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Stahl und Form Gläserne Manufaktur Dresden Volkswagen AG Henn Architekten München Berlin

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Stahl und FormGläserne Manufaktur Dresden Volkswagen AGHenn Architekten München Berlin

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Architekten · TragwerksplanerBauherr Inhalt

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Herausgeber:Stahl-Informations-ZentrumPostfach 10 48 42, 40039 DüsseldorfRedaktion:Johannes Determann, MünchenZeichnungen:Henn Architekten und Friederike Michalek, MünchenFotos: H. G. Esch, Hennef (Sieg) (15)Werner Huthmacher, Berlin (2)Stahl + Verbundbau GmbH, Dreieich (2)Karsten de Riese, Dietramszell (1)Landeshauptstadt Dresden, Stadtarchiv (1)Luftbild Knut O. Lauber, Bonn (1)© 2003 Stahl-Informations-Zentrum, Düsseldorf

Volkswagen AG, Wolfsburg

Automobilmanufaktur Dresden GmbH

1 Einführung2 Architektur

Konzept der Gläsernen ManufakturFahrzeugmontage als EreignisDie Gebäudeteile der Manufaktur

6 TragwerkskonstruktionBauablauf und BauzeitGebäudetechnik, Anlagentechnik

10 Fassadenplanung12 Lichtplanung14 Unterhaltung und Ereignis16 English summary17 Architekten und Gesamtplaner

Planungsbeteiligte (Auswahl)Beteiligte Firmen (Auswahl)

Henn Architekten, München, Berlin

Leonhardt, Andrä und Partner, Berlin

Stahl + Verbundbau GmbH, Dreieich(für Sondervorschläge)

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Einführung

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Dresden als Platz innovativer LeistungenKurfürst und König August der Starke hattenicht nur an persönlichem Luxus Interesseund Freude, sondern er förderte auch innova-tive Manufaktur-Leistungen. Bestes Beispielist das Meissener Porzellan, das – dem Zeit-geschmack entsprechend – Weltruf errang.Spätere Generationen konstruierten und bau-ten Kameras und Schreibmaschinen, produ-zierten Zigaretten und Artikel der Hygiene.»Das Blaue Wunder«, die Hängebrücke überdie Elbe im Süden der Stadt, ist ein nochheute benutztes und geliebtes Wahrzeichen.Aus der Fertigung von Kutschen und Schlittenfür die Höfe wurden im 20. Jahrhundert Spe-zialkarosserien in luxuriöser Einzelmontage.Präzision und Spitzentechnologien kennzeich-neten nicht nur die Industrie, sondern auchdas Handwerk. Der Name »Gläserne Manu-faktur« könnte aus der Zeit Augusts des Star-ken stammen.

In Dresden, dem Gründungsort desDeutschen Werkbunds, wurde die Idee derGartenstadt im Vorort Hellerau erstmals Wirk-lichkeit; dies hatte zahlreiche Nachahmungenan anderen Orten zur Folge. 1921 bis 1932fanden die »Jahresschauen Deutscher Arbeit«am Großen Garten statt. In der Ausstellung»Die technische Stadt« (1928) war das Kugel-haus des Architekten Birkenholz, konstruiert inStahlbauweise, eine herausragende Leistung.

Dresden als historisches Zentrum von Macht und KulturEine glanzvolle Vergangenheit allein – mit welt-berühmten Denkmälern aus Architektur, Kulturund Geschichte geschmückt – reicht nichtaus, in Zukunft zu bestehen. Es gilt, Intelligenzund Tätigkeitsfreude einheimischer und hin-zugekommener Bevölkerung zu nutzen, Ent-wicklungs- und Präsentationsstandort fürneue und wegweisende Formen der Arbeit zuwerden. Eine große Stadt kann allein vomTourismus nicht leben; umgekehrt wird dieGläserne Manufaktur selbst zum Anziehungs-punkt für Touristen.

Städtebau und GrundstückAm Rand der Dresdner Innenstadt bauenheißt, den Zeugnissen der Vergangenheit einestädtebauliche Signalwirkung von heute hin-zuzusetzen. Harmonie wird so verstanden,dass sich das Gebaute nicht zu versteckenbraucht. Arbeit wird wieder in die Innenstadtzurückgeführt, dem Stadtgefüge ein dringendbenötigter neuer Pol eingefügt. Der Wert derInnenstadt kann sich nur steigern durch hinzu-kommendes Leben von Mitarbeitern undBesuchern.

