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Absorptionsspectr. d. Hlutes etc. - Giftig. Princip in1 verdorb. Meia. 569 Das Vorkommen cines neuen , das Absorptionsspec- trum des Blutes zeigenden Kbrpers im thierischan Organismus bemerkte H. S tr u v e. Dao Spectrum dieses neuen Korpers stimmt mit dem des Hamoglobins uberein, unterscheidet sich aber von delnselben dadurch, dass ea durch die Einwirkung weder von Schwefelalkalien noch von Sauren den Verande- rungen unterworfen ist, wie dasjenige des Blutes. Behandelt man nach Struve Pleisch im Verdrangungsapparate mit Aether, SO erhalt man einerseit6 einen mehr oder weniger stark ge- farbten Muskelsaft und eine Betherlosung, die nach der Eleisch- Rorte mehr oder minder gelb gefarbt iet. Bei der Destillation hinterbleibt eine gelbbraune Losung, welche ein continuirliohes Spectrum giebt. Mageres Ocbsenfleisch , Schweinefleisch, Schaf -, Hiihner- und Lachsfleisch gaben kein Spectrum, wiih- rend fettes Ochsen- und Galbfleisch es in deutlichster Weise zeigten. In ziemlich reichlicher Menge liess sich der frag- liche Xorper sowohl in einer Kalbs- ale auch in einer Ochsen- leber nachweisen und sogar abscheiden. Eine weitere ausfiihrliche Untersuchung behalt sich Ver- fasser vor. (Ber. d. 8eutsch. chem. Ges. IX, 623.). C. J. Gliftiges Princip im verdorbenen Mais. Lombroso stellte mit Dupr4 aus dem verdorbenen Nais eine Tinctur dar, welche der aus gesundem Mais be- reiteten nicht iihnlich war. Sie enthielt ein Oel von har- ziger Beschaffenheit, welches in Alkohol loslich ist. Benzin fallt dieselbe und ist von bitterem Geschmack. Sie enthielt ferner eine ro th e Subs tan z, welche von Kali gelost und durch SO3 getrennt wurde. Sie bildet braun- rothe Flocken, welche von Aether gelost werden. Jod in Jodkalium gelast , -fallt dieselben als rothliche Plocken. Huhner und Frosche sterben davon unter krampfartigen Zuckungen. Nach Brigatilli SOU dieser Stoff ein Princip enthalten, welches dem Strychnin analog ist. Obgleich es nicht krystal- lisirt erhalten wurde, so sind doch die Reactionen dem Strychnin gleich. Wurde der zur Tinctur gebrauchte Mais mehrmals mit Wasser behandelt, so erhielten die Verf. einen dritten Stoff, dessen Geruch und Geschmack an Ergotin erinnerte,

Giftiges Princip im verdorbenen Mais

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Page 1: Giftiges Princip im verdorbenen Mais

Absorptionsspectr. d. Hlutes etc. - Giftig. Princip in1 verdorb. Meia. 569

Das Vorkommen cines neuen , das Absorptionsspec- trum des Blutes zeigenden Kbrpers im thierischan

Organismus bemerkte H. S t r u v e. Dao Spectrum dieses neuen Korpers stimmt mit dem des Hamoglobins uberein, unterscheidet sich aber von delnselben dadurch, dass ea durch die Einwirkung weder von Schwefelalkalien noch von Sauren den Verande- rungen unterworfen ist, wie dasjenige des Blutes. Behandelt man nach Struve Pleisch im Verdrangungsapparate mit Aether, SO erhalt man einerseit6 einen mehr oder weniger stark ge- farbten Muskelsaft und eine Betherlosung, die nach der Eleisch- Rorte mehr oder minder gelb gefarbt iet. Bei der Destillation hinterbleibt eine gelbbraune Losung, welche ein continuirliohes Spectrum giebt. Mageres Ocbsenfleisch , Schweinefleisch, Schaf -, Hiihner- und Lachsfleisch gaben kein Spectrum, wiih- rend fettes Ochsen- und Galbfleisch es in deutlichster Weise zeigten. In ziemlich reichlicher Menge liess sich der frag- liche Xorper sowohl in einer Kalbs- ale auch in einer Ochsen- leber nachweisen und sogar abscheiden.

