welt standhalten kann?» Darüber wollen wir uns austauschen.

Henning Köhler: * 1951. Kinder- und Jugendtherapeut, Heilpädagoge, Autor diverser Bücher:– War Michel aus Lönneberga aufmerksamkeitsgestört?– Jugend im Zwiespalt– Vom Rätsel der Angst– Von ängstlichen, traurigen und unruhigen Kindern– Vom Wunder des Kindseins– Was haben wir nur falsch gemacht? u.a.m.

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www.arbeitskreis.ch

Tagungsort: «Gymnasium Unterstrass, im Neubau», Seminarstrasse 29, 8057 Zürich.

Ab Zürich HB mit Tram Nr. 11 (Richtung Auzelg) oder 14 (RichtungSeebach) bis Schaffhauserplatz. Ab hier direkt über die Seminar-strasse zum Neubau.

Kosten: Fr. 210.– (für Nicht-Mitglieder) Fr. 185.– (für Mitglieder und Wenigverdienende) (Ein vegetarisches Mittagessen ist in diesen Preisen enthalten.)

Anmeldung: bis 11. November online unter www.arbeitskreis.ch oder an: FPA Freier Pädagogischer Arbeitskreis, Postfach, 6000 Luzern 6, Tel. 033 534 31 34, E-Mail: [email protected]

Zeitplan: Samstag, 10 – ca. 16.30 Uhr

Ausbildung Spielgruppenleitung

Lernen, Kinder im Alter zwischen 21⁄2 und 41⁄2 Jahren in einer Spielgruppe oder in der Familie körperlich-sinnlich, seelisch-emotional und sprachlich-musikalisch für dasLeben zu stärken und als Individualität differenziert zu begleiten. Die Ausbildung istauch ein lehrreicher Einstieg ins Elternsein!

Die Ausbildung ermöglicht den Einstieg in einen kreativen, sozialen und pädagogischen Beruf und schliesst ab mit dem Diplom zur Spielgruppenleitung.

Die Ausbildung ist vom Verband anerkannt: www.sslv.ch

Dauer: Jahresausbildung: Januar bis November 2018; familien- und berufsbegleitend: jeweils ein Wochenende pro MonatInfos: [email protected] Unterlagen: www.institut-elementarpaedagogik.ch >Ausbildung Spielgruppenleiterin

Kosten: Inklusive Diplomierung Fr. 3300.–

InstitutElementarpädagogik

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Zum Thema «Soziale Plastik»:

Was verbinden wir mit dem Begriff «Europa»?

Leitung: Johannes Stüttgen

25. November 2017in Zürich

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Die gegenwärtige Lage Europas – gilt das auch für die Schweiz? – vermittelt den Eindruck von Orientierungslosigkeit. Orientierungslosigkeit ist das Zeichen eines fehlenden Begriffs. Am Beispiel Europas stellt sich aber die Frage: Fehlt dieser Begriff tatsächlich? Oderhaben wir nur einen falschen Begriff von «Begriff» und stehen uns selber im Weg? Indiesem Fall wäre es nämlich möglich, dass dieser Begriff längst (und schon lange)real wirksam ist, aber nur noch nicht von uns auf den Begriff gebracht wurde. Dannwäre der Begriff «Europa» höchst präsent, nur wir selber noch nicht.

Johannes Stüttgen*1945, freier Künstler, Forschungs- und Lehrarbeit zum erweiterten Kunstbegriff.Langjähriger Mitarbeiter und Meisterschüler von Joseph Beuys. Mitbegründer des«OMNIBUS für direkte Demokratie». Rege Vortragstätigkeit im In- und Ausland. Diverse Publikationen.Lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Tagungsort: «Gymnasium Unterstrass, Hauptgebäude», Seminarstrasse 29,8057 Zürich.

Ab Zürich HB mit Tram Nr. 11 (Richtung Auzelg) oder 14 (RichtungSeebach) bis Schaffhauserplatz. Ab hier in 3 Minuten über die

Seminarstrasse, am Neubau vorbei ins Hauptgebäude.

Kosten: Fr. 210.– (für Nicht-Mitglieder) Fr. 185.– (für Mitglieder und Wenigverdienende) (Ein vegetarisches Mittagessen ist in diesen Preisen enthalten.)

Anmeldung: bis 18. November online unter www.arbeitskreis.ch oder an: FPA Freier Pädagogischer Arbeitskreis, Postfach, 6000 Luzern 6, Tel. 033 534 31 34, E-Mail: [email protected]

Zeitplan: Samstag, 10 – ca. 16.30 Uhr

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