Harmonie zwischen Architektur und LandschaftDer Große Garten zählt seit seiner EntstehungEnde des 17. Jahrhunderts zusammen mitdem Elbraum und dem Ostragehege zu dendrei landschaftlichen Hauptelementen Dres-dens. Gerade für Dresden war die Harmoniezwischen Architektur und Landschaft stetsvon großer Bedeutung; sie ist auch heute wie-der ausdrückliche Absicht des Planungsleit-bilds Innenstadt. Formulierte Ziele des gegen-wärtigen städtischen Planungsbestrebenssind: Wiederherstellung der geschichtlichenIdee einer Ausgewogenheit von Gebautemund Gewachsenem, von Kultur und Wirt-schaft; »Wiedererschaffung städtischer Urba-nität – Schaffung urbanen Lebensraums«. Mit

Das Grundstück am Straßburger Platz, ander Ecke Lennéstraße und Stübelallee, grenztan den Großen Garten, ohne ihm etwas weg-zunehmen. Das Ausstellungsgelände, früherdort untergebracht, war ebenso Teil einesfortschrittlichen Gewerbelebens und Zurschau-stellens wie heute die Automanufaktur; so hatsich auch anfängliche Skepsis der Bürgerrasch in Anerkennung gewandelt.

Der Stadtbezirk ist die Johannstadt; mitSichtlinien ist das Grundstück mit den kultu-rellen Höhepunkten der Stadt verbunden:Zwinger 1,6 km, Frauenkirche 1,2 km, Haupt-bahnhof 1,6 km. An der Westseite nehmendie Gewächshäuser des Botanischen Gartensdas Thema Stahl-Glas-Architektur vorweg.

der Umsetzung des Planungsleitbildes von1994 ins Konkrete werden die Flächenpoten-ziale im Umfeld des Hygienemuseums undentlang der neuen Grünachsen für die Ent-wicklung citynaher kultureller und wirtschaft-licher Funktionen genutzt; der Große Gartenwird mit sinnvoller Neuordnung und Bebau-ung der nordwestlich angrenzenden, für eineInnenstadterweiterung kostbaren Flächennach und nach stärker an die Altstadt ange-bunden, damit er seiner Wertigkeit innerhalbdes städtischen Netzwerks besser gerechtwird. Diese Wertigkeit lässt sich bis an seineUrsprünge zurückverfolgen; trotz räumlichenund funktionalen Wandels gibt es durch dieJahrhunderte in ihm durchaus Kontinuität.

Zur Geschichte des Großen GartensBereits1678 angelegt, wird er schon Ende des17. Jahrhunderts in Reiseberichten von Ad-ligen als bedeutendes Reiseziel beschrieben.Dresdens Ruf als Gartenstadt ist damit be-gründet. Mit dem Selbständigerwerden desBürgertums, mit der Aufklärung und derAnlage von Ausstellungen und Sammlungenerhält der Große Garten im 18. Jahrhundertfunktionale Erweiterungen. Dies verstärkt sichim 19. Jahrhundert um weitere Nutzungen wieWirtschaften, Theater, Konzerte. Der Gartenwird zum »Volksgarten«, zum »Prater Dres-dens«. Die Revolutionierung der Verkehrsmit-tel bringt den Massentourismus mit sich; einefolgenreiche Ausweitung aller sozialen Schich-ten findet statt. In diesen Jahrzehnten erfährtder Garten große strukturelle Veränderungen:Themengärten werden integriert, ohne dieGesamtstruktur der barocken Anlage zu zer-stören (1861 Zoologischer Garten; 1870Carolasee; 1892 Botanischer Garten) – eineEntwicklung, die im Manufakturgarten derAutomobilmanufaktur ihre Fortsetzung findet.

Der Garten ist bis heute bedeutendsteshistorisches Parkdenkmal und größte zusam-menhängende Grünfläche im bebauten Elb-raum. In seiner Grundanlage als barockerGarten, als Verkörperung einer Verschmel-zung von Natur, Kunst und Technik spielt derGroße Garten noch heute mit den Phänome-nen der damaligen Zeit: einer Vielheit an Rei-zen, prozesshaft an einer Achse angeordnet,die weder Anfang noch Ende kennt, die durcheinzelne Ereignisse temporär unterbrochen ist,umgekehrt aber ihre Verstärkung erhält inForm geometrisch gereihter Elemente. JD

Das 1928 erbaute und 1933 abgerissene Kugel-haus, Architekt Heinz Birkenholz, auf dem Grund-stück der heutigen Gläsernen Manufaktur, galt inDeutschland seinerzeit als experimentierfreudiger,legendärer Stahlbau

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Architektur

Konzept der Gläsernen ManufakturDie Gläserne Manufaktur steht für einen Wech-sel der Werte: Rückkehr der Industrie ins Stadt-zentrum, und für ein neues Zusammenwirkenvon Industrie und Handwerk. Ausgangspunktist die Montage einer hochrangigen Limousine– und später möglicher anderer Fahrzeuge –der Marke Volkswagen. Das Prinzip bestehtdarin, die Fertigungs-Schlussphase des Fahr-zeugs als technisches und kulturelles Ereignisin der Manufaktur am Rand der Dresdner