Eine weitere ausfiihrliche Untersuchung behalt sich Ver- fasser vor. (Ber. d. 8eutsch. chem. Ges. IX, 623.). C. J .

Gliftiges Princip im verdorbenen Mais. L o m b r o s o stellte mit D u p r 4 aus dem verdorbenen

Nais eine Tinctur dar, welche der aus gesundem Mais be- reiteten nicht iihnlich war. Sie enthielt ein O e l von h a r - z i g e r B e s c h a f f e n h e i t , welches in Alkohol loslich ist. Benzin fallt dieselbe und ist von bitterem Geschmack.

Sie enthielt ferner eine r o t h e S u b s t a n z, welche von Kali gelost und durch SO3 getrennt wurde. Sie bildet braun- rothe Flocken, welche von Aether gelost werden. Jod in Jodkalium gelast , -fallt dieselben als rothliche Plocken. Huhner und Frosche sterben davon unter krampfartigen Zuckungen.

Nach Brigatilli SOU dieser Stoff ein Princip enthalten, welches dem Strychnin analog ist. Obgleich es nicht krystal- lisirt erhalten wurde, so sind doch die Reactionen dem Strychnin gleich. Wurde der zur Tinctur gebrauchte Mais mehrmals mit Wasser behandelt, so erhielten die Verf. einen dritten Stoff, dessen Geruch und Geschmack an Ergotin erinnerte,

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Frosche, welche deren ‘Einspritzungen erhielten , wuraen be- taubt und gelahmt. Der Herzschlag verlangsamte sich und der Tod trat ein. (Rdpertoire de Pharmacie. Janmw. 1876.

Verhalten den Zinke in Dampfkessela.

NO. a. p . 9.). BI.

Verhalten des Zinks in Dampfgesseln. Dass die Geaenwart von Zink in den Dampt’kesseln

Schiffsmaschiuen dgs Eisen der Kesselwandungei so WON allmahliger Zerst6rung, als auch vor dem Ansatz kalkiger Incrustationen. echutzt, hat Lesueur beobachtet und mit einem galvanischen Vorgang zu erklaren versucht, wonach das Zink allmahlig a u f g e 1 o s t und ebendadurch das Eisen vor Oxy- dation bewahrt werde.

der vor

S 6 r m an t wurde von einer Dampfschifffahrtsgesellschaft mit niiheren Untersuchungen iiber diesen Gegenstand beauf- tragt und ihm solcbes Zink vor der Benutzung, ferner nach langerem Gebrauch und endlich 9 Liter Wasser aus dem Kes- sel nach einer langeren Fahrt ubergeben.

Das Zink enthielt zicmlich vie1 Blei und Zinn, nebst Spu- ren von Eisen und Arsen; Zinn und Blei je 2 Prwent. In den gebrauchten Zinksticken waren Zinn und Blei im unver- anderten metallischen Zustand geblieben , sammtliches Zink dagegen, ubrigens unter volliger Beibehaltung des ursprung- lichen regelmassig krystallinischen Gefuges in ein Gemgnge von Zinkoxydul (?) und Zinkoxyd (Zns 0 + Zn 0) ubergegangen, von dem zahlreiche Partikelchen sich auch im Kesselschlamm fanden. Bei der Temperatur von 135O irn Kessel hatte offen- bar das Zink das Wasser zersetzt. Im Xesselwasser fanden sich nur die gewohnlichen Bestandtheile des concentrirten Seewassere, aber keine Spur Zink gelost. (Joum. de €%arm. et de Chimie. 4. Skn’e. Tome XXUI pag. 19.). Janv. 1876.). Dr. G. ‘v;