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Lageplan: Die Gläserne Manufaktur am Rand der Dresdner Innenstadt

1 Gläserne Manufaktur2 Großer Garten3 Deutsches Hygiene-Museum4 Rathaus5 Frauenkirche6 Schloss7 Semper-Oper8 Zwinger9 Hauptbahnhof

10 Elbe11 Neustadt

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Innenstadt, in unmittelbarer Nachbarschaftdes Großen Gartens, nicht nur dem Käufer,sondern auch der Öffentlichkeit zu zeigen.Tradition und Fortschritt haben sich verbunden.

Technik im Park hat Tradition: Vom Lon-doner Kristallpalast über den Pariser Eiffelturmund das »palais des machines«, über Wasser-spiele, Riesenrad und Dresdner Parkeisen-bahn zieht sich das Band von Ereignis undErlebnis nahe der Natur bis zu heutigen Vor-führungen ‘open air’ und ‘light and sound’. Sohat der Große Garten einen Zuwachs an Werterfahren, der an die großen Anziehungspunktedes 19. Jahrhunderts anknüpft.

Durch die ungewöhnliche Kombinationvon Technik und Kultur wird die GläserneManufaktur zum Katalysator für eine neueWahrnehmung Dresdens; sie nutzt das kultu-relle Reservoir an historischen Sehenswürdig-keiten und ergänzt sie mit einem pointiertgegenwärtigen Element. Sachsen als eineWiege des deutschen Autobaus und Dresdensind für das großzügige Konzept besondersprädestiniert.

Der Kunde ist von VW auf ein paar Tagenach Dresden eingeladen: das Technikerlebniswird von einem kulturellen Rahmenprogrammergänzt; die Manufaktur in der historischen Kul-turstadt wird selbst eine kulturelle Institution.

Fahrzeugmontage als EreignisDie Manufaktur ist keine Fabrik im klassischenSinn: ihre atelierartigen Hallen sind mit Parkettausgelegt; die Monteure tragen weiße Arbeits-anzüge. In der Manufaktur finden die End-montage industriell vorgefertigter Teile in prä-ziser Handwerksarbeit und die Fahrzeug-übergabe statt. Die Teile kommen aus dem Logistikzentrum Dresden-Friedrichstadt mitder Cargo-Straßenbahn zu regelmäßigenTaktzeiten in die Manufaktur. So ist die Fer-tigungshalle zugleich ein Showroom, eineöffentliche Bühne, auf der die Produktion alspermanentes Marketingereignis präsentiert ist.Die Kapazität pro Arbeitstag in zwei Schichtenliegt bei etwa 150 Fahrzeugen.

Die Gebäudeteile der ManufakturDer transparente Komplex besteht aus einemrechtwinkligen, fünfgeschossigen Montage-gebäude mit Logistikhof und unterirdischerProbefahrbahn, einem gläsernen Fahrzeug-turm und einem an das Montagegebäude an-gebundenen Kunden- und Besucherbereich.

Das rechtwinklige Hauptgebäude mit zweiMontage- und mehreren Zwischenebenen istknapp 22 m hoch. Seine Flügel entlang derStübelallee und dem Botanischen Garten sindje 145 m lang; an der Stübelallee ist ein gleich

hohes gläsernes Regal für die angeliefertenKarosserien vorgelagert. Der gläserne Fahr-zeugzylinder hat Symbolcharakter; in ihm sindbis zu 300 fertige Fahrzeuge auf 16 Ebenenzwischengelagert; er überragt mit seinen etwa40 m Höhe die anderen Gebäude.

Runde, ovale und amorphe Baukörpercharakterisieren als Kontrapunkt zum strengorthogonalen Montagebereich äußerlich denKunden- und Besucherbereich inmitten derManufaktur. Hier werden multimediale Insze-nierungen, virtuelle Testfahrten, eine Kunst-galerie und Gastronomie angeboten. Ein Garten mit Grün- und Wasserflächen, Wegenund Stegen – die Tradition der Themengärtenfortführend – fasst die Manufaktur von zweiSeiten ein.

Von der gegenüberliegenden Seite wirktdie Manufaktur kleiner, weil die Gebäudemaßstabslos sind. Man spürt die Größe derAnlage erst, wenn man genau davor oderdarin steht. Vier Elemente dominieren die Vor-deransicht: ein nach unten konisch zulaufen-der Trichter, der im oberen Teil die behaglicheLounge beherbergt; das wie ein Baldachinwirkende Stahltrapezdach über dem Kunden-und Besucherbereich; die auf schrägen Pfei-lern ruhende Kapsel (Verwaltungsbau) und derStapelturm.

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Architektur

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Schnitt parallel zur Lennéstraße M 1 : 1.200

Grundriss EG M 1 : 1.500

1 Eingang Besucher2 Eingang Kunden3 Empfang4 Kundenlobby5 Globus6 Fahrzeugturm7 Bereich Montage8 Restaurant, Café9 Terrasse

10 Wasserbecken11 Logistikhof12 Botanischer Garten

Schnitt parallel zur Stübelallee M 1 : 1.200

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Tragwerkskonstruktion

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Übersichtsschnitt Tragwerk im Bereich Montage M 1 : 400

1 Stahl-Verbundstützen ø 600 mm2 Stahl-Verbundstützen ø 500 mm3 Stahl-Verbundstützen ø 400 mm4 »Trogträger«5 Verband aus Diagonalstäben

ø 160 mm6 Stahlrohr ø 406,4 x 12,5 mm7 Stahlprofil ¡ 200 x 100 x 10 mm8 Flachstahl 30 x 80 mm9 Zugstab ø 30 mm

mit Verspannung10 Stahlträger ÅPE 500 mit

Querträgern HEA 140/ÅPE 360

Unter Berücksichtigung von Architektur, Trag-werk, Brandschutz, Gebäudetechnik, Anla-gentechnik, Bauzeit und Bauablauf hat sichfür den überwiegenden Teil der Gebäude alsTragkonstruktion die Stahl-Verbundbauweiseals die günstigste erwiesen. Architektur undNutzung fordern eine schlanke, weit ge-spannte und filigran wirkende Konstruktion.Der Grundgedanke der Transparenz setzt sichim Tragwerk fort. Die Verbundkonstruktionbleibt daher sichtbar und wird durch ihrenGrau-Weiß-Kontrast zusätzlich betont: Diefreien Stahloberflächen der Stützen und Trägersind in dunklem Anthrazit, die Kammerbeton-flächen in Weiß gehalten.

Die schlanken Verbundstützen habeneinen außen liegenden Stahlrohrmantel, eineingestelltes Stahlprofil und eine Betonfüllung.Die Verbundträger sind aus Gründen desBrandschutzes mit bewehrtem Kammerbetonausgebildet. Das Zurücksetzen der Beton-oberfläche gegenüber dem Ober- und Unter-gurt um etwa 3 cm dient der Gestaltung unddem Abhängen von Installationen. Die An-schlüsse der Verbundbauteile sind als Knüp-pel- und Knaggenverbindungen ohne zusätz-liche Brandschutzmaßnahmen konzipiert. DieTragwerksplanung hat hier einen besondersanspruchsvollen Industriebau entstehen las-sen. Die Gebäudehöhen sind aus städtebauli-chen Gründen gering; größtenteils ist die Ge-bäudetechnik ins Tragwerk integriert. DieDecken sind statisch ausgelegt für Verkehrs-

lasten bis zu 15 kN/m2, die Stützweiten rei-chen bis zu 16 m. Im Bereich der Hängebah-nen sind mögliche Verformungen aus derenVerkehrslast berücksichtigt.

Die Verbundbauweise gewährleistetBrandschutz in Qualität F 90 ; für das Dachgenügt F 30, für den Fahrzeugzylinder ohnePersonenverkehr F 0. Die erwähnten Knüppel-anschlüsse im Trägerrost erfüllen die Forde-rung der Architekten, keine nachträglicheBrandschutzbehandlung aufzutragen.

Die einzelnen Teile des Baukomplexes

haben verschiedene Funktionen und damitunterschiedliche Tragwerke:

· Bereich Montage Bodenplatte, Außen-wände und innen liegende Brandwände bildenzusammen mit der Verbunddecke über derEbene 0 einen »steifen Kasten«, in dem dieaussteifenden vertikalen Stahlfachwerke ein-gespannt sind. Die Aussteifung wird vertikalüber sechs Verbandscheiben erreicht, hori-zontal über die Deckenscheiben. Die Zusatz-bauten sind für sich ausgesteift.

Das Stützenraster der unteren Ebene E 0ist, wie gesagt, von der Nutzung und von denaufgehenden Bauteilen bestimmt. Unter denbeiden Schenkeln des L-förmigen Montage-gebäudes ist das Raster 18 m x 18 m, unter-halb des Bereichs Kunden und Besucher istein Maß von 12 m x 12 m gewählt, damit wei-ter oben ein flexibles Raster von 6 m x 6 m zurVerfügung steht. Die Verbundstützen stammenaus einem Sonderentwurf. Die Nebenträgerspannen über 16 m; sie liegen in Abständenvon 4 m. Die Haupt- bzw. Randträger spannenüber 8 m. In den Ebenen 1 und 2 werden dieFahrzeuge zusammengebaut und auf Schup-penbändern gefördert. Zur Aufnahme dieses Fördersystems sind die gesamten Ebenen »wannenförmig« ausgebildet. Die Hauptträger,auch »Trogträger« genannt, sind geknickte,zum Ende sich verjüngende Verbundträger;die Bauhöhe reduziert sich dabei von 75 auf35 cm. Zum Abtragen der Querkräfte sind dieStegbleche erheblich verstärkt.

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Schnitt Trogträger M 1 : 100

1 Stahl-Verbundstützen ø 500 x 6,3 mm 2 Stahl-Verbundstützen ø 400 x 5,0 mm 3 Stahl-Verbundträger 300 x 750 mm,

geknickt, mit Installationsöffnungen4 Betondecke 250 mm

mit Halb-Fertigteilen 5 Stahl-Verbundträger 500 x 350 mm6 Fördersystem 7 Transportschuppenband 8 Parkett Ahorn 5 mm9 Randträger 500 x 350 mm

10 Flachstahl 3 x 30 mm11 Kopfplatten Flachstahl 20 mm12 Zentrierplatte zur Lasteinleitung

PrinzipskizzeAuflager im BereichHauptträger /RandträgerM 1 : 20

Die Lichthöfe sind mit leichten, fischbauch-artigen, vorgespannten Bindern überspannt.Entlang der Außenseiten schließen sich Ram-pen, Karossenlager und Vormontagen als Teil-gebäude in Verbund- bzw. Stahlbauweise an.

Große Bereiche der Fassaden sind vor-gespannt; sie leiten ihre Lasten exzentrisch indie Randträger ein. Die daraus entstehendeerhebliche Torsionsbeanspruchung bedingtdie Verstärkung der Verbundrandträger alsHohlkasten. Die Betonfüllung, primär alsBrandschutz gedacht, wirkt dabei zusätzlichaussteifend.

· Bereich Kunden und Besucher Nebendem Fahrzeugzylinder gibt es den VIP-Gebäu-deteil, die Verwaltung, das ‘design lab’ und den‘living globe’. Sie sind durch Stege undBrücken miteinander verbunden; die Fassadeund das Stahltrapezdach bilden die äußereHülle.

· VIP-Gebäudeteil Radiale und tangen-tiale Verbundträger bilden mit den nach außengeneigten Verbundstützen und einem ausstei-fenden Stahlbetonkern das Tragwerk. Die aus der Neigung der Stützen resultierendenHorizontalkräfte werden teilweise über dieDeckenscheiben abgetragen und vom Kernaufgenommen.

· Fahrzeugzylinder Die Stahl-Glas-Kon-struktion enthält 22 Segmente, ein zentralesHebewerk über die gesamte Höhe und meh-rere in den unteren Ebenen liegende Dreh-teller. Die 300 Stellplätze sind als Stahlplattfor-men mit entsprechenden Aussteifungen reali-siert; bei den ähnlichen Konstruktionen in der Autostadt Wolfsburg waren es Beton-Fertigteil-Platten.

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Tragwerkskonstruktion

Bauablauf und BauzeitDie Stahl-Verbundbauweise beinhaltet einenhohen Grad von Vorfertigung der Bauteile mitAbruf aus einem Zwischenlager, da auf derBaustelle üblicherweise wenig Lagerraum zurVerfügung steht. Die Montagezeit der Kon-struktion auf der Baustelle wird dadurch sehrkurz – nur wenige Monate reichen aus. Mitden schraubenlosen Trägerverbindungen ver-meidet man Schweißarbeiten auf der Bau-stelle; witterungsunabhängige Montage wirddamit möglich.

Von der Grundsteinlegung über die Mon-tage und den Ausbau bis zur Inbetriebnahmewurden nur 22 Monate benötigt.

Gebäudetechnik, AnlagentechnikFrühzeitige Integration von Anlagentechnik,Gebäudetechnik und Architektur ist entschei-dend für das perfekte Ergebnis einer derarthoch komplexen Industriebauweise. Alle unterden Decken geführte Installationen sind sicht-bar. Ausreichende Durchbruch-Querschnittein den Deckenträgern bei geringer Bauhöhesind das Charakteristikum. In den Stützenbefinden sich vormontierte Stahlleerrohre fürdie Kabel der Beleuchtungstechnik. An dieStahluntergurte der Verbundträger ist dieAnlagentechnik der Hängebahnen ange-schweißt oder angeklemmt; die Einzellast proPunkt ist mit bis zu 40 kN statisch ausgelegt.

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Fassadenplanung

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Vertikalschnitte · Horizontalschnitte Doppelfassade (rechts) Abgehängte Fassade (unten) M 1 : 20

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Die Fassaden sind auf rund 27.500 m2 ver-glast. Das Fassadentragsystem besteht auseiner konventionellen Stahlrohr-Unterkonstruk-tion im Kunden- und Besucherbereich undeiner Hängekonstruktion mit Edelstahlseiltech-nik im Manufakturbereich; Stahlflachprofilesind mit Stahlkragarmen von der Dachdeckeabgehängt. Das gewählte Sonnenschutzglasgewährleistet einerseits geringen Durchgangvon Sonnenenergie, andererseits hohe Licht-durchlässigkeit. Die Abmessungen der Son-nenschutz-Glaseinheiten mit edelgasgefülltemScheibenzwischenraum weichen je nachGeschoss und Gebäudeseite geringfügig von-einander ab. Die Außenscheiben sind fastüberall aus Einscheiben-Sicherheitsglas, dieInnenscheiben bestehen aus Weißglas mithoher Farbneutralität. In Bereichen mit hohenSicherheitsanforderungen gibt es als Innen-scheibe Verbund-Sicherheitsglas.

1 Stahl-Verbundstützen ø 400-600 mm, mit Einstellprofilen

2 Randträger 500 x 350 mm, geschweißt3 Träger Attika 350 x 950 mm, geschweißt4 Stahlverankerungen für

Seil-Spannelemente 20 x 250 mm5 Edelstahl-Seil ø 30 mm6 Seilklemmen, Edelstahl-Guss7 Isolierverglasung mit Argongas-Füllung,

außen ESG mit Reflexbeschichtung, innen Floatglas, Luftzwischenraum 12 mm

8 Abschottungen, Stahlblech verzinkt9 Gitterrost

10 Flachstahl 20 x 60 mm zur Aussteifung der äußeren Schale und als Auflager der Gitterroste

11 Riegel Flachstahl 70 x 40 mm12 Stahlvollprofil 60 x 60 mm13 Einfachverglasung VSG

mit vertikalem Stufenfalz14 Stahl-Kragarm T-Profil, verzinkt,

oberseitig mit Isolierverglasung15 Riegel Stahlprofil ¡ 220-300 x 100 x 8 mm16 Flachstahl 100 x 30 mm17 Metall-Sonderprofil 110 x 20 mm18 Flachstahl 120 x 10 mm mit

Stützenmantel verschweißt

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Arbeits- und Materialwege sind weitgehendan die Fassade gerückt, um von außen wahr-genommen zu werden; in der Tiefenstaffelungdes Montagegebäudes sind die Bürobereiche.Hierauf nimmt die Lichtplanung Rücksicht; dasKonzept ordnet den einzelnen FunktionenLichtfarben zu, um die Grenzen der Bereichezu markieren. Die Bürobereiche sind mit war-men Lichtfarben ausgeleuchtet, die Produk-tionsstraße hat eine Lichtfarbe von 4.000 K.Die Beleuchtungsstärke nimmt von außen nachinnen zu; wenig Licht im Fassadenbereich er-leichtert den Blick in die Tiefe.

Lichtemissionen aus dem gläsernen Ge-bäude heraus auf die umliegende Wohnbe-bauung und auf Flora und Fauna der Gärtensind erheblich reduziert; dies war eine Voraus-setzung für die Genehmigung. Das Gebäudehat auch keine nach oben gerichteten Licht-flächen; Zugvögel, deren Flugbahnen überden Großen Garten gehen, könnten durch sieirritiert sein.

Die Lichtplanung setzt aus diesen Grün-den nur Leuchten ein, deren Lichtkegel an derFassadenkante ausgeblendet sind und nichtnach außen strahlen. Die Beleuchtung der Fer-tigungsstraße hat facettierte Umlenkspiegel;deren Lichtverteilung ist sehr gut zu kontrollie-ren. Außerhalb des gewollten Strahlungskegelswerden keine Leuchtdichten erzeugt.

Auf eine Beleuchtung der Fassaden selbstwurde gänzlich verzichtet; Thema ist Trans-parenz und der Einblick mit der erwähntenLichtstaffelung in die Tiefe.

Der Fahrzeugzylinder hat für jedes dereingelagerten Fahrzeuge eine separate Be-leuchtung, die mit einem Präsenzmelder ge-steuert ist. Vertikal laufen um den Turm 80Lichtleitfasern, die mit acht verschiedenenFarben variiert werden; durch den parallelenVerlauf von zwei Fasern aus unterschiedlichenProjektoren ergibt sich die Möglichkeit zusätz-licher Farbmischung. Die Tiefe des Zylindersist unterstrichen durch blaue Beleuchtung desFahrzeughebers, der die Fahrzeuge auf diePaletten stellt.

Lichtplanung

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Das bauliche Ensemble von einsehbarenArbeitsbereichen und attraktiven Zonen für dieÖffentlichkeit schafft einen einprägsamen Ort.Transparent und offen präsentiert sich diewohl ungewöhnlichste Auto-Fertigungsanlageder Welt auch durch sein kulturelles Angebot.

Den Anfang machte die erste Folge derAufzeichnung des »Philosophischen Quar-tetts«, das dort sechsmal im Jahr zusammenkommt, durch das Zweite Deutsche Fern-sehen (links unten).

Bisheriger Höhepunkt war die Aufführungder Oper »Carmen« von Georges Bizet durchdie Sächsische Staatsoper auf den verschie-denen Ebenen der großen Halle an mehrerenAbenden im November 2002; nach der Flut-katastrophe im August 2002 konnte in derSemper-Oper monatelang nicht gespielt wer-den. Die Deutsche Staatsoper, Berlin Unterden Linden, stellte ihren Dresdner Kollegenhierzu die Inszenierung von Harry Kupfer zurVerfügung.

Eine frühbarocke Tradition aufgreifend,Musiken für bestimmte Räume zu komponie-ren, wird ein internationaler Wettbewerb vor-bereitet. Vor Ort sollen sich junge Komponi-sten aus aller Welt inspirieren lassen. Gemein-sam mit dem Internationalen Forum für Kulturund Wirtschaft, Dresden, lobt Volkswagenden Wettbewerb aus.

Unterhaltung und Ereignis

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English summary

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Dresden The name Dresden is associated with beauti-ful baroque palaces and gardens, a thrivingarts and cultural scene and a strong traditionin manufacturing and technology. And, ofcourse, with the infamous allied bombing raidof 1945 that laid waste to this one-time Florence of the North. Today, rebuilding con-tinues apace, with the glorious ‘Frauenkirche’(Church of Our Lady) due to reopen in time forDresden’s 800th anniversary in 2006. Andnew industry is being attracted to the region,for tourism alone, even in these post-Berlin-Wall days, is not enough to sustain a popula-tion. In Dresden, as elsewhere, far-reachingsocial, economic and cultural change isprompting a reappraisal of established work-ing patterns and urban development. Volks-wagen boosted this evolutionary process withthe radical proposal to build a car factory inthe heart of this historic city of arts and culture– at the edge of the ‘Großer Garten’ (GreatGarden), a grand 17th-century baroque park,and in sight of the famous ‘Frauenkirche’ andthe ‘Semperoper’ (Opera House).

The transparent factoryBringing industry back from the outskirts ofthe town and into full view again is somethingthat demands sensitivity on the part of thearchitects and vision on the part of the localauthorities. Volkswagen’s ‘Gläserne Manufak-

tur’ (Transparent Manufactory) respondsthrough its design and concept to these sen-sitivities and to present-day needs. Its namereveals a twin emphasis on transparency andcraft tradition: the virtually fully glazed com-plex allows visitors and passers-by alike tosee the human and technological processestaking place inside. Also, harmony in the localcontext and an allusion to historic traditionsare achieved by the choice of airy steel andglass for this modern-day Crystal Palace.

VW’s Gläserne Manufaktur is, however,far removed from the traditional image of a carfactory – no panel beating or arc welding takesplace here. It is instead a final assembly plantfor Volkswagen’s new flagship, the Phaetonlimousine. This is the immaculate theatre inwhich customers watch as the finishing touches are put to their cars, and where theyare immersed in the whole brand experienceof Volkswagen. The cultural and historic attrib-utes of Dresden are of course also harnessedin this appeal to the imagination and the emo-tions, as guests visit the opera, the museumsand the palaces as part of their car-collectionprogramme. While Volkswagen benefits fromthis cultural image transfer, Dresden’s profile,too, is enhanced as a city where industry hasa future as well as a past.

The designThe complex of buildings, set in its own appro-priately landscaped gardens, consists of arectangular, five-storey assembly hall with adelivery courtyard and an underground testtrack, a glazed vehicles tower and a receptioncentre attached to the assembly hall. Themain building, with its two assembly floorsand several mezzanines, is 22 metres high. It extends outwards 145 metres in two direc-tions, along Stübelallee and by the BotanicalGarden. At 40 metres high, the cylindricalglass tower places the factory confidently onthe city’s skyline and the brand of Volkswagenfirmly in the public eye: as many as 300 fin-ished limousines can be displayed on its 16 floors. Round, oval and asymmetric vol-umes enhance the visual effect of the Glä-serne Manufaktur complex and hint at themulti-faceted experience awaiting those col-lecting their new cars here.

A composite steel frame was chosen formost of the complex as it represented the mostpractical option, given the requirements interms of design, load-bearing capacity, fireprotection, technical systems and time avail-able for construction. The design principle oftransparency is continued in the load-bearingstructure, which is in full view, the steel and

concrete components picked out in contrast-ing grey and white. The ultra-slim compositecolumns have a steel sleeve around a steel-section core encased in concrete. Reinforcedconcrete was used in the composite girders,for structural and fire-protection reasons. Al-lowing the steel flange to protrude 3 cm fromthe surface of the concrete enhances thevisual design and provides attachment optionsfor installations.

Building systems, lightingAll the installations carried below the inter-mediate floors are visible. Steel pipes werebuilt into the columns to provide ducting forlighting systems. The use of a graded systemof lighting that intensifies towards the core ofthe building gives perspective depth and sup-ports the principle of transparency. Care wastaken to prevent incidental light from the fac-tory causing disturbance to the flora and faunaof the surrounding parkland. Coloured spot-lights on the finished limousines enhance theoverall theatrical effect.

FaçadesIn total the Gläserne Manufaktur has 27,500square metres of glazed façades. In the re-ception area the panels are mounted onto aconventional steel support frame, and in theassembly hall a suspended construction wasused; flat steel sections are suspended fromthe roof on steel cantilevers. The double-glazed units, with cavities filled with an inertgas, have a low thermal transmission coef-ficient, giving protection against solar radiation,while still permitting maximum daylight toenter. Glazing specifications vary from floor to floor and with aspect. The outer panes arevirtually all made of safety glass, and the innerpanes of clear-white glass with high colourneutrality. In areas where security measuresare particularly stringent, the inner pane ismade of laminated safety glass.

Construction timeA steel composite frame has the advantagethat many components can be prefabricatedand stored ready for transport to the site(where there is little space for storage). Sub-sequent assembly of the structure on site isthen only a matter of months. Boltless girderconnections mean welding is kept to a mini-mum and assembly of the frame is relativelyindependent of weather conditions. Total con-struction time, from the laying of the founda-tion stone to start-up of operations at the fac-tory, was just 22 months. Ingrid Taylor

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Planungsbeteiligte (Auswahl)Architekten und Gesamtplaner Beteiligte Firmen (Auswahl)

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Henn Architekten, München, Berlin

Konzeptentwicklung und EntwurfGunter Henn, Joachim Bath,Christian Bechtle, Igor Grozdanic

ProjektteamMarc Ulrich, Henry Pudewill, Urs Klipfel, Falk Flade, Oliver Wrunsch

Jürgen Bauer, Thomas Birk, Catja Broschinsky, Ibrahim Celepoglu, Katrin Faber, Michael Gerhardt, Andreas Hahn, Max Hartl, Karin Hartmann, Saskia Hebert, Manfred Heinrich, Jens Hilbert, Götz Hinrichsen, Georg Hitzler, Heiner Hühnerbein, Bernhard Kähler, Ralf Körner, Hannelore Locke, Paul Lawrence, Regine Lührs, Uwe Lichtenberger, Ajit Menon, Sylvia Menon, Axel Mierisch, Carola Neumann, Jan Parth, Wolfgang Peter, Thomas Retzlaff, Klaus Romberg, Sylvia Rosenkranz, Jürgen Sauter, Jürgen Schäfer, Eike Schwarzbach, Christof Sievering, Tina Steffens, Eike Strümpel, Uwe Sündhoff, Ingo Tiarks, Wolfgang Urbaneck, Peter Veth, Wolfgang Vogt, Meike Weber

Marketing und InszenierungVolkswagen AG, Marketing Marke VWund Konzern, Abt. K-VMMmitB.R.C. Imagination Arts, Los Angeles

TragwerksplanungLeonhardt, Andrä und Partner, Berlin

Stahl + Verbundbau GmbH, Dreieich(für Sondervorschläge)

FassadenplanungHussak Ingenieurgesellschaft, Lauingen

Heizung, Lüftung, SanitärHeinze, Stockfisch, Grabis und Partner, Hamburg

Elektro- und FördertechnikMüller & Bleher, Filderstadt

LichtplanungKardorff Ingenieure, Berlin

InfrastrukturIGH Ingenieurgesellschaft Höpfner, Dresden

LandschaftsplanungStötzer & Neher, Berlin

Stahlbau, VerbundkonstruktionenStahl + Verbundbau GmbH, Dreieich

FassadenSchüco International KG, Bielefeld

Glasfassade Gebäudeteil MontageMero Systeme GmbH, Würzburg

Glas- und Metallfassaden Gebäudeteil Kunden und BesucherAnders Metallbau, Fritzlar

Rauch- und BrandschutzvorhängeStöbich Brandschutz GmbH & Co.KG, Halle

Indirektes Lichtsystem Gebäudeteil MontageSiteco Beleuchtungstechnik GmbH, Traunreut

Schuppenband und HängebahnMannesmann Dematic AG, Systeme, Offenbach

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